Is it too late? von Porzellan_Puppe (SasuxSaku) ================================================================================ Kapitel 6: Gefangen ------------------- Inzwischen brach bereits die Nacht herein, tiefe Finsternis umfing die Welt. Besonders im Wald wirkte nun alles düster und unheimlich. Deshalb hatten die zwei jungen Ninja ein loderndes Feuer angezündet, in dessen beruhigendem Schein sich beide wärmten, eine Kleinigkeit aßen oder Geschichten erzählten. Mit einemmal stand der Blondhaarige auf. „Wir sollten Sasuke suchen gehen, er ist jetzt schon seit 2 Stunden fort. Vielleicht ist ihm ja etwas passiert, hat die Akatsuki getroffen oder so.“ Kurz zögerte das Mädchen, sie war sich nicht sicher, ob sie wirklich wissen wollte, wo er steckte und was er tat, willigte letztendlich aber doch ein. „Gut, suchen wir ihn.“ Gedanklich malte sich die Kunoichi die grässlichsten Dinge aus, die er wahrscheinlich gerade machte. Nachdem Sasuke ihr dieses Geheimnis anvertraut hatte, bekam sie jedes Mal Angst, wenn er sie nur anschaute. Angst um ihr Leben, jedoch auch um ihn. Seine Veränderung tat ihm nicht gut, das erkannte man sofort. „Sakura-chan! Komm schnell, ich hab Sasuke gefunden!“ Die Rosahaarige eilte herbei und als sie die vorliegende Szenerie erblickte, fiel ihr ein Stein vom Herzen. Tatsächlich, der Schwarzhaarige war hier, allerdings wider Erwarten friedlich schlafend an einen Baum gelehnt. Grinsend wandte sich Naruto an sie. „Hast du den jemals so harmlos gesehen, schläft als ob er keiner Fliege was zuleide tun könnte! Kaum zu glauben, der ist einfach eingeschlafen und ich mache mir Sorgen!“ Selbst Sakura zauberte dieser ungewohnte Anblick ein Lächeln ins Gesicht. Ja, Sasuke sah sogar richtig liebenswert aus, lammfromm wie ein kleines Kind. „Sollten wir ihn nicht langsam aufwecken? Es wird immer dunkler und ich möchte heil am Lager ankommen.“ Schade eigentlich, sie hätte dieses Bild gerne länger genossen, doch vor lauter Müdigkeit fielen ihr fast die Augen zu. Naruto nickte dem Mädchen schadenfroh zu, bevor er dem armen Uchiha direkt ins Ohr schrie. Dieser schrak augenblicklich hoch und musterte verstört sein Umfeld. „Haha, du solltest dich mal sehen! Weißt du überhaupt wo du bist, geschweige wie du hierher gekommen bist?“ Zur Verwunderung des Blonden wusste dieser jedoch genau, was sich zugetragen hatte. „Ich bin eingeschlafen, nicht wahr? Wieso habt ihr mich gesucht?“, scheinbar war ihm die Situation unangenehm, denn er vermied jeglichen Blickkontakt. „Wir haben uns Sorgen gemacht, was glaubst du denn?!“ Darauf antwortete der Schwarzhaarige nur mit einem kurzen „hn“ und trat den Rückweg an. Köpfeschüttelnd folgten die anderen beiden. Sie hatten sich also um ihn gesorgt? Wie Freunde es tun…Eventuell war das ja der Grund, weshalb jeder fröhlich war…Freundschaft. Früher hatte er Freunde gehabt, die ihn zwar immer noch unterstützten, aber er selbst konnte nicht mehr dasselbe für sie empfinden, wie damals. Wenn er es recht in Erinnerung hatte, war er da sogar einige Monate lang glücklich gewesen. Um ehrlich zu sein, vermisste der junge Uchiha dieses Gefühl. Und die alte Zeit. Aber zurückholen konnte sie niemand. Dafür war es zu spät, er selbst hatte wegen seinem Durst nach Rache sein Leben und das seiner Freunde zerstört. Letztendlich war sie diesen furchtbaren Tribut nicht einmal wert gewesen. Nein, stattdessen wurde alles nur noch schlimmer! Eine undurchdringliche Leere fraß von seinem Lebensmut, nahm ihm damit die Chance, glücklich zu werden, obwohl das die einzige Möglichkeit auf Rettung darstellte. Die einzige Möglichkeit, zu überleben... „Sasuke-kun, was ist los mit dir? Du wirkst so abwesend…und irgendwie traurig.“ Mittlerweile hatten die drei den Lagerplatz erreicht, Naruto war bereits schlafen gegangen, deshalb saßen Sakura und Sasuke allein am Feuer, bloß um sich gegenseitig anzuschweigen. „Mir geht es gut, kümmere dich nicht darum.“ Das war ziemlich gelogen, aber er wollte sie nicht mit seinen Problemen belasten. „Nein, dir geht es überhaupt nicht gut! Warum versuchst du ständig, jeden aus deinem Leben herauszuhalten? Du siehst doch, dass es nichts bringt! Mit jedem Tag verdunkelt sich dein Blick, du leidest sehr offensichtlich, trotzdem nimmst du keine Hilfe an. Ich kann und will nicht mehr zusehen! Freunde sind doch dafür da, sich gegenseitig zu unterstützten. Warum verstehst du das nicht?“ Ihre Stimme hatte einen flehenden Unterton erhalten, als sie in sein unverändert emotionsloses Gesicht blickte. Einige Minuten herrschte Stille, der Uchiha versuchte seine Antwort so schonend wie möglich zu formulieren. „Habe ich dir das nicht letztens erst erklärt?“, fing er an, in der Hoffnung, sich die folgenden Worte sparen zu können. Verletzten wollte er dieses scheinbar völlig zerbrechliche Geschöpf wirklich nicht, doch wenn sie so sehr auf die Wahrheit brannte… „Ja, ich weiß. Aber trotzdem, wer soll dir helfen, sofern wir es nicht mal schaffen? Du schadest dir selbst, da kann ich mich nicht raushalten, ob du nun willst oder nicht!“ Scharf sog der Schwarzhaarige Luft ein, diesmal hatte sie seine Schwachstelle gefunden. Offensichtlich war diese Veränderung nicht nur ihm aufgefallen. Und jetzt wurde ihm Hilfe angeboten. Innerlich wusste er zwar ganz genau, dass er ausschließlich durch Hilfe von außerhalb gerettet werden konnte, aber dennoch sträubte sich sein Verstand gegen diesen Ausdruck von Schwäche. „Sakura, mir geht es gut, mach dir keine Sorgen um mich. Ich brauche keine Hilfe, von niemandem. Wieso kannst du dich nicht einfach von meinen Angelegenheiten fernhalten? Was interessiert dich das?“ Generell verabscheute er Lügen, es gab jedoch Momente, in denen sein Stolz seiner Ehrlichkeit weit überlegen war. „Sasuke, verdammt, es geht dir definitiv nicht gut! Und das kriegt auch absolut jeder mit! Ich will dir helfen, ich mache mir riesige Sorgen um dich! Bitte, du siehst doch selbst, was aus dir geworden ist…ignorant und abweisend warst du eigentlich schon immer, früher allerdings noch etwas anderes…manchmal hast du so eine Wärme ausgestrahlt, momentan spüre ich aber nur eisige Kälte. Irgendetwas hat dich schrecklich verändert, ich weiß nicht, was es ist, bloß dass ich es hasse. Und das einzige, was ich tue, ist zugucken, wie du dich selbst zerstörst! Ich kann und will das nicht!“ Den Rest hatte sie geschrieen; mit Tränen in den Augen wartete die Rosahaarige nun auf seine Reaktion. Ein wenig fürchtete sie sich davor, schließlich hatte er sie bisher immer verletzt, wenn sie zu emotional mit ihm redete. Erwartungsvoll sah sie auf, der Schwarzhaarige blickte jedoch nur arrogant auf das Mädchen herab. Diesen Blick kannte sie gut, jedes Mal zerbrach etwas in ihr, wenn er sie so ansah und ein stumpfes trauriges Gefühl erfüllte ihre Seele. Bereit auf das, was gleich kommen würde, schloss die Kunoichi ihre Augen und eine bittere Träne rann die Wange herunter. „Mich interessiert nicht, was du willst. Ich fühle mich gut, ob du das nun glaubst, ist mir egal. Hör einfach auf, dich in meine Angelegenheiten einzumischen. Ts, kaum zu fassen, du bist immer noch so nervig wie damals.“ Nach diesen Worten drehte sich der junge Uchiha um und ging in sein Zelt. Zurück blieb eine völlig aufgelöste Sakura. Der wohlig wärmende Schein des Lagerfeuers war inzwischen auch erloschen, deswegen saß das verzweifelte Mädchen nun ganz allein im stockdunklen Wald und fror ein bisschen. Dies kam aber nicht durch die kühle Luft, sondern vielmehr seine eisige Art ließ sie zittern. Warum tat sie sich diese Schmerzen immer wieder an? Langsam sollte sie doch wissen, wie er reagierte und welche Demütigung damit verbunden war. Wieso konnte sie ihn nicht gehen lassen, wenn er ihr solchen Schaden zufügte? Die Antwort auf diese Frage kannte sie gut genug. Seufzend schlang die Rosahaarige ihre Arme um sich, jedoch half das nicht wirklich viel, denn die Kälte kam nicht von außerhalb, sondern mitten aus ihrem Herzen. Unzählige Male hatte sie bereits versucht, aus dem Gefängnis auszubrechen, welches er darstellte. Noch nie hatte sie es geschafft, irgendetwas hinderte sie daran…daran, glücklich zu werden. Andererseits, könnte sie jemals froh sein, ohne ihn? Unwillkürlich schlich sich ein trauriges Lächeln auf ihre Lippen. Sie musste zurückdenken, an die alten Zeiten und dass diese nie mehr wiederkehren würden. Ihr altes 3er Team…trotz so unterschiedlicher Charakteren waren sie richtig gute Freunde gewesen, hatten sogar ihr Leben füreinander eingesetzt. Wiedermal bekam die Kunoichi ein dumpfes Stechen in der Brust, ein Anzeichen, wie sehr sie das alles vermisste. Selbst ihr Abschied von Sasuke war, verglichen mit der Gegenwart, eine schöne Erinnerung. „Danke, Sakura“…wofür er sich wohl bedankt hatte? Für die Liebe, die sie ihm als Einzige entgegenbrachte, für die Erinnerung an das, was er hatte und fallen ließ oder für die Unterstützung, egal was er tat? Leise seufzte sie. Darüber konnte man nur spekulieren, verraten würde er ohnehin nichts. Dennoch, im Grunde waren diese zwei Worte ein Zeichen, dass sie ihm doch etwas bedeutete. Schließlich hatte er sich ihres Wissens noch nie bedankt. Ja, damals hatte es wirklich eine kleine Chance auf Liebe oder wenigstens Zuneigung gegeben. Momentan schien die Verbindung, die beide aufgebaut hatten, jedoch eher in sich zusammenzufallen. Und Schuld daran war ausschließlich Sasuke, er zerstörte alles: jegliche Verbindungen, ihr Leben, Narutos Leben und sogar sein eigenes. Wieso ließ sie ihn dann nicht einfach gehen? …weil sie nicht konnte, sie würde ihn nie vergessen können. Egal, wie sehr sie ihn hassen wollte, egal, wie oft sie sich bewusst machte, dass er sie zerstörte. Immer wieder fiel sie auf ihn herein, verliebte sich erneut, dabei versuchte sie doch bloß, dies gerade nicht zu tun. Trotzdem war da etwas, das sie zu ihm zog. Vielleicht sein alter Charakter, tief in ihm verborgen, schon beinahe ganz verschwunden, dieses verlassene Kind, das er in Wirklichkeit war und seine unbewusste Fürsorge. Nochmals seufzte die Rosahaarige, bevor sie die Augen schloss und langsam einschlief. Genervt drehte sich Sasuke von einer Seite auf die andere, ganz gleich was er tat, er konnte nicht einschlafen. Irgendwo tief in ihm plagten ihn Gewissensbisse, obwohl er bisher nicht einmal gewusst hatte, dass er eines besaß. Ständig geisterte durch seine Kopf, wie er Sakura verletzt hatte. Eigentlich war sie gar nicht allzu lästig gewesen, sie hatte schlichtweg die Wahrheit gesagt. Und er hatte das arme Mädchen extra an ihrer Schwachstelle getroffen. Am meisten beschäftigte ihn aber ihr Gesichtsausdruck, dieser war nämlich nicht mehr wie früher verzweifelt und tränenüberströmt, sondern leer. Natürlich, etwas Trauriges war darin auch enthalten, doch diese Leere…unerklärlicherweise betrübte ihn fast, was aus dem fröhlichen Mädchen von damals geworden war. Hatte sie sich wegen ihm so verändert? War die Leere da, um ihren Schmerz erträglicher zu machen? Ja…dieses Gefühl kannte er gut, schließlich tat er genau dasselbe. Seine Kälte und Gefühllosigkeit verwendete er ausschließlich dazu, die schrecklichen Geschehnisse und Erinnerungen seiner Vergangenheit besser zu ertragen. Deswegen empfand er so etwas wie Mitleid für sie. War ihr Leben derart zerstört…wegen ihm? Ruckartig schüttelte der Schwarzhaarige den Kopf. In letzter Zeit dachte er öfters solche abwegigen Dinge. Als ob andere Leute ihn kümmerten. Dennoch fühlte er sich schuldig…wäre es ein so großer Akt, sich einfach bei ihr zu entschuldigen? Ja. Nun, er könnte immerhin zu ihr gehen und ein Gespräch anfangen, damit sie sich besser fühlte. Soviel war doch selbst sie wert. Nachdem er noch ein wenig mit sich gerungen hatte, verließ er letztendlich sein Zelt und schlich im Dunkeln zum Feuerplatz. Hoffentlich war Sakura überhaupt hier, aber wo sollte sie denn sonst sein? Ein bisschen hilflos suchte er nach dem Mädchen, deren Existenz im spätestens dann bewusst wurde, als er fast über sie gestolpert wäre. „Wer ist da?“ Aus lang antrainiertem Reflex schnellte die Kunoichi sofort mit gezücktem Kunai hoch. „Ssch! Ich bin’s nur.“ Beruhigt ließ sie ihre Waffe wieder sinken, blieb jedoch misstrauisch. „Warum bist du hier? Du kommst doch sonst nie freiwillig zu mir, schon gar nicht nachts!“ Was wollte er? Sie noch einmal verletzten? Ein nächtlicher Besuch war vollkommen untypisch für Sasuke, daher nahm die Rosahaarige auch eine abwehrende Haltung ein. „Ich wollte nur mit dir reden. Vorhin habe ich mich ja nicht so toll verhalten, das sehe ich ein…“ Augenblicklich erhellte sich Sakuras Miene. „Du…du willst dich bei mir entschuldigen?“ „Nein.“ So schnell die Freude gekommen war, verschwand sie wieder. Einen Moment lang hatte sie tatsächlich geglaubt, er würde sich entschuldigen, doch seine knappe Antwort war eindeutig. Mit diesem arroganten, gefühlskalten Tonfall zusammen wurde selbst ein kleines Wort von ihm zur Qual. Und dieses Wort brach ihr ohnehin mehrfach gebrochenes Herz. Stumm rann eine einzelne Träne herunter. „Ja, wie dumm von mir. Ich hätte es vorher wissen müssen. Du bist doch gar nicht in der Lage, dich zu entschuldigen…aber warum bist du dann gekommen?“ Weitere Tränen folgten und tropften nun in regelmäßigen Abständen von ihrem Kinn. Keine Antwort. Einige Minuten lang verharrten beide in der Stille, bevor Sakura das Wort erhob. „Du bist gekommen, um mich leiden zu sehen, hab ich recht? Mein Herz nur zu brechen, hat dir nicht mehr gereicht, jetzt willst du mich weiterquälen…warum? Warum bist du so, Sasuke-kun? Habe ich dir je etwas getan? Warum lässt du mich nicht in Ruhe?!“ Verzweiflung war deutlich aus ihrer Stimme herauszuhören…Verzweiflung und Angst vor der folgenden Antwort. „Wieso sollte ich das wollen? Denkst du, mir macht es Spaß, dich so zu sehen?“ Noch mehr Tränen tropften und das Mädchen stolperte einen Schritt vorwärts. „Warum kommst du dann, Sasuke-kun? Bitte, verrate mir das.“ Schweigen. Selbstverständlich hatte er nicht geantwortet, wie auch nicht anders zu erwarten war. Gerade wollte sie schon traurig den Kopf senken, als ihr Gegenüber doch noch zu reden anfing. „Wenn du es unbedingt wissen willst, ich hatte ein schlechtes Gewissen, dich derart verletzt zurückzulassen. Deswegen wollte ich mal nach dir sehen, damit es dir vielleicht besser geht.“ Verwirrt blickte die Rosahaarige auf, direkt in sein Gesicht. Man konnte zwar absolut nichts erkennen, aber sie spürte seine Nähe deutlich. „Sa…Sasuke…ich…ich“ „Geht es dir jetzt wieder besser?“ Immer verwirrter starrte sie den jungen Mann, der sich nur noch wenige Zentimeter entfernt befand, an, trotz der undurchdringlichen Dunkelheit war sie sich sicher, etwas sehen zu können. „Ähm, ja…ich glaube schon…“ Entlastet atmete der Uchiha aus. „Schön, dann kann ich ja gehen. Gute Nacht!“ langsam geht es ja bergauf mit den beiden^^ sasuke hat ein gewissen xD ich konnte es selbst kaum fassen, dass ich sasuke tatsächlich ein gewissen verpasst habe xDD joa, dann will ich mich noch herzlich bei meinen lieben kommischreibern bedanken^^ ihr seid toll und macht bitte so weiter xD Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)