Is it too late? von Porzellan_Puppe (SasuxSaku) ================================================================================ Kapitel 2: Erste Begegnung -------------------------- Es war schon fast Mittag und die Sonne stand bereits hoch am Himmel. Ihre warmen und angenehmen Strahlen schienen durch das geöffnete Fenster in den hell erleuchteten Raum hinein und weckten die schlafende Kunoichi sanft aus ihren Träumen. Langsam regte sich das Mädchen und schlug ihre schönen großen Augen auf. Noch etwas verschlafen und geblendet vom grellen Tageslicht erhob sie ihren zierlichen Körper und schlich ins Bad. „Was für ein wunderschöner Tag! Da ich heute frei habe, spräche eigentlich nichts gegen einen kleinen Spaziergang mit anschließender Shoppingtour!“ Fröhlich schloss sie die Haustür und setzte ihren Weg quer durch ihr Heimatdorf fort. In letzter Zeit hatte es immer weniger Dinge gegeben, die ihr ein Lächeln aufs Gesicht zaubern konnten. Jedoch stimmte sie heute etwas glücklich, vielleicht weil dieser Tag irgendwie besonders zu sein schien. Doch darüber wollte sich das junge Mädchen nicht den Kopf zerbrechen, viel lieber sog sie die wohltuende Luft tief ein und fühlte sich mit jedem Atemzug gleich ein bisschen besser. Auf ihrem Gang durch die Stadt traf sie viele ihrer Freunde, wahrscheinlich wollten diese das gute Wetter ebenfalls ausnutzen. Am Ramenstand schließlich begegnete sie Naruto, ihrem Teampartner und bestem Freund. „Hallo Sakura-chan! Wie geht es dir denn so? Komm setz dich doch zu mir und bestell dir auch eine Portion! Ich lade dich sogar ein, na wie wär’s?“ „Okay, so ein Angebot kann ich ja schlecht ablehnen. Was anderes als spazieren gehen habe ich sowieso nicht vor. Sag mal, was ist eigentlich mit Kakashi? Ist er auf einer Mission oder warum haben wir sonst frei?“ Der blonde Junge zuckte nur ratlos mit den Schultern und fiel gleich wieder eifrig über seine Nudelsuppe her. Sachte belächelte sie das Verhalten ihres Freundes, wenn es um Ramen ging konnte ihn nichts halten. Das war schon damals so gewesen, genau wie es jetzt war und immer sein würde. Er hatte sich wirklich nicht im Geringsten verändert, seine kindliche Begeisterung, die ihn so stark kennzeichnete, war immer noch dieselbe. Aber vielleicht war das gerade die Eigenschaft, die sie so an ihm mochte. Jedoch wurde sie jedes Mal ein wenig traurig, wenn sie den energiegeladenen Ninja so unbekümmert und enthusiastisch sah. Es erinnerte sie irgendwie an die alten Zeiten und auch daran, wie sehr sie selbst sich verändert hatte. Sogleich wurde die hübsche Kunoichi auch schon wieder aus ihren Gedanken gerissen. „Hää? Sakura-chan, warum ist du denn nichts? Geht es dir nicht gut?“ Überrascht blickte sie ihn Narutos fragendes Gesicht. „Oh, ich habe gerade nur gedacht und war wohl unaufmerksam…mmh…sieht lecker aus! Itadakimasu!“ Nun fing auch Sakura an, ihre Nudelsuppe zu essen und versuchte das große Fragezeichen über Narutos Kopf so gut es ging zu ignorieren. Die beiden unterhielten sich ab und zu über belanglose Dinge des Lebens, wie Kakashis wahres Gesicht, die Dreiecksbeziehung zwischen Ino, Shikamaru und Temari oder ihr neues und sehr merkwürdiges Teammitglied Sai. Inzwischen hatte sich Naruto schon seine siebte Suppe bestellt. Auf einmal zog ein eiskalter Hauch vorbei, der Sakura bis ins Mark ging und sie erzittern ließ. Seit zwei Jahren hatte sie solch eine Kälte nicht mehr gespürt und wusste deshalb nicht so recht mit der Situation umzugehen. „Hey Sakura-chan! Was ist denn heute nur mit dir los? Du zitterst ja – bei dem tollen Wetter!“, dem jungen Ninja war aufgefallen, dass mit ihr etwas nicht stimmte. „Gerade ist ein kühler Wind vorbeigezogen, hast du das nicht bemerkt?“ Nach seiner Reaktion zu urteilen eher nicht, er blickte sie nur noch verwirrter an als sonst. „Nein, da war nichts, das musst du dir eingebildet haben. Ach, bist du dir sicher, dass es dir gut geht? Du wirkst so…kraftlos…selbst dein Gesicht ist noch blasser als sonst…du solltest lieber nach Hause gehen und dich ausruhen.“ „Hm, ja vielleicht hast du Recht. Ich brauche vermutlich nur mal eine kleine Pause.“ Innerlich wusste sie zwar genau, dass es nicht daran lag, aber sie wollte im Moment lieber allein sein, um besser nachdenken zu können. So verließ die Rosahaarige den Ramenstand, wo Naruto ihr mit besorgtem Blick nachstarrte. Auch wenn sie es nie zeigte, er wusste, dass es ihr ziemlich schlecht ging und auch woran es lag. Sasuke hatte sie zerstört, ihr die Träume genommen und ihr Herz gebrochen. Das würde er dem abtrünnigen Ninja, diesem Verräter, der früher und auch heute noch sein bester Freund war, niemals verzeihen können. Im Moment war ihm seine Nudelsuppe aber wichtiger und er widmete sich dieser wieder voll und ganz. Ohne jegliche Orientierung rannte Sakura quer durch die Straßen, ständig in der Hoffnung dadurch freier zu werden, freier von ihm. Doch nach einer Weile war sie völlig außer Atem und musste sich eingestehen, dass weglaufen nichts brachte. Endlos viele Methoden hatte sie schon ausprobiert, um aus dem Gefängnis, das er darstellte, auszubrechen. Keine hatte bisher funktioniert. Würde sie jemals von ihm loskommen? Konnte sie die Vergangenheit und ihre Gefühle vergessen oder wenigstens verdrängen? Nein, das war nicht möglich und sie wusste es auch zu gut. Am meisten zu schaffen machte ihr momentan jedoch diese Kälte, die sie vor einigen Minuten verspürt hatte und deren Nachwirkung fortwährend tief in ihren Knochen saß. Wieso gerade jetzt? Wieso tauchte nach zweieinhalb Jahren dieses schreckliche und trotzdem irgendwie schöne Gefühl wieder auf? Wieso?? Früher, als Sasuke noch in ihrem und Narutos Team und noch kein Verräter geworden war, da hatte sie diese Kälte fast täglich gespürt, sie hatte sich sogar danach gesehnt, alles versucht, um dieses Gefühl wahrzunehmen. Um ehrlich zu sein war das auch jetzt so, jetzt und in jeder anderen Sekunde ihres Lebens, doch es ging nicht mehr. Schließlich empfand sie es nur, wenn Sasuke in der Nähe war und das war er mit Sicherheit nicht. Aber warum dann…niemand sonst, den sie kannte, war auch nur annähernd in der Lage, solch eine Gleichgültigkeit und Gefühlsleere auszustrahlen. Trotzdem, allein der Gedanke, er könnte hier sein, war so abwegig, es gab schließlich nicht einmal einen vernünftigen Grund dafür, geschweige denn, dass sich Uchiha höchstpersönlich auf das Niveau seiner alten „Freunde“ herablassen würde. Doch weiter mit dem Denken kam Sakura nicht, sie bemerkte ein leichtes Schwindelgefühl, das immer größer wurde, und kippte auch schon im nächsten Augenblick ohnmächtig um. Zu ihrem Glück besaß ein schwarzhaariger und unheimlich gutaussehender junger Mann, der einige Meter hinter ihr lief, ein beachtlich ausgeprägtes Reaktionsvermögen und fing sie so noch rechtzeitig auf. Für einen Moment schien es, als ob der Schwarzhaarige sie gleich wieder fallen lassen wollte, nachdem er erschreckt in ihr Gesicht gesehen hatte. Allerdings musterte er sie und ihren schlanken Körper nur, wenn auch mit sehr undefinierbarem Gesichtsausdruck, hielt sie jedoch fest in seinen Armen. „Hn, was mach ich jetzt? Eigentlich wollte ich es vermeiden, sie so schnell wieder zu sehen, aber ein Gespräch mit ihr kann ich wahrscheinlich nicht mehr umgehen…und hier einfach ablegen will ich sie auch nicht. Naja, früher oder später wäre es sowieso auf das hinausgelaufen…“ Sasuke trug das schöne Mädchen in seinen Armen zur nächstgelegenen Parkbank und legte sie behutsam darauf. Eine Weile lang wartete er geduldig, dass sie aufwachen würde, doch dann stand er gereizt auf, lief zum See, der sich wenige Meter daneben befand, kam mit den Händen voll Wasser zurück und goss dieses unbarmherzig auf die Bewusstlose. „Aaaah…was ist denn los?? Wer war das?!“, sein Plan hatte scheinbar funktioniert, denn das Mädchen schreckte sofort hoch und guckte sich verwundert um. Auf einmal weiteten sich ihre klaren Augen, als sie in das Gesicht ihres Gegenübers sah. Jadegrün traf Tiefschwarz. Einen Moment verharrten die beiden so, sahen sich nur schweigend an. Sogleich unterbrach Sasuke den Blickkontakt jedoch wieder, als ihm bewusst wurde, dass er sie gerade eben angestarrt und sich dabei auch noch irgendwie gut gefühlt hatte. „Sa...Sasuke...du…du“, mehr konnte Sakura nicht sagen, dafür war sie viel zu aufgewühlt. Tränen traten in ihre Augen und sie fiel dem jungen Uchiha um den Hals. Dieser stieß das Mädchen allerdings sofort abweisend von sich weg. „Was ist? Du wolltest gerade etwas sagen, hast aber mitten im Satz aufgehört.“ Kalt und abneigend. Etwas anders von ihm zu erwarten, war schlichtweg naiv. Als ob er sich in diesen zwei Jahren zum Positiven geändert hätte, wahrscheinlich würde er sich nie ändern. Außerdem, er schien sogar noch gefühlsloser geworden zu sein. Woran das wohl lag? Irgendetwas musste ihm widerfahren sein, irgendetwas Schreckliches. Doch es lohnte sich nicht, sich darüber Gedanken zu machen, denn sie würde es ohnehin nicht von ihm erfahren, schließlich hatte er ihr noch nie eine Sache anvertraut. „Wird’s noch was? Langsam fängst du mich an zu nerven, außerdem habe ich noch viel zu tun heute.“ Seine kalten Worte schmerzten sehr, aber dieser abwertende Blick übertraf jede Form menschlicher Qualen. „Oh, natürlich…ich wollte dich einfach nur fragen, ob du es wirklich bist…diese Frage hat sich spätestens jetzt erledigt…bitte verrate mir eins, Sasuke-kun, warum bist du zurückgekommen? Wie ich dich kenne, liegt es nicht daran, dass dir diese Stadt etwas bedeutet. Was ist dein Grund?“ „Das geht dich nichts an. Es ist allein meine Angelegenheit, warum ich wo und wann bin.“ Schon wieder war es da, dieses eisige Gefühl der Empfindungslosigkeit, das sich wie ein Schleier um sie legte, bis die stumpfe Kälte ihr jegliche Emotionen und Sinneseindrücke genommen hatte. Selbst ihre Tränen schienen eingefroren zu sein. Trotzdem zwang sie sich zu einem, wenn auch sehr gequälten, Lächeln. „Natürlich sagst du es mir nicht. Das hast du schon damals nicht getan, wieso sollte es nun anders sein? Meine Frage war wirklich überflüssig. Weißt du, das Dorf ist richtig aufgeblüht während du weg warst. Naruto und die ganzen anderen sind viel stärker geworden, Neji, Temari und Kankuro sind Jo-nin, Gaara ist Kazekage. Sogar ich habe mich verbessert, endlich kann ich etwas für das Team tun, ich stehe nicht mehr nur im Weg rum. All das hast du nicht mitgekriegt, du bist gegangen und hast uns fallen gelassen. Das war eine furchtbar schwere Zeit für mich und Naruto, wir wollten es nicht wahrhaben und haben dich ständig gesucht. Und jetzt? Du bist wieder da. Zuerst habe ich mir wirklich eingebildet, du wärest zurückgekommen, weil wir dir doch etwas bedeuten“, ein verächtliches Schnauben war seitens Sasuke zu vernehmen und dem Mädchen kullerten die ersten Tränen, „aber nichts hat sich geändert, rein gar nichts. Im Gegenteil, du kommst mir fast noch kälter vor als sonst. Kannst du dir vorstellen, wie ich mich fühle? Ich sehe nur die vollendeten Tatsachen, vor die du mich stellst, die Frage warum bleibt dabei immer offen. Warum sagst du mir nichts? Wenn du denkst, ich verstehe es nicht, dann erklär es mir, Sasuke-kun, bitte! Bitte rede mit mir…das ist das einzige, was ich von dir verlange…“ Aus den einzelnen Tränen wurden ganze Ströme, es brach alles aus ihr heraus, der ganze Frust, der sich über die Jahre hinweg in ihr aufgestaut hatte, nun konnte sie ihm die Meinung sagen, etwas das ihr viel zu lange verwährt geblieben war. „Sakura…denkst du alles ist so einfach? Glaubst du, ich wollte nicht schon längst mit jemandem reden? Du bist scheinbar noch naiver als ich dachte, meinst, du könntest mich verstehen…ts…“, mit diesen Worten drehte er sich um und ging. „Bleib sofort stehen! Willst du etwa wieder davonlaufen? Ständig drehst du dich einfach um und gehst, wenn es dir zu viel wird, du kannst dich nie mal einer Angelegenheit stellen, immer rennst du weg, wie ein Feigling!“ Offensichtlich hatten diese Worte ihre gewünschte Wirkung bei Sasuke nicht verfehlt. Er blieb stehen, drehte sich um und lief langsam auf Sakura zu. Kurz vor ihrem Gesicht hielt er an, noch nie war sie ihm so nahe gewesen, dass sie sogar seinen gleichmäßigen und heißen Atem spüren konnte. Es fühlte sich wohl und angenehm an. Erwartungsvoll blickte die schöne Kunoichi in seine empfindungslosen Augen und wartete darauf, was er als nächstes tun würde. Mit seiner plötzlichen Antwort hatte sie allerdings nicht gerechnet. „Du hast Recht. Ich kann nicht dauernd vor allem weglaufen. Deshalb werde ich dir zuhören bis unser Gespräch beendet ist.“ Verwundert, zum einen durch seine Antwort und zum anderen durch die Tatsache, dass er ihr auch jetzt noch so schrecklich nah war, versuchte sie einige Wörter zu kombinieren, sodass ein vernünftiger Satz dabei entstand, doch dies gelang ihr erst nach mehreren Versuchen. „Sasuke-kun…ich weiß nicht, was ich sagen soll, aber…danke…“, verlegen schlug das Mädchen die Augen nieder. Erst nach einer Weile bemerkte sie, dass es nun ein wenig mehr Abstand zwischen ihnen gab. Und endlich fielen ihr auch wieder die richtigen Worte ein. „Also, wenn du wirklich so viel zu tun hast, möchte ich dir auch gar nicht mehr im Weg stehen. Beantworte mir bitte nur diese eine Frage: Wieso hast du uns damals verlassen und warst so abweisend?“ Das Gesicht des jungen Mannes verfinsterte sich schlagartig. „Hm…das ist ziemlich kompliziert…ich schwöre zwar, ich wollte euch weder verletzten noch unbedingt unsere gemeinsamen Bande trennen…aber…letztendlich …interessiert mich einfach nur nicht mehr, was mit euch passiert.“ Bei den letzten Worten zerbrach etwas tief in ihr drin. Nun hatte er ihre Hoffnung und ihren Optimismus vollends vernichtet. Für sie unfassbar war aber vielmehr seine Gleichgültigkeit, mit der er alles zum Ausdruck brachte. Dass er diese Aussage allerdings so nüchtern und distanziert herausbringen konnte, als ob ihn diese Angelegenheit gar nicht betreffen würde, stieß bei ihr auf Verachtung, jedoch auch ein Stück weit auf…Bewunderung. „Du bist auf einmal so still. Ist die Sache nun geklärt und ich kann gehen?“, fragte er ohne geringstes Interesse an Sakuras Gefühlen oder was seine Worte bei ihr ausgelöst hatten. Ihr Schweigen deutete er offenbar als ja, denn schon war er losgegangen und verschwand langsam aus ihrem Blickwinkel. Kurz darauf brach das zierliche Mädchen unter Tränen in sich zusammen. Schluchzend lag sie auf dem ausgetrockneten Gras und weinte sich ihren Kummer von der Seele. Warum war sie bloß wieder auf ihn hereingefallen? Jedes Mal tat sie das, stets im Glauben, er hätte sich verändert. Warum konnte sie nicht einsehen, dass er ihr schadete und loslassen? Alles wäre ja auch viel leichter, würde sie nicht fortwährend an seine wenigen guten Seiten erinnert werden. Damals hatte er sie schließlich mehr als einmal gerettet oder sie sogar mit seinem Leben beschützt. War das der Anlass, weshalb sie ihn immer noch liebte, das verlassene Kind, das er im Grunde war? Eine Träne, die an ihrer makellosen Wange herunterlief, war das letzte, was Sakura spürte. Danach umfing sie endlose Dunkelheit Sasuke und Sakura sind sich also begegnet...die Überraschung des Tages, ne? xD so ähnlich, wie in dem kapi, wird es mit ihrer Beziehung auch erstmal weitergehen...kurz: Romantik bleibt seeeehr lange aus. Aber es wird dramatisch^^ An dieser Stelle möchte ich mich auch noch bei meinen lieben kommischreibern bedanken^^ hoffe ihr schreibt weiterhin welche^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)