イチゴ Ice Cream von Hanabi (『 SasoDei 』) ================================================================================ Kapitel 1: Morning Koffee ------------------------- Er zog die Kapuze seines Pullovers tiefer. Es gab nun mal wirklich angenehmere Dinge, als Montags morgens beim Arzt im Wartezimmer zu sitzen. Besonders, wenn man den Grund selber genau kannte. Doch sein Mitbewohner hatte darauf bestanden. Nun saß er hibbelig neben ihm, obwohl er ihm ruhig erklärt hatte, dass er auch ganz gut alleine hierher hätte kommen können. Schon oft hatte er sich gefragt, womit er dieses Nervenbündel bloß verdient hatte. Seit er bei ihm eingezogen war, hatte er kaum noch seine Ruhe. Doch Tatsache war, dass er sich die Miete alleine einfach nicht mehr hatte leisten können. So war er gezwungen gewesen einen Mitbewohner zu suchen und von allen, die sich vorgestellt hatten, hatte er nun mal den normalsten Eindruck gemacht. Seufzend wanderte sein Blick zur Uhr. Die Vorlesung hatte er wohl oder übel verpasst. Dabei war es ihm wichtig sein Studium gut abzuschließen. Endlich erlöste ihn die Sprechstundenhilfe aus dem Warten. Sie reif seinen Namen auf und er stand auf. Auch sein Nebenmann wollte sich erheben, doch er hielt ihn zurück. „Du bleibst hier, Deidara.“ Darauf folgte Sasori der Frau in einen anderen Raum, in dem er auf den Arzt warten würde. Müde ließ er sich auf einen der Stühle, die vor dem Schreibtisch standen sinken und machte seine Kapuze nach hinten, wonach er sich mit der Hand durch seine roten Haare strich. Manchmal wünschte er sich, dass er schon einen Beruf hätte, sein eigenes Geld verdienen würde und sich einfach zurücklehnen könnte, ohne dass irgendein Blondi ankommen würde, weil er sich Sorgen mache. Alles nur weil er an diesem Morgen nach dem Frühstück zusammengeklappt war. „Ich hab dir ja gesagt, dass das nicht gut geht, wenn du ständig die Nächte durchmachst, un!“, hatte er gesagt, während er ihm wieder auf die Beine geholfen hatte. Deidara hatte es ihm wirklich oft genug gesagt, doch es war nun mal nicht seine Art sich von einem anderen belehren zu lassen. Und schon gar nicht von einem jüngeren, blonden, blauäugigem Mitbewohner. Nur weil er ihn bei sich wohnen ließ, hieß das nicht gleich, dass er ihm auch eine Freundschaft oder etwas Derartiges anbieten würde. Gelassen wie üblich ließ er die Befragung des Arztes über sich Ergehen. Die Diagnose überraschte ihn relativ wenig. „Sie brauchen einfach mehr Schlaf.“, nickte ihm der Arzt lächelnd zu. Mehr Schlaf. Etwas anderes hatte er auch nicht erwartet. Draußen vor der Tür wartete bereits der Blonde. Ohne Umschweife wandte er sich an den Arzt, der ihm anwies, dafür zu sorgen, dass Sasori mehr Schlaf bekam. Deidara bedankte sich und folgte dem Rothaarigen, der ohne zu warten sich bereits auf den Weg vor die Tür gemacht hatte. „Hast du auch schon mal etwas von Warten gehört?“, meckerte er, als er ihn eingeholt hatte. „Ja, ja.“ Die frische Herbstluft von draußen stimmte ihn mild. Vielleicht war hatte es auch etwas Gutes mal wieder schlafen zu können. Wobei er sich wusste, dass das, was er aufholen müsse, mit Sicherheit kein Spaß werden würde. Vielleicht würde es alles dadurch nur verschlimmern, da er danach noch weniger Schlaf bekommen würde. Aber was blieb ihm schon anderes übrig, als es hinzunehmen? Jetzt konnte er es nicht mehr ändern. Der Blonde setzte sich hinter das Steuer, schloss die Tür und drehte den Schlüssel, um den Motor zu starten. Der ältere Wagen gab seine üblichen Geräusche von sich, während sich die Heizung langsam aufwärmte. Sasori schnallte sich an und wandte den Blick aus dem Fenster. Kinder waren auf dem Weg zur Schule, Mütter winkten ihnen nach. Wie unbeschwert das Leben doch mal war, dachte er, als Deidara den Wagen aus der Parklücke manövrierte. „Ich hoffe dir ist klar, dass ich wegen dir auch noch zu spät zur Arbeit komme, un.“ Der Blauäugige schaute nicht zu dem anderen, während er mit ihm sprach. Er konzentrierte sich auf die Straße, da der Verkehr morgen in der Stadt immer hektisch war. Menschen fuhren zur Arbeit oder erledigten Besorgungen. In ein paar Stunden würde es wieder ruhiger werden, bis am Mittag die Selbe Hektik wieder ausbrechen würde. „Ich hab dich nicht gezwungen mitzukommen.“, murmelte Sasori kühl, während er es sich auf dem Sitz bequem machte, den Blick weiter starr nach draußen gerichtet. Deidara bog in die Straße, in der sich ihre Wohnung befand. „Aber ich konnte doch nicht riskieren, dass du nachher erneut zusammenklappst. In deinem Zustand wärst du eine Gefahr für den Straßenverkehr, un.“ Damit hatte der Jüngere vielleicht sogar Recht. „Wow. Du scheinst ja mal wirklich nachgedacht zu haben.“ Sobald der Blonde den Wagen zum stehen gebracht hatte, schnallte er sich ab und stieg aus. Wieder hüllte ihn die kühle Luft ein. Dieses Wetter war mit Sicherheit auch Schuld, dass es ihm so miserabel ging. In so einer Zeit wollte jeder am liebsten drinnen bleiben mit einem warmen Kaffee. So entschloss er den heutigen Tag für genau so etwas zu nutzen. Wahrscheinlich würde er auch noch etwas nebenbei lernen. Deidara knallte die Autotür hinter sich zu. „Ich komm noch mit nach oben, dann fahr ich zur Arbeit. Ich muss dich heute Abend noch lange genug ertragen, un.“ Sasori zog seine linke Augenbraue hoch, ehe er kopfschüttelnd die Tür aufschloss. Wer ertrug hier eigentlich wen? Niemand hatte dem anderen gesagt, er müsse sich in sein Leben einmischen. Er kam die meisten Jahre auch gut allein zurecht, ohne einen ach so hilfsbereiten Deidara. „Mach was du willst.“ Mit den Schultern zuckend ging er in das Treppenhaus, wo er hinauf in den dritten Flur lief. Das Treppensteigen war sehr mühselig. Warum hatte er sich diese Wohnung bloß ausgesucht? Deidara hinter ihm schien das Selbe zu denken, wobei er seinem Frust jedoch Luft machte. „Wie konnte ich bloß hier mitwohnen wollen?“ Sasori hatte ihm nur zu gerne gesagt, dass er ja auch wieder ausziehen könne, wenn es ihm nicht passe, doch das würde ihm nur unnötigen Streit mit dem Blonden einhandeln. Er war glücklich, dass er gleich wieder gehen wollte. Diese Freizeit wollte er nicht gefährden durch irgendeine schnippische Bemerkung. In der Wohnung ging er in die Küche. Deidara folgte ihm, was daran lag, dass er seine Arbeitsunterlagen dort hatte liegen gelassen. Der Blonde hatte mehrere kleine Jobs, um seine Miete bezahlen zu können. Morgens bis mittags verbrachte er die Zeit in einem kleinen Cafe in der Innenstadt. Irgendwann einmal hatte er Sasori anboten mal vorbeizukommen in seinen Ferien, doch er hatte abgelehnt. Wenn er den Blonden in den Ferien durch seine Arbeit los war, würde er doch nicht freiwillig zu Besuch kommen, damit er ihm seine Freizeit vermieste. Mit einem beiläufigem „Tschüss“ verabschiedete sich der Blauäugige und verschwand durch die Tür. Sasori atmete aus. Endlich Ruhe. Er legte ein Kaffeepad in die neumoderne Maschine, die ihm in ein paar Sekunden wunderbar warmen Kaffee machen würde und setzte sich mit der aktuellen Zeitung an den Küchentisch. Die Maschine verstummte. Er nahm seinen heißen Kaffee, schaltete das Radio an. Diesen Tag würde er entspannen. Kein Deidara. Nur der nervige Radiomoderator, sein Kaffee und er. Sein Blick wanderte aus dem Fenster, von wo aus er die wie zu dieser Jahreszeit üblich orange gefärbten Blätter an den Ästen hängen und auf die Straße fallen sah. Auf seinem Auto lagen bereits auch einige. Gelangweilt schaute er auf die Zeitung, auf dessen Cover ein gelangweilt schauender Schwarzhaariger abgebildet war, an dem anscheinend erfolgreich eine neue Methode von Heilung der Sehkraft angewendet wurde. Doch wirklich glücklich schien er darüber auch nicht zu sein. Als er seinen Kaffee ausgetrunken hatte, nahm er seine Ordner zur Hand und begann zu lernen. Warum hatte er dieses dämliche Studium eigentlich begonnen? Während der Radiomoderator den nächsten Titel ansagte, dachte er an den nervigen Blonden. Bis heute Abend würde er seine Ruhe haben. -TBC- ~ ~ ~ ~ Das Kapi dient als kleine Einführung... was wohl auch daran liegt, dass ich mich immer etwas schwer mit neuen Anfängen tue (^ ^)'' Ich würd ich sehr über Kommis freuen. && ich hoffe, dass ich von jetzt an relitiv schnell vorran komme (^__^)'' Kapitel 2: Kollegen & Stammgäste -------------------------------- Deidara schaltete in den nächsten Gang, während er bei einem gewöhnlichen Klassiker, wie sie oft und gerne im Radio gespielt wurden, mitsummte. Innerlich war er jedoch immer noch aufgebracht, da er hoffte, dass sich Sasori auch an das Geratene halten würde, wobei er sich fast sicher war, dass er dies bestimmt nicht tat. Der Rothaarige hatte sich noch nie an einen Ratschlag gehalten, war er auch noch so gut gemeint. „Verdammter Sturkopf“, murmelte er, während er nach einem geeigneten Parkplatz Ausschau hielt. Das hatte er nun davon, dass er zu spät war. Jemand hatte seinen Stammplatz belegt. Normalerweise war er immer so früh, dass er direkt vorm Cafe parken konnte, doch jetzt war er gezwungen eine ganze Straße weiter zu fahren, um parken zu können. Zwar hatte er angerufen, damit sein Chef nicht alt zu sauer war, aber mit Sicherheit würde er heute länger machen müssen, um noch seinen vereinbarten Lohn zu bekommen. Als er den Wagen endlich geparkt und abgeschlossen hatte, ging er also zu Fuß die Straße hinauf. Zu seinem Glück schien das kleine, relativ unscheinbare Cafe jedoch noch nicht sonderlich voll zu sein, was ihn erleichterte, da es bedeutete, dass niemand hatte für ihn einspringen müssen. Er lief durch den Seiteneingang und ging in einen der hinteren Räume, um seine Arbeitskleidung anzulegen. Nachdem er sich, dass T-Shirt mit dem Logo des Cafes übergestreift hatte, band er sich seine Schürze um, an der Block und Stift klemmten, um Bestellungen entgegenzunehmen. Plötzlich ging die Tür des Raumes auf und sein Arbeitkollege stand mit den Armen vor der Brust verschränkt im Türrahmen. „Du bist ganz schön spät dran, Blondi.“, seine Stimme klang leicht gereizt. „Sorry, Hidan. Ich musste meinen Mitbewohner zum Arzt bringen.“ Er lächelte verlegen, nachdem er seine Frisur noch einmal im Spiegel gerichtet hatte. Darauf trat er an dem Silberhaarigen vorbei aus dem Raum. „Der Chef war trotzdem stinkig. Du kannst von Glück reden, dass heute kaum Kundschaft da ist.“ Hidan seufzte und fuhr sich mit der Hand durch sein helles Haar. „Hab mich echt gefragt, warum der sich immer so anpisst.“ Deidara nickte. „Kann man halt nichts machen.“ „Na dann gehen wir jetzt am besten mal an die Arbeit nicht wahr?“ Der Silberhaarige grinste, wie üblich. Der Blonde nickte erneut. Während Deidara noch einen Moment brauchte, um sich um sein Wechselgeld zu kümmern, räumte Hidan bereits einen der Tische ab, damit der nächste Kunde sich dort hinsetzten konnte. Er arbeitete noch nicht lange mit dem Silberhaarigen zusammen, doch er kannte ihn mittlerweile schon relativ gut. Stets trug er seine ungewöhnlich hellen Haare nach hinten gekämmt, er war sehr gläubig und ließ sich nur ungern etwas sagen. Etwas das er wohl am besten konnte, war Fluchen oder Streiten. Der Chef musste ihn bereits einmal ermahnen, da er sich mit einem Kunden angelegt hatte. Jedoch hatte er es ihm auch wieder verziehen, als eben dieser Gast zu der Verwunderung aller Mitarbeiter wieder kam. Den Tag darauf kam er ebenfalls und den darauf Folgenden… Letztlich war er so etwas wie ein Stammgast geworden. Deidara fand ihn mehr als merkwürdig, so dass er auch relativ froh war, dass Hidan ihn jedes Mal bediente, wobei sie sich nicht selten angifteten. Trotzdem schienen sich beide akzeptiert zu haben, was zeigte, dass der Silberhaarige seinen Gast nicht mehr nach der Bestellung fragte, sondern dieser ihm nur „Das Übliche“ sagte, als er durch die Tür kam, um sich dann mit seiner Zeitung an seinen Fensterplatz setzte. Hidan kam ihm mit einem von dreckigem Geschirr voll gestelltem Tablett entgegen. „Beeil dich mal du Lahmarsch.“, entgegnete er ihm gewohnt grinsend. „Ja, ja.“ Deidara nahm Notizblock und Stift zur Hand und ging auf einen Tisch zu, an dem sich gerade ein in wichtig wirkendem Anzug gekleideter Mann niedergelassen hatte. Es war einer dieser typischen Büroleute, die einen Kaffee bestellten, kurz Zeitung lasen und dann zur Arbeit gingen, um irgendwelche Konferenzen abzuhalten. Wie konnte man bloß so ein langweiliges Leben führen, fragte sich der Blonde häufig. Als er dem Gast seine Bestellung brachte, ging die Tür auf und ein großer dunkelhaariger Mann kam herein. Er trug ebenfalls einen Anzug und doch wirkte er immer irgendwie anders. „Das Übliche?“ Hidan hatte ihn bereits bemerkt. „Richtig.“ Die Stimme des Gastes war kalt und dunkel. Auch diesmal war der junge Blonde wieder froh, den seltsamen Typen nicht bedienen zu müssen. Da er aber im Moment nichts weiter zu tun hatte, beobachtete er schweigsam, wie sein Kollege seinem Kunden die übliche Bestellung brachte: Ein Kaffee. Wenig Zucker und wenig Milch. Der Silberhaarige wusste dies schon lange auswendig und irgendwann hatte sie sich auch bei Deidara eingeprägt. „Hoffentlich hört Sasori auf den Arzt, un...“, murmelte er nachdenklich, während er sich anfing zu langweilen. Es war mal wieder alles das Selbe. Der Gast beschwerte sich über zu wenig Kaffee in der Tasse. Er wolle gefälligst das haben, wofür er jedes Mal bezahle, sonst könne er auch irgendwo hingehen, wo es günstiger war. Maulend nahm Hidan die Tasse wieder mit. „Geizkragen.“ Als er an Deidara verkam, verdrehte er angenervt die Augen und der Blonde klopfte ihm auf die Schulter. Während der Blick seiner blauen Augen aus den großen Scheiben auf die belebte Straße wanderte, begann er sich Sorgen um den Rothaarigen zu machen. Zwar hasste er dessen kühle und abweisende Art, doch immerhin lebten sie ja unter ein und dem Selben Dach. Seufzend lehnte er sich an die Theke. Warum musste er bloß so ein Querkopf sein? Nicht einmal einen gut gemeinten Rat wollte er annehmen. Ob er ihn überhaupt ernst nahm, war fraghaft. Manchmal benahm sich Sasori schier unmenschlich, so dass sich der Blonde fragte, weshalb er überhaupt bei ihm eingezogen war. Doch die Antwort war simpel. Die Lage der Wohnung war gut, die Miete nicht zu teuer und äußerlich hatte sie Deidara auf den ersten Blick gefallen. Damals hatte er die unterkühlte Art des Rothaarigen auch nur für eine Laune gehalten. Wie sich ihm jedoch schon nach einigen Tagen gezeigt hatte, war dem keineswegs so. Müde wirkende Augen und stets unbewegte Mundwinkel, das war Sasori. Deidara konnte sich auch nicht vorstellen, dass er jemals anders gewesen sein könnte. Ab und an schien der andere zwar Gefühlsregungen zu zeigen wie zum Beispiel Wut, doch das waren meist nur kurze Augenblicke, nach denen sich Sasori sofort in sein Zimmer verzog. „Bitte sehr der Herr.“, mit unüberhörbar ironischem Unterton in der Stimme, stellte Hidan seinem Kunden die Tasse wieder hin. „Geht doch.“, entgegnete dieser deutliche ebenfalls deutlich gereizt. Deidara wünschte sich endlich Feierabend zu haben. Als sein langer Arbeitstag endlich vorbei war, schleifte er sich müde die Treppe in den dritten Stock hinauf. Als er die Tür aufgeschlossen hatte, warf er seine Tasche unachtsam in die nächste Ecke, zog sich seine Schuhe aus, hängte seine Jacke über den freien Kleiderbügel und schlurfte in die Küche. Dort blicktem ihm ein paar rote Augen entgegen, ehe sie wieder auf die Unterlagen vor Sasori wanderten. „Wieder da?“, stellte der Rothaarige fest, nachdem er einen Schluck von seinem Tee getrunken hatte. „Hai.“ Geschafft ließ sich der Blonde gegenüber von ihm sinken. Während er einen Moment die Augen schloss und seine Stirn massierte, merkte er wie sich sein Gegenüber bewegte. Als er die Augen leicht öffnete, sah er wie dieser ihm eine Tasse entgegen hielt. „Ist noch warm“, sagte er kühl. Dankend nahm er sie an, wobei eine leichte Verwunderung sich in ihm breit machte. Was hatte seinen Mitbewohner bewegt auf einmal so sozial zu sein? Er nahm einen Schluck und entschloss sich keine Gedanken darüber zu machen, sondern einfach dankbar dafür zu sein, da der Tee seine kalten Hände wieder beleben zu schien. „Hast du geschlafen?“, fragte er, wobei er aus dem Fenster schaute. „Ja.“ Der Rothaarige blätterte in seinem Ordner eine Seite weiter. Ob Deidara dem Glauben schenken konnte? Er war sich nicht sicher, was er denken sollte. Gerne würde er den Unnahbaren etwas genauer kennen. Doch wie sollte er das anstellen. Unsicher überlegte er eine Weile. Ein Gespräch wäre die einfachste Lösung, hätte Sasori nur nicht die Angewohnheit in meist knappen Sätzen zu antworten. Resigniert betrachtete er das fallende Laub. Schließlich wandte er den Kopf wieder zu seinem Gegenüber. „Bleibst du morgen noch zu Hause, un?“ Sasori sah auf. „Wieso?“ Deidara überkam ein komisches Gefühl, als er in die roten Augen seines Gegenübers blickte und begann leicht zu stottern. „W-Weil ähm… Ich meine damit du dich ausruhen kannst, un.“ „Brauch ich nicht.“ Der Rothaarige klappte seinen Ordner zu. Dann griff er nach seiner Tasse, um seinen Tee auszutrinken. „Sicher?“ Deidara hatte nicht den Eindruck, dass der andere sonderlich ausgeruht war. „Ich hab keine Lust dich nachher irgendwo aufzusammeln, weil du wieder zusammengebrochen bist.“ Sasori stellte seine Tasse auf die Spüle. „Selbst wenn… Glaubst du ich würde dich darum bitten?“ Scheinbar gelangweilt stand er auf. Der Blonde schlang die Arme um seine Beine, nachdem er sie angezogen hatte. „Du musst doch nicht gleich so reagieren. Willst du dann warten bis dich irgendwer vom Boden aufkratzt oder wie?“ „Das wäre dann ja mein Problem oder nicht?“ Er verschränkte die Arme vor der Brust. „Nein. Du lebst nun mal nicht allein!“ Es machte in jedes mal wütend, wenn Sasori glaubte in seiner eigenen kleinen Welt zu leben. Ob sich Leute um ihn sorgten, schien ihn nicht zu kümmern. „Ja, ja.“ Unberührt ging Sasori aus der Küche. Deidara ließ den Kopf auf seine Knie sinken. Was musste er bloß tun, um den anderen endlich mal aus seiner Schale herauszubekommen? -TBC- ~ ~ ~ ~ Nya schon das zweite Kapi (^__^) Ich geb mir im mom Mühe mal wieder schneller zu schreiben. Aber auch, dass meine Kapis mal länger werden. Danke für eure Kommis, ich hab mich sehr gefreut~ x3 Für das erste kapi waren es ja schon nicht wenige & es freut mich auch, das mir ein paar alte Leser erhalten geblieben sind. Ich hoffe euch nicht zu enttäuschen. (^___^) Kapitel 3: Du bist nicht allein ------------------------------- Als Sasori die Tür hinter sich schloss, nachdem er in sein Zimmer gegangen war, seufzte er. Deidara hatte Recht und es gab nichts, dass er mehr hasste als das! Er wohnte nicht alleine. Wenn er irgendwann umkippen würde, hätte das Konsequenzen für den Blonden. Sasori kümmerte das zwar nicht, doch der andere würde deswegen wühl nie locker lassen, was verständlich war. Kein Sasori bedeutete wohl, dass er die Wohnung nicht finanzieren könne. Was fanden Menschen bloß an WG-Leben? Kopfschüttelnd ließ er sich auf sein Bett sinken. Es war stressig, man hatte Tag ein Tag aus irgendjemanden um sich und Privatsphäre war auch beschränkt. Er konnte nicht mehr morgens seinen Kaffee vor dem Fernseher trinken, ohne dass ein gewisser Blondschopf seine Ruhe störte. Während er sich aufregte, fiel ihm eins jedoch plötzlich auf. Er hatte seine Unterlagen in der Küche vergessen. Irgendwie widerstrebte ihm der Gedanke wieder zu Deidara zu gehen. Bestimmt würde er wieder etwas sagen. Sich wohlmöglich sogar beschweren, weil er wieder gegangen war und ihm nicht zugehört hatte. So überlegte er, kam jedoch zu dem Ergebnis, dass er seine Unterlagen brauchte. So blieb ihm nichts anderes übrig, als sein Zimmer wieder zu verlassen. In der Küche saß Deidara stillschweigend, wobei er geistesabwesend in seine Teetasse starrte. Sein blondes, langes Haar fiel ihm wie üblich ins Gesicht, seine blauen Augen waren müde und halbgeschlossen. Er wirkte so vollkommen in sich gekehrt. Es waren Momente wie dieser in denen Sasori so etwas wie ein schlechtes Gewissen bekam. Er war sich sicher, dass er dafür die Verantwortung trug, dass es sein Verdienst war, ja seine Schuld, dass der Blonde jetzt niedergeschlagen wirkte. Dabei war er sich nicht einmal komplett sicher, ob er es wirklich war. Er hatte nur dieses Gefühl und es gefiel ihm nicht, denn es würde bedeuten, dass der Blonde es geschafft hatte, Teil seines Lebens zu sein. Ein „Mitmensch“. Der Rothaarige schüttelte den Gedanken ab und nahm seine Unterlagen. Als er dies tat, blickte der Blonde verwundert auf. Doch er sagte nichts, nichts einmal während Sasori sofort wieder aus der Küche ging. Hatte er endlich gelernt, dass er nicht so mit ihm reden würde? Sasori kam das sehr seltsam vor. Er schüttelte den Kopf. Mit Sicherheit nicht. Bestimmt war er einfach nur nicht mehr in der Stimmung ihm hinterher zu rufen oder ähnliches. Er ging in sein Zimmer, doch der Gedanke ließ ihn nicht los. Kaum hatte er sich an seinen Schreibtisch gesetzt und seine Unterlagen aufgeklappt, um zu lernen, war ihm wieder der niedergeschlagene Anblick des Blonden im Gedächtnis. Seit er nun schon mit ihm zusammenwohnte, hatte ihn der Jüngere nie so sehr beschäftigt. Er schmollte oft, aber diesmal wirkte er auch irgendwie hoffnungslos. Nach Minuten stand er wieder auf und setzte sich kommentarlos zu dem anderen in die Küche. Deidara hob den Kopf. „Musst du nicht lernen?“ Die Verwunderung stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. „Hab ich heute schon lange. Langsam kommt mir der Stoff aus den Ohren raus. Ich mach jetzt eine Pause.“, murmelte Sasori, wobei er die Zeitung von heute morgen wieder hervorkramte. Zu Deidaras Gesichtsausdruck mischten sich nun auch Erstaunen und leichte Besorgnis. Hatte Sasori ihm gerade mit mehr als drei Wörtern geantwortet? Sogar mit drei Sätzen? Die Verwunderung war groß. Sasori war das eindeutig unangenehm, weshalb er sich entschloss seinen Blick lieber auf die Zeitung zu richten. Auf deren Cover sah ihn wieder der schlechtgelaunte Schwarzhaarige an. Wenigstens war sein Leben nicht, das Einigste, das nicht so blendend schien. Zumindest erweckte der Covertyp nicht den Eindruck, dass er irgendwie glücklich war. Deidara bemerkte Sasoris intensiven Blick auf das Titelbild. „Der Typ hat mal in unserem Cafe einen Kaffee getrunken.“ Sasori hob den Kopf und sah den Blonden an, der darauf weiter sprach. „Ziemlich gelangweilt hat er gewirkt.“ Bei dem Satz musste der Jüngere grinsen. „Total trostlose Gestalt, wenn du mich fragst.“ Er nahm einen noch immer lächelnd einen Schluck von seinem Tee. „Ist auch noch gar nicht lange her…“ Es folgte eine deutliche Schilderung des Tages. Dabei schien drückte sich der Blonde nicht nur mit Wörtern sonder scheinbar auch mit Händen und Füßen aus. Sasori hatte seinem Mitbewohner noch nie zugehört, wie sein Tag war oder was er immer tat, sodass es ihn verwunderte, dass er es tatsächlich jetzt tat. Nie hatte er geglaubt, dass ihn das wirklich interessieren würde. Doch ob er es nun glauben wollte oder nicht, er hörte Deidara wirklich zu, auch dessen Gesicht sich mittlerweile sichtliche Freude am Erzählen abzeichnete. Ab und zu nickte der Rothaarige. Ohne dass einer von ihnen etwas merkte, verging die Zeit und draußen auf der Straße gingen in den Wohnungen die Lichter aus. Einzig die Straßenlaternen beleuchten die Wege. Nachdem Deidara den letzten Schluck aus seinem schon längst kalt gewordenen Tee genommen hatte, stand er schließlich auf und streckte sich gähnend. Darauf wandte er seinen Blick an den Rothaarigen. „Ich bin ziemlich müde. Ich denke ich gehe schlafen. Morgen ist zwar endlich Freitag, aber früh raus muss ich trotzdem.“ Er fuhr sich mit der Hand durch sein blondes Haar. Sasori nickte. „Das hast du wohl Recht.“ Nachdenklich sah er einen Moment nach draußen. „Du solltest auch versuchen zu schlafen.“ Deidara stellte seine Tasse auf die Spüle. „Na dann gute Nacht.“ Dann ging er aus der Küche. „Hm.“ Sasori nickte nur kurz. Während er den wolkenbedeckten Himmel betrachtete, dachte er nach. Dem Blonden zu zuhören und an seinem Leben teil zu haben war irgendwie seltsam, aber es stimmte ihn seltsam fröhlich. Wobei fröhlich wohl übertrieben war. Es gab ihm ein wenig ein Gefühl von dem, was der Durchschnittsmensch als Freunde oder Familie bezeichnete. Es war wohl das, was manche an dem WG-Leben so toll fanden. Man hatte jemanden um sich. Sasori stand auf. Zugegeben fand er, dass es mal etwas Neues war, dem Jüngeren zu zuhören. Vielleicht würde er es wiederholen. Es lenkte ihn von seinem eigenen Stress ab, wodurch er sich entspannen konnte. Er legte sich in seinem Zimmer auf sein Bett. Den Blick an die Decke gerichtet, ließ er seine Gedanken schweifen. Wenn er so hörte, wie der Blonde seinen Alltag meisterte, hatte er langsam das Gefühl, es ebenfalls schaffen zu können. Er hörte das Rauschen des Wasserhahns im Bad und stellte sich vor, wie der Blonde zähneputzend vorm Spiegel stehen würde. Das lange Haar hatte er sich mit Sicherheit zu einem Zopf hochgesteckt und tragen würde er Shorts und ein schlabberiges T-Shirt, mit dem er auch jeden Morgen am Frühstückstisch saß. Als er hörte, wie der andere das Bad verließ, machte er sich daran seine Sachen auszuziehen, um in seine Schlafklamotten zu schlüpfen. Darauf ging er ebenfalls ins Bad. Auf dem Flur lächelte ihm der Blonde kurz entgegen. Sasori lächelte nicht, doch ertappte er sich dabei, erleichtert zu sein, dass der Jüngere wieder glücklich war. Müde fiel er letztlich in sein Bett. Ohne auch nur noch einen Gedanken ans Lernen zu verschwenden, kroch er unter seine Decke, machte das Licht aus und schlief ein. Morgen würde er einen langen Tag vor sich haben, da war es wohl das Beste den Rat des Blonden zu befolgen. Vor allem weil eben dieser ihn morgen sicher wieder nicht verschonen würde, mit seinen Geschichten oder ihm ein Gespräch aufzuzwingen versuchen würde. Er musste seine Ruhe ausnutzen, solange er sie hatte. -TBC- ~ ~ ~ ~ Mein Päckchen ist endlich da, darum bin ich total aufgekratzt & musste mich mit schreiben ablenken xD'' Nya is etwas kurz geworden diesmal, aber ich hatte halt auch nicht viel Inhalt hierfür vorgesehen. Das nächste wird dann hoffentlich länger. (^___^) Nya danke an alle Kommis & Favos, die noch dazugekommen sind x3 wobei ich mich über Kommis natürlich mehr freue, weil sie mich zum schreiben animieren. Kapitel 4: Helfende Hand? ------------------------- Graue Wolken und Regen. Mit müden Augen sah der Blonde am nächsten Morgen aus dem Fenster und hatte schon keinen Lust sich auch nur irgendwie aus dem Bett zu bewegen. Wer hatte bloß wieder dieses Wetter bestellt? Er war es auf jeden Fall nicht gewesen. Während er sich aufsetzte, war er sich wieder einmal sicher. Mütter lügen. Und Großmütter auch. Sie sagten, wenn man immer alles auf isst, wird morgen gutes Wetter und er wusste genau, dass er gestern nichts weggeschmissen hatte. Langsam ließ er einen Fuß nach dem anderen aus dem Bett gleiten. Es fiel ihm sichtlich schwer sein warmes, gemütliches Bett zu verlassen. Doch irgendwie musste er ja an Geld kommen. Warum konnte man Geld bloß nicht im Schlaf verdienen? Wie jeden Morgen schleifte er sich ins Bad, erledigte seine Morgentoilette, zog sich seine Arbeitssachen an und latschte in die Küche, wo er Sasori Kaffee trinkend fand. „Guten Morgen, un.“ Er setzte sich ihm Gegenüber, nachdem er sich zwei Scheiben American Sandwich in den Toaster geschoben hatte. „Morgen.“ Der Rothaarige sah, auf das Cover der Zeitung, wobei er die Tasse abstellte, um kurz darauf nach seinem Marmeladenbrot zu greifen. Neugierig schielte Deidara ihm über die Schulter. „Weißhaariger älterer Herr in öffentlicher Mädchendusche gefasst…“, murmelte er eine der Schlagzeilen, „Die haben auch nichts wichtiges mehr, über das sie schreiben können, was?“ Er griff nach einem Teebeutel und füllte seine Tasse mit kochendem Wasser. „Scheint mir auch so.“ Der Rothaarige faltete die Zeitung zusammen, legte sie neben sich und beendete sein Frühstück. „Bin ich froh, dass wir morgen endlich Wochenende haben, un.“ Der Blonde stand auf und holte sich seinen Toast, um ihn auch sofort mit einer dicken Schicht Nussnugatcreme zu bestreichen. Sasori stand auf. „Ich auch.“ Er stellte seine Tasse auf die Spüle. Der Blonde sah auf den Kalender, als ihm plötzlich etwas auffiel. „Ähm.“ „Ähm?“ Sasori sah ihn wartend an. „Ich komm heute sicherlich sehr spät nach Hause, un.“ Der Rothaarige kratzte sich hinterm Kopf. „Ja und? Wieso?“ Deidara war ein wenig enttäuscht, dass es sasori anscheinend nicht störte, aber andererseits, war er dies ja bereits von ihm gewohnt. „Ich geh mit einem Kollegen einen Trinken.“ Er futterte seinen Nutellatoast, wobei er den Rothaarigen eine Weile ansah, ehe er seine Tasse in die Hand nahm. Sofort fühlte er wie das kochende Wassers darin, seine kalten Hände aufwärmte. „Is ok.“ Sasori ging aus der Küche und ließ Deidara alleine weiter frühstücken. Dann würde er den Abend wohl zum Glück seine Ruhe haben. Er freute sich über die freie Zeit, die er zum Beispiel gemütlich vor dem Fernseher mit einer Tüte Chips verbringen konnte und mit irgendeinem billigen Film, der gerade lief. Oder ins Kino gehen und einen Film einfach mal genießen, ohne befürchten zu müssen, dass ihn jemand von der Seite anlaberte. Er könnte sogar einfach mal jemanden anrufen. Doch wen? Tatsache war, dass ihm keiner einfiel, den er wirklich gerne hätte sprechen wollen. Letzten Endes erzählten doch eh alle bloß ständig von ihren Problemen. Darauf konnte er nun wirklich verzichten. Ein nörgelnder Blondschopf genügte ihm vollkommen. Da er diesen aber ja los war für den Moment, wäre es doch wirklich blöd gewesen, sich jemand ähnlichen anzulachen. Ein Deidara war genug! Er ging ins Bad, um sich fertig zu machen, als er hörte wie Deidara aus der Küche ging, seine Schuhe anzog, seine Jacke vom Halter nahm und schließlich die Tür wieder hinter sich schloss. Sofortige Ruhe kehrte ein. Nur in der Küche lief noch das Radio. Die Luft im Treppenhaus war wesentlich kälter, sodass der Blonde automatisch die Arme frierend um seinen Oberkörper schlang. Schnell lief er die Stufen hinab ins Erdgeschoss, damit er sich endlich in sein Auto setzen und die Heizung anmachen konnte. Desto kälter es wurde, desto mehr hasste er solche Morgende. Draußen empfing ihn ein eisiger Wind. Zitternd schloss er die Tür an seinem Auto auf, um sich sie sogleich hinter sich zu schließen. Als er den Wagen anließ, sprang ebenfalls sofort das Radio an. Er entschied sich jedoch für eine CD, da ihm das Alltagsgedüdel gerade gelinde gesagt auf die Nerven ging. „Oh you look so tired“, begann der Sänger, während ihm langsam wärmer wurde. „You’re face is mean, as you’re life has been…“ Das ruhige Lied entspannte ihn, sodass er kurz darauf die Handbremse löste und losfuhr. Sasori kam nur kurz danach aus dem Haus. Er sah noch wie Deidaras Auto blinkend an der Ampel stand, ehe es um die Ecke bog und somit aus seinem Blickfeld verschwand. Dann ging er einige Schritte über den mit Laub bedeckten Fußgängerweg bis zu seinem eigenen Wagen. „Crash into my arms, I want you…” Ab und zu mitsingend fuhr der Blonde über die noch von Laternen beleuchteten Straßen. Man merkte wie die Tage immer kürzer wurden. Eigentlich sah er die Sonne deshalb nur noch durch die großen Fensterscheiben des Cafes. Er kam zu den kalten, dunklen Stunden und ging zu jenen. Vom Tag hatte er nichts. Als er seinen Wagen parkte, sah er bereits Hidan. Der Silberhaarige stand an die Wand gelehnt vor dem Cafe und tippte auf seinem Handy. Deidara fand es nicht schwer verständlich, dass er ständig an seinem Mobiltelefon hing, da er schon lange vermutete, dass Hidan ein Aufreißer war. Bestimmt schickte er gerade eine SMS an eine seiner Verehrerinnen, um sich für die gestrige Nacht zu bedanken oder so ähnlich. Dass Hidan sich danach nicht mehr bei der Betroffenen melden würde, vermutete er ebenfalls. Doch woher sollte er das auch wissen. Letztlich ging es den Blonden ja auch nichts an und drüber geredet hatten sie auch nie wirklich, was daran lag, dass sie genug andere Gesprächthemen hatten. Als er die Tür seines Wagens aufmachte, blickte Hidan auf. „Morgen Blondi“, entgegnete er grinsend, als Deidara näher kam. Darauf klappte er sein Handy zu, um es in seine Hosentasche zu stecken. „Morgen.“ Der Blonde ging an ihm vorbei und schloss die Tür auf. Anscheinend waren sie heute die Ersten. „Und? Steht das mit heute Abend?“ Der Silberhaarige stellte sich neben ihn. „Klar.“ Deidara öffnete die Tür, ging rein und schaltete das Licht ein. „Gut.“ Hidan folgte ihm. „Die Woche war so was von zum kotzen! Da brauch ich erstmal wieder ein schönes, kühles Bier.“ Müde gähnte er, wobei er keine Anstalten machte die Hand vor den Mund zu haben. Stattdessen streckte er sich ausgiebig. „Und dann erstmal schon lange ausschlafen. Oder was meinst du, Dei-chan?“ „Hai.“ Sie gingen in einen Nebenraum und legten ihre Arbeitskleidung an. Darauf richteten sie alles ein. Der Tag ging jedoch nur schleppend voran. Die ersten Kunden kamen relativ spät und draußen war der Himmel mit großen, schweren Wolken behangen. Bald würde der typische Herbstregen beginnen. Der Blick des Blonden wanderte zwischendurch immer wieder aus dem Fenster. Was machte Sasori wohl den ganzen Tag lang? Gestern hatte er ihm breit und lange von seinem ganzen Leben erzählt, sich bei ihm mal den ganzen Stress vom Herzen geredet, wodurch er wirklich gut hatte schlafen können, aber er hatte nicht einmal gefragt, wie es ihm denn sonst so den ganzen Tag immer geht oder ob sein Alltag sehr anstrengend ist, was aus seiner Sich unnötig war, weil er es sich gut vorstellen konnte. Doch vielleicht würde es dem Rothaarigen auch mal gut tun, sich alles von der Seele zu reden. Aber ob er das tun würde? Heute Morgen war er schon wieder so unausstehlich gewesen. Na gut eigentlich war Sasori wie immer gewesen, aber Deidara hatte nun mal gehofft, dass sich nach ihrem „Gespräch“ mal etwas ändern würde. Er vielleicht offener sein würde. Aber nichts. Trotzdem fand er es im Moment irgendwie schade, dass er den Abend nicht mit seinem Mitbewohner verbringen konnte. Zog er gerade etwas Zeit mit einem rothaarigen Miesmuffel, der mit einem guten Freund vor? „Schau nicht so depri.“ Der Silberhaarige klopfte ihm auf die Schulter, wodurch er den Blonden vollkommen aus seinen Gedanken riss. „Bald ist ja Feierabend.“ „Ähm ja, un.“ Er schaute kurz dem anderen nach, der sich sofort wieder an seine Arbeit machte und sich um Mr. ich-trink-wie-üblich-einen-Kaffee kümmerte, der heute irgendwie entspannt wirkte, wie Deidara fand. Hidan schien es ähnlich zu gehen, so dass ihre Konversationen im Verhältnis sehr harmonisch ausfielen. Wie gesagt… im Verhältnis. Aber immer hin führten sie welche. Seufzend begann der Blonde einen Tisch abzuräumen, während draußen der Regen begann. Bei so einem Wetter wollte wirklich kein Mensch vor die Tür. Eine weitere Stunde verging, bis sie endlich gehen konnten. Da sie bei dem Wetter nicht laufen wollten, obwohl das Stadtzentrum nicht weit war, fuhren sie mit Hidans Wagen, welchen der Silberhaarige liebevoll „Schrottkarre“ nannte, denn bei kaltem Wetter brauchte das ältere Gefährt seine Zeit um zu starten. „Mistding!“, wütend schlug der Silberhaarige auf das Lenkrad und als wäre dies ein Zeichen gewesen, sprang das Auto an. „Geht doch.“ Sie fuhren zu einer kleinen, aber nicht sonderlich modernen Bar, deren Ambiente jedoch sehr angenehm war. Außerdem waren die Preise ihren kleinen Geldbeuteln äußerst entgegenkommend. Hidan bestellte lediglich ein Bier, da er noch fahren musste, doch ohne etwas zu trinken auch nicht gehen wollte. „Ich brauch das jetzt.“, sagte er und klappte die Getränkekarte zu. Deidara entschied sich das Selbe zu nehmen. Eine Weile unterhielten sie sich über belanglose Dinge, bis ihre Bestellung kam. Nachdem sie auf eine weitere geschaffte Woche angestoßen hatten, entspannten sie sich und ließen den Moment kurz auf sich wirken. Hidan strich mit dem Daumen über das Bierlogo auf seinem Glas, während er dessen Inhalt mit seinen violetten Augen fixierte. „Und? Was macht dein Mitbewohner? Schläft der Depp endlich mal?“ Deidara nickte. „Ich glaub schon.“ Darauf nahm er einen kleinen Schluck aus seinem Glas. „Aber mies drauf ist er trotzdem, un. Wie kann ein Mensch dauerschlecht gelaunt sein? Hidan, ich versteh’s nicht, un.“ Er schüttelte seinen gesenkten Kopf. „Obwohl er gestern besser drauf schien. Ich mein… er hat mir freiwillig zugehört. Freiwillig, un. Das will schon was heißen. Na ja dacht ich zumindest.“ Er blickte seinen Gegenüber an, der sich mittlerweile zurückgelehnt und die Arme vor der Brust verschränkt hatte. „Ich wundere mich immer noch, dass du es mit dem so lange aushältst.“ „Ich mich auch, un.“ Ja, Deidara wunderte sich manchmal wirklich, vor allem, dass er die Hoffnung nicht aufgab, der Rothaarige könne sich wirklich ändern. Der Blonde trank den Abend noch vier weitere Bier, ohne darauf zu achten, dass er nicht sonderlich viel vertrug. Doch die Stimmung war letztlich so gut, dass er sich einfach mal schlicht gesagt, gehen ließ. Bereuen würde er es eh nicht, denn morgen war schließlich Wochenende. Zudem hatte Hidan ihm angeboten, ihn nach Hause zu fahren. Sein Auto könne er dann morgen in Ruhe abholen, in dem er einfach mit dem Bus in die Stadt fuhr. Letztlich wurde es sät. Als Der Blonde sich von seinem Stuhl erhob, merkte er wie ihm schwindelig wurde. Hidan musste lachen, als er sah, dass Deidara nicht wirklich gerade stehen konnte. „Du verträgst wohl gar nichts.“ Er klopfte dem anderen auf die Schulter. „Dann wird ich dich wohl mal mitnehmen, was?“ „Wäre nett, un.“ Deidara fasste sich an den Kopf, als er das Gefühl bekam um ihn herum würde alles irgendwie schwanken. Dann folgte er dem Silberhaarigen nach draußen, wo er aufatmete. Die kühle Luft war in diesem Moment genau das, was er brauchte. Der Blonde genoss jeden Atemzug, während er mit Hidan zum Wagen ging. Schade, dass der Weg so kurz war. Müde ließ er sich auf den Beifahrersitz sinken und bat den anderen das Fenster für einen Moment aufmachen zu dürfen. „Wenn’s dir hilft.“ Der Silberhaarige zuckte mit den Schultern, nachdem er den Motor angelassen hatte. Dankend kurbelte der Blonde das Fenster runter und entspannte sich beim Fahrtwind, während er die nächtliche Stadt betrachtete. Beleuchtete Reklamen für Haarspray, Discotheken deren Namen in Leuchtschrift die Wege erhellten, betrunkene Menschen, lachende Menschen, verliebte Menschen und über allem der dunkle, klare Nachthimmel. Die Wolken schienen sich nach dem Regen schnell verzogen zu haben, da kaum noch welche zu sehen waren. Einzig ein paar verloren wirkende Fetzen waren noch geblieben. Es dauerte nicht lange und er kurbelte die Scheibe wieder hoch, weil es ihm zu kalt geworden war. Diese war jedoch nicht mehr die sauberste, so dass sein Blick nach draußen getrübt war. Darum drehte er den Kopf, um den Silberhaarigen anzusehen. Dieser wippte gut gelaunt zur Musik. Wurde der denn nie müde? Verwundert beobachtete er Hidan eine Weile, bis er sich entschloss seinen Blick auf die Straße zu richten. Schweigen hörte er der mehr als lauten Rockmusik, die der Silberhaarige favorisierte, zu und war darüber sehr froh, denn er war sicher, dass er ohne jeden Moment einschlafen würde. Deidara freute sich auf sein Bett. Als sie bei der Wohnung ankamen, begleitete Hidan ihn zur Tür, um sicher zu gehen, dass der leicht angetrunkene auch sicher die Treppen hinauf kam. „Na dann. Bis Montag.“ Dann ging er hinunter zu seinem Auto. Er wollte gerade seine Wagentür wieder aufschließen, als er auf der anderen Straßenseite jemanden entdeckte. Kurzerhand entschloss er sich hinüber zu gehen. Deidara brauchte eine Weile, bis er es schaffte die Wohnungstür aufzuschließen. Drinnen ließ er sie dann unsanft hinters ich ins Schloss fallen, was jedoch nicht beabsichtig war. Dann machte er sich daran seine Schuhe auszuziehen, die Jacke aufzuhängen und seine Tasche neben die Kommode im Flur zu stellen. Schließlich schlurfte er müde über den Flur, als plötzlich neben ihm die Tür aufgerissen wurde. Erschrocken fiel der Blonde gegen die nächste Wand. Ihm Gegenüber stand ein sehr wütend schauender Sasori, den er anscheinend gerade geweckt haben musste. „Geht’s vielleicht noch lauter?“ Seine Hände hatten sich zu Fäusten geballt. „Ich will schlafen, verdammt!“ Der Blonde rappelte sich wieder auf. „Tut mir Leid, un.“ Schwankend machte er einen Schritt, als ihn seine Kopfschmerzen überrumpelten und er von dem Rothaarigen unwollendlich aufgefangen wurde. Deidara roch nach Bier. Sein Körper war warm, aber seine Hände zitterten. Die Augenlieder halb geschlossen blickte er Sasori gar nicht wirklich an, obwohl er in seine Richtung, ja sogar in sein Gesicht schaute. „Sasori, un?“ „Geh ins Bett. Du bist betrunken.“ Der Blonde schien etwas länger zu brauchen, um zu reagieren, so dass der Rothaarige eher handelte. Kurzerhand legte er den Arm des Blonden über seine Schulter und half ihm über den Flur in sein Zimmer zu kommen. Deidara war leicht verwundert über dessen selbstlose Hilfe, lehnte sie aber keineswegs ab. Er war dankbar und froh, dass der andere auf ihn zuging. Eher hatte er erwartet, Sasori würde die Tür sofort wieder zuknallen, mit der Haltung, dass er schon alleine klar kommen würde. Stattdessen begleitete er ihn bis zu seinem Bett. „Danke, un.“ Der Rothaarige ging, schloss die Tür hinter sich und Deidara hörte, wie er über den Flur zu seinem eignen Zimmer ging. Er hatte nichts gesagt. Entweder war er zu müde dafür gewesen und wollte nur noch in sein Bett oder war es ihm unangenehm gewesen? Der Blonde hatte keine Lust näher drüber nachzudenken. Kopfschmerzen hatte er bereits zur Genüge. So zog er sich aus, zog seine Bettsachen an und entschloss zu schlafen. -TBC- ------------ Ja ich habe länger dran gesessen (^__^)'' Sry, dass ihr warten musstet... normal ziehen ich es vor schneller zu sein *nod* Aber nächste Woche seh ich schon wieder Stres.. um genau zu sein Erdkunde, Physik & Politik... (u u)'' *seufz* Ich will Weihnachtsferien... *schnief* & meinen Baby Cutsaw (ja ich hab wieder mal frustbestellt xD'' *hust*) Kapitel 5: Nur eine Notiz ------------------------- Der nächste Morgen brachte Kopfschmerzen mit sich. „Ach verdammt!“ Deidara drehte sich in seinem Bett, das noch so gemütlich sein konnte, doch er fühlte sich nicht wohl, denn er hatte das Gefühl ihm würde der Kopf explodieren. So setzte er sich auf. Draußen vor seinem Fenster regnete es erneut. „Scheiß Wetter, un“, murmelte er, während er sich sein blondes Haar aus dem Gesicht strich. Dabei überlegte er, was noch einmal gegen einen Kater half. Vitamine? Er glaubte und hoffte, dass dies wohl richtig war, denn was anderes fiel ihm im Moment nicht ein. Oder war es ein ausgewogenes Frühstück? Grübelnd stand er auf, um in die Küche zu gehen. Dort saß wie jeden Morgen Sasori. Doch diesmal blieb Deidara wie angewurzelt in der Tür stehen, denn es war nicht wie jeder andere Morgen sonst. Die Rothaarige hatte Arme und Kopf auf den Tisch gelegt, auf dem sich auch seine Unterlagen befanden. Die Beine hingen in der Luft, weil er auf dem Stuhl zu weit zurück gerückt war. Sein Atem ging flach und langsam, wobei sich sein Oberkörper immer wieder anhob. Seine Augen waren geschlossen, der Mund leicht geöffnet. Sasori war in der Küche eingeschlafen. Wie gebannt starrte der Blonde auf das unnatürliche Bild, das sich ihm bot, bis er unsicher auf den anderen zuging. Er überlegte ihn zu wecken, ließ es dann aber, drehte um, um mit einer Decke auf dem Arm wieder zu kommen. Fürsorglich legte er dem Rothaarigen diese über den Rücken. „Irgendwie niedlich, un…“ Verwundert über diesen Gedanken wandte er sich lieber der Kaffeemaschine zu. „Sasori und niedlich… Das muss an meinem Kater liegen.“ Er beobachtete geistesabwesend, wie die dunkelbraune Flüssigkeit in seine Tasse tropfte. Während er schließlich schweigend am Tisch saß und seinen Kaffee trank, ließ er den Blick aus dem Fenster schweifen. Im Radio dudelte irgendeine Popmusik. Das Wetter draußen war wirklich mehr als mies. Regen wohin das Auge reichte. Das orange Laub wurde von den Straßen gespült und versank irgendwo in der Kanalisation. Das meiste jedoch sammelte sich an irgendwelchen Ecken an. Deidara fand es sehr verständlich, dass nicht mal ein Auto unterwegs zu sein schien, wobei ihre Straße normal nicht sehr belebt war. Er ließ seinen Blick über die parkenden Autos wandern, als ihm ein bestimmtes besonders ins Auge fiel. Es war die „Schrottkiste“ von Hidan, die noch am selben Fleck wie gestern Abend stand. Hatte der Wagen die ganze Nacht dort verbracht? Was hatte der Silberhaarige getan? Und was noch wichtiger war, wo war er? Deidara konnte sich nicht daran erinnern, dass er irgendwann einmal erwähnt hatte, hier jemanden zu kennen, den er vielleicht besucht haben mochte. Daran war deutlich etwas faul, doch ehe er näher darüber nachdenken konnte, hörte er ein leises Murmeln. Deidara drehte den Kopf und sah, dass Sasori aufgewacht war. Verschlafen rieb sein Gegenüber sich die Augen. „Guten Morgen.“ Der Blonde lächelte ihn an. „Huh?“ Der Rothaarige schien noch gar nicht richtig wach zu sein. Leicht fröstelnd zog er die Decke um seinen Körper. Seine Augen waren halb geöffnet, während er den anderen mit jenen anblickte. „Du hast geschlafen.“ Deidara hielt die warme Kaffeetasse, aus der ein leichter Dampf aufstieg, in beiden Händen. Sein langes Haar war zerzaust und seine Klamotten wie üblich zerrüttet. Trotzdem machte er einen unausgeruhten Eindruck, was an seinen auffälligen Augenringen liegen musste. Der Jüngere wirkte unausgeschlafener, als Sasori es täglich tat. Stumm wandte der Rothaarige den Blick von seinem Gegenüber und blickte sich um, wobei er realisierte, dass er sich tatsächlich in der Küche befand, was ihm nicht ganz schlüssig vorkam. Wie war er hierher gekommen? Er war aufgestanden, wollte etwas essen, hatte sich in die Küche gesetzt. Und dann? Der Blonde fasste sich leise fluchend an den Kopf. „Verdammte Scheiße.“ „Das passiert halt, wenn man sich betrinkt“, entgegnete Sasori kühl, aber der stichelnde Ton in dessen Worten war deutlich erkennbar. „Ich war nur angetrunken, un“, verteidigte sich der Blonde, wobei dies der Wahrheit entsprach, da er weder einen Filmriss oder sich übergeben hatte, noch des klaren Denkens nicht mehr fähig gewesen war. „Ja, ja.“ Sasori nickte für sich. „Aber wenn du mich das nächste Mal mitten in der Nacht aufweckst, darfst du vor der Tür schlafen.“ Deidara zuckte leicht zusammen. Dies war dem Rothaarigen sicher zu zutrauen. So beschloss der Blonde es am Besten nicht auszuprobieren und nickte nur stumm. „Wo warst du gestern eigentlich die ganze Zeit?“ Sasoris Blick wanderte aus dem Fenster, während er den Kopf auf seiner Hand abstützte. Seine roten Augen schienen dabei auf keinen festen Punkt zu schaun. „Hatte ich dir das nicht erzählt?“ Deidara verschränkte ein wenig frierend die Arme vor seiner Brust. „Ich war mit einem Kollegen was trinken. So als Feier des Tages, dass endlich Wochenende ist.“ Als er daran dachte, schaute er auf das noch immer draußen parkende Auto des Silberhaarigen. „Es war halt eine anstrengende Woche. Du kannst ja beim nächsten Mal mitkommen, wenn du willst.“ Aber der Rothaarige schüttelte nur den Kopf. „Nein, danke.“ „Warum?“ Deidara war ein wenig betrübt. „Du kannst doch nicht ständig alleine rumhocken.“ Er hatte mittlerweile wirklich den Eindruck, dass sein Mitbewohner die meiste seiner Zeit alleine verbrachte. Natürlich durfte der Rothaarige eigentlich leben wie er wollte, doch der Blonde war der festen Überzeugung, dass niemand gerne so einsam war. Ein Mensch, der ständig nur für sich war, musste einfach depressiv werden. Das konnte Deidara nicht mit ansehen, obwohl er wusste, dass er dem anderen damit auf die Nerven ging. „Ich bin nicht so der ‚Trinkfan’.“ Sasori stand auf. „Ich geh mal die Post reinholen.“ „Hai.“ Der Rothaarige ging aus der Wohnung und Deidara schaute wieder aus dem Fenster. Welchen Grund hatte es eigentlich, dass Sasori immer lieber allein war? Der Blonde hatte schon öfter darüber nachgedacht. War er vielleicht schon immer ein Außenseiter gewesen? Hatte es vielleicht etwas mit seiner Familie zu tun? Oder wurde ihm schlichtweg das Herz gebrochen und es hatte ihn so sehr getroffen, dass er sich dazu entschlossen hatte, keinen Kontakt mehr mit dem Rest der Welt zu haben? Irgendwie erschien ihm das alles ein wenig zu dramatisch. Während er grübelte, rührte er mit dem Löffeln in seinem bestimmt schon lange erkalteten Kaffee. Egal, was es für einen Grund gab, Deidara fand, dass Sasori drüber hinweg sehen sollte. Sein Leben war schließlich noch lange nicht zu Ende. Als er einen Moment gedankenverloren das Laub auf der Straße betrachtete, fiel ihm ein, dass er sein Auto noch abholen musste. Also stand er auf, kippte den Rest aus seiner Tasse in die Spüle und zog sich andere Sachen an. Im Flur kam ihm Sasori mit einigen Briefen und der Zeitung entgegen. „Ich muss noch mein Auto holen, un.“, sagte er, während er sich seine Jacke überzog, dabei kam ihm plötzlich ein Einfall. „Kannst du mich nicht fahren, un?“ Deidara fragte nicht, weil er mehr Zeit mit seinem Mitbewohner verbringen wollte, sondern um sich das Geld für den Bus zu sparen. Wobei ersteres auch dafür sprach. „Du musst mich nur kurz absetzten.“ Der Rothaarige überlegte. „Solange du mir nicht auf die Nerven gehst. Ich muss eh noch was besorgen.“ Der Blonde willigte ein, doch stellte er während der Fahrt fest, dass es leichter gesagt als getan war, den anderen nicht zu nerven. Die Stille zwischen ihnen war so einengend und unangenehm, dass er nicht anders konnte, als immer wieder ein Gespräch anzuzetteln. Doch Sasori blockte immer wieder ab. „Kann es sein, dass du heute besonders schlecht drauf bist, un?“ Der Blonde sah den Fahrenden an. „Kann sein.“ „Gibt es einen bestimmten Grund, un?“ Deidara hatte das Gefühl, dass sich nicht um irgendetwas Unwichtiges handelte, sonder ernst war und zu dem auch noch etwas mit ihm zu tun hatte, denn mit jeder Sekunde war der Rothaarige zusehends schlechter gelaunt. „Nichts Besonderes.“ „Äh hai.“ Deidara hatte das Gefühl sein Magen würde sich in diesem Moment umdrehen. Lag es an der Tatsache, dass er den Tag zuvor zu viel getrunken hatte oder wohlmöglich an Sasori? Während ihm dieser Gedanke kam, merkte er gar nicht, wie sich seine Hand an seinem Ärmel festkrallte. Das Gefühl betäubte ihn, sodass er es für das Beste hielt, seinen letzten Gedanken nicht auszusprechen. Als Sasori ihn schließlich bei seinem Wagen absetzte und zurückließ, beruhigte sich sein Magen wieder. Doch seine Gedanken bereitetem ihm Kopfschmerzen. Ihm war klar, es musste an dem Rothaarigen liegen, aber was bedeutete das schon? Wohl nicht mehr, als dass er sich Sorgen um einen Freund machte. Als er später wieder in die Wohnung kam, war Sasori weg. In der Küche auf dem Tisch fand er einen Zettel. „Bin zu einer Vorstellung und komm erst spät wieder. Sasori“ Keine Großen Erklärungen, keine Ausschweife, nichts. So ließ er sich auf einen der Küchenstühle sinken und starrte nach draußen, während er den Zettel zwischen seinen Fingern faltete. Hidans Auto parkte noch immer in ihrer Straße. Was wusste er eigentlich über seine Mitmenschen? Über Hidan? Über Sasori? Über Sasori wusste er kaum etwas. Einzig das, was er durch Beobachten gelernt hatte. Erzählt hatte ihm der Rothaarige nie etwas. „Obwohl wir zusammen wohnen, un…“, murmelte der Blonde. -TBC- ~ ~ ~ ~ Ja das hat jetzt lange gedauert (> <)'' Es tut mir Leid... auch für die Kürze. Im mom hab ich irgendwie ein kleines Kreatief... *seufz* Zumindest was das schreiben angeht... oder mehr diese FF (^ ^)'' Aber ich hoffe das bessert sich bald. Kapitel 6: Fürsorge ------------------- Alkohol war ihm wirklich nicht vertraut. Das wurde Sasori unweigerlich klar, als er am nächsten Morgen in Deidaras Bett aufwachte. Der Blonde hatte den Kopf auf seiner Brust liegen, während er ruhig atmete. Er schien lange geschlafen zu haben, was er erkannte, obwohl der Himmel mit großen, grauen Wolken behängt war. Doch er verschwendete keine Zeit damit ruhig liegen zu bleiben. Verschreckt versuchte er Deidara von sich zu drücken und fiel dabei aus dem Bett. Wie um alles in der Welt war es dazu gekommen? Verschlafen murmelte der Blonde unter der Decke. „Sasori, un?“ Er hob den Kopf. Das lange Haar fiel ihm ins Gesicht, wobei er keinen Zopf wie üblich trug, sein T-Shirt war auf der linken Seite von seiner Schulter gerutscht und seine Lieder waren noch halb zu, während er verschlafen blinzelte. Sasori rappelte sich auf. „Guten morgen.“ Er rückte seine Klamotten zurecht. Zu fragen, was passiert war, unterließ er. „Was machst du in meinem Zimmer auf dem Boden?“ Anscheinend hatte Deidara keine Ahnung, dass sie die Nacht in einem Bett verbracht hatten. Sasori war teils erleichtert, andererseits fühlte er sich aber auch komisch. Seltsamer Weise hoffte er mehr als alles andere, dass der Blonde es auch nicht erfahren würde. War es denn so schlimm? Er hatte zu viel getrunken und war danach zufällig bei seinem Mitbewohner im Bett eingeschlafen. „Ich hab gedacht, ich hätte hier gestern Nacht was verloren.“ „Ach so.“ Deidara ließ sich wieder zurück in sein Kissen fallen. Zum Glück schien dem Blauäugigen diese Ausrede plausibel, dachte Sasori, als er sich daran machte, das Zimmer zu verlassen. In der Tür drehte er sich noch einmal um. Warum er das tat, war ihm schleierhaft. Deidara lag in seinem Bett. Draußen begann es zu regnen und sein Blick blieb an dem Blonden hängen. Die Augen hatte er geschlossen, wobei sein Atem langsam ging. Was um alles in der Welt tat er noch hier? Er drehte sich weg, ging aus dem Zimmer, um auf dem Flur stehen zu bleiben, da jemand nach ihm rief. „Sasori, un?“ Verschlafen kroch der Blonde aus seinem Bett. „Ich hab Hunger. Wie spät ist es?“ Der Rothaarige sah auf die Uhr, als ihn die Kopfschmerzen übermannten. Doch bevor er auf den Boden fiel, stützte ihm sein Mitbewohner den Rücken. „Alles in Ordnung, un?“, fragte er mit besorgtem Blick. „Hast du wieder zu wenig geschlafen?“ „Nein.“ Sasori fasste sich an die Stirn. „Ich vertrag nicht viel.“ „Du warst was trinken?“ Ohne zu fragen, legte er Sasoris Arm über seine Schulter, um ihm in die Küche zu helfen. „Ich dachte du magst das nicht.“ „Tu ich auch nicht. Aber irgendwie führte gestern eins zum anderen.“ Seufzend ließ er sich in der Küche auf einen der Stühle sinken. „Ruh dich heute am besten aus.“ Der Blonde schien bereits wieder vollkommen auf der Höhe. „Hat mir gestern auch gut getan.“ „Ich hatte eigentlich auch nicht vor heute noch irgendetwas zu unternehmen.“ Dass ihm das nicht gut tun würde, wusste er selbst schon ganz genau. Schließlich war es nicht das erste Mal, dass er zu viel getrunken hatte. Nur war er sonst immer alleine gewesen. Oft war er dann irgendwo auf dem Flur oder im Bad neben der Toilette aufgewacht mit dem Gefühl, er hätte sich seinen gesamten Mageninhalt noch einmal durch den Kopf gehen lassen. Meist hatte er sich dann ins Bett geschleppt und den halben Tag durchgeschlafen ohne sich danach wirklich besser zu fühlen. „Ich wird dir am besten was machen, das hilft und du haust dich aufs Ohr.“ Er hatte in der Zeit aber natürlich niemanden gehabt, der irgendetwas für ihn getan hatte. Doch jetzt war Deidara da und er war besorgt. Sasori hatte sogar das Gefühl, dass der Blonde sich mehr um seine Gesundheit kümmerte als er selbst es tat. Zwar nervte es ihn, doch hatte es wohl was Nützliches. „Okay.“ Er stand auf und ging langsam in sein Zimmer. Kaum hatte er sich in sein Bett fallen lassen, merkte er wie scheinbar eine Last von ihm abfiel. Es war jemand da, wenn er etwas brauchen würde. Müde kroch er unter die Decke und zog sie sich bis ins Gesicht. Nach ein paar Minuten kam der Blonde in sein Zimmer, wobei er anscheinend darauf bedacht war keinen unnötigen Lärm zu machen. Er konnte anscheinend wohl doch rücksichtsvoll sein. Er setzte sich an seine Bettkante. „Ich hab hier Tee, Orangensaft, Reis und alles, was noch zu einem ausgewogenen Frühstück gehört.“ Grinsend sah er ihn an. „Bitte?“ Bei dem Gedanken das alles essen zu müssen, drehte sich ihm schon der Magen um. Es war ja ok, dass Deidara sich kümmerte, doch das war nun wirklich schon ein bisschen zu viel. „Das hilft!“ Ohne zu warten, drückte er dem Rothaarigen die Stäbchen inklusive Reis in den Mund. „Außerdem beschwerst du dich morgen sonst wieder, dass du nicht vernünftig arbeiten kannst.“ „Ich beschwer mich nicht!“, erwiderte er, nachdem er den Reis widerwillig runtergeschluckt hatte. Deidara setzte noch einen nach. „Vielleicht nicht direkt. Aber du maulst dann ständig an allem rum.“ Sasori schluckte erneut. „Du kannst mir ja auch einfach aus dem Weg gehen.“ Wie kam es eigentlich, dass er sich das einfach so gefallen ließ, von dem anderen gefüttert zu werden? Es musste wohl daran liegen, dass er sich einfach zu schwach fühlte. Ehrlich gesagt wollte er auch gar nicht streiten. Im Moment bereitete ihm das nämlich nur Kopfschmerzen. „Geht schlecht. Wir wohnen immer noch in einer Wohnung.“ Etwas veränderte sich im Gesichtsausdruck den Blonden. Seine bis noch vor kurzem wütend schauenden Augen schienen nicht mehr zornig. Seine Schultern entspannten sich. Kurz darauf stand er auf. „Na ja ich lass dir die Sachen hier.“ Er richtete sein T-Shirt. „Wenn was ist, kannst du mich rufen.“ Darauf verließ er das Zimmer. Sasori konnte sich nicht helfen, aber es fühlte sich seltsam an. Noch nie hatte er einen Morgen so mit dem anderen verbracht. Zum ersten Mal waren schienen sie für ihn so etwas wie eine Wohngemeinschaft zu sein, zwei Menschen, die sich eigentlich gar nicht kannten, aber trotzdem ihren Alltag miteinander verbrachten. Er drehte den Kopf, um zu sehen, dass es bereits noch viel stärker regnete als zuvor. Ihm kroch der Gedanke durch den Kopf, was Deidara jetzt wohl tun mochte. Er verschwendete einige Minuten damit, drüber nachzudenken, ehe er sich entschloss sich an das Frühstück zu wagen. Zwar fiel es ihm schwer alles irgendwie runterzuschlucken, da sich sein Magen immer noch schrecklich anfühlte, doch schienen ihm die Vitamine irgendwie zu helfen. Zumindest hatte er den Eindruck. Vielleicht war es aber auch einfach das Gefühl, dass sich jemand um ihn sorgte, dass es erträglicher machte. Begann er gerade den Blonden zu mögen? Deidara saß in der Küche mit einer Tasse Kaffee. Morgen musste er wieder zur Arbeit, aber das war es nicht, das ihn bedrückte. Er hoffte, dass Sasori sich schnell erholen würde. Er nahm einen weitern Schluck und musste daran denken, wie der Rothaarigen am morgen vor seinem Bett gehockt hatte. War er vielleicht in seinem Zimmer eingeschlafen und hatte es einfach nicht sagen wollen? Was sollte er denn schon in seinem Zimmer verloren haben? Irgendetwas erschien ihm an der Sache komisch, aber sagen würde er wohl nichts. Sasori würde sich nur aufregen und eine ehrliche Antwort würde er sicher auch nicht bekommen. Sasori legte sich zurück in sein Kissen, nachdem er die Tasse Tee ausgetrunken hatte. Vor seinem geistigen Auge sah er den schlafend neben sich im Bett liegenden Blonden und er hätte schören können wieder dessen Wärme zu fühlen. Zu merken wie er langsam atmete. Zu sehen wie sich das Licht auf seinem hellen Haar reflektierte. Er sah auch wieder dessen Schulter von der sein T-Shirt gerutscht war. Ein Seufzer entfuhr ihm. Er sollte Leuten vielleicht einfach nicht zu nah kommen. Es verwirrte ihn nur. Deidara strich sich sein Haar aus dem Gesicht, als er sich entschloss, noch einmal nach dem Rothaarigen zu schauen. Er blickte um die Ecke in sein Zimmer. Anscheinend war er eingeschlafen, weshalb er gleich darauf ins Wohnzimmer ging, wo er sich vor den Fernseher hockte. Irgendwie hatte Sasori etwas, wenn er so ‚hilflos’ war. Es gab Deidara das Gefühl doch irgendwie nützlich für den anderen zu sein. Besonders heute schien es, als wäre doch ein Teil seines Lebens. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf sein Gesicht, obwohl er wusste, dass Sasori an diesem Tag nicht mehr nach ihm rufen würde. So weit war er noch lange nicht. Aber vielleicht würde er ja irgendwann einmal Vertrauen zu ihm fassen können. Deidara glaubte mit heute einen Anfang dafür geschafft zu haben. „Vielleicht sieht er mich dann auch irgendwann als eine Art Freund an…“, murmelte er zu sich selbst, ohne zu wissen, was in dem Rothaarigen in diesem Moment vorging. -TBC- ~ ~ ~ ~ Gomen, dass es so lange gedauert hat (> <)'' Ich war so ein Wrack in den letzten Tagen (u u)'' *seufz* Is kurz geworden, aber des nächste is schon Arbeit... nya bis jetzt noch gedanklich xD'' Aber ich hoff mal es wird nicht so lange dauern (^ ^)'' Ich wünsch euch allen Frohe Weihnachten & schon mal vorsorglich nen guten Rutsch! Kapitel 7: Beichte ------------------ Das Wochenende ging und der graue Alltag kam. Deidara drehte fröstelnd den Schlüssel in seinem Auto, um es zu starten, in der Hoffnung, dass die Heizung ebenfalls schnell warm werden würde. Ehe er losfuhr, wischte er sich jedoch noch die Sicht an seiner Scheibe frei. Vielleicht würde es dieses Jahr wirklich ein kalter Winter werden. Deidara hoffte auf Schnee, allerdings machte ihm das Wetter auch Sorgen, wenn er dabei an seinen Mitbewohner dachte oder mehr an dessen Gesundheit. So labil wie Sasori war, würde er mit Sicherheit krank werden. Der Blonde mochte sich nicht vorstellen, wie es sein würde, wenn der Rothaarige nachher noch mit Fieber, Husten und Schnupfen im Bett lag. Deidara schüttelte den Kopf. „Ich fantasiere zu viel.“ Müde fuhr er los. Die Straße war noch von den Laternen beleuchtet, da es dunkel war, und kaum ein Mensch schien schon wach zu sein. Er war heute anscheinend relativ früh dran. Aber das war auch gut so, weil ihm dann keiner seinen Parkplatz wegnehmen würde, den er nach ein paar Minuten Fahrt auch bekam. Zufrieden schloss er ab und ging auf das Lokal zu, vor dem unerwarteter Weise Hidan bereits stand. Schon aus der Ferne konnte er erkennen, dass der Silberhaarige irgendwie müde wirkte. Sein Kopf war zu Boden gesenkt, während er an der Wand lehnte. Als der Blonde auf ihn zukam, blickte er auf und lächelte müde. „Guten Morgen, Blondi.“ Deidara machte sich daran die Tür aufzuschließen. „Guten Morgen.“ Er drehte sich zu dem anderen und sah ihn leicht skeptisch an. „Hast du zu wenig geschlafen?“ Hidan steckte die Hände in die Hosentaschen und ging an dem Kleineren vorbei in den Laden. „Ja. Ein bisschen.“ Deidara wusste genau, dass Hidan untertrieb. Unter den violetten Augen seines Kollegen waren tiefe Augenringe zu erkennen und er schlich mehr, als das er ging. Würde er ihn nicht kennen, hätte er ihn wohl für einen Junkie gehalten. Es erschien ihm mehr als fragwürdig, dass der Silberhaarige in dem Zustand tatsächlich zur Arbeit erschienen war. Doch da fiel ihm eins wieder ein. „Bei wem warst du die ganze Zeit?“ Hidan drehte sich verwundert zu ihm um. „Zu Hause.“ Der Silberhaarige log wie gedruckt. Sein Auto hatte schließlich länger als eine Nacht in der Straße gestanden. Er war nicht nach Hause gefahren. Glaubte er Deidara hatte das nicht gemerkt? Sein Wagen hatte immerhin direkt vor seiner Tür gestanden. „Hey, ich hab dein Auto- “, begann er, wobei er dem Silberhaarigen einen Schritt näher kam. „Ich war verdammt noch mal zu Hause!“, unterbrach ihn Hidan jedoch in einem aufgebrachten Tonfall, wobei sein Gesicht wütende Züge angenommen hatte. „Okay?“ Der Blonde nickte. „Okay.“ Was hatte er dem anderen getan, dass er gleich so ausrasten musste? Deidara war leicht eingeschnappt und fühlte sich missverstanden. Er hatte es schließlich nur gut gemeint. Der Silberhaarige hätte ihn nicht gleich deswegen anmeckern müssen. Ihm zu sagen, dass ihn das nichts anginge, hätte ihm vollkommen gereicht. Aber Hidan war nun mal launisch und unberechenbar, was das anging. Das hatte Deidara schon oft genug zu spüren bekommen. Allerdings hatte er ihn noch nie so erlebt. Er schien innerlich förmlich zu kochen, weshalb Deidara es für das Beste befand, wenn er ihn für den restlichen Tag oder zumindest für einen Weile nicht mehr darauf ansprechen würde. Der Tag ging schleppend voran. Die ersten Kunden kamen spät und auch zur Mittagszeit schien sich das kleine Kaffee nicht so recht füllen zu wollen. Auch die wenigen Leute blieben nicht lange. Sie tranken eine Tasse und gingen wieder. Die meisten von ihnen schienen dabei sehr in Eile zu sein. Kaum einer von ihnen verbrachte seine Zeit damit einen Blick in die Zeitung zu werfen. So verbrachte Deidara viel Zeit damit an Sasori zu denken, dem es heute Morgen zum Glück schon wieder viel besser gegangen war. Um genau zu sein wirkte er gesünder als er es sonst immer getan hatte. Trotzdem hieß das nicht, dass er nicht krank werden könne. Vielleicht musste sich der Rothaarige einen langen Vortrag in einem kalten Raum anhören. Hoffentlich war er warm genug angezogen. Vielleicht wälzte er aber auch ein Buch in der Bibliothek. Wie sah der Alltag des andern eigentlich aus? Er konnte es sich nicht so Recht vorstellen, wie es war zu studieren. Was studierte er eigentlich noch mal? Er selbst hatte nie Interesse an so was gehabt. Zwar wäre ein Kunststudium sicher spannend gewesen, doch wollte er viel lieber unabhängig sein und sein eigenes Geld verdienen. Als der Blonde seine Pause hatte, fiel sein Blick erst auf die Uhr, dessen Sekundenzeiger sich ungewöhnlich langsam zu bewegen schien, und dann auf Hidan. Der Silberhaarige stand an der Theke mit den müden Augen nach draußen gerichtet. Er machte den Eindruck, als schien er zu warten. Doch worauf? Prompt kam es dem Blonden in den Sinn. ‚Er’ war noch nicht da gewesen. Aber warum sollte das seinen Kollegen denn bedrücken? Deidara zwang sich zu einem Lächeln und ging auf den anderen zu. Er klopfte ihm auf die Schulter. „Der hat sich bestimmt verspätet, un. Sei doch froh, dass er nicht da ist, dann musst du dir nichts anhören, falls du was falsch machst, un.“ Hidan drehte sich mit wütendem Blick zu ihm und anstatt eine Antwort zu geben, zog er den Blonden mit sich in die hinteren Räume, drückte ihn gegen die nächste Wand und küsste ihn. Kaum wollte Deidara den anderen von sich drücken, löste jener sich von selbst von ihm. Der Blauäugige starrte seinen Gegenüber vollkommen perplex an. Was sollte das? Hidan drehte sich fluchend weg. „Verdammt!“ „W-Was?“ Endlich schaffte es der Blonde wieder zu reden. „Bei dir passiert nichts.“ Hidan fuhr sich nervös durch sein helles Haar. „Ich hätte das nicht tun dürfen. Jetzt denk ich die ganze Zeit… Verdammte Scheiße!“ Der Silberhaarige trat gegen die Wand, ehe er sich gegen selbige sinken ließ. Deidara verstand zwar noch immer nicht, worum es ging, doch glaubte er zu ahnen, dass es nichts mit ihm zu tun hatte. So ließ er sich neben den anderen sinken und sah ihn leicht besorgt an. „Darf ich fragen, worum es geht?“ Hidan seufzte und legte den Kopf in den Nacken gegen die Wand, wobei er einen Moment lang die Augen schloss, ehe er einen Punkt an der Decke fixierte. Seine violetten Augen schienen jedoch etwas vollkommen anderes zu sehen. Nach kurzem ließ er seinen Kopf sinken. „Mir ist ein gottverdammter Fehler unterlaufen.“ Ohne weiteres zutun von Deidara, begann Hidan in allen Einzelheiten zu erzählen, was passiert war, und er hörte zu. -TBC- ~ ~ ~ ~ ~ Sorry für die kürze (^ ^)'' Aber ich wollt den nächsten Teil nicht noch in das Kapi reinquetschen. Na ja in den nächsten Teil kommt dann auch die eigentliche Beichte... ich wollt mir nicht nehmen lassen, das zu schreiben XD'' (ja ja typisch... (> <)'') Egal dies erfüllt auch seinen Zweck für den verlauf der FF (^ ^)v Kapitel 8: Take a shower ------------------------ Hidan ließ den Wagen stehen und ging über die Straße. Den Blick hatte er dabei auf eine Person gerichtet. Der Dunkelhaarige war gerade aus seinem Wagen gestiegen – ein schwarzer, klassischer und sehr gepflegt aussehender Wagen – und auf dem Weg zur Wohnungstür. „Hey, halt mal!“ Hidan streckte seine Hand, um den sich Umdrehenden auf sich aufmerksam zu machen. Für einen Moment war sich der Silberhaarige nicht sicher, ob der andere tatsächlich reagieren würde, doch schien er auf ihn zu warten. Hidan beschleunigte seine Schritte, bis er vor dem Größeren stand, der ihn wie sonst auch kühl ansah. „Na. Weißt noch wer ich bin?“ Er grinste und der Dunkelhaarige nickte. „Ich hab dich eben so gesehen und dachte ich sag mal ‚Hallo’.“ Er sah sich um. „Wohnst du hier?“ Endlich löste sich der andere aus seiner Starre. „Ja.“ Seine Stimme war dunkel, kühl und wirkte in dieser unnormalen Situation irgendwie fremd auf den Kleineren. „Und du?“ Hidan war erstaunt. Der Größere schien zu seiner Überraschung tatsächlich Interesse an einer Unterhaltung zu haben. „Ne, ne. Mein Kollege.“ „Ach so.“ Der Dunkelhaarige schloss die Tür auf. Doch anstatt auf Widersehen zu sagen, schien er den Silberhaarigen mit einer knappen Geste anzuweisen rein zu gehen. Dies ließ sich der Kleinere nicht nehmen. Die Wohnung war, wie er erwartet hatte, modern, schlicht und irgendwie unpersönlich. Doch erkannte er den anderen genau darin. Nirgends war überflüssiger Schnickschnack zu sehen, die Wände waren weiß, die Möbel dunkelbraun. „Zieh die Schuhe aus.“ Der Größere hatte dies bereits getan und nun seine Jacke ausgezogen. Er stellte sich vor einen Spiegel und lockerte seine Krawatte, was Hidan über die Schulter geschaut beobachtete, wobei er seine Schuhe auszog. „Arbeitest du lange?“ Der Silberhaarige wollte mehr über den Größeren wissen, der ihn mit seinen seltsamen grünen Augen ansah. Besonders aber was ihn bewegte immer wieder in ihr Cafe zu kommen. „Ja.“ Der Dunkelhaarige begann seinen Gegenüber scheinbar zu mustern, was ein seltsames Gefühl bei Hidan auslöste. „Sag mal…“ Der Größere schaute skeptisch. „Du hast wohl keine Kontaktängste oder? Immerhin kommst du einfach so mit in meine Wohnung.“ „Vor jemandem wie dir hab ich doch keine Angst.“ Hidan grinste, denn es war ihm noch nie leicht gefallen leichte Unsicherheit zu verstecken. Was konnte ihm schon passieren? Immerhin war er in der Lage sich zu wehren, selbst wenn der andere mindestens einen Kopf größer war als er. Der Größere zuckte mit den Schultern. „Nachdenken ist wohl nicht deine Stärke oder?“ Grummelnd schaute der Silberhaarige den anderen an. „Bitte was? Was willst du denn schon tun?“ Mit einem selbstsicheren Grinsen auf dem Gesicht verschränkte er die Arme vor der Brust. „Mich in ein dunkles Kämmerchen schleifen und misshandeln? Wohl kaum. Dann würdest du dir noch deinen teuren Anzug schmutzig machen.“ „Da würdest du wohl Recht haben.“ Darauf ging er in den nächsten Raum. Hidan folgte ihm. Der Raum in den er kam war ohne Zweifel die Küche, welche genau wie der Rest der Wohnung elegant und schlicht war. Die Küchenzeile war aus Chrom, das fast ungebraucht wirkte, da es wie neu glänzte. Doch kochen passte irgendwie auch nicht zu dem Größeren fand Hidan. Mit Sicherheit ging er immer irgendwo essen oder hatte den Luxus in eine Kantine gehen zu können. „Mach mir nen Kaffee.“ Der Dunkelhaarige griff nach einigen Unterlagen und begann zu lesen. „Seh ich aus wie dein Dienstmädchen? Mach dir deinen beschissenen Kaffee alleine.“ Anscheinend hatte der Größere noch nie etwas von Gastfreundlichkeit gehört. Jedenfalls würde Hidan ihm doch jetzt nicht seinen Kaffee machen. Er hatte schon lange Feierabend. Da musste der andere schon selbst für aufstehen. Schließlich war dies auch seine eigne Wohnung. „Was glaubst du warum ich dich sonst rein gelassen hätte.“ Er ließ seine Unterlagen sinken und sah den Protestierenden direkt an. „Und jetzt stell dich nicht so an. Ich bekomm noch Kopfschmerzen.“ „Du kannst mich mal.“ Hidan drehte und ging ohne Umschweife zu Wohnungstür, wo er in seine Schuhe schlüpfte und gerade gehen wollte, als ihn jemand am Kragen packte. „Du hast was vergessen.“ Verdutzt blickte Hidan den Größeren an, der seine Jacke in der Hand hielt. Doch ehe der Silberhaarige die Fassung wiedererlangen konnte, zog ihn der Größere zurück in die Wohnung und schloss die Tür. „H- Hey was soll das?“ Hidan schüttelte sich frei. „Mach dir deinen Scheiß Kaffee allein.“ „Dann müsste ich ja auf dein Rumgenerve verzichten...“ Er packte das Handgelenk des Kleineren, als er eine Pause machte. „… Hidan.“ „Woher kennst du meinen Namen, du perverser Stalker?“ Der Jüngere fühlte sich unwohl in dieser Situation. Er war in einer fremden Wohnung mit einem Kerl von dem er noch nicht einmal den Namen wusste, sondern lediglich wie er seinen Kaffee trank. Zu dem hatte er einen unangenehm festen Handgriff, wie der Kleinere feststellte. Dazu nicht genug schien der Größere kein Problem damit zu haben ihn so festzuhalten. Auf seinem Gesicht war kein Funken von Anstrengung zu erkennen. „Du trägst bei der Arbeit ein Namensschild, Idiot.“ Er versetzte dem Kleineren einen Stoß, der ihn in Richtung Küche schwanken ließ. „Und wenn du mir einen Kaffee machst verrat ich dir meinen.“ Hidan blickte ihn störrisch an. „Was hätte ich schon davon?“ Doch hatte der Größere damit genau den Nerv der Jüngeren getroffen. Der Kleinere war nun einmal neugierig. Besonders wollte er mehr von diesem seltsamen Kerl wissen, der sich jeden Tag von ihm anmeckern ließ, nur um einen Kaffee zu bekommen. Und als der andere nach einer längeren Zeit nichts sagte, gab er schließlich nach. „Ok ok. Aber dann will ich auch was zu essen.“ Der Dunkelhaarige lächelte zufrieden. Wobei lächeln wohl die falsche Beschreibung wäre. Es war mehr ein zufriedenes Zucken mit den Mundwinkeln. Darauf griff er nach dem Telefon und blieb auf dem Flur zurück. Hidan stand derweil vor der Kaffeemaschine, die aussah, als wäre sie entweder komplett neu oder überhaupt noch nicht benutzt. Er tippte auf letzteres. Schließlich kam der Dunkelhaarige fast jeden Tag zu ihnen ins Cafe. Ob er wohl nur zu bequem war oder mit dem Gerät nicht umgehen konnte? Hidan musste hämisch grinsen bei der Vorstellung wie der Größere beim Bedienen des Gerätes verzweifelte. „Grins nicht so dumm.“ Der Dunkelhaarige ließ sich neben den Kuchentisch auf einen der Stühle sinken. „Deine Pizza kommt in 20 Minuten.“ Der Größere griff nach einigen Unterlagen und begann darin zu lesen. Hidan knurrte lediglich. „Unfreundlicher Mistkerl.“ Doch er wollte nicht überreagieren. Immerhin hatte der andere ihm grade eine Pizza bestellt, obwohl er doch sonst wegen jedem bisschen besonders geizig war. Nach ein paar Minuten stellte er dem Größeren schließlich seinen Kaffee auf den Tisch und setzte sich auf einen der Stühle neben ihn. „Bitte schön. Wie üblich.“ „Danke.“ Kakuzu rührte kurz um, dann legte er seine Unterlagen beiseite. „Kakuzu.“ Darauf nahm er einen Schluck von seinem Kaffee. „Häh?“ „Du wolltest doch meinen Namen wissen oder nicht?“ Kakuzu blickte seinen leicht irritierten Gegenüber, der langsam einen müden Eindruck machte, an. „Ach so ja.“ Hidan kratzte sich am Kopf. Mittlerweile merkte er, wie er müde wurde, was kein Wunder war, da er bereits den ganzen Tag auf den Beinen war. Eigentlich wurde es Zeit für ihn nach Hause zu fahren, merkte er bei einem Blick auf die Uhr, doch wartete er ja noch auf seine Pizza, die der Größere für ihn bestellt hatte. Jetzt einfach gehen konnte er nicht, aber er befürchtete nachher zu schläfrig zu sein, um noch fahren zu können. „Und als was arbeitest du, wenn du den ganzen Tag unterwegs bist?“ Er entschloss sich irgendein Gespräch anzuzetteln in der Hoffnung, dass es gegen die Müdigkeit helfen würde. „Steuerberater.“ Der Dunkelhaarige nahm erneut einen Schluck von seinem Kaffee. „Stell ich mir ganz schön öde vor. Für mich wäre das nichts. Die ganze Zeit spießig im Anzug rum rennen.“ Der Silberhaarige lehnte sich zurück und ließ seinen Blick durch den Rau schweifen. „Aber du bist ja schon alt. Du bist sicher zufrieden mit deiner Routine.“ Bei dem Vorletzten Satz entging Hidan nicht, wie sich eine Ader des Größeren auf seiner Stirn hervortat. Hatte er da etwas einen Schwachpunkt des anderen entdeckt? „Wie alt bist du eigentlich?“ Grinsend beugte er sich in die Richtung des anderen. „Werd bloß nicht frech.“ Doch er wäre nicht Hidan, wenn er nicht genau das tun würde. „Ich will dir ja nicht zu nahe treten, aber du solltest Vorsorge halber schon mal was gegen Falten tun. An deinen Augen seh ich schon leichte Krähenfüße.“ Bei dem letzten Satz wollte er die genannte Stelle mit den Fingern berühren, doch kam er nicht so weit. Bevor er dies tun konnte hielt der andere seine Hand fest. „Willst du mich gerade mit Absicht wütend machen?“ Hidan überlegte. Wollte er das? Warum sollte er den Größeren sonst ärgern? Eigentlich kam er zu dem Schluss, dass es ihm Spaß machte dem anderen auf die Nerven zu gehen. Selbst wenn er davon eigentlich nur Ärger und Stress hatte. „Hm lass mich mal überlegen…“ Hidan schaute nachdenklich, bis er sich ein hämisches Grinsen nicht mehr verkneifen konnte. Ruckartig zog der Größere ihn plötzlich zu sich, sodass der Silberhaarige fast vom Stuhl gefallen wäre. Grimmig blickten ihn zwei grüne Augen direkt an. „Übertreib es besser nicht.“ Dann stieß der andere ihn wieder von sich weg. „Ich will an meinem Feierabend meine Ruhe. Ok?“, knurrte er, den Blick wieder abwendend. „Warum hast du mich dann überhaupt rein gelassen?“ Hidan verschränkte die Arme vor der Brust, als er sich ein Gähnen plötzlich nicht verkneifen konnte. Kakuzu der darauf erst nichts sagte, entspannte sich wieder und nahm einen Schluck von seinem Kaffee. „Weil du so müde, wie du bist nur eine Gefahr für den Straßenverkehr bist.“ „Aber…“ „Ich habe noch Unterlagen, die ich heute Nacht bearbeiten muss“, unterbrach ihn Kakuzu. „Bis morgen früh kannst du hier bleiben.“ Hidan fehlten die Worte, doch da klingelte es auch schon an der Tür. Kakuzu ging, blieb eine Weile auf dem Flur und kam schließlich mit der bestellten Pizza zurück. Nach dem Essen brachte Kakuzu ihn ins Schlafzimmer, was entgegen seiner Erwartungen unglaublich gemütlich wirkte. Der Größere ging und Hidan zog alles bis auf seine Shorts aus. Kaum war er darauf unter die Decke gekrochen, überkam ihm auch schon die Müdigkeit und er schlief ein. Als er am Morgen müde durch den Flur torkelte, wobei er aus der Küche typische Radiomusik hörte, suchte er gedankenverloren nach einer Toilette. Er konnte nicht sagen wie lang er geschlafen hatte, aber es hatte gut getan. Die nächste Tür, die ihm in den Weg kam, öffnete er schließlich ohne auf irgendetwas zu achten. Warme, feuchte Luft kam ihm entgegen und augenblicklich warf er die Arme vor das Gesicht. „Ah äh! Verdammt!“ Kakuzu, der entspannt unter der Dusche gestanden hatte, drehte das Wasser ab. „Hast du nicht gelernt anzuklopfen?“ Er stieg aus seiner komplett mit Glas umgebenen Dusche, griff nach einem schneeweißen Handtuch, das einen Kontrast zu seiner relativ gut gebräunten Haut darstellte, und stellte sich vor den Spiegel. Der Silberhaarige hatte sich noch nicht so recht gefangen. Verdammt, er hatte Kakuzu doch nur nackt unter der Dusche gesehen. Da war doch nichts Besonderes dran. In den Schulduschen hatte er das oft genug gehabt, dass andere nackte um ihn standen. Kakuzu sah auf die Uhr und nickte erkennend. „Halb zwölf. Langschläfer.“ „Welcher normale Mensch besitzt bitte eine Glasdusche?“, murmelte Hidan noch leicht verwirrt vor sich hin. Kakuzu drehte sich dem Silberhaarigen zu. Doch sah der Kleinere ihn nicht an und konnte somit den seltsamen Gesichtsausdruck des Größeren nicht sehen. „Wenn du mich schon beim Duschen störst…“ Hidan blickte auf, als der Dunkelhaarige eine Pause machte, in der er sich zu dem Kleineren beugte. „… Kannst du mir auch wieder einen Kaffee machen.“ Der Silberhaarige fühlte dabei den warmen Atem des anderen. Was hatte er gerade gesagt? Er hatte irgendwie lediglich die dunkle Stimme des Größeren wahrgenommen, der noch immer im Handtuch vor ihm stand. Nasse Haut, nasse Haare. Zudem roch er frisch. Hidan wollte es nicht wahrhaben, doch Kakuzu erzeugte ein seltsames Gefühl in ihm. Erst jetzt fiel ihm auf, dass er selbst nur in Shorts bekleidet in der Wohnung eines eigentlich Fremden stand, der nicht mehr als stumpf gesagt ein Stück Stoff um seine Hüften gebunden hatte. Er entschloss sich wegzudrehen und erstmal weg vom Bad. „Du solltest wenigstens…“, begann Kakuzu. Doch der Kleinere schien ihm nicht zu zuhören. Stattdessen drehte er sich weg und wollte gehen. „Moment mal.“ Er griff nach dem Silberhaarigen, erwischte den Bund von dessen Shorts, welcher sich dehnte, was ihm einen Blick auf den Hintern des Kleineren werfen ließ. Dieser drehte sich jedoch augenblicklich peinlich berührt um. „Was zum-?!“ „Du solltest dir wenigstens etwas überziehen.“ Hidan, den das eben passierte die Sprache verschlagen hatte, kniff verkrampft die Lippen zusammen. Da packte Kakuzu plötzlich sein Kinn und verharrte knapp mit dem Gesicht vor dem seines Gegenübers. Dem Kleineren wurde die Situation zunehmend unangenehmer. Sein Bauchgefühl sagte ihm nichts Gutes. „W- Wolltest du keinen Kaffee? Oder willst du lieber meinen Hinter noch mal anstarren?“, knurrte er. „Wenn ich ehrlich bin…“ Und ehe Hidan etwas erwidern konnte, fühlte er die Lippen des anderen auf den seinen. Sie waren warm, unerwartet weich und er konnte nicht anders als dem Kuss nachzugeben. Langsam schloss er seinen Augen. Der Größere fuhr ihm mit der Hand über den Rücken und desto leidenschaftlicher sie wurden, mit desto mehr Druck tat er dies. Es war fast eine Art von massieren. Was auch immer es war, es fühlte sich gut an. Jedoch hatte er auch das Gefühl deswegen langsam die Kontrolle über sich zu verlieren. Sein Körper schien fast von alleine handeln zu wollen. Als sie sich nach kurzem – Hidan war es wie eine Ewigkeit vorgekommen – voneinander lösten, raste sein Puls. In seinem Kopf spielten die Gedanken verrückt. Hatte er gerade einen Kerl geküsst? Nein er hatte ihn geküsst. Wie kann es sein, dass dieser kaltherzige Typ solche weichen Lippen hat und so gut küssen kann? Wie war er hier eigentlich hineingeraten? Schweigend blickte er in die seltsamen Augen des anderen. Vielleicht sollte er jetzt reagieren. Vielleicht war das jetzt die letzte Möglichkeit einen großen Fehler zu verhindern. Seine Gedanken brachen ab, als der Größere in fordernd küssend gegen die nächste Wand drückte. Hidan fühlte die Hand des anderen auf seinem Rücken, während er seine Arme um den Hals des Größeren schlang. Erneut dehnte sich der Bund seiner Shorts. Kakuzus Hand wanderte langsam, aber bestimmt in die Hose des Silberhaarigen, der zunehmend zu klammern schien. Schließlich zog er sie ihm mit einem Ruck runter. Darauf verharrte er mit dem Mund direkt an dem Ohr des Jüngeren, sodass jener seinen ungleichmäßigen Atem fühlen konnte. „Erwarte nicht, dass ich sanft zu dir bin.“ Der erotische Ton in der Stimme des Dunkelhaarigen hatte den Silberhaarigen so in seinen Bann gezogen, dass er dessen Finger, den er plötzlich in seinem Unterleib spürte, nicht hatte kommen gesehen. Verzweifelt musste er aufstöhnen, während ihm fast die Beine ihren Dienst versagt hätten. „Ah~ hng~ Was machst du da?“ Kakuzu nahm einen zweiten Finger zur Hilfe. „Das macht es für mich leichter.“ Keuchend merkte der Jüngere wie seine Beine zitterten, während der andere seine Finger gekonnt bewegte. Doch erlöste der Größere ihn schon bald, um ein Bein seines Gegenübers anzuziehen. Hidan kniff die Augen zusammen. Da stand er nun von einem fast Fremden nackt an die Wand gedrückt und kurz davor sich von jenem… ja was eigentlich? Ficken zu lassen? Er von einem anderen? So sehr es auch das Blut in seinen Adern zum kochen brachte in diesem Moment bekam er es mit der Unsicherheit zu tun. „Scheiße!“ Es tat weh, als Kakuzu in ihn eindrang. Erst nahm er nichts wahr außer dem Schmerz und er war dankbar, dass der andere ihm Zeit gab sich daran zu gewöhnen. Langsam entspannte er sich wieder und die Lust kehrte zurück. Als Kakuzu begann sich zu bewegen, war es ein berauschendes Gefühl. Es ließ sich mit nichts vergleichen, das er kannte, und entlockte ihm immer wieder ein ungezügeltes Stöhnen. War der Dunkelhaarige eigentlich noch vom Duschen feucht oder schwitzte er? Hidan fühlte sich nicht mehr bei klarem Verstand. Aber es war ihm egal, denn was auch immer er grad tat, es war mehr als gut. Die Hand des anderen massierte mittlerweile seine Erektion in schnellem Tempo, weshalb er heißblutig keuchte. Oder lag es vielleicht daran, dass sein Gegenüber ihm immer wieder mal mehr oder weniger leicht in den Hals biss, oder, dass er sein Tempo immer wieder wechselte und dem Silberhaarigen schon ganz schwindelig wurde? Laut stöhnend kam er schließlich in der Hand des anderen, als jener tief in ihm nicht mehr standhalten konnte. Hidan sank in den Armen des anderen zusammen, wobei der Größere sich aus ihm zurückzog. Der Dunkelhaarige trug den Kleineren ins Bad und setzte sich mit ihm in die Dusche, nachdem er das Wasser aufgedreht hatte. „Ich hab Hunger.“ Müde lehnte er sich an den Größeren. -TBC- ~~~~~~~~~~~~~~~~~ Jaaaa es hat gedauert XD'' ich war mit den Gedanken irgendwie irgendwo anders (>////>)'' *hust* *röchel* wo auch immer lalala~ XD'' Ich hoff mal ich werd von jetzt an wieder aktiever... Jashin wie sich das schon wieder anhört ( _/////_)'' *in ecke verkriechen geht* Kapitel 9: Ich, der Single -------------------------- Der Silberhaarige hatte den Kopf gesenkt, wobei er sich kurz unsicher durch das Haar strich. Deidara wusste nicht, was er sagen sollte. Vielleicht ‚Das kann doch jedem passieren.’ Oder ‚Ruf ihn doch mal an’? Das wäre wohl mehr als unpassend. An solche Sätze waren wohl nicht mehr dran zu denken. Es war dem Blonden unangenehm zu schweigen. Er musste den anderen doch irgendwie aufbauen können. Aber woher sollte er schon wissen, wie es ist mit einem anderen Typen zu schlafen? Er hatte sich ja noch nicht einmal Gedanken gemacht wie es wohl wäre schwul zu sein geschweige denn einen anderen Kerl zu lieben. Hidan seufzte nach kurzem. „Du musst nichts sagen.“ Dann klopfte er seinem blauäugigen Kollegen auf die Schulter und stand auf. „Gehen wir zurück an die Arbeit.“ Deidara nickte. Vielleicht hatte er gar nichts sagen müssen, weil der Silberhaarige es nur hatte jemandem erzählen wollen. Manchmal tat es eben gut sich etwas von der Seele zu reden, egal, ob der Gegenüber einem helfen konnte. Es fiel dem Blonden schwer so etwas einzuschätzen. Doch das Gefühl irgendetwas Aufbauendes sagen zu müssen blieb, weshalb er noch einen Moment unschlüssig auf dem Boden saß, wobei der andere nicht auf ihn wartete, sondern einfach durch die Tür verschwand. Es war ihm unergründlich, dass Hidan, den er nun schon so lange kannte, tatsächlich zu dem Erzählten fähig war. Sein Blick wanderte an der Wand entlang, bis er entschloss es hinnehmen zu müssen. Seufzend stand Deidara auf und folgte dem Silberhaarigen. Aber als er zurück ins Cafe kam, schreckte er fast zurück. Hidan stand an der Theke und vor ihm der dunkelhaarige Stammgast. Beide wirkten unnormal ruhig. Hidan jedoch hielt in seinen Händen einige Servietten, die er nervös faltete. Kakuzu hatte eine Zeitung unter dem Arm und in seiner Hand eine Aktentasche. Der Silberhaarige blickte immer wieder weg, während ihn der andere direkt ansah. Worüber redeten sie wohl? Deidara war neugierig, doch er konnte sich nicht einfach in die Nähe stellen. So dreist war er nicht. Vor allem wäre Hidan ihm sicher böse. Er nahm seinen kleinen Block zur Hand, um am nächsten Tisch eine Bestellung aufzunehmen. Die beiden an der Theke ließ er jedoch nicht aus den Augen. Er hoffte nur auf irgendetwas, das er erwartete. Hidan der die Nerven verlor oder vielleicht Kakuzu, der genervt ging? Doch die Zeit verging, ohne dass sich einer von ihnen auffallend benahm. Deidara ging die Bestellung abgeben und als er zurückkam, war Kakuzu wieder weg. Hidan stand noch immer an der Theke, wobei der die Servietten vor sich auf dem Tresen nachdenklich schauend glättete. Nun musste der Blonde einfach fragen. „Was wollte er?“, fragte er leicht nervös. Hidan hob den Kopf und blickte seinen Kollegen an. „Einen Kaffee.“ Deidara wollte zu einer Antwort ansetzten, als der Silberhaarige ihn unterbrach. „In seiner Wohnung.“ „Hm… Und was hast du ihm gesagt?“ „Das ich nicht komme, weil ich mich nicht noch mal in den Arsch ficken lasse.“ Hidans Stimme war kühl ohne irgendeinen ironischen oder verspottenden Unterton. „Darauf hat er mir seine Nummer gegeben und gesagt ich solle ihm anrufen, wenn ich wieder bei Verstand sei.“ Deidara kratzte sich am Kopf. Hidans Entscheidungen waren schon immer ein Rätsel für ihn. Doch wie hätte er sich in der Situation wohl verhalten? Auf die Frage gab es wohl keine Antwort, da die beiden charakterlich zwei vollkommen verschiedene Menschen waren. „Ach so.“ Nach kurzen grinste Hidan dann hämisch, was jedoch irgendwie nicht ganz überzeugend wirkte. „So du neugierige Blondine jetzt aber weiter arbeiten.“ Am Abend neigte sich der Arbeitstag dem Ende und Deidara packte seine Sachen. Hidan war schon gegangen wie alle anderen auch, weshalb er die Tür abschloss. Die kühle Luft wehte ihm unangenehm um die Ohren. „Jetzt bloß nach Hause.“ Er zog die Schultern kurz frierend an, ehe er schnell zu seinem Auto lief. Er kramte nach dem Schlüssel, öffnete die Tür, schlüpfte hinter das Lenkrad, drehte die Zündung und wartete darauf, dass es wärmer wurde. Dabei schlang er die Arme um seinen Oberkörper. Wie schön wäre es nicht jetzt nicht allein zu sein? Sich die Wärme mit einer andren Person zu teilen? Er gestand es sich ungern ein, aber die Tatsache, dass Hidan sich nun Gedanken um solche Gefühle machen konnte, war irgendwie frustrierend. Natürlich beneidete er den Silberhaarigen nicht um diese Situation, aber immerhin hatte er noch Befriedigung auf sexueller Ebene. Deidara war nicht nur gezwungen allein sondern auch noch enthaltsam zu sein. All diese billigen Zeitschriften oder Pornos spät nachts konnte er schon nicht mehr sehen. Da fand er ja bereits Schaufensterpuppen in Frauenunterwäsche erotischer. Die Heizung seines Autos wurde langsam warm und er ließ den Blick noch einmal aus dem Fenster gleiten. Beleuchtete Schaufenster, Laternen, die die Straße beleuchteten, Pärchen, die einen Spaziergang machten. Gab es denn überall bloß noch verliebte Leute? Mit einem Mal wurde er müde. Am liebsten würde er sich jetzt in sein Bett fallen lassen. Er hatte gar keinen Bock noch zu fahren. Aber ohne Autofahren gab es kein Bett. Darum machte er sich mürrisch daran auszuparken und nach Hause zu fahren. Er fuhr vorbei an kahlen Bäumen, die ihr Laub verloren hatte, an großen Häusern, in denen in manchen Zimmern Licht brannte, doch das bemerkte er nicht. Sein Blick war einzig auf die vollen Straßen gerichtet. Dunkle, verdreckte Autos quetschten sich über die Ampeln, durch die Gassen der Stadt. Hinter ihren Steuern saßen schwarze Schatten. Mehr war zumindest von niemandem zu erkennen. Der Blonde lenkte den Wagen leicht in Trance, während draußen jemand hupte. Konnten die nicht einfach mal leise sein? Seine Laune war irgendwo ganz weit unten angekommen, als er den Wagen endlich parkte. Nicht gerade leise ging sein Motor aus, als er den Schlüssel umdrehte. Als wäre sein Wagen auch bereits reif für das Wochenende, blieb er still stehen. Nur die Wärme der Heizung war noch zu fühlen. Der Blonde sank hinter seinem Steuer zusammen. Am liebsten würde er jetzt einfach die Augen zu machen, doch er hatte Angst davor einzuschlafen. Eine Nacht im Auto musste er nicht verbringen. Bald würde es sicher selbst hier drinnen kalt werden. Kraftlos zog er seinen Schlüssel und steig aus. Die kühle Luft wehte ihm draußen durch das lange Haar. Es war das perfekte Wetter, um zu Hause zu bleiben. Mit dem Hausschlüssel in der Hand machte er sich auf den Weg zu seiner Wohnung. Von der Straße aus konnte er bereits sehen, dass in der Küche Licht brannte. Wenigstens war er nicht ganz allein in seinem grauen, tristen Leben. Sasori schreckte leicht auf, als die Haustür haltlos ins Schloss fiel. Doch dann erkannte er, dass es nur Deidara war, den er an seinem erschöpften Seufzen erkannte. Nur wenige Minuten später kam der Blonde auch schon in die Küche geschlurft. Seine Tasche warf er müde auf den Stuhl neben dem, auf den er sich sinken ließ. „Hunger…“ war alles, was er darauf sagte. Sasori seufzte, dann stand er auf und öffnete die Mikrowelle, aus der er eine Portion Spaghetti holte. Er schob sie seinem Mitbewohner zu. Darauf ging er zur Tür. „Ich geh schlafen.“ Deidara nickte. Jetzt wurde er auch noch von dem Rothaarigen allein gelassen. Schlecht gelaunt begann er seine Spaghetti zu Essen, während ihm aus welchem Grund auch immer zum heulen zu Mute war. Die warmen Nudeln, waren wie Salz für seine Wunden. Doch er schluckte den Kloß in seinem Hals mit aller Macht herunter. Er war doch kein Weichei. Wenn er schon nicht für eine Frau gehalten werden wollte, sollte er sich verdammt noch mal auf wie ein Kerl benehmen. Er war allein. Na und? Es gab in dieser Welt tausende alleinstehende Männer. Single sein war nichts Schlechtes. Ganz im Gegenteil. Das Leben bot ihm alle Freiheiten. Wild aß er weiter seine Spaghetti, bis ihm schlecht wurde. Warum versuchte er sich etwas vormachen zu wollen? Sein Leben war scheiße. Er versuchte sich mit kleineren Jobs am Leben zu halten, hatte einen unterkühlten Mitbewohner, einen schwulen Freund und keine Beziehung. Hatte er eigentlich schon immer so viele Probleme? Wütend schmiss er die restlichen Nudeln in den Mülleimer und ging zu Bett, wo er jedoch noch lange keinen Schlaf fand. Zwar war sein Körper erschöpft, doch konnte er einfach nicht einschlafen. Eine ganze Weile lag er wach, drehte sich von einer Seite zur anderen und zurück. Am liebsten würde er jetzt sofort etwas an seinem Leben ändern. Einen neuen Job anfangen, sein Zimmer streichen oder rausgehen, um jemanden kennenzulernen. Die Unzufriedenheit über sein Leben hielt ihn wach. So verbrachte er Stunden, in denen er aus dem Fenster sah und sich den Kopf über belanglose Dinge zerbrach. Alles führte jedoch nur zu dem Ergebnis, dass er durch Denken allein nicht weiter kam. Jeder konnte an seinem Leben rummeckern, wenn man nichts unternahm, war man selber Schuld für die Unzufriedenheit. Plötzlich klopfte es an seiner Tür. „Wenn du weiter so mit deiner Decke kämpfst, werfe ich sie aus dem Fenster. Ich will schlafen.“, knurrte Sasoris Stimme genervt vom Flur. „Bei deinen Augenringen hilft auch der längste Schlaf nicht“, entgegnete Deidara, der nicht auch noch die schlechte Laune seines Mitbewohners ertragen wollte. Eine Antwort bekam er jedoch nicht. Er hörte nur, wie der andere zurück in sein Zimmer ging und die Tür schloss. -TBC- -------------------------------------------- Überraschung XD' Es ist lang her, aber ich hab mal wieder was hierran getan. Ich hoffe euch gefällt das Kapitel. Würde mich über Kommis natürlich sehr freun. (^ ^) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)