イチゴ Ice Cream von Hanabi (『 SasoDei 』) ================================================================================ Kapitel 2: Kollegen & Stammgäste -------------------------------- Deidara schaltete in den nächsten Gang, während er bei einem gewöhnlichen Klassiker, wie sie oft und gerne im Radio gespielt wurden, mitsummte. Innerlich war er jedoch immer noch aufgebracht, da er hoffte, dass sich Sasori auch an das Geratene halten würde, wobei er sich fast sicher war, dass er dies bestimmt nicht tat. Der Rothaarige hatte sich noch nie an einen Ratschlag gehalten, war er auch noch so gut gemeint. „Verdammter Sturkopf“, murmelte er, während er nach einem geeigneten Parkplatz Ausschau hielt. Das hatte er nun davon, dass er zu spät war. Jemand hatte seinen Stammplatz belegt. Normalerweise war er immer so früh, dass er direkt vorm Cafe parken konnte, doch jetzt war er gezwungen eine ganze Straße weiter zu fahren, um parken zu können. Zwar hatte er angerufen, damit sein Chef nicht alt zu sauer war, aber mit Sicherheit würde er heute länger machen müssen, um noch seinen vereinbarten Lohn zu bekommen. Als er den Wagen endlich geparkt und abgeschlossen hatte, ging er also zu Fuß die Straße hinauf. Zu seinem Glück schien das kleine, relativ unscheinbare Cafe jedoch noch nicht sonderlich voll zu sein, was ihn erleichterte, da es bedeutete, dass niemand hatte für ihn einspringen müssen. Er lief durch den Seiteneingang und ging in einen der hinteren Räume, um seine Arbeitskleidung anzulegen. Nachdem er sich, dass T-Shirt mit dem Logo des Cafes übergestreift hatte, band er sich seine Schürze um, an der Block und Stift klemmten, um Bestellungen entgegenzunehmen. Plötzlich ging die Tür des Raumes auf und sein Arbeitkollege stand mit den Armen vor der Brust verschränkt im Türrahmen. „Du bist ganz schön spät dran, Blondi.“, seine Stimme klang leicht gereizt. „Sorry, Hidan. Ich musste meinen Mitbewohner zum Arzt bringen.“ Er lächelte verlegen, nachdem er seine Frisur noch einmal im Spiegel gerichtet hatte. Darauf trat er an dem Silberhaarigen vorbei aus dem Raum. „Der Chef war trotzdem stinkig. Du kannst von Glück reden, dass heute kaum Kundschaft da ist.“ Hidan seufzte und fuhr sich mit der Hand durch sein helles Haar. „Hab mich echt gefragt, warum der sich immer so anpisst.“ Deidara nickte. „Kann man halt nichts machen.“ „Na dann gehen wir jetzt am besten mal an die Arbeit nicht wahr?“ Der Silberhaarige grinste, wie üblich. Der Blonde nickte erneut. Während Deidara noch einen Moment brauchte, um sich um sein Wechselgeld zu kümmern, räumte Hidan bereits einen der Tische ab, damit der nächste Kunde sich dort hinsetzten konnte. Er arbeitete noch nicht lange mit dem Silberhaarigen zusammen, doch er kannte ihn mittlerweile schon relativ gut. Stets trug er seine ungewöhnlich hellen Haare nach hinten gekämmt, er war sehr gläubig und ließ sich nur ungern etwas sagen. Etwas das er wohl am besten konnte, war Fluchen oder Streiten. Der Chef musste ihn bereits einmal ermahnen, da er sich mit einem Kunden angelegt hatte. Jedoch hatte er es ihm auch wieder verziehen, als eben dieser Gast zu der Verwunderung aller Mitarbeiter wieder kam. Den Tag darauf kam er ebenfalls und den darauf Folgenden… Letztlich war er so etwas wie ein Stammgast geworden. Deidara fand ihn mehr als merkwürdig, so dass er auch relativ froh war, dass Hidan ihn jedes Mal bediente, wobei sie sich nicht selten angifteten. Trotzdem schienen sich beide akzeptiert zu haben, was zeigte, dass der Silberhaarige seinen Gast nicht mehr nach der Bestellung fragte, sondern dieser ihm nur „Das Übliche“ sagte, als er durch die Tür kam, um sich dann mit seiner Zeitung an seinen Fensterplatz setzte. Hidan kam ihm mit einem von dreckigem Geschirr voll gestelltem Tablett entgegen. „Beeil dich mal du Lahmarsch.“, entgegnete er ihm gewohnt grinsend. „Ja, ja.“ Deidara nahm Notizblock und Stift zur Hand und ging auf einen Tisch zu, an dem sich gerade ein in wichtig wirkendem Anzug gekleideter Mann niedergelassen hatte. Es war einer dieser typischen Büroleute, die einen Kaffee bestellten, kurz Zeitung lasen und dann zur Arbeit gingen, um irgendwelche Konferenzen abzuhalten. Wie konnte man bloß so ein langweiliges Leben führen, fragte sich der Blonde häufig. Als er dem Gast seine Bestellung brachte, ging die Tür auf und ein großer dunkelhaariger Mann kam herein. Er trug ebenfalls einen Anzug und doch wirkte er immer irgendwie anders. „Das Übliche?“ Hidan hatte ihn bereits bemerkt. „Richtig.“ Die Stimme des Gastes war kalt und dunkel. Auch diesmal war der junge Blonde wieder froh, den seltsamen Typen nicht bedienen zu müssen. Da er aber im Moment nichts weiter zu tun hatte, beobachtete er schweigsam, wie sein Kollege seinem Kunden die übliche Bestellung brachte: Ein Kaffee. Wenig Zucker und wenig Milch. Der Silberhaarige wusste dies schon lange auswendig und irgendwann hatte sie sich auch bei Deidara eingeprägt. „Hoffentlich hört Sasori auf den Arzt, un...“, murmelte er nachdenklich, während er sich anfing zu langweilen. Es war mal wieder alles das Selbe. Der Gast beschwerte sich über zu wenig Kaffee in der Tasse. Er wolle gefälligst das haben, wofür er jedes Mal bezahle, sonst könne er auch irgendwo hingehen, wo es günstiger war. Maulend nahm Hidan die Tasse wieder mit. „Geizkragen.“ Als er an Deidara verkam, verdrehte er angenervt die Augen und der Blonde klopfte ihm auf die Schulter. Während der Blick seiner blauen Augen aus den großen Scheiben auf die belebte Straße wanderte, begann er sich Sorgen um den Rothaarigen zu machen. Zwar hasste er dessen kühle und abweisende Art, doch immerhin lebten sie ja unter ein und dem Selben Dach. Seufzend lehnte er sich an die Theke. Warum musste er bloß so ein Querkopf sein? Nicht einmal einen gut gemeinten Rat wollte er annehmen. Ob er ihn überhaupt ernst nahm, war fraghaft. Manchmal benahm sich Sasori schier unmenschlich, so dass sich der Blonde fragte, weshalb er überhaupt bei ihm eingezogen war. Doch die Antwort war simpel. Die Lage der Wohnung war gut, die Miete nicht zu teuer und äußerlich hatte sie Deidara auf den ersten Blick gefallen. Damals hatte er die unterkühlte Art des Rothaarigen auch nur für eine Laune gehalten. Wie sich ihm jedoch schon nach einigen Tagen gezeigt hatte, war dem keineswegs so. Müde wirkende Augen und stets unbewegte Mundwinkel, das war Sasori. Deidara konnte sich auch nicht vorstellen, dass er jemals anders gewesen sein könnte. Ab und an schien der andere zwar Gefühlsregungen zu zeigen wie zum Beispiel Wut, doch das waren meist nur kurze Augenblicke, nach denen sich Sasori sofort in sein Zimmer verzog. „Bitte sehr der Herr.“, mit unüberhörbar ironischem Unterton in der Stimme, stellte Hidan seinem Kunden die Tasse wieder hin. „Geht doch.“, entgegnete dieser deutliche ebenfalls deutlich gereizt. Deidara wünschte sich endlich Feierabend zu haben. Als sein langer Arbeitstag endlich vorbei war, schleifte er sich müde die Treppe in den dritten Stock hinauf. Als er die Tür aufgeschlossen hatte, warf er seine Tasche unachtsam in die nächste Ecke, zog sich seine Schuhe aus, hängte seine Jacke über den freien Kleiderbügel und schlurfte in die Küche. Dort blicktem ihm ein paar rote Augen entgegen, ehe sie wieder auf die Unterlagen vor Sasori wanderten. „Wieder da?“, stellte der Rothaarige fest, nachdem er einen Schluck von seinem Tee getrunken hatte. „Hai.“ Geschafft ließ sich der Blonde gegenüber von ihm sinken. Während er einen Moment die Augen schloss und seine Stirn massierte, merkte er wie sich sein Gegenüber bewegte. Als er die Augen leicht öffnete, sah er wie dieser ihm eine Tasse entgegen hielt. „Ist noch warm“, sagte er kühl. Dankend nahm er sie an, wobei eine leichte Verwunderung sich in ihm breit machte. Was hatte seinen Mitbewohner bewegt auf einmal so sozial zu sein? Er nahm einen Schluck und entschloss sich keine Gedanken darüber zu machen, sondern einfach dankbar dafür zu sein, da der Tee seine kalten Hände wieder beleben zu schien. „Hast du geschlafen?“, fragte er, wobei er aus dem Fenster schaute. „Ja.“ Der Rothaarige blätterte in seinem Ordner eine Seite weiter. Ob Deidara dem Glauben schenken konnte? Er war sich nicht sicher, was er denken sollte. Gerne würde er den Unnahbaren etwas genauer kennen. Doch wie sollte er das anstellen. Unsicher überlegte er eine Weile. Ein Gespräch wäre die einfachste Lösung, hätte Sasori nur nicht die Angewohnheit in meist knappen Sätzen zu antworten. Resigniert betrachtete er das fallende Laub. Schließlich wandte er den Kopf wieder zu seinem Gegenüber. „Bleibst du morgen noch zu Hause, un?“ Sasori sah auf. „Wieso?“ Deidara überkam ein komisches Gefühl, als er in die roten Augen seines Gegenübers blickte und begann leicht zu stottern. „W-Weil ähm… Ich meine damit du dich ausruhen kannst, un.“ „Brauch ich nicht.“ Der Rothaarige klappte seinen Ordner zu. Dann griff er nach seiner Tasse, um seinen Tee auszutrinken. „Sicher?“ Deidara hatte nicht den Eindruck, dass der andere sonderlich ausgeruht war. „Ich hab keine Lust dich nachher irgendwo aufzusammeln, weil du wieder zusammengebrochen bist.“ Sasori stellte seine Tasse auf die Spüle. „Selbst wenn… Glaubst du ich würde dich darum bitten?“ Scheinbar gelangweilt stand er auf. Der Blonde schlang die Arme um seine Beine, nachdem er sie angezogen hatte. „Du musst doch nicht gleich so reagieren. Willst du dann warten bis dich irgendwer vom Boden aufkratzt oder wie?“ „Das wäre dann ja mein Problem oder nicht?“ Er verschränkte die Arme vor der Brust. „Nein. Du lebst nun mal nicht allein!“ Es machte in jedes mal wütend, wenn Sasori glaubte in seiner eigenen kleinen Welt zu leben. Ob sich Leute um ihn sorgten, schien ihn nicht zu kümmern. „Ja, ja.“ Unberührt ging Sasori aus der Küche. Deidara ließ den Kopf auf seine Knie sinken. Was musste er bloß tun, um den anderen endlich mal aus seiner Schale herauszubekommen? -TBC- ~ ~ ~ ~ Nya schon das zweite Kapi (^__^) Ich geb mir im mom Mühe mal wieder schneller zu schreiben. Aber auch, dass meine Kapis mal länger werden. Danke für eure Kommis, ich hab mich sehr gefreut~ x3 Für das erste kapi waren es ja schon nicht wenige & es freut mich auch, das mir ein paar alte Leser erhalten geblieben sind. Ich hoffe euch nicht zu enttäuschen. (^___^) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)