Ayashi - Der Weg zur Wahrheit von abgemeldet ((überarbeitet)) ================================================================================ Kapitel 90: ------------ Hallo, TinaChan, Lilian-chan und Sha_Na! Vielen Dank, dass ihr euch gemeldet habt. Es ist kein Problem, dass ihr bisher keine Kommentare geschrieben hat. Darum ging es mir auch nicht. Ich wollte einfach nur wissen, ob noch Interesse an der Geschichte besteht. Da es so ist, geht es natürlich auch weiter! Viel Spaß weiterhin! LG. Elena-Laurea. ________________________________________________ Sesshoumaru blickte Ayashi entsetzt an, doch sie senkte die Klinge ihres Schwertes nicht. In ihren Augen loderte ein kühles Feuer, das scheinbar angriffslustig aufbegehrte und ankündigte, worauf diese Situation hinausführen sollte. „Wie ist das möglich, Ayashi? Wie ist es möglich, dass du hier bist?“ fragte er beinahe tonlos und blickte Ayashi an, als würde er es noch für möglich halten, dass sie ein Trugbild war. „Wieso sollte ich nicht hier sein?“ entgegnete sie distanziert. „Ich dachte, du bist… am Kaiserhof. Dein Vater…“ „Ich habe keinen Vater mehr.“ gab sie zurück. „Und nun zieh’ deine Waffe, Sesshoumaru!“ forderte sie ihn kühl auf und hielt eisern seinen Blick. Sesshoumaru schüttelte den Kopf und ließ seine Arme an beiden Seiten seines Körpers entspannt ruhen. Er bewegte sich keinen Zentimeter von der Stelle, sondern sah sie nur an. „Keinen Vater mehr…“ murmelte er. „Ayashi, wie…?“ „Zieh’ dein Schwert, Sesshoumaru!“ sagte sie noch einmal, doch ihre Stimme war härter als beim ersten Mal. „Nein, Ayashi.“ widersprach Sesshoumaru und folgte wieder nicht ihrer Aufforderung. Ayashi trat gemächlich einige Schritte auf ihn zu, doch Sesshoumaru wich nicht zurück. Was war geschehen? Keinen Vater mehr… Was sollte das bedeuten? Was verleitete sie dazu, so zu reagieren? Er konnte nicht glauben, dass sie kämpfen wollte. Er konnte nicht glauben, dass sie wollte, dass er die Waffe gegen sie erhob. Sein Blick senkte sich von ihren Augen auf ihr Schwert und er bemerkte, dass sie eine Waffe in der Hand hielt, die Totosai geschmiedet hatte. Seine Handschrift war unverkennbar. Dieses Stück musste sein Vater ihr als Erbstück und Erinnerungsstück hinterlassen haben. Glaubte sie allen Ernstes, dass er auch nur riskieren würde, sie zu verletzen? „Kannst du mir nicht wenigstens erlauben, meine Ehre zu verteidigen? Musst du mir auch das noch nehmen?“ fragte sie ihn beschuldigend und gestikulierte mit ihrer linken Hand, während ihre rechte den Griff des Schwertes fest umschlossen hielt. „Deine Ehre… Ayashi, warum…?“ begann er, doch er kam nicht weiter, da Ayashi ihn wütend ansah. Sie war verletzt, bemerkte er, und wusste auch, das er der Grund dafür war – zumindest für einen Teil ihres Schmerzes, denn er hatte sie verlassen. Trotzdem konnte er nicht mehr erkennen, denn er wusste nicht, was in den vergangenen Jahren geschehen war. War sie nur wütend, da er sich von ihr getrennt hatte? Hatte sie nicht verstanden, warum er es getan hatte? Hatte sie nicht gesehen, dass es keine andere Möglichkeit gegeben hatte? Ayashi bemühte sich, ihre Ruhe zu bewahren, während Sesshoumaru scheinbar nachdachte. Sie wusste, dass sie ruhig bleiben musste, wenn sie eine Chance gegen ihn haben wollte. Sie musste einen kühlen Kopf bewahren, wenn sie sich mit ihm maß – nicht, weil er so viel stärker war als sie selbst, doch weil ihre Leidenschaft ihrer Konzentration im Weg stand. Sie wusste, dass Sesshoumaru dennoch ein starker Gegner war, der sie wahrscheinlich in der Tat besiegen konnte, doch genau dieses Wissen konnte sie nicht davon abhalten, sich mit ihm zu messen. Sie wollte es. Sie musste es. Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass sie es sich selbst schuldig war. Sie musste wissen, ob er sie besiegen konnte. Sie musste wissen, ob er sie besiegen und dabei bis zum Äußersten gehen würde. „Ich fordere dich heraus, Sesshoumaru, also nimm’ den Kampf an!“ entgegnete sie ihm und er schüttelte den Kopf. „Ich werde nicht gegen dich kämpfen, Ayashi.“ gab er zurück, worauf Ayashi wütend ausatmete. „Bist du nicht Youkai genug, um dich auf den Kampf einzulassen?“ fragte sie ihn und wusste, dass sie ihn damit nur provozieren wollte. Wenn er schon nicht freiwillig mit ihr kämpfte, so würde sie ihm so lange Feigheit und Schwäche vorwerfen, bis er seine Meinung über die kämpferische Auseinandersetzung änderte. Sie wollte kämpfen. Er hatte bei dieser Entscheidung nicht sonderlich mitzureden. Er war ihr zumindest das schuldig, nachdem er alle anderen Entscheidungen alleine und ohne ihr Einverständnis getroffen hatte. „Ayashi, wir stehen uns so nahe. Ich kann nicht gegen dich kämpfen. Ich will es nicht. Du bist meine…“ „Wir sind Gegner, Sesshoumaru. Wir standen uns vielleicht einmal nahe. Vor langer Zeit. Doch das ist nun nicht mehr so. Ich bin deine Gegnerin und sonst nichts.“ erwiderte Ayashi beherrscht und er schluckte. „Nein, Ayashi.“ widersprach er, doch sie schüttelte energisch den Kopf. „Nimm’ endlich hin, wie das alles gekommen ist – und kämpfe!“ gab Ayashi zurück Langsam und bedrohend legte sie ihre linke Hand ebenfalls an ihr Schwert und zog es in waagrechter Position neben ihr Gesicht, um ihm zu zeigen, dass sie bald angreifen würde, und es an ihm lag, sich zu verteidigen. Sesshoumaru sah, dass sie eine Angriffsposition einnahm und bemühte sich, seine Gedanken zu ordnen. Sie wollte tatsächlich kämpfen? Sie wollte tatsächlich, dass er sich verteidigte? Was würde geschehen, wenn er einfach stehen blieb und abwartete? Würde sie ihn mit ihrer Waffe durchbohren, wenn er sie einfach machen ließ oder würde sie davor zurückschrecken? Ayashi tat einen tiefen Atemzug und hielt Sesshoumarus Blick. Immer noch hatte er sein Schwert nicht gezogen, doch darauf wollte sie nun keine Rücksicht mehr nehmen. Sie hatte ihm genug Zeit gegeben. Es war genug Zeit vergangen. Nun wollte sie es einfach nur wissen, was der Kampf für ihre Zukunft bedeutete. Ayashi eilte mit erhobenem Schwert auf ihn zu und führte den ersten Angriffsschlag aus, dem er gelenkig und blitzschnell auswich, sodass er einige Schritte von ihr entfernt stehen blieb. Ayashi kniff die Augen zusammen und ärgerte sich darüber, dass er sein Schwert noch nicht gezogen hatte, sondern nur ausgewichen war. „Kämpfe!“ rief sie und griff erneut an, doch wieder wich er beweglich zurück, sodass sie ihm nacheilen musste. „Warum willst du kämpfen?“ rief er zurück, doch sie reagierte nicht. Ihre Schritte schnellten über das Gras der Ebene und klangen dumpf, als sie ab und zu auf die Erde stießen. Sie wollte nicht unnötig viel Energie damit zubringen, ihn zur Verteidigung zu animieren, doch allmählich begann sie, sein Spiel, das er mit ihr trieb, zu verachten. „Zieh’ endlich dein Schwert!“ befahl sie und holte zum nächsten Schlag aus, der ihn wieder nicht traf. „Ayashi, hör’ mir zu!“ bat er standhaft, doch wieder schien sie ihn nicht hören zu wollen. Wieder und wieder startete sie Angriffe, denen er immer nur auswich, bis Ayashi einen Augenblick innehielt und ihn vernichtend anblickte. Sie würde nicht ihre gesamte Kraft so unnütz verschwenden, doch wenn er dachte, dass sie ihm noch länger gestatten würde, den Kampf so zu gestalten, hatte er sich gewaltig in ihr getäuscht. Wut brodelte in ihr, doch sie unterdrückte sie so gut sie konnte, da sie sich ihr nicht hingeben wollte. Er sollte nicht bemerkten, mit wie viel Schmerz und Verzweiflung sie diesen Kampf begann. Sesshoumaru schüttelte leicht den Kopf über Ayashi und die gesamte Situation. Seine Gedanken spielten verrückt und ließen sich kaum mehr kontrollieren. Er konnte nicht verstehen, wie alles so weit hatte kommen können. Er konnte es einfach nicht. Warum vermied sie das Gespräch mit ihm? Warum begegnete sie ihm mit dieser Aggression, die sogar verhinderte, dass sie ihm zuhörte? Er war sich sicher, dass sie klären konnten, was es zu klären gab, doch es war beinahe so, als trieb eine unsichtbare Macht sie an, die sie auch vorher schon taub für seine Fragen gemacht hatte. Sesshoumaru rief sich zur Konzentration und schob alle Gedanken und Zweifel beiseite. Wenn er sich nicht verteidigte, musste er zumindest aufmerksam genug sein, ihr ausweichen zu können. Ayashi bewegte sich wahnsinnig schnell und er musste zugeben, dass er kaum noch eine Möglichkeit hatte, ihr wirklich rechtzeitig aus dem Weg zu gehen. Er verfluchte sich für seine Gedanken, die ihn abgelenkt hatten, als ihre Klinge den Ärmel seines Kleidungsstücks am rechten Oberarm zerschnitt. Sesshoumaru verzog das Gesicht, als er bemerkte, dass sie auch seine Haut verletzt hatte, und blickte fassungslos zu Ayashi, die ruhig und gelassen abwartete, bis sich die Botschaft in seinem Verstand gesetzt hatte. Sie wollte kämpfen und ihn besiegen. Und es war Zeit, dass er das genauso sah wie sie selbst. „Wie du willst, Ayashi.“ meinte er und begegnete ihrem feurigen Blick, aus dem so viel Hass und Wut sprach, dass er es kaum fassen konnte. „Wie du willst.“ murmelte er noch einmal und zog endlich sein Schwert, um sich zu verteidigen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)