For the longest time von trinithy (Yuki x Shuichi endlich glücklich?) ================================================================================ Kapitel 9: Unhaltbare Anschuldigungen ------------------------------------- Ich habe es endlich geschafft ein neues Kapitel zu vervollständigen! Das ist doch mal was... Ich kann euch eins sagen, es werden noch einige Kapitel folgen! =) Mein eigenes kleines Groß-Projekt *strahl* Anmerkungen zu diesem Kapitel... nur eine: Wer Rechtschreibfehler findet darf sie gerne behalten *g* Jetzt will ich euch nicht mehr länger auf die Folter spannen, sondern sage nur noh Vorhang auf und Bühne frei...! ^_^ + + + + + + + + + + Kapitel 9- Unhaltbare Anschuldigungen Am nächsten Morgen wachte Shuichi erst gegen Mittag auf. Der zerzaust aussehende Pinkhaarige wollte sich noch einmal umdrehen und gegen seine Wärmequelle schmiegen, doch da bemerkte er, dass eben diese fehlte. Verwirrt schaute er umher, auf der Suche nach Yuki, als er hörte, wie sich die Schlafzimmertür öffnete und besagter Blonder eintrat. „Guten Morgen Dornröschen! Es ist schon fast Mittag und ich mach grad eine Pause. Da wollte ich dich wecken kommen“ Verwirrt ob er gerade richtig gehört hatte fragte er lieber noch einmal nach „Wie, du arbeitest schon wieder?“ „Natürlich, schließlich muss das Buch doch fertig werden Außerdem hab ich früher angefangen, weil ich ja zu dem noch früher aufhören muss.“ Jetzt schaute Shuichi seinen Gegenüber noch verwirrter und verständnisloser an als vorher, doch dieser lies sich zu keiner Erklärung herab, sondern lächelte einfach nur neutral und sagte „Du kannst dich ja schon mal fertig machen, und in Ruhe duschen wenn du magst. Ich muss noch schnell was abholen und bring dir in Einem frische Brötchen mit.“ damit drehte er sich um und verließ das Zimmer wieder. Der Pinkhaarige saß verdattert auf dem Bett und fragte sich nur eins: Was war das denn? Yuki hatte mit einer so ungewohnten Leichtigkeit gesprochen und irgendwie nur Fröhlichkeit ausgestrahlt. Hatte ihn das Gespräch letzte Nacht wirklich dermaßen befreit aus seinen eignen negativen Gefühlen? Der symbolische Akt des Loslassens, indem er Shuichi das Foto geschenkt hatte, musste wohl mehr Bedeutung gehabt haben, als ihm der Sänger bisher zugeteilt hatte. Aber er konnte ja aus eigener Erfahrung sagen, wie sehr es schon half, wenn man sich seine Probleme von der Seele redete. Und Yuki hatte eine Menge, was er sich von der Seele hatte reden müssen. Shuichi fasste einen Entschluss. Bis jetzt war es immer Yuki gewesen, der auf ihn aufgepasst hatte und sich liebevoll um ihn gekümmert hatte. Davon wollte der Kleine wenigstens ein bisschen wieder zurückgeben. Ab jetzt würde er sich auch genauso um seinen blonden Freund kümmern. Müde schlurfte Shuichi ins Bad und versuchte sich unter der Dusche wach zu kriegen. Danach ließ er sich in aller Ruhe am Frühstückstisch nieder und schweifte mit seinen Gedanken wieder ab, während er auf Yuki wartete und darauf, dass Besagter mit den versprochenen frischen Brötchen wiederkam Er dachte darüber nach, wie Yuki sich ihm zu Liebe geändert hatte. Vom unnahbaren Eisklotz zum fürsorglichen Liebhaber. Es war doch erstaunlich. Seit Shuichi dem Blonden von seiner Vergewaltigung erzählt hatte, war in diesem eine Wandlung vorgegangen. Vielleicht hatte es etwas mit Psychologie zu tun, vielleicht hatte es in Yuki Erinnerungen an sich selber wachgerufen und er hatte Shuichi auch geholfen um sich selber zu helfen. Bestimmt wüsste ein Seelenklempner einige ganz furchtbar schlau klingende Sachen dazu zu sagen, aber das war eindeutig nicht das Fachgebiet des Pinkhaarigen. Die Ursachen waren ihm im Grunde genommen auch herzlich egal, solange es so blieb wie es jetzt war und nicht wieder rückläufig wurde. Er wollte sich gerade schon eine Schüssel Müsli machen, weil langsam aber sicher sein Magen aufs Übelste rebellierte, als er einen Schlüssel im Schloss hörte und wenig später der blonde Autor mit der versprochenen Tüte Brötchen hereinkam. Sofort verteilte sich der herrliche Geruch von frischem Backwerk in der Küche. „Guten Appetit!“ mit diesen Worten stellte Yuki dem Pinkhaarigen die Tüte vor die Nase und umrundete den Küchentisch. Heiter hauchte er seinem Liebling einen Kuss auf die Wange und setzte sich dann mit der mitgebrachten Tageszeitung auf den freien Stuhl neben Shuichi. Fröhlich fing er an eine Melodie zu summen, die sich auch sogleich als eine von Bad Luck, also von ihm entpuppte. Der Pinkhaarige starrte seinen Freund perplex an. Okay, d-a-s-s Yuki sich verändert hatte wusste er ja und d-a-s-s ihm das Gespräch vergangene Nacht anscheinend unglaublich gut getan hatte, war auch verständlich, aber was zum Teufel war denn jetzt bitte los? Grundlose Heiterkeit die sich mit Pfeifen und Summen, Dauergrinsen und Unbeschwertheit zum Ausdruck brachte. Das passte ja nun mal gar nicht zu dem Blonden und es war sogar so merkwürdig, dass sich Shuichi echt Gedanken machte, ob nicht Aliens über Nacht eine Gehirnwäsche mit Yuki veranstaltet hatten. „Wer bist du und was hast du mit Yuki gemacht?“ Es war zwar schön, wenn der Autor gut gelaunt war, aber diese Art der guten Laune, machte dem Sänger eher Angst. Es war eben einfach so untypisch und ungewohnt. Zu krass der Unterschied zu vergangenen Nacht, wo Yuki noch ausnahmsweise der Schwache gewesen war. Angesprochener blickte von seiner Zeitung auf und schaute Shuichi tief in die Augen. Obwohl er einen Moment lang ziemlich verwirrt wegen der Frage war, schein er die Gedankengänge des Pinkhaarigen doch ziemlich treffend zu erraten, denn er fing noch breiter an zu grinsen. Scheinbar zusammenhanglos antwortete er „Ich muss eure Lieder ja summen, denn zum mitsingen ist dein Text einfach zu schlecht!“ Okay, es bestand also doch kein Zweifel, dass es sich eindeutig um Yuki handelte und nicht um irgendeinen Doppelgänger. „Ähm…“, fing Shuichi ziemlich intelligent an „Warum bist du eigentlich so gut drauf?- Also nicht das mich das stören würde,“ fügte er hastig hinzu, als Yuki eine seiner Augenbrauen in die Höhe zog, „es ist nur etwas ungewöhnlich!“ „Darf man jetzt noch nicht einmal mehr gut gelaunt sein?“ schmollte der Blonde gespielt, doch da warf Shuichi auch schon hektisch ein „Nein! Nein, so hab ich das doch nicht gemeint! Ich…also..“. Er stotterte leicht verlegen, doch da musste Yuki schmunzeln. „Schon gut!“, winkte er ab und zog den Pinkhaarigen mit dem Arm etwas näher zu sich ran. „Vielleicht liegt es einfach daran, dass ich endlich eine Last losgeworden bin, die ich viel zu Lange mit mir rum getragen habe“ Also doch, also hatte er völlig richtig gelegen mit seiner Vermutung, dass sich der Autor befreit fühlte. Zwar glaubte Shuichi nicht wirklich daran, dass Yuki von heute auf morgen zu einem dauerfröhlichen Menschen mutieren würde, der ab jetzt immer solche Ausgeglichenheit an den Tag legte. Aber so wie Yuki war, in den letzten Wochen gewesen war, schien es ja alles wunderbar für den Pinkhaarigen. Es reichte vollkommen, wenn der Blonde heute einmal so richtig ausgelassen war. „Es könnte aber auch sein...“ riss ihn der Größere wieder aus seinen Gedanken „dass ich mich einfach auf heute Abend freue!“ Die Augen des Autors funkelten, wie sie es lange nicht mehr getan hatten. Hatte er was verpasst? „Heute Abend?“, fragte Shuichi sicherheitshalber noch einmal nach. Was war denn bitteschön an heute so besonders, denn wenn er sich recht erinnerte, dann war ein Tag wie jeder andere auch. Als der Blonde lächelnd nickte, war der Pinkhaarige immer noch nicht weiter in seinen Überlegungen. Egal was es war, es musste etwas wirklich Besonderes sein, wenn Yuki sich offensichtlich so darauf freute. Aber was? „Und was ist heute Abend?“, fragte er zögerlich. Nicht, dass er doch etwas Wichtiges vergessen hatte. „Wir beide gehen heute Abend auf eine Gala. Die Verleihung des Nachwuchs-Literatur-Preises. Ich wurde gebeten eine Laudatio zu übernehmen. Eigentlich hatte ich ja keine Lust und wollte schon ablehnen, doch dann dachte ich mir, es wäre eigentlich eine wunderbare Gelegenheit für uns beide mal abends auszugehen, was meinst du?“, der Blonde sah Shuichi erwartungsvoll an, doch dieser war zu perplex um etwas zu antworten. Also sprach Yuki kurzerhand nach einer kleinen Pause weiter „Die Veranstaltung als solches ist zwar ziemlich langweilig, aber das Essen soll sehr gut sein. Außerdem hab ich gehört, dass es auch eine relativ große Tanzfläche und Live-Musik gibt“ Zwar klang es eher, als wenn er gefragt hätte, ob sie zusammen ins Kino gehen sollten, doch Yuki hatte sich durchaus was dabei gedacht, warum sie eben nicht in eine Spätvorstellung im Kino, sondern zu der Gala gingen. Er hatte es sich schon länger vorgenommen und dieses kleinere Event gab den passenden Anlass. Wie der Autor wusste, wurmte es Shuichi ziemlich, dass er bislang noch nie in der Öffentlichkeit zu ihm gestanden hatte. Bei der Verleihung des Nachwuchs-Literaturpreises war jetzt nicht die große Papparazi-Prominenz anwesend, aber doch genug sensationsgeile Reporter um die Situation zu nutzen und sich zum ersten Mal zusammen mit Shuichi gemeinsam –als Paar eben- dem Blitzlichtgewitter zu präsentieren. „Was sagst du dazu?“ Der Pinkhaarige löste sich langsam aus seiner Starre. Yuki wollte mit ihm ausgehen, ganz offiziell, mit ihm zusammen, an seiner Seite, als Paar. Hoffentlich war da kein Hacken bei, denn bisher hatte der Blonde doch auch nichts davon gehalten, dass ihre Beziehung an die Öffentlichkeit gelangte. „Wir müssen aber nicht durch die Hintertür rein, oder so?“, fragte er skeptisch, nur um sicher zu gehen, dass der Größere es auch so gemeint hatte, wie er gesagt hatte. „Nein, müssen wir nicht. Es sei denn, du entschließt dich dazu nackt dort aufzukreuzen. Da solltest du Fotographen doch weitgehend meiden. Außer du willst deinen süßen Hintern morgen auf den Titelblättern sämtlicher Klatschpresse sehen.“ Der Größere schmunzelte amüsiert, nicht zuletzt über das entsetzte Gesicht seines Lieblings, der bei der Betitelung seines Hinterns als ‚süß’ leicht rot wurde. „Du meinst also, wir gehen da heute richtig zusammen hin, an den Reportern vorbei ganz offiziell?“ Shuichi konnte es immer noch nicht ganz fassen und wollte sich nur noch einmal absichern, dass er das eben Gehörte nicht halluziniert hatte. Das wäre ja zu schön um wahr zu sein. Ein lang ersehnter Traum, dass Yuki endlich zu ihm stand. „Ja genau so hab ich das gemeint. Es sei denn, du willst nicht“ „Was? Nein, nein! So hab ich das nicht gemeint. Klar will ich! Auf jeden Fall!“ fiel ihm der Kleine aufgeregt ins Wort. Langsam realisierte er das Ganze. Yuki konnte sich das Schmunzeln nicht länger verkneifen „Ich wusste nicht, ob du einen passenden Anzug hast, daher hab grad einen abgeholt, den ich für dich habe machen lassen. Probier ihn gleich mal an, ob er passt, sollte er aber eigentlich.“ Endlich hatte das Hirn des Pinkhaarigen alle Informationen verarbeitet und ausgewertet. Ein immer heller werdendes Strahlen erfüllte Shuichis Gesicht. Flutlichtscheinwerfer waren die pure Dunkelheit dagegen. „Jippie!“ rief der Kleinere euphorisch aus und ließ sein Frühstück, Frühstück sein um Yuki stürmisch um den Hals zu fallen, sodass dieser fast von Stuhl kippte. Aber er nahm es nur mit einem Lachen zur Kenntnis. Ja, das war sein Shuichi. Übermütig, temperamentvoll und ein bisschen kindlich. Und endlich war er auch wieder so, denn in diesem Maße ausgelassen hatte der Blonde seinen Liebling länger nicht mehr gesehen. „Yuki, du bist wunderbar!“, freute sich der Pinkhaarige „Wo ist der Anzug, ich will ihn sofort anprobieren!“ „Im Schlafzimmer hängt er am Schrank. Ich bin sicher du sieht fantastisch darin aus.“ ~ ~ ~ ~ ~ Und wie fantastisch Shuichi in dem Anzug aussah. Ein dezentes Grau-blau ließ seine Haare besonders gut zu Geltung kommen. Dazu ein Hemd auch in einem Graublau, allerdings mit ein bisschen mehr blau als grau und eine passende Krawatte dazu. Nervös saß der Sänger auf dem Beifahrersitz des Sportwagens, den Yuki geschickt durch den abendlichen Stadtverkehr lenkte. Auch der Blonde hatte sich nicht zu knapp in Schale geworfen. Er trug eine schwarze Hose mit feinrosa Nadelstreifen, die wie angegossen saß. Das dazu passende Jackett verdeckte größtenteils das Hemd, welches in dem eisigen Rosa gehalten war. Um den Hals hatte er eine unifarbene Krawatte im gleichen Farbton wie das Hemd, nur einige Nuancen dunkler. Wie immer strahlte er kühle Eleganz aus und wirkte sehr distanziert. Doch Shuichi konnte seinen Gesichtsausdruck deuten und sah auch ein warmes Lächeln darin. Aufgekratzt rutschte der Kleine auf dem Sitz hin und her. Zwar war er eigentlich an die Presse und Fotographen gewöhnt, da es um Bad Luck auch ziemlich viel Medienrummel gegeben hatte und immer noch gab, doch das hier war etwas ganz anderes. Wie würden wohl alle reagieren, wenn er die Gerüchte bestätigte und mit Yuki als Paar auftrat? „Bist du nervös?“ fragte der Blonde unnötigerweise, da er das Gezappel aus den Augenwinkeln nur zu gut sah. „Irgendwie schon!“ gestand der Pinkhaarige. „Brauchst du aber nicht. Auf Fragen, die dir unangenehm sind musst du ja nicht antworten. Und du bist ja nicht alleine, ich bin immerhin auch noch da!“ der Blonde lächelte sanft. Die Worte hatten eine sehr beruhigende Wirkung auf den Jüngeren und er schaffte es sogar wieder halbwegs still zu sitzen. Ja, Yuki war bei ihm. Alles würde gut werden und vor allem würde es ein wundervoller Abend werden, dessen war er sich sicher. Und das würde er sich durch keine noch so aufdringliche Reporterfrage vermiesen lassen, so viel stand fest. „Wir sind da!“ holte ihn die Stimme des Blonden aus seinen Gedanken. Jetzt schon? Also hieß es dann wohl, Augen zu und durch! „Bereit?“ Yuki strich Shuichi sanft über die Wange und sah ihm liebvoll in die Augen. „Ich liebe dich!“ es war nur ein leiser Hauch, der an die Ohren des Pinkhaarigen drang, doch er zauberte ihm ein freudiges Lächeln ins Gesicht. Ehe er zu einer Antwort kam, hatte Yuki seine Autotür schon geöffnet und war unter Blitzlichtgewitter ausgestiegen. Sofort kam ein Hotelpage des Hotels, in welchem die Gala stattfand, angelaufen und nahm ihm die Autoschlüssel ab, um den Wagen wegzufahren. Yuki umrundete das Fahrzeug mit geschmeidigen Schritten um die Beifahrertür gentlemanlike zu öffnen. Die versammelte Presse hielt regelrecht den Atem an, als sie merkte, dass der Autor mit Begleitung erschienen war. Ihnen stand die erwartende Frage ‚Wer ist die Glückliche’ geradezu ins Gesicht geschrieben. Zögernd stieg jetzt auch Shuichi aus dem Wagen und ergriff dankbar den Am, den Yuki ihm entgegen hielt. „Lass uns gehen!“ flüsterte dieser leise und betrat dann Arm in Arm mit seinem kleinen Liebling eine Art Mini-Roten-Teppich. Während die Fotographen der renommierten Tageszeitungen und Wochenschriften mit überrascht geschockter Miene wie wild drauf los knipsten, sagten die Gesichter der Klatschpressereporter eher ‚wir hatten also Recht’! Es dauerte eine Weile bis sich alle die Linsen trüb fotografiert hatten, aber als das Blitzlichtgewitter etwas abschwächte, fluteten Fragen über Fragen auf sie ein. Es war ein Durcheinander, denn jeder wollte seine Frage natürlich als erstes beantwortet haben und daher redete einer dem anderen dazwischen. Das Ergebnis, so, wie es war, konnte man nichts verstehen. Seufzend ließ sich Autor schließlich dazu herab einige Fragen zu beantworten und trat näher an die ausgestreckten Mikros- natürlich nicht ohne Shuichi weiterhin im Arm zu behalten. „Mr. Yuki, sind Sie schwul?“ –das war wohl die brennenste und zugleich überflüssigste Frage des ganzen Abends- „Ja!“. „Yuki, sind Sie und Mr. Shindou liiert?“ „Ja sind wir“, prasselten die ersten harmlosen Fragen auf ihn ein, wie die Gischt auf die Felsen vor einer großen Welle. Und er stand bei solchen Fragen, dann doch noch Rede und Antwort. „Stimmt es, dass Sie gleichzeitig zwei weitere Affären haben?“ „Yuki, glauben Sie, dass die Verkaufzahlen Ihrer Bücher unter ihrem Outing leiden werden?“ „Beabsichtigen Sie sich in Zukunft in der Schwulen-Szene zu betätigen oder für Ihre Rechte einzutreten?“ „Werden wir bald den ersten Homo-Liebesroman von Ihnen lesen werden?“ „Stimmt es, dass Sie Shindou dazu überredet haben aus der Band Bad Luck auszusteigen?“ „Ist es wahr, dass Sie Ihre letzte Freundin geschwängert haben?“ Insgeheim wunderte sich der Blonde, wie schnell sich Reporter angebliche Gerüchte aus den Fingern ziehen konnten. Wie dreist solche Leute doch werden konnten um eine gute Schlagzeile zu erhaschen. Die meisten Fragen gingen an einem Ohr rein und am anderen direkt wieder raus ohne für würdig befunden worden zu sein überhaupt kommentiert zu werden. Shuichi stand einfach nur da und staunte, dass sein Freund angesichts der mehr als bodenlosen Fragen so ruhig bleiben konnte. „Nein, ich habe keine Affären und ich werde auch nicht Vater“ - ganz nebenbei gab es überhaupt keine Frau in seiner näheren Vergangenheit, die in Frage kam.[1]- „Ich denke nicht, dass meine Romane leiden werden und ich habe nicht vor mein Genre zu wechseln. Ebenfalls beabsichtige ich nicht meine derzeitigen Aktivitäten auszuweiten“ Mit Aktivitäten waren Kampagnen, Werbung, Spenden und alles in diese Richtung gemeint. Es reichte, dass ein paar Prozent seiner verkauften Bücher als Dauerauftrag an irgendwelche Hilfsorganisationen gingen. Und es war dem Autor selber ziemlich schnuppe ob das nun eine Organisation unter der Regenbogenflagge war oder ein Projekt der Welthungerhilfe für Straßenkinder in Uruguay. [2] „Und was die Sache mit Bad Luck angeht, fragen sie Shuichi doch selber lenkte der Blonde nun die Aufmerksamkeit der Reporter wieder auf den pinkhaarigen Sänger. Dieser war im ersten Moment überrascht und restlos überfordert mit einer Antwort. „Ähm“, stotterte er überaus intelligent in die auf ihn gerichteten Mikros. Er holte tief Luft um sich zu sammeln, denn schließlich waren das ja nicht die ersten Presse Leute, denen er ein Interview gab. Außerdem machte es ihn mehr als glücklich, dass Yuki wirklich zu ihm stand. „Ich habe nicht vor die Band zu verlassen. Nicht jetzt und auch nicht in näherer Zukunft!“ teilte er der sensationsgeilen Meute mit. „Mister Shindou!“ ein kleinerer korpulenter Mann –ungefähr so groß wie der Pinkhaarige- mit einem mausgrauen Anzug und einer fettig im Blitzlicht schimmernden Halbglatze drängelte sich mit ausgestreckten Mikro ganz nach vorne, bis er direkt an der Absperrung stand. Yuki erkannte den Typen sofort und ahnte nichts Gutes. Den Namen des Mannes wusste er nicht, aber an die hinterlistigen, zu Schlitzen verengten Augen hinter der randlosen Brille konnte er sich nur zu gut erinnern. Ein Sensations- und Klatschreporter von der übelsten – der vernichtenden- Sorte. Im verdankte der Blonde eine zwanghafte Beziehung zu seinem Bruder, eine beinahe Geschlechtsumwandlung, zwei uneheliche Kinder, eine psychische Belastungsstörung, die sich in seinen Romanen zum Ausdruck brauchte und die Abhaltung eines grausamen und menschenunwürdigen Toten-Rituals. Im Gegenzug verdankte dieses Ekel Yuki mehrere Anklagen wegen Rufmords und Verleumdung auf Schadensersatz. Ein Glück arbeitete er für ein ausländisches Magazin, sodass man in Japan von diesen frei erfundenen Gerüchten nicht viel mitbekommen hatte. „Mister Shindou. Aus gut informierten Kreisen weiß ich, dass Sie Suguru Fujisaki, Keyboarder der Band Bad Luck, zu Sex verführt und ihn auch genötigt haben sollen. Gedenken Sie noch vor der Anklage wegen Verführung Minderjähriger und sexueller Nötigung Stellung zu diesen Vorwürfen zu nehmen?“ Shuichi stand geschockt da und starrte den Reporter fassungslos an. Hatte dieser Mann gerade wirklich das gesagt, was er verstanden hatte, oder war sein Gehirn schon unter den grellen Kamerablitzen zu Brei geschmort? Aber am Gesicht seines Freundes und der plötzlichen Stille der anderen Reporter erkannte der Pinkhaarige, dass er wohl doch richtig gehört haben musste. „Wie bitte? Ich denke, da müssen Sie sich irren und etwas verwechselt haben.“ Kam es mechanisch und gespielt höflich von dem Jüngeren. „Mit Nichten. Ich wiederhole mich gerne“, schleimte der Mann „Sie haben den –ich betone es noch einmal ausdrücklich- noch minderjährigen Suguru Fujisaki zum Sex gezwungen. Wie äußern Sie sich zu dem Vorfall?“ Ach, jetzt hatte er ihn also nicht mehr nur verführt, nein, jetzt hatte er ihn schon gezwungen. In 5 Minuten würde Fujisaki wahrscheinlich schon vergewaltigt und in weiteren 10 Minuten sogar mit vorgehaltener Waffe unter Drogeneinfluss zu SM- Spielchen missbraucht haben, wenn die Steigerungen in dem Tempo weiter gingen. Yuki kochte vor Wut. DAS war ja wohl der Gipfel!!! Wie konnte es dieser schleimige Typ auch nur ansatzweise wagen seinem kleinen Liebling eine solche Unverfrorenheit zu unterstellen? Seine Finger krallten sich unwillkürlich in die Schulter des Pinkhaarigen und er versuchte seinen Zorn unter Kontrolle zu behalten, doch als der Mann erneut ansetzte um etwas zu sagen, riss dem Blonden der Geduldsfaden und mit ihm auch jegliche Freundlichkeit. Er kam dem völlig überfordert wirkenden Shuichi zur Hilfe, indem er dem Reporter fast an die Gurgel sprang. „Hören Sie mir mal zu sie schmieriges, pietätloses Arschloch!“ zischte er leise aber deutlich. „Ich kann Ihnen gerne ein einziges Mal in ihrem Leben eine wahre Schlagzeile liefern: Yuki Eiri wegen schwerer Körperverletzung an aufmüpfigen Journalisten vor Gericht“ seine Stimme war drohend und er knurrte wie ein Wolf auf Beutezug. Dass er nicht wirklich die Zähne fletschte war auch schon alles. „Sie vergessen sich, Yuki!“ lächelte der Kerl siegessicher. Der Autor würde ihm nicht auch nur ein Haar krümmen können, ohne das sämtliche Kameras das ganze aufnahmen und damit hieb- und stichfeste Beweise lieferten. Das wäre medialer Selbstmord. „Dann schreiben Sie halt was über mein aggressives, zerstörerisches Verhalten. Lässt sich bestimmt prima auf meine psychische Belastungsstörung zurückführen!“, knurrte er herausfordernd sarkastisch. Bei aller Pressefreiheit, zu weit war eben einfach zu weit Wenn er beleidigt wurde, konnte er das ja gerade noch mit einem bösen Funkeln tolerieren, aber wenn es um Shuichi ging, hörte der Spaß auf. Da kannte er nichts! Ehe der Mann mit der Halbglatze zu Wort kam, fuhr Yuki fort „Wagen Sie es und Sie werden es bereuen! Meine Anwälte werden Sie vor dem Aufprall in der Luft zerfleischen. Wenn die mit Ihnen fertig sind, dann sind Sie nicht mehr als ein abgenagtes Knochengerüst“ Die Androhung saß. Der Mann erinnerte sich daran, wie die letzte Anklage ausgegangen war. Neben einem beachtlichen Bußgeld- was er aber leicht hatte abdrücken können- musste er eine offizielle Entschuldigung und Richtigstellung der Tatsachen verfassen und abdrucken. Und nichts war tödlicher in der Klatschpresse. Vielleicht sollte er es sich noch ein zweites Mal überlegen, ob er sich weiterhin mit dem Autor anlegte. Aber noch bevor er eine Entscheidung getroffen hatte, kam ihm ein Reporter-Kollege zur Hilfe. „Yuki, kann es sein, dass Ihre Beziehung zu Mr. Shindou nur auf rein sexueller Basis existiert?“ Der Angesprochene drehte sich um und schaute dem Mann vernichtend tief in die Augen. Wenn Blicke töten könnten, würde dieser Mann unter Höllenqualen tausend Tode sterben. Es war schon ironisch. Bisher waren sie auf der sexuellen Ebene noch nicht wirklich angelangt und da wurden sie gefragt ob ihre ganze Beziehung darauf basierte. „Nein, das kann nicht sein!“ dementierte der Blonde entschlossen und seine halbe Umarmung gegenüber Shuichi wurde noch Besitz ergreifender. „Wir lieben uns!“ war alles was er noch sagte. Mit geschmeidigen Bewegungen dreht er seinen Kopf dem Pinkhaarigen zu und ganz sanft hauchte er seinem Liebling einen Kuss auf die Lippen. Es war nur flüchtig gewesen und schneller wieder vorbei, als es angefangen hatte, aber es war ein Kuss gewesen. Vor laufenden Kameras und knipsenden Fotographen. Ein Kuss. „Das wäre dann alles, danke! Bei weiteren Fragen oder Unterstellungen kontaktieren Sie bitte unsere Anwälte, die Anklageschriften liegen dort schon bereit“ beendete Yuki zielstrebig die Fragerei und sanft zog er Shuichi von der immer noch lauernden Meute weg, Richtung Eingang. Doch der Pinkhaarige bekam das alles nur am Rande mit, denn er schwebte gerade auf Wolke sieben. Vergessen war der aufdringliche Journalist, vergessen die miese Unterstellung. Alles was zählte, war, dass Yuki zu ihm gestanden hatte. Mehr noch, er hatte gesagt, sie liebten sich, und ihm vor versammelter Mannschaft einen Kuss gegeben. Das war mehr, als Shuichi sich je erhofft hatte von diesem Abend und von dem Blonden. Es war zu schön um wahr zu sein. Oder vielleicht auch nicht, denn manchmal wurden Märchen ja bekanntlich wahr. Und das Märchen des Pinkhaarigen war noch lange nicht zu Ende für den Abend. Voller Vorfreude betraten sie Hand in Hand den großen Ballsaal, in dem die Verleihung stattfinden sollte. - - - - - - - [1] Zur besseren Verständnis. Ja, Yuki ist schwul, aber bislang wusste die Presse davon nichts und in seiner Vergangenheit hatte er ja auch durchaus die ein oder andere Affäre mit einer Frau. [2] Es klingt herzlos ich weiß. Bitte nicht steinigen deswegen, aber so stelle ich mir Yukis Einstellung vor. Bevor er zum Weltverbesserer mutiert, der sich um andere sorgt muss er ja erst einmal seine eigenen Probleme aus der Welt schaffen. + + + + + + + + + + + Das wars mal wieder! Es ist bis jetzt das längste Kapi, dass ich für diese FF geschrieben habe. Hoffen wir mal ich finde noch Zeit mit dem nächsten in den Ferien anzufangen, sonst dauert das wieder ziemlich lange, weil ich dann Klausuren schreibe... Kommis sind gerne gesehen, auch von nicht registrierten Usern=) LG und schöne Ostern eure trinithy Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)