Der Untergang unserer "modernen" Zivilisation von abgemeldet (Oder: wie ein Zombie in mein Wohnzimmer kam) ================================================================================ Kapitel 3: Schusswaffen, oder: Bum, Head...ach, verdammt, schon wieder daneben geschossen ----------------------------------------------------------------------------------------- Wie sie nun lesen können, da ich immernoch schreibe, ist ihnen sicher aufgefallen, dass ich noch lebe. Womit die Barrikade gehalten hat. Nun machen sich aber Kratz und Klopf Geräusche an meiner Barrikade bemerkbar, was wohl bedeutet, dass die Zeds wissen, dass ich hier bin. Nun, ansich hält die Barrikade nun schon seit einer Woche. Aber doch gehen mir diese Geräusche ziemlich...auf den Sack, um es noch freundlich zu sagen. Doch nun gibt es zur Beseitigung der Zeds drei problematische Punkte: 1. Ich weiß nicht wie viele es sind, 2. ich kann nicht einfach an sie ran um sie zu erledigen, sprich, ich muss irgendwie um meine eigene Barrikade herum und 3. ich bin, bis auf ein längeres Survivalmesser, Kampftechnisch unbewaffnet UND unerfahren. Perfekt fürs Zombiejagen, oder? Nun, jedenfalls musste ich etwas ändern. Da ich davon ausging, dass zumindes eine Person auf der Straße eine Schusswaffe besaß, wenn nun auch alle tot waren, musste ich mir also nur überlegen, wie ich in und aus meiner Etage kommen konnte, ohne irgendwie großartige und zu diesem Zeitpunkt unmögliche Veränderungen an der Barrikade zu machen. Die Antwort kam dann wieder vom Supermarkt unter mir. Ich hatte nämlich die Woche damit verbracht, nutzbare Dinge aus jenem Gebäude in meine Etage zu verfrachten. Dabei stieß ich auch auf eine lange Leiter. Da ich nun nicht in den unteren Etagen suchen konnte, nutzte ich also diese Leiter um in die über mir zu kommen. Nachdem ich also mich vergewissert hatte, dass das erste was ich in der Wohnung über mir sah ein paar verrotteter Arme wäre, die nach mir greifen, stieg ich oben ein. Das Fenster musste zwar zertrümmert werden, aber ich glaube, zu jenen Zeitpunkt war es dem Besitzer wohl relativ egal. Der lag nämlich auf dem Boden im Flur, nachdem er eine Ganzkörperpflege aller "Zombi~e" bekommen hatte. Dennoch rammte ich ihm aus Vorsicht eines seiner Küchenmesser in den Kopf um sich zu gehen, dass er ganz tot war, nicht nur "tot". In der Wohnung war nichts besonderes. Der Fernseher war an, auf dem Herd stand eine noch warme Erbsensuppe und das einzig wirklich nennenswerte waren die besonders geordnete Kleidung in seinen Schränken. Ich hatte ja erwartet, dass der Typ wenigstens EINE Sache besäße, die nützlich wäre, aber nein, der hatte echt nichts. Da wäre wohl in die Gruppe der grauen, anonymen Büroarbeitern gefallen, wenn er noch gelebt hätte. Aber er war es wohl gewesen. Welch Ende, so anonym, weil den Typen hab ich nochnichtmal irgendwann gesehen. Wer weiß, vielleicht wäre es so was gewesen, was er gewollt hätte, weil es passt wohl am besten. Aber genug vom dem. Jedenfalls hatte ich in anderen Wohnungen genausoviel Glück. In der einen links neben der aus der ich kam war kein Besitzer da, ich fand nur eine kleine Anzahl Werkzeugen, die ich dennoch mitnahm. Die Gegenüberliegende war vollgestopft mit unnötigen Zeugs, der Besitzer ebenfalls nicht auffindbar. Da ich absolut nichts fand, was geholfen hätte, ging ich davon aus, das einer der Rumpelberge den Besitzer erschlagen hatte. Etwas mehr Glück hatte ich dann wohl in der nebenliegenden Wohnung, jedenfalls fand ich in der ein schickes Kampfmesser. Und den Besitzer, der mich mit lustigen Hungerlauten begrüßte. Ich konnte zwar nicht erkennen, wie genau er krepiert ist, aber jedenfalls war er nicht angefressen worden. Aber nachdem er mal sein eigenes Kampfmesser zum genaueren Betrachten zwischen die Augen bekam, war auch dieses Rätsel nicht weiter relevant. Nun blieb also noch eine Wohnung. An sich sah die ganz ordentlich aus, etwas unordentlich, aber ordentlich. Wenn man von den gewaltigen Blutflecken und Lachen auf dem Boden absah. Den Besitzer als ganzes gabs jedenfalls nicht mehr. Nachdem ich also mein Frühstück auf dem Boden im Flur bei den Anblick entleert hatte, begann ich, die Wohnung abzusuchen. Da die Tür des Kühlschranks offen gewesen war und das Zeug darin wohl schon längere Zeit so offen rumstand, wollte sich mein Magen gleich nochmal entleeren, aber ich fing mich wieder und suchte im Schlafzimmer weiter. Dort fand ich dann auch was Interresantes. Zwar kein großkalibriges, zombiezerfetzenes Etwas, aber immerhin die Dienstpistole eines Polizisten. Mit ein wenig Munition. Schön, wenn Fortuna einen so auf den Arschbacken knutscht. Als ich dann die oberen Etagen untersuchen wollte, wurde ich leider enttäuscht. Die nächst obere war das Dach. Irgendwie musste ich aber darüber lachen, warscheinlich, weil ich nie wirklich wusste, wieviel Geschosse das Hochhaus hatte. Aber ich fand auch gleich eine neue Beschäftigung. Da ich so dämlich gewesen war, laut zu lachen, waren ein paar jener Zeds von unten nach oben gekommen. Aus Panik drückte ich also den Abzug der Pistole, ohne großartig zu zielen. Worauf das allenbekannte Klick-Geräusch ertönte, da ich vergessen hatte, dass die Waffe gesichert war. Also fummelte ich an der rum, bis sie endlich einrastete. Und die Gammelnen waren schon gefährlich nahe rangekommen. So nahe, dass ich schon den Übelerregen Mundgeruch mitbekam. Die Augen zukneifend hob ich die Waffe und drückte ab. Ich hab zwar gewusst, dass Kopfschüsse im echten Leben etwas anders aussahen als das was man sonst so im Film sah, aber ein derart übelerregener Anblick war mir noch nie untergekommen. Ich muss auch nicht näher darauf eingehen, vielleicht kennen sie ja den "echten" Headshot. Aber zurück zu meiner Situation. Ich tackelte also den gerade erschossenen Zombie, der seine Kollegen mit hinab rieß. Der Chance nutzte ich rannte die Treppe runter. Inzwischen hatten sich im Geschoss mehrere Zeds versammelt, vielleicht ein halbes Dutzend, die mich als ich runterkam doof anglotzten. Ich nutzte meine Chance und rannte zur Wohnung. Deren Tür ich keuchend hinter mir zuknallte. Als dann aber die Klinke von außen betätigt wurde rannte ich sofort weiter. Wer hatte den Zeds denn erlaubt, halbwegs was zu können? Nun ja, ich rutschte also die Leiter hinab, fiel auf den Rücken, die Leiter auf mich, aber die Zeds kamen wenigstens nicht runter. Aber das Kratzen an meinen Barrikaden war seither lautergeworden, weshalb ich sie später nochmal verstärkt hatte. Aber immerhin hatte ich zwei neue Waffen und ein wenig Werkzeug. Als ich mich drauf erschöpft im Wohnzimmer auf meinen Sessel fallen lies, hörte ich noch, wie der Nachrichtensprecher verkündete, dass es nun in jenen Ausnahmezustand die Erlaubnis der Regierung gebe, großkalibrige Waffen zu besitzen, sowie schwere Gerätschaften, wie z.B. einen Raketenwerfer. Schön für jeden Zivilsten, der sowas gerade mal im Keller hat. Hiermit ende ich auch diesen Eintrag. Vielleicht werden sie noch mehr von mir hören, wir werden sehen, bzw. lesen. Ersteinmal muss ich weiterhin überleben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)