Schweigen von abgemeldet (von reden und nicht reden... und auch noch nicht verstehen) ================================================================================ Kapitel 13: Wald oder nicht Wald (das ist hier die Frage) --------------------------------------------------------- Warum? Warum war er hier? Warum nahm er sie mit? Was sollte das alles? Gab es nicht mal eine Aktion, die ihr gelang? Sakura sah hinter sich. Das schwarzrote etwas zwischen den Bäumen verriet ihr, dass die Akatsuki sie verfolgten und ihnen dicht auf den Fersen waren. „Sasuke?“, stellte sie die Frage noch einmal, etwas lauter. Er grummelte nur irgendetwas und schlug einen Hacken. Nun war es Zeit zu überlegen! Was war ihr lieber? Sollten die Akatsuki sie einholen und Sasuke kalt machen... Oder sollten sie es nicht tun und... Ja, was war dann? „Wieso nimmst du mich mit?“, fragte sie weiter. „Ich dulde ja vieles!“, knurrte er, „Aber nicht, dass jemand meiner ehemaligen Freunde sich mit meinem Bruder verbündet!“ Bitte was? Sakura brauchte einige Momente, um diese Antwort zu verstehen. - Sasuke hatte sie mal als ein Kumpel gesehen! Das war ihr gar nicht klar gewesen! - Er duldete? Was hatte er denn in dieser Angelegenheit überhaupt zu melden? Das war doch etwas zwischen ihr, den Akatsuki und vielleicht noch ihren Freunden, die sie suchten! Aber Sasuke ging es ja eigentlich gar nichts an! - Er hielt sie doch eh für schwach! Da konnte es ihm doch egal sein, dass sie sich mit Person x, die er nicht leiden konnte –davon gab es viele –, verbünden wollte. Obwohl das ja nicht mal ihre Absicht gewesen war... Denn Sakuras Absicht war es gewesen, zurückzugehen. Zu Naruto, Hinata, Ino, Tenten und allen anderen. Sie konnte doch nicht einfach zulassen, dass Naruto in die Hände der Akatsuki fiel! Doch was jetzt? „Wo bringst du mich hin?“ Schweigen. Ach ja, er war ja auch angesteckt! Sakura seufzte und sah wieder zurück. Noch immer wurden sie verfolgt. Aber sie konnte niemanden erkennen. Es wurde Zeit, zur Tat zu schreiten. Denn eines war klar: Sakura wollte nicht bei Sasuke bleiben! Sie wollte gerade eine Initiative ergreifen. Wie das ausgesehen hätte, wusste sie noch nicht... aber es war auch vorerst egal. Doch in diesem Moment blieb Sasuke stehen und drehte sich um. Sein Griff hatte sich inzwischen nur noch um ihr Handgelenk geschlossen, dennoch wurde sie von den Füßen gerissen. Das Klirren, das folgte, zeigte, dass Sasuke nun eingeholt worden war. Als Sakura aufsah, erkannte sie auch von wem. Itachi. Mit gelangweiltem Gesichtsausdruck stand er seinem kleinen Bruder gegenüber. Und dann sagten auf einmal beide gleichzeitig: „Lass das, Bruder!“ Welche Ähnlichkeiten es doch gab! Aber Sakura witterte ihre Chance. Sie griff mit ihrer freien Hand in ihre Tasche… und stellte fest, dass sie leer war. So ein Mist! Irgendwann -eine unbestimmte Tatzeit- musste irgendwer -ein unbestimmter Täter- ihr die Waffen aus einem gewissen Grund -ein unbestimmtes Motiv- aus der Tasche genommen haben! Das war natürlich ärgerlich! Da blieb nur eines. Sakura seufzte leise und schlug ihre Zähne zu fest sie konnte in Sasukes Hand. Die Antwort war ein lauter, extrem erschrockener Schrei. Sein Griff löste sich und Sakura sprintete los. Weg. Weg von Sasuke, der sie aus gewissen Gründen, die sie überhaupt nicht verstand, mit genommen hatte. Weg von Itachi, von dem sie nicht mehr weggehen wollen würde, wäre er noch einige Sekunden länger bei ihr. Und weg von Hörni, welcher in Itachis Manteltasche lebte. Eigentlich wollte sie alles, außer von diesem Tier weg. Aber manchmal musste man Opfer bringen... er würde es bei Itachi gut haben! Sakura rannte durch den Wald. Sie war sich sicher, noch nie hier gewesen zu sein. Der erste Gedanke war: ‚Geh zurück! Itachi wird dich mitnehmen und auf dich aufpassen und…’ Weiter ließ sie diesen Gedanken nicht keimen. So KONNTE nicht zu Itachi zurück gehen! Wenn sie es tat, würde Naruto ihr folgen, früher oder später. Und Schuld sein am Tod des besten Freundes? Niemals! Auf einmal kam ihr jemand entgegen. Beide blieben sie erstaunt stehen. „Hina!“, flüsterte Sakura mit erstickter Stimme. „Endlich! Sakura!“, rief Hinata und fiel ihr um den Hals, „Ich habe mir solche Sorgen gemacht!“ Sakura schloss die Arme um sie und drückte sie fest an sich. Es tat gut eine Freundin zu haben. Und das war Hinata in der Tat, eine gute Freundin. Sie hatte sich Sorgen gemacht! „Komm mit!“, sagte Hinata dann und Sakura folgte ihr. Sie waren gar nicht so weit von Konoha entfernt. Am Stadttor zögerte Sakura. Ihr Blick wanderte zurück. Wald... Itachi. Kein Wald... kein Itachi. ... „Sakura? Kommst du?“ Sakura drehte sich wieder zu Hinata. „Ja!“, sagte sie leise, „Ich komme!“ Also ging sie hinter ihrer Freundin her. Die führte sie zu sich nach Hause. „Iss!“, meinte sie und gab ihrer Freundin etwas zu Essen. Erst jetzt fiel Sakura auf, wie wenig sie in der letzte Zeit gegessen hatte Sie bedankte sich nuschelnd und begann zu essen. Am Abend übernachtete sie bei Hinata. Ino und Tenten waren auch gekommen. Die erste Tat war, sie durchzuknuddeln, sich nach der Gesundheit zu erkunden und bis spät in die Nacht zu plaudern. Als alle anderen schliefen, saß Sakura auf der Fensterbank und schaute hinaus. Sie fühlte sich schlecht. Natürlich, sie mochte ihre Freunde, sehr sogar. Es gab keine Besseren. Aber... „Sakura?“ Ino stand hinter ihr. „Ino?“, fragte Sakura im gleichen Tonfall zurück. „Was ist mit dir?“, fragte Ino weiter, „Du hast doch etwas?“ Schweigen. Ja. Sakura schwieg. Und sie schwieg lange. In ihr forderte etwas, Ino die ganze Geschichte zu erzählen. Sie waren doch beste Freundinnen! Aber da war noch etwas anderes. Wie würde sie reagieren, wenn sie erfuhr, dass Sakura sich in einen Akatsuki verliebt hatte... in den schlimmsten Freund Konohas? „Wenn du nicht reden willst, sag!“, meinte Ino leicht enttäuscht. „Ich.. bin noch nicht so weit... danke, Ino!“ Sie bekam ein treues Lächeln zur Antwort. Am nächsten Tag trafen sie sich mit den Jungen. Naruto, Neji, Shikamaru waren überglücklich sie zu sehen. Jeder zeigte das auf seine Art. Naruto redete die ganze Zeit und hatte dabei beide Arme um die inzwischen tomatenrote Hinata gelegt, die ihn verliebt ansah. Neji schwieg. Shikamaru nickte immer wieder zu Narutos Kommentaren und flirtete mit Ino. Sakura redete mit Naruto, schwieg Neji zurück an -darin hatte sie inzwischen Übung- und sah Ino und Shikamaru grinsend zu. Aber das war es nicht. Das war es nicht, was sie wollte. Immer höher stieg in ihr das Gefühl der Angst. Immer hier bleiben und den Freunden beim Flirten zusehen? Und selbst? Der Tag zog sich schleppend dahin. Immer wieder musste sie sich zu Recht rufen. Nicht zu Itachi gehen, weil Naruto keinen Köder gelegt kriegen soll! Als es wieder Abend wurde, ging Sakura mit zu Ino. Sie wollte nicht nach Hause und hatte auch eine Entscheidung getroffen. Als die beiden alleine waren und auf Inos Bett saßen, begann Sakura leise. „Ino?“ Ino sah auf. „Ja?“ „Ich...“ Sakura schluckte. Dann sagte sie fest: „Ich habe dir echt viel zu erzählen!“ Ino grinste und nickte. „Lass dir Zeit, Saku-chan!“, antwortete sie. Und da war es auf einmal, als hätte sich Sakuras Herz geöffnet. Und alles, was sie erlebt hatte, was sie bewegte, was ihr Angst machte, sprudelte nur so aus ihr heraus. Von ihrem ersten Treffen mit Itachi bis zu ihrer letzten Begegnung mit ihm, von ihrer Hingezogenheit bis zu der Sehnsucht, von den anderen Akatsuki, besonders von Kisame, mit dem sie sich so gut verstand, von ihren Sorgen, ihren Ängsten und ihrem tiefsten Wunsch. „Ich weiß nicht, was ich machen soll!“, schloss sie schließlich, „Mein Herz, meine Wünsche… alles zieht mich zu den Akatsuki… aber was ist mit Naruto?“ Schweigen. Ino hatte schweigend zugehört. Ihr Lächeln war einer gewissen Blässe gewichen und nicht ein einziges Mal hatte sie Sakura unterbrochen. Nun saßen sie da. Sakura sah auf ihre Hände. Nun galt es. Wie würde Ino reagieren? Auf diese abstruse Geschichte, auf diese bizarren Wünsche ihrer Freundin. Liebe zu einem Mörder? „Sakura, ich...“, begann Ino leise und brach dann ab. Dann startete sie einen erneuten Versuch: „Hör zu: Ich heiße es nicht gut, wenn du in den Wald gehst!“ Sakura nickte. Natürlich. Enttäuschung machte sich in ihr breit. Einen Augenblick lang hatte sie geglaubt, Ino würde ihr zustimmen. „Ich mache mir nur Sorgen um dich, wenn du gehst!“, fuhr Ino fort, „Und die anderen auch! Außerdem... Itachi liebt dich doch nicht! Er ist gewissenlos! Das weißt du! Warum solltest du dein Leben für ihr in den Sand setzen?“ ‚Weil ich ihn liebe, verdammt!’ „Bleib hier! Bald hast du ihn vergessen!“, schloss Ino leise, „Und es gibt auch im Dorf viele süße Jungs!“ Sakura nickte. Doch in ihrem Herz schrie es. Süß, ja! Aber was heißt denn süß? Was ist wichtig? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)