Schweigen von abgemeldet (von reden und nicht reden... und auch noch nicht verstehen) ================================================================================ Kapitel 10: Fragen ohne Antworten --------------------------------- Schweigen. Ok, wenn keiner was sagt ist immer schweigen vorhanden, aber nicht so. So leise. Undurchdringliche Stille... Schwiegen. Sakura sah weiterhin zu diesem jemand, der auf der Kiste saß hinauf. Sie kannte ihn nicht und konnte sich nicht daran erinnern, ihn je zuvor gesehen zu haben, mehr noch. Hundertprozentige Sicherheit ihn noch nie gesehen zu haben. Schweigen. Keine Bewegung. Sakura stand vorsichtig auf und sah in das Gesicht des Gegenübers. Er starrte weiterhin durch die durch als könnte er sie nicht sehen. Regungslos. Schweigend. Nicht die kleine Augenbewegung bewies, dass er sie wahrnahm. „Ähm… hallo?“ Dummheit, verfluchte! Er hatte sie in eine Kiste gepackt und sie weckte ihn! Itachi hatte sie wirklich verdorben... egal. Sakura schwenkte eine Hand vor dem Gesicht des Mannes. Keine Regung. Vorsichtig berührte sie seine Stirn. Selbst ein Schlafender hätte mehr Reaktion gehabt. „Lass es, es bringt eh nichts!“ Erschrocken sah Sakura auf, sie hatte gar nicht bemerkt, dass sich jemand von hinten genähert hatte. Und da es Nacht war, konnte sie nicht erkennen, wer es war. Eine Weile starrte sie ihn einfach nur verwirrt an. Schweigen. „Und wieso nicht?“, durchbrach sie die aufkommende Stille schnell. „Weil keiner zu Hause ist!“ Jetzt verstand Sakura gar nichts mehr. Keiner zu Hause??? Welches Haus? Und was hatte das mit dem Jemand auf ihrer Kiste zu tun? Schweigen. Sie ließ alle Fragen ungestellt und wandte sich wieder dem Schlafenden auf der Kiste zu. Dann beugte sie sich vor und sah ihm ganz genau in die offenen Augen. Sie sah nichts. Leere, tote Augen, die nicht einmal wirklich Augen glichen. Kein Leben wohnte in diesem Körper. Was das Ganze leider nicht einfacher machte und erst recht nicht erklärte. Schweigen. Sakura wandte sich wieder der eindeutig lebendigeren Person zu und ging langsam zu ihr hinüber. Es reichte ihr, dass sie mal wieder nichts verstand. Es reichte ihr einfach, warum musste immer alles so kompliziert sein. Schweigen. Sakura ging noch ein Stück näher, bis sie identifizieren konnte, wer da vor ihr stand. Und als sie es sah, verstand sie noch weniger. „Itachi?“ Schweigen. Wie auch anders, Maximus Schweigus schlug zu. „Willst du mir nicht mal das mit… der Kiste… und Sasuke… und dem Ding, was mich bewusstlos geschlagen hat… und den Fesseln… und dem toten Ding auf der Kiste erklären?“ Schweigen. „Ok, ich habe falsch gefragt!“, gab Sakura zu und räusperte sich. Itachis Augenbrauen hoben sich ein winziges Stück. Sakura holte tief Luft und: „JETZT ERKLÄR MIR ENDLICH WAS DAS ALLES ZU BEDEUTEN HAT!“ Itachi sah Sakura fassungslos an. Die starrte nur wütend und unnachgiebig zurück. Es reichte. Vieles war ok, sie erduldete es. Sogar, dass man sie entführt hatte, hatte sie akzeptiert. Aber nun reichte es. Schweigen. Ein bisschen enttäuscht drehte sich Sakura um und ließ sich ins Gras fallen. Einen Moment lang hatte sie wirklich mit einer Antwort gerechnet. Aber nur einen Moment lang. Kriegen würde sie wohl keine. „Wo ist Hörni?“, fragte sie leise. Sie spürte eine Bewegung neben sich und riskierte einen Blick. Itachi hatte sich neben sie gesetzt. Ohne irgendein zutun breitete sich ein warmes Gefühl in ihr aus. Aber sie zeigte es ihm nicht. Ja, auch Sakura konnte auf Durchzug stellen, wenn auch nicht sehr lange. „Hier!“ Itachi legte ihr das Eichhörnchen in den Arm. Sakura hielt den Atem an und strich ihm über das Fell. Hörni bewegte sich nicht und irgendwie war seine Haltung abstrakt. Ihr Herz zog sich zusammen. „Was ist mit ihm? Ist er… ist er…?“, fragte Sakura erstickt. Itachi schüttelte den Kopf. „Nein, er lebt!“, sagte er sanft, „Aber unsere Begegnung mit Sasuke hat ihm nicht gut getan!“ Sakura holte das Fläschchen heraus und flößte dem kleinen Tierchen etwas Milch ein. Nach einer Weile reagierte es auch zaghaft. Sakura atmete erleichtert aus. Dann sah sie Itachi an. „Und was ist mit Sasuke?“ „Keine Ahnung... er ist wegen irgendwas zurückbeordert worden und musste sich aus dem Staub machen... fluchend versteht sich!“ Sakura musste sich diese Situation einfach vorstellen. Ein weiterer Ninja kam auf die Lichtung, was zur Folge hatte, dass alle standen und starrten, sagte eine Botschaft von Orochimaru und Kabuto und Sasuke mussten mit ihm gehen. „Und du hast ihn einfach gehen lassen?“ Schweigen. Blöde Frage! Wenn nicht, wäre Sasuke tot. Das sah die Rosahaarige natürlich ein. „Und wie bin ich in die Kiste gekommen?“ „Na ja… ein weiterer Akatsuki ist vorbeigekommen, hat dir einen Stein an den Hinterkopf geschmissen und in die Kiste gepackt... ich bin auch gerade erst gekommen!“ „Und welcher?“ „Sasori!“ Sasori… Sasori… Sasori…? Sakura spulte in Gedanken schnell ab, was sie über Sasori wusste. Das ging äußerst schnell, denn sie kam schnell zu einer Erkenntnis: Sie wusste nichts. Gar nichts. Keine Ahnung wer Sasori war, was er machte, wie er aussah. Sie hatte nicht einmal gewusst, dass das der Name eines Akatsuki gewesen war. Schweigen. Plötzlich spürte sie etwas Warmes an ihrer Schulter. Itachi hatte einen Arm um sie gelegt. Einen Moment zögerte sie, dann lehnte sie sich an seine Schulter. Erst ganz vorsichtig, dann lehnte sie sich ganz an und schloss die Augen. Viel war ungeklärt, natürlich. Wer war Sasori? Was war mit ihren Freunden? Würde Hörni sich erholen? Wer war der Tote -oder zumindest nicht Lebendige-, der auf ihrer Kiste saß? Und welcher Akatsuki war eigentlich so krank, dass sie ihn heilen musste?? Doch es war gleich, jedenfalls noch im Moment. Was im Moment zählte, war nur Itachis wärmende Schulter... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)