Schweigen von abgemeldet (von reden und nicht reden... und auch noch nicht verstehen) ================================================================================ Kapitel 2: unter Beobachtung ---------------------------- Als es am nächsten Morgen klopfte, war Sakura sehr erstaunt. Naruto klopfte nie, sooft man es ihm auch sagte, und normalerweise bekam sie so früh morgens keinen Besuch. „Die Tür ist offen!“, rief sie dennoch und hob das kleine Eichhörnchen auf, dass vor ihr in seinem Korb geschlafen hatte. Herein kam Ino. Frisch geduscht und voller Elan: bereit für den neuen Tag. „Hi, Sakura!“, rief sie breit grinsend, „Ist es nicht ein wunderschöner Morgen? Oh, was hast du denn da?“ Sie sah zu dem kleinen rotbraunen Fellknäuel in Sakuras Armen hinunter und der Blick in ihren Augen wurde ganz weich. „Nein wie süß! Ein Eichhörnchenjunges!“, murmelte sie und strich dem Tierchen über den Kopf, „Wie weich es ist!“ „Ich will es gerade füttern, willst du zuschauen?“ Sakura grinste ihre Freundin an und die beiden setzten sich auf das Sofa. Sakura hatte extra eine kleine Flasche für das Tierbaby gekauft und fütterte es nun. Ino war so begeistert, dass sie beinahe an die Decke ging. „Wo hast du es gefunden?“, fragte sie mit leuchtenden Augen. „Es… lag im Wald!“, sagte Sakura, was ja durchaus nicht gelogen war, nur... sie selbst hätte es nie gefunden! Die beiden saßen noch beinahe eine Viertelstunde kichernd zusammen und schmusten mit dem Tier, sie hatten es gemeinsam ‚Hörni’ getauft. Dann flog die Tür auf und Naruto stürmte herein. „Guten Morgen, Sakura-chan!“, rief er lachend und bremste dann ab, als er Ino sah. Einen kurzen Moment sah er verwirrt zwischen den beiden Mädchen hin und her, dann grinste er. „Hallo Ino!“ Sie begrüßten ihn und schon nach wenigen Augenblicken hatte Naruto Hörni entdeckt. Seine Augen weiteten sich erstaunt. Noch eine Viertelstunde saßen sie auf dem Sofa und knuddelten das Tier durch, doch dann schlief es ein. „Lass uns trainieren gehen!“, meinte Sakura, „Kannst du auf Hörni aufpassen, Ino?“ Ino wäre wohl krank gewesen, hätte sie nein gesagt. Sie setzte sich, bewaffnet mit Fläschchen, Buch und einem verliebten Blick neben den gepolsterten Korb, in dem Hörni friedlich schlummerte und versprach hoch und heilig das Tier alle drei Stunden zu füttern. Sakura und Naruto gingen an diesem Tag am Fluss trainieren, ein kurzer Fußmarsch in den Wald. Sie lachten und redeten die ganze Zeit, sodass Sakura kaum Zeit zum Nachdenken blieb. „Sakura-chan, ich hab irgendwie ein seltsames Gefühl!“, meinte Naruto und sah sich um, „ich fühle mich… beobachtet! Als wären wir nicht allen! Was meinst du?“ Sakura nickte. Auch sie hatte dieses Gefühl. „Wir sind nicht allein!“, stimmte sie zu. Sie ließen sich möglichst nichts anmerken und begannen ganz normal mit dem Training. Doch nicht wie sonst, wenn sie sich ganz darauf konzentrierten, achteten sie dieses Mal sehr auf ihre Umwelt. „Sei mal kurz still!“, bat Sakura und Naruto erstarrte mitten in der Bewegung. Sakura lauschte. Schweigen. Es war Itachis Schweigen, was sie beinahe hören konnte. Es war so intensiv und einmalig, dass es alle Geräusche zu schlucken schien. „Was hörst du?“, fragte Naruto leise. Sakura sah ihn an. ‚Ich höre Uchiha Itachis Schweigen, Naruto. Du weißt schon, Sasukes Bruder, der Massenmörder, er schweigt ziemlich laut!’, hallte es in ihren Gedanken wider, dann sagte sie: „Nichts!“ Irgendwie war Sakura auf diese Antwort stolz, denn sie war nicht gelogen. Natürlich, das war nur eine Ausrede. Aber dennoch: Vielleicht bildete sie sich Itachis Anwesenheit auch nur ein? Sie trainierten weiter. Nichts zeigte sich, es blieb weiterhin beinahe unheimlich still. Als sie das Training beendeten, sagte Sakura: „Geh doch bitte heute alleine Essen, Naruto! Ich will noch ein wenig alleine sein!“ Naruto lächelte ihr zu und ging ohne Verdacht zu schöpfen. Sakura setzte sich an den Fluss und zog die Schuhe aus. Das Wasser war kalt, aber doch angenehm an ihren Füßen. Schweigen. „Du schweigst ziemlich laut!“, sagte Sakura leise, „Man kann es beinahe hören!“ Sie hörte leise Schritte hinter sich, dennoch wusste sie, dass sie es nicht gehört hätte, hätte er es nicht gewollt. Er blieb direkt hinter ihr stehen. Schweigen. „Willst du mir sagen, was du hier machst?“, fragte Sakura und fügte in Gedanken hinzu: ‚Und erklär mir doch gleich, warum es mit nichts ausmacht, dass ein Nuke-nin hinter mir steht und mich anschweigt!’ „Nein, will ich nicht!“ Sakura nickte und lächelte. „Ok, dann nicht! Und warum tust du mir nicht? Willst du mir das sagen?“ Schweigen. Sakura drehte sich hab um und sah ihn an. Was sie sagen, verblüffte sie und nahm ihr den Atem. Itachi grinste. Nicht so ein wenig oder gar nicht Grinsen, wie erwartet. Er grinste über das ganze Gesicht und sah -Sakura wollte es kaum zugeben- sehr gut dabei aus. Im ersten Moment erinnerte sie sich an Sasuke. Aber dann fiel ihr das gleiche auf, wie auch bei der Stimme des älteren Uchihas: Zwar war sein Lächeln dem Sasukes ziemlich ähnlich, doch tausendmal schöner, tausendmal heißer... einfach tausendmal besser. Sie legte den Kopf schief. „Bist du stumm?“, fragte sie. „Hätte ich dann ‚nein’ gesagt?“, fragte er zurück. Sakura musste auch grinsen. „Wohl nicht!“, meinte sie zufrieden. Dann stand sie auf und zog ihre Schuhe wieder an. „Was ist mit dem Eichhörnchen?“, fragte Itachi. Sakura dachte zuerst, sie hätte sich verhört. Seit wann kümmerte sich Akatsuki und Massenmörder -beides war dieser Mann definitiv- so leidenschaftlich um Eichhörnchenbabys? „Es geht ihm gut, meine Freundin passt gerade auf es auf… willst du es sehen?“ Itachi schüttelte den Kopf. Schweigen. Wieder lastete es zwischen ihnen. Was hätten sie auch sagen sollen? Sakura fiel zuerst nichts ein, dann sagte sie: „Es ist verboten!“ Itachi nickte. „Sogar sehr verboten, Sakura!“, sagte er ernst. Einen Moment lang war sie verdutzt, er kannte ihren Namen. Doch wieso auch nicht? „Wieso bist du dann hier?“, fragte Sakura weiter, „Wenn es doch so verboten ist!“ „Ich bin Nuke-nin, glaubst du im Ernst ich halte mich an Regeln!“ Schlagendes Argument. Sie vernahm seine Stimme und er stellte die Frage, die sie ziemlich nachdenklich stimmte und schon die ganze Zeit beschäftigte: „Warum hältst du dich nicht daran?“ Schweigen. Doch dieses Mal kam dieses Schweigen von ihr, sie wusste es nicht. „Wir sehen uns!“, klang seine Stimme noch hinter ihr, die Worte verließen ihren Kopf nicht, auch Stunden nach seinem Verschwinden nicht. Den ganzen Tag lang saß sie mit dem Eichhörnchen auf dem Schoß in ihrer Wohnung und starrte aus dem Fenster. Wer war Itachi? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)