The Final von LamentfulMiss (Es gibt keinen Anfang....nur ein Ende) ================================================================================ Kapitel 1: Only Chapter ----------------------- „Shinya das kannst du mir nicht antun!“ tönte Kyo’s verheulte Stimme durch die Wohnung. Shinya ließ sich davon nicht beeindrucken. Weinend packte er seine Sachen ohne Kyo auch nur zu beachten. Auf dem Weg zur Tür stellte sich Kyo ihm in den Weg. „Warum willst du mich verlassen? Das kannst du mir nicht antun…Shinya verdammt ich liebe dich doch so. Ohne dich kann ich nicht leben…Bitte bleib bei mir!“ Schluchzend sackte er vor Shinya’s Beine. „Bitte Shinya…Ich liebe dich…“ „Kyo hör auf!“ Ungewöhnlich kalt war Shinya’s stimme. Das er weinte war aus ihr nicht herauszuhören. Kyo zuckte zusammen. Geschockt schaute er zu dem Braunhaarigen hoch, das war zuviel. So hatte er seinen Freund noch nie erlebt. Kyo spürte wie das Loch der Dunkelheit sich auftat…bereit ihn zu verschlingen. Doch vorher wollte es ihn weiter Qualen leiden lassen. Er wusste das war nicht alles was die Dunkelheit für ihn bereithielt. Dazu kannte er sie zu gut. Hatte er es nicht damals schon gesagt? Dass es ein Fehler war? Dass er sowieso nur wieder verletzt wird? Ja, er hatte es gesagt und ja, er hatte es trotzdem wieder getan. //Liebe ist das Urteil Verdammt zu sein!// schoss es ihm durch den Kopf. „Kyo es ist aus, ich liebe dich nicht mehr und damit ist Schluss. Ich halte es hier nicht länger aus!“ Mit diesen harten Worten schob er Kyo an die Seite und verschwand für immer aus seinem Leben. Wimmernd blieb er auf dem Boden liegen. Er machte keinerlei Anstalten aufzustehen oder die Tränen zurückzuhalten. Den ganzen Tag lag er da und weinte still vor sich hin. Er konnte diese Schmerzen nicht ertragen. Sie schnürten ihm die Brust zu. Wie oft hatte er eine solche Szene erlebt und trotzdem tat es immer wieder so verdammt weh. Er hielt es jetzt schon nicht mehr aus. ~Warum dann weiterleben?~ „Ich kann sie nicht im Stich lassen…“ Kyo’s Stimme war nicht mehr als ein leises Krächzen aber da war sie wieder. Die Stimme aus der Dunkelheit die ihn in den Wahnsinn trieb. Wurde er Verrückt oder ist es die Verzweiflung? Etwas, dass er sich nach einiger Zeit, immer gefragt hatte. ~Wen? Deine so genannten Freunde?~ bohrte die verdammte Stimme weiter. „Ja….“ Er schluchzte ~Sie sind nicht deine Freunde. Siehst du es nicht? Sie lassen dich im Stich. Keiner ist hier um dir zu helfen… ~ „Sei still….“ ~Alle lassen sie dich allein…~ „Sei endlich still…“ ~Genau wie dein ach so geliebter Shinya~ „HALT VERDAMMT NOCHMAL DIE KLAPPE!“ Er ertrug es nicht, er ertrug es einfach nicht die (Wahrheit?) Lüge zu hören. Er weinte, immer lauter, immer mehr. Vorerst hatte die Stimme Ruhe gegeben. „Warum hast du mir das angetan…?“ schluchzte er, bevor er vor Erschöpfung einfach einschlief. Am nächsten Morgen ging es ihm noch schlechter als zuvor. Zu den unendlich scheinenden Schmerzen in seinem Herzen, gesellten sich starke Rückenschmerzen. Wieder liefen ihm vereinzelt Tränen herunter. Stöhnend schleppte er sich ins Bad und wusch sich erstmal mit eiskaltem Wasser das Gesicht. Traurig schaute er in den Spiegel. Die Schmerzen waren nicht mehr zu ertragen. Sie waren schlimmer als zuvor. So konnte er nicht leben, nicht ohne Shinya. Diesmal würde er nicht so einfach aufgeben, er würde über seinen Schatten springen. „SHINYAAAAAAAAAAAA…!!!“ Kyo’s unverwechselbares Schreien tönte durch die Siedlung. So schnell er konnte rannte er zur U-Bahn um zu Shinya zu fahren. Er wollte ihn zur Rede stellen. Er wusste, irgendwas kann da nicht stimmen. „Das war nicht Shinya…“ wimmerte er leise. „Das war nicht Shinya!!!“ Dass ihn mittlerweile alle Leute anstarrten störte ihn herzlich wenig. Er wollte einfach nur zu ihm. Die Sehnsucht war bald noch schlimmer als alles andere. Dieses Bedürfnis etwas von ihm zu spüren. Immer mehr Tränen liefen ihm über sein, eigentlich so hübsches Gesicht, doch er war sehr blass…blasser als sonst und sah einfach nur fertig und verheult aus. Doch Kyo war egal wie er aussah. Er wollte nur zu Shinya. Gedankenversunken hockte er auf der Bank, bis die mechanische Stimme endlich die Haltestelle ausrief. Schnell stürmte er aus der U-Bahn und rannte in die Richtung wo Shinya wohnte. Schnaufend und noch immer weinend blieb er nach gut 10 Minuten vor einem großen Eisentor stehen. Ein riesiges altes Haus ragte vor ihm auf. Schon oft hatte er sich gefragt wie Shinya es sich leisten konnte, hatte jedoch nie danach gefragt und es interessierte ihn im Moment herzlich wenig. Völlig am Ende schleppte er sich zu der Eingangstür und klingelte. Immer und immer wieder. In der Hoffnung Shinya würde öffnen. Tatsächlich. Kyo hielt die Luft an. Im inneren waren Schritte zu hören. Schnell ging er einen kleinen Schritt zurück bevor sich die Tür langsam öffnete und ein ebenso fertig aussehender Shinya zum Vorschein kam. Als dieser Kyo erblickte wollte er die Tür sofort wieder schließen, doch er hinderte ihn daran indem er einen Fuß in die Tür klemmte. „Kyo was willst du von mir?“ fragte Shinya in dem gleichen ungewohnt kalten Ton von Gestern. „Ich will mit dir reden Shinya…“ Kyo klang schwach. Der Anblick seines Geliebten bereitete ihm noch mehr Schmerzen, als er sowieso schon hatte. Das Bedürfnis ihn ein letztes mal zu Berühren stieg in ihm auf. „Da gibt es nicht mehr zu bereden! Es ist aus!“ Wieder rollten ihm Tränen über die Wange. „Aber warum??? Was habe ich falsch gemacht??? Du kannst mich doch nicht von einen auf den anderen Tag hassen!“ Kyo verzweifelte, so fern das noch möglich war. Er verstand die Welt nicht mehr.. „Ich habe dich nie geliebt Kyo!!!“ Geschockt riss der Angesprochenen die Augen auf. „Das…das kann nicht…das geht ne…nein…Nein!!!...NEIIIIIIN!“ Völlig fertig brach Kyo vor der Tür zusammen. Das konnte er nicht glauben. Weinend sah Shinya auf ihn runter. „Verschwinde!!!“ Shinya war nachdem er die Tür geschlossen hatte an dieser zusammengesackt und weinte einfach nur. Große Tränen liefen seine Wange hinunter. „Es tut mir so leid…ich liebe dich doch auch!!!“ Sich die Tränen aus den Augen wischend stand Kyo auf und rannte davon. Er wollte nur noch weg. Was der Drummer gesagt hatte hörte er nicht. Er hörte nichts, er spürte nichts, nur noch die unendlichen Schmerzen in seiner Brust, die ihn langsam aber sicher zu ersticken drohten. Er wurde langsamer, bekam keiner Luft mehr, konnte nicht aufhören zu weinen. Mit einem leisen „Warum…?“ brach er auf der Straße zusammen. Langsam öffnete Kyo seine Augen. Das helle, weiße Licht blendete ihn. Er drehte seinen Kopf zur Seite und kniff die Augen zusammen. Schmerzen waren kein Ausdruck mehr, so sehr tat ihm sein Körper weh. Auch seelisch ging es ihm nicht besser. Beschissen war eine starke Untertreibung für seinen Zustand. „Wie geht es dir?“ Eine leise traurige Stimme brachte ihn dazu wieder die Augen zu öfnnen. „Shin…was…?“ „Ich habe dich hierher gebracht, wollte nur wissen wie es dir geht und dir noch etwas sagen“ Traurig schaute Shinya zu Boden. Es war schwerer für ihn als man es ihm ansah. Kyo schwieg. Er hoffte insgeheim dass sein Geliebter ihm endlich erklären würde was los sei. Ganz wohl war ihm dabei nicht. Mit jeder Sekunde die Shinya schwieg schwand seine Hoffnung und stieg sein Schmerz weiter an. „Kyo…ich…du sollst mich vergessen…es geht nicht länger.“ „Aber Shin…“ wieder klang Kyo’s Stimme schwach und traurig. „Vergiss mich einfach!!!! Er sprang auf und rannte raus. Ließ einen völlig verstörten Kyo zurück. Er verstand die Welt nicht. Und vor allem er verstand Shinya nicht. Warum er ihm das antat. Was hatte er getan um so etwas zu verdienen? Er wusste es nicht…wahrscheinlich würde er es nie wissen, denn sein Wille zu Leben ohne Shinya schwand beachtlich. Zwei Wochen verbrachte er im Krankenhaus. Zwischendurch besuchten ihn seine Freunde, ansonsten saß er schweigend und depressiv in seinem Bett. Er aß fast nichts und redete auch nicht. Im Grunde hatte er seinen Lebenswillen schon verloren. Als er endlich raus durfte sah er so deprimiert aus wie noch nie. Es ging ihm immer noch beschissen aber die Ärzte hatten mit akuter Platzmangel zu kämpfen und meinten er könne sich auch zu Hause ausruhen. Er wusste nicht so recht was er ganz allein, ohne seinen geliebten Shinya, in der Wohnung sollte. Langsam schleppte sich Kyo zum Ausgang, wo Die schon auf ihn wartete. Kyo hatte ihn nicht davon abbringen können ihn nach Hause zu fahren. Jedes Mal bekam er das gleiche zu hören wenn er es versucht hatte: „Nein, du hattest gerade einen Zusammenbruch. Es ist viel zu gefährlich dich allein nach Hause zu lassen!“ Kyo hatte es aufgegeben. Eigentlich war ihm alles egal. Zu Hause angekommen stand er verloren und allein in der finsteren Wohnung. Es war schon dunkel geworden. Kyo schmiss seine Tasche in die Ecke und zog trotz Dunkelheit alle Vorhänge zu. Dann ging er in die Küche, schnappte sich alles Alkoholische das er finden konnte und hockte sich vor die Küchentheke. Er trank und weinte. So lange bis er im sitzen einschlief tat er nichts anderes. Auch die nächsten Tage verbrachte er nicht anders. Essen tat er nichts, die Vorhänge öffnete er nicht und auf klingeln reagierte er auch nicht. Das Telefon hatte er schon bei seiner Ankunft ausgestöpselt. Er saß einfach nur da und trank sich fast in die Bewusstlosigkeit. Sein Alkoholvorrat reichte 5 Tage und auch das Klingeln wurde immer häufiger und drängelnder. Seine Freunde kannten ihn. Sie waren es gewohnt wenn er sich verzog. Hätten sie gewusst was drinnen vor sich ging hätten sie die Tür früher eingebrochen aber so nahm das Schicksal seinen lauf. Kyo bekam es nichts mit. Er war von Schmerzen und Alkohol betäubt. Sein Wille zu Leben war weg, sein Herz zerstört, er wollte nichts außer Shinya zurück oder sterben. Die Dunkelheit hatte ihn genug gequält, stattdessen hatte sie ihn nun verschlungen, sie hatte sich erbarmt. Kyo spürte fast nichts mehr, er war innerlich tot, von der Aussenwelt völlig abgeschnitten. Der Alkohol verlor langsam seine Wirkung und aus dem Nebel tauchten auch wieder Schmerzen auf. „Ich...kann nicht...mehr….“ Zitternd legte er seine Hand auf seine Brust und begann langsam mit den Fingernägeln darüber zu kratzen. Immer stärker fing er an zu kratzen, bis seine Hände blutüberströmt waren und seine Brust schon bis zum nackten Fleisch offen war. Er wusste nicht warum er das tat. Er hatte es so oft getan und fand es selbst einfallslos sich so zu quälen. Die körperlichen Schmerzen gaben ihm das Gefühl noch zu Leben. Da zu sein und ihn zu erlösen. Doch auch für ihn ergab alles was er tat keinen Sinn. Sterben. Dass war das Einzige das er wollte. Einfach nur sterben. Endlich die Qualen und die verdammten Schmerzen, die ihm die Brust zuzuschnüren schienen, loswerden. Herzzerreißend schrie er, bevor er aufstand und anfing die Wohnung auseinander zu nehmen. Alles was er kriegen konnte zerstörte er. Warf Möbel gegen die Wand, die laut krachend zersplitterten. Immer wieder schrie er seinen Schmerz dabei heraus. Schmiss Vasen auf den Boden und auch die Bilder von Shinya und seiner Familie. Alles was ihm einst etwas bedeutete zerstörte er restlos. Weinend sackte er auf dem Boden zusammen. Vergrub sein Gesicht in den Händen und wusste vor Verzweiflung nur noch einen Ausweg. Langsam und mit zitternden Händen nahm er eine Scherbe von den zerbrochenen Bilderrahmen und legte sie auf seinen Arm. „Es hat keinen Sinn mehr…“ Ein letztes mal drückte er einen Kuss auf ein Foto von seinem Geliebten. „SHINYAAAA!!!“ Im Schrei schnitt er sich den ganzen Arm auf. Jede Stelle die er finden konnte. Ob Pulsader oder nicht. Überall war Blut. Es floss unaufhaltsam aus seinem Arm. Die Schmerzen spürte er fast nicht mehr. Unaufhaltsam schnitt er mit der Scherbe immer tiefer ins Fleisch. Langsam wurde ihm Schlecht und Schwindelig, was ihn allerdings nicht davon ab hielt nach oben zu stolpern. Völlig benebelt wankte er ins Bad, stellte mit dem letzten Rest funktionierenden Verstandes das Wasser an und legte sich in die Badewanne. Um ihn herum drehte sich alles. Wieder ein Klingelsturm. Kyo bekam es nur im Hintergrund mit. Ganz leise vernahm er Stimmen. Sie schienen von weit weg zu kommen. Er spürte kaum noch etwas. Bekam alles nur ganz leise im Hintergrund mit. Dann ein lauter Knall, den er kaum noch registrierte und besorgtes Geschrei. Langsam ging er im Wasser unter. ~Eine kluge Entscheidung~ Kyo registrierte die Stimme nicht, genauso wenig wie die Tatsache dass das Wasser blutrot geworden war. Er driftete schon in die wunderbare tote Dunkelheit ab. Er würde sterben, erlöst werden von der grausamen Welt. Er würde sterben… Er spürte nicht wie er hochgehoben wurde. Seine Seele hatte sich verschanzt. Hielt sich selbst in dem Körper gefangen aus Angst vor mehr Schmerzen. Hier in der Dunkelheit war sie sicher. Keine Bilder, keine Gefühle. Nur Leere. Süße, schöne Leere. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)