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Truth or Dare?

KaixTala BryanxTala
von

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Gebrochene Versprechen

Huhu!!! ^^
 

Ich weiß, ich bin eine ätzend lahme Schnecke, aber ich habe eine gute Entschuldigung: Mathe-Klausur. Ich glaube, das sagt schon alles. Ich hab gebüffelt wie ne Blöde, meine Bemühungen wurden mit einer mehr als guten Note belohnt und ich bin glücklich. ^^ Fürs erste.

Wäre da nicht der schleichende Verdacht, dass sich die Charas langsam aber sicher selbstständig machen...<.< Lästig, wirklich. Ich geb mein bestes, aber ich habe das Gefühl Bryan mutiert zu nem Weichei. Dabei liebe ich ihn als gefühlskalten Massenmörder. v.v Traurig aber wahr. Aber das wird schon. Hoffentlich. Er ist einfach unter emotionalem Stress... ^^;

Wie auch immer, wenn es zu sehr ins OC abdriftet, sagt mir bescheid, kay? Ich bin immer noch unsicher, welche Art von Beziehungen sich so entwickeln werden bzw. welche Art es überhaupt momentan ist. Und besonders die zwischen Tala und Bryan macht mir zurzeit Probleme. Aber genug mit dem Rumgelabere.

Dieses Kapitel ist nicht eines meiner Favoriten, aber nötig. Das musste da rein und ich dachte mir: Let's get it over with. ^^

Wie immer noch schnell zu euren Kommis:
 

@ x_heartShot_x: Ich hoffe doch mal, dass es interessant wird. Nicht dass ich bald ne Klage am Hals habe. "Langweilen mit Todesfolge"...
 

@ Minerva-moon: Ich liebe deine Kommis. Ich LIEBE sie. ^_______^ Sie sind so lang. Sieht immer so bedeutend aus, weißt du...*lol* Bin froh dass wenigstens Kai IC ist. Schwein gehabt. Dachte schon, ich verunstalte ihn wie Bryan. Von Tala gabs ja noch nicht so viel. Kommt aber noch.

Ob ich Kai jedoch mit Ray verkupple ist fraglich. Nicht gegen das Pairing. ich mag es, wenns gut geschrieben ist. Aber es gibt einfach zu viel davon. Deshalb wohl eher nicht.

Hach ja, der Friedhof. Der wird dieses Kapitel nochmal schön in Szene gesetzt. ^.~
 

@ laola: Das mit den Demo Boys kommt definitiv nächstes Kapitel. Dieses hier ist quasi die Vorbereitung auf das Aufeinandertreffen. ^-^ Hoffe du bleibst weiter am Ball.
 

@ moaboa: Gut, mit Gefühlsbeschreibungen hab ich immer so meine Probleme. Besonders bei sowas wie Kai, der ja gewöhnlich nicht wirklich darüber spricht. Hat mich viel Bestechung gekostet, etwas Einblick zu bekommen...
 

@ LindenRathan: Habs mir zu Herzen genommen. ^^ Ich hoffe jetzt ist es übersichtlicher. ^-^ Wo die Demos sind hat jetzt schon einen langsamen Anfang. Nächstes Kapitel dann endlich mehr. Bisher wurde ja nur "vorbereitet". Ob Kai bei ihnen bleibt ist die Frage. Ich weiß es selbst noch nicht. ^^"
 

So, genug geschwafelt. Viel Spaß beim neuen Kapitel!!!
 

Melou xxx
 

Kapitel 4: Gebrochene Versprechen
 

Ihm war kalt. Die Ärmel seiner viel zu großen Jacke bedeckten zwar seine Finger, aber die eisige Luft zog durch jede Öffnung und brachte ihn zum Zittern. Er spürte wie die Nässe des Schnees langsam durch seine zu dünnen Schuhe sickerte und rieb sich kurz über die laufende Nase.

Ihm gefiel es an diesem Ort nicht. Noch weniger, er machte ihm Angst. So viel Angst hatte er erst einmal in seinem kurzen Leben gehabt.

Deswegen war er wie die Nächte davor nach draußen geschlichen, um wenigstens so tun zu können, als ob er auf einem großen, weiten Feld durch den Schnee lief. Diese Vorstellung gefiel ihm eigentlich ganz gut.

Nur diese Nacht war er nicht allein. Einige Meter von sich entfernt entdeckte er jemanden auf einem der seltsam geformten Steine sitzen. Beinahe lautlos ging er näher heran und erkannt den Jungen, den er am Vortag auf einem der Gänge gesehen hatte. Seinen Namen kannte er nicht, aber es war unmöglich ihn zu verwechseln. Diese feuerroten Haare im Kontrast zu den eisblauen Augen und der fast weißen Haut… Er hätte ihn für einen Engel halten können, hätte der Junge nicht so traurig ausgesehen.

Also ging er auf ihn. Seine Mutter hatte ihm immer gesagt, dass man traurige Leute aufheitern sollte, wenn man denn konnte.

Als er vor dem rothaarigen Jungen zum Stehen kam, wanderte dessen Blick langsam vom bedeckten Himmel zu ihm. Er wurde nervös. Solche Blicke war er nicht gewöhnt. Dieser war so nichts sagend und gleichzeitig auffordernd. Fast unhöflich.

„Hallo“, sagte er vorsichtig und seine Stimme klang so unsicher, wie er war. Entgegen seiner Hoffnungen erwiderte der andere nicht, also redete er weiter. „Ich bin Bryan. Und du?“

Der Junge sah ihn abschätzend an. Etwas, was Bryan nur von Erwachsenen kannte, oder generell Leuten, die älter waren als er. Aber der Rothaarige war sogar kleiner als er selbst. Vielleicht fünf. Sein Blick wirkte unpassend. Zu erwachsen eben. Zu bitter.

„Tala“, antwortete der Junge schließlich nach einer langen Schweigephase, in der er höchstwahrscheinlich anstrengend nachgedacht hatte.

Bryan lächelte. „Was machst du hier draußen?“

„Nichts“, erwiderte Tala einsilbig.

Er stutzte. „Aber du musst doch irgendwas machen. Und wenn du nur hier sitzt. Warum schläfst du nicht?“

„Warum tust du’s nicht?“

Daraufhin zog Bryan verwundert die Augenbrauen hoch. „Ähm… Naja. Ich konnte nicht schlafen, weißt du. Und mir gefällt es draußen.“ Er machte eine Pause, aber der andere sagte nichts. „Und du?“

Tala sah wieder an den Himmel. „Ich schlafe fast nie.“

„Warum?“ Bryan wusste, dass er nicht so neugierig sein sollte, das hätte seiner Mamma nicht gefallen, aber er mochte Tala. Obwohl er ihn eigentlich nicht kannte.

Wieder kam dieser abschätzende Blick, der ihn verfolgte während er sich neben Tala auf den Stein setzte und dann auch zum Himmel sah.

Tala schien zu zögern und als Bryan zu ihm blickte, sah er, dass der Jüngere etwas beschämt auf den Boden sah.

„Ich habe Angst im Dunkeln. Allein“, sagte er kaum hörbar.

„Ich auch“, gab Bryan zu. „Früher hat meine Mamma auf mich aufgepasst, bis ich eingeschlafen war.“

Der Rothaarige sah zu ihm. „Wo ist sie jetzt?“

Er lächelte tapfer und deutete dann auf einen der Steine mehrere Meter von ihnen entfernt. „Da vorne. Und deine?“

Talas Blick verschleierte sich. „Ich weiß nicht. Auf mich hat noch nie jemand aufgepasst.“

„Dann mach ich das jetzt.“

Verwunderte blaue Augen sahen ihn an, aber Bryan blieb standhaft.

„Ich pass auf dich auf, wenn du schläfst. Dann kann keiner kommen und dich holen. Versprochen...“
 

Seine Lider öffneten sich flatternd. In seinem Kopf drehte sich alles, aber seine Sinne waren auf einmal messerscharf, als er merkte, dass die Hand, die er zuvor gehalten hatte, verschwunden war. Manisch tastete er umher, aber es bestand kein Zweifel. Er war allein.

Verdammt! Er war eingeschlafen. Und währenddessen hatten sie Tala…

Bryan schlug hart mit der Faust auf den Boden. Sein Körper schrie fast vor Schmerzen aber er registrierte sie kaum. Panik überkam ihn. Panik und Angst, wie er sie noch nie in seinem Leben verspürt hatte. Und Schuld. Er hatte sein Versprechen gebrochen. Das Versprechen, das er über zehn Jahre gehalten hatte. Ein Moment der Unachtsamkeit, der Schwäche, und Tala war verschwunden.

„Scheiße…“ Er lehnte seinen Kopf zurück und sah an die Decke, die er in der Dunkelheit allerdings nur erahnen konnte. Sie hätte zwei Meter über dem Boden sein können, oder auch zwanzig. Er hätte den Unterschied nicht bemerkt.

„Nein…“ Die Faust traf den Boden ein weiteres Mal. Viele Male folgten. „Nein, nein, nein!“

Jetzt bemerkte er den Schmerz in seiner Hand. Es lief etwas Flüssiges an ihr hinunter. Blut, ohne Zweifel. Nur der Anfang des Vergießens. Das erste war sein Tun. Das letzte wird es auch sein. Egal wie. Egal, wie alles andere.

‚Bitte, sei am Leben…’
 

+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+
 

Kai war sich den schockierten Blicken der anderen bewusst. Er konnte verstehen, dass es für Außenstehende ein Horror-Erlebnis sein musste. Zu gerne hätte er gewusst, wie die Reaktionen ausfallen würden, sollte er ihnen erzählen, dass das sein Lieblingsplatz in der Abtei gewesen war. Gedanklich schüttelte er jedoch sofort den Kopf. Er würde darüber nicht reden. Schon gar nicht mit ihnen.

Die Hände in seine Taschen schiebend ging er weiter und betrat das Hauptgebäude der Abtei. Die Schritte hinter ihm blendete er aus. Er war in einer Trance, sah wie durch einen Tunnel, als er einen Gang entlang lief, einige Male abbog, eine schmale Treppe hinunter stieg und nach einem weiteren Fußmarsch durch mehrere dunkle, unterirdische Flure vor einer von mehrere Türen stehen blieb. Kai versuchte die Kontrolle zu bewahren, aber dennoch konnte er es nicht verhindern, dass seine Hände leicht zitterten, als er die Türklinke ergriff…
 

Die rostigen Scharniere quietschen, als er die von der Kälte angelaufene Metalltür öffnete. Von innen kam nur ein schwacher Lichtschimmer über die Schwelle.

Er atmete einmal tief durch und betrat dann das kleine Zimmer. Das wenige Licht kam, wie er sofort feststellte, von einer einzelnen Glühbirne, die an einigen Drähten und Kabeln von der Decke hing. Die Wände und der Boden waren aus Stein. Es gab kein Fenster. Die Ausstattung war minimal, aber trotzdem schien der Raum bis zum Bersten voll gestellt. Die rechte und die linke Wand säumten jeweils zwei wackelig aussehend Metallbetten und je eine morsche Holztruhe, die wohl als Schrank dienen sollte. Geradeaus, wo eigentlich ein Fenster hingehört hätte, seiner Meinung nach, stand ein fünftes Bett. Und darauf saß jemand. Mit dem Rücken zur Wand, die Beine an den kleinen und dünnen Körper gezogen, denn soviel konnte er selbst von hier aus erkennen. Der andere war kleiner als er. Ob er auch jünger war, wusste er nicht.

Die blauen Augen, die so hell in dem düsteren Raum schimmerten, lagen auf ihm, aber der Junge gab keinen Ton von sich.

Unsicher sah er sich um. Die Bewohner der anderen Betten waren wohl nicht anwesend. Oder dieses Zimmer war mit Ausnahme des Kleineren unbewohnt. Er umklammerte seinen Rucksack fester und ging dann zaghaft auf das Bett zu, das hinten links an der Wand stand und legte sein weniges Gepäck darauf ab. Der andere Junge sagte nichts, also nahm er an, dass diese Schlafgelegenheit wohl nicht besetzt war.

Er kletterte darauf und die Matratze beulte sich quietschend unter ihm ein. Schon allein das Sitzen war unangenehm.

Die Stille gefiel ihm nicht. Generell fand er diesen Ort zu still. Und zu dunkel. Er mochte die Dunkelheit einfach nicht. Sie erinnerte ihn an Dinge, vor denen er Angst hatte.

Er sah auf und bemerkte, dass ihn der andere mit seinen auffälligen Augen musterte. Noch nie hatte er eine solche Farbe gesehen. Er kannte sehr dunkle Augen, braune Augen, graue Augen, grüne Augen und alle anderen Farben die man sich nur denken konnte. Aber etwas war anders. Vielleicht lag es daran, dass sie keine Rührung zeigten. Der Junge hätte auch ein Roboter sein können. Aber Maschinen hatten nicht so schöne, blasse Haut oder diese kirschroten Haare.

Er wollte etwas sagen, aber er wusste nicht was.

„Bleibst du hier?“

Die Stimme des Jungen ließ ihn zusammenzucken. Sie war leise, aber unheimlich klar.

„Ich denke schon“, antwortete er. „Mein Großvater hat gesagt, dass ich hier rein gehen soll.“ Er machte eine kurze Pause. „Ich bin übrigens Kai. Und wie heißt du?“

„Tala“, war die kurze Antwort.

Kai nickte. „Und wie alt bist du? Ich bin diesen Sommer fünf geworden.“

„Ich auch.“

Die kurzen Beine auf dem Bett ausstreckend lächelte Kai ihn an. „Komischer Zufall. Wie lange wohnst du denn schon hier?“

Bei dieser Frage schien Tala lange überlegen zu müssen. Seine Stirn runzelte sich und seine Augen waren auf den Boden gerichtet. „Ich weiß nicht“, sagte er schließlich.

„Ich erst seit heute“, erzählte Kai weiter. „Großvater passt auf mich auf, weil Mama und Papa zu tun haben. Aber sie kommen bald wieder und holen mich ab. Sind deine Mama und dein Papa auch arbeiten?“

Tala schüttelte den Kopf.

„Was machen sie dann?“

Der Rothaarige zuckte mit den Schultern. „Weiß nicht.“

„Wer passt dann auf dich auf?“ löcherte Kai weiter.

Er wurde von verwunderten Augen angesehen. „Wieso?“

„Irgendjemand muss doch auf dich aufpassen, oder? Das ist so. Auf mich passen Mama und Papa auf. Nur dass sie jetzt nicht da sind.“

„Aha.“ Tala nickte verstehend. „Aber wenn sie nicht da sind, können sie doch nicht auf dich aufpassen.“

„Stimmt“, musste Kai zugeben. „Aber weißt du was? Solange sie nicht da sind, passt du auf mich auf. Und ich auf dich. Also gegenseitig. Ja?“

Der Kleinere nickte und sah dann verwundert auf die Hand, die Kai ausstreckte.

„Versprochen?“ fragte er nach.

Ein kleines Lächeln zog an Talas Mundwinkeln und er ergriff die etwas größere Hand zaghaft. „Versprochen…“
 

„Kai? Kai!“

Seine Hand, die das Bettgestell umklammert gehalten hatte, schnellte an seine Seite zurück, als er herumwirbelte und Tyson vor sich stehen sah.

„Alles okay? Du sahst ziemlich abwesend aus…“

„Hn“, war wie so oft der einzige Kommentar, bevor er sich abwandte und versuchte, seine Fassung wiederzuerlangen, was sich angesichts der aktuellen Situation als schwierig herausstellte. Er war im Moment einfach nur froh, dass er mit dem Rücken zu allen stand. Das alles wühlte ihn mehr auf, als er angenommen hatte. Dieses schleichende Schuldgefühl, das ihn schon seit einigen Tagen begleitete, wurde immer größer und drohte ihn gänzlich zu erdrücken. Kai merkte nicht, wie sein Team den Raum verlies, um ihm seine Ruhe zu lassen.

Draußen auf dem Gang teilten die Bladebreakers jedoch einige besorgte Blicke.

„Also“, begann Tyson schließlich. „Ich wusste ja, dass die Abtei echt gruselig ist, aber das hätte ich nicht erwartet. Ein Friedhof? Zellen? Also nicht Zellen, aber ich bitte euch, so was sind doch keine Zimmer…“

„Meine Gedanken“, bestätigte Ray. „Und es scheint Kai auch aufzuwühlen. Er scheint schon die ganze Zeit nicht bei sich zu sein. Meint ihr, es ist wegen…“

Er ließ das Satzende offen, aber die anderen wusste schon, worauf der Chinese hinauswollte.

Max zuckte mit den Schultern. „Ich kann es mir nicht vorstellen. Aber wer weiß. Kai erzählt ja nie was. Dabei würde es mich wirklich interessieren. Vor allem nach seinen Worten von gestern.“

Tyson schluckte hörbar. „Ich dachte, wir tun ihm einen Gefallen, ihn hier rauszuholen. Aber er scheint das hier ja zu vermissen.“

„Das glaub ich nicht“, widersprach Max. „Er hat schließlich von den Demolition Boys geredet. Nicht von der Abtei. Wenn, dann vermisst er das Team. Vielleicht-“

Weitere Worte wurden von hektischen Schritten unterbrochen und Judy kam heftig atmend vor ihnen zum Stehen und legte kurz die Hand auf ihre bebende Brust. Sie holte einige Male tief Luft bevor sie reden konnte.

„Wir haben eine Spur“, sagte sie atemlos. „Es wurde ein Hubschrauber gesichtet. Außerhalb von Moskau.“

„Meinst du, dass sie da sind, Mum?“ fragte Max nach.

Sie lächelte schwach. „Ich hoffe. Das ist unsere einzige Spur, oder?“

„Eine Spur?“

Sie wirbelten herum. Kai stand, wieder so kalt und unnahbar wie am Morgen, im Türrahmen und hatte eine Augenbraue nach oben gezogen.

Judy nickte. „Ein Hubschrauber wurde vor kurzem gesichtet. Etwa eine halbe Fahrstunde außerhalb. Wir haben schon die Geländewagen vorfahren lassen, um die Gegend abzusuchen, sowie einen Heli.“

Kais Gesichtsausdruck blieb gleichgültig und neutral und Ray wusste nicht, ob er sich das eigenartige Schimmern in seinen roten Augen nur eingebildet hatte.

„Dann sollten wir uns beeilen“, sagte er und ging an ihnen vorbei. „Boris ist nicht für Verzögerungen bekannt.“
 

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Ein klickendes Geräusch riss ihn aus seinem Schlaf. Oder Ohnmacht. Bryan erinnerte sich nicht. Sein rechter Arm war mittlerweile vollkommen taub. Die Nerven waren wohl durch die Verletzung nach und nach abgeklemmt worden. Auch egal. Wozu brauchte er seinen Arm jetzt noch.

Ein greller Lichtstrahl, der durch die nun geöffnete Tür auf sein Gesicht fiel, unterbrach seine Gedanken. Bryan kniff die Augen zusammen und blinzelte. Er machte insgesamt drei Umrisse aus. Und er war sich sicher, wer einer davon war.

„Noch bei Bewusstsein, Bryan?“

Allein beim Klang dieser Stimme zog sich alles in seinem Körper vor purem Hass und Abscheu zusammen.

„Wo ist er?“

Boris lachte kalt auf. „Keine Sorge. Ihm geht es besser als dir.“

Bryans Augen gewöhnten sich nach Stunden in der Dunkelheit langsam ans Licht und er sah, dass Boris auf ihn zukam und sich vor ihn kniete, jedoch genügend Abstand haltend, dass Bryan ihn nicht berühren konnte.

„Weißt du, Bryan. Ich habe mich immer gefragt, was in deinem Kopf vorgeht. Und ich werde nicht schlauer, egal wie viel Zeit vergeht. Du hast nicht einmal mit der Wimper gezuckt, als ich deine Mutter erschossen habe. All die Jahre hast du nicht einmal ein Zeichen von Schwäche oder Angst gezeigt. Und jetzt sitzt du hier, schlotterst von Kopf bis Fuß wie ein kleines Kind im Dunkeln, nur weil dein ach so wichtiger Teamcaptain plötzlich nicht mehr da ist.“ Boris lachte ein weiteres Mal. „Die Frage ist ganz einfach. Warum? Versteh mich nicht falsch, Bryan. Ich weiß, wie besonders Tala ist. Aber ich habe nie verstanden, wie er dich dazu gebracht hat, willig zu sein, alles für ihn zu tun.“ Er richtete sich auf und sah ihn überlegen an. „Und jetzt wirst du sterben, weil er versagt hat. Seltsam, wie die Dinge so verlaufen, nicht wahr?“

Damit gab er den zwei anderen Anwesenden, irgendwelchen Wachen, das Zeichen, Bryan von seinen Ketten zu befreien. Dieser musste ein Aufkeuchen unterdrücken, als sie an seinem fast leblosen Arm zogen und er fühlte, wie sich das Schultergelenk weiter auskugelte. Er stand nur wackelig auf den Beinen, aber sein Stolz ließ es nicht zu, selbst in den letzten Minuten seines Daseins Boris gegenüber Schwäche zu zeigen. Diesen einen Triumph würde er ihm nicht lassen…



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Taylor
2007-11-13T16:26:30+00:00 13.11.2007 17:26
toooooolll!
echt gut!diese flashbacks in die vergangenheit von ihnen sind echt gut gewirden....amer tala...da möchte man ihn doch glatt in de arm nehmen udn jknuddeln....frag mich immernoch wo bryan udn co. sind....
schnell weiter so
lg
laola
Von: abgemeldet
2007-11-13T16:13:00+00:00 13.11.2007 17:13
Bryan wird nicht etwa jetzt sterben, oder was?

Klasses Kappi^^ Die flashbacks sind super XDD

Moaboa
Von: abgemeldet
2007-11-12T20:47:19+00:00 12.11.2007 21:47
Ja, ja, schon klar, Bryan wird jetzt sterben*überhaupt nicht sarkastisch ist*

Bryan ist am Anfang wirklich sehr lieb. Aber na ja, wie du schon sagtest: Er hat sich etwas verselbstständigt.
Tala hat eigentlich ganz schönes Glück! Gleich zwei Süße, die auf ihn aufpassen wollen^^!
Ich frage mich, was mit dem süßen, blauäugigen Wuschel passiert ist!
Kai gefällt mir. Ich würde äußerst gerne erfahren, wie es ihm in der Abtei dann ergangen ist und was mit seinen Eltern geschehen ist. Voltaire ist ja so lieb...

Nun, Kai ist halt mein Favorit und ich möchte dementsprechend viel über ihn und Tala erfahren.
Trotz allem hoffe ich, dass es doch noch eine TaKa wird. Mit YuBos kann ich nicht so viel anfangen.
Wie dem auch sei:
Egal für was du diich entscheidest, die Story ist klasse und los wirst du mich auch nicht mehr*eg*
Allerdings wirst du dir noch öffters TalaxKai- Schwärmereien von mir anhören müssen^^°

Was den Friedhof angeht..., gut. Bryans Eltern liegen dort, folglich werden dort mehrere Elternteile vergraben sein. Aber Kinder auch? Auf Grund von zu hartem Training? Nichtbeachtung von Vorschriften und "Versagen"? Das Ding da, das du dir ausgedacht hast, ist sehr interessant und wirft schöne Fragen auf!
Es ist gut, wenn eine FF soetwas schafft^^!
An den Bladebreakers gibt es nichts zu bemängeln.
Aber vielleicht an der Länge der Kapitel?
Na ja, ich will mal nicht so sein. Ich plage mich auch immer schön mit Mathe herum (Wozu braucht man sphärische Trigonometrie im Gymnasium zu lernen? Reicht es denn nicht im Studium?! ... scheinbar nicht...), da ist eine Mathe-Klausur Grund genug, um das zu verzeihen*zwinker*

Nyo, na dann bis demnächst*g*!

Bye

Minerva
Von:  LindenRathan
2007-11-12T20:07:59+00:00 12.11.2007 21:07
Die werden Bryan doch wohl nicht erschießen?
Klasse geschrieben.
Hoffentlich finden sie Tala und die anderen rechtzeitig.
Schreib schnell weiter.
Von:  Dean
2007-11-12T18:47:07+00:00 12.11.2007 19:47
tolle kappi x3
Ich find die Flashbacks echt super
Ich weiß net ob ich schon geschrieben hatte aba ich liebe deinen Schreibstil ^___^
Ich finds voll niedlich wie Kai und tala sich kennen lernen :]
Das Ende is auch toll ´bin mal gespannt was jetzt mit Bryan passiert ^^
Hoffe du schreibst schnell weiter

lg Ich^_^


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