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Die Magie der Musik

von

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Kapitel 48
 

Ziemlich wacklig auf den Beinen ging Daniel am nächsten Morgen nach unten, um die Hunde rauszulassen, die nach ihrer morgendlichen Toilette verlangten. Schwerfällig nahm er auch die letzten Stufen und öffnete im Wohnzimmer die Terrassentür. Die Zwei lief gleich nach draußen und beschnüffelten die Pflanzen.
 

Seufzend machte Daniel sich auf den Weg in die Küche. Er war vollkommen fertig. Serdall hatte ihn gestern noch dreimal genommen und danach war er sowas von erschöpft gewesen, dass er es noch nicht mal in die Dusche geschafft hatte. Daniel beschloss für sich, dass er Serdall unbedingt ein Hobby suchen musste. Sein Freund hatte durch das andauernde Nichtstun wirklich viel zu viel Energie. Gut, es war nicht so, dass ihm der Dauersex gestern keinen Spaß gemacht hatte, aber irgendwann war auch mal gut. Und das war bei ihm nach dem dritten Mal gewesen, doch Serdall hatte seine Methoden, ihn auch noch für eine weitere Runde zu begeistern. Die Konsequenzen durfte Daniel jetzt tragen. Wenigstens war erst einmal keine Schule, denn seine Kehrseite schmerzte gewaltig. Wie konnte man dort unten bitteschön Muskelkater bekommen?
 

Müde rührte Daniel sich in der Küche einen Kakao an. Er hatte die letzten beiden Nächte wirklich zu wenig Schlaf bekommen. Wie er das nachholen sollte, war echt eine gute Frage. Er lehnte sich an die Theke, da er momentan wirklich nicht auf den Holzstühlen sitzen wollte, und schloss noch einmal kurz die Augen.
 

Lächelnd machte Ethan kurz mit Dustin vor der Küche Halt, um ihm einen Kuss zu geben. Seit heute morgen waren sie praktisch unzertrennlich. Sie hatten erst noch ein wenig zusammen gekuschelt, waren gemeinsam duschen gewesen, hatten sich angezogen und wollten nun zu zweit frühstücken. Dustin schien ihn auch nicht mehr loslassen zu wollen. Gleich, nachdem sie das Zimmer verlassen hatten, hatte er seine Hand genommen und sie bis jetzt nicht mehr losgelassen. Ethan konnte gar nicht beschreiben, wie glücklich er im Moment war. Lächelnd öffnete er die Tür und sah Daniel an der Theke stehen. Scheinbar war jemand noch früher wach als sie.
 

„Morgen“, grüßte Ethan etwas verhalten und zog somit Daniels Aufmerksamkeit auf sich und Dustin. Dessen Augen wurden im ersten Moment groß, eher er das fette Grinsen nicht mehr aus seinem Gesicht bekam.
 

„Nee, oder?“, lachte Daniel doch etwas erstaunt. Er hatte es zwar gehofft, aber nicht wirklich daran geglaubt, dass Dustin und Ethan miteinander schlafen würden. Denn sonst wären sie wohl nicht so einträchtig in die Küche gekommen. „Unser Dustin vergreift sich scheinbar an Alkoholleichen“, meinte er neckend.
 

„Aber nur nachdem sie sich an mich vergriffen haben“, murmelte Dustin glücklich, umarmte Ethan von hinten und küsste sich gleich wieder an dessen Hals entlang.

Sofort wanderten seine Hände wieder über Ethans Bauch und fuhren kurz unter das Shirt. Himmel, er konnte echt keinen Zentimeter von Ethan weichen, sonst glaubte er vor Sehnsucht sterben zu müssen. Na ja, so extrem dann doch nicht, aber es war schon ein blödes Gefühl ohne ihn. „Du siehst so aus, als ob du eine anstrengende Nacht gehabt hättest“, lachte Dustin und sah auf die deutlichen Kussmale die den ganzen Hals verzierten. Im krassen Gegensatz dazu stand Daniels blasses und müdes Gesicht. Innerlich atmete Dustin auf. Anscheinend waren Daniel und Serdall immer noch zusammen.
 

Daniels Gesicht verfinsterte sich ein wenig, als er sich zu Gemüte führte, wer genau ihn gerade auf sein Liebesleben mit Serdall ansprach. Immerhin hatte Dustin Mitschuld daran, dass er Serdall betrogen hatte. Zumindest das hatte Daniel sich schon klargemacht, auch wenn er sich selbst immer noch die größere Verantwortung für die Aktion gestern zuschrieb.
 

„Nun, du hättest ja fast mit dafür gesorgt, dass es diese Nacht nicht gegeben hätte. Genauso wie keine andere“, meinte Daniel neutral. Ihm fiel auf, dass sich Dustin noch nicht einmal entschuldigt hatte, sondern nur mit einem scheiß Kommentar zu seinem wartenden Kerl abgerauscht war. Dustin rollte mit den Augen. Also hatte Daniel es Serdall wirklich gebeichtet. Ethans verwirrten Blick ignorierend sah Dustin zu Daniel. Himmel, was würde Ethan nur denken, wenn jetzt rauskam, dass er erst gestern noch kurz mit dem Schwarzhaarigen geknutscht hatte? Ethan würde doch glatt wieder falsche Schlüsse ziehen und sich betrogen fühlen. Schließlich waren sie gestern ja noch zusammen gewesen, zwar auf wackligen Beinen, aber Ethan war offiziell sein Freund gewesen.
 

„Die Betonung liegt ja glücklicherweise auf fast, nicht wahr?“, murrte Dustin leicht angesäuert und löste sich nun doch von Ethan. Er fühlte sich schlecht.
 

Daniel schnaubte aufgebracht. Erst brachte Dustin diese Aktion gestern, woraufhin Serdall sich fast von ihm trennte und jetzt war er auch noch wütend auf ihn? Wirklich, irgendwann platzte auch Daniel mal der Kragen.
 

„Oh ja, genau. Klasse. Du hast mich ja nur geküsst und anschließend einfach stehen lassen, weil du zu deinem Typen gerannt bist. Ehrlich, du bist so ein Arschloch. Hast schon einen Kerl an der Angel und musst es dann auch noch riskieren, mir meine Beziehung kaputt zu machen. Und noch nicht mal eine simple Entschuldigung kommt von dir. So als ob es tatsächlich keine große Sache für dich wäre.“ In seiner Wut nahm Daniel Ethan nicht wahr, der geschockt und mit feuchten Augen noch immer an der anderen Seite der Küche stand.
 

Schmerzlich sah Dustin zu Ethan, der nun anfing zu weinen. Daniel wollte dafür nun wohl seine Beziehung kaputt machen. Eine kalte Gänsehaut lief ihm bei diesem Anblick über den Rücken und er sah zur Seite.
 

„Eine Entschuldigung bringt es doch eh nicht und für mich war es keine große Sache, okay? Es ging mir am Arsch vorbei. Du warst einfach nur da und ich hatte Bock drauf. Als kleine Einstimmung“, zischte Dustin und verschränkte verzweifelt die Arme, weil seine Finger heftig zu zittern anfingen, da Ethan heftig aufschluchzte und die Hände vors Gesicht schlug. Aus der Traum, dachte sich Dustin schmerzlich und sah aus dem Fenster.
 

Bei Dustins Worten krampfte sich in Daniel etwas zusammen, als er merkte, wie extrem er anscheinend ausgenutzt worden war. Erst jetzt wurde ihm klar, dass auch Ethan alles mitgehört hatte. Geschockt und mit einem enorm schlechten Gewissen ging er zu ihm, da Dustin immer noch an Ort und stellte verharrte, und nahm in ihn den Arm. Zuerst sträubte sich Ethan noch, doch dann schien er aufzugeben und klammerte sich heftig zitternd an Daniel. Leicht wiegte Daniel sie hin und her, während seine Gedanken Achterbahn fuhren. Was sah Dustin eigentlich wirklich in Ethan? Bis eben oder besser bis gestern hatte er noch gedacht, dass Dustin Ethan liebte und ihn hoffentlich nicht mehr gehen ließ, wenn sie erst einmal miteinander geschlafen hatten. Diesen Eindruck sah er auch bestätigt, als die zwei heute Morgen so vertraut zusammen runtergekommen waren, aber was war jetzt? Dustins Kommentar hatte ihn die ganze Sache in einem neuen Blickwinkel sehen lassen. Scheinbar pfiff er auf die Gefühle anderer Menschen und für ihn war Treue ein Fremdwort. Dass er sich so abfällig in Ethans Gegenwart äußerte zeigte doch, dass es ihm egal war, wenn sein angeblicher Freund seine krassen Ansichten mitbekam, oder? Daniel konnte nur den Kopf schütteln. Hatte er diesen Mann tatsächlich so extrem falsch eingeschätzt?
 

Dustin versuchte derweil seine Atmung in den Griff zu bekommen. Da war er endlich mit Ethan zusammen und jetzt das. Es war einfach nur zum Verzweifeln. Kurz sah er zu Daniel und Ethan und seufzte leise. Was machte er hier eigentlich? Sein Liebster heulte sich gerade die Seele aus dem Leib und sein Ex-Freund, den er rein aus einer Laune heraus gestern auch noch geküsst hatte, versuchte ihn zu trösten. Und er? Er stand bewegungslos da und wusste nicht, was er machen sollte. Er kannte doch diesen ganzen Mist nicht wirklich. Dustin zwang das Zittern in seinem Körper nieder und ging langsam auf Ethan zu, der sich hilflos an Daniel klammerte.
 

„Ethan, ich ...“ Ihm versagte die Stimme und er biss sich auf die Lippe. All das, nachdem sie sich endlich gehabt hatten, den schlimmsten Punkt überwunden hatten.
 

„Lass mich in Ruhe“, zischte Ethan heiser und versuchte Dustin wütend anzusehen, doch alles, was dabei herauskam, war ein todtrauriger und verzweifelter Blick. „Ich dachte, du würdest mich lieben. Stattdessen triffst du dich hinter meinem Rücken trotzdem mit irgendwelchen Männern und küsst Daniel. Seine Beziehung hast du fast kaputt gemacht und unsere jetzt ganz. Na, war ich gut im Bett? Das war es doch, was du austesten wolltest, oder?“
 

Unglücklich sah Dustin zur Seite und verschränkte die Arme.
 

„Ich liebe dich“, murmelte er leise. „Und du bist das Beste was mir je wiederfahren ist“, flüsterte er heiser. „Aber ich hab dich wohl nicht verdient.“ Dustin fühlte sich wie der letzte Dreck, jetzt wo Ethan das von gestern wusste. „Ich glaube es ist besser so“, meinte er zu sich selbst und trat einen Schritt zurück. „Schließlich bin ich nur Abschaum, der bloß mit seinem Schwanz denkt“, ging er mit sich selbst hart ins Gericht. Es war so eine verdammte Ironie hier im Spiel, die ihn am liebsten kotzen lassen würde. Abrupt wandte er sich ab und ging zurück an das Küchenfenster, um apathisch hinauszublicken. Was machte er nur hier? Wieso kämpfte er nicht um Ethan? Weil ich ihn nicht verdient habe, dachte er sich leidlich und schloss die Augen.
 

Fassungslos sah Ethan zu Dustin. Das war es? Nicht eine Entschuldigung? Schmerzlich verzog der Rothaarige das Gesicht. Hatte er nicht vor ein paar Tagen zu Daniel gemeint, dass er selbst Angst hatte, nicht gut genug für Dustin zu sein? Und jetzt bekam er das von dem Blonden selbst zu hören? Ethan erinnerte sich schlagartig an das Gesicht von Dustin, kurz bevor er selbst gekommen war. Dann die lieben Worte, die Fürsorge… Und das Versprechen, dass Dustin ihn nicht verlassen würde. Ethan löste sich von Daniel und ging auf Dustin zu. Der Blonde hatte gesagt, dass er das Beste wäre, was ihm je passiert wäre… Und gestern war gestern!
 

„Hast du mit dem Typen gestern geschlafen?“, fragte er Dustin zittrig. Er war froh, als sein Freund den Kopf schüttelte. Ethan verstand Dustin irgendwo. Daniel hatte ihm doch gesagt, dass Dustin ein eher körperlicher Typ war. Und Ethan hatte wohl zu lange gezögert. Und da war ja noch Vorgestern, als Ethan einfach wieder geblockt hatte und Dustin ziemlich sauer geworden war. Eigentlich waren sie doch schon auseinander gewesen… Er fasste Dustin an die Schulter und drehte ihn zu sich. Ethan wollte nicht, dass es so endete, jetzt, wo es doch gerade Mal begonnen hatte. Nachdenklich sah Ethan in Dustins Gesicht, der ihn aber nicht ansah, sondern den Boden anstarrte. Himmel, Ethan wusste nicht, woher sein Selbstbewusstsein gerade kam, aber er strich Dustin über die Schläfe und umfasste dessen Kinn.
 

„Sieh mich an“, meinte er leise. Dustins hellblaue Augen richteten sich auf ihn und Ethan lächelte minimal. Dustin war wohl wirklich eher der körperliche Typ. Ethan sah es ihm aus unerfindlichen Gründen an, dass er alles wollte, nur ihn nicht verlieren. Nur wusste sein Freund anscheinend nicht, wie er das ausdrücken sollte. Es war dieser verzweifelte Blick in Dustins Augen, der Ethan dies schlussfolgern ließ. Seufzend schlang Ethan die Arme um Dustins Nacken. „Ich bin ab jetzt der Einzige, den du küsst und mit dem du schläfst“, flüsterte er in Dustins Ohr. Sofort schlangen sich Dustins Arme um Ethans Körper und zogen ihn an den Anderen.
 

„Ja“, hauchte Dustin leise und vergrub sein Gesicht in Ethans Halsbeuge. Er war so unendlich froh, dass Ethan sich nicht von ihm trennen würde.
 

Daniel sah etwas skeptisch zu den beiden rüber. Hatte Dustin seinen Fehler doch eingesehen? Aber eben war er noch so ein extremer Kotzbrocken gewesen. Ehrlich, durch den Kerl sollte man mal durchblicken. Ethan schien es scheinbar schon zu können, denn er hatte die richtigen Fragen gestellt.
 

Seufzend ging Daniel aus der Küche und nach oben zu Serdalls Zimmer. Er persönlich hatte keine Ahnung, wie er sich weiterhin gegenüber Dustin verhalten sollte. Der Kommentar in der Küche zu ihrem Kuss gestern war schon ziemlich krass gewesen. Wenigstens eine Entschuldigung hatte er sich erhofft, die aber nicht gekommen war. War er Dustin so egal, dass er es noch nicht mal bereute, ihn in solche Schwierigkeiten geritten zu haben?
 

Vorsichtig öffnete Daniel die Tür und spähte zum Bett. Serdall schien noch zu schlafen. Pah, der hatte ja auch keine Krämpfe im Hintern. Kopfschüttelnd und leicht lächelnd ging Daniel zum Bett und küsste seinen Schatz. Serdall hatte sich wahrlich lange genug ausgeruht. Ein Auge öffnend spähte Serdall zu Daniel und sofort bildete sich ein mildes Lächeln in seinem Gesicht. Seine Arme schlangen sich um Daniels Nacken und er zog ihn erneut zu einem Kuss heran.
 

„Du bist ja schon auf“, murrte er leise und strich durch Daniels schwarze Haare. „Wie geht’s dir?“, fragte er leise und ließ seine Hände zu Daniels Hals gleiten.
 

„Ich habe Muskelkater an Stellen, von denen ich vorher noch nicht einmal mitbekommen habe, dass sie überhaupt Muskeln besitzen“, erwiderte Daniel grinsend. „Ehrlich, du solltest mit Taki zum Karate gehen, damit du nicht deine ganze Energie an mir auslassen musst.“ Lächelnd legte Daniel sich neben Serdall aufs Bett und verdrängte die Geschehnisse von eben in die hinterste Ecke. Das war momentan unwichtig. Viel lieber wollte er sich noch ein paar Streicheleinheiten von Serdall holen.
 

„Ach komm“, schnurrte Serdall und drehte sich zu Daniel. Sehnsüchtig rückte er eng an ihn heran und schlang die Arme um ihn. „Gestern Abend hat es dir doch gefallen. Also beschwer dich jetzt nicht“, meinte er feist und stupste seine Nase an Daniels. „Du hast aber keine Schmerzen, oder?“, fragte er besorgt und strich mit dem Handrücken über Daniels Wange.
 

„Hast du schon mal nicht schmerzenden Muskelkater gehabt?“, fragte Daniel sarkastisch, lächelte dann aber wieder. Serdall war schon süß, wenn er sich solche Sorgen um ihn machte. „Trotzdem, heute verzichte ich dankend auf Sex. Oralverkehr okay, aber mehr muss echt nicht sein.“ Seufzend rutschte er ein wenig auf Serdall und ließ die Arme links und rechts von ihm herunterhängen. Serdall gähnte ein wenig und strich über Daniels Rücken.
 

„Schade“, murrte er leise und strich grinsend über Daniels Po. Sein Freund langte sogleich nach seiner Hand und zog sie von der Region zurück. Leise lachend strich Serdall wieder über Daniels Rücken und hauchte einen Kuss auf sein Ohr. „Was machen wir denn dann, den ganzen Tag über? Magst du irgendwo hinfahren?“
 

Daniel überlegte kurz. Wegfahren hieß lange im Auto sitzen und wahrscheinlich ellenlange Wege gehen oder sonst was.
 

„Nee, lieber nicht“, meinte er seufzend. „Zumindest heute nicht. Aber ich habe ja noch drei weitere Tage frei, da könnten wir dann was unternehmen. Morgen und übermorgen ist Taki auch nicht da. Also könnten wir auch etwas machen, wo der Kleine normalerweise nicht mitkommen könnte.“
 

„In Ordnung“, flüsterte Serdall und gab Daniel einen Kuss. „Also machen wir uns heute einen schönen gemütlichen Tag. Du legst dich aufs Sofa, Kimba neben dich, ich diene als Kissen und kraule dich hinter den Ohren?“ Serdall hatte im Moment wirklich schrecklich gute Laune. Er war sexuell total ausgelastet und würde die letzte Nacht nicht so schnell vergessen. Daniel stöhnt absolut göttlich, dachte er sich und musste breit grinsen.
 

„Du kraulst mich hinter den Ohren?“, lachte Daniel. „Das klingt so, als wäre ich auch ein Haustier.“ Kichernd zog er sich ein Stück nach oben und küsste Serdall kurz. Es war echt unglaublich, wie wohl er sich hier fühlte. Es war sozusagen schon sein zweites Zuhause. Sonst hatte er seine Hausaufgaben gemacht, eventuell mal etwas mit Philip unternommen und das war es. Den restlichen Tag war Langeweile angesagt. Hier fühlte Daniel sich wirklich ausgelastet, beschäftigt und einfach nur glücklich. Sein Blick fiel auf seine Tasche, die immer noch unausgepackt an der Wand neben dem Schrank stand. Es sah so aus, als wäre er nur auf der Durchreise. Kurz entschlossen stand Daniel auf und biss kurz die Zähne zusammen, als sich seine untere Körperhälfte wieder etwas schmerzlich bemerkbar machte. Er schnappte sich seine Tasche, öffnete den Schrank und sortierte Serdalls Sachen ein wenig um, damit für seine Klamotten genug Platz war.
 

Seufzend drehte sich Serdall auf die Seite und sah Daniel bei seiner Arbeit zu. Es war schön, dass Daniel endlich die Tasche einräumte. Serdall hatte es zwar nicht sagen wollen, aber es hatte ihn schon genervt, dass das Ding ständig da rumstand. Gähnend legte er sich bequemer und schloss die Augen. Es war gestern Abend so schön gewesen. Daniel war zum Schluss leider nur total erschöpft eingeschlafen. Nun gut, da war es auch schon gegen drei am Morgen gewesen. Die Decke noch etwas höher ziehend, blickte er kurz noch einmal zu Daniel, bevor er wieder in einen seichten Schlaf fiel.
 

Glücklich stand Daniel vor dem eingeräumten Kleiderschrank. Irgendwie war das für ihn ein weiterer Schritt in eine Zukunft mit Serdall, wobei seine leere Reisetasche dafür nur symbolisch wirkte. Es ging ihm vielmehr darum, dass er sich mit der Kleidung, die er jetzt hier hatte, wieder ein Stück von zuhause gelöst hatte. Deswegen brauchte er nicht mehr zurückgehen. Zumindest vorerst nicht.
 

Daniel drehte sich wieder zurück zum Bett und sah, dass Serdall schon wieder schlief. Seufzend schloss er den Schrank. Ehrlich, diesen eigenartigen Schlafrhythmus musste er Serdall noch austreiben. Wochentags war das in Ordnung, da sahen sie sich vormittags sowieso nicht, aber am Wochenende waren das ein paar Stunden verschenkte Zeit zu zweit. Trotzdem beschloss er, Serdall schlafen zu lassen. Es war gestern Abend doch spät geworden und die Tatsache, dass er seine festen Zeiten hatte, zu denen er aufwachte, egal wann er schlafen ging, musste sich ja nicht auf Serdall negativ auswirken. Wenn der mürrisch war, weil er zu wenig Schlaf bekommen hatte, war das auch keine schöne Zeit mit ihm. Leise schloss Daniel wieder die Tür und ging nach unten. Er würde mal nach Kimba suchen. Taki schlief ja augenscheinlich auch noch. Das hatte er wohl von seinem Vater.
 

Unten angekommen drang leises Stöhnen aus dem Wohnzimmer. Augenverdrehend betrat Daniel den Raum, da hier nun mal der einzige Weg nach draußen war. Ethan lag halb auf der Couch, das Shirt hochgeschoben und die Hose runter. Dustin hockte zwischen seinen Beinen und bewegte seinen Kopf rhythmisch auf und ab. Was er gerade machte, war eigentlich klar.
 

„Wenn Serdall euch sieht, kastriert er euch“, flötete Daniel und ging zur Terrassentür. „Immerhin ist Taki mit im Haus.“
 

In dem Moment kam Ethan laut stöhnend in Dustins Mund und der Blonde schluckte grinsend das Sperma.
 

„Wir sind ja schon fertig“, meinte er glücklich und verstaute Ethans Glied wieder in dessen Unterhose und schloss die Jeans. Der Rothaarige zog erschöpft seine Knie auf das Sofa und legte sich hin. „Bin gleich wieder da“, murmelte Dustin und küsste Ethans Schläfe. Der Engländer döste schon leicht weg, als Dustin aufstand und zu Daniel auf die Terrasse ging. „Daniel?“, fragte Dustin leise, ging zu dem Schwarzhaarigen und stellte sich neben ihn. „Es tut mir leid, auch wenn es jetzt ein bisschen spät kommt.“ Verlegen kratzte sich Dustin am Hinterkopf. Daniel ging noch ein wenig weiter in den großen Garten hinein und setzte sich auf die Bank am Teich.
 

„Meinst du das ernst?“, fragte er leise und sah den leichten Wasserkreisen nach, die ein Wasserläufer hinterlassen hatte. Zwar klang Dustin ernst und ehrlich, aber Daniel schwebte immer noch das Gespräch von vorhin im Kopf herum. Da hatte Dustin auch so geklungen, als würde er die Wahrheit sagen. Dustin setzte sich neben Daniel und sah in den blauen Himmel.
 

„Echt, ich bin so ein Idiot. Nur weil ich frustriert war, gibt mir das noch lange nicht das Recht, dich so ins Messer laufen zu lassen. Weißt du, jetzt erst mit Ethan weiß ich, was ich dir beinahe angetan hätte, mit meiner Scheiße.“ Dustin seufzte leise und sah zu Daniel. „Kannst du mir meine Blödheit verzeihen?“, fragte er leise und lächelte minimal.
 

„Bleibt mir etwas anderes übrig?“, fragte Daniel und lächelte ebenfalls schief. Langsam war klar, dass Dustin es wirklich ernst meinte, sonst würde er seine Fehler nicht eingestehen. „Trotzdem haben mich deine Worte heute Morgen ziemlich getroffen. ‚Für mich war es keine große Sache. Es ging mir am Arsch vorbei. Du warst einfach nur da und ich hatte Bock drauf.‘“, zitierte Daniel die Worte, die sich in seine Gedanken eingeprägt hatten.
 

„Okay“, murmelte Dustin vor den Kopf gestoßen. „Ich weiß auch nicht, warum ich das gesagt hab. Zum einen stimmt es. Gestern war mir alles total egal. Langsam komm ich mir aber ziemlich bescheuert vor. Echt, das hätte nicht sein müssen. Ich will gar nicht wissen, wie Serdall reagiert hat. Ich bin nur froh, dass ihr immer noch zusammen seid“, erklärte Dustin leidlich. „Und vorhin war ich einfach nur fertig, weil Ethan geweint hat und irgendwie war ich wütend, weil du das vor ihm besprechen musstest. Du bist mir nicht egal und es tut mir auch furchtbar leid…“ Seufzend stützte Dustin sein Kinn in die Hände und die Ellen auf die Knie.
 

„Ja, das tut mir auch leid, dass ich die Sache vor ihm ausgebreitet habe. Aber ich war so wütend, dass ich gar nicht mehr wahrgenommen habe, dass er auch da ist. Das musste einfach raus und gesagt werden. Und wenigstens steht das auch nicht mehr zwischen euch. Eure Beziehung baut sich jetzt von einer ehrlichen Basis auf. Ist doch schön.“ Daniel lächelte leicht. „Aber das Gespräch mit Serdall gestern war ziemlich schlimm“, meinte er unglücklich. „Ich hatte echt lange die Befürchtung, dass es aus ist. Er ist einfach runtergegangen. Zum Glück hat sich doch noch alles zum Guten gewandt.“
 

„Man, ich wette Serdall ist sauer auf mich“, murmelte Dustin leise. „Am besten ich verschwinde gleich mit Ethan, bevor er aufwacht. Aber sag, habt ihr es gestern noch schön getrieben?“ Anzüglich grinsend hakte Dustin seinen Finger in Daniels Kragen und zog ihn ein wenig nach unten. „Himmel, das sieht echt schlimm aus...“, murmelte er und besah sich die ganzen dunkelroten Flecke, die dicht an dicht an Daniels Hals entlang verteilt waren.
 

„Die Dinger sind überall“, lachte Daniel. „Wahrscheinlich wollte Serdall dafür sorgen, dass jeder sieht, dass ich vergeben bin. Zeit genug, mir die ganzen Knutschflecke zu machen, hatte er ja. Beim vierten Mal war ich so fertig, dass ich aufgehört habe zu zählen, aber da waren es dann so um die dreiundzwanzig.“ Daniel lächelte etwas peinlich berührt.

„Und sauer ist gar kein Ausdruck. Serdall ist rasend vor Wut auf dich“, seufzte Daniel.
 

„Vier Mal? Halleluja, er ist ein Sexmonster!“, lachte Dustin gut gelaunt und strich kurz über einen richtig dunklen Fleck. Er nahm seine Hand wieder weg und lächelte glücklich. Mal sehen, ob er mit Ethan vielleicht auch so oft an einem Abend schaffen würde. Sein Blick schweifte von Daniel weg und zu dem kleinen Gartenteich. Er hätte nie gedacht, dass Serdall in der Hinsicht so heftig sein könnte. Aber dass sein Schwager sauer war, war schlecht. „Ich verzieh mich lieber schn… Mist“, sagte Dustin erschrocken, als er zur Terrassentür sah.
 

Serdall stand mit ziemlich bösem Blick dort und sah zu ihnen. Hastig sprang Dustin auf und entfernte sich von Daniel, als Serdall mit forschen Schritten auf ihn zukam. Er konnte gar nicht so schnell gucken, wie der Violinist bei ihm war und mit der Faust ausholte. Der Schlag saß. Er traf Dustin direkt am Jochbein und haute ihn um. Keuchend stützte er sich auf den Ellen ab und sah zu Serdall, während er sich mit einer Hand über die Wange rieb. Scheiße, tut das weh, dachte sich Dustin gequält und biss sich auf die Lippe. Erschrocken kroch er ein Stück zurück, als Serdall ihn schon am Kragen packte und ihn zwang, ihm in die blaugrünen Augen zu sehen. Kimba und Mücke kamen sofort zu Dustin und Serdall gestürzt und sprangen wild um sie herum, wobei sie kräftig bellten.
 

„Was bildest du dir überhaupt ein“, zischte Serdall mit dem kalten Unterton, den er seinem Yakuzablut zu verdanken hatte. Dustin erschauerte sichtlich. Man vermutete es zwar nicht, aber in seinem Schwager steckte mehr Kraft, als man es sich vorstellen konnte. Und die Tatsache, dass Serdall mit seiner Faust zugeschlagen hatte, wobei er seine Hände doch immer so sehr schützte, zeigte, dass er mehr als nur sauer war. Serdall war stinkwütend. Erneut setzte Serdall zum Schlag an und zog seine Faust schon nach hinten. Dustin schloss ergeben die Augen und wartete auf den Aufprall.
 

„Serdall!“, schrie Daniel erschrocken. Er hielt reflexartig dessen Arm fest und drängte sich zwischen ihn und Dustin. Verdammt, er hatte gewusst, dass Serdall wütend auf seinen Schwager war. Er hatte zwar gesagt, dass er Dustin eine runterhauen wollte, aber Daniel hätte nie geglaubt, dass Serdall das tatsächlich tun würde. Vor allem sah es auch so aus, als würde er Dustin krankenhausreif schlagen wenn keiner ihn stoppen würde. „Es ist genug“, meinte Daniel fest. „Du hast deinen Standpunkt klargemacht. Den Rest kannst du auch mit Worten erledigen.“ Daniel spürte seinen Puls vor Adrenalin rasen. Man, hatte ihn dieser Auftritt geschockt. Wütend sah Serdall zu ihm und ließ Dustins Kragen los.
 

„Es ist nicht genug“, knurrte er wütend. „Erst gestern küsst er dich und heute fummelt er schon wieder an dir rum. Mir reicht es!“, rief Serdall sauer und machte sich von Daniel los. „Glaubst du wirklich, ich lass das einfach durchgehen? Er hat sich so viel Mist geleistet, das ist echt die Krönung des Ganzen!“ Böse blitzte Serdall zu Dustin, als der sich langsam wieder erhob.
 

„Serdall, es tut mir leid“, meinte Dustin.
 

„Spar dir das und pack besser deine Sachen“, zischte Serdall wütend und drehte sich um. Er hatte wirklich genug von seinem Schwager. Geschockt sah Daniel Serdall nach und blickte dann zu Dustin.
 

„Ich versuche das zu regeln“, meinte er leise und lief seinem Freund hinterher. Serdall war inzwischen durch das Wohnzimmer gestapft und hatte dem wieder aufgewachten und etwas erschrockenen Ethan einen bösen Blick zugeworfen. Daniel sah den rothaarigen Engländer entschuldigend an und holte Serdall auf der Treppe ein.
 

„Jetzt warte doch mal“, rief er genervt und griff sich Serdalls Hemd. „Du hast die ganze Situation falsch verstanden. Dustin hat sich bei mir entschuldigt und mich gefragt, ob und wie wir uns gestern vertragen haben. Da waren die Knutschflecke eben mit Thema. Mehr war da nicht. Auf jeden Fall hast du keinen Grund, ihn rauszuwerfen!“
 

„Hab ich nicht?“ Sauer drehte Serdall sich zu Daniel um. „Soll ich es etwa riskieren, dass er dich vielleicht noch irgendwann mal wieder flachlegt?“ Genervt setzte er sich auf die Treppenstufen und strich sich durch die schwarzen Haare. „Ehrlich, mir wird das schlichtweg zu viel mit ihm. Jetzt mag er sich vielleicht entschuldigen und wahrscheinlich läuft es mit Ethan auch ganz gut, aber was ist, wenn es da wieder bergab geht? Ich will nicht, dass er irgendetwas mit dir tut“, zischte Serdall leise und rieb sich über die Fingerknöchel seiner rechten Hand. Daniel setzte sich auf Serdalls Schoß und schlang die Arme um seinen Nacken.
 

„Dann bleib einfach immer bei mir und pass auf, dass er mir nichts tut“, flüsterte er und küsste Serdall kurz. „Außerdem ist er momentan wirklich glücklich mit Ethan und hat jetzt auch verstanden, was er mit seinem Kuss alles ins Rollen gebracht hat.“ Mit schiefgelegtem Kopf sah Daniel seinen Freund an.
 

„Ich kann ja nicht immer bei dir sein“, murrte Serdall und legte die Hände auf Daniels Hüften. Nachdenklich legte er seine Stirn an Daniels Brust und sog tief dessen Duft ein. Seine Finger stibitzten unter das Shirt und strichen leicht über die warme und weiche Haut an den Seiten. „Und du denkst, dass die Gefahr jetzt nicht mehr besteht, weil er mit Ethan zusammen ist?“, fragte er leise und platzierte einen Kuss auf Daniels Kehlkopf. Er wollte Dustin eigentlich auch nicht rauswerfen, nur in seiner Wut hatte er geglaubt, dass das die beste Entscheidung wäre. Jetzt, wo Daniels Anwesenheit ihn besänftigte, sah er das auch anders. Das Haus wäre sowieso viel zu groß, nur für Daniel Taki und ihn selbst. Und Dustin hatte ja seine Strafe bekommen.
 

„Weil er mit Ethan zusammen ist und weil er seinen Fehler eingesehen hat“, ergänzte Daniel noch und lehnte seine Stirn an Serdalls. „Also darf er hierbleiben? Es wäre ja unverantwortlich, den armen Kerl auf der Straße schlafen zu lassen. Wie sollen wir denn ohne die ganze Action den Tag verbringen?“ Daniel grinste leicht.
 

„Ach, da würde uns sicher etwas einfallen“, schnurrte Serdall und ließ seine Hände über Daniels Hintern gleiten. „Dein Konditionstraining würde sicherlich genug Zeit in Anspruch nehmen“, flüsterte Serdall und küsste sich an Daniels Kinn entlang, wobei er seine Hände direkt unter dem Shirt am Rücken nach oben gleiten ließ. „Und beim nächsten Mal würde ich ihn eh zu Kleinholz verarbeiten“, murrte er leise und dachte daran, wie er vielleicht Fei dabei zu Rate ziehen könnte.
 

„Da würde ein kleiner rothaariger Engländer aber ziemlich deprimiert sein. Du kannst Dustin ja auslagern und ihn Ethan schenken“, scherzte Daniel. „Und mein Konditionstraining verschieben wir bitte auf morgen. Es wird zwar immer ein wenig besser, aber ich werde an gestern wohl noch den heutigen Tag zu leiden haben. Außerdem habe ich vorgeschlagen, dass du dir lieber ein Hobby suchst, statt mich auszupowern. Du kannst ja mit den Hunden joggen gehen.“ Grinsend sah Serdall in Daniels Augen.
 

„Ich hab doch ein Hobby. Meine Geige“, gab er an und schob Daniel von sich, um wieder aufzustehen. Überlegend legte er einen Finger an sein Kinn. „Hm, ich denke, wenn du immer so fertig bist, reagierst du sicher nicht auf irgendwelche Attacken von Dustin“, murmelte er mehr zu sich selbst und schüttelte unwirsch den Kopf. Er war wirklich liebeskrank heute. „Wo ist Taki eigentlich?“, fragte er besorgt und sah Daniel in die Augen.
 

„Im Bett?“, fragte Daniel zurück und schauderte innerlich bei dem Gedanken, jeden Tag mehrmals von Serdall vernascht zu werden. So gern er auch mit seinem Freund schlief, dabei würde er dann doch kapitulieren.
 

„Ich geh ihn lieber mal wecken“, sagte Serdall und gab Daniel einen Kuss auf die Lippen. „Machst du Frühstück?“, fragte er lieb lächelnd und strich zärtlich über Daniels Wange.
 

„Mach ich“, meinte Daniel. „Für fünf Personen, oder?“, wollte er wissen, bevor er sich an alle Geschehnisse von gestern Nacht erinnerte. „Warte, ist Abigail nicht noch hier?“ Überfragt zuckte Serdall mit den Schultern.
 

„Ich weiß es nicht und eigentlich mag ich gar nicht nachschauen.“ Seufzend erhob er sich und umarmte Daniel. „Besser wir schauen mal nach“, murmelte er an Daniels Wange und genoss noch einmal die Nähe seines Freundes.
 

„Du widersprichst dir innerhalb eines Atemzuges“, lachte Daniel und küsste Serdall kurz, bevor er ihn an die Hand nahm und in das Gästezimmer im zweiten Stock zog. Abigail lag noch immer schlafend im Bett und im Raum stand stickige und nach Alkoholausdünstungen riechende Luft. Daniel verzog leicht das Gesicht. „Scheint, als würde sie noch ihren Rausch ausschlafen“, schlussfolgerte er.
 

Genervt ging Serdall zum Fenster und öffnete es, damit es in diesem Zimmer nicht ganz so sehr stank. Augenrollend stellte sich Serdall vor Abigail, die ihm im nächsten Moment ihren Hintern zu streckte. Leider trug sie nur einen Tanga. Augen zu und durch, dachte sich der Schwarzhaarige leidlich und schüttelte sie an der Schulter.
 

„Hey Abigail!“, rief er und die Rothaarige stöhnte auf Grund der Lautstärke und murrte ziemlich unschön. Sie sah sich zu Serdall um und riss geschockt die Augen auf, als sie ihn erkannte. Hastig raffte sie die Decke um ihren Körper und bekam den nächsten Schock, als sie Daniel sah.
 

„Was mach ich hier?“, fragte sie Serdall zischend. Jener seufzte unhörbar. Dass sich manche Leute mit dem Alkohol nicht beherrschen konnten, verstand er einfach nicht.
 

„Du hast Ethan hergebracht und ihr beide habt euch ganz schön betrunken. Mach dich ein wenig frisch. Im Badezimmer müsstest du alles finden, was du brauchst. Wir frühstücken gleich“, meinte Serdall neutral und sah ihr in die rotunterlaufenen Augen.
 

„Danke“, murrte sie leise und ließ sich zurück in die Kissen fallen. Es wäre wohl besser, wenn sie später redeten. Daniel folgte Serdall, als er wieder hinausging und die Tür hinter sich schloss. Er hatte bemerkt, wie sein Freund Abigail scheinbar ungeniert auf den ziemlich unbekleideten Hintern gesehen hatte. Er fragte sich ohnehin, warum Serdall sie gestern unbedingt hatte ausziehen müssen. In Jeans konnte man schließlich auch schlafen und sie wohnte ohnehin direkt nebenan. War ja nicht so, als müsste sie noch durch die halbe Stadt.
 

„Soll ich mir das nächste mal für dich auch einen String anziehen“, fragte er Serdall etwas angesäuert. Ungläubig sah Serdall ihn an. Jetzt war er auf Abigail auch noch eifersüchtig? Daniel müsste doch von allen wohl am besten wissen, dass er bei ihr so ziemlich gar keine Ambitionen hatte. Schließlich war er mit ihm zusammen und Daniel hatte sich gestern selbst genug geleistet.
 

„Ja und vielleicht betrinkst du dich noch anständig und hast eine Fahne, die man achtzig Meter gegen den Wind riecht. Dann bin ich sicherlich ziemlich scharf auf dich“, murrte Serdall und machte sich auf den Weg, um endlich Taki zu wecken.
 

Daniel schwieg. Er wusste, dass er sie als Konkurrentin nicht fürchten musste, aber sie hatte echt schon zu viel getan, als dass er nicht lieber etwas vorsichtiger in ihrer Gegenwart war. Zwar hatte Serdall sie nach der Fotoaktion ordentlich zusammengefaltet, aber wer sagte ihm bitteschön, dass sie sich nicht schnell davon erholt hatte und ihre nächste Racheaktion plante? Außerdem war Serdall ohnehin viel zu nett zu ihr. Er hatte sie sogar mehrmals hierhin eingeladen und war mit ihr ausgegangen. Und er erlaubte ihr, hier zu übernachten, anstatt nach Hause gehen zu müssen. Die Standpauke ihrer Eltern hätte sie eigentlich verdient gehabt. Nun, vielleicht sah Daniel die Situation auch einfach zu extrem, aber irgendwie konnte er Abigail aus mehreren Gründen nicht wirklich leiden.
 

„Wie wäre es, wenn du sie einfach nach Hause schicken würdest, jetzt, wo sie ihren Rausch scheinbar ausgeschlafen hat, anstatt sie auch noch zum Frühstück einzuladen?“, grummelte Daniel und ging mit Serdall eine Etage höher.
 

Der Violinist drehte sich zu Daniel um und presste ihn gegen die Wand. Forsch zwang er ihm einen tiefen Kuss auf. Seine Hände ruhten auf Daniels Hüften, stibitzten wieder unter das Hemd und fuhren über den flachen Bauch. Keuchend löste Serdall den Kuss und blitzte Daniel wütend in die Augen.
 

„Vertrau mir doch einfach“, zischte Serdall leise und fasste in Daniels Haare, um ihn erneut tief zu küssen. Wie oft musste er seinem Freund noch klar machen, dass er einzig und allein ihn wollte? Die ganze Nachte hatte er Daniel doch geliebt und jetzt? Vertraute ihm sein Freund nicht einmal soweit, dass er Abigail standhalten würde? Serdall vermied es, den Kuss von Dustin und Daniel zu erwähnen, der wohl ihre Beziehung zurzeit genug geschädigt hatte. Und Serdall war sicherlich nicht geneigt, Abigail überhaupt irgendwie anzufassen, gar zu küssen. Daniel war der, der ihn wieder gefühlsmäßig aufgetaut hatte und würde auch der bleiben, der ihn weiterhin wärmen würde. Serdall schüttelte innerlich den Kopf. Er immer mit seiner Romantik, er sollte sich etwas zügeln.
 

Daniels Atem flog heftig, als Serdall sich wieder von ihm löste.
 

„Ich vertraue dir“, stellte er keuchend klar. „Aber ich vertraue ihr nicht und ich mag sie nicht, was wohl auch kein Wunder ist.“ Dieses Mal küsste er Serdall von sich aus verlangend. Daniel vertraute ihm wirklich. Serdall würde ihn von seiner Natur her schon nicht betrügen können. Er hatte eigentlich keine Zweifel daran, dass sein Freund ihm immer treu bleiben würde. Aber es gab gewisse Situationen, in denen auch Serdalls generelle Einstellung nichts nützte. Vieleicht, wenn jemand sich wirklich extrem an ihn heranmachte und er leicht betrunken war. Irgendwas Extremes. Aber Abigail war gerade wohl keine Gefahr.
 

„Ja, aber dann gifte mich nicht so an“, murmelte Serdall und stupste seine Nase gegen Daniels. „Es ist noch recht früh am Morgen und ich habe meinen Schwager gerade geschlagen. Was glaubst du, wie sich das auf meine Stimmung auswirkt, wenn du dann auch noch so schrecklich eifersüchtig wirst“, gab er leise zu und sah Daniel in die hellblauen Augen. Zärtlich strich er eine Strähne aus Daniels Stirn und seufzte leise. In letzter Zeit war er wirklich sehr offen zu Daniel. Wenn er sich daran zurücksann, wie er immer einfach alles überdacht und sich einfach stillschweigend geärgert hatte, war das ein enormer Fortschritt. Daniel wirkte sich wirklich positiv auf seine ganze Person aus.

Lächelnd hauchte er einen Kuss auf Daniels Lippen. „Ich liebe nur dich, Prinzesschen“, flüsterte er und wieder berührten sich ihre Münder. Sanft erwiderte Daniel den Kuss und sah Serdall dann in die Augen.
 

„Ich liebe dich auch“, raunte er und küsste diese weichen Lippen noch ein letztes Mal. „Tut mir leid, dass ich so pampig gewesen bin. Aber irgendwie muss ich mich wohl noch an den Gedanken gewöhnen, dass du wirklich ganz und gar mir gehörst. Mit Haut und Haar“, fügte Daniel noch an und biss einmal in Serdalls Nacken. Lachend löste er sich von ihm und griff seine Hand. „Komm, wir wollten doch Taki wecken gehen.“
 

Serdall folgte Daniel, mit einem Schmunzeln auf den Lippen. Der Geschmack von seinem Freund haftete immer noch darauf, als er kurz mit der Zunge darüber strich. Dass er wieder das Verlangen danach bekam, mit Daniel zu schlafen, wieder eins mit ihm zu sein, war wohl eher kontraproduktiv. Gerade jetzt, wo sie Treppe hinaufgingen, fiel Serdall der staksige Gang seines Freundes auf. Er sollte sich wirklich ein wenig zurückhalten, schließlich ertrug Daniel die Nachwirkungen und es schien, als ob diese nicht so schnell abklingen würden. Seufzend umarmte Serdall Daniel noch einmal fest von hinten, als sie oben angelangt waren und küsste ihm hinter dem Ohrläppchen, einfach nur, weil er die Sehnsucht danach hatte, Daniel ständig im Arm zu halten. Daniel stöhnte leise auf.
 

„Nicht“, flüsterte er, weil ihm durch die Berührung einer seiner erogensten Zonen wieder heiße Schauer durch den Körper rannen. Wenn Serdall so weitermachte, würde er nicht widerstehen können und trotz seinem schmerzenden Hintern mit ihm schlafen. Seufzend legte er den Kopf zur Seite, um mehr Platz für Serdalls Lippen zu machen. Leicht lächelnd ließ Serdall seine Zunge hinter Daniels Ohrmuschel entlang gleiten und schob seine Hände über seine Brust. Seit wann war er nur so liebebedürftig? Ständig wollte er Daniel anfassen, ihn spüren und am liebsten allein mit ihm im Bett liegen und sich nackt mit Daniel herumwälzen. Seufzend löste sich Serdall von Daniels Haut, hielt ihn jedoch weiterhin im Arm.
 

„Entschuldige“, murmelte er leise und legte sein Kinn auf die Schulter vor sich. Etwas traurig lehnte er seine Wange an Daniels. Es war schon ziemlich heftig, wie sich sein Bedürfnis nach Daniel in letzter Zeit entwickelte. Warum nur war er manchmal nur so extrem? „Ich glaub es ist besser, wenn du in der Schulzeit zuhause schläfst… Langsam kann ich mich echt nicht mehr beherrschen“, nuschelte er und wurde ein wenig rot um die Nase. Wenn Daniel sich wegen ihm nicht in der Schule konzentrieren konnte, nur weil er die ganze Nacht nicht die Finger von ihm lassen konnte, würde er sich das nicht verzeihen. Schließlich stand sein Freund gerad vor dem Abitur.
 

„Wenn ich zuhause schlafen würde, käme ich wohl überhaupt nicht dazu und könnte mich in der Schule nicht konzentrieren, weil ich andauernd an dich denken würde“, erwiderte Daniel überzeugt. Er verkreuzte Serdalls Arme mit seinen vor seiner Brust und lehnte sich leicht an ihn. „Außerdem, wann sollen wir dann überhaupt miteinander schlafen?“, lachte er leise. „Und solange du es nicht übertreibst und ich normal sitzen kann, ist ja alles in Ordnung. Jetzt würde ich mich auch am liebsten von dir vernaschen lassen.“ Daniel seufzte deprimiert. Vielleicht würde es ja doch gehen. Mit Eisspray oder so.
 

„Ja, aber so wie du gerade die Treppen hochgegangen bist, glaube ich, dass ich dein Training auf unbestimmte Zeit einschränke“, murmelte Serdall und küsste Daniels Wange. „Ich glaube, wenn wir weiter so machen, kommt Taki nie aus dem Bett“, sagte er und löste sich von Daniel, nahm ihn aber bei der Hand, als er zu Takis Zimmer ging und nach leisem Klopfen eintrat. Ängstlich sah Taki unter seiner Decke hervor und linste zu den Beiden. Im nächsten Moment warf er die Decke von sich und lief zu seinem Vater.
 

„Papa, ich hab was ganz Schlimmes geträumt“, sagte er leise und streckte die Arme nach Serdall aus. Sofort hob Serdall ihn an und auf seine Arme. Taki schob sogleich die Stirn in Serdalls Halsbeuge und zitterte leicht, aber er weinte zumindest nicht. Seufzend strich Serdall über Takis Rücken. Ab und zu hatte sein Sohn solche Albträume, die ihn total verschreckten. Wahrscheinlich wieder etwas mit Louise. Sein Sohn litt ab und zu immer noch darunter, dass sie einfach verschwunden war. Für ihn war es zumindest so, dass sie einfach verschwunden war. Plötzlich kamen all die Erinnerungen an diesen Tag in Serdall hoch und er drückte Taki fest an sich.
 

„Hey, es ist alles in Ordnung, Taki. Ich bin doch da“, flüsterte er leise. „Und Dan ist auch da, siehst du?“, versuchte er seinen Sohn zu beruhigen und strich ihm durch die wüsten Locken. Er war immer noch nicht mit ihm beim Frisör gewesen, aber das war jetzt nebensächlich.
 

Daniel fuhr ebenfalls einmal durch Takis Haare. Er hatte sich extrem erschrocken, als Taki auf einmal so panisch auf sie zugelaufen war. Alpträume waren wirklich schlimm, vor allem wenn man noch jünger war. Taki so fertig zu sehen, deprimierte Daniel irgendwie auch. Er hatte den Kleinen echt schon extrem ins Herz geschlossen.
 

„Erzähl doch einfach mal von deinem Traum“, meinte er aufmunternd. „Man sagt, wenn man seine Albträume mit jemandem teilt, dann vergisst man sie schneller.“
 

Serdall sah seinem Sohn in die wasserblauen Augen und lächelte ihn aufmunternd an. Die kleinen Hände gruben sich stärker in Serdalls Nacken und er ahnte, dass es Taki schwer fiel, nicht zu weinen.
 

„Mama war wieder da und wir sind alle zusammen auf dem Rummel gewesen“, Takis Stimme zitterte leicht und in seinen großen Augen sammelten sich Tränen. „Wir haben ganz viel Spaß gehabt, aber“, er schluchzte leise auf, „dann kam das große Monster. Es hatte ganz viele große Zähne und sah ganz hässlich aus und ich hatte solche Angst.“ Nun liefen die wässrigen Kullern seine Wangen hinab und Serdall strich mit zitternden Fingern über die nasse Haut.
 

„Es ist nur ein Traum, Taki“, meinte er leise.
 

„Aber das Monster hat Mama mitgenommen! Und wir waren wieder alleine!“, schrie Taki leise, klammerte sich eng an Serdalls Hals und versteckte sein Gesicht wieder. Tief durchatmend strich Serdalls einem Sohn über den Rücken. Es nahm ihn selber mit, das zu hören, wie war es dann erst für seinen Sohn?
 

Lästige kleine Stiche fuhren durch Daniels Magengegend. Es war schlimm für ihn zu hören, wie sehr Taki seine Mutter scheinbar auch nach zwei Jahren noch vermisste. Er selbst würde sie wohl niemals ersetzen können. Dieser Gedanke machte ihm ziemlich zu schaffen. Es würde immer etwas zwischen ihm und Taki stehen. Daniel dachte an Serdall. Er hatte ihm den einen Tag auf dem Balkon gesagt, dass er seine Frau immer noch liebte. Stand sie etwa auch zwischen ihm und Serdall? In letzter Zeit hatte er davon eigentlich nichts bemerkt, aber vielleicht verschloss sein Freund sich ihm gegenüber in der Hinsicht auch nur. Serdall war so feinfühlig, dass er bestimmt mitbekommen hatte, wie schwer dieses Thema für Daniel war. Trotz dem leisen Schmerz in seinem Inneren lächelte Daniel tapfer.
 

„Aber dein Papa kümmert sich doch gut um dich“, meinte er zu Taki und strich ihm beruhigend über die Wange. „Er ist fast besser als beide Elternteile deiner anderen Freunde zusammen. Du hast ihn doch noch. Und Onkel Dustin ist schließlich auch noch da.“ Und ich, dachte Daniel traurig, aber verdrängte es. Er war nun mal nicht Takis Mutter, sondern nur der Freund seines Vaters.
 

Serdall lächelte schief. Daniel war wirklich nicht so gut in Dingen, die mehr Sensibilität bedurften, aber es gab Serdall ein angenehmes Gefühl, dass Daniel zu helfen versuchte. Er sah es seinem Freund an, dass dieses Thema ihm sehr unangenehm war. Serdall hingegen war es nicht unangenehm, es schmerzte ihn einfach, dass sein Sohn immer noch so sehr unter dem Verlust seiner Mutter litt.
 

„Hör mal, Taki. Mama ist immer bei dir. Du siehst sie zwar nicht, aber sie ist da, ja? Und sie beschützt dich. Also wein nicht mehr, sie würde nicht sehen wollen, dass du so traurig bist.“ Serdall lehnte sich ein wenig zurück, um ihn in die verweinten Augen zu sehen. „Du bist doch ein großer Junge und du willst doch, dass sie stolz auf dich ist, nicht?“ Taki nickte und wischte sich nachdrücklich über die Wangen.
 

„Ja“, meinte er leise und lächelte schon wieder leicht. Serdall küsste ihn auf die Stirn und sah dann zu Daniel, der ziemlich betreten dreinblickte.
 

„Guck mal, Dan ist auch ganz traurig, weil du geweint hast“, meinte er leise und Taki sah sofort zu dem Schwarzhaarigen und streckte die Arme nach ihm aus. Serdall ging einen Schritt auf ihn zu und Taki konnte Daniel nun umarmen.
 

„Nicht traurig sein. Jetzt ist alles wieder gut und ich hab ja dich, Papa und Dustin, die auf mich aufpassen“, meinte er leise und drückte Daniel fest.
 

Daniel lächelte leicht. Taki hatte ihn gern und das freute ihn, auch wenn er seine Mutter nicht ersetzten konnte. Aber es war wohl klar, dass die leiblichen Eltern eben eine Sonderrolle im Leben einnahmen. Wenn seine Mutter sterben sollte, würde er die Freundin seines Vaters zwar akzeptieren und mögen, eventuell sogar wirklich lieben, das tat er ja jetzt schon, aber sie würde eben immer nur die Ersatzmutter bleiben. Seufzend löste er sich von Taki. Dem Kleinen ging es jetzt schon wesentlich besser und auch der Knoten in seinem Magen löste sich langsam. Er würde eben einfach versuchen, seine Rolle so gut wie möglich auszufüllen.
 

„Wir wollten eigentlich frühstücken gehen. Was hältst du von Pfannkuchen?“, fragte er Taki. Sofort begann der Kleine zu strahlen.
 

„Au ja! Mit gaanz viel Nutella!“, rief er und machte sich schon von Serdall los, um Daniels Hand zu schnappen und ihn mit sich in die Küche zu ziehen. Der Violinist folgte ihnen gemächlich und vergrub die Hände in den Hosentaschen. Irgendwie kam er sich schäbig vor. Die letzten Tage hatte er nicht einmal an Louise gedacht, zumindest nicht so, dass er sich daran entsann. Er hatte es auch versäumt zum Friedhof zu fahren… Das musste er unbedingt heute nachholen, sonst würden ihn sein schlechtes Gewissen noch zerfleischen. Daniel hatte ihn so intensiv abgelenkt… Serdall wunderte sich wirklich über sich selbst. Er hätte nie erwartet, dass er sich je wieder so abhängig von nur einer Person machen würde und auch nicht, dass es ein Mann sein würde, der fünf Jahre jünger war, als er selbst.
 

Im Flur lief ihm Dustin über den Weg, der ihn mit hochgezogener Augenbraue ansah. Unter seinem Auge prangte ein beachtliches Veilchen und Serdall seufzte innerlich.
 

„Du musst nicht ausziehen“, murrte er ihm zu, als Daniel und Taki in der Küche verschwanden. Dustin kratzte sich verlegen am Kopf.
 

„Danke, Serdall“, meinte er leise. „Es tut mir---“ Serdall unterbrach ihn.
 

„Lass das Getue. Du hast deine Strafe bekommen und ich rate dir wirklich, dass du Daniel in der Hinsicht nicht mehr zu nahe kommst“, zischte er Dustin zu. Er sah ihm in die hellblauen Augen und Dustin nickte.
 

„Versprochen“, sagte der Blonde einsichtig und vergrub ebenfalls die Hände in den Hosentaschen. „Hat Taki geweint?“, fragte er Serdall im nächsten Moment, weil er bei seinem Neffen die roten Augen gesehen hatte.
 

„Albtraum“, murrte Serdall kurzangebunden. „Du bist endlich richtig mit Ethan zusammen?“, fragte er im nächsten Moment, als ein roter Schopf kurz um die Ecke linste und sofort wieder verschwand, als er erkannte, mit wem Dustin sprach. Serdalls Schwager grinste breit.
 

„Ja“, sagte er glücklich und Serdall sah es ihm an, dass es ihn diesmal wohl so richtig erwischt hatte. Schief grinsend klopfte er Dustin auf die Schulter.
 

„Irgendwie glaube ich, dass ich dir dazu gratulieren muss“, meinte er leise lachend. Dustin nickte heftig und die Freude schien ihm nicht aus dem Gesicht zu weichen. Wieder kam Serdall der Gedanke, dass Louise so vieles noch hätte miterleben müssen, aber es sollte wirklich nicht sein. Serdall wandte sich von Dustin ab und ging in die Küche.
 

Ende Kapitel 48



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von: abgemeldet
2007-11-14T12:34:06+00:00 14.11.2007 13:34
Echt schön das Ethan und Dustin zusammen sind.
Kann es sein das , wenn ein Problem gelöst ist, dass nächste schon kommt?
Für Daniel ist es richtig schwer, denn er ist nun der Freund von Serdall.
Besonders für Taki ist es eine große Umstellung, die er großartig gemeistert hat.Jedoch verschwindet Louise nicht ganz aus dem Leben von Familie Agami, zum GLück. Sie gehört dazu mit Recht , Daniel wird das auch schaffen!^^
Von:  kuestenfee1
2007-11-14T03:06:56+00:00 14.11.2007 04:06
Wahnsinn.
Ich habe diese FF gestern erst entdeckt. Als ich angefangen habe zu lesen, bin ich gar nicht mehr davon los gekommen. Die letzte Nacht habe ich nicht geschlafen und auch heute habe ich wieder seit dem frühen Nachmittag weiter gelesen.
Ich finde es beeindruckend, wie hier die freude, aber auch das Leid in zwischenmenschlichen Beziehungen dargestellt wird.
Ich freue mich für beide Paare, dass sie nach so vielen Schwierigkeiten endlich zueinander gefunden haben.

Ich freue mich schon sehr, zu erfahren, wie es in der Geschichte weiter geht.

lg kuestenfee
Von:  kuestenfee1
2007-11-14T03:06:46+00:00 14.11.2007 04:06
Wahnsinn.
Ich habe diese FF gestern erst entdeckt. Als ich angefangen habe zu lesen, bin ich gar nicht mehr davon los gekommen. Die letzte Nacht habe ich nicht geschlafen und auch heute habe ich wieder seit dem frühen Nachmittag weiter gelesen.
Ich finde es beeindruckend, wie hier die freude, aber auch das Leid in zwischenmenschlichen Beziehungen dargestellt wird.
Ich freue mich für beide Paare, dass sie nach so vielen Schwierigkeiten endlich zueinander gefunden haben.

Ich freue mich schon sehr, zu erfahren, wie es in der Geschichte weiter geht.

lg kuestenfee
Von:  kuestenfee1
2007-11-14T03:04:53+00:00 14.11.2007 04:04
Wahnsinn.
Ich habe diese FF gestern erst entdeckt. Als ich angefangen habe zu lesen, bin ich gar nicht mehr davon los gekommen. Die letzte Nacht habe ich nicht geschlafen und auch heute habe ich wieder seit dem frühen Nachmittag weiter gelesen.
Ich finde es beeindruckend, wie hier die freude, aber auch das Leid in zwischenmenschlichen Beziehungen dargestellt wird.
Ich freue mich für beide Paare, dass sie nach so vielen Schwierigkeiten endlich zueinander gefunden haben.

Ich freue mich schon sehr, zu erfahren, wie es in der Geschichte weiter geht.

lg kuestenfee
Von: abgemeldet
2007-11-13T11:44:39+00:00 13.11.2007 12:44
Großes Lob ,du bist echt fleißig beim Kappi schreiben.Mir macht das lesen viel Spaß .Freu mich aufs nächste Kapitel .Gruß tigrelilie


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