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Die Magie der Musik

von

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Kapitel 9
 

Der Morgen kündigte sich hell mit freundlichem Sonnenschein an. Doch Serdall weckte nicht die Helligkeit. Er lag schon wach in seinem Bett, als Taki hereingestürmt kam, um ihn zu wecken.
 

„Papa, du bist ja schon wach“, meinte Taki enttäuscht, weil er seinen Vater nicht hatte überraschen können.
 

„Morgen, mein Großer.“
 

Taki kam zu ihm und gab ihm eine Umarmung. Seufzend strich sich Serdall durch die Haare. Die ganze Nacht über hatte er kaum ein Auge zugemacht. So vieles war ihm durch den Kopf geschossen. Vehement verdrängte er diese Gedanken. Er wollte nicht weiter über sich selbst und die gestrige Aktion nachdenken.
 

„Komm, Taki. Wir gehen jetzt Daniel wecken.“
 

Ihm war mulmig beim Gedanken an den Jungen, aber er konnte Daniel nicht zu spät zur Schule kommen lassen.
 

„Dan ist noch hier?“
 

Takis Kinderaugen wurden groß. Eilig zog er seinen Vater aus dem Bett, der sich nur noch schnell seinen Morgenmantel schnappte und seinem Sohn dann folgte. Er wusste nicht genau, wie er Daniel jetzt begegnen sollte. Am liebsten würde er sich selbst für diesen Kuss in den Hintern treten. Er war doch nicht schwul. Das ging schon mal gar nicht.
 

Serdalls Hirn schmerzte von den Überlegungen die er diesbezüglich die ganze Nacht gewälzt hatte. Entschieden schüttelte er den Kopf. Er wollte nicht schon am frühen Morgen Kopfschmerzen bekommen, gerade heute, wo Fei doch kam und noch so einiges vorbereitet werden musste.
 

Taki klopfte wie verrückt an Daniels Zimmertür und stürmte dann ohne groß zu zögern hinein.
 

„Dan! Aufwachen!“
 

Freudig hüpfte sein Sohn auf das Gästebett und Serdall lehnte sich schweren Herzens in den Türrahmen. Himmel, ihm war übel.
 

Grummelnd drehte Daniel sich auf den Rücken und öffnete verschlafen die Augen.
 

„Man, Taki, kannst du mich nicht mal sanfter wecken? Muss es immer diese Hau-Ruck-Tour sein? Wie wäre es mal mit einem dezenteren Klopfen an der Tür oder einfach ein bisschen Schütteln an der Schulter“, murmelte er verstimmt, während er sich müde die Augen rieb und sich aufsetzte.
 

Daniel schauderte leicht, als die Decke von seinen Schultern rutschte und seinen nackten Oberkörper freilegte. Ganz schön kühl hier drin. Er sollte sich lieber schnell was anziehen. Sein Blick fiel auf Serdall, der in der Tür lehnte und ihn etwas missmutig ansah.
 

„Morgen“, meinte Daniel und lächelte ihm zu.
 

Leicht nur verzog Serdall die Mundwinkel. Ihm war absolut mulmig dabei, Daniels Oberkörper so entblößt zu sehen. Zumal an Daniels Hals immer noch Kussmale von Dustin prangen, die überdeutlich von seinen gestrigen Aktivitäten zurückgeblieben waren. Serdall bemerkte, dass er Daniel musterte und wandte seinen Blick ab.
 

„Guten Morgen“, nuschelte er verlegen. „Los, waschen und anziehen, Taki. Schule wartet nicht auf euch“, meinte Serdall fester und ging dann wieder in sein Zimmer, um sich dort im angrenzenden Bad zu Duschen und dann vollends anzuziehen.
 

Taki verließ zusammen mit seinem Vater das Zimmer und Daniel blieb allein zurück. Seufzend stand er auf, grinste aber dabei. Er hatte Serdalls musternde Blicke sehr wohl gesehen und auch gespürt, genauso wie dessen leichte Verlegenheit. Wenn das mal nicht davon zeugte, dass ihm die ganze Sache von gestern nicht komplett egal war. Er zog seine Sachen von gestern wieder an. Zuhause würde er sich gleich seine Schuluniform anziehen, da war das schon okay so. Anschließend ging Daniel in Richtung Bad, um sich soweit fertig zu machen.
 

Taki trocknete sich gerade das Gesicht ab und wuselte dann auch schon in Richtung seines Zimmers und so hatte Daniel den Raum erst einmal für sich. Als er seine Morgenhygiene beendet hatte, ging er in Richtung Küche und schob die restlichen Backbrötchen von gestern schon einmal in den Ofen. Immerhin war das noch seine Gegenleistung, die er erbringen musste, damit Serdall ihn zur Schule fuhr. Und Charline, wie Daniel sich gerade erinnerte.
 

Es war nicht einer von den Agamies, der als nächstes in die Küche trat, sondern Dustin. Verschlafen gähnend ging der Blonde zu der Kaffeemaschine, sah erst dann Daniel wirklich an und schien ihn auch zu erkennen. Etwas geschockt blickte er ihn an.
 

„Sorry, ich hab dich echt gerade für Serdall gehalten.“ Seufzend schüttelte Dustin über seine Müdigkeit den Kopf. „Na, alles klar?“ Er tat so, als ob nie etwas zwischen ihnen gewesen wäre.
 

„Ohja, mir ging es noch nie besser“, giftete Daniel. „Vor allem der Nachmittag gestern, war einfach genial. Mein Arsch tut übrigens immer noch weh, danke auch.“
 

Er schloss kurz die Augen, um sich wieder zu beruhigen. Er hatte sich vorgenommen und Serdall versprochen, dass er mit Dustin alles klären würde und da war es ein schlechter Start, wenn er herum keifte.
 

„Ich muss mit dir reden“, meinte Daniel dann beherrschter.
 

Dustin verschränkte die Arme. Darauf hatte er nun absolut keine Lust, trotzdem nickte er.
 

„Gut, worüber willst du denn reden?“
 

Daniel verdrehte die Augen. Dustins scheißegal Haltung ging ihm ziemlich gegen den Strich, aber er wollte diese Sache ein für alle mal aus der Welt geschafft haben.
 

„Nun, über uns? Okay, das klingt jetzt ein bisschen dumm und irreführend, aber das ist es im Kern, was ich mit dir besprechen möchte. Um es kurz zu machen: die drei Tage mit dir waren schön, wie du mich abserviert hast scheiße und das von gestern möchte ich bitte nicht noch einmal wiederholen.“
 

Abwartend sah er Dustin an. Wenn Daniel Pech hatte, würde der sich lachend umdrehen und den Raum verlassen, aber dieses Mal würde er nicht zurückstecken. Augenrollend wandte sich Dustin Daniel zu.
 

„Na gut, ich weiß, dass ich verletzend war. Es tut mir auch leid, dass ich vor Michelle nicht dazu kam dir zu sagen, dass Schluss ist, aber ich habe dir nie die rosarote Brille aufgesetzt und behauptet, dass ich dich liebe. Mögen ja, du bist echt süß auf deine Weise. Es kotzt mich aber an, wie du dich mit Serdall zusammentust, um mir eins auszuwischen. Und das gestern hat dir schließlich auch eindeutig gefallen.“ Grinsend schenkte Dustin sich Kaffee in eine Tasse und gab Milch und Zucker dazu.
 

„Du kannst versichert sein, dass ich dir die Augen ausgekratzt hätte, wenn du nicht effektiv meine Bewegungsfreiheit blockiert hättest. Ich erinnere nur an deine blutige Zunge", zischte Daniel. War Dustin so ignorant oder tat er nur so? „Was Michelle angeht. Wenn du ihn nicht auf der Straße aufgerissen hättest, dann hättest du mich doch flachgelegt, der nackt in deinem Bett auf dich warten sollte. Also sag mir nicht, dass du keine Zeit gehabt hättest, um mir bescheid zu geben. Wenn ich euch nicht im Bett erwischt hätte, dann wäre es halt mit einem anderen Typen an einem anderen Tag gewesen. Und eines sag ich dir: fass mich nie wieder an, verstanden? Such dir deinen Spaß woanders. Es laufen genug Typen draußen rum, die sich von dir vögeln lassen wollen.“
 

Vollkommen genervt seufzte Dustin auf.
 

„Du bist doch sonst nicht so eine Spaßbremse.“
 

Er stellte seine Kaffeetasse auf die Anrichte und ging einen Schritt auf Daniel zu. Er legte eine Hand an Daniels Wange und strich mit den Daumen über dessen Lippen. Dustin überging den bösen Blick, den Daniel ihm schenkte.
 

„Warum nicht ab und an noch gemeinsam ein wenig Fun haben? Du kannst ruhig zu mir kommen, wenn du magst“, flüsterte Dustin und gab Daniel einen Kuss auf die Lippen.
 

Wütend holte Daniel aus und gab ihm eine Ohrfeige, die sich gewaschen hatte, ehe er ihn wuchtig von sich weg stieß.
 

„Gott, du bist einfach das Letzte!“, fauchte er. „Was verstehst du an dem Wort nein nicht? Ich kann es dir gern auch noch in andere Sprachen übersetzten, wenn es dann in dein Hirn reingeht. Ich habe kein Interesse und bin nicht der Typ für gelegentliche, billige One-Night-Stands, jetzt kapiert?“
 

Applaudierend kam Serdall in die Küche. Er hatte den letzten Rest dieser Konversation zu seinem Vergnügen mitbekommen. Himmel, er hätte nie gedacht, dass Daniel seine Ratschlag mit dem Nein so ernst nehmen würde.
 

„Na Dustin, jetzt solltest du langsam begreifen, was er meint.“
 

Serdall ging an den beiden vorbei und setzte sich mit einem Glas Wasser an den Tisch. Grummelnd rieb sich Dustin mit der Hand über seine geschlagene Wange.
 

„Ist ja gut. Deine Sprüche kannst du lassen Serdall“, fauchte er und nahm seine Kaffeetasse wieder auf. Er würde sich hier nicht weiter zum Affen machen.
 

„Daniel? Lass uns einfach wieder Lehrer und Schüler sein. Auf Stress mit dir hab ich auch keinen Bock“, sagte Dustin leise, nahe an Daniels Kopf, sodass Serdall ihn am Tisch nicht hören würde. „Sowas wie gestern kommt auch nicht wieder vor, okay? Sorry nochmal deswegen.“
 

„Ist das dein Ernst“, raunte Daniel zurück und ignorierte Serdall musternde Blicke. „Eben willst du mich noch rumkriegen und jetzt tut es dir Leid?“
 

Er sah in Dustins Augen und fand dort seine Antwort. Anscheinend hatte er es wirklich eingesehen. Daniel hatte zwar in den letzten Tagen Seiten an Dustin kennengelernt, die er nicht erwartet hatte, aber es war wohl niemand von vorn bis hinten perfekt. Dustin hatte eben dieses in Daniels Augen nicht Perfekte an sich, wenn es um Sex ging. Da dieses Thema jetzt allerdings für sie abgehakt war, kamen wohl wieder die positiven Eigenschaften zum Tragen. Die lustige Art, die lockeren Gespräche, ohne dass es langweilig wurde, insgesamt einfach dieselbe Wellenlänge, die sie ansonsten hatten. Daniel seufzte leise.
 

„In Ordnung. Aber Freunde, okay? Ich hab echt keine Lust, dich jetzt wieder mit Herr Canter ansprechen zu müssen. Zumindest, wenn wir nicht in der Schule sind.“
 

Keck grinste er Dustin an. Erleichtert lächelte der Lehrer zurück. Freundschaftlich reichte er dem Jungen die Hand.
 

„Okay, Freunde. “
 

Daniel lächelte und schlug ein.
 

„Na gut, Freund, dann deck doch schon mal den Tisch, während ich die Brötchen aus dem Ofen hole. Serdall ist sich nämlich zu fein und zu faul dafür.“
 

Salutierend straffte sich Dustin.
 

„Aye, Aye!“, sagte er schon halb lachend. „Serdall ist sich zu allem zu fein.“
 

Grinsend sah er den etwas zu skeptisch blickenden Serdall an, der nur ein wenig auf Grund dieser Aussage schnaubte und dann gemütlich sein Wasser trank. Taki kam auch in dem Moment in die Küche gestürmt und hängte sich sogleich an Daniels Seite.
 

„Dan, ich mag Kakao trinken! Machst du mir bitte, bitte, bitte welchen?“
 

„Klar, Krabbe. Aber nur kalt. Es gibt nämlich sofort Frühstück.“
 

Daniel fuhr Taki in Serdall-Manier einmal durch die Haare und holte die Milch aus dem Kühlschrank.
 

„Noch wer?“, fragte er in die Runde, war aber nicht überrascht, als er keine zustimmende Antwort erhielt. Dustin hatte inzwischen schon den Tisch gedeckt und er brachte Taki seine Tasse an den Tisch. Es wurde das erste wirkliche entspannte Essen, seit er das erste Mal dieses Haus betreten hatte.
 

Später, als es Zeit für sie wurde zu fahren, gingen Serdall und Taki zuerst, um noch die Sachen des Jungen zu holen. Unglücklicherweise hatte Taki vergessen, dass er heute Sport hatte und so suchten die beiden Agamies noch schnell die Sachen zusammen, die vom letzten Waschen noch nicht wieder in der Tasche lagen.
 

Dustin und Daniel räumten, wie immer, den Tisch ab. Sie stellen gerade den letzten Teller in die Spülmaschine, als sich Daniel leise räusperte.
 

„Dustin, ein Anliegen hätte ich noch…“ Er stockte kurz und überlegte, wie er es richtig formulieren sollte. „Als wir das letzte Mal miteinander geschlafen haben, hast du kein Kondom benutzt. Nehm es mir nicht übel, aber du hast so viele unterschiedliche Partner. Wäre es vielleicht möglich, dass du dir da irgendwas eingefangen hast? Ich habe ehrlich gesagt echt Schiss, dass ich jetzt HIV positiv bin oder so.“
 

Er sah betreten zur Seite. Perplex starrte Dustin Daniel an.
 

„Also, vor drei Wochen habe ich einen Test machen lassen. Der war negativ und zwischendrin hatte ich jetzt schon so einige, aber nur dich ohne Kondom, weil ich weiß, dass du ansonsten keinen hattest.“ Schuldig blickte Dustin zu Boden. „Aber ich könnte mir was beim Oralsex weggeholt haben. Naja, nächsten Monat ist wieder ein Test. Dann würden wir es wissen.“
 

Daniel nickte benommen.
 

„Das würde mir auf jeden Fall Sicherheit geben. Und sorry, wenn ich etwas trampelig rübergekommen bin. Ist nicht meine Stärke, über sowas zu reden. Das hat Serdall gestern auch erfahren dürfen. Also nicht, dass wir gestern auch so ein Gespräch gehabt hätten, aber… Ach vergiss es einfach.“
 

Er schüttelte über sich selbst den Kopf und grinste schief. Schuldbewusst sah Dustin ihn an.
 

„Du müsstest über sowas nicht reden, wenn ich fünf Sekunden geduldiger wäre. Aber ich denke, es wird schon alles okay sein. Mach dir darüber keinen Kopf, okay?“ Er schlug Daniel auf die Schulter und ließ seine Hand kurz dort liegen. „Aber habe ich das richtig verstanden? Du redest mit Serdall über prekäre Themen?“, schelmisch grinsend sah er Daniel an.
 

„Nicht über sowas“, erwiderte Daniel und wurde leicht rot. „Aber worüber wir geredet haben…“ Scharf sah er Dustin von der Seite an. „Du hattest nicht vor, mir zu sagen, dass Serdalls gesamte Familie aus Yakuzas besteht, die mich, wenn ich eine falsche Bemerkung machen würde, morgen abknallen oder verschachern würden?“
 

„Nein, hatte ich nicht vor.“ Dustin blickte Daniel ernst an. Normalerweise erzählte Serdall sowas nicht mir nichts, dir nichts. Das war schon ziemlich seltsam. „Du hättest höchstwahrscheinlich in seiner Gegenwart keinen Mucks mehr von dir gegeben. Serdall ist nun mal ein Gelegenheitsyakuza, aber das er ein bisschen böse ist, hast du ja selber mitbekommen.“
 

Schief lächelnd drückte er kurz Daniels Schulter und ließ ihn los. Hier lief irgendwas falsch. Daniel schien wirklich mächtig an Serdalls Säureschicht gekratzt zu haben. Von Dustins unbeliebtem Freund war er für Serdall zum Kindermädchen, Koch und nun auch so etwas wie ein Bekannter geworden. Dustin ärgerte sich darüber, dass er hier außen vor gelassen wurde.
 

„Nun, ich hab ihn bestochen“, grinste Daniel. „Also steckt ein bisschen böse auch in mir.“ Er lachte auf, als er Dustins perplexen Gesichtsausdruck sah. „Du musst nicht alles wissen, Darling“, säuselte er und ging hinaus in den Flur. „Sag mal, Serdall hat mir versprochen, mich zur Schule zu fahren, aber du musst doch auch los, oder? Kannst du mich nicht mitnehmen? Und Charline und Taki auch? Wäre ja dumm, mit zwei Autos zu fahren.“
 

Nun vollkommen überrascht konnte Dustin nur nicken und „Ja kann ich machen“, sagen.

Er war hier definitiv im falschen Film. Er wollte lieber nicht wissen, was für eine Bestechung das gewesen war die SERDALL dazu brachte, mit Daniel über seine Familie zu sprechen. Das war so suspekt, absolut.
 

Seufzend ging Dustin zu seinem Wagen und verstaute seine Tasche. Taki kam dann auch mit seinem Ranzen und seiner Sporttasche und Serdall blieb an der Tür stehen. Fehlte nur noch Daniel. Der ging gerade an Serdall vorbei aus der Tür und ließ wie zufällig seine Hand an seinem Oberschenkel langschleifen. Unauffällig für einen Außenstehenden, aber dennoch mehr als wahrnehmbar für Serdall selbst. Langsam ging er weiter und warf dem Japaner einen langen Blick über seine Schulter zu, ehe er leicht errötete und in Dustins Wagen einstieg. Gut, vielleicht hatte er ein wenig übertrieben, aber Serdall sollte seine Ambitionen auch klar erkennen.
 

Okay, hier war definitiv was im Busch. Dustin glaubte seinen Augen kaum, als er Daniels scharwenzelnden Gang bemerkte und wie der Kopf noch einmal zu Serdall zurückruckte.

Die Röte die sich in Daniels Gesicht sammelte war absolut nicht zu übersehen.
 

„Himmel; Daniel, das kann nicht dein Ernst sein!“, sagte Dustin schneller, als es ihm selber bewusst war.
 

Hatte Daniel gerade wirklich mit Serdall geflirtet? Absolut unmöglich. Daniel nahm noch mehr Farbe an und blickte beschämt aus dem Fenster. Warum musste Dustin auch genau in diesem Moment zu ihnen sehen?
 

„Hast du was dagegen?“, fragte er trotzig. Lachend schüttelte Dustin den Kopf.
 

„Nein. Aber ich sag dir, an dem beißt du dir jeden einzelnen deiner hübschen Zähne aus. Der wird nicht warm, glaub mir. Du weißt, dass er schizophren sein kann, also lass es lieber.“
 

Letzte Woche konnten die beiden nicht mal in einem Raum stehen, ohne dass Serdall Daniel fast abgemurkst hatte und jetzt? Jetzt war Daniel scharf auf Serdall! Herrgott, das war zu viel für Dustin. Immer wieder musste er leise glucksen. Sein Schüler war echt eine besondere Marke Mensch.
 

„Hör auf so dumm zu lachen“, maulte Daniel. „Du wirst schon sehen, ich bekomme ihn schon rum.“ Er grinste fies. „Oder hättet du gedacht, dass Serdall sich eine heftige Knutscherei mit mir liefern würde?“, raunte er leise, damit Taki auf dem Rücksitz nichts davon mitbekam.
 

Dustin musste eine harte Bremsung machen, ansonsten wäre er seinem Vordermann beinahe an der roten Ampel reingefahren.
 

„Vergiss es. Das hast du vielleicht geträumt.“
 

„Wetten nicht“, grinste Daniel diabolisch und beschloss, noch einen draufzusetzen. „Er hat mich an die Wand gepresst und mir dann langsam seine Zunge in den Mund geschoben. Nicht zu vergessen sein Oberschenkel in meinem Schritt. Als wir aufgehört hatten, musste ich mir erst einmal einen runterholen.“
 

Gespannt wartete er auf Dustins Reaktion. Gekonnt tippte der mit den Zeigefinger gegen die Stirn.
 

„Mann nennt dich auch Märchenkönig, was? Aber eine lebhafte Fantasie hast du wirklich, Himmel. Selbst ich kann mir sowas nicht mal im Geringsten vorstellen.“
 

Serdall und Daniel küssen. Allein die Reaktion mit dem Faustschlag, die nach dem einen Kuss vor nicht allzu langer Zeit gekommen war, war doch eindeutig genug.
 

„Hättest du ihn geküsst, würdest du heute mindestens auf der Intensiv liegen.“ Zog Dustin das letzte Argument hoch.
 

„Tja, schade, dass ich keinen weiteren Knutschfleck habe. Leider kann ich es dir so nicht beweisen. Und ich glaube dir, dass es schwer zu fassen ist, wenn man es nicht selbst gesehen hat. Ich rufe dich, wenn es das nächste Mal so weit ist. Es ist grün“, lachte Daniel.
 

Kopfschüttelnd fuhr Dustin weiter und hielt dann vor Daniels Zuhause.
 

„Na los, beeil dich lieber, Münchhausen.“
 

„Tze, ich werde schon noch dafür sorgen, dass du mir glaubst und wenn ich im Haus Wanzen und Minikameras installieren muss.“
 

Daniel rannte ins Haus, um sich umzuziehen und Charline abzuholen. Seine Schwester staunte nicht schlecht, als sie dieses Mal Dustin im Auto sitzen sah.
 

„Charline, es ist doch logisch, dass wir mit Herrn Canter mitfahren. Er muss ohnehin zur Schule und dann muss Serdall nicht extra noch los.“
 

„Klingt logisch“, kam die knappe Antwort und Charline stieg neben Taki in den Wagen.
 

Dustin fuhr los in Richtung Schule und der Rest der Fahrt verlief relativ schweigend. Daniel grinste noch immer vor sich hin. Dass er Dustin die Wahrheit über sich und Serdall gesagt hatte, und dieser das einfach nicht fassen konnte, war einfach zum Schießen.
 

Am Schultor trennten sich schließlich ihre Wege, nachdem Daniel von Taki noch einmal abschließend umarmt und von Dustin mit einem Winken verabschiedet wurde und ein neuer langweiliger Tag begann.
 

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Still stand Serdall immer noch an der geöffneten Haustür und sah die Straße hinunter, wo das Auto von Dustin entlanggefahren war. Er konnte es nicht fassen. Er konnte nicht wahrhaben, wie Daniel ihn angesehen hatte, ihn berührt hatte. Serdall erinnerte sich an die brennenden Lippen, die eben nur ein ‚Bye‘ geflüstert hatten. Heftig schüttelte Serdall den Kopf.
 

Nicht daran denken… Das war nicht leicht, doch Serdall ging entschieden ins Haus und griff den Telefonhörer. Jetzt würde er erst einmal die Putzfrau herbestellen, um die Gästezimmer herrichten zu lassen. Dann müsste noch ein Abendessen organisiert werden. Schließlich wollte er Fei auch etwas bieten, wenn er kam.
 

Die Telefonate waren viel zu schnell erledigt und Serdall saß allein im Sessel im Wohnzimmer.
 

„So ein Mist…“, flüsterte er heiser und vergrub seinen blassen Kopf in den Händen.
 

Was hatte er nur getan? Er hatte Daniel geküsst! Er hatte seit Louise keine Person mehr so angefasst und das war auch gut so. Jetzt überrannten ihn brennende Schuldgefühle. Was war er nur für ein Ehemann? Verzweifelt rieb sich Serdall über die Augen. Sein Ehering an der rechten Hand machte sich anklagend bemerkbar. Serdall sah ihn an.
 

Was verdammt noch mal dachte er hier überhaupt? Er war nicht an Daniel interessiert. Das war gestern nur ein Versehen gewesen. Schließlich war sein Tag dermaßen anstrengend gewesen, da kam es schon mal vor das er nach dem Alkoholgenuss nicht ganz klar handelte. Das Schlimme daran war vielleicht, dass Daniel sich darauf etwas einbildete. Der Junge dachte höchstwahrscheinlich wirklich, dass er Serdall umpolen konnte.
 

„Soll er es versuchen“, flüsterte Serdall wieder selbstsicher. Er war bestimmt nicht homosexuell und auch nicht bisexuell.
 

Gefasst schritt Serdall zum Regal und nahm sich seine Geige. Jetzt würde er diese Melodie aus seinem Kopf verbannen, die ihn die ganze Nacht geplagt hatte. Minuten vergingen, bevor er zum ersten Strich ansetzte, den er aber abrupt wieder stoppte. Seine Entschlossenheit löste sich langsam auf, als die Musik in seinem Kopf verworren wurde. Er konnte sie nicht mehr wirklich fassen. Angst machte sich in Serdall breit. Das hatte er noch nicht erlebt. In seinen ganzen vierundzwanzig Lebensjahren nicht.
 

Seufzend ließ er sein Instrument sinken. Es würde doch nicht so einfach werden, wie er es sich vorgestellt hatte. Völlig entmutigt legte er seine Geige auf den Tisch und sich selbst auf das Sofa. Er würde jetzt schlafen, bis Dustin oder Fei hier ankamen.
 

Serdall wälzte sich unruhig herum. Trotz seiner Müdigkeit konnte er nicht einschlafen. Immer wieder nagte ihn der Gedanke über diesen Kuss. Es war einfach nur abwegig, skandalös, um es auf den Punkt zu bringen. Wütend über sich setzte er sich wieder auf. Er war ein erwachsener Mann, der sich nun wirklich nicht unmöglich benommen hatte. Ein Kuss, ein bisschen Zungenspiel, da war doch nichts dabei.
 

Gepeinigt schloss Serdall die Augen. Es wäre nichts dabei gewesen, wenn es eine Frau gewesen wäre und nicht ein Mann namens Daniel. Kaum hüpften sie von Dustin runter, kamen sie zu ihm oder wie? So nicht! Er würde ein für alle mal dieses verdammte Kopfzerbrechen sein lassen und sich ausruhen. Es ging nicht, dass er Fei begrüßte und aussah wie ein Zombie. Daniel war bei dieser Angelegenheit nicht sehr hilfreich. Gerade wie er Serdall am Morgen angesehen hatte bedeutete nichts Gutes.
 

Verzweifelt zerwühlte sich Serdall die Haare. Er kam einfach nicht weg davon. Diese Gedanken kreisten die ganze Zeit in seinem Kopf wie ein Parasit.
 

„Argh!“
 

Entschieden stand Serdall auf, ging in den Flur und schnappte sich seine Autoschlüssel. Er würde jetzt noch ein paar Lebensmittel einkaufen, bevor ihm hier die Decke auf den Kopf fiel.
 

Diese Idee zeigte hervorragend Wirkung. Als er endlich mit vollgepackten Tüten beladen nach Hause kam, war er wieder ruhig und sein Kopf frei. Ein Zettel hing gut sichtbar an dem Garderobenspiegel, neben den er seinen Schlüssel hing. Anja, die Putzfrau, hatte ihm drei Stunden angeschrieben. Serdall wusste, dass sie verlässlich war und die Gästezimmer einwandfrei sein würden. Anja arbeitete für sie schon, seit sie hier eingezogen waren und es war nie etwas zu bemängeln gewesen.
 

Ergeben setzte sich Serdall dann vor den Fernseher. Geige zu spielen war ihm im Moment zu suspekt und ansonsten konnte er nur warten, das alles vorbereitet war. Also wartete er nun auf Dustin und Taki. Später würde auch Fei endlich ankommen. Seufzend schaltete Serdall durch das Programm. Er fragte sich, ob er Daniel heute holen sollte. Es würde für Taki langweilig werden, wenn Fei und er über gewisse Angelegenheiten sprachen. Außerdem wollte Serdall seinen Sohn nicht unbedingt dabei haben. Dazu war er einfach zu jung.
 

Ein Blick auf die Uhr verriet Serdall, das sein Schwager gleich hier sein würde. So war es auch, als fünf Minuten später die Haustür aufging. Serdall ging in den Flur und begrüßte seinen Sohn, der ganz aufgeregt war.
 

„Heute kommt Onkel Fei!“, rief er freudig aus und Serdall nickte. „Ja, und ich hoffe du weißt noch wie du mit ihm redest.“
 

Verwirrt blickte Taki ihn an.
 

„Auf japanisch?“, fragte er seine Vater zweifelnd.
 

Eigentlich hatte Serdall seinen Sohn mit Louise zusammen zweisprachig erzogen, aber er hatte es nach ihrem Tod ziemlich schleifen lasen, was Serdall nun fast bereute. Damals war Taki aber schon ganz gut gewesen, sein Wortschatz recht umfangreich und in den Malen, die sie in den letzten zwei Jahren auf Japanisch gesprochen hatten, hatte es auch ziemlich gut funktioniert.
 

„Ja, kannst du das noch?“, fragte Serdall in seiner Muttersprache und Taki grinste ihn an.
 

„Ja kann ich, Papa“, sagte er fast einwandfrei.
 

Serdall lächelte stolz und strich seinem Sohn durch die Haare. Er hatte einen wirklich cleveren Sohn und das sagte er Taki auch, der mit gehobenem Kinn lächelte.
 

Nachdem sie zu Mittag gegessen hatten, saßen sie zu dritt im Wohnzimmer. Taki spielte mit seinem Gameboy und war damit vollkommen in seiner eigenen Welt. Dustin musterte Serdall die ganze Zeit, was diesem natürlich nicht entging. Seit sein Schwager heute heimgekommen war, sah er Serdall ständig skeptisch an und es nervte Serdall ziemlich, sogar richtig heftig.
 

Er ahnte aber, warum er so angesehen wurde. Das war definitiv Daniels Schuld. Das konnte der einzige Grund sein, warum Dustin ihn so eindringlich ansah, als ob er versuchen wollte in seinen Gedanken zu lesen.
 

Gekonnt ignorierte Serdall ihn. Er hatte absolut keine Lust sich mit Dustin DARÜBER zu unterhalten. Sein Schwager würde nur falsche Schlüsse ziehen oder ihn ständig mit irgendwelchen Andeutungen nerven. Lieber alles so lassen, wie es war, dann würde er Dustin nicht absichtlich körperliche Verletzungen zufügen müssen, nur weil der ihn mit dieser Sache zur Weißglut bringen würde. Dustins Neugier sollte sich zu seinem eigenen Schutz lieber in Grenzen halten und mit Daniel… Dem würde er auch noch ein paar Takte flüstern. Das war sicher.
 

„Papa?“
 

Taki hatte seinen Gameboy ausgemacht und stand nun etwas schüchtern vor ihm. Verwundert zog Serdall eine Augenbraue hoch.
 

„Ja?“
 

Taki blickte ihn bettelnd mit seinen wasserblauen Augen an, sodass Serdall schon vorher am liebsten zu allem zugesagt hätte, was er wollte.
 

„Kann Dan heute kommen? Ich möchte mit ihm spielen und malen. Dan kann soo toll malen. Da macht das ganz viel Spaß!“
 

Dustin durchbohrte Serdall geradezu mit seinem Blick, auf jede kleinste Regung gespannt. Der Violinist war versucht, mit den Augen zu rollen, legte aber stattdessen seine Hand auf Takis Haare.
 

„Er kann ja nachher für zwei Stunden vorbeikommen, okay? Ich rufe ihn gleich mal an, ob er Zeit hat.“
 

Jauchzend warf sich Taki an Serdalls Hals und bedankte sich auf Japanisch, sodass sein Vater gar nicht anders konnte, als leise zu lachen. Sogleich flitzte sein Sohn zum Telefon und brachte es zu ihm, damit er Daniel anrufen konnte. Diesmal ging glücklicherweise nicht Charline heran. Serdall sagte ihm Bescheid, dass er nachher vorbeikommen sollte und legte dann auf. Alles ganz normal, dachte er sich gutgläubig und Dustins stechende Augen störten ihn fast gar nicht.
 

Im nächsten Moment klingelte es an der Haustür und Serdall sah überrascht auf seine Armbanduhr. Es war gerade mal halb vier! Das war eigentlich nicht geplant gewesen, dass sein Bruder so früh ankam. Egal, Hauptsache er war erst einmal hier, dachte sich Serdall glücklich, als er die Tür öffnete und Fei ihm gegenüberstand.
 

Er hatte sich kaum verändert. Freudig lächelte Serdall Fei entgegen und umarmte ihn. Feis langes, schwarzes Haar war in einem Zopf gehalten und diesmal noch länger, als beim letzten Mal. Es reichte anmutig bis über die letzte Hälfte des Rückens.
 

„Endlich Serdall, mein Bruder. Der Flug ist schrecklich anstrengend gewesen.“
 

Sie hielten sich auf Armeslänge und Serdall warf einen Blick über Feis Schulter. Hinter ihm ragte der schlanke Assassine Kikuchi hervor und dahinter standen wachsam zwei Bodyguards, die Serdall nicht kannte.
 

„Es ist schön, dass du da bist“, sagte Serdall auf Japanisch und sein Bruder sah ihn herzlich an. „Komm herein.“
 

Zur Seite tretend löste sich der Violinist von seinem Bruder und gab die Sicht auf den Flur frei, wo Dustin und Taki warteten. Taki stürmte regelrecht auf Fei zu und dieser ging vorrausichtlich in die Hocke, hob den Jungen schwungvoll hoch und lachte laut.
 

„Ah, da ist ja mein Neffe. Taki, du bist groß geworden.“
 

„Bald habe ich dich eingeholt, Onkel Fei.“
 

Der Mantel, den Fei nur über den breiten Schultern liegen hatte, drohte herunterzurutschen. Kikuchi griff ein, nahm seinem Boss das Kleidungsstück anmutig ab und verbeugte sich dann tief vor Serdall. Dieser nickte ihm anerkennend zu. Die Bodyguards verneigten sich auch und wandten sich dann um, um sich im Auto zu platzieren und das Haus zu bewachen. Kopfschüttelnd besah sich Serdall den Wagen. Er war von deutscher Produktion und wohl das Protzigste, was Fei sich hätte aussuchen können. Sein Bruder war mit Taki bereits im Wohnzimmer verschwunden und Serdall folgte ihnen.
 

„Es ist so lang her, das ich hier war. Es hat sich kaum etwas geändert“, sagte Fei überraschenderweise auf Deutsch und Serdall wurde dann plötzlich Opfer eines ungläubigen Blickes. „Serdall, isst du noch genug? Du bist so blass. Dünner bist du auch.“
 

Seufzend setzte sich Serdall neben seinen Bruder.
 

„Mein Appetit hält sich in Grenzen, das ist alles.“
 

„Na, aber heute Essen wir richtig und wir trinken! Ich habe den besten Sake von ganz Japan für dich mitgebracht! Den werden wir uns genehmigen.“

Etwas zurückhaltend nickte Serdall. Himmel, der Sake würde ihn umhauen. Irgendwie musste er einen Weg finden, wie er dem dezent aus dem Weg gehen konnte. Das Zeug war zu heftig für ihn.
 

Kikuchi saß im Sessel und Serdall störte sich nicht daran, aber er amüsierte sich über Dustin, der dem attraktiven Assassinen seine Aufmerksamkeit schenkte.
 

Eine Weile beschäftigte sich Fei mit Taki und fragte ihn allerhand Dinge und meist antwortete dieser auch in gutem Japanisch, sodass Serdall am liebsten vor Stolz geplatzt wäre. Glücklicherweise konnte er sich zurückhalten.
 

Die Gespräche plätscherten so dahin und Serdall genoss es sichtlich, wieder mit seinem Bruder von Angesicht zu Angesicht zu reden. Fei war stattlicher als er selbst, hatte mehr diese autoritären Züge, die ihn zu einem der besten Yakuza machte. Unter seinem linken Auge prangte bedrohlich eine gerade Narbe und als Serdall diese sah, kam ihn in den Sinn, wo sein Bruder wohl sein Schwert gelassen hatte. Hoffentlich im Wagen.
 

„Nach dem Essen spielst du. Ich vermisse deine Geige so sehr. Es ist das Beste, was ich die Jahre über gehört habe.“
 

„Natürlich. Ich hab es dir doch versprochen, Fei. Aber es wundert mich, dass du nach dem langen Flug noch so viel Energie hast.“
 

Fei zwinkerte ihm zu.
 

„Ich kann doch jetzt nicht schlafen. Nichts geht über dich, wenn ich hier bin.“
 

Sein Bruder war schon immer so großzügig ihm gegenüber gewesen. Serdall war glücklich, dass sie trotz der großen Distanz immer noch so herzlich als Brüder miteinander umgingen konnten, obwohl Fei ein Yakuza durch und durch war. Das war einfach egal.
 

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Daniel lenkte sein Auto auf den Hof und stellte den Motor ab. Er hatte nicht schlecht gestaunt, als er den großen teuren Wagen mit den zwei Männern inclusive Sonnenbrille an der Straße stehen sah. Es schien so, als wäre Serdalls Bruder schon angekommen. Wahrscheinlich sollte Daniel deswegen auf Taki aufpassen. Er schnallte sich ab und stieg aus, als er eine Hand auf seiner Schulter spürte. Einer der Typen war zu ihm auf den Hof gekommen und drückte ihn jetzt mit dem Rücken an die Fahrertür.
 

„Hey, was soll das werden, wenn es fertig ist?“, giftete Dan, spürte aber schon im gleichen Moment die Hände, die ihn abtasteten.
 

„Sorry, we have to do this“, meinte der Andere mit schrecklichem japanischem Akzent und Daniel stöhnte genervt auf. Na klasse, wenn das die ganze Zeit so weiterging, würde der Nachmittag noch lustig werden. Aber vielleicht würden die ihn einmal nach Waffen checken und dann war gut. Als ob er mit einer Knarre in der Hosentasche hierher kommen würde.
 

Geduldig wartete er, bis der Japaner vor ihm mit der ganzen Prozedur fertig war und zuckte nur kurz zusammen, als auch die Hose an seiner Kehrseite durchsucht wurde. Ein kurzes Nicken und er war entlassen. Augenrollend machte Daniel sich auf den Weg zur Haustür. Er würde es wohl nie schaffen das Haus zu betreten, ohne fünf Minuten vor der Tür rumzustehen.
 

Ende Kapitel 9



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2007-10-11T20:25:28+00:00 11.10.2007 22:25
Also ich kann verstehen das es nervig ist ,eine Ganzkörper-kontrolle!
Nicht schlecht, aber lästig.
Ich bin gespannt wie sich das weiter entwickelt zwischen Daniel und Serdall.Go Daniel Go Daniel, denn polst du dohc locker um!

Ich hoffe Daniel wird gut von Fei aufgenommen.Hoffentlich nicht zu gut, sonst hat er einen Verehrer, einen reichen, manchmal gefährlichen Verehrer.Und einen der offentsichtlich auch noch schön ist....Ohh oder Serdall wird eifersüchtig und "rettet" "seinen" Daniel.Das wärs!^^


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