Immer bist du für mich da von Dorimukyatcha (und wenn ich dich brauch'?) ================================================================================ Kapitel 5: Chapter 5 -------------------- Immer noch saß ich auf Axels Bett, starr vor Schreck. Der Blick... ich konnte ihn nicht deuten und genau das machte mir irgendwie Angst. Der Rothaarige beugte sich vor und küsste mich ein weiteres Mal. Er war so voller Lust und Leidenschaft, ich verfiel ihm und erwiderte den Kuss. Halt! Irgendetwas daran war falsch, bloß was?? Womöglich alles, eigentlich dürfte ich ihn doch gar nicht verfallen sein, er hat ich doch noch vor ein paar Tagen vergewaltigt! Also, was, wirklich WAS, faszinierte mich so sehr an diesem Kerl?? Klar, er konnte gut küssen, das stand völlig außer Frage, aber trotzdem!!! Axel drückte mich während des Kusses in die Kissen zurück, ich ließ mich einfach fallen... wieso?? ... Er ließ den Kuss immer noch weiter gehen, ließ einfach nicht locker und langsam bekam ich echt Probleme, irgendwie an Sauerstoff zu gelangen! Erst als ich eine große Hand auf meiner nackten Brust spürte, kam ich wieder zur Besinnung... Meine Brust war nackt??? Wie??? Ein Blick und mir wurde klar, dass Axel wirklich ein Meister seines Faches war. Er hatte mein T-Shirt unbemerkt hochgeschoben und meine Brust entblößt. Auf einmal begann er, meinen Körper zu liebkosen und mir gefiel das auch noch tatsächlich!? Der Schmerz in meiner Brust holte mich zurück. Nein, so durfte das ganz sicherlich nicht enden. Mit aller Kraft, die ich wirklich aufbringen konnte, stieß ich den Rothaarigen von mir weg. Dieser sah mich einfach nur verdutzt an und grinste breit, als er mich nach Luft rangen sah. Sein Gesicht kam meinem wieder bedrohlich nahe... „Tut mir leid, Kleiner. Ich habe nicht an deinen Sauerstoffmangel gedacht. Du brauchst tatsächlich mehr Ausdauer...“ Mehr Ausdauer, dachte er allen ernstes, es hätte daran gelegen?? Ich fass es nicht! Der Kerl brachte einen wirklich in Rage, was sollte ich denn auch dagegen tun?? Ich hatte mich aufgesetzt, doch Axel dachte überhaupt nicht ans Aufhören und versuchte es aufs Neue, über mich herzufallen. Doch diesmal ließ ich ihn gar nicht an mich ran und sprang mit hoher Geschwindigkeit auf. Dabei rutschte Axel vom Bett und ich konnte ein klares Klirren vernehmen. Dann fiel mir ein nasser, hellbrauner Fleck auf dem Teppich auf. Ich hatte die Tasse mit dem Kakao heruntergestoßen. Der Rothaarige sah mich mit großen Augen an, stand auf und verließ den Raum. Er lehnte die Tür hinter sich nur an und ich hörte ihn kurz darauf mit Cloud telefonieren. Ich hörte aus der Küche zwei Stimmen, es waren Cloud und Axel. Cloud war auf Axel Anruf hin sofort gekommen, die beiden waren wirklich wie Brüder. Aber Cloud hatte noch jemanden mitgebracht, ich hatte ihn gesehen, als er am Schlafzimmer vorbeigegangen war. Seine Haare waren weiß - silber und er hatte klare, türkisfarbene Augen. Alles in einem ein echt gutaussehender Kerl und er müsste sogar in meinem Alter sein. Trotzdem war mir klar, weshalb Cloud wieder da war, warum Axel in angerufen hatte: Er wollte mit Jemanden über mich reden. Natürlich, mein Verhalten war nicht grad toll gewesen, aber Axel hätte es einfach nicht so schnell rangehen dürfen. Genau das wollte ich nicht. Ich mochte ihn zwar, aber mochte ich ihn etwa SO sehr?? Das konnte ich mir nicht selbst sagen, und auch niemand anderes würde es mir sagen können, das würde ich alleine rausfinden müssen. Als ich das Schlafzimmer verließ, um das Badezimmer zu suchen, lief ich dem Jungen über den Weg und er musterte mich ausgiebig. Irgendwie konnte ich nicht verhindern, dass ich rot anlief, so etwas war ich nicht gewohnt. Cloud warf einen Blick in den Flur. „Hey Riku, was brauchst du denn so lange??“ Der Junge vor mir drehte den Kopf. „Ich bin gleich wieder da!“ Er packte mich am Handgelenk und zog mich ins Bad, welches dem Schlafzimmer gegenüber lag. Sein Griff war ziemlich fest, es tat etwas weh. Trotzig riss ich mich von ihm los, er jedoch sah mich unberührt an. „Aua, mensch was soll denn das bitte??“ „Was spürst du, wenn du Axel anschaust?“ Die Frage des Jungen verwirrte mich, was wollte er damit bezwecken? „Ähm... gar nichts...“ „Sicher??“ „Ja...“ Was in Teufels Namen wollte er bitte von mir?? „Das glaub ich dir nicht.“ Was? „Was?“ „Das glaub ich dir nicht.“ „Ja, das hab ich schon verstanden, aber wieso nicht??“ „Weil du ihn sonst nicht geküsst hättest.“ Verdammt, der Junge war echt gut, er wusste mehr als ich... Betroffen senkte ich den Kopf, er hatte wirklich recht. Aber... „Was geht dich das denn überhaupt an und wer bist du überhaupt??“ „1. Axel ist mein Ex-Freund, 2. Meine Freunde gehen mich immer etwas an und 3. Ich bin Riku.“ „Axels... Ex??“ Riku nickte. „Ja, ich war bis vor 6 Monaten noch mit ihm zusammen. Es hat auch relativ gut funktioniert mit uns beiden, aber Axel liebt mich nun mal nicht, also haben wir beide schluss gemacht. Aber Roxas... bitte tu mir den gefallen und weis ihn nicht so zurück.“ Bei dem letzten Satz setzte Riku einen flehenden Blick auf und sah mich an. Irgendwie wusste ich nicht, wie ich reagieren sollte. „Wieso sollte ich?? Er ist über mich hergefallen wie ein Tier! Da kann ich einfach nicht anders reagieren, also red mir hier nicht einfach irgendetwas rein!“ „Du musst ihn doch auch irgendwie verstehen, Roxas.“ „Das kann ich einfach nicht, immerhin hat er mich mit Gewalt genommen.“ „Und das nur, weil er dich liebt.“ „Erzähl das dem Papst, aber nicht mir! Wir kannten uns doch grad mal ne gute Stunde und dann fällt er über mich her und du sagst mir, er würde mich lieben!? Du hast sie doch echt nicht mehr alle!“ „Jetzt glaub mir doch einfach mal! Es gibt immerhin noch so vieles, was du nicht über ihn weißt.“ „Eben, du sagst es.“ Riku seufzte, die Unterhaltung lief wohl nicht so, wie er es eigentlich wollte. „Wenn dir nichts an ihm liegt, dann frag ich mich, warum doch immer noch hier in Axels Wohnung bist.“ „Na ja, irgendwo muss ich doch bleiben.“ Riku riss die Augen auf. „Das ist jetzt nicht dein Ernst!?“ Sofort senkte ich den Blick, ich wusste schon, was er über mich dachte: Der nutzt Axel nur aus. Aber vielleicht empfand ich ja doch etwas für Axel, bloß konnte ich es nicht sagen, ich wusste es ja selbst nicht einmal. Auf einmal ging die Tür auf und stieß mir in den Rücken. Der Schmerz war leicht und erträglich. „Was macht ihr beiden denn bitte hier drin?“ Die blonden Haare gehörten eindeutig zu Cloud, das war er unverkennbar. „Wir haben uns nur etwas unterhalten, nicht wahr Roxas“, antwortete Riku an mich gewandt. Etwas benommen nickte ich und folgte den beiden in die Küche, wo auch Axel mit einer Tasse in der Hand saß. Als ich in die Küche trat, sah er auf. „Roxas? Geht’s dir besser?“ „Ja, danke Axel.“ „Wofür?“ „Ist egal, einfach nur danke.“ Der Rotschopf lacht und schüttelte den Kopf. „Du bist mir echt ein Rätsel, Kleiner. Bedankst dich und sagst nicht einmal wofür.“ Er wuschelte durch meine Haare, warum war das so angenehm? Und überhaupt, warum war er jetzt wieder so nett zu mir? Er sagt, ich sei ihm ein Rätsel, doch dafür war er mir ein viel größeres Rätsel. „Willst du einen Tee, Roxas?“ Ich bejahte die Frage und setzte mich auf den vierten, freien Stuhl in der Küche. Cloud stellte mir eine Tasse Pfefferminztee auf den Tisch und setzte sich ebenfalls in die kleine Runde. Ich schaute zu Axel, wollte ihn grade etwas fragen, ließ es dann doch wieder. Er schien denselben Gedanken gehabt zu haben, denn er tat das selbe wie ich und wir mussten beide loslachen. Riku sah von mir zu Axel und wieder zurück, dann lächelte er mir zu. Ich verstand, was er meinte: Ich konnte nie lange sauer auf ihn sein, dafür musste ich viel lachen. Das war mir auch irgendwie neu: Seit wir uns kannten, lachte ich mehr. Oder besser noch gesagt: ich lachte überhaupt mal. Wir quatschten noch eine ganze Zeit lang, bis Cloud und Riku sich auf den Weg nach Hause machten, weil es schon etwas spät war. Axel brachte die Beiden eben noch zur Tür, dann kam er zurück in die Küche und setzte sich mir gegenüber hin. „Also, ich schulde dir echt eine Entschuldigung Roxas. Aber vorher möchte ich wissen, warum du dich vorhin bedankt hast. Das interessiert mich jetzt wirklich mal.“ Ich verschluckte mich beinahe an meinem Tee, mit dem hatte ich wahrlich nicht gerechnet. „Was? Ich.. ähm... also... es war... ein allgemeines Danke.“ „Ein allgemeines also? Soso... Und das soll ich dir jetzt abkaufen?“ Der Rothaarige hatte eins seiner typischen Grinsen auf dem Gesicht, als ich nickte. „Vermutlich sagst du jetzt eh nichts mehr. Es tut mir leid, dass ich vorhin so über dich hergefallen bin, ich hab einfach nur die Beherrschung verloren. Normalerweise hab ich mich selbst bestens im Griff, doch bei dir ist das irgendwie was anderes. Mir ist schon aufgefallen, dass du komplett anders als alle anderen bist. Obwohl ich dich kaum kenne, bedeutest du mir wirklich unglaublich viel.“ Irgendwie klang das in meinen Ohren schon fast wie ein Liebesgeständnis und bei dem Gedanken schoss mir das Blut in den Kopf. Meine ganze Aufmerksamkeit galt meiner Teetasse, so sah es zumindest für Axel aus. „Roxas, geht es dir auch wirklich gut?? Du bist so rot im Gesicht.“ Ich warf Axel einen vorwurfsvollen Blick zu. „Haha, sehr witzig. Das liegt an dir, du Idiot!“ Augenblicklich schlug ich die Hand vor den Mund, doch zu spät, ich hatte es schon zugegeben. Doch er sagte nichts, er lächelte nur vor sich hin. „Ich hoffe, du nimmst mir das von vorhin nur nicht übel. Ich bin froh, dass du mich zurückgewiesen hast, denn sonst hätte es wieder ganz anders enden können. Und wie es bei dir endet, weiß ich ja leider. Ich möchte dich nicht wieder im Krankenhaus meines Vaters besuchen müssen. Dann taucht da wieder dieser Sora auf... Ich mag den nicht.“ Ein kleines Lächeln konnte ich mir nicht verkneifen, Axel konnte total niedlich sein, wenn er wirklich wollte. Ich streckte mich, ich war müde geworden und musste gähnen. Axel sah entschuldigend zu mir. „Stimmt, du solltest dich besser wieder hinlegen, sonst wirst du ja gar nicht mehr gesund.“ „Ach was, ich bin doch gesund. Was willst du also??“ „Da gibt es jetzt keine Widerrede! Du legst dich sofort wieder hin.“ Seufzend stand ich auf und schlufte aus der Küche, dann fiel mir etwas auf und ich drehte mich noch einmal um. „Sag mal, Axel, wo schläfst du denn dann eigentlich, wenn ich dein Bett belege?“ Wieder machte sich ein Grinsen auf seinem Gesicht breit. „Die Couch im Wohnzimmer ist echt gemütlich. Und jetzt: Abmarsch!“ „Ja. Und... gute Nacht.“ Dann verließ ich die Küche endgültig, ging ins Schlafzimmer und machte die Tür zu, bevor ich mich ins Bett legte. Axel schlief nur wegen mir auf der Wohnzimmercouch, war ich so etwas wirklich wert?? Seiner Meinung nach, schon. Sonst würde er es nicht machen, anscheinend bedeute ich ihm wirklich mehr, als ich vorerst dachte. Ich schlief relativ schnell ein, wachte aber dafür mitten in der Nacht auf. Mir war kalt geworden, trotz der dicken Decke und ich rollte mich zusammen. Als auch das nichts half, stand ich leise auf und steckte meinen Kopf aus der Tür. Es war alles dunkel, Der Rotschopf schlief wohl schon. Trotzdem verließ ich das Schlafzimmer und ging stattdessen ins Wohnzimmer, dort sah ich eine schemenhafte Gestalt am Fenster. Axel schlief also doch noch nicht. Etwas zögernd ging ich zu ihm hin, umarmte ihn von hinten und kuschelte mich an ihn. Zuerst konnte ich seine Anspannung spüren, doch dann wurde er wieder lockerer und drehte sich um, die Umarmung erwiedernd. „Kannst du nicht schlafen?“ Seine sonst so raue, laute Stimme drang ganz leise an mein Ohr und ich schüttelte den Kopf. Ohne den genauen Grund zu kennen, war ich ohne weiteres Überlegen zu Axel gegangen. Bedeutete er mir etwa doch mehr, als ich mir eigentlich eingestehen wollte?? Wenn ja, dann war es mir im Moment nur recht, denn seine Nähe tat einfach nur verdammt gut und ich hoffte, die Umarmung würde sich niemals lösen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)