An Angels Pain von Natalie_x3 (Holding out for a hero) ================================================================================ Kapitel 4: Hurt --------------- Ein gellender Schrei durchbrach die Stille, gefror Mark und Gebein. Dieser Schrei schmerzte jeden in der Seele auch wenn man selbst ihn nicht ausgestoßen hatte. Jeder wusste was er bedeutete doch keiner stoppte ihn. Keiner war da um ihn zu retten, ihn zu erlösen von diesen Schmerzen. Ließen ihn allein mit der Angst. Ohne Hoffnung auf ein Morgen. Lange Zeit war es still. Die Dunkelheit hatte alle Geräusche verschlungen. Sie dazu gebracht für immer zu schweigen und niemals die Geheimnisse, die sie versteckten, preiszugeben. Ein lautes Knarren drang auf den dunklen Flur. Dann die ersten Lichtstrahlen. Eine dunkle Gestalt trat aus der Tür. Die Hose noch halb geöffnet, das Hemd unordentlich in den Bund gesteckt, die Haare wirr. Und das Gesicht? Eiskalt und doch zierte die Lippen ein Lächeln. War es ein Lächeln? Nein! Eher ein selbstgefälliges Grinsen. Ein Grinsen wie es nur Itachi hinbekam. Ein Grinsen von dem man wusste, dass es nichts gutes bedeutet. Von dem jeder im Club wusste, warum Itachi es aufgesetzt hatte. Warum sie es wussten? Dafür gab es vielerlei Gründe. Doch der wohl Bedeutendste war, die Art wie Itachi aus der Tür trat: Seine linke Hand hielt seine schwarze Hose oben und der Ausdruck in seinen Augen... Als hätte er soeben einem Engel die Flügel genommen. Ja einem Engel. Denn jeder wusste, dass Itachi grausam war. Mit den Emotionen der Menschen spielte, sie für sich nutzte und die Menschen um sich herum so gut es nur ging zu verletzten. Ihnen die Seele vergiftete und sie daran hinderte des Nachts ruhig zu schlafen. Wenn sie überhaupt schliefen... Nichtsdestotrotz gab es eine Person um die Itachi sich aufrichtig kümmerte, sich um ihr Wohlergehen sorgte und darauf bedacht war, ihre Ziele zu erreichen. Die Person um die er sich am meisten scherte, war Itachi selbst. Kaltherzig wie eh und je war er dabei den Raum zu verlassen. War dabei einen seelisch gebrochenen Engel zurück zu lassen. Benutzt, verraten und gequält. Gepeinigt für das was er war, obwohl er nie darum gebeten hatte... Ein Engel... Noch ein letztes Mal drehte sich der Besitzer zu seinem Spielzeug, seinem Sklaven, um. Sah ihn kalt an. Strafte ihn für das, was eben geschehen war. Tat so, als sei es seine eigene Schuld, dass Itachi hatte durchgreifen müssen. Tief schnitten die Worte des Besitzer, Verursachten genau das, was er sich erhofft hatte. Verursachte, dass der Andere litt. „Wehe du verlierst ein Wort über das was eben geschehen ist. Das nächste Mal werde ich nicht so sanft mit dir umgehen, merk dir das. Du hast mir zu gehorchen. Denn ich entscheide über dein kümmerliches Leben, deinen Tod. Entscheide über das was mit dir passiert. Deine Gegenwart, deine Vergangenheit und deine Zukunft. All das liegt in meiner Hand. Doch es liegt an dir ob es gut enden wird... Allein an dir, merk dir das! Und bevor ich es vergesse... Den kaputten Spiegel ziehe ich dir von deinem Lohn ab, damit du nicht noch einmal auf die lächerliche Idee kommst gegen mich zu rebellieren. Und nun geh dich duschen und verschwinde von hier. Die paar Stunden Schlaf brauchst du ehe es morgen wieder richtig losgeht. Und ich warne dich... wag es ja nicht zu fehlen!“, drohte der Schwarzhaarige mit ruhiger Stimme ehe er endgültig das Zimmer verließ. Zurück blieb eine kleine Gestalt. Die Augen leer und der Körper geschunden. Kleine Blutrinnsale liefen an der Haut entlang, Einige waren schon getrocknet, andere wiederum waren frisch und ließen warmes Blut auf den kalten Boden tropfen. Einzelne Strähnen blonden Haares hingen schlaff herunter, verdeckten das verschrammte Gesicht Narutos. Seine Klamotten hingen zerfetzt über seinen Körper, gaben gebräunte Haut preis, übersäht mit Blutergüssen und anderen Wunden. Sein Blick war glasig, starrte ins Leere. Kein Glanz war mehr in ihnen zu erkennen. Die einst roten Lippen waren nur noch eine verwaschene Erinnerung so als hätte es sie nie gegeben. Ein kleiner Riss zierte die linke Unterlippe, ließ freie Sicht auf getrocknetes Blut. Das goldene Haar klebte an der Stirn, festgehalten von feuchtem Blut welches an der rechten Schläfe hinuntersickerte. Entstanden war diese Wunde in Rage des Besitzers... Die einst strahlenden Kristalle hatten ihren Glanz verloren. Waren gerötet, geschwollen und von Tränen gekennzeichnet. Tränen die nie hätten fließen müssen. Tränen für die er bestraft wurde. Tränen die ihm nicht halfen, ihn nicht erlösten. In diesem Moment wünschte sich der Engel nur noch eines. Nur noch eines hatte er im Sinn, gab ihn die Hoffnung auf ein besseres Leben... Sein Tod... Eine bittersüße Erlösung... Ein Preis den er bereit war zu zahlen... Wenn es das war, was er tun musste um seinen Frieden zu bekommen, erlöst zu werden, dann war er bereit ihn zu zahlen. Was hatte er denn zu verlieren? Sein Lachen? Seine Seele? Sein Leben? Er hatte nichts mehr zu verlieren. All das, was ihm einst wichtig war, wurde ihm vor langer Zeit genommen, waren nichts mehr als eine dunkle Leere die ihn umgab. Genommen von der Person, der er einst vertraut hatte, weil sie ihm als einzigste half, als er am Boden war, nicht mehr hochkam und die Hoffnung aufgegeben hatte. So sehr er diese Person einst achtete, so sehr er ihr vertrautem desto mehr verabscheute er sie. Sie hatte ihm alles genommen, seinem Leben den Sinn geraubt und ein schwarzes Loch in seinem Herzen zurückgelassen. So sehr der blonde Junge jetzt weinen wollte, desto bewusster wurde ihm, dass es doch keinen Sinn hatte. Diese Tränen würden ihm doch nicht helfen, würden ihn nicht von diesen Schmerzen erlösen. Mühsam versuchte er sich an der Wand abzustützen, versuchte aufzustehen und dieses fürchterliche Gefühl loszuwerden. Doch gerade als er sich halb aufgerichtet hatte, schwang die Tür zu seiner Garderobe zum dritten Mal an diesem Abend mit einem lauten Knallen auf. Herein trat ein blonder Mann mit langen Haaren die er zwar offen trug, am Hinterkopf jedoch einen Pferdeschwanz hochgebunden hatte. Sein langer Pony fiel ihm über die linke Gesichtshälfte und verdeckte somit seine blauen Augen. Angewidert blickte er sich in der Garderobe um, suchte mit seinen kalten Augen den Raum ab. Als sein Blick auf den Jungen am Boden landete, begann er hinterhältig zu grinsen. Nach einigen schnellen Schritten war er auch schon bei dem a Boden liegenden Blondschopf angekommen. Einmal holte er kräftig aus bevor er ihm schließlich mit voller Wucht in den Magen trat. Der geschundene Engel begann zu husten, spuckte Blut auf die Schuhe des Anderen. Der sah ihn hasserfüllt an, beugte sich zu ihm herunter und griff in das goldene, von Blut getränkte Haar. Wütend zog er daran, spuckte ihm ins Gesicht und lachte. Dieses Lachen war beinahe schlimmer als das von Itachi selbst. Dieses Lachen spiegelte nicht nur Hass und Verachtung wider, sondern auch Eifersucht. Eifersucht die giftiger war als der tödliche Stachel eines Skorpions. Schneidender als die Klinge eines frisch geschliffenem Schwertes. Ohne zu zögern holte der soeben eingetretene zum Schlag aus, traf Naruto in das sowieso schon schmerzende Gesicht, öffnete dabei ein paar Wunden. Schmerzerfüllt keuchte dieser auf, schloss sein Augen um dem Schmerz zu entkommen, doch der Andere schlug immer wieder zu. „Das hast du davon, dass du mir meine Position weggenommen hast, du mieses Stück Dreck! Was fällt dir eigentlich ein dich so an dem Besitzer ranzumachen? Und wehe du fängst jetzt an zu heulen! Das hast du alles dir selbst zuzuschreiben, dass du so behandelt wirst. Du bist nichts weiter als eine kleine Wanze, welche ich jeder Zeit unter einem meiner Stiefel zerquetschen könnte. Wenn du schlau wärst, dann hältst du dich besser aus dem Geschäft hier raus. Es würde dir nicht bekommen!“, zischte der Langhaarige drohend. Bei seiner kleinen Rede hatte er Naruto immer wieder ins Gesicht geschlagen, sodass es nun mehr Wunden und Blutrinnsale zierte als zuvor. Nachdem der Ältere einigermaßen mit seinem Werk zufrieden war, ließ er von dem Engel ab, war dabei den Raum zu verlassen. „Als ob... ich freiwillig...hier bin...“, flüsterte Naruto so leise, dass man es fast nicht hörte. Der Andere jedoch hörte es klar und deutlich. Förmlich vor Wut schäumend dreht er sich zu dem Häufchen Elend um, die Augen zu kleinen Schlitzen verzogen. „WAG ES JA NICHT MIT MIR ZU REDEN DU STÜCK SCH....“, keifte der Langhaarige, war dabei sich auf den Blauäugigen zu stürzen, wurde jedoch von einem Rothaarigen zurückgehalten. „Beruhig dich Deidara! Das ist nicht die Zeit sich hier so aufzuspielen! Als komm von deinem Egotrip runter, okay?“, kam es von einer ruhigen Stimme. Deidara drehte sich um und blickte in braune Augen. „LASS MICH LOS SASORI!! DIESES DING DA VORNE HAT ES NICHT ANDERS VERDIENT!“, protestierte Deidara und versuchte sich aus dem Griff des Rothaarigen zu winden. „Mag sein, aber ich denke nicht, dass du bei Itachi-sama besser ankommst in dem du seinen besten Tänzer in Stück zerreist.“, seufzte Sasori leise. Seinen Griff um die Taille des Blonden hatte er immer noch nicht gelockert. Deidara währenddessen überdachte soeben die Worte des Rothaarigen. Und obwohl er es nur ungern zugab, hatte der Braunäugige Recht. Mit Mühe und Not zwang er sich zur Ruhe, sah den Rothaarigen an und bat ihn stumm ihn nun loszulassen, da er sich wieder beruhigt hatte. Widerwillig löste Sasori seinen Griff und zog den Blonden hinter sich her, hinaus auf den Flur. „Mach dich jetzt fertig Angel und dann hau hier ab.“, bedeutete er dem Engel ehe er endgültig die Tür hinter sich zuzog. Noch ein paar Minuten hockte Naruto einfach nur so auf dem Boden ehe er sich schließlich an der Wand entlang nach oben zig und sich auf dem Weg zur Dusche machte. Er wollte dieses dreckige Gefühle einfach nur los werden, wollte nicht mehr die Hände des Besitzers auf seiner verschrammten Haut fühlen. Die Zunge und die Zähne die seine Haut reizten und ab und an dunkelrote Flecken hinterließen, die er nie haben wollte. Auch die Schläge und Tritte wollte er von sich waschen. Doch vor allem wollte er die Tatsache von sich waschen ,dass der Besitzer ihn soeben... Tränen bildeten sich in seinen blauen Augen, bahnten sich ungeschoren einen Weg seine geröteten Wangen hinab, hinterließen ein brennendes Ziehen auf seiner Haut. Schnell biss er sich auf die geschwollenen Lippen um einen Schrei zu unterdrücken. Hätte er jetzt geschrieen würde alles nur noch schlimmer werden. Würde ihn noch tiefer ins Verderben, noch tiefer in die Dunkelheit stürzen aus der es kein Entkommen mehr geben würde. Die ihn schließlich von alleine umbringen würde, ohne dass er dafür etwas tun müsste. Ob es eine Erlösung für ihn war, wusste er nicht so genau. Immerhin hatte er seit längerem schon nicht mehr Glück verspürt, geschweige denn etwas anderes als Bitterkeit. Je länger unter dem Wasser stand, welches ihm, obwohl es warm war, unangenehm kalt vorkam, desto bewusster wurde ihm, dass es ihm nichts half. Wusste, dass es ihn nur in tiefere Verzweiflung stürzen würde. Und so verließ er die Dusche wieder, trat hinaus in den hell erleuchteten Raum, welcher ihn dazu brachte ängstlich zu zittern. So schnell wie es ihm sein verletzter Körper erlaubte, zog er sich an, schlüpfte hinein in seine normalen Klamotten. Vorsichtig und ganz leise verließ er den Nachtclub, versuchte nicht jedes Mal laut aufzuschreien, sobald er sich bewegte. Zu sehr schmerzte ihm sein Körper. Die kühle Nachtluft peitschte ihm hart ins Gesicht, brachte in dazu seinen Mantel ein wenig enger um seine Schultern zu ziehen. Schwankend und nur sehr mühselig kam er voran. Jeder noch so kleine Schritt brachte ihn dazu sich auf die eh schon aufgerissenen Lippen zu beißen. Naruto wusste wie er jetzt für die anderen Menschen aussehen musste. Oft war er des Nachts hier entlang gewandert, auf dem Weg zu seiner kleinen Wohnung, die ihm auch nicht mehr Schutz bot als dieser Mantel, da der Ladenbesitzer genau wusste wo er wohnte und selbst sogar einen Schlüssel besaß, da er ihm diese kleine Wohnung einst selbst besorgt hatte. Damals war der Blondschopf noch recht dankbar für diese nette Geste, doch heute... Bitter lachte er auf, hielt sich jedoch im nächsten Moment seine schmerzenden Rippen. Vermutlich waren sie dank Itachi und Deidara gebrochen. Itachi hatte ihn während seiner grausamen Tat immer wieder geschlagen. Einfach weil es ihm Spaß machte andere zu quälen und zum anderen, weil er es konnte. Deidara dagegen hatte ihn geschlagen, da er eifersüchtig auf ihn war. Eifersüchtig, weil Naruto mehr Aufmerksamkeit von Itachi bekam als er. Jedoch hatte Naruto nie um diese Aufmerksamkeit gebeten. Wollte sie nie haben. Gerne hätte er jetzt mit Deidara getauscht. Gerne wäre er jetzt einfach nur der Nebenakt. Leider spielte da Itachi nicht mit und so blieb er der Hauptakt des Clubs, musste Nacht für Nacht auf die Bühne und für die lüsternen Säcke tanzen und zusehen wie es nach und nach in ihren ach so tollen und teuren Hosen enger wurde je länger er tanzte. Der blonde Engel war so in seinem Selbstmitleid versunken, dass er gar nicht bemerkte wie er mit jemanden zusammenstieß. Hart schlug er auf den Boden auf, stieß sich den Kopf auf dem unnachgiebigen Asphalt. Mit schmerzverzerrtem Gesicht rieb er sich den Hinterkopf, bevor er langsam aufblickte. Jedoch wünschte er sich in diesem Moment, dass er es lieber nicht getan hätte. Vor ihm standen drei Männer, alle älter als dreißig. Eine unangenehme Alkoholfahne breitete sich von ihren Mündern aus, löste ein Ekelgefühl in dem Blonden aus, welcher sich erschrocken die Hand vor den Mund hielt. Die Männer schauten aus glasigen Augen auf ihn herab, erkannten ihn wohl erst gar nicht. Naruto jedoch wusste, dass es die Männer waren die ihn schon öfters versucht hatten ihn anzufassen, während er auf der hellerleuchteten Bühne stand und zur Musik tanzte. In diesem Moment erhoffte sich der blonde Tänzer nichts sehnlicher, als dass sie ihn nicht erkennen mochte und in Ruhe ließen. Leider meinte es jemand nicht gut mit ihm, denn einer der Männer, wahrscheinlich war er nur halb so betrunken wie die anderen, erkannte ihn. „Sag mal bist du nicht dieser Tänzer den sie alle nur Angel nennen?“, fragte er den auf dem Boden Sitzenden nachdenklich. Seine Augen rollten unruhig in ihren Höhlen hinterher. „Du hast Recht das ist er. Lasst ihn uns ein wenig seine Flügel stutzen!“, lallte der Hintere und fixierte Naruto mehr schlecht als recht mit seinen rotunterlaufenden Augen, welche dank des Alkohols glasig hervortraten. Der Dritte im Bunde nickte nur zustimmend und schon schwankten sie auf den Engel zu. Ängstlich kniff dieser seine Augen zusammen, hoffte inständig, dass es schnell vorbeigehen würde, da er sich ehe nicht wehren konnte. Er wusste, dass er sie nicht davon abhalten konnte, sein Körper war zu geschwächt. Es hätte ihm also sowieso nichts gebracht. Selbst schreien hätte ihm nicht geholfen, da die Straße von den lärmenden Autos der Großstadt überflutet wurden und ihn hier in dieser Gegend ehe niemand hören würde, da hier fast niemand wohnte. Und falls doch, dann würden sie ihm eh nicht zur Hilfe kommen, da sie zu sehr damit beschäftig waren ihr perfektes Leben zu führen und alles negative und störende auszublenden, einfach so zu tun, als würde es nicht existieren. Naruto spürte wie die Männer immer näher kamen, roch den Alkohol und den sauren Geruch ihres Schweißes. Konnte schon förmlich ihre dreckigen Klauen spüren wie sie seine Kleidung vom Leib rissen und sich nacheinander an ihm vergriffen. Seine Körper war nun so schwer, dass er nicht wusste, ob es von der Erschöpfung kam, davon, dass womöglich sich einer dieser schmierigen Kerle auf ihn gelegt hatte oder ob er gar schon tot war. Eine Stimme drang hin zu seinem Ohr. Wem sie gehörte, wusste er nicht. Er wusste nur, dass er sie irgendwann schon mal gehört hatte. Als er seine blauen Augen öffnete, blickte er direkt in ein paar schwarze. Schwarze Augen... Dann wurde alles dunkel um ihn herum. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)