Love for the eternity? von Cherry_Canon ================================================================================ Kapitel 4: Old friends ---------------------- Was für ein Glück Sakura doch hatte. Gleich mit drei Vampirjägern in eine Klasse zu kommen! So etwas traf Vampir nicht oft. Und das Beste war auch noch: Sie war mit den drei besten Jägern zusammen. Schlimmer konnte es nicht kommen. Aber Sakura war nicht umsonst die Vampire Princess. Wenigstens konnte sie jetzt etwas stolz darauf sein, dass ausgerechnet Orochimaru sie verwandelt hatte. Er war nämlich der bedeutendste und älteste Vampir der Welt. Sakura wusste selbst nicht, wie lange er schon zu den Geschöpfen der Nacht gehörte. Mit den drei besten Vampirjägern in eine Klasse zu gehen und dabei auch noch seine Identität zu verheimlichen, war schon eine sichtliche Herausforderung. Weg konnte Sakura alle Zeit. Doch diese Herausforderung hatte seinen Reiz, den Sakura nicht entfliehen konnte. Sie hatte schon immer eine Schwäche für Schwierigkeiten gehabt. Als Ninja war sie daher öfters auf Missionen gewesen, die sowohl wichtig als auch gefährlich waren. Und diese erledigte Sakura immer mit Zufriedenheit. Das brachte dem Haruno-Clan, der Clan von Sakuras Familie, ziemlich viel Ansehen und sie war der Stolz ihres Clans gewesen. Nur leider war sie in den Augen ihrer Eltern immer noch nicht gut genug... Wütend ballte die Rosahaarige ihre Hände zu Fäusten zusammen. Sie wollte doch so wenig wie möglich an ihre Eltern zurück denken. Und nun tat sie es doch schon wieder! Nur langsam lockerten sich ihre Hände und sie entspannte sich wieder. Es brachte doch eh nichts wenn sie nur wütend wurde. Schließlich wusste Sakura nur zu gut, dass sie ihre Eltern nicht so schnell vergessen kann und wird. Sogar 240 Jahre waren eine ziemlich kurze Zeit um zu vergessen. Zeit möge vielleicht Wunden heilen können, doch hinterlässt sie Narben. Auch Sakura sind viele Narben geblieben. Und viele davon gingen immer wieder von Neuem auf und es entstand wieder eine tiefe Wunde. Seufzend schloss Sakura ihre Augen. Nur spärlich nahm sie Kakashis Stimme war. Sie hatte jetzt ehrlich gesagt keine Lust auf Schule. Man meine, wenn man schon mehr als 200 Jahre an die Erde gebunden war, so hatte man doch die Nase voll von Schulen. Immer wurden einem die gleichen Sachen beigebracht. Abrupt öffnete Sakura ihre Augen und schaute zu der Fensterreihe. Sie spürte, dass sie einer die ganze Zeit anguckte. Sakura hatte auch schon eine Vermutung, wer das sein konnte. Und sie hatte Recht. Schwarze Augen, umspielt von ebenso schwarzen Haaren, sahen ihr entgegen. Ihn kannte sie nur zu gut. Oft hatte sie schon in den Nachrichten oder in der Zeitung von ihm gesehen und gelesen. Sasuke Uchiha, der weltberühmte Vampirjäger. Leicht grinste Sakura ihn an, wobei auch einbisschen Spott mit hing. So toll konnte er doch echt nicht sein. Schließlich erkannte er nicht mal Sakura wieder, die doch wohl der berühmteste Vampir, mit Orochimaru und ihren Geschwistern, war. Oder war die Rosahaarige einfach nur zu gut im Tarnen? Sakura merkte, dass Sasuke leicht rot wurde und sich hastig wieder nach vorne drehte. Konzentriert starrte er an die Tafel, in der Hoffnung das es so aussah, als würde er sich ganz allein auf Kakashi und seinem Unterricht konzentrieren. Schmunzelnd wandte sich auch das Mädchen wieder nach vorne und vernahm einen Geruch. Das konnte doch unmöglich sein. Schlagartig wurde die Klassenzimmertür geöffnet. In der Tür stand ein blasser, schwarzhaariger Junge, dessen Augen auch schwarz waren. Ausdruckslos schaute er Kakashi an und sagte dann gelangweilt:" Ich habe verschlafen." Seufzend drehte sich der Angesprochene zu seinem Schüler hin und deutete mit einer einfachen Handbewegung darauf hin, sich auf seinen Platz zu setzen. Anteilnahmslos folgte der Junge Kakashis Forderung und machte sich auf den Weg zu seinem Platz. Natürlich war ihm Sakuras Anwesenheit nicht entfallen. Wie sollte es denn auch, bei ihrem Geruch. Sakuras Augen fixierten den Schwarzhaarigen. Irgendwie schien sie heute alle Leute zu treffen, die sie schon kannte und von denen sie gedacht hatte, sie würde sie nie sehen. Anscheinend hatte sie sich geirrt. Erst traf sie auf die Vampirjäger, die auch noch in ihre Klasse gingen. Und jetzt traf sie den Jungen, der natürlich auch ein Vampir war. Ja, richtig gehört. Er war auch ein Vampir. Vielleicht nicht vom Adel, aber immerhin einer. Und diesen Vampiren kannte Sakura nur zu gut. Es war ein kurzer Moment vergangen bis der zu spät kommende Schüler endlich neben seinem Platz stand, der neben Sakura war. Alle Augenpaare der Klasse waren nun auf Sakura und den Jungen gerichtet. Zusammen sahen sie unglaublich aus. Man sah sofort, dass sie irgend etwas verbindete und dass sie auf einen ganz anderen Niveau war, als die restlichen Schüler. Dann passierte etwas womit keiner gerechnet hatte. Der schwarzhaarige Junge verbeugte sich vor Sakura. Dann sah er auf und schaute ihr direkt in die grünen Augen. Natürlich fragten sich alle anderen, was denn mit ihm los sei. Sie wussten ja, dass Sakura wunderschön war, wenn nicht sogar mehr als nur wunderschön, aber musste man sich denn gleich vor ihr verbeugen? Der Junge achtete nicht auf die anderen und nahm sicher Sakuras rechte Hand in die seine und hauchte einen kurzen Kuss darauf. Sofort fingen die Mädchen vor Neid an zu quieken und die Jungs grummelten vor Eifersucht. "Lange nicht mehr gesehen kleine Cherry." Sakura konnte ein lächeln nicht verkneifen und schaute ihn amüsiert an. Nur einer nannte sie Cherry. Und den jenigen, hatte sie schon, wie eben gesagt, sehr lange nicht mehr gesehen. "Du hast dich kein bisschen verändert Sai." Dieser musste auch lächeln und lies Sakuras Hand los um sich kurz danach wieder zu erheben. Nun war ein Räuspern in dem Klassenzimmer zu vernehmen. Der war eindeutig von Kakashi. "Freut mich, dass ihr euch schon so gut versteht, aber ich bitte euch das Ende meines Unterrichtes abzuwarten um euch dann weiter zu unterhalten. Danke. Und Sai, setz dich endlich auf deinen Platz." Seufzend ließ sich Sai auf den Stuhl neben Sakura nieder. Die Unterrichtsstunden verliefen langsam. Sehr langsam sogar. Erst hatten sie ja bei Kakashi Mathe gehabt, dann hatten sie eine doppel Stunde Naturwissenschaft bei einer Lehrerin namens Anko gehabt. Danach gab es noch Englisch bei Kurenai und anschließend fiel die fünfte Stunde aus. Lärmend machte sich die gesamte Klasse auf den Weg zur Mensa. Auch Sakura folgte, die neben Sai herging. Eigentlich brauchten die zwei gar nicht erst mit zu kommen. Wer hatte denn schon einmal etwas von einem Vampiren gehört, der etwas aß?! Wohl kaum jemand. Aber da sie sich nicht auf Ewig vor der Mensa drücken konnten, gingen sie doch lieber mit. Wäre auf Dauer sowieso viel zu auffällig. Und schließlich konnte man das Essen auch irgendwie anders los werden, als in den Magen verschwinden zu lassen. Es hatten mittlerweile viele Klassen nach der fünften Stunde Schluss. Man sah die ganzen Schüler in dem schon fast überfüllten Raum herumdrängeln und schreien. Ein ziemliches Chaos um genau zu sein. Trotzdem schritten Sakura und Sai quer durch den ganzen Raum in eine ruhige Ecke. Dort ließen sie sich nieder. Erst sahen sie sich schweigend an, doch dann unterbrach Sai die Stille. "Du hast ja immer noch deine alten Sachen an.", sagte er lächelnd und betrachtete sie von oben bis unten. Sakura musste hell auf lachen. Er erinnerte sich noch daran. Aber wieso sollte er es auch vergessen haben. Doch plötzlich hörte sie auf zu lachen und sah ihren Gegenüber durchdringend an. Ihre Augen funkelten förmlich. Natürlich wusste der Gemeinte sofort, was sie von ihm wollte. Nun war er an der Reihe zu lachen. Kurzerhand schnappte er sich Sakura und zog sie zu sich heran. Dann legte er seine Arme um sie und drückte die Rosahaarige fest an sich. Sakura lächelte nur vergnügt, wie ein kleines Kind, das gerade seinen Lolli bekommen hatte und schmiegte sich noch enger an Sai. "Wie immer stehst du auf solche Sachen. Als Vampir hast du dich wohl nicht sehr stark verändert was." Tief zog er ihren Duft in seine Nasen ein. Sie roch auch noch genauso wie früher. Wie immer könnte er glatt in ihrem Duft versinken. Sie roch so schön nach Kirschblüten. "Du scheinst dich auch nicht verändert zu haben." Sakura hatte ihren Freund sichtlich vermisst. Sie hatten sich nun eine sehr lange Zeit nicht mehr gesehen. Eigentlich hatte sie nicht einmal gewusst, dass er ein Vampir war. "Erinnerst du dich noch daran, wie wir uns früher zum ersten Mal über den Weg gelaufen sind?", fragte Sai Sakura, während er sein Gesicht noch weiter in ihre Haare verbarg. Unwillkürlich musste Sakura wieder an ihre erste Begegnung denken. Lachend drückte sie sich noch enger an ihn und ließ ihre Gedanken wieder in die Vergangenheit schweifen. Schwer atmend rannte ein kleines, rosahaariges Mädchen durch ein großes Anwesen. In der Hand hielt sie einen Ball. Sie war auf den Weg zu ihren Eltern, denn schließlich war draußen schönes Wetter und man spürte die Wärme sogar in dem sonst so kühlen Haus. Da musste man den Tag doch ausnutzen. Lächelnd verschwand sie in der nächsten Ecke. Nun stand die Kleine in einem langen Flur. Die Wände waren kahl und auch der Boden war blank. Schnell lief Sakura den Flur entlang und überquerte dabei Dutzende Türen, die sich auf der linken und rechten Seite von ihr befanden. Und am Ende des Flures blieb sie stehen. Direkt vor einer großen hölzernen Tor, könnte man fast sagen. So groß war es. Links und rechts davon standen Wachen. Als sie Sakura kommen sahen, verbeugten sie sich um kurz danach wieder auf zustehen um ihr die riesige Tür zu öffnen. Lächelnd bedankte sich das kleine Mädchen und lief hüpfend in den riesengroßen Raum. Anders als auf dem Flur, waren hier etliche Bilder von bedeutenden Persönlichkeiten des Haruno-Clans an den Wänden. Am Ende des Raumes ragte eine Art Altar aus dem Boden. Über diesem waren zwei gekreuzte Schwerter zu sehen. Und mitten im Raum standen ihre Eltern und blickten sie nur finster an. Sie hatten ihre Tochter schon kommen hören. Sich nicht von der Laune ihrer Eltern verunsichern lassend, rannte Sakura auf sie zu und blieb fröhlich vor ihnen stehen. Nun hüpfte sie erregt von einem Bein auf den anderen. "Lasst uns doch zusammen Ball spielen. Es ist so schön warm draußen!", quiekte das kleine Mädchen und sah ihre Eltern erwartungsvoll an. Ihre Mutter drehte sich nur desinteressiert um und ging auf den Altar zu, um sich dann davor nieder zulassen. Ihr Vater sah sie verkrampft an. Und dann ,ganz plötzlich, sauste seine Hand gegen ihre Wange. Ein lautes Klatschen war zu hören. Der Ball, den die Kleine gerade noch in den Händen gehalten hatte, rollte durch den ganzen Raum und kam erst in der hintersten Ecke wieder zum stehen. "Sakura. Du bist ein Nichtsnutz! Du bist zu nichts zu gebrauchen! Kannst du eigentlich nichts anderes, als nur mit deinen verdammten Ball spielen!? Ab morgen wirst du zum Ninja ausgebildet! Ich erwarte dich pünktlich am Trainingsplatz! Und hör endlich auf zu heulen! Ninjas zeigen keine Gefühle!", schrie ihr Vater sie an. Mit geweiteten Augen fasste sich die Rosahaarige an ihre schmerzende Wange, die sich mittlerweile rot gefärbt hatte, und guckte ihren Vater ängstlich an. Was hatte er gesagt? Sie solle ein Ninja werden? Nun fing Sakura an zu zittern. Sie wollte nicht. Sie hatte einfach viel zu viel Angst. Unaufhörlich rannen ihr die Tränen über das Gesicht und hinterließen dunkle Tropfen auf dem Boden. "Verschwinde!", schrie ihr Vater nun vor Wut und zeigte mit seinem Finger aus der Tür. Erschrocken zuckte die Angesprochene zusammen. Und da sie ihren Vater nicht noch wütender machen wollte, setzte sie sich in Bewegung. Sakura lief in die hintersten Ecke um ihren Ball zu holen, bis sie ein zischendes Geräusch vernahm und daraufhin einen Knall. Sie hatte sich gerade herunter gebeugt, als ein Kunai angeflogen kam und den Ball zerplatzen ließ. Es hatte Sakura fast um Haaresbreite erwischt. Ängstlich sah Sakura ihren Vater an, der mit ausgestrecktem Arm da stand. Hastig stellte sich Sakura wieder gerade hin und rannte aus dem Zimmer. Draußen fing sie bitterlich an zu weinen. Ihre Tränen wollten einfach nicht aufhören ihr über das Gesicht zu laufen. Sie konnte und wollte einfach nicht Ninja werden. Zu viel Angst hatte sie davor. Sie müsste auf gefährliche Missionen gehen. Müsste sogar, mit Sicherheit, Menschen umbringen. Mit den Händen vor ihren Augen lief sie durch das ganze Anwesen. Keiner kümmerte sich um sie. Wie konnte Sakura nur so naiv sein und denken ihre Eltern wollten vielleicht mit ihr draußen Ball spielen? Sie hätte es doch wissen müssen. Ihre Eltern hatten es ihr doch schon einmal gesagt. Klipp und klar. Sie hatten es ihr doch schon gesagt.. Sie wollten Sakura nicht. Sie war ungewollt. Das hatten sie ihr nur zu deutlich gesagt. Und sie war nutzlos. Zu nichts fähig. Plötzlich lief sie gegen ein Widerstand. Krachend fiel eine Platte zu Boden. Und mit diesem zwei kleine Kinder. Erschrocken riss Sakura ihre Augen auf. Durch ihre Tränen konnte sie nur verschwommen Umrisse wahrnehmen. Langsam wischte sie sich deswegen über ihre Augen. Dann sah sie vor sich einen kleinen Jungen sitzen. Er war in ihrem Alter und hatte einen Kittel an. Anscheinend war er ein Küchenjunge der Familie Haruno. Seine schwarzen Haare standen ihm wirr vom Kopf ab und seine schwarzen Augen starrten Sakura erschrocken an. Als er erkannte wer da vor ihn auf den Boden saß, richtete er sich sofort auf um sich gleich danach wieder auf seine Knie fallen zu lassen. Schnell verbeugte er sich vor Sakura. "Es tut mir so Leid Prinzessin. Meine Wenigkeit hätte besser aufpassen sollen." Etwas verwirrt starrte ihn Sakura an. Dann fing sie an zu lachen. Sie lachte einfach drauf los. Ungläubig schielte der Junge zu seinem Gegenüber und schien völlig verunsichert. Lachend stand Sakura auf und klopfte sich den Dreck aus ihren grasgrünen Kleid. Dann hielt sie den am Boden liegenden die Hand. Dieser zögerte erst, doch dann legte er seine Hand in die ihre. Mit einem Ruck wurde er hoch gezogen. "Wie heißt du?", fragte Sakura ihn. "Sai, Prinzessin." Sakura musste schmunzeln. Dieser Sai schien ihr von Anfang an sympathisch. Sie mochte ihn. "Nenn mich bitte nicht Prinzessin. Ich heiße einfach nur Sakura." Nun fing Sai an zu lachen. Schnell hob er die Platte auf und richtete sich dann wieder zu Sakura. "Ich muss jetzt leider zurück in die Küche. Also bis bald." Mit einem tiefen Knicks wollte er sich umdrehen, doch da hielt ihn Sakura an der Hand fest. Fragend schaute er sie an. "Willst du irgendwann mal etwas mit mir unternehmen? Ich beurlaube dich aus deinen Dienst." Zögernd schaute Sai zur Seite. Er war ein Diener der Familie. Eigentlich durfte er doch gar nicht mit der Prinzessin spielen. Auch wenn sie ihn beurlaubte. Schließlich war sie auch nur ein kleines Mädchen. Ihre Eltern hatten immer noch das Sagen. Sakura hatte wohl das Zögern bemerkt. Denn sie sah ihn lächelnd an. "Wenn ich dir erlaube mit mir zu spielen, ist das schon in Ordnung." "Wenn das so ist.. Klar treffen wir uns! Wann immer du willst!" Begeistert klatschte Sakura in ihre Hände. Dann gab sie Sai noch einen Kuss auf die Wange und verschwand dann hinter der nächsten Ecke. Wie angewurzelt stand Sai noch einige Augenblicke an derselben Stelle. Langsam hob er seine Hand und legte sie an die Stelle seiner Wange, wo ihn Sakura davor noch geküsst hatte. Ein kleines Lächeln stahl sich auf sein Gesicht. "Bis dann kleine Cherry." Lachend löste sich Sakura wieder von Sai. Als ob sie ihre erste Begegnung vergessen konnte. Schließlich hatte sie seitdem ihren besten und ersten Freund gefunden, der sich nicht nur mit ihr abgab, weil sie eine Prinzessin war, sondern weil er sie mochte. "Du riechst immer noch so wie früher...Wie sehr ich das doch vermisst habe." Verträumt schloss Sai seine Augen. Glücklich betrachtete die Angesprochene ihr Gegenüber. Er hatte sich wirklich kein bisschen verändert. Nicht mal in über 200 Jahren. Genauso wenig wie Sakura selbst. Aus dem Augenwinkel sah sie, dass sie viele Schüler beobachteten. Anscheinend hielt man sie und Sai für ein Paar. Aber wer konnte es ihnen denn schon verübeln? Schließlich hatten sie sich umarmt und hatten auch viel miteinander gelacht. Sie konnten ja nicht wissen aus welchen Gründen. Anscheinend schien Sai genau die gleichen Gedanken zu haben. Ihn amüsierte das nur. Warum sollten sie nicht denken, dass sie wirklich zusammen waren? Kurzerhand streckte er sich auf der Bank aus und legte seinen Kopf auf Sakuras Schoß. Das hatte er früher öfters gemacht. Immer hatten sie unter dem Kirschbaum in Sakuras Garten entspannt da gesessen. Von da an roch sie immer nach Kirschblüten. Bei Sai verflog der Duft, da er jeden Tag in der Küche verbrachte. Sakura hatte ihn immer von ihrem Training erzählt. Wie hart es doch wäre, aber dass es auch unheimlich Spaß machte. Und von ihrem Trainer hatte sie geschwärmt. Das hatte ihn immer ziemlich eifersüchtig gemacht... Trotzdem sehnte er sich nach den alten Zeiten zurück. Früher waren sie so gut miteinander ausgekommen. Sakura konnte nur über seine Tätigkeit lachen. Sie erinnerte sich auch nur zu gut an die alten Zeiten. Was jetzt noch fehlte, war der alte Kirschbaum. Ihr Lieblingsbaum. Plötzlich vernahm Sakura wundervolle Klänge. Auch wenn die Kantine voll von den Geschwafel der Schüler war, so konnte sie die Töne so klar hören, als stünde sie direkt neben dem Ursprung. Sai, der ihre Abschweifung keinesfalls entgangen war, richtete sich schnell auf. Dann nahm er ihre Hand und zog sie mit sich aus der Kantine. Sie liefen durch viele überfüllte Gänge, denn mittlerweile hatte jeder Schluss. Erwartungsvoll ließ sich Sakura von Sai mit ziehen, ohne jegliche Ahnung, wo es denn hin ging. Die Schüler an denen sie vorbei rannten, sahen die zwei nur erstaunt an. Langsam kamen Sai und Sakura den Klängen immer näher. Es hörte sich wunderschön an. Für einen kurzen Moment schloss Sakura ihre Augen. Sai, der das auch mit bekam als er sich nach hinten zu ihr umblickte, musste lächeln und zog sie nur noch schneller in den Raum hinein, in dem die Klänge herkamen. Und dann kamen sie an. Die Rosahaarige öffnete ihre Augen und stützte sich an den Türrahmen ab. Lässig stand sie da und lauschte dem Lied, das gerade gespielt wurde. Doch als sie noch eine Weile zuhören wollte, endete das Lied abrupt. Schmunzelnd zog Sakura eine Augenbraue hoch und sah in den Raum. Es war ein einfacher Musiksaal, ganz in weiß. Und in der Mitte des Saales stand ein Flügel. Ein wunderschöner, schwarzglänzender Flügel. Es juckte ihr in den Fingern als sie auf die weißen und schwarzen Tasten sah. Ohne lange zu überlegen schritt sie elegant in den Saal und blieb direkt neben dem Flügel stehen. Dann sah sie zu ihren Gegenüber, der vor dem Flügel saß. "Darf ich mal?" Es war eher eine Aussage als eine Frage gewesen. Egal wie die Antwort gelauten hätte, sie hätte auf jedenfalls gespielt. Nickend stand der Junge auf. Dankbar ließ sich Sakura auf den Hocker fallen und musste lächeln. Zu Hause hatte sie öfters Klavier gespielt und dabei gesungen. Und jetzt hatte sie wieder eine Gelegenheit dazu. Prüfend sah sie die Tasten vor sich und fing dann auch gleich mit dem Spielen an. Nach einer Weile erhob Sakura ihre Stimme zum Singen. Diese hallte durch den ganzen Saal, begleitet von den Klavierklängen, die an der Wand zerstreut wurden, sodass es sich anhörte, als würden sie von überall herkommen. Es hörte sich richtig professionell an. So gut konnte echt kein Mensch singen. Und es nahm einen richtig mit. Man konnte sich treiben lassen. Sai, der immer noch am Türrahmen stand, horchte Sakuras Spielen. Er hatte sie noch nie singen hören. Wie denn auch, wenn er seine Freundin erst heute wieder zum ersten Mal nach langer Zeit gesehen hatte. Und er wusste nicht mal, dass sie sich so für Musik interessierte. Früher war sie ja auch ganz anders gewesen. Aber früher gab es schließlich auch keine Klaviere oder all solchen Kram. Trotzdem hatte sie als Kind nicht viel gesungen oder irgend etwas mit Musik zu tun gehabt. Um so mehr überraschte es ihn, dass sie diese Dinge so gut beherrschte. Langsam bildete sich eine riesen Truppe voller Schaulustigen außerhalb des Saales. Sie hatten auch die wundervollen Klänge gehört. Und als sie dann auch noch die einzigartige Stimme singen hörten, konnten sie einfach nicht anders und mussten sehen, wer denn solche Klänge von sich gab. Ungläubig sahen sie Sakura auf dem Klavier spielen und singen. Gut, sie sah vielleicht aus wie eine Schauspielerin oder ein Model, aber dass sie dann auch noch gut singen konnte, das hatte keiner erwartet. So viel Talent und ein so gutes Aussehen. Sakura könnte glatt eine Karriere anfangen. Sie wäre bestimmt sehr erfolgreich. Plötzlich verstummte Sakuras Gesang und sie hörte auf zu spielen. Langsam schaute sie in Richtung der Tür. Ein vertrauter Geruch hing in der Luft, der auch gleichzeitig etwas stank. Es konnte nur eines bedeuten.. Sai, der den Geruch auch roch, löste sich von dem Türrahmen und schritt hinter Sakura, die immer noch ihren Blick starr zur Tür gerichtet hatte. Dann ging die Menge auf einmal auseinander und drei Personen erschienen auf der Stelle. Und murrend über das plötzliche Aufhören von Sakura, machten sich die Schüler auf den Weg in ihre Zimmer. Nur einer blieb noch zurück, der das Geschehen gespannt und mit einen komischen Gefühl beobachtete. Klatschend stand ein schwarzhaariger junger Mann an der Türschwelle. Rechts und links neben ihm ein rothaariger und ein blondhaariger. Und hinter diesen dreien stand Sasuke Uchiha. "Ich wusste ja gar nicht, dass du so gut singen kannst meine kleine Kirschblüte.", sagte der Rothaarige und sah Sakura lächelnd an. "Hast du denn vergessen, dass sie viele Talente hat, Sasori.", sagte der junge Mann mit den etwas längeren schwarzen Haaren, die er zu einem Zopf gebunden hatte. "Du hast ja Recht Itachi. Wie konnte ich das nur vergessen." Lachend bewegte sich Sasori auf Sakura zu, die sich mittlerweile erhoben hatte. Als er bei ihr ankam umarmte er sie kurz. Lächelnd erwiderte Sakura die Umarmung. "Du stinkst.", sagte Sakura belustigt und befreite sich aus der Umarmung. "Ich freue mich auch dich wieder zu sehen Kirschblüte." Sasori ließ sich von ihr nicht beirren und lächelte sie weiterhin freundlich an. Lachend betrachtete Sakura ihn. Er hatte sich auch nicht verändert. Nicht mal in über 200 Jahren. Sie kannten sich nämlich schon aus der früheren Zeit. Sasori war damals ihr Meister gewesen als sie 15 wurde. Das einzige was sich verändert hatte war, dass er ein Werwolf war. Genauso wie Itachi und der blonde, der Deidara hieß. Werwölfe hatten einen eigenartigen Geruch für die Vampire. Der stank nicht unbedingt, doch roch er auch nicht angenehm. Aber wenn man lange genug mit einem Werwolf abhing, so konnte man sich doch einigermaßen an den Geruch gewöhnen. Nun schritt Sasori auf Sai zu und die beiden reichten sich lächelnd die Hand. Schnaubend wendete sich Deidara von ihnen ab und maschierte davon. Nur noch Itachi und Sasuke standen draußen. Sakura fragte sich, was Sasuke denn noch wollte. Aber sie kümmerte sich nicht weiter drum. Trotzdem musterte sie erst ihn dann Itachi. Natürlich war ihr nicht entfallen, dass sie die zwei die ganze Zeit angeguckt hatten. Mit dem einzigen Unterschied, dass Sasuke richtig rot um die Nasenspitze war. "Hast wohl einen kleinen Bruder bekommen. Ist das nicht einbisschen spät.", sagte Sakura mehr als dass sie fragte. "Du vergisst, dass wir Werwölfe sind. Sie haben alle Zeit der Welt.", antwortete der nur kühl und ging langsam auf Sakura zu. "Nicht wenn ein Vampir da ist.", antwortete Sakura daraufhin kühl. Und plötzlich verwandelte sie sich. Gelassen sahen ihr die Umstehenden dabei zu. Nur einer sah sie ungläubig an. Nämlich der Vampirjäger höchst persönlich. Doch um ihn machte der Vampir sich in Moment keine Sorgen. Langsam schritt die Rothaarige auf Itachi zu. Als sie vor ihm stand, beugte sie sich nach vorne zu seinem Ohr und hauchte: "Nicht wahr Itachi-kun." Dann verließ sie zurückverwandelnd den Saal. Schnaubend verschwand Itachi nach einer Weile ebenfalls aus dem Raum. Schulterzuckend sah Sasori Sai an und ging. Nur noch Sai und Sasuke waren zurück geblieben. Lächelnd verwandelte sich ersteres in einen Vampiren. Er bekam kupferne Haare und rote Augen. Er wusste, Sasuke kannte jetzt Sakuras Identität als Vampiren und jetzt auch seinen. Doch das sollte sich ändern. Mit schnellen Schritten stand er plötzlich vor Sasuke und sah ihn tief in die Augen. Dieser sah nur etwas geschockt drein. Dann vergaß er plötzlich was noch vor wenigen Minuten vorgefallen war und sackte ausgelaugt zu Boden. Sichtlich zufrieden betrachtete Sai ihn. Wie nützlich Hypnose doch sein konnte. Dann verließ auch er den Raum. Hosted by Animexx e.V. 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