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Tell me the Truth

Es ist ein langer, aber vor allem steiler Weg
von

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Ich bin für dich da!

Chapter 31: Ich bin für dich da!
 


 

„Hier hast du die Schlüssel. Wenn sie nicht da ist, dann wird sie hier irgendwo spazieren, vielleicht auch boxen. Kannst auf meine Hilfe zählen, wenn was ist“, sagte der Rothaarige aufmunternd und ließ den Schwarzhaarigen allein vor der Tür stehen.

In der Hand hielt er den alles entscheidenden Schlüssel. Ein Schlüssel, der alles bedeuten könnte. Pure Freude, sowohl Enttäuschung als auch Wut.

Mit einer halb zitternden Hand schloss er die Tür unentschlossen auf. Er hoffte so sehr, Nami dahinter zu finden. Er wollte es sich aber nicht vorstellen, dass es ihr möglicherweise nicht gut gehen sollte. Oder dass sie ihn vielleicht nicht sehen wollte. Was, wenn sie sich in einen anderen Typen verliebt hatte? Bei dem Gedanken zog sich sein Herz schmerzhaft zusammen.

‚So ein Unsinn! Seit wann denk ich so einen Mist?!’, dachte er innerlich fluchend.

Leise machte er die Tür auf. Überall war es dunkel. Nur schwer konnte er sich orientieren. Noch immer flüchtete etwas Licht in den Raum, welches von der Tür kam, doch auch das verlisch, als Ruffy die Tür schloss.

„Nami?“, fragte er leise in die Dunkelheit. Dass es hier auch kein Licht gab… Oder doch?

Der Schwarzhaarige tastete die Wand ab, fand letztendlich glücklicherweise doch noch einen Lichtschalter und betätigte diesen.

Er musste ein paar Mal blinzeln, um sich an das helle Licht zu gewöhnen. Noch immer war kein Laut zu hören. Er schaute sich um. Und erblickte etwas, was er so nie hätte sehen wollen.

„Nami!“, wisperte er und rannte, so schnell es auch nur ging, auf sie zu. Besorgt musterte er sie.

Kein Rütteln und kein Schütteln weckten sie auf. Selbst jegliches auf sie Einreden war zwecklos. Sie musste bewusstlos sein. Das war die einzige logische Möglichkeit, oder…

Schnell legte er sein Ohr an ihre Brust und lauschte. Erleichterung machte sich in ihm breit, als er Namis Herzschlag hörte. Man konnte auch das ruhige Atmen hören. Also doch nur bewusstlos.

Erleichtert atmete er tief durch. Überall lag Blut und zerbrochene Sachen, Scherben. Was war hier nur passiert? Und wieso lag Nami inmitten von all dem?

Namis Hand war blutüberströmt, sie hatte Verbände um den Kopf, die Wange ziemlich angeschwollen.

Vorsichtig nahm er sie in seine Arme, drückte sie fest an sich.

Wenn sie schon nicht bei Bewusstsein war, dann sollte sie wenigstens irgendwie merken, dass er nun da war. Dass sie nicht mehr allein war. Dass sie nicht mehr kämpfen musste.

Leicht verzweifelnd schaute er ihr ins Gesicht, doch rührte sich die Orangehaarige nach wie vor nicht.
 

„Nami, was ist nur mit dir passiert?“, hauchte er betrübt.

Schnell schaute er sich um. Es gab hier eine zerkratzte, alte Couch, die Küchenmöbel und drei Türen. Er brauchte dringend ein Bett, damit er sich so besser um sie kümmern konnte.

Hastig lief der Schwarzhaarige zu einer Tür, öffnete sie.

Völlige Dunkelheit umgab diesen Raum, doch fand er ein ordentlich aussehendes Bett.

Er rannte dahin, setzte sich drauf, Nami noch immer auf den Armen haltend.

Nie wieder würde er sie aus den Augen verlieren. Nie wieder würde er sie entführen lassen. Er würde nie wieder von ihrer Seite weichen. Nie wieder.

Ganz sanft und vorsichtig legte er sie ins Bett, deckte sie zu.

Er musste diesen Joey finden. Er musste ihm helfen. Nami sollte ja nicht verbluten und ihr Handgelenk sah nicht besonders toll aus.

Plötzlich klopfte es schwach an der Tür.

Der Käpt’n schaute zur Schlafzimmertür. Schnell hauchte er Nami einen Kuss auf die Stirn, legte seinen Hut neben ihren Kopf und lief hastig zur Tür, die er zügig, aber auf alles bereit seiend, öffnete.

Zu seiner Erleichterung war es nur der, den er eh suchen wollte.

„Komm rein“, nuschelte er, zog den Rothaarigen rein und zerrte zu Nami.

„Los! Du musst ihr helfen, bist du Arzt? Es geht ihr nicht gut. Verdammt, sie braucht Hilfe!“, schrie er alles hastig hintereinander. So aufgelöst war er noch nie. Doch solche Sorgen hatte er sich auch noch nie um jemanden gemacht.

Ruffy war wirklich völlig verzweifelt. Dieses Gefühl war ihm sehr fremd, fühlte sich aber nicht gut an.

Joey beäugte Nami kritisch.

„Deine kleine Freundin scheint hohes Fieber zu haben“, fing er an. Er setzte sich neben sie aufs Bett, schlug die Decke auf und behandelte zuerst ihren ganzen Arm.

Ruffy brachte ihm, wie gewünscht, einen Arztkoffer und er begann auch sofort an Nami herumzuwerkeln.

Ruffy schaute skeptisch.

„Wenn es ihr nachher noch schlimmer gehen sollte, dann glaub mir, werde ich nicht nur die Mistkerle umbringen, die Nami hierher verschleppt haben und ihr das angetan haben, sondern dich gleich mit!“, drohte der Schwarzhaarige dem Rothaarigen.

Joey grinste nur.

„Ich hab eine Erste-Hilfe-Ausbildung hinter mir. Glaub mir, das hier ist noch einfach. Ich weiß, was ich tue. Und ohne mich würde sie es wohl nicht so leicht überstehen. Das Fieber muss runter, die Blutung habe ich gestoppt. Der Rest hängt von ihrem Willen ab.“
 

Eine Klippe. Ein eisiger Wind wehte. Nami fröstelte.

Seit wann stand sie hier? Wieso war es Winter?

Sie schaute sich um. Weit und breit nur Schnee und Wasser. Keine Schiffe. Keine Lebenszeichen von anderen Menschen. Ja noch nicht mal von anderen Lebewesen.

Es schien, als wäre Nami das einzige Leben hier.

Eine unbewohnte Insel vielleicht. Vielleicht lebten die Menschen auch bloß auf der anderen Inselseite. Vielleicht wurde sie hier ausgesetzt…wo waren ihre Freunde? Wo war Ruffy? Hatte sie ihn verloren?

Die Orangehaarige überlegte krampfhaft. Sie wusste nur noch von dem Kampf. Sie hatte den letzten Kampf verloren. Gegen diesen Unmensch. Wenn Ruffy den erwischen würde…

Aber wo war er denn? Wieso ließ er sie allein?

„Ruffy…“, hauchte sie verzweifelt. Ließ sich auf dem kalten Boden nieder.

Erst jetzt fiel der Navigatorin auf, dass sie ein schneeweißes, dünnes und überaus kurzes Kleid trug. Wieso sie nicht fror, sondern nur fröstelte, war ihr ein Rätsel. Eigentlich hätte sie schon ein Eiszapfen sein müssen. Wieso um Himmels Willen also, ging es ihr, abgesehen vom Seelischen, gut?!

Stimmen brachten sie aus ihren Gedanken. Sie schaute sich um. Es schien, als würden diese Stimmen aus dem Himmel kommen. Aber wie sollte sie dahin kommen? Sie wollte doch nicht allein sein. Das wollte sie gewiss nicht, aber in den Himmel…

Verträumt schaute sie in die Wolken. Kurz kämpfte sich die Sonne durch, spendete etwas Hoffnung und Wärme.

Wieder hörte sie Stimmen. Aber diesmal kamen sie von hinter ihr.

Hoffend blickte sie sich um.

„Ruffy!“, schrie sie überglücklich. Endlich ein bekanntes und doch so geliebtes Gesicht.

Er rannte auf sie zu. Lächelte nicht. Seine Miene war ernst.

„Nami! Lauf!“, war das Einzige, was er brüllte.

Laufen? Wohin? Was meinte er? Die Navigatorin war sichtlich verwirrt. Was wollte er? Und wieso rannte er so sehr, wenn er gar nicht zu ihr wollte.

Plötzlich hörte sie einen Schuss. Ein stechender Schmerz durchbohrte sie für Sekunden. Plötzlich wurde ihr schwarz vor Augen und ihr Leben begann sich vor ihnen abzuspielen.

„Nami! Nami! Sag doch was, Nami!!“, schrie der Strohhut, fiel in die Knie und nahm die Orangehaarige in seine Arme.

Kurz öffnete sie ihre Augen. Irgendwie war sie wieder zu Bewusstsein gekommen. Sie sah in seine Augen, die vor Trauer nur so schmerzten.

„Wenn du stirbst, dann komm ich zu dir in die Hölle und bringe dich dann noch mal um! Hast du verstanden?! Nami, ich hasse dich!“, brüllte er sie verzweifelt an.

„Wenn du nicht leben willst, dann bringe ich dich eben um. Dann musst du nicht so leiden…“

Langsam hob er sie auf seine Arme. Dass seine Feinde immer näher kamen, war ihm egal.

Schritt für Schritt näherte er sich der Klippe.

„So wolltest du es doch immer haben, nicht wahr, Nami?“, fragte er gehässig, ehe er sie losließ und sie ins eiskalte Wasser fiel. Hunderte Meter tief.
 

Hastig nach Luft schnappend, saß sie schweißgebadet und kerzengerade im Bett. Panisch schaute sie sich um. Krallte ihre Finger in die Decke. Dunkelheit umgab sie.

Plötzlich griff eine Hand nach ihr. Sie kam aus dem Nichts, ganz plötzlich.

Sich wehrend, kratzte sie wie wild um sich. Wollte aus dem Bett aufstehen, weglaufen, doch eben diese eine Hand hinderte sie daran.

„Nami. Nami! Beruhige dich! Ich bin es nur! Ruffy“, sagte der Schwarzhaarige fortwährend lauter.

Fest drückte er sie an sich.

„Es ist alles gut, hörst du? Ich bin jetzt da. Dir kann nichts mehr passieren.“

Seine Stimme war sanft, doch genau das brauchte sie auch so sehr. Sie brauchte die Nähe, diese Wärme, aber vor allem diese Fürsorge.

Weinend krallte sie sich in sein Hemd. Ließ all ihren Schmerz raus.

Wie gut es sich anfühlte. Einfach in seinen Armen liegen. Weinen. Sie musste auf nichts achten. Sie musste nicht auf der Hut sein. Sie musste nicht mehr um ihr Leben fürchten, auch nicht kämpfen.

Ruffy würde sie beschützen. Ihr helfen. Um sie kämpfen, ja sie hier rausboxen. So, wie sie Robin und Vivi rausgeboxt hatte.

Langsam beruhigte sie sich. Wischte sich die letzten Tränen weg. Sortierte ihre Gedanken. Schaute dann zaghaft auf zu ihrem Käpt’n.

„Hab ich dir wehgetan?“, fragte sie etwas ängstlich.

Sein Griff um sie lockerte sich. Der Schwarzhaarige nahm eine Hand und dehnte sie. Auf dem Tisch an der Wand gegenüber dem Bett lag eine Kerze samt Streichhölzern, die er zu sich holte.

Die Kerze legte er sogleich auf den Nachttisch und zündete sie an. Ließ Nami dabei keinesfalls los.

Endlich gab es Licht. Jetzt konnte er in ihre wunderschönen, aber verweinten Augen schauen. Er lächelte.

„Nein, du hast mir nicht wehgetan. Ich an deiner Stelle, hätte denjenigen vor Schreck wahrscheinlich umgebracht“, scherzte er. „Aber wie geht es dir?“

Mit besorgten Blicken musterte er sie.

Sie lächelte ihn sanft an. Schmiegte sich noch mehr an seine Brust.

„Jetzt schon viel besser.“

Überglücklich schloss sie ihre Augen und genoss einfach nur seine Nähe. Legte ihre Arme um seinen Nacken. Ihre Hände vergruben sich in seinen zerzausten Haaren.

Sie blickte wieder auf. Ihr Herz raste. Sie war so glücklich. So sehr.

Er war wieder bei ihr. Sie war nicht mehr allein. Sie musste keine Angst mehr haben. Sie musste nun nicht mehr allein kämpfen.

Jetzt konnte sie sich sicher sein, dass alles gut werden würde.

Sie zog ihn zu sich und küsste ihn leidenschaftlich.

„Ich liebe dich, Ruffy. Ich wüsste nicht, was ich ohne dich machen sollte“, hauchte sie und umarmte ihn ganz fest.

„Ich liebe dich auch, Nami“, sagte er erleichtert. Erwiderte die Umarmung, drückte sie ganz fest an sich. Sie sollte um jeden Preis wissen, dass er da war. Für immer. Und dass er sie nie wieder allein ließ. Egal, was kam.
 

Der Schwarzhaarige war einfach nur so froh, dass es ihr gut ging. Auch wenn sie wohl Narben davontragen wird, er konnte es nicht verhindern, doch sicherlich wird er weiteres Leid zu verhindern wissen. Er wird ihr beistehen. Sie hier rausholen. Egal, was es wohl kosten mochte. Er würde alles in Kauf nehmen. Doch würde er es sich zweimal überlegen, wenn er dran und drauf war, sein Leben zu verlieren. Denn wenn er jetzt sterben würde, dann würde er Nami mit sich ziehen. Sie würde zwar weiter leben, aber in tiefer Trauer, und egal, was sie ihm versprechen würde, sie könnte nie wieder so glücklich werden wie mit ihm.

Er würde mit seinem Tod tiefe Wunden aufkratzen und diese würden wahrscheinlich nie heilen, und wenn doch, dann würden sie noch tiefere Narben hinterlassen, die immer wieder schmerzen würden. Sie würde nicht schlafen können. Würde sich wohl die Schuld dafür geben. Egal, wie es kommen würde, auf sein Leben, aber noch viel mehr auf ihr Leben würde er sehr aufpassen. Es war schließlich das Kostbarste, was sie hatten.
 

„Niemals mehr lass ich dich allein, Nami. Das schwör ich dir. Nie wieder wirst du allein kämpfen müssen“, versicherte er ihr.

Nami schaute ihm überrascht in die Augen.

„Woher weißt du, dass ich gekämpft habe?“

Ruffy grinste sie wissend an.

„Naja, zum einen hab ich gesehen, was für einen inneren Kampf du wohl austragen musstest, wenn ich mir so den Raum da hinten anschaue. Du warst das, stimmt’s? Du hast alles kurz und klein geschlagen. Aber zum anderen hab ich gehört, dass du geboxt hast. Und zwei Mal gewonnen hast“, sagte er das Letzte mit viel Stolz in der Stimme. Doch Nami senkte den Kopf. Verlor sich in ihrer eigenen Schande.

Ihre Augen füllten sich wieder mit Tränen.

Sanft packte er sie an den Schultern, richtete sie wieder auf, legte dann seine Hände auf ihre Wangen, wischte ihr die Tränen weg. Hob ihren Kopf an, dass sie ihn ansehen musste.

„Du hast zwei von drei Kämpfen gewonnen. Für jemanden, der zwei Tage vorher alles gelernt hat, ist das eine erstaunliche Leistung, Nami. Das ist nicht nur erstaunlich, das ist ehrwürdig. Du hast dir meinen Respekt voll und ganz verdient“, sagte er sanft. Lächelte dabei, doch war er ernst. Er hatte es wirklich ernst gemeint.

„Aber das waren kleine Fische! Gegen die hätte ein Baby auch schon gewonnen!“, widersprach sie ihm. „Als es ernst wurde, musste ich natürlich verlieren!“

Wieder weinte sie stille Tränen, senkte ihren Blick.

„Nami, ich kenne die Geschichte. Die ersten Beiden mochten vielleicht nicht die Stärksten sein, aber dir hat doch sicher jemand gesagt, dass diesen einen Typen noch niemand besiegt hatte. Und du hast es geschafft. Und an diesen letzten Kerl ist noch nie jemand auch nur rangekommen. Du hast sogar gegen ihn gekämpft. Und das obwohl er viel stärker und größer ist als du. Wenn du den besiegt hättest, hätte es mich auch sehr gewundert. Wie ich gehört hab, hast du es ja immerhin bis zur fünften Runde durchgehalten. Eine absolut respektvolle Leistung, weil du praktisch nur das angewandt hast, was ich dir gezeigt hatte und das war nicht viel, Nami. Zudem haben wir nicht mal oft trainiert. Was erwartest du da? Wenn wir schon jahrelang trainieren würden, ja, dann wäre es angebracht, sich zu schämen, aber wir haben nicht Jahre vorher angefangen zu trainieren. Es waren lediglich die zwei Tage vorher, in denen ich dir das Grundwissen lehrte. Ich bin stolz auf dich, dass du es überhaupt so weit geschafft hast. Ich bin wirklich stolz, dich als Freundin zu haben. So einen tapferen Menschen habe ich wirklich noch nicht getroffen“, erklärte der Schwarzhaarige.

„Ich wollte nur weg von hier“, flüsterte Nami und legte ihren Kopf auf seine Schulter und ihre Hände um seinen Nacken. „Ich wollte Robin und vor allem Vivi hier rausholen, weil wir nur wegen ihr entführt worden sind.“

„Ich weiß, Nami. Ich weiß. Wir haben einen Zettel gefunden, in dem Vivi etwas unterschreiben musste.“

Fest drückte er sie an sich. Streichelte durch ihre Haare.

„Aber ich bin ihr nicht böse. Sie kann nichts dafür“, hauchte sie. Ihr Blick verlor sich in der Dunkelheit. Die Kerze spendete nicht genug Licht, doch es reichte für die Beiden völlig aus.

Ruffy drückte sie leicht weg von sich. Sah ihr ernst ins Gesicht.

„Hast du ihr verziehen?“, fragte er, wogleich Nami sofort nickte. „Also wart ihr die ganze Zeit zu dritt? Wieso waren sie nicht beim Kampf? Wieso haben sie dir nicht geholfen?!“

In seiner Stimme war ein Hauch Wut zu erkennen, nun vielleicht auch mehr als nur ein Hauch. Aber es regte ihn fürchterlich auf, zu wissen, dass Nami ganz alleine kämpfen musste, wenn sie doch Hilfe brauchte und die sogar ein paar Meter weiter war. Es waren ja ihre Freunde und die hätten ihr helfen müssen. Und da hätte sie nicht mal fragen müssen, sie hätten ihr gern geholfen und trotzdem war Nami allein.

Die Orangehaarige seufzte.

„Wir haben uns gestritten, weil ich hier sofort weg wollte. Ich sagte, dass ich auch allein kämpfen würde, aber sie meinten nur, dass wir zuerst warten sollten und erstmal die Gegend und Gegner erkunden sollen. Ich war aber dagegen, und du kannst dir ja vorstellen, wie stur ich sein kann. Ich bin dann wütend raus gegangen und irgendwie stand ich dann auch schon im Ring. Weder Robin noch Vivi wussten was davon. Du kannst ihnen also nicht böse sein. Ich hab es in die Hand genommen und verloren. Jetzt kannst nicht mal du was dran ändern“, erklärte sie ihm traurig.

„Wieso müsst ihr in so einer Situation auch streiten? Dann führt das zu so etwas!“, meinte der Schwarzhaarige aufgebracht.

Nami schaute ihn reumütig an.

„Tut mir Leid, Käpt’n. Es war meine Schuld. Ich hätte nachgeben müssen. Aber…“, sie schaute ihm fest in die Augen. „…eines hat es gebracht. Vivi und Robin sind frei. Ich habe nicht völlig umsonst gekämpft.“

Sie lächelte ehrlich.

„Natürlich hast du nicht umsonst gekämpft. Hast du auch nur ein einziges Mal dabei an dich gedacht? Dass du dabei auch hättest drauf gehen können?“

Nami schaute ihn schockiert an.

„Sterben?“, hauchte sie und schüttelte aufs Heftigste den Kopf. Nein, daran hatte sie tatsächlich nicht gedacht.

„Also mal wieder mit dem Kopf durch die Wand“, erkannte der Schwarzhaarige grinsend.

Nami wurde leicht rot.

„Also ehrlich gesagt, war der einzige Gedanke, als ich da rein gestiegen bin, nur, dass ich gewinne. Zumindest ein Kampf, sodass wenigstens Robin frei sein würde. Oder eben die Beiden Kämpfe. Denn nur ich hatte was zu verlieren, ich hätte weder Robin noch Vivi mit rein ziehen können. Deswegen hab ich gekämpft, wenn ich wüsste, dass wenn ich verlieren würde, nicht nur ich, sondern auch die Beiden hier für immer fest säßen, dann hätte ich mich nicht so leichtfüßig darauf eingelassen. Aber entweder sie waren frei oder nicht. Und später konnten sie selbst noch kämpfen. Ich allerdings…“

„Du wirst hier auf keinen Fall länger bleiben als nötig, und allein schon gar nicht. Ich hol dich hier raus. Wir haben doch bisher alles geschafft, wieso also sollten wir jetzt scheitern?“

Sein Grinsen übertrug sich auf Nami. Und beide versanken wieder in einem heißen Kuss.

„Ich vertraue dir, Käpt’n. Allerdings fühl ich mich noch nicht bereit, sofort wieder zu kämpfen. Ich kann einfach nicht…“

„Du musst auch nicht kämpfen, Nami. Wir werden sowieso wahrscheinlich gegen diesen Freak kämpfen müssen, gegen den du verloren hast. Und glaube mir, ich lass dich sicher nicht ein zweites Mal gegen ihn antreten, wenn du eh keine Chance hast. Den knöpf ich mir selbst vor“, meinte er überzeugend und tatsächlich baute es die Orangehaarige auch wieder etwas auf.

„Du bist mir also wirklich nicht böse, dass ich verloren habe?“, vergewisserte sie sich. Es ließ sie einfach nicht los. Sie wollte nicht verlieren, aber an den Typen kam sie einfach nicht ran.

„Ich wäre dir nicht mal böse, wenn du gar nicht erst gekämpft hättest. Ich bin dir für rein gar nichts böse. Du hast unendlichen Mut bewiesen, Nami. Du hast es ganz allein durchgezogen, ohne Robin und Vivi. Zugegeben, bei unseren letzten Kämpfen musstest du auch alleine kämpfen, aber hier ging es um mehr. Du warst sozusagen kurzzeitig in meiner Rolle.“ Er legte seine Stirn an ihre. „Und diesem Druck standzuhalten ist noch viel Respekt einflößender als die ganzen Kämpfe zusammen, egal ob gewonnen oder verloren. Ich bin unglaublich stolz auf dich Nami, aber wenn es dir nichts ausmacht, dann würde ich gern wieder diese Rolle übernehmen. Was hältst du davon?“, fragte er sie sanft.

Nami nickte energisch.

„Ja, du kannst damit anscheinend viel besser umgehen als ich.“

Sie fing an zu grinsen, wurde zugleich verlegen. „Das Schiff steht ja schließlich noch, oder?“

Ruffy lachte auf. „Klar steht es noch. Aber du hast Recht, ich hau nicht alles zu Brei, wenn ich einen Kampf verliere“, sagte er lachend.

„Ich hab das doch nicht nur gemacht, weil ich verloren habe. Na gut, größten teils schon, aber da war auch ziemlich viel Verzweiflung und Sehnsucht nach dir mit bei. Es kam einfach so über mich und plötzlich musste ich mich abreagieren“, erklärte sie scheinheilig.

„Aber dass du deswegen gleich die ganze Wohnung in Schutt und Asche zerlegst, hätte ich dir nun nicht zugetraut“, sagte er vergnügt, doch wurde er ernst. „Dir ging es nicht gut. War es so schlimm?“

Sanft packte er sie an den Schultern und umarmte sie wieder fest.

„Ich war davor stark, aber als ich hier war… Es war kalt und so still. Und ich war allein. Urplötzlich fühlte ich mich so einsam. Außerdem wollte ich es einfach nicht glauben, dass ich den einen bescheuerten Kampf nicht gewonnen hab. Wenn ich das getan hätte, dann wäre ich jetzt so wie Robin und Vivi frei.

Nein Ruffy, es ging mir überhaupt nicht gut. Du hast mich keine Sekunde zu früh gefunden. Ich bin so froh, dass du jetzt hier bist. Ich hätte es allein nicht geschafft. Nicht mehr. Nicht hier…“

„Du bist nicht mehr allein. Und du wirst auch nie wieder allein sein. Dafür werde ich schon sorgen.“

Behutsam streichelte er ihr über den Rücken.

„Ruffy?“

„Mhhm…“

„Ich will hier weg…“

Er schaute ihr ernst ins Gesicht. Grinste dann siegessicher.

„Kein Problem, vorher allerdings zeigst du mir diesen Monsterkerl, danach werd ich den Typen, die dich hierher verschleppt haben, die Knochen brechen und dann, dann Nami verschwinden wir von hier. Ich kann nur hoffen, dass Robin und Vivi wieder sicher bei den Jungs sind und nicht mehr herkommen.“

„Sie werden sich bestimmt Sorgen um mich machen, weil ihnen bestimmt keiner gesagt hat, ob ich überhaupt noch lebe. Robin wird sicher wieder her wollen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie es übers Herz bringt, mich so lange hier allein zu lassen. Ich bin mir sicher, dass sie nicht gegangen wäre, wenn Vivi nicht dabei gewesen wäre. Aber so ist es besser gewesen. Außerdem bist jetzt du hier und mehr brauch ich nicht, um glücklich zu werden.“ Sie strahlte übers ganze Gesicht.

Der Kerl tat ihr einfach so verdammt gut. Sie küssten sich wieder. Beide konnten ihr Glück kaum fassen.

Selbst in so einer Situation konnten sie lachen und glücklich sein. Und auch wenn sie wissen würden, dass sie den nächsten Tag nicht erleben würden. Sie würden den letzten Tag gemeinsam genießen und dann in Ruhe sterben können. Solange sie einander hatten, war alles in Ordnung, doch wenn sie einer trennte, dann passierte das, was passiert war und noch passieren wird. Ruffy war ja schließlich noch nicht zum Zuge gekommen. Das allerdings sollte sich bald ändern.
 

Als langsam die große Wiedersehensfreude vorüber war, besann sich die Crew der eigentlichen Lage wieder. Noch immer war Nami da unten gefangen und keiner wusste, wie es ihr denn nun ging. Fakt war, dass sie sie da rausholen mussten, ob sie wollten oder nicht.

Der zweite Fakt war aber, dass nun auch ihr Käpt’n weg war. Es ging nicht darum, dass sie die Einverständnis ihres Käpt’ns brauchten, in so einer Sache würden sie gewiss auch ohne ihn perfekt handeln können, nein, das Problem war ja eigentlich, dass sie nicht wussten, wo er denn war.

Es war kein Problem, dass er allein war, weil, wie schon gesagt, er auf sich selbst sehr gut aufpassen konnte. Nun konnte es allerdings auch so sein, dass er irgendwie nach da unten gelangt ist und er nun bei Nami war. Dann wäre sie ja sicher und sie müssten sich zumindest keine Sorgen mehr machen. Dann könnten sie sich etwas Zeit lassen.

Allerdings wussten sie weder was mit ihrer Navigatorin passiert war, noch wo ihr Käpt’n abgeblieben ist.
 


 

Hey, Leutz,

sorry, dass ich mich wieder erst so spät melde. Diesmal habe ich eine AusredeXD Auch eine nachvollziehbare, war nämlich voll im Klausurenstress. Und wer schon 11.Klasse und höher ist, der wisse, was das ist.

Naja, jedenfalls, hier ist as Chapi und ich versuch das nächste schneller zu schreiben, wenn auch dieses schon geschrieben war...^^"

Naja, ich bin einfach zu...lustlos...

Egal, jedenfalls hoffe ich, dass wir uns im nächsten Kapitel sehen^^
 

Und:

>////////////< Danke für die Kommis!!! Ihr seid toll!!! Wirklich, vielen Dank! Ich schaff es nur nicht, mich bei jedem einzeln zu bedanken. Trotzdem! Vielen Dank!!
 

LG



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Pentragon
2009-07-13T15:30:38+00:00 13.07.2009 17:30
mh, ich bin echt am überlegen, ob Ruffy Nami eher vorher umbringen würde, wenn es absolut kein Entrinnen gäbe ....
ich meine, das würde natürlich nie passieren, immerhin ist er der Stärkste.
Aber wenn Nami unnötig leiden müsste und er genau weiß, sie würde nicht überleben - ob er sie dann lieber schnell töten würde?
Ich weiß nicht ob ich sowas machen würde O_o aber wenn es für den anderen besser ist, dann wohl schon.
Der Traum von Nami war jedenfalls garnicht schön ><
und wie sie da inmitten der Scherben lag - uah, das muss wirklich kein schöner Anblick gewesen sein
Von:  Philomena
2009-02-22T17:31:51+00:00 22.02.2009 18:31
*_*
wie immer suuuuppeeer >___<
ich freu mich schon auf die fortsetzung *zappel*
weiter so ^^
Von:  Aiora
2009-02-03T18:37:55+00:00 03.02.2009 19:37
Ich bin jetzt erst in die Geschichte eingestiegen
und hab alles in einem Rutsch gelesen.
Ich finde dass das Pairing Nami X Ruffy
einfach das beste ist!!!
Die Storry is total super.
Die beste die ich bis jetzt gelesen habe!!

Ich freue mich schon auf eine Fortsetzung!

Bis dann!!
Von: abgemeldet
2008-12-21T17:04:28+00:00 21.12.2008 18:04
Hey.^^

Bei dem ganzen RPG, habe ich jetzt mal zeit gefunden dein 31. Kapitel zu lesen.

Es scheint so, als ob unsere Nami-Blume wieder anfängt zu blühen. Na gut: Ihr Held ist ja wieder da. XD Vielleicht wird sie ja bald bestäubt und dann gibt's ganz kleine Blümchen...
Du siehst schon: Das Wort "abgestorben" wirst du nicht so schnell wieder los. Verzeih mir meine unrühmliche Ausdrucksweise; ich weiß, wie der obere Absatz klingt. ^^

Ruffy wird also bald den Typen fertig machen: Man, das wurde aber auch mal Zeit. Dieser Mistkerl...Grrrrrr.

Voller Emotion und Verständins (bin ja in der 11) lass ich dich nun mit diesem, etwas gefreaktem, Kommi zurück. Wir schreiben ja bald, also beschwer dich nicht. XD

HDGDL
Von: abgemeldet
2008-12-20T20:14:32+00:00 20.12.2008 21:14
Hi,
sorry das ich erst jetzt schreibe!
Ich finde dein chapi echt super
hammer geil und auch super geschrieben^^
Ich hoffe du schreibst ganz schnell weiter
bussi
hdl


Von:  AnniPeace
2008-12-18T10:10:36+00:00 18.12.2008 11:10
huhu^^
ich freu mich, dass das nächste Kapitel da ist!
und das ist dir auch mal wieder gut gelungen.
Schön das Ruffy Nami gefunden und gerettet hat
und das mit diesem Traum...ich dachte schon, dass das gerade wirklich passieren würde!

lg Engel_Nami

P.S danke für die ENS ;)
Von:  Akami_
2008-12-17T18:17:06+00:00 17.12.2008 19:17
Juhuu da bist du ja wieder ^^
*immer brav gewartet hat*
*knuddel*
*keks reicht*
Das ist wieder super süß und klasse geschrieben
die zwei sind aber sowas von goldig*____*
Jetzt hat Nami ihren Ruffy wieder


freu mich schon wenns weiter geht ^^
Danke fürs bescheid sagen
Von:  Jacky280791
2008-12-17T13:40:46+00:00 17.12.2008 14:40
JIPI DU BIST WIEDER DA *dich umschneiß und abknuff*
Uii die beiden sind echt süß zusammen *schwärm*
Und nun hat unsere NamiMausi endlich wieder gute laune *wie ich XD*

Mach büdde schnell weiter muss gaaanz schnell wissen wie es weitergeht sonnst geh ich noch vor Spannung drauf ^^

Gaaannz Liebe Grüße da lass deine Jacky^^
Von:  elysian03
2008-12-17T09:56:49+00:00 17.12.2008 10:56
Ach, die beiden sind einfach goldig *schwärm*
Endlich ist Nami nicht mehr allein.
Endlich ist Ruffy bei ihr ^-^
Jetzt muss er sie nur noch da rausholen und alles ist wieder gut

Ich freu mich schon, wenn es weiter geht ;)

xxx




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