How to be a woman von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 2: # 02 --------------- Hey ihr^^ Also in diesem Kapitel: Erster Auftritt, Hanabi! (Ich hasse sie….) Und: Ich hab mal einen klitzekleinen Wettbewerb hier eingebaut xD Also folgendes: Ich habe hier drei euch bekannte Personen versteckt xD Wer findet sie ALLE? Welche sind es? Bedingungen: Tipps per ENS(im Kommi wäre ja doof, da gebt ihr den anderen ja Tipps^^) abgeben, mit TEXTSTELLEN als Beleg!!! Kleine Gemeinheit noch - ich will ja auch Kommis - wer kein Kommi abgibt fliegt aus dem Wetti raus…(Zeitraum Halbestunde nach der ENS oder vorher gilt als Kommi abgegeben) Mein Betali ist ausgeschlossen, aber sie hats probiert und alle gefunden^^ Derjenige, der als erstes alles richtig tippt, bekommt was Kleines^^ Viel Spaß^^ K-Ryu „Du bist aber heute früh dran, Hinata. Hast du es dir anders überlegt und willst abhauen?“ zog Neji seine Schwester auf. Hinata schüttelte energisch den Kopf, obwohl ihr Bruder der Wahrheit verdächtig nahe kam. Das, was sie sich vorgenommen hatte, erschien ihr bei Licht besehen schlichtweg unmöglich. „Und das soll ich dir glauben?“ Neji kannte sie wirklich besser, als ihr lieb war. Zu Tenten, die gerade herein kam, sagte er: „Ich habe es doch gesagt. Hinata schafft es nicht…“ „Und ob ich es schaffe!“ fiel sie ihrem Bruder ist Wort, „Ich muss nur noch ein Auto fertig machen, bevor ich zu Naruto fahre!“ Sie stürzte ihren Kaffee herunter und eilte aus der Küche, um Nejis Spott zu entgehen. So sah sie nicht, wie Neji ihr mitfühlend hinterher blickte. Neji liebte seine Schwester. Er könnte diesem Kiba den Hals dafür umdrehen, dass er ihr so viel Kummer bereitete. Hinata musste bei dem Wagen nur noch den Ölfilter auswechseln und war deshalb schnell fertig. Sie wollte gerade ins Haus gehen, da fuhr Naruto auf den Hof. „Was machst du hier?“ fragte sie ärgerlich, als er ausstieg. Genau wie sie trug Naruto Jeans. Aber seine waren sauer und saßen wie angegossen – im Gegensatz zu ihren. „Weißt du das nicht?“ er blickte sie ruhig an. „Es ist völlig überflüssig, dass du mich wie eine Gefangene abführst. Ich wollt gerade zu dir kommen.“ Hinata sah ihn aufsässig an. „Eben das wollte ich dir ersparen. Das ist nämlich Inhalt unserer ersten Lektion.“ „Bitte?!“ „Unser heutiges Thema lautet: Wie gehe ich mit dem natürlichen Instinkt des Mannes um, die Frau zu umsorgen und beschützen zu wollen? Oder anders herum: Wie stoße ich ihn nicht vor den Kopf, indem ich darauf hinweise, dass ich seine Hilfe weder wünsch noch benötige.“ „Das ist doch einfach: indem ich ihn anschmachte und bewundernd zu ihm aufblicke.“ erwiderte Hinata bissig. „Ein ehrliches Dankeschön und ein freundliches Lächeln reichen völlig. Du möchtest deinem Partner schließlich nur vermitteln, dass du dich über seine Aufmerksamkeit freust. Ihm zu gestehen, dass du ohne ihn nicht lebensfähig bist, halte ich für übertrieben.“ „Wenn du damit einst, ich wäre ohne Kiba nicht lebensfähig, irrst du dich gewaltig. Aber ich brauche ihn, weil ich ihn liebe!“ zischte Hinata empört. „Das meinst du vielleicht. Dabei verstehst du überhaupt noch nichts von Liebe.“ Leider kam in diesem Moment Neji auf den Hof, und Hinata konnte Naruto nicht die Antwort geben, die ihr auf der Zunge lag. Es blieb ihr nichts anderes übrig, als sich auf den Beifahrersitz zu setzen und zu warten. Endlich hatten sich Neji und Naruto begrüßt, und Neji war wieder im stall verschwunden. Naruto stieg ein und fuhr los. Hinata strafte ihn mit Missachtung und blickte gelangweilt aus dem Fenster. Schließlich brach Naruto das Schweigen. „Sag mal, Hinata, worüber unterhältst du dich eigentlich mit Kiba, wenn ihr alleine seid?“ „Wenn wir alleine sind?“ Hinata schreckte aus ihren Gedanken auf. „Genau. Ich gehe nämlich davon aus, dass ihr euch auch unterhaltet, wenn ihr alleine seid. Oder kommuniziert ihr dann eher auf elementarer Ebene?“ er lächelte spöttisch. Es dauerte etwas, bis Hinata verstanden hatte, worauf er anspielte. Sie bekam einen roten Kopf. „Natürlich sprechen wir über alles mögliche!“ sie überlegte fieberhaft, um Themen zu finden, mit denen sie Naruto beeindrucken konnte. Leider fielen ihr keine ein. „Wir unterhalten uns über alle wichtigen Dinge.“ fügte sie dann großspurig hinzu. „Wirklich? Dann bist du also der Auffassung, dass das Vorspiel auf verbaler Ebene ebenso erotisch und erregend ist wie auf der körperlichen?“ „Vorspiel! Kiba und ich haben Besseres zu tun, als uns über Sex zu unterhalten!“ „Gut. Und was tut ihr so in Sachen Sex?“ Hinata blieb die Luft weg. Sie wusste nicht, wie sie auf so eine direkte Frage antworten sollte. „Über solche Sachen spreche ich nicht.“ Entgegnete sie schließlich. „Auch nicht mit Kiba? Hinata, ich weiß, dass du jeden Motor wieder zum Laufen kriegst. Aber weißt du auch, wie man einen Mann fasziniert?“ Betroffen blickte Hinata aus dem Fenster. Naruto konnte nicht wissen, welchen wunden Punkt er mit dieser Frage berührte. Hinata fiel sofort wieder das Gespräch ein, welches sie neulich unfreiwillig hatte mit anhören müssen. Zwei gute Bekannte von Kiba hatten sich über sie unterhalten. „Wie sie mit ihm umgeht!“ hatte die eine zur anderen gesagt. „Sie schreibt ihm vor allen Leuten vor, was er zu tun und zu lassen hat. Verstehst du, warum Kiba sich das bieten lässt?“ Natürlich, ihre sexuelle Erfahrung war begrenzt, und sie konnte sich nicht vorstellen, in dieser Hinsicht die Initiative zu ergreifen. Sie hatte zum Beispiel noch nie versucht, einen Mann zu entkleiden. Allein der Gedanke daran ließ sie schaudern. Aber wenn Kiba sie richtig verstehen würde, hätte er schon längst bemerkt, dass sie zu mehr bereit war, als zu einem flüchtigen Kuss oder einem freundschaftlichen Händedruck. Vielleicht ließ sich sein Verhalten damit erklären, dass er sie als Frau achtete. Schließlich wollte sie ja auch, dass er sie um ihrer Selbst willen und nicht wegen ihres Körpers liebte. Sie runzelte die Stirn. Wohin fuhr Naruto eigentlich? Er war nicht zu seinem Gut abgebogen, sondern fuhr die Straße weiter Richtung Stadt. „Wohin willst du denn? Ich dachte…“ „Wir gehen einkaufen.“ Erklärte Naruto ruhig. „Einkaufen?!“ Hinata lächelte bitter, als sie an die vielen Male dachte, bei denen ein wohlmeinendes Familienmitglied sie zu einem Einkaufsbummel überredet hatte. Jedes Mal war der Versuch, sie zu einem anderen Stil zu überreden erfolglos geblieben. Hinata ließ sich nicht von ihren Jeans und den weiten Flanellhemden abbringen. Alle hielten sie für uneinsichtig und bockig. Keiner wusste, dass der Grund dafür in einer schrecklichen Erfahrung als Teenager lag. Damals hielten sie alle für einen halben Jungen. Um auszusehen wie die anderen Mädchen in ihrer Klasse, investierte sie das ganze Geld, das sie zum Geburtstag bekommen hatte in Garderobe. Zum einkaufen hatte sie ein Mädchen mitgenommen, das ihr damals - naiv wie sie war – als Vorbild erschien. Sie schloss immer noch vor Scham die Augen, wenn sie an das Ergebnis dachte. Angetan mit einem kneifenden Strumpfhaltergürtel, dünnen Nylonstrümpfen und einem kurzen, engen Rock war sie schließlich mit ihrer Freundin Eis essen gegangen. Besser gesagt, sie war getrippelt. Vor Aufregung hatte sie auf den viel zu hohen Pfennigabsätzen kaum laufen können. In der Eisdiele trafen sie einige ältere Jungen aus den oberen Klassen, die sie von der Schule her kannten. Deren Kommentare klangen noch heute in Hinatas Ohren. Sie hatten gesagt, dass sie, Hinata, durch ihr aufreizendes Outfit signalisieren würde, mit jedem ins Bett zu gehen und hatten ihr dementsprechende Angebote gemacht. Sie hatte sich derart geschämt, dass sie vorgab, krank zu sein und tagelang zu Hause blieb. Erst als ihr Vater einen Arzt holen wollte, hatte sie sich aufgerappelt und war wieder zur Schule gegangen. Unglücklicherweise bekam sie nach diesem Ereignis auch noch mit, wie ihre Brüder sich über Mädchen unterhielten. Sie bezeichneten Mädchen, die gerne ihren Körper zeigten als billige Schlampen. Beide Erfahrungen zusammen hatten sie derart geprägt, dass sie seither nie wieder einen Rock getragen hatte. Auch eng sitzende Jeans lehnte sie ab. Hinata glaubte zu wissen, dass sie aus unerfindlichen Gründen keine figurbetonten Kleidungsstücke tragen konnte, ohne entwertet oder billig zu wirken. „Nie im Leben gehe ich mit dir einkaufen! Halt sofort an!“ Naruto hielt tatsächlich am Straßenrand, „Wovor hast du Angst, Hinata?“ er sah sie aufmerksam an, „Ist es die Angst, keine richtige Frau zu sein?“ „Nein.“ „Dann beweis es.“ „Ich muss dir gar nichts beweisen!“ zischte sie. „Nein, sicherlich nicht. Aber möchtest du dir nicht etwas beweisen? Dir und Kiba?“ Sie senkte den Kopf. „Natürlich ist das allein deine Entscheidung, Hinata. Aber ich muss sagen, du enttäuscht mich. Ich dachte, du hättest mehr Mut und Willenskraft. Ich hatte dir zugetraut, dass du ein Ziel, dass du dir selbst gesetzt hast, auch wirklich erreichst.“ „Ich bin kein Feigling!“ stolz reckte sie den Kopf, „Ich lehne es bloß ab, mir von dir irgendwelche lächerlichen Klamotten aufschwatzen zu lassen, nur weil sie dir gefallen.“ „Entschuldige Hinata, du kannst mir wirklich vieles vorwerfen, aber nicht, dass ich auf Rüschchen und Schleifchen stehe… Außerdem sind wir noch weit davon entfernt, dein äußeres Erscheinungsbild zu verändern. Wir müssen erst an etwas anderem arbeiten: An dem Bild, was du von dir selber hast.“ Naruto wich ihrem Blick nicht aus. „Weiblichkeit kommt von innen und hat damit zu tun, dass du stolz darauf bist, eine Frau zu sein und dies auch deiner Umwelt vermitteln kannst. Wenn du diese Sicherheit erreicht hast, ist es unwesentlich, in welchem Stil du dich kleidest. Stil sagt zwar etwas über deinen Geschmack aus, aber nicht über dein Wesen als Frau.“ Hinata schwieg, und Naruto startete den Motor und fuhr weiter in Richtung Stadt. Sie hatte einen Kloß im Hals. Er hatte ihre tiefsten Ängste gerührt. Mit ihrem Inneren, ihrem Selbsterscheinungsbild schien etwas nicht zu stimmen. Sie fühlte sich einsam und verzweifelt. Aber dabei sehnte sie sich seltsamerweise nicht nach Kiba, sondern nach ihrer Mutter. Kamen ihre Probleme vielleicht daher, dass sie diese schon als Baby verloren hatte? Hätte sie sich unter ihrer Anleitung und ihrem Schutz anders entwickelt? „Das ist ja eine Buchhandlung!“ völlig überrumpelt ließ sich Hinata von Naruto durch die Tür schieben. „Erraten. Und dort drüben finden wir, was wir brauchen.“ Hinata runzelte die Stirn. Sie sah nur Diätbücher und andere Ratgeber. „Das werde ich wohl kaum brauchen.“ Sie wies auf ein reich bebildertes Buch der Gewichtsreduktion, das aufgeschlagen auf dem Verkaufstisch lag. „Da stimme ich dir zu. Wenn du etwas nötig hast, dann ein paar Kilo mehr…“ Hinata schnappte nach Luft, „Was?! Wieso?“ „Weil es gesünder ist. Du bist klein und hast zierliche Knochen.“ Unvermittelt zeichnete er mit dem Finger den Verlauf ihrer Wangenknochen nach. Hinata war wie elektrisiert. Sie reagierte auf diese Zärtlichkeit in einer ungeahnten Weise. Ihr war schwindelig und sie atmete flach und unregelmäßig. „Also wird dein Köper ähnlich gebaut sein: lange Beine zum Beispiel…“ Naruto legte ihr die Hände auf die Hüften. Hinata wollte protestieren, brachte jedoch keinen Ton über die Lippen. Sie fühlte den tastenden Druck seiner Finger selbst durch ihre dicke Kleidung. Ihre Kehle war wie zugeschnürt. Sie hatte das Gefühl ersticken zu müssen. „Ich bekomme keine Luft mehr.“ flüsterte sie heiser und versuchte, Naruto von sich zu schieben. „Wirklich?“ Hinata bebte. In Narutos dunkler Stimme schwang etwas mit, dem sie sich nicht entziehen konnte, das sie faszinierte und lähmte. Narutos Blick, der sich auf ihren Mund richtete, schien eine magische Kraft zu besitzen. Ohne dass sie es wollte, öffnete Hinata ihre Lippen und befeuchtete sie mit der Zungenspitze. „Hör auf damit.“ Sie musste schlucken, „Bitte hör damit auf!“ bat sie noch einmal. „Womit?“ „Das weißt du ganz genau! Bitte, sieh mich nicht so an.“ sagte sie leise und fühlte erleichtert, dass er die Hände von ihrer Taille nahm. Er hob den Kopf und sah ihr in die Augen. „Du wirkst erhitzt und verlegen, was ist los?“ fragte er. Aus seiner Stimme sprach Mitgefühl, doch Hinata sah an seinem Gesicht, dass er am liebsten laut losgelacht hätte. „Als ob ich dir das erklären müsste. Es ist dein Benehmen, die Art, wie du mich ansiehst.“ Entgegnete sie tapfer. „Dir gefällt also die Art nicht, in der ein Mann eine Frau ansieht, die er begehrt?“ fragte Naruto mit leichtem Unterton. Als ob Naruto sie begehren würde! Und sie wollte auch gar nicht, dass er sie begehrte. Sie wollte, dass Kiba sie liebte und schätzet, mehr nicht. „Weißt du eigentlich, was Körpersprache ist?“ fragte er und zog einige Bücher aus dem Regal. „Hier, alle beschäftigen sich mit der Körpersprache des Menschen. Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass wir alle, bewusst oder unbewusst, mit unserem Körper Signale an unsere Mitmenschen senden.“ Erklärte Naruto, „Für dich geht es erst einmal darum, anderen zu zeigen, dass du bereit und offen für diese Nachrichten bist. Ein Beispiel: Als ich dir eben auf den Mund sah, hast du deine Lippen mit der Zunge berührt. Das bedeutet…“ „…, dass ich ärgerlich und nervös war.“ unterbrach ihn Hinata. (Danke für die Formulierungshilfen, Szyo^^) „Nervös?“ Naruto lächelte spöttisch. „Nervös und ärgerlich!“ beharrte Hinata störrisch. „Soso… und wie reagierst du auf Kibas Blicke?“ „Kiba sieht mich nicht derart unverschämt an!“ kaum waren die Worte heraus, bemerkte Hinata ihren Fehler. Naruto natürlich auch. „Oje… aber ich bin sicher, dass du mit diesen Büchern dem guten Kiba auf die Sprünge helfen kannst. Und wenn nicht, bin ich natürlich jederzeit bereit…“ Aber Hinata hörte schon gar nicht mehr zu. Um ihn ihre Verlegenheit nicht noch stärker spüren zu lassen, nahm sie ihm die Bücher ab und ging damit zu Kasse. Hinata hatte das unangenehme Gefühl, die Verkäuferin mit den beiden blonden Zöpfen würde sie neugierig mustern, als sie ihr die Bücher in eine Tasche steckte. „Ich kenne diese Frau!“ zischte Hinata Naruto wütend ins Ohr, als sie die Buchhandlung verließen, „Ihre Tochter ist eine meiner Kundinnen!“ Sie zog mit Abscheu die Bücher hervor und las die Titel laut vor. „’Was ist Körpersprache, und wie setzte ich sie ein?’ und ’Die Kunst des Flirtens’!“ Du findest das alles wahrscheinlich äußerst komisch!“ „Komisch? Nein, Hinata, nicht im Entferntesten.“ Narutos Miene wirkte plötzlich finster und verschlossen. Hinata hätte ihn gerne gefragt, warum er diese Bücher für wichtig und hilfreich hielt, traute es sich aber nicht. Schweigend ging sie neben ihm her. Naruto führte sie in einen kleinen Park mitten in der Stadt. Anscheinend war dieser Platz sehr beliebt, um die Mittagspause an der frischen Luft zu verbringen. Bei dem schönen Wetter herrschte reges Treiben. Selbst auf dem Rasen saßen die Menschen um sich zu sonnen, zu unterhalten oder zu essen. Naruto fand eine freie Bank und bat Hinata, sich hinzusetzen. „Jetzt werden wir ein wenig die Leute hier beobachten. Ich möchte wissen, was du siehst und wie du es interpretierst. Also los, beschreib mir, was dir auffällt.“ Hinata, die sich nur äußerst widerwillig neben ihm niederließ, atmete einmal tief durch und zählte im Stillen bis zehn. „Ich sehe einen Springbrunnen um den Bänke stehen. Rechts davon ist eine Einkaufsstraße und daneben eine Bushaltestelle…“ „Das ist es nicht, was ich meine, Hinata.“ unterbrach Naruto ihre Aufzählung. Er sah sie tadelnd an. So hatte er es früher getan, wenn sie als Kind etwas angestellt hatte. Naruto war allerdings für sie schon lange keine Respektsperson mehr. Was würde er wohl tun, wenn sie einfach aufstehen und weggehen würde? Doch naruto schien Gedanken lesen zu können. „Lass es lieber sein, Hinata. Du bist auf mein Angebot eingegangen, weil du dir und deiner Umwelt etwas beweisen möchtest.“ „Das stimmt nicht!“ Naruto ließ sich nicht beeindrucken, „Weißt du was? Du erinnerst mich an ein kleines Kind, das unbedingt etwas Bestimmtes haben will, nur weil es im Moment nicht zu Hand ist. Ich frage mich, ob Kiba nur deshalb so begehrenswert für dich ist, weil er im Moment unerreichbar ist.“ „Ich bin kein Kind mehr!“ beharrte Hinata und merkte, dass eben diese Antwort doch von kindischem zeugte. „Dann hör bitte auf, dich wie eins zu benehmen!“ riet er ihr, „Und jetzt wiederhole die Übung und konzentrier dich auf die Menschen. Wie würdest du zum Beispiel die vier Personen beschreiben, die eben aus dem Supermarkt kommen?“ Hinata ergab sich seufzend in ihr Schicksal und blickte gehorsam in die angegebene Richtung. Ein schwarzhaariger Mann und eine blonde Frau standen mit – wahrscheinlich – ihren eigenen Kindern vor dem Geschäft. Die Frau mit den blonden Zöpfen stand dich neben dem Mann und lächelte ihn an. Die Kinder hüpften aufgeregt um sie herum. Während der Mann in den Taschen seiner Jacke wühlte, vielen ihm die zum Zopf gebundenen Haare ins Gesicht. Als ein Auto am Straßenrand entlang fuhr, zog die Frau instinktiv die Kinder näher zu sich. Der Mann stellte sich wiederum schützend vor sie, als ein Passant, der sich nach seinem Hund umgedreht hatte, fast in sie reingelaufen wäre. Wahrscheinlich eine Familie, und glücklich dazu, dachte Hinata. Der Mann hatte nämlich gefunden, wonach er suchte, und nahm einige Fotographien aus einem Umschlag, die er den Kindern zeigte. Die Kinder lachten und gestikulierten wild. Hinata fiel noch auf, dass der Mann anscheinend nicht gut geschlafen hatte, deutlich zeigten sich die Falten von Augenringen. All das behielt Hinata aber für sich. „Da stehen ein Mann, eine Frau und zwei Kinder.“ Sagte sie schnippisch. „Hinata, bitte nimm meine Geduld nicht zu sehr in Anspruch!“ warnte er sie, „Sieh genau hin. Der Mann behandelt Frau und Kinder liebevoll und beschützend, die Frau erkennt das an. Sie blickt ihn an, als hätte er etwas ganz besonderes geleistet. Auch die Kinder scheinen dieser Auffassung zu sein. Sieh nur, wie aufgeregt sie sind. Ich könnte mit vorstellen, dass das eine junge Familie ist, die ihren ersten Auslandsaufenthalt plant. Sie haben grade ihre Passbilder abgeholt. Wahrscheinlich haben sie diesen Urlaub schon lange geplant, sich darauf vorbereitet und dafür gespart. Der Mann musste dafür wahrscheinlich überstunden machen, um das nötige Geld zusammen zu bekommen.“ „Das ist sexistisch!“ hielt Hinata ihm entgegen, „Vielleicht hat die Frau die Überstunden gemacht!“ „Ich bin nicht sexistisch, ich beobachte und interpretiere nur. Du siehst, dass der Mann äußerst zufrieden mit sich ist und das auch deutlich zeigt. Außerdem scheint er etwas übermüdet. Die Frau ihrerseits ist stolz auf ihn. Sieh nur, wie sie ihn anblickt, wie liebevoll sie seinen Arm berührt und wie er darauf reagiert. Er sonnt sich in ihrer Bewunderung und zupft neckisch an ihren Zöpfen. Bei Tieren ist das ein klassisches Balzverhalten. In dieser Beziehung ist es eindeutig der Mann, der das Geld verdient. Außerdem ist er ein moderner Vater. Sieh genau hin, wie er seiner Tochter den Schuh zubindet und wie sie sich an ihn schmiegt. Es ist ganz offensichtlich eine vertraute Handlung und keine Ausnahme.“ „Alles sehr interessant. Ich frage mich nur, was das mit mir zu tun hat. Ich möchte Kiba auf jeden Fall nicht die Schuhe zubinden.“ „Nein, natürlich nicht. Aber was Balzverhalten angeht… auch im menschlichen Liebeswerben ist es äußerst wichtig. Wir berühren um selbst berührt zu werden. Oder bin ich zu altmodisch? Sex hat ja heutzutage oft nichts mehr mit Sinnlichkeit zu tun. Verbissen und konzentriert arbeitet man daran, möglichst schnell und effektiv zum Höhepunkt zu kommen. Zärtlichkeit, das auskosten des Augenblicks und das langsam Steigern des Verlangens bleiben dabei auf der Strecke.“ Naruto sah sie von der Seite an, „Ist es das, was dir vorschwebt, Hinata? Sex als ausgefeilte Technik, möglicht rasch ein körperliches Bedürfnis zu stillen?“ „Was ich über Sex denke, hat nichts mit der Familie dort drüben zu tun.“ warf sie ein, „Und außerdem geht es dich nichts an.“ „Wirklich? Wenn das deine Ehrliche Überzeugung ist, wundert mich gar nichts mehr. Sex ist der Schlüssel des Geheimnisses. Wenn du Kiba ansiehst, und nicht möchtest, dass er dich berührt, wenn du ihn nicht berühren möchtest…“ „Kiba fasst mich in der Öffentlichkeit nicht an!“ fuhr sie Naruto wütend an, „Das würde ich ihm verbieten!“ „Das ist ein Fehler.“ Naruto war genauso ruhig, wie sie aufgebracht. Er beugte sich voor und umfasste ihr Handgelenk. Sein Griff war nicht fest, dennoch löste der leichte Druck auf ihrer bloßen Haut beunruhigende Gefühle in ihr aus. Ihr Herz schlug heftiger und ihr Atem ging schneller, als er den Daumen langsam und zärtlich auf ihrem Puls kreisen ließ. Bestimmt will er mich beruhigen, sagte sie sich. Aber er erreichte das Gegenteil. „Ich berühre dich jetzt, Hinata.“ Sagte Naruto sanft, „Ich berühre dich so, wie ein Mann eine Frau in der Öffentlichkeit berührt, um ihr zu zeigen, dass er sie gerne intimer berühren würde, wenn sie alleine wären. Ich berühre dich so, wie Kiba es tun sollte.“ Der Druck seines Daumens wurde intensiver und der Klang seiner Stimme härter. „Ich verspreche dir Hinata, wenn ich an Kibas Stelle wäre, hättest du keinerlei Zweifel mehr an meinen Gefühlen.“ „Die habe ich auch so nicht, Naruto.“ Nur mit größter Anstrengung gelang es ihr, einen zusammenhängenden Satz von sich zu geben, „Ich weiß genau, was du von mir hältst.“ Sie legte den Kopf in den Nacken und sah ihn herausfordernd an. Doch schnell senkte sie den Blick wieder. Mit dieser Reaktion hatte sie nicht gerechnet: In Narutos Augen stand unverholene Leidenschaft und Verlangen. Hinata war schockiert. Er war sonst immer ihr gegenüber so beherrscht, ja beinahe abweisend gewesen! „Hinata!“ Verwirrt hob sie den Kopf. Das war doch Hanabis Stimme! Hinata hatte Kibas Kollegin noch nie gemocht. Seit besagtem Einkaufsbummel war sie ihr regelrecht verhasst. Hanabi war eine große, langbeinige schwarzhaarige und sehr von sich eingenommen. „Hast du schon etwas von Kiba gehört?“ Hanabi fragte zwar Hinata, lächelte dabei aber Naruto an. Hanabi war wie zufällig einen Schritt zur Seite getreten, so dass sie jetzt näher bei Naruto stand und Hinata den Rücken zuwandte, „Er hat uns heute morgen ein Fax ins Büro geschickt, dass es ihm gut geht und er uns sehr vermisst.“ „Ich weiß, mir hat er auch gefaxt.“ sagte Hinata zu ihrem eigenen Erstaunen. Wahrscheinlich hatte es mit dem Vortrag über Körpersprache zu tun, den Naruto ihr gerade gehalten hatte, aber sie war wütend auf Hanabi. Wütend, weil sie sich so hinstellte, als gehörte sie zu Naruto und sie, Hinata, wäre das fünfte Rad am Wagen. Aber warum regte sie sich überhaupt so darüber auf? Die beiden sollten doch machen, was sie wollten. Und sie wusste ja auch, was für ein Typ Naruto war. Frauen wie Hanabi umschwärmten ihn wie Motten das Licht. „Sind sie einer von Hinatas Kunden? (Zweideutig? Ôo) Ich finde es einfach toll, was Hinata leistet. Ich könnte nicht einmal einen Reifen wechseln.“ sagte Hanabi mit melodischer Stimme. „Man wechselt auch nicht den Reifen, sondern das Rad.“ Informierte Hinata sie von oben herab und stand dann auf, „Naruto? Ich dachte wir wollten noch einkaufen gehen.“ „Einkaufen? Das ist meine Lieblingsbeschäftigung!“ erklärte Hanabi überschwänglich und himmelte Naruto an. Für einen kurzen Augenblick dachte Hinata, Naruto wollte sie verletzen und Hanabi einladen, mitzukommen. Aber er lächelte nur flüchtig, erhob sich ebenfalls und schob die Hand unter Hinatas Ellenbogen. Hätte Hinata vor zehn Minuten jemand gesagt, dass sie Naruto für sein männlich - beschützendes verhalten ihr gegenüber dankbar sein würde, hätte sie nur verächtlich gelacht. Jetzt genoss sie diese altmodische Geste. Sie stärkte ihr Selbstbewusstsein. „Du hast mir gar nichts davon erzählt, das Kiba sich gemeldet hat.“ Sagte Naruto, als Hanabi außer Hörweite war. „Ich erzähle dir eben nicht alles.“ Hinata versuchte Naruto ihren Arm zu entziehen. Erst jetzt merkte sie, wie fest sein scheinbar so leichter Griff war. Sie war zu klug, um sich auf ein Gerangel mit Naruto einzulassen, bei dem sie sowieso den Kürzeren gezogen hätte. Also beschränkte sie sich darauf, ihn wütend anzusehen. Dass sie dabei auf eine unbeschreiblich anmutige Weise den Kopf zur Seite legte, merkte sie nicht. Naruto dagegen konnte nur mit Mühe ein Lächeln unterdrücken. „Augenscheinlich hast du deine Geheimnisse. Du hast mir nämlich auch nicht verraten, dass ihr ein Faxgerät besitzt…“ „Oh!“ Hinata sah schuldbewusst aus, „Ich habe Hanabi einfach nicht den Triumph gegönnt, dass Kiba sich zwar im Büro, aber nicht bei mir gemeldet hat. Deswegen habe ich gelogen“ „Bei wem wollte er sich wohl melden, im Büro oder bei Hanabi?“ fragte Naruto und streichelte ihr unverhofft über die Wange, „Zumindest in dieser Beziehung hast du einen gesunden weiblichen Instinkt. Vielleicht finden wir noch weitere Anhaltspunkte dafür… Wann hast du übrigens das letzte Mal etwas anderes als Jeans oder Latzhosen getragen, Hinata?“ „Letzte Nacht.“ antwortete sie schlagfertig, obwohl ihr bei der Berührung der Atem stockte, „Ich schlafe nämlich selten in Arbeitsklamotten.“ fügte sie ironisch hinzu. „Nein, wahrscheinlich schläfst du in einem langen, alten Hemd, das du schon mit fünfzehn hattest.“ „Es ist Nachts eben kalt!“ verteidigte sie sich. „Eine Frau, die den Mann, den sie liebt, im Bett hat, braucht kein Nachthemd, das sie warm hält.“ Neckte er sie, „Aber du bist ja auch noch keine Frau.“ „Nein, nicht in deinen Augen.“ Sein Spott war verletzend, und sie wollte sich wehren, „Was ist los mit dir, Naruto? Hast du plötzlich Angst, du hättest dich mit meiner Verwandlung übernommen? Schaffst du es doch nicht, eine Frau aus mir zu machen?“ Sie spürte, wie sich ihr Körper anspannte. Seine Augen wurden dunkel. Sie schien Emotionen in ihm geweckt zu haben, die er nur mit Mühe beherrschen konnte. „Führe mich nicht in Versuchung, Hinata.“ sagte er gepresst. Hinata blickte ihn verständnislos an. Er ließ ihren Arm los, als hätte er sich verbrannt. Wahrscheinlich soll ich ihn nicht in Versuchung bringen, mir den Hals umzudrehen, sagte sie sich unglücklich. Sie musste fast laufen, um mit ihm Schritt zu halten. Sie war sauer auf Naruto und hätte ihm am liebsten gesagt, dass sie in Zukunft auf seine Hilfe verzichten würde. Aber dann dachte sie an Hanabi und die verführerischen Blicke, die sie nicht nur Kiba sondern jetzt auch Naruto zugeworfen hatte. Hinata hob den Kopf und richtete sich gerade auf. Naruto, der stehen geblieben war, um auf sie zu warten, beobachtete sie verstohlen. Für den unvoreingenommenen Betrachter war Hinata ein hübscher Teenager in einer unförmigen Hose und einem viel zu großen Pullover. Aber sie war kein Kind mehr. Sie war eine Frau. Eine Frau, deren Instinkte durch die Gefahr, den Mann ihrer Wahl zu verlieren, lebendig geworden waren. Der Mann ihrer Wahl. Eine steile Falte erschien auf Narutos Stirn. Die Verpflichtung, die er ihr gegenüber eingegangen war, barg viele Risiken. Das größte und gefährlichste war, dass seine Methode Erfolg haben würde und Hinata ihn bekommen würde: den Mann ihrer Wahl… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)