Zum Inhalt der Seite

Die Geburt

"So eine rote Samtauskleidung bekomme ich nie wieder!"
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Teil 2

Ich kann Ihnen, liebe Leser, nicht sagen, wie lange ich ohnmächtig gewesen war. Ob es nun nur zehn Sekunden oder vier Stunden gewesen waren. Das ist jetzt auch egal.

Ich bin Vater, ist das nicht toll? Vater von drei kleinen, nervigen, plärrenden Gören.

Sie haben richtig gelesen, liebe Leser: Drei verzogene kleine Balge. Drei kleine, unverschämte Balge. Drei kleine, freche Balge. Kurz:

Drei Mädchen.

Ja, Sarah hat Drillinge bekommen. Nur schade, dass ich die Geburt der beiden nachfolgenden Kinder nicht miterlebt habe. Ich war ohnmächtig geworden, nachdem ich das erste Kind erblickt und gehört hatte. Das war schon schlimm genug gewesen. Aber gleich drei auf einmal? Irgendjemand da oben will mich bestrafen. Wenn ich rauskriege, wer das ist, werde ich ihn umbringen. Und wenn es Gott höchstpersönlich ist. Wenn ich herausfinde, dass er es so wollte, dass ich jetzt drei kleine, schreiende Rotzlöffel am Hals habe, dann sag ich nur noch:

Gott ist tot!
 

Na ja, eigentlich hab’ ich mir den verdammten Mist selbst eingebrockt. Ich hätte Sarah ja nicht anspringen müssen, wie ein geiler Bock. Aber genau der war ich ja. Oder verwechsle ich da nicht etwas? Ja sicher! Sarah hat mich doch ins Badezimmer gelockt, Sarah wollte unbedingt… na Sie wissen schon… Wenn Sarah nicht so gierig gewesen wäre, dann hätte ich dieses Problem mit den drei Gören jetzt nicht. Sarah ist doch an allem schuld! Na ja, dann bin ich wenigstens aus dem Schneider. Ich muss mir nichts vorwerfen…
 

Herbert hatte mich, selbstlos wie er ist, aus meiner Ohnmacht geweckt. Vielleicht hätte er mich einfach liegen lassen sollen. Eigentlich war der harte, steinige und feuchte Boden der Gruft ganz angenehm. Zumindest verglichen mit dem Gedanken an drei vollkommen gleich aussehende Mädchen. Na ja, wenigstens kann ich da nichts verbocken. Mädchen können nicht schwul werden. Aber… na ja, das müssen wir jetzt nicht ausführen. Vielleicht muss ich mich ja auch nicht um die Kinder kümmern. Mädchen haben sowieso immer ein engeres Verhältnis zu ihrer Mutter. Also kann ich praktisch drei Kreuze machen, dass ich sowieso nicht viel zu tun brauche. Zumindest dachte ich das bis vor einer Stunde. Denn gerade habe ich erfahren, dass ich ab jetzt dafür zuständig sein werde, den Gören die Windeln zu wechseln und sie zu waschen.

Bitte was?

Halten die mich etwa alle für grenzdebil? Ich fass doch so ein komisches Etwas nicht an!

Da wusele ich lieber dreimal mit dem Wischmopp durchs ganze Schloss. Wobei das ja Koukols Aufgabe ist. Aber der tut ja eh nie etwas. Abgesehen davon, dass er, seit Sarah hier eingezogen ist, sie nur noch anglotzt oder ihr Liebesbriefchen schreibt. So langsam bin ich mir nicht einmal mehr sicher, ob das wirklich meine Kinder sind.

Der geile Lustmolch soll sich lieber mit anständigen Aufgaben beschäftigen, als meine Frau anzustarren, wobei ich selbst zugeben muss, dass das „Warenangebot“ – so nenne ich das einfach mal – äußerst verlockend ist! Trotzdem sollte der Bucklige sich lieber darum kümmern, dass hier alles auf Vordermann gebracht wird. Wir wollen unsere Kinder ja nicht in einem Saustall aufwachsen lassen.

Um Himmels Willen, ich höre mich ja an wie ein besorgter Vater, das grenzt ja schon fast ans Perverse!
 

Aber sehen wir uns einfach einmal die positiven Seiten an, die es gibt, wenn man eigene Kinder hat:

- Man kann den kleinen Gören alles erzählen und sie glauben es

- In den ersten achtzehn Jahren sind sie beliebig manipulierbar. Ich kann also entweder brutale Kampfmaschinen oder liebevolle, freundliche Menschen aus meinen Kindern machen.
 

Das war’s dann an positiven Seiten.

Aber nicht, dass jetzt der Verdacht entsteht, ich würde Kinder nicht schätzen. Das ist nicht wahr. Ich habe rein gar nichts gegen Kinder, nur in meinem Haus müssen sie nicht unbedingt sein…
 

Und einige von Ihnen, liebe Leser, werden jetzt denken, dass ich ein ziemlicher Ekel bin! Dass ich einen so wundervollen Menschen wie Sarah gar nicht verdient habe. Nun, das muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich liebe Sarah sehr und denke auch, dass sie einigermaßen mit mir klarkommt.

Aber trotzdem weiß ich nicht, ob sie vielleicht ihre Kinder-Entstehungs-Mechanismen manipuliert hat, um mir einige Gemeinheiten meinerseits ihr gegenüber heimzuzahlen. Ich weiß ja nicht im Detail, wie das bei Frauen da unten läuft…
 

Nun, ich muss nun leider den Stift zur Seite legen, Sarah möchte mit mir die Namen für die Kinder aussuchen und hat mich gebeten, die Sache ernst zu nehmen. Ich persönlich bin ja für Brunhilde, Tusnelda und Isolde. Das muss aber meine Frau entscheiden. Die hat sowieso immer das letzte Wort. Aber das ist sowieso eine andere Geschichte…



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Ace12
2008-02-20T18:44:34+00:00 20.02.2008 19:44
Mein Kompliment, hab selten so gelacht XD
Eine sehr Interessante Vorstellung, deine Schreibweise ist sehr amüsant und schön ausformuliert, mach weiter so!
Und vielleicht kannst du dich ja irgendwann einmal zu einer Fortsetzung aufraffen - wäre jedenfalls schön! ;D
Von:  Khay
2007-10-04T14:57:07+00:00 04.10.2007 16:57
Die FF ist geil XD
*lol*
Dat arme Krolock...
Und Herbert als Hebamme XD
Kann ich mir gut vorstellen~

Schade das es schon abgeschlossen ist...


Zurück