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Nachhilfe im Fach Liebe

SakuraXSasuke
von

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*~ Ein überraschendes Angebot

Ein lautes ohrenbetäubendes Klingeln ließ viele Schülerrinnen aus ihren Träumen schrecken.

Wie auf geschreckte Hühner rannten sie auf ihren Sitzplatz, zückten einen Handspiegel aus ihrer Tasche und untersuchten noch einmal ihr Äußeres. Wenn etwas mit diesem nicht stimme, griffen die jungen Mädchen weder zu einer Bürste oder zu ihrem heiß geliebten Schminkkasten, um Lidschatten oder Lippen nachzuziehen. Nur noch ihr gutes Aussehen zählte und wenn sie mit ihrem alltäglicher Minute des Pflegens fertig waren, setzten sie sich gerade hin, schlugen ihr linkes Bein über das rechte und starrten mucks Mäuschen still auf die Tür. Ungeduldig kneteten sie ihre Finger – so auch eine rosahaarige 16jährige Schülerin.

Ihre grünen Augen starrten genauso gespannt auf die Tür, wie die der ganzen anderen Mädchen der Klasse. Nur die Jungs laberten noch immer über den größten Scheiss der Welt und machten sich lustig über das Verhalten der Mädchen. Wahrlich war es albern, was diese Teenies veranstalteten, doch alle von ihnen himmelten sie ihren Lehrer an, der just in dieser Minute den Raum betrat. Wie immer sah er teuflisch gut aus mit seinen schwarzen Haaren, die ihm wirr ins Gesicht hingen und seinen ebenso schwarzen Augen, die erfahren durch den Raum schweiften. Wie immer legte er seine schwarze Tasche mit seinen Utensilien rechts auf dem Lehrerpult und schritt vor diesen. Cool stützte er sich mit beiden Händen an dem Holztisch ab und blickte immer noch durch die Klasse.
 

„Guten Morgen“, ertönte seine engelsgleiche Stimme. Sakura konnte genau sehen, wie viele der Mädchen wie immer schwärmend auf ihren Tisch zusammenklappten.

„Guten Morgen, Herr Uchiha!!!“, begrüßten die Mädchen übertrieben laut ihren Lehrer.

Die Jungs grummelten hingegen nur ein „Morgen“ und beließen es dabei. Die meisten konnten ihren Mathelehrer einfach nicht ab, gerade weil die Mädchen so auf ihn standen.

Besonders Naruto Uzumaki starrte den Schwarzhaarigen hasserfüllt an. Er mochte diesen blöden eingebildeten Kerl überhaupt nicht leiden! Wie er total lässig sich auf den Tisch abstützte und alles so locker hinnahm! Es kotzte ihn an. Das war doch kein Lehrer, der sich benahm wie ein Superstar und sich auch noch so feiern ließ. Er unternahm ja nicht einmal was dagegen. Schrecklich.
 

Sakura konnte ihre glänzenden grünen Augen nicht von dem Herr Uchiha abwenden. Alles an ihm zog sie in seinen Bann. Seine Art, sein Charakter, sein Lächeln, sein Kleidungsstil, seine Haare und seine unbeschreiblichen Augen. So etwas wie er sollte verboten werden. Er sah viel zu gut aus für diese Welt. Wie ein Alien kam er ihr vor oder ein Gott. Götter wurden doch immer wunderschön beschrieben, unmenschlich schön. Das traf auf ihren neuen Mathelehrer auf jeden Fall zu. Seit nun genau einer Woche war er auf ihrer Schule und unterrichtete Mathe, Physik und Sport. Ihre Klasse konnte sich glücklich schätzen ihn in allen Fächern als Lehrer zu haben und mit etwas Glück durften sie ihn schon bald als ihren neuen Klassenlehrer begrüßen. Was würde die Rosahaarige nicht alles dafür geben für nur ein Date mit ihm? Sie würde monatelang ihre Hausaufgaben machen und Mathe bis in die Nacht pauken. Leider war sie nämlich keine wirkliche Leuchte in Mathe und machte so auf ihren Schwarm keinen besonders guten Eindruck. Das glaubte sie zu mindestens, obwohl er sie immer freundlich anlächelte und ermutigte.
 

„Nehmt bitte eure Hausaufgaben raus“, unterbrach ihr heiß geliebter Lehrer ihren Gedankengang. Wie alle anderen holte sie eifrig ihr Matheheft heraus. Nur einer ließ sich viel Zeit beim rauskramen seines Heftes, Naruto. Er hatte wenig Lust auf diese dämliche Stunde und wie immer hatte er seine Hausaufgaben nicht gemacht. Bestimmt würde der Uchiha-Idiot ihn wieder Nachsitzen aufdrücken. Wenn nicht sogar ein Batzen Extra-Aufgaben.

Wie jede Stunde kontrollierte der junge Mathelehrer, ob alle seine Schüler und Schülerinnen ihre Hausaufgaben gemacht hatten. Dazu ging er einmal die Runde und ließ sich von jedem die Hausaufgaben zeigen. Wie so oft blieb er vor Naruto länger stehen und schaute ihn herausfordernd an. „Mal wieder keine Lust gehabt, Herr Uzumaki?“, fragte er seinen blonden Schüler mit einem gewissen Unterton. Der Blondschopf konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Er liebte es, diesen Lehrer in rage zu bringen! Immer zeigte er ihm deutlich, wie sehr er ihn verachtete. „Oh, doch gewiss, aber mein Hund hat meine Hausaufgaben gefressen“, gab Naruto cool von sich und winkte grinsend ab. Er verschränkte seine Arme vor die Brust, kippelte mit dem Stuhl weit und lässig nach hinten und schaute seinen Lehrer herausfordernd an. Der Schwarzhaarige lehnte sich an dem Holztisch seines frechen Schülers ab und schaute diesem in seine azurblauen Augen. Jedes Mal war es dasselbe Theater mit diesem Chaot! „Und wer, glaubst du, kauft dir das ab?“, fragte der Uchiha seinen dummen Schüler ironisch. „Na, Sie, wer denn sonst?“ Noch immer schwand das Grinsen nicht aus seinem Gesicht.
 

Mit abwerfendem Gesichtsausdruck beobachtete die Haruno das Geschehen. Wie dumm dieser Naruto doch war! Sie hasste ihn, schon seit sie denken konnte! Wie er sich immer

auflehnen musste um Aufmerksamkeit zu bekommen! Immer und immer wieder stellte der Blondschopf etwas an, um aufzufallen. Sakura fand das einfach nur idiotisch. Sie hasste es.
 

„Das reicht, Naruto. Du kennst die Konsequenzen. Heute Nachmittag wirst du in der siebten Stunde nachsitzen und wehe du erscheinst nicht. Du weißt ja, was dann passiert.“

Kopfschüttelnd ging Herr Uchiha zum nächsten Schüler um dessen Hausaufgaben zu kontrollieren. Er merkte ganz genau, wie der Chaot hinter seinem Rücken ihn einem Vogel zeigte oder ihm frech die Zunge herausstreckte, doch es kümmerte ihn nicht. Sollte der dämliche Schüler doch machen was er sollte, er machte sich ja doch nur lächerlich und er merkte es nicht einmal. Wie konnte man nur so dumm sein?
 

Schließlich blieb der Schwarzhaarige wieder vor einem Tisch stehen, weil etwas mit den Hausaufgaben nicht stimmte. Mit einem strengen Blick schaute er die Rosahaarige vor sich an. „Frau Haruno, sie wissen schon, dass das die Hausaufgaben von gestern waren?“, fragte er seine Schülerin verwirrt. Er wusste zwar, dass die Haruno oft sehr tüddelig war, aber das war wirklich die Krone.
 

Verwirrt unterbrach Sakura ihre Schwärmerei für ihren Lehrer und schaute ihn auf einmal total verwundert an. „Wie jetzt?“, brachte sie nur fragend heraus und blickte hinunter zu ihrem Heft. Tatsächlich. Sie sah deutlich das Kreuzel von ihrem Lehrer vom Vortag. Hatte sie etwa tatsächlich vergessen, die Hausaufgaben zu machen?? Das war ihr noch nie passiert!

Ihre Hausaufgaben waren zwar immer falsch und oft unvollständig, aber sie hatte bisher immer etwas gemacht! »Oh nein«, fuhr es ihr durch ihre Gedanken, »Jetzt vergleicht er mich bestimmt mit diesem dämlichen Naruto! Bestimmt wird er mich nie wieder eines Blickes würdigen! « Total in Panik entschuldigte sie sich dreimal bei ihren Mathelehrer,

bis der ihr klar und deutlich sagte: „Ist schon okay, Haruno, aber heute Nachmittag wirst auch du nachsitzen müssen. So sind die Regeln.“

„Waaaaaaas?!“, schrie die Rosahaarige durch den Klassenraum. Das konnte doch nicht wahr sein! Sie musste noch nie nachsitzen! Was war sie doch abgesackt …

„Ja, Haruno, daran führt kein Weg vorbei. In der siebten Stunde in meinem Burö“,

waren seine letzten Worte. Zielsicher ging der Schwarzhaarige wieder zu seinem Pult.
 

Das rosahaarige Mädchen schaute ihm stumm nach. Wie nur konnte das passieren? Nachsitzen mit Naruto Uzumaki, dem größten Idioten der Schule. Noch immer total schockiert wagte die Haruno einen Blick zu ihrem dummen Klassenkameraden, der wie nicht anders zu erwarten, sie breit angrinste. Schon seit Jahren war der Blondschopf in sie verliebt – und das wusste sie auch.
 

+++
 

Frustriert verabschiedete sich Sakura mit einer Umarmung bei ihrer besten Freundin Ino.

„Ach, komm, sie es mal positiv“, versucht die Blonde ihre Freundin aufzumuntern, „immerhin siehst du Herr Uchiha heute eine Stunde länger als wir! Eigentlich könnten wir direkt neidisch sein!“ Noch einmal zwinkerte Ino ihrer besten Freundin zu, ehe sie dann verschwand um nach Hause zu gehen. Sakura seufzte resignierend auf. Sie würde sich riesig auf die extra Stunde mit ihrem Lieblingslehrer freuen, wenn da nicht noch Naruto wäre, der ihre Flirtversuche bestimmt zunichte machen würde.
 

Mit langsamen Schritten ging die Rosahaarige in das Büro von Herr Uchiha herein.

„Hier bin ich“, meldete sie sich mit einem Lächeln an. Nie würde sie sich ihrem bezauberndem Lehrer mit einem mürrischen Gesicht gegenüber stellen! Schließlich wollte sie auf ihn den besten Eindruck überhaupt machen.

„Hallo, Haruno, setz dich doch bitte“, begrüßte der Schwarzhaarige seine Schülerin freundlich und deutete auf einen Holzstuhl, der direkt vor seinem Schreibtisch stand. Ohne weitere Worte setzte sich die Schülerin auf besagten Platz und schaute ihren Lehrer interessiert an.

Na? Was würde sie machen dürfen? Schwierige Matheaufgaben rechnen oder doch eher langweiliges abschreiben?

„Da deine mathematischen Fähigkeiten zu bemängeln sind, habe ich hier ein paar Mathebögen für dich“, er reichte ihr zehn Zettel voll mit komplizierten Matheaufgaben, „Anleitung ist mit dabei. Du bleibst solange hier, bist du mindestens drei fertig und richtig hast, okay? Also, leg dich ins Zeug!“ Der Uchiha stand von seinem Schreibtischstuhl auf, nahm ein paar Unterlagen und ging zur Tür. „Ich habe zu tun. Benimm dich bitte“, gab er ihr noch zu Bedenken, bevor er spurlos verschwand.
 

Einige Zeit schaute Sakura ihm noch total empört hinterher. Okay, was hatte sie erwartet?

Dass er bei ihr bleiben würde und sie ihn die ganze Zeit lüstern anstarren könnte? Er war immerhin ein Erwachsener, der bestimmt Unmengen zu tun hatte.

»Immerhin«, dachte sie tröstend, »ist Naruto nicht da. «

Ohne viel Begeisterung machte sie sich an die langweiligen Aufgaben. Trotz der Anbei liegenden Erklärungen, kapierte die Rosahaarige nicht viel und musste die meiste Zeit Stirn runzelnd grübeln ohne wirklich weiter zu kommen.
 

Nach ungefähr einer halben Stunde schaute Herr Uchiha bei seiner Schülerin vorbei. Den blonden Chaot hatte er bewusst in einen leeren Klassenraum gesteckt, damit die beiden sich nicht gegenseitig ablenken könnten. „Na, wie sieht´s aus?“, fragte der Schwarzhaarige die Haruno und lächelte sie charmant an. „Wie weit bist du denn?“ Interessiert blickte er ihr über die Schulter aufs Papier und erstarrte förmig. „Ist das dein ernst?“, fragte er Stirn runzelnd und setzte sich ihr wieder gegenüber. Ohne zu fragen entnahm er seiner Schülerin die beschriebenen Papiere und die dazugehörigen Mathearbeitsbögen.
 

Nervös betrachtete Sakura ihren Lehrer dabei, wie er mit zerknautschter Miene ihre Arbeiten korrigierte. Nach wenigen Minuten legte er die Blätter seufzend bei Seite und stützte seinen Kopf auf seine Hände. „Du bist echt ein hoffnungsloser Fall“, sagte er seufzend und schaute sie nun mit seinen schönen schwarzen Augen durchdringend an. Sakura konnte nicht anders als seinen Blick zu erwidern. Er zog sie einfach in seinen Bann. Eine Zeit lang starrten sich Lehrer und Schülerin einfach nur an, als Herr Uchiha schließlich seinen Blick abwendete.

„Du hast alle Aufgaben falsch“, erklärte er ihr ernst, „und das sind Aufgaben der 7ten Klasse. Haruno, du bist in der 9ten Klasse und versagst bei Aufgaben der 7ten! Wie in Gottes Namen kannst du deine 4 in Mathe halten?“ Wieder schaute er ihr in die Augen, doch diesmal ernster.

Sakura schluckte schwer. Sie wusste schon lange, dass sie Mathe überhaupt nicht konnte und nur durchs abschreiben in den Arbeiten ab und zu annehmbare Noten hervorbrachte. Aber das konnte sie ihrem neuen Mathelehrer wohl kaum beichten.

Sie entschied sich einfach zu schweigen und ein paar Mal schuldbewusst den Blick abzuwenden.
 

„Sakura?“ Verwirrt richtete Sakura ihren Blick zurück zu ihrem Lehrer. Seit wann bitte sprach er sie denn mit Vornamen an? Bisher genügte es ihm, alle mit Nachnamen anzusprechen, obwohl es vielen nicht gefiel. Total verwundert starrte sie Herrn Uchiha an.

„Ja?“, fragte sie unsicher nach als er nichts von sich gab.

„Was machst du Sonntags immer?“, fragte er sie wie selbstverständlich. Sakura jedoch nahm es keinesfalls als selbstverständlich hin. Total aufgebracht stotterte sie ein „n-nichts“.

Was war das denn nun? Wollte er sie etwa um ein Date fragen? Sollten sich ihre Wünsche wirklich erfüllen?

„Dann würde ich vorschlagen, dass du ab jetzt jeden Sonntag von 15 bis 17 Uhr zu mir nach Hause kommst. Ich werde dir Mathenachhilfe geben, denn ohne wirst du die Abschlussarbeit in einem Jahr wohl jämmerlich in den Sand setzen“, erklärte er ihr und stapelte nebenbei ein paar Formulare. Er wand jedoch nicht seinen Blick von ihr ab. Das Mädchen starrte ihn mit großen Augen an. War das sein ernst? Sie würde wirklich die Chance haben, jeden Sonntag zu IHM nach Hause kommen zu können und nur mit ihm allein Mathe zu büffeln? Jedes Mädchen aus der Klasse würde sonst was für solch eine Nachhilfe geben!

In Gedanken sah sie sich schon in seinem Wohnzimmer auf dem Sofa mit Schreibzeug in der Hand und ihm neben sich sitzend und ihren Oberschenkel streicheln. Sie hörte ihm schon die heiligen Worte in ihr Ohr flüstern ….
 

„Wow, klar! Das wäre echt lieb von ihnen, wenn sie sich so viel Mühe machen würden!“

Total begeistert schaute sie ihrem Lehrer in die Augen. Sie freute sich schon jetzt auf Sonntag! „Okay“, murmelte Herr Uchiha, „dann sehen wir uns am Sonntag um 15 Uhr bei mir, ja? Du weißt doch wo ich wohne, oder?“ Sakura nickte. Wer wusste das nicht?

Seine Adresse und Telefonnummer ging in der Schule herum wie ein Lauffeuer, weil er so beliebt war. „Gut“, hörte sie ihm nüchtern sagen, „du kannst jetzt gehen.“

Dass ließ sich die Rosahaarige nicht zweimal sagen. Ohne zu warten erhob sie sich von ihrem Platz, packte ihre Schulsachen und ging schnurstracks zu Tür. „Bis Sonntag!“, verabschiedete sie sich noch bei ihrem Lehrer, da verschwand sie schon hinter der nächsten Ecke. Sie konnte es kaum erwarten, das ihrer besten Freundin zu erzählen!
 

Herr Uchiha schaute seiner Schülerin noch nachdenklich hinterher. Er war viel zu gutmütig. Nun würde er auch noch Sonntag, seinem einzigen freien Tag, arbeiten müssen.
 

Sofort nachdem Sakura zu Hause ankam und ihren Eltern erklärt hatte, warum sie so spät kam, ging sie rauf auf ihr Zimmer und griff nach ihrem schwarzen eigenem Telefon.

Mit einem wohligen Seufzer ließ sich das Mädchen auf ihre gemütliche weiße Couch fallen und wählte die Nummer ihrer besten Freundin, die in ihrem Gedächtnis sicher abgespeichert war.

„Ino Yamanake“, meldete sich Sakuras beste Freundin am Telefon.

Sakura kurz auflachen. Sie kannte niemanden, der sich mit so lustiger Stimme am Telefon meldete. „Hi, hier ist Sakura“, gab die Rosahaarige ihrer Freundin zu erklären und kicherte noch einmal kurz los. Ino redete nicht lange um den heißen Brei herum und fragte gleich:

„Okay, Sakura, was ist los? War das Nachsitzen doch nicht so schlimm wie erwartet oder warum bist du so gut gelaunt?“ Misstrauisch zog die Blonde am anderen Ende der Leitung eine Augenbraue hoch. Sie kannte ihre Freundin nun schon sehr lange und selten hatte diese so gute Laune wie jetzt gerade es der Fall war.

„Ne, das Nachsitzen war scheisse“, antwortete die Haruno ehrlich und erinnerte sich an die vielen Mathearbeitsbögen und den komplizierten Formeln, „aber weil ich so Grotten schlecht in Mathe bin, darf ich jetzt jeden Sonntag Nachhilfe bei unserem geliebten Herrn Uchiha haben!“ Als sie letzteres erzählte, konnte sich das Mädchen ein riesiges Grinsen nicht verkneifen. Sie konnte es ja selber kaum fassen! Es war wie ein Traum!
 

„Ne, oder? Du verarscht mich doch gerade!“, kam es ungläubig von ihrer besten Freundin, die den Geräuschen nach zu urteilen gerade Chips futterte. Wie nur schaffte es Ino so gut aufzusehen und nebenbei so viele Süßigkeiten zu essen? »Naja, unwichtig«, beantwortete sie ihre neu aufgekommene Frage und machte sich lieber damit zu schaffen, ihre Freundin davon zu überzeugen, dass sie wirklich die Wahrheit sagte.

„Nein, Ino“, beteuerte sie, „ich sage wirklich die Wahrheit! Außerdem machen wir Nachhilfe bei ihm Zuhause und er hat mich heute tatsächlich einmal Sakura und nicht Haruno genannt!“

Am anderen Ende der Leitung kam ein ersticktes Quietschen hervor.

„Nich wahr, oder?! Ist das geil! Mein Gott, erzähl das bloß nicht den anderen Mädels aus unserer Klasse, die würden dich umbringen! Ist ja genial! Du musst das unbedingt ausnutzen und dich voll an ihn ranschmeißen! So eine Gelegenheit bekommst du nie wieder!“

Misstrauisch setzte Sakura sich aufrecht auf ihr Sofa. „Meinst du wirklich?“, fragte sie plötzlich sehr ernst, „Ich meine, er ist mein Lehrer!“

„Na und? Dafür sieht er verdammt gut aus und so alt ist er noch gar nicht!“

„Naja“, widersprach Sakura, „21 … also ist er 5 Jahre älter als ich.“

„Das ist doch gar nichts! Meine Eltern sind 10 Jahre auseinander!“

Wieder einmal hörte die Haruno deutlich, wie Ino Chips in sich reinstopfte.

„Du meinst also, ich sollte mich an ihn ranmachen? So richtig? Macht dir das denn gar nichts aus? Ich meine, du liebst ihn doch auch …“

Ino lachte auf. „Mach dir um mich keine Sorge! Es gibt da ja noch diesen Shikamaru aus der Nebenklasse … der ist vielleicht niedlich!“ Kopfschüttelnd lehnte sich Sakura zurück und hörte ihrer Freundin aufmerksam zu, wie sie diesen Shikamaru schwärmend beschrieb.

Ja, das war typisch Ino. Es dauerte nur eine Woche, da hatte sie einen neuen Schwarm und der alte war vergessen. Noch nie hatte die Rosahaarige es erlebt, dass Ino Liebeskummer hatte.

Sie sah die Liebe locker. Sakura eigentlich auch, aber Herr Uchiha hatte es ihr irgendwie wirklich angetan. Ino hatte Recht. Sie müsste die Gelegenheit ausnutzen, sonst würde sie es bestimmt bereuen!

„Ino?“, unterbrach die Haruno nach einiger Zeit ihre Freundin, „du hast Recht! Ich werde Herrn Uchiha so anflirten bis er nur noch Augen für mich hat!“

Die Blonde lachte über die plötzliche Entschlossenheit ihrer besten Freundin auf.

„Ja, mach das“, stimmte sie ihr zu, ehe sie wieder begann diese von Shikamaru voll zu schwärmen.
 

Am Sonntag dann stand Sakura extra früh auf, um sich so richtig schick zu machen.

Oft rief die Rosahaarige ihre Freundin Ino an, um diese um Rat zu fragen.

Als sie dann schließlich nach langer Zeit vor der Haustür von Herrn Uchiha stand, wurde sie nervös. Noch nie hatte sie einen Jungen zu Hause besucht und ehrlich gesagt wusste Sakura nicht so Recht, wie sie das Ganze anfangen sollte. Heiß machen wollte sie ihren Lehrer und um den Finger wickeln. Das sagte sich so leicht. War nur leider etwas schwerer …

Nach einiger Zeit sammelte die Rosahaarige ihren ganzen Mut zusammen und drückte auf die Klingel. Nervös spielte sie mit ihren Fingern rum als sie darauf wartete, dass ihr Mathelehrer endlich die verdammte Tür öffnen würde.

Als diese dann schließlich aufschwang und ihr eine perfekte Gestalt vor ihr stand, atmete sie scharf die Luft ein. Mal wieder sah Herr Uchiha unverschämt gut aus. Heute trug er eine jugendliche weite dunkelblaue Jeans, die etwas verwaschen war und ein schwarzer Hemd, von dem die ersten drei Knöpfe aufgeknöpft waren. Seine Haare hingen ihm wie immer wirr ins Gesicht und seine Augen schauten sie mal wieder wissend an. Er wusste so vieles, was sie nicht wusste. Irgendwie störte sie das ein wenig.

„Guten Tag, Haruno“, begrüßte Herr Uchiha seine Schülerin freundlich und bot ihr an, ihm rein zu folgen. „Guten Tag“, grüßte Sakura zurück und folgte ihm in sein Heim. Insgesamt war seine Wohnung sehr gemütlich und freundlich eingerichtet, auch wenn einem sofort auffiel, dass eine hier eine Frau fehlte. Herr Uchiha war zwar kein unordentlicher Mensch, aber dennoch sah man an manchen Stellen Staub oder gar Müll herumliegen, der versucht wurde gut zu verstecken. Wenn es Sakura nicht besser wüsste, würde sie meinen, dass in diesem Haus am Vortag eine große Fete gefeiert wurde. Sie roch noch ganz genau den Alkohol und Rauch vom Vortag.
 

Im Wohnzimmer angekommen, bot ihr Mathelehrer ihr an, sich auf die große cremefarbene Couch zu setzen. Ohne Widerworte ließ sich das Mädchen auf besagte Couch fallen und betrachtete interessiert den Raum. Ein großer Flachbildschirm war das Highlight im Raum gefolgt von der gemütlichen Sitzecke bestehend aus insgesamt der Couchs, zwei kleinen und einer großen. Auf der großen saß im Moment Sakura, alleine. Ihr Mathelehrer lief im Raum rum, um anscheinend noch ein paar wichtige Utensilien zu suchen. Als er schließlich alles gefunden hatte, legte er alles auf dem Glastisch, der in der Mitten von den Couchs stand.

„Möchtest du vielleicht etwas trinken?“, fragte Herr Uchiha seine Schülerin höflich, die eifrig nickte. „Wasser wäre lieb“, antwortete sie ihm höflich und lächelte ihn mit ihrem schönsten Lächeln an. Ab jetzt zählte jede Geste!
 

Herr Uchiha ging in die nebenan liegende Küche und kam nach nur kurzer Zeit aus dieser wieder zurück mit besagtem Wasser und zwei Gläsern. Außerdem entdeckte Sakura noch einen Teller mit Keksen in seiner anderen Hand. Ihr lief das Wasser im Mund zusammen.

Konnte ihr Mathelehrer etwa hellsehen? Sie liebte Kekse über alles!

Besagte Gegenstände stellte Herr Uchiha ebenfalls auf dem Glastisch ab und setzte sich dann neben Sakura auf die große Couch. Zielsicher blickte er seine Schülerin an.

„Na, dann wollen wir mal beginnen, was?“, fragte er sie hoch motiviert.

„Gerne“, lächelte Sakura und bewaffnete sich mit Schreibzeug.

„Also, Haruno, zuerst …“, begann Herr Uchiha, doch wurde er von Sakura prompt unterbrochen. „Sie können mich ruhig Sakura nennen“ Freundlich lächelte sie ihn an.

„Okay, Ha … Sakura, du kannst ruhig zugreifen.“ Er deutete mit seinem rechten Zeigefinger auf das Trinken und Essen, was bereit auf dem Tisch stand. Das ließ sich das Mädchen nicht zweimal sagen! Sofort schnappte sie sich einen Schokokeks und aß diesen mit großem Genuss. „Ich liebe Kekse“, murmelte sie lächelnd und schaute ihren Mathelehrer wieder einmal in seine schwarzen Augen. Herr Uchiha erwiderte das Lächeln freundlich und nahm sich ebenfalls einen Keks. Schnell trank Sakura noch einen Schluck Wasser, ehe sie wieder ihre ganze Aufmerksamkeit ihrem Lehrer widmete.
 

„Also, Sakura, wir beginnen am Besten mit dem Bruchrechnen. Ich glaube, du hast damals nicht so ganz aufgepasst, denn bei den Mathebögen scheiterte es bei dir vor allem bei der Bruchrechnung.“ Zielsicher nahm er die Zettel in die Hand und suchte einen heraus, den er auch nach nur kurzer Zeit in der Hand hielt. „Am besten du versuchst dich noch einmal an diesen Aufgaben.“ Lächelnd reichte er ihr den Bogen, den Sakura – ebenfalls lächelnd – annahm. „Okay“, murmelte sie jedoch etwas eingeschüchtert. Sie hasste Bruchrechnen schon seit sie diesen dämlichen Namen kannte! Es war furchtbar kompliziert und sie checkte es einfach nicht! „Und wie?“, fragte sie ihren Nachhilfelehrer.

„Wusste ich es doch“, lachte dieser und nahm einen Schluck Wasser, „Du hast keine Ahnung, wie das geht, oder?“ Seine Schülerin nickte etwas peinlich berührt.

„Okay, na dann, lass es mich dir erklären …“
 

Sakura wusste echt nicht wie sie diese endlose Stunde voller Mathe überlebte. Sie glaubte danach auf jedenfall nur noch Zahlen vor sich zu sehen. Nur, weil Herr Uchiha ihr Nachhilfelehrer war, konnte sie es heil überstehen. Nach genau einer Stunde komplizierter Formeln und anstrengendem Rechnen, verkündete Herr Uchiha lächelnd:

„So, Schluss für heute“ Das ließ sich die Rosahaarige mal wieder nicht zweimal sagen.

Mit einem Stöhnen ließ sie ihr Schreibzeug sinken und fiel in die Kissen zurück.

Erschöpft rieb sie sich ihre Stirn und wühlte ihre Haare zurück. „Ich hasse Mathe“, murmelte sie niedergeschlagen. Herr Uchiha lachte über diese Bemerkung. „Hältst du es für richtig, dass deinem Mathelehrer zu erzählen?“, fragte er sie ironisch und stand von seinem gemütlichen Platz auf. „Wieso?“, lachte Sakura auf, „Ich weiß doch, dass ich deswegen nicht eine Note schlechter kriege. Außerdem kann man zu Ihnen ehrlich sein, ohne dass sie es einen verübeln!“ Sie grinste ihren Lehrer mit dem unwiderstehlichsten Grinsen an, das sie besaß.

Bisher war ja noch nicht wirklich viel passiert, abgesehen davon, dass er sie nun Sakura und nicht mehr Haruno nannte. Aber sie wollte sich doch eigentlich pausenlos an ihn ranschmeißen! Nur irgendwie war es schwer, ihren eignen Lehrer anzuflirten …
 

„Herr Uchiha?“, fragte Sakura zuckersüß, als dieser gerade dabei war das Geschirr auf ein Tablett zu stellen. „Ja?“, fragte er nach und schaute seiner Nachhilfeschülerin in ihre grünen Augen. Mal wieder versank das Mädchen in den schwarzen Augen …. Sie waren so unbeschreiblich schön und geheimnisvoll. „Darf ich Sie mit Vornamen anreden?“

Überrascht zog der Schwarzhaarige eine Augenbraue hoch. „Wieso?“, fragte er knapp zurück.

Etwas schüchtern biss Sakura sich auf die Unterlippe. „Weil Sie mich auch duzen und ich es persönlicher finde. Immerhin verbringen wir nun jeden Sonntag zusammen, oder?“

Eine bessere Ausrede fiel ihr nicht ein. Oh man, sie war wirklich schwach! Sie bräuchte mal Nachhilfe im Fach Liebe! „hm“, überlegte Herr Uchiha. Nachdenklich räumte er das restliche Geschirr ein. „Nein, lass uns beim Sie bleiben“, entschloss er schließlich und verschwand mit dem Tablett aus dem Zimmer. Nachdenklich starrte ihm die Schülerin hinterher.

Oh man, war dass eine Absage! Aber sie würde bestimmt nicht aufgeben! Oh nein, sie war schließlich eine Haruno! Und noch dazu nicht irgendeine! Sie war Sakura Haruno!
 

Als der Mathelehrer zurückkam, glaubte er, er traue seinen Augen nicht. Da stand sie, Sakura Haruno, mit einer Hand am Sofa abstützend und der anderen an ihrem Top zupfend. Jeder Mann wusste, was dieses Mädchen damit sagen wollte. Allein dieser scharfe Blick von Sakura sagte tausend Worte. Seufzend ging der Schwarzhaarige auf sie zu.

„Sakura“, sagte er ihr ernst ins Gesicht, „ich bin Lehrer und du meine Schülerin. Das ist die einzige Beziehung, die wir zueinander haben und die einzige, die wir je zueinander haben werden, okay?“ Ernst schaute er in ihre grasgrünen Augen, die nun erschrocken an Größe zunahmen. „A-aber“, stotterte das Mädchen. Das war nun wirklich die größte Absage, die sie je bekommen hatte! Aber sie wollte doch nur ihn … sie war so verliebt in ihn! Wie konnte er nur so kalt sein? „Aber ich liebe sie!“, schrie sie ihm schließlich ins Gesicht. Langsam und etwas unsicher machte sie ein paar Schritte auf ihren Lehrer zu, der einfach nur stehen blieb und sie kalt anschaute. Dieser Ausdruck in seinen Augen war ihr völlig neu. Wo war das Lächeln geblieben, dass er jedem schenkte? Wo war das Leuchten in seinen Augen hin, das sie so faszinierte? „Sakura“, flüsterte er leise, „das tut nichts zur Sache. Ich habe eine Freundin.“ Total erschrocken machte das Mädchen zwei Schritte zurück. „Was?“

Nein, das konnte doch nicht sein! Man sah doch alleine an der Unordnung, dass hier eine Frau fehlte und außerdem … Nein, das konnte einfach nicht stimmen! Er log, dass wusste sie genau! „Sakura, bitte beruhige dich. Das einzige was uns verbindet ist nun einmal Mathe.“

Wütend ballte die Rosahaarige ihre Faust. Wie konnte er das so einfach sagen? Merkte er nicht, wie sehr er ihr damit weh tat? Tränen flossen ihre Wangen entlang und kühlten diese angenehm. Es tat immer wieder gut, zu weinen. „Dann …“, flüsterte Sakura leise,

„gehe ich mal besser …“ Ohne weitere Worte sammelte sie ihre Sachen zusammen und verließ das Haus. Sie schenkte ihm außerdem keinen weiteren Blick.
 

Wütend schlug Herr Uchiha mit der Faust auf die Lehne seines Sofas. Er war wütend auf sich selbst. Wie konnte er das dem Mädchen nur antun? Dabei mochte er sie doch. Es war zwar keine Liebe, aber er mochte dieses Mädchen auf unerklärliche Art und Weise. Aber das tat nichts zur Sache. Er war der Lehrer und sie die Schülerin und dabei würde es bleiben.

Es war wichtig, klare Grenzen zu setzen. Nicht einmal Freunde dürften die Beiden sein,

das besagten die Regeln.
 

Wie vom Teufel gebissen rannte die Rosahaarige den Weg nach Hause und weinte dabei leise. Zu Hause angekommen schmiss sie sich sofort auf ihr Bett, griff zu ihrem Telefon und wählte Inos Nummer.

*~ Nur Freunde

So! Und hhier kommt der zweite Teil von "Nachhilfe im Fach Liebe"!

Ich hoffe, es gefällt euch! ;-) Und bitte hinterlasst mit gaaaanz ganz viele Kommis, ja??? *kommigeil is* Würde mich freuen, wenn ihr mir sagt, wir das Kapitel fandet! ^^
 

Also, viel Spaß euch!
 

Liebe Grüße,

Lesca07
 


 

Am nächsten Tag in der Schule fürchtete sich Sakura gerade zu vor der Mathestunde.

Es war der erste Tag seit langem, in dem sie Mathe am Liebsten nicht hätte. Alle anderen Mädchen fieberten der Stunde natürlich wieder aufgeregt entgegen, nur sie nicht. Sie schämte sich für ihr Verhalten vom vergangenen Sonntag. »Man, ich habe mich wie eine Schlampe verhalten! «, dachte sie betrübt und kaute auf ihrem Bleistift herum. Warum nur hatte Ino sie dazu überredet, sich an ihren Lehrer heran zuschmeißen? Jeder Mensch wusste doch, dass Lehrer nichts mit Schülern anfangen durften. Warum hätte Herr Uchiha diese Regel brechen sollen? Er hätte sich strafbar gemacht und bestimmt seinen Job verloren! Und Sakura war nun einmal keinen Job wert, das sah sie ein.

„Sakura?“ Ohne wenig Elan wendete sie ihrer besten Freundin ihr Angesicht zu.

„Ja, Ino?“, fragte sie mit einem gewissen Unterton.
 

„Oh man, Sakura! Nun hör schon auf Trübsal zu blasen!“ Die Blonde kippelte mit ihrem Stuhl nach hinten und fummelte an ihrem Top herum. Aufmunternd schaute sie ihre Freundin Sakura an. „Du musst kämpfen“, verkündete Ino ihr grinsend, „kein Mann kann dir widerstehen, Süße!“ Aufmunternd klopfte sie ihrer besten Freundin auf die Schulter, die die Welt immer noch mit ihrem grausamen Gesichtsausdruck beglückte. Ino kicherte kurz auf und flüsterte der Rosahaarigen dann ins Ohr: „Selbst der Blondschopf nicht! Guck mal, wie der dich anstarrt!“ Die Haruno stöhnte laut auf. „Ich hasse den Typ“, quengelte sie und schenkte dem Chaot keinen einzigen Blick. Der sollte bloß nicht auf falsche Gedanken kommen! „Ach komm, der ist doch ganz süß“, schwärmte Ino, „wenn das mit Sasuke nichts wird, kannst du ja was mit Naruto anfangen!“ Geschockt starrte Sakura ihre Freundin an.

„Wie bitte?“, gab sie bissig von sich. Wie konnte Ino so etwas nur sagen?!

„Ach komm, nimm das nicht so ernst“, lachte Ino, doch verstummte sie sofort, als eine gewisse Person das Klassenzimmer betrat.
 

Sakura hob nur mürrisch den Kopf und schaute den Neuankömmling an. Es war Herr Uchiha, der die Klasse interessiert musterte. Sein Blick blieb an ihr hingen. Nur einen kurzen Moment starrten sie sich in die Augen, da wandte Herr Uchiha seinen Blick ab, um mit den Unterricht zu beginnen. »Was war denn das? «, dachte Sakura herz klopfend. Wie er sie eben angesehen hatte! Dieser Blick in seinen Augen … es schien fast so, als hätte er das von gestern bereut! »Ja, er hat bereut dir die Nachhilfe angeboten zu haben. «, erschien eine Stimme in ihrem Unterbewusstsein. »Unsinn «, widersprach Sakura ihrem Ich und schaute verträumt zu Herrn Uchiha, der gerade irgendwelchen Mathekram erklärte. »Er liebt mich bestimmt doch! « »Das glaubst ja auch nur du! Er hat eine Freundin, das hat er doch gesagt! Er hat dich außerdem noch dazu abgewiesen! « Die Rosahaarige kaute verärgert auf ihren Bleistift herum. »Ach Quatsch! Er hat gelogen und es ist nur wegen seinem Job, ja, bestimmt! « Mal wieder verfiel Sakura in ihre alten Gewohnheiten. Sie schwärmte wie die anderen Mädchen und wünschte sich nichts mehr, als in seinen Armen zu liegen …

Hatte sie sich nicht gestern noch geschworen, ihn für immer und ewig zu vergessen, weil sie sich sonst lächerlich machen würde? Was machte dieser Kerl nur mit ihr, dass sie so willenlos ihm folgte? Verdammt! Sie war so schwach!

»Ach mach doch, was du willst! «, hörte sie noch ihre Innere Stimme verärgert sagen, da verschwand die Stimme und Ruhe kehrte in ihren Kopf ein. Gedankenverloren schrieb sie Formeln von der Tafel ab, ohne zu verstehen, was diese zu bedeuten hatten. Was sollte sie nur tun? Was nur?
 

Die ganze Stunde über starrte die Haruno Löcher in die Luft und bekam – wie so oft – nichts vom Unterricht mit. Eine Antwort auf ihre Fragen fand sie trotzdem nichts. Als es schließlich zum Unterrichtsschluss klingelte, stand sie wie alle anderen auf um in die Pause zu trotten.

Als sie an Herrn Uchiha vorbei gehen wollte, spürte sie auf einmal, wie jemand ihren Arm packte und hörte kurz danach jene wunderschöne Stimme sagen:

„Warte bitte kurz. Ich muss noch etwas mit dir besprechen.“ Wie immer klang seine Stimme fachlich und einfach nur wunderschön. Bestimmt wollte er ihr gleich noch einmal sagen, dass aus ihnen nie etwas werden könnte. Wie eine Puppe blieb sie stehen und wartete, bis auch der letzte Schüler ihr einen verwirrenden oder verärgerten Blick zuwarf und dann aus der Klasse verschwand. Wie in Trance bemerkte sie, dass Herr Uchiha die Klassentür schloss und mit langsamen Schritten auf sie zukam.
 

„Sakura“, murmelte er etwas leise und blieb kurz vor ihr stehen.

„Es tut mir Leid wegen gestern“, sie schaute ihn mit leeren Augen an, „sehen wir uns nächsten Sonntag wieder? Du hast heute schon wieder nichts mitbekommen …“ Er lachte kurz auf. So schön klang dieses Lachen in ihren Ohren.

„Ja …“, murmelte sie leise, noch immer geistesabwesend. Wollte er sie nur deswegen sprechen? Um sich zu entschuldigen und ihr Vorwürfe zu machen?

„Hör zu“, der Schwarzhaarige setzte sich auf den Pult, „war das gestern wirklich ernst gemeint?“ Wie? Hatte er sie das gerade wirklich gefragt? Ey, wie dumm war der Typ?! Sah sie etwa so als, als würde sie lügen?!
 

„Ach weiß du was?!“, keifte sie ihn wütend an, „vergiss es einfach! Vergiss was ich gesagt und getan habe, dann muss ich mich auch nicht mehr für mein Verhalten schämen! Vergiss es einfach!“ Wie von der Tarantel gestochen rannte das Mädchen aus dem Klassenzimmer und hörte nur noch ein aufgebrachtes „Sakura“, doch es war ihr egal. Sie wollte seine dämlichen Entschuldigungen nicht hören! Wenn sie wirklich nur Schülerin und Lehrer waren, sollte er sie verdammt noch einmal nicht so ansehen!
 

„Sakura, was ist denn los?“, fragte Ino ihre beste Freundin total verwirrt, als diese total aufgelöst auf dem Pausenhof erschien und ihr um den Hals fiel. „Ich werde ihn vergessen“, schluchzte Sakura in den Nacken der Blonden, die nur leicht nickte. „Ja, vielleicht ist das doch besser, wenn er dich so zum weinen bringt …“, murmelte sie leise und fuhr Sakura durch ihre rosa Haare.
 

Ein blonder Junge beobachtete das ganze Geschehen misstrauisch. »Dieser Mistkerl«, dachte der Uzumaki wütend und ging mit schnellen Schritten zurück in die Schule. Er würde es ihm jetzt mal so richtig geben! Keiner brachte Sakura zum weinen verdammt! Sie hatte es nicht verdient ausgenutzt zu werden! Wie ein wilder Löwe stampfte Naruto den Flur entlang und wollte gerade um die Ecke biegen, als er Herr Uchiha vor sich sieht. „Sie!“, knurrte Naruto gefährlich und schritt mit geballten Fäusten auf seinen Mathelehrer zu.

„Können sie ihre verdammten Finger nicht einmal von ihren Schülerinnen lassen?!“, keifte er ihn an. Am liebsten hätte er diesem arroganten Arsch eine rein gehauen, aber er konnte sich zum Glück beherrschen. „Wovon redest du, Uzumaki?“, fragte Herr Uchiha seinen Schüler total verwirrt. Misstrauisch zog er eine Augenbraue hoch. Kursierten etwa Gerüchte über ihn, ohne dass er etwas davon wusste? „Sie wissen genau, wovon ich rede, verdammt!“

So langsam wurde das Jucken in Narutos Faust stärker. Er wollte nichts mehr als diesem arroganten Arsch vor sich eine in die Fresse hauen! „Nein, ich habe keinen blassen Schimmer“, antwortet der Mathelehrer ehrlich. Noch immer total verwirrt betrachtete er seinen Schüler, als ihm auf einmal ein Licht aufging. „Warte“, unterbrach er Naruto, der gerade etwas sagen wollte, „redest du etwa von Sakura Haruno?“

„Oh, sie wissen ja auf einmal wovon ich rede!“, gab Naruto ironisch überrascht von sich.

„Natürlich geht es um sie verdammt! Sie haben sie nur benutzt, sie Dreckskerl!“

Total verwirrt betrachtete Herr Uchiha ihn mit seinen schwarzen Augen.

„Bitte was?“, fragte er seinen Chaotschüler. Hatte er sich da gerade etwa verhört?

Er hatte doch gar nichts unrechtes getan! Mein Gott, dieses rosahaarige Mädchen brachte ihm echt Probleme! „Sie wissen ganz genau wovon ich rede, also tun sie nicht so als ob - “

„Gibt es ein Problem?“, unterbrach ihn Frau Schwind, die gerade um die Ecke kam und die beiden verwundert musterte. Es kam immerhin nicht oft vor, dass sich Schüler und Lehrer auf gleicher Ebene stritten. „Nein, Frau Schwind, es gibt kein Problem“, gab Herr Uchiha locker von sich und schaute seine Kollegin freundlich an, „wir reden nur über den letzten Mathetest. Der junge Herr Uzumaki ist mit seiner Note nicht zufrieden.“

„Achso“, lächelte Frau Schwind und fuhr sich durch ihre langen blonden Haare, „na dann klären sie das mal schnell. Wir sehen uns im Lehrerzimmer.“ Sie zwinkerte ihm noch einmal zu, ehe sie ihm besagten Raum verschwand. „Was war denn das jetzt?“, fing Naruto wieder an zu keifen, „haben sie jetzt auch noch was mit ihren Kolleginnen? Sie lassen ja echt nichts unberührt, was?!“ Total sauer starrte er seinen Lehrer an, der immer noch verwundert seinen Schüler musterte. „Uzumaki, ich treibe es mit überhaupt niemanden. Weder mit meinen Kolleginnen noch mit meinen Schülerinnen, damit das klar ist. Der einzige Grund, weshalb man mich anmeckern könnte, ist der, dass ich Sakura Haruno abgewiesen habe, obwohl selbst das nicht ohne Grund war. Ich würde schließlich eine Straftat begehen, würde ich etwas mit ihr anfangen.“
 

Total überrascht starrte Naruto seinen Lehrer an. „Dann hatten sie gar nichts mit Sakura?“

„Nein“, versprach Herr Uchiha ihn. „Kann ich nun in meine wohlverdiente Pause gehen?“

Gerade wollte er sich umdrehen und gehen, als Naruto noch einmal das Wort ergriff.

„Warten Sie!“, schrie er ihm hinterher, „Sakura liebt sie. Wenn sie auch etwas für sie empfinden sollten, dann … brechen sie halt die Regeln. Ich will nur, dass Sakura glücklich wird.“ Herr Uchiha guckte noch einmal zurück zu seinem Schüler und nickte dann leicht.

„Ich weiß schon, was ich tue, Uzumaki. Keine Sorge.“

Nach diesen Worten drehte sich der Schwarzhaarige um und ging ins Lehrerzimmer.

Naruto starrte ihm noch kurz nach, ehe er ebenfalls wieder zurück in die Pause ging.

Waren seine letzten Worte wirklich richtig gewesen? Er wollte Sakura doch eigentlich nur für sich haben, verdammt!
 

Der Tag ging schnell vorbei. Geistesabwesend verbrachte Sakura die Stunden und dachte oft an jenen Mann, der ihr den Kopf verdrehte, obwohl sie sich doch selbst immer wieder schwor, ihn zu vergessen. Warum nur war das so schwer?

Auch die gesamte Woche verging wie im Fluge und ehe Sakura sich versah, nahte der Sonntag, auf den sie sich komischerweise kaum freute. Die ganze Woche über hatten Herr Uchiha und sie sich angeschwiegen und nicht miteinander geredet. Im Unterricht vermied es der Schwarzhaarige Sakura dranzunehmen, was auch nicht besonders schwer war, da sie sich nie meldete. Allgemein war sie einfach nie beim Thema.
 

Am besagten Sonntag dann, stand Sakura mal wieder vor Herr Uchihas Tür und starrte diese gedankenverloren an. Doch im Gegensatz zum letzten Freitag war sie diesmal nicht groß aufgestylt. Sie lief rum wie jeden anderen Tag auch: Jeans, schicker Pulli und ein ganz klein bisschen Schminke. Nichts großartiges, er müsste sich also nicht einbilden, sie hätte sich extra für ihn gestylt. Noch einmal holte die Rosahaarige tief Luft, ehe sie die Türklingel betätigte. Bis draußen hörte sie das Ringen der Klingel und nach nur wenigen Sekunden öffnete sich die Tür. Mal wieder stand diese perfekte Gestalt vor ihr und raubte ihr alle Sinne. »Wie schafft er das nur? «, dachte sie betrübt und seufzte. Ohne große Worte der Begrüßung trat Sakura in die Wohnung ein und ließ sich wortlos auf ihre Stammcouch fallen.

„Willst du etwas trinken?“, hörte sie ihren Mathelehrer zaghaft fragen. Sie nickte leicht.

„Wasser?“ Sie nickte wieder.

„Und Kekse?“ Er lachte kurz auf. Sakura nickte wieder als Antwort.

„Na dann, komme gleich wieder“, verabschiedete er sich und ging in die neben anliegende Küche. Sakura nutzte den Moment, um ihre Gedanken und Gefühle noch einmal zu sammeln.

Sie hatte sich selbst letzten Freitag auf der Party geschworen, ihn für immer und ewig zu vergessen! Oh ja, ab dem Tag wollte sie nach anderen Jungs Ausschau halten und endlich akzeptieren, dass Herr Uchiha sie nur als Schülerin sah. Er war nun einmal der Lehrer und sie die dumme Schülerin, die Mathe nicht konnte und hasste. Obwohl sie so felsenfest von ihrer Idee überzeugt war, überkamen sie nun langsam die Zweifel. Aus unerklärlichen Gründen fühlte sie sich einfach so sehr zu Herrn Uchiha gezogen! Warum nur raubte er ihr jedes Mal den Atem? Es war nicht fair! Sie wollte ihn doch vergessen!

»Oh man … ich werde noch als eiserne Jungfrau enden! « Betrübt ließ die Rosahaarige ihren Kopf hängen, als sie bemerkte, dass ihr Nachhilfelehrer den Raum betrat.
 

Wie auch letzten Sonntag stellte er das Tablett mit Wasser und Keksen auf dem Glastisch ab und setzte sich neben seiner Schülerin hin. Sofort griff Sakura nach einem Glas und schenkte in diesem Wasser ein. Sie stopfte sich einen Schokokeks in den Mund und trank wie eine Weltmeisterin. Frustessen nannte man so etwas auch.

„Hungrig?“, fragte sie ihr Sitznachbar amüsiert. Sakura grummelte etwas Unverständliches vor sich her. „Naja, dann lass uns mal anfangen“, verkündete er vergnügt und reichte der Haruno mal wieder einen Mathebogen. „Lös einfach die Aufgaben. Die müsstest du können. Sind alles Aufgaben, die wir letzte Woche im Unterricht durchgenommen haben.“

Geschockt starrte die Rosahaarige ihn an. Wie bitte? Hatte der jetzt etwa seinen Verstand verloren? Sie hatte die ganze letzte Woche die Schulzeit mit träumen verbracht und nicht eine Minute lang in einem Unterricht aufgepasst! Hatte er das etwa nicht bemerkt?!

Anscheinend doch, denn als sie ansah, sah sie sein amüsiertes Grinsen.

Kurz seufzte das Mädchen auf ehe sie sich nichts checkend an die Aufgaben machen.

Schon bei der ersten scheiterte sie armselig.
 

„Hatte ich also richtig gedacht“, stellte Herr Uchiha Stirn runzelnd fest, „du hast die ganze letzte Woche nicht im Unterricht aufgepasst, geschweige denn, etwas verstanden.“

Er drehte seinen Körper so, dass er nur zu Sakura zeigte. „Also sag mir“, forderte er sie freundlich auf, „wie denkst du willst du den Abschluss schaffen? Du musst schon im Unterricht aufpassen! Du darfst dich nicht ablenken lassen! Im Moment zählt nur der Unterricht und sonst nichts! Du musst dich jetzt besonders auf Mathe konzentrieren und deine Bildungslücken füllen!“

Ziemlich desinteressiert schaute ihn die Rosahaarige an. „Ach ja?“, fragte sie ihn Zähne knirschend, „ist es das, woraus mein Leben besteht? Aus Lernen, lernen, lernen? Glaubst du wirklich es gibt nichts Wichtigeres im Leben? Die zehnte Klasse kann ich notfalls noch einmal nachholen, aber die Liebe, die kann ich nicht einfach wiederholen.“

Geistesabwesend schnappte sie sich noch einen Keks, den sie besonders langsam zerkaute.

„Was willst du eigentlich von mir? Das ich Ms. Superschülerin oder Ms. Matheass werde? Wieso die Nachhilfe? Bist du echt so ein Nächstenlieber?“

Seufzend fuhr sich der Schwarzhaarige durch die Haare. „Sakura“, sagte er sanft,

„ich kann ja verstehen, wie du dich fühlst, aber das mit uns wird einfach nichts, okay?

Die Nachhilfe drückte ich mir nur auf den Hals, weil ich will, dass du den Abschluss schaffst. Wieso willst du die zehnte noch einmal machen? Damit verschwendest du nur ein wertvolles Jahr! Das ist Schwachsinn. Sakura, lass uns Freunde sein, okay?“

Freunde? Überrascht schaute sie ihn mit ihren grünen Augen an. Hieß es nicht letztens noch, dass sie nicht einmal Freunde sein dürften?

„Du weißt schon, was genau Freunde sind, oder?“

„Ja, natürlich, oder glaubst du etwa, ich hätte keine?“

Sakura zog überrascht eine Augenbraue hoch. „Wirklich Freunde?“, fragte sie ihn noch einmal um sicher zu gehen. „Ja“, bestätigte er ihr ein weiteres Mal, diesmal grinsend.

Total happy umarmte Sakura ihren neuen Kumpel. Wahnsinn, vielleicht konnte doch noch etwas aus ihnen werden! „Dann darf ich dich ab jetzt auch duzen?“

„Sakura“, lachte Herr Uchiha auf, „hast du nicht bemerkt, dass du mich schon lange duzest?“

„Ups“, entfuhr es der Rosahaarigen. Jetzt, wo er es sagte, fiel ihr auf, dass sie ihn schon seit einiger Zeit mit du anredete. Es war ihr gar nicht so bewusst geworden.
 

„S-Sasuke?“, es war so ungewohnt für sie, ihren Mathelehrer auf einmal mit seinem Vornamen anzureden. „Ja, Sakura?“, fragte Herr Uchiha seine neue Freundin amüsiert. Es war irgendwie niedlich, wie verunsichert sie auf einmal war. Doch er hoffte inständig, dass sie jetzt nicht glaubte, sie hätte eine Chance bei ihm, denn noch immer war eine Beziehung ausgeschlossen. Schließlich liebte der Lehrer seinen Beruf über alles und wollte ihn auf gar keinen Fall verlieren. „Du hast gar keine Freundin, nicht wahr?“

Verwirrt starrte er sie aus seinen schwarzen Augen an. „Was?“, gab er geistreich von sich.

Wie kam seine Schülerin denn auf einmal darauf?

Sakura lachte kurz auf. „Dein Haus ist total unordentlich. Hättest du eine Freundin, wäre es hier viel ordentlicher …“, grinste sie ihren Nachhilfelehrer wissend an.

„Na und? Und was wäre, Sakura, wenn meine Freundin hier nicht wohnen würde?“,

fragte er sie und schaute sie belustigt an. Die Kleine wusste wirklich ihren kleinen Kopf zu benutzen! Das Mädchen war gar nicht so dumm, sondern ziemlich schlau. Wenn sie doch ihre Klugheit nur für Mathe einsetzen würde, könnte sie ihren Abschluss wirklich locker schaffen …
 

„Sasuke, mach mir nichts vor. Du bist 21 Jahre alt und willst mir vormachen, dass deine Freundin noch nicht bei dir wohnt? Das glaubst du doch wohl selber nicht! Ich weiß ganz genau, dass du das nur gesagt hast um mich abzuwimmeln!“

Lächelnd nahm die Rosahaarige sich noch einen Keks, den sie genießerisch aufaß.

Herr Uchiha konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. Ja, sie hatte Recht! Er hatte das nur gesagt, damit sie es aufgeben würde, doch leider hatte das wohl nichts gebracht.

Um ehrlich zu sein, machte sich der junge Lehrer immer größere Sorgen, dass die Beziehung der Beiden über die Grenze hinausging. Sie duzte ihn, er duzte sie und sie unterhielten sich wie Freunde. Ja, natürlich hatte er ihr angeboten, dass die Beiden Freunde sein würden und demnach war diese Situation, in der sie sich befanden, normal, aber doch stieg die Angst in ihm, dass er sich in seine Schülerin verlieben könnte, wenn sie sich näher kommen würde.

Und er wollte immerhin nicht die Regeln brechen.

„Ja, du hast Recht“, stimmte Herr Uchiha ihr grinsend zu und nahm sich ebenfalls einen Keks,

„und trotzdem wird aus uns Beiden nie etwas werden, okay? Lass uns jetzt mal mit Mathe weitermachen, Sakura.“ Betrübt nickte Sakura. „Okay, geht klar“, murmelte sie und man konnte nicht überhören, dass seine Worte sie getroffen hatten. Ja, sie trafen sie immer wieder aufs Neue. Es traf sie jedes Mal direkt ins Herz, wenn er ihr ins Gesicht sagte, dass aus den Beiden nie etwas werden würde. Warum nur war sie so sehr in ihren Mathelehrer verliebt?

Und hatte sie sich nicht, verdammt noch einmal, geschworen ihn zu vergessen? Wieso nur konnte sie ihn wirklich nicht vergessen? Wieso nur klopfte ihr Herz jedes Mal so sehr, wenn sie ihm nahe war?
 

+++
 

Etwas deprimiert schnappte sich Sakura das Telefon und wählte eine ihr wohl bekannte Nummer. „Ino Yamanake“, meldete sich ihre blonde Freundin am anderen Ende der Leitung.

„Hey, Ino“, murmelte Sakura in das Telefon herein, „Ich bin´s die hoffnungslos verliebte Sakura Haruno.“ Ino konnte sich ein Lachen nicht verkneifen.

„Ach, komm schon. Wolltest du unseren Herrn Lehrer nicht vergessen? Was ist denn passiert, dass du wieder so unmotiviert bist?“

Sakura seufzte laut auf. Was passiert war? Hm ….

„Ich darf ihn nun duzen und wir sind Freunde.“

„WAS?“, schrie die Blonde auf, „Und du bist DEPRIMIERT? Bist du gesund?!“

Die Rosahaarige musste lächeln. Eigentlich hatte ihre beste Freundin ja Recht. Worüber beschwerte sie sich eigentlich? Ihr Mathelehrer, der so lange unerreichbar erschien, war nun einer ihrer Freunde und sie durfte ihn sogar mit Vornamen anreden.

Jedes Mädchen aus ihrer Klasse träumte davon und sie? Sie war nicht zufrieden.

Sie wollte mehr. Mehr als Freundschaft. Sie wollte Liebe. Sie wollte von ihm geliebt werden.
 

„Ach Ino“, seufzte die Haruno in den Hörer, „ich würde ihn so gern einmal küssen! Ich liebe ihn so sehr und er sagt mir immer wieder aufs Neue ins Gesicht, dass aus uns Beiden nichts werden kann!“ Deprimiert griff das Mädchen in ihre Chipstüte und stopfte die Kalorienbomben in sich hinein. „Hm“, hörte sie ihre Freundin überlegen.

„Oh man … ich hätte mich aber auch nicht schlimmer verlieben können! Er ist älter als ich und noch dazu mein Lehrer!“ Ein weiterer Chip hinderte sie erst einmal daran, noch mehr zu klagen und so noch mehr in Selbstmitleid zu versinken.

„Sakura“, kam nun Ino zu Wort, „wie wäre es, wenn du es einfach genießt? Ich meine, wenn es stimmt was du sagst, seid ihr nun Freunde und Freundschaft ist immerhin nicht weit von Liebe entfernt. Lerne ihn als Freundin besser kennen und ich sage dir, wenn er dich näher kennen lernt, meine Liebe, dann wird er sich zweifellos in dich verlieben. Ich meine, wer kann dir schon widerstehen, Süße?“ Triumphierend grinste die Blonde ihre Wand an.

Sie wusste gar nicht, dass sie so tolle und einfühlsame Reden halten konnte! Oh man,

ihre Freundin war ihr echt ein Eis schuldig!
 

„Du hast Recht Ino“, lächelte Sakura nun sichtlich mehr motiviert, „wer kann mir schon widerstehen!“ Ein Lachen ertönte am anderen Ende der Leitung.

„Ja, so kenne ich meine Sakura. Motiviert und niedlich! So, meine Süße, ich muss nun aber Hausaufgaben machen. Kannst mir ja mal den Gefallen tun und unseren lieben Herr Mathelehrer erklären, dass wir durchaus was Besseres am Wochenende zu tun haben, als seine dämlichen Aufgaben zu rechnen!“ Sakura lachte auf.

„Ja, werde ich machen“, lächelte sie und verabschiedete sich von ihrer Freundin mit einem „Gute Nacht“ und legte dann auf.
 

„Ino hat ja so recht“, gab die Haruno freudig von sich. Auf einmal war sie wieder bester Laune. Kein Wunder, schließlich wusste sie nun, was sie zu tun hatte. Jawohl, sie würde sich nicht von innen auffressen lassen von unerfüllter Liebe. Oh nein! Sie bestimmt nicht!

Nein, ihr konnte schließlich KEINER widerstehen!

*~ Nachhilfe im Fach Liebe

Am nächsten Morgen ging Sakura mit einem Grinsen in die Schule, das Berge bewegen könnte. Als sie Ino traf, konnten die Beiden nicht mehr und lachten herzhaft los ehe sie sich in die Arme fielen. Ein blonder Junge betrachtete das Geschehen mit Argwohn.
 

„Anscheinend ist Sakura jetzt mit unserem Herrn Uchiha zusammen“, murmelte er traurig und stricht sich durch seine blonden Struppelhaare. »Oder aber«, fügte er noch in Gedanken hinzu, »Herr Uchiha liebt unsere rosa Schülerin nicht und sie ist bereits über ihn hinweg. « Der betrübte Gesichtsausdruck verschwand augenblicklich von seinem Gesicht als er daran dachte, dass auch die zweite Möglichkeit gut angehen konnte. Schließlich hatte sein Mathelehrer keine Andeutung gemacht und warum auch sollte seine Sakura so sehr in ihren Mathelehrer verknallt sein, dass sie tagelang um ihn weint? Schließlich gehörte sie ja ihm und sie liebte ihn irgendwo in ihrem Herzen, dass wusste er. Nur wusste sie das selbst noch nicht. Er aber wusste es.
 

Seine Laune besserte sich so sehr, dass er seine Traumfrau wie jeden Morgen unbeschwert mit einer Umarmung begrüßte. Wie jeden Morgen jedoch schupste Sakura ihn mit den Worten „Lass mich zu Frieden, Naruto! Ich will nichts von dir!“ weg.
 

„Oh man“, seufzte Sakura während sie mit Ino in Richtung Klassenzimmer ging, „wieso kann er mich nicht einmal zufrieden lassen?“ Ino zuckte ratlos mit den Schultern, grinste dann jedoch auf einmal auf. „Ach komm“, meinte sie fröhlich und stupste ihrer Freundin in die Seite, „wir haben jetzt Mathe!“ Sofort besserte sich wieder Sakuras Laune und auch auf ihrem Gesicht lag wieder ein unwiderstehliches Lächeln. „Ja“, antwortete sie fröhlich und beschleunigte ihre Schritte. Schließlich wollte sie nicht zu spät kommen. Der nervige Chaot schien auf einmal wieder wie vergessen.
 

Sakura war wieder ganz die Alte. Vor der Stunde machte sie sich wieder wie die anderen Mädchen zurecht, schließlich wollte sie ihrem neuen Freund gefallen. Die Rosahaarige fühlte sich so unbeschwert. Immerhin hatte sie seit langem mal wieder keine Probleme mit ihrem Mathelehrer, denn die Beiden waren nun Freunde. Sie freute sich so wie seit langem nicht mehr auf den Unterricht, obwohl Mathe auf dem Programm stand. Sie konnte es einfach nicht mehr erwarten IHN wieder zu sehen.
 

So verschlug es der Haruno auch mal wieder die Sprache, als er durch die bekannte Klassenzimmertür kam und zum Pult schritt. Er sah – wie immer halt – perfekt aus.

Seine rabenschwarzes Haar hing ihm wie immer im Gesicht und seine ebenso rabenschwarzen Augen guckten fröhlich durch die Klasse. Unbemerkt blieben jene Augen längere Sekunden auf einem gewissen Mädchen hängen. Sakura Haruno, seine neue Freundin. Er wusste selber nicht warum, aber er musterte sie. Er konnte nicht leugnen, dass sie hübsch war und eigentlich genau jener Typ Frau war, den er mochte. Aber nichts desto trotz ist sie seine Schülerin und er durfte nicht einmal daran denken, sie zur Freundin zu nehmen.
 

„Guten Morgen“, begrüßte Herr Uchiha seine Klasse und wie jeden Morgen hörte er die laute Antwort seiner Schüler und Schülerinnen. Wobei er genau wusste, dass die Schülerinnen ihn besonders laut begrüßten. „Wir fangen an mit …“, begann der Schwarzhaarige mit der Mathestunde. Überraschenderweise lauschte Sakura interessiert seinem Unterricht ohne auch nur einmal mit den Gedanken abzuschweifen. Sie hatte sich nämlich fest vorgenommen das Träumen sein zu lassen und aufzupassen, denn schließlich wollte sie einen guten Abschluss erreichen und gleich danach ihren Traumprinzen heiraten. Und nichts und niemand könnte sie davon abhalten. Denn wenn sie mit der Schule fertig sein würde, würde es keine Regeln mehr geben, die ihre Beziehung verbieten würde. Dann hätte ihr lieber Mathelehrer keine Ausreden mehr. Es sei denn, er würde sie nicht lieben.
 

Viel zu schnell ging di Mathestunde für Sakura vorbei. Wenn es nach ihr gegangen wäre, hätte ihr Schwarm ruhig den ganzen Tag von komplizierten Formeln reden können, die ihren Kopf schmerzen ließen.

Doch alles Schöne ging nun einmal irgendwann vorbei und so ertönte die Klingel wie in jeder Stunde. Wie immer rannten die Schüler raus in die Pause und die Schülerinnen belagerten das Pult. Die hübschen Mädchen versuchten ein date mit ihrem heißen Lehrer zu erreichen, doch – erfolglos. Wie immer wimmelte der gut aussehende Lehrer alle seine Schülerinnen ab und schickte sie in die Pause, verließ jedoch selbst nicht das Klassenzimmer, denn eine gewisse Schülerin war noch immer nicht in die Pause verschwunden.
 

„Sakura“, lächelte der junge Lehrer seine Schülerin an, „wie geht es dir?“

Lächelnd trat die Rosahaarige an das Pult. „Mir geht es gut und dir, Sasuke?“

Ihr Lehrer lachte kurz auf. „ebenfalls gut. Du kommst doch nächsten Sonntag wieder, oder?“

„Klar“, antwortete Sakura wie selbstverständlich und ging zusammen mit Sasuke aus dem Klassenzimmer heraus und den Gang entlang.

„Ich bin wirklich beeindruckt, du hast die ganze Stunde aufgepasst und sogar alle Aufgaben richtig gelöst. Du bist gar nicht so dumm, wie du glaubst.“

Sakura wendete ihr Gesicht dem jungen Herrn neben ihr zu und grinste über das ganze Gesicht. „Wer hat denn bitte gesagt, dass ich glaub, dass ich dumm bin?“ Sie hob fragend eine Augenbraue in die Höhe. „Du selbst vielleicht?“, lachte Herr Uchiha und durchwühlte ihre rosa Haare.

„Ich doch nicht“, widersprach Sakura und verschränkte ihre Arme gespielt beleidigt. „Wie kommst du nur auf so einen Schwachsinn, Sasuke?“
 

Beide lachten herzlich und trennten sich schließlich an der Tür des Lehrerzimmers.

„Bis nacher“, rief Sakura ihm noch hinterher und konnte sich ein breites Grinsen nicht verkneifen. Es tat so gut so locker mit ihm zu reden. Sie könnte vor Glück herumhüpfen.

Genau so war Freundschaft. Sie hatte es wirklich geschafft, mit ihm befreundet zu sein! Nun fehlte nur noch der letzte Schritt zur Liebe zwischen den Beiden.
 

„Na, was hast du denn noch so lange drinnen gemacht?“, fragte Ino ihre beste Freundin lächelnd. „Nichts“, antwortete Sakura und grinste immer noch über das ganze Gesicht.

Lächelnd hüpfte sie von einem Bein aufs andere.
 

Wieder einmal betrachteten blaue Augen die Situation argwöhnisch. Also doch die erste Variante. Er seufzte. Dann musste er wohl aufgeben. Er hatte verloren.
 

+++
 

Wie jeden Sonntag ging Sakura auch diesen Sonntag zu Sasuke um Nachhilfe zu kriegen.

Inzwischen kam es ihr nicht mehr so ungewohnt vor, Sasuke zu Herrn Uchiha zu sagen. Am Anfang noch klang es so komisch für sie, doch inzwischen breitete sich jedes Mal, wenn sie ihn Sasuke nannte, ein Gefühl von Vertrautheit in ihrem Inneren aus. Schließlich nannte nur sie ihn so – von den Schülerinnen zu mindestens. Seine Freunde nannten ihn bestimmt auch Sasuke. Sakura lächelte, wenn sie an die letzte Woche zurück dachte. Es war einfach perfekt. Jeden Tag hatte sie sich auf den Matheunterricht gefreut und sogar alles verstanden, was ihr lieber Herr Lehrer ihnen erzählt hatte und jedes Mal nach dem Unterricht hatten die Beiden vertraut miteinander geredet. Es war einfach nur herrlich gewesen. Auch hatten sich die Beiden oft nach der Schule noch ein wenig unterhalten. Zwar immer noch auf dem Schulgelände und dennoch fühlte sich Sakura jedes Mal woanders.

Wenn eine Kollegin von Sasuke kam, erklärte er denen immer wieder, dass es um die Zensur von ihr ginge. Die Rosahaarige hatte jedes Mal Mühe gehabt, sich das Lachen zu verkneifen.
 

Sakura erinnerte sich noch genau an Mittwoch, der erste Tag, an dem sich die Beiden nach der Schule unter einem Baum auf einer Bank unterhielten.
 

„Bis Morgen Ino!“, verabschiedete sich Sakura von ihrer besten Freundin Ino, die ihr noch einmal zum Abschied zuwinkte. „Bis Morgen, Süße! Wir telefonieren!“, hörte sie sie noch sagen. Die Rosahaarige lächelte. Ja und morgen würden die Beiden zusammen shoppen gehen. Wie sehr sie sich doch schon freute. Auch Sonntag schien nicht mehr so weit weg zu sein. Sie freute sich so sehr auf diesen Tag. Endlich wieder alleine mit Sasuke …

Wie auf Kommando sah sie auf einmal den Schwarzhaarigen nur wenige Meter von ihr entfernt auf sein Auto zugehen. Ein Grinsen bildete sich auf ihren Lippen und sie rannte ohne groß nachzudenken auf ihren Mathelehrer zu.

„Hey, Sasuke!“, begrüßte sie ihren Lehrer vertraut und holte erschöpft von dem kleinen Lauf Luft. „Oh, Sakura“ Überrascht drehte er sich zu seiner Lieblingsschülerin um.

„Bist du noch gar nicht zu Haus?“, fragte er und lächelte sie unwiderstehlich an.

„Nö“, grinste sie ihn an und lehnte sich an sein Auto. „Und was hast du nun vor?“

Überlegend fuhr sich der junge Mann durch die Haare und runzelte sie Stirn.

„Ich denke, ich werde gleich schön ein Glas Wasser trinken und Kekse essen“, er ginste sie an. „WAS?“, stieß Sakura empört aus, „und das ohne MICH?“ Sasuke lachte herzhaft auf.

„Och, ich denke auch an dich“, zog er sie auf und ging einen Schritt näher an sie heran.

„Hast du Lust ein wenig zu quatschen?“, fragte er seine Schülerin und deutete auf eine Bank, über der ein Baum ragte. „Gern“, lächelte sie ihren Lehrer an und folgte ihm zu jener Bank, die er ihr gezeigt hatte.
 

„Wenn du so weiter machst, wirst du noch ein Matheass“, lächelte Herr Uchiha und trank einen Schluck aus der Flasche, die Sakura ihm angeboten hatte.

„Nein, bloß nicht!“, kreischte das Mädchen hysterisch auf. Nein, das wollte sie auf gar keinen Fall! „Wieso so hysterisch? Willst du das denn nicht?“ Überrascht hob er eine Augenbraue.

„Naja“, entgegnete seine Schülerin und knetete peinlich berührt ihre Finger, „dann bräuchte ich ja keine Nachhilfe mehr und alles wäre wie vorher.“

Sakura spürte, wie ihre Wangen langsam wärmer wurden. Sasuke lachte auf.

„Glaubst du etwa, dass wir uns dann nicht mehr wieder sehen würden und du mich nicht mehr duzten dürftest?“, fragte er sie – noch immer lachend.

Sakura zuckte nur mit den Schultern. Ja, irgendwie befürchtete sie das schon, weil sie dann nichts mehr verband. „Sakura“, er streichelte ihren Kopf liebevoll, „wir sind doch Freunde, oder nicht? Und das nicht, weil du Mathe nicht kannst!“ Er lachte noch einmal sein wunderschönes Lachen und die Haruno musste einfach einstimmen. Er hatte ja Recht – sie waren Freunde. Wieder einmal durchfuhr sie ein warmes Gefühl als sie daran dachte, dass sie wirklich wahrhaftig Freunde waren.
 

Bei dem Gedanken an seine Worte musste sie lächeln. Nun hatte er sie eine Woche lang schon nicht zurückgewiesen, wenn sie auf Annäherung ging. Sollte das etwas zu heißen haben? Lange hatte sie darüber nachgedacht und schließlich war sie gestern zu dem Entschluss gekommen, einfach auf Risiko zu gehen. Ja, sie hatte sich vorgenommen ihm heute noch einmal ihre Liebe zu gestehen und ihm einen Kuss zu rauben! Ja, sie wollte ihren ersten Kuss auf jeden Fall von ihm, ihrer ersten großen Liebe sozusagen.

Würde er sie wieder wie am ersten Tag zurückweisen oder fühlte er vielleicht dasselbe wie sie? Immerhin waren zwei Wochen vergangen und in denen war fiel vorgefallen. Sakura seufzte. Es waren die schönsten zwei Wochen ihres Lebens gewesen. Sollte das nun alles gewesen sein? Wenn er sie noch einmal abweisen würde ... würde sie dann noch weiter kämpfen? Sie wusste es nicht. Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht.
 

Ino hatte ihr gestern noch versucht mehr Mut zu machen, damit ihr Selbstvertrauen stark genug sein würde, dass sie keinen Rückzieher machen würde, doch so viel Selbstvertrauen hatte sie ihm Moment nicht. Wie am ersten Tag zögerte sie gewaltig, die Klingel zu drücken.

»Mach schon«, forderte sie sich selbst auf.
 

Sakura holte noch einmal tief Luft, ehe sie die verdammte Klingel drückte. Gespannt wartete sie darauf, dass ihr Traummann die dämliche Tür öffnen würde.

Als jene Tür dann schließlich aufschwang, glaubte Sakura, ihr Herz bliebe stehen. Wie jedes Mal wenn sie ihn sah, verschlug es ihr die Sprache, obwohl sie jedes kleinste Detail seiner Gestalt kannte – abgesehen von ein paar Kleinigkeiten.

„Sakura, komm doch herein“, begrüßte er seine Schülerin freudig und zog sie in seine Wohnung herein. Hinter ihr schloss er die Tür und ging – wie immer – in die Küche.

Er fragte schon gar nicht mehr, was sie haben wollte, denn er kannte sie nun schon sehr gut.

Doch da hatte er sich heute gewaltig getäuscht.
 

„Sasuke?“, fragte Sakura zaghaft durch das Haus. Sie vernahm ein fragendes „Ja?“ und ging dann zur Küchentür. Lässig lehnte sie sich an den Rahmen der Tür.

„Kann ich einen Kakao haben?“, fragte sie ihn zuckersüß. Überrascht drehte sich der Schwarzhaarige um. Eine Weile runzelte er die Stirn, ehe er ihr freundlich antwortete:

„Ja klar.“ Lächelnd ging Sakura ins Wohnzimmer und setzte sich auf ihre Stammcouch.

Heute hatte sie einfach einmal Hunger auf Kakao gehabt.
 

Nach ewig langer Zeit – so kam es Sakura zu mindestens vor – kam Herr Uchiha zurück ins Wohnzimmer und stellte wie immer das Tablett auf den Glastisch ab. Gierig schnappte sich die Haruno einen Keks und mampfte diesen mit viel Genuss. Sasuke lächelte. Sie war wirklich niedlich wenn sie Kekse aß. „Na? Was glaubst du kannst du nicht in Mathe?“, fragte Herr Uchiha neugierig und setzte sich neben Sakura auf die Couch.

Die Rosahaarige schluckte. Nun sollte also ihr geplanter Part kommen … wie wird er wohl reagieren? Nervös spielte das Mädchen mit ihren Fingern rum. »Jetzt komm schon! «, munterte sie sich auf und tatsächlich: Sie fasste ihren ganzen Mut zusammen und begann mit ihrem geplantem Text.
 

„Sasuke?“, fragte das hübsche Mädchen mit den rosa Haaren zaghaft und schaute ihn zuckersüß an. „Ähm… ja?“ Fragend hob Herr Uchiha eine Augenbraue. Was ging denn jetzt ab? So hatte er seine Schülerin selten erlebt oder doch – er erinnerte sich an einen Tag, wo sie ähnlich war – an ihrer ersten Nachhilfestunde.

„Ich brauche keine Nachhilfe mehr in Mathe“, sagte sie fest und schaute ihn durchdringend mit ihren grasgrünen Augen an. Total verwirrt betrachtete der Lehrer seine Schülerin.

Was war denn nun kaputt? Mittwoch noch hatte sie Angst ein Matheass zu werden, weil dann die Mathenachhilfe ausfallen würde und nun das. Wollte sie ihn etwa testen?

„Das heißt, du willst keine Nachhilfe mehr haben?“, erkundigte er sich noch immer total verwirrt. Irgendwie hatte er seine Schülerin und die tägliche Sonntagnachhilfe ins Herz geschlossen und der Gedanke, es wäre vorbei, gefiel ihm nicht gut. Er mochte es so gerne Sonntags aufzustehen und den bevorstehenden Tag vor sich zu sehen. Immer das gleiche schöne Ereignis. Sie, seine Lieblingsschülerin, stand vor seiner Tür und begrüßte ihn mit einem zaghaften Lächeln und drinnen dann aßen die Beiden zusammen Wasser und Keks und lösten nebenbei Matheaufgaben. Auch wenn dies erst die dritte Nachhilfestunde insgesamt war, so war es doch für ihn schon Alltag geworden. Wenn man bedachte das sein Sonntag früher aus rum hängen und langweilen bestand kein Wunder.
 

Sakura lächelte ihren Lehrer noch immer zuckersüß an. „Nein“, widersprach sie ihm und wanderte mit ihren Lippen zu seinem rechten Ohr. Sanft hauchte sie ihm ihren Atem ins Ohr, was bei ihm ein angenehmes Kribbeln verursachte. „Ich…“, hauchte sie Sasuke verführerisch ins Ohr, „brauche Nachhilfe im Fach Liebe.“ Die Rosahaarige wartete nicht lange und wanderte zielsicher mit ihren Lippen zu seinen, hielt jedoch kurz vor denen inne.

„Sasuke“, hauchte sie ihm weiterhin entgegen, „Ich liebe dich.“
 

Total überrumpelt öffnete er starr seine Augen. Hatte er gerade richtig gehört? Hatte das eben wirklich seine Schülerin zu ihm gesagt? Nun gut, sie hatte es ihm schon einmal gesagt, aber nun war die Situation eine ganz andere. Ein warmes Gefühl durchflutete ihn. »Oh nein«, durchfuhr es ihn, »Ich liebe sie« Diese Erkenntnis machte ihn wirklich unsicher. Immer wieder durchschossen ihn die Regeln, die doch besagten, dass Schüler und Lehrer nie zusammen sein dürften und doch – jetzt wo er nachdachte, fiel ihm auf, dass er sie eigentlich schon lange liebte. Er hatte es nur verdrängte. Er liebte ihr zaghaftes Lächeln, ihre grünen Augen, die ihn immer so anstrahlten und ihre rosa Haare, die ihr wellenartig über die Schulter fielen. Er liebte alles an diesem Mädchen! Sasuke biss sich auf die Lippen. Und nun? Was sollte er nun tun? Wenn er dieses Mädchen nun küssen würde, würde er gegen die Regeln verstoßen …
 

»Mach schon« Nervös biss sich Sakura auf ihre wohlgeformten Lippen. Nach ihrem Plan müsste er sie jetzt eigentlich küssen und sie nicht so geschockt anstarren. Hatte sich vielleicht doch nichts zwischen ihnen geändert? Liebte er sie doch nicht? Enttäuscht entfernte sich das Mädchen wieder von ihrem Lehrer und setzte sich wieder normal hin – mit Abstand von ihm.

„Aber ich weiß ja“, sagte sie betrübt, „dass du keine Beziehung willst. Du liebst mich schließlich nicht.“ Noch einmal biss sie sich kurz auf ihre Lippen, ehe sie ihr Gesicht wieder ihm zu wand. Sie zwang sich zu einem Lächeln, obwohl sie genau spürte, wie Tränen ihre Wangen herunter liefen. Er liebte sie nicht. Sie konnte an nichts anderes mehr denken.
 

Sasuke zwang sich zur Selbstbeherrschung. Alles in ihm wollte er nur eines: Sie küssen.

Wie sie anschaute – ihre Augen glasig mit Trauer gefüllt und ihr Lächeln unehrlich.

Der junge Lehrer schluckte. Warum nur war das Leben so ungerecht? Sie war seine Schülerin, er konnte doch nicht ….
 

Er stoppte seinen Gedankengang. Schwach erinnerte er sich an jenem Montag nach ihrer ersten Nachhilfestunde. Damals hatte Uzumaki etwas zu ihm gesagt. Noch einmal rief er seine Worte zurück in seinen Kopf.
 

„Sakura liebt sie. Wenn sie auch etwas für sie empfinden sollten, dann … brechen sie halt die Regeln. Ich will nur, dass Sakura glücklich wird.“
 

Nun war er vorbei mit seiner Selbstbeherrschung. Wie ein wildes Tier stürzte sich Herr Uchiha auf seine Schülerin, sodass diese unter ihm lag. Überrascht schaute sie ihn aus ihren grünen Augen an. Herr Uchiha stützte seine beiden Hände neben ihrem Kopf ab und beugte sich mit seinem Gesicht weiter runter zu ihrem. „Sakura“, hauchte er ihr verführerisch ins Ohr. Sakura glaubte, sie träumte. Angenehm kribbelte es in ihrem Ohr, als seine engelsgleiche Stimme ihren Namen hinein hauchte.
 

Mit festem Entschluss schauten seine schwarzen Augen in ihre grünen und er kam ihr immer näher mit seinen Lippen. »Ich liebe sie«, stellte er wieder einmal fest. »und die Regeln sind egal. Wir lieben uns und dann sind diese Regeln verdammt noch mal egal! «
 

Liebevoll strich er mit seinen schmalen Lippen über ihre und hauchte ihr immer wieder kleine Küsse auf diese. Schließlich öffnete er seine Lippen ein kleines Stück und küsste sie fester auf ihre. Sakura durchströmte ein warmes Gefühl. Wie lange hatte sie sich danach gesehnt von ihm geküsst zu werden? Lange, viel zu lange. Und nie hätte sie es sich so schön vorgestellt.

Vorsichtig küsste sie abwechselnd seine Ober- und Unterlippe und strich mit ihrer Hand durch sein schwarzes Haar. Sasuke genoss es, sie zu küssen. Auch er strich mit einer Hand durch ihr Haar. Es fühlte sich ganz weich an. Mit der anderen Hand fuhr er ihren Köper entlang.
 

Langsam öffnete Herr Uchiha seine Lippen mehr und bat mit seiner Zunge sanft um Einlass, den die Haruno ihn sofort gewährte. Ein heißes Zungenspiel begann in dem Sakuras und Sasukes Zunge jeweils die andere anstießen und zum spielen aufforderten. Auch erkundete der junge Lehrer die Mundhöhle seiner Schülerin. Wie lange hatte er sich danach gesehnt sie zu küssen. Viel zu lange.
 

Nach einiger Zeit ließ Sasuke von ihr ab, damit sie Luft holen konnte. Er nutzte die Chance, ihr wichtige Worte ins Ohr zu flüstern. „Ich liebe dich auch“, hauchte er ihr leise ins Ohr, „und das schon lange.“ Wieder wanderte er zurück und suchte in ihren grünen Augen nach einer Reaktion.
 

Sakura strahlte übers ganze Gesicht. Er hatte ihr gesagt, dass er sie liebte! Träumte sie denn? Nein, es war wirklich war! Sie konnte nichts anders und zog ihren Mathelehrer zu sich herunter um ihn noch einmal innig zu küssen. Nach kurzer Zeit jedoch hielt sie wieder inne und schaute in seine schwarzen Augen. „Wir schaffen das schon, oder?“, fragte sie ihn zaghaft. Mit schaffen meinte sie, ihre Beziehung geheim zu halten – und das ein Jahr lang bis sie ihren Abschluss haben würde.
 

„Ja“, hauchte er ihr entgegen, „und deine Nachhilfe kriegst du auch.“

Sakura lächelte. „Im Fach Liebe, ne? Na? Was ist denn meine erste Lektion?“

Sasuke grinste sie verführerisch an. „Ach“, gab er lässig von sich und strich mit seiner einen Hand ihren Rücken entlang und endete bei ihrem Po. Kurz kniff er in diesen rein und grinste sie noch breiter an. „Wie wäre es mit…“, hauchte er ihr ins Ohr, „ … Küssen?“

Um seine Worte zu unterstreichen küsste er sie noch einmal fordernd.

„Hm, gerne“, antwortete sie ihm verführerisch in einer kurzen Pause.
 

»Nachhilfe im Fach Liebe. Das hatte ich mir schon immer gewünscht. Aber nur bei Herrn Uchiha. Wenn es nach mir ginge, könnte es das Fach Liebe ruhig auch in der Schule geben. «, dachte sie lächelnd und küsste ihren Lehrer leidenschaftlich.
 

# Ende
 


 

Nachwort:
 

Okay, diese FF ist nicht sehr lang, aber das sollte sie auch nicht werden. Zuerst sollte das ganze ein One-Shot werden, doch dazu war sie dann doch zu lang. Irgendwie bin ich nicht sehr begabt darin, kurze Geschichten zu schreiben. Naja. Mal sehen … wenn die FF gut ankommt, schreibe ich vll noch eine Fortsetzung. Mal sehen. Ich hoffe aber, sie hat euch gut gefallen ;-). Wenn ja, schreibt doch bitte viele Kommis. ^^ Demnächst wird eine neue FF in der Art von einem One-Shot kommen. Also so ungefähr wie "Nachhilfe im Fach Liebe", aber keine Sorge, auch "Show me true love" geht weiter ;-) Wartet einfach geduldig. ^^
 

Liebe Grüße,

Lesca07



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Kommentare zu dieser Fanfic (108)
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Von: abgemeldet
2021-02-14T00:15:58+00:00 14.02.2021 01:15
Ich dachte Bruchrechnungen sind 6.Klasse?
Von: abgemeldet
2014-12-24T15:25:38+00:00 24.12.2014 16:25
Voll schön weiter sooo ;))
Lg sweat1
Von:  Jeon_Kanade
2014-03-06T22:44:57+00:00 06.03.2014 23:44
Einfach nur der totale hammer
ich will auch das mir so etwas mal mit einem hübschen Lehrer passiert (währ super)
bitte schreib eine Fortsetzung

Lg
SayoUchiha
Von:  xSasuSakux
2010-07-09T16:25:50+00:00 09.07.2010 18:25
OMG
Die FF war ja sowas von Suez
Und dann sind sie echt zusammen gekommen
Boah, bin ich happy :)
Dein Schreibstyl hat mir im übrigen echt gut gefallen

Lg
xSasuSakux
Von:  SakuraHatake90
2010-07-08T02:36:26+00:00 08.07.2010 04:36
FORTSETZUNG FORTSETZUNG fortsetzung

hammer büdde büdde eine fortsetzung *ganz lieb guck*
Von:  Milena
2010-05-16T14:24:42+00:00 16.05.2010 16:24
Echt klasse deine Geschichte.
Ich freu mich schon zu sehen ob sies in der Fortsetzung schaffen es geheim zu halten oder es geschafft haben.

Mach weiter so.

LG, Milena
Von:  Kanaria
2010-02-14T14:18:11+00:00 14.02.2010 15:18
OMG OMG OMG
ist der FF geil
ohh man du hast das voll schön geschrieben
würde mich mega dolle über ne fortsetzung freun will ja wissen wie es soo mit Sasuke und Sakura weiter geht....
Von:  Ondine
2009-12-03T17:11:15+00:00 03.12.2009 18:11
so süss, ich hab die FF verfolgt, als ich noch nicht hier angemeldet war. Und ich muss dir jetzt ehrlich was sagen:

1. Warum hat die FF nur 3 Kapitel? Das ist echt traurig, da man gerne noch mehr gelesen hätte, so schön ist die FF. T.T

2. Wo ist die Fortsetzung? Ich will FORTSETZUNG!!!!!!

3. Dein Schreibstil = erste Sahn, bella, hör mir mal zu, du musst irgendetwas weiter schreiben. Ist mir egal was, schreib einfach. Man wird süchtig von deinem Styl.

4. Sag mir wenn du ein Buch geschrieben hast, würde ich sofort als Werbetafel in der Stadt herum laufen. DAS IST MEIN ERNST!!!!

5. BITTE SCHREIB WEITER (FORTSETZUNG!!!!!)

6. So, jetzt hasst du 101 Kommis, dass sollte dich jetzt anstacheln. Verdammte Kacke, Mädchen du bist begabt und hast Talent (ist beides das gleiche Ich weiss -.-).
Und köönntest du mir ne ENS schreiben wenn du irgendetwas schreibst?!.

lg P.N

P.S: Ich liebe deine FF Show me the true love, aber wieso schreibst du nicht weiter? Will jetzt keinen Druck machen oder so, aber ich verzweifle gerade, ich will wissen wies weiter geht.
Von: abgemeldet
2009-06-03T21:23:44+00:00 03.06.2009 23:23
hey super tolle story^^
dein schreibstil ist flüssig und übersichtlich.
schade, dass die story schon vorbei ist,
aber auf die fortsetzung, wenn es eine gibt,
bin ich schon ziemlich gespannt^^
mach weiter sooooo
lg, yesilli
Von: abgemeldet
2009-04-21T15:35:23+00:00 21.04.2009 17:35
WOOOOOOOOOOOW!!!!!!!!!!!! das ist so eine hamma mäßig geile ff!!!!!!!!!!!!!
du kannst echt super schön schreiben und diese ff ist einfach göttlich!!!

schreib bitte eine fortsetzung!!!

lg


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