I'm Not Okay! von abgemeldet (Bist Du Glücklich? (Neji X Tenten)) ================================================================================ 1. Akt ------ Wir waren nur zwei Tagen zusammen und doch war er für mich die Liebe meines Lebens gewesen. Allerdings war unsere Beziehung von Anfang an nicht so rosarot, wie ich es immer mir erhofft hatte. Sie fing mit Lügen an und dies war kein guter Grundbaustein für einen gemeinsamen Lebensabschnitt. Ich verschwieg ihm meine Gefühle und er hatte auch kein großes Interesse seine Liebe mir gegenüber Preis zugeben. Er war generell sehr schweigsam wenn es um so ein Thema ging. Ich hatte ein Problem offen über Liebe zu reden, weil ich Angst hatte, dass das unserer Freundschaft gefährden könnte, falls wir überhaupt Freunde waren. Ich denke eher, wir waren zufällige Teamkameraden. Doch unsere Liebesgeständnisse veränderten alles. Es war nicht so kitschigromantisch, eher ein scheues Zusammenkommen. Plötzlich waren wir ein Paar und er dachte sofort an das Eine. Mir wurde das alles zu viel. Ich konnte doch nicht sofort mit ihm ins Bett gehen! Von seiner Seite kam nur Missverstehen. Meine Sehnsucht nach Geborgenheit und Wärme und sein Verlangen nach Nähe und Leidenschaft verwandelte sich von jetzt auf gleich in Streit. Immer mehr Missverständnisse kamen auf. Ich weinte viel und ihn schien das wenig zu kümmern. Ich kam einfach nicht an ihn ran, egal was ich sagte oder tat. Wir trennten uns oder besser gesagt, ich trennte mich von ihm. Ich konnte so nicht weiterleben. Er akzeptierte meine Entscheidung, aber dennoch ließ er mich spüren, dass er mich nach allem noch liebte. Trotzdem ließ er mich fallen. Er ging einfach fort, ohne etwas an meinen Entschluss ändern zu wollen. Ich fühlte mich schrecklich. Eine Woche schon hatten wir uns nicht gesehen oder gesprochen. Ich weinte Tag und Nacht und tief in mir hoffte ich jede Sekunde, dass er anrufen würde und fragen würde wie es mir geht. Spürte er denn nicht, dass es mir schlecht ging? Ich war ganz und gar nicht in Ordnung. Alles andere sogar. Innerlich war ich ein Frack. Die Flügel meiner Seele waren gebrochen und ich falle, immer tiefer in ein schwarzes Loch... 'Er liebt mich nicht', redete ich mir ständig ein. 'Er will nur meinen Körper, nichts weiter!' Doch ich wusste, dass es nicht so war. Er war nicht der Typ für so was. Dachte ich zumindest... Plötzlich klingelte das Telefon. Ein schrilles Klingeln, dass die Stille durchbrach. Ich stand zögernd auf und ging mit wackeligen Beinen zum Telefontisch. „Hallo“, sagte ich mit etwas kratziger Stimme, denn ich hatte lange nicht mehr mit jemanden gesprochen. „Tenten?“, fragte meine Mutter aufgebracht. Diese Frage stellte sie jedes Mal. Warum wusste ich nicht. Wer sollte denn sonst noch hier sein? Ich war alleine zuhause, schon seit einem Monat. „Ja, ich bin's. Wie ist Frankreich?“, fragte ich mit wenig Begeisterung. „Sehr schön. Die Geschäfte laufen gut“, platterte sie schnell. „Wenn alles gut läuft, kommen wir in zwei Wochen wieder nach hause. Wie läuft es bei dir, Schatz?!“ „Ich bin in Ordnung. Macht euch keine Sorgen“, sagte ich und keine Überzeugungskraft war zu hören. „Wirklich?“, fragte meine Mama behutsam. „Ja, vertrau mir“, sagte ich schnell und verabschiedete mich rasch. Ich setzte mich zurück aufs Sofa und starrte in die Leere. Zum Training ging ich auch schon nicht mehr, denn dann würde ich ihn ja wieder sehen. Ich ging nur noch zum Einkaufen vor die Tür und aß nur, wenn es nötig war. Ich bemerkte schnell, dass ich im Grunde genommen ziemlich einsam war. Immer schon. Ich könnte auch schon tot sein und keiner würde es bemerken. Ich hatte nicht sehr viele Freunde, nur oberflächliche. Mein Team bestand aus zwei total verrückten Kindsköpfen, die am liebsten den ganzen Tag trainieren und einem gefühlskalten Egoisten. Und schon wieder musste ich an ihn denken... Ich zog meine Beine an und stützte meinen Kopf auf meine Knie ab. Warum war alles nur so kompliziert? Wenn man andere Paare sieht, denkt man doch immer das alles so leicht ist. Man verliebt sich, kommt zusammen und ist glücklich. Doch so leicht war es leider nicht in der Realität. Im Fernsehen geht alles immer noch einfacher. Da kann man sich auch in den besten Freund verlieben, ohne später Probleme zu haben. Doch von dieser Scheinwelt wollte ich nichts wissen. Sie war falsch und künstlich und ein Trost in einer so schwierigen Situation war sie auch nicht. Es klingelte an der Tür. Ich schreckte kurz auf, wollte mich aber nicht zur Haustür bewegen. Ich hatte keine Lust jemanden zu sehen. Meine Augen waren rot von den vielen Tränen, meine Lippen rau und trocken und schwarze Augenringe zierten mein Gesicht. Ich übergab mich regelmäßig und wunderte mich echt, dass ich noch lebte. Jeder der mich sehen würde, würde denken ich sei ein Zombie und würde beim nächsten Atemzug vor Erschöpfung tot umfallen. In einen Spiegel hatte ich aus Furcht schon seit Tagen nicht mehr geschaut. Liebeskummer war echt hart und nicht mit einer Tafel Schokolade wett zu machen. Das Klingeln wurde hartnäckiger und schneller. „Ich bin nicht da“, murmelte ich vor mich hin und schloss die Augen. Trozt meines Wunsches hörte das penetrante Klingeln nicht auf. Genervt stand ich auf, öffnete die Tür einen Spalt und sah demjenigen ins Gesicht, den ich selbst in meinen schlimmsten Alpträumen nicht sehen wollte, aber dennoch tat. „Neji?“, fragte ich unsicher und mein Blick verfinsterte sich augenblicklich und wurde stärker. Ich sah ihm fest in die Augen und spürte die Ungewissheit in seinem Blick. „Was willst du?“, fragte ich mit kalter Stimme. Er wandte seinen Blick ab. „Ich wollte nur Fragen wie es dir geht. Du warst lange nicht mehr beim Training.“ „Wie soll es mir schon gehen?“ „Nun ja, geht’s dir besser?“ „Ich bin in Ordnung“, sagte ich nur. „Und warum kommst du dann nicht mehr zum Training?“, fragte er mit typischer eiskalter Stimme. Die Liebe, die ich letztens noch zwischen uns gespürt hab, war wie verflogen. „Ich bin krank. Magen-Darm-Grippe oder so was“, log ich schnell. Er nickte nur und musterte mich aufmerksam. „Und du bist in Ordnung?“ „Ja“, sagte ich und nickte. „Ich hab nur was falsches gegessen.“ Ich spürte, dass er mir kein Wort glaubte. Er wusste merkwürdiger Weise immer, was ich dachte oder wie ich mich fühlte. Dennoch nickte er und verbeugte sich kurz. „Ich muss wieder zum Training“, entschuldigte er sich und sagte leise: „Ich liebe dich, Tenten.“ „Du weißt doch gar nicht, was diese Worte überhaupt bedeuten“, sagte ich kalt zu ihm und blickte ihn weiterhin finster an. „Dir scheint es ja schon wieder besser zu gehen“, sagte er, zuckte nur mit den Achseln und machte ich auf den Weg. 'Ich bin nicht okay!', schrie eine Stimme in meinem Kopf. 'Komm zurück! Es geht mir verdammt mies!' Ich sah ihm nach. Er schaute nicht einmal zurück. Er wollte nichts mehr von mir wissen... Bestimmt hatte Gai-sensei ihn nur geschickt um zu sehen, ob ich noch lebte. 'Was für ein verlogener, arroganter...', dachte ich wütend und knallte die Tür hinter mir zu. Wie schnell aus Liebe doch Hass werden konnte. Er sagte mir ständig, dass er mich noch liebte, doch er wusste anscheinend überhaupt nicht was das bedeutete. Das Loch, in das ich immer mehr hineinfiel, schien bodenlos zu sein und ich werde wahrscheinlich nie wieder das Tageslicht erblicken... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)