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Fusion of colors

MYV - Gakuto
von

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In Silence

Leutz ich bin ja von den Socken, in welchem Thempo ihr mich mit Kommentaren, zu meinem letzten Kapitel, versorgt habt *freudentränenwegwisch*

Und da ihr so lieb wart, hab ich mich gleich wieder daran gemacht meine

Tastatur und mein armes Words weiter zu quälen. Ich hoffe ihr seit mit dem Ergebnis zufrieden und lasst mich dies, dann auch wissen *gespanntbin*
 

In Silence
 


 

Verträumt schaute Miyavi aus dem kleinen, ovalen Fenster zu seiner Rechten und tippte mit seinen Fingern im Takt zu der Musik, die aus seinem MP3 Player kam, auf der Lehne seines Sitzes herum.

Erfreulicherweise war der Platz neben ihm frei und so konnte sich auch niemand über dieses Fingerspiel beschweren. Eigentlich nutzte er solche Langstreckenflüge gern dazu, um sich etwas zu bilden. Die Zeit über den Wolken war eine gute Gelegenheit, seine Fremdsprachenkenntnisse auszubauen oder sich über neue Songtexte Gedanken zu machen. Doch diesmal hatte er sich weder dem einen noch dem anderen so richtig zuwenden können. Diese innerliche Unruhe hatte ihn einfach nicht losgelassen und erfolgreich jeden Ansatz von Konzentration davongejagt, sobald er versucht hatte, seine Überlegungen zu einer bestimmten Sache zu bündeln.

Letztendlich hatte er sich dazu entschlossen, seinen Geist mit diversen Melodien zu beschallen, in der Erwartung, es würde ihm wenigstens etwas Ablenkung bescheren.
 

Noch immer war sein Blick auf den Kumulusteppich gerichtet, der die Maschine umgab und zu tragen schien. Das allgegenwärtige Azur erinnerte ihn unweigerlich an die Augen eines ganz bestimmten Mannes und erneut musste er feststellen, dass dieser nicht so einfach aus seinem Geiste zu verbannen war, wie er es sich erhofft hatte. Ein leichtes Seufzen trat über seinen Lippen, gefolgt von einem dezenten Kopfschütteln. Es war wirklich zum Verzweifeln!

Das plötzliche Verklingen der Musik an seinem linken Ohr ließ ihn neben sich schauen, wo er nun Yoshiki vorfand.

"Ah, ‚In Silence‘. Wirklich ein klasse Song, könnte glatt von mir sein", grinste der Drummer, der sich erlaubt hatte Miyavi einen seiner Kopfhörer zu entwenden, um zu lauschen, was sich dieser anhörte.

"Und, schon aufgeregt?", erkundigte er sich schließlich, ohne sich aber von den Klängen, die aus dem kleinen, silbernen Knopf kamen, abzuwenden.

"Nya, ein bisschen aufgewühlt bin ich schon", gab er unverhohlen zu. Dass es sich dabei aber nicht nur um das Gefühl von Aufregung handelte, wollte er den Älteren jedoch nicht wissen lassen.

"Ach, das vergeht auch wieder", versuchte Hayashi ihn zu beruhigen. Sogar mir ist noch oft mulmig vor einem Auftritt, aber die Empfindungen zu verspüren, die auf einen niederprasseln, wenn man dann erst einmal auf der Bühne steht und all die Menschen sieht, die nur darauf warten, sich, genau wie man selbst, der Musik hingeben zu können, ist immer wieder ein unglaubliches Erlebnis.

Aber ich bin mir sicher, dass ich dir da nichts Neues erzähle."

Ein zustimmendes Nicken von Seiten des Jüngeren bestätigte die Ansicht seines Kollegen.

"Schade nur, dass Gakuto nicht auch mit dabei ist."

Bei dieser Feststellung des Drummers weiteten sich die etwas müden Augen des Gitarristen ein Stück, doch sagte er kein Wort dazu. Lediglich ein verhaltenes "Hm..."

ließ er hören und lenkte seinen Blick wieder in Richtung des Fensters.

"Naja, er wird auch ganz froh sein, dass er jetzt erstmal seine Ruhe vor uns hat", meinte Yoshiki, bevor er sich wieder entkabelte, um sich zu erheben. Kurz zwinkerte er dem Bunthaarigen zu, ehe er sich nur wenige Sitzreihen weiter zu einem munter vor sich hin plaudernden Quartett gesellte, das unter dem Namen Mucc ihre Karriere bestritt und die er ebenso für sein Event angeworben hatte, wie die Jungs von D'espairs Ray, welche ebenfalls in diesem Flugzeug saßen.

Es war schon schade, dass nicht auch sein langjähriger Freund Gara mit an Bord war. Mit ihm wäre die Zeit wesentlich schneller vergangen und vor allem wäre ihm nicht so langweilig. Aber der Vokal von Merry hatte es vorgezogen, schon einen Tag früher nach Los Angels zu fliegen, da er, wie er am Telefon gemeint hatte, noch etwas zu erledigen hätte.

Es war schon einige Zeit vergangen, seit sie sich das letzte Mal persönlich gesehen hatten und Miyavi vermisste die spontanen und heiteren Clubbesuche, die sie früher des Öfteren unternommen hatten. Aber in diesem Bussines war es nun einmal nicht zu vermeiden, dass die Zeit für Freunde und Familie spärlicher wurde, je größer der Erfolg über einem thronte.

Deshalb freute er sich ehrlich darauf, dass der Vokal plus Band und seine Wenigkeit Teil des gleichen Events waren und somit nach langem wieder einmal die Möglichkeit bestand etwas gemeinsam zu unternehmen.
 

Als sie nun die etlichen Stunden von Japan bis Kalifornien hinter sich gebracht hatten, zeigte sich, dass nur die Wenigsten mit dem allseits bekannten Jetlag umgehen konnten und der Großteil demzufolge auch einen recht zerknautschten Eindruck vermittelte. Ein herzhaftes Gähnen rutschte Sugizo heraus, als sie die Gangway herunter stiegen und er sich kurz mit der Hand über sein Gesicht fuhr, in dem Versuch, sich die Trägheit von diesem zu wischen, was ihm aber nicht wirklich gelang.

"Ich brauche ein Bett...", murmelte er schließlich und legte bestätigend seinen Kopf auf die Schulter Miyavis, der dies mit einem verstehenden Schmunzeln zuließ.

"Bis zum Hotel sind es nur paar Minuten", ließ Yoshiki wissen und lotste die Jungs in Richtung Gepäckabholung. "Ich habe für uns einen Bus bestellt, damit nicht jeder einzeln zur Unterkunft fahren muss", teilte er seinem Trupp mit, während er sich vergewisserte, dass auch alle schon versammelt waren und keiner vergessen wurde. "Er müsste eigentlich schon auf uns warten."

Nachdem jeder seine Taschen oder Koffer erhalten hatte und sie aus der Flughafenhalle herausgetreten waren, erblickte Tatsuro auch schon einen recht schmächtigen, sonnengebräunten, jungen Mann in einem farbenfrohen Hawaiihemd, der ein Schild mit dem Namen ‚Hayashi‘ über seinen Kopf hielt und somit wohl den gesuchten Chauffeur darstellte.

Mehr oder weniger eilig suchte sich die Gruppe aus Musikern den Weg zum georderten Beförderungsmittel, an dem sie der Tropen-Feeling-verbreitende Fahrer kurz begrüßte und kurzerhand das Gepäck verstaute, welches man vorwies.

“Das erste, was ich mache, wenn wir im Hotel angekommen sind, ist eine Dusche zu nehmen”, stöhnte Tsukasa, der dabei leicht an seinem dunklen Shirt zupfte, das förmlich an seiner Haut klebte. War der Flug nicht schon anstrengend genug gewesen, so war die schwüle Luft, die sie hier umgab, noch das Sahnehäubchen für die gestressten Künstler.
 

In seinem Zimmer angekommen, ließ sich Miyavi erst einmal auf das großzügige Nachtlager fallen, das diese Deluxe King Suite zu bieten hatte, und schaute sich neugierig um, wo ihn Yoshiki hatte unterbringen lassen. Auch wenn dies kein super Luxus Hotel war, so war es doch recht freiräumig und nobel eingerichtet.

Fast schon dabei seinen verpassten Schlaf nach holen zu wollen, vernahm er auf einmal, wie jemand an die Tür seines Zimmers klopfte. Etwas verwundert, wer ihn jetzt schon wieder behelligen musste, rappelte er sich auf und schlurfte dem unbekannten Störenfried entgegen.

Kaum hatte er die Tür geöffnet, legte sich auch schon eine Hand auf seinen Kopf und wuschelte ihm neckend durch die Frisur.

„Na Kleiner, wie geht's dir?!“

Das breite Grinsen, was dem Jüngeren da entgegen strahlte, kannte er nur zu gut und ließ ihn ebenfalls ein Lächeln aufsetzen.

„Na, du treulose Tomate!“, entgegnete der Langhaarige und ließ es sich nicht nehmen, seinen alten Freund mit einer herzlichen Umarmung zu begrüßen.

"Hey Mi-chan, nicht so stürmisch!", witzelte der Vokal, der die Attacken des Jüngeren zwar recht gut kannte, sie aber mit jedem Male stürmischer zu werden schienen.

"Willst du nicht reinkommen?", bot der Gitarrist an, als er wieder von Gara abgelassen hatte.

"Ah, gomen ne. Ich bin mit meinen Jungs zum Essen verabredet, aber ich wollte fragen, ob du zu späterer Stunde Lust hättest, mir in der Hotelbar Gesellschaft zu leisten."

"Klar, ich bin dabei", stimmte der Jüngere ohne zu Zögern diesem Vorschlag zu.

"Also, ich würde sagen, wir treffen uns so gegen 21 Uhr. Ist das OK für dich?", vergewisserte sich der Ältere, nachdem er einen Blick auf seine Armbanduhr geworfen hatte.

"Ja, ist OK! So kann ich mich wenigstens noch etwas ausruhen."
 

Jetzt, wo er wieder allein in seiner Suite stand, beschloss der Langhaarige, sich auch erstmal eine Dusche zu gönnen, bevor er sich wieder unter Menschen wagte.

Die restliche Zeit würde er nutzen, um noch etwas zu schlafen, sonst würde es ein recht kurzer Abend für ihn und das wollte er auf keinen Fall. Die nächsten Tage würden anstrengend genug und deshalb wollte er den freien Abend, der ihm heut noch zur Verfügung stand, auch genießen.
 

Nachdem er einige Minuten damit zugebracht hatte, besagten Treffpunkt im Hotel ausfindig zu machen, legte er die letzten Schritte recht zügig zurück, um seinen Freund und Kollegen nicht weiter warten zu lassen.

Da sich die Bar eher durch Gemütlichkeit, anstatt durch Größe auszeichnete, war der Sänger auch schnell gesichtet und mit einem freudigen Grinsen winkte dieser Miyavi gleich zu sich.

"Na, wieder fit?", erkundigte sich Gara und setzte an, einen Schluck aus seinem vor ihm befindlichen Glas zu nehmen.

"Ja, geht schon. Ist eben immer etwas gewöhnungsbedürftig mit diesen Zeitzonen."

Jetzt, da der Barkeeper auch auf den Gitaristen aufmerksam geworden war, bestellte sich dieser gleich eine Whisky-Cola und erntete dafür einen leicht verständlichlosen Blick des Älteren.

"Das hast du dir also noch nicht abgewöhnen können, was?", stichelte dieser. "Immer noch versessen auf diese Lady-Drinks, was?"

Diese Bemerkung ließ den Größeren einen Schmollmund ziehen. "Lass mir doch meine Macken, ich mag es eben etwas softer."

"Wie jetzt?", hakte der Vokal nach und verzichtete dabei nicht auf ein zweideutiges Smilen.

"Ach, du weißt genau, was ich meine!", knurrte Miyavi und knuffte seinen Freund mahnend in die Seite.

"Woher soll ich das denn wissen? Du hast mir ja nie etwas über deine Vorlieben erzählt", surrte der Andere weiter und freute sich, dass er den Bunthaarigen wohl doch etwas aus der Fassung gebracht hatte, da diesem nun ein leichter Rotschimmer auf den Wangen lag.

"Willst du mich etwa anmachen?", ging Miyavi darauf in die Offensive und rückte dabei recht nahe an Gara heran, der bei dieser Frage leicht schmunzelte.

"Ein Versuch wäre es schon wert, aber ich möchte mich nur ungern mit deinem Lover anlegen."

Jetzt war es an dem Jüngeren, verständnislos dreinzuschauen und als wäre dies nicht schon verräterisch genug, merkte er, wie sich das Rot auf seinen femininen Zügen wie verschütteter Spätburgunder auf einer schneeweißen Tischdecke ausbreitete und eine unangenehme Hitze mit sich brachte.

"Wer ist denn der Glückliche?" setzte der Vokal nach, als er merkte, dass er mit seiner Aussage wohl genau ins Schwarze getroffen hatte, und schürte somit weiter die Verlegenheit des Anderen.

"Red nicht so einen Unsinn!!! Ich hab weder einen Freund, noch ne andere Liebelei am Laufen!", zischte Miyavi, während er sich von Gara abwandte und hastig das ihm hingestellte Glas mit dem bräunlichen Inhalt leerte.

"Hey, war doch nur ein Scherz, Mi-chan", versuchte der Sänger den Gitarristen zu besänftigen und legte diesem daraufhin einen Arm um die leicht angespannten Schultern.

"Kann ich aber nicht drüber lachen!", blaffte Miyavi los, was Gara schon verwunderte. Dass dieser so gereizt auf eine eigentlich recht offensichtliche Neckerei ansprang, hatte er bis dato noch nie erlebt.

Aber was wusste er schon über die Gründe, die sein Freund mit dieser Angelegenheit verband und die ihn nun so säuerlich reagieren ließen.

Darum bemüht, den Langhaarigen wieder fröhlicher zu stimmen, um den angebrochenen Abend nicht jetzt schon beenden zu müssen, wechselte er spontan zu einem völlig anderen Thema, was auch gewünschte Wirkung zeigte.

Schnell ließ sich der Gitarrist mit Fragen zu Karriere und gesetzten Zielen in eben dieser, einwickeln, was auch seine Laune wieder hob.
 

"Oh, schon fast zwei!", stellte der Ältere fest, dem es nun langsam aber sicher schon die Augenlider zuzog und auch Miyavi konnte sich ein Gähnen nicht verkneifen.

"Ja, wird wohl besser sein, wenn wir noch etwas schlafen, nicht, dass wir während der Proben noch wegnicken!"

Ein Paar Meter teilten sich die beiden Musiker noch ihren Weg zurück zu ihren Räumlichkeiten, bevor sie sich voneinander verabschiedeten, um jeweils in eine andere Richtung zu verschwinden.

Ein leichter Schlenker auf die sandgelbgestrichene Wand des Ganges zu, auf dem sich der Jüngere befand und auf welchem er sein Zimmer wähnte, verriet, dass ihm der Alkohol doch etwas mehr zu Kopf gestiegen war als angenommen.

Etwas um Orientierung bemüht, blickte er sich um und musste feststellen, dass er sich im falschen Stockwerk befand, da die Abfolge der Zimmernummern zeigte, dass diese schon wesentlich höher lagen, als die, die auf seiner Schlüsselkarte eingeprägt war.

"Ah, also wieder zurück...", murmelte er und kehrte sogleich um. Am Fahrstuhl angekommen, beschloss er kurzerhand, die anliegende Treppe zu benutzen, in der Hoffnung, den Schleier um seinen Geist wieder ein Stück weit zu lichten.

Schwungvoll öffnete der Langhaarige die, im dunklen Holzdekor gehaltene, Sicherheitstür und schaute überlegend auf die Stufen, die sich vor ihm präsentierten, stellte daraufhin aber erleichtert fest, dass er ja nach unten musste und nicht hinauf.

Darum bemüht in seinem Zustand nicht auch noch über seine eigenen Füße zu stolpern, schritt er vorsichtig das Treppenhaus hinab, als er plötzlich ein gedämpftes Flüstern vernahm, was ihn inne halten ließ.

Doch seltsamerweise war es nun mucksmäuschenstill und der Gitarrist ging davon aus, dass ihm wohl der Alkohol einen Streich gespielt haben musste, woraufhin er seine Schritte wieder aufnahm.

Nun, da ihn nur noch zwei Absätze von gesuchter Etage trennten, stahl sich erneut ein Tuscheln an seine Ohren und er erkannte darauf zwei Personen, die neben dem Ausgang standen, den er zu durchqueren hatte, um endlich in seine Suite und in sein Bett zu kommen. Wieder stoppte er seine Gang und da man ihn wohl noch nicht bemerkt hatte, schaute Miyavi erst einmal aus sicherer Distanz zu, was sich dort unten überhaupt abspielte.

Eine der beiden Personen war relativ groß und stand mit dem Rücken zu ihm, verdeckte mit seinem Körper so die Person, mit der er sich in seichtem Ton unterhielt und welche er an der Wand des Treppenhauses festzuhalten schien.

"Lass uns wieder gehen", meinte nun die kleinere Person, die der Gitarrist nicht erkennen konnte.

Doch jetzt, da sie sich bewegte und somit aus dem Schatten des Größeren heraustrat, konnte er das Gesicht sofort zuordnen und auch sein Begleiter gab sich zu erkennen.

"Yusuke, nun sei nicht so verklemmt!", forderte der Vokal von Mucc den Mann, der sich gerade davonstehlen wollte, auf und hielt diesen nun am Arm gepackt fest.

"Tats...", wollte dieser einwenden, wurde aber jäh unterbrochen, da der schmale Sänger den Bassisten mit der eigenwilligen Frisur in einen leidenschaftlichen Kuss verstrickte.

Nun gar nicht auf solch ein Schauspiel gefasst, stellte sich auch ein dementsprechender Gesichtsausdruck bei Miyavi ein. Nicht, dass er es nicht schon gesehen oder selbst schon einmal einen Mann geküsst hätte, aber die Tatsache, mit welcher Leidenschaft es ihm hier vorgeführt wurde, ließ ihn die Luft anhalten.

Auch wenn Yukke den Anschein erwecken wollte, es nicht gut zu heißen, was der Sänger mit ihm tat, so sah man ihm doch deutlich an, dass er es genoss und sich vollends ihrem Tun hingab.

Schwer atmend lösten sich die Beiden nun wieder voneinander und schauten sich noch eine Weile in die Lust verhangenen Augen, bevor sie eilig das Treppenhaus verließen.
 

Rasch legte Miyavi die letzten Meter zurück, bis er letztendlich vor der Tür seines Zimmers zum Stehen kam und diese mit der Keycard öffnete.

Die Dunkelheit, die ihn dort begrüßte, ignorierte er. Das, was er an Helligkeit brauchte, um den Weg in sein Schlafzimmer zu finden, schenkte ihm der Mond, der in der heutigen Nacht in seiner vollen Pracht erstrahlte.

Mit einem resignierenden Seufzen ließ sich der Gitarrist in die weichen Laken fallen, noch immer verfolgt von dem Bild der beiden Mucc Mitglieder, was ein eigenartiges Kribbeln in seinem Innersten zum Vorschein brachte.

Wie sehr er sie doch beneidete, selbst wenn sie es nicht in aller Öffentlichkeit kundtaten, so hatten sie doch eine Verbindung zu dem jeweils Anderen aufgebaut und ließen es sich nicht nehmen, ihrer Zuneigung auch Form zu verleihen.

Erneut stöhnte der Langhaarige auf, als er sich bei dem Gedanken erwischte, so innig mit dem Mann seiner Begierte umgehen zu können, und vergrub sogleich sein Haupt unter dem großflächigen Kissen seiner Bettgarnitur, als könne er damit seinen Kopf vor diesen Gedanken abschirmen.

Ein dumpfes Aufschlagen auf den Fußboden ließ ihn trotzdem hinunter schauen, wo er sein Mobiltelefon erblickte, welches sich gerade in die Tiefe gestürzt hatte. Nach einigen Versuchen es zu angeln ohne sich mehr als nötig zu bewegen, rutschte er schließlich etwas von der Matratze herunter und holte es mit sicherem Griff wieder zu sich.

Lange lag seine Aufmerksamkeit auf dem kleinen, platinfarbenen Rechteck in seiner Hand und ohne groß zu überlegen huschten seinen Finger kurz darauf über die Tasten.
 

Völlig entspannt genoss Gakuto die wohlige Wärme des Wassers um seinen Körper, während er sich von sanften, instrumentalen Klängen aus seiner Stereoanlage berieseln ließ. Die ersten Stunden seines längst überfälligen Urlaubes hatten vor wenigen Augenblicken begonnen und das zelebrierte der Vokal, indem er sich ein duftendes Bad gönnte.

Das leichte Summen seines Handys unterbrach jedoch die Stimmung und auch wenn es ihm irgendwie widerstrebte sich dieser Ersuchung anzunehmen, griff er nach dem winzigen Telefon und erkannte auch gleich, wer da den Drang verspürte ihn zu konsultieren.
 

/Würde jetzt gern mit meiner Zunge deinen Körper verwöhnen.../
 

Kurz überflog er die ihm geschickten Zeilen, welche er zuerst gar nicht richtig zuordnen konnte. Erst als er sie ein zweites Mal studierte, realisierte er deren Inhalt und hob überrascht eine seiner feingeschwungenen Augenbrauen, überlegte jedoch sofort, ob er dieser Nachricht überhaupt Beachtung schenken sollte. Sicherlich galt diese Mitteilung nicht ihm und der Jüngere hatte sich nur in der Nummer vertan. Doch irgendetwas in ihm machte ihn neugierig zu erfahren, ob es wirklich an dem war, auch wenn er sich nicht so recht vorstellen konnte, warum der Bunthaarige ihm solche Dinge zukommen lassen sollte.

Schließlich ließ er sich darauf ein, überließ jedoch jeglichen Spielraum dem Anderen, weshalb er seine Antwort auch so neutral und kurz fasste wie möglich.
 

/Und weiter?/
 

/Möchte deine Haut unter meinen Fingern spüren, um mit jeder Berührung dein Verlangen nach mehr zu wecken./
 

Spätestens jetzt konnte Gakuto davon ausgehen, dass der Andere genau wusste, wem er schrieb, da es ihm ja angezeigt werden musste, wer seine Botschaften erwiderte und diese Tatsache verwunderte ihn nun doch.

Machte sich der Gitarrist einen Spaß mit ihm? Oder war dieser einfach nicht mehr Herr seiner Sinne?

Ohne weitere Umschweife wählte er nun dessen Nummer an, um sich zu vergewissern, was hier gespielt wurde.

Schon nach dem ersten Klingelzeichen nahm der Größere ab und leierte ein knappes "Hai..." in den Hörer.

"Miyavi?", erkundigte sich der Ältere, nicht sicher, ob sich wirklich selbiger am anderen Ende der Leitung befand.

"Umm... Gakuto...", hauchte man zurück, was dem Vokal ein ungewollt anregendes Schaudern durch den Körper jagte.

"Ist alles OK mit dir?", fuhr er schließlich fort, auch wenn er nicht unbedingt davon ausging, eine aussagekräftige Antwort zu erhalten.

Ein tiefes Seufzen drang darauf an Gakutos Ohr und es herrschte für einen Moment Stille.

"Gomen ne... hab zu viel getrunken....", bestätigte man schließlich, was der Vokal sich schon gedacht hatte.

"Dann solltest du jetzt lieber deinen Rausch ausschlafen. Yoshi kann ziemlich zickig werden, wenn man ihn hängen lässt." Die ruhige und schon fast wieder kühle Art, wie Gakuto ihn darauf hinwies, war so verflucht typisch für ihn, dass der Langhaarige ihn am Liebsten am Kragen gepackt hätte, um ihm genau dieses Auftreten mit unüberlegtem Handeln auszutreiben.

"Also, bis in ein paar Tagen", war alles, was er noch von dem Kurzhaarigen zu hören bekam, bevor dieser sich gänzlich verabschiedete und das Gespräch beendete.

Die Leere, die sich daraufhin in dem Jüngeren ausbreitete, half ihm letztendlich, recht schnell einzuschlafen und vorerst zu vergessen, was und wie er sich fühlte.
 


 


 

Anm.:

OK, hier nur noch ein paar Hinweise. Also Gara ist wirklich ein guter Freund von Miyavi, fals das jemand nicht wissen sollte. Und er sagte auch wirklich mal, das er sich bei der J-Rock Revolution sehr auf ihn freut.
 

Der Song -In Silence- ist von Luna Sea und ich fand ihn irgendwie passend zu der Stimmung MYV´s. Auch wenn nicht weiter darauf eingegangen wird. Ich hab ihn mal in der englischen Übersetzung hier mit eingefügt, fals euch der Inhalt auch interessiert ^_^
 

Außerdem hoffe ich das es euch nicht stört wenn ich ab und an auch ein paar Namen von anderen Band Mitgliedern einbringe ohne noch zu erklären, wer das nun genau ist.
 

Ach ja, wenn jetzt jemand fragen sollte, warum Yoshiki in nem Hotel wohnt und nicht in seine Villa einkehrt die er ja in L.A. hat, dann bitte ich einfach nur es als Nötig zu erachten, da es sonst mit der FF etwas umständlich wird ^_-
 

IN SILENCE - LUNA SEA
 

Ah, at those time, I hated quietness

Wind as if he was laughing sent up sand

Even if my eyes fill up with passion, there's no answer

Sky embraced sea, those day

In silence, it is

In silence, endless

In silence, slowly

Oh my heart, I got lost

Ah, I've left many loves

I've left the city in the middle of the night

Vanished secret

Even if I prick up my ear, I hear only wave's noise

I would have wanted to be by your side, those day

In silence, I was

In silence, looking at you

In silence, slowly

Oh my heart, overflowed

Innumerable moons lighted us up

In my everlasting wounds, we didn't lose our colors

Your immaculate wings were floating in the sky

As to say me something

Precious wind was laughing in my heart

Because now is wound up time

In silence, slowly

In silence, I'm looking for you

In silence, slowly

Oh my heart, I want to see you again

Ah, time passes



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Kommentare zu diesem Kapitel (11)
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Von:  Jaeba
2008-03-26T02:36:29+00:00 26.03.2008 03:36
Wow, ich...
Ich bin sprachlos... o__o
Die Ff ist einsame spitze!
Dein Schreibstil...
Die Art, wie du die Gefühle und das Tun der Personen beschreibst...
Die Geschichte an sich...
Einfach klasse!
Hiermit hast du einen neuen Fan! XD
Da bin ich jetzt echt gespannt, wie Miyavi wohl reagiert, wenn er merkt, was er getan hat!

LG
_Takuya_
Von:  Mi-chan382
2008-03-25T20:40:44+00:00 25.03.2008 21:40
Echt verdammt gut geschrieben ^^ Sehr realistisch...finde ich toll das du auch sehr viel von der wirklichkeit miteinbringst also das MYV sich zum beispiel am anfang noch nicht sicher war ob er der band beitreten soll und wie gackuto von yoshiki gefragt wurde ;)
Weiter so!!!

LG Mi-chan18
Von:  Kimochi-chan
2008-03-25T13:25:32+00:00 25.03.2008 14:25
Oh wahnsinn.. ich kann mich nur wiederholen.. ^^
Krass wie Gackt reagiert und das Miyavi sowas schreibt.. hui...
Jetzt bin ich echt mal gespannt, und hoffe das MYV nicht in ein tiefes Loch fällt oder so.. wegen Gackts Reaktion.. hui hui hui..
Ich bin auf jedenfall seeehr gespannt.. ^^
Von:  Godoftheworld
2008-02-25T21:24:42+00:00 25.02.2008 22:24
Hi Aka_tonbo, wie versprochen schreib ich dir auch zu deiner Fanfiction einen Kommi^^.
Ich muss sagen, dass ich eigentlich ein sehr kritischer Typ bin, aber dein Schreibstil ist flüssig und gefällt mir sehr gut (auch deine angeblichen Rechtscheibfehler sind nicht zu sehen^^).Die Geschichte an sich ist fesselnd und vermittelt ein gut durchdachtes Konzept!
Ich freue mich schon darauf das nächste Kapitel nach den SMS zu lesen!!!

Dein neuer Fan,
godoftheworld
Von:  Paris-1443
2008-02-25T21:04:56+00:00 25.02.2008 22:04
ich hab mir gerade alle kapis durchgelesen....
und ich bin sprachlos......echt, sehr gute ff!!!!!
dein schreibstil gefällt mir unglaublich gut!

bin schon auf´s nächste kapi gespannt x33
schreib schnell weiter!!!
lg Paris-1443
Von: abgemeldet
2008-02-22T13:20:56+00:00 22.02.2008 14:20
AHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH
Was tust du denn nur mit meinem armen myv?!
>/////< Gott wär mir das peinlich... (also jetzt an seiner Stelle)

Das find ich so klasse an deinen ffs. Die sind nicht nur gut geschrieben, sondern es passieren auch noch dauernt Dinge, die man bestimmt nicht erwartet hatte.
Super!

Außerdem gefällt mir auch sehr das du so schön viel auf die Geschehenisse und Situationen außerhalb der Haupthandlung eingehst.
Deswegen stöhrt es auch nicht im Geringsten wenn du andere Band- Member einbringst.
Daduch wirds eher noch ganzheitlicher... wenn du verstehst was ich meine ^^° (sry)

Liebe die ff!
Hoffe man hat bald wieder die Möglichkeit weiter zu lesen XP
Machs gut^^
Von:  Tatsu-addict
2008-02-21T20:00:25+00:00 21.02.2008 21:00
ein sehr schönes kapi!
ich finde es toll, dass die beiden so gut befreundet sind.
ich mag gara nämlich sehr. ^^ auch wenn ich es bis eben nicht gewusst hab.
aber warum hat gackt denn aufgelegt?
ich dachte, dass er auch etwas für myv empfindet.
myv tut mir leid! *ihn knuff*
ich freu mich schon sehr auf das nächste kapi!
also lass dir nicht so viel zeit!
*lieb guck*
Von:  Kaoru
2008-02-21T19:20:40+00:00 21.02.2008 20:20
Hui, da ist aber jemand schnell... Nun, leider kann ich nicht ‚Erster’ brüllen, aber immerhin ‚Vierter’! Ist doch auch schon was.
Nya, ich schreib dir viel zu selten ein Kommentar, dabei hättest du es echt verdient. Dieses Kapitel war absolut Hammer. Ich hab mich zwar schon ausgelassen, aber... was soll’s.
man konnte so richtig mitfiebern und an manchen Stellen hab ich echt gelegen. Yosh, der sich so väterlich um Myv kümmert und ihn über Aufregung etc. zutextet... Wenn der wüsste... *kicher*
Aber Gara war auch toll dargestellt. kenne ihn ehrlich gesagt überhaupt nicht, aber wenn er tatsächlich so cool und smart ist, dann wäre er es ja wert, ihn kennen zu lernen.^^ Nya, im Umgang mit Miyavi fand ich sehr interessant, dass es tatsächlich noch Leute zu geben scheint, die klein Myv die Stirn bieten können und sogar zur Sprachlosigkeit bringen.
Gakutos Reaktion war aber sehr interessant und aufschlussreich, vllt. waren Myv’s Sorgen vom Vorkapitel gar nicht sooo treffend. Mal sehen...
Nun stellt sich natürlich die Frage, was Miyavi am nächsten Morgen darüber denkt. Irgendwie tut er mir Leid, aber da muss er wohl durch.

Ja, ich hätte echt noch stundenlang so weiterlesen können, also scheu dich nicht davor, in die Tasten zu hauen und mich anzumailen.

Freu mich jetzt schon auf diesen Tag,

Kao-chan

*festdrückt*
Von:  natsu-niji
2008-02-21T18:36:51+00:00 21.02.2008 19:36
hi du^^

danke für die ens! finde deinen neuen teil super auch wenn miyavi etwas leidet da er sich nach gackto sehnt und dann noch die heiße szene mit den muccmitgliedern ansehen muss.

kein wunder das er da in seinem rausch auf "dumme gedanken" kommen muss aber auch genial wie neugierig und cool dann der kurzhaarige darauf reagiert. lecker gackto dabei in der badewanne ist hg.

bin schon gespannt was passiert wenn miyavi wach wird und sich seines tuns bewußt wird und danach später auf gackto-san trifft dabei war er doch das letzte mal schon so schüchtern. mir hat auch die auflockerung mit den anderen gefallen ist mal was anderes wenn noch ein paar fremd charaktere mit auftauchen und kräftig mal mitmischen. freue mich schon auf deinen nächsten teil.^-^

liebe grüße dein klaerchen^^
Von:  Hine-Himeko
2008-02-21T16:29:12+00:00 21.02.2008 17:29
Also Miyavis SMS passte doch perfekt zu Gackts Bad, oder? *grins*

Ich hätte den Songtext als Art Vorwort besser gefunden, da ich das Lied nicht kenne und in diesem Fall schon auf die "Schmachtstimmung" im Flugzeug eingestimmt gewesen wäre (ok... mitgeschmachtet hätte).

Die Idee mit dem Einbezug der weiteren Bands finde ich gut, da sich Kontakt zu Anderen während eines derartigen Events nicht vermeiden lässt, die FF somit realistischer rüberkommt.

Lg
Peaches-chan


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