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Gebrüder Kon

ihr wahrer Charakter
von

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Erster Schultag

Wieder einmal hatte ein neues Schuljahr begonnen und der 17 jährige Tatsumi Saiga saß am untersten Rand der Treppe, vor dem Haupteingang der Schule.

Seufzend lehnte er sich rücklings ans Geländer.
 

Er hasste den ersten Schultag. In seinem ganzen Leben hatte er noch nicht einen guten davon erlebt, immer war irgendetwas schief gelaufen und hatte ihm den ganzen Tag vermiest.

Doch einen Lichtblick würde es geben, nämlich die berühmten Kon-Brüder.
 

Ein leises Lächeln schlich sich bei dem Gedanken an die beiden auf Tatsumis Lippen und seine roten Augen glitten unwillkürlich suchend über den Schulhof.

Sie waren noch nicht da, doch es konnte nicht mehr lange dauern, bis sie kamen, da es nur noch 15 Minuten bis zum Unterrichtsbeginn waren.
 

Und da waren sie auch schon.

Elegant schritten sie nebeneinander über den Schulhof in Richtung ihres Stammplatzes - einer Bank - im hintersten Teil des Schulhofs.

Ihre leicht längeren, lilafarbenen Haare flogen nur so im Wind, die Taschen trugen sie lässig über eine Schulter geworfen und ihre goldenfarbenen Augen glitzerten gefährlich in der Morgensonne.
 

Das ganze war ein Anblick für die Götter.
 

Die Köpfe der Schüler wandten sich ihnen zu, alles um sie herum verstummte, sie waren der Mittelpunkt des Interesses, alles andere wurde schlagartig unwichtig.

Was nur machte diese beiden so besonders?

Woher kam diese unglaubliche Aura, die sie umgab?
 

Wenn man die beiden so betrachtete, hätte man auf die Idee kommen können sie seien Zwillinge, doch das war ein Trugschluss.

Satoshi Kon war nicht nur um einen Kopf größer als sein Bruder Matzu, sondern auch ein Jahr älter.

Dennoch waren sie in der selben Klasse, da - so munkelten zumindest alle - Satoshi sich strickt geweigert hatte ohne Matzu zur Schule zu gehen und stattdessen ein Vorschuljahr gemacht hat.

Auch Tatsumi war in dieser Vorschulklasse gewesen, genauso wie sein bester Freund Eko Takakura.
 

Dieser setzte sich im selben Augenblick neben den immer noch faszinierten Jungen und wuschelte ihm zur Begrüßung durch die rotbraunen Haare: „Na, kriegst du deine Augen wieder nicht von unseren Schönlingen?“
 

Grummelnd schob Tatsumi die Hand des grün, beinahe schwarzhaarigen Freundes weg und knurrte: „Halt doch den Rand!“

Lachend wollte Eko sich rücklings in die Arme des Kleineren - auf dessen Brust - sinken lassen, wie er es des öfteren tat, doch der winkelte die Beine an.

Eko protestierte: „Hey, was soll der Mist?“

„Der Unterricht beginnt gleich, du brauchst es dir also nicht mehr gemütlich machen“, erklärte der Kleine.

„Spielverderber. Außerdem dachte ich, dass du dich über die Ferien erholt hättest.“

„Erholt? Wovon denn? Ich war doch gar nicht krank.“

Verständnislos schaute er zu seinem Freund auf, der nun antwortete: „Und wie du das bist, oder warum sonst solltest du auf diese Trottelbrüder stehen?“

„Eko! Nenn die beiden nicht so!“

„Reg dich ab, die sind doch gar nicht so cool, wie immer alle tun. Was findest du nur an denen?“

„Ach Eko, die beiden sind einfach göttlich. Sie sind so schön, so schlank und elegant und... und... ich weiß auch nicht, wie ich mich ausdrücken soll. Die beiden sind einfach perfekt, schön und dazu auch noch klug.“

„Schade nur, dass sie so schrecklich eingebildet sind, dass sie sich nur miteinander abgeben und noch dazu pervers sind, stimmt’s?“

„Sie sind nicht pervers!“

Eko lachte: „Du kleines Naivchen, wie würdest du das denn sonst bezeichnen? Sie küssen sich nicht nur wie ein Liebespaar, sie sind auch noch eins. Das ist einfach nicht normal, Brüder führen keine Liebesbeziehungen miteinander.“

„Sie ... sie sind doch gar nicht richtig zusammen, das ist doch bloß ein Gerücht von irgendwelchen Idioten.“

Wort für Wort wurde Tatsumis Stimme leiser, er wollte diese Gerüchte einfach nicht glauben, obwohl er bereits mit eigenen Augen einen innigen Kuss der Beiden beobachtet hatte.
 

In Gedanken versunken setzte Tatsumi sich auf, was seinem Freund die Chance gab ihm den Arm um die schmalen Hüften zu legen und an sich zu ziehen.

„Jetzt schmoll doch nicht, davon ändert sich die Situation auch nicht, du kriegst nur schlechte Laune.“
 

Der Grünhaarige drückte Tatsumi einen Kuss auf die Wange, der daraufhin murrte: „Eko, lass das, ich mag das jetzt nicht.“

„Wieso, weil es dein Angebeteter sehen könnte?“

„Nein, außerdem ist er nicht mein Angebeteter.“

„Wenn du meinst.“

„Los, lass uns endlich reingehen.“
 

Als die beiden ihre Plätze vom letzten Jahr eingenommen hatten, betraten auch die restlichen fünf Schüler den Klassenraum, darunter drei Mädchen, die beim Quatschen beinahe die Zeit vergessen hätten und natürlich die Kon-Brüder, die erneut jegliche Aufmerksamkeit auf sich zogen.
 

Endlich durchbrach ihre Klassenleiterin Frau Tanuki die Stille und begrüßte sie mit einem freundlichen Lächeln und einem: „Guten Morgen, willkommen im neuen Schuljahr.“
 

Sie war eine nette Frau Mitte 30, die ziemlich fair, manchmal aber auch etwas naiv war.

Zunächst überprüfte sie die Anwesenheitsliste, mit dem Ergebnis, dass alle anwesend waren.
 

„So, da wir das jetzt hinter uns gebracht haben, möchte ich euch bekannt geben, dass eure alte Geschichtslehrerin frühzeitig in Rente gegangen ist und ich dieses Jahr den Unterricht bei euch übernehmen werde. Und aus diesem Grund habe ich mir gedacht, dass ich euch für das komplette Jahr in Zweiergruppen aufteilen werde. Das bedeutet, dass ich euch immer mal wieder größere Arbeiten auftragen werde, die ihr dann gemeinsam mit eurem jeweiligen Partner löst. Überlegt euch bitte gut mit wem ihr zusammenarbeiten wollt, da es später keinen Partnerwechsel geben wird. So, dann mal los. Wer möchte mit wem zusammenarbeiten?“
 

Aus einem inneren Impuls heraus sprang Tatsumi auf und verkündete: „Frau Tanuki? Ich würde gerne mit Satoshi Kon zusammenarbeiten!“
 

Alle Köpfe im Raum wandten sich ihm zu.

Hatte er es wirklich gewagt Satoshi als Partner zu wählen, ohne jemals auch nur ein Wort mit eben welchen gewechselt zu haben?

Ja, genau das hatte er getan.

Denn das war eine von diesen einmaligen Chancen im Leben, die man ergreifen musste, selbst wenn es nur geringe Aussichten auf Erfolg gab.
 

Nun meldete Satoshi selbst sich zu Wort: „Frau Tanuki, ich bin damit nicht ganz einverstanden, ich würde lieber mit Matzu eine Gruppe bilden.“

„Hm... nun...“

Ihr Blick wanderte zwischen Tatsumi, Satoshi und Matzu hin und her, bevor sie nach einer ziemlich langen Pause weiter sprach: „Nun, ich denke, dass es gar keine so schlechte Idee ist, wenn du und Matzu mal in getrennten Teams spielen müsst. ... Also gut, die erste Gruppe bilden somit Tatsumi Saiga und Satoshi Kon.“
 

Glücklich, erleichtert und aufgeregt zugleich ließ Tatsumi sich zurück auf seinen Platz fallen, als Matzu sich seinerseits erhob, um zu protestieren.

„Mit Verlaub und allem gebührenden Respekt Frau Tanuki, was Sie da machen ist nicht fair. Entweder weisen sie alle Gruppen zu, oder wir dürfen selbst bestimmen mit wem wir zusammenarbeiten werden.“

„Immer mit der Ruhe Matzu, dir sollte bewusst sein, dass ich vor allem eure Lehrerin bin und somit die Pflicht übernommen habe euch etwas beizubringen. Aus diesem Grund treffe ich meine Entscheidungen auch nicht unüberlegt aus einer Laune heraus oder um euch zu quälen. Natürlich mag euch manches unfair erscheinen, aber du und dein Bruder, ihr müsst eben noch lernen alleine, ohne den anderen in der Welt klarzukommen. Das hier wird dafür die beste Probe sein. Verstehst du das?“
 

Leise murrte der Schüler ein „ja“ und setzte sich wieder mit einem missmutigen Gesichtsausdruck.
 

„Gut, wenn das jetzt geklärt ist, steht die Frage im Raum, mit wem Matzu zusammenarbeiten soll. Gibt es einen Freiwilligen oder müssen wir warten, bis am Ende einer übrig bleibt?“
 

Auf diesen Augenblick hatte Tatsumi gewartet, er stieß seinem Banknachbarn mit dem Ellenbogen in die Rippen und wisperte: „Melde du dich freiwillig.“

Empört vergaß Eko sein Umfeld, stand ruckartig auf und motzte lauthals: „Ich?!“
 

Die Lehrerin ergriff dies als Chance und lächelte verschmitzt: „Da haben wir ja unseren Freiwilligen.“

„W.. was? A.. aber... nein, so war das doch gar nicht gemeint“, versuchte der Grünhaarige sich aus der Falle herauszuwinden.

„Zu spät. Die zweite Gruppe bilden also Matzu Kon und Eko Takakura.“
 

Fassungslos sank Eko auf seinen Stuhl, er konnte das Ganze kaum glauben.

Erst war sein bester Freund übergeschnappt und wollte unbedingt mit dem älteren der Schönlinge zusammenarbeiten und jetzt durfte er durch eben selbigen mit dem jüngeren der Brüder vorlieb nehmen.

Dem wohlgemerkt arroganteren.
 

Der Rest der Gruppeneinteilung verlief entspannter. Frau Tanuki schrieb sich alle Paarungen auf, führte danach die übliche Belehrung fürs Schuljahr durch und verkündete zum Abschluss: „Das wär’s dann im großen und ganzen für heute, es gibt da nur noch eine Sache, die ich euch mitteilen möchte, bevor ihr Heim gehen könnt.“
 

Sie machte eine kurze Pause, in der sie sich am Lehrertisch anlehnte und sprach nach einem prüfenden Blick in die Runde weiter: „Ich möchte, dass ihr die erste Schulwoche nutzt, um euch gemeinsam für euer erstes Referat ein Thema auszusuchen. Was ihr wählt ist egal, Hauptsache es hat mit der Geschichte zu tun. Ich werde mir dann in der nächsten Woche anhören, was ihr euch ausgesucht habt und gegebenenfalls Themen zuweisen, falls ihr euch nicht einig werden könnt oder ich euer Thema leider ablehnen muss. Überlegt bitte mit Bedacht an eure Note und nicht den Zeitaufwand. Außerdem sage ich euch jetzt gleich, dass ihr das Internet oder der gleichen nicht benutzen dürft. Gearbeitet wird in der Schulbibliothek, wie ihr wisst ist sie auf geschichtliches eingerichtet, ihr werdet also bei der Materialsammlung keine Probleme haben. Falls wiedererwartend etwas nicht zu finden ist, könnt ihr zu mir kommen. Außerdem werdet ihr euch anmelden und abmelden, wenn ihr in die Bibliothek geht, damit ich mir ein Bild darüber machen kann, wie intensiv ihr arbeitet und ob ihr auch wirklich die Bibliothek benutzt. Seit gewiss, dass ich jeden Verstoß mit einer Sechs bewerten werde. Nun gut, das soll es dann gewesen sein. Aufwidersehen und einen schönen Tag noch.“
 

Lächelnd nahm sie ihre Tasche, sowie ihre Jacke und verließ den Raum.
 

Während die Klasse ihre Sachen zusammenräumte und aus den Raum stürmte, ging Satoshi kurz zu Tatsumi rüber: „Saiga, warte bitte noch einen Augenblick, wenn du fertig eingepackt hast, ich möchte kurz mit dir reden.“

Ein leises „ja“ entrang sich der Kehle des Kleineren, während ihm das Blut in die Wangen schoss.
 

Ohne dies zu bemerkten ging der Größere zurück zu seinem Bruder.

Tatsumi hingegen packte nervös seine Sachen in die Tasche und blieb dann an seinem Platz stehen.

Der Grünhaarige hatte keine Lust sich das ganze anzuhören und wisperte dem hibbeligen Freund zu: „Ich warte am Tor auf dich.“

Ein Nicken zur Bestätigung und der Größere verließ das Klassenzimmer, gefolgt von einem wütend dreinblickenden Matzu.
 

Mehr als aufgeregt bemerkte Tatsumi - mit gesenktem Blick - dass Satoshi sich neben ihn stellte.

Dieser fragte ganz ruhig: „Wann hast du Zeit?“

„Z... Zeit“, stammelte der Kleinere, während sein Herz begann einen Tick schneller zu schlagen.

„Ja, damit wir uns zusammensetzten und uns ein Thema aussuchen können. Wie wäre es mit morgen Nachmittag, gleich nach der Schule?“

„J.. ja, ist okay. Gehen wir in die Bibliothek?“

„Ja, aber lass uns nicht gemeinsam gehen, wir treffen uns davor.“
 

Getrennt?

Warum nicht zusammen, sie waren schließlich in der selben Klasse?

Natürlich getrennt, was hatte Tatsumi denn erwartet?

Sie mussten sich doch erst einmal kennen lernen.
 

Ungerührt verließ der ältere Bruder den Raum und Tatsumi starrte ihm nach, bis er sich an den wartenden Freund erinnerte und sich auch auf den Weg machte.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Kaum hatte Eko den Raum verlassen, spürte er einen festen Griff um sein rechtes Handgelenk, woraufhin er stehen blieb und sich zu der aufdringlichen Person umdrehte.

Matzu Kon.

Der hatte ihm gerade noch gefehlt. Schlimm genug, dass er in Zukunft einiges an Zeit mit ihm verbringen musste, aber musste er jetzt auch noch gleich so aufdringlich werden?
 

„Was willst du?“

Wütend blickte der Kleinere zu ihm auf und fauchte ihn an: „Was fällt deinem dämlichen Freund eigentlich ein sich einfach meinen Bruder zu schnappen?! Ich hab keinen Bock dich das ganze Jahr an der Backe zu haben!“

Verächtlich lachend schüttelte Eko die viel zu feine Hand - für einen Jungen - ab und erwiderte: „Sei bloß nicht so eingebildet. Glaubst du mir macht es Spaß mich mit dir rumplagen zu müssen? Da kann ich mir echt schöneres vorstellen. Außerdem musst du Tatsumi schon selbst fragen, was ihn dazu bewogen hat deinen idiotischen Bruder als Partner zu wählen.“
 

Ehe der Grünhaarige sich versah, hatte ihm Matzu auch schon eine Ohrfeige verpasst: „Mein Bruder ist nicht idiotisch! Du und dein Freund seid es!“

„Hast du ne Macke?! Was fällt dir eigentlich ein mich zu ohrfeigen?!“

„Du hast meinen Bruder beleidig! Und außerdem hast du mir immer noch keine Erklärung dafür gegeben, warum du dich freiwillig als mein Partner gemeldet hast, wenn ich dir doch so auf die Nerven gehe!“

„Tatsumi war schuld, er wollte das so, ich ganz sicher nicht und eins sage ich dir. Wenn du es noch einmal wagst die Hand gegen mich zu erheben, mach ich dich fertig!“
 

Demonstrativ packte Eko den Kleineren an den Schultern, drückte ihn an die Wand und fragte mit gefährlich funkelnden Augen und tiefer Stimme: „Hast du verstanden?“

Danach ließ er ihn los und machte sich auf den Weg zum Schultor.
 

Wütend brüllte Matzu ihm nach: „Morgen nach der Schule vor der Bibliothek und wehe du kommst nicht!“
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Verträumt kam Tatsumi am Tor an und bemerkte gar nicht, dass sein Freund ein wütendes Gesicht zog, als sie sich schweigend auf den Weg zu dem Elternhaus des Grünhaarigen machten.

„Ich bin total happy“, begann der Kleine plötzlich zu schwärmen. „Satoshi hat mit mir gesprochen und ich darf jetzt ein ganzes Jahr mit ihm zusammenarbeiten... hach, er ist einfach toll, ich freu mich schon irrsinnig auf morgen, da wollen wir nämlich nach dem Unterricht in die Bibliothek gehen. Ich werde schon wieder richtig aufgeregt, wenn ich nur daran denke.“
 

Ein strahlendes Lächeln umspielte Tatsumis Lippen, seine roten Augen funkelten nur so und schon wollte er erneut ansetzten von Satoshi zu schwärmen.

In diesem Augenblick jedoch platzte Eko der Kragen: „Tatsumi! Halt endlich deine Klappe!“
 

Perplex blieb der Kleinere stehen, schaute den mehr als verärgert aussehenden Freund an und erwiderte kleinlaut: „Entschuldige, ich wollte dir nicht auf die Nerven gehen.“

Traurig senkte er seinen Blick zu Boden und wartete auf eine Reaktion, die auch prompt in Form einer Umarmung kam.

Schmunzelnd knuddelte der Grünhaarige den Kleineren und küsste ihn sanft auf die Stirn.

Leise - mit einem Schmollmund - protestierte Tatsumi, nicht wirklich ernst gemeint: „Hey, lass das.“

Eko lachte leise und zog ihn einen Moment lang noch enger an sich, bevor sie sich wieder auf den Weg machten.
 

Seit die beiden 15 waren, kam es ab und zu zu solchen Momenten, solchen Annäherungen zwischen ihnen.

Sie waren nur Freunde, zugegeben enge Freunde, aber darüber hinaus nichts.

Es war nie über kleine Streicheleinheiten und sanfte Küsse hinaus gegangen.

Manchmal mochten sie es einfach sich zu umarmen, zu kuscheln oder auch zu küssen.

Allerdings war es auch nie zu einem richtigen Kuss gekommen, was sie auch nicht ändern wollten.

Sie verbrachten die Nachmittage zusammen, lernten, alberten miteinander rum, fühlten sich einfach nur wohl in der Nähe des anderen.

Doch dieses ständige Beisammensein würde sich zwangsläufig in der nächsten Zeit ändern, wenn sie mit den ach so tollen Kon-Brüdern zusammenarbeiten mussten.

Dann würden sie sich nicht mehr ganz so oft treffen können, was besonders Eko Magenschmerzen bereitete.

Tatsumi war nämlich sein einziger Freund.

Mit anderen war er nie wirklich klar gekommen und seid er den kleinen Wirbelwind kannte, wollte er auch gar keine anderen Freunde mehr haben.

Vielleicht gefiel ihm auch aus diesem Grund das seltsame Interesse, diese Besessenheit von Tatsumi den Brüdern gegenüber so wenig.
 

Es war sinnlos sich aufzuregen, die Situation ließ sich ja schließlich nicht mehr ändern, also würde er sich damit arrangieren müssen und einfach abwarten, wie sich das Ganze entwickelte.
 

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So, das war mein erstes Kapi! ^.^
 

Hoffe es hat euch gefallen. °.° *fragend/verunsichert guck*

Bitte um ganz viele Kommis *bettel*dackelblick*
 

eure luci-maus

In der Bibliothek

Nach dem Unterricht schnappte Tatsumi sich die Hand seines Freundes und zog ihn aufgeregt in Richtung Bibliothek.

Der hatte auf den bevorstehenden Nachmittag zusammen mit dem jüngeren Kon-Bruder so gar keinen Bock und ließ sich lustlos hinterher ziehen.

„Tatsumi, mach langsam, die beiden schieben eh noch ne Nummer.“

„Eko! Hör auf damit!“

„Du magst die Wahrheit wohl nicht, was?“
 

Tatsumi blieb stehen und biss sich auf die Unterlippe, so eine Wahrheit gefiel ihm tatsächlich nicht. Doch wenn es so war, konnte er nichts daran ändern.
 

Die warme Hand des Grünhaarigen auf seiner Wange, riss den Kleineren aus seinen Gedanken.

„Nicht auf die Lippe beißen, du tust dir bloß weh. Bitte entschuldige, ich weiß doch wie sehr du Satoshi vergötterst.“

„Schon okay, du hattest schon immer ein vorlautes Mundwerk.“

Lächelnd schaute er zu dem Größeren auf, der eine Schnute zog.

„Sei nicht beleidigt. Ach und was ich dir noch sagen wollte: sei lieb zu Matzu.“

„Ich soll lieb zu dem Idioten sein?! Der hat mir gestern eiskalt eine gescheuert, nur weil ich seinen Bruder beleidigt habe!“

„Das hast du mir ja gar nicht erzählt. Was hast du denn so schlimmes über Satoshi gesagt?“

„Nur, dass er idiotisch ist. Eine beiläufige Beleidigung, nichts außergewöhnliches und der Kerl knallt mir gleich eine! Wenn du mich fragst ist das nur ein weiterer Beweis dafür, dass sie mehr als nur Brüder sind.“

„Kann sein, aber daran will ich einfach nicht glauben.“
 

Seufzend lehnte Tatsumi sich an die Schulter seines Freundes, der ihm sofort einen Arm um die Hüften legte.

„Na komm, du freust dich doch schon den ganzen Tag auf Satoshi, das will ich dir nicht vermiesen.“

Das verträumte Lächeln kehrte wieder auf das Gesicht des Rothaarigen zurück und sie gingen weiter.
 

Vor der Bibliothek angekommen warteten die beiden dann auf die Kon-Brüder, die eine Viertelstunde später auftauchten.

Das Erste was Matzu tat, war den Grünhaarigen kurz böse mit den Augen anzufunkeln - der sich davon allerdings nicht beeindrucken ließ - und sich danach noch enger an seinen Bruder zu schmiegen.

„Onii-chan, setzen wir uns zusammen? Ich mag den Kerl da nicht, der wollte mich verprügeln.“

„Lügner“, knurrte der Grünhaarige sogleich und erhaschte dabei einen kurzen Blick auf seinen missmutig dreinblickenden Freund.

„Meinetwegen“, bestätigte Satoshi währenddessen die Frage seines Bruders.

„Von wegen, das kommt nicht in Frage. Wir setzen uns schön in Gruppen hin und arbeiten getrennt. Ich hab keinen Bock, dass ihr beiden die ganze Zeit aneinander klebt.“

Schulternzuckend erwiderte der ältere Kon-Bruder: „Wie du meinst.“

Empört protestierte darauf der Kleinere: „Satoshi! Eben hast du noch zugestimmt! Warum hörst du auf den?“

„Ach komm schon, war doch klar gewesen. Schmoll nicht.“

„Na gut“, jaulte Matzu und gemeinsam betraten die Vier die Bibliothek.

Nachdem sie sich angemeldet hatten, setzten sie sich in den Gruppen so hin, dass sie einander nicht sehen konnten.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Eko zog den Kleineren zu einem ruhigen Tisch in der Ecke, wo sie vor neugierigen Blicken geschützt waren.

Missmutig ließen sie sich einander gegenüber auf die Stühle fallen und starrten sich stumm an.

Eine ganze Weile später seufzte Eko schließlich, legte die Unterarme auf den Tisch und wandte sich an seinen Gegenüber: „Also gut, hast du eine Idee, was für ein Thema wir nehmen sollen?“

„Keinen blassen Schimmer. Ich hab sowieso keinen Bock mit dir zusammenzuarbeiten.“

„Ich weiß, dass du viel lieber mit deinem ach so tollen Bruder rummachen würdest, aber jetzt müssen wir eben das Beste draus machen.“

„Lass meinen Bruder aus dem Spiel“, fauchte der Kleinere.

„Wieso denn schon wieder so empfindlich? Vor mir brauchst du dich doch nicht zu verstellen. Ich weiß längst, dass ihr mehr als nur Brüder seid“, gab der Grünhaarige gelassen zurück.

„Verdammt noch mal Takakura! Wir sind kein…“

Matzu stockte, als ihm seine Lautstärke bewusst wurde, schaute verlegen auf seine Hände und nuschelte: „Wir sind kein Liebespaar, wir sind bloß Brüder.“

„Ach erzähl mir doch nichts, ich hab selbst gesehen wie ihr euch letztes Jahr im Sportunterricht - hinter der Turnhalle - geküsst habt.“

„Das war doch nichts…“

„Wenn du schon einen Kuss als nichts bezeichnest, läuft Sex bei dir bestimmt unter ein wenig. Kein Wunder, dass du glaubst ihr hättet keine Beziehung.“

Eingeschnappt stützte sich der Kleinere auf dem Tisch ab, beugte sich zu Eko rüber und schnippte ihm gegen die Stirn.

„Jetzt hör aber auf, diese Situation hat eine ganz einfache Erklärung. Wieso bist du nur so überzeugt davon, dass Satoshi mehr als nur ein Bruder für mich ist? Ich dachte eigentlich immer, dass du jemand bist, der sich selbst eine Meinung bildet und nicht blindlings auf Gerüchte vertraut.“

Überrascht, dass Matzu ihn scheinbar doch die ganzen Jahre über bemerkt hatte, entgegnete der Ältere: „Du hast mir bis jetzt keine Erklärung gegeben, die das angebliche Gerücht widerlegt.“
 

Seufzend ließ der Lilahaarige sich zurück auf seinen Stuhl sinken. „An dem besagten Tag, kannst du dich zufällig noch daran erinnern, was wir da im Sportunterricht machen mussten?“

„Nein, weiß ich nicht mehr.“

„Dann sag ich es dir, wir mussten die ganze Stunde über Runden laufen. Leider ist das mein größtes Problem, was den Sport betrifft.“

„Wieso, das verstehe ich nicht“, fuhr ihm der Ältere dazwischen.

„Unterbrich mich nicht, dann erklär ich es dir auch.“

Der Kleinere atmete kurz tief durch, bevor er fort fuhr: „Es ist so, dass ich ab einer gewissen Zeit absolut keine Luft mehr bekomme. Ich bin halt kein Ausdauerläufer. Lieber würde ich noch am Reck turnen, als zu laufen.“

Verwundert schaute Eko ihn an: „Aber du bekommst doch auch immer deine Eins. Wie passt denn das zusammen, wenn du doch keine Luft mehr bekommst?“

„Jetzt stell dich doch nicht so blöd an, indem ich Willensstärke beweise. Ich hab einfach keinen Bock wegen so einem Mist ne schlechte Note zu bekommen und dann auch noch als Weichei zu gelten. Also halte ich bis zum Abpfiff durch, um danach in Satoshis Armen zusammenzubrechen. Er weiß genau wie hundeelend es mir dann geht und nimmt mich in seine Arme, weil ich mich bei ihm absolut wohl fühle und wieder zur Ruhe kommen kann. Sa-chan hat mich früher auch immer verteidigt, wenn jemand deswegen auf mir rumhacken wollte. Er ist wirklich ein toller Bruder.“

Ein liebevolles Lächeln schlich sich auf seine Lippen, was dem Grünhaarigen aus einem ihm unbekannten Grund nicht so recht in den Kram passte.

„Das erklärt aber nicht den Kuss“, gab er trotzig von sich.

„Blödmann, als ich mich an dem Tag wieder beruhigt hatte, hat er wieder mal versucht mich davon zu überzeugen, dass ich doch den Lehrer von meinem kleinen Problem in Kenntnis setzen soll, ich blieb jedoch stur. Daraufhin hat er gelächelt, er hat mir gesagt, dass er mich lieb hat und mir einen kleinen Kuss gegeben. Mehr war da nicht.“

„Trotzdem küssen sich Brüder nicht.“

„Du blöder Sturkopf, ich hab jetzt echt genug von dir! Ich weiß gar nicht warum ich dir überhaupt so viel erzählt habe!“
 

Ruckartig stand der Jüngere auf, rannte zu seinem Bruder und jaulte dabei: „Onii-chan, der blöde Kerl ärgert mich! Ich mag nicht mehr bei dem bleiben!“

Schmollend warf er sich seinem Bruder buchstäblich an den Hals, um wenige Sekunden später seitlich auf seinem Schoß platz zu nehmen.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Tatsumi war seinem Freund dankbar, dass er dafür gesorgt hatte, dass sie getrennt arbeiteten.

Er wollte nämlich unbedingt mit Satoshi alleine sein, hätte sich aber niemals getraut das laut auszusprechen.

Es hatte ihn schon wahnsinnig Überwindung gekostet ihn als seinen Partner zu wählen.
 

Glücklich setzte er sich dem älteren Kon-Bruder gegenüber, der sich einen Tisch am Fenster ausgesucht hatte.

Unwillkürlich huschten seine Augen zu Satoshi, er sah wirklich unglaublich schön aus, jede Bewegung war so elegant…

Verträumt blieb der Rothaarige an seinen Lippen hängen, bis der Ältere zu sprechen anfing: „Also gut, hast du bereits an irgend ein bestimmtes Thema gedacht?“
 

Erschrocken fuhr der Kleinere aus seinen Gedanken und stotterte verlegen: „N.. nein.. u.. und du?“

„Ja, wenn du einverstanden bist, könnten wir etwas über Erfindungen die die Welt verändert haben machen.“

Der Größere holte einen Block, sowie einen Kugelschreiber aus der Tasche, öffnete den Block und schob dann beides zu Tatsumi rüber.

Auf dem Blatt stand nur eine Überschrift, die lautete: 10 Erfindungen die die Welt veränderten.
 

„Was hältst du davon“, wollte er von dem Kleineren wissen und schaute ihn fragend an.

„Ich finde das Thema gut, meinetwegen können wir es nehmen.“

Er lächelte unsicher, worauf der Lilahaarige nicht weiter einging, sondern einfach fortfuhr: „Gut, dann würde ich sagen klären wir erst mal welche 10 Erfindungen wir reinnehmen wollen. Schreibst du?“

„Mach ich. Womit fangen wir an? Ich würde vorschlagen, dass wir mit dem Feuer anfangen.“

„Würde ich auch sagen, schreib’s auf.“

Innerhalb einer Dreiviertelstunde hatten sie ihre 10 Erfindungen zusammengetragen.
 

10 Erfindungen die die Welt veränderten
 

1. Das Feuer

2. Der Ackerbau

3. Das Zählen

4. Die Kunst des Schreibens

5. Die Drucktechnik

6. Die Dampfkraft

7. Der Verbrennungsmotor

8. Die Fotografie

9. Radio und Fernsehen

10. Der Computer


 

Plötzlich kam Matzu angelaufen und fiel seinem Bruder jammernd um den Hals.

„Onii-chan, der blöde Kerl ärgert mich! Ich mag nicht mehr bei dem bleiben!“

Er ließ sich seitlich auf Satoshis Schoß sinken, schlang seine Arme erneut um den Hals des Älteren und schmiegte sich eng an ihn.

Der legte ohne zu zögern seine Arme um die schmalen Hüften seines kleinen Bruders und fragte: „Womit ärgert er dich denn?“

„Er glaubt, dass wir beide ein Liebespaar sind und lässt sich einfach nicht von dem Schwachsinn abbringen. Der treibt mich noch zum Wahnsinn! Onii-chan bitte mach was, damit ich nicht mehr mit dem zusammenarbeiten muss“, jammerte der Kleinere und drückte sich noch enger an den vertrauten Körper.
 

Tatsumi hingegen hatte den Kopf leicht auf die Seite gelegt und musterte die Brüder.

Er war völlig perplex, hätte er doch niemals für möglich gehalten, dass gerade Matzu so eine „Heulsuse“ sein konnte.
 

Sanft begann der ältere Kon-Bruder dem Kleineren über den Rücken zu streicheln und antwortete in ruhigem Ton: „Ist ja gut, ich rede mit Takakura. Aber an der Gruppenverteilung kann ich nichts ändern, wie du weißt.“

„Ja leider“, murmelte der Kleinere und legte den Kopf in Satoshis Halsbeuge.
 

Womit hatte Matzu es nur verdient sich mit Takakura rumschlagen zu müssen und das auch noch ein ganzes Jahr lang?

Natürlich wusste er wem er das zu verdanken hatte.

Dieser rotbraune Fuchs, der ihnen gegenüber saß war an allem Schuld.

Hätte der nicht die Klappe so weit aufgerissen, würde er jetzt alleine mit seinem Bruder hier sitzen und wäre zwar genervt über die Arbeit, aber dennoch wesentlich glücklicher, als er es in diesem Augenblick war.
 

„Hey, was wird das denn hier?! Ich hab keine Lust meine Zeit wegen nichts zu verschwenden! Beweg sofort deinen Arsch zurück an unseren Tisch“, kam es plötzlich von einer schnarrenden Stimme hinter den Brüdern.

Eko war dem kleinen Kon-Bruder gefolgt und stand nun mit in die Hüften gestemmten Händen neben ihnen.

„Du hast mir gar nichts zu sagen“, kam die prompt zickige Antwort von Matzu.

„Gut dass du kommst“, kam es hingegen in sachlichem Ton von Satoshi.

„Ma-chan hat mir gerade erzählt, dass du uns für ein Liebespaar hältst, stimmt das?“

„Ja, aber ich halte euch nicht nur dafür, ihr seid es auch.“

„Da muss ich dich enttäuschen. Wir sind Brüder und pflegen eine zugegeben engere Beziehung als üblich zueinander, doch wir sind kein Paar. Bitte hör auf Matzu mit solchen Unterstellungen zu provozieren, er hasst das.“
 

Mit hochgezogener Augenbraue schaute Eko den Lilahaarigen an.

Wie konnte man nur so sachlich reden?

Er schüttelte den Kopf und fragte dann: „Und warum habt ihr euch im Sportunterricht geküsst?“

„Das hab ich dir schon erklärt“, fauchte Matzu, doch der Grünhaarige fixierte weiterhin den älteren Bruder.

„Matzu kriegt beim Dauerlauf Atemnot“, kam die erklärende Antwort.

„Red doch keinen Blödsinn, ihr habt euch doch abgesprochen! Euch glaube ich gar nichts, außerdem hat Tatsumi euch auch schon mal gesehen und da war kein Sportunterricht! .. Egal jetzt, komm lieber endlich du kleine Nervensäge, ich will hier nicht bis spät in die Nacht sitzen. Du kannst heute Nacht noch lange genug auf dem Schoß deines ach so tollen Bruders sitzen.“
 

Ohne auf eine Reaktion von Matzu zu warten, packte der Grünhaarige ihn am Handgelenk, zog ihn mit Leichtigkeit aus den Armen seines Bruders und schleifte ihn zurück zu ihrem Platz.
 

Tatsumi hatte dem Szenario fasziniert zugesehen und betrachtete nun den älteren Kon-Bruder mit einem nachdenklichen Ausdruck.

Ob er und Matzu wohl wirklich kein Paar waren?

Ob es wohl Hoffnung für Tatsumi gab, der den Älteren schon seit der Vorschule vergötterte?

Wie zum Teufel sollte er das nur herausfinden?

Einfach fragen konnte Tatsumi ihn ja schlecht.

Es blieben ihm also nur zwei Möglichkeiten, entweder ihm glauben oder nicht.

Für diesen Gedanken hätte der Rothaarige sich gegen die Stirn hauen können, es war doch völlig egal ob er dem Gerücht oder Satoshi glauben würde, seine Denkweise und seine Gefühle würden davon in keinster Weise beeinflusst werden.

Er würde so oder so weiterhin mit dem Lilahaarigen zusammenarbeiten und auf seine stille, zurückhaltende Art versuchen ihn für sich zu gewinnen.
 

Ein leiser Seufzer entglitt seiner Kehle, was der nicht so tief in Gedanken versunkene Satoshi bemerkte und daraufhin ohne jeglichen Zusammenhang fragte: „Saiga? Warum wolltest du gerade mich als Partner haben? Um auch mal im Rampenlicht zu stehen?“

Wieder hatte er seine Frage in sachlichem Ton vorgebracht, was dem Ganzen in Tatsumis Augen eine geringschätzige Bedeutung beimaß.

Dadurch etwas betrübt, antwortete er wahrheitsgemäß: „Weil ich dich mag.“

Satoshi war sich nicht schlüssig darüber, in welcher Hinsicht der Kleinere das meinte und fragte: „Auf welche Art?“

„Als Mensch. Schon damals in der Vorschule hast du mich fasziniert. Ich wollte immer schon gerne mit dir befreundet sein, in dein Nähe sein… ich hab mich nur leider nie getraut dich anzusprechen. Dieses Jahr sah ich meine letzte Chance in der Gruppenarbeit und hab mir endlich ein Herz gefasst.“
 

Seltsam wie leicht Tatsumi diese Worte über die Lippen kamen, wo er doch immer solche Angst vor der Reaktion des Größeren gehabt hatte.

Aber in diesem Augenblick war da keine Furcht, keine Scheu, in ihm herrschte nichts als Verunsicherung.

Verunsicherung? Wieso?

Er hatte es gewagt den immer ersehnten Weg zu betreten, doch war er sich nicht mehr sicher, ob er ihn weitergehen sollte.

Es war zu spät, um die Gruppe zu wechseln, das war ihm klar, aber würde er wirklich den Mut aufbringen sich mit Satoshi zu verabreden?

Würde er den Versuch wagen Satoshi den Fängen seines Bruders zu entfremden?

Gab es überhaupt eine Chance auf Erfolg?

Noch wichtiger war, wollte er das auch?

Er war sich immer so sicher gewesen mehr für den Älteren zu empfinden, aber entsprach das der Tatsache?

Was war nur plötzlich in ihn gefahren, noch vor wenigen Sekunden war er felsenfest von seinen Gefühlen und seinem Ziel überzeugt gewesen…
 

Plötzlich spürte er eine warme Hand an seiner Wange und schaute erschrocken auf, um sich in der nächsten Sekunde in den goldenen Augen seines Gegenübers zu verlieren.

„Ist alles in Ordnung? Du wirkst auf einmal so abwesend. Mach dir keine Gedanken, über das was du mir eben gestanden hast, ich fühle mich geschmeichelt.“

Seine Lippen formten sich zu einem aufmunternden Lächeln, als er mit dem Daumen sanft über Tatsumis Wange streichelte.

Dieser errötete, während sein Herz begann einen Salto nach dem anderen zu vollführen.

Wieso nur hatte er eben an allem gezweifelt?

Er wusste nicht wo dieses schreckliche schwarze Loch in ihm hergekommen war, aber Satoshi hatte es vertrieben.
 

Glücklich lächelte der Kleinere den älteren Kon-Bruder an, legte die Hand auf seine und drückte seinen Kopf leicht gegen die Hand des Älteren.

Gerade wollte er seine Augen schließen und sich nur noch auf diese sanfte Streicheleinheit konzentrieren, als Eko und Matzu - sich zischelnd beschimpfend - an ihren Tisch zurück kehrten.

Sofort löste Satoshi sich von seinem Gegenüber und wandte sich seinem Bruder zu: „Was gibt es?“

„Wir haben beschlossen uns von Frau Tanuki ein Thema geben zu lassen, so wird das nichts. Können wir gehen, oder seid ihr noch nicht fertig?“

Die beiden hatten nichts von dem kleinen Zärtlichkeitsaustausch mitbekommen.

„Wir sind fertig, lasst uns gehen“, antwortete der Lilahaarige und packte seine Sachen ein.

Leise seufzend erhob Tatsumi sich, er hätte viel lieber noch etwas Zeit mit Satoshi verbracht, da er jedoch noch oft genug Gelegenheit dafür haben würde, murrte er nicht.

Sein Freund schaute ihn misstrauisch an, sagte aber nichts, der Kleinere würde ihm noch früh genug selbst Bericht erstatten.

Tatsächlich erzählte der ihm auf dem Heimweg alles bis ins kleinste Detail hinein, so dass Eko ihn irgendwann mit einem Kuss zum schweigen bringen musste.

„Jetzt hol mal Luft, ich hab doch verstanden, dass du überglücklich bist.“

Er schmunzelte über den Kleinen und nahm ihn an die Hand.

Der lehnte sich nach wenigen Metern gegen die Schulter des Grünhaarigen und seufzte glücklich.
 

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*stöhn*

Endlich hab ich das zweite kapi fertig gekriegt. ^^

Hoffe es gefällt euch und möchte mich an dieser Stelle schon mal für eure Kommis bedanken, freu mich über jeden einzelnen. -^.^-
 

So, jetzt noch zu was 'anderem': zur Zeit bin ich noch ziemlich unschlüssig, wo diese Story hinführen soll, das betrifft auch die Paarungen, für Anregungen, Vorschläge, Wünsche wäre ich sehr dankbar. ^^°
 

man liest sich *alle durchknuddel*

Im Museum

„Guten Morgen liebe Klasse“, begrüßte Frau Tanuki fröhlich wie eh und je ihre Schüler und setzte sich an ihren Tisch. „So, ich hoffe ihr habt alle die letzte Woche genutzt und euch ein Thema ausgesucht. Gibt es jemanden, der sich nicht mit seinem Partner einigen konnte?“

Stumm melden sich Matzu und Eko, was ihr Lächeln kurz verblassen ließ: „Wäre ja auch zu schön gewesen, wenn mal alles glatt ginge. Woran lag es denn bei euch beiden?“

Matzu ergriff das Wort: „Wir konnten uns nicht einig werden, weil Takakura zu sehr auf Gerüchte hört.“

Ein wütender Blick des Grünhaarigen traf den jüngeren Bruder, woraus der sich allerdings wenig machte.

„Also gut, dann werde ich euch eben ein Thema zuweisen.“
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Kaum war der Unterricht beendet, stürmte die Lehrerin gutgelaunt aus dem Raum und Eko motzte, während die Brüder zu ihnen an den Tisch kamen: „Jeanne d’ Arc?! Wie kommt die Frau denn bitte auf das Thema?“

Sein Rothaariger Freund schaute ihn vorwurfsvoll an: „Wenn du mal aufpassen würdest, hättest du mitbekommen, dass Jeanne d’ Arc ihre absolute Lieblingsheldin ist und sie ständig - wo es nur gerade geht - von ihr schwärmt. Mir war jedenfalls klar, dass sie das Thema irgendeinem aufdrücken würde.“

„Aber hätte sie nicht wenigstens einen Mann aussuchen können“, entrüstete sich der Grünhaarige.

„Gott, bist du klischeehaft, als ob Jungs nur männliche Vorbilder haben und Frauen nicht für ihre Taten loben dürften“, fauchte Matzu kopfschüttelnd.

„So war das doch gar nicht gemeint. Jeanne d’ Arc war ohne Zweifel eine großartige Frau, das gebe ich gerne zu, aber ich hätte trotzdem lieber über einen Samurai geschrieben.“

„Das hättest du auch mal früher sagen können du Volltrottel, damit wäre ich sogar einverstanden gewesen. Jetzt ist es zu spät. Ach ich vergaß, du hattest ja besseres zu tun, nämlich mir Gerüchte vorwerfen.“

Schüchtern meldete sich nun Tatsumi wieder zu Wort, als er sah, wie sein Freund zu einem Konter ansetzte: „Ähm, wollt ihr das nicht auf später verschieben und jetzt klären wir, wie wir weiterarbeiten?“

„Das ist eine gute Idee“, stimmte ihm Satoshi zu. „Ich denke wir sollten uns mindestens zwei mal pro Woche in der Bibliothek treffen, damit wir schnell genug vorankommen.“

Verlegen nickte der Rothaarige, ihm gefiel der Gedanke noch mehr Zeit mit dem Älteren zu verbringen sehr, doch Eko war da weniger kooperativ.

„Zwei mal in der Woche?! So oft ertrage ich den Giftzwerg da nicht!“

Er zeigte auf den jüngeren Lilahaarigen, der daraufhin eine Schnute zog und sich eingeschnappt an seinen Bruder schmiegte.

„Tut mir ja so leid, dass ich dir deine wertvolle Zeit stehle, wo du doch so viele Freunde hast, mit denen du Zeit verbringen könntest“, feixte er schadenfroh grinsend.

„Ich mach dich fertig!“

Der Grünhaarige knurrte den Kleineren an, hatte der doch unbewusst seinen wunden Punkt getroffen.

Besorgt stellte sich der Rothaarige seinem Freund in den Weg und legte ihm beschwichtigend die Hände auf die Schultern: „Eko beruhig dich bitte! Könnt ihr nicht mal friedlich sein? Wie wollt ihr denn so miteinander arbeiten?“

„Gar nicht“, kam es prompt von den beiden Streithähnen, gefolgt von der ermahnenden Stimme des älteren Kon-Bruders: „Matzu, reiß dich bitte auch ein bisschen zusammen. Denk einfach daran, dass du dir von Takakura nicht deinen hart erarbeiteten Notendurchschnitt versauen lassen willst und vertrag dich mit ihm.“

Die Antwort auf diese Anweisung bestand aus einem leisen Knurren, was den Grünhaarigen dazu veranlasste wütend aus dem Raum zu stürmen.

Er hatte endgültig die Schnauze voll, hatte der Jüngere doch wohl deutlich genug klar gemacht, wie sehr er ihn verabscheute.
 

Unsicher schaute Tatsumi seinem Freund nach.

Sollte er ihm folgen?

Oder wurde er in der Nähe der Kon-Brüder geduldet?

Egal was er tat, er musste sich schnell entscheiden, da ihn die aufsteigende Nervosität beinahe verrückt machte.

Doch die Entscheidung wurde ihm von Satoshi abgenommen.

Der löste sich nämlich wortlos von seinem Bruder und legte ihm die Hand in den Nacken: „Kommt, wir folgen ihm, er geht sicher zur Bibliothek. Es wird sowieso Zeit, dass wir anfangen zu arbeiten, wenn wir heute noch was schaffen wollen.“

Tatsumis Körper versteifte sich bei der Berührung des Älteren vollkommen, seine Nackenhaare hatten sich aufgestellt - was Satoshi bemerkt, aber nicht darauf reagiert hatte - und sein Herz ließ vor Schreck einen Schlag aus.

Wie konnte eine simple Berührung ihn nur so elektrisieren?

Leicht errötet nickte Tatsumi zustimmend, da er zu Worten in diesem Augenblick nicht im Stande war und setzte sich in Bewegung.

Satoshi tat es ihm gleich und hielt es dabei nicht für nötig seine Hand wieder aus dem Nacken des Kleineren zu entfernen, während sein Bruder sich seine andere Hand schnappte - er missbilligte diese Geste zutiefst, wusste sich aber dennoch zu beherrschen.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Eko hatte sich inzwischen tatsächlich in die Bibliothek begeben und an den selben Tisch wie beim letzten Mal gesetzt.

Er war stinksauer auf den kleineren Lilahaarigen, da der etwas angesprochen hatte, das dem Grünhaarigen weh tat.

Es war nämlich zu seinem Leidwesen so, dass er außer seinem Rotschopf keine Freunde hatte, was nicht an seinem Unwillen lag.

Er hatte oft genug versucht Freundschaft mit anderen Jugendlichen zu schließen, war aber bisher immer gescheitert.
 

Musste der unbedingt diesen Punkt ansprechen?

Hätte er sich nicht einfach ein paar schöne Beleidigungen für mich einfallen lassen könne?
 

Betrübt seufzend schaute er mit dem Kopf auf eine Hand gestützt aus dem Fenster und sehnte sich seinen kleinen Fuchs herbei.

Er war noch immer der Einzige, bei dem er sich vollkommen wohl fühlte und der ihn in jeder Lage wieder aufbauen konnte.

Wahrscheinlich lag es auch daran, dass er sich seit der Freundschaft mit ihm damit abgefunden hatte, keine anderen Freunde zu finden.

Er brauchte sie nicht mehr, trotzdem tat es immer noch weh daran erinnert zu werden, dass niemand - außer Tatsumi - ihn zum Freund haben wollte.

Traurig seufzend legte er die Unterarme übereinander auf den Tisch und bettete seinen Kopf auf ihnen, während er ins Leere starrte.
 

Ob sein Freund böse auf ihn war, weil er ihn so einfach stehen lassen hatte?

Nein, er würde verstehen, warum er es getan hatte, da war der Grünhaarige sich sicher.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Erst als sie die Bibliothek betraten, ließ Satoshi den Kleineren los, der tonlos und ziemlich erleichtert seufzte.

Er wollte zwar von dem Lilahaarigen berührt werden, ihm nahe sein, doch wollte er dabei mit ihm alleine sein, damit er es genießen konnte.

So hatte er die ganze Zeit nur Angst vor Matzus Reaktion gehabt, da er sehr wohl bemerkt hatte, wie der sich eifersüchtig die andere Hand seines Bruders geschnappt hatte.

„I.. ich geh nur kurz zu Eko, bin gleich wieder da“, stammelte er verlegen, als Satoshi sich - ebenfalls wieder an ihren vorherigen Platz - setzen wollte und stellte seine Tasche an eins der Tischbeine.

Er machte sich auf den Weg in die Ecke, in der er den Grünhaarigen vermutete und entdeckte den völlig betrübten Freund.
 

Seufzend beugte er sich über ihn und legte die Arme so gut es in dessen Position ging um den Freund: „Eko…“

Tonlos setzte der angesprochene sich aufrecht hin und zog Tatsumi seitlich auf seinen Schoß, nur um wenige Sekunden später die Arme um seine Taille zu legen und sich eng an seine Brust zu schmiegen.

Dieser umarmte ihn erneut seufzend, streichelte liebevoll über seinen Rücken und flüsterte mit sanfter Stimme: „Ist schon gut, ich weiß, dass er dich verletzt hat. Aber es ist nicht wichtig ob du nur einen oder tausend Freunde hast. Wichtig ist nur wer du bist.“

„Und wer bin ich?“

„Du bist Eko Takakura mein bester Freund und der liebenswürdigste Mensch den ich kenne. Lass dich doch nicht so von Matzu runterziehen.“

„Aber er hat doch recht, ich brauch mich gar nicht zu beschweren, ich würde eh nur gelangweilt zu Hause rumsitzen.“

Sanft krauelte der Kleinere seinem Freund durchs Haar und schnurrte: „Ich hab dich lieb...“

Leicht erstaunt hob der Grünhaarige seinen Kopf und schaute in warme rote Augen, die ihn zu einem Lächeln verleiteten.

Es kam nicht oft vor, dass Tatsumi ihm das so deutlich sagte, er musste sich wohl wirklich Sorgen machen.

Sanft küsste Eko ihn auf die Lippen und verhaarte so einen Augenblick lang mit seinem kleinen Fuchs, bevor er sich wieder von ihm löste und erneut in den glühenden Augen versank.

„Ich hab dich auch lieb, mach dir keine Sorgen mehr.“

„Alles wieder gut“, fragte Tatsumi vorsichtig und streichelte dem Größeren sanft über die Wange.

„Ja, alles klar. Danke Tatsumi.“

„Ach was, ich bin doch dein Freund.“

„Außer dir brauche ich niemanden. .. Und jetzt geh, du freust dich doch immer wie ein kleines Kind darauf mit Satoshi zusammen zu sein.“

„Sicher?“

„Ja, ganz sicher, geh jetzt.“

„Okay.“

Tatsumi gab ihm noch einen sanften Kuss auf die Stirn und ging dann zurück zu Satoshi, der inzwischen einige Bücher rausgesucht hatte.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Noch einmal umarmte Matzu seinen großen Bruder liebevoll und küsste ihn sanft auf die Wange, bevor er dem Rothaarigen nachschlich.

Er wollte nur zu gerne wissen, wie die Beiden sich wohl verhielten, wenn sie alleine waren.

Ob Takakura sich wohl bei dem Rotschopf ausheulte?

Irgendwie konnte der Lilahaarige sich das nur schwer vorstellen.

Heimlich schlich er sich in eine nahe gelegene Bücherreihe und beobachtete die Freunde durch ein Regal - durch einen Spalt über den Büchern - hindurch.

Keiner der Beiden schien ihn bemerkt zu haben, weshalb der Jüngere erst einmal tonlos aufatmete.

Aus dieser Position heraus war er nicht nur in der Lage Beobachtungen anzustellen, sondern sie auch noch zu belauschen.
 

Matzu traute seinen Augen nicht, als der Grünhaarige den Freund wortlos auf seinen Schoß zog und sich an seine Brust schmiegte, ja sich richtig in seinen Armen verkroch.

So etwas hatte der Lilahaarige nicht im geringsten erwartet.

Er hatte mit einer kleinen Kabbelei oder ein paar lieben, aufmunternden Worten gerechnet, aber mit so etwas…

Wieso kamen die beiden einander so nahe?

Sie waren doch nur Freunde, oder?

Hatte Matzu etwas nicht mitbekommen, waren die Beiden vielleicht doch ein Paar?

Nein, das konnte nicht sein, Saiga war doch total in Satoshi verliebt, da war er felsenfest von überzeugt.

Trotzdem war dieses innige Verhältnis nicht normal, befand Matzu.

Obwohl… wenn er da so an seine eigene Beziehung zu Satoshi dachte…

Das konnte man doch nicht vergleichen, Satoshi war sein Bruder, Saiga und Takakura aber nur Freunde.

„Das darf doch jetzt nicht wahr sein, jetzt küssen die beiden sich auch noch“, stellte der Lilahaarige in Gedanken fest und spürte, wie in ihm die Wut aufwallte.

Aus einem ihm unerfindlichen Grund missfiel dem jüngeren Kon-Bruder dieser Anblick.

Doch warum?

Was nur störte ihn an diesem Bild?

Er mochte die beiden doch nicht, schon gar nicht den Grünhaarigen.

Auf einmal lösten Saiga und Takakura sich voneinander und der Rotschopf machte sich offensichtlich auf den Weg zu Satoshi, weshalb der Lilahaarige sich schnell weiter in die Ecke schob und duckte.

Zum Glück hatte Saiga nur Augen für den geraden Weg zu dem Objekt seiner Begierde und bemerkte ihn nicht.

Er hätte sich nur schwerlich herausreden können, da er in einer Regalreihe für Mysterien stand.

Seufzend trat er schließlich hervor und setzte sich zu dem Grünhaarigen an den Tisch: „Lass uns anfangen.“

„Hm...“, knurrte der Angesprochene nur leise und machte sich auf die Suche nach ein paar brauchbaren Büchern.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Insgesamt hatte die Klasse sechs Wochen Zeit für ihr Referat bekommen, wovon schon allein eine Woche für die Themenauswahl drauf gegangen war.
 

Inzwischen waren seit der Gruppenbildung vier Wochen vergangen, was bedeutete, dass Tatsumi und Satoshi, sowie Matzu und Eko sich bereits sieben mal - auf Grund ihrer Arbeit - nachmittags in der Bibliothek getroffen hatten.

Erstaunlicherweise waren die letzten drei Wochen relativ friedlich abgelaufen.

Der Rothaarige hatte die stumme Nähe Satoshis in vollen Zügen genossen, während die anderen Beiden ihnen die stille Arbeitsatmosphäre nachmachten, zumindest die meiste Zeit.

Ab und zu hatten sie sich natürlich in den Haaren, beließen es aber bei kleineren Kabbeleien, was besonders die nervöse Bibliothekarin etwas beruhigte.

Sie hatte sich wohl über die vielen Jahre zu sehr an die Stille gewöhnt, Lärm machte die arme Frau einfach total nervös.
 

Seufzend schlug Eko sein Buch am Donnerstagabend zu: „Ich glaube das reicht für heute, lass uns zusammenpacken.“

„Ich denke auch, mal sehen, wie weit Onii-chan ist.“

Matzus Augen leuchteten leicht auf, was dem Grünhaarigen nicht verborgen blieb und leicht wütend machte.
 

Nachdem die beiden ihre Sachen eingepackt und die Bücher zurück gestellt hatten, gingen sie zu den anderen Beiden, die immer noch vertieft in ihre Arbeit waren.

Lächelnd umarmte der Jüngere seinen Bruder von hinten und drückte sich beinahe schnurrend an ihn: „Onii-chan, lass gut sein, das reicht doch für heute.“

„Du hast wohl recht. Wie weit bist du Saiga?“

„Fertig mit dem Kapitel, meinetwegen können wir zusammenräumen.“
 

Gesagt und getan.
 

Die Vier verließen die Bibliothek und machten sich auf den Heimweg, wobei sie noch ein Stück zusammen gingen.

„Sa… ähm… wisst ihr, wann nächste Woche der Museumsbesuch stattfindet?“

„Welcher Museumsbesuch“, kam es von Matzu und Eko gleichzeitig.

Grinsend legte Satoshi den Arm auf die Schulten seines Bruders: „Habt wohl wieder nicht aufgepasst, was? Ihr seid euch in manchen Dingen gar nicht so unähnlich.“

„So ein Unsinn, ich hab doch nichts mit dem da gemeinsam“, schmollte Matzu, bevor er erneut fragte: „Von welchem Museumsbesuch hat Saiga denn nun gesprochen?“

„Frau Tanuki hat uns bereits im letzten Jahr angekündigt, dass alle Klassen dieses Jahr das neue Museum besichtigen werden. Da wir so viele sind, wird das Ganze innerhalb einer Woche stattfinden. Ich glaube wir fahren mit der Parallelklasse am Mittwoch. Ach und Saiga..“

„Ja?“

Erschrocken hob der Rothaarige seinen Kopf und schaute den Größeren fragend an.

„Du kannst mich ruhig beim Vornamen nennen, immerhin werden wir das ganze Jahr zusammenarbeiten.“

Tatsumis Herz machte einen kleinen Freudensprung, während seine Wangen sich leicht röteten und er verlegen antwortete: „Danke, du kannst mich auch beim Vornamen nennen, wenn du magst.“

„Ich komm drauf zurück.“

Während Eko grinsend seinen kleinen Fuchs aus den Augen beobachtete, fragte er: „Dieser dämliche Museumsbesuch findet doch aber während der Unterrichtszeit statt, oder?“

Das war auch eine Frage, die den Jüngeren interessierte, weshalb er fragend zu seinem Bruder aufsah und ihm nun einen Arm um die Hüften legte.

Normalerweise hätte dieses eng umschlungene Bild der Brüder Tatsumi in der Seele wehgetan, doch im Augenblick war er einfach zu glücklich darüber den Älteren beim Vornamen nennen zu dürfen und antwortete an dessen Stelle: „Ja, es findet Vormittagsstatt, was bedeutet, dass der Unterricht ausfällt. Die Lehrer haben auch keine Lust dazu sich noch am Nachmittag mit uns rumzuschlagen. Ich denke mal, dass spätestens am Montag ein Plan aushängt, wann welche Klasse fährt, so wie sonst auch, wenn solche Veranstaltungen anstehen.“

„Na dann ist ja gut“, seufzten Matzu und Eko abermals gemeinsam, woraufhin sie sich böse Blicke zuwarfen.

Sie hatten wirklich ein wenig, ein klitzekleines Bisschen gemeinsam, was die Beiden gewaltig störte.
 

Wenige Meter später trennten sich dann ihre Wege und sie verabschiedeten sich jeder auf seine Weise von den anderen.

Von Matzu kam ein knurrendes „Man sieht sich“, worauf der Grünhaarige mit einem bissigen „Wird sich nicht vermeiden lassen“ antwortete und der ältere Lilahaarige raunte dem Rotschopf ein „Träum süß, Tatsumi“ zu, was den knall rot werden ließ und einen Trommelwirbel in seiner Brust auslöste, weshalb er nur ein geflüstertes „tschüss“ zwischen den Lippen hervorpressen konnte.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Der ältere Kon-Bruder hatte recht behalten, ihre Klasse fuhr mit der Parallelklasse am Mittwoch ins Museum, das sich als ganz anders herausstellte, als sie alle geglaubt hatten.

Es war nicht eins von diesen verstaubten Musen für ältere Leute, mit langen Gängen, an deren Wänden irgendwelche langweiligen Bilder hingen.

Nein, es gab dort die verschiedensten Räume, die alle von einer großen Halle oder weiteren Gängen erreichbar, aber durch Türen abgetrennt waren.

Auf jeder Tür stand ein Titel für den jeweiligen Raum dahinter, der seine eigene Einrichtung, Wandfarbe und Zimmertemperatur besaß.
 

Am Anfang ihres Museumsbesuchs wurden ihnen erklärt wie eben dieses aufgebaut war und darauf hingewiesen die Türen immer sofort nach dem Durchschreiten wieder zu schließen.

Danach konnten Sie sich für einen gewissen Zeitraum frei bewegen, sollten aber um Himmelswillen keine Kunstwerke berühren, auch wenn sie noch so massiv (Skulpturen) wirkten.
 

„Hey, Kon-Brothers, wollen wir zu viert gehen“, fragte der Grünhaarige die beiden Lilahaarigen forsch, da sein Rotfuchs sich nicht getraut hatte und erhielt seine Antwort vom Älteren: „Warum nicht, lasst uns gehen.“

„Onii-chan?“

„Was, nicht einverstanden?“

„Hm... na gut, soll mir recht sein.“

Sofort zeigte sich ein glückliches Lächeln auf Tatsumis Lippen, der wenig später den „Sternenraum“ entdeckte, in den er unbedingt rein wollte.

Der Kleine liebte Sterne und war so euphorisch, dass er sich traute Satoshi am Arm zu packen und mit sich mit zu ziehen: „Da sieh doch mal, ich will unbedingt in diesen Sternenraum! Da ist es bestimmt total schön drin.“

Schmunzelnd ließ der Größere sich von dem Rothaarigen in den Raum ziehen, wobei er die Tür hinter sich schloss, da er bemerkt hatte, wie Takakura seinen Bruder daran gehindert hatte ihnen zu folgen.

Irgendwie war er ganz froh darüber, da er so mit dem Kleineren alleine in einem mit lauter Lichtern angefüllten Raum war.
 

Diese Lichter sahen aus wie Tausende von kleinen Sternen, als würde man direkt unter einem echten Sternenhimmel stehen.

Die Wand war in ein dunkles Blau getaucht und die Gemälde an der Wand wurden von einem Lichterrahmen erhellt.
 

Kaum das die beiden den Raum betreten hatten, ließ der leicht verlegene Tatsumi den Lilahaarigen los und schaute sich träumerisch um: „Ist das nicht traumhaft schön“, fragte er strahlend.

„Ja, das ist es wirklich.“

Erst nachdem der Rothaarige noch zwei weitere Bilder genauer angeschaut hatte, bemerkte er, das es in diesem Raum kalt war.

Die Temperatur war nämlich entsprechend des nächtlichen Ambiente runter gedreht worden, was ihn nun leicht zittern ließ.

„Verdammt, warum muss es hier so kalt sein? Das ist so ein schöner Raum.“

Nicht lange zögernd umarmte Satoshi ihn liebevoll von hinten, um den schmächtigeren Körper zu wärmen.

„Sa.. toshi..“, wisperte dieser errötet, während sein Puls rapide in die Höhe schoss.

„Ist es besser so, oder wollen wir weitergehen“, fragte der Angesprochene, als wäre es alltäglich, dass sie sich so nahe kamen.

Mit all seinem Mut drehte der Rothaarige sich vorsichtig in der Umarmung um, legte die Hände flach auf die Brust des Größeren und legte den Kopf in den Nacken, um in die goldenen Augen zu schauen.

So verharrten die Beiden einen Augenblick lang, bevor der Lilahaarige sich langsam dem Kleineren näherte, was diesen dazu bewog instinktiv die Augen zu schließen.

Laut pochte Tatsumi das Herz in den Ohren, er konnte bereits den warmen Atem des Anderen auf seinen Lippen spüren, als die Tür aufgerissen wurde und einige Parallelschüler hereinstürmten.

Sofort war der schöne Augenblick dahin, sie hatten reflexartige ihre Köpfe nach den Störenfrieden umgewandt und somit würde aus ihrem Kuss nichts mehr werden.

Enttäuscht löste der Kleinere sich von Satoshi, es tat weh, wer wusste schon wann er wieder so eine Gelegenheit erhalten würde?

„Lass uns weitergehen“, flüsterte er betrübt und ging Richtung Tür.

„Ja, ist wohl auch besser so.“
 

Bei diesen Worten verkrampfte sich Tatsumis Herz.

Hatte er richtig gehört?

Hatte Satoshi eben tatsächlich geäußert, dass ein Kuss ein Fehler wäre?

Oder hatte der Rothaarige das falsch verstanden?

Aber war Satoshi es nicht gewesen, der dazu angesetzt hatte?

War er nicht der jenige gewesen, der auf ihn zugekommen war?

Fassungslos verließ der Rothaarige ohne ein weiteres Wort den Raum.

Das war zu viel.

Erst näherte sich ihm der Mensch, von dem er es sich am meisten wünschte und dann sagte ihm dieser plötzlich, dass das einfach nur ein Fehler gewesen sei.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

„Unverschämtheit“, dachte Matzu, als der Rothaarige seinen Bruder mit sich in eins der Zimmer zog und wollte ihnen folgen, doch der Grünhaarige stellte sich ihm in den Weg.

„Bleib hier.“

„Du willst doch bloß, dass Saiga mit meinem Bruder alleine ist, weil er total verschossen in ihn ist“, fauchte der Lilahaarige als Antwort.

„Genau das will ich. Tatsumi hat auch mal eine Chance verdient ihn für sich zu gewinnen.“

„Die Beiden sind doch ständig, wegen der Referate zusammen.“

„Das ist doch nicht das Selbe. Ich weiß ja, dass du eifersüchtig bist, weil Satoshi dein Liebhaber ist, aber Tatsumi hegt aufrichtige Gefühle für ihn und ich als sein Freund unterstütze ihn lediglich.“

„Takakura“, kam es in warnendem und zugleich wütendem Tonfall von dem Jüngeren: „Wie oft soll ich denn noch sagen, dass mein Bruder nicht mein Liebhaber ist? Manchmal komme ich auf den Gedanken, dass du schwer von Begriff bist.“

Darauf konnte Eko nichts erwidern, da er in dieser speziellen Sache tatsächlich ungewöhnlich stur war.
 

Seufzend setzte Matzu sich mit dem Grünhaarigen auf eine runde Bank in der Mitte der Halle und seufzte der Tür - in der gerade sein Bruder verschwunden war - sehnsüchtig entgegen.

Was sollte er denn jetzt nur alleine mit Takakura machen?

Sonst arbeiteten sie an ihren Aufgaben, doch hier im Museum blieb ihnen nur die Möglichkeit miteinander zu sprechen - was ihnen bekanntlich schwer fiel.

Vorsichtig fragte der Jüngere schließlich: „Seit wann kennst du Saiga eigentlich schon?“

Überrascht schaute der Größere den Lilahaarigen neben sich an: „Seit der Vorschule.“

„Und so lange seid ihr schon befreundet?“

„Nein, wie du so treffend bemerkt hast, hab ich außer ihm keine Freunde und früher war es genauso. Es gab nie jemanden, der mit mir spielen oder mich auch nur in seiner Nähe haben wollte, obwohl ich es immer wieder versuchte. Das Freundschaftschließen meine ich.“

Eko machte eine kleine Pause, in der er hörbar ausatmete.

„Mit Tatsumi bin ich seit der vierten Klasse befreundet. Ich hab ihn lange beobachtet und für seine unbeschwerte Art beneidet und zugleich bewundert. Ich wollte nichts mehr als mit ihm befreundet sein, hab mich aber nicht getraut ihn anzusprechen. Am Anfang der vierten Klasse kam er dann plötzlich zu mir und hat mich gefragt, ob wir nicht befreundet sein und zusammensitzen wollen. Ich war überglücklich, hatte aber auch Angst etwas falsch zu machen. Diese Angst hat Tatsumi mir allerdings schnell abgewöhnt und jetzt sind wir die besten Freunde.“

Unsicher drehte Matzu sich noch weiter zu seinem Gruppenpartner um und fragte leise: „Und wieso ist es nur bei Saiga geblieben?“

„Du bist heute ganz schön neugierig.“

„Sorry.“

„Schon gut, ich hätte nicht gedacht, dass du dich für andere Menschen als Satoshi interessierst, das verbessert mein Bild von dir. .. Jetzt im Ernst, ich hab versucht noch weitere Freundschaften zu schließen, doch es hat nicht geklappt. Inzwischen reicht es mir meinen kleinen Fuchs zu haben, er ist ein toller Mensch und findet immer die richtigen Worte, um einen aufzumuntern.“

„Aber bist du denn gar nicht eifersüchtig auf Satoshi? Was wäre denn, wenn Saiga mit ihm zusammen kommt und dich vergisst?“

„Er würde mich nie vergessen. Dafür hat er ein viel zu gutes Herz, da mache ich mir echt keine Sorgen. Ich gönne ihm sein Glück, besonders weil ich weiß, dass er sich trotzdem immer noch um mich kümmern und mich nicht vergessen wird.“

„Heißt das es tut dir nicht mehr weh keine anderen Freunde zu haben?“

„Doch natürlich. Das wird immer wehtun.“

Beschämt drehte Matzu sich wieder etwas von dem Älteren weg und nuschelte mit gesenktem Kopf: „Tut mir leid, was ich da letztens zu dir gesagt habe.“

Unwillkürlich musste der Grünhaarige schmunzeln und wuschelte Matzu durch die Haare: „Schon gut, vergiss es einfach.“

Dieser zog einen Schmollmund und drehte sich von dem Größeren weg, der wusste, dass diese Schmollerei eher spielerisch gemeint war.
 

In diesem Moment tauchten Tatsumi und Satoshi wieder auf, wobei der Rothaarige mehr als geknickt aussah, was auch den Rest des Tages so blieb.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Als die Kon-Brüder abends zu Hause in ihrem Zimmer waren, stellte Matzu sich hinter den Älteren und legte ihm die Hände auf die Schultern, während der an ihrem Schreibtisch saß.

„Du Sa-chan, was ist heute eigentlich in diesem komischen Sternenraum passiert? Saiga sah danach nicht gerade glücklich aus.“

Sachlich begann der Ältere zu erklären: „Tatsumi war kalt, also hab ich ihn von hinten umarmt und er hat sich in der Umarmung zu mir umgedreht. Dann haben wir uns in die Augen geschaut und ich wollte ihn küssen. Wir wurden jedoch von einigen Parallelschülern unterbrochen.“

Entsetzt fauchte Matzu: „Du wolltest ihn küssen?!“

„Ja.“

„Sag nicht einfach nur ja! Bisher war ich der Einzige den du geküsst hast oder irre ich mich da? Hast du heimlich schon Beziehungen gehabt?“

„Unsinn, aber Tatsumi ist irgendwie anders als die üblichen Typen.“

Verwirrt drehte der Jüngere Satoshi zu sich um und fragte, da er keinen Unterschied zwischen Saiga und den anderen Idioten - die seinen Bruder so anhimmelten - ausmachen konnte: „Wieso? Er vergöttert dich doch noch mehr als die Anderen.“

„Vielleicht, aber nur weil er echte Gefühle für mich hegt.“

„Ach, tut er das“, fragte Matzu schnippisch, doch sein Bruder fuhr unbeirrt fort: „Es wirkt zwar so, als wäre er nur fasziniert, aber immerhin hat er sich getraut mich als Partner zu wählen. Er versucht ständig mit mir zusammen zu sein, mir näher zu kommen und glaubt dabei auch noch ich würde es nicht bemerken. .. Außerdem.. ich hab noch nie jemanden mit so traurigen Augen gesehen.“ „Aha“, antwortete sein kleiner Bruder eingeschnappt und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Heißt das du stehst auf ihn? Oder bist du sogar in ihn verliebt?!“

„Er interessiert mich, das kann ich nicht abstreiten, aber ich bin nicht in ihn verliebt.“

„Sicher“, harkte der Kleinere noch einmal nach und strafte ihn mit einem durchdringenden Blick.

„…“

„Sicher?!“

„Ich weiß nicht.“

Wütend verließ Matzu das Zimmer und knallte die Tür hinter sich zu.

Unwillkürlich musste er auch noch an Takakura denken und wurde noch übellauniger.

Musste es gerade das Bild von ihm und diesem Rotschopf - wo er sie in der Bibliothek beobachtet hatte - sein?

Wieso nur machte ihn das alles so rasend?

Wenn Satoshi auf Saiga stand, hätte er sich doch für seinen Bruder freuen können und ebenso für Takakura, der in dem - wie er ihn nannte - Fuchs einen Freund gefunden hatte.

Wieso also nervte ihn das alles so und wieso konnte er Saiga immer weniger leiden, wo er doch noch kein richtiges Wort mit ihm gewechselt hatte?

Matzu verstand sich selbst nicht mehr.
 


 

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*ächz*
 

Sorry, dass ich für dieses Kapi so lange gebraucht habe, kam einfach nicht richtig voran. ^^°
 

Hoffe aber, dass euch dieses Kapi auch wieder gefallen hat und möchte mich gleich mal für eure bisherigen und natürlich auch für alle kommenden Kommis bedanken. -^.^-
 

Ich freu mich wirklich riesig über jeden einzelnen, noch so klitzekleinen Kommi *kommisüchtig bin* ^^

Bibliotheksregale und Sorgen

Forschend beobachtete der ältere Kon-Bruder seinen Gegenüber, während er vorgab zu lesen.

Doch obwohl er sonst von nichts und niemanden aus der Ruhe zubringen war, ließen ihn die traurigen Augen des Rotschopfs einfach nicht los.

Wieso nur war er so betrübt seit ihrem Besuch im Museum?

Hatte er ihm irgendetwas getan?

Na ja, er hatte ihn beinahe geküsst. Ihre Lippen waren nur noch wenige Millimeter voneinander entfernt gewesen, bevor sie gestört worden waren, aber das konnte es doch nicht sein.

Immerhin hatte Tatsumi sich ihm bereitwillig entgegen geneigt und die Augen geschlossen.

War er vielleicht enttäuscht, weil nichts aus dem Versuch geworden war?

Nein, befand der Lilahaarige, dann müsste er sich doch eigentlich trotzdem freuen, gerade weil ein anderer ihren Kuss verhindert hatte und nicht Satoshi selbst.

Wieso also diese Trauerstimmung?
 

Als Tatsumi los ging, um sich ein neues Buch zu suchen sah Satoshi seine Chance gekommen und folgte ihm leise.

Er wartete, bis der Rothaarige ihm nichts ahnend den Rücken zuwandte, als er ein Buch zurück ins Regal stellte und nahm ihn gefangen.

Er stützte rechts und links von ihm eine Hand gegen das Regal und hauchte ihm ins Ohr: „Jetzt hab ich dich Tatsumi.“

Zu Tode erschrocken drehte der Angesprochene sich um und stammelte: „Sa.. Satoshi, du hast mich erschreckt...“

Diese Situation ließ den Kleineren erröten, er war unglaublich nervös angesichts dieser Nähe und wusste nicht was er tun sollte.

„Was ist los mit dir?“

„W.. was?“

„Seit wir im Museum waren hast du diese traurigen Augen. Also raus mit der Sprache, was ist los mit dir?“

Beschämt und traurig zugleich senkte Tatsumi seinen Kopf, den Blick zu Boden gerichtet: „Nichts.“

„Lüg mich nicht an, ist es wegen unserem verhinderten Kuss?“

Der schlanke Körper des Rothaarigen zuckte leicht zusammen, was dem Älteren als Antwort genügte.

„Kleines Dummerchen, ich hätte dich wirklich gerne geküsst, aber nicht im Beisein von irgendwelchen anderen Schülern.“

Behutsam legte er seine Hand an Tatsumis linke Hüfte und schob sie langsam unter sein Hemd, bis er mit der Handinnenfläche nur noch die warme Haut berührte.

Erschrocken blickte dieser ihn darauf mehr als verlegen an, während sein Herz begann noch schneller zu schlagen, als es das ohnehin schon tat.

Tatsumi schluckte und der Ältere fragte: „Oder wolltest du mich gar nicht küssen? Wäre es für dich ein Fehler gewesen?“

Sachte strich er mit dem Daumen unentwegt über die weiche Haut des Jüngeren und musterte ihn unsicher.

Endlich fand dieser seine Sprache wieder: „N.. nein, ich wollte es .. sehr sogar .. aber du hast gesagt.. gesagt..“

Satoshi runzelte leicht die Stirn und strich mit dem Zeigefinder - der linken noch freien Hand - sachte von unten nach oben über die Kehle des Anderen.

„Was hab ich gesagt?“

„Nachdem wir unterbrochen worden waren hast du.. du hast gesagt, dass.. dass...“

„Pscht, ganz ruhig. ordne erst deine Gedanken, bevor zu sprichst. Du hast alle Zeit der Welt, dich hetzt doch keiner.“

Erneut strich er ihm über die Kehle.

„Du sagtest, dass es besser so sei.. dass wir uns nicht geküsst haben...“

„Das war es? Deswegen bist du die ganze Zeit so bedrückt?“

Traurige nickte der Kleinere und wich dem Blick des Lilahaarigen aus.

„Ach Tatsumi, du bist wirklich ein Dummerchen. So hab ich das doch nicht gemeint. Ich hab kurz mit dem Gedanken gespielt diese Trottel rauszuschmeißen, dagegen war die Idee einfach zurück zu den anderen Beiden zu gehen doch wesentlich besser. Hättest du doch gleich was gesagt, dann hättest du nicht so traurig sein müssen, aber so bist du nun mal...“

„Dann hab ich das nur falsch verstanden“, fragte der Rothaarige hoffnungsvoll noch einmal nach und schaute mit leicht feuchten Augen zu dem älteren Kon-Bruder auf.

„Ja, ich muss wohl beim nächsten Mal auf meine Wortwahl achten“, lächelte er schmunzelnd den Kleinen vor sich an und wischte ihm etwas ungeschickt mit der linken Hand über die Augen - mit der Rechten wäre es besser gegangen, doch die wollte er einfach nicht unter dem Hemd wieder hervorholen, da wo sie lag, lag sie in seinen Augen perfekt.

„Fang mir jetzt ja nicht an zu weinen, dafür gibt es gar keinen Grund. Wenn du glücklich bist, dann lächele mich lieber an.“

Tatsumi nickte und schenkte dem Größeren ein glückliches Lächeln.

„So ist es schon besser.“

Verträumt blickte Tatsumi in die goldenen Augen seines Liebsten und ließ es sich gerne gefallen, dass der sein Kinn sanft festhielt und sich ihm zu einem Kuss entgegen neigte.

Kaum spürbar legten sich ihre Lippen aufeinander, bis Tatsumi wenige Sekunden später seine Scheu verlor, die Arme um den Hals des Lilahaarigen schlang und den sanften Druck stürmisch erwiderte.

Schon viel zu lange hatte er sich einen Kuss von diesem Jungen gewünscht, als dass ihn jetzt seine Schüchternheit zurück halten könnte.

Innerlich schmunzelte ließ dieser seine linke Hand an Tatsumis Körper hinunter gleiten, schob sie ebenfalls unter das dünne Hemd und umschlang schließlich die schmale Taille des Jüngeren, während er nur allzu gerne das Angebot der sich nun leicht öffnenden Lippen des Kleineren annahm.

Spielerisch langsam glitt er mit seiner Zunge in den dargebotenen Mund und erforschte ihn ausgiebig, wurde dabei immer leidenschaftlicher und spürte, wie Tatsumi die Hände in seinen Haaren vergrub.
 

Schließlich zwang sie die Atemnot auseinander.

Lächelnd zog Satoshi seinen keuchenden Rotschopf in eine feste Umarmung und schnurrte ihm ins Ohr: „Ruf mich heute Abend an, ich hab keine Lust, dass uns hier einer belauscht, schon schlimm genug, wenn wir in dieser Position erwischt werden.“

Tatsumi lachte leise: „Ja, stell dir nur mal vor die Bibliothekarin erwischt uns.“

„Ich bezahl die Bestattung sicher nicht, wenn die uns Tod umfällt“, witzelte der Ältere und trennte sich nur äußerst widerwillig von dem Kleinen.
 

Sein Blick fiel auf das Regal hinter diesem und erspähte ein dickes graues Buch, das er sogleich zwischen den Umstehenden hervorzog und seinem Gegenüber reichte, bevor er wieder seinen sachlichen Ton anschlug: „Hier, hast du das schon gehabt? Da steht bestimmt etwas drin, dass wir gebrauchen können.“

Verblüfft über den plötzlichen Stimmungswechsel nahm der Rothaarige ihm das Buch ab und folgte ihm schmunzelnd zurück an ihren Tisch.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Seufzend schlug Matzu sein Buch zu: „Das hier hilft mir nicht weiter, ich geh mir ein anderes Buch suchen. Soll ich dir eins mitbringen, sieht nicht so aus, als würdest du in dem da viel finden.“

„Hast recht. Bringst du mir das dicke rote mit, dass du letztes Mal hattest? Ich kann mich leider nicht mehr an den Titel erinnern.“

„Ich weiß schon welches du meinst, bin gleich zurück.“
 

Nachdenklich beobachtete Eko, wie der Jüngere davon wuselte: „Seltsam wie umgänglich er heute ist, richtig friedlich. Na ja, beschweren werde ich mich darüber sicher nicht, auch wenn es höchst eigenartig ist. Ist mal ganz angenehm nicht mit ihm zu streiten, außerdem wirkt er so sogar mal richtig sympathisch.“
 

Während er sich über das Verhalten des jüngeren Kon-Bruders wunderte, entdeckte dieser entsetzt seinen Bruder, der den Rotschopf fest umklammert hielt und gierig küsste.

Das Buch glitt ihm aus den Händen und landete knarzend auf dem Boden, was die beiden Turteltäubchen nicht einmal ansatzweise wahrnahmen.

Schnell hob Matzu es wieder auf und kehrte übellaunig zurück an seinen Tisch, ohne noch das Buch für seinen Partner rauszusuchen.

Verwundert schaute dieser ihn ob dieses plötzlichen und sehr offensichtlichen Sinneswandels an und fragte vorsichtig: „Matzu, ist was passiert? Wolltest du mir nicht das Buch mitbringen?“

„Was fällt dir ein mich beim Vornamen zu nennen?! Ich kann mich nicht erinnern dir das jemals erlaubt zu haben! Außerdem kannst du dir dein scheiß Buch alleine holen.“

„O..kay..“

Der Grünhaarige beschloss den Jüngeren lieber den Rest des Tages in Ruhe zu lassen, bevor der ihm noch an die Gurgel sprang und suchte sich selbst das Buch.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Der jüngere Lilahaarige saß auf der Fensterbank in seinem Zimmer und beobachtete die sich im Wind wiegenden Baumkronen, während die Sonne draußen langsam unter ging.

Schließlich war nur noch ein schwacher Lichtschein am Horizont zu entdecken und Matzu lehnte die Stirn seufzend an die kühle Fensterscheibe.
 

//Was soll ich bloß machen? Ich halte es nicht aus Satoshi mit diesem hinterhältigen Rotschopf zu sehen. Es gab noch nie jemanden, der sich zwischen ihn und mich gestellt hat oder auch nur die Chance dazu gehabt hatte. Und was tut dieser...//, er knurrte leise, um kaum eine Sekunde später wieder traurig zu seufzen.
 

//Ich hasse Saiga dafür, dass er versucht mir meinen Bruder weg zu nehmen! Er gehört verdammt noch mal mir! Und Eko ist ihm... Mist, jetzt nenn ich den auch schon beim Vornamen, so weit ist es also schon gekommen...//
 

Betrübt zog der Jüngere seine Knie an, umschlang sie mit den Armen und bettete den Kopf auf seinem Schoß.
 

//Dieser dumme Kerl ist total vernarrt in seinen Fuchs und vertraut ihm blind. Wie kann er nur so naiv sein? Und mir die ganze Zeit auch noch vorwerfen eine Beziehung mit meinem großen Bruder zu haben!//

Er grummelte erneut leise.
 

Auf einmal öffnete sich die Tür und Satoshi betrat den Raum.

„Wieso sitzt du denn wie ein Häufchen Elend hier im Dunkeln rum?“

„Hm, ich weiß auch nicht...“

„Bist du noch böse auf mich, weil ich nicht weiß, was ich für Tatsumi empfinde? Du warst die ganze Woche schon so distanziert, das kenne ich überhaupt nicht von dir.“

Leise schloss er die Tür, ging zu seinem Bruder ans Fenster und legte die Arme um ihn.

„Sprichst du nicht mehr mit mir?“

„Doch“, seufzte der Jüngere und ließ sich in die Umarmung sinken.

„Dann mal raus mit der Sprache, was ist mit dir los?“

„Du bist mein Bruder, ich mag dich nicht teilen“, gab der Kleinere zu, schlang die Arme um Satoshis Hüften und schmiegte sich an seinen Brustkorb.

„Ach das ist es also. Keine Sorge, ich werde dich schon nicht vergessen. Du bist doch mein kleiner Bruder, ich hab dich lieb.“

Sanft krauelte er seinem Bruder durchs Haar, der sich darauf nur noch enger an ihn drückte.

„Ich will aber nicht, dass du mit Saiga zusammen kommst. Du gehörst mir...“, nuschelte der Kleinere.

„Matzu, überleg bitte, was du da sagst. Gönnst du es mir denn nicht, dass ich einen Freund haben könnte?“

„Doch, natürlich. Aber ich will nicht, dass er dich mir wegnimmt.“

„Das wird er nicht, ich hab dir doch eben gesagt, dass das nicht passieren kann, dafür bedeutest du mir viel zu viel.“

„Versprichst du es mir? Dass Saiga niemals zwischen uns stehen wird?“

„Gerne, wenn du mir auch was versprichst.“

„Und was?“

„Versprich mir, dass du dich nicht stur stellst und akzeptierst, dass du mich mit ihm teilen musst.“

„Ich verspreche mir Mühe zu geben.“

„Gut, dann verspreche ich dir dich niemals zu vernachlässigen.“

Ein warmes Lächeln legte sich auf Satoshis Lippen, doch als sein kleiner Bruder den Kopf hob blitzen ihn seine betrübten goldenen Augen - durch das Licht der Straßenlaternen - an und ihm wurde schwer ums Herz.

Er hatte es noch nie ertragen können seinen Bruder traurig oder sogar weinen zu sehen.

„Ma-chan, ich hab dich lieb.“

„Ich dich auch.“

Langsam neigte der ältere Kon-Bruder sich zu dem Kleineren runter und verschloss seine Lippen mit den eigenen.

Er hatte das Gefühl die Situation dadurch etwas bessern zu können, da ein Kuss einem Wärme geben und Zuneigung ausdrücken konnte.

Gerne erwiderte Matzu den sanften Druck des Älteren und küsste ihn zurück, wollte den Moment nie enden lassen - zu gut fühlte er sich an.

Schließlich mussten sie ihren Kuss aber doch unterbrechen, da so das Atmen auf die Dauer doch etwas schwierig wurde.

Seufzend sank Matzu zurück an die Brust seines Bruder, vernahm leise dessen Herzschlag und atmete - irgendwie beruhigt - tief durch.

Es würde schon alles gut werden, sagte er sich, während Satoshi erneut begann ihn zu kraueln.
 

Solche Momente zwischen ihnen waren schon öfter vorgekommen, immer dann, wenn es einem von beiden schlecht gegangen war.

Doch auch, wenn es ihnen gut ging konnten sie sehr verschmust sprich Kuschelbedürftig sein, je nach Situation.

Küsse auf den Mund kamen allerdings nur in den schlechten Momenten vor, immerhin waren sie ja Brüder.

Es war ihnen sehr wohl bewusst, dass ihr Verhältnis inniger als normal war, doch sie hielten es in Grenzen und was die Leute von ihnen dachten war ihnen sowieso egal.
 

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*fip*hibbel*

Bin ja mal riesig gespannt, wie euch das ganze gefallen hat und hoffe auf ganz viele Kommis ^^
 

Dieses Mal möchte ich gern ein Voting veranstalten, welcher Chara bei euch am besten ankommt! Ihr könnt die Noten von 1 bis 6 verteilen, wobei 1 das beste ist.

Die Auswertung gibt es dann am Ende des nächsten Kapis! Hoffe auf rege Beteiligung ^.^
 

in dem Sinne, man liest sich

*alle knuffel*

Knutschfleck

Wohlig seufzend ließ der Rothaarige sich rücklings auf sein Bett sinken und dachte an den Kuss seines großen Schwarms, weshalb sich sein Puls erneut leicht beschleunigte und sich seine Wangen kaum merklich röteten.
 

Ein dunkelbraunes Paar Augen riss ihn abrupt aus seinen Träumen.

Es gehörte seinem Freund Eko, der sich über ihn beugte, wobei er sich rechts und links neben seinem Oberkörper abstützte.

„Woran denkst du“, fragte er neugierig.

„An Satoshi“, antwortete der Rothaarige aufrichtig, während er seinen Blick abwendete und spürte, wie sich seine Wangen stärker röteten.

Seufzend öffnete der Grünhaarige mit geschickten Fingern Tatsumis Hemd und fragte gleichzeitig: „Was hat der Kerl jetzt wieder so tolles gemacht? Dich angesehen?“

„Er hat mich geküsst“, kam die träumerische Erklärung, das schnippische in der Stimme des Freundes gekonnt ignorierend.

„Geküsst?“

„Ja.“

Eko spürte die pure Eifersucht in sich aufwallen, schob kurzentschlossen das Hemd des Rotschopfs weg - bekam so freie Sicht auf seine nackte Brust - und senkte den Kopf zu der Stelle unter seinem letzten Rippenbogen auf Tatsumis rechter Seite.

Er fing an an der weichen Haut zu saugen, weshalb der Kleinere ihn fauchend wegschieben wollte, was ihm nicht gelang, da der Grünhaarige sich sofort seine Handgelenke schnappte und sie aufs Bett drückte.

„Eko! Lass das! Hör sofort auf damit! Hörst du nicht? Wehe du machst mir einen Knutschfleck! Eko!“

Er versuchte sich aus seinem Griff herauszuwinden, doch es gelang ihm nicht und sein grünhaariger Freund verpasste ihm gnadenlos einen Knutschfleck.

Danach ließ er sich auf die schmale Brust unter sich sinken und schmiegte sich eng an sie, ein breites Grinsen auf den Lippen.

„Zu spät.“

„Arrgh! Du mieser Drecksack! Was fällt dir ein mir so etwas anzutun?! Wenn Satoshi das beim Sport sieht, hält er mich doch für… ich hasse dich dafür…“

„Das tust du nicht, das könntest du gar nicht.“

Der Rotschopf knurrte leise, wusste er doch, dass der Größere recht hatte, dennoch war er stocksauer.

Endlich ließ der Grünhaarige seine Hände los, brauchte er sie doch um sie unter die Schultern seines menschlichen Kissens zu schieben und sich enger an es drücken zu können.

Tatsumi murrte erneut und zog an den dunkelgrünen Haaren direkt vor seiner Nase.

„Hey, lass das.“

„Nein, du hast es verdient. Wieso machst du so einen Mist?“

„Weil… ich eifersüchtig bin“, nuschelte sein Freund.

„Dummkopf.“

„Ich weiß, verzeihst du mir noch mal?“

„Muss ich mir noch überlegen.“

„Tatsumi“, bettelte der Grünhaarige und rieb seine Wange an der warmen Haut unter sich - er schnurrte beinahe.

„Komm mir ja nicht so, sonst erklärst du Satoshi, wie es zu diesem blöden Knutschfleck gekommen ist. … Verdammt! Geh runter! Lass mich aufstehen!“

Verwirrt über die plötzliche Hektik des Kleineren, ließ Eko sich abschütteln und beobachtete wie der Rotschopf seine Sachen durchwühlte.
 

„Na endlich“, kam die erleichterte Bemerkung schließlich, als er sein Handy gefunden hatte und so schnell wie mögliche eine Nummer wählte.

Während das Freizeichen ertönte, setzte er sich aufgeregt wieder aufs Bett.

„Ja?“

„Hi, ich bin’s Tatsumi. Tut mir leid, dass ich erst jetzt anrufe, Eko hat mich genervt.“

„Nicht so schlimm, Hauptsache du hast es überhaupt getan. Ich dachte nämlich schon, dass du mich vergessen hast.“

„Quatsch. Also, warum sollte ich dich anrufen Satoshi? Was konntest du nicht in der Bibliothek mit mir besprechen?“
 

„Satoshi?! Natürlich, wer auch sonst“, schoss es dem Grünhaarigen genervt durch den Kopf.

Bevor Satoshi antworten konnte, schnappte Eko sich das Handy, lief aus dem Zimmer und hielt die Tür zu, damit der Rothaarige ihm nicht folgen konnte.

Der trommelte gegen die Tür und fauchte: „Eko! Mach sofort die Tür auf und gib mir mein Handy wieder! Eko, mach auf! Was soll der ganze Scheiß heute?!“

Doch sein Freund reagierte gar nicht auf ihn, sprach stattdessen selbst mit dem älteren Kon-Bruder: „Hey Toshi, ich bin’s Takakura.“

„Was willst du und was hast du mit Tatsumi gemacht?“

„Ich hab ihm mein Zeichen aufgedrückt. Du glaubst doch wohl nicht, dass du eine Chance gegen unsere langjährige Freundschaft hast.“

„Was meinst du mit dein Zeichen“, fragte der Ältere mit einer gehörigen Portion Aggressivität in der Stimme.

„Schau dir doch seine rechte Seite, direkt unter seinem letzten Rippenbogen an, dann weißt du was ich gemeint habe. Falls er dich da ranlässt versteht sich.“

Grinsend ließ er den Türknauf los, Tatsumi zog die Tür ruckartig auf und riss ihm keuchend das Handy aus der Hand.
 

Mal sehen wie Satoshi das schmeckte, dachte der Grünhaarige grinsend.
 

„Satoshi? Bist du noch dran?“

„Ja, alles klar bei dir?“

„Sicher, Eko geht mir nur tierisch auf die Nerven! Hat er vielleicht irgendwas zu dir gesagt?“

„Nein.“

„Puh, dann bin ich erleichtert. Er redet manchmal totalen Stuss.“

„Tatsumi, weshalb ich wollte, dass du mich anrufst…“

„Ja?“

„Ich wollte dich fragen, ob du nicht vielleicht mal mit mir ausgehen möchtest. Ich meine nicht auf ein Date, sondern erst mal freundschaftlich, damit wir uns besser kennen lernen können. Wir sind nun schon so lange in einer Klasse und trotzdem weiß ich kaum was von dir.“

„Ich würde mich gerne mit dir außerhalb der Schule oder der Bibliothek treffen.“

„Gut, dann machen wir das sobald wir Zeit finden. Wir könnten uns doch morgen in der Schule zusammensetzen und gucken mal was wir machen könnten.“

„Klingt gut. … Ich freu mich“, hängte er noch verlegen an.

„Ich mich auch, bis morgen dann Tatsumi.“

„Bis morgen.“
 

Glücklich legte er auf, wurde aber bei dem Anblick des Grünhaarigen sofort wieder wütend: „Was hast du dir nur dabei gedacht?! Bist du heute total übergeschnappt?!“

„Ich sag doch ich bin eifersüchtig.“

„Das ist keine Entschuldigung, sondern eine Ausrede!“
 

Der Grünhaarige brauchte den ganzen Abend um seinen Freund wieder zu besänftigen, schaffte es aber schließlich doch und machte sich geschafft auf den Heimweg.

Jedoch befand er, dass sich seine Aktion gelohnt hatte, Satoshi würde sicher alles daran setzen zu überprüfen, von was er gesprochen hatte und dann sein Zeichen finden.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Am nächsten Morgen begrüßte der ältere Kon-Bruder den Rothaarigen indem er ihm durchs Haar wuschelte und ihm ein kleines Lächeln schenkte, bevor er sich auf seinen Platz setzte.

Zu sagen brauchte er nichts, die Geste allein bereite seinen Kleinen schon Freude, wie er wusste.
 

Den gesamten Schultag über starrte Satoshi abwesend auf einem bestimmten Punkt an Tatsumis Körper, an dem er das vermeintliche Zeichen des Grünhaarigen vermutete.

Die Vorstellung sein Rotschopf würde das Zeichen eines anderen am Körper tragen machte ihn fast wahnsinnig.

Ebenso die Tatsache nicht zu wissen welcher Art es war und durch welche Gefühle es entstanden war, machte ihn fertig.

Doch er konnte ihn ja schlecht danach fragen.

Seine einzige Hoffnung war die Sportstunde am Freitag.

Während er - genauso wie Eko - sich diesen Augenblick herbeisehnte, wünschte der Rothaarige sich nichts mehr, als dass der Sportunterricht in dieser Woche ausfiel.

Sein Freund hatte nämlich ganze Arbeit geleistet, weshalb er auch gar nicht erst damit anfangen brauchte zu hoffen, dass der Fleck am Freitag bereits verblasst war.
 

Natürlich fiel der Sportunterricht nicht aus und so sehr Tatsumi auch versuchte sich in der Umkleide zu verstecken, spürte er doch immer noch die verstohlenen Blicke des älteren Lilahaarigen.

Vielleicht hatte Eko ja doch etwas zu ihm gesagt, oder weshalb beobachtete er ihn sonst so penetrant?

Schließlich gab er seine Versuche auf und tauschte auf der Toilette sein Hemd gegen das Sportshirt ein, was dem Älteren so gar nicht passte.
 

„Warum grinst du denn so blöd Takakura“, fragte der Jüngere den Grünhaarigen neben sich, der sich das Schauspiel angesehen hatte.

„Ach nichts weiter.“

„Sicher? So sahst du echt nicht aus, eher schadenfroh. Hast du irgendwas ausgeheckt?“

Eko wuschelte das lilafarbene Haar durcheinander und grinste: „Ach wo denkst du hin.“

„Hey! Lass den Blödsinn, sonst stell ich dir ein Bein, wenn du nicht aufpasst und du blamierst dich vor der ganzen Klasse!“

„Ganz schön durchtrieben.“

„Da bin ich ja wohl nicht der Einzige, so wie du geguckt hast.“

Sie betraten die Turnhalle, gefolgt von den anderen Beiden und begannen sich wie jede Stunde erst einmal warm zu laufen.

Danach folgte Geräteturnen, wobei Satoshi die ganze Zeit darauf wartete, dass dem Rotschopf das Shirt hoch rutschte, doch der sorgte für diesen Fall vor und steckte es in die Hose.

Frustriert konzentrierte er sich darauf so schnell wie möglich die angewiesenen Übungen zu machen, da seine letzte Chance darin bestand den Jüngeren beim umziehen zu erwischen, wenn er direkt nach ihm in die Umkleide kam.

Doch so sehr er sich auch anstrengte, Tatsumi war wie immer als erstes fertig und verschwand in der Umkleide.

Jetzt hieß es handeln, da der Rotschopf sicher schon fertig mit dem umziehen war, wenn er seine restlichen Übungen beendet hatte.

Aus diesem Grund entschied er sich auch es zu wagen ihm sofort zu folgen, was ihr Lehrer prompt bemerkte: „Satoshi Kon, du bist noch nicht fertig.“

„Ja, Herr Agatzu, aber ich muss dringend mit Saiga sprechen, können Sie nicht einmal ein Auge zudrücken? Ich bleibe auch beim nächsten Mal länger und hole alles nach.“

„Ausnahmsweise und jetzt ab mit dir.“

„Danke.“

Er huschte in die Umkleide und überraschte Tatsumi gerade in dem Augenblick, in dem er sich sein Hemd überwarf.

„Ein Knutschfleck“, entfuhr es dem Älteren unwillkürlich geschockt und der Kleinere zuckte zusammen.

Beschämt drehte er sich von dem Lilahaarigen weg und hielt sich das Hemd zu.

„Tatsumi“, hauchte ihm Satoshi mit leicht verärgertem Unterton ins Ohr: „Woher hast du den? Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern dir den gemacht zu haben.“

„V.. von.. von..“

„Takakura“, ergänzte der Lilahaarige den stockenden Satz fragend.

Ein Nicken.

„Ich mach ihn fertig … das heißt … wolltest du es vielleicht? Durfte er dich anfassen?“

„Nein“, entfuhr es dem Kleineren erschrocken und er drehte sich ruckartig um.

„Nein, ich wollte das nicht, er hat sich einen Spaß draus gemacht mir das hier aufzudrücken.“

„Einen Spaß?“

„Ja.“

„Und wieso hast du dich dann vor mir versteckt?“

„Weil es mir peinlich war und ich nicht wollte, dass du das falsch verstehst.“

Eine Röte, die seinem Haar Konkurrenz machte, legte sich auf Tatsumis Wangen.

Dieses Gespräch hatte er vermeiden wollen.

„Das heißt also, dass ihr ein rein freundschaftliches Verhältnis habt und er nicht mit dir schläft“, harkte der Ältere nach, während er die Hände auf Tatsumis Hüften legte.

„Natürlich schlafen wir nicht miteinander! Wir sind Freunde, wir küssen uns nur ab und zu, aber nie richtig.“

„Ihr küsst euch?“

„Nicht richtig, nur einfache Küsse“, erklärte er noch einmal.

Auf einmal schnappte der Lilahaarige sich seine Hand, zog ihn mit sich in den Nebenraum zu den Duschen, in die hinterste Kabine.

Dort angekommen drückte er den Kleineren an die Wand, kniete sich vor ihn auf den Boden und überdeckte kurzerhand Ekos Knutschfleck mit dem seinen.

„S.. Satoshi, was tust du“, fragte der Rotschopf verlegen, während er die Hände auf die Schultern des Größeren legte und der beinahe zeitgleich seine Hüften packte.

Erst nachdem dieser mit seiner Arbeit zufrieden war, blickte er zu seinem Rotschopf auf und erklärte: „Ich will nicht, dass du sein Zeichen trägst und schon gar nicht, dass du ihn so nahe an dich ran lässt, dass er so etwas tun kann.“

Bei diesen Worten musste der Jüngere grinsen: „Du bist ja eifersüchtig.“

Er ließ sich an der Wand runterrutschen, nahm das Gesicht des Älteren in seine Hände und drückte ihm einen kleinen Kuss auf die Lippen.

Danach schlang er seine Arme um den Hals des Älteren und drückte sich fest an ihn: „Ich hätte nie gedacht, dass du mal wegen mir eifersüchtig wirst.“

„Ich auch nicht“, gestand Satoshi, legte seine Arme um den schmalen Oberkörper des Rothaarigen und festigte seinerseits die Umarmung.

Wie unglaublich gut diese Nähe tat, stellte er innerlich schmunzelnd fest und drückte seine Nase in Tatsumis warme Halskuhle.
 

Seufzend schloss der Jüngere seine Augen und dachte: „Was für ein Wirbel wegen einem simplen Knutschfleck … aber etwas Gutes hat es dennoch gebracht, mein geliebter Satoshi ist wirklich meinetwegen eifersüchtig und jetzt sitzen wir hier und er hält mich fest … ich bin so glücklich...“
 

Satoshi hätte ewig so mit dem Jüngeren im Arm dasitzen können, jedoch war ihnen dieses Glück nicht vergönnt, was ihm eine vertraute Stimme bewies, die aus der Umkleide an sein Ohr drang: „Onii-chan? Wo bist du?“

„Mist, so lieb ich ihn hab, er hat manchmal ein scheiß Timing“, motzte der ältere Kon-Bruder, rappelte sich hoch und zog dabei den Kleineren mit sich.

Dieser seufzte wohlig und grinste ihn an: „War trotzdem schön.“

„Tatsumi“, fragte nun eine ebenfalls vertraute Stimme, nämlich die des Grünhaarigen und sie gingen zurück in die Umkleide.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Matzu bemerkte wie sein Bruder dem Rothaarigen in die Umkleide folgte und spürte erneut das nagende Gefühl der Eifersucht in sich aufsteigen.

Wütend wollte er ihnen nachgehen - ihnen nicht die Chance geben alleine zu sein - wurde aber von dem Grünhaarigen aufgehalten, der sich ihm in den Weg stellte.

„Mat.. warte, lass die Beiden alleine.“

„Du sollst mich nicht beim Vornamen nennen und wieso sollte ich sie alleine lassen? Sag endlich was du ausgeheckt hast.“

„Ich hab Tatsumi einen Knutschfleck verpasst, schade nur, dass ich das dämliche Gesicht deines Bruders nicht sehen kann, wenn er ihn entdeckt.“

„Das würde ich auch gerne sehen, hoffentlich streiten sie sich ordentlich.“

„Na nu, was sind das denn für Töne? Gönnst du deinem Bruder etwa nicht sein Glück“, fragte der Ältere gespielt entsetzt.

„Das könnte ich dich genauso im Bezug auf deinen blöden Fuchs fragen“, antwortete Matzu schnippisch.

„Diese Knutschfleckaktion war nur ein Anflug von Eifersucht, eigentlich unterstütze ich ihn ja, da ich weiß wie verliebt er in deinen Bruder ist. Aber bei dir klingt das anders. Kommst wohl nicht damit klar, dass er jetzt einem anderen an die Wäsche will, was?“

„Hör auf, fang nicht schon wieder damit an“, fauchte der Jüngere aufgebracht.

Daraufhin legte der Grünhaarige ihm schmunzelnd einen Arm um die Schultern und drückte ihn an sich: „Sorry, ich sollte dich wirklich nicht immer so damit provozieren, aber an meiner Meinung diesbezüglich ändert sich trotzdem nichts.“

„Lass mich los!“

„Was denn, was denn, etwa Angst vor viel Nähe?“

Grinsend leckte der Grünhaarige dem Kleineren lasziv über die Ohrmuschel, der daraufhin knall rot im Gesicht wurde und zu seiner großen Überraschung Herzklopfen bekam.

„Eko!“

Versuchend seine Verlegenheit mit Wut zu überspielen, stieß er den Älteren von sich, nicht bemerkend, dass er ihn mit dem Vornamen angesprochen hatte.

Dieser grinste nur noch breiter und dachte: „Macht ja echt Spaß den Kleinen zu foppen. Hätte ich das früher gewusst, wäre ich sicher nicht so dagegen gewesen, dass wir in einer Gruppe sind. Aber ich muss echt noch mal mit ihm sprechen, warum er mich beim Vornamen nennen darf und ich ihn nicht. Mal sehen wie er darauf reagiert, wird sicher interessant.“
 

Nachdem die Beiden ihre Übungen gemacht hatten, gingen sie in die Umkleide, in der sie jedoch nicht wie erwartet Satoshi und Tatsumi vorfanden.

„Onii-chan? Wo bist du?“

Suchend blickte er sich in der Umkleide um, doch er war nirgends zu entdecken, weshalb er unsicher zu dem Grünhaarigen rüber schaute, der nun seinerseits die Stimme erhob: „Tatsumi?“

Die beiden Gerufenen kamen gemeinsam aus dem Duschraum und Eko fragte mit einer sehr verdächtigen Unschuldsmiene: „Alles klar bei euch?“

„Sicher“, knurrte der ältere Lilahaarige: „Solange du deine Pfoten von Tatsumi lässt ist alles in Ordnung.“

Unwillkürlich wurde Tatsumi rot und hauchte verlegen: „S.. Satoshi…“

Plötzlich fing Eko an zu lachen: „Mensch keine Sorge, ich will dir den Kleinen doch nicht streitig machen. Das war lediglich ein Scherz, zu Erinnerung, dass ich auch noch da bin. Ich fass ihn schon nicht an, immerhin will ich unsere Freundschaft nicht aufs Spiel setzen.“

„Sicher?“

„Klar Alter, ich steh euch sicher nicht im Weg.“

Er knuffte dem älteren Kon-Bruder freundschaftlich gegen die Schulter und der antwortete grinsend: „Dann ist ja gut.“

Bei diesem Anblick machte sich Erleichterung in dem Rothaarigen breit und er lehnte sich seufzend gegen Satoshis Rücken, was dessen kleiner Bruder argwöhnisch beobachtete.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

*kritisch sein Werk betracht*

Hm, bin mal gespannt wie euch das gefällt, eigentlich hatte ich gar nicht vor das hier mit reinzubringen, konnte dann aber doch nicht widerstehen ^.^
 

So, jetzt zu der Auswertung des Votings (in den Klammern steht die durchschnittliche Hauptnote):
 

Platz 1 : Eko (1 +) und Matzu (1 -)

Platz 2 : Satoshi (2)

Platz 3 : Tatsumi (2-3)
 

*snief*

Wieso steht Tatsumi ganz unten? Ich liebe das kleine verträumte Kerlchen

*snief*

Aber na ja, ihr habt entschieden ^^
 

Noch mal ganz lieben Dank an alle, die mitgevotet haben und natürlich auch an alle anderen Kommischreiber, außerdem danke an alle, die mein FF lesen, freu mich wie ein Schneekönig wenn meine Story gut ankommt ^^
 

Jetzt ist aber genug, ich schwafel wieder zu viel, macht’s gut, ich hoffe man liest sich und ihr hinterlasst mir wieder ganz viele Kommis *süchtig bin*

Schwimmbadbesuch

„Tatsumi.. Tatsumi, warte doch mal!“

„Hm?“

Verträumt drehte der Rothaarige sich um und sah den älteren Kon-Bruder auf sich zukommen.

„Endlich, ich dachte schon du willst mich nicht bemerken.“

„Entschuldige, ich war so in Gedanken“, antwortete der Angesprochene verlegen und knetete nervös seinen Hemdsaum.

Bevor er aus seiner Traumwelt gerissen worden war, hing er dem Moment mit Satoshi - in den Sportduschen - nach und konnte beinahe noch dessen Wärme auf seiner Haut spüren.

„Dank dieser ganzen Aktion von Takakura, haben wir vergessen uns zu überlegen, was wir miteinander unternehmen wollen.“

Als er einen vielsagenden Blick an die beiden umstehenden Personen richtete, wurde dem Rothaarigen bewusst, dass sie nicht alleine waren, was ihm die Röte ins Gesicht trieb.

Ihm war klar, dass es bei ihrer Verabredung nicht um ein Date ging, dennoch war ihm die Situation mit dem älteren Lilahaarigen alleine schon ‚peinlich’ genug.

Der Grünhaarige verstand es den verlegenen Blick seines Fuchses zu deuten, legte schmunzelnd einen Arm um Matzus Schultern und grinste, während er ihn sanft vorwärts dirigierte: „Wir gehen dann schon mal vor und warten am Brunnen auf euch.“

„Was a… aber ich will…“, fing der Kleinere in seinem Arm an, wurde aber von einem unschuldigen Kuss auf den Mund zum schweigen gebracht.

Perplex über die plötzliche Kussattacke, ließ Matzu sich von seinem Bruder und dem Rothaarigen fortführen.
 

„Gut, da wir jetzt alleine sind, hast du morgen Zeit? Ich hab keine Lust noch länger zu warten.“

„Ich auch nicht. Ja, lass uns morgen was unternehmen, aber was?“

Den Blickkontakt aufrecht erhaltend, legte Satoshi seine Hände auf die schmalen Hüften des Kleineren und fragte: „Gibt es denn nichts, dass du den Sommer über versäumt hast und in den letzten warmen Tagen nachholen möchtest?“

„Hm“, nachdenklich legte Tatsumi den Kopf leicht schief und widerstand nur mit größter Mühe dem Drang einfach dem Älteren um den Hals zu fallen.

„Schwimmen war ich dieses Jahr nicht ein einziges Mal. Warum gehen wir nicht ins Schwimmbad, das Außenbecken ist sicher auch noch geöffnet.“

„Klingt gut“, befand Satoshi und gab seinem Kleinen spontan einen Kuss auf die Nasenspitze.

Danach ließ er ihn los und sie gingen zu den anderen Beiden, die sie stillschweigend nebeneinander sitzend am Brunnenrand vorfanden.

„Da sind wir“, strahlte der Rotfuchs, bevor er den Kopf leicht schief legte: „Ist was passiert? Ihr seid so komisch.“

Grinsend antwortete der Grünhaarige: „Nein, alles okay.“

„Und warum schaut mein Bruder dann so abwesend?“

„Weiß ich auch nicht so genau, seit ich ihn von euch weggeführt habe, hat er kein Wort mehr gesprochen.“

„Kein Wunder, wenn du ihn mit einem Kuss ruhig stellst“, entgegnete Satoshi vorwurfsvoll: „Immerhin wurde er bisher noch nie von einem anderen als mich geküsst. Da die Küsse zwischen und nicht zählen, hast du ihm sozusagen seinen ersten Kuss gestohlen.“

„Hm, so betrachtet… interessant und echt süß, wie schüchtern der kleine Wildfang plötzlich ist“, grinste Eko zufrieden, was den jüngeren Kon-Bruder dazu brachte rot anzulaufen und den Blick noch weiter abzuwenden.

„Da fällt mir ein, was ist denn nun bei eurem Gespräch rausgekommen? Wohin wollt ihr bei eurem Nichtdate gehen?“

Tatsumi warf dem älteren Lilahaarigen neben sich einen kurzen verunsicherten Blick zu und antwortete schließlich: „Wir wollen morgen ins Schwimmbad gehen.“

„Klingt gut, da waren wir dieses Jahr noch gar nicht.“

„Deshalb wollen wir ja auch hin.“

Bei der neuen Gesprächswendung verflog Matzus Verlegenheit und sprang über in neuerliche Eifersucht, weshalb er auch plötzlich aufsprang: „Ins Schwimmbad wollten wir doch schon lange mal gehen. Takakura und ich könnten ja morgen mitkommen, ihr habt selbst gesagt es ist kein Date.“

Der Grünhaarige fand diese Idee gar nicht so schlecht, da er sich um Matzu kümmern konnte, wenn die anderen Beiden sich in Ruhe unterhalten wollten.

„Da hat der Kleine ausnahmsweise mal recht. Wir hängen euch auch ganz sicher nicht die ganze Zeit am Rockzipfel, versprochen.“

Nicht gerade begeistert von dieser Idee, suchte der Rothaarige erneut den Blickkontakt mit dem Älteren neben sich, der dem Grünhaarigen vorschlug: „Ihr könntet doch ein anderes Mal hingehen.“

„Noch ist das Wetter gut, wer weiß wie es nächsten Samstag ist“, versuchte sein Bruder sich herauszureden, obwohl es eigentlich - wie er wusste - eine lächerliche Ausrede war.

Natürlich freuten sich immer alle auf das Außenbecken, dass eine riesige Wasserrutsche hatte, aber drinnen gab es davon echt genug und noch viele andere Sachen.

„Jetzt habt euch nicht so, ihr werdet uns gar nicht bemerken“, warf der Grünhaarige noch einmal ein, was sie resignieren ließ.

„Also gut.“

„Na geht doch Tatsumi, wirst sehen, ihr werdet genug Zeit für euch alleine haben.“

Er lächelte seinem Freund keck zu, dessen Gesicht einen Rotschimmer annahm.

„Onii-chan, ich hab Hunger, lass uns Heim gehen.“

„Klar. Bis morgen um zwei vor der Schwimmhalle Tatsumi?“

„Ja.“

Noch einmal wuschelte Satoshi seinem Kleinen liebevoll durchs Haar und machte sich dann mit Matzu auf den Heimweg.
 

Kaum waren sie außer Hörweite, fragte Tatsumi mit bedrohlich tiefer Stimme: „Was sollte das?“

„Was denn?“

„Mach nicht einen auf ahnungslos.“

„Sorry, aber das war meine Chance.“

„Was für eine Chance?“

Während sie ebenfalls los gingen, antwortete Eko: „Na Matzu besser kennen zu lernen. Mir ist klar geworden, dass er echt was putziges an sich hat.“

„Und dein Vorurteil er sei mit meinem Satoshi zusammen?“

„Davon bin ich immer noch überzeugt und ich streite mich auch echt gerne mit ihm, aber warum sollte mich das daran hindern ihn besser kennen zu lernen?“

„Hast du dir eben selbst zugehört? Du hast gesagt, dass du dich echt gerne mit ihm streitest.“

„Ja, ist doch richtig.“

„Du bist echt ein komischer Kerl. Wie hab ich’s nur so lange mit dir ausgehalten?“

„Hey, du klingst ja, als hättest du genug von mir.“

Spielerisch zog der Ältere eine Schnute, woraufhin Tatsumi sich lachend bei ihm einharkte: „Red nicht so ein Quatsch du Blödmann.“

„Wer hier wohl der Blödmann ist. Was soll dieser Mist mit dem Nichtdate? Ich meine er war doch total eifersüchtig wegen diesem kleinen Knutschfleck und dann will er so tun als hätte er keine Gefühle für dich.“

„So ist das nicht“, entgegnete der Rothaarige und lehnte den Kopf an die Schulter des Größeren.

„Wie dann?“

„Wir wollen uns einfach zwanglos näher kennen lernen.“

„Zwanglos näher kennen lernen? Mensch Tatsumi, ihr seid Teenager und keine…“

„Ja, ich weiß“, unterbrach der Rotschopf ihn barsch: „Aber ich mag ihn und werde ihn sicher nicht verscheuchen, indem ich ihn bedränge.“

„Du bist süß.“

„Wieso?“

„Du bist es einfach, verträumtes Schusselchen.“

„Und wieso das jetzt?“

Der Grünhaarige fing an zu lachen und schüttelte zur Antwort einfach nur den Kopf.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Nervös trat Tatsumi von einem Fuß auf den Anderen, als er mit Eko um 14.00 Uhr auf die Kon-Brüder wartete.

„Ganz ruhig. Ich meine, er wird zwar beinahe deinen ganzen Körper zu Gesicht bekommen, aber darauf hat er ja auch schon beim Sport in der Umkleide geschaut.“

„Eko! Das ist was anderes! Außerdem hab ich gar nicht an so was gedacht!“

„Woran dann? An die Duschen, was wäre, wenn keine der wenigen Kabinen frei ist?“

Der Kleinere wurde rot um die Nase und noch mulmiger zu Mute.

„Na danke, gibt es noch was, womit du mir Angst machen könntest?“

„Du meinst, wie zum Beispiel, dass du deine Badehose bei einem Sprung vom Brett verlieren könntest?“

„Oh, ich hasse dich!“

„Tust du nicht“, grinste der Grünhaarige und Tatsumi drehte sich eingeschnappt von ihm weg, nur um erneut nervös von einen auf den Anderen Fuß zu treten.
 

Eine halbe Stunde später kamen die beiden Lilahaarigen endlich und Eko fauchte: „Ihr habt uns ganz schön warten lassen.“

„Sorry, Matzu konnte seine Tasche einfach nicht finden und wollte seine Sachen partout nicht mit in meine packen“, erklärte der Ältere.

„Wenn ich das täte, wäre ich darauf angewiesen mich nach dir zu richten.“

„Ja, ja, du wolltest uns doch einfach nur warten lassen“, unterstellte der Grünhaarige grinsend, bevor er ihm ins Ohr flüsterte: „Oder hast du noch eine Nummer mit deinem tollen Onii-chan geschoben?“

„Takakura, wie oft willst du mich noch damit belästigen?!“

„Damit belästigen? Heißt das du gibst es zu?“

„Ich brauche nichts zuzugeben, da ist nichts“, fauchte der Jüngere und steuerte den Eingang des Schwimmbades an.

Vor der Tür blieb er stehen und drehte sich noch mal um: „Kommt ihr jetzt endlich?“

Schnell überwand der Grünhaarige die Distanz zwischen ihnen und legte ihm einen Arm um die Schultern.

„Wir sehen uns dann drinnen“, rief er den anderen Beiden zu und zog den Kleineren mit sich rein.
 

„Matzu“, säuselte der Grünhaarige: „Wollen wir uns nicht vielleicht gemeinsam in einer Kabine umziehen?“

Sofort wurde der Lilahaarige knall rot, schüttelte den Arm des Älteren ab und fauchte: „Vergiss es und außerdem sollst du mich nicht beim Vornamen nennen!“

„Das ist doch kindisch. Ich nenne dich sicher nicht ‚Kon’, außerdem wäre das eh Quatsch, wenn wir zu viert sind.“

Knurrend ließ der Kleinere sich das durch den Kopf gehen, beschloss aber stur einfach nichts darauf zu erwidern.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Der Grünhaarige beobachtete, wie Matzu in einer Umkleidekabine verschwand und besetzte die daneben liegende.

Hastig zog er sich um, damit er als erster fertig war und ihm der Jüngere nicht abhanden ging.

Er hatte nämlich das Gefühl, dass er nicht so erpicht auf seine Gesellschaft war.
 

Kaum war er fertig, richtete sich sein Blick auf die dünne Wand, die ihn und den Lilahaarigen voneinander trennte.

Er spielte mit dem Gedanken auf die kleine Sitzbank zu steigen, um zu sehen, ob er über die Trennwand schauen konnte.

Es reizte ihn ungemein einen Blick auf den zierlichen Körper des Jüngeren zu werfen, doch er widerstand der Versuchung.

Seufzend schnappte er sich seine Sachen und verstaute sie in einem der vielen Schließfächer.

Keine Fünf Minuten später verfrachtete auch Matzu seine Sachen in ein Fach und fragte danach pampig: „Können wir endlich rein gehen?“

„Klar, Ma-chan.“

„Was fällt dir ein?! So darf nur Satoshi mich nennen!“

Der Grünhaarige lachte, schnappte sich seine Hand und zog ihn zu den Duschen.

„Reg dich nicht auf, dann steigt nur dein Blutdruck.“

„Mein Blutdruck geht dich gar nichts an und so uralt bin ich auch noch nicht! Ich reg mich so viel auf wie ich Lust dazu habe!“

„Ich weiß.“

Sie stellten sich kurz unter die Dusche und betraten danach die Halle.

„Chlor...“

„Hm?“

„Ich sagte ‚Chlor’. Dieser Geruch ist das Einzige, dass mich an der Schwimmhalle stört.“

„Stimmt, der Geruch ist wirklich nicht so prickelnd, aber dafür schnupperst du sehr gut, würde ich wetten.“

Er neigte sich zu ihm runter und atmete den leichten, kaum wahrnehmbaren Blumenduft des Jüngeren ein.

„Ich hatte recht“, grinste der Ältere, was ihm einen unsanften Stoß auf die Brust bescherte.

„Lass den Blödsinn, wir sind zum Schwimmen hier.“

„Und dabei ist Spaß natürlich völlig fehl am Platz, bitte vielmals um Verzeihung“, gab der Grünhaarige sarkastisch zurück, was Matzu leise knurren ließ.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Der Rothaarige war aufgeregt und je näher der Moment rückte - nur in Badehose - vor seinen Geliebten zu treten, desto nervöser wurde er.
 

Was wenn Eko recht hatte und er ihm bei näherer Betrachtung nicht gefiel?

Was wenn ihm wirklich die Badehose runter rutschte?

Was wenn etwas passierte, dass den Älteren abschreckte?

Natürlich war das Unsinn, irgendwo in sich drin wusste er es auch, doch zur Zeit überwogen einfach seine Ängste.

Vielleicht sagte er ja auch irgendwas, das Satoshi nicht gefiel und dazu führte, dass er privat kein Interesse mehr an ihm hegte.
 

Schwer seufzend überprüfte er noch einmal ob sein Hosenband fest zugeschnürt war und trat schließlich aus der Umkleidekabine.

„Endlich, ich dachte schon du wärst eingeschlafen“, sagte der Ältere, lässig an die gegenüberliegende Wand gelehnt.

„S… sorry, ich hab getrödelt.“

„Geträumt wohl eher, so wie du guckst. Komm, wir verstauen unsere Sachen und gehen endlich rein.“

Ein Nicken zur Antwort und sie verstauten ihre Sachen gemeinsam in einem Spind, bevor sie sich kurz unter die Dusche stellten.
 

„Alles okay“, fragte der Ältere, während sie auf eines der Schwimmbecken mit abgeteilten Bahnen zusteuerten.

„Natürlich“, kam die leise Antwort des verlegenen Rotfuchses.

„So schaust du aber nicht aus, was ist los?“

Tatsumi legte die Arme vor der Brust übereinander und rieb sich die Oberarme, während er dem Blick des Älteren auswich.
 

Was hatte der Kleine denn plötzlich?

Er schämte sich doch nicht etwa vor ihm, oder doch?

Wie konnte der Lilahaarige ihm nur seine Angst nehmen?

Der Jüngere sah so verloren aus, wie er da stand, so schrecklich allein…
 

Liebevoll lächelnd legte Satoshi die Hände an die Schultern des Kleineren und küsste ihn sachte auf die Stirn.

„Du bist niedlich.“

Dieser kleine, so sanft gesagte Satz beruhigte den Jüngeren und entspannte ihn wieder.

Lachend löste er sich von dem Größeren und sprang ins Wasser, was der Andere ihm kurzerhand nach machte.
 

Sie alberten ausgelassen miteinander herum, spritzten sich gegenseitig nass, schwammen um die Wette.

Auf einmal kam dem Älteren eine Idee, er tauchte unbemerkt von dem schwimmenden Rothaarigen unter, schnappte sich plötzlich dessen Beine und zog ihn ruckartig in die Tiefe.

Danach tauschte er lachend wieder auf und wartete auf den Kleineren, der beinahe panisch wenige Sekunden später an die Oberfläche kam und nur so prustete.

Während der Lilahaarige immer noch lachte, schwamm Tatsumi wütend zum Beckenrand und kehrte dem Älteren den Rücken.

„Lach du nur“, flüsterte er bedrohlich.

Sofort verstummte der Lachende und folgte ihm zum Rand.

„Hey, das war doch nur Spaß.“

„Für dich vielleicht“, fauchte der Kleinere, zum ersten Mal aufmüpfig dem Lilahaarigen gegenüber.

Die Angst etwas falsch machen zu können, den älteren Kon-Bruder verschrecken zu können wich der unbändigen Wut.

Solche Arten von Scherze strapazierten seine Gutmütigkeit aufs äußerste.

„Tatsumi?“
 

Auf einmal stand Eko neben ihnen, schaute auf sie herab, einen Arm wiedermal um die Schultern des jüngeren Lilahaarigen gelegt.

„Tatsumi hasst es unter Wasser gezogen zu werden, ebenso wie rückwärts ins Wasser geschmissen zu werden. Solche Scherze überschreiten seine Grenze. Sich gegenseitig nass spritzen oder ins Wasser schubsen ist okay, nur nicht rücklings und halt runterziehen. Tja, jetzt haste wohl verschießen. Komm Matzu, wir gucken mal zum Außenbecken.“

Er schob ihn mit sich und Satoshi hörte noch wie sein Bruder fauchte: „Nenn mich nicht beim Vornamen!“
 

Tatsumi hatte derweil ziemlich wenig, alles nur so halb mitbekommen.

Er war unglaublich sauer.

Vorsichtig näherte der Ältere sich dem Rotschopf und legte ihm eine Hand auf die Schulter, die prompt abgeschüttelt wurde.

„Tatsumi, entschuldige. Ich hielt das für witzig. Ich wollte dir nur einen kleinen Schrecken einjagen.“

„Ersäufen“, murmelte der Angesprochene.

„Was?“

„Du wolltest mich ersäufen!“

„Nein, es war ein dummer Scherz. Ich wusste nicht, dass du so empfindlich darauf reagieren würdest.“

„Empfindlich? Oh tut mir ja sehr leid, wenn ich dir zu empfindlich bin!“
 

Beinahe noch wütender als zuvor, stieg er aus dem Becken und eroberte einen der vielen kleinen Whirlpools - der gerade frei geworden war - für sich.

Nach kurzem zögern folgte der Ältere ihm.

Bedächtig ließ er sich ins Wasser gleiten, schob sich zu dem Rothaarigen rüber und nuschelte, bevor er ihm einen sanften Kuss auf die Lippen drückte: „Tschuldige.“

Dieser hilflose Tonfall und der zarte Kuss ließen Tatsumis Wut dahin schmelzen.

Resigniert seufzend schloss er Satoshi in seine Arme: „Vergeben und vergessen. .. Vorerst.“
 

Nachdem er den Größeren wieder losgelassen hatte, setzten sie sich einander gegenüber und begannen zu reden.

Anfangs etwas steif, doch es dauerte nicht lange, bis sich ihre Zungen lockerten und sie über alles redeten, was ihnen so in den Sinn kam.

Darüber was sie mochten und was nicht, über Freunde, alte Geschichten ihrer jeweiligen Kindheit…
 

„Was ich dich schon länger fragen wollte, warum bist du eigentlich so an mir interessiert?“

Unwillkürlich wurde der Jüngere rot und wusste nicht so recht, was er sagen sollte.

„Was ich meine ist, du hast mich als Gruppenpartner gewählt, weil du mich magst. Aber wir kannten uns doch gar nicht wirklich, ich habe vorher nie mit dir gesprochen.“

„Na ja… Schon als ich dich das erste Mal in der Vorschule gesehen habe, hab ich dich bewundert. Ich weiß nicht wie ich dir das erklären soll. Es war deine Ausstrahlung, die mich so fasziniert hat.“

„Meine Ausstrahlung also … schade, ich dachte du wärst wirklich an mir interessiert.“

Diese Worte ließen Tatsumi einen kalten Schauer über den Rücken laufen.

Der Moment vor dem der Rotschopf sich so sehr gefürchtet hatte, war gekommen.

Sein geliebter Satoshi zog sich von ihm zurück, war enttäuscht…

„I.. ich bin doch aber…“, stammelte Tatsumi durcheinander und zugleich verzweifelt: „Ich mag dich doch.“

Er kreuzte erneut die Arme vor der Brust und strich sich nervös mit den Händen über die Oberarme.

Das bemerkte der Ältere, weshalb er aufstand und sich neben ihn setzte: „Saiga?“

Erschrocken wandte der Kleinere sich ihm zu: „Warum machst du das? Wieso nennst du mich wieder beim Nachnamen?“

„Ich dachte du wärst anders als diese Idioten, die Matzu und mich nur wegen unserer Ausstrahlung mögen.“

„Satoshi, ich mag dich nicht nur wegen deiner Ausstrahlung. Natürlich bin ich deshalb auf dich aufmerksam geworden, aber v.. ver...“, er stockte kurz, fasste sich dann aber ein Herz und sprach weiter: „Aber verliebt hab ich mich wegen deiner liebevollen Art. Wie du dich verhalten hast, reagiert hast, mit Matzu umgegangen bist. Ich behaupte ja nicht, dass ich dich kenne, nur weil ich dich über die lange Zeit aufmerksam beobachtet habe, aber ich würde dich gerne kennen lernen.“

Unbeschreibliche Kälte hatte sich in dem Körper des Rotfuchses breit gemacht, während er verzweifelt versuchte den Älteren wieder für sich zu gewinnen.

Doch was sollte er bloß machen, wenn er es nicht schaffte?

Ihm war hundeelend zu mute.
 

Sanft schlangen sich zwei liebevolle Arme um den zitternden Leib und zogen ihn an ihren warmen Körper.

„S… Satoshi“, stammelte der innerlich völlig aufgelöste Tatsumi.

„Schon gut, ich hab mich wohl doch nicht geirrt, als ich dachte du wärst anders als die Anderen. Schau nicht mehr so betrübt, das kann ich nicht mit ansehen Tatsumi.“

Der Kleinere entließ die unbewusst angehaltene Luft aus seinen Lungen und sank erleichtert seufzend an den warmen Oberkörper des Lilahaarigen.

„Danke.“

„Wofür?“

„Einfach nur so.“

Der Rothaarige hatte das Gefühl sich wie ein Mädchen zu verhalten, viel zu sensibel für einen Jungen, doch das war ihm egal, solange er nur von Satoshi Kon gemocht wurde.

Dieser krauelte ihn sanft im Nacken: „Wollen wir gehen? Wir könnten was essen gehen.“

„Ja. … Nehmen wir die beiden Streithähne dahinten mit?“

Er zeigte auf Eko und Matzu, die nicht weit entfernt wieder einmal am zanken waren.

„Wäre wohl besser, ich habe keine Lust meinen Bruder im Jugendknast zu besuchen, weil Eko dank ihm als Wasserleiche geendet hat.“

Lachend verließen sie den Whirlpool und gingen zu ihnen rüber.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Eine Weile lang schwammen der Grünhaarige und sein immer noch eingeschnappter Begleiter in einem der Warmwasserbecken herum.

Irgendwann hatte der Ältere jedoch genug und schnappte sich den Lilahaarigen.

Der japste - da er kurz unter Wasser geriet - spie Wasser aus und fauchte schließlich: „Hast du sie nicht mehr alle?!“

„Was soll ich denn machen? Die ganze Zeit ziehst du ein Gesicht, wie sieben Tage Regenwetter. Hör endlich auf beleidigt zu sein und lass uns Spaß haben.“

„Dann lass uns zu meinem Bruder gehen.“

„Diese Art von Spaß meinte ich nicht. Ich hätte echt nicht gedacht, dass du so geil bist, dass du dich nicht mal mehr vor mir zurück halten könntest.“

„Was redest du schon wieder für einen Scheiß?! Du tust ja so als hätte ich mir die Klamotten vom Leib gerissen und meinen Bruder anschließend angesprungen! Nerv mich jetzt bitte nicht noch mit deinen Fantastereien!“

„Dann komm.“

Der Grünhaarige zog den Kleineren zum Beckenrand und stieg mit ihm aus dem Wasser.

Gleich danach schnappte er sich wieder die feingliedrige Hand des Lilahaarigen und zog ihn in Richtung Wasserrutschen.

Als dem bewusst wurde, was ihr Ziel war, stemmte er sich gegen den festen Griff.

Er versuchte beinahe panisch sich zu befreien.

„Hey, was ist denn plötzlich los mit dir?“

„Ich will nicht zur Wasserrutsche!“

„Warum nicht? Das da vorne ist die geilste Wasserrutsche in der ganzen Stadt und Umgebung. Komm, hab dich nicht so, ich schubs dich auch nicht, so was ist zu gefährlich.“

„Nein! Lass los!“

„Jetzt sträub dich nicht so, da ist doch nichts dabei.“

Der Grünhaarige verstand einfach nicht, warum der Jüngere sich so anstellte.

Was war denn so schlimm daran, dass er mit ihm rutschen wollte?
 

Da Eko den Kleineren keinen einzigen Schritt weiter nach vorne bekam, packte er ihn schließlich an der Hüfte und zog den überraschten Jungen näher an sich.

„Ist ja gut, beruhig dich erst mal. Wieso bist du denn nur so hysterisch? Warum wehrst du dich, als wollte ich dich ertränken?“

„Ist doch egal, ich will einfach nicht.“

„Das stimmt nicht, du warst total panisch.“

„War ich nicht und jetzt lass los!“

„Nein“, entgegnete der Ältere und packte ihn noch ein bisschen fester: „Und jetzt hör auf zu lügen. Was ist los mit dir?“

„Nichts, lass mich in ruhe. Geh doch einfach alleine rutschen. Ich warte hier auf dich.“

„Nö, ich will mit dir zusammen…“

„Ich aber nicht“, fauchte der Kleinere dazwischen und versuchte abermals Eko weg zuschieben, sich von ihm zu befreien.“

„Matzu, bitte erklär es mir doch!“

„Nenn mich nicht so!“
 

„Hey ihr beiden, streitet ihr etwa schon wieder?“

Über das plötzliche Auftauchen des älteren Kon-Bruders und des Rothaarigen verwirrt lockerte Eko seinen Griff, was der Jüngere nutzte, um sich endlich loszureißen.

„Onii-chan!“

Er stürzte sich in die Arme seines Bruders, legte den Kopf in seine Halsbeuge und drückte sich eng an ihn.

Dieses Bild gefiel weder dem Grün-, noch dem Rothaarigen besonders, doch sagen konnten sie ja schlecht etwas dazu.

„Sag mal Toshi, wieso reagiert Matzu“, er ignorierte das Gemurmel des jüngeren Lilahaarigen „so hysterisch, nur weil ich mit ihm zur Wasserrutsche will?“

Liebevoll krauelte Satoshi seinem Bruder durchs Haar.

„Weil er als kleines Kind mal eine solche runter gestoßen wurde. Dabei hat er sich den Kopf aufgeschlagen und wäre zu allem Überfluss auch noch beinahe ertrunken. … Hier, da hat er immer noch eine kleine Narbe.“

Er strich Matzus Haare am Hinterkopf zur Seite und entblößte eine feine Narbe.

„Aber das hättest du doch sagen können. Ich hätte doch verstanden, dass du deshalb Angst hast.“

„Ich habe keine Angst“, fauchte der Angesprochene.

„Ist doch nicht so schlimm, das braucht dir nicht peinlich zu sein.“

„Takakura!“

„Ist gut jetzt kleiner Bruder, ihr habt genug gestritten.“

„Aber…“

„Ich will nichts hören, du bist kein kleines Kind mehr und jetzt lass los, unser rothaariger Freund ist schon eifersüchtig.“

Er grinste Tatsumi an, der daraufhin rot anlief und sich verlegen zur Seite drehte.

Widerwillig ließ Matzu seinen Bruder los und fragte mürrisch: „Wieso seid ihr eigentlich hergekommen? Doch wohl sicher nicht, weil Takakura mich geärgert hat, oder?“

Der Rothaarige stellte sich etwas näher zu Satoshi und antwortete: „Wir wollen los und noch was essen gehen. Kommt ihr mit?“

Provozierend legte der Grünhaarige Matzu einen Arm um die Schultern und grinste: „Klar kommen wir mit, Matzus Angst kann ich auch beim nächsten Mal kurieren. Stimmt’s Süßer?“

Einen erneuten Wutausbruch vorbeugend, streichelte er dem Jüngeren mit der freien Hand über die Wange, ließ schließlich den Daumen zärtlich über seine Lippen gleiten.

Tatsächlich war dieser so beschämt, dass er nicht ein Wort erwiderte, sondern sich einfach widerstandslos in Richtung Hallenausgang führen ließ.
 

Die Vier holten aus ihren Schließfächern ihr Duschzeug, damit sie sich das Chlor vom Körper waschen konnten und gingen schließlich in den großen Gemeinschaftsduschraum.

Hinten an der Wand gab es zwei abgetrennte Duschen, während der Rest offen war.

Sofort schnappten sich Tatsumi und Matzu die - zu ihrem Glück - freien Kabinen, da sie jeweils einen Beobachter hatten.

Normalerweise hätte es dem jüngeren Lilahaarigen nichts ausgemacht die öffentlichen Duschen zu benutzen, sich nackt vor seinem Bruder zu zeigen, doch Takakuras Blick ließ einen seltsamen Schauer über seinen Körper gleiten.
 

Als sie schließlich das Schwimmbad verließen, fragte der Grünhaarige: „Matzu, warum hast du dir die Haare nicht geföhnt? Willst du krank werden?“

„Ich werde nicht gleich krank, nur weil ich mal mit nassen Haaren herum laufe. Außerdem trocknen die auch von alleine ganz schnell und das Wetter ist auch noch ziemlich warm. Und verdammt noch mal, nenn…“

Eko beendete seinen Satz, bevor er selbst dazu kam: „Mich nicht beim Vornamen! .. Ist ja gut, ich weiß, dass du das nicht magst.“

„Dann tu es auch gefälligst nicht mehr.“

„Mal sehen.“

„Takakura!“

Die anderen Beiden mussten schmunzeln, diese Streithähne waren einfach unverbesserlich.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Es blieben inzwischen nur noch zwei Wochen, bis zum Abgabetermin ihrer Arbeiten, doch beide Gruppen lagen gut in der Zeit.

In der kommenden Woche trugen sie ihre letzten nötigen Informationen zusammen und beschlossen diese am Freitagnachmittag auf dem Computer zusammenfassen - ausnahmsweise mal nicht in der Bibliothek, sondern im Park, da sie eh Laptops benutzen würden.

Doch der Betreuungslehrer für die Theater-AG hatte bereits andere Pläne.

Er wollte nämlich, dass Satoshi die am Freitag nach der sechsten Stunde stattfindende Theaterprobe beaufsichtigte, da er selbst nicht anwesend sein konnte.

Dem war nicht wohl bei der Sache, normalerweise hätte er sofort zugesagt, aber sein kleiner Rotschopf freute sich doch immer so darauf mit ihm Zeit zu verbringen.

Schließlich ließ er sich aber doch überreden.

Diese Neuigkeit gefiel Tatsumi wie erwartet überhaupt nicht.

Er sagte zwar nichts, doch seine Augen sprachen Bände.

Entschuldigen krauelte der Ältere ihm durchs Haar: „Ich konnte nicht ‚nein’ sagen.“

„Wie… wie lange dauert die Theaterprobe denn?“

„Drei Stunden.“

„Ich könnte ja mitkommen und nebenbei schon mit dem Abschreiben anfangen“, schlug der Jüngere flüsternd vor.

„Ist dir das nicht zu langweilig?“

„Nein, ich möchte auf dich warten und da ist es doch nur sinnvoll, wenn ich schon mit der Arbeit anfange. .. Bitte.“

Wie der Rothaarige ihn so bettelnd anschaute, sah er unglaublich süß aus, fand Satoshi und konnte nicht widerstehen dem Kleineren einen zärtlichen Kuss auf die Lippen zu geben.

Verlegen senkte Tatsumi daraufhin seinen Blick und fragte leise: „Heißt das du bist einverstanden?“

„Ja, du bist einfach zu niedlich, um dir einen Wunsch abzuschlagen.“

Glücklich lächelte der Kleineren und ließ sich an seine Schulter sinken.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Nachdem am Freitag die letzte Stunde vorbei war, warteten die Vier, bis sie alleine im Klassenraum waren.

Kaum waren alle gegangen, stand Matzu auf und kuschelte sich in die Arme seines großen Bruders.

„Onii-chan, ich will nach Hause, mir geht’s nicht gut.“

„Ich hab schon bemerkt, dass du die ganze Woche nicht so gut drauf warst, aber du weißt doch, dass ich noch zur Theater-AG muss.“

„Aber ich will nicht alleine nach Hause, ich will dass du bei mir bleibst.“

Sanft schob Satoshi ihn zurück auf den Stuhl, damit er ihn ansehen konnte: „So einfach geht das nicht, das weißt du doch.“

„Aber unsere Eltern sind nicht da, ich wäre ganz allein zu Hause. Bitte Sa-chan“, bettelte der Kleinere, was den Geduldsfaden des Grünhaarigen gefährlich strapazierte.

„Jetzt stell dich nicht so an, du bist kein kleiner Junge mehr. Geh gefälligst ohne ihn nach Hause, so wie du aussiehst hast du bestimmt Fieber und gehörst deshalb auch ins Bett.“

Ohne zu zögern nahm er Matzus Gesicht in die Hände und legte die Lippen an seine Stirn.

Irritiert über die plötzliche Annäherung saß der jüngere Lilahaarige einfach nur da, bis Eko sich wieder von ihm löste.

„Ja, du hast definitiv Fieber. Geh Heim.“

Satoshi legte dem Kleinen die Hand auf die Stirn und stimmte schließlich dem Grünhaarigen zu: „Er hat recht, du hast Fieber und gehörst ins Bett. Außerdem will ich nicht, dass du deine Erkältung wieder verschleppst.“

Der Grünhaarige wurde hellhörig: „Wieder verschleppst? Was meinst du damit Toshi?“

„Na ja, mein Brüderchen war schon mal erkältet, wollte aber partout nicht zum Arzt bzw. im Bett bleiben und die Erkältung auskurieren. Der Endeffekt war, dass er mit einer angehenden Lungenentzündung ins Krankenhaus musste.“

Schüchtern melde sich auf einmal der Rothaarige zu Wort: „Was ist mit unseren Referaten?“

„Ich mach unsere Arbeit allein fertig und da Matzu krank ist, wird Eko wohl oder übel ihre machen müssen“, antwortete der ältere Kon-Bruder, was den Kleinen betrübte.

Er verstand natürlich, dass Satoshi sich um seinen kranken Bruder kümmern wollte, dennoch bedeutete das auch, dass sie keine Zeit miteinander verbringen könnten.

Der Rothaarige versuchte sich seine Enttäuschung nicht anmerken zu lassen, was ihm eher schlecht als recht gelang, weshalb Eko auch zu seinen Gunsten den Vorschlag machte: „Ich könnte den Kleinen doch nach Hause bringen und mich um ihn kümmern. Dann kann Toshi seine Theater-AG beruhigt beaufsichtigen und sich danach in Ruhe mit Tatsumi zusammensetzten. Ich kann auch arbeiten, während Matzu sich ausruht.“

Plötzlich meldete der Jüngste sich wieder: „Hört auf, es ist doch nicht mehr so lange. Ich warte einfach, bis Onii-chan fertig ist und dann gehen wir gemeinsam zu uns, um zu arbeiten. So schlecht geht’s mir nun auch wieder nicht.“

Um seine Worte zu bekräftigen, stand der Lilahaarige ruckartig auf, wofür er prompt die Retourkutsche erhielt.

Ihm wurde schwindelig und er fiel zurück auf den Stuhl.

„Ma-chan“, kam sofort der erschrockene und zugleich ermahnende Ruf des Ältesten.

„Schon gut, ich bin nur zu schnell aufgestanden.“

„Du bist unmöglich“, schimpfte Satoshi: „Ich werde die AG wohl schwänzen und mit dir nach Hause gehen müssen, so unvernünftig, wie du bist.“

„Aber dann kriegst du doch Ärger. Der AG-Betreuer verlässt sich auf dich.“
 

Das war genug.

Dem Grünhaarigen riss der Geduldsfaden endgültig.

Hatte er nicht deutlich genug gemacht, dass er sich um den Kleinen kümmern wollte?

Nicht zu fassen.
 

Wütend wandte er sich an Matzu: „Jetzt reicht’s aber! Ich bring dich nach Hause und pass auf dich auf, solange dein Bruder sich um seinen Kram kümmert! Und keine Widerrede mehr!“

„Aber“, setzte der Lilahaarige an, wurde aber sofort mit einem warnenden Blick seitens Eko zum Schweigen gebracht.

„Gut so. Was macht ihr beiden eigentlich noch hier? Ab zur AG, wir sehen uns heute Abend.“

Während Satoshi seinem schmollenden Bruder einen Kuss auf die Stirn gab, lächelte der Rotfuchs seinen besten Freund dankbar an.

„Geht endlich, sonst verpassen wir den Bus“, trieb der Grünhaarige sie zur Eile an, während der Jüngste die Stirn kraus zog: „Wieso den Bus? Wir wohnen doch nicht weit von hier.“

„Für einen mit Fieber schon. Ich fahre lieber zehn Minuten mit dem Bus, als dich unterwegs von der Straße aufzusammeln, weil du zusammenbrichst.“

„Ich bin kein Schwächling, so ein bisschen Fieber haut mich nicht gleich um.“

„Ja, ja, ich weiß, dass du große Töne spucken kannst. Komm jetzt mein Kleiner.“

„Ich bin nicht…“

„Dein Kleiner? Schon verstanden mein Süßer und jetzt ab nach Hause.“

Er schnappte sich ihre Taschen, nahm Matzus Hand und machte sich schließlich mit ihm auf den Weg zur Bushaltestelle.
 

Bei Matzu zu Hause angekommen, staunte der Grünhaarige nicht schlecht über das große Haus.

Ihre Eltern verdienten wohl echt nicht schlecht.

Beeindruckt betrat er das Haus und fragte: „Wo ist dein Zimmer? Du gehst sofort ins Bett.“

„Ja, Mama“, antwortete der Kleinere schnippisch und führte ihn zu seinem Zimmer, wo er sich gleich erschöpft aufs Bett fallen ließ.

„Ich guck mal, ob ihr irgendwo was gegen Fieber habt und dann koch ich dir was zum essen.“

„Danke, aber ich möchte nicht vergiftet werden.“

„Frechheit.“

Er zog die Bettdecke unter dem Körper des Jüngeren heraus und deckte ihn liebevoll zu.

„Bin gleich zurück“, erklärte er, bevor er das Zimmer verließ.
 

Grummelnd zog Matzu sich die Decke über die Nase.

Wieso machte der Kerl das?

Aus welchem Grund kümmerte er sich um ihn, deckte ihn sogar zu?

Was hatte er denn davon?

Natürlich, es war so offensichtlich, dass der Lilahaarige sich gegen die Stirn hätte klatschen können.

Er tat das sicher nur wegen seinem geliebten Rothaarigen, für seinen Fuchs.

Wieso musste sich eigentlich ständig alles um ihn drehen?
 

Als Eko ein paar Minuten später zurück kam, hatte er eine Tablette und ein Glas Wasser bei sich, was er beides dem Jüngeren reichte: „Hier, das hilft gegen dein Fieber. Nimm die Tablette und dann ruh dich aus. Ich sehe mir derweil mal an, was ich an essbares in der Küche finde.“

„Okay“, nuschelte der Lilahaarige, woraufhin Eko ihm noch mal liebevoll durchs Haar strich.
 

Eine halbe Stunde verging, bevor der Grünhaarige erneut zurück kam, dieses Mal mit einem Teller Hühnernudelsuppe: „Hier, die tut dir sicher gut. Ist zwar nur ne fertig Hühnersuppe, aber das ist besser als gar nichts. Ich hab dir auch noch ein paar Nudeln rein getan, die magst du doch.“

„Woher willst du das denn wissen?“

„Na von letzten Samstag. Weißt du nicht mehr, wir sind doch nach dem Schwimmen noch was essen gegangen.“

„Stimmt… aber ich hab’s doch nur beiläufig erwähnt.“

„Und ich hab’s mir gemerkt. Setzt dich hin.“

Matzu folgte der Aufforderung und setzte sich mit dem Rücken an die Wand.

Der Ältere reichte ihm den Teller, bevor er sich zu ihm auf die Bettkante setzte und fragte: „Wieso guckst du denn so misstrauisch?“

„Ich mag keine Hühnersuppe, auch nicht mit Nudeln drin.“

„Iss wenigstens ein bisschen, bitte.“

Knurrend schaute Matzu den Größeren neben sich einen Moment an, bevor er widerwillig den Löffel in die Hand nahm und anfing zu essen.

„So ist es gut. Ich wusste doch, dass selbst du nicht so unvernünftig bist noch einmal eine verschleppte Erkältung zu riskieren Matzu.“

„Du sollst das nicht machen. Bitte hör auf mich so zu nennen.“

„Warum sträubst du dich so sehr dagegen?“

„Das ist mir einfach zu vertraulich. Wir streiten uns doch fast ununterbrochen und würden wir nicht zusammen arbeiten müssen, würden wir doch gar nicht miteinander reden.“

Er senkte seinen Blick, um dem Älteren auszuweichen.

„Aber jetzt arbeiten wir nun mal zusammen und sind doch auch Freunde, zwar echt verquere, aber das ist doch egal. Es ist doch nur normal, wenn wir uns jetzt auch beim Vornamen nennen. Selbst dein sonst so kühler Bruder lässt sich von mir ‚Toshi’ nennen und ruft mich beim Vornamen.“

„Hast du gerade ‚Freunde’ gesagt? Wie kommst du denn auf den Unsinn? Wir sind ganz sicher keine Freunde und das werden wir auch nicht! Was bildest du dir eigentlich ein? Hast du schon vergessen, was du mir selbst gesagt hast? Dein einziger Freund ist Saiga! Außerdem glaubst du mir eh nie, wenn ich dir etwas sage! Du behauptest immer ich sei mit meinem Bruder zusammen! Ich kann dich nicht leiden, du gehst mir einfach nur auf die Nerven! Ich hasse dich!“

Diese Worte verletzten den Grünhaarigen sehr, weshalb er aufstand und kühl entgegnete, bevor er das Zimmer verließ: „Iss deine Suppe auf und dann schlaf. Ich setzte mich an den Esstisch im Wohnzimmer und mache unsere Arbeit.“
 

Ob das zu hart war?

Aber er hatte es doch verdient, wenn er glaubte sich so einfach die Freundschaft des Jüngeren ergaunern zu können.

Wie kam er eigentlich auf so was?

Wo sie sich doch überhaupt nicht verstanden und nur am zanken waren...

Komischer Kerl… aber er hatte sich um ihn gekümmert.

Er hatte ihm Essen gemacht, ihn liebevoll umsorgt, ihn sogar gebeten etwas zu essen… gebeten und nicht befohlen… zumindest bis er seinen kleinen Wutanfall bekommen hatte…

Dennoch, sie waren nun mal keine Freunde!
 

Das alt bekannte schlechte Gewissen machte sich in dem Magen des Lilahaarigen breit, während seine goldenen Augen die dampfende Suppe fixierten.

Gedankenverloren begann er diese in sich reinzuschaufeln, bis der Teller leer war.

Müde stellte er ihn auf den Nachttisch, kuschelte sich in sein Bett und schloss erschöpft die Augen, den erneuten Gedanken an den Grünhaarigen verdrängend.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Schweren Herzens ging Eko in die Wohnstube und setzte sich an den Esstisch, auf dem er schon ihre Arbeitsmaterialien gelegt hatte.

Doch nach arbeiten war ihm im Augenblick nicht zu mute.

Es schmerzte, was der Kleine ihm an den Kopf geworfen hatte.

Wenn er es sich recht überlegte, war er noch nie so hart zurückgewiesen worden, dabei bedeutete ihm der Lilahaarige inzwischen so viel.

Er hatte sich wieder einmal dazu hinreißen lassen anzunehmen er hätte mit jemandem Freundschaft geschlossen.

Er hatte geglaubt, dass Matzu ähnlich fühlen würde.

Natürlich hatte er recht, sie stritten fast ununterbrochen, aber wie oft hatte der Jüngere seine Nähe zugelassen?

Oft genug, um auf diese falsche Annahme zu kommen, wie der Grünhaarige fand.

Doch er musste einsehen, dass…

dass der Kleine ihn wohl hasste und ihn nur in seiner Nähe geduldet hatte.

Es war nicht einfach das zu akzeptieren, besonders weil er gedacht hatte, dass er sich damit abgefunden hatte, dass sein einziger Freund Tatsumi war.

Anscheinend hatte er es nicht getan.

Wie sollte das jetzt mit ihnen weitergehen?

Sollte er sich einfach so verhalten, als sei nichts gewesen?

Oder sollte er sich mehr zurück halten?

Aber wenn er das tat, würde Matzu sicher bemerken, wie sehr er unter der Abfuhr litt, so genau kannte er sich.

Ach, es war doch zum verrückt werden.

Warum musste immer alles so kompliziert sein?

Konnte nicht einfach mal was in seinem Leben klappen?

Offensichtlich nicht, es war ihm wohl nicht vergönnt…
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Nach nicht ganz drei Stunden war die Theater-AG endlich zu Ende.

Tatsumi und Satoshi verließen gerade die Schule, als der Ältere sagte: „Lass uns zu mir gehen, da können wir auch arbeiten.“

„Du willst also zu deinem Bruder…“

„Ja, ist doch verständlich.“

„Natürlich ist es dass... es ist nur, wenn es wegen Eko ist, er passt gut auf ihn auf. Sie streiten sich zwar immer, aber Eko kümmert sich um Kranke immer total liebevoll, egal worüber sie sich vorher gestritten haben. Er passt gut auf Matzu auf.“

Der Ältere schmunzelte: „Du befürchtest wohl, dass mein Brüderchen mich nicht mehr zu dir lässt, wenn wir jetzt zu mir gehen, was? Süß, wie du versuchst mehr Zeit mit mir alleine herauszuschinden.“

Errötet senkte der Jüngere seinen Blick: „Tut mir leid, lass uns gehen.“

„Quatsch, das braucht dir doch nicht leid tun. Matzu ist ja nun wirklich kein kleines Kind mehr, der kommt schon ein paar Stunden ohne mich aus, wenn Eko bei ihm ist. Wenn du mir Ekos Nummer gibst, ruf ich ihn nur schnell an und frag wie es unserem Patienten geht und wenn er nicht gerade 39° Fieber hat gehen wir in den Park.“

„Wirklich“, fragte der Rothaarige überrascht und schaute den Älteren nun doch an.

„Klar.“

Er gab seinem Rotschopf einen bestätigenden Kuss auf die Stirn, der daraufhin glücklich sein Handy herausholte, damit sie den Grünhaarigen anrufen konnten.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Eko hatte gar nicht bemerkt, wie die Zeit verflogen war, als er plötzlich einen Anruf erhielt: „Ja?“

„Ich bin’s Satoshi. Wie geht’s Matzu?“

„Ich hab ihm was gegen das Fieber gegeben und was zu essen gemacht. Ich denke, dass er jetzt schläft. Warte, ich schau kurz nach.“

„Okay.“

Schwerfällig erhob der Grünhaarige sich und betrat leise das Zimmer des jüngeren Lilahaarigen, der friedlich schlief.

Vorsichtig fühlte er seine Stirn und verließ dann wieder den Raum.

„Er schläft und das Fieber ist auch runter gegangen.“

„Gut, wenn es dir nichts ausmacht noch eine Weile auf ihn aufzupassen, gehen Tatsumi und ich noch zum arbeiten in den Park. Ist das in Ordnung für dich?“

„Sicher, geht ihr nur. Außerdem will ich nicht riskieren, dass mein kleiner Fuchs auf mich böse ist, weil ich dich ihm wegnehme.“

Sie mussten lachen, während der besagte Rothaarige den Kopf leicht schief legte und sich fragte was denn plötzlich so lustig war.

„Also dann bis später Eko.“

„Ja, viel Spaß euch beiden.“

Sie legten auf und der Grünhaarige ging noch einmal zu dem Jüngeren ins Zimmer.

So leise wie möglich kniete er sich vors Bett und strich ihm eine vorwitzige Haarsträhne aus dem Gesicht.
 

//Wie niedlich er aussieht, wenn er schläft und vor allem so friedlich. Wer ihn so sieht, könnte auf den dummen Gedanken kommen er sei ein lieber Kerl, den nichts aus der Ruhe bringt. Aber ich weiß es besser…//
 

Er seufzte leise.
 

//Ich weiß, dass er nichts mit seinem Bruder hat, aber ich hege den Verdacht, dass er in ihn verliebt ist. Ich Dummkopf dachte tatsächlich ich könnte ihn vielleicht von ihm ablenken, indem ich seine ganze Aufmerksamkeit auf mich lenke. Nur deshalb ärgere ich ihn ständig und weil er dann so unglaublich süß aussieht. … Ach Matzu …//
 

Traurig strich er mit den Fingerspitzen über die rosigen Lippen des Jüngeren, der halb auf der Seite, halb auf dem Rücken lag.

Er war so unglaublich schön…

Ohne weiter nachzudenken beugte der Ältere sich zu dem Kleineren hinunter, wollte seine Lippen auf die Matzus legen.

Als er jedoch den warmen Atem des Lilahaarigen auf seinen Lippen spürte, hielt er inne und zog sich schließlich zurück.

Er kam zu dem Schluss, dass er das lieber lassen sollte, er hatte seinen ersten Kuss - Satoshi nicht mitgerechnet - gestohlen und das würde ihm genügen müssen.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

So, hier mal ein etwas längeres Kapi für euch, dementsprechend, dass es dieses Mal zwei Wochen gedauert hat ^.^
 

Ich hoffe es gefällt euch und ihr habt gelernt:

Nasse Haare machen doch krank, wenn man so doof ist und sie draußen in der Natur trocknen lässt (oder auch nicht ^^°)
 

Ich quake schon wieder Blödsinn ^^°
 

In dem Sinne: man liest sich und ganz lieben Dank an alle, die mein FF lesen und mir Kommis dalassen -^.^-

Reaktion

Tief seufzend entließ Eko die Luft aus seinen Lungen, lehnte sich dabei mit dem Rücken an den kleinen Nachttisch.
 

Wieso nur konnte der Lilahaarige nicht immer so friedlich aussehen, wie im Schlaf?

Wieso konnte er von ihm nicht als Freund akzeptiert werden?

Was um Himmels Willen sollte der Grünhaarige denn nun tun?

Wie sich in Zukunft verhalten?
 

Immer wieder schwirrten die selben Fragen durch seinen Kopf, während er innerlich völlig aufgewühlt den Kleineren beobachtete.

Beinahe eine Stunde war vergangen, als er sich endlich aufraffte und an den Esstisch zurückkehrte.

Wie paralysiert setzte er sich vor den Laptop und begann stupide den Text abzutippen, ohne auch nur ansatzweise den Inhalt dessen zu erfassen.

Man hätte ihm genauso gut eine Gebrauchsanweisung für irgendein Küchengerät vorlegen können und er hätte es nicht bemerkt, es einfach nur abgetippt.
 

Gegen Einbruch der Dunkelheit kam der ältere Kon-Bruder zusammen mit Tatsumi nach Hause und wunderte sich über die Stille.

Er hatte eigentlich erwartet, dass die beiden Streithähne wieder in Aktion wären.

Überrascht bemerkte er im nächsten Moment das schmale Licht, das aus dem Wohnzimmer drang, nahm seinen kleinen Fuchs an die Hand und zog ihn mit sich ins Zimmer.

Kaum hatte er die Tür aufgestoßen, erblickte er den völlig abwesenden Grünhaarigen, der ihre Ankunft nicht im geringsten bemerkt zu haben schien.

Vorsichtig näherte er sich ihm: „Eko? Wir sind jetzt da.“

Mit völlig verschleierten Augen schaute der Jüngere zu dem Lilahaarigen auf, brauchte einen Augenblick, um überhaupt zu realisieren, wer ihn da angesprochen hatte.

„Toshi…“

Er schüttelte den Kopf heftig, um wieder zu klarem Verstand zu kommen und grinste dann die beiden Heimkehrer an: „Und, hattet ihr noch Spaß zu zweit?“

Sofort errötete der Kleinere ein wenig und trat einen Schritt rückwärts, damit es die anderen Beiden nicht bemerkten.

Satoshi hingegen erwiderte das Lächeln: „Ja, den hatten wir wirklich.“

„Ward ihr noch im Park, wie wir ursprünglich mal wollten?“

„Ja und es war herrlich, ich glaube hätte Tatsumi nicht schon während der Theater-AG vorgearbeitet, wären wir nicht mal ansatzweise mit der Hälfte fertig geworden.“

„Sa-chan“, schmollte der Rothaarige beinahe ermahnend.

„Als ob ich nicht wüsste, dass ihr die Zweisamkeit ausgenutzt habt“, erwiderte der Sitzende.

„Trotzdem…“

Die beiden Älteren mussten unwillkürlich bei Tatsumis Schmollerei lachen, beruhigten sich aber vorsichtshalber lieber schnell wieder, damit ihr Kleiner ihnen nicht böse war - seinem Blick zufolge hätte das nämlich durchaus passieren können.
 

„Und wie ist es bei euch gelaufen“, fragte der Rotfuchs schließlich, um vom derzeitigen Thema abzulenken.

Ekos Lächeln erstarb.

„Ich hab ihn gleich ins Bett gesteckt und ihm was gegen das Fieber gegeben, bevor ich ihm eine Hühnernudelsuppe gemacht habe.“

„Die er nicht gegessen hat“, stellte der Größte überzeugt fest.

„Falsch, er hat zwar gemosert, aber schließlich hat er doch einen Teller voll gegessen.“

Perplex starrte Satoshi ihn an: „Du veralberst mich doch. Weder meine Eltern noch ich selbst haben Matzu je dazu gebracht Suppe zu essen.“

„Nun, dann kann ich ja stolz auf meine Leistung sein. Wenn du willst überzeug dich selbst, der leere Teller steht noch neben seinem Bett.“

Misstrauen schlich sich in den Blick des Lilahaarigen: „Du lügst doch.“

„Nö, wozu auch?“

„Das muss gelogen sein“, behaarte der Ältere, was Tatsumi veranlasste ihm beschwichtigend eine Hand auf die Schulter zu legen: „Lass gut sein. Es ist nun mal so, Eko hat doch gar keinen Grund wegen so etwas zu lügen.“

„Stimmt leider.. Sorry, ich hatte nur die ganzen Szenen im Kopf, bei denen wir gescheitert sind ihm auch nur einen Löffel zu Gemüte zu führen. Einmal hat er sogar vor Wut den vollen Teller zu Boden gekickt. Echt erstaunlich.“

„Okay, ich geh dann mal, ich kann den Rest auch zu Hause fertig machen.“
 

Als der Rothaarige beobachtete, wie Eko erneut abwesend seine Sachen zusammenpackte, bekam er ein seltsames Gefühl in der Magengegend.

Irgendwas stimmte offensichtlich nicht mit dem Grünhaarigen, doch was war geschehen?
 

„Ich bring dich noch zur Tür“, erklärte Satoshi.

Er und Eko verließen den Raum, gingen auf den Flur, wo der Jüngere sich anzog.

Gerade wollte er nach dem Türknauf greifen, als er inne hielt und sich noch einmal zu dem Lilahaarigen umdrehte: „Toshi?“

„Ja?“

„Sind… sind wir eigentlich Freunde?“

„Ich denke wir sind auf dem besten Weg Freunde zu werden.“

„Und was würdest du jemandem antworten, wenn er dich fragt, ob wir Freunde sind?“

„Worauf willst du hinaus?“

„Was würdest du antworten?“

„Ich würde.. ich würde ja sagen. Wenn ich nein sagen würde, wäre das eine Lüge.“

„Danke Toshi.“

Bevor der Lilahaarigen wusste, wie ihm geschah, hatte der Jüngere auch schon die Arme um seine Schultern gelegt und ihn kurz fest gedrückt.

Danach ließ Eko ihn los und verließ das Haus mit den Worten: „Bis Montag dann. Kümmere dich gut um Matzu.“

Den letzten Satz hatte er eigentlich gar nicht sagen wollen, besonders nicht nachdem was zwischen diesem und ihm vorgefallen war, doch es war ihm einfach so rausgerutscht.

Verwirrt schaute Satoshi seinem neuen Freund nach.
 

Was war denn das gewesen?

Was war mit dem Grünhaarigen los?

Wieso stellte er ihm so komische Fragen und umarmte ihn plötzlich?
 

„Sa-chan?

Der Rothaarige hatte im Türrahmen des Wohnzimmers gestanden und alles mit angesehen, wodurch das flaue Gefühl in seinem Magen noch bestärkt worden war.

Sachte berührte er den Rücken des Größeren, er hatte das dringende Bedürfnis sich an ihn zu schmiegen, jedoch waren sie immer noch kein Paar.

Er wusste nicht, ob er das einfach so tun durfte.

Doch Satoshi hatte sofort bemerkte wonach es ihm verlangte und schloss den Kleinen in seine Arme: „Das war komisch, selbst für Eko.“

„Ja, so hab ich ihn noch nie erlebt. Irgendwas muss passiert sein, als die Beiden alleine waren.“

„Mal sehen, vielleicht krieg ich ja was aus Matzu raus.“

„Vielleicht, aber lass ihn heute damit in Ruhe, er ist immer noch krank.“

„Klar“, grinste der Lilahaarige und knuddelte seinen Kleinen ganz fest, bevor auch er sich auf den Heimweg machte.
 

Nachdem Tatsumi gegangen war, schaute der Älteste nach seinem Bruder, der immer noch friedlich schlief.

Vorsichtig setzte er sich aufs Bett, stützte sich mit der linken Hand neben dem Kissen ab und streichelte mit der Anderen sachte über die Wange des Schlafenden, wobei er unweigerlich lächeln musste.

„Eko“, schnurrte der Jüngere plötzlich, griff sich die ihn streichelnde Hand und schmiegte sich an sie.

‚Wusste ich’s doch, dass du ihn in Wahrheit gern hast, du kleiner Zankapfel’, dacht Satoshi schmunzelnd.

Grinsend beugte er sich zu seinem kleinen Bruder runter und küsste ihn sanft auf die Stirn: „Werd bloß schnell wieder gesund, damit ihr wieder streiten könnt.“
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Am Samstagmorgen erwachte Tatsumi immer noch mit dem selben flauen Gefühl, wie am Vorabend, weshalb er auch sofort nach seinem Handy griff.

Er musste unbedingt wissen, was mit dem Grünhaarigen los gewesen war.

„Ja“, meldete sich eine raue, missgelaunte Stimme.

„Ich bin’s Tatsumi. Hab ich dich geweckt?“

„Nein, ich bin schon eine ganze Weile wach.“

„Seit wann stehst du denn am Wochenende vor Elf auf?“

„Ist doch egal.“

„Eko? Bist du okay? Ist irgendwas mit Matzu gewesen? Du warst gestern Abend schon so komisch.“

„Es geht mir gut, ich war gestern nur von diesem elenden Abschreiben genervt. Mach dir keine Gedanken.“

„Sicher? Wollen wir uns nachher nicht vielleicht treffen?“

„Nein, geh du lieber zu deinem Liebsten, ich hau mich noch mal aufs Ohr.“

„Eko?“

„Ganz sicher mein Kleiner.“

„Na gut, dann sehen wir uns Montag in der Schule.“

„Bis Montag.“

Sie legten auf und der Rothaarige ließ sich zurück in die Kissen fallen.

Dieses Gespräch hatte ihn wiedererwartend nicht beruhigt, eher noch das Gegenteil, doch sein Freund wollte offensichtlich nicht über seine Sorgen sprechen.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Betrübt schmiss der Grünhaarige sein Handy auf den Knautschsack, in der Ecke seines Zimmers und zog sich erneut die Bettdecke über den Kopf.

In Wahrheit hatte er die ganze Nacht kein Auge zugetan.

Immer wieder schwirrten Matzus Worte durch seine Gedanken und ließen sein Herz verkrampfen - zu sehr hatten sie ihn verletzt.

Dazu kamen noch die vielen Fragen die Zukunft betreffend.

Am liebsten hätte Eko sich für immer in seinem Bett verkrochen und wäre dem jüngeren Lilahaarigen nie wieder begegnet.

Doch das war leider reines Wunschdenken.

Das Schlimmste aber war ja noch nicht mal, dass sie sich in der Schule unweigerlich begegnen würden, sondern ihre Gruppenarbeit.

Wie sollte er das nur alles hinbekommen ohne vor Verzweiflung los zu schreien, wie es das unangenehme Kribbeln in seiner Magengegend verlangte?

Es war doch einfach nur zum heulen…
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Besorgt wartete der Rothaarige - wie jeden Schulmorgen auf der Treppe sitzend - auf seine Freunde.

Stillschweigend beobachtete er wie Eko den Schulhof betrat, zielstrebig auf ihn zukam und sich zwischen seine Beine setzte.

Seufzend ließ er sich rücklings in die Arme des Jüngeren sinken und legte sich seine Arme um die Taille.

„Noch müde“, fragte der Rothaarige vorsichtig.

„Hmh.“

„Ist das der einzige Grund, warum du dich so an mich schmiegst?“

Der Grünhaarige schwieg, es tat zu weh, was Matzu gesagt hatte, als dass er es noch einmal wiederholen wollte.

Liebevoll streichelte der Rothaarige dem Älteren mit einer Hand über den Oberarm, lehnte dabei den Kopf an seinen: „Du musst es mir nicht sagen, aber ich bin für dich da, das weißt du doch, oder?“

„Klar.“

Als der Ältere bemerkte, wie die Kon-Brüder den Hof betraten, drückte er die Stirn in die Halsbeuge seines Freundes und schloss seine Augen.

‚Irgendwas ist hier oberfaul’, schoss es daraufhin dem Kleineren durch den Kopf, während er die Arme enger um Eko schlang.

„Guten Morgen kleiner Rotfuchs“, grinste der ältere Lilahaarige, worauf der Angesprochene verlegen erwiderte: „Morgen ihr Beiden.“

„Morgen“, murrte der Jüngste und linste zu dem Grünhaarigen.
 

Wie er sich wohl nun verhalten würde?

Ob er so weiter machte wie bisher, als sei nichts vorgefallen?

Doch nach dem Blick des Grünhaarigen am Freitag zu urteilen war er ziemlich verletzt, da ging das wohl eher nicht.

Wahrscheinlich verkroch er sich deshalb in den Armen des Rotschopfes.

Warum nur bereitete Matzu dieses Bild solch eine Wut im Bauch?

Was störte ihn denn bitte schön daran, wenn dieser aufdringliche Kerl endlich genug von ihm hatte und zu seinem Schatzi zurückkehrte?

Das konnte ihm doch nur recht sein.

Trotzdem gefiel es ihm nicht, nur konnte er sich den Grund dafür nicht erklären.
 

„Eko, schläfst du“, fragte Satoshi plötzlich und riss seinen Bruder aus den Gedanken.

Nur äußerst widerwillig hob der Angesprochene den Kopf und murrte: „Jetzt nicht mehr.“

„Na nu, bist doch sonst kein Morgenmuffel, was’n los?“

„War viel los am Wochenende, hab nicht viel geschlafen.“

Er setzte sich leicht auf, kramte etwas kleines viereckiges aus seiner Tasche und warf es schließlich Matzu mit den Worten Hey Kleiner, fang zu.

Perplex fing der jüngere Kon-Bruder das kleine Etwas auf, was sich als USB-Stick herausstellte und fauchte: „Sag nicht Kleiner zu mir! Außerdem was soll ich hiermit?!“

Der Jüngste hielt wütend den Stick hoch.

„Da ist unsere Projektarbeit drauf. Ich hab die Aufzeichnungen vollständig abgetippt, jetzt bist du dran. Koregier sie und bring alles in eine ordentliche Form.“

„Wieso ich?! Mach’s gefälligst selbst!“

„Weil du nun mal mein Gruppenpartner bist und auch was tun musst! Ich hab schon Stunden damit zugebracht alles auf den Computer zu übertragen! Sei nicht immer so faul!“

Ruckartig stand der Grünhaarige auf, zog Tatsumi ebenfalls auf die Beine und dann fort in Richtung Eingangstür: „Komm Tatsumi, lass uns reingehen. Hier ist mir die Luft zu dick.“

„A.. aber Eko…“

Entschuldigend lächelte er Satoshi zu, bevor er im Gebäude verschwand und zu seinem wütenden Freund aufschloss.
 

Dem älteren Lilahaarigen kam Ekos Reaktion nur gelegen, so hatte er endlich einen Grund seinen Bruder zu fragen: „Ist da irgendwas am Freitag zwischen euch vorgefallen?“

„Nein“, motzte der Kleinere und steckte den USB-Stick sorgfältig weg.

„Bist du sicher? Eko war so komisch, als ich mit Tatsumi nach Hause kam und du warst das Wochenende über auch nicht besonders gut drauf.“

„Ich war krank.“

„Dir ging es am Samstag schon wieder hervorragend.“

„Überhaupt nicht!“

„Hey, irgendwas war da doch. Komm schon, raus mit der Sprache. Mir kannst du es anvertrauen, ich bin doch dein Onii-chan.“

Wehleidig kuschelte Matzu sich an den Oberkörper des vertrauen Jungen neben sich: „Es ist alles gut so, wie es ist. Mach dir keine Sorgen um mich.“

„Um dich mache ich mir eigentlich weniger Sorgen, du bist ein Sturkopf. Aber bei Eko sieht die Sache schon anders aus.“

„Was soll das heißen? Er ist doch wie immer, keift mich blöd von der Seite an und klebt an Saiga.“

„Ma-chan, schau doch mal richtig hin. Eko tut immer so taff, aber seine Augen sprechen Bände. Ich hab noch nie zuvor gesehen, dass sie so voller Schmerz und Verzweiflung sind.“

„Schmerz und Verzweiflung? Das hast du dir eingebildet.“

„Ganz sicher nicht.“

Darauf konnte der Jüngere nichts erwidern, wusste er doch, dass sein Bruder recht hatte, da es ihm selbst aufgefallen war.

Zugeben würde er es zwar niemals, doch war es die Wahrheit.

Seufzend schmiegte er sich noch enger an Satoshi und schloss die Augen, bis es zum Unterricht klingelte.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Die Woche verlief nicht gerade angenehm.

Der Rothaarige war nahezu ständig damit beschäftigt als lebendes Kuscheltier herzuhalten, für den völlig deprimierten Eko, während der Verursacher des Stimmungstiefs so tat als sei überhaupt nichts vorgefallen.

Selbst im Unterricht konnte der Grünhaarige es nicht lassen dem Freund nahe zu sein.

Entweder lehnte er sich seufzend an die Schulter seines Nachbars, oder kauerte sich auf dem Tisch zusammen und ließ sich beruhigend durch die Haare kraueln.

Dieser Zustand war einfach nicht zum aushalten, befand Tatsumi, doch seinen Freund zurück weisen kam auf gar keinen Fall in Frage.

Er musste also durchhalten und für den Schweigsamen weiterhin als Schmusekissen da sein.

Natürlich verursachte Ekos Anhänglichkeit auch, dass Satoshi nicht an den Rotfuchs heran kam, doch der versuchte es gelassen zu sehen.

Versuchte wohlgemerkt.

Es war schon schwer für ihn, da Tatsumi und er gerade erst dabei waren einander näher zu kommen und Zeit miteinander verbringen wollten, doch für seine Freunde musste man natürlich da sein und man tat es ja auch gerne.

Matzu schien dieser Zustand alles andere als nahe zu gehen.

Für ihn kam es ja auch gelegen, er war den Grünhaarigen los und seinen verhassten Rotschopf gleich mit, was hieß, dass sein Bruder wieder ihm allein gehörte.
 

Doch wenn er mit der Situation zufrieden war, wieso verspürte er dann dieses nagende Gefühl tief in sich drin?

War es das berühmte schlechte Gewissen, das ihn nicht los ließ?

Oder war es Mitgefühl dem deprimierten Jungen gegenüber?

Tat es ihm leid, so etwas fieses gesagt zu haben?

Aber bedeutete ein schlechtes Gewissen nicht genau das?

Er musste wohl einsehen, dass sein Mundwerk mal wieder schneller, als sein Verstand gewesen war.

Bevor er noch mal so etwas wie ich hasse dich sagte, sollte er wohl in Zukunft besser darüber nachdenken, ob es auch der Wahrheit entsprach.

Aber entschuldigen würde er sich sicher nicht!

Er lief diesem Blödmann doch nicht noch hinterher, so weit käme es noch!
 

~*~*~*~*~*~*~
 

In der großen Pause am Freitag stand der Grünhaarige vor dem Vertretungsplan, als Matzu sich zu ihm gesellte.

„Oh nein, auch das noch“, stöhnte der Jüngere genervt auf.

„Meinst du die zusätzlichen Stunden bei Frau Tanuki, Ma.. Kleiner?“

Es war das erste Mal seit ihrem Streit, dass der Grünhaarige versuchte mit dem Kleineren Kontakt aufzunehmen, weshalb er ihn auch nicht gleich wieder provozieren wollte.

Angriffslustig fauchte Matzu auf die ihm gestellte Frage: „Du nennst mich ja gar nicht mehr beim Vornamen, hast dir meine Anfuhr wohl ganz schön zu Herzen genommen, was?“

Wütend und zutiefst verletzt über die spöttischen Worte des Kleineren packte Eko ihn an den Oberarmen und drückte ihn hart gegen die Wand.

„Wärst du nicht Toshis Bruder, würde ich dich auf der Stelle fertig machen“, drohte er knurrend.

„Hey Eko, was treibst du da“, drang plötzlich die Stimme des älteren Bruders an ihre Ohren, was den Grünhaarigen veranlasste den Jüngeren loszulassen. Gequält antwortete er leise: „Nichts.“

Seine noch viel zu frischen Wunden, waren dank dem Spot seines Peinigers noch vertieft worden.

Der Anblick Ekos trauriger Augen wiederum riefen Schuldgefühle in dem jüngeren Lilahaarigen hervor, weshalb er kleinlaut murmelte: „Tut mir leid, das wollte ich nicht sagen…“

Überrascht wandte der Grünhaarige sich ihm zu, als würde er seinen Ohren nicht trauen.

„Aber wehe du nennst mich gleich wieder beim Vornamen.“

Frech funkelten seine Augen den Älteren an, was diesen unwillkürlich lächeln ließ.

Mit einer Entschuldigung hätte er in eine Million Jahren nicht gerechnet, aber offensichtlich wollte sein kleiner Wirbelwind sich wieder mit ihm vertragen, was das Herz des Grünhaarigen vor Freude hüpfen ließ.

Stürmisch schlang er die Arme um Matzus schmale Taille, zog ihn eng an sich und drückte die Lippen fest auf seine.

Er war einfach zu glücklich, als dass er sich den Kuss hätte verkneifen können.

Während der Geküsste sich erschrocken versuchte zu befreien, stieß Tatsumi zu ihnen und lehnte sich an den inzwischen schmunzelnden Satoshi.

Der Anblick dieser wie üblich zankenden Streithähne war Balsam für ihre Seelen, war diese eine Woche doch schon unerträglich genug gewesen.
 

„Arrgh, fass mich nicht an und knutsch mich erst recht nicht ab du ungehobelter Mistkerl“, fauchte der kleinere Lilahaarige.

„Ach, nun hab dich doch nicht so, es hat dir doch gefallen.“

„Hat es nicht!“

„Dohoch.“

„Takakura!“
 

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Hallo liebe Leser, ich hab wieder einmal ein Kapi fertig gekriegt und hoffe inständig es hat euch gefallen -^.^-
 

*hundeblick aufsetzt*

*bettel*
 

Bitte Kommi am Ausgang hinterlassen

(irgendwie hab ich das Gefühl die nehmen in letzter Zeit ab ^^°)

Eifersucht und ihre Folgen

Das Wochenende hatte jeder der vier Freunde für sich allein verbracht, zur Erholung nach dieser schrecklichen Woche, in der Matzu und Eko zerstritten gewesen waren.

Doch kaum war es Montagmorgen, halte ein fauchender Schrei über den Schulhof: „Takakura!! Nicht schon so früh am Morgen! Kannst du nicht wenigstens bis zur großen Pause mit deinen Übergriffen warten?!“

Die Köpfe der Schüler wandten sich dem jüngeren Kon-Bruder zu, der von einem lachenden Eko geknuddelt wurde und vergeblich versuchte sich zu befreien.

„Jetzt sträub dich doch nicht so mein Wirbelwind, genieß es doch einfach.“

„Nur über meine Leiche“, keuchte der Kleinere, während er immer noch die Hände gegen die Brust des Größeren stemmte.
 

„Süß die Beiden“, schnurrte der Rotfuchs, der seitlich zwischen den Beinen des älteren Lilahaarigen saß und von diesem sanft über den Rücken gekrauelt wurde.

„Ja, wie zwei Raubkatzen.“

Die beiden Streithähne interessierten ihn im Augenblick weniger, sein Interesse galt allein dem schmalen Rücken des Rotschopfes.

Liebevoll fuhr er mit den Fingerspitzen an Tatsumis Wirbelsäule rauf und runter, bevor er in seinem Nacken verhaarte, um ihn dort weiterzukraulen.

Beinahe schnurrend lehnte dieser sich gegen die warme Brust des Älteren und schloss genießerisch die Augen, blendete alle anderen aus seinem Bewusstsein aus.
 

„Onii-chan, jetzt hilf mir doch mal!“

„Sorry, aber ich bin beschäftigt.“

„Verräter!“

Angriffslustig funkelte Matzu den Grünhaarigen an, doch der schien plötzlich nur noch Augen für seinen Fuchs zu haben.

„Hey Toshi, vergiss nicht mir was übrig zu lassen, er gehört uns beiden.“

„Ich weiß, aber Streicheleinheiten dieser Natur obliegen doch wohl eher mir.“

„Streitet euch nicht, jeder weiß, wie weit er gehen kann“, mischte sich nun der Rothaarige ein und schmiegte sich noch ein wenig enger an Satoshi.

Der Jüngste hingegen war mit dieser Unterhaltung so ganz und gar nicht zufrieden, er hasste es, dass sich alles immer nur um Tatsumi drehte.

Wütend krallte er die Hände in Ekos Hemd, der ihn daraufhin erstaunt anschaute: „Hey mein Süßer, erst kannst du nicht schnell genug von mir wegkommen und jetzt klammerst du dich so heftig an mich? Ist alles okay mit dir?“

„Klar“, knurrte der Angesprochene und wandte den Blick von dem kuschelnden Pärchen ab, ohne darauf zu achten, dass er dem Grünhaarigen immer noch ziemlich nahe war.

Dieser würde sich jedoch deswegen sicher nicht beschweren.

Im Stillen hoffte er sogar, dass Matzu nicht allzu schnell bemerkte, was er da gerade tat und zog ihn behutsam noch ein wenig näher an sich ran.

Genießerisch schloss er seine Augen, atmete den süßlichen Geruch des Jüngeren tief ein.

Dieser grummelte währenddessen völlig in Gedanken versunken: „Was hat dieser Rotschopf nur, das ich nicht habe? Was um alles in der Welt lässt ihn für diese beiden Dummköpfe so besonders erscheinen? Er ist nicht hässlich, aber auch nicht außergewöhnlich hübsch, Mittelmaß eben, mehr nicht. Gut, er ist schlank und bewegt sich ziemlich elegant, aber was bedeutet das schon? Mich kotzt er einfach nur an! Ich wünschte er wäre nie in unser Leben getreten, dann hätte ich Sa-chan immer noch für mich ganz alleine … aber dann hätte ich wohl auch niemals Eko kennen gelernt … verdammt, was interessiert mich schon dieser Trottel?!“

Während der kleinere Lilahaarige in Gedanken Kämpfe mit sich selbst ausfocht, hatte es Eko geschafft den Kopf unbemerkt in seiner Halsbeuge zu betten und döste inzwischen leicht.
 

„Ich wette Matzu dreht ihm den Hals um, wenn er wieder zu sich kommt“, erklärte Satoshi seinem Füchslein, während er ihn liebevoll im Arm hielt und weiterhin zärtlich im Nacken krauelte.

„Ja, da gebe ich dir recht und ich schätze mal, dass das gar nicht mal mehr so lange dauert.“

Gespannt warteten die Beiden auf die Erfüllung ihrer eben gemachten Prophezeiung, die keine Minute später eintrat.

Völlig irritiert stellte Matzu fest in welch einer Position er sich befand, stieß den Älteren ohne Vorwarnung von sich und verpasste ihm eine gepfefferte Ohrfeige: „Was fällt dir eigentlich ein meine Situation so schamlos auszunutzen?! Du solltest dich echt schämen Takakura! Komm mir ja nie wieder so nahe! Himmel Herrgott noch mal“, machte der Lilahaarige seiner Wut Luft und stapfte wütend ins Schulgebäude.

Verblüfft schaute sein Bruder ihm nach: „Erstaunlich, sonst kriegen ihn keine zehn Pferde vor dem Stundenklingeln in die Schule rein.“

„Tja, ich hab halt ein Händchen für den Kleinen.“, grinste der Grünhaarige, wobei er sich die schmerzende Wange rieb.

Hatte echt einen guten Schlag drauf sein Kleiner.

Die drei Verbliebenen mussten lachen und beschlossen wenig später ihrem kleinen Wirbelwind zu folgen, der schmollend auf seinem Platz saß und aus dem Fenster schaute.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

„Tatsumi?“

„Ja?“

Neugierig schaute der sitzende Rothaarige zu Satoshi auf, der vor ihm stand und seinen Namen in einer für ihn seltsamen Tonlage ausgesprochen hatte.

Was er wohl von ihm wollte?

„Hast du heute schon was vor?“

„Nein.“

„Wollen wir uns dann nicht treffen, nur wir Beide?“

„Zu zweit“, fragte der Jüngere verlegen.

„Ja, ganz zwanglos. Nur so, um Zeit miteinander zu verbringen, natürlich.“

„Natürlich“, grinste Tatsumi ihn verschmitzt an, was den Älteren kaum merklich erröten ließ.

„Also treffen wir uns nachher?“

„Ja.“

Auf einmal rückte der Grünhaarige näher an seinen Sitznachbarn heran und legte ihm den Kopf auf die Schulter, bevor er leicht schmollend bestimmte: „Morgen gehörst du dann aber mir.“

„Klar.“

Schmunzelnd lehnte der Rotfuchs seinen Kopf gegen Ekos, der inzwischen zufrieden lächelte.

War ihm doch in der vorherigen Woche bewusst geworden, wie sehr er die Nähe seines Freundes vermisst hatte, weshalb er nun nicht bereit war diese erneut zu missen.

Würde Satoshi sich halt mit ihm arrangieren müssen.

Den schien das allerdings wenig zu stören, war er sich doch Tatsumis Zuneigung gewiss.
 

Der jüngere Kon-Bruder kam gerade vom Schulkiosk, wo er sich ein Brötchen geholt hatte, als er die einträchtige Szenerie dieser anscheinenden Dreiecksbeziehung erblickte.

Voller Argwohn ignorierte er die Drei, ließ sich auf seinen Platz fallen und begann zu essen.
 

Sollten die doch glücklich werden, interessierte ihn kein Stück.

Und wie ihn das in Wahrheit interessierte!

Konnten die sich nicht ein einziges Mal zusammenreißen?

Mussten sie denn der gesamten Schülerschaft zeigen, dass sie auf den selben Typ standen?

Dummköpfe!
 

Wütend mampfte er sein Brötchen, wobei er sich prompt verschluckte.

„Oh, hat sich mein kleiner Gierschlund verschluckt“, fragte der Grünhaarige witzelnd, während er aufstand und zu dem kleineren Lilahaarigen rüber ging.

„Ach.. lass.. mich.. doch.. in.. Ruhe..“, würgte der Angesprochene mühselig hervor.

Hilfsbereit bot Eko ihm seine Wasserflasche an und klopfte ihm auf den Rücken.

In Anbetracht dessen, dass er halb am ersticken war, nahm Matzu die Hilfe des Älteren sogar an.

„Besser?“

„Geht schon wieder.“

„Kein Danke? Ich bin ja enttäuscht.“

Mit einem gespielt langen Gesicht setzte der Grünhaarige sich auf Satoshis freien Platz, was den Kleinen sofort fauchen ließ: „Runter da! Das ist Satoshis Platz!“

„Hey Toshi! Haste was dagegen, wenn ich mich hier mal kurz breit mache?“

„Nö, ich sitz ja auch auf deinem Platz“, entgegnete der ältere Lilahaarige abwesend, da er im Augenblick mal wieder nur Augen für seinen Rotschopf hatte.

Sein Bruder hingegen schmollte.

„Hab dich nicht so Matzu, du kannst ja ein bisschen mit mir kuscheln, dann kriegst du sicher wieder bessere Laune.“

Ein giftiger Blick strafte den Grünhaarigen.

„Nur über meine Leiche, außerdem heiße ich für dich nicht Matzu“, entgegnete der Kleinere genervt, aber für seine Verhältnisse ziemlich ruhig.

„Wie dann? Zuckerschnute?“

Für diese Frechheit bekam Eko einen Rippenstoß, der sich gewaschen hatte, dennoch konnte er es nicht lassen den Arm um seinen Wirbelwind zu legen.

Dieser grollte zwar, ließ es sich aber gefallen, zumindest solange der Größere nicht versuchte weiter zu gehen.

Dieser dachte gar nicht daran dies zu tun, da er sich sagte, dass er mit kleinen Erfolgen auf die Dauer weiter kam, als mit großen Misserfolgen.

Eines konnte er sich jedoch nicht verkneifen: „Sag mal, was machen wir heute Nachmittag eigentlich?“

„Wir“, fragte Matzu verwirrt und empört zugleich.

„Klar, dein geschätzter Bruder trifft sich doch mit Tatsumi, also hast du nichts zu tun und ich auch nicht.“

„Da heißt doch aber nicht, dass wir uns treffen!“

„Wieso nicht? Wir sind doch jetzt…“

Der Grünhaarige unterbrach sich, als er in Gedanken noch einmal Matzus Worte Revue passieren ließ: //Hast du gerade ‚Freunde’ gesagt? Wie kommst du denn auf den Unsinn? Wir sind ganz sicher keine Freunde und das werden wir auch nicht! Was bildest du dir eigentlich ein? … Ich hasse dich!//

Dieser seufzte, wusste er doch genau, warum der Ältere seinen Satz nicht zu Ende gebracht hatte.

Grantig maulte er: „Ja, ja, wir sind Freunde, aber deshalb müssen wir uns doch nicht treffen, nur weil Satoshi mit Tatsumi verabredet ist.“

„Und was spricht dagegen“, fragte der Ältere überglücklich, Dank Matzus Zugeständnisses.

„…“

„Gib’s zu, dagegen sprich überhaupt nichts. Komm schon, ich verspreche auch dich nicht zu sehr zu begrabschen.“

„Na wie toll“, folgte die sarkastische Antwort.

„Also abgemacht, dann kommst du nachher mit zu mir, bei dir waren wir ja schon.“

„Wenn du meinst.“

„Meine ich.“
 

So begann es, dass Eko und Satoshi sich beinahe täglich mit den Verabredungen mit Tatsumi abwechselten und darüber gar nicht bemerkten, wie sehr sie Matzu vernachlässigten.

Natürlich traf der sich immer mit demjenigen, der gerade nicht mit dem Rotfuchs zusammen war, doch dies eher um nicht völlig in Vergessenheit zu geraten.

Jedes Mal, wenn er seinen Bruder fragte, ob er für ihn Zeit hatte, bekam er entweder die Antwort „Ich bin schon mit Tatsumi verabredet“ oder „Ich muss erst mal Tatsumi fragen, ob er da Zeit für mich hat“.

Aus lauter Einsamkeit und Verzweiflung rang er sich sogar dazu durch den Grünhaarigen zu fragen, doch der hatte nur die selben zwei Antworten, wie Satoshi zu geben.

Traurig und wütend zugleich begann er sich schließlich von seinen Freunden zurückzuziehen, was keiner zu bemerken schien, noch nicht mal sein eigener Bruder.

Der jüngere Lilahaarige verbrachte seine Nachmittage beinahe nur noch vor dem Fernseher oder Trübsal blasend auf der Fensterbank seines Zimmers.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Am Ende der vierten Woche kam Frau Tanuki wie immer grinsend in die Klasse, begrüßte die Schüler, während sie sich setzte und zog ein kleines blaues Buch aus ihrer Tasche.

„So meine Lieben, ich denke ein Monat Pause sollte genügen. Das Jahr ist nicht sehr lang, weshalb ich euch heute eure Themen für die nächste Gruppenarbeit mitteilen werde. ~ Guck nicht so Yumi, das gibt Falten. ~ Ja, dieses Mal teile ich die Themen zu, also holt Stift und Papier raus und hört aufmerksam hin.“

Sie begann fröhlich drauf los anzusagen, wobei Tatsumi und Satoshi das Thema „Pablo Picasso und Georges Braque - und ihre Stilrichtung, die sie gemeinsam entwickelten“ und die Streithähne „Leonardo da Vinci - und sein Lebenswerk“ bekamen.

‚Na superklasse’, dachte der kleine Lilahaarige: ‚Das heißt dann, dass ich meinen Bruder ganz abschreiben kann.’

„Ach nein, warum müssen es ausgerechnet Künstler sein“, stöhnte der Grünhaarige unmittelbar bevor Frau Tanuki verkündete: „Ach und bevor ich es vergesse, dieses Mal werden einige ihre Ausarbeitung auch vortragen müssen. Am Ende des Schuljahres soll jede Gruppe mindestens einmal rangekommen sein. Wer vortragen wird entscheiden wir Ende nächster Woche.“

„Das auch noch“, maulte Matzu und ließ sich seufzend an die Schulter seines Bruders sinken.

Hoffentlich ging dieser Kelch vorerst noch an ihnen vorbei.

Dafür hatte er nun wirklich keinen Nerv mehr.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Wie bereits befürchtet führte die neue Projektarbeit dazu, dass der jüngere Kon-Bruder noch mehr vernachlässigt wurde, was seine Wut auf den Rothaarigen nur noch schürte und dazu führte, dass er sich die gemeinsamen Nachmittage mit seinem Partner regelrecht herbeisehnte.

Wie war es nur so weit gekommen?

Warum musste er so leiden, während Tatsumi die Aufmerksamkeit der zwei wichtigsten Menschen in seinem Leben genoss?

Ja, selbst den Grünhaarige zählte er inzwischen dazu, obwohl sie sich immer noch ständig zankten.

Warum bemerkte sein Bruder nicht, wie sehr er ihn verletzte?

Weshalb knuddelte der Grünhaarige ihn in einem Moment und ließ ihm im nächsten für seinen Fuchs eiskalt stehen?

Nun ja, er ließ Eko abblitzen, fauchte ihn an, dass er seine Nähe nicht wollte, aber das hatte den Älteren doch sonst nie gestört.

War er seiner überdrüssig geworden?

Hatte er endgültig genug von ihm?

Aber wenn ja, wieso verabredeten sie sich dann immer noch miteinander, wenn ein gewisser Jemand keine Zeit hatte?

Der jüngere Lilahaarige verstand es einfach nicht.

Allmählich spielte er sogar mit dem Gedanken seinem Bruder seine Sorgen anzuvertrauen, wozu es allerdings nicht mehr kommen sollte.
 

Am nächsten Mittwoch lief er gerade über den Schulflur, war eigentlich auf dem Weg zurück in ihr Klassenzimmer, als plötzlich Tatsumi vor ihm stand.

Sie befanden sich direkt vor der Treppe, ließen sich aber nicht von den rauf und runter gehenden Schülern stören.

„Matzu, ist alles in Ordnung mit dir? Du bist in letzter Zeit so still.“

Dem Lilahaarigen platzte der Kragen, jetzt sollte ausgerechnet Tatsumi sich um ihn Sorgen und sich nach seinem Wohlbefinden erkundigen?

Völlig lächerlich, das Ganze war einfach nur völlig lächerlich.

„Bei mir ist alles bestens, kümmere du dich lieber darum mir meinen Bruder wegzunehmen und gleichzeitig mit Takakura rumzumachen“, fauchte der Angesprochene zurück, was ihm einen irritierten Blick des Rothaarigen einbrachte.

„Wieso sagst du so was?“

„Weil es die Wahrheit ist! Dir macht es doch Spaß die Beiden ganz für dich alleine zu haben und lachst dir einen, weil sie mich total vergessen! Bist du wenigstens zufrieden mit deinem Werk?!“

„Bitte hör auf Matzu, das ist doch alles gar nicht wahr. Es tut mir leid, dass die Beiden, dass wir dich in letzter Zeit ziemlich wenig beachtet haben, aber es war doch keine böse Absicht. Es tut mir wirklich aufrichtig leid, dass ich dich mit meinem Verhalten verletzt habe…“

„Hör doch endlich mit dieser Heuchelei auf! Mein Bruder ist nicht da, also kannst du offen sprechen und musst niemandem den braven Jungen vorspielen!“

„Matzu, ich..“

„Nein, verdammt noch mal! Ich hasse dich! Ich will nichts mehr von deinen Lügen hören!“

Aus einem Impuls heraus stieß er dem Rothaarigen hart gegen die Brust, vergessend, dass dieser mit dem Rücken zur Treppe stand.

Ob des heftigen Stoßes verlor Tatsumi prompt das Gleichgewicht und stürzte rücklings die Treppe herab.

Er merkte noch, wie der zu Tode erschrockene Lilahaarigen nach ihm greifen wollte, doch ihre Hände erreichten sich nicht mehr.

Bereits bei der ersten Berührung mit den Stufen, wurde alles schwarz um den Fuchs herum und er spürte nicht mehr, wie er die weiteren Male aufschlug und schließlich reglos am Fuße der Treppe liegen blieb.
 

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Und? @_@

*anglubsch*
 

An dieser Stelle möchte ich mich bei allen meinen Leser und fleißigen Kommischreibern bedanken, die mir und meinem FF die Treue halten! -^.^-

*alle durchknuddel*
 

euer luci-mäuschen

Krankenhaus

~ Bereits bei der ersten Berührung mit den Stufen, wurde alles schwarz um den Fuchs herum und er spürte nicht mehr, wie er die weiteren Male aufschlug und schließlich reglos am Fuße der Treppe liegen blieb. ~
 

Matzus Herz überschlug sich beinahe, als es von der nackten Angst angetrieben wurde.

Was hatte er nur getan?!
 

„Tatsumi“, hallte plötzlich der entsetzte Schrei von Satoshi an das Ohr des Erstarrten, der zusammen mit dem Grünhaarigen nach ihren Beiden Freunden hatte suchen wollen und mit ansehen musste, wie ihr Fuchs gestürzt war.

Sie hatten jedoch nicht bemerkt, dass der jüngere Lilahaarige noch versucht hatte nach ihm zu greifen.

Hastig rannten Sie an Matzu vorbei die Treppe hinab.

Satoshi war als Erster bei dem Rothaarigen, der auf der Seite lag und stellte mit einem leichten Anflug von Erleichterung fest: „Er atmet.“

„Gott sei Dank“, erwiderte Eko: „Du darfst ihn nicht bewegen.

„Ich weiß!“

Auf einmal kam ein blauhaariger Junge abgehetzt zu den drei Freunden und erklärte atemlos: „Ich hab dem Lehrer bescheid gesagt, als ich gesehen hab, wie Tatsumi gestürzt ist. Ein Krankenwagen ist schon unterwegs.“

„Danke Yuta“, erwiderte der Lilahaarige abwesend, konnte er doch seinen Blick nicht von seinem Liebling wenden.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Seit Tatsumis ‚Unfall’ waren inzwischen einige wenige Stunden vergangen.

Der Sportlehrer Herr Agatzu hatte seinen Eltern Bescheid gegeben, die nun an seinem Bett saßen und darauf warteten, dass er endlich aufwachte.

Seine Freunde - einschließlich Matzu - warteten währenddessen vor dem Zimmer auf dem Flur.

Sie wussten immer noch nicht genau, was mit ihrem Fuchs war, da weder dessen Eltern, noch der Lehrer - der sie hinterher gefahren hatte - geschweige denn der Arzt ihnen etwas gesagt hatte.
 

Schwerfällig erwachte der Rothaarige, schloss seine Augen aber sofort wieder vor dem grellen Licht in dem Raum, in dem er sich befand.

Was war noch gleich passiert?

Und wo war er überhaupt?

Nach und nach fiel dem Kleinen wieder ein, wie er sich mit dem jüngeren Lilahaarigen gestritten hatte und dank diesem die Treppe runter gefallen war.

Wie war es nur so weit gekommen?

Wie hatte er Matzu nur so sehr verletzen können, ohne etwas davon zu bemerken?

Dabei hatte er sich doch nichts böses dabei gedacht, als er sich mit seinen Freunden ständig getroffen hatte.

Ein leises Seufzen entglitt Tatsumis Kehle, was seine Eltern darauf aufmerksam machte, dass er wieder bei Bewusstsein war.

Sofort stiegen Natsume - seiner Mutter - die Tränen in die Augen, sie drückte die Hand ihres Sohnes und schluchzte: „Gott sei Dank, du bist endlich aufgewacht Tatsumi. Ich bin so froh.“

„Ich auch“, erklärte sein Vater erleichtert und strich dem Rothaarigen eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
 

Immer noch ziemlich widerwillig öffnete der Verletzte seine Augen, brauchte allerdings einen Moment, bis er alles klar erkennen konnte.

„Hör auf zu weinen Mama, ich bin okay.“

„Du bist ganz und gar nicht okay“, empörte die Angesprochene sich: „Gehirnerschütterung, Beinbruch und zwei gebrochene Rippen auf der rechten Seite! Das klingt für mich nach mehr als nichts!“

„Wie kam es überhaupt dazu, dass du die Treppe runter gefallen bist“, mischte sich nun sein Vater wieder ein.

„Ich bin gestolpert. Es tut mir leid, ich wollte euch keinen Kummer machen.“

„Ach Tatsumi, das wissen wir doch. Zum Glück hast du dir nicht mehr als dein Bein gebrochen.“

„So schnell bricht man sich das Genick nun auch wieder nicht.“

„Sag das nicht so leichtfertig. Du hättest nur unglücklich fallen müssen“, schimpfte Kazuma.

„Entschuldige Papa.“

„Unsinn.“

Liebevoll strich er seinem Sohn über den Kopf: „Kleiner Tollpatsch.“

Eine halbe Stunde später verabschiedete sich seine Eltern schließlich mit dem Versprechen am nächsten Morgen gleich wieder zu kommen.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

„Jungs, ihr könnt jetzt zu Tatsumi, aber nicht so lange, er braucht Ruhe“, erklärte Kazuma den immer noch nervös wartenden Freunden.

Diese warteten noch, bis die Eltern des Rothaarigen gegangen waren und betraten anschließend das Krankenzimmer.

„Tatsumi“, kam es sofort in ungewöhnlich leidvollem Ton von dem Lilahaarigen, der sich auch sogleich zu ihm aufs Bett setzte und ihm einen zarten Kuss auf die Lippen hauchte.

Nur wenige Sekunden später nahm Eko auf seiner anderen Seite Platz und tat es dem älteren Kon-Bruder gleich.

„Jetzt schaut doch nicht so deprimiert und sorgenvoll, mir geht’s gut.“

„Dir geht’s überhaupt nicht gut. Du hättest dir das Genick brechen können“, empörte sich der Grünhaarige, was Tatsumi höchst bekannt vorkam.

„Hab ich aber nicht.“

„Sondern“, fragte nun Satoshi.

„Rechts zwei gebrochene Rippen, Gehirnerschütterung und wie ihr seht einen gebrochenen Knöchel. Ich muss aber nicht deswegen operiert werden, es ist nur ein einfacher Bruch, da reicht der Gips.“

„Na immerhin und jetzt erklär uns doch mal, wieso Matzu dich die Treppe runter gestoßen hat.“

Fordernd schaute Eko seinen Freund an, ebenso, wie der größere Lilahaarige.

Die Beiden wollten endlich den Grund für das Ganze erfahren, hatten sie doch aus Matzu kein Wort heraus bekommen, der viel zu sehr unter Schock gestanden hatte.

„Matzu soll was gemacht haben? Daran erinnere ich mich überhaupt nicht mehr. Ich dachte ich wäre gestolpert“, erklärte der Rothaarige gespielt verwirrt.

Eigentlich wusste er ja sehr genau, wie es zu dem Sturz gekommen war und erinnerte sich auch noch an das geschockte Gesicht und die helfende Hand des jüngeren Kon-Bruders.

Mit düsterer Miene erklärte Satoshi: „Es war aber so, wir haben mit eigenen Augen gesehen, wie er dich gestoßen hat.“

„Ach lassen wir das Thema doch jetzt erst einmal, wir können uns später immer noch damit auseinander setzen. Ich hab jetzt ehrlich gesagt keinen großen Nerv auf Streitereien“, bat daraufhin der Rotfuchs.

„Okay, wie du möchtest.“
 

Der besagte Sturzverursacher war bei Tatsumis kleiner Lüge innerlich heftig zusammengezuckt.

Er war jedoch keines Wegs erleichtert, stattdessen fühlte er sich noch schuldiger und empfand pure Abscheu sich selbst gegenüber.

Wie hatte er so etwas nur tun können?

Was hat ihn in diesem Moment geritten?

Warum hat er nicht einfach mit seinen Freunden über seine Sorgen gesprochen?

Gott sei Dank war dem Rotschopf nichts ernsthaftes passiert…
 

Behutsam legte Eko sich neben seinen Freund, strich ihm sanft über den Arm und lehnte die Stirn - mit geschlossenen Augen - an seine Schulter: „Ich bin so erleichtert.“

„Ach Eko, so schnell werdet ihr mich schon nicht los.“

Ein liebevolles Lächeln huschte über Tatsumis blasse Wangen.

„Satoshi?“

„Ja?“

Erwartungsvoll schaute der Angesprochene seinen geliebten Projektpartner an.

Dank diesem Schreck war ihm erst richtig bewusst geworden, dass er sich tatsächlich von ganzem Herzen in den Kleinen verliebt hatte.

„Ich zerbreche nicht, du kannst mich also ganz beruhigt anfassen“, erklärte der Kleinere sein Anliegen.

Mit großen erwartungsvollen Augen schaute er den Älteren an, der daraufhin schmunzelnd seine Hand nahm.

Sanft strich er mit dem Daumen über den Handrücken des Anderen, während er sich ebenfalls neben ihn aufs Bett sinken ließ und sich federleicht an ihn lehnte.

Er - so wie der Grünhaarige - brauchte es im Augenblick einfach die Nähe des Fuchses zu spüren.

Der Schreck saß ihnen immer noch ganz schön in den Knochen.
 

Während der gesamten Zeit - seit sie das Zimmer betreten hatten - hatte Matzu eingeschüchtert weit ab vom Bett an der Wand gestanden und beschämt den Geschehnissen zugesehen.

Er fand selbst, dass er nicht das Recht hatte dem Verletzten näher zu kommen, obwohl er es sich eigentlich aus tiefstem Herzen wünschte.
 

„Ma-chan, komm doch auch her“, ertönte da plötzlich die Stimme des Rothaarigen, die nun zum zweiten Mal den Jüngsten zusammenzucken ließ.

Leicht verwirrt und unsicher - ob er wirklich gerade angesprochen worden war -wandte er den Blick Tatsumi zu und spürte sofort die dunkle Aura, die seinen Bruder und Eko umgab.

Man hätte ihr Missfallen beinahe in Form von schwarzem Nebel um ihre Körper herum sehen können.

Tatsächlich hatten beide ihre Augen wieder geöffnet und funkelten ihn warnend an.

Er sollte es auf keinen Fall wagen auch nur einen Schritt näher zu kommen, ohne dafür büßen zu müssen.

„I.. ich.. nein.. ich geh jetzt besser“, stammelte der Kleine und verließ fluchtartig das Krankenhaus.
 

„Was soll das, warum guckt ihr ihn so finster an?“

„Haben wir dir doch schon gesagt“, murrte der Grünhaarige zu seiner Linken.

„Ich weiß, aber wollt ihr Matzu jetzt gar nicht mehr an mich ranlassen?“

„Nein“, kam es prompt, wie aus einem Mund, was den Kleinen seufzen ließ.

Die Beiden waren ja beinahe noch schlimmer als seine Mutter.
 

„Füchslein, wie geht es jetzt eigentlich weiter“, fragte Satoshi nach einer Weile.

„Ich bleibe erst einmal eine Woche hier im Krankenhaus und dann voraussichtlich noch drei zu Hause, bevor ich hoffentlich wieder in die Schule kann. Ich werde sicher verrückt vor Langeweile werden, doch meine Mutter hat den Arzt laut meinem Vater so lange zugetextet, bis…“, den Rest sparte er sich.

Der Lilahaarige kuschelte sich vorsichtig ein bisschen enger an seinen Fuchs: „Ich finde das hat sie vollkommen richtig gemacht.“

„Ich auch und die Langeweile werden wir dir schon vertreiben“, pflichtete der Dritte bei.

„Und die neuen Projektarbeiten?“

Eko legte den Kopf in den Nacken, um dem Rothaarigen in die Augen sehen zu können: „Wir leihen uns die benötigten Bücher einfach aus und arbeiten dann bei dir, sobald du wieder zu Hause bist. Wir werden dich jedenfalls nicht alleine lassen, nur um in der Bibliothek herumzusitzen. Da stimmst du mir doch zu, oder Toshi?“

„Klar, ich hab jedenfalls nicht die Ruhe dazu.“

„Okay, wie ihr beiden Sturköpfe meint, aber so lange ich hier festsitze geht ihr die entsprechenden Bücher raussuchen und fangt schon mal an.“

„Aber“, wollte der Grünhaarige widersprechen, wurde jedoch gleich abgewürgt: „Ich will nichts hören, ihr geht Freitag schön brav in die Bibliothek und vergesst nicht mit Matzu zu sprechen. Er ist immer noch dein Projektpartner Eko, also hat er auch ein Mitspracherecht, was eure Arbeit anbelangt.“

„Ja, leider“, kam die mürrische Antwort.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Tatsächlich gingen die Beiden am Freitag in die Bibliothek und sprachen zuvor noch einmal mit dem jüngeren Kon-Bruder.

Mit wenig kühlen Worten erklärten sie ihm, dass sie fortan zusammen sitzen würden, bis Tatsumi wieder da war und auch gemeinsam an ihren Projektarbeiten bei dem Rotschopf zu Hause arbeiten würden.

Dabei ließen sie auch nebenbei fallen, dass sie gleich noch in die Bibliothek wollten, um schon einmal anzufangen und sich die entsprechenden Bücher rauszusuchen.

Eko wollte dem Kleinen dann nächste Woche einen Zettel geben, auf dem sein Teil der Projektarbeit stand, damit er gefälligst auch seinen Teil dazu beitrug.

Satoshi hielt sich größtenteils aus dem Gespräch heraus, er war enttäuscht und vor allem wütend auf seinen Bruder, so sehr sogar, dass er nur mit ihm sprach, wenn es sich denn nicht vermeiden ließ.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Während die beiden Ältesten in der Bibliothek arbeiteten nutzte Matzu die Chance zu dem Rotfuchs ins Krankenhaus zu gehen.

Er musste unbedingt mit ihm reden, ihm sagen, wie leid es ihm tat und dass er das nicht gewollt hatte.

Nur wenige Minuten nach Schulschluss stand er vor der Zimmertür des verletzten Freundes - wenn er ihn überhaupt noch als solchen benennen durfte - traute sich jedoch nicht gleich zu klopfen.

Als er es schließlich endlich wagte, erklang wenige Sekunden später die Stimme des Älteren: „Ja, herein?“

Ängstlich betrat der Lilahaarige das Krankenzimmer: „D.. darf ich…“

„Komm rein und setz dich zu mir aufs Bett“, unterbrach ihn Tatsumi lächelnd und klopfte links neben sich aufs Bett.

Zögerlich folge der Kleinere der Aufforderung und erklärte schließlich mit gesenktem Blick: „Tatsumi, es tut mir so leid. Es hat so weh getan, dass du mir scheinbar meinen Bruder weggenommen hast. Du hättest… wegen mir könntest du jetzt t.. tot sein…“

Immer noch milde lächelnd streichelte der Ältere ihm über die Wange und fragte behutsam: „Bereust du es wegen Eko und Satoshi, oder deinetwegen?“

Nun hob Matzu den Kopf und schaute seinen - hoffentlich noch - Freund direkt an: „Ich bereue es so sehr. Natürlich auch ein wenig wegen den Beiden, aber sicher nicht hauptsächlich. Ich wollte niemals so weit gehen. Ich weiß überhaupt nicht, was in mich gefahren ist. .. Ich wollte in dem Moment - in dem du fielst - noch nach deiner Hand greifen, konnte sie aber nicht mehr erreichen…“

„Ich weiß.“

Verwirrt blickte der Jüngere in die großen roten Augen seines Gegenübers: „Aber du hast doch gesagt, dass du nicht mehr weißt, wie der Sturz passiert ist.“

„Ich habe gelogen. Ich wollte dir die Chance geben dich ohne Druck meinerseits zu entschuldigen.“

Nun war der Punkt erreicht, an dem Matzu seine Tränen - mit denen er schon die ganze Zeit über gekämpft hatte - nicht mehr zurück halten konnte.

Groß und schwer bahnten sie sich ihren Weg über seine Wangen und tropften ihm schließlich auf die Knie, wobei er noch einmal wiederholte: „Es tut mir so unendlich leid Tatsumi, du hättest sterben können. I.. ich.. es tut mir so.. so leid…“

Sanft zog der Rothaarige den Kleineren ohne Vorwarnung in seine Arme, streichelte ihm beruhigend übers Haar, bis hinunter über den Rücken.

„W.. warum tu.. tust du das“, schluchzte daraufhin der Weinende zitternd.

Tatsumi hingegen unterließ nun das Streicheln, küsste den Lilahaarigen auf die Stirn und umarmte ihn sanft, wobei er ihm ins Ohr flüsterte: „Ich möchte mit dir befreundet sein.“

„H.. heißt das du verzeihst mir“, nuschelte der Kleinere in das Hemd des Fuchses.

„Ja, natürlich.“

Vor lauter Erleichterung flossen Matzus Tränen nur noch heftiger, er konnte einfach nicht mehr anders, er musste sich einfach erst mal in den Armen seines Freundes ausweinen.

Als er sich endlich einigermaßen beruhigt hatte, legte der Ältere sich wieder bequem hin und forderte: „Komm her, leg dich zu mir. Ich bin zwar ziemlich gut mit Schmerzmitteln versorgt, aber eine Umarmung ist auf die Dauer doch noch nicht so das wahre.“

Er zwinkerte Matzu zu, der sich neben ihn auf die Seite sinken ließ und vorsichtig seinen Kopf auf der linken - der gesunden - Brustseite des Rothaarigen bettete.

Seine freie Hand legte er auf die andere Seite seines Beckens, um seine Brust so wenig wie möglich zu belasten.

„Ist es okay, wenn ich so liege, oder tue ich dir weh?“

Die pure Unsicherheit lag in der Stimme des Jüngeren, weshalb Tatsumi ihm liebevoll durchs Haar strich: „Alles okay, bleib ruhig so.“

„Danke.“

Erschöpft schloss der kleinere Kon-Bruder die Augen und lauschte den kräftigen Schlägen in dem Brustkorb unter ihm.

Dieses Geräusch war der beste Beweis, dass der Rotfuchs noch lebte, dass es ihm gut ging, weshalb es Matzu auch so viel Geborgenheit und Ruhe schenkte.

Das und die Nähe seines Freundes war genau das, was er im Augenblick so dringend brauchte, weshalb er auch bereits wenige Minuten später einschlief.

Dies tat ihm Tatsumi gleich, wachte aber bereits eine halbe Stunde später wieder auf und begann dem Jüngeren liebevoll durchs Haar zu kraulen.
 

Zur gleichen Zeit beschlossen Eko und Satoshi es gut sein zu lassen und machten sich auf den Weg ins Krankenhaus.

Sie hatten einfach nicht den Nerv ruhig dazusitzen und Bücher zu wälzen.

An ihrem Ziel angelangt traf die Beiden dann fast der Schlag, als sie sahen, wer da nicht nur bei ihrem Schützling im Bett, sondern auch noch direkt in seinen Armen lag.

„Matzu“, kam es erschrocken und zugleich zornig von ihnen, was den Angesprochenen erwachen ließ.

Im ersten Moment war er verwirrt, doch dann erkannte er die Besucher und setzte sich ruckartig hin, wartete ängstlich auf eine Reaktion.

Sein Bruder tat jedoch bereits in der nächsten Sekunde wieder so, als würde er gar nicht existieren, setzte sich auf Tatsumis andere Seite und küsste ihn ohne umschweife zärtlich.

„Wie geht’s dir“, fragte er anschließend mit besorgtem Blick.

„Schon besser, die paar Prellungen…“

Sich bewusst wer der Störenfried im Raum war, wählte der Ältere seine Antwort: „Du hättest tot sein können, tu das nicht so leichtfertig ab.“

Liebevoll streichelte er seinem Fuchs über die Wange und küsste ihn erneut.

„Hätte, wäre, wenn. Ist doch jetzt eh egal.“

„Mir aber nicht, ich hatte Angst um dich, große Angst.“

Vorsichtig nahm der ältere Lilahaarige Tatsumi in seine Arme und begann mit ihm zu schmusen, die restlichen Anwesenden völlig ignorierend.
 

Der Grünhaarige hingegen setzte sich in diesem Augenblick in Bewegung, blieb vor dem Jüngsten stehen und schnauzte: „Weg da, das ist mein Platz.“

Völlig eingeschüchtert sprang dieser auf und wurde anschließend von Eko zur Tür gedrängt: „Wir haben dir gesagt, dass du Tatsumi nicht zu nahe kommen sollst“, grollte er.

„S.. schon, aber..“

Der Rothaarige löste sich aus dem Kuss seines Liebsten und versuchte Matzu beizustehen: „Er hat sich entschuldigt und ich habe ihm verziehen. Bitte hört auf ihn so…“

„Vergiss es“, polterte sein sonst so friedlicher bester Freund: „Auch wenn du auf seine kleine Masche reinfällst, wir tun das nicht. Er hat dieses Mal nicht nur ein bisschen Mist gebaut und deshalb wird er auch die Konsequenzen tragen müssen.“

Eko wandte sich nun wieder an den Kleinen, packte ihn hart am Oberarm und schob ihn aus der Tür: „Lass dich hier nicht mehr blicken und wag es ja nie wieder Tatsumi zu nahe zu kommen. Beim nächsten Mal kommst du nicht mit einem blauen Fleck davon.“

Demonstrativ drückte er noch einmal fest zu, bevor er den kleineren Lilahaarigen förmlich auf den Flur raus schmiss.
 

„War das nötig“, fragte Tatsumi besorgt, kaum, dass die Tür wieder geschlossen war.

„Ja“, grollten nun wieder beide Freunde, bevor sich ihre Stimmung gänzlich wandelte und sie sich wieder liebevoll um ihr Füchslein kümmerten.
 

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*finger pust*

Zum Glück hab ich das Kapi doch noch ‚pünktlich’ zu Weihnachten fertig gekriegt, ich dachte ich schaff das dieses Mal gar nicht, weil die Vorweihnachtszeit so stressig war. *seufz*
 

Apropos: Fröhliche Weihnachten euch alle

*knuddel*
 

Freu mich auf eure Kommis (die ihr mir hoffentlich schreibt) und bedanke mich für alle bisherigen und natürlich auch ein riesen großes Danke an alle, die mein FF so treu verfolgen -^.^-
 

Ps.: hier noch ne kleine Werbung (sorry schon mal dafür ^^°)

Ich hab erst kürzlich einen One Shot geschreibselt: ‚Hals über Kopf verliebt’ und würde mich freuen, wenn ihr Zeit und Lust hättet da mal reinzuschnuppern ^^

Eine seltsame Krankenschwester

Fertig mit der Welt kniete der jüngere Kon-Bruder auf dem Boden des Krankenhausflures - rausgeschmissen von dem Grünhaarigen und ignoriert von seinem eigenen Bruder.

Dabei hatte Tatsumi ihm doch verziehen und sogar mit ihm neue Freundschaft geschlossen.

Der Lilahaarige verstand die Welt nicht mehr, was konnte er denn noch tun, als sich zu entschuldigen?

Völlig fertig mit den Nerven kniete er geschlagene zehn Minuten später immer noch zitternd am Boden, den Tränen verdammt nahe.
 

„Hey, geht’s dir nicht gut, Kleiner“, fragte plötzlich eine weiche Frauenstimme neben ihm.

Verwirrt schaute Matzu zu ihr auf, gerade in dem Augenblick, als seine Tränen sich ihren Weg über seine Wangen suchten.

Nach ihrer Kleidung zu urteilen, war sie eindeutig eine der hiesigen Krankenschwestern.

„Hey, nicht weinen. Was ist denn passiert“, fragte die braunhaarige Frau Mitte Zwanzig noch einmal und wischte ihm kurzerhand die Tränen weg.

Durch diese Geste nur noch sensibler senkte der Kleinere den Blick wieder und schwieg weiterhin.

Entschlossen diesem kleinen Nervenbündel zu ihren Füßen zu helfen, griff die Schwester sich das Handgelenk des Lilahaarigen und zog ihn zielstrebig mit sich fort - wobei der Gezogene aufpassen musste, dass er überhaupt auf die Beine kam.

„Wir gehen jetzt erst einmal ins Schwesternzimmer, dort kannst du mir dann in aller Ruhe erklären, was dich so bedrückt und damit basta.“

„A.. aber..“

„Basta!“
 

Im Schwesternzimmer angekommen drückte die junge Schwester den immer noch völlig perplexen Lilahaarigen auf einen Stuhl und setzte sich neben ihn.

Zum Glück waren sie alleine, durchs halbe Krankenhaus geschleift worden zu sein war schon peinlich genug, auch wenn es dem Jüngeren im Augenblick wohl nicht wirklich viel bedeutet hätte.
 

„Fangen wir am besten erst mal ganz simpel an. Also, mein Name ist Chika und wie heißt du?“

„Matzu“, nuschelte der Angesprochene dem Tisch entgegen.

„Mensch, jetzt fall nicht gleich wieder in diesen Deprizustand. Erzähl lieber was los ist“, verlangte Chika nicht in bösem Ton, aber etwas zu enthusiastisch für Matzus Geschmack.

„Ich bin schuld daran, dass ein Freund von mir die Treppe runter gefallen ist.“

„Ach dann hast du also diesen niedlichen Rothaarigen - ich glaube er heißt Tatsumi - geschubst.“

„Sie wissen davon?“

„Na klar, ich bin doch Krankenschwester und betreue dementsprechend fast alle Patienten. Aber weiter im Text, wieso hast du da gekniet und geheult? Wollte er deine Entschuldigung nicht annehmen? Oder hast du dich gar nicht entschuldigt? Ach und lass das Sie weg, einfach nur Chika reicht.“

„Natürlich hab ich mich entschuldigt“, antwortete der Jüngere, wie aus der Pistole geschossen, etwas aufgebracht: „Und Tatsumi hat mir auch verziehen! Wir sind jetzt richtige Freunde!“

„Weiter. Das erklärt nicht deine Heulerei.“

Nach dieser etwas naiv und zugleich neugierig klingenden Aufforderung blickte der Lilahaarige sie erstmals richtig an und bemerkte, dass sie ihre langen Haare zu zwei dünnen Zöpfen geflochten hatte.

Er wusste selbst nicht genau, warum er gerade in diesem Augenblick so interessiert an ihren Haaren war, aber wahrscheinlich wollte er Chika einfach nicht antworten.

„Hey, nicht wegpennen. Erzähl weiter, wenn ich dir helfen soll.“

„Ich möchte doch aber gar keine Hilfe. Mir kann eh keiner helfen.“

„Blödsinn. Erzähl endlich“, drängte die Braunhaarige erneut.

Missmutig gab der Kleinere schließlich nach: „Mein Bruder und mein Freund wollen deswegen nichts mehr mit mir zu tun haben.“

„Meinst du die beiden Wachhunde, die sich ständig um ihn ranken?“

‚Seltsame Ausdrucksweise’, schoss es Matzu durch den Kopf, bevor er kleinlaut antwortete: „Ja.“

„Jetzt wo du es sagst fällt mir da auch eine gewisse Ähnlichkeit zwischen dir und..“

„Satoshi“, unterbrach er sie.

„Ah, so heißt er also. Das wollte er mir doch glatt weg nicht sagen, als ich nachgefragt hab. Hat sich einfach wieder seinem Fuchs gewidmet.“

„Woher wissen S.. weißt du, dass die Beiden ihn immer mit Fuchs ansprechen?“

„Ich hab gute Ohren.“

Chika grinste ihn frech an.

„Und?“

Verwirrt schaute der Kleinere sie an: „Was und?“

„Mensch, du bist aber auch ein Trottelchen. Wie heißt dieser schnuckelige Grünhaarige?“

Bei dem Gedanken an Eko wurde Matzu leicht rot, gleichsam schnürte sich seine Brust noch etwas mehr zu.

Er wollte nichts mehr, als dass dieser und sein Bruder ihm ebenfalls verziehen. Es war ihm jetzt schon zu wider alleine zu sein, ignoriert und getriezt zu werden.

Außerdem wollte er die neu gewonnene Freundschaft mit dem Rotschopf weiter stabilisieren.

Plötzlich wedelte eine zierliche Hand vor seinem Gesicht herum und die Schwester - der die Hand gehörte - betrachtete ihn etwas irritiert.

„Bist du auf einmal in ein Wachkoma gefallen oder können wir weiter reden?“

„Eko.“

„Ah, ein toller Name“, grinste Chika nun wieder breit und zog ihre Hand zurück.

„Er hat mich aus Tatsumis Zimmer geworfen und meinte ich solle ihm nie wieder zu nahe kommen. Mein Bruder hingegen ignoriert mich völlig, er spricht nur mit mir, wenn es dringend erforderlich ist.“

„Deshalb also diese Heulerei. Aber das ist doch kein Grund den Kopf in den Sand zu stecken. Du musst einfach weiterhin versuchen dich auch bei ihnen zu entschuldigen, damit sie begreifen, wie leid es dir tut. Du hast das doch nicht mit Absicht gemacht, oder?“

„Ich war wütend auf Tatsumi und hab mich mit ihm gestritten, als ich ihn schließlich geschubst habe, aber ich dachte ehrlich nicht mehr daran, dass er mit dem Rücken zur Treppe stand. Ich wollte ihn doch niemals verletzen. … er ist eigentlich so ein lieber Kerl…“

„Eigentlich“, hackte die Ältere nach.

„Na ja, er ist in meinen Bruder verliebt und ich dachte er würde..“

„Würde ihn dir weg nehmen, stimmt’s? Deshalb habt ihr euch gestritten, ganz eindeutig.“

Seufzend legte der Lilahaarigen den Kopf auf die Unterarme.

Die Braunhaarige wurde ihm zwar seltsamer weise langsam sympathisch, dennoch wollte er nicht mehr reden.

Es tat weh.

„Nun mal Kopf hoch, die werden nicht ewig auf dich sauer sein, schon gar nicht, wenn der Rotschopf dir verziehen hat. Lass einfach alles erst mal auf dich zukommen. … Eine Frage hätte ich da aber schon noch.“

„Die wäre?“

„Was spielt Eko für eine Rolle in eurer Viererrunde? Immerhin liegt er auch immer bei Tatsumi im Bett und sie küssen sich sogar. Außerdem bist du vorhin rot geworden, als ich dich nach ihm gefragt habe.“

Okay, jetzt wurde sie doch wieder etwas unsympathischer.

„Er ist schon sehr lange Tatsumis bester Freund. Sie hängen sehr aneinander, aber die Küsse haben nichts zu bedeuten. Über Tatsumi sind auch mein Bruder und Eko Freunde geworden.“

„Und du?“

„Was ich?“

„Du meintest vorhin er ist dein Freund.“

„Ist er ja auch.. irgendwie.. war er zumindest.. glaube ich..“

„Oh, oh, da liegt ja ganz schön was im argen. Wenn die Sache mit dem Treppensturz geklärt ist, solltest du dringend mal überlegen, wie ihr zueinander steht. Oder stammelst du so rum, weil du längst weißt, dass du eigentlich in ihn verliebt bist?“

Schelmisch grinste sie den Kleineren an, dessen Gesicht einer reifen Tomate alle Ehre machte.

„So ein Quatsch! Der Kerl wollte doch mit mir befreundet sein und nicht umgekehrt! Ich mochte seine Übergriffe kein bisschen!“

„So, so, Übergriffe.“

Chika gluckste leise, dieses Gespräch fand sie richtig amüsant.

Auf jeden Fall hatte sie es geschafft, dass das vermeintliche Häufchen Elend nicht mehr weinte.

Dieser hingegen fühlte sich allmählich veralbert und zog dementsprechend eine Schnute, was Chika nur noch fröhlicher stimmte.

„Du siehst echt niedlich aus, wenn du schmollst.“

„Na ganz toll.. ich mag es nicht verarscht zu werden.“

„Wer verarscht dich? Sag’s mir und ich verpass ihm eine Spritze.“

Ein vorwurfsvoller Blick traf die Ältere, die daraufhin verstand.

„Ach Ma-chan, ich wollte nicht den Eindruck erwecken, dass ich mich über dich lustig mache. Das ist einfach nur meine Art. Ich wollte lediglich, dass du aufhörst zu weinen. Diesen Anblick konnte man ja nicht ertragen.“

„Chika?“

„Ja?“

„Liest du öfter irgendwelche Leute auf und versuchst ihnen zu helfen?“

„Ab und zu, aber du bist der Erste, der heulend auf dem Boden gekniet hat.“

„Na toll.“

„Ach, jetzt schau nicht wieder so deprimiert. Glaub mir, das wird schon alles werden.“

„Meinst du wirklich?“

„Ja“, grinste die Braunhaarige überzeugt, was dem Jüngeren ein kleines Lächeln entlockte.

„Na siehst du, jetzt kannst du schon wieder lächeln. Mach dir das Leben nicht selbst noch schwerer, als es schon ist.“

„Ich werde es versuchen.“

„Na das ist doch ein Wort.“
 

Sie saßen noch einen Augenblick still nebeneinander, bevor die Krankenschwester schließlich aufsprang und verkündete: „Ich muss jetzt wieder an meine Arbeit. Aber ich wünsch dir noch ganz viel Glück, dass sich das alles bald wieder einrenkt.“

„Ich auch, danke fürs zuhören.“

Sie machten sich daran das Schwesternzimmer zu verlassen.

„Also hat es doch geholfen, dass ich dich zum reden gezwungen hab.“

„Ja“, gab Matzu leicht widerwillig zu.

„Also dann, vielleicht sieht man sich mal wieder.“

„Vielleicht.“

Die Braunhaarige wuselte davon, drehte sich aber noch mal kurz um und zwinkerte dem Jüngeren zu, bevor sie um die Ecke bog.

‚Eine seltsame Frau’, dachte dieser daraufhin schmunzelnd und machte sich auf den Heimweg.

Dank der erneuten Tränen, dem unterbrochenen Schlaf zuvor und dem Gespräch mit Chika war er total geschafft.

Er wollte nur noch ins Bett und vorerst alle Probleme vergessen.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Währenddessen im Krankenzimmer des Fuchses.
 

Die so genannten Wachhunde lagen wieder brav rechts und links neben ihrem Fuchs, wobei es der Lilahaarige immer noch nicht lassen konnte mit eben diesem zu schmusen.

Normalerweise würde Tatsumi ohne jedes Schamgefühl - wegen dem ebenfalls anwesenden Eko - die Küsse genießen, doch im Augenblick grollte er innerlich.

„Satoshi, bitte lass das mal.“

„Was ist denn?“

„Ich muss mit euch reden.“

„Uns“, fragte der Grünhaarige zu seiner Linken und hob neugierig den Kopf.

„Ja. Ich finde es nicht in Ordnung, wie ihr Ma-chan behandelt.“

„Über den diskutiere ich nicht, meine Meinung steht fest“, erklärte Eko engstirnig, legte den Kopf wieder neben der Schulter des Rothaarigen ab und schmiegte sich leicht an ihn.

„Du Sturkopf. Er hat sich entschuldigt, außerdem war das keine Absicht. Er wollte mich doch nicht verletzen.“

„Es ist egal, was er wollte, er hat es getan“, erklärte nun Satoshi, ebenso uneinsichtig, wie sein Freund.

„Aber ich hab ihm verziehen und das solltet ihr auch tun.“

„Nein“, kam die Antwort unisono, weshalb der Rothaarige die Augen verdrehte.

„Hört auf damit. Ich hab keine Lust mehr auf Streit!“

„Dann rede mit uns über ein anderes Thema.“

Ein wütender Blick traf den Ältesten, woraus der sich allerdings wenig machte.

„Satoshi, gerade von dir hätte ich mehr erwartet. Eko war schon immer ein Dickkopf, aber du? Du bist Matzus geliebter Bruder. Wir haben uns nur gestritten, weil er dachte, dass er dich an mich verliert. Er hatte Angst und wollte mir verdammt noch mal nicht weh tun. Sei wenigstens du einsichtig. Matzu hat sich entschuldigt, wir sind jetzt Freunde. Was soll er denn noch tun, damit du ihn wieder beachtest? Übrigens finde ich es grausam, dass du nicht nur wütend auf ihn bist, sondern ihn auch noch ignorierst.“

Es herrschte mehrere Minuten Schweigen, bis der Rothaarige unruhig erneut das Wort ergriff: „Ich warte immer noch auf eine Antwort.“

„Er kann nichts tun, ich werde ihm nicht verzeihen und Eko sicher auch nicht.“

„Dämliche Idioten seid ihr, mehr nicht. Ihr könnt nach Hause gehen, ich will euch hier nicht haben, wenn ihr euch so mies verhaltet.“

Eingeschnappt verschränkte er die Arme vor der Brust, was er allerdings sofort bereute.

Schmerzmittel wirkten halt nur dauerhaft, wenn man sie erneut verabreichte.

Inzwischen hatte Eko sich ebenfalls aufgesetzt und bemerkte nun mit dem Lilahaarigen zusammen, wie ihr Kleiner ein schmerzverzerrtes Gesicht machte.

Besorgt fragte der Grünhaarige: „Tatsumi, ist alles okay?“

„Nein, sieht man doch.“

„Und dann verstehst du immer noch nicht, warum wir so wütend auf Matzu sind? Dir hätte sonst was passieren können.“

„Es war ein Unfall“, brachte der Jüngste gepresst hervor.

Ein ungewohnt wütendes Funkeln spiegelte sich in den Augen des Jüngsten wieder, während er die beiden Freunde abwechselnd anschaute.

Schließlich wagte es Eko dem Kleineren sanft über die Wange zu streicheln: „Hör zu Tatsumi. Wir verhalten uns doch nur so, weil wir… wir haben gesehen, wie du gestürzt bist. Wir haben dich unten an der Treppe liegen sehen, beinahe regungslos.“

„Im Ersten Moment dachte ich schon du wärst tot“, erklärte nun der Lilahaarige: „Ich hatte so eine scheiß Angst.“

„Wir beide“, verbesserte der Andere ruhig, bevor Satoshi weiter sprach: „Wir wollen Matzu ja nicht unbedingt bestrafen, wir kommen nur einfach nicht mit dem Gedanken klar, was er beinahe angerichtet hätte.“

Sanft lehnte der Grünhaarige sich an die Schulter des Fuchses: „Sei nicht wütend auf uns, aber so einfach, wie du können wir ihm nicht verzeihen.“

Leise knurrend ließ Tatsumi sich die Worte seiner Freunde noch einmal durch den Kopf gehen, bevor er sich geschlagen gab: „Also gut, ich werde nichts mehr dazu sagen. Aber wehe ihr triezt ihn unnütz und du Satoshi wirst ihn gefälligst nicht mehr so grausam ignorieren, sonst verbiete ich euch wirklich mich zu besuchen.“

„Verstanden“, erklärten die Beiden erleichtert doch bei ihrem Fuchs bleiben zu dürfen.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

In der nächsten Zeit versuchte der jüngere Kon-Bruder Chikas Ratschlag - erst mal alles auf sich zukommen zu lassen - zu beherzigen, jedoch brachte das nur ein Ergebnis: er fühlte sich noch einsamer als ohne hin schon.

Satoshi machte keinerlei Anstalten ihn wieder zu beachten und Eko hielt ihn weiterhin von dem Rothaarigen fern.

Er konnte es kaum noch ertragen geschnitten zu werden, was bewirkte, dass er nicht mehr richtig schlafen, essen, noch sich in der Schule konzentrieren konnte.

Allmählich fiel sogar seinen Lehrern auf, dass es ihm nicht gut ging, doch er blockte immer ab, wenn sie mit ihm reden wollten.

Nachmittags verkroch er sich dann entweder in seinem Zimmer oder in der Bibliothek.

Er spielte sogar ab und zu mit dem Gedanken noch einmal ins Krankenhaus zu Chika zu gehen, verwarf ihn allerdings immer wieder.

Stattdessen lauerte er darauf endlich zu Tatsumi zu gehen, nach dem er sich so sehr sehnte.

Der Rothaarige wäre die einzige Stützte für ihn gewesen, wäre er nur an ihn rangekommen, doch das war unmöglich.

Wenigstens kam ab und zu abends ein Anruf von diesem, der sich ziemliche Sorgen machte, was seine Stimme jedes Mal aufs Neue verriet.
 

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Sö~ das war das erste Kapi im neuen Jahr und mein Gott Wachhunde ist ja noch geschmeichelt! Die sind Tatsumi ja total hörig kriegt man das Gefühl!

Was hab ich da nur angestellt?! °-°
 

Ich hoffe es hat euch wieder gefallen und ihr schreibt mir ein paar Kommis, für die – und die bisherigen – ich mich gleich bedanken möchte.

Natürlich auch ein riesen Danke an alle Leser -^.^-
 

*kekse hinstell*

*alle knuddel*
 

bye

eure luci-maus ^^
 

ps.: Chika hat auch ein Bild bei den Charaktern bekommen ^-^

Discobesuch

Es war nun schon zwei Wochen her, seit dem Tatsumi die Treppe runtergestürzt war.

Wie geplant war er nach einer Woche aus dem Krankenhaus entlassen worden und langweilte sich nun mehr oder weniger in seinem Zimmer, beinahe ständig in der Gesellschaft seiner beiden Wachhunde, die wenigstens brav an ihren Projektarbeiten saßen.

Seine Gehirnerschütterung war verheilt, seine Rippen auch beinahe wieder völlig okay und sein Bein heilte auch gut.

Was ihm jedoch Sorgen bereitete war, dass er den jüngeren Kon-Bruder seit dessen Entschuldigung nicht mehr gesehen hatte, stattdessen telefonierte er jeden Abend mit ihm.

Das beruhigte ihn jedoch wenig, der Kleine klang jedes Mal so niedergeschlagen, dass Tatsumi am liebsten aufspringen und zu ihm eilen würde.

Seinem Freund ging es schlecht und er konnte ihm nicht einmal helfen, weil Satoshi und Eko sie konsequent voneinander fern hielten.
 

„Satoshi?“

„Ja Füchslein“, antwortete der in seine Arbeit vertiefte Lilahaarige.

„Ich möchte gerne, dass Matzu mich besuchen kommt.“

„Nein“, lautete die schlichte Erwiderung, was dazu führte, dass der Rothaarige beleidigt die Backen aufblies.

„Lass das, sieht blöde aus.“

„Eko! .. Was sagst du denn dazu?“

Beinahe bettelnd schaute Tatsumi seinen besten Freund an, doch der war wenig beeindruckt: „Nein.“

„Verdammt, ich entscheide, wen ich sehen will und wen nicht. Ich dachte das hätten wir geklärt.“

Seufzend stand der Grünhaarige - der zusammen mit Satoshi am Schreibtisch saß - auf und ging zu seinem Fuchs.

„Natürlich kannst du das selbst entscheiden, aber ich dachte das Thema wäre durch.“

„Für euch vielleicht.“

„Lasst uns nicht wieder anfangen zu streiten“, mischte sich nun wieder der Älteste ein.

„Dann schick ihn mir heute Abend vorbei.“

„Aber dann muss ich doch mit ihm reden“, sprudele es aus dem Mund des Lilahaarigen, bevor er überhaupt nachgedacht hatte.

Kopfschüttelnd gab Eko nun seinen Senf dazu: „Verplappert.“

„Anscheinend färbst du ein bisschen zu sehr auf ihn ab Eko“, fauchte der Kleine neben ihm: „Hast du mir nicht versprochen mit dem Ignorieren aufzuhören?“

„Ich ignorier ihn ja nicht, ich spreche bloß nicht mit ihm, worüber auch?“

Trotzig erwiderte Satoshi den stechenden Blick seines Schatzes, bis dieser schließlich zitternd tief durchatmete.

„Schick ihn vorbei, bitte.“

„Na gut.“
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Als der ältere Kon-Bruder am selben Abend - einem Samstag - nach Hause kam, ging er sofort zu seinem Bruder ins Zimmer.

Dieser lag wieder einmal auf dem Bett, alle Vier von sich gestreckt, abwesend auf die gegenüberliegende Wand starrend.

Beinahe hätte es dem Älteren das Herz zerrissen, als er seinen Kleinen da so liegen sah, doch ob es nun immer noch Wut oder die pure Sturheit war, er konnte ihm auf jeden Fall immer noch nicht verzeihen.

Langsam ging er auf ihn zu, blieb mit verschränkten Armen neben ihm stehen: „Tatsumi will dich sehen, heute noch.“

Mit verklärtem Blick wandte der Jüngere den Kopf zu Satoshi um: „Was?“

„Pass gefälligst auf, wenn ich dir was sage. Du sollst zu Tatsumi gehen, er will dich sofort sehen.“

Plötzlich - wie wieder belebt - sprang Matzu auf, rannte an dem Älteren vorbei aus dem Zimmer und anschließend auf dem schnellsten Weg zu dem Rotfuchs.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Angespannt wartete Tatsumi in seinem Bett auf die Ankunft des kleineren Lilahaarigen.

Hoffentlich sagte Satoshi ihm wirklich bescheid und schickte ihn her.

Er hielt es nicht mehr aus diese traurige Stimme am Telefon zu hören, ohne etwas tun zu können.

Kaum eine halbe Stunde nachdem seine Freunde gegangen waren, klopfte es an seiner Zimmertür.

„Herein!“

Ein nach Atem ringender Matzu betrat das Zimmer und fragte mit zitternder Stimme: „Du wolltest mich sehen?“

„Ja, komm her. Es war nicht einfach deinen Bruder davon zu überzeugen dich herkommen zu lassen.“

Unsicher setzte der Jüngere sich zu dem Rothaarigen aufs Bett, der sein Gesicht sogleich in die Hände nahm.

„Du siehst schlecht aus.“

„Danke für das Kompliment.“

„Ma-chan, du hast mir nicht die Wahrheit gesagt. Dein Bruder ignoriert dich immer noch.“

„Was sollte ich denn tun? Dir jeden Abend vorheulen, wie schlecht es mir geht, wie einsam ich mich fühle und wie sehr ich mir wünsche bei dir sein zu können?“

Traurig senkte der Kleinere seinen Blick, woraufhin der Rothaarige ihm einen Kuss auf die Stirn gab.

„Mein kleiner Ma-chan.“

„Hey, ich bin nur ein Jahr jünger als du.“

Spielerisch zog der Jüngere einen Schmollmund, weshalb die Beiden kurz darauf lachen mussten.

Es war nur ein kleines leises Lachen, aber immerhin das erste seit zwei Wochen für den Lilahaarigen.

„Magst du reden?“

„Nein, ich möchte einfach nur in deiner Nähe sein.“

„Dann leg dich zu mir. Heute wird uns keiner stören können, meinetwegen kannst du auch übernacht bleiben.“

„Wirklich?“

„Klar.“

Liebevoll lächelte der Rotfuchs seinen Freund an, während er sich wieder auf den Rücken legte und auffordernd seine Arme ausbreitete.

Zutiefst dankbar nahm Matzu das Angebot an, schmiegte sich an die Brust des Älteren und schloss die Augen.

Sofort entspannte sich sein ganzer Körper, nahm tief die Wärme des Anderen in sich auf, zumindest, bis dem Lilahaarigen bewusst wurde, auf welcher Brustseite er lag.

Erschrocken setzte er sich ruckartig auf, was ihm einen verwirrten Blick von Tatsumi einbrachte.

„Was hast du denn?“

„Tu ich dir gar nicht weh“, kam die Gegenfrage des Erschrockenen, gepaart mit einem sorgenvollen Blick.

„Ach jetzt verstehe ich, du sorgst dich wegen meinen Rippen, aber das musst du nicht. Sie sind fast vollständig verheilt. Komm, leg dich wieder hin.“

„Kann ich mich trotzdem lieber auf die andere Seite legen?“

„Klar, wenn du magst“, schmunzelte der Größere.

Geschwind kletterte Matzu über seinen Freund und schmiegte sich anschließend gleich wieder an seine Brust.

Dieser legte die Arme um ihn, strich mit der linken Hand immer wieder sanft durch das lilafarbene Haar.

„Die Beiden haben dir ganz schön zugesetzt, so ausgehungert, wie du nach Nähe bist. Früher wäre es doch undenkbar gewesen, dass du dich ohne zu murren an jemand anderes als deinen Bruder geschmiegt hättest.“

„Früher“, flüsterte der Kleinere erschöpft.

Die ganze Last, die in den letzten Wochen auf seinem Herzen geruht hatte, verschwand von einem auf den anderen Moment.

Zwar würde diese wiederkommen, sobald er sich wieder auf den Heimweg machte, doch im Augenblick genoss er viel lieber Tatsumis Nähe, als sich darüber Gedanken zu machen.
 

„Das hier ist ein einmaliger Besuch, stimmt’s Tatsumi“, fragte der Lilahaarige nach einer ganzen Weile des Schweigens.

„Ich weiß nicht. Wahrscheinlich schon, so wie die Beiden immer noch drauf sind. Aber wir telefonieren wieder, ja?“

„Ja“, maunzte der Kleine bedrückt.

„Ich weiß das ist nicht viel, aber solange ich hier nicht rauskomme, kann ich nichts machen. Eko und Satoshi interessiert es ja nicht mal, wenn ich damit drohe ihnen zu verbieten mich zu besuchen.“

„Sie sind beide stur bis zum geht nicht mehr. Wenn wenigstens einer mir mal zuhören würde, aber…“

„Ich weiß.“

Aufmunternd drückte Tatsumi den Jüngeren etwas fester.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Es verging eine weitere Woche und Matzu sollte recht behalten, die beiden Wachhunde ließen ihn wirklich nicht noch ein zweites Mal zu ihrem Fuchs.

Doch nun wo der jüngere Kon-Bruder eine Nacht in den Armen seines Freundes hatte verbringen dürfen, ging ihm die Trennung und die Behandlung der Älteren noch mehr an die Nieren.

Er hatte kaum mehr Lust morgens aufzustehen, obwohl er nicht mal schlafen konnte.

Satoshi hingegen beobachtete mit wachsendem Argwohn seine

selbstzerstörerischen Aktivitäten.

So hatte er seinen Bruder noch nie erlebt, dennoch ließ er sich auf keine Aussprache ein.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Gelangweilt lag der Grünhaarige auf seinem Bett.

Es war wieder mal Samstagabend und Tatsumi hatte ihn vor einer Stunde rausgeschmissen, da er seine Ruhe haben wollte.

Aber an so einem Abend alleine zu Hause rumsitzen war Eko irgendwie auch zu blöd, weshalb er kurzerhand aufstand und sich für die Disco umzog.

Im dritten Bezirk gab es eine Schwulendisco, in die so ziemlich jeder rein kam, was der Grünhaarige ab und zu nur zu gerne ausnutzte.
 

Eine halbe Stunde später betrat Eko die Disco und blickte sich gleich mal verstohlen um, während er die Bar ansteuerte.

Es waren schon ein paar ganz niedliche Jungs da, die ihm gefallen würden, doch erst mal würde er was trinken.

Nichts alkoholisches, da er darauf keine Lust hatte und auch nicht so recht wusste, ob der Barkeeper heute mal korrekt war und seinen Ausweis verlangte.

Also bestellte er eine Cola und schaute sich, während er daran nippte noch mal etwas genauer um.

Dabei verging vielleicht eine Viertelstunde, als plötzlich ein niedlicher Blondschopf neben ihm stand und an seinem Ärmel zupfte.

„Hi, ich heiße Minoru und du?“

Schüchtern lächelte der kleine Fünfzehnjährige Eko an, was diesen schmunzeln ließ.

„Eko, schön dich kennen zu lernen.“

Sanft strich er dem niedlichen Kleinen über die Wange, beugte sich zu ihm runter und hauchte ihm schließlich ins Ohr: „Magst du tanzen?“

„J.. ja.“

Ein Hauch rot legte sich auf Minorus Wangen, während der Grünhaarige seine Hand nahm und ihn auf die Tanzfläche führte.

Sie tanzten eine Weile, bis schließlich ein Schmusesong - die Chance, auf die Eko gewartet hatte - gespielt wurde, weshalb der Ältere die Hände auf die schmalen Hüften des Blonden legte und ihn näher an sich zog.

Dieser war zwar immer noch ziemlich schüchtern, ließ es sich aber gerne gefallen und schlang die Arme um den Hals des Größeren.

‚Das ist definitiv besser, als sich zu Hause zu langweilen’, dachte der Grünhaarige, kurz bevor ihm beinahe das Herz stehen blieb.

Durch reinen Zufall hatte er nämlich über die Schulter des Kleinen geschaut und hinten an der Wand Matzu erblickt, der sich mit glasigem Blick von einem älteren Jungen begrabschen und küssen ließ.

„Eko? Ist alles in Ordnung? Warum bleibst du stehen?“

Leicht verwirrt wandte der Angesprochene sich wieder Minoru zu: „Ich...“

Kurz spielte er mit dem Gedanken den Lilahaarigen einfach zu ignorieren und sich selbst zu überlassen, doch da stellte er auch schon - mit einem erneuten Seitenblick - fest, dass dieser im Begriff war sich in Richtung Toiletten sprich den daneben liegenden Darkroom fortführen zu lassen.

„Minoru, es tut mir ehrlich leid und ich lasse echt ungern so einen süßen Typen, wie dich, stehen, aber leider geht’s nicht anders. Sei nicht böse, ja?“

Er hauchte dem Blonden noch einen Kuss auf die Lippen und lief dann Matzu und seinem Verehrer nach.
 

Tatsächlich fand er die Beiden, wie sie gerade besagten Darkroom betreten wollten und schnappte sich das Handgelenk des Lilahaarigen.

„Matzu, was tust du hier und dann noch mit diesem Kerl?!“

„Ist dir doch egal“, antwortete der Kleinere schwach mit gesenktem Blick.

„Ist es nicht! Du kannst dich doch hier nicht einfach so von irgendeinem Kerl begrabschen und dann auch noch in den Darkroom führen lassen! Wolltest du etwa auch noch mit ihm Sex haben?!“

Matzu fühlte sich zunehmend unwohler in seiner Haut und wich dem Blick des Älteren aus, als sein Verehrer sich plötzlich einmischte: „Sag mal, wer bist du eigentlich, dass du es dir erlaubst den Kleinen so anzufahren? Er kann tun und lassen was er will!“

„Ich bin ein Freund seines Bruders, was dagegen“, knurrte Eko den Schwarzhaarigen an.

Der zeigte sich allerdings wenig beeindruckt, legte seinen Arm um die Schultern des Jüngsten und grinste: „Komm Kleiner, wir lassen uns doch nicht den Spaß von diesem Möchtegern versauen.“

Er wollte Matzu tatsächlich mit sich in den Raum ziehen, doch der Grünhaarige hatte entschieden etwas dagegen und da er immer noch das Handgelenk des Kleinen festhielt, zog er diesen sofort an sich.

„Pfoten weg! Ich nehme ihn jetzt mit und du kannst dir einen anderen suchen!“

„E.. Eko..“

Perplex starrte der jüngere Kon-Bruder seinen ehemaligen Freund an, dessen Blick tödlich war, zumindest wirkte es so.

Der Schwarzhaarige kam nicht einmal mehr dazu weiterhin zu protestieren, so schnell, wie Eko den Kleinen mit sich nach draußen zog.
 

Vor der Disco ließ er das Handgelenk des Jüngeren schließlich los und keifte: „Du bist wohl verrückt geworden! Wag es nicht noch mal so eine Nummer abzuziehen! Erst bei einem winzigen Kuss knall rot werden und sich jetzt durchvögeln lassen wollen! Das ist doch wohl das Allerletzte!“

„T.. tut mir leid“, stammelte Matzu völlig eingeschüchtert, was den Älteren ein wenig besänftigte.

Nachdem der Grünhaarige einmal tief durchgeatmet hatte, um sich wieder zu beruhigen, nahm er den Kleinen an die Hand und erklärte: „Ich nehme dich erst mal mit zu mir nach Hause. Dich kann man ja nicht aus den Augen lassen, wer weiß, was du noch anstellst.“

Stumm folgte der Lilahaarige dem Größeren, wagte er es doch nicht ihm zu widersprechen.

So wütend war er selbst wegen Tatsumi nicht gewesen, oder wenigstens auf ein andere Weise.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Bei Eko angekommen, zogen sie ihre Jacken und Schuhe aus und gingen anschließend in dessen Zimmer.

Den Rest des Weges hatten sie geschwiegen und so gerne der Grünhaarige auch den Grund für das seltsame Verhalten des Kleineren erfahren wollte, beschloss er es doch für den Abend erst mal gut sein zu lassen.
 

Unsicher stand Matzu immer noch an der geschlossenen Zimmertür, als Eko eben dieses bemerkte und nochmals seufzte: „Komm her, ich geb dir einen Schlafanzug und dann gehst du dich im Bad umziehen.“

„D.. du gibst mir einen deiner Pyjamas“, fragte der Kleine schüchtern.

„Klar. .. Du bist so schüchtern und unsicher echt noch süßer, als wütend. Hätte ich nicht gedacht.“

Er holte einen frischen Schlafanzug aus dem Schrank, reichte ihn anschließend dem Jüngeren und erklärte milde lächelnd: „Hier und jetzt geh dich schon fertig machen.“

„Ja.“

Während der kleine Bruder sich - ein bisschen verwirrt - im Bad umzog, tat Eko dies in seinem Zimmer und lag bereits im Bett, als Matzu zurück kam.

„Fertig“, erklärte der Lilahaarige verlegen und zupfte etwas an dem zu großen Pyjama herum.

‚Wow, sexy der Kleine’, schoss es dem Liegenden durch den Kopf, bevor er sagte: „Komm her und leg dich zu mir.“

„I.. ich soll mit dir in einem B.. Bett schlafen?“

„Ja, aber keine Sorge, ich fall schon nicht über dich her.“

Schmunzelnd hob der Ältere die Bettdecke etwas an, unter die im nächsten Augenblick der Kleinere schlüpfte.

Eko lag auf dem Bauch - auf den Armen gestützt - der Andere auf dem Rücken, weshalb er ihn ziemlich gut mustern konnte.

Der Kleine zog sich die Decke bis über die Nase und erwiderte den Blick des Grünhaarigen scheu, bis er sich schließlich ein Herz fasste, die Decke etwas runter zog und fragte: „Wieso machst du das? Bist du nicht mehr böse auf mich?“

„Doch, bin ich… denke ich…“

Jetzt wo der Kleine dieses Thema ansprach, wurde Eko erst richtig bewusst, dass er nicht nur so gehandelt hatte, weil Matzu der kleine Bruder von Satoshi war, sondern auch, weil er tierisch eifersüchtig gewesen war, wieso auch immer.

„Lassen wir das mit den Gesprächen für heute erst mal und schlafen, sonst könnte mir vielleicht doch wieder einfallen, wie wütend ich auf dich bin.“

Traurig nickte der Kleine und beobachtete, wie der Grünhaarige sich - mit dem Gesicht zu ihm - auf die Seite drehte und das Licht ausschaltete.
 

Einige Minuten überlegte Matzu hin und her, drehte sich dann aber schließlich doch zu dem Älteren auf die Seite und kratzelte sachte an seiner Brust.

„Was hast du?“

„I.. ich.. na ja ich..“

Gut, dass das Licht aus war, ansonsten hätte Eko bemerkt, wie knall rot der Kleinere geworden war.

Er wollte gerne, dass der Grünhaarige ihn in den Arm nahm, doch traute er sich nun nicht mehr das zu sagen, aus Angst angeschrieen zu werden.
 

Wie war er nur auf den dummen Gedanken gekommen so etwas verlangen zu können?

Jetzt hatte er den Salat, wie kam er da nur wieder raus?

Was sollte er jetzt sagen?

Eine Ausrede erfinden?

Aber wenn ja, wie sollte die lauten?
 

„V.. vergiss es, entschuldige.“

Der Jüngere wollte sich gerade wegdrehen, als er spürte, wie sich zwei starke Arme um seinen Oberkörper schlangen und er an eine warme Brust gedrückt wurde.

„Wir haben dir ganz schön zugesetzt, was?“

Matzu antwortete nicht, aber das brauchte er auch nicht, stattdessen schmiegte er sich eng an den Größeren.

Dieser begann nun ihm mit einer Hand durchs Haar zu kraulen, weshalb der Kleine sich unwillkürlich an Tatsumi erinnert fühlte.

Doch irgendwie fühlte es sich anders an, auch die Nähe von Eko war anders.

Wieso das so war, konnte der Lilahaarige sich nicht erklären, doch es war eindeutig.

„Eko…“

„Schlaf jetzt, ich passe schon auf dich auf“, erklärte der Ältere flüsternd und zog den zierlichen Körper noch ein wenig enger an sich.

‚Er ist schmaler geworden’, schoss es ihm noch kurz durch den Kopf, bevor er sich nur noch aufs Kraueln konzentrierte und die Augen schloss.
 

Es dauerte nicht sehr lange und schon verfiel Matzu der Müdigkeit und schlief seelig ein.

Er fühlte sich einfach nur geborgen in den Armen des Älteren.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Matzu, Matzu, Matzu, nur Unsinn im Kopf, aber zum Glück war Eko ja da um dich zu retten *seufzend kopf schüttel*
 

Ein großes Danke an alle Leser, ich freue mich, dass mein FF euch gefällt -^.^-
 

*alle knuddel*
 

eure luci-maus
 

ps.: Minoru ist auch unter den Charakteren mit einem Bildchen aufgeführt ^^

Am nächsten Morgen

Grummelnd machte Satoshi sich auf den Weg die Treppe rauf, zu seinem Nachbarzimmer, das bekanntlich seinem kleinen Bruder gehörte.

Es widerstrebte ihm - auf Grund seiner immer noch bestehenden Wut - mit dem Kleinen zu reden, doch musste dieser dringend mal wieder etwas zu sich nehmen.

Er hatte schon am Vorabend nichts mehr gegessen und da der Ältere sich sicher war, er würde von alleine auch zum Frühstück nicht erscheinen, hatte er sich missmutig dazu entschlossen ihn zu holen.

Zwar würde das bedeuten der Größere müsste mit ihm reden, doch es war immer noch sein geliebter Bruder, der sich da gesundheitlich zu Grunde richtete.

Ob Satoshi nun wollte oder nicht, er machte sich verständlicherweise Sorgen.

Dennoch war er immer noch nicht bereit klein beizugeben und Matzu zu verzeihen, dafür war er viel zu dickköpfig.

Andererseits würde der Jüngere so nicht lange weitermachen können, er würde sicher irgendwann mit einem Kreislaufzusammenbruch im Krankenhaus landen.

Seufzend kam der größere Lilahaarige vor dem Zimmer des Anderen an, zögerte allerdings noch einen Augenblick herein zu gehen.

Allmählich konnte er den Anblick des Kleinen nicht mehr ertragen.

Am liebsten würde Satoshi ihn in seine Arme schließen und nicht mehr los lassen.

Matzu war doch immer so anhänglich gewesen.

Er konnte es nicht mal für einen Tag lassen mit ihm zu kuscheln, viel zu verschmust war der Jüngere, weshalb der jetzige Zustand wohl die reinste Hölle für ihn sein musste.

Ja, so musste es sein.

‚Vielleicht sollte ich ihn ja doch erklären lassen… Beschissener Stolz, ich bringe es einfach nicht über mich… .. .. Verdammt! Ist doch egal! Ich bin der Ältere, ich sollte eigentlich der Vernünftige von uns sein und mich nicht wie ein bockiges kleines Kind verhalten’, dachte Satoshi, bevor er entschlossen den Türgriff runterdrückte und das Zimmer seines Bruders betrat.

„Matzu?“

Verwirrt suchte er mit den Augen das Zimmer ab, doch Matzu war nirgends zu entdecken.

Wo steckte er denn nur?

Das Haus hatte er definitiv an diesem Morgen noch nicht verlassen.

Leicht panisch - was er sich eigentlich nicht erklären konnte - suchte der Lilahaarige das gesamte Haus ab, doch der Gesuchte blieb verschwunden.

Kurzentschlossen holte er schließlich das Handy aus der Tasche und rief seinen Rotfuchs an, vielleicht war er ja heimlich zu ihm gelaufen.
 

„Ja“, meldete sich Tatsumi leicht irritiert über den frühen Anruf, wo sie sich doch wie immer am Nachmittag verabredet hatten.

„Tatsumi, ist Matzu bei dir?“

„Ma-chan? Nein, der ist nicht hier. Wieso fragst du, ist er nicht zu Hause?“

„Nein, ich wollte ihn gerade zum Frühstück holen, als ich bemerkte, dass er nicht da ist, deshalb dachte ich ja auch..“, den Rest der Erklärung sparte er sich.

„Komisch. Wo soll er denn hingegangen sein, wenn nicht zu mir? Versuch es doch mal bei Eko, vielleicht weiß der ja irgendwas.“

„Mach ich.“

„Ach und ruf mich doch bitte dann noch mal zurück, ich mache mir Sorgen.“

„Klar, mache ich.“

Sie legten auf und der Ältere rief, wie vorgeschlagen, bei dem Grünhaarigen an.

Es dauerte einen Augenblick, doch dann nahm dieser ab: „Was gibt’s Toshi?“

„Hast du eine Ahnung wo Matzu steckt?“

„Ja, der Kleine ist bei mir, ich hab ihn gestern Abend aufgegabelt.“

„Aufgegabelt? Jetzt versteh ich langsam gar nichts mehr“, erklärte der Ältere allmählich ungehalten.

„Reg dich nicht auf, wir treffen uns heute Nachmittag, wie besprochen, bei Tatsumi und dann erklär ich dir alles. Mach dir erst mal keine Gedanken mehr, er ist bei mir gut aufgehoben.“

„Okay, wie du meinst. Bis heute Nachmittag.“

„Tschau.“

Nun vollends verwirrt meldete Satoshi sich noch einmal bei seinem Füchslein und ging anschließend frühstücken.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Schwerfällig erwachte der kleinere Lilahaarige am selben Morgen immer noch eingemurmelt in den Armen von Eko.

Dieser schlief noch, was Matzu mit einem verschlafenen Seitenblick feststellte.

Aus diesem Grund traute er sich auch noch etwas näher an den Älteren ranzurücken und das Gesicht gegen die warme Brust vor sich zu drücken.

Es fühlte sich einfach nur herrlich an Eko so nahe zu sein, nach allem was passiert war.

Insgeheim hoffte der Jüngere es würde nun wieder alles gut werden, doch eine gemeine kleine Stimme erklärte ihm immer wieder, dass er naiv war, wenn er das dachte.

Wahrscheinlich hatte diese Recht, es war sicher nur eine kurzweilige Illusion, an die er sich im Augenblick klammerte, doch was sollte er tun?

Ob der Grünhaarige ihm vielleicht jetzt zuhörte?

Vielleicht verzieh er ihm ja dann doch und sein Wunschdenken bewahrheitete sich.

Aber war dieser Gedanke nicht schon wieder naiv?

Gut, der Ältere hatte ihn davor bewahrt von diesem notgeilen Kerl entjungfert zu werden, aber hatte das auch was zu bedeutet?

Tat er das nicht vielleicht nur wegen Satoshi, weil der Kleine immer noch sein Bruder war?
 

Verzweifelt drückte Matzu sich an den Schlafenden, nicht bemerkend, wie dieser aufgrund des erhöhten Drucks aufwachte.

Stattdessen hatte er es wieder einmal geschafft sich so in seine negativen Gedanken hineinzusteigern, dass heiße Tränen aus seinen Augen quollen.

Wann war er nur zu so einer Heulsuse geworden?

Chika hatte schon recht gehabt, schlimm dieses Geflenne.
 

„Hey, ich bin kein Taschentuch, falls du das denkst“, meldete sich plötzlich der Ältere zu Wort, weshalb Matzu erschrocken zusammen zuckte.

Mit großen Augen legte der Kleinere den Kopf in den Nacken und blickte seinen Gegenüber an.

„E.. entschuldige, ich wollte nicht weinen.“

„Warum tust du es dann?“

„I.. ich hab A.. Angst“, nuschelte der Jüngere.

„Wovor?“

„Das es wieder, wie zuvor weitergeht.“

„Oh, das wird es.“

Betrübt senkte der Lilahaarige seinen Blick wieder, weshalb er das kleine Grinsen von Eko nicht bemerkte.

Dieser legte nun eine Hand an Matzus Schulter, drückte ihn sanft nach hinten, so dass er sich auf den Rücken legte und beugte sich anschließend leicht über ihn.

Er konnte es sich einfach nicht verkneifen den Lilahaarigen grinsend zu mustern.

„W.. warum schaust du mich so komisch an?“

„Ich finde es einfach nur faszinierend, wie du von einer überzeugten Kratzbürste zu einem total schüchternen und unsicheren Sensibelchen mutiert bist.“

„Eko…“

„Gut, dass du mich erinnerst, da ist ja noch etwas neu.“

Ein verständnisloser Blick traf den Grünhaarigen, weshalb dieser leise lachen musste: „Du nennst mich neuerdings beim Vornamen, früher hättest du dich mit Händen und Füßen dagegen gewehrt.“

„Früher..“

„Ach du kleines Dummerchen..“

‚Wie kannst du nur glauben, dass ich dir immer noch böse sein kann, nachdem du mich so angeschaut hast, wie eben’, beendete der Ältere seinen Satz in Gedanken.

Sanft strich er dem Jüngeren über die Wange, entfernte dabei die restlichen Tränenspuren.

„Vielleicht sollten wir..“

Er kam nicht dazu den Satz zu beenden, da in diesem Augenblick sein Handy anfing zu klingeln.

Der Grünhaarige kannte den Ton inzwischen gut, er bedeutete, dass Satoshi ihn anrief.

Dennoch ein bisschen angesäuert - da er unterbrochen worden war - beugte er sich über den Kleinen rüber zum Nachttisch und griff nach dem lauten vibrierenden Ding darauf.

„Was gibt’s Toshi?“

Aufmerksam lauschte der Jüngere dem Telefonat, versuchte dabei herauszufinden, was sein Bruder wollte.
 

Das Gespräch dauerte nicht sehr lange und schon konnte er wieder die volle Aufmerksamkeit des Älteren genießen.

„Satoshi,“ fragte der Untere kleinlaut.

„Ja.“

„Was wollte er denn... wenn ich fragen darf..“

Der Grünhaarige musste erneut über Matzu schmunzeln: „Er hat sich Sorgen gemacht, weil du so plötzlich verschwunden warst.“

„Er macht sich um mich Sorgen?“

„Klar, schau bloß nicht so ungläubig. Nur weil wir sauer auf dich sind und vor allem enttäuscht, heißt das ja noch lange nicht, dass wir dich nicht mehr gern haben. Auch auf Menschen, die man liebt kann man wütend sein und ihnen gewisse Sachen niemals verzeihen.“

„Dann werdet ihr nie...“

„Unsinn. Es wird höchste Zeit, dass wir Sturköpfe einsehen, dass wir uns scheiße verhalten. Du wolltest Tatsumi ja wirklich nicht verletzen, geschweige denn umbringen.“

„Dann verzeiht ihr mir endlich“, fragte der Lilahaarige hoffnungsvoll, mit großen Augen.

„Na ja, ich schon, aber deinen Bruder müssen wir erst noch überzeugen. Aber ich denke, dass wir das schon irgendwie hinbekommen.“

„Aber wieso verzeihst du mir auf einmal? Es ist doch gar nichts passiert, das dich hätte umstimmen können.“

„Nichts passiert? Der Schock dich mit starren Augen in der Disco zu erwischen, wie du dich von irgendeinem Kerl begrabschen lässt hat mir echt gereicht.“

„Schock“, fragte der Jüngere naiv.

„Natürlich, als was würdest du das denn sonst bezeichnen? Du bist sonst so eine Kratzbürste und wirst schon bei einem winzig kleinen Kuss rot und dann stehst du da und...“, der Rest ging in einem leisen knurren unter.

Schon bei der Erinnerung an dieses Bild wurde Eko schlecht.

So etwas durfte auf keinen Fall wieder passieren.

Seufzend legte der Ältere den linken Arm über den Lilahaarigen - über den er immer noch gebeugt war - und betrachtete ihn aufmerksam.

Jetzt, wo die gesamte Wut verflogen war, sah er Matzu wieder mit ganz anderen Augen, er sah so niedlich und vor allem so verletzlich aus, dass der Größere einfach nicht anders konnte, als sich zu ihm runter zu beugen und ihm einen kleinen Kuss auf die Lippen zu hauchen.

Dieser zuckte im ersten Moment erschrocken zusammen, fing sich aber schnell wieder und schloss ergeben die Augen.

Im Augenblick wollte er sich nicht gegen die Annäherung des Größeren wehren, viel mehr sie genießen.

Ja, er war wirklich eindeutig nicht mehr er selbst.

Die Ganze Sache hatte ihm mehr zugesetzt, als er bis zu diesem Augenblick selbst gedacht hatte, wo er sich doch immer so über Eko aufgeregt hatte.
 

Überrascht über den nicht vorhandenen Widerstand betrachtete der Grünhaarige seinen Freund.

„Keine Gegenwehr? Ich bin beinahe enttäuscht.“

„Ich will nicht mehr streiten.“

„Das verstehe ich, doch du darfst dir deswegen nicht alles gefallen lassen. Ich will meine kleine Kratzbürste zurück, wenn ich ein unterwürfiges Hündchen will, dann hole ich mir eins aus der Tierhandlung.“

„Na danke auch“, fauchte der Jüngere: „Ich bin doch kein Köter und schon gar nicht unterwürfig! Glaub bloß nicht, dass du mich jetzt immer küssen darfst.“

Beleidigt verzog Matzu seinen Mund zu einer Schnute und blickte demonstrativ zur Seite.

„So gefällst du mir schon viel besser, man muss dich nur ein bisschen reizen“, lachte der Ältere und stupste dem Lilahaarigen gegen die Nase.

„Werd ja wieder so, wie früher. Es ist zwar nicht das schlechteste, wenn du dich brav küssen lässt, aber im Augenblick bist du einfach nicht du selbst.“

Seufzend setzte der Kleinere sich hin, wobei er Eko erst mal sanft von sich weg schieben musste: „Es ist nur so, dass ich…“

Er biss sich auf die Unterlippe, woraufhin der Grünhaarige ihm leicht gegen die Schulter knuffte: „Kopf hoch, das wird schon alles werden. Tatsumi und mich hast du ja schon überzeugt und Toshi kriegen wir auch noch rum.“

„Und wenn nicht?“

„Sei nicht so pessimistisch, du kennst ihn doch am besten von uns. Glaubst du wirklich, dass er dir ewig böse sein kann?“

„Ich weiß es nicht, so wie jetzt hab ich ihn noch nie erlebt.“

„Tja, einmal ist immer das erste Mal. Am besten gehst du jetzt erst mal duschen und ich mach uns währenddessen Frühstück. Heute Nachmittag haben wir noch einiges vor.“

„Wie meinst du das“, fragte der Kleinere perplex.

„Na wir treffen uns alle bei Tatsumi und dann machen wir reinen Tisch.“

„Aber…“

„Was? Willst du noch länger warten? Reicht es dir nicht drei Wochen ignoriert worden zu sein?“

„Doch natürlich“, flüsterte der Jüngere.

„Na dann hop ins Bad, ich geb dir gleich Handtücher und frische Sachen.“

„Die passen mir doch gar nicht, ich bin viel kleiner und schmaler, als du.“

„Klingt fast, wie eine Beleidigung, aber mach dir keine Gedanken, ich finde schon was für dich.“

„Wie du meinst.“

Der Jüngere warf das Zudeck zurück und sprang mit neuem Elan aus dem Bett.

„Kommst du endlich?“

„Immer langsam Süßer“, grinste der Grünhaarige frech und erhob sich ebenfalls.

„Hey, ich bin nicht dein Süßer!“

„Ja, ja.“

Immer noch lächelnd schnappte Eko sich die Hand des Lilahaarigen und zog ihn mit sich ins Bad.

Dort öffnete er schnell ein paar Schranktüren, fischte alles nötige heraus und drückte es schließlich dem Anderen in die Hände: „Hier: Duschbad, ein Handtuch zum abtrocknen und eins zum auf’m Boden legen, nicht, dass du uns noch ausrutscht.“

„Und meine Sachen?“

„Kann eine Weile dauern, bis ich das passende gefunden habe. Am besten du trocknest dich ab und kommst dann in mein Zimmer.“

„Klar, damit du mir das Handtuch runter reißen kannst“, fauchte Matzu beleidigt.

„Quatsch, was du immer von mir denkst.“

Die Antwort des Kleineren bestand in einem leisen Knurren, bevor er den Größeren resolut aus dem Bad schob und die Tür abschloss.

‚Sicher ist sicher’, dachte er bei sich, bevor er sich des Schlafanzugs entledigte und unter die Dusche stellte.

Das warme Wasser war eine Wohltat für seine Seele, von der eine gewaltige Last abfiel.

Eko hatte ihm bereits verziehen und jetzt galt es nur noch seinen geliebten Bruder von seiner Reue zu überzeugen.

Hoffentlich würde das alles gut gehen, der Jüngste konnte es einfach nicht länger ertragen gerade von Satoshi ignoriert zu werden.

Da waren selbst die fiesen Sticheleien des Grünhaarigen erträglicher gewesen.

Aber das würde schon alles klappen, er sollte sich nicht so viele Gedanken machen, das hatte er in den letzten Wochen schon viel zu viel getan.

Nun war es an der Zeit miteinander zu sprechen, klärende Gespräche zu führen, was sie ja auch am Nachmittag vorhatten.

Doch zuvor konnte der jüngere Lilahaarige noch etwas Zeit mit seinem Retter verbringen, was ihm gar nicht so schlecht gefiel.

Dieser Gedanke war sogar ziemlich erfreulich, wenn er mal ehrlich zu sich war.

Matzu hatte sich schon so an die Neckereien von diesem gewöhnt, dass er in der letzten Zeit richtig seine Nähe vermisst hatte.

Etwas von dem er geglaubt hatte, dass es nie passieren könnte.
 

Während er über die neue Situation nachgedacht hatte, war die Zeit nur so verflogen und er war längst fertig mit dem duschen.

Also stellte er das Wasser ab und stieg auf das bereit gelegte Handtuch, um sich mit dem Zweiten langsam abzutrocknen.

Wozu sollte er sich auch beeilen?

Es hetzte ihn doch niemand, außerdem war es ein seltsamer Gedanke gleich nur mit einem Handtuch bekleidet in das Zimmer des Älteren zu gehen.

Schließlich war der Kleine allerdings mehr als trocken, weshalb ihm nichts anderes übrig blieb, als das Bad zu verlassen.

Noch einmal schlang er das Badehandtuch fest um seinen Körper - so wie es ein Mädchen tun würde - und stakste dann zu seinem Ziel.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Es dauerte nicht sehr lange und Eko war damit fertig gewesen für den Jüngeren passende Sachen herauszusuchen, da er ins Geheim genau gewusst hatte, wo er solche finden würde.

Seine Mutter hatte nämlich immer noch ein paar alte Sachen von ihm in einer Kommodenschublade zu liegen.

Für alle Fälle, meinte sie immer.

Eko wollte den Kleineren lediglich mal wieder ein bisschen foppen, weshalb er ihn halb nackt in sein Zimmer bestellt hatte.
 

Es war nicht viel Zeit verstrichen, als der Lilahaarige schließlich schüchtern wieder bei ihm auftauchte.

„Niedlich.“

„Hast du Sachen für mich gefunden?“

„Ja, aber sag mal, findest du es nicht ein bisschen übertrieben deinen Körper so vor mir zu verstecken? Immerhin waren wir schon zusammen im Schwimmbad.“

„Na und? Ich mag nun mal keine Spanner und du bist einer“, fauchte der Angesprochene leicht rot um die Nase.

„Wenn du meinst mein süßes kleines Mädchen“, stichelte der Älter vergnügt weiter, während er aufstand und Matzu eine Unterhose reichte: „Hier, das darfst du dir selbst anziehen, bei dem Rest helfe ich dir.“

„Vergiss es! Was bildest du dir eigentlich ein?!“

Empört schnappte der Jüngere sich das Stück Stoff und zog es sich in einem Sicherheitsabstand so an, dass der Andere weder einen Blick auf seinen Hintern, noch auf etwas anderes von seinem Körper erhaschen konnte.

„Hab dich nicht so Ma-chan, zeig schon her, was du hast.“

„Perversling!“

„Ich doch nicht.“

Ein belustigtes Grinsen zeichnete sich auf dem Gesicht des Größeren ab, während er nach dem Hemd - auf seinem Bett - griff und zu dem Kleineren rüber ging.

„Eko“, maunzte dieser plötzlich mit einem wehleidigen Blick, weshalb der Grünhaarige inne hielt und ihn mit großen Augen anschaute.

Machte er dem Kleinen etwa Angst?

Er würde ihm doch nie etwas antun, das wusste Matzu doch wohl, oder nicht?

„Komm her, ich tu dir nichts“, erklärte Eko mit sanfter Stimme: „Ich betatsch dich schon nicht oder noch schlimmeres, versprochen. Immerhin haben wir uns gerade erst vertragen, ich wollte dich nur ein bisschen ärgern.“

„Wirklich“, fragte der Andere misstrauisch.

„Ja doch Süßer.“

Nun wieder beruhigter schwang eine gewisse Frechheit in der Stimme des Jüngeren mit: „Na gut, will ich dir noch mal gerade so glauben.“

Langsam ging der Lilahaarige auf den Älteren zu und blieb kaum einen halben Meter vor ihm stehen, während er den Kopf leicht in den Nacken legte und in die warmen grünen Augen Ekos blickte.

„Frechdachs“, schmunzelte dieser, bevor er behutsam das Handtuch von Matzus Körper löste und auf den Boden fallen ließ.

Anschließend legte er ihm das Hemd über und hielt es fest, während der Jüngere in die Ärmel stieg.

„So, jetzt nur noch zuknöpfen“, erklärte der Grünhaarige leise, mehr zu sich selbst, als zu seinem Gegenüber, während er sich daran machte eben dieses zu tun.

Der Kleinere ließ das Ganze bereitwillig über sich ergehen, wozu sollte er sich auch darüber beschweren angezogen zu werden, wenn er dabei nicht angegrabscht wurde?

„Fertig“, verkündete der Ältere schließlich zufrieden mit seiner Arbeit und betrachtete abschätzig den schlanken Körper vor sich: „Steht dir gut, muss ich schon sagen.“

„Süßholzraspler.“

„Ich sage lediglich die Wahrheit.“

Breit grinsend nahm Eko wahr, wie der Lilahaarige leicht rot wurde und sich wohl auch aus diesem Grund so schnell von ihm entfernte, um sich die bereitliegende Hose anzuziehen.
 

„Und was machen wir jetzt“, fragte Matzu schließlich, nachdem er vollständig angezogen war und sich selbst im Spiegel begutachtet hatte.

„Essen wir erst mal was, würde ich sagen. Du siehst ziemlich mager aus, im Schwimmbad hast du mir ehrlich gesagt besser gefallen.“

„Wieso? Ist doch kein großer Unterschied.“

„Und ob, du brauchst wohl neuerdings eine Brille. Komm mit, ich füttere dich erst mal ein bisschen, damit du nicht ganz vom Fleisch fällst.“

„Füttern? Das meinst du jetzt aber nicht wörtlich, oder?“

„Solange du brav isst, was ich dir vorsetze, muss ich dich auch nicht zwangsfüttern. Wenn du allerdings gerne gefüttert werden willst, dann…“

„Vergiss es, ich beiß dich“, knurrte der Kleine dazwischen, was Eko schmunzeln ließ.

Gemeinsam setzten die Beiden sich also in die Küche und nahmen ein ausgiebiges Frühstück - ohne Zwangsfütterung - zu sich.

Dies war allerdings auch nur möglich, da Matzu sich inzwischen wieder so befreit fühlte, dass er auch Appetit hatte.

Die letzten Tage war das ja eher wenig, bis hin zu gar nicht der Fall gewesen.

Anschließend beschäftigten die Zwei sich mit Computerspielen, bis die Mutter des Grünhaarigen Heim kam und ihnen was warmes zum Mittagessen kochte.

Welches wiederum von dem Kleineren ausgehungert verspeist wurde.

„So gefällt mir das schon viel besser“, erklärte Eko dem Jüngeren: „War ja nicht mitanzusehen, wie mäkelig du in letzter Zeit dein Frühstück angeschaut hast, bevor du es teilnahmslos in den Mülleimer befördert hast.“

„Wenn ich nun mal keinen Hunger hatte“, maunzte dieser dickköpfig, obwohl er genau wusste, wie recht sein Freund doch hatte.

Dieser grinste bloß und wuschelte Matzu durch das lilafarbene Haar.

„Hey, lass das!“

Ekos Mutter musste bei dem Schauspiel, das ihr die Beiden boten lachen, weshalb der Jüngste sich verlegen wieder seinem Essen widmete und ihr Sohn schnurrte: „Ja, unser Ma-chan ist schon ein drolliges Kerlchen.“

„Ich sehe das schon“, schmunzelte die Ältere und reichte ihrem Sohn noch einmal vom Essen nach.
 

Nachdem sie dann fertig mit dem Mittagessen waren, packte der Lilahaarige seine Sachen zusammen und machte sich anschließend mit dem Älteren auf den Weg zu Tatsumi.
 

Jetzt wurde es also ernst.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

*fips*

Wiedermal ein riesen Dankeschön an alle meine Leser und fleißigen Kommischreiber, ich finde euch toll -^.^-
 

*alle knuddel*

*jedem ein säckchen mit süßigkeiten in die hand drück*
 

bis zum nächsten Kapi

eure luci-maus ^^

Die Aussprache

Nervös taperte der jüngere Kon-Bruder Eko hinterher.

Sie waren auf dem Weg zu ihrem Rotfuchs, bei dem endlich die langersehnte Aussprache stattfinden sollte.

Doch so recht wohl fühlte Matzu sich nicht in seiner Haut.
 

„Mach dir nicht so viele Gedanken, das wird schon.“

„Das sagst du so einfach, du musst dich auch nicht rechtfertigen.“

„Trotzdem, wenn ich Sturkopf dir verzeihen konnte, dann wird es dein Bruder doch erst recht können.“

„Bist du dir da sicher? Er hat doch eine ganz andere Beziehung zu mir, als du.“

„Aha.“

„Wie aha? Was soll das jetzt schon wieder heißen?“

„Ach nichts.“

„Eko!“

„Das hilft dir auch nicht“, antwortete der Größere stur.

„Du bist blöd, ich dachte du wolltest mich ausnahmsweise mal aufmuntern und jetzt ärgerst du mich doch bloß wieder.“

„Oh, ich wollte dich aufmuntern, doch dafür habe ich wohl nicht die richtige Beziehung zu dir.“

Überrascht schaute der Kleinere zu Eko auf: „Sag bloß du schmollst, weil ich das gesagt habe.“

Der Jüngere musste lachen und hängte sich an den Arm des Grünhaarigen: „So war das doch gar nicht gemeint du Riesenbaby. Ich meinte doch nur, dass mein Bruder mich von klein auf kennt und wir beide uns erst seit kurzem richtig... mehr oder weniger zumindest.“

„Hm“, knurrte der Ältere, lächelte aber bereits wenige Meter weiter wieder, da es ihm gar nicht mal so schlecht gefiel, wie der Kleinere da an ihm hing.
 

Keine fünf Minuten standen die Beiden vor ihrem Zielort, weshalb der jüngere Kon-Bruder auch ängstlich zitterte.

Dies blieb seinem Begleiter - an dessen Arm er immer noch hing - nicht verborgen, der ihm einen aufmunternden Kuss auf die Schläfe drückte.

„Wird schon werden.“

Ein Nicken, mehr brachte Matzu nicht zustande, als Eko auf den Klingelknopf drückte, nicht einmal böse - wegen dem Kuss - konnte er sein.

Nicht lange und Tatsumis Mutter öffnete ihnen die Tür: „Ah Matzu, schön, dass du auch mal wieder vorbei schaust, dein Bruder ist auch schon da. Kommt rein ihr Beiden.“

Der Kleinere atmete noch einmal tief durch, bevor sie die Wohnung betraten und zu dem Zimmer ihres Rotfuchses gingen.

Jetzt wurde es ernst und wie ernst.

„Bereit?“

„Ja“, erklärte Matzu atemlos, er hatte wahnsinnige Angst, doch das würde wohl auch nicht besser werden, wenn sie noch einige Minuten warten würden.

Langsam betraten sie also - nach einem kurzen Klopfen - das Zimmer und wurden sogleich freudig von dessen Bewohner begrüßt.

„Ma-chan, schön dich zu sehen. Komm her.“

Mit ausgebreiteten Armen lächelte der Fuchs den Angesprochenen glücklich an.

Dieser warf einen schnellen Blick in den Raum - wobei er feststellte, dass Tatsumi alleine war - bevor er sich neben dem Rothaarigen aufs Bett setzte und von ihm in den Arm nehmen ließ.

„Na toll, ich werde nie so herzlich begrüßt“, schmollte daraufhin der Älteste, während er sich auf den Boden - neben das Bett - setzte.

„Du wurdest ja auch nicht drei Wochen lang von zwei Dickköpfen getriezt.“

„Ja, ja, den Sticken hab ich wohl verdient.“

„Auf jeden Fall.“

„Tatsumi, wo ist mein Bruder? Deine Mutter meinte er wäre auch schon da.“
 

Wie aufs Stichwort öffnete sich die Zimmertür aufs Neue und der ältere Lilahaarige kam mit einem Tablett - beladen mit Getränken - auf dem Arm herein.

„Ich war auf der Toilette, wenn es recht ist“, fauchte er sogleich grantig seinen Bruder an, bevor er das Tablett auf den Schreibtisch stellte und die Getränke darauf verteilte.

„Den Eistee hat dir meine Mutter in die Hand gedrückt“, erkundigte Tatsumi sich wissend und nahm sein Glas entgegen.

„Genau.“

Ein stechender Blick traf den jüngeren Kon-Bruder: „Hab ich dir nicht gesagt du sollst deine Finger von Tatsumi lassen, du Fastmörder?!“

„Toshi! Jetzt reicht es aber wirklich!“

Wütend schaute der Grünhaarige den Ältesten an, das ging nun wirklich zu weit.

„Du bist jetzt also auch noch zu einem Verräter geworden. Hätte ich ja nicht gedacht, dass der Kleine dich so um den Finger wickeln kann, wo du doch genauso wütend warst, wie ich.“

Immer noch mit finsterem Blick lehnte Satoshi sich rücklings an den Schreibtisch und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Ich bin kein Verräter. Hättest du ihn gestern so gesehen, wie ich, dann hättest du ihm auch auf der Stelle verziehen. Außerdem brauchst du ihn nicht noch so blöde zu betiteln, ich denke wir wissen alle, dass es eine Kurzschlusshandlung war.“
 

Dank Ekos Worte ein wenig ermutigt ließ der Jüngste ihren Fuchs los und setzte sich ebenfalls vors Bett, woraufhin der Grünhaarige seine Hand nahm.

„Apropos letzte Nacht, wo hast du dich eigentlich rumgetrieben, dass Eko dich aufgabeln konnte?“

Betreten schaute Matzu vor sich auf den Boden und nuschelte: „In einer Schwulendisco.“

„In einer was?! Ich höre wohl nicht richtig, was hast du da zu suchen gehabt?! Du stehst doch gar nicht auf Kerle!“

Durch den nun noch wütenderen Tonfall seines Bruders noch mehr eingeschüchtert, rückte Matzu näher an den Grünhaarigen ran.

„Ich weiß nicht ob ich auf Kerle stehe oder nicht. Ich war noch nie in jemanden verliebt.“

„Das ist doch jetzt nebensächlich! Warum warst du in einer Schwulendisco?!“

„Satoshi hör auf ihn so anzubrüllen“, mischte sich nun Tatsumi ein: „Mich interessieren seine Beweggründe zwar auch, aber deshalb musst du nicht gleich das ganze Haus zusammenschreien. Wir sind hier nicht alleine.“

„Ja, schon gut, sorry.“

Aufmunternd drückte Eko die Hand des Kleinen neben sich und fragte sanft: „Also, wieso bist du dort gewesen?“

„Ich… ich hab mich so schrecklich verlassen gefühlt und wollte nur… ich wollte nur umarmt und geküsst werden. Ich wollte Nähe und da dachte ich, dass ich die eher von einem Jungen kriegen würde, als von einem Mädchen, das selbst lieber umarmt werden will, als mir Trost zu spenden.“

„Das war dein Grund? Deswegen hättest du dich beinahe von diesem schmierigen Kerl flachlegen lassen“, entrüstete sich sein Sitznachbar: „Verdammt, wieso bist du nicht zu Tatsumi gegangen?!“

„Ich weiß nicht.. ich glaube ich wollte ihm nicht zur Last fallen und Onii.. Satoshi nicht noch weiter reizen.“

„Dummerchen“, seufzte der Grünhaarige und küsste den Kleineren erneut sanft auf die Schläfe, der im Augenblick nicht annähernd den Drang verspürte zu protestieren.

„Halt mal, wie meintest du das eben Eko?“

„Was denn Toshi?“

„Er meint die Sache mit dem flachlegen“, erklärte der Rothaarige nicht minder erschüttert.

„Nun, ich hab gerade mit einem echten Schnuckelchen getanzt, als ich unseren Kleinen entdeckt habe, wie er sich von so einer schwarzhaarigen Schmalzlocke hat begrabschen und abknutschen lassen. Doch das war ja noch nicht mal das Schlimmste. Er wollte sich tatsächlich auch noch mit in den Darkroom nehmen lassen. Ihm war einfach alles egal. Zum Glück war ich da und konnte ihn davon abhalten eine riesen Dummheit zu begehen.“

„Und du warst dort, weil“, fragte Tatsumi schnippisch, um ein wenig vom Jüngsten abzulenken.

„Na um Häschen aufzureißen, du stehst ja offensichtlich nicht auf mich.“

Der Rotfuchs schüttelte seufzend den Kopf, als sich auch schon Satoshi wieder meldete: „Du hättest einfach mit einem völlig Fremden rumgevögelt?“

Eingeschüchtert senkte Matzu seinen Blick noch weiter, als sein Bruder ihn plötzlich am Kragen packte und auf die Beine stellte: „Antworte mir gefälligst!“

„Toshi! Hör auf damit!“

Keine zwei Sekunden später stand auch der Grünhaarige und versuchte den jüngeren Lilahaarigen von dem Griff Satoshis zu befreien.

„Misch dich nicht ein Eko, das geht dich nichts an!“

„Satoshi“, jammerte der Jüngste gequält, während er die Hände seines Bruders umklammerte.

„Satoshi Kon! Lass deinen Bruder sofort los, oder ich schmeiß dich raus! So führst du dich nicht hier in meinem Zimmer auf!“

Der Rotfuchs war kurz davor aus dem Bett zu springen, wobei er sein immer noch eingegipstes Bein völlig vergaß.

Doch so weit kam es nicht, da Satoshi den Umklammerten unsanft von sich weg aufs Bett stieß.

„Verdammt Toshi, was ist nur in dich gefahren?!“

„Das fragst du noch, nach allem, was du gerade erzählt hast?! Was wäre denn passiert, wenn du nicht zufällig da gewesen wärst, um ihn von seinem Vorhaben abzuhalten?!“

„Und was wäre, wenn ich gestorben wäre“, warf Tatsumi plötzlich ein und erntete entsetzte Blicke.

„Ist doch wahr! Das sind reine was-wäre-wenn-Fragen! Die führen doch zu nichts!“

„Aber das ist überhaupt nicht zu vergleichen.“

„Doch, ist es“, behaarte der Rothaarige.

„Vielleicht sollten wir uns erst mal alle wieder beruhigen“, knurrte der Grünhaarige auf einmal dazwischen, dem es langsam gehörig nervte, wie das sonst so verliebte Pärchen sich böse anfunkelte.

Bestimmt ließ er sich auf dem Bett - am Fußende - nieder und zog Matzu in seine Arme.

Der Kleine wirkte allmählich mehr als aufgelöst, das pure Gegenteil zu dem nahezu unbeschwerten Verhalten am Vormittag.

„Okay“, stimmte der Fuchs zu und lehnte sich wieder an die Wand, während der Ältere sich widerwillig auf dem Boden niederließ und rücklings an den kleinen Nachttisch lehnte: „Also gut, aber ich will eine Antwort.“
 

Besorgt krauelte Eko den jüngeren Kon-Bruder im Nacken, der verdächtig abwesend wirkte.

Hoffentlich stürzte er sich nicht gerade wieder in sein schwarzes Loch, damit musste endlich Schluss sein.

Das würde der Grünhaarige auf keinen Fall mehr zulassen.

Aus diesem Grund flüsterte er auch behutsam: „Matzu?“

Der Angesprochene schreckte auf: „Was?“

Irritiert blickte er erst den Älteren neben sich und dann die anderen Beiden an.

„Ich hab gesagt: ich will eine Antwort.“

„On.. Satoshi, ich… ja, hätte ich höchst wahrscheinlich…“

„Und warum machst du so einen Mist?!“

„Satoshi, bleib ruhig“, ermahnte der Rothaarige den Älteren grollend.

„Ja doch. Also, warum?“

„Ich hab doch gesagt ich hab mich alleine gefühlt.“

„Das ist doch kein Grund um gleich mit jemandem zu schlafen, den man gar nicht kennt!“

„Ich weiß, es tut mir leid“, schluchzte der Kleine, dem nun die Tränen in die Augen stiegen, was seinen Bruder ein wenig besänftigte.

„Gut gemacht Satoshi“, fauchte plötzlich Tatsumi: „Hast du ja wieder hervorragen hinbekommen.“

„Hör auf.“

„Dann...“

„Jaha.“

„Könnt ihr auch mal aufhören zu streiten“, mischte sich schließlich Eko ein, während er dem kleineren Lilahaarigen die Tränen wegwischte.

Seit wann musste er eigentlich den verständnisvollen Tröster spielen?

Das war doch sonst Tatsumis Job.

„Okay, lassen wir das. Es ist ja zum Glück nichts passiert und ich denke du wirst nicht so dumm sein und es noch mal tun, oder Matzu?“

„Nein, ich mach’s nicht wieder, versprochen“, beteuerte der Jüngere seinem Bruder.

„Gut, dann sollten wir uns jetzt dem eigentlichen Thema zuwenden…“

„Dem Unfall“, beendete Tatsumi vorsichtshalber schnell den Satz des Ältesten, bevor dieser wieder etwas unüberlegtes von sich gab.
 

„Ich war eifersüchtig und verletzt“, begann Matzu zu erklären: „Ich dachte Tatsumi würde dich mir wegnehmen. Es hat doch noch nie Jemand zwischen uns gestanden und Eko war ihm auch total verfallen. Ihr habt euch immer nur nach ihm gerichtet und euch nur noch Zeit für mich genommen, wenn Tatsumi keine hatte. Es hat einfach so weh getan nur ein Ersatz zu sein.“

„Am Tag des Unfalls haben wir uns gestritten“, berichtete der Rothaarige weiter: „Ich habe auch erst an dem Tag begriffen, wie sehr wir ihn verletzt haben. Doch da war es schon zu spät, er hatte seine Gefühle so lange in sich aufgestaut, dass es zu dieser Kurzschlusshandlung kam.“

„Es war mir alles zu viel, besonders als Tatsumi sagte, dass es ihm leid täte und er mir dich doch gar nicht wegnehmen wollte, Satoshi. Ich hab einfach rot gesehen und ihn von mir gestoßen. Ich wollte ihm weh tun, ihm bewusst machen, wie sehr ich ihn hasse. Doch ich hab längst nicht mehr an die Treppe gedacht. Ich hätte ihn niemals absichtlich da runter gestoßen, ich wollte ihn doch nicht ernsthaft verletzen.“

„Matzu wollte sogar noch nach mir greifen, als er bemerkte, wie ich fiel, doch unsere Hände erreichten sich nicht mehr. Ich hab noch das Entsetzen und die Angst in seinen Augen gesehen. Er hat es noch im selben Augenblick bereut.“

„Und warum hat er sich mir nie anvertraut oder uns zumindest alles im nachhinein erklärt?!“

„Eko du Volltrottel! Er hat sich nicht getraut mit Satoshi zu sprechen und nach dem Unfall habt ihr ihm doch nicht mal ansatzweise zugehört.“

„Du hast recht, ich bin ein Volltrottel. Entschuldige Ma-chan.“

„Hmh“, antwortete der Kleinere bloß, da seine Aufmerksamkeit einzig und allein dem älteren Lilahaarigen galt, der bisweilen noch nichts dazu gesagt hatte.
 

Ängstlich glitt Matzu vom Bett auf den Boden, krabbelte zu dem Älteren rüber und blieb schließlich auf den Knien vor ihm sitzen.

„Onii-chan?“

Starre goldene Augen trafen den kleineren Bruder, ehe sie plötzlich weicher wurden und er von vertrauten Armen an einen warmen Körper gezogen wurde.

Tief seufzte Satoshi mit geschlossenen Augen, während er die Umarmung noch verstärkte.

Schon am Morgen hatte er seinem Bruderherz verzeihen wollen und nach dieser Aussprache würde er es erst recht tun.

Gerade deshalb, weil er nun erkannt hatte, wie mitschuldig er an dem Ganzen gewesen war.

Er hatte nicht mal ansatzweise mitbekommen, wie schlecht er seinen Bruder behandelt hatte.

So was durfte nie wieder vorkommen.

„Ich hab dich lieb Nii-chan.“

Zitternd atmete Matzu tief durch, um seine Tränen zu unterdrücken, doch das gelang ihm eher schlecht als recht.

Er war einfach viel zu erleichtert, dass der Ältere ihm verzieh.

„Schon gut, wein ruhig. Ich kann’s echt verstehen, ich war ein riesen Arschloch.“

„Ja“, fiepte der Jüngere und drückte sich noch enge an Satoshis Brust, was diesen schmunzeln ließ.
 

Seufzend ließ der Rotschopf sich runter in seine Kissen sinken und richtete seinen Blick auf die Zimmerdecke: „Wurde echt Zeit, dass er es einsieht.“

„Stimmt“, grummelte Eko, dem dieses Bild vor sich nur bedingt gefiel.

Zwar war es schön für Matzu, dass er nun nicht mehr leiden musste, doch plagte den Grünhaarigen ein altbekannter Gedanke: ‚Jetzt geht das schon wieder von vorne los mit seinem blöden Bruderkomplex. Ich hätte es eigentlich wissen müssen.’

Doch schnell kam ihm eine Idee, wie er sich davon ablenken konnte, da sein Blick zufällig den liegenden Rotfuchs neben sich gestreift hatte.

Grinsend kniete Eko sich über den Jüngeren, der ihn überrascht anschaute und setzte sich schließlich auf dessen Hüften, wobei er sein Gewicht allerdings auf seine Beine verlagerte, um den zierlichen Körper unter sich nicht zu sehr zu strapazieren.

Anschließend verschränkte er seine Hände mit denen des Anderen und drückte sie neben Tatsumis Kopf aufs Bett.

„Was tust du da eigentlich“, fragte dieser völlig irritiert, sah aber keinen Sinn darin sich zu wehren, er wusste auch so, dass Eko der Stärkere von ihnen war, gerade in ihrer jetzigen Position.

„Schließ deine Augen und genieß es einfach Süßer.“

Bei dem Wort Süßer merkte der jüngere Kon-Bruder auf, setzte sich etwas in Satoshis Armen auf und konnte gerade noch mit ansehen, wie der Grünhaarige sich zu Tatsumi runter beugte und ihm einen nicht gerade zurückhaltenden Kuss auf die Lippen verpasste.

„Eko Takakura! Geh sofort von Tatsumi runter, du sexbesessenes Monster!“

„Sexbesessen? Ich küsse ihn doch bloß Ma-chan, ich hab ihn doch nicht gleich ausgezogen, noch nicht zumindest.“

Ein süffisantes Lächeln stahl sich auf seine Lippen, während er sich erneut zu dem Rothaarigen runter beugte.

„Eko, ich warne dich, lass mich los.“

„Wieso denn? Dir gefällt’s doch.“

„Tut’s nicht!“

„Eko“, knurrte nun auch der Älteste angriffslustig, doch den Angesprochenen interessierte das wenig.

Statt zu tun, was von ihm verlangt wurde, beugte er sich lieber zu dem Kleineren runter und begann seinen Hals mit sanften Küssen zu liebkosen.

„Verdammt Eko! Heute morgen baggerst du mich noch schamlos an und jetzt vergreifst du dich an Tatsumi?!“

Grinsend warf der Grünhaarige dem Kleineren einen Seitenblick zu und fragte: „Eifersüchtig?“

„Ja“, schmollte der Jüngere sogleich aufrichtig, bereute es allerdings bereits wieder in der nächsten Sekunde, als der Größere anfing zu lachen und ihm bewusst wurde, was er da von sich gegeben hatte.

„Das wollte ich doch nur hören.“

„Mistkerl“, fauchte Matzu.

„Danke“, schnurrte der Angesprochene zur Antwort und stieg anschließend von dem Fuchs runter.

„Sa-chan“, jammerte Tatsumi sogleich gespielt leidend und streckte besagtem die Hand auffordernd entgegen.

Dieser gab seinem Bruder einen schnellen Kuss auf die Wange, bevor er der Aufforderung folgte und sich hinter den Rothaarigen - der inzwischen wieder aufrecht saß - aufs Bett setzte und ihn fest in seine Arme nahm.

„Meins“, erklärte er eifersüchtig, weshalb er seinen Liebling auch sogleich in einen leidenschaftlichen Kuss verwickelte, der sich darauf nur zu gerne einließ.
 

Matzu hingegen stand auf und ging mit hoch rotem Kopf zum Fenster, es war ihm mehr als peinlich, was er da unbedacht zugegeben hatte.

Dazu kam noch, dass er absolut nicht verstand weshalb er so empfunden hatte.

Woher kam diese plötzliche Eifersucht?

Und wieso galt sie Tatsumi?

Weshalb wollte er denn plötzlich an dessen Stelle von Eko geküsst werden?

Der Kleine verstand sich selbst nicht mehr, seine Gefühle bestanden wieder mal aus einem heillosen Durcheinander.

Am liebsten hätte der jüngere Kon-Bruder sich buchstäblich die Haare gerauft, doch seine Gedanken wurden je unterbrochen, als besagter Grund plötzlich seine Arme von hinten um den kleineren Lilahaarigen schlang.

Lächelnd knuddelte er den Jüngeren: „Na, beschäftige ich dich so sehr, dass du völlig vergisst, dass du nicht alleine bist?“

„Unsinn! Lass mich los du Blödmann“, fauchte Matzu mit hoch rotem Kopf und stemmte sich gegen den Grünhaarigen.

Dieser zog sein Opfer jedoch unbeirrt noch näher an sich, was dazu führte, dass der Lilahaarige augenblicklich auf stur schaltete und knurrte: „Los lassen, oder ich beiß dich!“

„Na das will ich sehen.“
 

Während die Beiden weiter miteinander kämpften, wobei der Größere anscheinend wahnsinnigen Spaß hatte, seufzte der Rotfuchs erleichtert: „Endlich ist alles, wie immer. Wurde ja auch Zeit.“

„Du hast recht, so ist es wirklich viel schöner.“

„Ach, das sagst ausgerechnet du?“

„Stocher nur weiter in der Wunde.“

„Schmoll nicht, du bist selbst schuld.“

„Hast ja recht mein schlaues kleines Füchslein.“

Verlegen verbarg der Kleinere das Gesicht in dem Hemd Satoshis und fiepte: „Dann hör mir beim nächsten Mal gefälligst früher zu.“

„Versprochen“, grinste der Ältere schmunzelnd, da er die leichte Röte auf den Wangen seines Fuchses bemerkt hatte.
 

„Eko! Du hast es nicht anders gewollt!“

„Au verdammt! Du beißt ja wirklich!“

„Wenn du mich auch gegen meinen Willen festhältst! Selbst schuld!“
 

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Puh, das wurde ja auch mal Zeit, dass die sich alle aussprechen und als nächstes können wir uns dann auch wieder um ihre Beziehungskisten kümmern -^.^-
 

*alle knuddel*

*süßes mitgeb*
 

eure luci-maus

Yutas Frage

Hibbelig wartete Tatsumi im Auto seiner Eltern vor der Schule auf die Ankunft seiner Freunde.

Endlich war es so weit, er durfte wieder zur Schule.

Zwar hatte er immer noch ein Gipsbein, doch wozu gab es Krücken?
 

„Da sind sie“, maunzte er aufgeregt zu seiner Mutter, die daraufhin nur schmunzeln konnte.

„Na dann los, du kannst es doch eh kaum noch erwarten.“

„Ja!“

Glücklich stieg der Rothaarige aus dem Auto, nahm die Krücken und wollte schon los, als seine Mutter fragte: „Und ich soll dich wirklich nicht abholen?“

„Nein, wir wollen alle zusammen zu Satoshi gehen.“

„Na gut, aber wenn was ist, dann rufst du uns an, ja?“

„Jaha, jetzt fahr schon Mama.“

„Na gut“, seufzte Natsume und fuhr zur Arbeit.

Kurz blickte Tatsumi ihr nach, bevor er sich umdrehte und zu seinen Freunden rüber humpelte.
 

„Tatsumi-chan“, fiepte der kleinere Kon-Bruder freudig und wollte dem Fuchs schon um den Hals fallen, als er von Eko hinten am Kragen gepackt und somit zurückgehalten wurde.

„Vorsicht oder willst du ihn umschmeißen?“

„Nein! Lass los, ich wollte ihn doch nur begrüßen!“

„Dann tu das gefälligst vernünftig. .. Mensch, bist du schnell wieder normal geworden, da vermisst man ja beinahe wieder dieses Häufchen Elend, dass sich so niedlich an einen geschmiegt hat.“

Grinsend schlang der Grünhaarige seine Arme von hinten um die schmalen Schultern des Jüngsten und schmiegte seine Wange an Matzus.

Dieser fauchte sogleich: „Hey! Lass mich sofort wieder los! Ich beiß dich wieder!“

„Versuchs doch, aber dieses Mal passe ich besser auf.“

„Grr, Eko!“

„Ja, Süßer?“

„Lass los!“

„Nö“, grinste der Größere und drückte dem Lilahaarigen einen Kuss auf die leicht gerötete Wange.
 

Während die Beiden Streithähne, wie üblich, miteinander rumzankten, wandte Satoshi sich ohne Umschweife seinem Füchslein zu und begrüßte ihn mit einem innigen Kuss.

Zärtlich stupste er die Zunge des Kleineren an und verführte sie zu einem spielerischen Kampf.

Dabei schlang er die Arme um die schlanken Hüften Tatsumis und zog ihn mit festem Griff näher an sich, so dass der Rothaarige kurzerhand die Krücken fallen ließ und sich an der Brust des Größeren abstützte.

Genießerisch schloss er die Augen und seufzte leise in den Kuss hinein.

Wie sehr er es doch liebte, wenn ihm Satoshis volle Aufmerksamkeit zu Teil wurde.
 

Durch den Krach, den die fallenden Krücken verursacht hatten erschreckt, vergaßen Matzu und Eko ihre kleinen Reibereien .

„Mann, da geht’s aber ab“, staunte der kleinere Lilahaarige, weshalb ihm der Größere ins Ohr hauchte: „Gar nicht eifersüchtig? Jetzt wo du dich wieder mit deinem geliebten Bruder vertragen hast, würdest du doch sicher gerne eure Lieb…“

„Sag es und ich verprügele dich“, knurrte der Jüngere: „Du weißt sehr genau, dass das Quatsch ist, oder hast du das etwa immer noch nicht eingesehen?“

Fragend - mit einem finsteren Blick - schaute Matzu seinen Projektpartner an.

„Doch, ich denke schon. Aber vielleicht solltest du dich von mir küssen lassen, damit ich wirklich sicher sein kann.“

Mit einem unschuldigen Blick schaute Eko den Kleineren an, der sich inzwischen zu ihm umgedreht hatte.

„Du solltest lieber deine Beine in die Hand nehmen und abhauen, bevor ich dir eine baller!“

„Was hab ich dir denn getan? Ich bin doch so ein liebes Kerlchen“, wimmerte der Grünhaarige gespielt verletzt, bevor er seinem Kleinen lachend durch die Haare wuschelte.

„Das war doch nur ein Scherz, du kleines Dusselchen.“
 

Inzwischen hatten die anderen Beiden ihren Kuss auf Grund Luftmangels beendet, dennoch lag der Rotfuchs immer noch in den Armen des älteren Kon-Bruders.

Er war einfach nur glücklich endlich wieder mal raus zu kommen und besonders darüber seinem Liebsten so nahe sein zu können.

„Können wir endlich rein gehen“, fragte Satoshi schließlich an seinen Bruder gewandt, der begonnen hatte Wort wörtlich mit dem Grünhaarigen Katz und Maus zu spielen.

Die Beiden waren halt richtige Kindsköpfe.

„Er hat angefangen“, fiepte Matzu beleidigt.

„Ich hab mich längst entschuldigt, aber wie gesagt, du siehst einfach zu niedlich aus, dich muss man ärgern.“

„Eko Takakura!“

Lachend legte Eko seinen Arm um die Schultern des Kleineren: „Sei nicht böse, lasst uns lieber rein gehen, es klingelt eh bald.“

„Wird ja auch mal Zeit“, erklärte der Älteste schmunzelnd und reichte seinem Schatz die Krücken, der diese eher murrend annahm, er wäre viel lieber noch ein bisschen in diesen kuschelig warmen Armen geblieben.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Im Klassenraum angekommen stellten Eko und Satoshi ihre Sachen automatisch auf einem Tisch, was ihnen einen verwirrten Blick seitens des Rothaarigen einbrachte.

„Sitzt du immer noch auf meinem Platz Satoshi?“

„Oh, ähm… ja, wir haben die Sitzordnung so gelassen, auch wenn wir uns wieder vertragen haben.“

„Genau“, jammerte der Jüngste gespielt und legte seine Hände federleicht von hinten auf die Schultern von Tatsumi: „Diese gemeinen Kerle haben mich einfach weiterhin alleine sitzen lassen. Aber dann kannst du ja jetzt zu mir an den Tisch kommen.“

„Warum eigentlich nicht. Komm, wir setzen uns.“

Tatsumi wollte sich schon zu seinem neuen Platz begeben, als Satoshi dem Grünhaarigen einen vielsagenden Blick zuwarf, der daraufhin verheißungsvoll grinste.

„Ach Tatsumi, warte doch. Warum setzt du dich nicht auf deinen alten Platz und ich geh zu Ma-chan?“

„Kommt gar nicht in Frage“, fauchte der kleinere Lilahaarige sofort entrüstet, doch Eko fackelte gar nicht erst lange.

Bestimmt schob er den Rotfuchs zu dessen alten Tisch und setzte sich neben Matzu, der einfach nur geschockt von einem zum anderen guckte.

„Soll ich mich jetzt verarscht fühlen?“

„Ganz und gar nicht mein Süßer“, schnurrte der Grünhaarige keck grinsend und machte sich daran seine Sachen auszupacken.

Tatsumi hingegen schaute etwas unsicher zwischen den Brüdern hin und her.

„Setz dich Tatsumi-chan“, forderte ihn der Älteste schließlich auf und nahm ihm die Krücken ab, um sie zur Seite zu stellen.

Diese Geste ließ seinen kleinen Bruder verstehen grinsen, weshalb er sich auch nicht weiter stur stellte und zustimmte: „Genau, setz dich Tatsumi, wir können ja später mal tauschen.“

„Wirklich“, fragte der Rothaarige überrascht.

„Klar und jetzt setz dich endlich, bevor Frau Tanuki kommt und sich noch wieder irgendeinen Quatsch einfallen lässt, weil wir nicht fertig sind.“

„Okay.“
 

Nachdem endlich jeder an seinem neuen, alten Platz saß, beugte Matzu sich zu dem Grünhaarigen rüber und wisperte: „Du hättest ruhig sagen können, dass Satoshi neben ihm sitzen wollte.“

„Wieso denn? So war es doch viel lustiger.“

„Blöder Kerl.“

„Kläglich mein Süßer, ich weiß doch genau, wie sehr du mich in Wahrheit magst.“

„Träum weiter“, antwortete der Lilahaarige reserviert und drehte sich demonstrativ von dem Älteren weg, der einfach nur vor sich hingrinste.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

„Endlich Hofpause“, stöhnte Eko, während er sich draußen auf dem Hof auf ihre Bank setzte.

„Jammer nicht, das waren gerade mal zwei Stunden“, tadelte ihn Tatsumi, der immer noch froh darüber war wieder in der Schule zu sein.

„Ja, zwei Stunden mit Frau Tanuki, das ist reine Folter“, erklärte der Jüngste, während er sich neben den Grünhaarigen sinken ließ.

„Ach ihr Beiden werdet euch doch immer ähnlicher.“

„Onii-chan!“

„Ich weiß, du hörst das nicht gerne, aber ihr seid euch nun mal ziemlich ähnlich, daran kann ich auch nichts ändern.“

Schmollend wandte sich der kleinere Kon-Bruder von den Anderen ab und bemerkte dadurch, wie Yuta auf sie zu kam.

Er hatte damals dem Lehrer bescheid gesagt, als Tatsumi gestürzt war.

„Hi“, begrüßte er lächelnd die vier Freunde, bevor er sich dem Rotschopf zuwandte: „Kann ich mal kurz alleine mit dir sprechen?“

„Mich“, fragte der Angesprochene überrascht.

„Ja, dauert auch nicht lange.“

„Okay.“

Sie gingen ein Stück von den Anderen weg und Yuta fragte zunächst: „Wie geht es dir?“

„Gut, meine Verletzungen sind bis auf mein Bein völlig verheilt. Aber das dauert auch nicht mehr lange.“

„Zum Glück. Mir ist aber auch echt das Herz in die Hose gerutscht, als ich dich hab fallen sehen.“

Entschuldigend lächelte Tatsumi den Blauhaarigen an: „Sorry, dass ich dir Sorgen bereitet habe.“

„Ach was, bei seinen Freunden braucht man sich nicht zu entschuldigen. Aber sag mal, was ich dich eigentlich fragen wollte… bist du jetzt richtig mit Kon zusammen?“

„Mit Matzu? Unsinn, wir sind nur sehr gute Freunde“, erklärte er gespielt verständnislos.

„Du glaubst wohl ich bin blöd. Du hast doch sehr wohl verstanden, dass ich Satoshi meinte.“

„Hm“, seufzte Tatsumi leise und wich dem Blick des Anderen aus.

Jetzt wo Yuta ihn so direkt danach gefragt hatte, war dem Rotfuchs bewusst geworden, dass Satoshi zwar nahezu ständig mit ihm schmuste, aber sie eigentlich nie von Gefühlen gesprochen hatten, geschweige denn beschlossen hatten eine Beziehung zu führen.

Oder waren sie trotzdem bereits ein Paar?

Musste man so etwas erst beschließen, ergab sich das nicht von allein?

Eigentlich doch nicht unbedingt, oder?

Tatsumi war unschlüssig darüber was er dem Blauhaarigen nun antworten sollte.

Dieser bemerkte die Ratlosigkeit seines Freundes und stellte fest: „Du weißt nicht so recht, was du antworten sollst, hab ich recht?“

„Ja“, gab der Kleinere betreten zu.

„Na dann solltest du das vielleicht mal mit ihm klären. Ich werde nicht der Einzige bleiben, der dich das fragte. Außerdem willst du doch auch selbst wissen, woran du bei ihm bist, oder?“

„Ja, du hast recht. Ich werde mit im reden.“

„Gut so und dann erzählst du mir als erstes davon, ja?“

Yuta schaute ihn mit leuchtenden Augen an, was Tatsumi wieder daran erinnerte, wie neugierig der Blauhaarige schon immer gewesen war.

„Versprochen, du Klatschtante vom Dienst.“

„Hey!“

Der Kleinere musste lachen, als er den Schmollmund seines Gegenübers sah.

„Schmoll nicht, es war nicht böse gemeint.“

„Na gut, aber noch mal verzeihe ich dir nicht so schnell.“

„Ist klar“, lachte Tatsumi und ging wieder zurück zu ihren Beobachtern, während Yuta zu seiner Clique ging.
 

„Na, konntet ihr uns belauschen, oder war euch nur das Anstarren vergönnt?“

„Was wollte er von dir“, fragte Satoshi leicht angesäuert, als Erster.

„Er hat nur nach meiner Gesundheit gefragt.“

„Mehr nicht“, fragte der Jüngste ungläubig.

„Dafür hättet ihr aber nicht zur Seite gehen müssen“, stimmte der Grünhaarige zu.

„Es ist nicht so wichtig, okay? Fragt nicht lange, ich möchte nicht darüber sprechen, noch nicht.“

„Wie du meinst“, grummelte der Älteste, bevor er zurück in ihren Klassenraum ging.

Es gefiel ihm ganz und gar nicht, dass sein kleines Füchslein plötzlich Geheimnisse vor ihm hatte.

Er wollte zumindest grob wissen, worum es sich handelte.
 

Verdattert blickte Tatsumi dem Lilahaarigen nach und wandte sich schließlich an dessen Bruder: „Ist er jetzt böse auf mich?“

„Nicht so ganz, er mag es nur nicht, wenn man Geheimnisse vor ihm hat.“

„Aber… ich kann ihm das nicht einfach so sagen…“

„Es geht also um Satoshi selbst.“

„Quatsch! .. Oder hat Eko recht?“

„Na ja…“

„Also doch“, schloss der Lilahaarige schmunzelnd.

„Ja, es geht um ihn. Aber mehr möchte ich jetzt echt nicht sagen. Ich muss das erst einmal alleine mit ihm besprechen.“

„Na dann verabrede dich mit ihm.“

„Und wie soll ich das anstellen du Schlauberger, er ist böse auf mich.“

„So sehr es mir auch widerstrebt das zuzugeben, aber Eko hat recht. Du musst dich mit ihm verabreden und keine Sorge, er kann dir gar nicht böse sein.“

„Meint ihr wirklich?“

„Jaha“, kam es unisono von den beiden Streithähnen, die sich unglaublicher weise mal einig waren.

„Hoffentlich habt ihr recht.“

„Haben wir“, versicherte Matzu: „Und jetzt erzähl uns worum es geht, bitte~.“

„Hm.. ungern.“

„Komm schon, du kannst das deinem langjährigen Freund doch nicht verschweigen“, bettelte der Grünhaarige weiter.

„Also gut. Yuta hat mich gefragt, ob ich mit Satoshi zusammen bin und ich wusste nicht, was ich antworten sollte.“

„Hm, das erfordert tatsächlich Klärungsbedarf.“

„Ja~.“

„Jetzt seufz doch nicht so schwer, mein Bruder wird dich sicher nicht zurückweisen, dafür mag er dich viel zu sehr. Also Kopf hoch.“

„Okay Ma-chan, du hast sicher recht.“

„Na klar hab ich das“, lachte der Lilahaarige.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Leicht hektisch streifte Satoshi sich sein Hemd über und knöpfte es zu, während er ins Nebenzimmer zu seinem Bruder und dem Grünhaarigen ging.

„Ich geh jetzt und hol Tatsumi ab. Kann ich euch alleine lassen oder schlagt ihr euch dann die Köpfe ein?“

„Wir doch nicht“, entgegnete Eko grinsend.

Er saß am Schreibtisch neben dem Bett, auf dem der Jüngste - auf dem Bauch - lag.

Sie arbeiten seit langem mal wieder gemeinsam an ihrer Projektarbeit, die sie bald abgeben mussten.

Die anderen Beiden waren längst fertig mit ihrer.

„Jetzt geh endlich zu deinem Date, du bist ja schon total unnormal Onii-chan.“

„Was heißt hier unnormal?“

Grummelnd verschränkte der Älteste die Arme vor der Brust.

„Guck nicht so böse, ich meine nur, dass es ungewohnt ist gerade dich so nervös zu sehen.“

Satoshi seufzte, was die anderen Beiden schmunzeln ließ.

„Du hast ja recht Matzu, aber das ist eben unser erstes richtiges Date.“

„Wie niedlich“, grinste Eko frech.

„Halt ja deine Klappe und mach deine Arbeit.“

„Oh, da ist aber einer grantig.“

„Ja, lach du nur, aber irgendwann, wenn du auch in jemanden verliebt bist, zahle ich dir das alles heim.“

„Ach weißt du, das kann mich nicht schocken.“

Der Grünhaarige stand auf, setzte sich zu Matzu aufs Bett und erklärte, bevor er diesem einen Kuss auf den Nacken hauchte: „Ich hab da ja schon so ein süßes Mäuschen.“

„Eko! Lass den Quatsch! Wie oft soll ich das noch sagen?!“

„Ich bin unverbesserlich, hast du selbst mal gesagt. Also sträub dich doch nicht so, es wird dir sicher gefallen Mausi.“

„Vergiss es und nenn mich bloß nicht Mausi!“

„Hey! Ich lass euch dann mal alleine und wie gesagt nicht die Köpfe einschlagen“, machte sich der ältere Lilahaarige wieder bemerkbar, bevor er sich auf den Weg zu Tatsumi machte.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Bei dem Rotschopf angekommen öffnete ihm Natsume die Tür und bat ihn kurz zu warten, Tatsumi sei bereits fertig und käme sofort raus.

So war es dann auch.

Ein schüchtern wirkender Fuchs trat keine zwei Minuten später aus der Tür und begrüßte seinen vielleicht Freund mit einem verhaltenen Kuss auf die Wange.

„Können wir Tatsumi?“

„Ja...“

Am liebsten hätte der Ältere ja seinen Arm um die Taille des Rothaarigen gelegt, doch das war ihm dank der störenden Krücken schlicht unmöglich.

So machten sie sich also ohne einander zu berühren auf den Weg zu einem nahe gelegenen Café.
 

„Bist du noch böse“, fragte der Kleinere nach einigen Metern kleinlaut.

„Ich war nicht böse auf dich, ich hasse es nur, wenn jemand Geheimnisse vor mir hat. Besonders dann, wenn er mir so nahe steht.“

„Tu ich das“, fragte der Kleinere kaum hörbar mit gesenktem Blick.

„Was soll das heißen?“

„W.. was? Ich hab nichts gesagt.“

„Wie du meinst“, grummelte Satoshi.
 

Schweigend setzten sie ihren Weg fort, bis Tatsumi erneut das Wort an den Älteren richtete: „Satoshi, was sind wir eigentlich?“

Der Größere blieb erneut stehen: „Wie meinst du das?“

Verlegen schaute der Rotfuchs auf den Boden.

„Na ja, Yuta hat mich gefragt, ob wir zusammen sind und ich .. ich wusste nicht, was ich antworten sollte.“

„Das ist das Geheimnis?“

„Ja…“

Erleichtert seufzte der Lilahaarige, nahm das Gesicht des Kleineren in seine Hände und drehte es zu sich, damit Tatsumi ihn anschaute.

„Und ich dachte schon sonst was.“

„Hä?“

„Komm, wir gehen woanders hin.“

Kurz hauchte Satoshi ihm einen Kuss auf die Lippen und ging dann voraus Richtung Schule.

Verdattert blickte Tatsumi ihm nach.

„Jetzt komm schon.“

„Aber wo gehen wir denn hin? Wir wollten doch ins Café Eis essen.“

„Das können wir auch ein anderes Mal machen. Jetzt gehen wir lieber dahin, wo wir alleine sind.“

„Und wo ist das“, fragte der Rothaarige weiter, während sie ihren Weg fortsetzen.

„Zu einem kleinen Teich.“

„Welcher Teich? Wir sind doch in der Stadt.“

„Ach Tatsumi, bist du früher nie ströpen gegangen? Das hier ist zwar eine Stadt, aber eine kleine. Hier gibt’s noch solche grünen Dinger, die man Pflanzen nennt.“

„Na danke auch. Diese Antwort hättest du dir sparen können.“

„Sorry, er liegt in dem kleinen Wäldchen hinterm Sportplatz. Aber Teich ist eigentlich noch zu viel gesagt, trotzdem ist der Platz echt schön.“
 

~*~*~*~*~*~*~
 

An ihrem Zielort angekommen war der Kleinere erstaunt, wie idyllisch und vor allem romantisch dieser Platz war.

Der so genannte Teich lag auf einer kleinen Lichtung, umrahmt von Schilf kleinen Wasserpflanzen.

Um diesen Ort noch ein wenig traumhafter zu gestalten schilpten die Vögel mit ihren herrlichen Stimmen.

„Wow, ich wusste ja gar nicht, dass du so eine romantische Ader hast.“

Schmunzelnd setzte er sich ins Gras und legte die Krücken beiseite.

Der Ältere ließ sich kurz darauf neben ihm nieder.

„Es gibt noch so einiges an mir, das ich noch keinem gezeigt habe.“

„Nicht einmal Matzu?“

„Er kennt mich besser, als alle Anderen, aber auch er weiß nicht alles von mir.“

„Ich würde dich gerne besser kennen lernen.“

„Und ich dich.“

Verlegen schaute der Jüngere Satoshi an: „Ehrlich?“

„Natürlich. … Jetzt hör mal zu Tatsumi.“

Der Ältere rückte noch etwas näher zu dem Rotfuchs ran, streichelte ihm mit der rechten Hand über die Wange und erklärte: „Ich würde sehr gerne eine Beziehung mit dir führen. Ich hab mich total in dich verliebt.“

Als Tatsumi das hörte machte sein Herz einen Freudensprung, nur um im nächsten Moment im doppeltem Tempo weiter zu klopfen.

Auf seine Wangen hingegen legte sich ein Hauch von Rot.

„D.. dann darf ich das nächste Mal ja sagen, wenn mich jemand fragt, ob wir zusammen sind?“

„Ja“, antwortete der Lilahaarige lächelnd und schenkte seinem Füchslein einen zärtlichen Kuss, den dieser schüchtern erwiderte.

Er war schon überglücklich gewesen, bevor Yuta ihm diese besagte Frage gestellt hatte, doch jetzt, wo Satoshi ihm auch noch seine Liebe gestanden hatte, fühlte er sich, als würde er auf Wolken schweben.

Ein dummes Klischee, dachte er so bei sich, doch es stimmte einfach.

Es war ein unbeschreibliches Glücksgefühl.
 

Selig seufzend sank Tatsumi an die Brust des Älteren und flüsterte verlegen: „Ich liebe dich.“

„Ich dich auch mein Füchslein.“

Lächelnd schlang er die Arme um den Kleineren und krauelte ihn im Nacken.

„Aber ab jetzt keine Geheimnisse mehr.“

„Nein, keine Geheimnisse mehr“, lachte der Rotschopf und schmiegte sich noch ein wenig enger an den Größeren.
 

„Weißt du eigentlich, wie kitschig das ist sich an so einem Ort seine Liebe zu gestehen?“

„Na und? Manchmal ist es ganz angebracht kitschig zu sein.“

„Finde ich auch, Sa-chan.“

Zufrieden schloss der Jüngere seine Augen und genoss die Wärme des Lilahaarigen, während dieser sich bequem an einen Baum lehnte und ihn weiter krauelte.
 

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So, das war mal ein bissel kitsch, aber es wurde echt mal Zeit das klar zu stellen, dann kann man sich ja auch viel besser um die Streithähne kümmern ^.~
 

Ich freu mich auf eure Kommis -^.^-
 

*alle knuddel*

*kekse hinstell*
 

eure luci-maus ^^

Eine Nacht zu zweit

~ „Hey! Ich lass euch dann mal alleine und wie gesagt nicht die Köpfe einschlagen“, machte sich der ältere Lilahaarige wieder bemerkbar, bevor er sich auf den Weg zu Tatsumi machte. ~
 

Kaum hatte der ältere Lilahaarige den Raum verlassen fragte Eko auch schon: „Sag mal Matzu, bist du gar nicht eifersüchtig, wenn dein Bruder jetzt mit Tatsumi ausgeht?“

„Ich hab dir schon mal gesagt, dass ich nicht eifersüchtig bin.“

„Und wieso auf einmal nicht mehr? Was hat sich denn geändert?“

„Ganz einfach, ich habe verstanden, dass Tatsumi mir Satoshi nicht wegnehmen will und dass sie sich wirklich sehr gern haben. Außerdem sind Tatsumi und ich jetzt richtige Freunde.“

„Und wir Beide?“

„Sind auch Freunde, frag bloß nicht so blöd, das wolltest du doch so unbedingt.“

„Willst du damit sagen, dass wir nur Freunde sind, weil ich das so wollte?“

„Joah…“

„Na super“, maulte der Ältere angesäuert und setzte sich wieder zurück an den Schreibtisch.

Daraufhin fing Matzu an zu lachen: „Du Blöder Kerl, natürlich sind wir nicht nur deshalb Freunde.“

„Und warum sagst du dann so einen Quatsch?“

„Na ja, was soll ich denn sonst sagen, wenn du mir so eine bescheuerte Frage stellst?“

Der Grünhaarige knurrte nur leise, was sollte er auch darauf erwidern?

„Bist du jetzt sauer?“

„Überleg ich mir noch.“

Seufzend schüttelte der Jüngere den Kopf, sein Freund war wirklich unverbesserlich.

Wie konnte man sich nur so kindisch verhalten?

Er wollte immer seinen Willen durchsetzen und bekam er diesen nicht schmollte er.

Auf eine Art war das zwar ganz putzig, andererseits jedoch schlichtweg nervig.

Na ja, so war Eko halt.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Wieder zu Hause ging Satoshi erst einmal zu seinem Bruder, wo er feststellte, dass der Grünhaarige immer noch da war und neben dem Jüngsten auf der Seite - auf dem Bett - lag.

Dieser lag wieder auf dem Bauch und fragte: „Du kommst jetzt erst nach Hause? War wohl echt schön mit unserem Fuchs, was?“

Der ältere Lilahaarige erwiderte das zweideutige Grinsen seines Bruder: „Und wie, aber ihr habt euch wohl auch gut vergnügt, was?“

„Pscht, nicht so laut. Eko schläft.“

„Zu erschöpft, was?“

Matzu wurde leicht rot und setzte sich vorsichtig auf: „Red nicht so einen Quatsch. Wir haben nur an unserem Projekt gearbeitet.“

„Ganz sicher?“

„Hundertprozentig sicher und jetzt lass den Blödsinn. Erzähl lieber, wie es mit Tatsumi gelaufen ist. Hat er dir gesagt, was Yuta von ihm wollte?“

„Ja.“

„Und, seid ihr jetzt zusammen oder nicht? Lass dir bloß nicht alles aus der Nase ziehen.“

„Ja, sind wir. Aber woher weißt du schon wieder davon?“

„Er hat es Eko und mir erzählt.“

„Na toll, dann war ich also als Einziger ahnungslos.“

„Sei nicht grantig, immerhin ging es ja auch um dich.“

„Ja, schon gut. Aber nun zu euch Beiden. Habt ihr wirklich nur gearbeitet?“

„Lass das hab ich gesagt. Du weißt doch, dass Eko mich immer nur ärgern will, da ist nichts weiter zwischen uns.“

„Ist ja gut, entschuldige. Ich geh dann jetzt schlafen, ich wünsch euch noch viel Spaß.“

„Onii-chan!“

Lachend verließ Satoshi das Zimmer und machte sich bettfertig.
 

Währenddessen schlang der Grünhaarige ohne Vorwarnung einen Arm um Matzus Brustkorb und zog ihn zurück in die Kissen.

Dieser fauchte erschrocken: „Eko!“

„Was denn?“

„Tu nicht so unschuldig, ich dachte du schläfst.“

„Hab ich ja auch, aber dann war mir kalt.“

„Und was hat das mit mir zu tun?“

„Na du bist meine Wärmequelle.“

„Argh! Sei nicht immer so dreist und vor allem lass mich los!“

„Aber ich bin müde.“

„Dann schlaf doch, aber deck dich mit dem Bettdeck zu!“

„Wie“, fragte der Ältere überrascht: „Darf ich etwa bei dir bleiben?“

„Wenn du willst, aber du lässt gefälligst deine Finger von mir. Du darfst nur bleiben, weil du mich beim letzten Mal bei dir aufgenommen hast.“

„Das klingt als hätte ich dich von der Straße geholt.“

„Hast du ja auch irgendwie … na egal, du kannst jedenfalls hier bleiben, wenn du willst.“

„Nur zu gerne, ich hab keinen Bock jetzt noch nach Hause zu gehen.“

„Gut, dann geh ich jetzt ins Bad und du räumst die Bücher zusammen.“

„Wie du meinst.“

Der Kleinere wollte aufstehen, doch Eko machte keinerlei Anstalten ihn los zu lassen.

„Eko, was hab ich gerade gesagt?“

„Dass ich hier leiben darf.“

„Das meine ich nicht! Du sollst die Pfoten von mir lassen!“

„Wieso denn?“

„Tu nicht so unschuldig, sonst schmeiß ich dich doch noch raus!“

Widerwillig ließ der Ältere den Lilahaarigen los und räumte das Bett frei, während Matzu im Bad verschwand und sich umzog.

Anschließend entledigte er sich seiner Hose und des Hemds, bevor er sich zurück ins Bett legte.
 

Keine zehn Minuten später kam der Kleinere dann auch schon zurück.

„Ach Mensch, musst du dich über meinen ganzen Teppich häuten? Kannst du deine Sachen nicht über den Stuhl hängen?“

„Nö.“

„Ich werd dir gleich“, grummelte der Lilahaarige und hängte die Sachen des Anderen selbst über den Stuhl.

„Danke Schatz“, schnurrte dieser daraufhin frech und hob die Bettdecke an: „Und jetzt ab unter die Decke mit dir.“

Knurrend folgte der Lilahaarige der Aufforderung, für seinen Geschmack war der Ältere mal wieder viel zu aufdringlich.

Der war wohl nicht ausgelastet, so energiegeladen, wie er sich bemühte ihn anzubaggern.

Aber was sollte es bringen sich darüber aufzuregen? …

Eben: gar nichts.

Also konnte Matz es auch gefließentlich ignorieren.

So machte er es dann auch, legte sich einfach neben dem Grünhaarigen auf den Rücken, ohne ihm auch nur das Geringste zu erwidern.

Dieser hingegen deckte ihn sogleich liebevoll zu und legte sich ebenfalls auf den Rücken.

Anschließend löschte der Kleinere das Licht: „Gute Nacht, Eko.“

„Nacht mein kleines Mäuschen.“

„Du sollst..“, setzte der Jüngere mit wütender Stimme an, besann sich allerdings sofort wieder und erklärte wesentlich ruhiger: „Du sollst mich nicht Mäuschen nennen oder mir sonst irgend einen blöden Kosenamen geben. Wir sind Freunde und kein Paar.“

„Oh, das weiß ich, deshalb umschmeichle ich dich ja auch so. Ich bin dabei dich Stück für Stück rumzukriegen.“

„Träum weiter“, fauchte der Jüngere und drehte den Kopf von dem Anderen weg.

„Keine Sorge, ich träume ständig von dir.“

„Eko…“

„Sorry, ich reiß mich jetzt zusammen. Gute Nacht, Ma-chan.“

„Nacht“, flüsterte der Kleinere leicht verlegen und schloss seine Augen,

doch er konnte einfach nicht einschlafen, er war viel zu nervös.

Zwar hatte Matzu schon einmal mit dem Grünhaarigen in einem Bett geschlafen und sich damals sogar so eng, wie nur irgend möglich an ihn geschmiegt, doch das war eine vollkommen andere Situation gewesen.

Jetzt war er nicht niedergeschlagen und suchte dringend nach Nähe.

Jetzt war wieder alles wie früher…

Innerlich seufzte der Kleinere, er musste sich beruhigen, gerade weil sein Körper eigentlich total erschöpft war - abgesehen von seinem klopfenden Herz.
 

Der Ältere hingegen lauerte nur darauf, dass der Lilahaarige endlich einschlief, um sich unbemerkt an ihn kuscheln zu können.

Nach einer ganzen Weile wagte er dann einen ersten Versuch und rückte näher an den Kleineren ran, legte ihm den rechten Arm um den schmalen Brustkorb.

„Eko“, grollte daraufhin augenblicklich der Jüngere: „Was glaubst du tust du da?“

„Kuscheln“, fragte der Größere so unschuldig, wie nur möglich.

„Kuscheln? Du hast sie wohl nicht mehr alle!“

Wütend setzte der Kleinere sich ruckartig auf und bedachte den Grünhaarigen mit einem stechenden Blick.

„Ich dachte wir hätten uns geeinigt, dass du mich nicht angrabscht! Wieso kannst du eigentlich nie das tun, was man dir sagt? Ist dir schon mal in den Sinn gekommen, dass mir das unangenehm sein könnte?!“

„Jetzt stell dich bloß nicht so an! Du tust ja gerade so als ob ich dir zwischen die Beine gepackt hätte!“

Ebenfalls stocksauer setzte sich nun auch der Ältere hin.

„Na so, wie du dich aufführst, dauert das sicher auch nicht mehr lange!“

„Glaubst du das etwa wirklich“, fauchte Eko aufgebracht.

„Ja! Was soll ich denn auch sonst denken?!“

„Du…“, den Rest sparte er sich, grummelte stattdessen nur leise.
 

Aufgebracht schlug der Größere die Bettdecke zurück, schnappte sich eines der Kissen und verschwand aus dem Zimmer.

Noch ein Wort mehr und er wäre geplatzt, da flüchtete er doch lieber.

Aber das war ja wohl auch die Höhe gewesen!

Was dachte der Jüngere denn von ihm?

Er war doch kein sexbesessenes Monster!

Klar, er war echt schmusebedürftig, was Matzu anging, aber er hätte ihn niemals unsittlich gegen seinen Willen berührt.
 

Beleidigt flegelte der Grünhaarige sich im Wohnzimmer auf die Couch und legte sich die Decke über - die über der Rückenlehne gelegen hatte.

Anschließend verschränkte er die Arme vor der Brust und schmollte vor sich hin.
 

Der Lilahaarige hingegen saß noch immer perplex auf seinem Bett und grübelte vor sich hin.

Der Ältere war ziemlich wütend gewesen, aber er selbst hatte sich auch nicht besser verhalten.

Er hatte sich wieder einmal wegen so einer Kleinigkeit total hochgeschaukelt.

Aber er hatte Eko verdammt noch mal gesagt er solle ihn nicht anfassen.

Der Kleinere mochte diese Knuddelei einfach nicht … glaubte er … oder mochte er es doch und wollte es nur nicht zugeben?

Nein!

Das war doch totaler Quatsch!

Heftig schüttelte Matzu den Kopf, er musste dringend aufhören sich den Kopf zu zerbrechen.

‚Was mach ich denn jetzt?’
 

Seufzend erhob sich der Lilahaarige fünf Minuten später und tapste leise durchs Haus, auf der Suche nach dem verschwundenen Freund.

Schließlich fand er ihn und fragte schüchtern - ganz leise: „Eko, schläfst du?“

„Ne“, grummelte der Ältere immer noch mies gelaunt.

„Dann…“

Unsicher und ziemlich nervös trat Matzu näher an den Größeren ran, zupfte leicht an einer Kissenecke: „Kommst du … wieder mit?“

Zum Glück war es dunkel, sonst hätte der Ältere bemerkt, wie knall rot die Wangen des Lilahaarigen geworden waren.

„Ach, jetzt soll ich plötzlich wieder zurück kommen? Gar keine Angst mehr, dass ich über dich herfallen könnte?“

„Sei doch bitte nicht so, du warst selbst schuld, dass ich so wütend geworden bin.“

„Vielleicht, aber es enttäuscht mich echt, dass du mich für so triebgesteuert hältst, dass ich dich einfach begrabschen würde.“

„Ja, tut mir leid. … Kommst du nun?“

„Was für eine Entschuldigung, da hätte ich mir echt mehr vorgestellt“, seufzte der Grünhaarige und drehte dem Jüngeren den Rücken zu.

Der fühlte sich buchstäblich miserabel, ein schrecklich ungutes Gefühl machte sich unaufhaltsam in seiner Magengegend breit.

Er fühlte sich so verdammt hilflos.

„Bitte komm doch, ich hab ü.. überreagiert.“

„Dann siehst du ein, dass ich mich niemals gegen deinen Willen…“

„Ja“, fiepte Matzu aufgeregt dazwischen.

„Na dann ist ja gut.“

Schmunzelnd stand Eko auf, zog den überraschten Jüngeren an sich und verpasste ihm einen kleinen Kuss auf die Lippen.

„Eko! Und da fragst du dich noch, warum ich immer gleich so überreagiere! Du bist echt unmöglich!“

„Ich weiß“, schnurrte der Ältere und schloss den Lilahaarigen fest in seine Arme.

Der wollte erst lautstark protestieren, wurde aber augenblicklich von der Wärme des Anderen überwältigt und ließ es sich dadurch anstandslos gefallen.

Diese wohltuende Nähe, noch dazu in der Dunkelheit - wo er doch eh schon so müde war - zerstörte binnen weniger Sekunden seine komplette Gegenwehr.

Sie war einfach viel zu … berauschend … ja, das war das richtige Wort.

Matzu fühlte sich so unendlich geborgen, aber auf so ganz andere Weise, als bei seinem Bruder.

Wieso nur war das so?

Woran lag das?

Vielleicht nur daran, dass Satoshi sein Bruder und Eko ein Freund war?

Aber warum fühlte es sich dann nicht auch bei Tatsumi genauso an, wie bei dem Grünhaarigen?
 

Nicht mehr fähig sich auch nur noch eine Frage zu stellen - geschweige denn sie zu beantworten - schloss der Kleinere die Augen.

Er konnte deutlich den stetigen Herzschlag Ekos unter seinen Handflächen - die auf dessen Brust ruhten - fühlen und wurde nur noch seliger.

Schließlich dämmerte er vollends weg und der Größere hatte zu tun ihn rechtzeitig aufzufangen, bevor er durch einen unsanften Aufprall auf den Wohnzimmerboden wieder geweckt worden wäre.

Schmunzelnd nahm er also den Lilahaarigen auf seine Arme und dachte, während er ihn zurück in sein Zimmer trug: ‚Mensch, wie kann man nur im stehen einschlafen … du bist manchmal doch echt komisch drauf mein Mäuschen…'
 

Sanft legte er den Kleineren aufs Bett, legte sich neben ihn und zog schließlich die Decke über sie.

Eine ganze Weile beobachtete Eko den jüngeren Kon-Bruder noch und konnte nicht umhin erneut festzustellen, wie süß er doch aussah, wenn er so friedlich schlief.

‚Einfach zum anbeißen .. wenn ich dafür nur nicht immer gleich eine Ohrfeige oder ähnliches kassieren würde…’

Seufzend drehte der Grünhaarige sich auf den Rücken und schloss die Augen, als er plötzlich spürte, wie sich ein warmer, zierlicher Körper an ihn schmiegte.

„Ma-chan?“

„Hm…“

‚Er schläft…’, ein breites Lächeln umspielte die Lippen des Älteren, währen er den rechten Arm um Matzu legte: ‚Selbst schuld würde ich sagen mein Süßer.’

Beinahe schnurrend kuschelte der Lilahaarige sich noch enger an die nackte Brust des Größeren.

„Schlaf schön… Mäuschen.“

„Hm…“
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Wohlig seufzend erwachte Matzu am nächsten Morgen, hielt aber die Augen geschlossen und fragte sich gedanklich: ‚Was ist denn das für ein Pochen? ...’

Plötzlich hell wach setzte der kleinere Lilahaarige sich ruckartig auf: „Eko! Was hast du…“

„Nein“, unterbrach ihn der Angesprochene, der längst wach gewesen war: „Was hast du getan? Ich bin unschuldig, ich hab dich lediglich ins Bett getragen, nachdem du im stehen eingeschlafen bist.“

Lächelnd blickte er den empörten Jüngeren an.

„Lüg nicht, du hast mich bewusstlos geknuddelt!“

„Von wegen, du bist schlicht und ergreifend eingepennt und das weißt du auch Ma-chan.“

Grummelnd ließ der Kleinere sich zurück aufs Bett sinken und drehte dem Grünhaarigen den Rücken zu.

„Willst du mich jetzt ignorieren?“

„Nein, noch ein bisschen kuscheln.“

„Und warum liegst du dann so weit von mir weg?“

„Verstehst du die Dinge immer nur so, wie es dir gerade passt?“

„Nur, wenn sie zweideutig sind.“

„Blödmann.“

„Mäuschen.“

„Grrh!“
 

Plötzlich öffnete sich die Zimmertür und Satoshi kam herein: „Hey ihr beiden Streithähne, wollt ihr nicht auch endlich mal aufstehen? Es ist fast Mittag, aber das kommt wohl davon, wenn man die ganze Nacht rumschmust.“

„Wir haben nicht rumgeschmust“, entrüstete sich der Jüngste: „Was redest du für einen Quatsch Onii-chan?!“

„Och, ich dachte nur, weil Eko dich nach eurem kleinen Liebeszwist zurück in dein Zimmer getragen hat. Sah übrigens echt süß aus.“

„Du hast uns beobachtet?!“

„Ich hab noch mit Tatsumi telefoniert und musste doch mal nachsehen, was das für ein Krach war.“

„Tu bloß nicht so unschuldig, außerdem warum telefonierst du noch so spät mit Tatsumi? Ihr hattet doch erst kurz vorher ein ausgiebiges Date.“

„Na und, so ist das eben, wenn man verliebt ist.“

„Na! Daran nimm dir ein Beispiel Matzu, du könntest ruhig mehr an mich denken und mit mir unternehmen.“

„Aber sonst geht’s dir gut? Ihr seid doch Beide total blöde. Geht und ärgert jemand anderes.“

Schmollend rollte der Kleinste sich unter der Bettdecke ein und die anderen Beiden grinsten sich bloß an.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Gähnend stand der Rothaarige am Montagmorgen auf dem Schulhof bei seinen Freunden, er war einfach nur hundemüde.

„Tja, das kommt davon, wenn man die halbe Nacht rumknutscht. … Warum durfte ich eigentlich nicht auch bei meinem Süßen übernachten, wenn du schon bei Toshi geschlafen hast?“

„Das fehlt mir gerade noch, die Nacht davor hat mir schon gereicht“, maulte sofort der jüngere Kon-Bruder, während der Rotfuchs sich schnurrend an die Brust des Ältesten kuschelte.

Dieser nahm ihn sogleich in seine Arme und krauelte ihm liebevoll durchs Haar, es war einfach ein herrliches Gefühl keine Angst mehr haben zu müssen, ohne Bedenken aufeinander zugehen zu können.

„Boah, bist du heute Morgen wieder frostig mein Prinzesschen.“

„Eko! Du sollst mir nicht immer so saublöde Namen geben, ich bin doch kein Mädchen und schon gar nicht deins!“

„Ruhig Blut, ich kann einfach nicht anders, deine süße Schnute lädt einfach dazu ein dich ein bisschen zu ärgern.“

„Na vielen Dank auch.“
 

Wie aus dem Nichts tauchte auf einmal eine kleine, zierliche Gestalt neben dem Grünhaarigen auf und zupfte schüchtern an seinem Hemdärmel.

Daraufhin wandte Eko sich ihm zu und fragte erstaunt: „Minoru?“
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Hihi *breit grins*
 

Na, war das was?

Ich find Matzu einfach voll knuffig, ob nun kratzbürstig oder anschmiegsam ^_______^
 

Freu mich auf eure Kommis!!! ^^
 

*kekse hinstell*

*alle leser knuddel*
 

eure luci-maus

Ein Date

~ Wie aus dem Nichts tauchte auf einmal eine kleine, zierliche Gestalt neben dem Grünhaarigen auf und zupfte schüchtern an seinem Hemdärmel.

Daraufhin wandte Eko sich ihm zu und fragte erstaunt: „Minoru?“ ~
 

„Hallo.“

„Was machst du kleines Häschen denn hier?“

„Ich gehe seit diesem Jahr hier auf die Schule, da meine alte Schule nach einem Wasserrohrbruch grundsaniert wird. Ich wusste gar nicht, dass du auch hier bist … na ja, bis ich dich eben gesehen habe…“

Verlegen senkte der Kleinere den Blick, es war ihm peinlich so wild drauf los geplappert zu haben, doch Eko begeisterte das nur.

Breit grinsend schlang er die Arme um den zierlichen Körper des Blonden und zog ihn an sich.

„Du bist echt süß, du brauchst dich doch nicht zu schämen.“

„Ich hab einfach drauf los…“

„Ist doch nicht schlimm, außerdem könnte ich dir süßem Häschen alles verzeihen.“

„Eko…“

Mit hoch roten Wangen verkroch Minoru sich in den Armen des Älteren, als auf einmal Matzus wütende Stimme erklang: „Sag mal, wer zum Teufel bist du eigentlich und warum klebst du so unverfroren an Eko?!“

Leicht erschrocken wandte der Jüngste seinen Kopf dem Lilahaarigen zu, während sein Gesicht schlagartig an Farbe verlor.

„Was ist, hast du deine Zunge verschluckt? Antworte!“

„Ganz ruhig Ma-chan. Das ist Minoru, ich hab ihn in der Disco kennen gelernt und für dich stehen lassen.“

Daraufhin wusste Matzu zunächst nichts zu erwidern, weshalb Tatsumi die Chance nutzte, um das Wort an den verschüchtert wirkenden Neuling zu richten: „Es freut mich dich kennen zu lernen Minoru. Ich heiße Tatsumi Saiga, das ist Satoshi Kon, mein Freund und dieser Bockkopf da hinten ist sein Bruder Matzu.

Nenn uns ruhig auch beim Vornamen.“

„Danke, aber stör ich euch auch nicht?“

„Ach Quatsch, lass dich bloß nicht von Matzu einschüchtern, der ist am Anfang immer ein bisschen kratzbürstig“, erklärte der Grünhaarige lächelnd und drückte dem Jüngeren in seinen Armen einen kleinen Kuss auf die Lippen.

„D.. das ist doch“, stammelte der kleinere Kon-Bruder entsetzt und stürmte davon.

„Bin ich daran schuld?“

Naive große blaue Augen schauten den älteren Bruder fragend an, der nur milde lächelte: „Keine Sorge, das geht nicht speziell gegen dich. Es nervt ihn bloß, dass Eko vor seinen Augen einen Anderen küsst.“

„Wieso? War er denn mal mit dir zusammen Eko?“

„Nein, aber Matzu ist echt eine Nummer für sich, da weiß man nie so genau, was in seinem Kopf vorgeht.“
 

Der Rotfuchs war inzwischen hell wach und stand wieder auf seinen Krücken, als er fragte: „Minoru, wie alt bist du eigentlich? Du bist doch garantiert jünger, als wir, oder?“

„Ja, ich bin fünfzehn.“

„Habt ihr das gehört? Er ist zarte fünfzehn Jahre alt“, schwärmte der Grünhaarige lachend und schlang dabei die Arme fest um dessen schmale Hüften.

„Das scheint dich ja sehr zu freuen.“

„Klar Toshi, schau doch nur, wie hübsch er ist. Diese schlanken Hüften, die feine Brust, das niedliche Gesicht, die…“

„Eko“, jammerte der Blonde mit hoch rotem Gesicht: „Das ist mir peinlich.“

„Aber deine Schönheit muss dir doch nicht peinlich sein.“

„Hey, jetzt lass den Kleinen doch mal, wir sollten lieber schon mal rein gehen“, schaltete sich Satoshi wieder ins Gespräch ein und nahm seine Tasche, sowie die des Rothaarigen.

Eko hingegen zog eine Schnute: „Was? Ich soll reingehen und mein Häschen ganz alleine zurücklassen?“

„Ihr könnt euch doch in der Pause wieder sehen“, schlug Tatsumi vor und machte sich mit dem Lilahaarigen schon mal auf den Weg.

„Darf ich denn in der großen Pause weder zu euch kommen?“

„Klar und auch in den Kleinen, wann immer du mich vermisst.“

„Ehrlich? Auch in deine Klasse?“

„Wenn ich es dir doch sage mein Häschen.“

Lächelnd strich er dem Kleineren eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

„Dann bis nachher.“

„Bis nachher.“

Schüchtern hauchte der Blonde dem Größeren einen kleinen Kuss auf die Lippen und verschwand dann klopfenden Herzens in der Menge.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Wie ein Honigkuchenpferd grinsend ließ der Grünhaarige such auf seinen Platz fallen und packte seine Sachen aus.

„Grins nicht so bescheuert.“

Immer noch schmollend stützte der jüngere Lilahaarige das Gesicht auf den Händen und starrte an die Tafel.

„Eifersüchtig mein Mäuschen?“

„Ich bin nicht dein Mäuschen und schon gar nicht eifersüchtig!“

„Ja, ja, irgendwann wirst du es dir schon eingestehen.“

„Halt die Klappe! Red nicht so einen Blödsinn!“

„Keine Sorge mein Süßer“, schnurrte der Ältere und legte einen Arm um seine Schultern: „Ich werd dich schon nicht völlig vergessen, dafür bist du viel zu niedlich. Aber ich glaube Minoru-chan ist noch eine Ecke niedlicher.“

„Dann geh doch zu ihm! Auf deine Aufmerksamkeit kann ich echt verzichten“, fauchte Matzu und stieß den Älteren wütend von sich weg.

„Hey, jetzt vertragt euch schon, die Tanuki kommt gleich.“

„Aber Onii-chan, er hat doch angefangen! Er will einfach keine Ruhe geben!“

„Dann sei du doch der Klügere.“

„Aber“, jammerte der Jüngste und setzte sich kurzerhand seitlich auf den Schoß seines Bruder.

„Na, rutschen wir wieder in alte Verhaltensmuster? Wohl doch immer noch ein bissel verknallt in dein Bruderherz, was?“

„Jetzt reicht’s aber Eko“, mischte sich nun auch der Rothaarige mit ein: „Lass ihn schon in Ruhe.“

„Spielverderber.“

„Kindskopf.“
 

Seufzend nahm Satoshi seinen Bruder in den Arm: „Du kleines Sensibelchen, allmählich wirst du zu alt, um dich in meinen Armen zu verstecken.“

„Na und, wenn er mich ärgert…“

Schmunzelnd streichelte der Ältere ihm über den Kopf.

„Na los, ab auf deinen Platz.“

„Muss ich?“

„Ja, oder willst du erst von der Tanuki aufgefordert werden?“

„Nein, aber ich will auch nicht zu dem da zurück.“

Seufzend küsste der ältere Lilahaarige seinen Bruder auf die Stirn: „Ab jetzt, du bist kein kleines Kind mehr, du schaffst das schon.“

„Na gut.“

Missmutig begab Matzu sich wieder auf seinen Platz und ignorierte das verschmitzte Grinsen des Grünhaarigen, der sich allerdings einen weiteren Spruch verkniff, er wollte sein Mäuschen ja nicht zu sehr reizen.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

„Fünfzehn?! Dieses kleine Blondchen ist erst fünfzehn?! Und den ziehst du mir plötzlich vor?! Du bist so ein Heuchler Eko Takakura!“

„Was? Soll das heißen du gibst jetzt doch zu, dass du eifersüchtig bist?“

„Von wegen, ich finde es einfach nur schäbig, wie du dich verhältst! Erst baggerst du mich an wo es nur geht und dann nimmst du dir das erst beste Blondchen, das deinen Weg kreuzt!“

„So ist das doch gar nicht. Ich dachte ich sehe dieses süße Häschen - zur Erinnerung, das ich für dich hab sitzen lassen - nie wieder.“

„Pah!“

Eingeschnappt starrte Matzu aus dem Fenster, zumindest bis er einen freudigen Ausruf seines Sitznachbarn vernahm: „Minoru-chan, da bist du ja.“

Tatsächlich stand der Blonde schüchtern im Türrahmen und traute sich nicht herein.

Mit schnellen Schritten war die Entfernung überwunden und der Grünhaarige schloss ihn in seine Arme.

„Komm doch rein, hier beißt dich schon keiner, dafür bist du viel zu süß und vor Matzu beschützte ich dich natürlich.“

„Ist das wirklich okay? Ich bin doch zwei Klassen unter euch…“

„Ich sag doch, das geht klar.“

Lächelnd führte Eko den Jüngeren zu seinem Platz und nahm ihn kurzerhand auf den Schoß.

Das machte Minoru nur noch verlegener, weshalb er sich auch so gut, wie möglich in den Armen des Älteren verkroch.

„Süßes Häschen“, hauchte dieser ihm lächelnd ins Ohr, streichelte dabei sanft über sein Haar.

„Also, was treibt dich her? Etwa die pure Sehnsucht?“

„N… na ja, ich wollte dich fragen, ob du nicht vielleicht noch mal richtig mit mir ausgehen magst…“

Der jüngere Lilahaarige schnaubte hörbar, wurde jedoch nicht großartig beachtet, sprich überhaupt nicht.

„Klar mein Häschen, ich würde liebend gerne mit dir ausgehen.“

„A… aber?“

„Nichts aber.“

Grinsend drückte er dem Kleineren einen Kuss auf die Stirn, der daraufhin nur noch dunkelroter im Gesicht wurde, als er ohnehin schon war.

„Und jetzt? Magst du noch einen Moment hier bei mir bleiben?“

Verlegen nickte der Blonde und kuschelte sich noch näher an den Größeren.
 

„Gott, könnt ihr nicht woanders hingehen“, fauchte plötzlich der kleinere Kon-Bruder genervt, bevor er aus dem Raum stürmte.

„Was hat er denn?“

„Ist doch egal, zerbrich dir nicht dein hübsches Köpfchen darüber, das ist sein Problem. Erzähl mir lieber mal, wo du gerne hin möchtest. Wohin soll ich dich ausführen?“

„Ist mir ganz egal, solange wir nicht ins Kino gehen.“

„Magst du Kino nicht?“

„Doch, aber da können wir hingehen, wenn wir uns länger kennen, aber nicht als Date.“

„Ich denke ich hab verstanden. Keine Sorge, ich wäre schon nicht mit dir ins Kino gegangen. Aber die Frage ist: wo gehen wir dann hin?“

„Geht doch Rollerbladen, am Park entlang ist dafür eine fantastische Strecke und unterwegs könnt ihr Eis essen“, schlug der Rotfuchs vor.

„Eine hervorragende Idee, was sagst du dazu Häschen?“

„Klingt toll“, befand Minoru lächelnd, während er aufstand.

„Gut, dann hol ich dich Samstagvormittag von zu Hause ab.“

„Erst am Wochenende, aber heute ist Montag.“

„Na ja, ich dachte dann haben wir den ganzen Tag für uns. Aber wenn du bis dahin nicht warten kannst, können wir auch gerne gleich morgen nach der Schule bladen gehen.“

„Ja, das klingt besser.“

„Niedlich, wie ungeduldig du bist.“

Verlegen hauchte der Blonde Eko noch einen kleinen Kuss auf die Wange, bevor er den Raum verließ.
 

„Hach, ist er nicht abgrundtief niedlich?“

Lachend blickte der Lilahaarige seinen Freund an: „Klingt als hättest du dich verknallt.“

„Kann schon sein.“
 

Als Matzu - der gerade zurück gekommen war - das hörte spürte er einen scharfen Stich in der Brust.

Er konnte sich nicht erklären, warum es so war, aber die Worte des Älteren verletzten ihn.

Es tat schlicht und ergreifend weh.
 

„Hey, alles klar bei dir Süßer?“

Erschrocken zuckte der Angesprochene zusammen, als eine Hand plötzlich vor seinem Gesicht herumwedelte und stammelte völlig durcheinander: „W… was ist … ich … ähm, was?“

„Ich hab gefragt, ob alles okay ist. Du guckst so seltsam.“

„Ja, alles klar“, erklärte der Kleinere abwesend und schaute aus dem Fenster.

Was war nur mit ihm los?

Irgendwas fühlte sich in ihm auf einmal so seltsam an…
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Dienstag nach der Schule begleitete der Grünhaarige sein Häschen nach Hause, damit dieser seine Sachen holen konnte.

Er selbst hatte seine bereits mit zur Schule gebracht.

In Minorus Zimmer, fragte dieser dann: „Willst du in der Schuluniform bladen gehen?“

„Nö, ich zieh mich gleich noch um. Ich hatte nur keine Lust noch mal extra nach Hause zu gehen, außerdem wollte ich dein Zimmer sehen.“

Breit grinste Eko den Kleineren an: „Oder stört es dich, wenn ich mich hier umziehe?“

„Q… Quatsch, ist okay. In der Schule, beim Sport ziehen sich doch auch alle voreinander um.“

„Stimmt, aber da achtet ja auch jeder nur auf sich selbst.“

„Was willst du damit sagen?“

„Ach nichts weiter“, grinste der Ältere und machte sich daran die Schuluniform gegen Freizeitkleidung einzutauschen.
 

Kurz warf Minoru noch einen Blick auf den Körper des Größeren, bevor er sich selbst frische Sachen raussuchte und sich umzog.

Gerade hatte er die Hose gewechselt, als sich völlig unerwartet zwei starke Arme um seinen nackten Oberkörper schlangen.

Erschrocken sog er die Luft tief ein und errötete unwillkürlich.

„So schreckhaft?“

„Wenn du mich so plötzlich umarmst doch kein Wunder.“

„Entschuldige, aber du sahst einfach zum anbeißen aus.“

Um diese Aussage noch zu bekräftigen biss Eko den Blonden sanft in den Nacken.

Dieser japste überrascht auf: „Eko!“

Mit hoch rotem Gesicht drehte sich der Kleinere in der Umarmung um und spürte sofort die Lippen des Älteren auf den seinen.
 

„Zu forsch?“

„N… nein, schon okay…“

Verlegen lehnte er die Stirn an die Brust des Grünhaarigen, der seine Hände sachte über die weiche Haut Minorus gleiten ließ.

Zunächst nur über den Rücken, doch dann über die Seiten nach vorne zur Brust.

Mit leichtem Druck ließ er die Daumen über die zarten Brustwarzen kreisen, was dem Jüngeren ein erregtes Stöhnen entlockte.

„Na, gefällt dir das“, hauchte er dem Jüngeren ins Ohr, den ein heißer Schauer durchfuhr.

Zärtlich leckte Eko über seine Ohrmuschel runter über den Hals zu seinem Schlüsselbein.

Erneut stöhnte Minoru auf, als der Ältere begann mit der rechten Hand seinen Hintern zu bearbeiten.

„Eko, wir … wir wollten doch … blaaahh…den…“, keuchte der Kleinere atemlos.

„Gefällt’s dir denn nicht, was wir hier machen?“

„D… doch schon, a… aber wir…“, er stöhnte herzhaft auf, als der Ältere seine linke Brustwarze mit der Zunge liebkoste: „Wir hatten n… noch nicht m… mal…“

Minoru legte den Kopf in den Nacken - ließ sich von dem Grünhaarigen halten - und unterdrückte mit geschlossenen Augen ein erneutes Stöhnen, gab nur einen erstickten Laut preis.

„Ich verstehe, was du sagen willst, aber wenn wir jetzt aufhören, was machen wir dann hiermit?“

Mit einem süffisanten Grinsen führte Eko seine Hand in den Schritt des Jüngeren, der augenblicklich erzitterte.

Das war eindeutig zu viel des Guten.

Hastig riss der Blonde sich los, schnappte sich noch schnell sein Hemd und verschwand anschließend im Bad.
 

„Ups, das war wohl doch zu forsch … manchmal bin ich echt ein Vollidiot.“

Seufzend setzte der Ältere sich aufs Bett und wartete erst mal ab.
 

Mit klopfendem Herzen stützte Minoru sich auf dem Waschbeckenrand ab und rang nach Atem.

Es hatte sich zwar unglaublich gut angefühlt, was der Ältere da mit ihm angestellt hatte, doch fand er auch dass sie sich dafür noch viel zu wenig kannten.

Leicht zittrig öffnete der Blonde den Wasserhahn und spritzte sich kaltes Wasser in sein immer noch glühendes Gesicht.

‚Ich trau mich gar nicht wieder zurück…’, dachte er aufgewühlt und setzte sich auf den Badewannenrand.

Seine Erregung war inzwischen wieder abgeflaut, sein Kreislauf hatte sich allmählich beruhigt und er war fertig angezogen, doch was brachte das schon, wenn er keinen Mut hatte dem Älteren wieder gegenüber zu treten?

Nichts.
 

Plötzlich klopfte es an der Badezimmertür und Minoru schreckte hoch.

„Minoru-chan? Alles okay?“

„J… ja!“

„Dann komm raus, ich möchte in deine hübschen blauen Augen schauen, wenn ich mich entschuldige.“

„Du… willst dich entschuldigen?“

„Na klar, es gehört sich nicht jemandem schon vor dem ersten Date an die Wäsche zu gehen.“

Verlegen öffnete der Jüngere die Tür und trat vor Eko, der ihn lieb anlächelte.

„Tut mir ehrlich leid. Ich hab mich hinreißen lassen.“

„Schon okay“, nuschelte Minoru mit gesenktem Blick, während er nervös seine Hände knetete.

„Nein“, erklärte der Ältere und streichelte ihm sanft über die Wange: „Es ist nicht okay, ich bin älter, ich sollte vernünftiger sein.“

„Bist du aber offensichtlich nicht“, lachte der Kleinere und hauchte ihm einen schüchternen Kuss auf die Lippen.

„Wollten wir nicht bladen? Du wolltest mir doch ein Eis kaufen.“

„Ach, wollte ich das?“

„Jap.“

„Na dann lass uns endlich los.“

„Du bist doch schuld, dass wir noch hier sind.“

„Schuldig im Sinne der Anklage“, grinste Eko und schlang die Arme um die schlanken Hüften vor sich.

Gott, wie sehr er dem Kleinen schon verfallen war.

So viel Niedlichkeit gehörte doch eindeutig verboten.

Das Einzige, was der Grünhaarige nicht verstand war, dass er an Matzu hatte denken müssen, als Minoru sich von ihm losgerissen hatte.

Und wenn er ganz ehrlich war, hatte er ihre Körper auch bereits zuvor miteinander verglichen, der Blonde fühlte sich ganz anders an als sein Mäuschen.

Innerlich schüttelte der Ältere heftig den Kopf, um diese Gedanken zu verscheuen, darüber konnte er später immer noch nachgrübeln.
 

„Eko?“

„Hm?“

„Du musst mich schon los lassen, wenn wir bladen wollen.“

„Oh, tut mir leid, ich war ganz in Gedanken.“

„Das hab ich gemerkt.“

Schmunzelnd schaute der Kleinere zu Eko auf, irgendwie musste man diesen Kerl einfach gern haben, fand er.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

„Ey Kleiner, geh mir aus dem Weg“, knurrte ein anderer Blader und stieß Minoru hart zur Seite, bevor dieser auch nur ansatzweise reagieren konnte.

Prompt verlor der Kleinere das Gleichgewicht und landete auf dem Rasen, zumindest hatte er verhindern können auf dem Asphalt - auf dem sie fuhren - zu landen.

Dennoch taten ihm die Knie höllisch weh.

Eko war zu weit entfernt gewesen, um ihn festhalten zu können und kniete sich nun besorgt neben den Blonden: „Ist alles okay? Hast du dir sehr wehgetan?“

„Es geht schon, denke ich“, erklärte er und setzte sich richtig hin, damit er sich seine Knie ansehen konnte, doch das übernahm schon der Grünhaarige.

Vorsichtig wischte er den Sand ab und stellte schließlich fest: „Hier am linken Knie ist die Haut leicht abgeschrammt, aber sonst sieht’s gut aus. Bist du auch nicht noch umgeknickt oder hast dich unglücklich mit der Hand abgestützt?“

„Nein, alles okay“, versicherte Minoru: „Weißt du, nach dem Schreck hätte ich Lust mich irgendwo hinzusetzen und ein schönes großes Eis zu essen.“

„Mit Betonung auf groß, was?“

Schmunzelnd wuschelte er dem Kleineren durchs Haar und half ihm anschließend beim Aufstehen.

„Was war eigentlich los? Ich hab dich nur noch fallen sehen.“

„Ach, so passt du also auf mich armes kleines Häschen auf, ja? .. Da war so ein Möchtegernblader, der mich angeblafft hat ich solle ihm aus dem Weg gehen und dann hat er mich ohne groß abzuwarten einfach beiseite gestoßen.“

„Der spinnt wohl! Wenn du den hier noch mal irgendwo siehst, dann sag mir bescheid und ich verpass ihm eine gehörige Abreibung!“

„Das lass mal lieber. Pass einfach ein bisschen besser auf dein Date auf.“

Keck zwinkerte der Blonde dem Größeren zu.

„Wird gemacht mein Häschen. .. Dabei hab ich nur nach einem Eiswagen Ausschau gehalten.“

„Na, wenn das so ist will ich dir deine Nachlässigkeit noch mal verzeihen.“

„Oh, da zeigt wohl wer sein wahres Gesicht, na das kann ja noch heiter werden.“

„Zu spät, jetzt hast du mich an der Backe.“

Die Beiden mussten lachen und machten sich Hand in Hand wieder auf den Weg, nur um wenige Meter weiter Eis zu kaufen und sich auf eine Bank zu setzen.

Was sie dabei nicht bemerkten war, dass sie ein gewisser Lilahaariger Junge heimlich beobachte.

Er war ihnen schon seit der Schule auf den Fersen und hatte vor dem Haus des Jüngsten versteckt gewartet.

Dabei hatte er einen zufälligen Blick auf das umschlungene Paar werfen können, was sein Herz vor Schreck einen Schlag hatte aussetzen lassen.

Er wusste zwar immer noch nicht warum das so war, doch es schmerzte ihn die Beiden in so trauter Zweisamkeit zu sehen.

Und dann gingen sie auch noch gleich ans eingemachte.

Das war beinahe zu viel für Matzu gewesen, er hatte schon einfach davon laufen wollen, hatte sich aber schließlich doch zusammen gerissen.

Immerhin wollte er wissen, was noch alles passieren würde.

So war er ihnen dann auch gefolgt, als sie endlich doch noch bladen gegangen waren.

Zum Glück für ihn waren sie nicht sehr schnell gefahren, sonst hätte er sie wohl längst verloren.

Und dann hatte der kleinere Kon-Bruder plötzlich mit ansehen können, wie Minoru von einem anderen Blader gerammt worden war und stürzte.

Innerlich gab ihm dieses Bild eine tiefe Genugtuung, andererseits war er besorgt.

Es hatte schon recht brutal ausgesehen und der Blonde hatte bekanntlich keine sehr muskulöse Statur, ganz im Gegenteil sogar.

Doch schnell wurde klar, dass nicht weiter passiert war und der Lilahaarige atmete auf, nur um im nächsten Moment wieder grimmig dabei zuzusehen, wie Eko sich mit dem Kleineren vergnügte.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Erschöpft und ziemlich niedergeschlagen kam Matzu zu Hause an und wollte nur noch ins Bett.

„Wo warst du so lange?“

„Spazieren“, lautete die müde Antwort an seinen Bruder.

„Den ganzen Nachmittag? Hast du wenigstens was gegessen?“

„Nein, ich hab keinen Hunger.“

Ohne Satoshi noch weiter zu beachten ging der Kleinere in sein Zimmer und ließ sich bäuchlings aufs Bett fallen.

Schon die Szene zu Hause bei Minoru hatte ihm zugesetzt, doch das Schlimmste war der Kuss, den die Beiden sich zur Verabschiedung gegeben hatten.

Eko hatte den Kleineren fest in seinen Armen gehalten und innig geküsst, er hatte gar nicht mehr damit aufhören wollten.

Schließlich war der Kleine mit hoch rotem Kopf rein gegangen und der Ältere hatte sich mit einem breiten Grinsen auf den Heimweg gemacht.

Der Lilahaarige konnte diesen Anblick kaum ertragen.

Was sollte das alles?

Woher kamen diese verdammten Gefühle?

Und wieso lag er schon wieder im Bett und heulte?

Das durfte doch alles nicht wahr sein…
 

Auf einmal betrat Satoshi das Zimmer.

Er hatte seinem Bruder eine Stulle gemacht, damit er wenigsten noch etwas aß.

Seufzend setzte er sich auf die Bettkante, streichelte dem Jüngeren liebevoll über den Kopf.

„Was ist wirklich passiert? Warum bist du so niedergeschlagen?“

„Es ist nichts…“

„Lüg mich nicht an. Du weißt doch, dass es nur noch schlimmern wird, wenn du es in dich reinfrisst.“

„Ich… ist Eko jetzt mit diesem Blondchen richtig zusammen?“

„Darum geht’s also… Nein, ich denke nicht, dass sie schon ein Paar sind, immerhin war heute ihr erstes Date und Minoru scheint zu der schüchternen Sorte zu gehören.“

„Ja, sehr schüchtern“, fauchte der Jüngere sarkastisch.

„Weißt du was, was ich nicht weiß?“

„Ich hab gesehen, wie sie sich hemmungslos geküsst haben.“

„Wann das denn?“

„Nach der Schule“, grummelte Matzu, während er sich umdrehte und hinsetzte: „Ist das für mich?“

„Ja, es ist nicht gut, wenn du wieder anfängst nichts zu essen.“

„Tu ich doch gar nicht, ich bin nur nicht so gut drauf und hab keinen Hunger.“

„Iss bitte wenigstens eine halbe Stulle.“

„Muss ich“, fragte Matzu jammernd mit großen Hundeaugen, doch das nützte ihm überhaupt nichts.

„Dieser Blick zieht bei mir nicht mein kleines Brüderchen und jetzt iss bitte was.“

„Na gut“, murrte der Jüngere, nahm ergeben eine Stullenhälfte und biss widerwillig davon ab.

„So gefällt mir das schon besser.“

„Ja, Mama.“

„Werd ja nicht frech, sonst hole ich mal unsere richtige Mutter.“

„Wehe, sie tut dann wieder so als wäre ich ein Kleinkind und verhätschelt mich total, darauf hab ich echt keinen Bock.“

„Dann sei eben brav“, grinste der Ältere und setzte sich hinter seinen Bruder, umarmte ihn federleicht.

„Was denn nun? Zu wenig Streicheleinheiten von Tatsumi bekommen?“

„Nein, ich wollte nur mal wieder mein Bruderherz umarmen.“

„Ach wirklich?“

Misstrauisch schaute Matzu über die Schulter zu dem Älteren, der seufzend seinen Kopf an den schmalen Rücken vor sich lehnte.

„Okay, ich geb’s zu. Ich kann dich einfach nicht traurig sehen.“

„Dann zieht der Blick ja doch auf gewisse Weise.“

Diese Aussage verlangte keine Antwort, stattdessen wischte Satoshi ihm einfach vorsichtig die leichten Tränenspuren aus dem Gesicht.

„Onii-chan? … Warum fühle ich mich so komisch, wenn ich Eko mit Minoru sehe?“

„Vielleicht bist du eifersüchtig.“

„Ich?! Wegen dem“, fragte der kleinere Lilahaarige empört.

„Warum denn nicht? Bisher warst du doch der Mittelpunkt seiner Aufmerksamkeit. Vielleicht bist du nur beleidigt, weil er im Augenblick nur noch Minoru im Kopf hat.“

„Hm… ich weiß nicht so recht…“

„Oder magst du Minoru nur nicht?“

„Nein, an sich ist er ja wirklich niedlich, das gebe ich gerne zu. Er hat mir nichts getan. Ich bin eher wegen Eko…“, er brach ab, wusste nicht, was er sagen sollte, wusste nicht was er fühlte.

„Na dann warte doch erst mal ein bisschen ab - du sollst essen - vielleicht gewöhnst du dich ja daran, dass es jetzt noch jemanden gibt, der Ekos Aufmerksamkeit fordert.“

„Okay… ich versuch’s…“

Immer noch missmutig aß der Jüngere weiter, genoss dabei die Wärme seines Bruders.
 

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Das war's mal wieder, ich freu mich schon auf eure Kommis -^.^-
 

Apropos Kommis:

Daaaaaaaaaaaaaaaaaaaaanke an alle Kommischreiber für über 100 Kommis!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! ^////^

Ich freu mich wahnsinnig, dass euch mein FF so gut gefällt *jubbelnd herumspring*
 

*süßigkeiten hinstell*

*alle leser abknuddel*
 

eure luci-maus ^^

Sportunterricht

Noch ziemlich wackelig auf den Beinen verließ Tatsumi das Krankenhaus, wo ihm gerade der Gips abgenommen worden war.

Darüber war der Rotfuchs wahnsinnig glücklich, dieser verdammte Gips hatte ihn viel zu sehr eingeschränkt, für seinen Geschmack.

Seine Eltern hatten ihn hergefahren, doch abholen wollten ihn seine Freunde, weshalb er sich auch so beeilte raus zu kommen.

Kaum hatte er es dann geschafft, erblickte er den älteren Lilahaarigen auch schon und lief auf ihn zu, wobei er sich beinahe noch lang gelegt hätte, hätte der Ältere ihn nicht rechtzeitig aufgefangen.

Grinsend schaute Tatsumi zu dem Größeren auf: „Bin wohl noch etwas wackelig auf den Beinen.“

„Ganz schön sogar“, schmunzelte Satoshi und stellte den Kleineren erst mal wieder richtig auf die Füße.

„Hey, du machst dich doch wohl nicht über mich lustig, oder?“

„Unsinn, dafür bist du viel zu süß.“

„Ich bin doch nicht süß“, empörte sich der Rothaarige mit einem gespielten Schmollmund, weshalb ihm der Ältere die Arme um die Hüften schlang.

„Schau bloß nicht so, sonst bekomme ich noch ein schlechtes Gewissen.“

„Sollst du ja auch“, maunzte Tatsumi glücklich und legte die Arme um den Hals des Größeren.

„Du bist ja ganz schön frech Füchslein.“

„Findest du?“

„Und wie.“

Liebevoll zog Satoshi den Jüngeren näher an sich und verwickelte ihn in einen leidenschaftlichen Kuss.

Neugierig erforschte er die warme Mundhöhle des Kleineren, stupste seine Zunge auffordernd an und lockte sie in seinen Mund.

So vertieften sie sich eine Weile in ihr Zungenspiel, bevor sie sich auf Grund akuten Luftmangels wieder voneinander lösten.

„Sag mal, wo sind eigentlich die Anderen? Du hast dich doch nicht mit ihnen gestritten, oder?“

„Quatsch, ich hab ihnen bloß verboten mitzukommen, weil ich dich alleine abholen wollte.“

„Wer hier wohl süß ist“, schmunzelte Tatsumi und kuschelte sich an die Brust des Älteren, der einfach nur lächelte.

Es war das erste Mal, seit dem Unfall des Fuchses, dass er sich nicht behindert in ihrer Zweisamkeit fühlte.

Zuvor hatte ihn sein Gipsbein wahnsinnig dabei gestört mit Satoshi ungestört zu schmusen, geschweige denn daran noch weiter zu gehen.

Er hatte sich einfach unwohl damit gefühlt.

Als ihm das bewusst wurde, keimte die pure Nervosität in Tatsumi auf und er spürte, wie sein Herz begann schneller zu pochen.

„Nervös“, hauchte ihm der Lilahaarige plötzlich verführerisch ins Ohr, was den Jüngeren nur noch verlegener machte.

„Ein bisschen“, gab er jedoch aufrichtig zu und schmiegte sich noch näher.

„Ach mein Füchslein… Wollen wir nicht zu mir gehen und unsere Zweisamkeit noch etwas genießen, bevor die Anderen dich weiter in Beschlag nehmen und wissen wollen, wie es dir geht?“

„Gerne.“

Errötet hauchte der Rotschopf seinem Freund einen Kuss auf die Lippen, bevor er erklärte: „Ich glaube wir fahren aber besser mit dem Bus, soweit komme ich wohl noch nicht.“

„Ich glaub auch, du läufst, wie ein Betrunkener“, lachte Satoshi und drückte den Jüngeren noch einmal ganz fest, bevor er ihn los ließ und einen Arm um seine Hüften legte, damit er ihn beim Laufen stützen konnte.

„Ich werd dir gleich Betrunkener“, schmollte daraufhin Tatsumi, jedoch nicht wirklich ernst gemeint, er gab ja zu, dass sein Gang noch ziemlich wackelig war.

„Sorry mein Füchslein.“

Beschwichtigend küsste er den Jüngeren noch einmal auf die Schläfe, woraufhin sie sich endlich auf den Weg machten.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Zwei Wochen waren vergangen, seit dem Minoru den Grünhaarigen auf dem Schulhof entdeckt hatte und immer noch konnte Matzu sich seine Gefühle nicht erklären.

Er verspürte immer noch dieses seltsame Stechen in der Brust, wenn er Eko mit dem Blondschopf zusammen sah.

Zwar hatte er versucht den Ratschlag seines Bruders zu beherzigen und hatte abgewartet, doch das hatte rein gar nichts gebracht.

Es hatte nur bewirkt, dass seine Laune noch weiter in den Keller gesunken war.

Noch dazu war Minoru inzwischen jede Pause bei ihnen, ob nun im Raum, während der kleinen Pausen oder draußen auf dem Hof.

Und dann klebte er auch noch nahezu an dem Grünhaarigen.

Für Matzu war das Ganze unerträglich, weshalb er sich auch wieder mehr bei Tatsumi und Satoshi aufhielt, sich beinahe bei ihnen verkroch.

Doch das war ja auch keine Dauerlösung…
 

Es war noch vor der ersten Stunde, weswegen sie auch noch draußen auf dem Schulhof standen.

Der Blonde lehnte mal wieder mit geschlossenen Augen an Ekos Brust, während dieser ihm leicht über den Rücken streichelte.

Matzu hingegen grollte leise vor sich hin, wobei er neben dem Rothaarigen auf der Bank saß und sich an seine Schulter schmiegte.

Der Letzte im Bunde saß auf der anderen Seite des Fuchses.

„Ma-chan“, wisperte Tatsumi: „Jetzt hör schon auf, bevor die Beiden es mitbekommen.“

„Aber das nervt, die tun gerade so, als wären sie ein altes Ehepaar.“

„Jetzt sei nicht so eifersüchtig“, forderte ihn sein Bruder - ebenfalls im Flüsterton - auf.

„Ich kann nicht, das lässt sich nicht abstellen.“

Inzwischen hatte der jüngere Kon-Bruder wenigstens eingesehen, dass dieses nagende Gefühl pure Eifersucht war.

„Dann versuch wenigstens still zu sein.“

„Tu ich doch“, fauchte der Jüngere seinen älteren Bruder an.
 

„Hey, was flüstert ihr Drei da eigentlich die ganze Zeit?“

„Nichts weiter, wir dachten nur, wie niedlich ihr doch ausseht“, erklärte der Rotfuchs schnell, womit Eko sich offensichtlich zufrieden gab.

„Tja, wir passen ja auch umwerfend gut zusammen.“

Breit grinsend strahlte er seine Freunde an, bemerkte dabei nicht, wie Matzu sich die Widerworte verkneifen musste.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Die kleine Zwischenpause war fast schon wieder vorbei, als Minoru die Klasse des Älteren verließ, um zu seiner eigenen rechtzeitig zurückzukehren.

Doch kaum hatte er den Raum verlassen, wurde er auch schon an der Schulter gepackt und nicht gerade sanft an die Wand gedrückt.

„Aua… Matzu, was machst du denn?“

„Dir klar, dass du dich besser zurückziehen solltest.“

„Hä? Was meinst du damit?“

„Klartext: es kotzt mich an, wie du die ganze Zeit um Eko rumscharwenzelst! Deshalb rate ich dir: lass lieber deine Pfoten von ihm!“

„A… aber…“

„Bevor du gekommen bist hatte er nur Augen für mich und jetzt hat er mich total vergessen! Und an allem bist nur du schuld!“

Wütend packte der Ältere Minoru an den Schultern, zog ihn ein Stück zu sich, nur um ihn gleich darauf wieder fest an die Wand zu schubsen.

„Matzu, bitte hör auf“, flehte dieser daraufhin nahezu und schaute seinen Gegenüber gequält an.

Der Ältere hatte mehr Kraft, als man vermuten würde.

„Aufhören? Hast du denn aufgehört?!“

Plötzlich flaute die Wut des Lilahaarigen ab, als er bemerkte, wie Minoru zusammen zuckte und ihn mit ängstlichen Augen anblickte.

Ein Zittern befiel Matzus Körper und die Tränen stiegen ihm in die Augen.

Er hatte erkannt, dass er im Begriff war den selben Fehler ein zweites Mal zu begehen.

Mit den Tränen kämpfend lehnte der Größere die Stirn gegen die linke Schulter des Kleineren: „Es .. tut mir leid… ver..giss, was ich ge… gesagt habe…“

„M.. Matzu“, fragte der Blonde irritiert, begriff aber ziemlich schnell, was los war.

Seufzend legte er die Arme um den Älteren: „Ich wollte ihn dir nicht wegnehmen.“

„Ich weiß… ich war nur so eifersüchtig…“

„Tut mir leid, ich wusste nicht, was Eko dir bedeutet.“

„N.. nein, denk jetzt bloß nicht, dass ich in ihn v.. verliebt wäre oder so“, stammelte der Lilahaarige errötet und blickte Minoru an.

„Schon gut, ich sag keinem was.“

Lächelnd wischte der Blonde Matzu die leichten Tränen aus den Augen und drückte ihn anschließend ganz fest.

„Ich bin wirklich nicht in ihn verliebt.“

„Ist okay.“

„Wirklich…“

Diese Umarmung fühlte sich verdammt gut an, der Kleinere war so warm und hielt ihn so fest…

Allmählich konnte er verstehen, warum Eko nicht mehr die Finger von ihm lassen konnte.
 

Sie standen bereits eine ganze Weile Arm in Arm da, als es auf einmal zum Unterricht klingelte und sie hochschreckten.

„I.. ich muss los.“

„Warte noch kurz Minoru-chan.“

„J.. ja?“

Nervös blickte der Blonde seinen Gegenüber an, er ahnte schon, dass er eine ganz schöne Standpauke von seinem Lehrer bekommen würde.

Doch von diesem Gedanken wurde er abrupt abgelenkt, als er plötzlich die Lippen des Lilahaarigen auf seinen spürte.

Mit großen Augen starrte er den Älteren an, der nun die Arme fest um seine Hüften schlang und mit der Zunge auffordernd gegen seine geschlossenen Mund stupste.

Vollkommen verunsichert blickte er in die goldenen Iriden des Älteren, fühlte sich so unglaublich stark zu ihnen hingezogen, wurde beinahe von ihnen verschlungen.

Kurz noch flackerte die Gegenwehr in ihm auf, wurde aber augenblicklich im Keim erstickt.

Ergeben öffnete er seinen Mund, empfing die forschende Zunge des Lilahaarigen, ließ sich bereitwillig in einen heißen Zungenkampf verwickeln.

Halt suchend krallte er sich an Matzus Hemd fest, genoss dessen Zärtlichkeit.

Schließlich lösten sie sich aber doch wieder voneinander, schauten sich nach Luft ringend an.

Erschrocken über sich selbst flüchtete Minoru mit hoch rotem Kopf in seine Klasse, ließ den jüngeren Kon-Bruder einfach stehen.

Dieser ging ebenfalls in seinen Raum, nicht minder verlegen, was ihm einen misstrauischen Blick seitens des Grünhaarigen einbrachte.

„Ist was passiert Mäuschen? Du bist total rot und nervös.“

„N.. nein, alles okay.“

„Sicher?“

„Ja doch. Ich weiß gar nicht, was du immer hast.“

„Ich? Du benimmst dich doch in letzter Zeit so komisch.“

„Das sagt der Richtige. Du kriegst doch gar nichts mehr mit, so vernarrt, wie du in Minoru bist.“

„Was kann ich denn dafür, wenn er so abgrundtief…“

„Niedlich ist, ich weiß es doch“, unterbrach ihn der Kleinere gereizt.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Nicht ganz so fröhlich, wie sonst, kam Frau Tanuki in die Klasse und setzte sich an den Lehrertisch.

„Zunächst einmal einen guten Morgen euch allen.“

„Guten Morgen“, antwortete die Klasse unisono.

„So und jetzt zu etwas anderem. Herr Agatzu hat mich gebeten euch mitzuteilen, dass ihr morgen in der dritten und vierten Stunde Sport mit der Unterstufe habt. Welche Klasse genau das war hab ich leider vergessen, aber das werdet ihr dann ja sehen. Jedenfalls will er euch allen noch eine Note geben, bevor das Wetter umschlägt und ihr mit dem Geräteturnen beginnt.“

Bei diesen Worten schnellte augenblicklich Matzus Hand in die Höhe und Frau Tanuki fragte überrascht: „Ja Matzu, was möchtest du wissen?“

„Hat Herr Agatzu gesagt in welcher Sportart er uns prüfen möchte?“

„Nein, tut mir leid, das hat er nicht gesagt. Gibt es noch andere Fragen, sonst machen wir jetzt mit dem Unterricht weiter.“

Niemand meldete sich, also begann die Lehrerin munter drauflos zu plappern.

Den jüngeren Kon-Bruder hingegen beschlich eine leise Angst, dass es sich um Lauftraining handeln würde, die pure Quälerei für ihn.

Auch Satoshi hatte begriffen, was in ihm vorging und linste immer wieder beunruhigt zu seinem Bruder rüber.

„Sa-chan? Stimmt was nicht?“

„Alles okay Tatsumi, ich erklär’s dir später genauer.“

„Das wäre nett, dann würdet ihr Beiden auch nicht mehr meinen Unterricht stören“, fauchte die Lehrerin plötzlich, ehe sie fort fuhr, als sei nichts gewesen.

‚Wow, die ist heute echt nicht gut drauf’, dachte der Grünhaarige erstaunt, ehe er bemerkte, wie sein Sitznachbar nervös mit den Fingern auf den Tisch trommelte.

Um dies zu unterbinden und Matzu etwas zu beruhigen nahm der Ältere einfach seine Hand und lächelte den verdutzt dreinblickenden Jungen neben sich an.

Der wusste die Geste wirklich zu schätzen, auch wenn er gleichgültig tat.
 

Kaum war die Stunde zu Ende richteten sich große tiefrote Augen auf Satoshi, der daraufhin erst mal schmunzeln musste.

„Also, was ist los?“

„Na ja, Ma-chan hat nicht aus Langeweile oder Neugier gefragt, in welcher Sportart wir geprüft werden. Ich weiß nicht, ob du dich noch daran erinnerst, aber wir haben Eko mal erklärt, dass Matzu Ausdauerlauf einfach nicht liegt.“

„Ja, ich erinnere mich, das war in der Bibliothek. Er kriegt es mit der Luft, richtig?“

„Ja, aber er lässt sich ja auch nicht reden und geht zu Agatzu.“

„Niemals, ich bin doch kein Weichei!“

„Man ist nicht gleich ein Weichei, nur weil man sich seine Schwächen eingesteht“, belehrte ausgerechnet der Grünhaarige sie sogleich.

„Trotzdem, ich hab keine Lust auf eine Sonderbehandlung.“

„Wieso? Ich werde doch auch noch auf der Bank sitzen.“

„Ja, du hast ja auch gerade erst deinen Gips ab, das ist was anderes.“

„Sturkopf“, seufzte der ältere Lilahaarige, wusste aber, dass weiterreden eh nichts bringen würde.
 

„Minoru…“

Nervös aufgrund des Kusses mit dem jüngeren Lilahaarigen betrat der Blonde den Raum und begrüßte Eko mit einem kleinen Kuss.

„Na Häschen, was gibt’s?“

„Nichts, was soll schon sein?“

„Du wirkst so unruhig.“

„Ach, das bildest du dir ein“, antwortete der Jüngere schnell und warf einen kurzen Blick auf Matzu.

Das bemerkte Tatsumi, weshalb er sich vornahm später mit dem Lilahaarigen zu sprechen.

Er war sich sicher, dass irgendwas zwischen ihnen vorgefallen war, hoffentlich hatte er nicht wieder Dummheiten gemacht.

Zum Ende der Pause bot sich diese Chance dann auch schon.

Als Minoru wieder ging, folgte er ihm einfach mit dem Vorwand noch mal auf die Toilette zu gehen, um vor dem Klassenraum auf Matzu zu warten.

Dabei bemerkte er, wie dieser den Blonden mit sich in einen Seitengang zog.

Neugierig schlich er den Beiden nach und belauschte sie kurzerhand.
 

„Matzu, was soll das?“

Verlegen blickte der Kleinere zu seinem Gegenüber auf, der ihn immer noch an der Hand hielt.

„Ich möchte mich für den Ausraster gestern entschuldigen.“

„Sch… schon gut, ich kann dich ja verstehen. Ich wäre bestimmt auch wütend, wenn…“

„Nicht nur deswegen“, unterbrach ihn der Ältere: „Ich möchte mich auch wegen dem Kuss entschuldigen. Das hätte ich nicht tun dürfen, ich hab dich damit in eine sehr unangenehme Lage gebracht.“

Errötet senkte Minoru seinen Blick: „Ist nicht so schlimm, ehrlich. Mach dir keine Gedanken.“

„Du kannst nicht gut lügen, hat dir das schon mal jemand gesagt?“

„Hm… ich hab das Gefühl ich hab Eko hintergangen, ich weiß gar nicht, wie ich mich ihm gegenüber verhalten soll.“

„Tut mir leid, ich hab nicht nachgedacht, bevor ich dich geküsst habe. Es… ich wollte es einfach in diesem Augenblick. Es erschien mir als die richtige Möglichkeit dir zu zeigen, dass ich eigentlich nichts gegen dich habe, sondern dich mag. Ich weiß, ich bin manchmal echt seltsam drauf, aber ich wollte es einfach in diesem Moment…“

Als der Kleinere so in das beschämte Gesicht des Lilahaarigen blickte, musste er einfach schmunzeln.

„Ich hab dich auch gern“, erklärte er lächelnd und schlang kurzentschlossen die Arme um Matzus Hals.

Der erwiderte die Umarmung nur zu gerne: „Nicht mehr böse?“

„Ich war nicht wirklich böse, es war nur ein komisches Gefühl und das ist jetzt eindeutig besser.“

„Dann bin ich ja beruhigt.“

„Und was ist mir dir und Eko?“

„Was soll da sein? Wir sind Freunde und werden uns auch weiterhin zanken, so sind wir nun mal. Mach dir um uns mal keine Sorgen.“

Aufmunternd zwinkerte er dem Kleineren zu, der sich anschließend auf den Weg zu seiner Klasse machte.
 

„Du hast ihn geküsst“, fragte der Rotfuchs kaum, dass Minoru außer Sichtweite war und trat um die Ecke.

„T.. Tatsumi…“

„Ma-chan, was hast du schon wieder angestellt?“

„Ich war wütend und hab Minoru angeschrieen und gegen die Wand gedrückt. Doch ich hab meinen Fehler gleich eingesehen und mich entschuldigt! I… ich… wir haben uns umarmt und dann hab ich ihn geküsst… warum hast du ja gehört…“

„Ach Matzu, manchmal bist du schlimmer als Eko.“

„Was? Das kann nicht sein“, schmollte der Jüngere.

„Oh doch, ihr Beiden steht euch in nichts nach. Na los, komm, sonst kriegen wir noch Ärger.“

„Okay. … Du sagst ihm doch nichts, oder?“

„Unsinn.“

„Danke.“

„Wofür, es ist ja nicht so, dass du auf Minoru stehst und ihm Eko ausspannen willst.“

„Trotzdem danke, das würde nur wieder Streitereien geben.“
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Unruhig stand Matzu mit den Anderen vor der Turnhalle, als auf einmal Minoru an ihrer Seite auftauchte.

„Habt ihr jetzt etwa auch Sport?“

„Ja, das heißt wohl wir haben zusammen. Ein höchst angenehmer Zufall, muss ich schon sagen“, grinste der Grünhaarige und schob seine Hand leicht unter das Hemd des Blonden, der sofort rot anlief.

„Eko, wir sind doch nicht alleine.“

„Na und?“

„Hey, ärger Minoru-chan nicht so, sonst kriegst du es mit mir zu tun“, fauchte der jüngere Lilahaarige plötzlich, was ihm einen erstaunten Blick Ekos einbrachte.

„Gerade du verteidigst ihn? Geht die Welt unter oder hab ich nur was verpasst?“

„Nichts von Beidem. Wir haben einfach nur Freundschaft geschlossen.“

„Genau“, stimmte der Blonde lachend zu.

„Wann das denn bitte“, fragte Eko perplex.

„Auf dem Flur gestern. Wieso? Hast du was dagegen?“

„Nein, gar nicht mein Häschen, ich bin nur erstaunt, wo Matzu doch so eifersüchtig war.“

„Das hast du dir bloß eingebildet! Ich bin doch nicht wegen so einem, wie dir wieder eifersüchtig. Ich finde nur, dass Minoru-chan einen Besseren verdient hat, aber da mische ich mich ja nicht ein. Ist seine Entscheidung.“

Misstrauisch beäugte der Ältere sein Mäuschen, irgendwas war da doch oberfaul.

Er wusste zwar noch nicht was, aber irgendwie gefiel ihm die neue Harmonie nicht.

Seine Gedanken wurden jäh unterbrochen, als Herr Agatzu auf der Bildfläche erschien und sich vor die Klassen stellte: „Guten Morgen liebe Schüler, wie ich sehe hat das mit der Absprache ja alles gut geklappt. Also, ich möchte jedem von euch noch eine Note geben, bevor wir zum Geräteturnen übergehen. Deshalb hab ich gedacht lege ich die Klassen einfach zusammen.“

„Herr Agatzu, in welcher Sportart wollen Sie uns denn prüfen?“

„Immer mit der Ruhe, dazu wollte ich gerade kommen Matzu. Ihr werdet fünfundzwanzig Minuten laufen. Kurz gesagt: Ausdauerlauf.“

Wie paralysiert rückte der jünger Lilahaarige näher an seinen Bruder ran und krallte seine linke Hand - am Rücken - in dessen Hemd.

Das war eindeutig pure Schikane - in seinen Augen.

Konnte er denn nicht einmal Glück haben?

Anscheinend nicht.

„Herr Agatzu?“

„Ja Tatsumi?“

„Können wir nicht in einer anderen Sportart geprüft werden? Sie könnten doch den Teamgeist benoten, beim Basketball oder Fußball vielleicht oder beim Volleyball, das würden sicher auch die Mädchen lieber machen.“

„Nein, darin habt ihr dieses Jahr schon eine Note bekommen, ihr werdet laufen.“

„Wie wäre es dann mit Staffellauf oder 100-Meter-Lauf?“

„Tatsumi, du machst doch gar nicht mit, also bitte halt dich zurück. Meine Entscheidung steht sowieso schon fest. Davon abgesehen, habt ihr auch darin schon Noten.“

Langsam fühlte sich der Lehrer sichtlich genervt.

„Okay, es war ja nur ein Versuch, bitte entschuldigen Sie.“

„Gut, dann geht euch jetzt alle umziehen.“
 

In der Umkleide schmiegte Matzu sich dann sogleich an die Schulter des Rotfuchses: „Danke, dass du es versucht hast.“

„Leider erfolglos.“

„Egal, du hast es versucht, das ist mir wichtig.“

Aufmunternd streichelte Tatsumi dem Jüngeren über den Kopf: „Na los, zieh dich um, sonst bist du der Letzte.“

„Ja.“

Während der kleinere Kon-Bruder sich auch endlich umzog, wandte Minoru sich an Eko: „Was hat Matzu denn?“

„Ach, er kommt mit der Luft nicht klar.“

„Wie meinst du das?“

„Er hat den Ergeiz die volle Zeit durchzulaufen, doch danach ist er angeblich völlig am Ende, weil er keine Luft mehr bekommt.“

„Wieso sagst du angeblich?“

„Weil ich es bisher noch nie mitbekommen habe und ich es auch bis jetzt nur für eine Ausrede hielt.“

„Sei doch nicht so, es wird schon was dran sein, wenn er so drauf ist. Ihr seid doch Freunde und denen sollte man vertrauen.“

„Ja, vielleicht.“

„Sturkopf.“

„Naivchen.“

„Na das werden wir ja nachher sehen. Ich glaube ihm jedenfalls.“

„Wenn du meinst“, klärte der Ältere und küsste sein Häschen zärtlich, bevor das auch nur ansatzweise wusste, wie ihm geschah.
 

„Alle da? … Gut, ihr werdet nicht alle auf einmal laufen, stattdessen werde ich euch in Gruppen aufteilen. Ihr startet immer in zehn Minuten Abständen. Und bevor einer fragt, die Gruppen werden nicht getauscht, sie dienen lediglich zur besseren Übersicht, da ist es egal, wer mit wem läuft. Gut, die erste Gruppe besteht aus: Eko, Yasua, Yumi, Satoshi und Ael. Gruppe zwei: Mikan, Yuta, Minoru, Lilith und Misa. Gruppe drei: Thoma, Miaka, Matzu…“

Nachdem endlich alle eingeteilt worden waren blieb nicht mal mehr Zeit groß miteinander zu reden, die erste Gruppe musste sofort antreten, weshalb Matzu auch zu ihrem Fuchs ging.

„Tatsumi, was soll ich denn jetzt bloß machen? Bisher ist Onii-chan wenigstens immer an meiner Seite gelaufen und hat mir Mut zugesprochen.“

„Dann denk dir doch einfach, dass er am Ziel auf dich wartet und dich auffängt.“

„Was anderes bleibt mir ja wohl nicht übrig.“

Seufzend setzte er sich neben den Älteren auf die Bank und lehnte sich erneut an seine Schulter.

Der Blonde hingegen saß bereits auf der anderen Seite des Fuchses und schaute dem Grünhaarigen beim Laufen zu.

Er sah wirklich sehr gut aus dabei, das musste Minoru schon zugeben.
 

Die Zeit verflog nur so und schon musste Gruppe zwei an den Start.

Diese Tatsache machte den kleineren Kon-Bruder nur noch nervöser, was Tatsumi nicht verborgen blieb.

„Ganz ruhig, du schaffst das schon und wenn du nicht mehr kannst, dann hör auf, es ist keine Schande, wenn du nicht die volle Zeit läufst. Die Mehrheit schafft es nicht.“

„Ich will aber nicht aufgeben, dann ärgere ich mich nur noch mehr.“

„Na gut, aber pass trotzdem auf, ich möchte nicht, dass du umkippst.“

„Ist klar.“

Der Jüngere atmete tief ein und aus, bevor er sich noch ein wenig enger an den Rothaarigen schmiegte und es genoss gekrauelt zu werden.

Beinahe hätte er vergessen, warum sie hier waren, doch Herr Agatzu brachte ihn schnell wieder in die Realität zurück: „Gruppe drei aufstellen!“

„Du schaffst das Ma-chan und denk dran, wir stehen im Ziel und fangen dich auf.“

„Ja, danke Tatsumi-chan.“

Schnell hauchte er dem Älteren noch einen Kuss auf die Wange, bevor er sich aufstellte.

‚Ich schaff das’, sagte er sich noch einmal in Gedanken, als auch schon der Startpfiff erfolgte.
 

Fünfzehn Minuten später fühlten sich die Lungen des jüngeren Lilahaarigen bereits an wie Blei, doch er dachte nicht daran aufzugeben.

Stattdessen blickte er zu seinen Freunden rüber, wo er sah, wie Minoru gerade fertig wurde und sich erschöpft, aber offensichtlich glücklich in die Arme des Grünhaarigen kuschelte.

Dieses Bild verursachte wieder einmal das nun altbekannte Stechen in seiner Brust, etwas, was er im Augenblick so ganz und gar nicht gebrauchen konnte.

Schnell widmete er sich wieder dem Laufen, versuchte das eben gesehene zu verdrängen.
 

Total ausgepowert und leicht zittrig kuschelte der Blonde sich an Ekos Brust, der ihm gleich durchs Haar fuhr.

„Mensch bin ich fertig, ich hasse laufen.“

„Dafür sahst du aber echt sexy aus.“

„Eko!“

„Schon gut, komm lass uns noch eine Runde gehen, damit sich dein Kreislauf beruhigt.“

„Mag nicht.“

„Abmarsch.“

„Na gut, Herr Oberfeldwebel.“

„Werd ja nicht frech.“

„Das würde ich doch nie tun“, grinste der Kleinere und steckte dem Größeren die Zunge aus.
 

Kaum waren die Beiden dann von ihrer Runde zurück, ging der Lilahaarige auch schon mit ihnen hinter ein paar Büsche, die an den Sportplatz und die Laufbahn grenzten.

„Matzu wird sofort hier hinter kommen, wenn er fertig ist, damit Agatzu und auch niemand sonst etwas mitbekommt. So haben wir es immer gemacht.“

„Übertreibt ihr nicht?“

Ein mehr als wütender Blick traf Eko: „Spinnst du?! Glaubst du Matzu fürchtet sich aus Spaß so vor dem Ausdauerlauf?! Wie kannst du nur immer noch glauben, dass das damals eine Ausrede war, als wir dir davon erzählten?! Manchmal bringst du mich echt auf die Palme!“

Wow, so wütend hatte der Grünhaarige seinen Freund noch nie gesehen.

„Entschuldige, tut mir ehrlich leid.“

„Das sollte es auch! … Sorry, beim ersten Mal hab ich eine scheiß Angst gekriegt. Unsere Eltern haben ihn sofort gründlich durchchecken lassen, aber er ist kerngesund. Er ist einfach nicht für diesen Sport geschaffen. Mach dich also nicht über Sachen lustig, von denen du keine Ahnung hast, ja?“

„Ja, entschuldige noch mal.“

„Schon gut, vergessen wir das. Passen wir lieber auf, seine Zeit ist auch beinahe vorbei.“

Sie gingen ein Stückchen vor, um den Jüngeren sehen zu können und dieser sah wirklich schlecht aus, fand Eko.

Vielleicht war das alles ja doch keine Ausrede gewesen.

„Gruppe drei noch eine Minute, dann habt ihr es geschafft!“

Bei diesem Signal brachte sich der ältere Lilahaarige in Position, während Eko sein Häschen - das er immer noch fest im Arm gehalten hatte - los ließ und das Wort an den Älteren richtete: „Lass mich das machen.“

„Du willst ihn…“

„Ja, es tut mir leid, dass ich immer noch dachte ihr habt übertrieben.“

„Na okay, aber halt ihn gut fest, er wird sich nicht lange auf den Beinen halten können. Und nicht weiter als bis hier, wo ich stehe, sonst sehen euch die Anderen und…“

„Jaha, ich schaff das schon.“

Milde lächelte er den Größeren an, der leicht nervös das Feld räumte.

Ob das wohl gut gehen würde?

Satoshi vertraute dem Grünhaarigen zwar, dennoch war er sich nicht sicher, ob sein Bruder sich so anstandslos von ihm in den Arm nehmen ließ.

Diese Sorge stellte sich jedoch wenige Sekunden später als unbegründet heraus, als Matzu sich kommentarlos in die ihm dargebotenen Arme fallen ließ.

Zitternd und heftig nach Atem ringen krallte er sich an dem T-Shirt des Älteren fest, hielt die Augen dabei fest geschlossen.

Zwar war der Kleinere für den Bruchteil einer Sekunde überrascht gewesen nicht von seinem Bruder erwartet zu werden, doch war es ihm letztendlich egal wer ihn beruhigt, solange es jemand war, dem er vertraute.
 

„E…“, setzte Satoshi besorgt an, als er bemerkte, wie seinem Bruder die Beine wegzuknicken drohten, doch Eko hatte längst reagiert.

Zunächst festigte er die Umarmung, bevor er sich langsam mit dem Kleineren zu Boden sinken ließ.

Dieser drückte sich nur noch enger an den warmen Körper, suchte nach Halt.

Allmählich ließ das Zittern nach, doch Luft bekam er immer noch nicht besonders gut.

Beruhigend streichelte der Grünhaarige ihm über den Rücken, der Jüngere war völlig durchgeschwitzt und sichtlich am Ende seiner Kräfte.

„Wird’s besser?“

Ein schwaches Nicken war die einzige Antwort, die er darauf erhielt, doch das genügte ihm ja auch.

Leicht öffnete Matzu seine Augen einen Spalt breit und schmiegte sich noch näher an.

Das entlockte dem Grünhaarigen ein liebevolles Lächeln, was Minoru nicht verborgen blieb.

‚So ist das also’, dachte er schmunzelnd und ließ sich ins Gras sinken, während der Rotfuchs sich an den älteren Lilahaarigen kuschelte, der immer noch unruhig und leicht besorgt das Geschehen vor ihnen beobachtete.

„Mach dir keine Gedanken, Eko macht das schon.“

„Ich weiß Füchslein, aber normalerweise würde ich da jetzt bei ihm sitzen und ihn festhalten. Es ist schwer loszulassen. Aber irgendwann wird wohl auch mein Brüderchen erwachsen werden.“

„Genau, besser du gewöhnst dich allmählich dran“, lächelte Tatsumi seinen Freund an und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen.
 

Allmählich hatte sich Matzu beruhigt, sowohl Atmung als auch Puls, zurück blieb nur die absolute Erschöpfung.

Langsam entspannte sich auch sein Körper wieder, dennoch war er nicht gewillt den Älteren loszulassen.

Immer noch eng an ihn geschmiegt blickte er sich nach den Anderen um, entdeckte erstaunt, dass Minoru ganz entspannt rücklings auf dem Boden lag, den Blick gen Himmel gerichtet.

Sein Bruder hingegen saß hinter dem Rotfuchs auf dem Gras, hielt ihn liebevoll im Arm und schmuste mit ihm.

Keiner achtete also auf sie beide.

Diesen Umstand machte sich der jüngere Kon-Bruder gerne zu nutze, als er sich zu Eko hoch beugte und ihm ganz leise ins Ohr wisperte: „Danke.“

Der wurde unwillkürlich leicht rot um die Nase, schlang die Arme noch etwas fester um den schmalen Körper, was zur Folge hatte, dass Matzu wohlig aufseufzte.

Leider hatte er dabei nicht mehr daran gedacht, dass er leise sein musste und zog sogleich die volle Aufmerksamkeit der Anderen auf sich.

„Na, geht’s wieder Brüderchen?“

„Hast du doch gehört“, feixte Eko breit grinsend.

„Du bist blöd“, schmollte der Kleinere und ließ den Älteren los, rappelte sich eilig hoch.

„Hey, steh langsam auf, sonst kippst du mir noch um.“

„Quatsch, mir geht’s wieder gut, außerdem bleibe ich nicht bei einem, der sich schon wieder über mich lustig macht“, fauchte Matzu beleidigt und stakste davon.

„Na das hast du ja wieder toll hingekriegt Eko“, stellte Satoshi fest und folgte vorsichtshalber schnell seinem Bruder.

„Ja, finde ich auch. Ich hab ihn schnell wieder beruhigt“, grinste der Grünhaarige, der die Aussage des Ältesten absichtlich falsch aufgefasst hatte.

Die anderen Beiden schüttelten nur den Kopf und warfen sich einen vielsagenden Blick zu.

„Ach, jetzt guckt doch nicht so, ich konnte nicht anders, er ärgert sich doch immer so schön.“

„Typisch“, stellte Tatsumi fest, während er Minorus Hand nahm und ihn mit sich zog: „Kommt, lasst uns gucken gehen, wo unsere Brüder abgeblieben sind.“

„J… ja“, antwortete der Blonde ihm leicht verlegen - da der Rotfuchs ihn mit seiner Geste überrascht hatte - während er ihm hinterher tapste.

Auch Eko sprang auf und entdeckte die Gesuchten, wie sie auf dem Weg zu Herrn Agatzu waren.
 

„Herr Agatzu?“

„Ja?“

„Könnte ich vielleicht schon in die Umkleide gehen? Ich würde gerne noch duschen, bevor der Unterricht weiter geht.“

„Ich weiß nicht Matzu.“

„Bitte, ich bin doch fertig mit dem Laufen.“

„Na okay, dann geh.“

„Danke.“

„Halt“, schrie auf einmal der Grünhaarige dazwischen, der gerade bei ihnen angekommen war: „Sie können ihn doch nicht alleine duschen gehen lassen! Wenn ihm was passiert!“

„Was soll mir denn schon passieren“, fauchte der jüngere Kon-Bruder immer noch beleidigt.

„Na du könntest stolpern oder auf der Seife ausrutschen und dir den Kopf anschlagen! Oder du klappst ab, weil dein Körper überhitzt ist!“

„Aber sonst geht’s dir gut, ja?! Ich bin kein kleines Kind, ich kann sehr wohl alleine duschen gehen!“

„Jetzt warte mal Matzu, ganz so unrecht hat Eko ja nicht. Wir Lehrer tragen schon eine gewisse Verantwortung für unsere Schüler. Vielleicht sollte wirklich jemand mitgehen, falls doch irgendwas sein sollte.“

„Dann geh ich mit“, meldete sich sofort wieder Eko zu Wort, was ihm gemischte Blicke einbrachte.

„Satoshi, geh du mit deinem Bruder mit.“

„Ja, Herr Agatzu.“

Schnell hauchte er Tatsumi noch einen Kuss auf die Lippen, bevor er sich mit dem Jüngeren auf den Weg zurück in die Umkleide machte.

„Was?! Warum denn Toshi und nicht ich?!“

„Weil er sein Bruder ist und ich mir sicher sein kann, dass er nicht plötzlich über Matzu herfällt.“

„Na vielen Dank auch Herr Agatzu.“

„Tut mir leid Eko, aber jeder hier weiß, wie viel Spaß du daran hast den Kleinen anzumachen und damit zu ärgern.“

„Ja, ja, motzte der Grünhaarige und setzte sich beleidigt auf die Bank.
 

„Minoru, geh du zu ihm und wasch ihm mal gehörig den Kopf, ich lauf heimlich den anderen Beiden nach.“

Der Rotfuchs zwinkerte dem Jüngeren noch mal lächelnd zu, bevor er den Brüdern hinterher schlich.

Minoru hingegen wusste nicht so recht, was er nun tun sollte.

Es war das erste Mal, dass er gesehen hatte, wie Eko sich massiv um Matzu bemüht hatte.

Wenn das vor seinem Auftauchen immer so gewesen war, dann konnte er die Reaktion des Lilahaarigen nur zu gut verstehen.

Schüchtern setzte er sich ohne einen Ton seitlich auf den Schoß des Älteren, schaute ihn mit seinen großen blauen Augen fragend an.

Dieser schreckte zusammen.

„Schlechtes Gewissen“, fragte der Kleinere in wehleidigem Ton, weshalb Eko prompt die Arme fest um die schmalen Hüften des Blonden schlang.

„Es tut mir leid Minoru-chan, ich… es war irgendwie alte Gewohnheit sozusagen… ich… bitte entschuldige mein süßes Häschen, ich bin ein riesen Idiot.“

„Das glaub ich aber auch, ich dachte nicht, dass du mich so schnell vergisst.“

Betreten lehnte der Ältere seinen Kopf an Minorus Brust: „Häschen, ich… verzeih mir… es tut mir ehrlich leid, ich weiß auch nicht, was mich da geritten hat, wo ich doch jetzt nur noch Augen für dich habe.“

„Na das hab ich gemerkt“, fiepte der Jüngere bedrückt, weshalb Eko ihm einen zarten Kuss auf die Lippen hauchte.

„Tut mir leid Häschen, von jetzt an gibt’s für mich nur noch dich.“

„Und was ist mit Matzu?“

„Was soll mit ihm sein?“

„Na ja, er ist mit dir befreundet, ihr sitzt sogar zusammen und du hast ihn früher schon immer angemacht.“

„Schon, aber das war nur ein kleines Spiel zwischen uns, da lief nichts und wird auch nichts laufen. Minoru, ich bin überglücklich, dass ich dich kennen gelernt habe. Es tut mir leid, dass ich mich vergessen und wieder benommen hab, wie früher.“

„Und da lief wirklich nichts?“

„Nein… na ja, wir haben uns mal geküsst, aber das war eine Ausnahmesituation. Es war in der Nacht, als ich dich kennen gelernt habe bzw. am Morgen danach. Er war am Ende.“

„Und du hast ihn einfach ausgenutzt?“

„Mehr oder weniger, aber mehr als ein kleiner Kuss war nicht. Ich hab ihn gern, doch wir sind nur Freunde. Du hast echt nichts von ihm zu befürchten.“

Lächelnd nahm er das Gesicht des Blonden zwischen seine Hände, küsste zärtlich seine weichen Lippen.

„Dann bin ich beruhigt“, flüsterte Minoru verlegen und schmiegte sich an den Größeren.

„Dann ist wieder alles gut zwischen uns?“

„Solange du mich nicht wieder vergisst“, lächelte der Kleinere schüchtern, bevor ihn Eko in einen heißen Zungenkampf verwickelte, dabei nicht bemerkend, wie Herr Agatzu schmunzelnd die Augen verdrehte.
 

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Joah, eigentlich gibt's nich viel zu sagen, außer vielleicht, dass meine Kapis im Augenblick wieder länger werden...

Hoffe das ist gut Oo
 

Wie immer ein ganz liebes Danke an alle Leser und fleißigen Kommi-Schreiber -^.^-

*alle leser flausch*

*teller mit schokolade aufstell*
 

eure luci-maus ^^

Matzus Entschluss

Immer noch beleidigt stand Matzu unter der Dusche und beschwerte sich bei seinem Bruder und dem Rotfuchs: „Findet ihr Ekos Verhalten nicht auch unter aller sau?! Dieser Mistkerl denkt überhaupt nicht nach!“

Es war natürlich eine großer Gemeinschaftsduschraum, indem er sich gerade einseifte, während die anderen Beiden in der Tür standen und ihm zuhörten.

„Was meinst du damit Brüderchen?“

„Na ist doch wohl klar, sein Verhalten ist übelst schäbig!“

„Das sagtest du eben schon. Was findest du denn so schäbig“, fragte der Rotschopf.

„Ist doch klar! Erst jammert er tierisch rum und macht einen auf megatraurig, weil ich nicht mit ihm befreundet sein will und kaum sind wir Freunde macht er sich einen Spaß daraus mich anzubaggern! Meine Gefühle waren ihm doch total schnuppe! Doch das war ja noch nicht mal alles, als nächstes nimmt er sich das erst beste Blondchen und macht die ganze Zeit vor meinen Augen mit ihm rum! Und als wäre das nicht endlich genug, setzt er dem ganzen noch die Krone auf, indem er mich erst beruhigt, um mich vor Minorus Augen anschließend schamlos aufs Neue anzumachen! Er wollte sogar mit mir duschen gehen! Hat sich nicht mal vor Herrn Agatzu geschämt! So was unverfrorenes! Minoru-chan tut mir echt leid! Ich hab den Kleinen richtig gern, er hat es nicht verdient so von Eko ausgenutzt zu werden!“

„Und wenn Eko es ernst mit ihm meint und dich nur gerne ärgert?“

„Onii-chan, das ist völlig absurd!“

„Wieso, kann doch sein, dass er sich in Minoru verliebt hat und sich nur kurz mal vergessen hat. Du weißt doch, wie er ist. Er muss immer freche Sprüche reißen“, bestärkte Tatsumi die Aussage des Ältesten, woraufhin Matzu wütend fauchte: „Ich will aber nicht, dass es so ist!“

Die wütend aufblitzenden Augen des Kleineren bekamen plötzlich einen traurigen Ausdruck, weshalb er sich mit gesenktem Blick von seinen Freunden abwandte, legte sich dabei das Handtuch um die Hüften.

„Ma-chan, vielleicht solltest du dir endlich mal überlegen bzw. eingestehen, wie du wirklich für Eko empfindest. Das ist doch keine Eifersucht mehr, weil du Angst hast dir wird ein Freund weggenommen.“

„Ich will so was nicht hören. Das ist doch Quatsch…“

„Wirklich“, fragte Tatsumi leise.

„Ja! Außerdem ist es ganz anders, als ihr denkt! Er spielt nur mit Minoru, er will mich eigentlich nur eifersüchtig machen! Aber das kann er vergessen, jetzt mache ich einfach ihn eifersüchtig!“

„Was soll das heißen“, fragte der größere Lilahaarige mit einem Anflug von Besorgnis, ihm schwante nichts Gutes.

Hoffentlich hieß es nicht das, was er gerade dachte.

„Na ich such mir auch einen Kerl, mit dem ich vor seiner Nase rummachen kann!“

Oh doch, es hieß genau das.

Seufzend wechselte er einen kurzen Blick mit seinem Füchslein, ehe er sich wieder an Matzu wandte: „Findest du das eine gute Idee? Außerdem gefällt es mir nicht, dass du mit irgendeinem Kerl einfach rummachen willst. Du benutzt ihn dann nur, etwas was du Eko vorwirfst.“

„Klar ist das eine gute Idee, ihr werdet schon sehen und wehe ihr verpetzt mich!“

Während er begann sich voller Elan - die Dusche hatte ihm neue Kraft gegeben - anzuziehen, richtete der Rothaarige erneut das Wort an ihn: „Matzu, du bist auch nicht viel besser als Eko, küsst Minoru einfach hinter seinem Rücken. Das ist auch nicht die feine englische Art, wie man so schön sagt. Wieso willst du zu solch perfiden Methoden greifen?“

Perfiden Methoden? Du übertreibst maßlos und für den Kuss habe ich mich entschuldigt. Versuch’s also gar nicht erst mich von meiner Idee abzubringen, mein Entschluss steht fest.“

„Aber lass dir nicht einfallen noch mal in diese bescheuerte Schwulendisco zu gehen“, knurrte Satoshi mit verschränkten Armen.

„Keine Sorge, die lass ich mir als Notlösung.“

„Nichts da, ich versohl dir höchst persönlich den Hintern, wenn du auch nur in die Nähe von diesem Schuppen gehst!“

„Du redest ja schon, wie Eko, gewöhn dir das bloß wieder ab.“

Wehleidig blickte der Ältere seinen Fuchs an: „Darf ich ihn bitte jetzt schon übers Knie legen?“

„Meinetwegen gerne, ich bin mit seinem Vorhaben nämlich ganz und gar nicht einverstanden.“

„Hört schon auf, ihr benehmt euch, wie meine Eltern.“

„Dann hör auf uns“, forderte der Rothaarige nicht minder missmutig, als Satoshi.

„Nö.“
 

~*~*~*~*~*~*~
 

„Da, schau dir Matzu an, erst voller Elan und jetzt pennt er auf dem Tisch ein“, grinste Tatsumi seinen Freund an, der nicht minder schmunzelte.

„Ich hab schon drauf gewartet, ich weiß ja, wie er ist. Ich hoffe nur Eko lässt ihn schlafen, das tut ihm jetzt gut.“

„Als ob ich so ein niedliches Engelchen wecken würde“, erklärte der Grünhaarige in unschuldigem Ton.

Er hatte sich gerade von seinem Häschen verabschiedet und ließ sich nun auf seinen Platz fallen.

Ritterlich legte er dem Jüngeren seine Jacke über die Schultern, als Satoshi ihn auch schon zu sich und Tatsumi ans Fenster winkte.

„Was gibt’s Toshi?“

„Was ziehst du hier eigentlich für eine Show ab? Ich dachte du hättest dich in Minoru verknallt.“

„Hab ich doch auch, ich weiß gar nicht, was du meinst“, erklärte der Angesprochene ehrlich verwirrt.

„Und was sollte dann das eben in Sport? Erst willst unbedingt du Matzu beruhigen und dann auch noch mit ihm duschen gehen.“

„Alles während Minoru-chan direkt neben dir steht“, ergänzte der Rotfuchs.

„Alte Gewohnheit, außerdem sind wir Freunde, warum also solltest nur du ihn nehmen dürfen Toshi?“

Eko wusste nicht genau warum, aber Wut wallte in ihm auf.

Wut auf seine Freunde, weil sie ihm so absurde Vorwürfe machten.

Normalerweise schmollte er eher, als dass er wütend wurde, doch im Augenblick fühlte er sich in die Ecke gedrängt.

Er hatte doch selbst keine wirklich plausible Erklärung für sein Verhalten und wollte deshalb auch mit niemanden darüber diskutieren.
 

„Reg dich nicht gleich so auf, ist doch klar, dass ich wissen will, ob du nur mit meinem Bruder spielst oder ihn wirklich magst.“

„Noch dazu kommt, dass es davon abhängt, ob du Minoru das Herz brichst oder nicht.“

„Verdammt, für wen ich was empfinde und wen ich verarsche oder nicht ist meine Sache! Haltet euch da gefälligst raus!“

Wütend stürmte er aus dem Raum.
 

„Weißt du was ich denke Füchslein?“

„Dass er selbst nicht weiß, was er empfindet?“

„Genau das.“
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Voller Tatendrang kam der jüngere Kon-Bruder am nächsten Tag in die Schule und wollte sich gerade auf dem Schulhof nach einem geeigneten Scheinfreund umsehen, als es anfing zu regnen.

„So ein Mist“, fauchte er leise und stiefelte ins Gebäude.

„Was hat Matzu denn heute“, fragte daraufhin der kleine Blondschopf an Satoshi gewandt, während die vier Freunde ebenfalls rein gingen.

„Keine Ahnung, frag lieber nicht.“

Der Grünhaarige war immer noch wütend auf seine Freunde und beachtete dementsprechend nur Minoru, er achtete noch nicht mal auf Matzu, wunderte sich deshalb auch nicht über dessen Verhalten.
 

Ruhelos streifte der kleinere Lilahaarige durchs Schulgebäude - auf der Suche nach dem passenden Jungen - als er einen zufälligen Blick raus auf den Schulhof warf.

‚Na nu, wer ist das denn?’

Auf einer der überdachten Tische saß ein schwarzhaariger Junge, die Füße auf eine der beiden Sitzbänke gestellt.

Bei näherem hinsehen, konnte man erkennen, dass er rauchte.

Sein Aussehen und Verhalten wecke Matzus Neugierde und er beschloss genau diesen Jungen zu seinem Scheinfreund zu machen.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Seufzend stand der Grünhaarige am Fenster, starrte stumm in den Regen.

Sein kleines Häschen unterhielt sich derweil mit Satoshi und Tatsumi über Gott und die Welt.

Auf einmal flitzte ein ihm sehr bekannter lilafarbener Haarschopf über den Hof und setzte sich neben einen schwarzhaarigen Typen auf den Tisch, einer der mehreren überdachten Sitzgelegenheiten für die Hofpausen.

‚Was will er denn von Ohara? Der ist doch sonst so ein Einzelgänger und hat so gar nichts mit meinem Mäuschen gemein.’

Irritiert beobachtete Eko dieses ihm so fremde Bild aufmerksam weiter.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

„Hi.“

Matzu atmete erst einmal tief durch, als er sich neben den Größeren setzte.

War ihr Schulhof schon immer so riesig gewesen oder kam da gerade eine Sinnflut runter?

Jedenfalls war er ganz schön nass geworden für den kurzen Sprint.

Nachdem ihm keine Beachtung geschenkt worden war, wagte er es erneut das Wort zu ergreifen.

„Ich heiße Matzu…“

„Kon, ich weiß. Wer kennt euch nicht“, unterbrach ihn der Größere.

Der Lilahaarige schluckte aufgrund des barschen Tonfalls.

Sein Vorhaben würde offensichtlich nicht so einfach werden, wie er es sich vorgestellt hatte.

„W.. was machst du hier draußen alleine?“

„Rauchen, siehst du doch.“

„Aber es regnet doch, warum bist du nicht bei den Anderen auf dem Klo?“

„Mit denen will ich nichts zu tun haben. Ich bin alleine besser dran, als mit diesen Hohlköpfen. Das gilt auch für dich, zisch ab.“

„Wie heißt du?“

„Haust du ab, wenn ich es dir verrate?“

„Vielleicht, versuch’s doch mal.“

„Tanabe Ohara und jetzt mach die Fliege.“

„Nö. Hast du ne Freundin?“

„Aber sonst geht’s? Ich hab keinen Bock mit dir zu sprechen.“

„Ich will aber mit dir reden“, erklärte Matzu und zog eine Schnute.

„Gott und du bist wirklich einer der ach so angehimmelten Kon-Brüder? Du kommst mir eher, wie ein verzogenes Kind vor.“

Für einen Moment betrachtete Tanabe seinen neuen Gesellschafter, bevor er seufzend den Blick wieder nach vorne richtete: „Nein, ich hab keine Freundin, will auch keine.“

„Dann also einen Freund“, harkte der Jüngere weiter nach.

„Vielleicht“, antwortete der Schwarzhaarige kaum merklich grinsend.

„Ist dir nicht langweilig, wenn du den ganzen Tag alleine bist?“

„Geht so.“

Ein hinterhältiges Lächeln schlich sich auf das Gesicht des Kleineren: „Sag mal, magst du mir nicht vielleicht helfen?“

„Helfen, wobei“, fragte Tanabe misstrauisch mit hoch gezogener Augenbraue.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Ungeduldig wartete Eko am nächsten Morgen auf Matzu, er wollte unbedingt wissen, was er mit Ohara zu schaffen hatte.

Zwar hatte der Grünhaarige sich zunächst vorgenommen nicht weiter nachzufragen, doch nachdem ihn die Sache die ganze Nacht nicht losgelassen hatte, hatte er sich schlicht und ergreifen umentschieden.
 

Keine fünf Minuten später betraten die Kon-Brüder den Schulhof, erheischten sich wie immer die Aufmerksamkeit aller.

‚Ich versteh nicht, dass keiner bemerkt, wie normal die Beiden sind, besonders Matzus kindisches Verhalten sollte doch auffallen. … Na egal, das interessiert mich im Augenblick weniger.“

Kaum hatten sie sich begrüßt, zog Eko den jüngeren Lilahaarigen auch schon am Handgelenk näher zu sich ran und fragte: „Sag mal Ma-chan, was hast du eigentlich mit Ohara zu schaffen?“

„Woher weißt du denn davon?“

„Ich hab euch gesehen, gestern in der Pause.“

„Ach so, dann weißt du ja schon alles.“

„Eben nicht! Was soll ich wissen, was läuft da?“

„Na der Kleine ist mit mir zusammen, ist doch logisch“, mischte sich auf einmal eine ihm unbekannte Stimme ein.

Überrascht drehte der Größere sich in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war und fand sich besagten Schwarzhaarigen gegenüber.

„Da bist du ja“, fiepte daraufhin Matzu freudig, fiel Tanabe sogleich um den Hals.

„Guten Morgen Kleiner“, grinste der Ältere und hauchte dem Lilahaarigen einen Kuss auf die Lippen.

„Du sollst mich doch nicht Kleiner nennen“, schmollte der daraufhin, schmiegte sich aber bereits wenige Sekunden später - wieder fröhlich - an die Brust des Größeren, ließ sich von Tanabe sanft durchs Haar kraulen.

„Geht’s euch eigentlich noch gut? Was soll der Scheiß? Ihr wollt mir doch nicht allen ernstes erzählen, dass ihr jetzt ein Paar seid?! Ihr kennt euch doch gar nicht“, entrüstete sich Eko plötzlich, dem allmählich der Kragen platze.

Auch dem älteren Kon-Bruder gefiel diese Entwicklung so gar nicht.

Ihm widerstrebte schon allein die Idee seines Bruders - Eko mit einem Scheinfreund eifersüchtig zu machen - doch dass er sich dann auch noch ausgerechnet den Außenseiter der Schule nehmen musste, brachte das Fass beinahe zum überlaufen.

Matzu konnte doch gar nicht wissen, wie dieser Kerl drauf war, vielleicht war er ja ein riesen Spinner oder noch schlimmer ein Psychopath.

Na gut, Psychopath war wohl etwas übertrieben, aber es könnte doch alles möglich sein.

Nein, Satoshi gefiel das Ganze definitiv nicht, weshalb er ausnahmsweise auch mal gar nichts dagegen hatte, dass Eko sich so aufregte.
 

„Doch, außerdem geht dich das gar nichts an, reg dich nicht so künstlich auf, du hast doch Minoru“, erklärte Matzu ruhig und harkte sich bei dem Schwarzhaarigen unter: „Komm Tanabe, ich will mit dir alleine sein, vergessen wir den Blödmann.“

„Gerne doch“, schnurrte Tanabe demonstrativ und küsste den Jüngeren auf die Schläfe.

Knurrend beobachtete der Grünhaarige, wie die Beiden in einer Ecke des Schulhofs verschwanden und der kleinere Kon-Bruder es sich rittlings auf dem Schoß von Tanabe gemütlich machte.
 

„Eko?“

„Was?!“

Besänftigend streichelte der Blonde seinem Freund über die Wange, schmiegte sich an seine Schulter: „Ich wollte dich nur begrüßen, bis jetzt hast du mich ja nicht bemerkt.“

Die Wut des Größeren flaute augenblicklich bei der schüchternen Tonlage Minorus ab, dennoch war er besorgt.

„Entschuldige Häschen“, milde lächelnd streichelte er dem Jüngeren über den Kopf, der sichtlich erleichtert war.

Er hatte offensichtlich erwartet angeschrieen zu werden.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

„Und auf den Clown bist du scharf“, fragte der Schwarzhaarige seinen vermeintlichen Freund.

„Ich bin ganz sicher nicht auf ihn scharf! Ich will ihm nur wehtun bzw. es ihm heimzahlen, dass er sich so bescheuert benommen hat!“

„Ach und deswegen machst du dieses Theater? Gib doch zu, dass du vor Eifersucht fast vergehst. Dieses Blondchen da…“

„Minoru ist in Ordnung, wir sind Freunde“, unterbrach ihn der Lilahaarige.

„Mag ja sein, aber das ändert nichts daran, dass dich die Eifersucht plagt.“

„Na und, das ist doch bloß so, weil er vorher immer nur mich beobachtet hat .. er ist schuld“, grummelte Matzu, zog dabei einen Schmollmund.

„Allmählich versteh ich, was er an dir findet, du hast eine echt drollige Art. Ein bisschen verrückt, aber durchaus liebenswert.“

„Na toll, soll ich das jetzt als Kompliment oder Beleidigung sehen?“

„Na als Kompliment, ich sagte doch, du bist liebenswert.“

„Aha. … Sag mal, warum bist du noch mal mit niemandem zusammen? Bist doch gar nicht so ein schlechter Kerl, wenn man dich erst mal kennt.“

„Ich brauch niemanden.“

„Quatsch mit Soße, jeder braucht irgendwen.“

„Wenn du meinst.“

„Meine ich“, bestätigte Matzu, streichelte ihm dabei sachte über die Wange und rückte noch etwas näher an ihn ran: „Sobald alles vorbei ist, suchen wir dir auch jemanden.“

„Und wenn ich nicht will?“

„Dann frag ich dich erst gar nicht, manchmal muss man Leute zu ihrem Glück zwingen. Niemand kann auf die Dauer alleine sein, ich weiß, wie es ist, wenn jeder einen schneidet und nichts mit einem zu tun haben will…“

Traurige Augen blickten den Schwarzhaarigen an, der beinahe schon aus Reflex seine Arme um die schlanke Taille des Jüngeren legte.

„Ich hab mitbekommen, wie die Beiden mit dir umgesprungen sind, sie haben sich wie totale Vollidioten aufgeführt und du hast gelitten.“

„Das hast du bemerkt“, fragte der Lilahaarige erstaunt, schlang die Arme um Tanabes Hals, hauchte ihm einen kleinen Kuss auf die Lippen.

„Schaut er her?“

„Ja und ich schätze er rast vor Wut, genau das, was ich will“, grinste Matzu: „Aber zurück zum Thema, du hast das damals mitbekommen?“

„Klar, ich hab doch schon gesagt, dass man als Außenseiter viel mehr mitbekommt. Der Grund war Saigas Treppensturz, richtig?“

„Ja, ich hab ihn gestoßen…“

Erneut blitzte Traurigkeit in Matzus Augen auf, weshalb er sich auch schnell in die Arme des Größeren schmiegte.

„Das ist doch inzwischen nicht mehr wichtig, ihr habt eure Streitigkeiten doch offensichtlich bereinigt.“

„Stimmt, es ist nur keine schöne Erinnerung.“

„Kann ich verstehen“, wisperte Tanabe und krauelte den Kleineren sanft im Nacken.

„Eben nicht und genau deswegen besorg ich dir auch einen richtigen Freund.“

„Na du bist ja schnell wieder gut drauf.“

„Ich kann mich ja nicht von der Vergangenheit runter ziehen lassen, die Gegenwart hat in der Hinsicht genug zu bieten.“

„Also bist du doch in Takakura verliebt.“

„Nein“, fauchte der Lilahaarige, funkelte den Älteren mit seinen goldenen Iriden warnend an.

„Schon gut, schon gut, ich sag ja schon nichts mehr, aber lange kannst du es eh nicht mehr leugnen.“

„Tanabe“, knurrte Matzu bedrohlich, näherte sein Gesicht dem des Größeren gefährlich.

„Ein echte Kratzbürste, ich kann Takakura immer besser verstehen, so was kann einen schon anmachen.“

Langsam näherten sie sich einander, blickten sich weiterhin tief in die Augen, als sich ihre Lippen berührten.

Anfangs küssten sie sich nur sanft, doch schnell hatte Tanabe genug davon und leckte dem Jüngeren über die Lippen, bat zärtlich um Einlass, der ihm nur zu gerne gewährt wurde.

Matzu spürte die bohrenden Blicke des Grünhaarigen und vertiefte den Kuss nur noch weiter, ließ sich richtig gehen.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Innerlich seufzte Minoru, der sich eng an die Brust des Grünhaarigen geschmiegt hatte.

Seit dem der Schwarzhaarige Matzu mitgenommen hatte, beobachtete der Ältere sie eifersüchtig, was Minoru natürlich nicht verborgen blieb.

Doch er sah keinen Sinn darin sich zu beschweren, das würde ja auch nichts an Ekos Gefühlen ändern und das musste er ja auch nicht.

Es war alles gut so, wie es war, dennoch nervte es ihn ein wenig jetzt schon zu wissen, dass er auch aus diesem Spiel als Verlierer hervorgehen würde.

Davon hatte er absolut die Nase voll.
 

„Eko?“

„Ja, Häschen?“

„Wieso sagst du ihm nicht, dass es dich stört, wenn er mit einem Anderen zusammen ist? Ich meine es könnte doch auch ein guter Freund sein, dem du vertraust und trotzdem würde es dir nicht passen.“

Drei überraschte Augenpaare richteten sich auf den Blonden.

„Was ist? Hab ich was falsches gesagt? Stimmt doch wohl. Ein Blinder sieht, wie sehr dich das aufregt.“

Der Grünhaarige öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, doch er wusste nicht was, also schloss er ihn wieder.

„Ähm, Minoru-chan? Wieso sagst du auf einmal so etwas“, fragte der Rotfuchs vorsichtig.

„Weil es stimmt“, antwortete dieser leichthin, bevor er Eko einen Kuss auf die Lippen hauchte: „Wir sehen uns in der Hofpause.“

Mit diesen Worten verschwand der Jüngere im Schulgebäude.
 

„Was war das denn?“

„Vielleicht ist er eifersüchtig, weil du ihn ständig für Matzu…“

„Ich rede mit euch nicht mehr über dieses Thema! Ich habe doch gesagt, dass das meine Sache ist, die euch nichts angeht“, unterbrach der Grünhaarige Satoshi grollend.

Er war immer noch nicht gut auf ihn und Tatsumi zu sprechen, noch dazu war er wegen dem jüngeren Lilahaarigen und nun auch wegen Minoru schon gereizt genug.
 

Irgendwie ging auf einmal alles schief.

Wann war alles so aus dem Ruder gelaufen?

Und vor allem, wie sollte es jetzt weitergehen?

Wer wollte hier was oder eher wer wollte eigentlich wen?
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Joah, das war's mal wieder, hoffe ihr seid nicht böse, dass es dieses Mal wieder kürzer is, aber ich musste einfach an dieser Stelle aufhören >.<
 

Ein Bild für Tanabe hab ich natürlich auch wieder brav eingefügt ^.~
 

*süßigkeitenteller hinstell*

*alle leser knuddel*
 

eure luci-maus ^^

Eigentliche Gefühle

Nach der Schule war Matzu noch mit seinem neuen Freund in die Stadt gegangen, weshalb Satoshi nun in seinem Zimmer auf ihn lauerte.

Er hatte es sich auf dem Bett gemütlich gemacht, als sein Bruder den Raum betrat.

„Onii-chan? Was machst du denn hier?“

„Auf dich warten, was denn sonst?“

Aufmerksam musterte er den Jüngeren, der sich zu ihm auf die Bettkante setzte.

„Wenn es um Tanabe geht, dann vergiss es, ich ändere meine Meinung dies bezüglich nicht.“

Seufzend umarmte Satoshi ihn von hinten, ließ den Kopf auf seiner Schulter ruhen.

„Wieso ausgerechnet Ohara?“

„Ich hab ihn gesehen und fand ihn perfekt für die Rolle meines Scheinfreundes.“

„Du kennst ihn doch gar nicht, du weißt nicht, zu was er fähig ist.“

„Aber du oder was?“

„Nein, ich meine doch nur…“

„Das er der Außenseiter der Schule ist und vielleicht irre, zu allem fähig“, unterbrach ihn der Kleinere flapsig.

„Sei nicht so, ich mache mir nur Sorgen um dich, das ist mein Job als großer Bruder.“

„Ich weiß, aber Tanabe ist echt in Ordnung, außerdem hab ich die Karten von Anfang an offen gelegt. Er weiß, dass das nur eine Scheinbeziehung ist und sobald alles vorbei ist, werde ich ihn verkuppeln.“

„Ach so?“

„Jap, alles schon beschlossen, er kann ja nicht ewig alleine rumhängen.“

„Das meinte ich eigentlich nicht, sondern dass du ihm von vornherein die Wahrheit gesagt hast.“

„Wieso denn nicht? Ich will doch seine Hilfe und ihn nicht benutzen und verletzen. Ich bin doch nicht so, wie Eko.“

„Und du glaubst ehrlich, dass er das nur tut, um dich eifersüchtig zu machen?“

„Natürlich“, kam die leise, unsichere Antwort seitens des Jüngeren.

„Ach Ma-chan mein kleines Brüderchen.“

„Was? Ist doch so…“

„Vielleicht solltest du…“

„Nein“, fauchte Matz sogleich dazwischen.

„Du weißt doch noch gar nicht, was ich sagen wollte.“

„Brauch ich auch nicht“, erklärte der Kleinere bockig.

„Wie du meinst, aber vielleicht überlegst du dir noch mal in Ruhe, was du eigentlich für Eko empfindest.“

„Brauch ich nicht“, lautete die Antwort erneut.

„Na gut.“

Seufzend knuddelte Satoshi seinen Bruder noch einmal, der es nötig zu haben schien und stand anschließend auf.

„Gute Nacht Kleiner.“

„Nenn mich nicht so. … Nacht Onii-chan.“

Der Ältere war schon fast aus der Tür, als er sich noch einmal umdrehte: „Ach und noch was. Du sagtest, sobald alles vorbei ist würdest du Ohara verkuppeln. Aber weißt du denn auch ab wann es vorbei ist, was Eko tun soll, damit du die Scheinbeziehung beendest?“
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Zwei Wochen waren inzwischen seid Minorus seltsamer Bemerkung vergangen und der jüngere Lilahaarige verbrachte seine Pausen und die Nachmittage nur noch mit Tanabe.

Dies passte keinem seiner Freunde so wirklich.

Tatsumi und Satoshi gefiel der gesamte Grundgedanke - der Scheinbeziehung - nicht.

Der Grünhaarige war rasend eifersüchtig - was er natürlich niemals zugegeben hätte - und Minoru gefiel es nicht, dass Eko ständig geistig abwesend war.

Nur Matzu selbst hatte seinen Spaß daran, nicht zuletzt, weil er sich in der Nähe des Schwarzhaarigen unglaublich wohl fühlte.

Er war unkompliziert und sagte gerade heraus, was ihm nicht passte, machte nicht noch lange ein Geheimnis aus seinen Gefühlen.

Auch Tanabe gefiel dieses Spielchen, er musste schon zugeben, dass das Alleinsein erhebliche Nachteile hatte, umso schöner war es auf einmal jemanden nahezu ständig an seiner Seite zu haben.
 

„Minoru, komm bitte mal mit, ich muss mit dir reden“, erklärte der Grünhaarige seinem Häschen, das draußen auf ihrer Bank gewartet hatte.

„Wieso? Was ist denn los? Hab ich was falsch gemacht?“

„Ich möchte unter vier Augen mit dir sprechen. Bitte komm mit.“

Eko hatte schon eine ganze Weile mit dem Kleineren sprechen wollen, doch bis jetzt hatte er sich nicht dazu entschließen können es wirklich zu tun, weshalb er es nun auch so schnell, wie möglich, hinter sich bringen wollte.

Irritiert folgte der Blonde seinem Freund vom Schulhof hinter die Turnhalle, zu einer großen Weide.

„Was wollen wir denn hier? Das ist doch der Platz, an dem sich die Pärchen treffen, wenn sie ungestört sein wollen. Der ist doch sonst ständig ausgebucht.“

„Genau, ich musste einen Zwanziger hinlegen, um den Platz zu bekommen. Aber ich kann einfach nicht länger warten, ich will das jetzt gleich mit dir klären, bevor ich es mir anders überlege.“

„Was meinst du“, fragte der Jüngere nun leicht ängstlich - wobei er sich rücklings an den Baumstamm lehnte - er ahnte nichts gutes: „Du willst doch nicht mit mir schlussmachen, oder?“

„Eigentlich nicht.“

Eigentlich“, fragte Minoru nach.

„Ich denke das hängst von deiner Antwort ab.“

Mit großen Augen schaute der Jüngere den Grünhaarigen an, der nicht gerade locker wirkte.

„Was hatte diese Bemerkung zu bedeuten, an dem Tag, als Matzu uns seinen Kerl vorgestellt hat?“

„Nichts, was soll das schon zu bedeuten gehabt haben? Ich war beleidigt, weil du so eifersüchtig auf Ohara gewesen bist.“

„Du lügst doch, da steckt mehr dahinter. Du hast gesagt, dass ich Matzu sagen soll, dass es mich stört ihn mit einem Anderen zu sehen. So was sagt man doch nicht zu seinem Freund und geht, tut danach noch so, als sei nichts gewesen.“

„Was hätte ich dann tun sollen? Dir eine Szene machen oder es ignorieren?!“

Der Kleinere fühlte sich sichtlich unwohl in seiner Haut, verschränkte unbewusst die Arme vor der Brust, rieb sich die Oberarme.

„Ja! Minoru, du verheimlichst mir doch was!“

„Nein! Lass mich in Ruhe!“

„Das werde ich erst, wenn du mir die Wahrheit gesagt hast“, knurrte der Ältere und schlug mit der flachen Hand - neben Minorus Kopf - gegen den Baumstamm, stützte sich anschließend dagegen.

„Eko!“

„Was?! Hast du Angst? Also verbirgst du wirklich was vor mir! Sprich endlich!“

„Ich will aber nicht! Das geht dich nichts an, das betrifft dich nicht!“

„Natürlich betrifft es mich, ich bin dein Freund und ich will jetzt verdammt noch mal wissen, was dich bedrückt!“

„Mir egal! Lass mich durch“, fauchte der Jüngere und wollte sich an Eko vorbeischieben, doch dieser packte seine Handgelenke, drückte sie fest gegen die Weide.

Erschrocken schnappte Minoru nach Luft, schaute den Älteren mit großen, angsterfüllten Augen an.

„Du wirst nicht einfach davon laufen! Ich lass dich hier erst weg, wenn du mir erklärt hast, was eigentlich los ist!“

Panisch versuchte der Blonde sich aus dem Griff, der ihn hielt, zu befreien, doch der wurde nur noch fester.

„Lass mich los, bitte lass mich los Eko“, jammerte Minoru verzweifelt, die Tränen standen ihm bereits in den Augen und bahnten sich allmählich ihren Weg über seine Wangen.

Dieser kam wieder zur Besinnung und ließ die bereits geröteten Handgelenke des Kleineren los, der sich augenblicklich runter auf den Boden sinken ließ.

Schluchzend rieb er sich die schmerzenden Gelenke: „Warum quälst du mich so?“

„Ach Minoru…“

Seufzend kniete der Grünhaarige sich vor Minoru auf den Boden, zog ihn sanft in seine Arme.

„Es tut mir leid, ich wollte dir nicht wehtun, aber da ist doch etwas. Du bist auf einmal so komisch distanziert.“

„Und du liebst Matzu.“

„W… was?! W.. wie kommst du denn auf den Blödsinn“, stotterte Eko und wurde prompt verräterisch rot im Gesicht.

„Ich merke doch, wie du ihn ansiehst und wie du Ohara ankeifst. Außerdem sprichst du von Matzu immer so, als wäre er dein Eigentum, du benutzt immer das Wort mein.“

„Unsinn, außerdem versuchst du nur abzulenken, es geht eigentlich gerade um dich und nicht um Matzu.“

„Ich hab dich lieb…“, nuschelte der Kleinere an seiner Brust.

„Aber?“

„Es gibt da jemanden… Kaji…“

Minoru wurde immer leiser.

„Ach so ist das, du bist eigentlich unglücklich verliebt.“

Eko bemerkte gar nicht, wie verräterisch gefasst und verständnisvoll er klang.

Sanft streichelte er dem Blonden durchs Haar.

„Ja, er ist mein Nachbar und vier Jahre älter als ich.“

„Hast du es ihm gesagt?“

„Nein, ich will seine Freundschaft nicht verlieren, ich weiß doch, dass ich als Junge keine Chance bei ihm habe, deshalb war ich auch in der Disco. Ich…“

„Erzähl ruhig weiter, ich möchte alles hören. Es ist sowieso gut, wenn du dir alles mal von der Seele reden kannst.“

„Aber ich kann doch nicht ausgerechnet dir…“

„Wem denn sonst?“

Eko hauchte ihm einen leichten Kuss auf die Stirn und lächelte ihn auffordernd an.

„Ich bin schon so lange in ihn verliebt, ich wollte endlich über ihn hinweg kommen, also ging ich in die Disco. Na ja und dann hab ich dich gesehen. Ich dachte ich versuch’s einfach mal.“

„Ja, du sahst echt obersüß aus, so verlegen“, lachte der Grünhaarige, woraufhin Minoru leicht rot um die Nase wurde.

Eine Weile schmiegte er sich schweigend an den Größeren, bis er schließlich leise fragte: „Eko?“

„Ja?“

„Ich wollte dich nicht ausnutzen, das darfst du nicht…“

„Weiß ich doch“, unterbrach ihn Eko: „Das hätte ich auch nie gedacht. Aber warum fasst du dir nicht ein Herz und sprichst mit Kaji? Wenn ihr Freunde seid, dann wird er sicher nicht den Kontakt abbrechen, auch wenn er nicht genauso empfindet.“

„Das sagst du so einfach und wenn er sich plötzlich vor mir ekelt oder sonst was? Nein, ich will ihn auf keinen Fall verlieren, also behalte ich’s lieber für mich. Bei dir sieht die Sache schon anders aus. Du kannst Ma-chan doch sagen, was du empfindest.“

„Lass das, ich hab doch gesagt, dass da nichts ist.“

„Du lügst“, erklärte der Blonde ruhig und setzte sich rücklings an den Baum, um den Älteren ansehen zu können.

„Wieso bist du so überzeugt von dem Quatsch?“

„Muss ich das wirklich noch mal wiederholen? Man sieht’s dir einfach an. Und ich muss zugeben, dass ich ganz schön eifersüchtig bin oder gewesen bin, wie auch immer man das jetzt ausdrücken soll.“

„Ich weiß, war nicht zu übersehen, dein niedlicher Schmollmund. … Wie geht’s jetzt eigentlich weiter?“

„Mit uns? Na ja, ich denke mal in anbetracht dessen, dass wir beide in jemand anderes verliebt sind, werden wir wohl unsere Beziehung beenden müssen. Liebhaben kommt eben nicht gegen lieben an“, erklärte Minoru mit leicht traurigen Augen.

„Aber du kommst doch trotzdem in den Pausen zu uns und ich darf dich weiterhin knuddeln, oder?“

„Klar“, lachte der Blonde: „Ihr seid doch jetzt meine Freunde und ich bin gerne mit euch zusammen.“

„Na das hört man doch gerne“, grinste Eko.

„Und jetzt zu dir. Gib es zu, ich hab mein kleines Geheimnis auch offen gelegt.“

„Ich weiß nicht wovon du redest“, motzte der Ältere sichtlich abgeneigt sich zu diesem Thema zu äußern.

„So kommst du mir nicht davon. Heute ist der Tag der Wahrheit, außerdem sind wir eh schon dabei die dritte Stunde zu schwänzen.“

Der Tag der Wahrheit, wie theatralisch.“

Der Grünhaarige verdrehte gespielt genervt die Augen, woraufhin er einen Stoß gegen die linke Schulter seitens Minoru hinnehmen musste.

„Hör jetzt auf mit dem Quatsch oder wie lange willst du noch dieses Affentheater spielen? Die Anderen wissen doch auch längst, dass du Matzu…“

„Tu ich nicht“, knurrte Eko wütend.

„Doch!“

„Nein!“

„Doch!“

„Nein!“

„Ach das ist doch kindisch!“

Der Grünhaarige murrte, setzte sich aber schließlich seufzend wieder ordentlich hin.

„Ich höre.“

„Nein, ich höre. Gib’s zu.“

„Ja, ich geb’s zu, ich steh auf Jungs.“

„Eko“, ermahnte Minoru den Älteren: „Los jetzt, ich erzähl auch nichts den Anderen und verrat’s erst recht nicht Matzu selbst.“

Seufzend blickte der Ältere zur Seite: „Ja, vielleicht bin ich in Matzu ein bisschen verknallt.“

„Falsch, in mich bist du ein bisschen verknallt, aber Matzu liebst du.“

„Hm…“

„War das ein ja“, fragte der Blonde verschmitzt lächelnd.

„Ja, kann sein.“

„Kann nicht nur sein, ist so.“

„Ja, verdammt!“

„Reg dich doch nicht so auf“, lachte der Kleinere.

„Ja, du hast leicht reden, du kennst Matzu doch inzwischen, an ihn ist allgemein schon schwer ranzukommen und jetzt bändelt er auch noch mit diesem… diesem…“

„Ganz ruhig, nicht aufregen. Ohara ist sicher kein schlechter Kerl, du magst ihn nur nicht, weil er dir zur Zeit Matzu wegnimmt.“

„Zur Zeit? Das ändert sich doch nicht mehr.“

„Natürlich, du wirst dich doch jetzt um ihn bemühen.“

„Wollen wir es nicht doch noch mal miteinander versuchen? Vielleicht…“

„Vergiss es, aber irgendwie süß den Kerl mit der großen Klappe mal so kleinlaut zu sehen. Du könntest doch versuchen mal etwas einfühlsamer und nicht so großspurig zu sein. Ohara verhält sich doch auch total normal.“

„So bin ich aber nun mal, ich bin nicht ruhig“, seufzte der Ältere und ließ sich rücklings ins Gras fallen.

„Dann lass dir was einfallen, bist doch sonst nicht so’n Schlaffi.“

„Na danke.“

„Du weißt, wie ich das gemeint habe.“

„Ja, schon gut. … Vielleicht sollten wir noch nicht bekannt geben, dass wir kein Paar mehr sind.“

„Meinst du?“

„Ja.“

„Okay, wenn du das so willst, vielleicht hilft’s ja.“

„Na ja, zumindest vereinfacht das die Situation, bis ich weiß, wie ich auf mein Mäuschen zugehen soll.“

„Stimmt.“

Minoru grinste übers ganze Gesicht.

„Was strahlst du so?“

Mein Mäuschen.“

Eko wurde leicht rot um die Nase, woraufhin der Blonde anfing zu lachen.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

„Wo haben nur Eko und Minoru die ganze Zeit gesteckt“, fragte Matzu den Schwarzhaarigen nach der dritten Stunde.

„Eifersüchtig? Sie waren bei der Weide.“

„Pah, ist mir doch total egal“, grummelte der jüngere Kon-Bruder und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Ach, ehrlich?“

Tanabe grinste breit, wurde jedoch nicht weiter beachtet, stattdessen lehnte der Jüngere sich einfach wortlos an seine Schulter.

Dieser legte die Arme um den zierlicheren Körper, begann sanft an seinem Hals zu knabbern.

„Hey“, schnurrte Matzu daraufhin grinsend, schlang die Arme um den Hals des Älteren.

„Das gefällt dir, was?“

„Und wie.“

Der Lilahaarige genoss es sanft liebkost zu werden und drückte sich noch etwas näher an den Größeren.

Ja, diese Scheinbeziehung hatte definitiv ihre Vorteile.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Nya, was soll man da noch sagen ;P

Bin ja mal gespannt, wie euch diese Neuigkeit gefällt ^^
 

Auf jeden Fall ganz lieben Dank an alle, die mein FF lesen und die mir fleißig Kommis schreiben!! -^.^-

*alle knuddel*
 

*minikühlschrank aufstell*

*mit eis für alle leser vollstopf*
 

eure luci-maus ^^

Zweisamkeit

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Zweisamkeit (zensiert)

Eine ganze Weile hatte Eko noch auf dem Rasen gelegen, während sein Häschen sich an den Stamm der Weide lehnte.

Beide hingen ihren Gedanken nach, bis sie die Schulglocke hörten und wussten, dass die geschwänzte Stunde vorbei war.

Seufzend erhob sich der Ältere, streckte sich genüsslich: „Wir sollten wohl langsam zurück und dem Lehrer erzählen wir einfach, dass uns schlecht war, falls er fragt, das zieht eigentlich meistens.“

Er sah aus den Augenwinkeln, wie der Blonde sich ebenfalls erhob und wollte sich schon in Bewegung setzen, als er dessen Tränen aufblitzen sah.

„Minoru, weinst du?“

Ein wenig erschrocken drehte er sich zu dem Kleineren um, der wie ein Häufchen Elend unter der großen Weide stand.

„Tut mir leid, es ist blöd, ich hab nur an Kaji denken müssen“, erklärte der Kleinere und versuchte sich ein Lächeln abzuringen, das ihm jedoch nicht besonders gut gelang.

„Hey, ist doch okay, ich kann’s doch verstehen.“

Eko wollte den Jüngeren tröstend in die Arme nehmen, doch dieser wich zurück: „Nein, lass, dann heul ich erst recht und ich will doch eigentlich gar nicht.“

„Vielleicht wäre es aber besser, lass es doch einfach zu.“

„Nein… ich…“

Minoru versuchte den Größeren wegzudrücken, doch der war einfach stärker, so ergab er sich schließlich und sank leicht zitternd an seinen Brustkorb.

„Ist okay, wein ruhig.“

„Ich will aber nicht immer so schwach sein.“

„Das hat mit Schwäche nichts zu tun. Jeder braucht ab und zu ein wenig Trost und es ist nicht gut, wenn du alles in dich rein frisst.“

„Du hast ja recht.“

„Ich hab immer recht.“

„Blödmann“, schluchzte der Kleinere und schmiegte sich noch enger an.

„Jetzt denken nachher alle du hast mir was angetan.“

„Ach was, sollen die doch denken, was sie wollen, kann uns doch egal sein.“

„Stimmt auch wieder.“

„Sag ich doch.“

Liebevoll krauelte er dem Blonden durchs Haar, wartete geduldig, bis er sich wieder völlig beruhigt hatte, ehe er sich mit ihm auf den Weg zurück ins Schulgebäude machte.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Das Erste, was der Grünhaarige entdeckt, als er in der großen Pause raus auf den Hof kam, war der jüngere Lilahaarige, der die Arme um Tanabes Hals geschlungen hatte.

Sie sprachen offensichtlich miteinander, bevor sie sich auf einmal küssten und der Ältere an Matzus Hals zu knabbern begann.

„Verdammt, das ist doch hoffnungslos.“

„Ist es nicht“, erklärte Minoru, der gerade ebenfalls aus dem Schulgebäude gekommen war und nun die Arme um Ekos Rechten schlang.

Seufzend lehnte er sich an seine Schulter, schloss für einen kurzen Moment die Augen.

„Was macht dich da so sicher?“

„Ich weiß nicht, es ist ein Gefühl.“

„Nur ein Gefühl? Dann ist es wohl doch hoffnungslos.“

„Unsinn. Das darfst du dir nicht einreden. Kämpf gefälligst, du bist doch ein Mann, oder nicht?“

„Doch, aber…“

„Dann gibt’s kein aber. Glaub gefälligst ein bisschen mehr an dich, sonst hast du wirklich keinen Erfolg.“

„Und wenn es echt ist und Ma-chan glücklich mit Ohara ist?“

„Kann es ein, dass du nur nach einer Ausrede suchst?“

„Vielleicht.“

„Warum denn? Ich dachte du bist sicher, dass du mit ihm zusammen sein willst. Mach jetzt bloß keinen Rückzieher, weil du Angst hast auf Ablehnung zu stoßen, sonst bereust du es sicher irgendwann.“

„Du hast ja recht.“

„Ich weiß“, lächelte der Kleinere.
 

„Boah, hat der einen Griff.“

„Was meinst du?“

„Nein, schon gut, guck lieber nicht hin, sonst haust du Ohrara noch eins in die Fresse, du eifersüchtiger Kerl.“

Automatisch richtete der Grünhaarige seinen Blick auf Matzu und Tanabe, sah wie der Größere seinem Mäuschen an den Hintern packte.

„Das ist doch wohl die Höhe!“

„Ich hab dich gesagt du sollst nicht hinsehen.“

„Ach lüg doch nicht, du hast das nur gesagt, damit ich hinsehe.“

„Stimmt, ich wollte deinen Kampfgeist wecken“, lachte Minoru, fiel dem Älteren dabei um den Hals.

„Hinterhältiges Stück.“

„Das zieht nicht, ich weiß doch, wie gern du mich in Wahrheit hast.“

„Ja, ja“, murrte der Größere, knuddelte den Blonden aber dennoch.

Er hatte ja immerhin recht, vom Nichtstun kam Eko nicht bei seinem Mäuschen weiter.

Kämpfen war das Stichwort.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Leicht verlegen zupfte der Rotfuchs am Ärmel seines Freundes.

„Satoshi?“

„Ja mein Füchslein?“

„Weißt du, ich hab gedacht… na ja unsere Zweisamkeit ist in letzter Zeit ein bisschen auf der Strecke geblieben, dank Matzus Spielchen und… Kann ich nicht bei dir übernachten?“

Hoffnungsvoll und mit geröteten Wangen blickte Tatsumi den Älteren an, der überrascht fragte: „Du willst wirklich bei mir übernachten? Heute?“

„Ja, morgen ist doch keine Schule und… du willst nicht, stimmt’s? Ist… ist schon gut, ich hätte es nur schön gefunden.“

Leicht betreten wandte er seinen Blick ab, er war enttäuscht, wollte die Absage dem Älteren aber keines Falls übel nehmen.

Dieser fing auf einmal an zu lachen.

„Was ist so lustig?“

„Du.“

Schmunzelnd schlang er die Arme fest von hinten um Tatsumis Brustkorb, rieb die Wange an der seinen.

„Du bist einfach zu drollig und manchmal so ein kleines Dummerchen. Ich freu mich doch, wenn du bei mir übernachten möchtest. Ich war nur überrascht.“

„Dann bist du also doch einverstanden?“

„Na klar, ich freu mich jetzt schon. Holen wir gleich nach der Schule ein paar Sachen für dich und du kommst mit zu mir?“

„Ja“, maunzte der Kleinere, schmiegte sich zufrieden in Satoshis Umarmung.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Schnell sprintete Tatsumi die Treppe zu seinem Zimmer rauf, schnappte sich die dort bereitstehende kleine Tasche und sauste zurück zum älteren Kon-Bruder, der im Flur gewartet hatte.

„Na, das ging aber mächtig fix. Kann es vielleicht sein, dass du schon vorher gepackt hattest?“

Der Ältere konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, was seinen Fuchs eine leichte Röte auf die Wangen hauchte und ihn stammeln ließ: „Na ja… ich… ich dachte halt… so geht’s schneller…“

„Schon gut, muss dir nicht peinlich sein, ich find’s süß von dir.“

Kurzerhand zog Satoshi den Jüngeren in seine Arme, hauchte ihm einen liebevollen Kuss auf die Lippen.

„Können wir dann?“

„Ja.“

Verlegen ließ der Rotfuchs sich die Tasche abnehmen und harkte sich bei dem Größeren unter.
 

Nicht viel später kamen sie dann beim Lilahaarigen an, gingen dort zuerst mal in die Küche, wo sie einen bereitstehenden Teller voll Takoyaki fanden.

Matzu hatte sich offensichtlich schon bedient, da das kleine Türmchen an einer Seite schwer einsturzgefährdet aussah und ein Zettel neben dem Teller thronte.

Auf diesem stand folgendes:
 

Guten Appetit euch Beiden.

Und vergesst nicht das ‚Bitte-nicht-stören-Schild’ aufzuhängen!

Matzu
 

Ganz unten auf dem Papier prangte ein Smile, der ihnen verschmitzt die Zunge aussteckte.

Flammend rot wandte der Jüngere sich ab, während Satoshi nur den Kopf schüttelte: „Dieser kleine Blödmann.“

Er zerknüllte den Zettel, warf ihn anschließend in den Mülleimer, bevor er sich das Essen schnappte.

„Kommst du Füchslein oder überlegst du noch, wo wir so ein Schild herbekommen?“

„Satoshi, du bist so blöd“, maunzte der Jüngere verlegen und folgte ihm aus der Küche.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

„Sa-chan“, schnurrte der Rotschopf dem Älteren - der an seinem Schreibtisch saß - ins Ohr, während er ihn von hinten umarmte: „Vergiss doch die blöden Hausaufgaben, die können wir immer noch machen.“

„Wenn ich sie jetzt mache hab ich aber morgen den ganzen Tag für dich Zeit.“

„Ich möchte aber jetzt deine Aufmerksamkeit.“

Auffordernd knabberte Tatsumi an seinem Hals, drückte sich noch enger an den warmen Körper vor sich.

Daraufhin ließ Satoshi seinen Stift fallen, legte den Kopf weiter in den Nacken, um seinem Fuchs mehr Spielraum zu ermöglichen.

Genießerisch schloss er die Augen, grub seine Finger in Tatsumis Haare.

Dieser begann nebenbei langsam das Hemd des Älteren zu öffnen, strich zärtlich mit den Händen über die freigelegte Haut.

„Vielleicht sollten wir doch ein Schild anbringen“, neckte der Lilahaarigen seinen Fuchs, der ihm daraufhin leicht in die Seite kniff.

„Ärger mich jetzt nicht“, murrte der Kleinere nahe seinem Ohr, bevor er den Älteren zu sich um drehte und sich mittels Zunge und Mund an seinen Brustwarzen zu schaffen machte.

Dabei stützte er sich auf Satoshis Oberschenkeln ab, schob nach kurzer Zeit sein Knie zwischen die Beine des Größeren und drückte es in seinen Schritt.

Satoshi stöhnte auf, zog das Gesicht seines Rotschopfes an sich, um die roten Lippen zu küssen.

Dieser drückte sich sogleich noch enger an den Lilahaarigen, der erneut aufstöhnte und es somit dem Jüngeren ermöglichte seinen Mund zu erobern.

Ausgiebig erforschte er die warme Höhle, animierte die fremde Zunge mit der seinen zu spielen.
 

Seufzend lösten sie ihren Kuss nach einiger Zeit schließlich wieder, woraufhin Tatsumi sich an dem Älterem runter leckte, bis er an seinem Hosenbund ankam.

„Schon ziemlich eng da drin, was“, schnurrte er anzüglich, öffnete Knopf, sowie Reisverschluss mit den Zähnen.

Bereitwillig hob Satoshi die Hüften leicht an, als ihm der störende Stoff auch schon ruckartig entwendet wurde.
 

~~*~~~*~~

zensiert ‚sry’

~~*~~~*~~
 

~*~*~*~*~*~*~
 

„Na, erschöpft“, fragte Satoshi sein Füchslein, das neben ihm auf dem Bett lag und es genoss sanft durchs Haar gekrauelt zu werden.

„Ich? Sicher nicht halb so sehr wie du, oder unterschätze ich dich etwa“, neckte der Kleinere seinen Freund, drehte sich zu ihm auf die Seite, um sich an seine Brust zu kuscheln.

„Mir ist kalt.“

„Na dann werde ich dich wohl mal wärmen müssen, obwohl ich ja viel zu erschöpft bin“, grinste der Lilahaarige und warf die Decke über sie beide.

„Sa-chan?“

„Ja, mein Füchslein?“

Leicht verlegen schmiegte Tatsumi sich noch enger an und flüsterte, ehe er ins Reich der Träume abdriftete: „Ich liebe dich.“

„Ich dich auch mein Kleiner.“

Schmunzelnd streichelte der Größere ihm weiterhin durchs Haar: ‚Niedlich, wie handzahm er jetzt wieder ist. Ich hab mir da wirklich ein wunderliches Tierchen ausgesucht, aber gerade deshalb liebe ich den Kleinen ja so. Ich muss verdammt aufpassen, dass ich nicht den Verstand verliere, wenn er mich mit seinen rubinroten Augen so unschuldig ansieht.’

Lächelnd zog er den Jüngeren noch ein wenig näher an sich, hauchte ihm einen kleinen Kuss auf die Lippen, ehe er ebenfalls einschlief.
 

Matzu hingegen nahm in diesem Augenblick die Kopfhörer ab, mit denen er Musik gehört hatte.

„Mensch, Tatsumi könnte sich aber auch wirklich mal angewöhnen leiser zu sein, die Beiden sind doch nicht die Einzigen hier im Haus. Aber es scheint ja gut zwischen ihnen zu laufen, wenn er so abgeht“, schmunzelte er, bevor er sich wieder an seine Hausaufgaben setzte, nun hatte er ja die nötige Ruhe dafür.
 

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Was soll ich da noch groß sagen, ich fand einfach dass Tatsumi und Satoshi in letzter Zeit ein bisschen zu kurz gekommen sind ^.~
 

Hoffe es hat euch trotz der Zensur gefallen und ihr hinterlasst mir vielleicht einen kleinen Kommi ^^
 

*süßigkeitenteller hinstell*

*alle leser knuddel*
 

eure luci-maus ^^

Pläne

Seufzend ließ Matzu sich auf dem Schoß des Schwarzhaarigen nieder.

„Was seufzt du denn so schwer? Ist irgendwas?“

„Ja, jetzt ist es schon über zwei Wochen her, dass Eko in der dritten Stunde mit seinem Blondchen verschwunden gewesen ist und seit dem ist er völlig anders. Er ist überhaupt nicht mehr so eifersüchtig und bockig, wie zu Anfang unserer Beziehung, stattdessen gibt er sich total gelassen. Das nervt, ich mach das hier doch nur, damit ich ihm sein Verhalten heimzahlen kann.“

„Und das ärgert dich so? Warum gehst du dann nicht endlich zu ihm und redest Klartext?“

„Was soll ich denn da sagen? Du, es nervt mich, dass dir meine Scheinbeziehung mit Tanabe plötzlich am Arsch vorbei geht, weil ich dich damit verletzen wollte?!“

„Quatsch, so geht’s natürlich nicht.“

„Na siehste!“

„Matzu, jetzt sei doch einfach mal ehrlich zu dir selbst, du…“

„Nein, das tue ich nicht und jetzt nerv du mich nicht auch noch damit, reicht schon wenn mein Bruder und Tatsumi mir damit auf den Wecker fallen.“

„Du wusstest doch noch gar nicht, was ich sagen wollte.“

„Oh doch, es ist immer das Selbe mit euch. Immer sagt ihr mir, dass ich in Eko verliebt sei und es ihm doch sagen solle, aber so ist es nicht verdammt noch mal.“

„Ja schon gut, reg dich nicht so auf.“

„Das…“

„Nervt aber, ich weiß. Aber mal ehrlich, auf was für einen Gedanken sollen wir denn sonst kommen, wenn du dir solche Mühe machst ihn eifersüchtig zu machen?“

„Ach lass mich doch in Ruhe“, murrte der Lilahaarige und schmiegte den Kopf in Tanabes Halsbeuge.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

„Hier bitte.“

Der Grünhaarige reichte Minoru - der heute mit ihm nach Hause gekommen war und nun auf seinem Bett saß - eine Tasse heißen Kakao, bevor er sich neben ihn setzte.

„Danke“, fiepte dieser und nahm die Tasse mit beiden Händen entgegen.

„Ach was.“

Der Ältere seufzte.

„Was ist? Hast du dich mit Ma-chan gestritten?“

„Was? .. Nein, aber ich komme einfach nicht voran.“

„Na ja, du hast ja bis jetzt auch nicht viel unternommen.“

„Dafür leide ich aber schon genug. Ich hab versucht meine Eifersucht runter zu schrauben und ihm einfach mal ganz normal gegenüber zu treten, aber er faucht mich die ganze Zeit nur an. Man kann ihm aber auch nichts recht machen.“

„Ach das wird schon. Vielleicht… vielleicht wäre es an der Zeit ihm zu sagen, dass wir uns getrennt haben. Tatsumi und Satoshi wissen es immerhin auch schon.“

„Ich weiß nicht. Wie oft ich auch überlege, ich finde keinen passenden Moment, indem ich es ihm sagen könnte ohne dass er es missversteht. Immerhin kann ich ihm schlecht sagen: Hör zu, mit Minoru ist schluss, jetzt will ich wieder was von dir.“

„So solltest du es wirklich nicht formulieren, aber du könntest ihm ja auch alles erklären, dass du eigentlich schon von Anfang an in ihn verliebt warst.“

„Als ob er mir das glauben würde. Nein, was ich auch mache oder sage, es wird definitiv falsch sein und er zieht sich ganz zurück. Ich werde wohl erst mal weiterhin gute Miene zum bösen Spiel machen und versuchen ihm auf freundschaftlicher Ebene wieder näher zu kommen.“

„Wie du meinst, es ist deine Entscheidung und ich will dir da auch in nichts reinreden, immerhin bin ich selbst nicht besser. Ich traue mich ja auch nicht zu Kaji zu gehen.“

Leicht betrübt nippte der Blonde an seinem Getränk, woraufhin ihn prompt ein Kakaobart zierte.

„Ach du bist so niedlich", schmunzelte Eko.

„Wieso“, fragte der Kleinere daraufhin, schaute den Grünhaarigen mit großen Augen an.

Der beugte sich grinsend zu ihm rüber, leckte ihm genüsslich den Kakao von den Lippen, woraufhin Minoru knall rot wurde.

„Hey“, protestierte der Jüngere verlegen, berührte reflexartig seine Lippen.

„Was denn? Wir trösten uns doch nur“, grinste Eko, stupste mit der Stirn gegen Minorus Hals.

„Ich werd dir gleich trösten du oller Blödmann.“

„Ach sei doch nicht so gemein“, seufzte der Ältere, bettete den Kopf auf dem Schoß des Blonden.

Dieser begann ihm leicht durchs Haar zu kraueln: „Wird schon werden.“

„Hoffentlich.“
 

~*~*~*~*~*~*~
 

„Guten Morgen liebe Schüler“, begrüßte Frau Tanuki ihre Klasse mit der alt bekannten Fröhlichkeit, stellte dabei ihre Tasche auf dem Lehrertisch ab und zog ihr kleines blaues Büchlein heraus.

„Oh nein, alles nur das nicht“, stöhnte daraufhin der jüngere Kon-Bruder leise auf: „Wenn sie das rausholt bedeutet es nichts Gutes.“

Normalerweise würde sein Sitznachbar ihm wohl kräftig beipflichten, doch in ihrer jetzigen Situation versteifte sich sein Körper.

Mit gespitzten Ohren lauschte er seiner Lehrerin, hoffte inständig, dass sie das vorhatte, vor dem Matzu sich eben noch so mürrisch geäußert hatte.

‚Kommen Sie schon, Sie haben uns so oft gequält, hören Sie jetzt nicht damit auf’, flehte er in Gedanken, setzte sich noch etwas auf.
 

„Wie ihr euch sicher denken könnt Kinder, ist es mal wieder an der Zeit für eine neue Projektarbeit. Bisher habt ihr euch gut geschlagen, weshalb ich erwarte, dass ihr euch auch dieses Mal wieder voll reinhängen werdet, immerhin müssen einige von euch zusätzlich noch einen Vortrag halten.“

Die halbe Klasse stöhnte auf, sie hatten schon geahnt, dass es bald wieder so weit sein würde, aber natürlich gehofft es würde noch ein bisschen dauern.

„Verdammt, diese alte Dauergrinserin“, murrte Matzu leise, verschränkte die Arme vor der Brust, während der Grünhaarige innerlich jubilierte.

Diese neue Projektarbeit bedeutete viel Zeit mit seinem Mäuschen alleine in der Bibliothek, etwas was er im Augenblick dringend brauchte und er musste sich nicht mal mehr eine Ausrede ausdenken, um mit ihm Zeit zu verbringen.
 

„Ich merke schon ihr seid nicht sonderlich erbaut, aber ihr werdet nun mal nicht drum rumkommen. Unser Hauptthema dieses Mal lautet: Große Leute in Verbindung mit Großen Städten. Ja, dann würde ich sagen teile ich euch erst mal eure einzelnen Themen zu. Yumi und Makoto: Gandhi und Indien. Satoshi und Tatsumi: Ludwig der XIV. und Versailles. Eko und Matzu: Dschingis Khan und das Mongolenreich. …“
 

„Na was’n tolles Thema, ich freu mich jetzt schon.“

„Ich bin auch nicht sonderlich erpicht auf diese Arbeit, aber bitte sei still, ich hab keine Lust, dass sie dich hört und uns noch Zusatzaufgaben gibt.“

„Meinst du das würde sie machen“, fragte der jüngere Lilahaariger ehrlich überrascht.

„Klar, warum nicht. Du weißt doch wie sie drauf ist. Sie grinst zwar die ganze Zeit, doch kann ihre Laune rasend schnell umschlagen, wenn sie sich beim Unterrichten gestört fühlt.“

Darauf sagte Matzu nichts mehr, er zog es vor den Rest der Stunde zu schweigen, da der Gedanke an noch mehr Ausarbeitungen ihn nicht gerade erfreuten.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Immer noch nicht wirklich gut gelaunt suchte Matzu sich die Bücher raus, die er für die Projektarbeit brauchte.

Der Grünhaarige tat es ihm gleich, bis sie sich schließlich fündig geworden wieder an ihren Stammtisch in der Bibliothek setzten.

„Wir waren echt lange nicht mehr hier“, bemerkte Eko und schlug eines der Bücher auf.

„Wenn du mich fragst, dann hätte die Bibliothek ruhig noch etwas länger auf meine Anwesenheit verzichten können.“

Mürrisch begann der Kleinere einen kleinen Absatz auf seinen Block zu übertragen, er wusste jetzt schon, dass dieses Buch - welches gerade aufgeschlagen vor seiner Nase lag - ihn nicht gerade viel weiterbringen würde, stattdessen ließ es seine Laune noch weiter sinken.

Das bemerkte der Größere, weshalb er es auch vorzog erst mal nichts mehr zu sagen.

So arbeiteten sie stumm eine halbe Stunde vor sich hin, bis Eko erneut das Wort an den Lilahaarigen richtete: „Ma-chan? Ich möchte wieder mehr Zeit mit dir verbringen.“

Vollkommen überrumpelt von diesem plötzlichen Geständnis schaute der Angesprochene seinen Gegenüber an: „Was? Ähm… wieso?“

Innerlich total aufgeregt, aber äußerlich gelassen blickte Eko den Kleineren an, legte seinen Stift erst mal zur Seite: „Wie wieso? Wir sind doch Freunde, da ist es doch klar, dass ich Zeit mir dir verbringen möchte, gerade nachdem wir uns in letzter Zeit so wenig gesehen haben. Du warst ständig bei Ohara und ich bei Minoru. … Wir sind doch noch Freunde, oder?“

Verwundert über diese Frage legte Matzu den Kopf leicht schief und die Stirn in Falten: „Natürlich sind wir noch Freunde, warum sollten wir keine mehr sein?“

„Was weiß ich? Du bist manchmal echt verquer, kann doch sein, dass du immer noch böse auf mich bist und mir deshalb die Freundschaft kündigst.“

„Unsinn, manchmal redest du echt nur Quatsch.“

Lachend wuschelte der Kleinere Eko durch die Haare, der beleidigt eine Schnute zog: „Hey, was soll das denn? Jetzt ist meine Frisur hinüber.“

„Ach was, ich finde das war eindeutig eine Verbesserung“, fiepte der Frisurenzerstörer, bevor er sich mit nun wesentlich besserer Laune wieder an die Arbeit machte.

Der Grünhaarige hingegen betrachtete ihn liebevoll, er war unendlich froh, dass der Jüngere wenigstens ihre Freundschaft nicht mehr in Frage stellte.

Das war immerhin schon mal ein Schritt in die richtige Richtung.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

„Toshi! Ich brauche deine Hilfe!“

Erschrocken zuckte der Angesprochene zusammen, er hatte sich mit seinem Fuchs extra hinter der Turnhalle zurückgezogen, um sich ihm mit ein paar Küssen zu widmen, als der Grünhaarige um die Ecke gestürmt kam, sein Häschen am Handgelenk hinter sich herschleifend.

Tatsumi war nicht minder erschrocken, er war ja genauso vertieft gewesen und blickte seinen besten Freund nun vorwurfsvoll an.

„Was soll das Eko? Musst du uns so erschrecken?“

„Ja, ja, Schuldigung. Toshi, du musst mir helfen.“

„Konnte das nicht warten? Es wird ja wohl nicht so dringend sein.“

„Doch, mein Mäuschen hat doch jetzt am Wochenende Geburtstag und ich weiß immer noch nicht was ich ihm schenken könnte.“

„Was? Das ist alles? Deswegen störst du uns, wenn wir uns einmal verziehen?“

„Was heißt hier das ist alles? Reicht doch wohl. Komm schon Toshi, mir läuft die Zeit langsam davon. Hast du nicht ’ne Ahnung was ich ihm schenken könnte?“

„Hm, na ja es gibt zur Zeit eigentlich nichts wofür er sich wirklich begeistert. In letzter Zeit hatte er nur Ohara im Kopf.“

„Danke, dass du mich erinnerst, den hätte ich doch fast vergessen“, grummele Eko über die Antwort des Lilahaarigen, der ganz nebenbei sein Füchslein in die Arme geschlossen hatte und nun liebevoll im Nacken krauelte.

Dieser hatte sich wieder abgeregt, verfolgte aufmerksam ihr Gespräch, auch wenn er nicht vor hatte sich wirklich daran zu beteiligen.

Der Blonde hingegen rieb sich beleidigt das Handgelenk, er mochte es absolut nicht durch die Gegend gezerrt zu werden und warf seinem Exfreund einen bösen Blick zu.
 

„Zieh nicht so eine Flappe, er ist nun mal zur Zeit mit Ohara zusammen, gewöhn dich dran oder erobere ihn endlich.“

„Das sagst du so leicht, du weißt doch selber am besten wie kompliziert Matzu sein kein.“

„Ja, ich weiß, er kann schwierig sein und schon aus lauter Sturheit wochenlang beleidigt. Apropos, ich glaube Minoru-chan hast du auch verärgert.“

„Häschen?“

Mit fragendem Blick drehte der Grünhaarige sich zu besagtem Kleineren um, der mit verschränkten Armen und Schmollmund dastand, ihn immer noch giftig anfunkelte.

„Was hast du denn?“

„Das fragst du noch? Du hast mich über den ganzen Hof geschleift! Danke, hat echt Spaß gemacht!“

„Oh.“

„Ist das alles?“

„Ach komm schon Minoru, es tut mir leid, ich wollte dich nicht blamieren.“

„Darum geht’s gar nicht, das hat weh getan, was die Anderen denken ist mir schnuppe.“

„Zeig mal.“

Immer noch bockig streckte der Blonde ihm sein Handgelenk hin.

„Wirklich ziemlich rot. Entschuldige Minoru-chan, das wollte ich nicht, aber nachdem du mich auf die Idee gebracht hast doch mal Toshi um Rat zu fragen, da wollte ich so schnell wie möglich zu ihm.“

„Und damit ist jetzt alles wieder gut? Vergiss es.“

„Ach komm schon Häschen“, bettelte der Ältere, schlang seine Arme um die schlanken Hüften des Blonden.

„Vergiss es, das zieht nicht mehr.“

„Häschen, es tut mir doch leid“, schnurrte der Größere, rieb seine Wange an der des Jüngeren.

„Hm… lass das.“

„Nein, erst wenn du mir verzeihst.“

„Du bist so blöd.“

„Ich hab dich auch gern“, grinste Eko, knuddelte seinen Leidensgenossen.

Dieser ergab sich schließlich.

„Aber wehe du zerrst mich noch mal so durch die Gegend.“

„Nie wieder, Ehrenwort.“

„Wenn doch erzähl ich Matzu wie blöd du dich anstellst.“

„Untersteh dich.“

„Mal sehen.“

Frech steckte Minoru ihm die Zunge aus, woraufhin der Ältere kurz schmollte.
 

„Interessant, ich wusste gar nicht, dass unser Minoru auch so zickig sein kann“, meinte der Rothaarige nebenbei erstaunt zu seinem Freund.

„Hast recht und irgendwie hat er so sogar eine gewisse Ähnlichkeit mit Matzu.“

„Stimmt, vielleicht steht Eko ja auf dieses Gemisch aus Kratzbürste und schüchternes Putzi.“

„Du hast dich gerade mit als schüchternes Putzi bezeichnet, das ist dir klar, oder?“

„Mich, wieso?“

„Na du bist doch so ein Mischcharakter, nur dass deine zweite Seite keine Kratzbürste ist, sondern ein Sexteufelchen.“

Bei diesen Worten lief Tatsumi knall rot an, verbarg das Gesicht in dem Hemd des Älteren, der sich sein Lachen nicht verkneifen konnte.
 

„Hey, was ist denn bei euch plötzlich los? Hast du unserem Fuchs etwa Schweinereien ins Ohr geflüstert?“

„Ach, wo denkst du schon wieder hin Eko“, grinste Satoshi vielsagend, zog seinen Rotschopf demonstrativ noch ein wenig näher an sich.

„Schäm dich Toshi, aber egal, es gibt gerade wichtigeres. Bitte denk nach, womit könnte ich ihm eine Freude machen? Ich meine eine richtig große. Gibt es nicht irgendwas, auf das er schon seit seiner Kindheit steht?“

„Doch, da gibt es was.“

„Und was“, fragte der Grünhaarige aufgeregt.

„Na er steht auf mich“, lachte Satoshi, wofür er prompt eine Kopfnuss von Eko kassierte.

„Hör auf mich zu verarschen, es ist mir wirklich wichtig“, erklärte der Jüngere mit ernster Stimme.

„Sorry. Also wirklich fällt mir da nichts ein, er wollte zwar schon seit er klein war immer mal reiten, aber ansonsten gibt’s da nichts wirklich.“

„Ma-chan und reiten?“

„Ja, er ist zwar kein Pferdefanatiker, so wie man das immer von manchen Mädchen kennt, aber seit er das erste mal ein Pferd gesehen hat will er wenigstens einmal reiten, doch bisher wurde nichts daraus. Ich glaube inzwischen ist das bei ihm auch in Vergessenheit geraten.“

„So, so, reiten also… hm, da ließe sich doch sicher was arrangieren…“, überlegte der Grünhaarige abwesend, bis er sich plötzlich wieder an den älteren Kon-Bruder wandte: „Toshi, du musst dafür sorgen, dass Matzu an seinem Geburtstag nichts vorhat, weder eine Feier mit euren Eltern, noch mit Ohara, noch mit sonst irgendwem!“

„Wozu?“

„Genaueres ist erst mal unwichtig, sorg nur bitte dafür, ich will ihn überraschen. Das ist meine Chance ihm wieder näher zu kommen.“

„Na schön, wie du meinst, aber einfach wird das nicht, das ist dir doch klar.“

„Ja, ja, aber du bist ein guter Freund und machst das doch sicher mit Vergnügen für mich.“

„Überspann den Bogen nicht.“

„Schon gut“, grinste Eko.
 

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Nya, jetzt geht's wieder mit Eko und Matzu weiter, wobei ich den Beiden gleich mal wieder eine Arbeit aufs Auge gedrückt habe, damit sie nicht so faul rumlungern :P
 

Hoffe es hat euch gefallen und ihr hinterlasst mir wieder Kommis -^.^-
 

*alle leser knuddel*

*frischen kuchen hinstell*
 

eure luci-maus ^^

Geburtstagsüberraschung

‚Mal sehen, ob ich was aus Aniki rauskriege’, dachte Matzu kurz bevor er in das Zimmer seines Bruders ging, der auf seinem Bett - auf dem Bauch - lag.

„Aniki“, fiepte der Jüngere, ließ sich neben Satoshi aufs Bett fallen.

„Matzu, du weißt doch, dass ich es nicht mag, wenn du mich so nennst. Onii-chan meinetwegen gerne, aber nicht Aniki.“

„Wieso denn nicht“, fragte der Kleinere, legte den Kopf samt Oberkörper auf den Rücken des Älteren, kuschelte sich schnurrend an ihn: „Hat doch eh beides die gleiche Bedeutung.“

„Ich mag die Bezeichnung aber trotzdem nicht.“

„Duhu, magst du mir dann nicht verraten was wir dieses Jahr an meinem Geburtstag machen?“

„Joah.“

„Wirklich? Du bist doch der Beste, ich hab dich lieb Onii-chan“, jauchzte Matzu, knuddelte seinen Bruder glücklich.

„Und, was machen wir?“

„Nichts.“

„Hä? Wie nichts? Habt ihr meinen Geburtstag etwa vergessen?“

Verwirrt setzte er sich auf, weshalb auch Satoshi sich hinsetzen konnte.

„Natürlich haben wir ihn nicht vergessen.“

„Aber wir machen trotzdem nichts?“

„Keine Ahnung, halt dir den Tag einfach frei.“

Verheißungsvoll grinste der ältere Lilahaarige, woraufhin ihm der Kleinere um den Hals fiel.

„Also plant ihr eine Überraschung?!“

„Sag ich nicht.“

„Aber ich hab recht, das weiß ich.“

„Und Ohara?“

Verständnislos blickte Matzu ihn an: „Was soll mit ihm sein?“

„Na ja, willst du mit ihm zusammen deinen Geburtstag feiern? Das wird nämlich wohl kaum möglich sein.“

„Nein, das hatte ich eigentlich nicht vor.“

„Und eure Scheinbeziehung?“

Schon wieder nicht wissend worauf sein Bruder hinaus wollte, ließ der Kleinere die Hände von seinen Schultern runter gleiten und auf Satoshis Brust ruhen.

„Willst du sie nicht endlich beenden? Ich meine sie erfüllt doch eh nicht mehr ihren eigentlichen Zweck.“

„Darüber will ich nicht schon wieder reden.“

„Weil du nicht eingestehen willst, dass das Ganze eine Schnapsidee war.“

„Lass mich“, maulte der Jüngere, schmiegte den Kopf in die Halsbeuge des Größeren.

„Du bist echt eine Schmusekatze. … Ach nein, du bist ja ein Mäuschen“, grinste dieser.

„Satoshi!“

Der Ältere konnte sich ein Lachen nicht verkneifen und knuddelte seinen kleinen Bruder, der leicht rot um die Nase geworden war.

„Aniki!“
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Tatsumi saß an seinem Schreibtisch, beschäftigte sich mit seinen Hausaufgaben, als es auf einmal an seiner Zimmertür klopfte.

„Herein?“

Der Grünhaarige betrat das Zimmer, begrüßte seinen Fuchs mit einem Kuss auf die Wange: „Hi.“

„Hi, was machst du hier?“

„Darf ich etwa meinen besten Freund nicht mehr besuchen kommen?“

„Doch na klar, aber wir waren nicht verabredet.“

„Hab schon verstanden, du willst mich nicht hier haben. Dann geh ich jetzt wohl besser wieder.“

„Quatsch, jetzt warte doch du Spinner.“

Der Ältere zog eine gespielt traurige Hundemiene: „Wirklich, du willst mich hier haben?“

„Klar doch du Kindskopf“, lachte der Rothaarige, woraufhin Eko sich breit grinsend aufs Bett fallen ließ.

„Dann ist ja gut.“

„Komischer Kauz, manchmal frage ich mich echt, wie ich es mit dir aushalte.“

„Au, das triff mich aber, ich hätte nicht gedacht, dass du mich so wenig lieb hast.“

„Hör auf jetzt, was willst du wirklich?“

Seufzend ließ der Ältere sich auf die Seite fallen, drückte das Gesicht halb ins Kissen, als er murmelte: „Ich hab dich vermisst.“

„Was“, fragte Tatsumi überrascht, drehte sich zu seinem Freund um.

„Muss ich das wirklich noch mal sagen?“

„Nein, ich bin nur überrascht. Ich muss sagen du bist um einiges weicher geworden, seit du ernsthaft verliebt bist.“

„Lass bloß dieses Weibergewäsch.“

„Es stimmt aber, seit dem wir Matzu und Satoshi richtig kennen gelernt haben bist du in dein Mäuschen verliebt.“

„Ist das so offensichtlich?“

„Ja.“

„Ach Mann, ich hoffe nur mit meiner Überraschung klappt alles und ich kann ihm näher kommen.“

„Dann vergiss nicht ihm rechtzeitig zu sagen, dass du nicht mehr mit Minoru zusammen bist.“

„Werd ich schon, aber nicht an seinem Geburtstag. … Kann ich eine Weile bei dir bleiben, einfach hier liegen? Ich stör dich auch nicht, versprochen.“

„Na klar, ich kann meinen besten Freund doch nicht rausschmeißen, wenn er Liebeskummer hat“, maunzte der Jüngere, woraufhin Eko sich noch etwas tiefer im Bett vergrub und maulte: „Blödmann.“
 

Eine ganze Weile döste er vor sich hin, während der Jüngere sich schmunzelnd seinen Hausaufgaben widmete, bis Ekos Handy zu klingeln begann.

Sofort saß dieser senkrecht im Bett, ging aufgeregt ran: „Yashiro?!“

Neugierig blickte der Rotfuchs den Größeren an.

Wer war denn Yashiro?

„Hast du’s geschafft? … Klasse, ich danke dir, du bist ein echter Freund.“

Mit einem fetten Grinsen - wie Tatsumi es lange nicht mehr gesehen hatte - strahlte Eko den Kleineren an.

„Raus damit, wer war das?“

„Wer weiß.“

„Jetzt sag’s schon, sonst sag ich Ma-chan, dass du in ihn verliebt bist.“

„Boah, bist du fies geworden. Wo ist nur mein süßer schüchterner Fuchs hin?“

„Tu nicht so theatralisch, sag mir lieber, wer Yashiro ist.“

„Okay, er ist der Sohn von einem Geschäftspartner meines Vaters und ich hab ihn gebeten mir bei meiner Geburtstagsüberraschung für Matzu zu helfen.“

„Na das scheint ja geklappt zu haben, so wie es klang.“

„Ja, ich plane einen Tag auf dem Reiterhof, nur wir Beide. Ich hab extra mehr bezahlt, damit keine weiteren Reitschüler auf dem Hof sind.“

„Dann willst du also wirklich mit ihm reiten gehen?“

„Ja, am Vormittag kriegt er es ein bisschen beigebracht, dann gehen wir Mittagessen und anschließend können wir einen kleinen Ausflug machen, zwar mit Begleitung, aber das macht ja nicht. Hoffentlich ist die Busfahrt nicht zu teuer - wir fahren ein ganzes Stück - sonst muss ich mir fürs Mittagessen noch was von meinen Eltern pumpen. Ach na ja, das werde ich sowieso wohl oder übel machen müssen, denn so ein Reitausflug alleine ist doch sicher nicht genug, oder? Irgendwas muss ich ihm doch noch schenken.“

„Quatsch, du hast jetzt schon so viel ausgegeben, dass du deine Eltern um Geld bitten musst und außerdem glaube ich nicht, dass er noch ein zusätzliches Geschenk von dir erwarten und erst recht nicht verlangen würde. Mach dir nicht so einen Stress, du hast doch einen schönen Tag organisiert, das reicht völlig.“

„Meinst du wirklich? Ich möchte ihm zeigen, wie wichtig er mir ist.“

„Das tust du doch. Ich sag ja, stress dich nicht unnötig, Matzu wird es sicher gefallen, was du da für ihn auf die Beine gestellt hast.“

Aufmunternd lächelte Tatsumi den Grünhaarigen an, doch dieser wirkte immer noch unsicher.

„Mensch“, seufzte der Kleinere schließlich, setzte sich neben Eko, um ihm durch die Haare wuscheln zu können: „Du bist echt hoffnungslos verliebt, was?“

„Eifersüchtig?“

„Sicher doch.“

Der Kleinere schüttelte seufzend den Kopf, bevor er sich an Ekos Schulter lehnte: „Ne, aber du musst mehr Selbstvertrauen an den Tag legen, bist doch sonst ganz anders.“

„Ich bin nur erwachsener geworden und denke mehr nach.“

Der Rotschopf brach in schallendem Gelächter aus, klopfte dem Älteren dabei auf den Rücken: „Der war gut, der war echt gut.“

„Na schönen Dank auch, ich komme mit meinen Problemen zu dir und du?“

Der Ältere fühlte sich schlichtweg verarscht.

„Entschuldige, aber das klang gerade so gar nicht nach dir“, fiepte der Fuchs, wischte sich die Lachtränen ab: „Ehrlich, tut mir leid.“

„Ja, schon gut. Ich weiß ja selbst, dass ich mich ziemlich affig manchmal aufgeführt habe.“

„Ach, so schlimm warste nun auch wieder nicht, außerdem freue ich mich, wenn du wieder ein bisschen ausgelassener wirst, dieses trübsinnige und ruhige passt echt nicht zu dir. Also streng dich an, dass du deine Wildkatze, pardon Mäuschen schnell eroberst.“

„Ich gebe mein Bestes, schon allein, weil ich diesem blöden Ohara sonst noch aus versehen den Kopf abreiße und eigentlich wollte ich vor der Volljährigkeit noch nicht ins Gefängnis wandern.“

„Aber danach oder was?“

„Tatsumi.“

Vorwurfsvoll blickte Eko ihn an: „Du weißt doch, wie ich das gemeint hab.“

„Klar du Faststraftäter“, kicherte dieser, knuffte dem Älteren freundschaftlich in die Seite, der daraufhin auch grinsen musste.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

„Bezahlst du“, fragte der jüngere Lilahaarige seinen Begleiter, während er seine Portion Takoyaki entgegen nahm.

Tanabe murrte zwar, bezahlte aber für sie beide, bevor sie sich auf eine Bank setzten - sie befanden sich im Park.

„Sag mal Matzu, was ich dich fragen wollte, wie lange willst du unser Spielchen eigentlich noch aufrecht erhalten? Allmählich fühlt sich nicht mal mehr Eko - dein Ziel übrigens - davon genervt.“

„Oh doch, das tut er noch, ich spüre wie er grollt, auch wenn er es nach außen hin nicht mehr zeigt.“

„Bist du dir da sicher oder hoffst du das nur“, fragte der Ältere skeptisch.

„Tanabe!“

„Was denn? Ist doch wahr. Was nun, wie lange gedenkst du noch so weiter zu machen?“

„Bin dir wohl zu teuer, was?“

„Nö, ich krieg genug von meinen Alten.“

„Aber du hast keinen Bock mehr, oder“, fragte Matzu, wobei er sich nicht ganz wohl in seiner Haut fühlte.

Auch wenn es nicht so aussah, er wusste schon, dass er den Schwarzhaarigen ganz schön unter Druck setzte, ihm diese Beziehung aufzwang.

„Zieh nicht so ein Gesicht, das ist nicht das Problem. Immerhin siehst du echt heiß aus, küsst gut und noch dazu hast du charakterlich irgendwas, das ich mag. Von mir aus kann das noch ’ne Weile so weiter gehen, ich denke nur an dich.“

„Oh, was für ein Geständnis. Du wirst dich doch wohl nicht in mich verliebt haben“, grinste der Kleinere nun wieder, stieß leicht mit seiner Schulter gegen Tanabes.

„Lass den Blödsinn, du weißt, dass ich das so nicht gemeint habe. Also?“

„Keine Ahnung, werde ich sehen.“

„Wie du meinst.“

Still aßen sie weiter, bis Matzu den Älteren auf einmal grinsend anblickte: „Jetzt weiß ich, was du im Schilde führst. Du willst dich doch nur wieder auf die Jagd nach was heißem fürs Bett machen, das kannst du aber nicht, solange du offiziell mit mir zusammen bist.“

„Ach, das hatte ich trotzdem schon.“

„Was?! Spinnst du? Wenn dich einer gesehen hätte.“

„Keine Sorge, in das Viertel kommen keine Leute von unserer Schule“, erklärte Tanabe lapidar.

„Klar und du gehst dann wohl heimlich auf eine andere Schule und verbringst nur die Pausen bei uns, oder was?“

„Quatsch, reg dich nicht so auf, ich hab da noch nie einen von uns gesehen, außerdem war es nur ein, zwei Mal.“

„Das ist schon zu viel, das muss aufhören“, grummelte der Lilahaarige.

„Wie süß, bist du etwa eifersüchtig?“

Grinsend legte er einen Arm um den Anderen, dieser lächelte nach einigen Sekunden ebenfalls: „Im Gegenteil, ich hab da schon jemanden im Auge mit dem ich dich verkuppeln kann.“

„Ich will nicht verkuppelt werden, ich brauche niemanden und wenn, dann kann ich mir selbst jemanden suchen.“

„Aber alleine kriegst du das doch nie gebacken. Nein, ich muss dich verkuppeln“, erklärte Matzu, zog einen leichten Schmollmund, das würde er sich nicht nehmen lassen.

„Darum geht’s nicht, ich brauche keinen Freund der an mir rumklettet.“

„Red keinen Unsinn, ich hab dir schon mal erklärt, dass jeder einen anderen Menschen braucht. Außerdem ist er total süß, ich hab ihn total gern und er passt sicher hervorragend zu dir.“

„Ich will aber nicht“, knurrte der Schwarzhaarige, stopfte sich den letzten Happen von seinen Takoyakis in den Mund, der Jüngere war längst fertig, er liebte diese Teile.

„Doch, du wirst dich nicht dagegen wehren können.“

Grinsend harkte er sich bei Tanabe ein, schmiegte den Kopf an seine Schulter.

Dieser grummelte zwar, doch es war ihm schlicht und ergreifend zu anstrengend erneut zu widersprechen, der Lilahaarige würde eh machen was er wollte.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Am frühen Samstagmorgen öffnete der ältere Kon-Bruder seinem besten Freund die Tür, wobei er ihn fragte: „Na, bist du bereit?“

„Klar doch, alles geregelt. Jetzt muss ich nur noch mein Mäuschen holen und dann geht’s los.“

„Dann geh ihn mal wecken und pass auf, dass er dir dabei nicht aus versehen eine wischt.“

„Schon unterwegs“, grinste der Grünhaarige, ging die Treppe rauf zu Matzus Zimmer.

Hier war er lange nicht mehr gewesen, viel zu lange nicht mehr für seinen Geschmack.

Leise betrat er den Raum, schloss die Tür hinter sich, ehe er zum Bett schlich.

Der Lilahaarige lag auf dem Rücken - die Decke nur bis knapp über die Hüften gezogen - den rechten Arm neben sich auf dem Kissen, den Linken hingegen neben dem Körper.

Sein Oberteil war leicht hoch gerutscht, entblößte den weichen Bauch.

Ganz ruhig hob und senkte sich sein schmaler Brustkorb.

Wenn Eko gewusst hätte, dass sein Mäuschen in so einer aufreizenden Pose hier lag, dann hätte er vorsichtshalber Satoshi darum gebeten ihn zu wecken.

Doch jetzt stand er hier, das Herz klopfte ihm bis zum Hals und er musste all seine Willensstärke aufbringen, um dem Jüngeren vor sich weder unters Hemd zu streicheln, noch ihn heimlich zu küssen.

Tief atmete er ein, zwei Mal durch, um sich selbst zu beruhigen, setzte sich dann vorsichtig neben Matzu auf die Bettkante, betrachtete ihn weiterhin.

Gott, wie sehr er den Kleinen doch liebte.

Hätte er sich zu Anfang nur nicht so blöd angestellt…
 

Sanft streichelte der Ältere über die rosige Wange des Lilahaarigen, hauchte ihm dabei liebevoll lächelnd zu: „Aufwachen Ma-chan, wir müssen los.“

„Hm“, murrte dieser im Schlaf, zog die Nase kraus.

„Hey, nicht weiter schlafen, du hast heute Geburtstag.“

Widerwillig streckte Matzu sich, um wach zu werden, rieb sich verschlafen die Augen.

Am Vorabend war er so aufgeregt wegen seiner bevorstehenden Überraschung gewesen, dass er noch lange wach gelegen hatte.

Umso schwerer fiel es ihm nun die Augen zu öffnen.

Als er dies jedoch endlich tat, erblickte er verwirrt den Grünhaarigen, der geduldig darauf wartete, dass sein Mäuschen zu sich kam.

„Was machst du denn hier“, fragte dieses schließlich und setzte sich erschrocken auf.

„Ich komme dich wecken. Na los, beeil dich, wir verpassen sonst noch den Bus.“

„Was für einen Bus? Wo wollen wir denn hin?“

„Das wirst du dann schon sehen, aber jetzt erst mal herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag Ma-chan.“

Kurz beugte er sich vor, hauchte dem Jüngeren einen Kuss auf die Lippen und drückte ihn dabei.

„Ich warte unten auf dich.“

Mit diesen Worten verließ er den Raum, lehnte sich draußen erst einmal kurz mit dem Rücken gegen eine der kühlen Wände.

Noch mal würde er sicher nicht so standhaft bleiben.
 

Immer noch verwirrt saß der jüngere Kon-Bruder auf seinem Bett, brauchte einige Zeit, um zu begreifen, was gerade geschehen war.

Zehn Minuten später stand er dann schließlich doch auf, suchte sich ein paar schicke, aber bequeme Sachen raus und verschwand im Badezimmer.
 

Beinahe eine halbe Stunde hatte Eko im Wohnzimmer mit Satoshi zusammen gewartet, als das Geburtstagskind - inzwischen hellwach - herein kam.

„Da bist du ja endlich, wir dachten schon du hättest dich wieder aufs Ohr gehauen“, scherzte der ältere Lilahaarige, stand dabei auf und umarmte seinen kleinen Bruder: „Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag Bruderherz.“

„Danke Onii-chan.“

Zufrieden schloss Matzu seine Augen, kuschelte sich noch ein wenig näher.

Er hatte wirklich zu wenig Schlaf bekommen, aber das würde ihn nicht davon abhalten einen schönen Tag zu verbringen, beschloss er.

„Schlaf nicht an meiner Schulter ein.“

„Unsinn, ich hab nur die Knuddelei von meinem Aniki genossen“, lachte der Kleinere und steckte seinem Bruder frech die Zunge aus.

„Ich werd dir gleich Aniki.“

„Hey ihr Beiden, ich will euch ja nicht unterbrechen, aber wir müssen los, der nächste Bus kommt erst in zwei Stunden.“

„Du hast recht“, stimmte ihm Satoshi zu, schob den jüngeren Lilahaarigen zu seinem Freund rüber: „Dann nimm ihn und hau ab.“

„Wie“, fragte der Geschobene daraufhin verwirrt: „Gehen wir nicht alle zusammen?“

„Nein, diese Überraschung hat allein Eko für dich organisiert, also fahrt ihr schön alleine und jetzt raus mit euch.“

„Du? Allein? Für mich?“

Ehrlich überrascht schaute Matzu den Grünhaarigen mit großen Augen an, dieser schnappte sich jedoch erst mal seine Hand und zog ihn raus zur Hautür: „Ja, aber das kann ich dir später erklären, jetzt müssen wir los.“

Schnell zogen sie sich ihre Schuhe an, verabschiedeten sich noch von Satoshi, der ihnen viel Spaß wünschte.
 

Eko blickte auf die Uhr: „Mist, wenn wir das noch schaffen wollen, dann müssen wir rennen. Komm Mäuschen.“

Ohne groß eine Antwort abzuwarten schnappte er sich wieder die Hand des Kleineren und lief los.

Der lief wohl oder übel mit, schimpfte aber: „Du sollst mich nicht so nennen!“

Gerade rechtzeitig kamen sie dann noch an der Bushalte stelle an, bestiegen den fast leeren Bus und während der Ältere noch bezahlte, setzte sich Matzu schon mal weiter hinten ans Fenster.

Kurz darauf setzte sich dann sein Begleiter neben ihn und er fragte: „Wo fahren wir überhaupt hin?“

„Das ist die Überraschung.“

„Soll heißen du verrätst es mir nicht, richtig?“

„Genau.“

„Und das hast wirklich nur du…“

„Ja“, fuhr ihm der Größere sanft dazwischen: „Kannste wohl kaum glauben, was?“

„Na ja, sagen wir mal so, ich war nicht darauf vorbereitet, dass du einen Ausflug planst, sondern eher meine Familie. Ist ja auch egal, ich bin jedenfalls schon mal sehr gespannt, was du dir da hast einfallen lassen.“

Vorfreudig lächelte er Eko an, bis ihm etwas einfiel: „Wie lange fahren wir jetzt eigentlich?“

„Eine knappe Stunde.“

„Was? So lange?!“

„Ja. Sorry, mit dem Auto wäre es schneller gegangen, aber irgendwie hatte keiner so recht Zeit oder Lust uns um diese Uhrzeit dahin zu kutschieren.“

„Schon okay, aber ich hab nicht mal mein Handy mit oder sonst irgendwas, mit dem ich mir die Zeit vertreiben kann. Ich glaub ich hab nicht mal mein Portmonee dabei, weil du mich so gehetzt hast.“

„Das wirst du auch nicht brauchen, heute bezahle eh ich alles und wenn du unbedingt einen Zeitvertreib brauchst, dann nimm das hier.“

Er reichte dem Jüngeren sein eigenes Handy, der es ihm gerne abnahm.

„Toll, das Teil hat richtig gute Spiele drauf.“

Begeistert durchsuchte der Kleinere das fremde Handy, stieß dabei auf die gespeicherten Nachrichten: „Die sind ja fast alle von Minoru.“

„Hey, ich hab nicht gesagt, dass du dir meine Nachrichten durchlesen darfst.“

„Ach hab dich doch nicht so, sind bestimmt nur kitschige Liebesschwüre, oder?“

„Nein, es ging um private Sachen, bitte schau da nicht rein.“

„Für was hältst du mich? Ich lese sie doch nicht, ich wollte dich nur ein bisschen ärgern. Sonst hätte ich ja wohl kaum laut davon gesprochen.“

„Sorry…“

„Ach Quatsch“, grinste Matzu, stieß ihm leicht in die Seite, bevor er sich auf seinem Sitz runter rutschen ließ und sich den Spielen widmete.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Der Lilahaarige streckte sich erst einmal, nachdem er aus dem Bus gestiegen war und fragte anschließend: „Und jetzt?“

„Wir müssen noch ein Stück gehen.“

Skeptisch blickte ihn der Kleinere an: „Wie viel ist den ein kleines Stück?“

„Keine zehn Minuten.“

„Dann ist ja gut. Wo geht’s lang?“

„Hier“, erklärte Eko vergnügt und nahm den Kleineren wieder an die Hand, er konnte das einfach nicht lassen.

Dieser ließ sich anstandslos führen, wollte er doch gerade jetzt, wo der Grünhaarige sich anscheinend viel Mühe gegeben hatte ihn zu überraschen, keinen weiteren Streit anfangen.
 

„Wo sind wir hier? Ist das ein Bauernhof?“

„Nicht ganz. Das hier ist ein Reiterhof. Hier wirst du heute reiten lernen. Dein Bruder hat mir nämlich verraten, dass du das schon immer mal…“

Eko kam nicht dazu seinen Satz zu beenden, da ihm sein Mäuschen freudestrahlend um den Hals gefallen war.

„Dass du das für mich gemacht hast!“

„Dann freust du dich also?

„Und wie! Was schöneres hättest du mir gar nicht schenken können!“

„Dann bin ich ja beruhigt, ich hatte schon angst, dass du vielleicht inzwischen nichts mehr von diesem Kindheitstraum wissen möchtest und vielleicht sogar enttäuscht wärst.“

„Ganz und gar nicht, ich bin überwältigt!“

Noch einmal drückte Matzu ihn, nahm dann unbewusst seine Hand und fragte hibbelig: „Wo sind denn die Pferde?“

Schmunzelnd betrat der Ältere mit ihm den Hof, führte ihn zum Stall: „Hier. Schau du dir schon mal die Pferde an, ich hole derweil deinen Reitlehrer. Oder willst du lieber mitkommen?“

„Nein, ich möchte lieber in Ruhe die Pferde anschauen.“

„Hab ich mir schon fast gedacht. Dann bis gleich.“

Widerwillig ließ der Ältere die Hand des Kleinen los, wuschelte ihm aber noch mal leicht durchs Haar, bevor sie sich für kurze Zeit trennten.

Immer noch total aufgeregt betrat Matzu den Stall, wusste gar nicht zu welchem Pferd er zuerst gehen sollte, sie waren alle so schön.

Nachdem er sich einen Moment umgesehen hatte weckte eine weiße Stute sein Interesse.

Langsam ging er zu ihr, streichelte ihr über Stirn und Nüstern.

„Ah, wie ich sehe hast du dich schon mit Tara angefreundet.“

Leicht erschrocken zuckte der Kleinere zusammen, drehte sich zu der ihm so vertrauten Stimme um, bevor er grinste: „Ja, sie ist eine echte Schönheit.“

„Das stimmt allerdings. Noch dazu ist sie unglaublich geduldig und sanftmütig, weshalb du auf ihr auch das Reiten lernen wirst.“

Eko und der etwas ältere Mann an seiner Seite traten auf Matzu zu.

„Ich heiße Hogh, freut mich dich kennen zu lernen Matzu und bitte duz mich doch gleich, so tun das hier alle.“

„Okay, freut mich auch dich kennen zu lernen. Wirst du mich unterrichten?“

„Ja, komm ich zeige dir wie man ein Pferd sattelt.“

„Au ja.“

‚Es scheint ihm hier wirklich sehr zu gefallen’, dachte der Grünhaarige, während er die Beiden beobachtete: ‚Ich bin echt froh… hoffentlich läuft auch weiterhin alles so gut.’

Schließlich waren sie mir dem Sattel fertig und Hogh zeigte dem Lilahaarigen, wie er Tara zu führen hatte.
 

Etwas unsicher blickte Matzu seinen Begleiter an, der ihm ermutigend zulächelte, bevor er den ersten Versuch unternahm auf das weiße Tier zu steigen.

Er wirkte dabei etwas ungelenk - was beim ersten Mal aber irgendwo auch verständlich war - doch er schaffte es.

Eko sah dabei zu, wie sein Mäuschen schnell das ihm gesagt umsetzte und wissbegierig alles in sich aufsog, was ihm der Reitlehrer erklärte.
 

Geduldig stand der Grünhaarige am Gatter der kleinen, runden Koppel, in der sein Liebling trainierte, wartete bis es allmählich Mittag wurde und Hogh beschloss, dass es genug war.

„Du lernst wirklich schnell, es gab schon so einige Schüler, die ihre Haltung nicht so gut in den Griff bekommen haben.“

„Danke, das freut mich.“

„Hey Eko, komm her und dreh auch eine Runde, sonst fliegst du nachher noch runter“, lachte Hogh daraufhin an den Wartenden gewandt.

„Nachher“, fragte Matzu daraufhin, während Eko das Gehege betrat und sich elegant auf Taras Rücken schwang.

„Das wirst du dann schon sehen“, grinste er seinen Kleinen an, bevor er sich mit der Stute in Bewegung setzte.
 

„Wow, ich wusste ja gar nicht, dass er so gut reiten kann, eigentlich wusste ich überhaupt nicht, dass er das kann.“

„Er hat als kleines Kind mal das Reiten auf Tara gelernt, sie hat früher nämlich seinem Großvater gehört, bevor sie an uns übergeben worden ist.“

„Ach so ist das.“

„Ja, deshalb finde ich es auch irgendwo schade, dass er so viel Geld hinlegen musste, um dir diesen Tag hier zu ermöglichen, aber der Hof braucht nun mal jede Einnahe und wenn wir heute wegen ihm keine anderen Schüler unterrichten können, dann ist er auch irgendwo selbst schuld.“

„Wie keine anderen Schüler?“

„Na ja, normalerweise hätten wir heute noch fünf andere Reitschüler hier gehabt, aber Eko wollte unbedingt, dass du alleine unterrichtet wirst. Er wollte mit dir alleine diesen Tag verbringen, ohne dass dich jemand ablenken kann.“

Hogh zwinkerte ihm zu und wandte sich dann wieder an den Grünhaarigen: „Lass es jetzt gut sein, Matzu hat verstanden, dass du reiten kannst und Tara braucht auch eine Pause.“

„Ist gut.“

Eko hielt neben den Beiden und stieg ab.

„Dann gehen wir jetzt erst mal was essen.“

„Ja, bis später.“

Der Ältere nahm Eko das Pferd ab und der führte sein Mäuschen von Hof.
 

„Wo wollen wir denn jetzt hin?“

„Was essen gehen oder hast du etwa noch keinen Hunger.“

„Doch und wie!“

„Na siehst du“, schmunzelte der Ältere.

„Und was essen wir?“

„Du bist das Geburtstagskind, entscheide du.“

„Takoyaki!!“

„So etwas einfaches? Wollen wir uns nicht in irgend ein Bistro oder so was setzen?“

„Nein“, schmollte der Kleinere: „Du hast gefragt und jetzt essen wir Takoyaki, hier gibt es bestimmt irgendwo einen Stand.“

„Na gut, du hast gewonnen und ich weiß auch schon wo einer ist.“

So machten sie sich also auf den Weg zum Takoyakistand, bestellten und setzen sich dann zum Essen einfach ins Gras.

„Super lecker.“

„Du stehst auf die Teile, was?“

„Und wie“, grinste der Jüngere breit.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Nach dem Mittagessen hatten die Beiden noch eine Weile dagesessen, sich einfach nur unterhalten, bis sie schließlich an den Reiterhof zurückgekehrt waren, wo Hogh schon mit gesattelten Pferden auf sie wartete.

„Das ist der zweite Teil meiner Überraschung. Heute Morgen hast du noch beigebracht gekriegt, wie man reitet und jetzt schauen wir mal, was du alles gelernt hast. Wir machen nämlich einen kleinen Ausflug ins Gelände.“

„Was?! Wir machen auch noch einen Reitausflug?!“

„Ja, wenn schon, denn schon.“

Überwältigt fiel Matzu ihm nun schon zum zweiten Mal an diesem Tag freudestrahlend um den Hals: „Du bist doch der Beste.“

„Gut, dass du das endlich einsiehst“, lachte der Geknuddelte, widerstand nur mit Mühe dem erneuten Drang den Lilahaarigen nicht wieder loszulassen.

So stiegen sie also auf die Pferde und ließen sich von Hogh führen, der natürlich aus Sicherheitsgründen mitritt, sich aber nach einer Weile absichtlich ans Ende ihrer Reitgruppe zurück zog.

Er hatte von Anfang an bemerkt aus welchen Motiven der Grünhaarige diesen Tag organisiert hatte und wollte diesem nicht ins Gehege kommen.
 

Die Augen des Lilahaarigen funkelten die ganze Zeit wie verrückt, was Eko mit Zufriedenheit beobachtete.

Eine ganze Weile ritten sie so übers Land, bis sie an einen kleinen Bach kamen, aus dem die Pferde tranken.

„Das ist einfach herrlich, ich könnte ewig so weiter reiten.“

„Sag das mal nicht so laut, du kannst nachher bestimmt nicht richtig laufen, wenn du so lange reitest“, scherzte der Ältere, wuschelte Matzu durchs Haar, den er nur erreichen konnte, da ihre Pferde gerade die Hälse aneinander rieben.

„Hey, lass das, du versaust meine Frisur“, schmollte dieser nicht wirklich böse.

„Vielleicht sollten wir jetzt langsam zurück reiten“, mischte sich nun Hogh in ihr Gespräch ein.

„Was? Jetzt schon?“

„Wir sind schon eine ganze Weile unterwegs.“

„Schon gut, ich finde es nur schade.“

Der Kleinere zog eine Schnute, sah aber ein, dass es Zeit wurde umzukehren.

„Hey, schau nicht so traurig, wenn du magst können wir das ja mal wiederholen.“

„Gerne“, lächelte der Jüngere wieder gut gelaunt, wartete noch bis Hogh ein Stück vorgeritten war, bevor er ihm mit dem Grünhaarigen folgte.
 

„Wie kamst du eigentlich darauf, das alles hier zu organisieren?“

„Na ja, für mich stand fest, dass ich dir auf jeden Fall eine besondere Überraschung machen wollte. Deshalb bin ich zu Toshi gegangen und er hat gemeint, dass du immer schon mal reiten wolltest.“

„Sag mal, wenn du mir schon so eine große Überraschung machst, was schenkst du dann erst Tatsumi oder gar Minoru?“

„Das ist was anderes, vergleich dich nicht mit ihnen.“

Leicht irritiert, weil er nicht wusste, wie er diese Antwort deuten sollte, schwieg der Lilahaarige, genoss lieber die schöne Landschaft, anstatt sich den Kopf zu zerbrechen.
 

Langsam ritten sie auf den Stall zu, es dämmerte allmählich und sie mussten sich eigentlich ran halten, um ihren Bus nicht zu verpassen.

Eko stieg von seinem Pferd, übergab es Hogh, der es mit seinem rein brachte, während der Grünhaarige seine Chance nutzte und zu Matzu rüber ging: „Komm, ich helfe dir beim absteigen.“

„Danke.“

Ohne zu zögern umfasste der Ältere die schmalen Hüften des Kleineren, stützte ihn, während dieser abstieg und schließlich dicht vor ihm zum stehen kam.

Sie waren sich ungewollt ziemlich nahe gekommen, spürten beinahe schon den Atem des anderen auf ihrer Haut, während sie einander in die Augen blickten.

Eko hatte das Gefühl in den goldenen Iriden förmlich zu versinken, schlang die Arme unbewusst um die Taille des Jüngeren, zog ihn sanft näher.

Dieser ließ das nur zu gerne geschehen, ließ seine Hände nun auf den breiten Schultern vor sich ruhen, reckte sich dem Freund entgegen.

„Das hier würde Minoru sicher nicht gefallen“, hauchte er leise, ließ aber nicht von seinem Ziel ab.

Auch von seinem laut klopfendem Herzen ließ er sich nicht beirren, näherte sich dem Größeren einfach weiter.

„Doch, das würde es, aber denk nicht über ihn nach, er ist jetzt unwichtig“, wisperte der Grünhaarige ihm auf die Lippen, bevor sich ihre Augen nahezu automatisch schlossen und sich ihre Münde zu einem zaghaften Kuss vereinten.

Wie lange schon wartete der Ältere auf diesen Moment und jetzt da er gekommen war, würde er sein Mäuschen sicher nicht mehr so schnell loslassen.

Sie spürten, wie der weiße Körper neben ihnen langsam zum Stall trabte, achteten aber nicht auf ihn, drückten sich stattdessen noch ein wenig näher einander.

Kurz lösten sie sich wieder voneinander, schauten sich verlegen an, bevor sie ihre Lippen erneut aufeinander senkten, den Kuss schließlich intensivierten.

Der Kleinere schmeckte unglaublich süß, fand Eko, erkundete die fremde Höhle mit zunehmender Freude.

Nach wenigen Sekunden forderte er die Zunge darin auf mit der seinen zu spielen, die dieses Angebot nur zu gerne annahm.

Eng umschlungen, völlig vertieft in ihrem Tun standen die Beiden Jungen eine ganze Weile da, bis Hogh sich grinsend räusperte und verlauten ließ, ehe er im Haus verschwand: „Wenn ihr euren Bus noch schaffen wollt, dann solltet ihr jetzt los gehen.“

Leicht erschrocken lösten die Angesprochenen ihren innigen Kuss, schauten einander mit roten Wangen und klopfenden Herzen an, bevor sie sich schließlich verlegen - wieder Hand in Hand - schweigend auf den Weg zur Bushaltestelle machten.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Die Busfahrt hatten sie schweigend aneinander gelehnt hinter sich gebracht, wobei der Lilahaarige leicht eingedöst war, der Tag war lang gewesen und ereignisreich.

Nun standen sie vor Matzus Haustür, verabschiedeten sich voneinander.

„Eko? Ähm… der Kuss… das war nur ein Dankeschön… ich…“

„Schon gut, du musst nichts deswegen sagen. Aber der Tag heute hat dir doch gefallen, oder?“

„Und wie er das hat!“

Glücklich schlang der Kleinere die Arme um Ekos Hals, drückte ihn noch mal ganz fest und sagte auch nichts, als dieser ihn für einen Augenblick nicht mehr los ließ.

Er ließ es einfach geschehen, genoss die ihm so vertraute und dennoch unbekannte Nähe einfach mit geschlossenen Augen.

Schließlich trennten sie sich aber doch wieder und der Lilahaarige schenkte dem Größeren noch ein verlegenes Lächeln und ein Gute Nacht, bevor er im Haus verschwand.
 

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Ich sag das jetzt nicht gerne, aber ich bin ein bisschen enttäuscht, dass ich beim letzten Kapi nur 4 Kommis bekommen habe QQ
 

Ich finde ein Minimum von mindestens 6 kann man schon erwarten, bei über 40 Favos, oder???
 

Jedenfalls würde ich mich sehr freuen, wenn es dieses Mal wieder mehr werden würden ^^
 

*alle leser knuddel*

*knabberzeug hinstell*
 

eure luci-maus ^^

Eingeständnis

Als Matzu nach Hause gekommen war, hatten ihm seine Eltern gratuliert und ihm seine Geschenke überreicht.

Diese freuten den Kleinen sehr, doch mit seinen Gedanken war er eigentlich ganz woanders.

Zum Abendessen gab es dann Torte, anstatt Brot, die ihm seine Mutter gebacken hatte.

Nun jedoch lag der jüngere Lilahaarige in seinem Bett, starrte an die Decke, an der noch von früher kleine Sterne klebten und leuchteten.

Der Gedanke, der ihn die ganze Zeit beschäftigte, war der Kuss mit Eko.

Er hatte sich so anders angefühlt, als die Küsse mit dem Schwarzhaarigen.

Dieser eine Kuss hatte ihm mehr bedeutet als alle Zärtlichkeiten zusammen, die er mit Tanabe ausgetauscht hatte.

Doch wieso fühlte Matzu sich so komisch?

Was war das für ein angenehmes Kribbeln gewesen, das ihn durchflutet hatte, als sich ihre Lippen berührten?

Es hatte sich so unglaublich gut angefühlt, so warm…

Der Lilahaarige wollte mehr davon, doch das konnte er schlecht zugeben, er wollte es sich ja am liebsten nicht mal selbst eingestehen.

Wozu auch?

Eko hatte ja seinen Minoru.

Apropos Minoru, der Ältere hatte doch etwas wegen ihm gesagt.

Irgendwie ließen Matzu diese Worte nicht mehr los, er musste herausfinden, was dahinter steckte.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Stillschweigend saßen sich Matzu und Eko in der Bibliothek gegenüber, arbeiteten an ihrem Projekt, doch wirklich konzentrieren konnte der Jüngere sich nicht.

Ihm spukten die Worte des Größeren im Kopf herum, die er kurz vor ihrem Kuss - auf dem Reiterhof - gesagt hatte.
 

~ „Das hier würde Minoru sicher nicht gefallen“, hauchte er leise, ließ aber nicht von seinem Ziel ab.

Auch von seinem laut klopfendem Herzen ließ er sich nicht beirren, näherte sich dem Größeren einfach weiter.

„Doch, das würde es, aber denk nicht über ihn nach, er ist jetzt unwichtig“, wisperte der Grünhaarige ihm auf die Lippen, bevor sich ihre Augen nahezu automatisch schlossen und sich ihre Münde zu einem zaghaften Kuss vereinten. ~
 

Es machte ihn ganz hibbelig nicht zu wissen, was es damit auf sich hatte.

Schließlich bemerkte auch der Grünhaarige die Nervosität seines Partners: „Was hast du? Geht’s dir nicht gut?“

„Nein, alles okay.“

„Aber du bist die ganze Zeit schon so unruhig.“

„Na ja“, druckste der Kleinere rum, nestelte dabei an dem Geschichtsbuch vor sich: „Es ist wegen… wegen Minoru…“

Überrascht schaute ihn Eko an, warum beschäftigte ihn denn sein Blondschopf, hatte er da was nicht mitbekommen?

„Wieso denn Minoru?“

„Das fragst du noch? Na wegen… dem zwischen uns auf dem Reiterhof“, erklärte der Lilahaarige mit leicht roten Wangen.

Der Ältere grinste: „Hast du Minoru gegenüber etwa ein schlechtes Gewissen, weil wir und geküsst haben?“

Matzus Gesichtsfarbe wurde noch einen Tick dunkler: „N… nicht wirklich, aber ich frage mich was du meintest, als du gesagt hast es würde ihm gefallen.“

„Da muss ich dir wohl endlich was erklären.“

Seufzend schlug er sein Buch zu, während Matzu ihn mit verwirrten Blicken bedachte: „Ich hab bisher nicht wirklich den richtigen Zeitpunkt gefunden, um es dir zu sagen, aber jetzt wird es Zeit. Minoru und ich… wir haben uns im beiderseitigen Einverständnis getrennt. Er ist schon lange in seinen drei Jahre älteren Nachbar verliebt.“

„Dann hat er dich die ganze Zeit nur verarscht?“

„Nein, so ist das nun auch wieder nicht. Wir mögen uns und hätten uns unter anderen Umständen wahrscheinlich auch dauerhaft ineinander verliebt, aber es hat eben nicht sollen sein.“

„Dann… dann seid ihr jetzt nur noch Freunde“, fragte der Kleinere ungläubig.

„Ja. … Lass uns für heute Schluss machen, ich hab jetzt keinen Nerv mehr dafür.“

Mit diesen Worten stand Eko auf, stellte sein Buch zurück, bevor er seine Tasche packte und sie anschließend schulterte.

„Wir sehen und dann morgen.“

„Warte. Du… ähm… ach vergiss es, ist nicht so wichtig. Bis morgen.“

„Tschau.“

Der Grünhaarige ging und hinterließ eine seltsame Unruhe in dem Kleineren.

Irgendetwas hatte diese Neuigkeit in ihm ausgelöst, ein undefinierbares Gefühl, auf Grund dessen er sich in der Beziehung mit Tanabe so gar nicht mehr wohl fühlte.

Er musste dringend mit ihm reden.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

„Ich will die Trennung.“

„Hä“, verwirrt schaute Tanabes seinen baldigen Exfreund an.

Er war gerade erst zur Pause raus gekommen und hatte Matzu eigentlich zur Begrüßung küssen wollen, als dieser es mit seinen Worten verhinderte.

„Eko hat mir gestern gesagt, dass er und Minoru sich getrennt haben, ihre Verliebtheit ist wohl abgeflaut.“

„Ah, dann willst du also Schluss machen, weil dein Liebster wieder frei ist“, grinste der Schwarzhaarige.

„Er ist nicht mein Liebster, wie oft soll ich dir das noch sagen“, fauchte der Kleinere, wurde dabei leicht rot um die Nase.

„Warum willst du sonst Schluss machen?“

„Ach ich weiß doch auch nicht“, seufzte Matzu, ließ sich auf die Bank sinken: „Seit Eko mir gesagt hat, dass er von Minoru getrennt ist, hab ich so ein komisches Gefühl. Ich bin ganz unruhig, besonders wenn ich daran denke, dass wir zusammen sitzen. Ich konnte mich eben kaum auf den Unterricht konzentrieren…“

„Da haben wir’s doch, du bist in ihn verliebt. Solange er einen Freund hatte, wusstest du es gibt eh keine Chance, aber jetzt wo er wieder solo ist, könntest du durchaus mit ihm zusammen kommen und das macht dich nervös. Du willst ihm gefallen.“

Verlegen blickte der Kleinere zur Seite, erwiderte nichts auf die Erläuterung des Schwarzhaarigen.

Dieser hingegen grinste wissend: „Du fauchst ja gar nicht. Heißt das du siehst es endlich ein? Komm schon, ist doch nicht schlimm. Außerdem erklärt es doch deine seltsame Rachemethode ihn eifersüchtig mit mir zu machen.“

„Hm“, brummte Matzu nur.

Stimmte das?

Hatte Tanabe wirklich recht und er war verliebt?

Hatte er es nur verleugnet?

Na ja, ein Wunder wäre es nicht.

Der kleinere Kon-Bruder war vorher noch nie verliebt gewesen und Ekos anfängliche Avancen wirkten nicht gerade ernst gemeint.

Und nun?

Was kam noch mal gleich nach der Einsicht?

Er konnte doch wohl schlecht zum Grünhaarigen hingehen und ihn nach einem Date fragen.

Nein, das würde er sich niemals trauen.

Seufzend lehnte er sich an die Hauswand der Schule, dachte zurück an die Momente in denen er und Eko sich näher gekommen waren.

So kam er auch unwillkürlich auf seinen Geburtstag zurück.

Der Ältere hatte sich wegen ihm so viel Mühe gegeben und… sie hatten sich geküsst…

Matzus Wangen röteten sich, als er sich diese Erinnerung besonders deutlich ins Gedächtnis rief, unbewusst mit den Fingern der rechten Hand seine Lippen berührte.

„Sag mal, wen willst du da eigentlich verführen?“

Erschrocken zuckte der Jüngere zusammen, wurde sich bewusst, was er da eigentlich gerade tat.

Tanabe hingegen lachte nur: „Mann, du bist echt mehr als verknallt, leg dich bloß ins Zeug, damit ihr Beiden endlich zu Potte kommt.“

„Tanabe!“

Der Schwarzhaarige bemerkte, wie Eko raus kam und automatisch zu ihnen rüber blickte.

Verschmitzt grinsend legte er einen Arm um Matzu - neben dem er inzwischen saß - und hauchte ihm ins Ohr: „Geh doch zu ihm rüber und lass dich mal so richtig von ihm nehmen.“

Kaum hatte der Lilahaarige begriffen, was ihm der Größere da zugeflüstert hatte, wurde er knall rot, stieß seinem EX den Ellenbogen in die Seite.

„Du bist ein Mistkerl!“

Tanabe lachte nur und knuddelte den Jüngeren, tat dies mit voller Absicht vor den Augen des Grünhaarigen, um diesen ein wenig anzustacheln, damit er sich allmählich mal richtig bemühte.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Nichts ahnend war Eko raus auf den Schulhof gegangen, hatte wie immer als erstes zu seinem Mäuschen rübergeblickt.

Doch was er da sah, ließ sein Herz verkrampfen.

Dieser verdammte Ohara machte sich gerade wieder an seinen Matzu ran, flüsterte ihm wohl irgendetwas anzügliches ins Ohr, da der Lilahaarige plötzlich knall rot angelaufen war und dem Anderen seinen Ellenbogen in die Seite rammte.

Davon ließ Ohara sich aber offensichtlich nicht stören, sondern flauschte den Kleineren noch mal so richtig.

Dieses Bild gefiel Eko so gar nicht, es tat weh mit ansehen zu müssen, wie der Junge - in den er so verliebt war - mit einem Anderen rumschäkerte.

Auf einmal traf ihn der Blick des Schwarzhaarigen.

Er war stechend und schien ihn förmlich herauszufordern.

Na gut, wenn er es nicht anders sollte, Eko würde sich ab sofort eh nicht mehr zurück halten.

Egal wie, er würde sein Mäuschen schon noch erobern.
 

„Hey, alles klar“, riss ihn plötzlich eine vertraute Stimme aus seinen Gedanken, bevor ihm eine warme Hand auf die Schulter klopfte.

„Ach Toshi, dein Bruder macht schon wieder mit diesem Ohara rum“, seufzte der Grünhaarige theatralisch.

„Ach was, für mich sieht es eher so aus, als ob Ohara sich an Matzu vergreift.“

„Kommt doch aufs Selbe raus.“

„Jetzt murr nicht, sondern bemüh dich lieber.“

„Klar, aber ich kann ja wohl kaum zu ihm rüber gehen und ihn von diesem Kerl wegzerren!“

Vorwurfsvoll blickte er den Älteren an, der nur seufzend den Kopf schüttelte: „So kannst du es natürlich nicht machen. Aber an sich musst du langsam mal Einsatz zeigen.“

„Ich weiß, aber überstürzen kann ich es auch nicht, ich will ihn schließlich erobern und nicht verschrecken.“

„Schon klar. Komm jetzt, mein Füchslein wartet.“

„Gott, allmählich nervt ihr.“

„Du bist ja nur neidisch.“

„Ja~“, gab der Grünhaarige gedehnt zu, machte dabei ein Gesicht, wie ein getretener Hund.

„Ach nun schau nicht so, das packst du schon“, lachte Satoshi, wuschelte seinem besten Freund aufmunternd durch die Haare.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Gelangweilt stand Eko am Rand des Volleyballfeldes, als sich auf einmal der jüngere Kon-Bruder bei ihm einharkte.

Mit leicht geröteten Wangen und gesenktem Blick erklärte er: „Ich möchte mich noch mal bedanken, für deine schöne Geburtstagsüberraschung und vielleicht… vielleicht könnten wir ja mal zusammen in die Stadt gehen oder irgendwas anderes machen?“

„Du willst Zeit mit mir verbringen?“

Überrascht schaute der Grünhaarige Matzu an, der nur noch verlegener wurde.

„Na ja, du meintest doch, dass du gerne wieder mehr Zeit mit mir verbringen würdest. O.. oder?“

„Ja, natürlich will ich das, ich bin nur ein bisschen überrascht. Ich hab nicht damit gerechnet, dass du plötzlich zu mir kommst und schon gar nicht, dass du dich so niedlich an mich hängst“, grinste Eko, woraufhin ihn der Kleinere los ließ.

„Ach du bist blöd, dann gehen wir eben nicht zusammen in die Stadt“, murrte Matzu und wollte schon wieder gehen, als der Ältere ihn von hinten umarmte.

„Lauf nicht weg. Ich wollte dich nicht ärgern. Du weißt doch, wie ich bin und… na ja, ich würde gerne mit dir in die Stadt gehen.“

„Dann lass uns doch morgen nicht in die Bibliothek gehen, sondern stattdessen bummeln.“

„Sehr gerne.“

Matzus Wangen brannten nur so, als er die Hände auf die Arme des Größeren legte, der sich kaum merklich mit ihm hin und her wiegte.

Es fühlte sich einfach nur toll an so umarmt zu werden.

Die Wärme des Grünhaarigen tat so gut und fühlte sich so vertraut an.

Am liebsten hätte er die Augen geschlossen und einfach nur Ekos Nähe genossen, doch das wäre viel zu auffällig gewesen.

Wenn er sich nicht bald wehrte, dann konnte er dem Älteren gleich sagen, was er empfand.

Das wollte er jedoch erst, wenn er sich sicher war, dass er eine Chance, eine echte Chance hatte.

Selbst wenn Eko ihm schon von Anfang an Avancen gemacht hatte und er jetzt wieder solo war, hieß das ja noch lange nicht, dass er es auch ernst meinen würde.

Und wenn der Lilahaarige sich schon auf eine richtige Beziehung einlassen würde, dann wollte er auch echte Gefühle entgegen gebracht bekommen.
 

Eko ging es währenddessen nicht anders, er wollte den Kleineren nie mehr los lassen.

Jedoch wusste er, dass sein Mäuschen diesen kleinen Übergriff nicht lange stillschweigend über sich ergehen lassen würde.

Wenn der Jüngere ihm nur schon gehören würde, dann könnte er seinen Wildfang so lange und so oft er wollte umarmen.
 

Widerwillig schob Matzu schließlich die Hände des Größeren weg und befreite sich aus der Umarmung.

„Ich denke das reicht jetzt, du alte Klette.“

„Tu doch nicht so, es hat dir doch gefallen“, grinste der Ältere keck, legte dabei die Hände auf Matzus schmale Hüften und schmiegte den Oberkörper an seinen Rücken.

„Das hättest du wohl gerne, was? Vergiss es und nimm bloß deine Pfoten weg, sonst überleg ich’s mir vielleicht noch mal mit meinem Angebot.“

„Aber das wäre doch viel zu schade, ich reiß mich auch ab jetzt zusammen… vielleicht.“

„Blödmann“, murrte der Lilahaarige und stieß ihm den Ellenboden in die Rippen.

„Au, kleiner Brutalo.“

„Sei nicht so ein Weichei“, antwortete der Kleinere daraufhin nur, ohne sich umzudrehen, während er sich gemächlich auf den Weg zur anderen Spielfeldseite machte.

„Hey, unsere Verabredung steht aber, oder?“

Ein verlegenes Lächeln legte sich auf Matzus Gesichtszüge, als er sich noch mal kurz halb zum Grünhaarigen umdrehte: „Klar doch, ich freu mich.“

‚Und ich erst’, dachte Eko glücklich, das war die Gelegenheit seinem Liebling näher zu kommen.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

„Können wir gleich los“, fragte Matzu seinen Freund, nach dem sie das Schulgebäude verlassen hatten: „Oder willst du noch mal nach Hause?“

„Meinetwegen können wir gleich, was essen können wir immerhin auch in der Stadt.“

„Genau“, fiepte der Kleinere, wollte sich schon wieder bei Eko einharken, als ihm bewusst wurde, wie untypisch das für ihn wäre.

„Dein Freund schenkt dir wohl noch nicht genug Aufmerksamkeit, was?“

„Wieso?“

Verständnislos blickte der Kleinere seinen Begleiter an, der hingegen schmunzelnd nach Matzus Hand griff.

„Na du wolltest dich doch gerade bei mir einharken.“

„Ach das, das wird nur Gewohnheit gewesen sein, das mache ich ja bei Tanabe auch immer, wenn wir zusammen unterwegs sind. … Ähm, warum hältst du meine Hand?“

„Na damit du mir nicht verloren gehst.“

„So ein Quatsch“, brummte der Lilahaarige, machte aber keine Anstalten seine Hand zurück zu ziehen.

Schweigend machten sie sich gemeinsam auf den Weg, bemerkten auf Grund ihrer eigenen Nervosität nicht, dass sie gleichermaßen verlegen waren.

Jeder, der die Beiden sah, dachte wohl das gleiche, nämlich dass sie ein frisch verliebtes Pärchen waren, nicht ahnend, wie kompliziert es sich die Zwei in Wahrheit machten.
 

Eine halbe Stunde später standen Matzu und Eko in der Mangaabteilung der Buchhandlung.

Neugierig blickte der Grünhaarige seinem Mäuschen über die Schulter, schmiegte sich absichtlich nahe an ihn ran: „Ich wusste gar nicht, dass du auf Mangas stehst.“

„Dann weißt du es eben jetzt. Aber ehrlich mal, wo hast du denn hingeschaut, wenn du in meinem Zimmer warst, dass du das nicht bemerkt hast?“

„Ich hatte eben nur Augen für dich“, raunte ihm der Ältere mit rauchiger Stimme ins Ohr, was einen kleinen Schauer durch Matzus Körper wandern ließ.

„Du bist ein elender Süßholzraspler und jetzt rück mir nicht so auf die Pelle.“

„Ach, gib doch zu, wie sehr du es genießt“, säuselte Eko breit grinsend.

„Das hättest du wohl gerne, du bist echt unverbesserlich.“

„Ich weiß.“

„Grins bloß nicht noch so frech.“

„Ich kann gar nicht anders als mich zu freuen, wenn ich mit dir zusammen bin.“

Der Lilahaarige hatte das Gefühl als wären eine ganze Horde Schmetterlinge in seinem Bauch erwacht und sein Herz begann einen Ticken schneller zu schlagen.

„Hey, du musst doch nicht gleich so nervös werden, ich fresse dich schon nicht auf, zumindest nicht ohne Erlaubnis“, lachte der Größere, woraufhin Matzu sein Buch zuschlug, es zurück stellte und sich anschließend von Eko los machte.

„Du bist ein Blödmann. Dabei dachte ich schon du wärst ein bisschen reifer geworden.“

„Oh, das bin ich, willst du’s nachprüfen?“

Grummelnd schaute der Kleinere seinen Freund kurz an, bevor er die Buchhandlung verließ.

‚Und in so Etwas musste ich mich verlieben? Womit hab ich das nur verdient?’

„Hey, jetzt warte doch Mäuschen. Welches Genre magst du denn am liebsten?“

„Mehr die Richtung Fantasy, so lange es nicht zu übertrieben ausfällt“, erklärte der Kleinere immer noch ein bisschen verstimmt.

„Ach Ma-chan, jetzt sei doch nicht beleidigt, ich meins ja nicht böse. Ich ärger dich nur manchmal gerne ein bisschen, weißt du doch.“

„Ja, ja, du oller Quälgeist. Komm, das Wetter wird immer schlechter, suchen wir uns doch ein schönes Café, mir wird langsam auch kalt.“

„Na dann los, immerhin will ich ja nicht, dass du wieder krank wirst.“

Der Grünhaarige legte einen Arm um Matzus Schultern und wollte sich gerade mit ihm in Bewegung setzen, als er plötzlich Ohara nicht weit von ihnen entdeckte.

Doch er war nicht allein, an seinem rechten Arm hing Yuta, was nicht gerade so aussah, als wären sie nur Freunde.

„Sieh dir das an! Das darf doch wohl nicht wahr sein! Dieser Scheißkerl trifft sich hinter deinem Rücken ganz ungeniert mit Yuta!“

Erschrocken wandte der Jüngere sich um, er hatte völlig vergessen, das ihr Date - welches er selbst eingefädelt hatte - am gleichen Tag war.

„Na warte, dem werde ich was erzählen! Ich lasse es nicht zu, dass dich jemand so mies behandelt!“

Wutendbrand wollte Eko schon auf den Schwarzhaarigen losstürmen, als der Kleinere ihn am Arm packte: „Nein! Lass ihn, wir sind doch gar nicht mehr zusammen!“

„Ihr habt euch getrennt? Wann?“

Perplex starrte der Ältere seinen Liebling an, der leicht panisch wirkte.

„Erst vor ein paar Tagen.“

„Und dann macht dieser Kerl einfach gleich mit dem Nächsten rum? Dem geht’s wohl zu gut! Warum hast du mir bloß nichts gesagt?“

„Ich…“

Betreten senkte der Lilahaarigen den Kopf.

„Der kann was erleben!“

„Wie? Eko bleib da!“

Der Kleinere rannte Eko nach, der erneut wütend auf Tanabe losgestürmt war und hielt ihn zurück.

„Lass das! Wir waren doch nie richtig zusammen! Das war nur eine Scheinbeziehung!“

Entsetzt blieb Eko stehen, schaute den Jüngeren verwirrt an: „Eine was?“
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Ach ja, da hat der Kleine sich wohl irgendwie verplappert *fies grins*kicher*

Na mal sehen, was draus wird, ne? ^.~
 

*sich verbeug*

Daaaaaanke, dass es beim letzten Kapi wenigstens wieder 6 Kommis waren, das freut mich sehr ^^

Natürlich auch ein riiiiiiesen Danke an alle, die mein FF lesen ^^
 

*alle leser knuddel*

*knabberzeug hinstell*
 

eure luci-maus ^^

Aufgeflogen

~ „Lass das! Wir waren doch nie richtig zusammen! Das war nur eine Scheinbeziehung!“

Entsetzt blieb Eko stehen, schaute den Jüngeren verwirrt an: „Eine was?“ ~
 

Erschrocken schlug Matzu sich die Hand vor den Mund.

In dem Versuch den Grünhaarigen aufzuhalten, hatte er völlig vergessen auf seine Worte zu achten.

Doch nun war es zu spät, er hatte sich so richtig verplappert.

Da würde ihm keine Lüge mehr raus helfen, egal wie überzeugend er rüber kam, der Ältere würde wissen, dass es nur gelogen war.

„Jetzt red schon! Was soll das heißen es war nur eine Scheinbeziehung?!“

Eko wusste nicht was er empfinden sollte, purer Chaos herrschte in seinem Innern, alle Gefühle überschlugen sich nahezu, doch das im Augenblick vorherrschendste war wohl die blanke Wut.

Wieso tat Matzu so etwas?

Wieso erfand er eine Beziehung?

Was hatte er damit bezweckt?
 

Aufgebracht packte er den Jüngeren am Arm, der eingeschüchtert wirkte und stammelte: „I… ich… ich war so eifersüchtig… du… du hattest plötzlich nur… nur noch Minoru im Kopf…“

„Und da ziehst du los und suchst dir einen Scheinfreund?!“

„Na ja, ich wollte dir weh tun, wie du mir weh getan hast. Du… du solltest auch eifersüchtig werden…“

„Bist du total bescheuert? Was geht nur in deinem Kopf ab? Du kannst doch nicht einfach mit irgendeinem Kerl rummachen! Hast du etwa auch noch mit ihm geschlafen?!“

„Nein, ich…“

„Und wer hat Schluss gemacht?! Er, weil er deine Spielereien satt hatte?!“

„Nein! Ich hab’s beendet, wir sind nur noch Freunde! Eko, es tut mir leid, ich tue so was bescheuertes nie wieder! Aber… Eko ich… ich mag dich!“

„Ja na klar, als ob ich dir das jetzt noch abnehmen würde! Außerdem, warum solltest du plötzlich was für mich empfinden, wo dir meine Nähe doch vorher so zu wider war?! Vergiss es, selbst wenn es wahr wäre, du bist für mich ein für alle Mal unten durch! Ich hab keinen Bock mehr auf dich! Wenn du nicht gerade jemanden aus Eifersucht bedrohst, dann schmiedest du irgendwelche Intrigen! Ich kann dir zwar nicht dauerhaft aus dem Weg gehen, da wir in einer Klasse sind, aber ich rate dir halt dich fern, verschon mich mit deiner Nähe! Und unsere Freundschaft ist hiermit auch beendet!“

Wutendbrand stürmte der Ältere davon, ließ sich nicht von Matzus verzweifelten Rufen - er möge doch warten und ihn alles erklären lassen - zurückhalten.

Stattdessen blieb der Lilahaarige einsam zurück, während sich Tränen ihren Weg über seine Wangen bahnten.

Er hatte sich alles kaputt gemacht.

Jetzt hatte er Eko verloren und so, wie dieser ausgetickt war, bestand dieses Mal eine noch geringere Chance sich mit ihm auszusöhnen, als bei der Geschichte damals mit Tatsumi.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Weinend sank Matzu auf einer der Bänke im Park nieder, es hatte begonnen in Strömen zu regnen, doch das interessierte ihn im Augenblick wenig.

Er war völlig verzweifelt.

Was sollte er denn jetzt nur tun?

„Hey, dich trifft man wohl immer nur am heulen, was?“

Erschrocken blickte Matzu auf und erkannte Chika, die in einem schicken braunen Kleid, mit passender Jacke, Hut und Handtasche vor ihm stand, eine Hand in die Seiten gestemmt und mit der Anderen einen Regenschirm über sie beide haltend.

„Chika? Was machst du denn hier?“

„Das frag ich dich. Wieso heulst du schon wieder, es ist doch nicht etwa immer noch wegen diesem süßen Rotschopf, oder?“

„Nein, deswegen haben wir uns wieder vertragen, aber ich hab neuen Mist gebaut.“

„Ach du Unglücksrabe. Na los, rück mal ein Stück, ich hab zwar eigentlich ein Date, aber Kono kann ruhig noch ein bisschen warten.“

Fröhlich, wie eh und je, setzte sie sich neben den Jüngeren, nahm ihre Tasche auf den Schoß und befestigte den Regenschirm an der Bank, damit sie ihn nicht die ganze Zeit halten musste.

„Na dann leg mal los, was hast du wieder angestellt?“

„Ich will dich nicht aufhalten.“

„Paperlapap, jetzt bin ich eh neugierig.“

Etwas unbeholfen wischte Matzu sich die Tränen weg, begann mit belegter Stimme zu erklären: „Nachdem wir uns wegen der Sache mit Tatsumi vertragen haben, hat Eko… ähm, der…“

„Ich weiß schon, der freche Grünhaarige“, quiekte Chika breit lächelnd.

„Er hat jemanden kennen gelernt, jemand der neu auf unserer Schule war, noch dazu zwei Jahre jünger als er. Der Kleine heißt Minoru und ist so ein süßes Blondchen mit großen blauen Augen. Inzwischen hab ich ihn ganz gern, wir sind Freunde, doch zu Anfang war er mir einfach nur ein Dorn im Auge. Er hat mich wahnsinnig vor Eifersucht gemacht, er hat mir meinen Eko mit einem Augenaufschlag weggenommen…“

„Oh, dann bist du also bis über beide Ohren in Eko verliebt? Siehst du, ich hab dir doch damals gesagt, du sollst dir über deine Beziehung zu ihm klar werden. Da hab ich ja wieder mal voll recht gehabt.“

Vergnügt verharkte sie die Hände ineinander und stützte ihr Kinn darauf.

„Also liegt dein Problem bei diesem Minoru?“

„Nein, ich hab ja gesagt wir sind jetzt Freunde und Eko ist inzwischen auch nicht mehr mit ihm zusammen. Wir hatten sogar so was ähnliches, wie ein Date vorhin.“

„Aber? Komm schon, was hast du angestellt?“

Chika war sichtlich scharf darauf mehr zu erfahren, es war ja immerhin auch ihre Lieblingsbeschäftigung alles zu wissen, was es an Tratsch gab, jedoch klatschte sie es nicht weiter.

Sie meinte das wäre unter ihrem Niveau und müsste einfach nicht sein, immerhin ging man mit dem Leid der anderen nicht hausieren.

Man behielt brav für sich, was man erfuhr.

Ja, der Meinung war sie, was die Braunhaarige aber ganz offensichtlich nicht davon abhielt neugierig nachzufragen, wenn sie bemerkte, das jemanden etwas bedrückte.
 

„Weil ich so eifersüchtig war, dass Eko mich kaum noch beachtete, obwohl er vor Minorus Erscheinen nur Augen für mich hatte, suchte ich mir kurzerhand einen Scheinfreund.“

„Wow, so was tust du? Hätte ich ja ehrlich nicht von dir gedacht, ganz schön intrigant, was?“

„Ja“, gab der Kleinere leidend zu: „Das hat mir Eko auch schon gesagt. Als ich erfahren hab, dass Eko mit Minoru Schluss gemacht hat, hab ich mich auch von meinem Scheinfreund getrennt. Das blöde war nur, dass Eko davon noch nichts wusste und ihn vorhin mit einem anderen Jungen gesehen hat. Er hatte ein Date und das zu allem Überfluss auch noch, weil ich es arrangiert habe. Ich Volltrottel hab total verpeilt, das beides am selben Tag stattfindet und dann hab ich mich in meiner Panik auch noch verplappert.“

„Panik“, fragte die Braunhaarige mit großen Kulleraugen.

„Na ja, Eko wollte auf meinen Ex losgehen, weil er dachte der betrügt mich.“

„Oh, wie nobel von ihm, total süß, aber auch irgendwie bescheuert, ’ne?“

„Ja… Chika, was mache ich denn jetzt nur? Er hat mir die Freundschaft gekündigt und will nichts mehr mit mir zu tun haben.“

„Tja, da hilft wohl nur sich hartnäckig zu entschuldigen. Du musst ihm beweisen, dass es dir wirklich leid tut und ihm richtig erklären, warum du so gehandelt hast. Ich gehe doch recht in der Annahme, dass er dich vorhin nicht wirklich aussprechen lassen hat?“

„Nein, hat er nicht. Er war viel zu wütend.“

„Wohl eher verletzt, aber na ja, zuerst zeigt man wohl Wut.“

Sie sagte das so leichthin, dass der Kleinere versucht war ihr zu glauben, dass er Eko mit Beharrlichkeit schon zurück gewinnen würde.

Doch schnell ergriff wieder Angst von seinem Herzen: „Und wenn das alles nichts bringt? Ich mag ihn doch…“

„Mögen oder lieben“, fragte Chika breit grinsend, woraufhin Matzu den Blick senkte und verlegen grummelte: „Lieben.“

„Na siehst du, sag ihm das und wenn er dir nicht zuhört, dann versuchs immer wieder, bis er es tut. Er kann dir nicht ewig davon laufen.“

„Und wenn ich das nicht durchhalte?“

„Dann liebst du ihn nicht genug.“

„Das tue ich“, entrüstete sich der Lilahaarige, blickte die Ältere mit aufgerissen Augen an.

Diese schlug ihm lachend auf den Rücken: „Dann nimm deinen Mut und all deine Kraft zusammen und sei hartnäckig.“
 

„Chika! Da bist du ja! Ich hab dich schon gesucht!“

Ein junger Mann, etwa in Chikas Alter mit schwarzen Haaren kam völlig durchnässt auf die Beiden zu.

„Schrei hier nicht so rum, wir hatten eine Krisensitzung“, fiepte die Gesuchte lässig.

„Und ich bin fast verrückt geworden vor Sorge, du kommst sonst nie zu spät und jetzt ist fast eine Stunde vergangen.“

„Oh, tatsächlich, wie die Zeit doch vergeht. Entschuldige Kono, meinetwegen können wir jetzt.“

Sie stand auf, befreite ihren Schirm aus der Bank und hielt ihn über sich und ihr Date: „Du siehst aus, wie ein begossener Pudel, ich glaube wir müssen erst noch mal zu dir, bevor wir ins Kino gehen können, der Film hat ja eh schon angefangen. So, und du machst den Kopf hoch und strengst dich an, ja? Glaub mir, du schaffst das schon Matzu.“

Keck zwinkerte sie dem verdatterten Jungen zu, bevor sie sich bei ihrem durchnässten Date einharkte und mit ihm losschlenderte.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Währenddessen war der Grünhaarige zu seinem Fuchs nach Hause gerannt, um sich bei diesem über Matzus - in seinen Augen - Verrat an ihrer Freundschaft auszulassen.

Dieser hatte, wie in letzter Zeit so oft seinen Freund zu Besuch und lag schmusend mit ihm auf dem Bett, als der Ältere ins Zimmer gestürmt kam.

„Tatsumi! Ich muss dringend mit dir reden!“

Verwirrt schauten die Beiden den Eindringling an.

„Was ist denn passiert? Du bist ja völlig außer Atem“, entgegnete der Rotfuchs behutsam.

„Es geht um Matzu! Was er sich dieses Mal geleistet hat, werde ich ihm niemals verzeihen! Als ich davon erfahren habe, weil dieser Idiot sich auch noch selbst verquatscht hat, hab ich ihm gleich die Freundschaft gekündigt! Ich würde ihn am liebsten nie wieder sehen“, erklärte der Atemlose, fuchtelte dabei wild mit den Armen rum.

Böses ahnend blickten die Sitzenden sich kurz an, bevor Satoshi fragte: „Was hat mein Bruder denn angestellt? Was ist so schlimm, dass du gleich so heftig reagierst?“

„Das glaubt ihr nicht! Diese intrigante Schlange war nie wirklich mit Ohara zusammen! Das war nur eine Scheinbeziehung, weil es den Herrn gestört hat, dass ich mit Minoru zusammen war! Ist das zu fassen?!“

„Na ja“, bedrückt suchte Tatsumi die Nähe des Ältesten, er hielt es nicht für richtig jetzt so zu tun als hätten sie von nichts gewusst.

Sie mussten reinen Tisch machen, würde der Grünhaarige es nämlich irgendwann durch Zufall rausfinden, dann würde er ihnen das sicher nicht verzeihen, so bestand immerhin noch eine Chance dafür.

„Was soll das heißen na ja“, grollte Eko, er fühlte sich gerade buchstäblich verarscht.

Erst erfuhr er von dieser Scheinbeziehung und jetzt druckste sein bester Freund auch noch so seltsam rum, er hatte es doch nicht etwa… gewusst?

Nein, das konnte doch nicht sein!

Das hätte er ihm doch gesagt… oder?

Entsetzte dunkelbraune Augen blickten die beiden Freunde abwechselnd an.

Das durfte einfach nicht wahr sein.

Es konnten ihn doch nicht alle auf einmal hintergehen!

Da dachte er einmal in seinem Leben alles würde sich zum Guten wenden, er hätte Freunde gewonnen und demnächst auch seine Liebe und dann wurde er so bitterlich enttäuscht?
 

„Eko, bitte lass es uns erklären“, setzte der Kleinere schließlich an, der bemerkt hatte, was in dem Grünhaarigen vor sich ging, was sich für Gedanken in ihm abspielten.

„Nein… nein… das darf doch wohl nicht…“, stammelte Eko mit dünner Stimme.

„Es tut uns leid, wir fanden es ja auch nicht in Ordnung, was Matzu da gemacht hat, aber…“

„Was aber“, fauchte der Grünhaarige: „Um es mir zu sagen, ward ich euch zu fein, oder was?! Ich dachte wir wären Freunde! Dass Toshi es mir nicht sagt kann ich ja irgendwo noch nachvollziehen, Matzu ist sein kleiner Bruder, was nicht heißen soll, dass ich auf ihn weniger wütend bin, aber du?! Ausgerechnet du?! Tatsumi, du weißt doch, wie wichtig mir deine Freundschaft ist! Wie kannst du mich da so belügen?!“

„Ich hab nicht gelogen, ich…“

„Ja, du hast Matzus Lüge nur nicht aufgeklärt, aber das ist genauso schlimm, wie lügen! Es ist nur Haarspalterei das beides voneinander zu trennen!“

„Jetzt lass es uns doch bitte erklären“, bat Satoshi den wütenden Freund.

„Nein, ich will nichts mehr von euch allen hören, ihr könnt mich alle mal! Sucht euch doch einen anderen Dummen!“

Voller Wut und unbändiger Enttäuschung stürmte Eko aus dem Zimmer.
 

„Nein Eko, jetzt warte doch!“

Der Rotfuchs wollte ihm schon nachlaufen, als Satoshi ihn am Arm festhielt.

„Warte, lass ihn sich erst mal beruhigen.“

„Aber…“

„Ich weiß, aber es ist besser so.“

Bedrückt ließ der Jüngere sich zurück aufs Bett sinken, wo er sogleich von dem Lilahaarigen auf den Rücken gelegt und geküsst wurde.

„Sa-chan, nicht jetzt“, maunzte der Kleinere, während Satoshi sein Hemd aufknöpfte und die schlanke Brust zu küssen begann.

„Ich hab echt Angst unsere Freundschaft damit ruiniert zu haben…“

„Keine Sorge, du weißt doch, wie Eko ist. Nach einer Weile regt er sich wieder ab und dann lässt er es sich sicher von uns erklären.“

„Und wenn nicht, er schien dieses Mal so… so… ich meine ich hab ihn noch nie so verletzt gesehen, dabei gab es schon oft Momente, in denen ich ihn getröstet habe.“

„Ja, ich hab’s auch bemerkt, aber es hilft ja doch nichts, wenn du dir jetzt dein hübsches Köpfchen zerbrichst. Lassen wir ihn bis Montag erst mal in Ruhe und versuchen dann in der Schule noch mal mit ihm zu sprechen.“

Wieder neigte der Lilahaarige sich nach unten, küsste die weiche Haut, streich zärtlich mit den Händen darüber.

„Hey, was machst du da eigentlich?“

„Dich ablenken“, kam es mit unschuldiger Miene vom Älteren, der ihn kurz darauf in einen erneuten Kuss verwickelte.

Diesen genoss Tatsumi zwar, dennoch spukten ihm zu viele andere Dinge im Kopf herum, als dass er sich richtig hätte fallen lassen können.

„Machst du dir denn gar keine Gedanken“, fragte er aus diesem Grund, nachdem sie sich wieder voneinander gelöst hatten.

„Doch natürlich“, seufzte Satoshi, ließ sich auf die Brust seines Fuchses sinken und schmiegte sich eng an ihn.

„Besonders um Matzu mach ich mir Sorgen, er ist nicht so stark, wie er immer tut.“

„Ja, eigentlich ist er ein Sensibelchen.“

„Genau“, lachte der Ältere, bei dem auch der Rothaarige mit einstimmte.

Jedoch verstummten sie schnell wieder, seufzten.

„Ob irgendwann mal Ruhe einkehrt?“

„Vielleicht, wenn die Zwei endlich zueinander gefunden haben Füchslein.“

„Ich glaube selbst dann nicht, du kennst doch unsere Zankäpfel.“

„Hast recht“, schmunzelte der Größere, ließ sich umarmen.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Eko hingegen hatte sich inzwischen zu seinem Häschen geflüchtet, ihm alles erzählt und sich vor allem von ihm trösten lassen.

Nun lag er mit dem Kopf - halb mit dem Oberkörper - auf Minorus Schoß, sog dessen Wärme tief in sich auf, konzentrierte sich auf die streichelnde Hand, die immer wieder über seinen Arm fuhr.

Er wollte nicht mehr darüber nachdenken warum sie ihn alle so hintergangen hatten, wollte nicht mehr versuchen zu verstehen.

Das Einzige was er wollte war vergessen, diesen unbändigen Schmerz in seinem innern ausmerzen.

Doch das ging nicht so einfach, er wollte nicht nachlassen, wollte keine Ruhe geben, wollte ihn offensichtlich nicht vergessen lassen.

Wieder einmal quälte ihn die Frage, wie es weiter gehen sollte, wie er sich in Zukunft verhalten sollte.

Eine Frage, auf die er nur eine Antwort hatte, keine zufrieden stellende, aber doch besser als völlig planlos zu sein fand er.

Diese Antwort resultierte aus seinen derzeitigen Gefühlen, also entschied er sich schlichtweg dafür Matzu nur noch, wenn es zwingend notwenig war gegenüber zu treten und auch die anderen beiden Verräter in Zukunft zu meiden.

Immer wieder sagte er sich, dass er solche Freunde nicht brauchte, Freunde die ihn nur hintergingen, ihm ihre Freundschaft nur vorgaukelten.

Tja, dann blieb ihm wohl wieder nur ein einziger Mensch, der dieses Mal nicht Tatsumi hieß, sondern Minoru.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Als Satoshi abends in sein Zimmer kam, saß bereits Matzu auf seinem Bett, wartete weinend auf ihn.

„Ma-chan, warum bist du denn nicht zu Tatsumi gekommen“, fragte der Ältere als er sein Bruderherz so offensichtlich fertig mit den Nerven erblickte, breitete einladend seine Arme aus.

Dieser stand ruckartig auf, stürzte sich in die ihm angebotene Umarmung.

„Ich wollte euch doch nicht stören, ich bin selbst schuld an dieser Situation.“

„So ein Quatsch, wenn es dir schlecht geht, dann kommst du gefälligst zu uns, egal ob du schuld bist oder nicht. Okay?“

„Ja“, schniefte Matzu, drückte sich noch näher an den Größeren, der ihn liebevoll im Nacken krauelte.

„Gut. … Willst du reden?“

„Nein, nur festhalten.“

„Okay… nur festhalten…“
 

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Eigentlich hatte ich nicht vor Chika ein zweites Mal auftreten zu lassen, aber als ich dieses Kapi schrieb, fand ich es würde einfach gut passen ^^

Hoffe es hat euch wieder gefallen und ihr hinterlasst mir einen kleinen Kommi ^.~
 

*eistruhe wieder aufstell*

*'bedient euch'-schild dran kleb*
 

eure luci-maus ^^

Starrsinn und Wut

Hi, dieses Mal schnell etwas vor weg ^^
 

Eigentlich wollte ich das schon beim letzten Kapi am Schluß verkünden, aber ich totales Plüschi hab's natürlich vergessen und jetzt erst gemerkt -_-
 

Lange Rede, kurzer Sinn, ich hab ein Special zu 'Gebrüder Kon' rausgebracht, das ihr unter diesem Link findet:
 

http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/337675/195834/
 

Wer es lesen möchte, dem empfehle ich es vor diesem Kapi zu tun, muss aber natürlich nicht, nur wer mag ^^

So, jetzt aber viel Spaß beim neuen Kapi!! ^.^
 

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Mit einem mulmigen Gefühl betrat Matzu am Montagmorgen den Klassenraum kurz nach seinem Bruder und dem Rotfuchs.

Nur langsam trottete er auf seinen Platz neben dem Grünhaarigen zu, der bereits saß.

Es kostete ihn seinen ganzen Mut, wusste er doch nicht, wie Eko auf ihn reagieren würde, nachdem er von der Scheinbeziehung erfahren hatte und ausgetickt war.

Schließlich war der kleine Raum aber doch durchquert und er ließ sich zaghaft auf dem Stuhl nieder.

„Was glaubst du tust du da“, grollte sein ehemaliger Freund sogleich, blickte ihn mit stechenden Augen an.

„I… ich… was meinst du?“

„Frag doch nicht so blöd. Glaubst du ich lass dich noch neben mir sitzen, nach allem was du dir geleistet hast? Mach gefälligst die Fliege!“

„Aber… aber das ist doch mein Platz, wo soll ich denn hin?“

„Mir doch egal, mach dir ’nen Kopf“, schnauzte der Ältere.

Nervös blickte der kleinere Lilahaarige sich im Raum um, vorne rechts - von der Klasse aus - war noch ein Platz frei, doch er wollte nicht dort sitzen.

Der Junge, neben dem er dort sitzen müsste roch fürchterlich nach Schweiß und war auch charakterlich nicht besonders beliebt.

„Jetzt verzieh dich endlich“, knurrte Eko erneut, stieß den Kleineren unwirsch an der Schulter von seinem Platz.

„Ich… ich will aber nicht, ich will hier sitzen bleiben, du weißt doch selbst, dass…“

„Schnauze, ich will kein Wort mehr von dir hören! Ich hab dir doch wohl gesagt, dass ich genug von dir habe, also mach dich nicht lächerlich und flenn hier rum! Das nimmt dir eh keiner ab!“

Eingeschüchtert rappelte Matzu sich auf, warf seinem Bruder noch einen kurzen Blick zu, bevor er sich doch nach vorne setzte.

Kaum hatte er sich niedergelassen, stieg ihm auch schon dieser beißende Geruch in die Nase und er spürte, wie ihm das Frühstück wieder hoch kam.

Wie sollte er das nur aushalten?

Aber hatte er es nicht verdient, nachdem er den Größeren so belogen hatte?
 

Keine zwei Minuten später betrat Frau Tanuki den Raum, wandte sich sogleich besorgt an den jüngeren Kon-Bruder: „Matzu, geht’s dir nicht gut? Warum sitzt du überhaupt hier vorne?“

„E… es ist nichts, danke…“

Misstrauisch legte die Lehrerin den Kopf schief, da stimmte doch was nicht, sogar ganz gewaltig nicht, aber sie würde schon noch herausfinden was los war.

Lehrer bekamen nämlich mehr mit, als die Schüler glaubten.

„Nun gut, dann beginnen wir mit dem Unterricht.“

„Frau Tanuki?“

„Ja Eko?“

„Kann ich nach der Stunde mit ihnen sprechen.“

„Warum nicht jetzt gleich?“

„Ich möchte das nicht unbedingt vor der Klasse ausbreiten.“

„Oh… na gut, dann komm nach der Stunde mit ins Lehrerzimmer.“

Damit war das Gespräch beendet und die Braunhaarige machte sich daran mit dem Unterricht zu beginnen.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

„Also, worüber möchtest du mit mir sprechen“, fragte Frau Tanuki ihren Schüler, kaum dass sie das Lehrerzimmer betreten und sich gesetzt hatten.

„Es geht um die Projektarbeiten.“

„Kommt ihr vielleicht nicht voran? Oder findet ihr nicht das richtige Material in der Bibliothek?“

„Nein, das ist es nicht. Frau Tanuki, Sie haben zwar gleich zu Beginn gesagt, dass es keine Partnerwechsel geben wird, aber ich kann einfach nicht mehr mit Matzu zusammen arbeiten. Bitte teilen sie ihn jemand anderes zu, wenn es sein muss arbeite ich dafür auch alleine.“

„Junger Mann, ich lasse euch nicht aus Spaß in Gruppen arbeiten, in eurem späteren Berufsleben müsst ihr teamfähig sein. Aus diesem Grund werde ich dich ganz sicher nicht alleine arbeiten lassen und um einem Partnerwechsel zu genehmigen, müsste es schon triftige Gründe geben.“

„Die gibt es ja auch.“

„Und welche wären das?“

Zerknirscht senkte der Grünhaarige den Blick: „Das kann ich nicht sagen.“

„Du meinst du willst es nicht. Es tut mir leid, aber wenn du nicht mit der Sprache rausrückst, dann kann ich dir nicht helfen. Was ist zwischen euch vorgefallen, dass er sich sogar nach vorne setzen muss? Ist es so schlimm, dass ihr euch nicht wieder zusammenraufen könnt?“

„Ja, das ist es, er hat mich belogen! Er hat heimlich intrigiert und sogar noch Tatsumi und Satoshi mit rein gezogen. Auf solche Freunde kann ich verzichten.“

„Nun, später kannst du dir aber auch nicht aussuchen, ob du den Menschen magst, mit dem du zusammen arbeitest.“

„Aber Frau Tanuki, er hat mir vorgeheuchelt er hätte…“

Eko biss sich auf die Lippe, er wollte es ihr doch nicht erzählen.

Das Ganze war viel zu blamabel und privat, so etwas musste er einer Lehrerin nun wirklich nicht auf die Nase binden.

Diese schien zu verstehen, was in ihrem Schüler vor sich ging, legte mitfühlend eine Hand auf seine Schulter: „Nicht beißen, du verletzt dich noch.“

„Ich… bitte wechseln sie ihn gegen jemand anderes aus. Mir ganz egal wer.“

„Nein. Aber du wirst mir jetzt erzählen, was passiert ist. Vergiss für einen Moment, dass ich deine Lehrerin bin. Glaub mir, es wird dir helfen darüber zu reden.“

Verunsichert schaute Eko die Ältere an, überlegte einen Moment, bevor er erklärte: „Ich… Haben Sie mitbekommen, dass Matzu und Tanabe Ohara eine Weile zusammen waren?“

„Ja, es war nicht zu übersehen gewesen.“

„Nun, das ganze war nur eine Scheinbeziehung, die Matzu eingefädelt hat, um mir weh zu tun, er meinte ich solle sehen, wie es sich anfühlt eifersüchtig zu sein. Jedenfalls haben Tatsumi und Satoshi davon gewusst und es mir nicht gesagt, sie haben mich alle nur verarscht.“

„Hm… Hast du dir mal überlegt, warum Matzu das gemacht hat?“

„Hab ich doch gesagt, weil ich eifersüchtig werden sollte!“

„Schrei nicht rum, das ist respektlos. Jedenfalls war das nicht so gemeint, worauf ich hinaus wollte war, ob du schon mal darüber nachgedacht hast, warum er dich eifersüchtig machen wollte?“

„Weil es ihm Spaß macht mich zu quälen, ganz einfach.“

„Unsinn, stell dich bloß nicht so an. Nein, die Jugend heutzutage, nichts als Spiele und Blödsinn im Kopf“, seufzte Frau Tanuki, zog ihre Hand zurück.

„Überleg doch mal, du hast dich nicht gerade distanziert ihm gegenüber benommen und dann plötzlich bändelst du mit Minoru an. Ist doch kein Wunder, wenn er sich verletzt fühlt.“

„Nicht ich, mit Verlaub, aber Sie reden Unsinn. Matzu war es doch immer zuwider, was ich getan habe, er hätte sich freuen müssen, dass ich jemand anderes gefunden habe.“

„Du Dickschädel, du willst wohl gar keine Hilfe. Na ja, du wirst es schon noch begreifen, das hoffe ich jedenfalls zum Wohle von Matzus Magen. Was den Partnertausch angeht, daraus wird nichts. Du musst dich schon mit ihm auseinander setzen.“
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Kaum hatte Eko den Raum nach der Stunde verlassen, ging Satoshi auch sogleich zu seinem Bruderherz, dicht gefolgt vom Rotfuchs.

Besagter Bruder flüchtete sich gleich in seine Arme, atmete tief den vertrauten, angenehmen Geruch des Älteren ein.

Ihm war speiübel, dass sein neuer Banknachbar so extrem roch, hatte er wirklich nicht geglaubt.

„Oje, du bist ja ganz grün im Gesicht, so schlimm?“

„Schlimmer und ich dachte manchmal schon die Anderen übertreiben. Ich hab mich ja wirklich nicht so, aber das ist zu viel. Außerdem versteh ich nicht, warum Eko sich so gemein verhält…“

Heiße Tränen brannten hinter Matzus Lidern, doch noch drängte er sie zurück.

„Ich sehe ja ein, dass ich mich absolut daneben benommen habe und es tut mir ja auch leid, aber er war so aggressiv mir gegenüber. So hab ich ihn noch nie erlebt.“

„Ich auch nicht“, maunzte Tatsumi leise, streichelte dem Jüngeren mitfühlend über den Rücken.

Die Drei standen nur knappe zwei Meter von Matzus neuem Platz entfernt und als Komaru - besagter Sitznachbar - das Fenster neben sich öffnete, wehte sein so unerträglicher Geruch in ihre Nasen.

Würgend verkroch der kleinere Lilahaarige sich bei seinem Bruder.

Die Leute taten es immer einfach so ab, wenn man sich über Schweißgeruch ausließ, dabei war dieser bei manchen Menschen mehr als extrem, was man wohl nur verstehen konnte, wenn man es selbst roch.

Dem älteren Kon-Bruder reichte es jedenfalls, sanft dirigierte er den Jüngeren in Tatsumis Arme, bevor er sich zu den Mädchen umwandte: „Yumi? Deospray?“

Er wusste, das sie unter Garantie welches bei sich hatte, da sie sehr viel Wert auf Körperpflege legte und so hielt er wenig später eine rosafarbene Spraydose in der Hand.

„Jetzt zu dir Komaru, komm mit raus auf den Flur.“

„Hä? Was willst du von mir Kon?“

„Mitkommen hab ich gesagt, du wirst gleich sehen, was ich will.“

Knurrend folgte Komaru dem Schönling raus auf den Flur, wo dieser ihm erst mal die Meinung geigte, ob er denn nicht wüsste, was ein Deo sei und wozu man es benutzte.

Anschließend besprühte er den Dunkelhaarigen mit Yumis Spray, das überdeckte zwar im Augenblick nur den Schweißgeruch und machte ihn nicht ganz weg, doch war es immer noch erträglicher als alles so zu lassen, wie es gerade war, denn dann würde Matzu sich wohl früher oder später wirklich übergeben.

Komaru motzte zwar, doch einem Kon - dem Liebling der Schülerschaft - hatte er nichts entgegen zu setzten.

Zufrieden mit sich betrat Satoshi wieder den Raum, reichte Yumi ihr Deo: „Danke.“

„Bitte. … Hey, das war noch voll und jetzt ist es halbleer!“

„Sorry, aber der Kerl hatte es echt nötig. Wenn du möchtest kauf ich dir ein Neues.“

„Ach, nein schon gut. Entschuldige, dass ich so zickig geworden bin“, schnurrte die Blonde plötzlich, setzte ein zuckersüßes Lächeln auf, denn obwohl alle wussten, dass der ältere Kon-Bruder an Tatsumi vergeben war, hofften sie doch darauf, dass er sich beim nächsten Mal ein Mädchen zur Partnerin wählte, falls es mit dem Rotschopf nicht auf Dauer funktionierte.

Besagter Fuchs verzog eifersüchtig das Gesicht, er mochte es ganz und gar nicht, wenn sich die Mädels an seinen Satoshi ranschmissen.

„Schau nicht so, sonst fall ich noch über dich her“, hauchte dieser ihm plötzlich ins Ohr, ließ ihm einen heißkalten Schauer über den Rücken laufen.

„Blödmann…“

Verlegen schaute Tatsumi auf den Boden, während Matzu sich wieder an den Ältesten schmiegte.

„Danke Onii-chan.“

„Ach was, wenn ich dir schon nicht mit Eko helfen kann, dann wenigstens mit diesem Stinktier…“
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Nachdenklich betrat der Grünhaarige wieder seinen Klassenraum.

Diese Frau hatte doch gar keine Ahnung, sie war ja auch nicht hintergangen worden.

Tat das Ganze einfach so ab, als sei gar nichts wirklich vorgefallen, aber für Eko bedeutete es einen tiefen Vertrauensbruch.

Es tat weh und das würde nicht einfach aufhören, nur weil sie meinte er würde überreagieren, denn das wollte sie doch mit ihrem Vortrag ausdrücken, oder?

Aber könnte sie nicht vielleicht auch recht haben und sein Mäuschen war nur verletzt gewesen?

War das seine Motivation, für diese Hinterlist?

Eko begann noch einmal genauer über die Worte seiner Lehrerin nachzudenken, vielleicht war ja doch etwas dran, an dem was sie gesagt hatte.

Grübelnd setzte er sich, wobei sein Blick unwillkürlich auf die verlassene Bank neben ihm fiel.

Wo waren denn seine so genanten Freunde abgeblieben?

Suchend ließ er seinen Blick durch den Raum wandern, fand sie vorne bei Matzu, wie sie ihn trösteten.

War ja klar gewesen, die Verräter rotteten sich zusammen.

Nein, sie hatte absolut unrecht!

Verletzt, der?

Niemals!

Matzu wollte doch nur Aufmerksamkeit, machte bewusst einen auf niedliches, zu Unrecht beschuldigtes Mäuschen.

Wie Eko so ein Getue hasste, als wollten sie ihn noch zusätzlich verspotten, stellten sie ihn nun vor allen als den Bösen dar, dabei war es doch der Kleine, der diesen Titel verdiente.

Schnaubend wandte der Grünhaarige sich von den Dreien ab, die konnten ihn doch alle mal kreuzweise.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Nervös wartete Yuta am Montagmorgen auf den Schwarzhaarigen, der ihn zur Schule abholen wollte.

Noch am Vorabend hatte er ihm eine SMS geschickt wann er ungefähr bei ihm war, doch diese vereinbarte Zeit war seit zehn Minuten überschritten und nun hatte der Blauhaarige Angst, dass der Ältere ihn nur angelogen hatte, sich über ihn amüsierte.

Seufzend trat er schließlich vor die Tür, schloss traurig ab und wollte sich schon alleine auf den Weg machen, als plötzlich besagter Schwarzhaariger vor ihm stand.

„Na, dachtest du ich komme nicht mehr?“

Grinsend reichte ihm Tanabe die Hand.

„Du Mistkerl, du warst die ganze Zeit hier?“

„Jap, ich wollte dich nur ein bisschen zappeln lassen, für die unfreiwillige Shoppingtour letztens.“

„Oh, ich hasse dich!“

„Quatsch, du stehst doch voll auf mich, sonst hättest du nicht so eine Trauermiene gezogen“, lautete die so schlicht hervorgebrachte Erwiderung, während Tanabe seinen Arm um die schmalen Schultern des Kleineren legte und sich mit ihm auf den Weg machte.

„Blödmann“, grollte Yuta, legte aber den Arm um die Hüfte des Größeren und schmiegte sich an ihn.

Dieser schmunzelte nur innerlich, irgendwie hatte er den Blauhaarigen jetzt schon verdammt gern und das nach nur einem Date.

Dass gerade er so schnell von jemandem zu begeistern war, überraschte ihn selbst ziemlich, obwohl er anscheinend eine Schwäche für verrückte Jungs hatte, erst Matzu und nun Yuta.
 

In der Schule angekommen schlang der Blauhaarige seine Arme um den Hals des Älteren, drückte seine Hüften nahe an die des Anderen und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen.

„Ich komme in der Hofpause zu dir, ja?“

„Muss das sein?“

Betreten ließ Yuta den Schwarzhaarigen los: „Nein… ich dachte nur… vergiss es…“

Der Kleinere wollte schon rein gehen, als ihn Tanabe am Handgelenk festhielt und ihn zu sich zurück zog: „Dummchen.“

Zärtlich schloss er den Jüngeren in seine Arme, begann ihn ausgiebig zu küssen, worauf dieser sich nur allzu gerne einließ.

Er verstand zwar nicht, warum ihn Tanabe erst abwies und dann zu sich zurück zog, doch bevor er diese Frage klärte, wollte er zunächst nur diesen Augenblick genießen.
 

„Ich wollte dich nur ärgern, schau mich also bloß nie wieder so an, sonst bekomme ich womöglich irgendwann noch ein schlechtes Gewissen. Wo ist dieser aufgeweckte Kerl geblieben, den ich letzte Woche kennen lernen durfte oder viel mehr musste?“

„Ich hab doch gesagt, dass ich noch keine Beziehung hatte, ich hab einfach nur Angst was falsch zu machen.“

„Dann sei einfach du selbst, denn immerhin hab ich Trottel mich ja in diesen durchgeknallten Jungen, der du bist, verguckt.“

„Also gibst du es doch zu? Ich wusste doch, dass du mir total verfallen bist“, grinste Yuta, fiel dem Älteren noch einmal glücklich um den Hals, bevor er wirklich das Schulgebäude betrat: „Bis zur Hofpause dann Schatzi!“

‚Schatzi? Na warte, dafür wirst du büßen’, grollte der Schwarzhaarige, konnte dem Kleineren aber in Wahrheit gar nicht wirklich böse sein, trotzdem, diese Bezeichnung war ein absolutes Unding.
 

Nahezu strahlend betrat Yuta in der Pause den Hof, entdeckte sofort den Schwarzhaarigen auf seiner Bank sitzen.

Schnell überwand er die Entfernung zwischen ihnen, ließ sich seitlich auf Tanabes Schoß nieder: „Da bin ich wieder.“

„Hab ich gemerkt.“

„Buh, sein nicht wieder so frostig, wo du mich doch vor zwei Stunden noch so innig geküsst hast.“

„Liegt wohl an der bescheuerten Bezeichnung, die du mir verpasst hast.“

„Was? Meinst du das Schatzi? Aber ich muss dir doch einen Kosenamen geben, immerhin sind wir jetzt zusammen.“

„So? Sind wir das?“

„Jap, du wirst mich nicht mehr los“, jauchzte der Jüngere, schmiegte sich an, als auf einmal jemand hinter ihm erschien.

Neugierig blickte Yuta auf und erkannte Eko.

„Was machst du denn hier?“

„Zieh Leine, ich hab was mit Ohara zu besprechen.“

Missgelaunt zog der Blauhaarige eine Schnute, drückte sich demonstrativ noch etwas näher an seinen Freund, der ihm die Arme um die Hüften legte.

„Wenn es um Matzu geht, dann sprich dich ruhig aus, aber mein Kleiner bleibt hier, wozu sollte ich Geheimnisse vor ihm haben?“

„Bitte, aber glaub nicht ich nehme Rücksicht auf ihn, wenn ich mich vergesse und zuschlage.“

„Ich wusste gar nicht, dass du so unbeherrscht bist. Also, was willst du?“

„Scheinbeziehung?“

„Darum geht’s also. Hat er es dir gesagt?“

„Unfreiwillig“, knurrte der Stehende: „Wir waren zusammen in der Stadt und da hab ich euch beide gesehen.“

„Also hat Matzu sich verplappert, sieht ihm ähnlich irgendwie.“

„Red keine Scheiße, sondern erklär mir lieber wie es dazu gekommen ist“, fauchte Eko ungehalten.

„Spiel dich hier nicht so auf“, maunzte daraufhin der Blauhaarige, drückte sich aber schutzsuchend näher an seinen Freund, offensichtlich war Eko an diesem Tag mit Vorsicht zu genießen, eine Seite die der Kleine noch nicht kannte.

Doch auch, wenn Yuta gerade gemeckert hatte, wollte er doch nur zu gerne wissen von was für einer Scheinbeziehung da die Rede war.

Davon wusste selbst er nichts und dabei wusste er doch sonst alles, was so in ihrer Schule gerade passierte.

„Du halt den Schnabel, weißt ja noch nicht mal was los ist. Soll ich es ihm sagen oder willst du Ohara?“

Gereizt verschränkte Eko die Arme vor der Brust, funkelte seinen Gegenüber wütend an.

„Also, als ich Matzu kennen gelernt habe, da bat er mich um Hilfe. Ich war überrascht, als er mir dann verkündete, dass er mich als Scheinfreund haben wollte, hab aber nicht weiter nachgefragt.“

„Klar, du machst da einfach so mit, obwohl du nicht mal den Grund weißt. Willst du mich verarschen Mann?!“

„Nö, später erklärte mir der Kleine dann, dass er dich eifersüchtig machen will, um dich zu verletzten und das, weil du ihn für - ich zitiere - ein dahergelaufenes Blondchen einfach so vergisst, wo du ihn doch aber vorher bis zum geht nicht mehr bedrängt hast. Ich dachte mir ja damals schon, dass Matzu eigentlich nur in dich verknallt ist, aber wozu sollte ich mir den Mund fusselig reden, wenn er dich will, dann soll er es selbst kapieren.“

„Ach red doch keine Scheiße, die Story hat er dir doch eingetrichtert.“

„Wenn du mir nicht glaubst dein Pech, aber dann nerv uns auch nicht.“

Mit diesen Worten wandte der Schwarzhaarige sich von Eko ab und dem Jüngeren auf seinem Schoß zu, neigte sich nahe zu seinem Ohr, damit nur er ihn hören konnte: „Komm jetzt bloß nicht auf dumme Gedanken, das zwischen uns ist keine Scheinbeziehung.“

Unwillkürlich errötete der sonst so taffe Yuta und verbarg das Gesicht in Tanabes Halsbeuge, während der Grünhaarige wütend davon stapfte.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Eko ist halt ein Dickkopf, was soll man da noch sagen, aber dafür hab ich mir gedacht bring ich Yuta und Tanabe noch mal kurz etwas mit rein ^^

Hoffe es hat euch wieder gefallen und ihr hinterlasst mir vielleicht auch 'nen Kommi ^.~
 

Ach und bevor ich es vergesse:

Dieses Mal möchte ich gern wieder ein Voting veranstalten (das Letzte is ja ewig her), welcher Chara bei euch am besten ankommt! Ihr könnt die Noten von 1 bis 6 verteilen, wobei 1 das Beste ist.

Bewertet möchte ich bitte haben:

Matzu

Eko

Satoshi

Tatsumi

Minoru

Tanabe

und natürlich Yuta
 

Die Auswertung gibt es dann am Ende des nächsten Kapis! Hoffe auf rege Beteiligung ^.^
 

*frischen Kuchen hinstell*

*alle leser knuddel*
 

eure luci-maus ^^

Unerwarteter Angriff

Schon als Matzu im Sportunterricht seinen Platz neben Satoshi auf dem Volleyballfeld einnahm, hatte er ein ungutes Gefühl im Bauch, da in der gegnerischen Mannschaft ein gewisser grünhaariger Junge spielte.

Dieses Gefühl wurde bereits kurz nach Spielbeginn bestätigt, doch war nicht er das Ziel, sondern sein Bruder.

Mit voller Wucht schmetterte Eko ihm den Ball - in einem unachtsamen Moment - gegen die Schulter, woraufhin dieser das Gesicht schmerzhaft verzog.

„Verdammt“, keuchte er heiser, er war zwar hart im nehmen, doch dieser Ball hatte verdammt gut getroffen.

„Onii-chan!“

Total erschrocken lief Matzu sofort zum Älteren, fragte besorgt: „Tut es sehr weh Onii-chan?“

„Geht schon Bruderherz, mach nicht so ein Gesicht, das war nicht so schlimm, wie es aussah. Ist sicher mehr der Schreck als alles andere.“

Er zwang sich zu einem Lächeln, rieb sich dabei die pochende Schulter und bemerkte nicht, was in ihrem Rücken vor sich ging.

Ekos augenblickliche Rachsucht war noch nicht gestillt, da kam ihm der Ball - der auf seine Feldseite zurückgerollt war - gerade recht.

Unbemerkt hob er ihn auf, visierte den kleineren Kon-Bruder an, was nun der Rotfuchs beobachtete.

„Matzu pass auf!“

Der Gerufene drehte sich reflexartig um, konnte jedoch nicht mal mehr das kommende Unheil ausmachen, bevor es ihn auch schon - in Form eines weiteren Schmetterballes - mitten auf die Brust knallte.

Hinter diesem Aufschlag steckte eine ordentliche Wucht, die nun bewirkte, dass der Lilahaarige japsend auf die Knie sank.

Warum mussten die Jungs auch mit so harten Bällen spielen?
 

Matzu zitterte am ganzen Leib, während er verzweifelt versuchte wieder zu Atem zu kommen und sein Herz einen rasanten Sprint hinlegte.

Sein Bruder hingegen vergaß völlig seine schmerzende Schulter, für ihn zählte nur noch Matzu, der jetzt dringend seinen Halt brauchte.

Schnell kniete er sich neben den zitternden Körper, zog ihn behutsam zu sich ran, darauf bedacht ihm genug Freiraum zum Atmen zu lassen.

„Schon gut, ich bin ja da, versuch tief durchzuatmen. … Matzu?“

„So ähnlich muss Kawamura sich wohl gefühlt haben, als er letzte Woche bei der Prügelei einen Schlag aufs Brustbein verpasst gekriegt hat“, keuchte der Kleinere, ließ sich an die Brust seines Bruders sinken.

Die Umstehenden betrachteten das Ganze fassungslos, waren wie festgewachsen an ihren Plätzen, immerhin wussten sie ja nicht, was zwischen den Dreien vorgefallen war, nur dass Eko anscheinend mehr als wütend auf seine Freunde war.

Tatsumi hingegen löste sich, rannte wutentbrannt auf den Grünhaarigen zu und packte ihn am Arm.

„Bist du total bescheuert?! Was soll diese Scheiße?! Du kannst doch nicht so auf die Beiden losgehen!“

„Und wie ich das kann! Ihr habt mich belogen und betrogen!“

„Dann wärst du also auch auf mich losgegangen, wen ich gespielt hätte?“

„Hast du es weniger verdient? Du gehörst doch genauso zu dieser verlogenen Bande dazu!“

„Hör doch auf! Du weißt warum Matzu das getan hat, du hast ihn verletzt, indem du ihm plötzlich Minoru vor die Nase gesetzt und ihn völlig vergessen hast! Er wollte doch nur wieder auf sich aufmerksam machen, du solltest verdammt noch mal eifersüchtig werden! Von mir und Satoshi war es vielleicht falsch nichts zu sagen, aber dann sei auf uns sauer und nicht auf Matzu!“

„Klar doch, ich soll ihm einfach so verzeihen, nur damit er wieder seinen Willen kriegt. Geht’s dir eigentlich noch gut, wer wurde denn hier verarscht?! Er oder ich?!“

Knurrend wandte der Grünhaarige sich ab: „Ihr könnt mich alle mal!“

Mit diesen Worten machte er sich auf den Weg in die Umkleide, er wollte nur noch raus, doch der Rotfuchs wollte ihn nicht einfach so gehen lassen.

„Jetzt warte doch, lauf gefälligst nicht weg! Was ist denn, wenn Matzu in dich verliebt ist? Verzeihst du ihm dann trotzdem nicht, kannst du ihn nicht verstehen?“

Besagter Lilahaariger - der sich inzwischen einigermaßen gefangen hatte - merkte auf.

„Der, in mich verliebt“, fragte Eko mit spottendem Unterton, bevor er in schallendem Gelächter ausbrach, die Halle dabei verließ.

Jeder konnte die Falschheit dieses Lachens erkennen, dennoch versetzte es Matzu einen stich ins Herz, lockte wieder einmal Tränen hervor, weshalb der jüngere Kon-Bruder sich Halt suchend in Satoshis Armen verkroch.

Dieser umarmte ihn behutsam, krauelte ihn beruhigend im Nacken, zu sagen brauchte er nichts, das wusste er.

Der Ältere musste einfach nur da sein.
 

Noch am Vortag hatte Herr Agatzu sich mit seiner Kollegin unterhalten.

Sie war um Matzu Kon besorgt gewesen, der offensichtlich im Streit mit Eko Takakura lag, der wiederum wenig einsichtig schien.

Die junge Frau hatte dem braunhaarigen Lehrer berichtet, was sie über die ganze Geschichte wusste und ihn gebeten im Sport ein Auge auf die Jungs zu haben.

Nur aus diesem Grund hatte er so lange gezögert einzugreifen.

Er hatte gehofft, dass etwas im Streit gesagt werden würde, das einfach nur einmal ausgesprochen werden musste, um den Konflikt zu beenden, doch so war es leider nicht gewesen.

Herr Agatzu musste seiner Kollegin wohl oder übel recht geben, der Grünhaarige war wohl nicht bereit von alleine einzulenken.

Hoffentlich würde sich diese Aktion nicht wiederholen, beim nächsten Mal konnte es immerhin die Faust sein, die auf Matzu einschlug und dann würden sich zwei, vielleicht sogar drei oder fünf Personen zusätzlich miteinmischen.

Solche Beziehungstwists konnten schlimm ausgehen, besonders in diesem impulsiven Alter… eigentlich ja in jedem Alter, wenn man ehrlich war.
 

„Tatsumi, bring du bitte Matzu ins Krankenzimmer, damit er sich etwas beruhigen kann.“

„Herr Agatzu…“, setzte Satoshi sogleich an, wurde jedoch augenblicklich unterbrochen: „Nein, du und Eko bleibt hier. Der Rest der Klasse kann sich umziehen gehen, die Stunde ist hiermit beendet.“

Während Satoshi also widerwillig seinen Bruder an Tatsumi übergab und in der Turnhalle wartete, holte der Lehrer besagten Grünhaarigen wieder zurück und die übrigen Schüler setzten sich ebenfalls allmählich in Bewegung.
 

Als alle schließlich die Halle verlassen hatten, stellte Herr Agatzu sich den Streithähnen gegenüber, hielt die Arme vor der Brust verschränkt.

„Was hast du zu deiner Verteidigung zu sagen Eko?“

„Nichts. Matzu, sein toller Bruder und Tatsumi sind an allem schuld.“

„Ach, dann haben sie dir also gesagt du sollst sie mit dem Volleyball attackieren? … Ich höre nichts.“

„Nein…“, murrte Eko, schaute neben sich auf den Boden, er spürte auch so den wütenden Blick des Braunhaarigen, den musste er nicht noch sehen.

„Mehr hast du also nicht zu sagen?“

Der Gefragte schwieg.

„Gut, dann sag ich euch jetzt mal was. Ihr könnt meinetwegen so viel Streit haben, wie ihr wollt, aber außerhalb der Schule und erst recht nicht mit Gewalt. Was bringt es dir ihn körperlich zu verletzen Eko? Davon geht dein seelischer Schmerz auch nicht weg. Hier traut Einer dem Anderen nicht mehr. Hör dir doch mal richtig an, was deine Freunde zu sagen haben, davon bricht dir kein Zacken aus der Krone.“

„Das sind nicht mehr meine Freunde!“

„Mensch Junge, falscher Stolz ist hier fehl am Platz, der bringt dich nicht weiter.“

„Sie haben ja keine Ahnung.“

„Du aber auch nicht, so lange du niemandem zuhören willst. Du reimst dir alles nur so zusammen, wie du glaubst, dass es stimmt, ohne auf das Tatsächliche zu achten.“

Der Grünhaarige knurrte unwillig, erwiderte jedoch nichts mehr.

Er war nicht gewillt auch noch mit einem zweiten Lehrer über seine Probleme zu reden, viel lieber würde er wieder zu Minoru gehen, bei dem er auch die letzte Nacht verbracht hatte.

Natürlich war es weder zu einem Kuss noch sonst etwas in dieser Richtung gekommen, doch das sollte es ja auch nicht, immerhin waren sie jetzt nur noch Freunde.

Der Blonde war derzeit sogar der Einzige, den Eko als Freund bezeichnen würde.
 

„So, und nun zu dir Satoshi.“

„Was hab ich denn gemacht?“

„Nichts, aber vielleicht solltest du mal etwas machen. Du bist doch sonst so ein besonnener Mensch.“

„Meinen Sie?“

„Wenn man mal von dem Vorfall vor ein paar Wochen mit deinem Bruder absieht, dann schon.“

„Hm, ich weiß nicht.“

„Dann finde es raus und jetzt ab mit euch. Und wehe ich erlebe noch mal so ein Theater, wie vorhin, dann werdet ihr sicher mehr als Nachsitzen zur Strafe bekommen.“

„Ja, Herr Agatzu“, kam es synchron von den beiden Jungs, bevor sie sich in die - inzwischen leere - Umkleide begaben.
 

Verstohlen blickte Satoshi den Jüngeren neben sich an, der sich genauso wie er umzog, überlegte einen Moment hin und her, bevor er erklärte - ohne Eko anzusehen: „Du hast mich mal gefragt, was ich antworten würde, wenn mich jemand fragt, ob wir Freunde sind. Heute würde ich nicht mehr zögern, wir sind Freunde Eko.“

Der Lilahaarige wartete gar nicht erst auf eine Erwiderung, er wollte es lediglich mal gesagt haben, also ging er in den Nebenraum, in dem sich zwei Toiletten, sowie zwei Waschbecken und Spiegel befanden.

Abschätzig betrachtete er seine Schulter, die bereits blau angelaufen war und immer noch schmerzhaft pochte.

Eko hingegen ließ sich die Worte noch einmal genau durch den Kopf gehen, woraufhin sich ein kleines Grinsen auf seine Lippen legte.

Er folgte dem Älteren, stellte sich teils neben, teils hinter ihn und strich vorsichtig über das verfärbte Fleisch: „Hat ganz schön geknallt, was?“

„Ja, du hast ’nen echten Bums drauf, muss ich schon zugeben.“

„Tut’s weh?“

„Geht schon, pocht nur unangenehm. Und du?“

„Warum hast du nichts gesagt?“

Satoshi drehte sich um, lehnte sich mit der Hüfte ans Waschbecken: „Matzu ist mein Bruder und ich finde ihr solltet selbst klären, was da zwischen euch läuft oder nicht läuft. Wir haben ihm gesagt, dass wir es für eine bescheuerte Idee halten, aber er wollte nicht hören.“

„Du bist echt ein Idiot.“

„Das sagt der Richtige.“

„Ich weiß“, erklärte der Jüngere, schaute betreten zur Seite, als sich auf einmal zwei Arme um ihn schlangen.

Überrascht schaute er auf: „Satoshi?“

Der Lilahaarige ließ ihn wieder los: „Das war die Retourkutsche für damals und jetzt gib dir einen Ruck du Sturkopf. Freunde?“

Eko seufzte, der Größere hatte ja recht, er hätte an dessen Stelle bestimmt nicht anders gehandelt.

„Freunde. Sorry, dass ich so ein Idiot bin, aber das heißt nicht…“

„Dass du Matzu verzeihst, schon klar. Ansonsten würde ich dich wohl auch zur Komplettuntersuchung einweisen lassen“, lachte Satoshi, bevor er plötzlich ein ernstes Gesicht machte: „Aber eins sag ich dir.“

„Was denn“, fragte der Grünhaarige unsicher.

„Nenn mich gefälligst wieder Toshi, es ist irgendwie komisch, wenn du mich plötzlich beim vollen Namen rufst.“

Bei dieser Antwort musste nun Eko lachen.

„Und du sagst ich bin ein Idiot?“

„Bist du ja auch.“

„Hab ich nie geleugnet“, entgegnete der Jüngere, legte seinen Arm locker um Satoshis Schultern, zog ihn mit sich zurück in die Umkleide, allmählich mussten sie mal fertig werden.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Seufzend ließ Tatsumi sich auf seinen Stammplatz in der Bibliothek fallen.

Matzu war nach einer Weile eingeschlafen, also hatte er ihm einen Zettel dagelassen, dass er entweder nachkommen oder im Krankenzimmer auf sie warten sollte.

Der arme Kleine hatte geweint wie ein Schlosshund, er hatte es aber auch wirklich nicht leicht mit diesem Sturkopf, aber eigentlich war er ja selbst nicht besser, wenn er sich nur nicht so schnell entmutigen lassen würde.
 

Wie der Rotfuchs so seinen Gedanken nachhing, betrat Satoshi die Bildfläche, begrüßte ihn mit einem kleinen Kuss, bevor er sich ihm gegenüber setzte.

„Wo ist Matzu?“

„Noch im Krankenzimmer, er ist eingeschlafen, da wollte ich ihn nicht wecken. Und du? Wie geht’s deiner Schulter?“

„Ach, das ist schon besser, bin ja auch nicht aus Zucker. Aber du ziehst ein Gesicht.“

Seufzend nahm der Rotfuchs Satoshis Hand, streichelte sie leicht mit dem Daumen: „Diese ganze Geschichte hat sich total hochgeschaukelt. Dabei hab ich mir gar nichts böses dabei gedacht, als ich Eko nichts von Matzus Tun erzählt habe. Es tut mir so leid Satoshi, bevor wir euch näher gekommen sind, war ich doch sein einziger Freund. Eko muss sich besonders von mir verraten fühlen. Dabei wollte ich ihn doch niemals hintergehen.“

Kaum hatte Tatsumi ausgesprochen, schlangen sich auch schon starke Arme von hinten um seinen Oberkörper.

Die Wärme und dieser Geruch waren ihm so unendlich vertraut, aber das konnte doch nicht sein.

Ruckartig drehte sich der Rotfuchs um: „Eko?!“

„Genau, der bin ich.“

„Hast du uns etwa belauscht?“

„Ja, das war Toshis Idee.“

Verwirrt blickte der Kleinere seinen Freund an, der jedoch nur lächelte.

„Was hat das zu bedeuten?“

„Nach der Standpauke von Agatzu haben Toshi und ich in der Umkleide mal ordentlich miteinander gesprochen und ich hab eingesehen, dass ich euch nicht länger böse sein darf und auch nicht kann.“

„Dann verzeihst du uns“, fragte der Rothaarige hoffnungsvoll, wofür ihn Eko schlichtweg knuddelte.

„Was soll es denn sonst heißen Füchslein? Aber glaub nicht, dass ich auch diesem Intriganten verzeihe, nur weil ich mich wieder mit Toshi und dir vertrage.“

„Warum nicht Eko?“

„Das fragst du noch Tatsumi? Er hat mich belogen und betrogen, anstatt die Klappe aufzumachen. Ihm werde ich sicher niemals verzeihen. Wer weiß, was ihm als nächstes einfallen würde, wenn wir uns wieder streiten? Nachher schläft er noch mit einem x-beliebigen Typen oder tut sonst was! Nein, Matzu ist echt das Letzte, mit ihm spreche ich nie wieder auch nur ein Wort, wenn es sich vermeiden lässt.“

Das alles hatte der Grünhaarige mit einer - für ihn - ungewöhnlichen Härte in der stimme gesagt, da er bemerkt hatte, wie Matzu die Bibliothek betreten hatte.

Er wollte ihn verletzen, ihm klar machen, dass es endgültig vorbei war.

„Na ja, ich geh jetzt wohl besser, ich bin noch mit Minoru-chan verabredet. Bitte entschuldigt noch mal wegen meinem Verhalten euch Beiden gegenüber, ich hätte euch gleich zuhören sollen.“

„Schon gut, ich bin froh, dass wenigstens zwischen uns wieder alles stimmt“, antwortete der Rotfuchs, woraufhin Satoshi bestätigend nickte.

„Mir gefällt es zwar nicht, wie du mit meinem Brüderchen umgehst, aber wie gesagt, das solltet ihr lieber miteinander klären.“

„Okay, wir sehen uns dann morgen.“

„Bis dann.“

Eko machte sich daran die Bibliothek zu verlassen und als er dabei an dem Regal vorbei kam, hinter dem der kleinere Lilahaarige stand, würdigte er ihn keines Blickes.

Er hörte jedoch, wie Matzu zusammensackte, am Regal entlang runter, bis er schließlich auf dem Boden zum sitzen kam.

Tränen rannen stumm über seine Wangen, während er verzweifelt dachte: ‚Ich hab alles falsch gemacht. Mit meinem kindischen Verhalten habe ich ihn vertrieben und jetzt werden wir niemals zusammen kommen, er wird meine Gefühle nie erwidern. ... Was soll ich nur machen? So kann das doch nicht enden...’
 

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Nya, immerhin ein Fortschritt, würde ich behaupten ^^°
 

Aber ich bin ja ein bissel traurig, ich hab beim letzten Kapi nur 5 Kommis gekriegt und dass ist - dafür dass es jetzt zum Ende geht - ein ziemlich schlechtes Feedback würd ich sagen QQ

Ich hoffe sehr das liegt nur an den Ferien und dieses Mal gibt's ein paar mehr *dackelaugen mach*
 

Auf Grund der wenigen Kommis möchte ich auch gerne noch mal das Voting bis zum nächsten Kapi verlängern, mich aber auf jeden Fall schon mal bei allen bedanken, die bisher mitgemacht haben ^.^
 

Also denne!

*kuchen hinstell*

*alle leser knuddel*
 

eure luci-maus ^^

Neuer Mut

Wie paralysiert hatte Matzu stundenlang auf seinem Fensterbrett gesessen, einfach nur raus auf die Baumkronen gestarrt, bis er schließlich einen Entschluss fasste.

Er durfte nicht mehr kleinbeigeben, einfach gleich aufgeben, er musste kämpfen.

Er musste um die Zuneigung des Grünhaarigen kämpfen und der erste Schritt dabei bedeutete wieder in dessen Nähe zumindest geduldet zu werden.

Aus diesem Grund tapste er mitten in der Nacht ins Nebenzimmer zu seinem Bruder, der in seinem Bett lag und noch las.

„Was gibt’s Brüderchen?“

Der Kleinere ließ sich zu ihm aufs Bett plumpsen und erklärte: „Ich möchte nicht mehr so eine Memme sein und deshalb muss ich morgen ein bisschen früher in die Schule. Kommst du mit oder soll ich allein vorgehen Onii-chan?“

„Was heißt du willst keine Memme mehr sein?“

„Das wirst du dann schon sehen, was genau ich mache weiß ich nämlich noch gar nicht, das überlege ich mir bis dahin noch.“

„Bist du dir denn sicher, dass es eine gute Idee ist, wenn du noch nicht mal weißt was genau du machen willst?“

„Ja, ganz sicher.“

Fest schaute Matzu seinem Bruder in die Augen, der schließlich seufzte: „Na gut, tu was du nicht lassen kannst, Hauptsache du weinst nicht mehr.“

„Ich weiß, das nervt“, antwortete der Kleinere, senkte bedrückt den Blick.

„So war das nicht gemeint. Könntest du es denn ertragen, wenn ich die ganze Zeit vor Kummer und Verzweiflung weinen würde?“

„Nein!“

„Na siehst du Dummerchen.“

„Kommst du nun morgen mit?“

„Wenn du willst, na klar.“

„Aber nur Weggefährte.“

„Klar, hab verstanden, nur zum Händchenhalten vorweg“, lachte der Größere, woraufhin Matzu einen Schmollmund zog, ihn jedoch trotzdem kurz umarmte, bevor er in sein Zimmer zurückkehrte.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Am nächsten Morgen betrat Matzu wahnsinnig aufgeregt den Schulhof, wobei er sich beim älteren Lilahaarigen eingeharkt hatte.

„So schlimm? Was hast du denn nur vor?“

„Mut beweisen… glaub ich zumindest, aber vielleicht ist es auch einfach nur idiotisch.“

„Wir werden sehen.“

„Onii-chan, tust du mir noch einen Gefallen? Lots Eko doch bitte ein bisschen früher als sonst in den Raum, ich möchte das nicht unbedingt vor Frau Tanuki ausfechten.“

„Na klar, ich versuch mein Bestes.“

„Danke.“

Für einen kurzen Augenblick schmiegte der Kleinere sich noch mal an Satoshis Schulter, tankte Kraft für das Kommende.

Schließlich ging er in den Klassenraum, setzte sich auf seinen richtigen Platz, neben Eko und packte seine Sachen aus.

Unruhig wartete er anschließend auf den Grünhaarigen, der keine zehn Minuten später den Raum betrat.

Sofort entdeckte er den kleinen Kon-Bruder und keifte: „Verpiss dich sofort von meiner Bank!“

„Nein.“

„Bitte?! Du hast wohl letzte Woche nicht richtig zugehört!“

„Doch, das hab ich, du willst mit mir nichts mehr zu tun haben.“

„Toll, dann zieh Leine!“

„Nein. Du willst vielleicht nichts mehr mit mir zu tun haben, aber ich mit dir.“

„Das ist mir so was von egal! Ich wiederhole mich sicher nicht noch mal, weil du meinst zickig werden zu müssen! Und jetzt weg da“, knurrte der Ältere, packte Matzu am Arm und zerrte ihn vom Stuhl.

„Nein! Lass mich los, ich bleib hier!“

„Na das werden wir ja sehen!“

Wütend zerrte Eko weiter an dem schmächtigeren Körper, der sich jedoch mit aller Macht dagegen wehrte.

„Hör auf! Das ist mein Platz!“

„Nicht mehr! Nach allem, was du dir geleistet hast, kannst du froh sein, wenn du nicht in der Ecke stehen musst!“

„Eko!“

Mit einem Ruck befreite der Lilahaarige sich, schaute den Größeren mit tränenfunkelnden Augen an und erklärte mit zitternder Stimme, jedoch mit festem Blick: „Ich geh nicht mehr nach vorne, das hier ist mein Platz und das bleibt er auch. Außerdem will ich bei dir sein.“

Demonstrativ setzte er sich auf besagten Platz, verschränkte die Arme vor der Brust.

Bei diesem Anblick stockte Eko in seiner Bewegung, sein Mäuschen sah einfach nur verboten süß aus, so süß sogar, dass der Größere für einen Moment seine Wut vergaß.

Als er sich jedoch über die Situation wieder gewahr wurde, ließ er sich trotzig auf seinen Stuhl fallen, fauchte: „Schön!“

„Schön“, maunzte der Kleinere halblaut zurück, lehnte sich gegen die Stuhllehne und atmete erst mal tonlos tief durch.

Der erste Schritt war damit gemacht, jetzt musste er nur dran bleiben und zeigen, was in ihm steckte.

Immerhin konnte es doch nicht angehen, dass er sonst so eine Zicke war und bei Problemen plötzlich zu einer verweichlichten Heulsuse mutierte.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Kaum hatte die große Pause begonnen, stürmte der Grünhaarige aus dem Raum, einen Flur weiter zum Klassenzimmer Vierzehn, aus dem gerade Minoru trat.

„Eko? Kommst du etwa wegen mir?“

„Ja, ich muss dringend mit dir über dieses Aß sprechen!“

„Matzu?“

„Wer denn sonst?“

Bestimmt griff Eko nach der Hand des Blonden und führte ihn raus auf den Schulhof, in eine ruhige Ecke.

„Was hat er denn dieses Mal angestellt?“

„Stell dir vor, da komm ich heute Morgen nichts ahnend in den Klassenraum und er sitzt wieder auf seinem alten Platz, neben mir! Der spinnt doch, was bildet der sich eigentlich ein?!“

„Na ja, es ist schon ein wenig kindisch von dir ihn nicht mehr da sitzen zu lassen, immerhin war das von Anfang an eigentlich seine Bank. Du hast doch vorher neben Tatsumi gesessen, so weit ich weiß.“

„Das ist doch egal, wo ich vorher gesessen habe, viel schlimmer ist doch, dass dieses Biest jetzt wieder neben mir sitzt!“

„Dann hast du das einfach so hingenommen“, fragte der Kleinere überrascht, schaute den Grünhaarigen mit großen Augen an.

„Natürlich nicht, ich hab versucht ihn mit Gewalt da weg zu bekommen, aber…“

„Du hast ihn geschlagen“, entgeisterte sich Minoru, fuhr dem Älteren damit ins Wort: „Du kannst doch nicht auf ihn losgehen, das geht echt zu weit und überhaupt, was war das da gestern im Sportunterricht?!“

„Das vom Sport erzähl ich dir später und ich hab ihn nicht geschlagen, ich wollte ihn wegziehen, doch er hat sich losgerissen.“

„Und dann? Jetzt erzähl mir auch die ganze Geschichte.“

„Er hat erklärt, dass er auf seinem Platz bleiben und bei mir sein will.“

„Und? Komm schon, ich sehe dir doch an, dass da noch mehr ist.“

Seufzend setzte der Größere sich auf ein halbhohes Geländer, hinter dem sich ein kleines Blumenbeet befand, erklärte: „Er hatte Tränen in den Augen und seine Stimme hat gezittert… bei seinem Anblick hab ich für einen kurzen Moment völlig vergessen, dass ich ihm böse bin und hätte ihn am liebsten einfach nur umarmt.“

„Warum stellst du dich dann so stur? Du liebst ihn doch, willst du ihn nur aufgrund von falschem Stolz verlieren?“

„Red doch nicht so einen Quatsch, das war einmal, es ist aus und vorbei, basta.“

„Mensch, du bist echt noch sturer als ein gewisser lilahaariger Junge. Na ja vielleicht kommst du ja von alleine irgendwann zur Vernunft, ich geh mir jedenfalls erst mal ein Brötchen kaufen, ich hab Hunger. Kommst du mit?“

„Wenn ich was abkriege?“

„Schnorrer. … Na komm schon.“
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Eko war heilfroh, als der Unterricht endlich beendet war, er wollte nur noch weg von dem jüngeren Lilahaarigen, doch der hatte ganz andere Pläne.

„Hey, wo willst du denn hin?“

„Quatsch mich nicht blöd von der Seite an, das geht dich gar nichts an“, knurrte der Grünhaarige, schulterte seine Tasche und wollte sich an dem Jüngeren vorbei schieben.

Dieser trat jedoch nur einen Schritt zurück, blieb vor ihm stehen.

„Und ob mich das was angeht. Heute ist Projekttat, also kommst du schön mit in die Bibliothek.“

„Ganz sicher nicht, es reicht schon, dass ich dich wieder neben mir sitzen lasse!“

„Jetzt zeter hier nicht so rum, du wirst eh nicht drum rumkommen. Ich sehe nicht ein, dass ich mich nur alleine in der Bibliothek abmühen muss.“

Sichtlich angezickt stemmte er die Hände in die Hüften, woraufhin der Ältere in herablassendem Ton meinte: „Keine Sorge Kleiner, du machst schon nicht zu viel, ich erledige meinen Teil schon, aber sicher nicht mit dir zusammen.“

„Und ob du das tun wirst, ansonsten könnte ich ja mal zu Frau Tanuki gehen und ihr erzählen, wie faul du bist.“

„Du hinterhältiges Biest, du kannst es einfach nicht lassen, was?“

„Mir egal, was du jetzt wieder alles von dir gibst, was ich getan habe tut mir leid, aber mehr als entschuldigen kann ich mich nun mal nicht. Und jetzt los, lass uns gehen, desto eher werden wir fertig.“

„Aber…“

„Nichts aber du Sturschädel“, bestimmte Matzu, weshalb der Größere ihm grantig - aber auch ziemlich perplex über die Wandlung des Lilahaarigen - folgte.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Nachdem es geläutet hatte, war Yuta gleich raus auf den Schulhof gehetzt, seinem wartenden Freund in die Arme gefallen.

Der Schwarzhaarige hatte eigentlich eine Stunde weniger gehabt, doch der Kleinere wollte unbedingt, dass er auf ihn wartete, was er dann auch notgedrungen getan hatte.

„Danke fürs warten Schatzi, echt lieb von dir.“

„Du sollst mich nicht so nennen und lieb bin ich auch nicht.“

„Ach was, sei bloß nicht wieder so grummelig, damit willst du eh nur überspielen, wie sehr du mich in Wahrheit vermisst hast.“

„Hab ich das?“

„Und wie.“

Lachend schlang der Blauhaarige seine Arme um Tanabes Hals, drückte sich eng an ihn, wollte ihn schon küssen, als er aus den Augen zwei Gestalten aus dem Schulgebäude kommen sah.

Die meisten waren schon weg, deshalb fielen sie Yuta auch sofort ins Auge.

„Sind das etwa Eko und Matzu?!“

Etwas verstimmt aufgrund des abgebrochenen Kussversuchs schaute der Ältere in die ihm angedeutete Richtung und war nun selbst überrascht.

„Ja, aber warum sind die denn zusammen unterwegs?“

„Das frag ich mich auch. Eko war doch so wütend auf ihn und er sieht auch jetzt noch nicht besonders zufrieden aus. Aber irgendetwas muss ja passiert sein, dass er sich trotzdem mit Matzu umgibt. Mist, ich würde zu gerne wissen, was da los ist. Wieder mal höchst spannend das Ganze.“

„Deinen Körper finde ich auch höchst spannend, also vergiss die Beiden, hier bin ich.“

„Oho, eine ganz neue Seite an dir“, staunte der Jüngere grinsend: „Du bist ja eifersüchtig.“

„Das kann schon mal vorkommen, wenn man eine ganze Stunde warten muss und dann vergessen wird.“

„Ich hab dich doch nicht vergessen!“

Empört blickte er seinen Freund an.

„Dann küss mich endlich“, lautete die schlichte Erwiderung, bevor sich ihre Lippen fanden und Tanabes Zunge hungrig in den Mund des Kleineren eindrang, ihn eroberte.

Yuta keuchte, mit diesem plötzlichen Überfall hatte er nun wirklich nicht gerechnet, dennoch ließ er sich gerne auf das aufregende Spielchen ein, während der Ältere sie hinter ein Nadelbäumchen zog und an die Hauswand pinnte.

Dahinter waren sie ungestört, konnten nur entdeckt werden, wenn sich jemand der Nadelpflanze direkt näherte.

Fahrig schob der Schwarzhaarige seine Hand unter das Hemd des Anderen, rieb mit dem Daumen über die empfindlichen Brustwarzen und entlockte dem Jüngeren ein kleines Stöhnen.

Anschließend schob er die Hand zum Rücken fuhr das Rückrad von oben nach unten entlang, drang weiter in tiefere Gefilde vor.

„Tanabe“, keuchte der Blauhaarige erregt: „Wir sind immer noch in der Schule.“

„Na und? Ist doch egal.“

Ein lüsternes Lächeln legte sich auf Tanabes Züge, bevor er sich wieder an seinem Liebling zu schaffen machte.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Stumm arbeitete jeder in der Bibliothek vor sich hin, bis Eko auffiel wie schwer der Jüngere atmete.

Verstohlen blickte er Matzu an, der zu schwitzen schien, obwohl er gleichzeitig am ganzen Leib zitterte.

Eine ganze Weile schaute der Grünhaarige sich dieses Schauspiel an, bis er schließlich unruhig wurde, fauchte: „Jetzt reiß dich endlich zusammen!“

Erschrocken blickte der Angesprochene auf.

„Was meinst du? Warum schreist du mich plötzlich an?“

„Weil du da sitzt und zitterst wie Espenlaub, das nervt!“

„Dafür kann ich doch nichts, mir ist nun mal kalt.“

„Dann zieh dir was über, außerdem ist es hier drinnen absolut nicht kalt, eher schon zu warm.“

Beleidigt zog der Lilahaarige eine Schnute: „Mir ist aber trotzdem kalt und falls du Trottel neuerdings kurzsichtig bist, dann sag ich’s dir eben, ich hab meine Jacke schon an!“

Mit wütend funkelnden Augen starrte Eko den Kleineren an, er hatte nicht übel Lust ihm für sein Gefauche eine zu verpassen.

Nachdem was er sich geleistet hatte, sollte er sich eigentlich gar nicht trauen überhaupt noch was zu ihm zu sagen - Ekos Meinung nach zumindest.
 

Ohne Vorwarnung beugte der Ältere sich plötzlich über den Tisch, legte Matzu die Hand für einen Moment auf die Stirn, bevor er sich wieder zurückzog.

„Du hast Fieber, geh nach Hause du Sensibelchen.“

„Ich bin kein Sensibelchen und ich will nicht nach Hause. Ich bleib hier, so schlimm ist es gar nicht.“

„Lüg doch nicht, dir geht’s dreckig, hau schon ab!“

„Nein! Ich will hier bleiben!“

Dem Kleineren war bewusst, wie kindisch er sich aufführte, doch was Eko konnte, das konnte er schon lange.

„Nichts da. Ich bring dich jetzt nach Hause, pack deine Sachen zusammen.“

Bei dieser Aufforderung fing der Jüngere prompt an zu strahlen, vielleicht bestand ja doch noch Hoffnung?

Zumindest machte der Grünhaarige sich anscheinend Sorgen um ihn, das war doch schon mal ein gutes Zeichen.

„Freu dich nicht so blöde, das tue ich nur, weil ich mich gerade erst wieder mit Toshi versöhnt habe. Der macht mir doch die Hölle heiß, wenn ich dich alleine gehen lasse und du dann am besten noch auf der Straße zusammenklappst.“

Der Ältere stand auf, beachtete nicht das erlöschende Lächeln seines fiebrigen Exfreundes.

Dieser konnte seine Enttäuschung nicht verbergen, erhob sich ebenfalls und packte seine Tasche, während der Größere ihre Bücher zurückstellte.

Anschließend fragte er mürrisch: „Können wir endlich los? Ich will das so schnell wie möglich hinter mich bringen.“

„Eko? Ich will nicht nach Hause, ich will mit zu dir.“

Wehleidig blickte der Lilahaarige zu Eko auf, zupfte verlegen an dessen Jackenärmel.

„Aber sonst geht’s? Allmählich hab ich echt genug von dir! Begreifst du nicht, dass es aus zwischen uns ist?!“

„Früher hättest du mich mit Freuden mitgenommen…“

„Früher! Das ist Vergangenheit!“

„Ich wäre aber ganz alleine zu Hause. Meine Eltern arbeiten und Onii-chan ist bei Tatsumi. Du willst mich doch nicht alleine leiden lassen, oder?“

„Mir doch egal, wie oft soll ich das noch sagen? Entweder ich bring dich jetzt nach Hause oder zu Tatsumi und deinem Bruder, mitnehmen tu ich dich auf alle Fälle nicht! Und jetzt Schluss!“

Der Ältere wandte sich ab und wollte schon losgehen, als sich zierliche Arme von hinten um seine Mitte schlangen, sich ein ziemlich fertiger Lilahaariger an seinen Rücken schmiegte.

„Bitte, nimm mich doch mit, ich fühl mich wirklich nicht so gut und will nicht alleine sein.“

„Dann…“

„Nein, ich will sie nicht stören und Onii-chan Sorgen bereiten. Bitte Eko, bei dir fühle ich mich wohl.“

„Herrgott Matzu“, fauchte Eko, drehte sich ruckartig um: „Ich will dich nicht bei mir haben! Begreif’s endlich!“

„Pscht“, kam es plötzlich von der Seite, wo die Beiden eine ziemlich nervös wirkende Bibliothekarin entdeckten.

„Entschuldigung.“

Die ältere Dame nickte und wuselte wieder davon.

„Bitte“, fiepte Matzu abermals, schaute den Grünhaarigen bettelnd an, klimperte mit den Wimpern.

Eko konnte diesem Anblick kaum widerstehen, dennoch grummelte er unwillig.

„Onii-chan wird dir dankbar sein.“

„Ja, wenn ich dich zu ihm bringe.“

„Nein!“

„Ruhig, sonst kommt die Fledermaus zurück.“

„Dann darf ich mit?“

„Hab ich das gesagt?“

„Ja, außerdem müsste ich sonst schreien, weil du mich angetatscht hast.“

„Das… das schlägt dem Fass den Boden aus!“

„Mir ist kalt“, fiepte Matzu, schmiegte sich näher an die Schulter des Älteren.

Dieser bemerkte, wie geschafft der Kleinere war und gab sich geschlagen: „Na gut, aber bilde dir bloß nichts darauf ein!“

„Natürlich nicht“, lachte der Lilahaarige, harkte sich bei Eko ein, der den ganzen Weg über grollte.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Als die Beiden bei Eko angekommen waren, war es bereits Abend, also bekam der Kleinere eine Tablette gegen das Fieber und dann aßen sie erstmal Abendbrot.

Anschließend gingen sie ins Zimmer des Grünhaarigen, der einen Futon neben seinem Bett ausbreitete.

„Was soll der Futon?“

„Dein Schlafplatz“, lautete die genervte Erwiderung.

„Aber beim letzten Mal durfte ich doch mit bei dir im Bett schlafen. Das will ich heute auch.“

„Das letzte Mal war eine ganz andere Situation, heute lass ich dich sicher nicht noch bei mir schlafen. Es reicht schon, dass ich dich trotz allem mitgenommen habe. Wenn dir aber der Futon nicht gefällt, dann kannst du gerne auch im Wohnzimmer auf der Couch schlafen.“

„Dann der Futon, ich will nicht alleine sein. … Weißt du, eigentlich wäre es ja fies mich auf dem Boden schlafen zu lassen, ich bin krank. Mir sollte das Bett zustehen.“

Eko zog eine Augenbraue hoch: „Aber sonst geht’s dir gut?“

„Nein, deshalb möchte ich ja im Bett schlafen.“

„Überspann den Bogen nicht.“

„Wieso denn? Du bist doch hier Derjenige, der sich unmöglich benimmt.“

„Jetzt“, setzte der Ältere mit kraftvoller Stimme an, unterbrach sich jedoch selbst, als er in die leicht verschleierten lilafarbenen Augen blickte: „Gibst du dann endlich Ruhe?“

„Ja.“

„Gut, dann nimm verflucht noch mal das Bett und ich schlaf auf dem Futon.“

„Danke, bekomm ich noch einen Schlafanzug?“

„Wenn es sein muss.“

Zuckersüß lächelte Matzu den Größeren an, der ihm nun einen Schlafanzug raussuchte und anschließend entgegen schmiss.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Es war schon spät, als Eko und Matzu schlafen gingen.

‚Matzu muss das Ganze ziemlich zu schaffen machen, wenn er Fieber bekommt, ein richtiges kleines Sensibelchen. … Trotzdem, er ist selber schuld… warum hab ich ihn überhaupt mitgenommen“, überlegte der Grünhaarige noch, bevor er auch schon einschlief.

Dabei lag er auf dem Rücken, den linken Arm angewinkelt neben sich auf dem Kopfkissen liegend.

Matzu hingegen lag angespannt im Bett, traute sich kaum zu atmen, während er darauf wartete, dass der Ältere fest schlief.

Als er schließlich der Meinung war es wäre so weit, schlug er die Bettdecke zurück, kroch leise aus dem Bett mit zu Eko in den Futon.

Sein Herz klopfte ihm bis zum Hals, er war sich sicher der Ältere würde ausrasten, wenn er wach würde, doch das Risiko ging der Lilahaarige ein.

Er wollte ihm einfach nur nahe sein.

Ängstlich betrachtete Matzu das schlafendes Gesicht des Älteren, näherte sich ihm vorsichtig, um ihm einen kleinen Kuss auf die Lippen zu hauchen.

Dieser zog die Nase kraus, legte unbewusst den ursprünglich angewinkelten Arm um Matzus Schultern.

Verlegen kuschelte der sich an seine Brust, schloss zufrieden die Augen und lauschte dem stetigen Pochen unter seinem Ohr.

Im Augenblick konnte er sich wenigstens einbilden, dass alles wieder gut, sogar besser und er glücklich war.

Und diese Illusion nahm der Jüngere dankbar an.
 

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Hach ja, is er nich süß unser Ma-chan? *ihn knuddeln muss*

Hoffe es hat euch wieder gefallen ^~^
 

Auswertung des Votings
 

Platz 1: Matzu (Notendurchschnitt: 1,4)

Platz 2: Satoshi & Tanabe (ND.: 1,6)

Platz 3: Tatsumi, Yuta & Minoru (ND.: 2,2)

Platz 4: Eko (ND.: 2,4)
 

Noch mal ein riesen großes Dankeschön an alle die mitgevotet haben und natürlich auch an alle, die mein FF lesen und an alle die mir Kommis geschreibselt haben!!!

Ich freu mich wahnsinnig, dass ich jetzt schon über 200 bekommen habe *überglücklich sei*

und noch mal ein riesen großes Sorry, dass ich meine ganzen Kommis erst vor kurzem beantworten konnte *entschuldigend verbeug*
 

Also denne!

*kuchen hinstell*

*alle leser knuddel*
 

eure luci-maus ^^

Ereignisreicher Tag

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Ereignisreicher Tag (zensiert)

Noch ein wenig schläfrig öffnete Tatsumi die Augen, schmiegte sich sogleich enger in die Arme des Lilahaarigen, der immer noch friedlich schlief.

‚Das war eine schöne Nacht, besonders weil Eko sich zuvor mit uns vertragen hat und ich nicht ständig daran denken musste, wie ich das alles wieder bereinigen könnte. Ich hab mich richtig befreit gefühlt und Sa-chan war so lieb zu mir.’

Der Jüngere kicherte leise, schummelte sich unter die Decke und begann Satoshis Bauch zu küssen, strich dabei über dessen Oberschenkelinnenseiten.

„Hm…“, murmelte der Ältere, neigte sich automatisch den kleinen Liebkosungen entgegen.

‚Ich wusste, dass ihm das gefällt, mal sehen, wann er aufwacht.’

Freudig küsste Tatsumi sich in tiefere Gefilde, liebkoste die Schenkel des Größeren eingehender.

„Schäm dich Füchslein, jetzt verführst du mich schon im Schlaf.“

„Gefällt’s dir etwa nicht?“

Scheinheilig lugte der Rotfuchs unter der Bettdecke raus hoch zu seinem Freund, leckte sich lasziv über die Lippen, woraufhin sich der Lilahaarige nicht mehr beherrschen konnte und Tatsumi zu einem Kuss zu sich hochzog.

„Hm, lecker. Krieg ich mehr davon“, fragte der Kleinere kess, machte es sich breitbeinig auf dem Schoß des Älteren gemütlich.

„So viel du willst Füchslein.“

Grinsend umschlang Satoshi die Hüften seines Lieblings, verwickelte ihn in einen tiefen Kuss, konnte kaum genug von ihm bekommen.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Mit einem Gähnen erwachte Eko am folgenden Morgen, spürte sogleich das Gewicht auf seiner Brust, den warmen Körper in seinem Arm.

‚Matzu?!’

Irritiert blickte er den schlafenden Lilahaarigen an, brauchte einen Moment, um ihn klar zu erkennen.

‚Das darf doch wohl nicht wahr sein’, schoss es ihm fassungslos durch den Kopf: ‚Dieses kleine Miststück!’

Er wollte den Jüngeren schon von sich stoßen, ihn sprichwörtlich zur Sau machen, als Matzu sich jedoch näher an ihn drückte, kaum hörbar murmelte: „Eko…“

Der Grünhaarige seufzte, wenn sein Kleiner sich unbewusst so niedlich benahm, konnte er ihm einfach nicht wütend entgegentreten.

Also begann er damit - statt ihn aufzuwecken - ihn gedankenverloren im Nacken zu kraueln.

Eko liebte den Jüngeren nun mal, auch wenn er ihm nicht verzeihen wollte.
 

Irgendwann wurde ihm jedoch bewusst, was er da eigentlich tat und schob den Kleineren von sich, stand anschließend auf, bevor er knurrte: „Hey Matzu, beweg deinen unverschämten Arsch aus meinem Futon!“

Erschrocken öffnete der Angesprochene die Augen, rappelte sich hastig hoch, wobei er sich prompt im Bettdeck verhedderte und in die Arme des Grünhaarigen stolperte.

„Endlich wach? Los, zieh dich an, ich bring dich nach Hause.“

Eingeschüchtert blickte der Kleinere zu Eko auf, der ihn nun an den Oberarmen packte und die Stirn an seine lehnte: „Fieber scheinst du ja nicht mehr zu haben, aber dafür, dass du in meinen Futon gekrochen bist würde ich dich am liebsten vermöbeln, beeil dich also lieber im Bad, damit du mich nicht noch wütender machst.“

Grob schob er Matzu von sich, machte sich daran den Futon wegzuräumen, während der Kleinere im Bad verschwand.
 

„Bist du fertig?“

„J… ja, aber kann ich nicht noch bei dir bleiben?“

„Noch alle Tassen im Schrank?“

Ungläubig zog der Grünhaarige eine Augenbraue hoch, was dachte sich Matzu nur dabei so was zu fragen?

„Komm endlich, ich bin froh, wenn ich dich los bin.“

„Okay“, meinte der Jüngere nur leise, senkte bedrückt seinen Blick, während sie sich auf den Weg zu ihm nach Hause machten.
 

Unterwegs - sie waren noch nicht weit gekommen - erblickte Matzu zufällig einen etwa zwölfjährigen Jungen, der von zwei weiteren Älteren offensichtlich bedrängt wurde.

Ohne groß nachgedacht zu haben, rannte er los, wollte ihm unbedingt helfen, da der Kleine unglaublich verzweifelt aussah.

„Hey ihr Idioten, lasst den Jungen in Ruhe!“

Beschützend stellte der Lilahaarige sich vor besagten Jungen, der auf den Namen Taro hörte.

„Was willst du Zwerg denn? Verschwinde lieber!“

„Ganz genau, gegen uns kommst du nämlich nicht an oder willst du uns etwa auch dein ganzes Geld schenken?“

Ein hämisches Grinsen legte sich auf die Gesichter des Blonden und Schwarzhaarigen.

„Na los, rückt schon raus, was ihr habt“, knurrte der Dunkele, zückte dabei urplötzlich ein Messer, was ihm sein Kumpel gleichtat.

„Ey ihr Spaken! Lasst eure Pfoten von den Beiden, ihr könnt wohl nur auf Schwächere losgehen, was? Versucht’s doch lieber mal mit mir als Gegner“, forderte nun Eko, der das Fehlen seines kleinen Intriganten bemerkt hatte.

„Eko nicht, sie sind bewaffnet!“

„Lass nur, die mach ich trotzdem fertig“, erklärte der Angesprochene mit einem gefährlichen Grinsen.

„Warte nur du Großmaul, dir zeigen wir’s!“

Gemeinsam stürzten sich die wütenden Angreifer auf Eko, weshalb der Lilahaarige erschrocken nach ihm rief, jedoch nicht von der Stelle wich, sondern den zitternden Leib des Jungen - der sich eng an ihn drückte - beschützend im Arm hielt.

Unkontrolliert pochte sein Herz vor Angst um den Älteren, doch dieser schlug sich wesentlich besser, als Matzu es erwartet hatte.

Geschickt wich er den beiden Kerlen aus, streckte sie mit gezielten Tritten und Schlägen nieder, bis sie schließlich die Flucht ergriffen.

„Puh, da hat sich das Kampfsportjahr in der Grundschule wohl gelohnt, anscheinend vergisst der Körper so was nicht so schnell wieder.“

Zufrieden wischte sich der Ältere mit dem Handrücken über die feuchte Stirn, bevor er sich zu seinen Schützlingen umdrehte.

„Alles okay bei euch?“

„Ja, aber du…“

Der Größere winkte ab: „Mir geht’s super, ich würde nur gerne wissen, warum die Kerle dich bedrängt haben Kleiner.“

Völlig verschüchtert blickte Taro zu ihm auf, ließ den Lilahaarigen jedoch keineswegs wieder los: „Ich sollte nur was zur Post bringen und danach bin ich aus versehen gegen diese Typen gestoßen und hab sie unüberlegt angemotzt. Ich wusste doch nicht, dass die gleich auf mich losgehen und Geld verlangen, sie wollten mir einfach nicht glauben, dass ich nichts dabei hab. Vielen Dank, dass ihr mich gerettet habt.“

„Ach was, schon gut“, lächelte Matzu, streichelte ihm liebevoll über den Kopf: „Wie heißt du eigentlich? Ich heiße Matzu und das ist Eko.“

„Taro“, maunzte der kleine Braunhaarige, drückte sich erschöpft an den Lilahaarigen, er hatte immer noch ziemliche Angst und bei dem Älteren fühlte er sich sicher.

„Na dann Taro, sollen wir dich nach Hause bringen“, fragte Eko, der bemerkt hatte, was in dem Jüngeren vor sich ging.

Dieser wies in eine Richtung und meinte: „Das wäre toll, ich wohne auch gleich dahinten nur ein paar Blocks von hier aus.“

„Oh, aus der Richtung kommen wir eigentlich gerade, aber ich denke wir bringen dich trotzdem lieber Heim, immerhin haben wir’s ja nicht eilig.“

„Vielen, vielen Dank!“

„Schon gut, ist doch selbstverständlich“, meinte Matzu und nahm den Jüngeren an die Hand.

So machten die Drei sich also auf den Weg zu Taro nach Hause, der sich dort angekommen noch einmal überschwänglich bei ihnen bedankte.
 

Wieder unterwegs zu ihrem eigentlichen Ziel, fragte der Ältere auf einmal: „Sag mal, hattest du eigentlich gar keine Angst?“

„Natürlich hatte ich Angst, aber am meisten um dich und nicht um mich. Ich war so fürchterlich erschrocken, als die Typen mit den Messern auf dich los sind.“

„Um mich“, fragte Eko ungläubig.

„Sicher, ist doch klar.“

„Warum?“

Abrupt blieb der Kleinere stehen, hielt den Grünhaarigen leicht am Arm fest, wobei er nahe an ihn ran trat und ihm einen scheuen Kuss auf die Lippen hauchte: „Weil ich dich liebe.“

Verdattert blickte der Ältere Matzu in die Augen, der ihn unglaublich verlegen anschaute und spürte, wie sein Herz einen wahren Trommelwirbel vollführte.

Wie sie einander so anschauten spürte der Größere ein unglaubliches Verlangen dem Kleineren gegenüber, konnte sich kaum mehr beherrschen.

Er wollte ihn so sehr, dass er ihn am liebsten auf der Stelle genommen hätte, die anderen Leute auf der Straße völlig ignorierend.

Kurzentschlossen vergaß er all seine Gründe dem Lilahaarigen böse zu sein, nahm ihn an die Hand und zog ihn mit sich in schnellem Tempo zurück zu sich nach Hause.

Er wusste, dass sie dort allein sein würden und länger warten konnte er einfach nicht.

Er wollte Matzu jetzt näher kommen, er wollte ihn küssen, ihn streicheln, liebkosen, er wollte alles, viel zu lange hatte der Grünhaarige gezögert.

Dieses Geständnis ließ all seine Gefühle hervorbrechen, sie durchfluteten, beherrschten ihn nahezu.

Aus diesem Grund rannte er auch die letzten Meter, reagierte nicht auf die Nachfrage des Jüngeren, was denn los sei, viel zu tief brannte das Verlangen in ihm.

Hastig zog Eko den Kleineren in die Wohnung, drückte ihn gleich im Flur rücklings an die Wand und küsste ihn verlangend, beinahe sehnsuchtsvoll.

Wie oft hatte er sich schon gewünscht diese süßen Lippen zu kosten?

Unzählige Male und nun genoss er diesen Augenblick in vollen Zügen, erkundete ausgiebig die feuchte Höhle, konnte kaum genug kriegen.

Irgendwann trennten die Beiden sich dann aber doch wieder voneinander, schauten sich keuchend in die Augen, wobei Eko die Rotfärbung auf den Wangen des Jüngeren bemerkte, was ihn nur noch mehr erregte.

Gierig küsste er den Kleineren am Hals, riss ihm nahezu das Hemd auf, nur um kurz darauf seine Brustwarzen zu verwöhnen.

Dabei schob er ihm den störenden Stoff über die Schultern, schmiss ihn achtlos zu Boden, bevor er mit seinen Händen die zarte Haut seines Mäuschens erkundete.

Dieses hingegen stöhnte wohlig auf, warf den Kopf in den Nacken, als Eko erneut seine Brustwarzen zu verwöhnen begann.

Zunächst mit kreisenden Bewegungen der Daumen darüber, anschließend mit dem Mund, vorsichtig mit den Zähnen.

Matzu schien dies mehr als zu gefallen, so wie er immer hemmungsloser zu stöhnen begann, die Augen fest geschlossen hielt.

Zufrieden grinsend küsste sich der Grünhaarige weiter an seinem Körper runter, bis zum Hosenbund, öffnete schon den Knopf, so wie Reisverschluss, als er bemerkte, wie die Beine seines Mäuschens zitterten.

Offensichtlich würde dieser sich vor Erregung nicht mehr lange auf den Beinen halten können, er stützte sich ja jetzt schon fast ausschließlich an der Wand ab.

Kurzentschlossen stand Eko wieder auf, verwickelte den Jüngeren in einen erneuten Kuss, bugsierte ihn dabei mit sanfter Gewalt in sein Zimmer.

Dort angekommen schmiss er den Kleineren rücklings aufs Bett, entfernte sogleich die störende Hose, bevor er sich über Matzu kniete.

Wortlos schaute er ihm in die leicht geöffneten verschleierten Augen, die ihn so wild machten.

Gott, er liebte dieses kleine Mäuschen abgrundtief, warum hatte er sich nur so stur gestellt? Dieser verdammte Stolz, den er manchmal an den Tag legte.

Innerlich seufzte der Ältere, verdrängte die leidigen Gedanken bei diesem verführerischen Anblick, der sich ihm bot, schnell wieder.

Kostete erneut die süßen Lippen, erforschte dabei mit den Händen die schlanken Beine des Lilahaarigen, ließ seine rechte Hand langsam in den Schritt des Kleineren gleiten, der erschrocken nach Luft schnappte.

Solche Berührungen kannte Matzu noch nicht, immerhin war er ja auch zum ersten Mal in seinem Leben verliebt, hatte noch keine solchen Erfahrungen machen können, dennoch fühlten sie sich so unglaublich gut an.

Er wollte mehr davon, noch so viel mehr, die eigentliche Streitsituation zwischen ihnen vergaß er fürs Erste.

Im Augenblick wollte er nur weiter die Zärtlichkeiten des Größeren genießen.
 

~~*~~~*~~

zensiert ‚sry’

~~*~~~*~~
 

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Immer noch nackt lagen Eko und Matzu auf der Seite im Bett.

Der Grünhaarige hinter dem Kleineren, hielt ihn sanft im Arm, die Nase tief in seinem Nacken vergraben.

Er war unendlich glücklich, hatte dem Jüngere längst verziehen, genoss nun einfach seine Nähe.

Auf einmal spürte er jedoch, wie sein Mäuschen leise schluchzte.

Der Lilahaarige versuchte es offensichtlich vor ihm zu verbergen, doch wenn man einander so nahe war, spürte man das Zittern, das den Körper des Anderen durchlief.

„Hey, was ist denn los“, fragte Eko besorgt, drehte den Jüngeren behutsam auf den Rücken und beugte sich leicht über ihn.

Tränen standen dem Kleineren in den Augen, während er den Größeren leidig anblickte.

Kaum hörbar, mit erstickter Stimme antwortete Matzu, den Blick gesenkt: „Frag doch nicht noch, du wirst mir doch trotzdem sicher nicht verzeihen, nur weil… nur wegen dieser Kurzschlussreaktion…“

Überrascht musterte der Ältere den Lilahaarigen, bis sich ein liebevolles Lächeln auf seine Gesichtszüge schlich, er seinem Mäuschen die Tränen abwischte: „Dummes, dummes Mäuschen, als ob ich dich jetzt noch wieder gehen lassen könnte.“

Lächelnd küsste er Matzu hauchzart auf die Lippen: „Aber erklären musst du mir das Ganze schon noch mal in Ruhe. Doch nicht jetzt, erst mal will ich dich nur im Arm halten und nichts weiter hören.“

Völlig perplex starrte der Kleinere in die warmen braunen Augen seines Gegenübers, fand dorrt aber keinen Widerspruch zu dem Gesagten.

Schließlich war er überzeugt alles richtig verstanden und sich nicht verhört zu haben, drehte sich mit dem Gesicht zu Eko auf die Seite und fragte beinahe schelmisch: „Geht auch im Arm halten und küssen?“

Der Ältere lachte, zog seinen Liebling näher an sich: „Na so gefällst du mir schon viel besser.“

Schmunzelnd küsste Matzu den Größeren, erwiderte: „Ich mir auch und wenn du noch mal so gemein bist, dann zeig ich dir was noch alles in mir steckt.“

„Das selbe kann ich nur an dich zurückgeben mein süßes hinterhältiges Mäuschen.“

„Blöder Kerl“, murmelte der Lilahaarige, küsste den Älteren jedoch schnell, bevor dieser etwas erwidern konnte.

Er wollte sich nach allem was geschehen war ganz sicher nicht gleich wieder mit seinem Freund streiten.
 

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Nya, da haben's unsere kleinen Plüschies auch endlich geschafft, wurde aber auch echt Zeit, ne? ^~^

Ich hoffe sehr es hat euch trotz der Zensur gefallen und ihr hinterlasst mir fleißig Kommis, immerhin war das das offiziell letzte Kapi und hier nach folgt nur noch ein Bonuskapi -^.^-
 

Tja und deshalb will ich an dieser Stelle auch gleich noch mit ankündigen, dass ich danach mit einem neuen FF (Name noch unbekannt ^^°) weiter machen werde, in dem es um Minoru und dessen Liebe zu seinem Nachbar Kaji geht. Jedoch wird dies nicht am Ende von 'Gebrüder Kon' anknüpfen, sonder völlig separat geschrieben (Eko & Co kommen aber natürlich trotzdem vor) werden ^^

Hoffe einige (seehrrrr gerne auch alle ;P) von euch dort wieder begrüßen zu können *leser knuddel*
 

*kuchen hinstell*

*alle leser knuddel*
 

eure luci-maus ^^
 

Ps.: Wenn es interessiert, Eko und Matzu sind nicht bis zum Äußersten gegangen ^.~

Bonuskapitel: Die Winterzeit macht anschmiegsam

Der Winter hatte begonnen, morgens war der Boden regelmäßig mit einer dünnen Eisschicht bedeckt und gefroren.

Zitternd stand Matzu zusammen mit seinen Freunden auf dem Schulhof, fluchte: „Verdammt ist das kalt, das ist doch unnormal!“

„Das ist erst der Anfang Brüderchen, es liegt ja noch nicht mal Schnee.“

„Ich weiß, ich erfrier aber trotzdem jetzt schon.“

Murrend flüchtete sich der jüngere Lilahaarige wärmesuchend in Ekos Arme, drückte sich eng an ihn.

„Wärm mich, dafür bist du doch da.“

„Ach, nur deswegen“, fragte der Ältere gespielt beleidigt, woraufhin ihn ein wehleidiger Blick seines Mäuschens traf.

„Ist ja gut, ich hab verstanden, sieh mich bloß nicht so süß an.“

Zufrieden kuschelte Matzu sich an die Brust des Grünhaarigen, der die Arme um ihn legte, während sich ein liebevolles Lächeln auf sein Gesicht legte.
 

„Niedlich die Beiden“, schmunzelte Minoru an Tatsumi und Satoshi gewandt: „Noch vor kurzem dachten wir es käme nie so weit.“

„Stimmt, die Beiden haben sich echt schwer getan“, pflichtete ihm der Rotfuchs bei, lehnte sich an die Schulter des Ältesten, der nur nickte.
 

„Eko?“

„Ja Mäuschen?“

„Was glaubst du, treibst du da eigentlich?“

„Was meinst du denn“, fragte der Größere unschuldig.

„Das weißt du ganz genau! Wie kannst du mich begrabschen und dabei auch noch unter mein Hemd greifen, wenn du genau weißt, wie kalt mir ist?!“

Wütend schlug er dem Älteren mit den Fäusten auf die Brust - was nur begrenzt möglich war, da er immer noch im Arm gehalten wurde - und sah ihn wütend an.

„Ach komm schon Mäuschen, du liebst es doch, wenn ich dich berühre.“

„Aber nicht hier draußen, in dieser Arschkälte“, fauchte der Kleinere ungehalten, woraufhin Eko lieber auf Sicherheitsabstand ging.

„Hey, ganz ruhig, ich bin doch dein liebenswürdiger, herzensguter Freund.“

„Pah, ich rate dir nimm die Beine in die Hand, mit mir ist nicht gut Kirschen essen, wenn mir kalt ist.“

„Ach, nur dann?“

„Eko Takakura!“
 

„Oh je, jetzt spielen sie wieder Katz und Maus. Das war’s dann wohl mit unserem Wunschtraum“, seufzte Satoshi: „Dabei dachte ich es würde endlich Ruhe einkehren, wenn die Beiden zusammen kommen.“

„Pustekuchen. Na ja, die Beiden können einfach nicht anders und ansonsten wäre es wahrscheinlich auch langweilig. Ach, da fällt mir ein, was ich dich schon die ganze Zeit fragen wollte Minoru. Wie sieht es nun eigentlich mit dir und Kaji aus?“

Verlegen, gleichzeitig aber auch ein wenig bedrückt knetete der Blonde seine Hände, antwortete: „Na ja, Kaji fährt in den Winterferien immer aufs Land zu seinen Großeltern und dieses Jahr möchte ich ihn fragen, ob ich mitkommen darf.“

„Das ist vielleicht gar nicht so eine schlechte Idee, vielleicht kommt ihr euch da ja ein wenig näher.“

„Ja, vielleicht.“

Minoru richtete seinen Blick wieder auf die sich immer noch Jagenden, dachte dabei mit einem kleinen Lächeln: ‚Vielleicht ist es an der Zeit, dass auch ich endlich zu meinen Gefühlen stehe, immerhin werde ich sonst niemals erfahren, ob ich nicht vielleicht doch eine Chance bei Kaji habe. Ja, das werde ich tun, ich will auch mutig sein und glücklich werden.’
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Währenddessen standen Tanabe und Yuta in ihrer Lieblingsecke des Schulhofs, beobachteten wie der Grünhaarige lachend vor seinem Mäuschen davon rannte.

„Die werden sich wohl nie ändern.“

„Stimmt“, schmunzelte der Kleinere, rieb sich die Oberarme: „Mir ist kalt.“

Wortlos umarmte ihn der Ältere von hinten, legte das Kinn auf seiner rechten Schulter ab.

„Danke, so ist es schon viel besser.“

„Mir war selbst kalt.“

„Klar doch“, spottete Yuta, verdrehte die Augen: „Tu bloß nicht immer so, dabei kannst du so ein lieber Kerl sein.“

Der Größere schnaubte nur zur Antwort, was seinen Liebling grinsen ließ.

„Weißt du, was jetzt genau das Richtige wäre?“

„Na?“

„Zu Hause im warmen Wohnzimmer auf der Couch sitzen, bei Kerzenschein Lebkuchen essen und heißen Kakao trinken - ich liebe heißen Kakao - und mit allen gemeinsam einfach nur Fernsehgucken. Ich finde das ist das Schönste zur Winterzeit, einfach nur herrlich, dann kommt immer so ein angenehmes Gefühl von Geborgenheit auf.“

„Aha.“

„Ach Tanabe, du bist aber auch kein bisschen romantisch.“

„Lass uns reingehen, dir ist doch kalt.“

Grummelnd knuffte der Blauhaarige Tanabe in die Seite, motzte: „Alter Eisklotz.“

Böse konnte er ihm jedoch nicht lange sein, er wusste ja, dass es einfach nur seine Art war nicht viel zu sagen, sich eher ein bisschen gleichgültig zu geben und er liebte ihn halt so, wie er war, umgekehrt war es ja genauso.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Völlig in seine Arbeit vertieft saß Tatsumi in Satoshis Zimmer an dessen Schreibtisch, grübelte darüber nach, wie sie mit ihrer Projektarbeit voran kommen sollten.

So bemerkte er den älteren Lilahaarigen auch erst, als dieser ihn liebevoll von hinten umarmte: „Da bin ich wieder Füchslein.“

„Hm… schön“, schnurrte der Kleinere, lehnte sich mit geschlossenen Augen zurück an Satoshis Brust: „Bleib f…“

Erschrocken hielt der Rotfuchs inne, wurde knall rot, als ihm bewusst wurde, was er da gerade sagen wollte.

„Hey, warum sprichst du nicht weiter?“

„Es war nichts, vergiss es einfach.“

„Lüg nicht“, gurrte der Ältere, drehte sein Füchslein halb zu sich um: „Ich will es wissen, was wolltest du sagen?“

„Das ist viel zu peinlich, das ist sogar schon richtig kitschig, ich hab mich total von der Situation mitreißen lassen.“

Satoshi grinste: „Wenn du das so sagst, dann will ich es erst recht wissen, also mach dein Mäulchen auf.“

„Niemals.“

„Ach nein?“

Freudig funkelten die goldenen Augen den Jüngeren an, der verlegen schluckte.

„Sa-chan…“

„Ja“, hauchte der Größere rauchig, legte die rechte Hand unter Tatsumis Kinn, fesselte ihn förmlich mit seinem Blick, als er sich ihm näherte, seine süßen Lippen ausgiebig kostete.

„Sag’s mir“, wisperte der Lilahaarige verführerisch in sein Ohr, strich über die Oberschenkelinnenseiten des Fuchses.

Dieser konnte nicht länger widerstehen, schlang die Arme um den Hals seines Liebsten, keuchte ehe er ihn gierig küsste: „Bleib für immer bei mir.“

Schmunzelnd zog Satoshi den Rotschopf vom Stuhl, setzte sich selbst darauf und nahm den Kleineren anschließend seitlich auf den Schoß.

Satoshi liebte sein Fuchstierchen einfach über alles, mit all seinen Facetten, ob nun als Schüchternheit in Person oder als verruchtes Teufelchen im Bett.

„Ich finde es unheimlich süß von dir so was zu sagen und werde deiner Bitte mit Freuden nachkommen.“

Lächelnd hauchte er dem verlegenen Rothaarigen einen Kuss auf die Stirn: „Außerdem trifft es sich sehr gut, dass du das gerade jetzt sagst, ich hab da nämlich auch was auf dem Herzen.“

Neugierig blickte Tatsumi den Älteren an: „Was denn?“

Nun selbst ziemlich verlegen blickte der Lilahaarige zur Seite, antwortete: „Na ja… wenn… wenn… also, die Schule ist doch bald beendet und da wollte ich dich fragen, ob du nicht danach vielleicht… eventuell… mit mir zusammen ziehen möchtest?“

Der Kleinere spürte wie stark das Herz seines Freundes klopfte, doch ihm ging es da nicht anders.

Wahnsinnig verlegen umarmte Tatsumi den Größeren, seufzte glücklich: „Ja, das würde ich unglaublich gerne!“

Unfähig darauf etwas mit Worten zu erwidern, zog Satoshi den Jüngeren näher zu sich, schmuste innig mit ihm, worauf dieser nur zu gerne einging.
 

~*~*~*~*~*~*~
 


 

Behutsam rüttelte Tanabe an der Schulter des schlafenden Yuta: „Aufwachen Kleiner.“

Nach der Schule war der Jüngere mit zu seinem Freund nach Hause gegangen und später am Nachmittag auf dessen Bett eingeschlafen.

Nun wollte der Größere ihm aber unbedingt etwas zeigen, also hauchte er ihm einige Küsse in den Nacken, als sein erster Weckversuch keine Früchte trug: „Komm schon, mach die Augen auf Kleiner, schlafen kannst du heute Abend noch genug.“

„Hier bei dir“, fragte der Blauhaarige, ohne sich dabei zu rühren.

„Wenn du unbedingt willst.“

„Will ich, aber nenn mich nicht Kleiner, wenn schon, dann gib mir einen richtigen Kosenamen.“

„Vielleicht später, jetzt steh erst mal auf und komm mit.“

Neugierig - wie eh und je - öffnete Yuta die Augen, drehte sich auf den Rücken, um den Schwarzhaarigen ansehen zu können: „Wohin denn?“

„Ins Wohnzimmer.“

„Ach so, ich dachte du willst mich irgendwohin entführen.“

Wortlos beugte der Ältere sich runter, drückte ihm einen Kuss auf die Lippen: „Komm. Es gibt Kaffee.“

„Was für’n Kaffee?“

„Ich meine es ist Kuchenzeit, ich hab uns was besorgt.“

„Auch Kirschtörtchen“, fragte der Kleinere sogleich voller Enthusiasmus, setzte sich ruckartig auf.

„Wirst du dann ja sehen.“

Gemeinsam gingen sie also ins Wohnzimmer, wo Yuta beinahe die Augen raus fielen.

Der Tisch war mit Kerzen, dampfendem Kakao und Lebkuchen gedeckt, der Fernseher lief und auf der Couch lag eine Decke bereit.

Tanabe hatte die Schwärmerei des Jüngeren Wirklichkeit werden lassen, eine Geste die den Kleineren ungemein glücklich machte.

Überwältigt fiel er dem Schwarzhaarigen um den Hals: „Du kannst ja doch romantisch sein, mein Herz klopft total, guck.“

Grinsend hielt Yuta die Hand des Größeren an seine Brust, der daraufhin verlegen zur Seite blickte.

„Du bist süß.“

Schnurrend schmiegte der Blauhaarige sich an den Älteren, küsste ihn zum Dank, bevor sie sich auf der Couch unter der Decke aneinander kuschelten.
 

Eine ganze Weile später schien Yuta wider eingeschlafen zu sein, wobei er an der linken Schulter des Älteren lehnte.

Dieser betrachtete ihn schmunzelnd, hauchte ihm einen kleinen Kuss auf die Stirn, flüsterte: „Ich liebe dich.“

Mit knall roten Wangen schmiegte der Blauhaarige sich daraufhin näher an den Größeren, wisperte: „Ich liebe dich auch Tanabe.“

Leicht erschrocken blickte Tanabe zum Jüngeren runter, wurde prompt tomatenrot, während sein Herz einen rasanten Spurt hinlegte.

Diesen Satz hatte er vorher noch nie zu Yuta gesagt, umso peinlicher war es ihm, dass dieser sein heimliches Geständnis mitbekommen hatte, dennoch erwiderte er lieber nichts mehr.

Kuschelnd rieb der Kleinere hingegen seinen Kopf an Tanabes Brust, bis er die perfekte Position gefunden hatte und dem lauten Klopfen darin lauschte, er fühlte sich nach diesem Bekenntnis mehr als nur glücklich, wobei es dem Schwarzhaarigen nicht anders erging.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

„Mäuschen“, fragte der Grünhaarige beinahe schnurrend, setzte sich zu ihm aufs Bett: „Lass uns nächsten Sommer wegfahren, nur wir zwei.“

Mit großen Augen blickte der Kleinere zu seinem Freund auf: „Nur wir beide?“

„Ja, ist doch schön, dann kann uns keiner stören“, antwortet Eko grinsend: „Klingt das nicht verlockend?“

„Und wie“, fiepte der Jüngere, schlang die Arme um Ekos Linken: „Aber dann lass uns unbedingt ans Meer fahren.“

„Ans Meer? Wie langweilig, das können wir auch so.“

„Nein, ich meine nicht diese kleine Bucht, sondern ellenlange weiße Strände und tiefblaues Wasser.“

Matzus Augen begannen vor Aufregung zu strahlen, doch der Größere war noch nicht wirklich von ihrem Reiseziel überzeugt.

„Wollen wir nicht lieber doch woanders hin? Es gibt so schöne Urlaubsorte.“

„Nein, ich will ans Meer“, erklärte der Lilahaarige engstirnig, ließ den Älteren wieder los.

„Komm schon, wir können uns doch wenigstens mal informieren.“

„Nein, wenn wir schon zusammen reisen, dann ans Meer, außerdem gibt’s da auch schöne Urlaubsorte.“

Der Grünhaarige seufzte ergeben, streichelte Matzu über die Wange: „Okay, du hast gewonnen Mäuschen.“

„Geht doch“, grinste der Kleinere zufrieden, ließ sich gerne küssen.

Schmunzelnd intensivierte Eko den Kuss, legte den Kleineren rücklings aufs Bett und beugte sich über ihn.

Langsam ließ er seine Hand über den Oberkörper des Lilahaarigen runter streichen, wollte sie ihm schon unters Shirt schieben, als Matzu sich aus seinen Armen wandt: „W… warte, hier drin ist es viel zu kalt für so was, ich soll wohl erfrieren..“

„Sag doch, dass dir kalt ist, ich mach uns die Heizung an.“

„N… nein, dann ist es viel zu warm.“

„Hey, was sollen die Ausreden? Versteckst du was vor mir? Wenn du einfach nur keine Lust hättest, dann würdest du dich nicht genieren das auch zu sagen und nicht so fadenscheinige Ausreden erfinden.“

„Quatsch, ich hab nichts.“

„Lüg mich nicht an“, knurrte der Ältere: „Sonst kannst du im Sommer allein ans Meer fahren.“

„Ist ja gut, reg dich ab, es gibt da wirklich was, aber das ist mir zu peinlich, um es zu sagen.“

„Vor deinem Freund braucht dir nichts peinlich tu sein, zeig schon.“

Murrend drehte der Jüngere den Kopf zur Seite, hob sein Shirt an, wodurch ein großer blauer Fleck auf seiner linken Brusthälfte zum Vorschein kam.

„Gott Mäuschen, was hast du denn da angestellt? Du hast doch nicht etwa mit wem anders rumgemacht und warst dabei zu wild, oder?“

„Red nicht so einen Blödsinn“, fauchte der Jüngere, knuffte ihm gegen die Schulter: „Das ist bei unserem Telefonat letztens passiert. Da wo ich dich gleich abgewürgt hab und meinte ich ruf gleich zurück.“

Mit hochroten Wangen blickte Matzu zum Größeren auf, der nun verschmitzt lächelte, fragte: „Und wie genau kam es dazu?“

„Na ja… ich war… war so aufgeregt, weil ich doch vom Klingelton wusste, dass du dran bist und da bin ich ohne nachzudenken aufgesprungen und…“

„Und? Weiter Mäuschen.“

Vor lauter Verlegenheit hielt Matzu sich die Hände vors Gesicht und erklärte: „Ich hab mich in der Bettdecke verheddert und bin gegen die Kommode gekracht.“

„Oje, mit Bettdecken hast’s wohl, was? Aber es sieht schon ganz schön schlimm aus, warst du damit beim Arzt? Nicht, dass du dir innerlich was getan hast.“

Besorgt blickte der Ältere sein Mäuschen an, nahm die Hände von dessen Gesicht, um ihm über die Wange streicheln zu können.

„Schau nicht so, es ist nichts passiert. Der Arzt meinte, um es wörtlich wiederzugeben, ich hab nur zarte Haut, deshalb ist der Fleck so groß.“

Bei diesem Geständnis fing Eko prompt an zu lachen: „Was für ein Kompliment.“

„Absolut nicht, ich fand es eher beleidigend“, schmollte der Kleinere zog eine Schnute, woraufhin ihm der Größere wieder näher kam, seine Wange an der des Lilahaarigen rieb, bevor er ihm einen kleinen Kuss auf die Lippen hauchte: „Und nur deshalb hast du mich eben abgeblockt? Damit ich das nicht sehe?“

Sanft strich er über die verfärbte Haut, darauf bedacht dem Jüngeren nicht weh zu tun.

„Ja, das sieht doch total hässlich aus…“

„Quatsch, ist doch nur ein blauer Fleck, keine offene Wunde.“

„Ach, dann wurdest du mich also doch hässlich finden“, fragte Matzu schnippisch, woraufhin der Grünhaarige nur liebevoll lächelte.

„Unsinn, ich würde dir nur nicht weh tun wollen. Apropos, wie schmerzhaft ist denn deine jetzige Verletzung?“

„Na ja“, erklärte der Kleinere verlegen: „Wenn du nicht zu grob bist geht’s schon.“

„Als ob ich grob sein könnte“, antwortete Eko gespielt empört, bevor er sich näher an sein Mäuschen schmiegte, begann mit ihm zu schmusen.

Zärtlich leckte er über die Ohrmuschel des Jüngeren, hauchte ihm zu: „Ich liebe dich doch.“

„Ich dich auch“, schnurrte Matzu, schlang die Arme um den Hals seines Liebsten, versuchte seine knall roten Wangen zu verbergen, was ihm jedoch nicht gelang, da der Größere beschlossen hatte ihn lieber richtig zu küssen, als nur sein Ohr zu verwöhnen.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Bitte den Anhang lesen *lieb guck*
 

Hach *seufz*

Das war's dann also, jetzt ist auch dieses FF vorbei, worüber ich mich einerseits sehr freue und andererseits auch ein bissel traurig bin, aber ich hoffe sehr es hat euch gefallen und ihr hinterlasst mir fleißig Kommis (nur wenn ihr wollt natürlich), immerhin war das das nun wirklich letzte Kapi von 'Gebrüder Kon' *snief*
 

Tja und wie schon beim vorherigen Kapi angekündigt, wird in zwei Wochen, also zur eigentlichen Kon-Zeit ein neues FF mit dem Namen 'Verliebt in Nachbars Sohn' starten. In diesem wird es - wie schon erwähnt - um Minoru und dessen Liebe zu seinem Nachbar Kaji gehen. Diese Geschichte knüpft jedoch nicht am Ende von 'Gebrüder Kon' an, sondern wird völlig separat geschrieben (Eko & Co kommen aber natürlich trotzdem vor) werden ^^

Hoffe einige (seehrrrr gerne auch alle ;P) von euch dort wieder begrüßen zu können *leser knuddel*

Natürlich nehme ich gerne ENS-Anmeldungen für 'Verliebt in Nachbars Sohn' entgegen ^.~
 

In dem Sinne noch mal ein riesen großes DANKESCHÖN an alle, die 'Gebrüder Kon' gelesen haben und auch super vielen Dank für die vielen wundertolligen Kommis, die ihr mir im Laufe der Zeit hinterlassen habt (und für die noch kommenden ^.~), ich hab mich über jeden einzelnen sehr gefreut -^.^-
 

*alle leser noch ma durchknuddel*

*für jeden leser ein süßigkeiten- oder wahlweise keksbeutelchen bereitstell*
 

eure luci-maus ^^



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Von:  Jay
2010-04-11T20:01:03+00:00 11.04.2010 22:01
häh?
Woher will eko denn wissen das Matzu sein Frühstück immer weggeschmissen hat?
in der schule?
Von:  Suoh
2009-07-12T10:45:46+00:00 12.07.2009 12:45
"Wärm mich,dafür bist du doch da."
Genial,den Satz muss ich mir merken! xDD

Oje,dass mich der Bettdecke und der Komode muss echt weh getan haben...armer Matzu! Ó_Ò
Aber der Grund,weswegen es dazu kam,war süß.^^

Überhaupt finde ich alle Paare süß! ^_____^
Schade,dass das es nun zu Ende ist.

War 'ne echt tolle FF! *beide Daumen hoch*
Von:  Suoh
2009-07-12T10:44:10+00:00 12.07.2009 12:44
Ekooooo! *drop*
Er hat 'nen süßen lilahaarigen Jungen in seinem Arm und
nennt genau diesen "Miststück" ...also wirklich. -.-"

*weiter gelsen hat*
*hohoho*
Du kannst dem süßen Matzu ja schließlich nicht immer wütend entgegentreten! ^^

OMG!
Sie haben es getan! *///////////*
Und du hast es zensiert! *sich beleidigt in die Ecke setz*
Gerade bei den beiden hätt ich es gern gelesen! >///////<

Dieses Kapi ist eins meiner Favoriten!
*total aus dem Häuschen ist vor Freude,weil Eko und Matzu endlich zusammen sind*
Von:  Suoh
2009-07-12T10:41:21+00:00 12.07.2009 12:41
Yeah,Matzu! Weiter so!
Lass dich nicht mehr von Eko runter machen! ^^b

Tanabe,dieser...also echt...kann er nicht wenigstens warten,
bis sie 4 Wände um sich haben,bevor er sich an Yuta zu schaffen macht? -.-"

"Ja,außerdem müsste ich sonst schreien,weil du mich angetatscht hast."
Matzu is einfach hammer! xDD
Gib’s ihm! x3

Um auf deine Frage zu antworten:
Ja,Ma-Chan ist süß! *////////*
Von:  Suoh
2009-07-12T10:39:21+00:00 12.07.2009 12:39
Was soll den das?!
Wieso ballert Eko denn so mit Volleybällen rum? Der hat sie wohl nicht alle! Ò____Ó
Ich zieh mein Voting vom letzten Kapi zurück und geb ihm 'ne 6!
Erst auf Satoshi und dann noch auf Matzu...das is ja wohl das allerletze!
Der muss doch jetzt wirklich nicht gleich gewaltätig werden!

Ich freu mich zwar darüber,dass zwischen Satoshi,Tatzumi und Eko wieder alle im Reinen ist,
aber ich würde mich weit mehr freuen,wenn auch mit Matzu alles wieder gut wäre! Ó___Ò

Ich hoffe,dass sich Eko doch noch breit schlagen lässt und Matzu verzeiht! >___<
Von:  Suoh
2009-07-12T10:36:14+00:00 12.07.2009 12:36
Eko ist doch echt...also wirklich!
So kann er doch nicht mit Matzu umgehen! >____<

Frau Tanuki is klasse!
Sie hatt Eko keine Chance gelassen,spitze! *beide Daumen hoch*

"...komm mit raus auf den Flur."
Dieser Satz erinnert mich immer an meine Mathelehrerin.
Sie benutz ihn immer,wenn sie Jemand in der Klasse so
gereizt hat,dass sie bereit ist, sich zu prügeln! xDD

Hm...Tanabe und Yuta...gefallen mir als Paar.^^
Viel besser als Tanabe und Matzu! x33

Das Voting ist bestimmt schon lange vorbei,oder? *drop*
Naja...dann schreib ich halt hier hin, wie ich deine Charas finde.^^"
- Matzu --> 1 (++++ ^-^)
- Eko --> 4 (wegen seines momentanen Verhaltens,sonst --> 3 )
- Satoshi --> 2
- Tatsumi --> 2
- Minoru --> 2
- Tanabe --> 3
- Yuta --> 2
Von:  Suoh
2009-07-12T10:33:20+00:00 12.07.2009 12:33
Eko!
Das kannst du jetzt nicht machen!
Matzu hat es doch erklärt (teilweise) und sich entschuldigt!
Denk nochmal über deine Entscheidung nach!
Bitte! ;____;

Chika lässt ihr Date für Matzu sausen!
Hätt ich auch so gemacht! >///////<
Man kann den süßen Matzu schließlich nicht einfach so im Regen sitzen lassen!

Ähm...logisch,dass Eko wütend ist...aber reagiert er nicht etwas über? Ó___Ò

P.s.:
Eis! *__* Danke!
Von:  Suoh
2009-07-12T10:30:08+00:00 12.07.2009 12:30
Durch die Haare wuscheln is toll und fühlt sich auch toll an!^^

Matzu mag Mangas?
Yeah! xD
Ich fange langsam an,mich mir Matzu zu identifizeieren! x33
Von:  Suoh
2009-07-12T10:28:15+00:00 12.07.2009 12:28
Jetzt ärgern sich die Kon-Brüder gegenseitig mit "Mäuschen" und "Aniki"! xDD
Die beiden sind eins der niedlichsten Geschwister-Pärchen,
die ich je gehört / gelesen oder gesehen habe! ^____^

"Raus damit, wer war das?"
"Wer weiß."
"Jetzt sag’s schon, sonst sag ich Ma-chan,
dass du in ihn verliebt bist."
"Boah, bist du fies geworden. ..."

Deine Charas haben immer so geniale Dialoge miteinander!
Ich grins mir jedesmal die Mundwinkel wund! xDD

Übrigens finde ich den Kosenamen "Wildkatze"
passender zu Matzu als "Mäuschen". ^^"

Oh gott...wie sich Matzu über den Reiterhof und die Pferde freut...
sooooo süüüüß! >/////////////<

"...bis Hogh sich grinsend räusperte..."
Ich finde den Typen cool! xDD

P.s.:
Es lohnt sich schon deswegen Kommis zu schreiben,
weil man jedesmal was zu essen bekommt! xDD

Quatsch! Natürlich hat eine so tolle Story wie diese hier
es verdient, mindestens 6 Kommis und mehr zu bekommen! Ò.o ^^

Ps.s.: Ich mag dieses Kapi sehr!^^b
Von:  Suoh
2009-07-12T10:21:41+00:00 12.07.2009 12:21
Achso,eine neue Projektabreit...
ich hab mich schon gefagt,ob Eko zum Masochisten geworden ist! xDD
*wegen dem "...Sie haben uns so oft gequält, hören Sie jetzt nicht damit auf"* xDD"

Oh man,Minoru is so cool...
der gefällt mir immer besser! ^^

*Kuchen in sich rein stopf*
Freu mich schon auf’s nächste Kapi! ;)


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