Spiel der Liebe von Erdnuss91 ================================================================================ Kapitel 31: Schlaf ------------------ Als ich einen Blick auf die Uhr werfe, rutscht mir mein Herz in die Hose. Jetzt haben wir schon einmal einen freien Tag und ich schlafe bis 14Uhr! Aber eine gute Sache hat es, ich liege in Uruhas Armen und er drückt mich ganz schön fest an sich. Und ich fühle mich nicht ganz so erschlagen wie gestern. Ich finde es toll, dass Uruha mich auch endlich wieder umarmt und die Nähe sucht. Wohlig seufzend lege ich meine Hände auf Uruhas Arme und lasse die Uhrzeit einfach außer Acht. Wir haben ja noch ein paar Stunden, die man sinnvoll nutzen kann. „Magst du nicht aufstehen? Ich hab uns etwas zu Essen gekauft und du musst noch die Tabletten nehmen. Und danach können wir ja baden gehen“, schlägt Uruha vor. Träge nicke ich. Es hat keinen Sinn zu widersprechen, da ich ja auch irgendwann einmal essen muss und die Medikamente muss ich ja leider auch holen. In der Küche beeile ich mich mit dem Essen und den Tabletten, damit Uruha nicht zu lange alleine ist auf dem Balkon, was auch immer er dort macht. Aber scheinbar hat er heute Morgen schon die Koffer ausgeräumt und alles, denn diese sind nirgends zu sehen. Offensichtlich hat ihm das Konzert doch ganz gut getan. Uruha ist gestern wie oft zu mir auf die Seite gekommen und hat immer wieder Fanservice mit mir und Ruki gemacht. Im Gegensatz zu mir hatte er alles gegeben. Ohne Reita wäre ich wahrscheinlich geliefert gewesen, da mich Ruki weites gehend ignoriert hatte und auch mein nach vorne kommen hat ihn noch mehr angeheizt. Aber es ist ja alles ohne größere Vorkommnisse vorüber gegangen und Uruha scheint auch wieder glücklich zu sein. Als ich gerade raus auf den Balkon will, schiebt mich Uruha mit seinem vollen Wäschekorb wieder zurück ins Wohnzimmer und lächelt mich entschuldigend an. „Magst du vielleicht schon einmal Wasser in die Badewanne laufen lassen? Dann kann ich dem Manager schon einmal schreiben, dass es dir besser geht und wir schon für Morgen gepackt haben, ja?“, er drängt sich an mir samt Wäschekorb vorbei und geht scheinbar ins Schlafzimmer. Murrend gehe ich ins Badezimmer, wo ich schon einmal warmes Wasser die Wanne einlasse. Ob es ein gutes Zeichen ist, dass Uruha wieder so normal ist? Er ist wieder so schrecklich normal, ganz so als wäre er nie etwas passiert. Aber sind Leute die einen Selbstmord planen nicht auch so? So schrecklich entschlossen und teilweise fröhlich, weil sie wissen, dass die Schmerzen bald vorbei sind? Seufzend setze ich mich auf den geschlossenen Klodeckel und vergrabe mein Gesicht in meinen Händen, ich darf so nicht denken. Uruha will mich nicht verlassen. Kopfschüttelnd ziehe ich mich bis auf die Boxershorts aus und lege meine Schmutzwäsche in die Kleidertonne. Aus dem Badezimmerschrank nehme ich schon einmal große, flauschige Handtücher. Nach wenigen Minuten kommt auch Uruha mit einem großen Stapel Kleidung zu mir, den er auf die Waschmaschine legt. Vorsichtig haucht er mir einen Kuss auf die Lippen und lächelt mich an. Lächelnd zieht sich Uruha komplett aus und schließt die Tür. Er nimmt das Duschzubehör und zieht einfach ohne zu Zögern meine Boxershorts runter. Grummelnd kicke ich diese weg und setze mich schon einmal auf den Duschhocker, lasse mich von Uruha duschen. Ihm macht es nichts aus mich einzuseifen, egal wo. Er hat keine Scheu davor mich da unten anzupacken und warum zum Teufel reizt er Aoi-chan so? Er macht es mit Absicht oder? Er will wissen, wie weit er gehen kann bis ich mir das nehme, was ich will, oder? Leise keuchend packe ich ihn an den Handgelenken und schüttele den Kopf. Wenigstens hat sich da unten noch nicht zu viel getan. Ich bin zwar jetzt deutlich erregt, aber ich möchte es jetzt nicht mit Uruha tun. Unser erstes Mal soll schön sein und nicht im Badezimmer stattfinden. Und selbst ähnliche Dinge möchte ich gerade nicht mit ihm vollführen. Er grinst nur schelmisch und braust mich eiskalt ab, was auch direkt mein Problemchen beseitigt. „Und jetzt ab mit dir in die Wanne, bevor du noch kränker wirst“, meint er tadelnd. Kopfschüttelnd steige ich in die Wanne und stelle das Wasser ab. Hoffentlich schwappt das Wasser nicht zu sehr über, wenn Uruha auch noch hier drinnen liegt. Uruha duscht sich sehr schnell ab, wahrscheinlich hatte er schon heute Morgen geduscht. Oder gestern Abend? Lächelnd rutsche ich etwas nach vorne, damit er sich hinter mich setzen kann. Direkt als er sitzt zieht er mich nach hinten, so dass ich auf seiner Brust liege. Sein Herz schlägt wie verrückt und ich wette er ist gerade genauso aufgeregt wie ich. Er streicht ein wenig über meinen Bauch und ich genieße es einfach. Wohlig seufzend schließe ich die Augen. Hoffentlich bin ich morgen um einiges fitter. Ich habe diese vertraute Zweisamkeit richtig vermisst während der Tour. Außer abends im Bett haben wir eigentlich nicht viel gekuschelt und da wir so oft mit den anderen unterwegs waren oder viele Personen um uns herum waren, konnten wir uns auch nicht viel küssen. Aber es freut mich, dass Uruha es scheinbar auch vermisst hat. Vielleicht hat unsere Beziehung doch noch eine Chance verdient. Ich kann die nächsten freien Tage gar nicht mehr abwarten, so sehr freue ich mich auf Uruha. Es wird Zeit, dass wir endlich eine normale Beziehung führen und dazu gehört so viel, was wir momentan nicht tun. Scheinbar bin ich dank Uruhas Behandlung eingeschlafen, denn es nächste Mal als ich aufwache sitze ich ganz alleine in der Badewanne. Meine Hände sind ganz verschrumpelt und das Wasser ist nur noch lauwarm. Wo zum Teufel ist mein Freund hin? Grummelnd steige ich aus der Badewanne und beginne mich abzutrocknen. Schnell ziehe ich mir meine Boxershorts an und verlasse das Badezimmer, um mich auf die Suche nach meinem heißgeliebten Sorgenkind zu machen. Dieses finde ich auch direkt im Wohnzimmer, wo es vorm Fernseher sitzt und irgendeine Show anguckt. „Ui, du bist ja wieder wach. Warte, ich wollte dich eigentlich noch eincremen“, meint Uruha und steht augenblicklich auf, um mich wieder zurück ins Badezimmer zu dirigieren. Dort breitet er ein frisches Handtuch aus, auf dem ich mich dann niederlasse. Lächelnd schnappt er sich die Bodylotion und beginnt mich einzucremen. Am Rücken massiert er mich sogar ein bisschen. Was geht nur heute in ihm vor? Oder ist endlich das Eis gebrochen? „Ich hab uns schon etwas zu essen für heute Abend besorgt. Am besten du legst dich gleich etwas zu mir auf die Couch, wenn es dir nachher nicht merklich besser geht, dann müssen wir leider ins Krankenhaus fahren“, meint er traurig lächelnd zu mir. Es ist irgendetwas passiert, oder? Es scheint nicht so, als würde er gerade das ganze freiwillig machen. Gerade cremt er meine Brust ein und ich frage mich, was er dabei empfindet. Was fühlt er, wenn er mich so berührt? Hat er genau das gleiche Herzklopfen, wie ich? Möchte er intimer mit mir werden? Liebt er mich überhaupt? Kopfschüttelnd erwidere ich: „Du bist ein gnadenlos schlechter Schauspieler Uruha. Was ist passiert?“ Seufzend cremt er mich weiter ein und drückt mir dann meine Kleidung in die Hand, eher er aufsteht und mir den Rücken zudreht. „Der Manager war heute Morgen hier und hat mir eine Standpauke verpasst wegen gestern dem Konzert. Er hat Recht mit dem was er gesagt hatte. Ich werde mir jetzt mehr Mühe geben, sowohl mit der Band, als auch mit dir. Magst du vielleicht mitkommen? Dann zeig ich dir das, was der Manager mir vorbei gebracht hat. Oder eher uns“, korrigiert sich Uruha. Er beantwortet die Frage wahrscheinlich mit Absicht so, damit er keine konkrete Antwort geben muss. Vertraut er mir etwa nicht? Er verlässt den Raum und so schnell es geht ziehe ich mir den Jogginganzug und ein paar Socken an, ehe ich ihm ins Wohnzimmer folge, wo auf dem Wohnzimmertisch jede Menge Zettel und Zeitschriften liegen. Warum sind mir die eben nicht aufgefallen? Wir setzen uns auf die Couch und ich kuschle mich ein wenig an ihn, was ihn zum Lächeln bringt. „Nachdem Tourfinale sollen wir bis kurz vorm Firmenjubiläum Tokio verlassen, wegen dem Gerichtsprozess. Das hat das Management so beschlossen und deshalb wurde für uns zwei ein Bungalow in Shizuoka gemietet. Die anderen werden Tokio auch verlassen, aber das Management möchte, dass wir zwei getrennt von den anderen bleiben. Sie haben uns schon einmal die Unterlagen dazu hier gelassen und sie hoffen, dass wir so der Presse entkommen können. Und vor allem du sollst dich dort ein wenig erholen und versuchen wieder gesund zu werden. Wenn du nicht mit mir zusammen irgendwohin willst, dann habe ich natürlich absolutes Verständnis dafür. Aber da wären wir halt ungestört und vielleicht hilft uns die Abgeschiedenheit wieder zueinander zu finden“, redet Uruha fast ohne Punkt und Komma auf mich ein. Seufzend schüttele ich den Kopf und meine: „Uruha, ich brauche kein Betthäschen. Ich bin mit dir zusammen, weil ich dich liebe, da dran kann auch eine Vergewaltigung nichts ändern. Natürlich komme ich gerne mit dir nach Shizuoka und ich verspreche dir, dass es wunderschön wird.“ Lächelnd küsse ich ihn auf die Stirn und fahre mit beiden Händen unter sein Oberteil, ehe ich mich auf seinem Schoß niederlasse. Ich bin so froh ihn zu haben. Er drückt mich richtig an sich und ich genieße einfach diese Nähe und Vertrautheit. Ich will ehrlich nicht wissen, was der Manager alles Uruha vorgeworfen hatte. Es geht mich schließlich ja auch nichts an und Uruha will scheinbar ohnehin nicht darüber reden. Lächelnd streiche ich Uruha über den Rücken, weshalb er eine ordentliche Gänsehaut bekommt. Seine Haut ist so unglaublich weich. Lächelnd meint er: „Wenn du mich gerade kurz aufstehen lässt, dann mach ich dir ganz schnell eine Wärmflasche und hol dir etwas zu essen. Ich muss dich doch bis Morgen halbwegs wieder fit bekommen." Lächelnd gehe ich von ihm herunter und folge ihm in die Küche, wo er einen Becher mit Früchten und Sahne aus dem Kühlschrank nimmt und den Wasserkocher anmacht. Seufzend gehe ich zu ihm und umarme ihn, kuschle mich ein wenig an ihn. Am liebsten würde ich jetzt ins Bett gehen und noch etwas schlafen, aber wer weiß wann ich dann als nächstes aufwache? Uruha streicht ganz zaghaft über meinen Rücken und küsst mich auf meinen Kopf. Leise kichernd fragt er: „Was bist du denn zur Zeit so anhänglich? Oder geht es dir doch so schlecht?" Kopfschüttelnd lasse ich ihn los und küsse ihn auf den Mund, ehe ich ohne eine Antwort zu geben ins Wohnzimmer gehe und mich auf der Couch niederlasse. Was will er hören? Wenn ich ihm sage wie müde ich bin, dann schleppt er mich ins Krankenhaus. Und ich möchte das Konzert morgen auf alle Fälle geben, egal in welcher Verfassung ich sein werde. Als Uruha mir endlich nachkommt, sieht er ein klein wenig verärgert aus und ich frage mich, ob ich ihm wirklich die Wahrheit sagen soll. Er mag es nicht, wenn ich ihm nicht alles sage, aber er macht ja das gleiche mit mir, also darf er eigentlich gar nicht auf mich sauer sein. Lächelnd legt Uruha die Wärmflasche auf meinen Bauch und eine der dicken Wolldecken über mich, ehe er sich samt dem Früchtebecher neben mich setzt. Die Wärme macht mich nur noch schläfriger und ich frage mich, ob das alles seine Absicht ist. Als er eine Erdbeere mit Sahne vor meinen Mund hält, esse ich dieses. Es schmeckt schon sehr lecker, aber was zum Teufel ist seine Absicht? Steht er etwa neuerdings auf solche Spielchen? Oder will er mir einfach nur eine Freude machen? Nachdem er mich mit dem halben Becher gefüttert hat, habe ich von dem ganzen süßen Kram genug. Frustriert seufzend drehe ich mich von ihm weg und lege mich auf die Couch, sodass ich mit meinem Kopf auf seinen Beinen liege. Er schaut mich lediglich aufmerksam an und isst den Rest der Früchte alleine. Ich würde ihn jetzt gerne küssen, jedoch müsste ich mich dafür bewegen und dafür bin ich viel zu müde. Als ich es nächste Mal aufwache sitzt Kai auf dem Sessel und von Uruha ist nichts zu sehen. Was zum Teufel macht unser Schlagzeuger hier? Wie lange habe ich geschlafen? Laut grummelnd setze ich mich hin und frage mich, ob Uruha wirklich okay ist. Kai schaut mich ziemlich erschrocken an und fragt nur: „Bist du dir sicher, dass du nicht doch ins Krankenhaus willst?" Ich nicke nur, ehe ich aufstehe und ihn umarme. „Ich komm schon klar, denke ich. Mir geht es auch wieder viel besser, als heute Nachmittag dank Uruha und den Rest der Tour werde ich sicherlich auch noch durchstehen können. Weißt du, wo Uruha hin ist? Er hatte gar nicht erwähnt, dass er noch weg muss oder du kommen wirst“, meine ich. Ich lasse mich wieder auf der Couch nieder und gucke ihn aufmerksam an. Etwas perplex antwortet Kai: „Er hatte einen Termin bei seinem Therapeuten und Reita ist mit ihm hingegangen. Eigentlich bin ich nur hier, da Uruha mich darum gebeten hatte. Ist bei euch beiden alles okay?“ „Bei uns ist alles Bestens. Ich mache mir lediglich etwas Sorgen um ihn, da ja auch der Prozess ansteht und er wirkt halt ein wenig durcheinander.“ Wobei ich mich eher frage, ob er sich nicht die Worte vom Manager zu sehr zu Herzen nimmt? Uruha kann manchmal ziemlich sensibel sein. Seufzend meint Kai: „Er kommt schon damit klar, denke ich. Der Manager hatte es ihm extra noch einmal erklärt, was jetzt alles passieren wird. Uruha hat sich zwar verständlicherweise angegriffen gefühlt, aber er merkt ja selbst, dass er sich ändern muss. Wenn ihr zwei in Shizuoka nicht zurechtkommt, dann braucht ihr uns nur um Hilfe zu bitten. Ihr zwei müsst da jetzt nicht alleine durch, jedoch verstellt sich Uruha in unserer Anwesenheit zu sehr und es ist schwer sein wahres Gesicht hinter der Maske zu finden. Er macht es hoffentlich nur aus Selbstschutz, aber bei dir ist er immer noch am offensten.“ Wahrscheinlich hat er sogar mit der Aussage Recht. Hoffentlich schaffe ich es Uruha durch den kommenden Sturm zu bringen. Ich glaube nicht daran, dass es einfach wird, aber ich möchte Uruha nicht aufgeben. Zusammen werden wir es schon schaffen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)