Twilight Passion von Metaphysika (Traum um Mitternacht) ================================================================================ Kapitel 1: Zerfließende Wirklichkeit ------------------------------------ Fire an Ice Some say the World will end in fire, some say in in ice. From what I've tasted of desire I hold with those who favor fire But if it had to perish twice I think i know enough of hate To say that destruction ice is also great And would suffice. Und dann sah ich ihn... er stand am Ende des langen Flures - und hatte mir den Rücken zugekehrt. Langsam ging ich weiter, vorsichtig darauf bedacht auf dem glatten, dunklen Holzboden keine Geräusche zu machen. Die Spiegel zu beiden Seiten von mir, die das Licht des Kronleuchters in tausend Spektren durch den Ballsaal gleiten ließen, zeigten mich verschwommen in einem blutroten Abendkleid das sich stark von den weißen Rosen abhob die daran befestigt waren. Mit möglichst eleganten Schritten durchquerte ich weiter den Raum. Meine schwarzen, glatten Haare schwangen sanft an meinem Rücken mit und mein Pony fiel mir in die Augen ... trotzdem konnte ich meinen Blick nicht von der bezaubernden Gestalt vor mir abwenden. Im Gegensatz zu mir schien er nicht so verloren zwischen den cremefarbenen Spiegelwänden des riesigen Saales. Im Gegenteil, von ihm schien eine noch viel beeindruckendere, anziehendere Spannung aus zu gehen. Es war als würde sie sanft mit dem Licht in jede Ecke des Raumes dringen. Ich kannte sie nicht, und doch kam sie mir gleizeitig merkwürdig vertraut vor. Mindestens ebenso sicher war ich mir das ich ihn nicht kannte, trotzdem wurde ich auch hier das Gefühl nicht los das mich etwas schon seit ewigen Zeiten mit ihm verband. So als wäre ich bis jetzt nicht komplett gewesen und würde nun endlich meine zweite Hälfte finden. Eine wohlige Wärme durchströmte mich und ich musste unwillkürlich lächeln. Kurz hinter ihm blieb ich stehen, sah wieder mein Spiegelbild in dem Spiegel vor dem er stand ... etwas fiel mir auf, störte mich, aber ich hätte nicht sagen können was. Tief in meinem Inneren wurde mir bewusst das ich Angst haben sollte, aber sie blieb aus. Dann, ganz plötzlich, schien es als ob er mich bemerkt hätte, die Spannung veränderte sich. Eine Stimme drang durch den Saal, glasklar, wunderschön und kalt wie Eis. Die Spiegel an den Wänden schienen zu erzittern. Diese unglaubliche Stimme rief meinen Namen, lähmte mich, stopte meinen Atem und brachte mein Herz aus dem Tackt. Erst da wurde mir bewusst das es seine Stimme sein musste ... es »musste« einfach seine Stimme sein. Dann, ohne zu zögern, drehte er sich zu mir um und ich konnte nur überwältigt nach Luft schnappen. Er war einfach überirdisch schön. Seine rabenschwarzen Haare wehten für einen kurzen Augenblick über den oberen Teil seines Gesichts, doch schon kurz darauf gaben sie den Blick auf ein atemberaubendes Augenpaar frei ... Sie waren blutrot. Zwischen ihnen lief eine gerade Nase ihren perfekten Bogen, nur um unterhalb auf seine vollkommenen Lippen hinzuweisen. Seine schwarzen Haare umrahmten seine leicht hervorstehenden Wangenknochen, und bildeten einen scharfen Kontrast zu seiner elfenbeinweißen, fast durchscheinenden Haut. Sie war glatt wie Transparent-Papier und ich hatte den starken Drang sie zu berühren. Geistesabwesend hob ich meine Hand. Zitternd näherten sich meine Finger seinem Gesicht, fuhren dann langsam, fast ehrfürchtig, über seine Wange. Sie war kalt wie Eis und mich durchlief ein leichter Schauer. Ein Lächeln umspielte seine Lippen, ein berauschendes Lächeln, mein Herz setzte für einen Moment aus. Als ich mich wieder gefangen hatte spürte ich wie eine kalte Hand langsam von meinem Nacken bis hin zu meinem unteren Rücken entlangfuhr und mich vorsichtig näher zog. Seine andere Hand ruhte an meinem Hals als er verführerisch seinen Kopf an mein Ohr senkte und nochmals meinen Namen flüsterte. Aus seinem Mund klang er merkwürdig schön, ich machte mir keine Gedanken woher er ihn überhaupt kannte, in diesem Augenblick war es mir einfach egal. Ich schlang meine Arme um seinen Hals und schloss erregt die Augen. Als wäre es seine Antwort darauf erstarrte er in seiner Haltung, und ich hätte schwören können ein leises, verächtliches Lachen zu hören. Wunderschön aus seinem Mund. In diesem Moment wurde mir schlagartig bewusst, das es ein fürchterlicher Fehler gewesen war mich ihm so weit zu nähern, aber da war es schon zu spät. Ein stechender Schmerz durchfuhr mich, brannte entsetzlich durch meinen Körper, und ich schrie auf. Wie konnte ich nur so dumm gewesen sein, fuhr es mir durch den Kopf ... Sein Spiegelbild, etwas hatte mich von Anfang an gestört, es war sein Spiegelbild gewesen ... er hatte keins. Sein Kiefer bohrte sich in meinen Hals, mordlustig, blutdurstig. Die weißen Rosen meines Kleides waren blutbefleckt, seine kalten Hände hielten mich so fest das es mir unmöglich war mich zu bewegen. Und ich wusste, das ich nun nicht mehr länger lebte ... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)