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Faint light in darkness

Hoffnungsschimmer...DxHG
von

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Überbrückung

Kapitel zwei: Überbrückung
 

Er hatte Hunger. Und Durst. Keine Lust mehr. Schlafmangel. Ein wenig Angst. Mehr Angst. Verwirrung.
 

Malfoy hockte in einer Ecke, die am weitesten vom Feuer entfernt war. Er hatte eine Aversion gegen Feuer. Irrational. Nicht zu erklären. Sie war einfach da.

Und da wäre noch die Antipathie gegenüber Schlammblütern. Genauso irrational. Genauso nicht zu erklären. Aber sie war da. Er beobachtete sie, wie sie neben dem Feuer saß. Wahrscheinlich hatte sie etwas gegen Dunkelheit. Wer weiß? Ihr Haar war durch Feuchtigkeit und Hitze überdimensional dick und buschig geworden. „war das im Wald auch so? Nein. Da waren sie doch nur wellig? Ach, was interessiert es mich?“, fragte er sich selbst. Jetzt verzog sie eine Grimasse, als ob sie Schmerzen hätte und fasste vorsichtig ihren Fuss an.

„Ist was passiert?“, dachte Malfoy, doch blieb erstmal stumm.

Sie hatten seit langer Zeit nicht mehr geredet und er hatte das Gefühl, dass sie auch nicht den Wunsch hatte mit ihm zu reden. Er wunderte sich nicht. Er würde auch nicht gerne mit sich reden, wenn er an ihrer Stelle wäre.

„Schlammblut. Es ist dreckig. Unser nicht würdig. Einfach schmutzig. Sie besudeln unser Geschlecht. Es ist Verhöhnung, dass Muggel unser Handwerk erlernen dürfen. Darf sich denn jeder Trottel Zauberer nennen? Eine Schande. Ich werde nie diejenigen verstehen, die das für gut heißen. Diese Menschen sind einfach Verräter. Wir sollten unter uns bleiben. Das Zaubern sollte uns vorbehalten sein. Es macht uns zu etwas Besonderem. Wie sollen wir uns erheben, wenn Schlammblüter zaubern lernen?“, hallten die Worte von Lucius Malfoy durch den Kopf seines Sohnes. Er hatte immer ohne Zweifel daran geglaubt. Er sei etwas Besseres, weil sein Blut rein war. Dass ihm kein Schlammblut das Wasser reichen konnte. Doch jetzt saß er mit der Ausnahme in einem Bunker, aus dem er so schnell nicht rauskommen würde und ihm wurde langsam klar, dass er ohne sie nie her gefunden hatte. Er würde immer noch unter der Wurzel sitzen und vielleicht sogar versuchen hindurch zu kommen.

Der Hass, den sein Vater schürte, wie ein Knoten in seiner Brust, begann sich zu lockern.

Er konnte nichts erkennen, dass er hassen könnte, wenn er sie objektiv betrachte. Dort saß sie. Genauso verloren wie er.
 

Einsam und doch nicht allein. Eine gequälte Seele, die Anschluss sucht. Jeder in seiner eigenen Art und Weise.
 

„Und wenn schon. Es ist so und bleibt so“, murmelte er. „Hm? Hast du was gesagt?“, er fühlte sich von ihrem Blick durchbohrt. „nein. Gar nichts“, seine Stimme klang schärfer, als es beabsichtigt war. „oh. Entschuldige. Ich dachte…“, sagte Hermine und stierte wieder ins Feuer.

„was ist mit ihr? Kein schnippischer Kommentar?“, fragte sich Malfoy und sah auf seine Handinnenflächen. Er hatte ihren Arsch berührt. Grinsend blickte er sie an. „Wie peinlich das für sie sein musste…“, dachte er.

Jetz fuhr sie sich mit der Hand durch ihr Haar und schien daran zu verzweifeln. „Sinnlos“, dachte Malfoy und neigte den Kopf. Aus diesem Blickwinkel sah sie hübsch aus. Sogar dieser Busch an Haaren auf ihrem Kopf sah irgendwie süß aus. Sie hatte ihre haselnussbraunen Augen geschlossen und ihre Brust hebte sich rhythmisch auf und ab. Unbewusst übernahm Malfoy ihr Atmungstempo.

Er merkte gar nicht, dass er sie anstarrte und bald fiel es Hermine auf, ruckartig hob sie den Kopf und öffnete die Augen. „Willst du was?“, fragte sie. „Was?“, fragte er verwirrt zurück. „Warum starrst du mich an?!“, fragte Hermine leicht grinsend. „Ach…kein Plan“, murmelte er. „Ist dir denn so warm?“, fragte Hermine weiter. „Will sie jetzt doch reden?“, dachte Malfoy sofort, antwortete aber:“Jein“.

„Jein?“

„Jein!“

„Warum Jein? Ich meine…ist dir jetzt so warm oder nicht?“

„Ja, es ist warm. Und nein, es ist nicht zu warm“

„Sorry, aber diese Logik verstehe ich leider nicht.“, gab Hermine zu.

„Ich sitze nicht nur hier, weil es so warm ist. Darauf war deine Frage doch abgeziehlt, oder? ‚Ist dir denn so warm’ bezieht sich doch darauf, dass du dich fragst, warum ich hier hinten sitze!“, meinte Malfoy.

„Oh, ja. Und warum sitzt du sonst da?“, fragte Hermine neugierig.

„Geht dich das was an?“, fuhr er sie harsch an.

„Natürlich nicht“, zuckte Hermine zusammen und klang enttäuscht.

Was hatte sie erwartet? Dass er mit ihr über seine Probleme sprach? Und warum schon? Dachte sie, nur weil sie hier zusammen fest saßen? „Ja. Wir sitzen hier fest. Zusammen. Ist das eine Situation, in der ich über meinen Schatten springen sollte? Keine Ahnung. Wo ist mein Gefühl, wenn ich es brauche?!“, fragte er sich. Seine Mutter sprach immer davon, er solle auf sein Gefühl hören. Wo war es? Er blickte wieder zu Hermine. Ihre Körperhaltung war plötzlich anders. Enttäuscht.

„Ich kann Feuer nicht leiden“, kamen die Worte aus seinem Mund, ehe er sich davon abhalten konnte.

Hermine sah erneut auf.

„Ja. Es kann beängstigend sein.“, nickte sie.

Malfoy war überrascht. Sie hatte nicht nach dem Grund gefragt, war nicht weiter neugierig.

„Ich meine…es ist so gewaltig. Es kann so viel zerstören“, sagte er erklärend.

„Aber sieh doch nur, wieviel Trost es spenden kann. Es ist grausam wie heilend.“, lächelte Hermine und ihr Gesicht erhellte sich. Durch den Schmutz und den Schweiß war ihr Gesicht dreckig geworden, doch ihr Lächeln überdeckte all jenes.

Malfoy starrte nun wissentlich, doch ob sie es nun merkte oder nicht, das war ihm egal. Sie war wunderschön.

„Heilend? Ich weiß nicht…ich hab…“, meinte er.

„Du hast…? Hast du Angst vor Feuer?“, fragte Hermine.

„Ich habe keine Angst! NIE“, stellte Malfoy klar.

„Malfoy! Jeder hat Angst“, meinte Hermine.

„Lass uns nicht darüber reden, verstanden?“, sagte Malfoy ernst.

„Oh. Ja, ist gut. Wenn du nicht willst“, sagte Hermine.

Wieder wunderte sich Malfoy. Wollte sie ihm nicht widersprechen? Das passte ja gar nicht zu ihr. Und dann machte es auch keinen Spaß sie zu ärgern. Als er darüber nachdachte, fiel ihm auf, dass es doch immer viel Spaß bereitet hatte, sie zuärgern. Er fand, dass Hermine sich immer großartig aufregte. Wenn sie schrie, kräuselte sich ihre Nase und ihre Wangen wurden rot. „Es passt nicht zu ihr!“, entschied Malfoy.

„Was ist los mit dir?!“, fragte er zickig.

„Wie bitte?“, fragte Hermine entsetzt zurück. Was hatte er denn jetzt?

„Warum sagst du zu mir ‚Ja’ und ‚Amen’?“, murrte Malfoy.

„Oh…ja…ehm…weil…“, stotterte Hermine. Konnte sie ihm sagen, dass sie furchtbare Angst hier unten hatte und nervlich nicht in der Lage war ihm zu widersprechen? Wie immer dachte Hermine sich das schlimmste Szenario aus, das passieren könnte und dies war, dass niemand sie suchen würde und dass die Beiden jämmerlich verrotten würden. Und die Vorstellung, dass ihre verweste Leiche niemals hier gefunden werden würde, sie niemals ihre Freunde wieder sehen könnte und nie ihren Abschluss bekam, brachte ihr Angst.

„Weil was, Granger? Krieg mal deine Zähne auseinander“, provozierte Malfoy.

„Wir sitzen hier unten fest, nicht wahr? Es ist keine besonders gute Luft hier, oder? Und wenn ich streiten würde, würde ich ziemlich laut schreien und der Bau würde einbrechen. Also lass ich es und hör mir lieber dein dummes Gelaber an“, log sie schnell.

„Mein dummes Gelaber?“, grinste er.

„Ja! Also echt. Welcher Erwachsene hat schon Angst vor Feuer?!“, grinste sie diabolisch zurück. Gut, dass war gemein, aber er provozierte sie.

„Ich habe keine Angst. Ich habe eine Aversion gegen Feuer“, meinte Malfoy.

„Eine Aversion? Seit wann kennst du denn solch schwierige Wörter?“, fragte Hermine höhnisch. Es machte Spaß mit ihm so zu reden. Neckereien fand Hermine immer besonders witzig. Meistens war das Opfer ihrer Neckereien Ron, aber der war nicht bei ihr und da musste halt Malfoy herhalten.

„Ach, aber Miss Neunmalklug kennt solche Worte, ja?“, fragte er.

„Hey, mal halblang. Miss Neunmalklug darf mich nur der geehrte Professor Snape nennen, kapiert?“, stellte Hermine gespielt eingebildet klar.

„Achso…ein Kosename? Wie nennst du ihn? Schatzi-Butzi? Liebling?“, fragte er bissig.

„Nein, eher Schmusi-Hasi. Und das nur, wenn wir alleine sind. Also hast du das nicht zu sagen“, spöttisch grinste sie.

Malfoy versuchte nicht zu lachen, dennoch bebte sein Körper und auch Hermine konnte sich nicht zurück halten. Wie auf Kommando lachten Beide gleichzeitig los.

„Du bist schrecklich“, kicherte Hermine und versuchte sich zu beruhigen.

„Und du erst“, sagte Malfoy erschöpft grinsend. Diese schlechte Luft machte erstaunlich schnell müde.

„Jetzt mal im Ernst: Ich mag es nicht, wenn man mich so nennt“, sagte Hermine.

„Verständlich.“, sagte Malfoy.

„Und ich mag es auch nicht“, Hermine senkte ihren Kopf:“wenn man mich Schlammblut nennt.“

Malfoys Augen weiteten sich. Hatte sie das nun gesagt? Und was sollte er sagen?

„Du musst nichts darauf sagen. Ich will nur…dass du das weißt.“, fügte Hermine noch hastig hinzu.

„Ich weiß das. Ich bin nicht blöd.“, murmelte Malfoy.

Nun war es an Hermine ihn anzustarren. Ihr gesunder Menschenverstand verlangte die Frage:“Warum tust du das dann?“, doch wahrscheinlich brachte ihr das keine vernünftige Antwort.

„Frag“, verlangte Malfoy. „Hm?“, fragte Hermine. „Ich weiß was du denkst. ‚Warum macht er das dann?’“, sagte er. Hermine erschrak. Konnte er Gedanken lesen?

Natürlich nicht, doch Malfoy besaß auch ein kleines Fünkchen gesunden Menschenverstandes.

„Und? Warum?“, fragte Hermine.

„Weil ich so aufgezogen wurde. Ich hab mich manchmal gefragt, wie ich wäre, wenn ich bei einer anderen Famile aufgewachsen wäre. Ich wäre ein komplett anderer Mensch. Wenn man mich nach der Geburt weggegeben hätte. Vielleicht wären wir dann Freunde?! Wer weiß das schon? Ich nicht“, philosophierte er.

Hermine war beeindruckt.

„Malfoy! Das war Einsicht! Verstehst du? Wenn du dich wirklich fragst, was wäre wenn…dann willst du dich doch ändern? Und da ist Einsicht das Beste!“, sagte Hermine aufgeregt.

Malfoy zuckte mit den Achseln. Wollte er sich ändern?! Warum sollte er sich ändern? War er nicht bisher mit seiner Einstellung relativ gut gefahren? Ja…bisher. Und nun?

„Jetzt sitz ich hier fest. Mit ihr. Wie komm ich eigentlich dazu?“, dachte er gequält und sah sich in einer Zwickmühle. Er konnte seinen Hass nicht abschalten und trotzdem hatte er das Bedürfnis mit Hermine zu sprechen und sich gut mit ihr zu verstehen. „Das macht diese Situation aus mir!“, entschied er und spähte zu ihr hinüber.

Dann fasste er sich ein Herz und murmelte:“Waffenstillstand.“

Hermine sah ihn an. „Sorry. Ich habe dich nicht verstanden. Was hast du gesagt?“, fragte sie nach.

„Waffenstillstand“, knurrte Malfoy.

„Malfoy. Es tut mir wirklich Leid, aber wenn du die Zähne nicht auseinander kriegst, dann…“, doch er unterbrach sie mit einem lauten:“WAFFENSTILLSTAND!“.

„Oh.“, machte Hermine kurz und überlegte.

„Was überlegt sie denn da groß?“, fragte sich Malfoy und beobachtete sie. Sie starrte ins Feuer um ihn nicht anzusehen. Wieder fand er sie hübsch. Ihre Augen glänzten in dem Licht des Feuers. „Und?!“, fragte er dann ungeduldig. Er beobachtete, wie sie den Kopf leicht schüttelte, dabei die Augen schloss und den Kopf dann zu ihm neigte. „Bitte?“, fragte sie. „Waffenstillstand? Ich meine hier unten haben wir keine andere Möglichkeit“, sagte Malfoy. „Oh…ja. Klar. Warum nicht“, Hermine hob müde die Schultern. „Mach das Feuer aus, dann kannst du schlafen“, schlug er vor. „Ähm…nee. Ist schon gut“, druckste Hermine. „Ja, aber sonst ist es zu hell. Wir könnens dann später wieder anmachen, wenns sein muss“, versuchte er einen Kompromiss zu finden.

Er fand, dass er den Waffenstillstand schon gut einhielt. Normalerweise hätte er das Feuer schon längst ausgetreten.

„Ich…mir wird schnell kalt. Deshalb…würde ich es lieber brennen lassen“, log Hermine.

„Hier ist kein Fenster. Die Wärme kann nicht entweichen. Es wird in hundert Stunden nicht kalt sein, okay?“

„Trotzdem.“

„Granger. Was ist los? Jetzt mal Klartext“, forderte er.

„Es ist nicht so, dass ich Angst vor der Dunkelheit habe. Es ist so…dass ich es nicht mag…alleine zu sein.“, gab Hermine zu.

„Wie meinst du das denn? Im Schlafraum bist du auch alleine in deinem Bett“, sagte er.

„Da lass ich manchmal ein kleines Licht brennen. Oder draußen ist es hell genug.“, murmelte sie.

„Und hier? Ich sitz doch hier“, sagte er.

„Oh, mann. Willst du mich nicht verstehen?“, fragte Hermine.

„JA! Gott! Dann lass das Feuer halt an!“, murrte er, drehte sich vom Feuer weg und versuchte einzuschlafen.

Er hörte, wie Hermine versuchte es sich gemütlich zu machen, das Blattwerk unter ihr raschelte und als es endlich still war, schloss er die Augen, schickte ein Stoßgebet zum Himmel, dass sie bald gefunden werden würden, und versuchte einzuschlafen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Mirabelle
2008-07-09T11:51:08+00:00 09.07.2008 13:51
Hey xD
Also ... zuerst das ‚negative’ (was auch nur n bisschen is, also kümmer dich nicht drum XD) Auch hier sind wieder Leichtsinnsfehler drin^^
Mehr hab ich nicht xD
Und jetzt die tollen Sachen, also der ganze Rest^^
Ich finde Dracos Zweifel voll toll ;) Außerdem is es total niedlich, als rauskommt, dass er sie schon früher mehr oder minder beobachtet hat^^
Und außerdem gefällt mir der Umgang von den beiden miteinander sehr gut xD Was für eine wunderbare Hassliebe <3

Von:  Bessere_Haelfte
2007-09-02T12:05:00+00:00 02.09.2007 14:05
super! ich möchte mehr lesen! ich bin schon gespannt, wie es weiter geht°!

^^ sag mir doch bitte bescheid, wenn das nächste fertig ist!

hab dich liebdeine bessere_haelfte
Von:  BlackSoul
2007-08-31T21:39:09+00:00 31.08.2007 23:39
erste^^
Supa Kapitel!!
Schreib schnell weida!!!
Und bitte sag mir bescheid!!

LG conci


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