Prolog
Hey Leuts!
Ich weiß, dass ich schon seit Ewigkeiten nix mehr zu „Der Tod steht Dir
gut" gepostet habe. Das Problem: Vom Prinzip her weiß ich, wie es
weitergehen soll. Leider weigern sich die Worte das auch so auf Papier zu
bringen^^° Also ein klassischer Schreibblock.
Und dann war die Muse auch noch der Meinung, mir dieses kleine Plot-
Bunny hier auf den Hals zu hetzen*seufz*
Soll heißen:
Hier ist mein Beitrag zu den ganzen Creature- FFs da draußen.
Disclaimer:
Nix meins und Geld bekomme ich auch keins.
(der Disclaimer gilt auch für die übrigen Kapitel)
Prolog
1. Schuljahr
Er lag auf der Krankenstation.
Wo sollte er nach dem Abenteuer welches er gerade erlebt hatte, auch
sonst stecken?
Und er wusste, dass er gerade zwischen Bewusstlosigkeit und Schlaf
schwebte.
Was war eigentlich mit Hermione und Ron?
Ging es den beiden gut?
Waren sie inzwischen ebenfalls auf der Krankenstation?
Was...?
Ehe sich die Panik weiter ausbreiten konnte, fühlte er, wie sein Geist in
eine warme behütende Umarmung gezogen wurde, die ihn beruhigte und
in einen erholsamen Schlaf gleiten ließ...
2. Schuljahr
Er sah Ginny.
Er sah den jungen Tom Marvolo Riddle.
Er sah das Tagebuch.
Und er sah den Basilisken.
Und er wusste, egal wie sehr er sich auch anstrengen würde, es würde
diesmal nicht ausreichen.
Denn was konnte in zwölfjähriger lediglich mit einem Zauberstab
bewaffnet schon gegen einen Basilisken ausrichten?
Er wurde eines besseren belehrt, als Fawkes mit dem sprechenden Hut in
die Kammer schwebte und er das Schwert zu fassen bekam.
Während der Phönix sich um die Augen der Riesenschlange kümmerte,
konnte er genug Kraft sammeln, um dem Tier das Schwert schlussendlich
durch den Rachen weiter ins Gehirn zu stoßen.
Leider erwischte ihn dabei einer der Giftzähne.
Und ihm war klar: das war's!
Aber wenn er schon untergehen sollte, dann wollte er wenigstens das
Tagebuch mitnehmen. Also stieß er den Giftzahn in die vergilbten Seiten
und sah, wie Riddle immer mehr verblasste und gleichzeitig immer mehr
Leben in das kleine rothaarige Mädchen zurückkehrte.
Seine Sicht war schon am verschwimmen, das spürte er erneut einen
angenehme Wärme neben sich. Diesmal eine heilende Wärme.
Er schaute auf seine rechte Seite und erkannte wie Fawkes in die Wunde
weinte, die der Reißzahn des Basilisken hinterlassen hatte.
Eine kristallklare Träne nach der anderen. Bis er das beißenden Gift nicht
mehr durch seine Adern rauschen fühlte.
Er konnte später nicht mehr sagen, wie er es geschafft hat der Kammer zu
entkommen.
3. Schuljahr
Dementoren.
Jäger gequälter Seelen und schöner Erinnerungen.
Jedes Mal, wenn ihm einer zu nahe kam, konnte er hören wie seine Mutter
Voldemort anflehte ihn zu verschonen. Stattdessen bot sie ihr eigenes
Leben an. Danach nur noch giftgrünes Licht.
Das erste Mal hat ihn unvorbereitet getroffen.
Danach, wenn er meinte, die Kälte der Dementoren würde sich bleiern
über ihn legen, spürte er Wärme. Nein, gleißende Hitze die sich der Kälte
der Dementoren entgegenstellte.
Schon allein die Erinnerung an diese wunderbare Hitze, die alles andere
außer ihn versengte, ermöglichte es ihm einen Patronus zu erzeugen.
Einen Patronus, der ihn und seinen Paten am Ende des Jahres rettete.
4. Schuljahr
Erneut wusste er, dass er sich auf der Krankenstation befand.
Erneut war ihm bewusst, dass er sich in einem Schwebezustand zwischen
Bewusstlosigkeit und Schlafen befand.
Dann kamen die Erinnerungen.
Cedric... der Pokal... Voldemort... erneut das giftgrüne Licht... Cedric...
Tod... der Schock... der Kampf... ein erneuter Schock als er in dem Licht,
welches die beiden Zauberstäbe erschufen seine Eltern erkannte... die
Flucht... mit...
Ehe er sich weiter in Schuldgefühlen verlor, fühlte er, genau wie im ersten
Jahr, wie sein Geist erneut in eine warme behütende Umarmung gezogen
wurde. Eine Umarmung in die er sich ohne Wenn und Aber fallen ließ und
langsam anfangen konnte zu weinen... zu heilen...
Jedes Mal, wenn ihn während seiner Ferien in der Nacht Alpträume
heimsuchten, spürte er jene warme Umarmung.
Spürte, wie mit der Umarmung Akzeptanz und Verständnis kam.
Die Umarmungen heilten ihn.
Machten ihm klar, dass er nicht allein war.
Egal was er von sich selber hielt.
Sie hielten ihn zusammen- am Leben.
5. Schuljahr
Die Visionen.
Das Okklumentik- Desaster.
Wieder die Visionen.
Und jedes Mal, wenn er von ihnen mit einem Schrei aufwachte, meinte er
zu spüren, wie sich Trost wie eine behaglich warme Decke um ihn legte
und es ihm ermöglichte in friedvollere Gewässer des Schlafes
abzutauchen. Visionen hin oder her.
Das Ministerium... die Prophezeiung... Sirius... Schwärze...
So, das war der Prolog.
Ich weiß, nicht gerade sehr aussagekräftig, aber Prologe sind ja auch
dazu da, den Leser erst mal zu verwirren und ihm somit Appetit auf mehr
zu machen^.~ Oder??
cu next?
kessM
Kapitel 1
Hey!
Hier kommt bereits der Nachschlag... gewöhnt Euch nur nicht an die Geschwindigkeit^^"
Danke an Yami- san für den ersten Kommi zu der Geschichte. Hoffe, das erste Pitelchen ist ein wenig aufschlussreicher^.~
Viel Spass mit
Kapitel 1
Geschlagen saß er im Sessel vor dem Schreibtisch des Direktors.
Gedankenverloren strich er immer wieder über das seidene Gefieder
Fawkes', der es sich in seinem Schoß gemütlich gemacht hatte.
Das behagliche Gurren, mit welchem der elegante Feuervogel seine
Liebkosungen belohnte, kroch ihm bis in seine müden Knochen und hielt
ihn davon ab, komplett auseinander zu fallen.
Im Moment wartete er auf Professor Dumbledore, der sich noch auf der
Krankenstation befand, um zu sehen wie es den anderen Jugendlichen
ging, die ihm im Ministerium treu zur Seite gestanden haben.
Im Grunde wollte er auch nichts anderes machen, als sich in seinem Bett
verkriechen, die Decke bis über beide Ohren ziehen und die Welt und all
ihre Schlechtigkeiten vergessen.
Von ihm aus konnte Voldemort mit der Welt machen, was er wollte,
solange er ihn in Ruhe ließ.
Leider wusste der Schwarzhaarige, dass es sich dabei um ein Ding der
Unmöglichkeit handelte, da der Dunkle Lord einen Narren an ihm
gefressen hatte- im negativen Sinne.
Ihm würde also nichts weiter übrig bleiben, als weiter zu kämpfen.
Zu kämpfen und mit ansehen, wie ein Freund nach dem anderen seine
Unschuld und mitunter auch sein Leben in diesem vermaledeiten Krieg
verlor. So wie Sirius...
Weiter kam er mit seinen dunklen Gedanken nicht, da Fawkes ihn sanft in
den Finger zwackte.
Leise in sich hineinlachend, meinte Harry:
„Gefällt dir wohl nicht, wenn ich mit den Streicheleinheiten aufhöre- mmh?"
Der Blick dem ihm der Phönix aus seinen goldenen Augen zuwarf, konnte
nur als verständnisvoll bezeichnet werden.
„Phönix müsste man sein. Den ganzen Tag auf der Stange hocken. Ab
und zu mit dem Schnabel durchs Gefieder fahren, ein paar Körner picken
und hin und wieder für Professor Dumbledore einen Brief wegbringen.
Keine Sorgen... keine Kämpfe..."
Mit jedem Wort wurde er leiser, während er sich nicht von den tiefen
goldenen Seen des Feuervogels trennen konnte. Zudem zog er nach und
nach seine Beine zu sich an den Körper, während er aufpasste, dass
Fawkes nicht zwischen seinen Oberschenkeln und seinem Brustkorb
zerquetscht wurde. Dann umschlang er seine Beine mit den Armen und
vergrub sein Gesicht in den warmen Federn des Phönix'.
Warme Tränen rannen ihm die Wangen hinab und verliefen sich in dem
rotgoldenen Federkleid.
Er spürte, wie Fawkes seinen elegant gebogenen Hals streckte und sie
jetzt sozusagen Wange an Wange lagen.
Hörte das sanfte, beruhigende Trillern welches Fawkes leise von sich gab.
„Tut mir leid... Fawkes... aber Sirius... Wurmschwanz... jetzt ist es zu
spät... jetzt ist alles zu spät..."
Starke Schluchzer schüttelten seine schmalen Schultern.
Fast zu stark für seine schmale Figur.
Die einzigen Geräusche, die man in dem Büro ausmachen konnte, waren
das verzweifelte Schluchzen des kleinen Jungen... nein, jungen Mannes
und das beruhigende Trillern des Feuervogels. Auch wenn man, wenn
man genau hinhörte, meinen mochte, eine fast schon verzweifelte Note in
dem Trillern zu hören.
Doch Harry hörte nicht genau hin.
Er spürte lediglich die angenehme Wärme, die der zerbrechlich
scheinende Körper des Phönix' auf seinem Schoss abgab. Eine Wärme,
die ihn behutsam einhüllte und langsam dafür sorgte, dass seine
verzweifelten Schluchzer nach und nach verebbten.
Langsam verschwand auch die verzweifelte Note aus dem Lied des
Phönix' als jener spürte, das der junge Mann sich langsam wieder fasste.
Unter seiner Wärme und seinem Trällern entspannte sich der Körper des
Menschen immer mehr und mit ihm schien ein Teil des Schmerzes
vergangen zu sein. Zumindest soviel, dass es dem jungen Mann nicht
mehr die Luft zum atmen abschnürte.
Genau das, was er erreichen wollte.
Das Harry wieder atmen konnte, ohne bei jedem Atemzug von Schuld und
schlechtem Gewissen niedergedrückt zu werden.
„Danke Fawkes.", wisperte der schwarzhaarige junge Mann gegen den
schwanengleichen Hals und drückte ihm einen kleinen Kuss auf.
Danach entfaltete sich der schlanke Körper.
Jedoch passte Harry auf, dass Fawkes nicht Bekanntschaft mit dem
Boden machte, sondern hielt ihn sicher auf seinem Schoß.
Mit einer Hand suchte er in einer seiner Umhangtaschen nach einem
Taschentuch. Die andere ruhte sacht auf dem Rücken des Feuervogels.
Da er keines finden konnte, murmelte er einen kleinen Zauberspruch und
schon konnte man keine Spur der Tränen auf seinem Gesicht mehr
ausmachen.
Lediglich dunkle Augenringe zeugten noch von dem nicht ganz so
einfachen Schuljahr welches hinter dem jungen Mann lag. Von dem
katastrophalen Ende ganz zu schweigen.
Harry strich dem Phönix über den Kopf und setzte gerade dazu an, erneut
etwas zu sagen, als sich die Tür zum Büro öffnete und der Direktor eintrat.
Albus setzte sich zunächst hinter seinen Schreibtisch und musterte das
Bild welches sich ihm bot.
Er wusste, dass Fawkes den jungen Potter von der ersten Minute an ins
Herz geschlossen hatte. Davon zeugte schon die Tatsache, dass sich der
Feuervogel in Harrys zweiten Jahr mit dem Basilisken angelegt hatte, um
die Chancen des Jungen ein wenig zu erhöhen. Mal ganz abgesehen
davon, dass er in die Wunde des Jungen geweint hatte.
Es war, soweit Albus' es bekannt war, eigentlich ein unerhörtes Ding, dass
ein Phönix seine Tränen unverdünnt zur Verfügung stellte.
Eigentlich MUSSTEN Phönixtränen auch verdünnt werden, da die
Konzentration der heilenden Magie in ihnen viel zu hoch war.
Nun ja, Harry hatte ja schon mehr als einmal bewiesen, dass es ihn nicht
scherte, was andere als in Stein gemeißelt hin nahmen...
Im Gegensatz zu dem, was viele Leute glaubten, war Fawkes nicht der
Vertraute von Albus Dumbledore. Ganz und gar nicht.
Der Phönix war lediglich eines Tages in seinen Quartieren aufgetaucht
und hatte seitdem nicht mehr seine Seite verlassen. War aber auch nicht,
wie man es aus den alten Geschichten kannte, den Bund der Vertrauten
eingegangen.
Oh, Albus konnte Fawkes um die eine oder andere Gefälligkeit bitten und
meistens kam der Feuervogel auch seiner Bitte nach.
Ebenso konnte er dem Phönix seine Sorgen und Gedanken anvertrauen.
Inzwischen konnte er aus der Körpersprache des Phönix' herauslesen,
wie dessen Meinung zu einem bestimmten Thema war.
Hin und wieder verschwand der Phönix für ein paar Tage, war aber immer
wieder an die Seite des Direktors zurückgekehrt.
Auch wenn Albus sich des Gefühls nicht erwehren konnte, dass er
demnächst bald Abschied von seinem langjährigen Begleiter nehmen
musste.
Müde schauten die himmelblauen Augen zu dem jungen Mann, der tief in
Gedanken immer wieder über die rotgoldenen Federn des Phönix' strich.
Das war ebenfalls ein weiteres Zeichen für Albus, dass Fawkes Harry
mochte. Denn jedes Mal, wenn der schwarzhaarige jungen Mann einen
Fuß in dieses Büro gesetzt hatte, hatte der Phönix es irgendwie geschafft
ein paar Streicheleinheiten von dem Gryffindor einzuheimsen.
Von niemanden sonst ließ sich der stolze Feuervogel so gern und so lang
durchs Federkleid streichen.
Selbst Albus hatte schon die eine oder andere Verbrennung
abbekommen, als er selbstvergessen dem Vogel über das Gefieder
streichen wollte.
Und in diesem Moment, in dem Harry scheinbar alles verloren zu haben
schien, war die Gesellschaft des Phönix' das Beste, was ihm passieren
konnte.
Albus hegte keinerlei Zweifel, dass Fawkes in der Lage war, Harry vor
dem Gefühlstief zu bewahren.
Leider musste Albus dem jungen Mann eine weitere Bürde auflasten.
So ungern er es in dieser Situation auch tun wollte, aber ihm blieb nichts
weiter übrig.
„Harry", holte er seinen Schüler langsam zurück in die Realität.
Als er sicher sein konnte, dass die dunkelgrünen Smaragde auf ihn
gerichtet waren und ihn tatsächlich wahrnahmen, fuhr er behutsam fort:
„Ich weiß, dass es dir im Moment nicht so gut geht. Aber... ich möchte,
dass du weißt, um was es in der Prophezeiung ging."
So schnell konnte er gar nicht schauen, da hatte Fawkes seinen Kopf
gedreht und hielt ihn mit seinen stechenden goldenen Augen fest.
Leider konnte Albus selbst auf einen Phönix keine Rücksicht nehmen.
Schnell legte er einen der stärksten Stillezauber über den Schreibtisch
und den Sessel in dem Schüler und Phönix saßen und wiederholte dann
mit hohler Stimme die Worte, die ihn seit mehr als 15 Jahren verfolgten:
„Der Eine mit der Macht, den dunklen Lord zu besiegen, naht heran...
jenen geboren, die ihm drei Mal die Stirn geboten haben, geboren, wenn
der siebte Monat stirbt... und der dunkle Lord wird ihn als seinen
Ebenbürtigen zeichnen, aber Er wird eine Macht besitzen, die der dunkle
Lord nicht kennt... und der Eine muss von der Hand des Anderen sterben,
denn keiner kann leben, während der Andere überlebt... der Eine mit der
Macht, den dunklen Lord zu besiegen, wird geboren werden, wenn der
siebte Monat stirbt..."
Er konnte regelrecht sehen, wie etwas in den Augen seines Schülers
zerbrach.
„Nein...", wisperte der schwarzhaarige junge Mann, als ihm die Bedeutung
der Worte klar wurde. „Nein...!", wiederholte er lauter. „Sagen Sie, dass
das nicht wahr ist..."
Albus konnte dem Flehen in diesen Smaragden nicht das geben was es
verlangte. So wandte er voller Scham sein Gesicht ab.
„Nein!"
Der Schrei ging ihm durch Mark und Bein.
Und die Magie die in ihm lag, zerstörte alles was sich in seinem Büro
befand. Selbst der Schweigezauber wurde von der Wucht dieser Welle
hinweggefegt als wäre er nichts.
Lediglich er und der Stuhl auf dem er saß waren einigermaßen
unbeschadet davongekommen.
Er konnte noch erkennen, wie Fawkes erschrocken in die Luft ging, als
Harry plötzlich von seinem Stuhl aufsprang und das Büro verließ.
Der Phönix mit einem schrillen Trillern hinterher.
Albus blieb wo er war.
Er wusste, dass egal was jetzt geschah, es lag nicht mehr in seiner Hand.
Er konnte nur noch hoffen und beten, dass ein Phönix ausreichte um den
jungen Mann vom Abgrund wegzureißen. Schließlich galten Phönixe als
Wesen der Heilung...
Das konnte nicht sein.
Das durfte nicht sein!
Was hatte er in seinem letzten Leben verbrochen, dass er jetzt mit solch
einer Last auf den Schultern wiedergeboren worden war?
Blind rannte er durch Hogwarts.
Er musste raus.
Raus aus den Mauern, die ihn drohten zu ersticken.
Erst an einer geschützten Ecke am See kam er weit genug zu sich, dass
er erneut schluchzend im Sand des Strandes zusammenbrach.
Erneut konnte er nach einer Weile eine angenehme und behütenden
Wärme neben sich ausmachen. Ebenso spürte er, wie Fawkes- es konnte
sich dabei nur um den Phönix handeln, denn nur bei ihm spürte er jene
Wärme- versuchte mit seinem Kopf unter seinen Armen, die er eng um
seine angewinkelten Beine geschlungen hatte, zu kommen.
Er kam der stummen Bitte des Feuervogels nach.
Entspannte sich und erlaubte es dem Phönix erneut in seinen Schoß zu
klettern.
„Ich scheine ein hoffnungsloser Fall zu sein, mein Freund", meinte Harry
nach einer Weile einhelligen Schweigens müde. Er hörte, wie das Gurren
kurz ins stocken geriet, als wäre der Phönix anderer Meinung.
„Immer wenn ich glaube, es geht nicht mehr schlimmer, bekomme ich
noch einen draufgesetzt. Meinst du nicht auch, dass es langsam mal an
der Zeit ist, dass auch mal etwas und sei es auch nur eine Kleinigkeit, in
meinem Leben richtig läuft?"
Als Antwort streckte der Phönix erneut seines Hals und strich ihm in einer
behutsamen Geste über die Wange.
Schrie dann jedoch warnend auf.
Reflexartig drehte sich Harry um.
Konnte noch erkennen, wie eine schwarzgewandete Figur den Zauberstab
erhoben hatte und ein hasserfülltes: „Avada Kedavra" zischte...
Ich weiss ja nicht, wie es Euch geht, aber ich finde hier ist ein ganz tolle
Stelle um aufzuhören*ganz breites Grinsen in Gesicht hat und sich gar
nicht schämt*^.~
cu next?
kessM^__^
Kapite 2
Hey!
@Yami- san
Da Du scheinbar, der/die Einzige bist, der/die liest musst Du jetzt leider n richtig dicken Knuddler ueber Dich ergehen lassen*yami-san nimmt und knuddelattacke started*^__^
Oi... Bist Du sicher, dass Du bereits nach dem ersten Kapitel beurteilen kannst, dass wird ne Super- Fic?(by the way thanks for the compliment^^")
Nu ja,
jetzt erstma
Viel Spass
mit
Kapitel 2
„Avada Kedavra!"
Grünes Licht, das auf ihn zu raste... rot-goldene Federn welche sich in
sein Gesichtsfeld schoben... ein schriller Schmerzensschrei der nicht der
seinige war... Flammen... das Erkennen, dass er sich nicht mehr auf
Hogwarts- Grund befand... Fawkes, der mit einem blutigen Flügel vor ihm
lag...
„Fawkes!"
Voller Entsetzen stürzte er zu dem Phönix, der auf weißem Marmorboden
lag.
Ihn kümmerte weder wo er sich befand, noch ob es sicher war.
Alles woran er noch denken konnte, war der Phönix der den Todesfluch
abgefangen und sich dabei schwer verletzt hatte.
Behutsam nahm er den verletzen Feuervogel in seine Arme.
Wie ein Baby hielt er diesen stolzen Vogel an seinen Brust gedrückt.
Durch den langen Hals ruhte der schlanke Kopf gegen seine Schulter
gelehnt.
Fassungslos schaute er in die einstmals strahlenden goldenen Augen, die
ihm jetzt verschleiert entgegenblickten.
„Nein... Nicht du auch noch... NEIN!", schrie Harry seine Wut und Trauer
hinaus in die Welt, den Phönix fest an sich gepresst.
Eigentlich dürfte er nachdem, was ihm heute schon wiederfahren war- der
Kampf mit den Todesessern, Sirius' Tod, Albus' Geständnis, der
Magieausbruch- kaum noch über Reserven verfügen. Dennoch schaffte er
es eine Magiewelle zu erzeugen, die die im Büro Dumbledores weit in den
Schatten stellte. Wo jene jedoch auf Zerstörung ausgewesen war, weil ihm
alles zu viel geworden war, war diese auf Heilung ausgerichtet. Heilung
eines der höchsten magischen Wesen überhaupt.
Nach einer Weile kippte der junge Mann vornüber. Den zerbrechlich
scheinenden Körper des Phönix' immer noch schützend in seinen Armen
gefangen.
Langsam kehrte das Licht zurück in die Dunkelheit, die ihn seit einiger Zeit
mit seligen Vergessen gesegnet hatte.
Je mehr er versuchte seine Augen zu öffnen, um so mehr kehrte von
seiner Erinnerung zurück.
Mit einem entsetzen: „Fawkes!" saß er aufrecht im Bett.
Was er sehr schnell bereute, da die Welt um ihn herum der Meinung war,
sich in einer Geschwindigkeit um ihn herum zu drehen, dass ihm schlecht
wurde.
Dazu war sein Kopf der Meinung ihm in voller Lautstärke Big Ben
vorspielen zu müssen. Zumindest kam ihm das mit dem Pochen hinter der
Stirn und dem Klingeln im Ohr so vor.
Mit einem schmerzerfüllten Aufstöhnen fiel er in die seidigen Kissen
zurück.
Moment mal... Bett? Seidige Kissen?
War er nicht eigentlich auf einem Marmorboden zusammengebrochen?
Nach ein paar Minuten, in denen er verzweifelt versuchte sich darüber klar
zu werden, wie er von dem Boden in ein Bett kam und nebenbei auch
noch seine Atmung einigermaßen zu beruhigen, öffnete er seine Augen
erneut.
Langsam.
Ganz langsam.
Nachdem er sicher sein konnte, dass sie sich an das Licht, welches in
dem Zimmer herrschte, gewöhnt hatten, war das erste was er erkannte,
der prächtige rote Betthimmel in den mit ein paar Goldfäden
durchbrochen, phantastische Phönixe während ihres Fluges eingewoben
waren.
Von dem Betthimmel wanderten seine Augen zu den Bettpfosten, welche
aus dunklem Holz kunstvoll gefertigte Phönixe darstellten, die mit ihren
Klauen fest im Bettrahmen verankert waren, sich jedoch streckten, so
dass ihre schlanken Hälse fast gerade schienen und mit ihren Köpfen
stützten sie den Betthimmel. Ihre Flügel ausgebreitet, berührten ihre
Spitzen ebenfalls den Baldachin und dienten somit als weitere Stütze für
den schweren Stoff.
Die „Gesichter" der Vögel waren nach außen gewandt. So als würden sie
für den Schläfer in diesem Bett Wache halten.
Schlussendlich blieb sein Blick an der Bettwäsche hängen.
Schwerer dunkelroter Damast, wie ihm jetzt auffiel. Genau derselbe Stoff,
aus dem auch der Baldachin gewebt war.
Er drehte den Kopf ein wenig und entdeckte, dass die Kissen, an die er
gelehnt saß ebenfalls aus roten und goldenem Damast gefertigt waren.
„Nun ja, zumindest bin ich schon mal nicht auf der Krankenstation.
Wenigstens ein Fortschritt.", murmelte Harry sarkastisch.
Ein helles Glucksen veranlasste ihn den Kopf zur Seite zu wenden.
Er sah einen jungen Mann, vielleicht Anfang zwanzig, ungefähr seine
Statur, nicht gerade übermäßig groß, jedoch konnte die zierliche Gestalt
nicht darüber hinwegtäuschen, dass unter der Haut Muskeln darauf
warteten, die, die ihn unterschätzten, eines besseren zu belehren.
Schmale Schultern und zart an Gestalt. Orientalisch golden getönte Haut.
Feingeschnittenes Gesicht mit hohen Wangenknochen, so dass es noch
edler erschien. Goldene Augen blitzen unter einer feuerroten
Wuschelmähne hervor in der hin und wieder goldene Federn
eingeflochten waren.
Die schlanke Figur war in eine feuerrote Robe gehüllt, in die wieder mit
goldenen Fäden die verschiedensten Muster eingewebt waren und deren
Kragen wie bei traditionellen chinesischen Gewändern fast bis unters Kinn
ging.
Lange weite Ärmel in denen die wohlgeformten Hände fast verschwanden.
An den Seiten war die Robe bis zu den Hüften aufgeschlitzt und gab so
den Blick auf gebauschte schwarze Hosen frei.
„Was? Nicht Golden?", konnte Harry nicht an sich halten zu fragen.
Irgendwie schien ihm das fast als Stilbruch.
Erneut konnte er das erleichterte Glucksen hören:
„Auch wenn Rot und Gold ohne jeden Zweifel meine Farben sind, habe
auch ich meine Grenzen."
Die Belustigung war nicht zu überhören.
Dann lehnte sich der junge Mann vor und strich Harry in einer zärtlichen
Geste ein paar Strähnen aus der Stirn.
„Ich bin froh, dass du inzwischen wieder so weit unter uns weilst, das du
deinen Humor wieder gefunden hast."
Harry fühlte sich fast von der Sorge, die er in den warmen goldenen
Augen aufblitzen sah, erdrückt. Aber die behütende Wärme, die von der
Hand auf seiner Stirn ausging, entspannte ihn soweit, dass er das
zaghafte Lächeln des Anderen ebenso zaghaft erwidern konnte.
„Wie lange war ich weg?", wagte er zu fragen.
„Fast sechs Tage.", wisperte sein Gegenüber gebrochen.
Harry konnte gar nicht anders als nach oben zu langen und die Hand,
welche immer noch an seiner Stirn ruhte in die seinige zu nehmen und
Trost spendend zu drücken.
„Zwischendurch sah es fast so aus, als würdest du es nicht schaffen... als
hättest du zuviel von dir in die Magie fließen lassen..."
Erneut wusste sich Harry nicht anders zu helfen, als die schmale Hand
noch einmal zu drücken.
„Was ist mit Fawkes... hat er es geschafft?", versuchte Harry eine seiner
eigenen Sorgen Ausdruck zu verleihen.
Bei seiner Frage schienen die goldenen Augen einen kleinen Augenblick
weicher, ehe ein schelmisches Funkeln in sie trat:
„Dank deines Stunts habe ich nicht einen Kratzer."
Stirnrunzelnd versuchte Harry aus der Antwort schlau zu werden und
setzte an:
„Sorry, aber Fawkes ist ein Phönix und er..."
Er unterbrach sich selbst, als er erneut diese wunderbare beschützende
Wärme spürte, die sich wie ein Mantel um ihn legte. Dazu der
verständnisvolle Blick gepaart mit ein wenig Sehnsucht aus goldenen
Augen. Etwas, welches er bisher nur in der Gegenwart des Phönix'
gespürt und gesehen hatte. Dennoch schien das jetzt alles von dem
jungen Mann vor ihm auszugehen. Dazu das rot- goldene Farbthema
welches in diesem Gemach vorherrschte...
„Fawkes...?", wagte Harry ungläubig einen Vorstoß.
Mit einem amüsierten Funkeln nickte der junge Mann.
„Woah...", das war erst mal alles, was der Schwarzhaarige auf diese
Eröffnung hin rausbrachte.
Immerhin war das selbst für seine Verhältnisse ein wenig zu verrückt.
Aber er konnte auch nicht anzweifeln, was sich ihm gerade eröffnet hatte.
Dazu fühlte sich das alles zu... echt an. Zu wahr.
Zudem spürte er keinerlei Lüge von seinem Gegenüber ausgehen.
Stattdessen konnte er nur Ehrlichkeit in den Augen des Anderen
ausmachen.
„Gibt es... gibt es dazu auch eine Erklärung? Wenn ich sie denn hören
darf!", schob er fast schon panisch hinterher. Nicht das er den Phönix in
irgendwelche Schwierigkeiten brachte, wenn er auf eine Erklärung
bestand. Schließlich hatte er noch nie davon gehört, dass Phönixe in der
Lage sein sollen, ihre Gestalt zu wechseln.
Leise in sich hineinlachend löste Fawkes seine Hand aus der
Umklammerung Harrys und setzte sich stattdessen neben den jungen
Mann aufs Bett. Groß genug war es ja. Im Schneidersitz saß er Harry jetzt
gegenüber, so dass er sicher sein konnte, mit dem Jüngeren
Augenkontakt halten zu können.
Denn das Gespräch, welches vor ihnen lag, würde einiges von ihnen
abverlangen. Von ihnen Beiden. Da wollte er sicher gehen, dass Harry in
der Lage war die Wahrheit in seine Augen zu erkennen, wenn er wollte.
„Im Grunde genommen ist es so, dass jede magische Kreatur eine zweite
menschenähnliche Gestalt ihr eigen nennt. Und wenn ich jede magische
Kreatur sage, dann meine ich auch jede."
„Einhörner?"
Nicken.
„Runespoor?"
Nicken.
„Harpyien?"
Nicken.
„Riesenspinnen?"
Nicken.
„Basilisken?"
Nicken.
„Willst du jetzt etwa jedes Wesen durchgehen, welches dir gerade in den
Sinn kommt?", fragte Fawkes belustigt. „Denn dann sitzen wir noch
übermorgen hier."
„Sorry,", stammelte Harry verlegen und senkte beschämt seinen Kopf. „Es
scheint nur so unwirklich."
‚Wenn dir das schon unwirklich scheint...', seufzte Fawkes innerlich auf.
„Schon gut", strich der Phönix dem jungen Mann über die Wange und
schickte erneut ein wenig seiner Wärme mit, damit Harry erkannte, dass
er es ihm nicht übel nahm.
„Zum Beispiel in Zeiten der Jagd, wenn die Menschen der Meinung sind,
es sei Mode der Saison Runespoor- Stiefel zu tragen, nutzen viele von
uns diese Gestalt um solange bei den Menschen unterzutauchen, bis das
Jagdfieber nachgelassen hat. Manchmal kann das Wochen dauern,
manchmal Jahre oder gar Jahrhunderte... Es kann sogar durchaus
vorkommen, dass... ich meine...", hier verlor sich die Stimme des Phönix'.
Als wäre er sich nicht sicher, ob er weiter sprechen oder doch lieber
schweigen sollte.
„Harry, ich weiß nicht, ob wir das Gespräch nicht doch lieber zu einem
späteren Zeitpunkt fortführen sollten..." Als er den fragenden Blick seines
Gegenübers auf sich spürte, fuhr er fort:
„Du hast zur Zeit schon so viel auf deinen Schultern zu tragen... ich
möchte dir wirklich nicht noch mehr Ballast mit auf den Weg geben..."
Der Schwarzhaarige griff erneut nach einer Hand welche entspannt im
Schoss des Phönix' gelegen hatte und drückte sie aufmunternd.
„Danke, dass du mir die Wahl lässt. Aber der Inhalt deiner Neuigkeiten
wird sich auch morgen oder übermorgen nicht geändert haben."
Unsicher fuhr der Rothaarige fort:
„Was ich vorhin sagen wollte, es kann sogar durchaus vorkommen, dass
eine magische Kreatur ihren Gegenpart unter den Menschen findet.
Jede magische Kreatur ist ein Gegenpart zugeordnet: Ihr Gefährte oder
Gefährtin. Manchmal dauert die Suche nicht allzu lange, manchmal eine
halbe Ewigkeit. In der Regel findet man seinen Gegenpart immer in der
eigenen Rasse oder in seltenen Fällen unter den Menschen..."
Er hörte auf zu reden, da er an der Umklammerung, in der sich seine
Hand befand, ausmachen konnte, dass Harry langsam aber sicher klar
wurde, worauf das Ganze hinaus laufen würde.
Mit sanfter Stimme fuhr er daraufhin fort:
„Wenn eine magische Kreatur in einem Menschenkind ihren Gegenpart
erkennt, darf sie sich ihm erst offenbaren, wenn der Mensch seinen
siebzehnten Geburtstag gefeiert hat... so ist zumindest noch genug von
dem Kind da das er einst war, dass er an Wunder glauben, jedoch schon
erwachsen genug, dass er die Konsequenzen abwägen und dann dem
Ruf der Bindung folgen kann.
Die Kreatur darf sich dem Menschen in ihrer natürlichen Gestalt annähren,
wenn keinerlei Gefahr einer Massenhysterie besteht. Aber sie darf sich im
Grunde genommen nicht in dessen Leben einmischen..." Hier holte
Fawkes einmal tief Luft und versuchte die Smaragde seines Gegenübers
einzufangen. „Eigentlich habe ich die vergangen Jahre dermaßen oft
grenzwertig gehandelt, dass es mich wundert, dass ich noch nicht vors
Konzil beordert wurde...."
Harry schluckte. Er ahnte worauf der Ältere abzielte.
„Du meinst, wenn sich jedes Mal, wenn ich am Boden war, eine warme
Decke um meine Schultern gelegt hat, sodass ich wieder einigermaßen zu
mir kommen konnte. Oder die Geschichte mit der Kammer. Von den
letzten Tagen ganz zu schweigen...", zählte er leise auf.
„Es tut mir leid...", wisperte Fawkes gebrochen.
Er wusste, dass der fast sechszehn Jährige junge Mann vor ihm mehr
gesehen und durchgemacht hat, als so manch ein anderer, der mit über
hundert friedlich in seinem Bett entschlief. Zudem hat er gerade erst durch
einen dummen Unfall, an dem er sich zum Teil auch noch schuldig fühlte,
seinen Patenonkel verloren und jetzt kam er daher und bürdete ihm so
was auf. Ganz davon abgesehen, dass ihm in einem Leben über das er
sowieso so gut wie keine Kontrolle verfügte, jetzt auch noch die Wahl
seines Lebensgefährten abgenommen wurde.
Und es tat ihm leid, dass er all die Jahre nicht mehr hatte machen können,
außer ihm ab und zu eine warme mentale Umarmung zu schicken.
Aber ihm waren durch ihre Gesetze die Flügel gebunden gewesen.
All das spiegelte sich in diesen vier kleinen Worten wieder.
Harry musste die Botschaft hinter der Entschuldigung verstanden haben,
denn er drückte lediglich einmal kurz Fawkes' Hand.
„Was ist das Konzil?", versuchte Harry ihre Gedanken vom
Offensichtlichen wegzubekommen.
Der Schwarzhaarige konnte regelrecht spüren, wie wieder etwas
Spannung in den schlanken Körper vor ihm zurückkehrte.
„Das Konzil ist ein Zusammenschluss aller magischer Kreaturen, welches
über diverse Reglements im Zusammenleben miteinander, untereinander
und im Zusammenhang mit den Menschen entscheidet und darüber
wacht, dass jene Gesetze auch eingehalten werden.
Jedes Konzil- Mitglied ist auch gleichzeitig der Führe seines eigenen
Volkes. So kommen die Neuerungen ohne weiteren Zwischenmann auch
da an, wo sie ankommen sollen und das Oberhaupt kann sich dann daran
machen, sie seinem Volke nahe zu bringen und sie über die
Konsequenzen für diverse Regelbrüche zu informieren.
In der Regel gibt es kaum Schwierigkeiten die Gesetze durchzubringen
und auch zu halten, da das Konzil seine Entscheidungen immer gründlich
untermauert, so dass jeder den Sinn hinter diesem oder jenem Gesetz
erkennt. Natürlich lässt es sich nicht leugnen, dass in jedem Volk ein paar
„Wilde" existieren, die die gesetzgebende Gewalt des Konzils nicht
anerkennen. Das sind jene, die dem Rest ihres Volkes einen schlechten
Ruf verpassen oder ein vollkommen falsches Bild entstehen lassen. Am
meisten dürften dir Vampire oder Werwölfe ein Begriff sein."
Harry nickte.
Er kannte den schlechten Ruf, den Vampire und Werwölfe unter den
Menschen hatten.
„Ich nehme an, das Ministerium weiß nichts von eurem Konzil- oder?",
fragte er mit einem verschmitzten Augenzwinkern.
Den fassungslosen Ausdruck des Phönix' würde er nie vergessen.
Genauso wenig wie das melodische glockenklare Gelächter, welches kurz
darauf durchs Gemach hallte.
Es ließ sich nicht abstreiten, dass das Geschöpf, welches vor ihm saß ein
Phönix war. Egal wie menschenähnlich es auch zur Zeit aussehen
mochte. Dafür fühlte sich die Magie, die dieses Wesen umhüllte einfach
viel zu ... anders an. Zudem waren Phönixe Meister des Gesangs. Und
das ließ sich ebenfalls nicht aus der wohlmodulierten Stimme verbannen.
Er konnte gar nicht so richtig fassen, dass ausgerechnet er der Gefährte
eines dieser phantastischen Geschöpfe sein sollte. Ausgerechnet er, der
ein wenig zu dünne und zu kleine Harry Potter, der über mehr Glück als
Verstand verfügte.
„Wüsste es davon, fürchte ich, hätte es schon längst versucht, es zu
übernehmen.", schüttelte Fawkes den Kopf.
Harry lächelte still in sich hinein, weil er wusste, dass der Rothaarige recht
hatte.
„Wie bist du eigentlich bei Albus gelandet?"
„Um eine lange Geschichte kurz zu machen,", seufzte der Phönix auf. „Die
Seherin der Drachen hatte mir eine Nachricht zukommen lassen, die
besagte, das wenn ich in der Nähe dieses Mannes bleibe meinen
Gefährten oder meine Gefährtin gar nicht verpassen kann. Also habe ich
die letzten Jahrzehnte bei Albus' verbracht. Und in dem Moment, in dem
du über Hogwarts' Schwelle tratest, war mir klar, dass sich die Warterei
gelohnt hatte...", hob er seine andere Hand und strich dem Jüngeren mit
dem Handrücken über die Wange.
Er fand die Röte, die sich darauf hin auf Harrys Wangen schlich, total süß.
Überhaupt war Harry jemand, der sich seiner selbst überhaupt nicht
schämen brauchte. Vom Körperbau her ähnlich wie die Phönixe in ihrer
menschlichen Gestalt, klein und zierlich.
Durch seinen harten Überlebenskampf bei seinen Verwandten und auch in
Hogwarts, verfügte er über ausgezeichnete Instinkte und Reflexe, die ihm
schon mehr als einmal das Leben gerettet hatten. Dazu Cleverness und
die Gabe Treue und Loyalität in den Geschöpfen um sich herum zu
wecken, einfach dadurch das er einfach er selbst war. Manchmal ein
wenig ratlos, manchmal den vollen Durchblick habend, dann wieder
manchmal etwas naiv... Fawkes könnte die Liste endlos weiterführen.
Dazu die leicht gebräunte Haut, die verwuschelten pechschwarzen Haare
und die tiefgrünen Augen, die in einem geheimnisvollen smaragdenen
Licht zu glühen schienen.
Seine Überlegungen wurden von einem Räuspern des jungen Mannes
unterbrochen:
„Darf ich fragen, wie alt du eigentlich bist?"
Erneut lachte Fawkes auf:
„Natürlich darfst du. Aber ich bin mir nicht sicher, ob ich dir eine konkrete
Antwort geben kann...", er runzelte kurz die Stirn und Harry war sich
sicher, dass das etwas war, was der Phönix höchst selten tat, da es
vollkommen unnatürlich auf der glatten Haut aussah. „Ich kann dir nur
sagen, dass die alte Drachen- Lady und ich mit zu den ersten Wesen
gehören, die aus dem Feuer geboren, diesen Planeten bevölkert haben
..."
Das entsetzte Keuchen, sowie seine halbzerquetschte Hand ließen ihn
seine Aufmerksamkeit wieder auf Harry richten.
Es schien, als hätte seine Aussage den jungen Mann vollkommen und
total unter Schock gesetzt.
Okay, das scheint mir doch ein guter Punkt zu sein, dieses Kapitel zu
beenden. Geben wir Harry doch ein wenig Zeit das Gesagte zu verdauen,
auf das er im nächsten Kapitel weitere Schocker verkraften kann^.~
cu next?
kessM
Kapitel 3
Hey^__^
@Yami- san
Keine Sorge, dass kann ich gut verstehen^^"*selber unter chronischem Zeitmangel leidet* Wenn Du trotzdem ma in meinen H/D Stories rumstoebern magst: "Der Tod steht Dir gut", "Killing me softly", "Gefallene Engel", Glaeserruecken", "Heimsuchung", "Verzehrende Leidenschaft" und irgendwie wohl auch "Brillen- Schlange". Sind alle abgeschlossen bis auf: "Der Tod steht Dir gut"(hab grad n Haenger hier^^") und bei "Gefallene Engel" fehlt nur noch das versprochene Schmankerle, ist aber als Story beendet^^
*einmal kreaftig knuddeln tut, falls wir uns nicht mehr lesen sollten^__^*
@sann
Danke, fuers Kommi dalassen*knuddel* und fuers Kompliment. Werd' versuchen den Standart zu halten^.~
Viel Spass
bei
Kapitel 3
„Harry?", versuchte Fawkes den jungen Mann vorsichtig aus seinem
Schockzustand zu lösen.
„U-und du bist sicher, dass es sich bei m- mir um deinen G-gefährten
handelt?", ungläubige Smaragde schauten zu ihm hinauf. „I- ich meine, im
Gegensatz zu dir, bin ich nicht mehr als ein... ich weiß nicht... frisch
geschlüpftes Küken!"
Zuerst konnte Harry Verblüffung in dem Gesicht des Phönix' ausmachen,
dann brach das Wesen erneut in jenes glockenhelle Lachen aus, welches
der Schwarzhaarige jetzt schon so gern mochte.
Fawkes hob eine Hand und strich ihm ein paar Haarsträhnen hinters Ohr:
„Keine Sorge,", gluckste der Phönix in sich hinein. „Noch sicherer kann ich
mir wirklich nicht sein." Dann beugte er sich vor und verpasste dem
Jüngeren einen Kuss auf die Nasenspitze, ehe er sich amüsiert
zurücklehnte und die zarte Röte auf den Wangen des Anderen genoss.
Erneut versuchte Harry das Thema zu wechseln, indem er die erste Frage
stellte, die ihm in den Sinn kam:
„Ich weiß, dass einige Phönixe sich als Vertraute an Menschen binden.
Sind das dann ihre Seelengefährten? Oder wie funktioniert das?"
„Nein,", schüttelte Fawkes den Kopf. „Nur Phönixe, die noch nicht ihren
Gegenpart gefunden haben, können einen vorübergehenden Bund als
Vertrauter eingehen. In der Regel erwecken alle Menschen den gleichen
Eindruck auf uns: Grau. Hin und wieder jedoch sticht ein Exemplar dieser
Gattung hervor und erweckt unser Interesse. Wenn unser Rat der
Meinung ist, jener Mensch verdient unsere Aufmerksamkeit, darf ein
ungebundener Phönix mit dem Segen seiner Majestät als Vertrauter zu
dem Menschen gehen. Wenn zum Beispiel der Phönix jedoch seinen
Gefährten oder seine Gefährtin findet, während er sich in Gegenwart
dieses Menschen befindet, wird der „Vertrag" mit dem Menschen sofort
aufgelöst. Das wichtigste für eine magische Kreatur ist nun einmal ihr
Gegenpart. Erst durch ihn fühlt sie sich vollständig und ist in der Lage ihr
gesamtes Potential zu entfalten..."
Hier wurde der Phönix durch das erfreute Schrillen einer Eule
unterbrochen, welche sichtlich beschwingt durch das offene Fenster
hineinschwebte.
Mit großen Augen streckte Harry einen Arm aus, damit die Schnee- Eule
einen Landeplatz hatte.
„Hey, meine Hübsche. Was machst du denn hier?", raunte er ihr zu, als er
seine andere Hand von der Fawkes' löste und mit ihr über das
Brustgefieder seiner Hedwig strich.
Zur Begrüßung schnappte sie sanft nach den Fingern, die sie so zärtlich
liebkosten und drückte kurz zu.
So als wolle sie ihren jungen Herren ebenfalls wieder unter den Lebenden
willkommen heißen.
„Seit sie vor ein paar Tagen von einem der Konzil- Mitglieder hergebracht
worden ist, schaut sie jeden Tag einmal vormittags und einmal
nachmittags vorbei, um zu sehen, ob du inzwischen erwacht bist- treue
Seele, die sie ist.", strich ihr der Phönix über die seidenen Federn.
„Das Konzil möchte sich, bevor es über unseren Fall entscheidet, ein Bild
von dir machen.", lächelte Fawkes ein wenig verunglückt und
beantwortete damit die stumme Frage des Jüngeren. „Dafür bitten sie die
Kreaturen aus deiner nähren Umgebung Zeugnis über dich abzulegen."
Der Schwarzhaarige zog lediglich eine seiner Augenbrauen hoch und
fragte dann:
„Aha! Und welche Kreaturen wären das?"
Der Ältere zuckte mit den Schultern:
„Zum einen haben sie bereits in meinen Erinnerungen herumgestöbert.
Dann natürlich in denen unser kleinen Schwester hier,", strich ihr der
Phönix ebenfalls einmal kurz über den Kopf. „da sie deine Vertraute ist.
Einige Hauselfen aus Hogwarts, Zentauren, Einhörner, Fang, Aragog,
Goblins, Thestrale... wie du siehst, kommt da so einiges zusammen.",
zwinkerte Fawkes.
Harry zog verwundert seine Augenbrauen zusammen:
„Die Zentauren und Aragog verstehe ich ja noch, aber Einhörner? Wann
hatte ich mit ihnen zu tun?"
„Erinnerst du dich,", legte Fawkes fragend seinen Kopf schief. „...in
deinem ersten Jahr? Quirell oder vielmehr Voldemort hatte sich an einem
Einhornfohlen vergangen, um sich an dessen Blut zu laben. Draco ist,
feige wie er nun einmal ist, geflohen. Du jedoch hast ausgeharrt und hast
dich später, als Quirell weitergezogen war, neben dem Fohlen
niedergekniet. Du hast nichts machen können. Nichts um seine Qual zu
lindern. Dennoch bliebst du bei ihm. Hast seinen Kopf in deinen Schoß
genommen. Ihm besänftigende Worte zugeraunt und immer wieder
behutsam über das Fell gestrichen und ihm somit auf seinem schweren
Weg in die Dunkelheit des Vergessens geholfen.
Das haben dir die Einhörner nie vergessen...", schloss Fawkes leise.
„Oh...", senkte Harry ein wenig verschämt den Kopf.
Er hatte in dem Moment nur getan, was ihm richtig schien.
Er hatte das arme Geschöpf, welches eigentlich vor Leben und Schönheit
strotzen sollte, nicht dermaßen gebrochen und allein zu Grunde gehen
lassen können. Das mindeste, was er hatte tun können, war es wissen zu
lassen, dass es auf seinem schweren Weg nicht allein war.
„Weißt du schon, wann das Konzil uns sehen will?", versuchte Harry die
Stille zwischen ihnen zu durchbrechen.
Erneut erntete er ein Kopfschütteln des Rotschopfes.
„Mmh... kann ich dann wenigstens in der Zwischenzeit meinen Freunden
einen Brief schreiben, damit sie wissen, dass ich wohlauf bin?", schaute er
hoffnungsvoll zu dem Älteren.
Jener nickte augenzwinkernd:
„Solange du nicht schreibst, in welches Abenteuer du dich schon wieder
bis über beide Ohren verstrickt hast," An dieser Stelle rollte Harry mit den
Augen. Wann war er mal nicht in ein Abenteuer verstrickt? „...spricht
nichts dagegen, dass du sie wissen lässt, dass du nicht von Todesessern
entführt worden bist.
Du kannst gern deine hübsche Lady dazu benutzen, um den Brief zu
überbringen. Sie ist die Schutzbanne dieser Stadt eingewoben, sodass sie
ohne weitere Probleme zwischen hier und Hogwarts hin und her
„apparieren" kann."
„Wie meinst du das?"
„Siehst du die Kette um ihren Hals?" Als Harry nickte, fuhr Fawkes fort.
„Die Kette ermöglicht es ihr zu einem Ziel ihrer Wahl zu „apparieren" und
wieder hierher zurückzukommen, da die Gegend hier geschützter ist als
Gringotts selbst. Zudem muss sie dann nicht den ganzen langen Weg
zurücklegen und ist vor Abfang- und Verfolgungszaubern geschützt."
„Da wurde ja an alles gedacht.", kam es andächtig von dem
Schwarzhaarigen. „Was meinst du meine Hübsche? Ist dir danach,
morgen ein Brief wegzubringen?" Erneut zwickte ihm die Schnee- Eule mit
Zuneigung in seinen Finger. „Na dann,", gab er ihr lachend einen Kuss auf
den Schnabel. „Ab mit dir und genieß noch ein wenig die Landschaft hier."
Damit gab er ihr genügend Schwung, dass sie ihre Flügel ausbreiten und
aus dem Fenster segeln konnte.
„Sie liegt dir wirklich sehr am Herzen- nicht wahr?", erkundigte sich
Fawkes sanft.
„Sie ist das erste Wesen, dass mich so genommen hat, wie ich bin:
einfach nur Harry. Mit allen meinen Fehlern und Unzulänglichkeiten.
Und seitdem hat sie soviel mit mir durchgemacht und bleibt trotzdem noch
an meiner Seite...", blickte Harry ihr hinterher, bis er keinen Unterschied
mehr zwischen dem klaren blauen Himmel und der weißen Eule
ausmachen konnte.
„Liegen dir Informationen über das Geschehen in Hogwarts vor?", kehrte
der Schwarzhaarige vom weiten blauen Himmel ins Zimmer zurück.
Der Phönix seufzte leise auf:
„Nach unserem Verschwinden hat Albus die letzten beiden Schulwochen
annulliert und die Schüler früher in die Ferien geschickt. Das heißt im
Grunde genommen, fangen die eigentlichen Sommerferien erst in fünf
Tagen an.
Ginny, Ron und Hermione sind in den Fuchsbau und Luna und Neville
ebenfalls nach Hause zurückgekehrt.
Im Ministerium geht es im Moment auch drunter und drüber. Alles schreit
danach, dass Fudge zurücktritt, weil er solang seine Augen verschlossen
hat. Rufus Scrimgeour, ein Senior- Auror, scheint gute Aussichten auf den
Posten zu haben. Wollen wir hoffen, dass er der stecken- wir- den- Kopf-
in- den- Sand- Politik nicht ebenfalls folgt.", schloss Fawkes düster.
Danach kehrte behagliches Schweigen zwischen die beiden jungen
Männer ein.
Auch wenn sich Fawkes innerlich danach verzehrte, seine Phönixgestalt
anzunehmen, sich auf dem Schoss den Jüngeren zusammenzurollen und
die zärtlichen Hände durch sein Gefieder streichen zu spüren.
Leise aufseufzend schlug er sich das erst mal aus dem Kopf.
Sobald er sicher sein konnte, dass das heutige Gesagte ein wenig beim
Schwarzhaarigen gesackt war, konnte er solche Gedanken langsam
wieder in Erwägung ziehen.
„Fawkes?"
Nach dieser vorsichtigen Frage, richtete er seine Aufmerksamkeit wieder
auf den jungen Mann in seinem Bett.
„Wie...", ein trockenes Schlucken. „Wie wird die Bindung vollzogen?"
Bei dieser leisen vorgetragenen Frage hatte der Schwarzhaarige seine
smaragdfarbenen Augen nicht einmal von dem blauen Himmel
genommen, welchen er durch die hohen, breiten und vor allem
unverglasten Fenster gut im Blick hatte.
Fawkes folgte dem Blick des Jüngeren und antwortete ebenso leise:
„Es ist eine sehr private Zeremonie... lediglich die beiden Gefährten sind
anwesend. Als Zeichen, dass er seinem Gegenüber soweit vertraut, dass
er weiß, das sein Gegenpart ihm niemals Schaden zufügen würde, lässt
sich einer vom anderen mit einem scharfen Messer über die Innenseite
des Handgelenkes fahren. Das Blut der Beiden wird in einem goldenen
Kelch aufgefangen, vermischt und dann von jedem zur Hälfte gelehrt...
danach... nun ja... danach folgt der eigentlich Akt, bei dem beide Seelen
beim gemeinsamen Höhepunkt unwiderruflich miteinander verbunden
werden..."
Erneut kehrte Ruhe ein.
Diesmal wurde sie jedoch von Fawkes unterbrochen:
„Es gibt noch etwas, was du wissen solltest...", er fasste den jungen Mann
ins Auge und Harry, der den Blick auf sich spürte, erwiderte ihn. „Bei
gleichgeschlechtlichen Partnern, wählt die Magie den jüngeren Gegenpart
dazu aus, die Stelle der Frau einzunehmen. Was ich damit sagen will...",
versuchte er einer Panikattacke des Jüngeren vorzubeugen. „... ist, dass
es durchaus zu einer Schwangerschaft kommen kann, wenn die Magie
der Meinung ist, der Zeitpunkt wäre da. Und dann wärst du es, der in
diesem Moment das Kind austrägt..."
Unwillkürlich legte Harry die Hände in einer behütenden Geste über
seinen Bauch, als wäre er bereits schwanger und brachte ein kaum
hörbares: „Oh!" heraus.
Fawkes nahm das Gesicht seines Gegenparts zwischen seine Hände und
strich mit den Daumen beruhigend die Wangen entlang:
„Damit bist du weder weniger männlich, noch weniger du. Du bist immer
noch Harry- nicht mehr oder weniger. Verstehst du?"
Die Smaragde vor ihm zeigten ihm an, dass er bei dem jungen Mann
durchgedrungen war. „Zudem sind wir Phönixe äußerst langlebige Wesen.
Dadurch kommt es bei uns kaum zu Geburten, damit es nicht zu einer
Überbevölkerung kommt. Es kann also gut und gerne sein, dass wir beide
niemals in diese Situation geraten... Und selbst wenn, liegt diese
Entscheidung einzig und allein bei der Magie selbst- o.k.?" Ein zaghaftes
Nicken. „Ich wollte dir jedoch nicht vorenthalten das diese Möglichkeit
existiert.", schloss der Rothaarige sanft.
Harry legte eine seiner Hände über eine von Fawkes'.
„Danke, dass du mich nicht von allein darüber stolpern lässt..."
Dann drehte er sein Gesicht ein wenig, damit er in die Handfläche des
Älteren einen Kuss hauchen konnte.
„Harry, ich bin nicht Albus.", brachte Fawkes nach einer Weile dann doch
noch heraus. Diese simple Geste, diese einfache Berührung zwischen
seiner Handfläche und den Lippen des Jüngeren war ihm dermaßen unter
die Haut gekrochen, dass er einige Minuten lang nicht in der Lage
gewesen war, seine Stimme zu benutzen, da er befürchten musste, dass
sie ihm vor lauter Rührung wegbrach. „Es kann sein, dass ich mal
vergesse, dir die eine oder andere Kleinigkeit mitzuteilen. Aber das liegt
dann nicht daran, dass ich dich in Dunkelheit tappen lassen möchte,
sondern eher daran, dass es vielleicht in eventueller Hektik
untergegangen ist, oder ich voraussetze, dass du es weißt, oder ganz
simpel, das Alter. Du weißt ja, was sie über das zunehmende Alter sagen-
oder?", versuchte der Phönix die Situation ein wenig aufzulockern.
Es gelang ihm auch, da sich ein amüsiertes Funkeln in die Smaragde
schlich und die Mundwinkel verdächtig zuckten.
„Was auch immer dir auf der Zunge liegt, schluck es runter.", drohte der
Rothaarige spielend. Und schaffte es endlich ein kleines Grinsen auf die
Lippen des Jüngeren zu zaubern. „Wenn dir etwas unklar scheint oder dir
etwas auf den Herzen liegt, kannst du immer zu mir kommen. Ich werde
dann nach besten Wissen und Gewissen antworten und versuchen Licht
ins Dunkel zu bringen- versprochen."
Statt einer verbalen Antwort, fand er den jungen Mann mit dem Gesicht in
seinem Brustkorb vergraben.
An den zuckenden Schultern und der Nässe, die langsam durch den Stoff
seiner Robe sickerte, konnte er ausmachen, dass seine Worte den Damm
um die Gefühle Harrys gebrochen hatten.
Denn mit diesen Worten hatte er Harry etwas gegeben, was Albus' ihm
trotz gegenseitigem Vertrauens und Respekts immer wieder versagt hatte:
Ehrlichkeit.
Absolute Ehrlichkeit.
Keine Halbwahrheiten.
Keine Beschwichtigungen.
Sondern die nackte Wahrheit.
Und sollte diese Wahrheit doch etwas zuviel für ihn werden- Fawkes
wusste, dass er Harry in den vergangenen Stunden ein wenig zu viel
zugemutet hatte, aber er hatte nicht aus falscher Rücksichtnahme dem
Jüngeren ausweichen, in das selbe Muster wie Albus fallen wollen- dann
hatte Harry jetzt die Gewissheit, dass es jemanden gab, der die Scherben
aufsammeln und mit größter Sorgfalt wieder zusammensetzen würde.
Das hatte ihm Fawkes in den letzten Stunden mehr als bewiesen.
Und an diesem Nachmittag, an dem ihm nach seinen vielen Verlusten,
seinen vielen emotionalen Wunden, eine neue Chance geboten worden
war, weinte sich Harry in den Armen von Fawkes in einen heilenden
Schlaf. Einen Schlaf, der jede einzelne Wunde, sei sie neu oder alt soweit
mit Schorf bedeckte, dass Harry an sie denken konnte, ohne gleich an
Schuld- oder Verlustgefühlen zu ersticken. Und somit die Heilung einer
geschundenen Seele einläutete.
Als Fawkes den schlanken Körper seines Gegenparts, nach Ewigkeiten
wie ihm schien, vorsichtig unter die Bettdecke zurück manövrieren wollte,
öffneten sich die Smaragde schläfrig und eine Hand erwischte ihn am
Handgelenk, während eine raue Stimme bittend flüsterte:
„Bleib... bitte..."
Danach fielen die Augen wieder zu.
Doch sein Handgelenk war immer noch in dem lockeren Griff gefangen.
Ohne weiter darüber nachzudenken, beugte sich der Phönix über die
schlafende Gestalt und hauchte ihr einen zärtlichen Kuss auf die Stirn.
Dann nahm er seine natürliche Gestalt an und schmiegte sich an den
warmen Menschenkörper. Als er selbst in den Schlaf abdriftete, spürte er,
wie sich der Körper Harrys in Embryonalstellung um ihn herumkuschelte
und er mit einem Arm näher an den Oberkörper gezogen wurde, so dass
ihn der gleichmäßige Herzschlag des Jüngeren bis in den Schlaf
begleitete...
Und ein weiteres schönes Ende um zu cutten. Findet Ihr nicht auch?
cu next?
kessM^__^
Kapitel 4
Hey Leuts^__^
Das naechste Chapi is fertisch^.^
@alais
DANKE*knuddel*
@Jemma
Ebenfalls Danke.
Hab ma gedacht is was anderes^^" und zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich die Idee zu diesem Pairing aus einer englischen FF "geklaut" habe^^" Allerdings ist meine Story vollkommen anders aufgebaut... ist also nur die Idee zu dem Pairing...
@sann
Danke, ich versuche mein Bestes^__^
@Chiron
Danke.
Zwecks Pairing Idee, siehe Jemma^^
Wegen der Schwangerschaft- ich mag zwar mpreg, aber in dieser Story wollte ich es nicht soweit kommen lassen. Dafuer hab ich mit dieser Bemerkung auf etwas anders hinweisen wollen- spaetestens im 6. oder 7. Kapitel wirst Du verstehen^.~
@Motte1987
Auch Danke^.^
Naa, ich habe nicht vor die beiden auseinander zureissen(zumindest nach dem jetztigen Stand der Dinge*gruebelgruebel*^.~)
Was das Warten angeht: solange ich Kapitel auf Vorrat habe, wird es zu einem woechentlichen Update kommen, dannach haengt es leider davon ab, wie ich Zeit finde und meine Handgelenke mitspielen^^"
Und jetzt viel Spass
bei
Kapitel 4
Dahla balancierte vorsichtig das Tablett in der einen Hand und schaffte es
dann mit der anderen vorsichtig an der Tür zu den Gemächern ihres
Herren anzuklopfen.
Ein leises Trillern gestattete ihr Eintritt.
Kaum hatte sie die Tür hinter sich geschlossen, konnte sie den jungen
Gefährten ihres Herren, der in den letzten Tagen so ziemlich jedem in der
Stadt einiges an Kopfzerbrechen bereitet hatte, hinter dem massiven
Schreibtisch sitzen sehen. Seine wunderschöne Schnee- Eule hatte es
sich auf seiner Schulter gemütlich gemacht, wo sie darauf wartete, dass er
den Brief beendete, an dem er gerade arbeitete.
Ihr Herr hatte sich auf einem seiner hölzernen Abbilder niedergelassen,
die den Baldachin seines Bettes an Ort und Stelle hielten.
Kaum in der Lage ihr Schmunzeln zu verbergen, trat Dahla weiter in den
Raum.
„Majestät, sobald Ihr und Euer junger Gefährte das Frühstück beendet
habt, wünscht das Konzil Euch zu sehen."
Leise stellte sie das Tablett mit dem Frühstück auf dem Tisch nahe des
Schreibtisches ab.
Aus den Augenwinkeln konnte sie beobachten, wie der schwarzhaarige
junge Mann sich ein wenig umdrehte, um dem rotgoldenen Phönix auf
seinem aktuellen Pferch einen scheelen Blick zu zuwerfen.
„Majestät- mmh?"
Die unbekümmerte Note, welche der Phönix daraufhin zwitscherte, zeigte
deutlich an, dass Kommentar an seinem Federkleid abperlte ohne auch
nur eine einzige Daune in Unordnung zu bringen.
Während der junge Mann sich wieder seinem Brief zuwandte, murmelte er
zu seiner weißen Gefährtin:
„Ein Wunder das bei der Vergesslichkeit sein Reich noch nicht unter
gegangen ist."
Das schaffte es dann doch, dass der Phönix seinen Ruheplatz verließ und
noch während des Sinkfluges seine menschliche Gestalt annahm.
„Hey!"
Der Jüngere ignorierte ihn.
Stattdessen stand er vorsichtig auf und trat an eines der weiten Fenster,
wo er seiner Eule den versiegelten Brief überließ.
„Pass auf dich auf, meine Hübsche- ja?"
Liebevoll schuhute sie ihm zu, dann machte sie sich auf ihren Auftrag
auszuführen.
Nachdem er Hedwig in die Lüfte entlassen hatte, nahm Harry sich die Zeit
sich seine Umgebung genauer anzusehen. Und was er erblickte, ließ ihm
den Atem stocken:
Es schien als würden sie sich in einer Art Kessel befinden, da um sie
herum nichts als mächtige zerklüftete Hänge in den Himmel ragten.
Das Tal welches sie erschufen, war über und über mit größeren und
kleineren Türmen übersäht.
Schlank und fragil mit kunstbegabter Hand aus strahlend weißem Marmor
geschlagen, erschufen sie ihr eigenes Labyrinth. Und zwischen dem
Wirrwarr konnte er die unterschiedlichsten Arten von Drachen und
Phönixen in der Luft ausmachen.
Er selbst befand sich, wie er nach und nach realisierte in dem höchsten
Turm überhaupt, da er einen wunderbaren Blick auf die Stadt und den
Palastkomplex unter sich hatte.
Als ihm das klar wurde, wollte er ein, zwei Schritte von dem Abgrund an
dem er sich befand zurücktreten, doch eine Hand an seinem Arm ließ ihn
inne halten.
Vollkommen sprachlos von dem grandiosen Bild, welches sich ihm bot,
schaute er zu dem rothaarigen jungen Mann an seiner Seite.
Jener blickte genau wie er zuvor hinunter auf die vor Leben pulsierende
Stadt.
„Auch wenn du hier keine einzige Fensterscheibe finden wirst und hier
alles ziemlich luftig gestaltet ist, läufst du dennoch nicht Gefahr, von einem
plötzlichen Luftzug erfasst und nach unten geschleudert zu werden.",
damit führte Fawkes, seine anfängliche Verärgerung vergessen, Harrys
Hand immer weiter nach vorn. Bis sie von einer unsichtbaren Mauer
gestoppt wurde. „Da, wo die Säulen enden, fängt ein Schirm an, der nur
durchlässt, was auch in der Lage ist zu fliegen. Da das hier meine
Privatgemächer sind, ist es eh nur ganz wenigen Kreaturen gestattet diese
Schirme zu durchqueren.
Jedes Haus in dieser Stadt, der Palast mit eingeschlossen, verfügt über
solche Schirme. Also keine Angst...", drückte er die schmale Hand, welche
in der seinen lag und schaute in die smaragdgrünen Augen, die voller
Staunen zu ihm aufschauten.
„Was machen die ganzen Drachen hier?", brachte Harry nach einer Weile
erstaunt raus .
„Gestern hatte ich dir doch erzählt, dass die Drachen- Lady und ich die
Ersten waren...", nach Harrys zögerlichem Nicken fuhr er fort. Die
goldenen Augen nach innen gerichtet. So als würden sie das, was er
gerade erzählte noch einmal erblicken. „Der Planet war jung und noch im
Entstehungsprozess gefangen... Feuer formte und veränderte sein Antlitz.
Feuer war es auch, welches den ersten Drachen und den ersten Phönix in
der gleichen Sekunde hervorbrachte... Geschmiedet in der feurigen Hitze
des Infernos, welches die Geburt dieses Planeten einläutete, in Form
gegossen von der Magie selbst, wild und ungezähmt wie sie damals war,
taten der Drache und der Phönix im selben Moment ihren ersten
Atemzug... Beide Wesen erhoben sich mit einem gewaltigen Urschrei in
die Lüfte... Ließen die Ketten, welche sie an das unbeständige Antlitz
dieses Planeten banden hinter sich... Für unbestimmte Zeit durchstreiften
sie gemeinsam die verschiedenen Sphären der Lüfte... sie beobachteten,
wie das Feuer und die Magie den jungen Planeten immer mehr in Form
brachten, ihn langsam aber sicher zur Ruhe kommen ließen...wie Gebirge
geformt und die Grenzen der Weltenmeere abgesteckt wurden... wie nach
und nach die verschiedensten Wesen Land und Wasser und schließlich
auch die Luft eroberten...", hier schüttelte sich der Phönix und Harry
konnte sehen, wie der goldene Blick in die Gegenwart zurückkehrte. „...
um eine lange Geschichte kurz zu machen,", seufzte Fawkes auf. „Amalia
und ich haben keinen Sinn darin gesehen etwas zu trennen, was
gemeinsam seinen Anfang gefunden hat. Deshalb wirst du auch nie einen
reinen Drachen- oder Phönixhort finden. Beide Völker leben seit Jahr und
Tag im friedlichen Miteinander. Beantwortet das deine Frage?"
Harry konnte nur ehrfürchtig mit dem Kopf nicken.
Die Rede hatte ihm einmal mehr klar gemacht, dass die junge Fassade,
die er sah, eigentlich das Gefäß einer Seele war, die fast so alt wie der
Planet war, auf dem er lebte. Einer Seele, die eigentlich dermaßen wild
und ungezähmt war, dass es ihn wunderte, dass das Wesen vor
unterdrückter Energie nicht nur so vibrierte. Und das dieses Wesen
behauptete, dass ausgerechnet er, er, der noch nicht mal sein eigenes
Leben auf die Reihe bekam; er, der über keine nennenswerten magischen
Talente oder Begabungen verfügte; er, der im Vergleich neben einem
Phönix noch schlechter als das hässliche Entlein neben einem Schwan
abschnitt, dass ausgerechnet ER dessen Gegenpart sein sollte.
Sich seiner eigenen Unzulänglichkeiten mehr als bewusst, senkte er
beschämt den Kopf und löste seine Hand aus der des Wesens vor ihm.
Er wollte sich in Richtung des Tisches begeben, wo das phantastisch
duftende Frühstück darauf wartete vernichtet zu werden, als er spürte, wie
sein Kinn zwischen Daumen und Zeigefinger gefangen genommen und er
mit sanfter Gewalt gezwungen wurde erneut in die unendlich tiefen
Seelenspiegel des Phönix zu schauen.
„Vertraue darauf, dass die Magie weiß was sie tut.", hörte er die sanfte
Stimme Fawkes'. Zudem spürte er erneut die beruhigende Wärme durch
sich rauschen, die nach und nach jeden seiner Zweifel aufspürte und
hinwegfegte. „Sie wäre niemals so grausam zwei Seelen aneinander zu
binden, die nicht zu einander passen."
Harry rührte sich nicht.
Und er antwortete auch nicht.
Er hätte auch gar nicht gewusst, was er darauf hätte antworten können.
„Erinnerst du dich? Bevor der Todesesser auftauchte, hast du mich
gefragt, ob es nicht endlich Zeit würde, das auch in deinem Leben endlich
etwas richtig läuft..."
Langsam nickte der Schwarzhaarige.
Natürlich erinnerte er sich an die Szene.
„Dann sieh das jetzt als den ersten Schritt in die richtige Richtung.", bat
Fawkes ihn.
Zögernd nickte Harry erneut.
Fawkes spürte, dass er das Unbehagen noch nicht ganz zerstreut hatte.
Aber das Nicken reichte ihm, da es zeigte, dass Harry versuchte zu
akzeptieren.
Zärtlich strich er mit seinem Daumen das Kinn entlang ehe er den
Jüngeren aus seinem Griff entließ.
Er konnte ein Schmunzeln kaum unterdrücken, als sich auf diese Geste
hin wieder eine zarte Röte über die Wangen Harrys legte.
Jener versuchte seine Verlegenheit zu überspielen, indem er erneut die
erste Frage stellte, die ihm in den Sinn kam:
„Wo befinden wir uns eigentlich? Ich meine, dass wir uns nicht mehr in
England befinden, erkenne selbst ich..."
Fawkes führte Harry langsam Richtung Tisch, wo das Frühstück immer
noch auf sie wartete.
„Die Stadt verbirgt sich im Herzen eines toten Vulkans, der sich im tiefsten
Himalaja befindet. Unsere Schilde verhindern das Eindringen
uneingeladener Gäste und der Vulkan als solches bietet einen weiteren
Schutz, da er mit seinen zerklüfteten Hängen eine weitere natürliche
Abwehr schafft. Bisher haben es nur wenige sterbliche Seelen gewagt,
sich durch Schnee und Eis hinauf auf seinen Kraterschlund zu schlagen,
aber sie sehen nichts weiter als einen abgestorbenen und verödeten
Vulkan."
Mit dieser Erklärung erreichten sie den Tisch und Harry warf das erste Mal
einen Blick auf die junge Frau, die das Frühstück reingebracht hatte und
hielt mitten im Schritt inne.
Fawkes wandte sich mit hochgezogener Augenbraue zu ihm um, folgte
dann seinem Blick und meinte schließlich amüsiert:
„Harry, darf ich dich mit Dahla bekannt machen? Sie ist die Gefährtin des
Kommandeurs der Palastwache und steht in den verschiedensten
Kampfstilen ihren „Mann"."
Zum wievielten Male an diesem Tage er bereits sprachlos war, konnte
Harry gar nicht mehr so genau nachvollziehen. Aber der Anblick den die
junge Frau bot- einfach phantastisch!
Groß, schlank, durchtrainiert trug sie eine mit silbernen Fäden bestickte
dunkelblaue ärmellose Tunika. Ihre Beine steckten in dunkelbraunen
Lederhosen und ihre Füße in Knie hohen ebenfalls dunkelbraunen
Reiterstiefeln. Der Saum der Tunika endete dort, wo die Stiefel anfingen.
Um ihre Taille ein dünner silberner Gürtel geschlungen. Und über ihrer
linken Schulter konnte er einen Schwertgriff ausmachen, was darauf
schließen ließ, dass sie die Waffe quer über ihren Rücken geschnallt trug.
Aber das Erstaunlichste waren ihre langen, schwarzen von dunkelblauen
Strähnen durchbrochenen Haare und der schmale silberne Reifen, der
sich um ihre Stirn schlang.
Als er näher an sie herantrat, konnte er erkennen, dass es kein Metall war,
welches ihre Stirn umschmiegte, sondern viele kleine eng nebeneinander
liegende silberne Runen, die direkt in ihrer dunkelbraunen- die Farbe
erinnerte Harry wage an die wunderbare Zartbitterschokolade aus dem
Honigtopf- Haut eingelassen schienen. Dazu konnte er in ihrer ebenfalls
dunkelbraunen, fast schwarzen Iris das Zeichen der Ewigkeit- die
horizontale Acht- ebenfalls aus dicht beieinander liegenden ihm
unbekannten Runen geformt ausmachen.
„Es freut mich zu sehen, dass Ihr wohlauf seit, junger Herr.", begrüßte sie
ihn mit wohlklingend tiefer Stimme. „Euer Zustand wurde die letzten Tage
mit Bangen in der gesamten Stadt verfolgt."
„Tut mir leid.", murmelte Harry betreten während er sich setzte.
Er hatte nicht gewusst, dass er solch einen Wirbel verursacht hat.
Sie drückte kurz seine Schulter und goss ihm dann etwas von dem
wohlriechenden Tee ein.
Um Harrys Unbehagen zu zerstreuen, meinte Dahla ruhig:
„Ich bin übrigens eine der wenigen menschlichen Gefährten. Falls Ihr also
mal jemanden braucht, um Euch über die Luftikusse auszulassen, seid Ihr
herzlich bei mir willkommen."
Auf Fawkes amüsiertes Nicken ob ihrer Formulierung, nahm sie neben
dem jungen Mann Platz und konnte den faszinierten Blick auf sich spüren.
„Bevor ich die Gefährtin Broms wurde, war ich eine Amazone,",
beantwortete sie die stumme Frage in den smaragdgrünen Augen. „... die
es geschafft hat, in die Leibgarde ihrer Königin aufgenommen zu werden.
Kurz nachdem ich den Rang der Kommandantin erreicht hatte, traf ich auf
einen Eis- Phönix mit dem Namen Brom. Er erkannte mich sofort als seine
Gefährtin und erklärte mir natürlich gleich alles.
Leider sind wir Amazonen ein stolzes Volk.
Und selbst wenn so ein magisches Wesen wie ein Eis- Phönix mich zu
seiner Gefährtin auserkoren hatte, konnte ich mich nicht dazu überwinden,
den Schwur meiner Königin gegenüber zu brechen.", ihre Augen blitzten
amüsiert auf, als sie an die damalige Zeit zurückdachte. „Sobald eine
Amazone gut genug ist, dass sie in die Leibgarde darf, legt sie ihrer
Königin gegenüber den Schwur ab, dass sie sich allen Männern versage,
auf das sie sich voll und ganz auf den Schutz und die Verteidigung ihrer
Königin und ihres Landes konzentrieren kann. Da passte Brom also
überhaupt nicht ins Konzept... Leider habe ich nicht mit der Hartnäckigkeit
dieses Federkopfes gerechnet.", lachte sie leise in sich hinein. „Nach über
drei Jahren vorsichtigen Werbens hatte er nicht mich, sondern meine
Königin dermaßen in die Verzweiflung getrieben, dass sie mir schließlich
den Befehl gab, den Bund zu vollziehen oder sie würde mich aus der
Garde ausschließen.", lachte sie jetzt offen. „Die Nebeneffekte des
Bundes entdeckte ich erst am nächsten Morgen.", fuhr sie sich mit einer
Hand durchs Haar.
Es dauerte ein paar Sekunden, ehe Harry begriff worauf sie anspielte.
„Moment mal,", rief er aus. „... heißt das etwa, dass ich auch so aussehen
werde?"
Dahla legte ihren Kopf ein wenig schief, fasste erst ihren Herren ins Auge
und dann den jungen Mann an ihrer Seite:
„Da die Farben Ihrer Majestät Rot und Gold sind, werden die Zeichnungen
auch so ausfallen, aber ansonsten werdet Ihr ebenfalls den „Reifen" auf
der Stirn tragen und ein wenig Farbe in Euer Haar bekommen.", zwinkerte
sie ihm zu. „Magische Wesen haben leider die Eigenart ihre menschlichen
Gefährten so zu kennzeichnen, dass es der Rest der Welt nicht übersehen
kann. Dabei ist es vollkommen unerheblich um welche Rasse es sich
dabei handelt. Bei den Gefährten der Drachen zum Beispiel, bilden sich
weiche Schuppen in der Farbe ihres Gegenparts unter dem Haaransatz
bis zu den Schläfen, über die Wangenknochen erneut bis zu den Schläfen
wo sie dann der Kieferlinie folgen und kurz vor dem Kinn auslaufen.
Oder Vampire kennzeichnen ihre Gefährten mit einem Tattoo an der Stelle
am Hals, wo sie sie gebissen haben...", zuckte Dahla ihre Schultern, um
anzuzeigen, dass es ihr herzlich wenig ausmachte.
Harry schluckte auf diese Erklärung hin ein wenig.
Eine Weile kehrte Ruhe ein und Harry hatte Zeit das eben gehörte neben
seinem Frühstück zu verdauen. Bis ihm etwas in der Erklärung auffiel.
Mit zusammengezogenen Augenbrauen fragte er:
„Wenn Ihr eine Amazone seit- verzeiht, dass ich frage, aber wie alt seit Ihr
dann? Denn ich glaube kaum, dass es heutzutage noch Amazonen gibt?"
Lächelnd gab sie zurück:
„Eintausendzweihundertachtunddreißig Jahre..."
Kurzes Auseinaderpflücken der Zahl, dann legte Harry aufstöhnend seine
Stirn auf die polierte Tischplatte:
„Ein frischgeschlüpftes Küken ist noch gar nichts gegen mich..."
„Keine Sorge, junger Herr,", lachte die Amazone ihr dunkles Lachen.
„Nach den ersten fünfhundert Jahren vergeht dieses Gefühl."
Die Smaragde, die sie unter den schwarzen Haarsträhnen hervor ziemlich
böse anblitzten, veranlassten sie ihr Lachen eher noch zu vertiefen, als es
zu beenden.
Ein weiteres Klopfen ließ sie sich jedoch soweit beruhigen, dass sie sich in
der Lage sah aufzustehen und eine der großen Flügeltüren zu öffnen.
Herein trat ein ebenfalls junger Mann, etwas größer als Fawkes, jedoch
etwas kleiner als Dahla. Der feine Knochenbau, der die Phönixe in ihrer
menschlichen Gestalt auszuzeichnen schien, nicht zu übersehen.
Dunkelblaues schulterlanges Haar in welchem ab und zu silberne Federn
aufblitzten, sowie schneeweiße Haut. Die dunkelblaue Robe war in
demselben Farbton wie seine Haarfarbe gehalten und an dem breiten
Gürtel um seine Hüfte konnte Harry einen Krummsäbel ausmachen.
„Majestät, junger Herr,", verneigte sich der Neuankömmling. „Das
Konzil..."
„Danke Brom.", winkte Fawkes ab. Stand jedoch auf und reichte Harry, der
sich inzwischen wieder gerade in seinem Stuhl aufgerichtet hatte die
Hand:
„Darf ich bitten?"
Uuund cut!!
Und wie wars??*vorsichtig ums Eck lug*
cu next?
kessM^__^
Kapitel 5
Hey Leuts!
Mir ist neulich im Zwiegespräch mit Aki aufgefallen, dass mir am Anfang,
als ich die ersten Kapitel dieser Geschichte niedergeschrieben habe,
partout das nicht die deutsche Übersetzung für „Goblin" einfallen wollte.
Inzwischen hat sie mir gesagt, dass es „Kobold" ist^^° Da ich aber bereits
bis Kapitel 9 fertig geschrieben habe, werde ich es nicht mehr umändern.
Soll heißen: jedes Mal, wenn Ihr über das Wort „Goblin" stolpert, meine ich
die überaus hilfsbereiten kleinen Kreaturen aus Gringotts^.^
@sann
Danke, kann nur hoffen, dass es auch so bleibt^^
@Jemma
Auch DANKE*niederknuddel*^___^
Was das Konzil angeht*unschuldig pfeif und nach unten deut*^.~
@Chiron
Na, da hab ich ja was anerichtet- es haben naemlich schon mehrere Leute angefragt, ob es nicht doch ne mpreg wird. Aber keine Sorge, hab ich nicht vor^.~
Wuerd mich wahrscheinlich genauso fuehlen, von daher verhaelt sich Harry in dieser Situation denk ich mal recht menschlich...
Konzil siehe unten^.^
Viel Spass
bei
Kapitel 5
Schweigend legten die vier Gestalten den Weg zum Großen
Versammlungssaal zurück.
Vorneweg schritt Brom festen Schrittes, hinter ihm folgten Fawkes und
Harry und hinter den Beiden Dahla.
Um sich von dem bevorstehenden Treffen abzulenken, ließ Harry voller
Staunen seinen Blick wandern.
Fawkes hatte nicht übertrieben, als er meinte, dass alles luftig gebaut war.
Die Gänge durch die sie schritten, verfügten über enorm hohe Decken.
Zudem schienen sie wie das Gemach Fawkes' auf der einen Seite hin
offen zu sein. Lediglich die Säulen, die die Decke trugen, tauchten
regelmäßig in dem Bild auf und vermittelten wenigstens etwas Stabilität.
Zweimal überquerten sie auch Gänge, wo links und rechts nichts weiter
als jene hohen Säulen mit der Decke und Luft zu sein schien.
Harry war ja eigentlich der Meinung, dass ihm Höhen nichts ausmachten.
Schließlich war er einer der jüngsten Sucher in der Geschichte Hogwarts
und meinte ein ganz passabler Flieger zu sein. Aber bei diesen Höhen
und dieser fast fragilen Bauweise der Türme und Gänge wurde ihm doch
ein wenig anders. Da half auch der Gedanke nicht viel, dass die Fronten
eigentlich durch Schirme gesichert waren.
Nach etwa zehn Minuten erreichten sie hohe silberne Flügeltüren vor
denen zwei Wachen aufmerksam jeden beobachteten, der es wagte sich
in diesen Teil des Palastes zu verirren.
Als sie ihren Kommandanten erkannten nahmen sie Haltung an.
Als sie hinter ihrem Kommandanten ihren Herren ausmachen konnten,
neigten sie leicht ihre Oberkörper und gaben den Weg frei.
Kaum hatten sich die Türen hinter ihnen geschlossen, blieben Dahla und
Brom vor ihnen stehen und Harry und Fawkes schritten allein in den
riesigen Saal.
Erneut musste Harry an sich halten, damit ihm vor lauter Staunen nicht die
Kinnlade runterfiel.
Der Saal war kreisrund. Und bis auf da wo sich die Tür befand, konnte er
wieder nur Säulen und Luft ausmachen. Beherrscht wurde der Saal von
einem großen kreisrunden Tisch aus dunklem Holz, welcher zur Tür hin
ein wenig geöffnet war.
Und wie Harry es sich fast gedacht hatte, steuerte der Phönix
ausgerechnet diese Öffnung an und sie befanden sich im Zentrum der
allgemeinen Aufmerksamkeit.
Am Tisch selber konnte er die unterschiedlichsten Wesen ausmachen.
Manche waren groß, manche klein. Manche menschenähnlich, manche
mit einigen Attributen ihrer eigentlichen Rasse. Und andere wiederum, wie
zum Beispiel die Goblins oder die Zwerge, hatten ihre Gestalt gar nicht
geändert.
Aber alle hatten etwas gemeinsam. Und das war die Ruhe und Kraft, die
einfach nur jemand ausstrahlen konnte, der mehr als nur die Pubertät
hinter sich hatte.
Kaum hatten sie die Mitte des Kreises erreicht, neigte Fawkes kurz seinen
Oberkörper als Zeichen des Respekts der versammelten Wesen vor ihm
und sprach dann mit klarer Stimme:
„Verehrte Konzilmitglieder, Ihr wünschtet uns zu sehen?"
Eine große, schlanke Frau mit langen schlohweißem Haar erhob sich und
eröffnete somit die Sitzung:
„Fawkes, junger Harry... werdet Ihr die Entscheidungen des Konzils Euren
Fall betreffend akzeptieren und Folge leisten?"
Erneut neigte Fawkes seinen Oberkörper ein wenig:
„Selbstverständlich."
Harry konnte vor lauter Nervosität nur nicken.
Kurz schoss ihm durch den Kopf, was diese Wesen wohl mit ihm anstellen
würden, hätte er „Nein" gesagt... Lieber nicht darüber nachdenken...
Damit legten sich die blassblauen Augen der Frau auf ihn.
Wenn er genau hinschaute, meinte er auf ihrer blassen Haut hin und
wieder weiße Schuppen aufblitzen zu sehen.
„Harry,", ihre Gesichtszüge wurden unweigerlich ein wenig weicher, als sie
den jungen Mann ins Auge fasste, der allein schon Fawkes' wegen
versuchte sich seine Nervosität nicht anmerken zu lassen.
„In der Zeit, in der du bewusstlos danieder lagst, hat das Konzil sich
zusammengesetzt, um zu entscheiden, wie es jetzt weiter gehen soll.
Schließlich hat Fawkes in den letzten Tagen so ziemlich jedes Gesetz
gebrochen, welches den Umgang mit einem menschlichen Gegenpart
regelt." Sie hielt inne und beobachtete, wie der junge Mann einmal kurz
schluckte und dem Phönix an seiner Seite einen besorgten Blick zuwarf.
„Um eine Basis für eine Entscheidung zu haben, haben wir die Kreaturen,
welche die letzten Jahre um dich herum gelebt haben, gebeten uns einen
Blick in ihre Erinnerungen dich betreffend zu gewähren."
An dieser Stelle senkte der junge Mann betreten den Kopf, so als würde er
kein gutes Urteil über sich erwarten.
„Was wir gesehen haben,", fuhr sie mit weicher Stimme fort. „hat uns
erstaunt, erzürnt, zum Lachen und zum Weinen gebracht. Wir haben
geflucht und wir haben mit dir gelitten." Ruckartig schoss der Kopf nach
oben und sie sah sich ungläubig aufgerissenen Smaragden gegenüber.
„Uns wurde eine Menschenseele gezeigt, die großzügig, aufmerksam,
respektvoll, mutig, zärtlich, liebevoll, treu, loyal aber auch wütend ist, voller
Kraft und Feuer und gerechtem Zorn steckt.
Eine Menschenseele, die in den wenigen Jahren, die sie hier auf Erden
weilt, bereits alle Tiefen der Schlechtigkeit erfahren und es trotzdem
geschafft hat, ihre Unschuld nicht ganz zu verlieren. Eine Seele, die älter
ist, als sie eigentlich sein sollte... die weiß, was es heißt Verantwortung zu
tragen und sich nicht davor scheut diese auch zu übernehmen... die kurz
davor ist, durch den Druck der auf ihr lastet, auferlegt von Menschen, die
es eigentlich besser wissen sollten, zu zerspringen..."
Hier konnte sie erkennen, wie Fawkes seine Hände kurz zu Fäusten ballte
und Harry erneut voller Scham den Kopf senkte. Als würde er sich die
Schuld daran geben, dass er es einfach nicht schaffte, den
Anforderungen, die die Zauberwelt an ihn stellte gerecht zu werden.
„Wir haben gesehen, wie Fawkes versucht hat, in dem Spielraum, den ihm
unsere Gesetze lassen, gegen deine „Zerstörung" zu wirken. Dich
aufzubauen und irgendwie wissen zu lassen, dass du nicht allein bist.
Er ging sogar soweit, in den Kampf mit dem wildgewordenen Basilisken
einzugreifen, obwohl er wusste, dass es ihn aller Wahrscheinlichkeit nach
in Schwierigkeiten bringen könnte." Die Schultern des Schwarzhaarigen
sackten nach vorn.
„Nach eingehender Beratung und Berücksichtigung aller Umstände, sind
wir zu dem Schluss gekommen, dass Fawkes in den gegebenen
Situationen genauso reagiert hat, wie auch jeder andere von uns reagiert
hätte, hätte es seinen Gegenpart betroffen.
Er hat die vergangenen Jahre einen wahren Balanceakt zwischen seinem
Verantwortungsgefühl und seinen Instinkten, seinem jungen Gefährten um
jeden Preis nahe zu sein und nach besten Wissen und Gewissen zu
unterstützen, vollbracht. Ein jeder hier bewundert ihn dafür." Der junge
Mann lugte vorsichtig über den Brillenrand unter seinem schwarzen Pony
hervor. Als er jedoch erkannte, dass sie es mit dem Gesagten ernst
meinte und dem Phönix wohl keine weiteren Strafen drohten, entspannte
er sich ein wenig.
„Ihn trifft auch keinerlei Schuld an dem Unglück, welches schlussendlich
dafür Sorge trug, dass du vor deinem siebzehnten Geburtstag hier
gelandet bist. Er hatte nur das „Avada Kedavra" auf dich zurasen sehen
und wollte dich an einem Ort wissen, an dem du sicher bist. Es braucht
keinen Seher, um vorauszuahnen, dass der einzige Ort, der für ihn Frage
kam, die Stadt ist, die er Heimat nennt."
Hier konnte sie regelrecht sehen, wie die Anspannung aus dem schmalen
Körper wich. Auch Fawkes schien jetzt ein wenig entspannter.
So wie sie ihren alten Gefährten kannte, hätte er mit stoischer Mine alles
entgegengenommen, was ihm das Konzil vorgesetzt hätte.
Denn er war die Risiken, die er für Harry eingegangen war, mit dem vollen
Wissen eingegangen, dass es gegen die Gesetze des Konzils verstieß.
Aber sie konnte beim besten Willen nicht sagen, wie er anders hätte
reagieren können. So wie er vorgegangen war, war es der beste Mittelweg
zwischen den Wünschen des Konzils und der Sicherheit seines
Gegenparts gewesen.
„Mit den uns vorliegenden Informationen und der derzeitigen Situation
halten wir es für das Beste, wenn ihr Zwei die Bindung so schnell wie
möglich hinter euch bringt. Dann braucht Fawkes sich nicht mehr
außerhalb unserer Gesetze bewegen und du, Harry, hast die volle
Gewissheit das du jemanden an deiner Seite hast, der mit den Gefahren,
die der kommende Krieg in sich birgt, fertig wird und sich nicht beim ersten
Anzeichen von Schwierigkeiten aus dem Staub macht. Sondern bleibt und
dich mit all seinen Kräften unterstützt... dir Stabilität vermittelt...", lächelte
sie den erstaunten Jugendlichen liebevoll an. Jenem knickten vor lauter
Erleichterung, dass Fawkes keine weitere Strafe zu erwarten hatte und
auch weil ihn jetzt, wo der Richtspruch verkündet worden war, die nervöse
Anspannung verließ die ihn aufrechtgehalten hatte, die Beine weg und er
sackte im Schneidersitz zu Boden. Sofort hockte Fawkes neben ihm und
legte besorgt eine Hand auf die schmale Schulter.
Harry winkte ab und beschwichtigte den besorgten Phönix mit einem
leisen Lächeln.
Amalia konnte ebenfalls mit einem kleinen Lächeln wieder Platz nehmen.
Ihr alter Gefährte hatte nach Äonen langem Wartens endlich seinen
Gegenpart gefunden. Ein jeder hier im Raum gönnte dem Phönix das
Glück. Das Einzige was jenes Glück trübte, war der Schatten des Krieges,
der dem jungen Mann aufgrund der Prophezeiung auf Schritt und Tritt zu
folgen schien.
Sie wussten, dass Harry nichts lieber getan hätte, als den Krieg Krieg sein
zu lassen um sich irgendwo zu verkriechen. Doch sein
Verantwortungsbewusstsein und die Angst um seine wenigen wirklichen
Freunde ließen eine Flucht nicht zu. Und jetzt kam auch noch das Wissen
hinzu, dass er der Einzige zu sein schien, der dieses Ungeheuer aus der
Welt schaffen konnte.
Nun ja, das Konzil hielt diesbezüglich noch die eine oder andere
Überraschung für den jungen Mann bereit.
Wie aufs Stichwort erhob sich jetzt Raoul, der Herr der Schlangen.
„Junger Harry,", Die smaragdgrünen Augen lagen aufmerksam auf ihm.
„... aufgrund der Prophezeiung wissen wir, dass dir gar nichts anderes
übrig bleibt, als den Krieg bis zum bitteren Ende zu verfolgen...
Keine Sorge,", beschwichtigte er den Einwand, den der schwarzhaarige
junge Mann erheben wollte, lächelnd. „Die Prophezeiung und ihr Inhalt
wird diesen Raum erst verlassen, wenn das Geschehen um sie herum
bereits vom Winde in alle Richtungen zerstreut wurde...
Das Konzil hat entschieden, dass es weder auf der einen noch auf der
anderen Seite aktiv eingreifen wird, da es sich dabei ausschließlich um
eine Auseinandersetzung zwischen Menschen handelt. Jedoch werden wir
für jeden „Wilden", der sich auf der anderen Seite befindet, jemanden aus
unseren Reihen an deine Seite stellen. So wird das Gleichgewicht wieder
hergestellt."
Die Dankbarkeit, die von dem jungen Mann ausging, konnte man fast mit
den Händen greifen.
„Zudem haben sich einige Mitglieder dieses Konzils bereit erklärt dir ein
paar Gaben mitzugeben, die dir deinen Weg ein wenig erleichtern sollen.
Zum Beispiel hat jede einzelne Rasse hier beschlossen, dir ihre Zunge
zugänglich zu machen. Da du bereits Parsel sprichst und durch das Gift
unserer kleinen Schwester bereits resistent gegen alle Gifte dieser Welt
bist, können wir Schlangen dir leider nichts mehr mit auf den Weg geben."
Schuld schlich sich in die Augen des jungen Mannes und mit leiser
Stimme entschuldigte er sich:
„Bitte verzeiht, dass ich nicht in der Lage war Eurer Schwester anders
beizukommen..."
„Harry,", sprach Raoul den Schwarzhaarigen ruhig und ohne Groll in
seiner Stimme an. „Unsere kleine Schwester hat sich von dem Bann des
dunklen Magiers einlullen lassen und der Tod war der einzige schmerzfrei
Weg sie zu erlösen. Hätte Tom den Bann um sie herum gebrochen, wäre
nichts als Wahnsinn zurückgeblieben, da die ungefähr fünfzig Jahre in
denen sie gegen den Bann angekämpft hat, ihren klaren Verstand
vollkommen zerstört haben. Der Tod war die einzige Alternative die ihr
blieb, wollte sie dem Wahnsinn entkommen und du hast ihr diese Gnade
gewährt. Zudem hättest du die Rettung deiner rothaarigen Freundin fast
mit dem Leben bezahlt..."
Harry holte tief Luft und man konnte erkennen, dass ihm damit eine große
Last von den Schultern genommen worden war:
„Danke...", wisperte er leise.
Das Lächeln, welches Raoul trug als er sich wieder setzte, verwandelte
sich in ein Grinsen, als Harry verwirrt seine Brille abnahm, kurz ins Licht
blinzelte und dem Gestell in seiner Hand erneut einen verwirrten Blick
zuwarf. Es schien, als würden einige der Geschenke bereits Wirkung
zeigen.
Die Führerin der Vampire ergriff das Wort:
„Ein Geschenk von uns Vampiren. Wenn du die Brille im Kampfgetümmel
verlieren würdest, könnte das durchaus verheerende Folgen für dich
haben. Deshalb bist du jetzt mit einer ausgezeichneten Tages- und
Nachtsicht ausgestattet."
Der Herr der Zwerge erhob sich:
„Wir Zwerge werden dir morgen eine Rüstung zu Verfügung stellen, die
leicht wie eine Feder zu tragen ist und zudem die meisten Waffen und
Flüche abprallen lässt. Dazu gibt es ein Set Dolche, die auf deinen
Wunsch hin sofort in deine Hände zurückkehren."
Er setzte sich und Ragnarök, der Meister der Gobline erhob sich:
„Wir Gobline passen unser Geschenk dem der Zwerge an und werden dir
bis morgen ein Meisterschwert zu Verfügung stellen, welches genau auf
dich zugeschnitten ist und sich deinen Kenntnissen und Training
anpassen wird."
Die Herrin der Einhörner stellte als nächstes ihr Geschenk vor:
„Wir Einhörner schenken dir eine Phiole unseres Blutes.
Nach der Bindung sollte es mit einer Träne deines Gefährten vermischt, in
der Lage sein die Narbe auf deiner Stirn zu verheilen."
Fassungslos starrte Harry auf den unscheinbaren kristallenen Flakon, in
dem er die silberne Flüssigkeit ausmachen konnte.
„Aber..."
Die Herrin unterband jeden weiteren Einwand mit einem Lächeln:
„Das Blut wurde freiwillig gegeben und keiner unserer Brüder und
Schwestern ließ ihr Leben für diese Gabe... Viele Menschen definieren
dich nur über diese Narbe und ignorieren den Rest, der hinter dieser
Narbe steht. Damit möchten wir dir ein wenig Freiraum in deiner Welt
verschaffen. Denn ohne diese Narbe bist du für viele nur ein weiterer
Jugendlicher unter vielen."
Sprachlos konnte der schwarzhaarige junge Mann nur noch nicken.
Dabei hatte er noch gar nicht gehört was sie ihm anzubieten hatte.
Damit erhob sich Amalia erneut:
„Harry, als Herrin der Drachen verfüge ich über die Macht, die Zeit zu
manipulieren. Wann immer du es wünscht, werde ich dir, während in der
Gegenwart 24 Stunden vergehen, ein ganzes Jahr zur Verfügung stellen,
in dem du Zeit hast ein wenig zur Ruhe zu kommen und dich mit den
Geschenken vertraut zu machen, die dir heute überreicht worden sind.
Vor allem mit denen, die dir nicht erklärt wurden.", zwinkerte sie ihm
verschmitzt zu.
Eine Weile kam nichts von dem vollkommen überrannten jungen Mann.
Dann wandte er seinen Kopf zu Fawkes und fragte fassungslos:
„Kannst du mich bitte mal kneifen? Sonst gehe ich davon aus, dass ich
doch noch in Hogwarts auf der Krankenstation liege und das alles nur ein
Hirngespinst ist."
Das eine oder andere Konzilmitglied war nun nicht mehr in der Lage den
einen oder anderen amüsierten Gluckser zu unterdrücken.
Auch Fawkes musste an sich halten, um nicht vor lauter Erleichterung
loszulachen, da Harry die neuen Ereignisse, die sein Leben mit der
Gewalt eines Taifuns umkrempelten, mit Humor nehmen konnte.
„Sorry Harry, kein Traum. Alles absolute Wirklichkeit."
Aufseufzend erhob sich der schwarzhaarige junge Mann endlich:
„Hätte mich auch gewundert, wenn du mir eine andere Antwort gegeben
hättest."
Danach blickte er voller Ernst jedem Konzil- Mitglied der Reihe nach fest
in die Augen. Ihm gingen die Worte durch den Kopf, die ihm Fawkes erst
heute morgen mit auf den Weg gegeben hatte: das er die Ereignisse, die
ihn heute hierher geführt haben, als ersten Schritt sehen sollte, der sein
Leben langsam aber sicher wieder auf geordnete Bahnen lenken wird.
Und zum ersten Mal in seinem Leben hatte er auch das Gefühl, dass
hinter den Geschenken, die er heute erhalten hatte, nicht schon das
nächste Tief auf ihn lauerte. Das es ab jetzt vielleicht tatsächlich bergauf
und nicht nur bergab gehen wird.
Er verneigte sich und sagte mit klarer Stimme:
„Ich danke dem Konzil für das mir entgegengebrachte Vertrauen und
werde mich bemühen, jedes Eurer Geschenke mit der Achtung zu
behandeln, die es verdient. Jedoch möchte ich darum bitten, dass
diejenigen, die der Meinung sind ich bräuchte Unterweisung, das Jahr,
welches Lady Amalia mir großzügigerweise zur Verfügung stellt, dazu zu
nutzen mir alles Nötige beizubringen. Schließlich bringen die besten
Gaben nichts, wenn ich mich vor lauter Unwissenheit damit selbst
umbringe.", endete er humorvoll.
Da Harry seinen Oberkörper immer noch geneigt hielt, entgingen ihm die
Blicke, die sich die einzelnen Konzilmitglieder zuwarfen.
Schließlich erhob sich erneut Ragnarök:
„Eine weise Bitte, junger Harry. Da die anderen Gaben jedoch „lediglich"
die Verstärkung gewisser Sinne und Reflexe, sowie einige zusätzliche
Fähigkeiten beinhalten, die du selbst erarbeiten kannst, erklären die
Zwerge und wir uns bereit dir jeweils einen Waffenmeister aus unseren
Reihen mit in dieses Jahr zu geben. Zudem möchte ich gleich noch ein
anderes Thema anschneiden, welches dich betrifft."
Harry richtete sich auf und blickte fragend zum Oberhaupt der Goblins.
„Durch den Tod deines Paten,", an dieser Stelle konnte Harry ein kurzes
Zusammenzucken nicht vermeiden. Schließlich war die Wunde immer
noch zu frisch. Selbst wenn sie durch Fawkes' Hilfe bereits anfing zu
verschorfen. Keine Sekunde später spürte er die beruhigende Wärme
besagten Phönix' neben sich und das gab ihm die Kraft sich den Rest von
Ragnaröks Rede anzuhören. „... trat sein Testament in Kraft, welches
besagt, dass du sein alleiniger Erbe bist. Damit bist du der Erbe zweier
sehr alten und mächtigen Zauberer- Familien. Auch wenn es vielleicht ein
ungünstiger Zeitpunkt ist, da dich der Verlust noch schmerzt, aber wir
müssen wissen, wie du gedenkst weiterzuverfahren...", schloss der alte
Goblin mit einer Sanftheit, die ihm jemand der ihn nicht kannte nicht
zugetraut hätte.
„Herr, wäre es möglich, dass ich Euch die Antwort gebe, sobald ich das
Jahr hinter mir habe?", trug er leise mit gesenktem Kopf seine Bitte vor.
„Selbstverständlich.", nickte der Goblin. „Solange wir deine Entscheidung
hören, bevor das neue Schuljahr beginnt, reicht das vollkommen."
„Danke." Dann richtete er sich erneut auf und blickte Amalia an:
„Mylady, ich wäre Euch sehr verbunden, wenn Ihr mir Eure Gabe ab
übermorgen zur Verfügung stellen würdet. Falls die Vorbereitungen dafür
länger dauern, dann natürlich dementsprechend später."
Amalia blickte zu ihrem alten Freund, welcher kurz überlegte und dann mit
dem Kopf schüttelte:
„Es ist absolut kein Problem einen Bereich des Palastes so abzusperren,
dass wir darüber einen Tag verfügen können ohne den täglichen Ablauf
komplett durcheinander zu bringen und dennoch alles haben, was wir
brauchen."
Er drehte sich kurz zu Brom um:
„Leite alles in die Wege, damit ab übermorgen bis der Zeitbann Amalias
vorüber ist, niemand den Hauptturm und den Westflügel des Palastes
betreten kann."
Sein Hauptmann verneigte sich kurz und verließ schnellen Schrittes die
Konzil- Halle.
Als auch das geklärt war, hörte er, wie Harry neben ihm tief Luft holte und
sich dann leise erkundigte:
„Das Konzil hat gesagt, dass wir die Bindung so schnell wie möglich
vollziehen sollen. Meinst du, heute Abend ist schnell genug?"
Vollkommen geschockt blinzelte der Phönix seinen Gegenpart an.
Selbst in das Konzil kehrte erneut Ruhe ein, da es die leise vorgetragenen
Worte trotz allem vernommen hatte.
„Bist du dir sicher?", erkundigte sich Fawkes sanft.
Wenn er eines vermeiden wollte, dann das sich Harry unter Druck gesetzt
fühlte und den Schritt nur aus der Verantwortung heraus tat.
Er bekam lediglich ein verunglücktes Schulterzucken und ein schiefes
Lächeln zur Antwort. Da Harry jedoch zu ahnen schien, dass ihn das nicht
gerade überzeugte, schob er noch hinten an:
„Ob nun jetzt oder erst in einem Jahr nach meinem siebzehnten
Geburtstag- das macht für mich keinen wirklichen Unterschied. Bis auf
den, dass ich nicht weiß, ob ich nach meinem nächsten Schuljahr noch
lebe oder ob Voldemort mich klein bekommen hat... Zudem haben wir jetzt
die Möglichkeit in dem von Lady Amalia geschenktem Jahr
herauszufinden, ob wir tatsächlich für die Ewigkeit geschaffen sind oder
uns bereits nach kurzer Zeit gegenseitig auf die Schwanzfedern treten...",
blitzten seine Smaragde belustigt auf.
Was konnte Fawkes auf dieses Argument hin noch großartig vorbringen?
Das leise Gelächter wegen der Formulierung des letzten Teil des Satzes
gekonnt ignorierend. Genauso wie er das amüsierte: „Niemals wurden
weisere Worte in diesen Hallen gesprochen." von Amalia ignorierte, was
selbstverständlich eine neue Runde Lachens mit sich führte...
Sooo... das wars mal wieder fuer dieses Kapitel.
Hoffe, es hat gefallen^__^
cu next?
kessM
Kapitel 6
Hey^__^
I'm back...
@sann
War das schnell genug?^.~
@Jemma
Die Bindung, siehe unten^.^
Nuja, die Kreaturen koennen doch nicht zulassen, dass Fawkes seinen Gefaehrten gleich wieder verliert- und wenn sie schon nicht persoenlich in den Krieg eingreifen??
@Tanja74
Danke*blush*
Solange ich Kapitel auf Vorrat habe, koennt Ihr mit nem woechentlichen Update rechnen- danach haengt es leider von meinen Handgelenken und anderen aeusseren Einfluessen ab^^"
Und wer mir bereits Kommentare zu anderen Geschichten dagelassen hat, der weiss, dass ich immer denen ne ENS ueber ein neuerschienenes Kapitel zukommen lasse, die mir zum alten Kapitel n Kommi da gelassen haben^^
@chiron
Nuja, das ist Harrys Leben: eine aneinanderreihung der verschiedensten Extreme^.~
@kitzekatze
Danke*rotwerd*
Hoffe, Du bleibst "gefesselt"^.~
Und jetzt Viel Spass
bei
Kapitel 6
Nachdem die Konzils- Sitzung dermaßen amüsant geendet hatte, führte
Dahla ihren Herren und seinen jungen Gegenpart mit einem belustigten
Lächeln auf den Lippen zurück in den Hauptturm.
Jedoch bedeutete sie Harry sie zu begleiten, während Fawkes sich in
seine Gemächer zurückziehen würde.
Unschlüssig blickte er erst zu Fawkes, als jener jedoch aufmunternd
nickte, folgte er ihr ohne weiter zu zögern.
Schweigend führte sie ihn ein wenig tiefer in den Turm hinein, bis sie vor
einer mit Mosaiken verzierten Tür inne hielt, diese öffnete und ihn mit
einer ausladenden Geste bat einzutreten.
Eine Augenbraue hochziehend folgte er ihrer stummen Aufforderung und
fand sich in einem luxuriösen ausgestattetem Baderaum wieder, in dem
bereits ein kleines Becken gefüllt mit dampfenden Wasser darauf wartete,
dass er sich in den Schaumberg hinein gleiten ließ.
Auf dem Beckenrand konnte er ein Tablett mit einigen ausgewählten
Köstlichkeiten ausmachen, die seinem Magen zeigten, dass er bereits ein
paar anstrengende Stunden hinter sich hatte und es Zeit wurde, seinen
Energiespeicher erneut aufzufüllen.
Dahla trat hinter ihn und legte ihm vorsichtig die Hände auf seine
Schultern.
„Lasst Euch in das Wasser sinken und von seiner Wärme entspannen.",
raunte sie ihm zu. „Wenn Ihr einen Wunsch habt, zögert nicht und ruft
mich. Ich werde draußen warten."
Damit gab sie ihm einen kleinen Schubs weiter in den Raum hinein und
kurze Zeit später hörte er das Klicken, welches signalisierte, dass sie die
Tür erneut hinter sich zugezogen hatte.
Der Versuchung des heißen Wassers nicht wiederstehen könnend,
entkleidete er sich langsam.
Genauso langsam schritt er die Stufen des kleinen Bassins hinab und ließ
sich mit einem behaglichem Seufzen in die dampfenden Fluten gleiten.
Den Kopf gegen den gepolsterten Rand gelehnt, konnte er bequem das
Tablett erreichen und hin und wieder einen Happen der kleinen
Köstlichkeiten zu sich nehmen. Nach und nach spürte er, wie die Hitze
des Wassers seine Wirkung tat und seine verspannten Muskeln sich nach
und nach entspannten.
Zudem kam er jetzt das erste Mal dazu dankbar über das Geschenk der
Vampire zu sein, denn kein Dampf vernebelte ihm die Gläser, sodass er
freie Sicht auf die verspielten und detailreichen Mosaike hatte, die den
Raum schmückten. Und während er sich in den Farben und Formen der
bunten Fliesen verlor, konnten seine Gedanken ebenfalls langsam zu sich
finden…
Vor ungefähr einer Woche schien er alles verloren zu haben, was ihm
noch wichtig schien. Dennoch schien ihm diese eine Woche so lang wie
eine Ewigkeit zu sein. Er war zwar den Großteil von ihr bewusstlos
gewesen, dennoch hatte er in der Zeit, die er bei sich war, dermaßen viel
gehört, gesehen und erlebt, dass es ihm um einiges länger vorkam.
Und in weniger als ein paar Stunden würde er seine Jungfräulichkeit an
einen Phönix verlieren.
Leise lachte er in sich hinein.
Wie verrückt klang das denn bitteschön?
So formuliert durfte er das niemanden sagen. Wenn er selbst schon
darüber den Kopf schüttelte? Und er war ja schon einiges an
Verrücktheiten gewohnt.
Es war nicht so, dass er seine Entscheidung bereute.
Im Gegenteil, er konnte tief in sich die Gewissheit spüren, dass Fawkes
tatsächlich das war, was er brauchte. Das der Phönix ihn mit seinen
warmen Flügeln umschlingen und niemals wieder hergeben würde.
Ihn erschreckte noch nicht mal die Tatsache, dass die Magie ihm in dieser
Partnerschaft den Part der Frau zugewiesen hatte.
Er nahm es einfach als gegeben hin und würde das Beste daraus
machen.
Die Gedanken wanderten zu seinem Direktor.
Er wusste, dass der alte Mann ihn mit dem Wissen um die Prophezeiung
nicht hatte brechen wollen- auch wenn nicht wirklich viel dazu gefehlt
hatte. Es war nur so, dass Albus der Meinung gewesen war, dass er wohl
nach dem Desaster im Ministerium das Recht hatte zu erfahren, warum
Voldemort zu dermaßen fiesen Mitteln gegriffen... wofür Sirius
schlussendlich sein Leben gelassen hatte...
Dank Fawkes, dank der bloßen Anwesenheit des Phönix', einem Wesen,
dem die Heilung im Blute lag, konnte er trotz der kurzen Zeitspanne, die
zwischen dem Ministerium und Jetzt lag wieder frei atmen und sogar
einen Neuanfang wagen.
Denn nichts anderes als das war es.
Sobald er dieses Bad verlassen und Fawkes' Räume erneut betreten
würde, hatte er mit einem Teil seines Lebens abgeschlossen und war
bereit, ohne den kleinsten Zweifel zu hegen einen neuen Abschnitt zu
umarmen, willkommen zu heißen. Er wusste nicht, wohin ihn dieser eine
Schritt führen würde, nur, dass es nicht schlechter werden würde... nur
anders...
Er war in eine Welt hineingeraten, die selbst Zauberer für Legenden halten
würden. Harry war zwar nicht in der Welt der Magie aufgewachsen, aber
er war sich sicher, wenn die Zauberer und Hexen wüssten, dass neben
ihrer Gesellschaft noch parallel dazu die der magischen Wesen existierte,
hätte er längst davon gehört.
Aber leider sahen die Menschen nur das, was sie sehen wollten.
Das hatte er selbst schon oft genug am eigenen Leib zu spüren
bekommen.
Und für die Menschen waren die meisten magischen Wesen ein Kuriosum
welches sie manchmal als schön betrachteten; manchmal als gefährlich
einstuften, obwohl sie sich gar nicht bemühten die Natur des Wesens zu
erfassen. Denn wenn sie sich die Mühe machen würden, dann wüssten
sie, dass die meisten magischen Wesen eigentlich nur in Ruhe gelassen
werden wollten.
Zudem würde es die meisten Menschen wohl erschüttern zu erfahren,
dass sie gar nicht so überlegen waren, wie sie immer taten. Das selbst
große Magier, wie zum Beispiel Merlin, Dumbledore oder eben auch
Voldemort nichts gegen die Kreaturen waren, die aus der Magie selbst
geboren worden waren.
Denn eines hatte er heute begriffen, als er vor dem Konzil gestanden und
einen guten Blick in die Runde hatte werfen können:
Jedes einzelne Wesen dort verfügte über mehr Magie im kleinen Finger,
als so manches selbsternannte Reinblut in seinem ganzen Leben.
Und das er sich verdammt glücklich schätzen durfte, dass sie ihn, kleinen
und unbedeutenden Menschen, vorbehaltlos in ihrer Mitte aufgenommen
hatten.
Auf der anderen Seite verstand er aber auch, warum sie den Menschen
eine Fassade präsentierten- ihre eigentlichen Stärken verheimlichten.
Die Menschen, egal ob Muggel oder Magier, fühlten sich als „Herrscher"
über diesen Planeten. Als diejenigen, die ganz oben in der Nahrungskette
standen. Sollten die magischen Kreaturen also an die Öffentlichkeit treten,
dann würde das reinste Chaos ausbrechen. Da war sich Harry sicher.
Was die Menschen nicht verstanden, musste vernichtet werden.
Und sie würden nicht verstehen, dass Kreaturen, die älter, weiser und
stärker als sie waren, keine Unterdrückung ihrer schwächeren und
kurzlebigeren Nachbarn, sondern eine friedliche Koexistenz anstrebten.
Aber solange noch nicht einmal Muggel und Magier friedlich
nebeneinander existieren konnten, bezweifelte Harry, dass sie die
Existenz der magischen Wesen akzeptieren würden, ohne sich gegen ihre
vollkommen andere Lebensweise aufzulehnen und alles daran setzen
würden sie zu vernichten- nur um dann von dem Sturm den sie dadurch
entfesseln würden, selbst vernichtet zu werden.
Die Menschen waren im Gegensatz zu magischen Kreaturen wie kleine
Kinder, die alles was sie sehen, genauestens untersuchen müssen, nur
damit sie es durch ihre Kraft, diese nicht einschätzen können, zerstören
oder selbst zerstört werden, da sie sich überschätzt hatten...
Langsam driftete Harry von diesen schweren Gedanken in einen
erholsamen Schlaf aus dem er erst gerissen wurde, als Dahla ihn an der
Schulter rüttelte.
Lächelnd hielt sie ihm ein großes Handtuch hin.
Ohne weiter darüber nachzudenken oder sich zu schämen, entstieg er
dem Bad und ließ sich von der größeren Frau in den weichen
Baumwollstoff wickeln.
Trotz der Stunden, die er ohne jeden Zweifel hier verbracht hatte, dampfte
das Wasser immer noch. Das erklärte, warum er nicht durch abkühlendes
Wasser wieder aufgewacht war.
Nachdem die größte Nässe vom Handtuch beseitigt worden war, hielt sie
ihm einen feuerroten seidenen Morgenmantel hin, in den er ebenfalls ohne
sich seiner Nacktheit zu schämen hineinschlüpfte und locker an der Hüfte
zusammenband.
Vielleicht lag es einfach daran, weil er wusste, dass sie bereits fest
gebunden war, wunderte sich der Schwarzhaarige über sich selbst.
Wie schon zuvor, führte sie ihn schweigend zu den Gemächern ihres
Herren zurück.
Vor den hohen Flügeltüren stoppte sie, verneigte sich kurz und verließ den
Gang in der Richtung aus der sie gekommen waren.
Nachdem er das Geräusch ihrer Stiefel nicht mehr hören konnte, stieß er
vorsichtig einen der Flügel an, welcher unter dem Druck nachgab und
soviel Freiraum schuf, dass er zwischen den beiden schweren Hälften der
Tür hindurchhuschen konnte.
Kaum hatte er das Gemach betreten, spürte er an dem Luftzug, dass der
Flügel von allein zurück ins Schloss gefallen war.
Auf dem runden Tisch, an dem er heute Morgen erst gesessen und
gefrühstückt hatte, konnte er einen simplen goldenen Kelch und einen
goldenen mit Rubinen verzierten Zeremoniendolch ausmachen.
Fawkes, der ihn reinkommen gehört hatte, stieß sich von der Säule ab, an
der er gelehnt hatte, um auf die Stadt hinunter zu schauen, die in das
flammende Inferno der Abendsonne getaucht wurde und schritt langsam,
ihn nicht aus den Augen lassend zum Tisch.
Das war es jetzt also.
Wenn er neben Fawkes, der ebenso wie er in einen feuerroten
Morgenmantel gekleidet war, an den Tisch trat, würde er unwiderruflich in
eine neue Welt abtauchen.
Ohne das er sich dessen bewusst war, wie, war er längst schon an
Fawkes herangetreten. Hielt ihm sein Handgelenk hin, welches mit
zärtlicher Kraft umschlossen wurde. Ohne das er seinen Blick von den
liebvoll glänzenden goldenen Seen wenden konnte, spürte er wie der
Phönix mit einer sicheren Bewegung das Messer über seine Adern zog
und das Blut mit dem Kelch auffing.
Als es genug war, spürte er ein leichtes Kribbeln, die Wunde war verheilt
und der Dolch lag in seiner Hand.
Er dachte nicht nach.
Er handelte lediglich.
In einem kleinen Winkel seines klaren Verstandes war ihm klar, dass er
sich aller Wahrscheinlichkeit nach in Trance befand.
Es kümmerte ihn nicht.
Wie Fawkes' zuvor bei ihm, umschloss er das dargebotene Handgelenk
zärtlich und strich sanft mit dem Daumen über den Pulsschlag.
Dann zog er die scharfe Schneide des Dolches über die goldgetönte Haut.
Er hörte das Blut in den Kelch tropfen.
Das Blut des Phönix' vermischte sich mit dem des Menschen.
Fasziniert verfolgte Harry wie ein Tropfen der rotgold leuchtenden
Flüssigkeit- flüssiger Lava gleich- zischend auf die rote Flüssigkeit im
Kelch traf.
„Basilisken- Gift und das Blut eines Feuerphönix'- keine sehr glückliche
Kombination...", hörte er das leise melodische Lachen Fawkes' als dieser
seinem Blick folgte.
Als die Magie auch hier der Meinung war, es war genug Blut, schloss sich
die Wunde.
Fawkes löste vorsichtig seine Hand aus dem Griff Harrys. Umschloss den
Kelch mit einer Hand, schwenkte ihn kurz und reichte ihn seinem jungen
Gegenpart.
Dieser akzeptierte das goldene Trinkgefäß ohne zu zögern und nahm
genau zwei Schlucke. Dann reichte er den Kelch an den Phönix weiter,
der mit zwei weiteren Schlucken das Gefäß leerte.
Kaum hatte Harry das Blut geschluckt, meinte er von innen heraus zu
verbrennen, da sich eine gewaltige Hitze in ihm ausbreitete.
„Heiß..." war alles, was er wispernd raus bekam, bevor er spürte, wie
Fawkes die Arme um ihn legte und immer näher kam.
Die goldenen Seelenspiegel des Älteren flehten ihn stumm an, während
der Phönix leise bat:
„Lass dich fallen... bitte... lass dich fallen und von mir auffangen..."
Zur Antwort überbrückte er die wenigen Zentimeter zwischen sich und
dem magischen Geschöpf. Legte ihre Lippen aufeinander und ließ sich in
jede Berührung, jede Liebkosung seines Gefährten fallen.
Er spürte, wie Fawkes sie so drehte, dass er ein wenig seines Gewichtes
auf die Tischplatte stützen konnte. Dann die Hände, die ungeduldig an
dem Stoff seines Morgenmantels zerrten und den lose gebunden Knoten
des Gürtels lösten, so dass sich die Front öffnete.
Da er sich mit den Händen auf der Platte abstützte, konnte der Mantel
nicht ganz zu Boden gleiten, doch das störte im Moment weder ihn noch
Fawkes. Jener löste sich von seinen Lippen und zog eine heiße Spur
feuriger Küsse über seine Kinnlinie, der Halsschlagader bis hin zu seinen
Brustwarzen. Als der Phönix die erste mit seinen Lippen umschloss, war
Harry verdammt froh sich mit seinem Gewicht hinten an die Platte lehnen
zu können. Anderweitig würde er wie heißes Wachs zwischen Fawkes'
Finger hindurchrinnen und erst auf dem Boden wieder zu sich kommen.
Inzwischen konnte der Schwarzhaarige nicht mehr richtig lokalisieren wo
ihn die Lippen, Zunge, Zähne und Hände des Phönix' überall als dessen
Eigentum markierten. Er wusste nur, dass Fawkes die Flamme in seinem
Inneren mit seinen Zärtlichkeiten immer mehr anheizte.
Er kam erst wieder für einen kurzen Moment zu sich, als er den heißen
Atem des Anderen über sein pralles Geschlecht geistern spürte.
Aufkeuchend vergrub er eine Hand in den roten Haaren seines feurigen
Geliebten, mit der anderen stützte er sich auf einer der schmalen
Schultern ab.
Kurze Zeit später verging er fast in der feuchten Höhle die ihn umschloss.
Die Zunge, die flatternd hier und dort hinwanderte schien ihm auch den
letzten Rest klaren Verstandes zu rauben. Von der einen Hand die immer
wieder über seine Oberschenkel und deren Innenseiten strich, wollte er
gar nicht erst anfangen.
Und als er spürte, wie sich zwei Finger der anderen Hand tief in ihm
vergruben, war es aus. Das Inferno erfasste ihn und entführte ihn in
ungeahnte Höhen.
Als er endlich wieder einigermaßen zu sich kam, ohne das lästige
schwarze Punkte in seinem Gesichtsfeld hin- und hertanzten, stand er an
Fawkes geschmiegt. Sein Kopf an die Schulter des Älteren geschmiegt,
das Gesicht in dessen Halskuhle vergraben. Fawkes tastende Finger
immer noch in sich spürend.
Wie er es geschafft hatte, aufrecht stehen zu bleiben, wusste er nicht.
Und er würde sich über dieses Weltwunder auch nicht den Kopf
zerbrechen. Schon gar nicht als Fawkes seine Finger sinnlich langsam
aus ihm entfernte und er beobachten konnte, wie der Phönix die mit einer
Feuchtigkeit überzogenen Finger einer nach dem anderen zwischen
seinen Lippen verschwinden ließ und sie gründlich ableckte.
Wie hypnotisiert verfolgte Harry die rosarote Zunge, die immer wieder
genüsslich zwischen den Fingern hervorschnellte, nur um wieder in ihrer
Höhle zu verschwinden.
Alles in ihm verzehrte sich danach, die Härte, die er gegen seine Hüfte
spürte, tief in sich vergraben zu spüren. Schon allein der Gedanke daran
ließ ihn leise aufstöhnen und unbewusst sein Becken gegen das des
Älteren kreisen.
Ein dunkles Grollen entwich der Kehle des Phönix und ohne auch nur ein
Anzeichen von Mühe, hob er den Jüngeren auf seine Arme, nur um ihn
neben dem großen Bett wieder auf dem Boden abzusetzen.
Mit beiden Händen umfasste er das Gesicht des etwas Kleineren und
verschloss ihm die Lippen mit einem leidenschaftlichen Kuss. Gab ihm die
Möglichkeit sich selbst zu schmecken.
Harry verlor sich vollkommen in diesem Kuss.
Er konnte gar nicht anders.
Die Hände, welche eben noch seine Gesicht zärtlich umschlossen hatten,
flatterten schmetterlingsgleich über die empfindliche Haut seines Halses,
bis sie bei seinen Schultern ankamen und endlich den kühlen Stoff des
seidenen Mantels abstreifen konnten.
Aufstöhnend verkrallte sich Harry in den Oberarmen des Anderen.
Das Gleiten des seidigen Stoffes einer zärtlichen Liebkosung gleich auf
seiner erhitzen Haut war fast zu viel für seine überreizten Sinne.
„Leg dich mit dem Bauch zuerst aufs Bett...", forderte der Phönix
keuchend.
Ohne weiter darüber nachzudenken kam der Schwarzhaarige der
Aufforderung nach.
Legte sich jedoch so, dass er die Beine unter den Körper zog und somit
der Hintern nach oben zeigte, während er sein Gesicht in einem der
Kissen vergrub.
Für Fawkes war es fast zuviel zu sehen, wie sein junger Gefährte sich ihm
anbot. Doch zuerst wollte er von der köstlichen Feuchte kosten, die wann
immer sein jüngerer Gefährte ab jetzt erregt sein würde, zwischen den
Pobacken auf ihn warten würde. Er hatte bereits vorhin einen
Vorgeschmack davon gewinnen können als er die Finger abgeleckt hatte,
welche er zuvor in den warmen willigen Körper gestoßen hatte.
Jetzt wollte er mit der Zunge direkt in die Quelle dieses Ambrosia- Nektars
vordringen.
Harry war eigentlich davon ausgegangen, das was er zuvor erlebt hatte
konnte nicht mehr getoppt werden.
Er wurde eines besseren belehrt, als er erneut den heißen Atem über sich
geistern spürte. Doch diesmal über der Öffnung von der er wusste, dass
er dort später Fawkes in seinem Körper willkommen heißen würde.
Er schien dort noch empfindlicher zu sein, als an seinem Geschlecht.
Denn schon allein dieser kleine Atemzug reichte aus, ihm vor lauter
Erregung Sterne vor die Augen zu treiben.
Und es wurde ein ganzer Kometenschwarm, als er erst zärtliche Hände
spürte, die seine Backen ein wenig auseinander schoben und dann die
Zunge, die es doch tatsächlich wagte ihn dort zu liebkosen.
Hätte ihn die eiserne Kraft in den Händen des Phönix' nicht
zurückgehalten, er hätte nach hinten gestoßen, um noch mehr von diesem
phantastischem Gefühl zu bekommen.
So konnte er sich lediglich auf seine Arme stemmen, den Rücken
durchbiegen und seiner Erregung im Takt in dem die Zunge in ihn
eindrang durch kleine Schreie Luft zu machen.
Kurz überlegte er, ob es normal war, dass er so empfindlich auf
Zärtlichkeiten an dieser Stelle reagierte.
Der Gedanke war schnell vergessen, als Fawkes das Tempo ein wenig
anzog und er erneut mit dem Namen seinen Geliebten auf den Lippen laut
kam. Danach brach er am ganzen Leib zitternd auf dem Bett zusammen.
Er hatte einfach keine Kraft mehr sich aufrecht zu halten.
Wie im Nebel bekam er mit, wie Fawkes ihn mit liebevollen Worten dazu
bewegte, sich trotz seines derzeitigen knochenlosen Zustandes auf den
Rücken zu drehen, nur damit er in einem wahren Schauer sanfter Küsse
unterging, die auf jeden Millimeter seiner Haut nieder regneten.
Selbst seine Zehen waren nicht vor einem Angriff sicher.
Aber unter diesen zum Teil neckischen Zärtlichkeiten fand er wieder
einigermaßen zu sich und konnte anfangen die erhaltenen Liebkosungen
an den Absender zurückzugeben.
Als Fawkes ihn jedoch wieder auf ganzer Länge mit seinem Körper
bedeckte, schweißbedeckte Haut auf schweißbedeckter Haut lag, kehrte
die Hitze in Harry zurück, als wäre sie niemals fort gewesen.
Die Sehnsucht den Älteren tief in sich zu spüren raubte ihm fast den Atem.
Er war nicht mal mehr in der Lage Fawkes darum anzubetteln.
Doch der Phönix schien ihn auch so zu verstehen.
Glitt er doch ohne Schwierigkeiten in seine feuchte Enge hinein und füllte
ihn aus, als wären sie wie füreinander geschaffen.
Einen Augenblick lang hielten sie beide die Luft an.
Gold versank in Smaragd.
Dann begann Fawkes sich zu bewegen.
Langsam. Ein Stück nach dem anderen- rauf. Ein Stück nach dem
anderen- runter. Ein stetiger Rhythmus.
Und obwohl Harry der Meinung war, das ihn das noch mal umbringen
würde, umschlang er den Phönix mit seinen Armen. Brachte ihn näher zu
sich. Folgte mit seinen Hüften den trägen Takt, den Fawkes vorgab. War
nicht in der Lage seinen Blick von den goldenen Seen zu nehmen.
Erhöhte Fawkes das Tempo, folgte er. Nahm der Phönix das Tempo
zurück, obwohl sie beide so kurz vor der Erlösung standen, folgte er ihm
ebenfalls. Bis sie beide wieder an dem Punkt anlangten, dass Fawkes das
Tempo anzog um sie wieder beide bis kurz vor den Höhepunkt zu bringen
und sich erneut zurückzuziehen. Immer und immer wieder wiederholte der
Obenliegende diesen Rhythmus.
Doch die Abstände wurden immer kleiner.
Immer kleiner wurde das Zeitfenster welches sie brauchten um sich
wieder kurz vor die gemeinsame Erlösung zu zerren.
Bis Fawkes mit einer kräftigen Bewegung seiner Hüften diese bis dato
unsichtbare Grenze überschritt und sie beide in einen Wirbelsturm aus
Magie und Gefühlen zog, aus dem es kein Entkommen gab.
In diesem Wirbelsturm fanden ihre Seelen einander: uralt und blutjung.
Dennoch hatte die Magie sie füreinander vorgesehen und ohne weitere
Probleme floss eine Seele in die nächste über. Füllte sie aus. Füllte jene
Lücken aus, die dem Besitzer bisher verborgen geblieben waren.
Nahtlos schmiegten sie sich aneinander.
So wie ihre Körper zu einander passten, passten auch ihre Seelen und
ihre Magie wie ein Puzzelstück ans Nächste zueinander.
Hitze traf auf Hitze und entfachte ein Feuer, welches sie beide zu
verschlingen drohte, nur damit sie aus der noch heißen Asche
neugeboren emporsteigen konnten.
Das nächste was sie wieder wussten war, das Fawkes sich an den
Rücken des Jüngeren schmiegte, einen Arm besitzergreifend über dessen
Hüfte gelegt, presste er einen kleinen Kuss auf die bloße Schulter des
Anderen und gemeinsam ließen sie sich in Morpheus' Arme treiben...
Yoah... das wars... sitz noch jemand vor dem Bildschirm oder steht Ihr
schon unter ner kalten Dusche??^.~
cu next??
kessM^__^
Kapitel 7
[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]
Kapitel 7- zensierte Version
Hey!
Das nächste Chapter is da^.~
Bitte seit mir nicht bös, dass ich nicht auf die einzelnen Kommentare
eingeh, aber meine Handgelenke bringen mich mal wieder um^^°
Aber seit versichert, ich habe jeden einzelnen verschlungen und knuddel
Euch für Euren Enthusiasmus in Grund und Boden*kessM ihre Leser in
Grund und Boden knuddelt*^____^
Und jetzt
viel Spaß
bei
Kapitel 7- die zensierte Version^^"
Am nächsten Morgen kam Fawkes zu sich als er zarte Lippen
schmetterlingsgleich über seine Haut fliegen spürte.
Dazu die öligen Finger, die sich behutsam in ihm hin und her bewegten.
‚Scheint, als hat Harry das Massageöl entdeckt', ging es dem Phönix noch
durch den Kopf, bevor sich jene Lippen über die seinigen legten und sich
daran machten, jeden vernünftigen Gedanken für die nächste Zeit
auszutreiben.
Entspannt überließ sich Fawkes den zärtlichen Händen und
Liebkosungen. Harry hatte am Abend zuvor seiner Bitte entsprochen und
sich nicht gegen die Magie gewehrt, die jede einzelne Pore seiner Haut
durchdrungen hatte, um ihn neugeformt zu entlassen.
Fawkes wusste, wie schwer es Harry fiel einfach mal abzuschalten, da er
früh genug gelernt hatte, dass Entspannung zu fatalen Fehlern führen
konnte. Dennoch hatte er sich gestern von Fawkes und dessen Magie in
eine flammendheiße Umarmung ziehen und sich führen lassen.
Da konnte er den Gefallen ruhig zurückgeben.
Nachdem Harry sich aus ihm zurückgezogen hatte und sie einander
zugewandt auf der Seite lagen, konnte Fawkes nicht an sich halten.
Er hob eine Hand, strich eine der feuerroten Strähnen, welche jetzt in dem
pechschwarzen Haar seines jungen Gefährten aufblitzten, aus der Stirn
und zeichnete mit einem Finger die blitzförmige Narbe entlang, welche
den goldenen Reif auf der Stirn durchbrach.
„Die Verbindung ist gestern durchbrochen worden. Er wird nie wieder in
der Lage sein, dich darüber zu kontrollieren..."
Harry fing seine Hand ein und hauchte einen Kuss gegen die
Fingerspitzen, ehe er sie wieder frei ließ.
Der Phönix setzte sich darauf hin auf und lehnte sich mit dem Rücken in
den Kissenberg zurück. Blind, da er sich nicht von dem Anblick des
Jüngeren losreißen konnte, tastete er mit einer Hand auf dem Nachttisch
nach dem Flakon, den die Einhörner seinem jungen Gefährten überlassen
hatten. Er würde jetzt auch noch das letzte Zeichen zerstören, welches
Harry an Voldemort band. Danach würde der Jüngere mit Haut und
Haaren ihm gehören. Er hatte nie behauptet, dass magische Kreaturen
nicht besitzergreifend sein konnten.
Nachdem er ihn endlich zu fassen bekommen hatte, entließ er nach den
Anweisungen der Einhörner eine seiner Tränen in die silbrige Flüssigkeit.
Harry, der begriffen hatte, was er vorhatte, hatte sich ebenfalls aufgesetzt
und schaute ihn voller Erwartung an.
Der Phönix schüttelte die Phiole ein wenig, damit sich die beiden
magischen Flüssigkeiten auch gut vermischten, stippte dann kurz mit
einem Finger hinein und trug vorsichtig den silbrigen Inhalt auf die
Fluchnarbe.
Während er behutsam, Stück für Stück, die Narbe für immer verschwinden
ließ, erklärte er leise:
„Der „Avada Kedavra" gehört mit zu den schwarzmagischsten Sprüchen
überhaupt. Lediglich das Blut der Einhörner wäre niemals in der Lage
gewesen die Narbe heilen zu lassen. Erst in Kombination mit meinem
Feuer, welches die Verbindung zwischen euch zerstört hat, kann die
Reinheit dieser Wesen den Rest der fremden Schwarzen Magie aus
deinem Körper vertreiben und somit zusammen mit einer meiner Tränen
die Narbe entfernen..."
Der Schwarzhaarige folgte der Bewegung seines Fingers, als könne er
nicht glauben, dass das Zeichen, welches ihn schon sein Leben lang
verfolgte, tatsächlich verschwunden sein sollte.
„Geh ins Bad und lass dich von deinem eigenen Spiegelbild
überzeugen...", lächelte Fawkes und nickte in Richtung der
gegenüberliegenden Wand, wo Harry eine Tür ausmachen konnte.
Seinem Phönix einen kleinen entschuldigenden Kuss auf die Lippen
hauchend, weil er sich in diesem Moment tatsächlich selbst von diesem
kleinen Wunder überzeugen musste, huschte Harry wie Gott ihn
geschaffen hatte ins Badezimmer.
Fawkes, der nur zu gern die Reaktion des Jüngeren beobachten wollte,
folgte gemessenen Schrittes.
Als er das Bad betrat, konnte er Harry vor der Waschbeckengarnitur
ausmachen, wie er sich voll ungläubigen Staunens im Spiegel betrachtete,
der den Rest der gesamten Wand einnahm.
Leise in sich hineinlächelnd trat Fawkes hinter seinen Gefährten.
Schlang die Arme um ihn und legte das Kinn auf dessen Schulter ab.
„Bin das wirklich ich?", wisperte Harry fassungslos seinen Blick über den
Spiegel einfangend.
Fawkes nahm sich noch einmal die Zeit, seine Augen über die Gestalt des
Jüngeren wandern zu lassen. Die schwarzen Haare immer noch leicht
ungezähmt, doch jetzt mit feuerroten Strähnen durchbrochen. Auf der
Stirn, die Phönixrunen, die in goldener Farbe in seine sonnengeküsste
Haut eingelassen schienen und von weitem wie ein dünner goldener Reif
wirkten. Dazu das Fehlen der blitzförmigen Narbe. Lediglich glatte
unvernarbte Haut. Doch am auffälligsten waren die Augen.
Vorher schon von einem starken smaragdgrün geprägt, wirkte es jetzt so,
als würde hinter dem Smaragd ein Meer aus geschmolzenen Gold fließen.
Dazu erneut die goldenen Phönixrunen, die das Zeichen der Ewigkeit in
seine Iris zeichneten und einen Blick auf das geschmolzene Gold
erlaubten, welches hinter dem Smaragdgrün lag.
Dazu trotz des feinen Körperbaus die wohldefinierten Muskeln, erarbeitet
in langen Stunden des Quidditsch- Trainings, reichte allein schon dieser
Anblick aus, um in Fawkes die Erregung erneut anzufachen.
„'tschuldige,", murmelte er über sich selbst amüsiert in die Schulter des
Jüngeren. „Scheint, als würde ich jetzt Äonen lang sexuell angestauten
Frust auf einmal loswerden wollen..."
Was auch immer er noch sagen wollte ging in einem Keuchen unter, als
Harry ein wenig die Hüften bewegte...
Harry sah, wie die goldenen Augen des Älteren in der Erscheinung, die
der Spiegel zeigte, förmlich ertrank. Zudem schien ihm zu gefallen was er
sah, wenn die wiedererwachte Erregung als Indikator dienen sollte.
Allerdings fühlte Harry wie etwas tief in ihm drinnen auf die Erregung des
Phönix' antwortete und sich erneut Hitze in ihm ausbreitete.
Dazu kamen die Erinnerungen der vergangen Nacht...
Schien, als hätte Fawkes es ein wenig wörtlicher gemeint, als er sagte,
dass die Magie den jüngeren Gegenpart in einer gleichgeschlechtlichen
Beziehung als „Frau" auswählte.
Es war ja nicht so, dass Fawkes jetzt vollkommen ignorierte, dass er
ebenfalls dem männlichen Geschlecht angehörte...
Aufstöhnend lehnte er seinen Kopf nach hinten.
Ganz vage nahm er durch die Reflektion im Spiegel wahr, dass sie jetzt
gleichgroß waren.
Ihre Blicke trafen sich über den Spiegel und ließen einander nicht mehr
los.
„Wie gut,", konnte Harry noch keuchen. „Das du an einen
hormongesteuerten Teenager geraten bist, dem es nichts ausmacht, wenn
der ältere Geliebte seinen Körper für dessen Phantasien „missbraucht"..."
Danach dauerte es nicht lange...
Er wusste jedoch, dass es hier noch kein Ende gefunden hatte...
Schließlich spürte er..
Der Phönix erlaubte, dass er sich ein wenig nach vorn lehnte und sich mit
seinen Armen auf dem Waschbecken abstützen konnte. Fawkes hingegen
legte seine Hände auf seinen Hüften ab und hielt ihn mit sanfter Gewalt an
Ort und Stelle.
Die ganze Zeit hatten sie nicht einmal den Augenkontakt über den Spiegel
gebrochen. Sie wollten ganz genau die Reaktionen des Anderen sehen.
Darauf reagieren können. In den Gefühlen, die sie in den Seelenfenstern
des Anderen erkannten, ertrinken und nie wieder daraus auftauchen.
Fawkes liebte ihn mit langsamen kraftvollen Stößen. Nicht einmal schien
er in seinem Rhythmus zu zögern. Und auch wenn er es diesmal nicht
darauf anlegte ihren Höhepunkt immer wieder hinauszuzögern, dauerte es
nach Harrys Empfinden wieder eine kleine Ewigkeit, ehe sich alles in ihm
zusammenzog...
Nachdem er ein wenig zu Atem gekommen war, löste er vorsichtig die
Verbindung zwischen ihnen und vermisste fast sofort die intime Nähe und
das Gefühl des Komplettseins. Da er sicher sein konnte, dass Fawkes ihn
mit seiner übernatürlichen Stärke mit Sicherheit nicht zu Boden gleiten
lasse würde wenn er sich mit seinem ganzes Gewicht in die Umarmung
lehnte, wandte er sich um. Legte seinem Gefährten die Arme um den Hals
und lehnte Stirn an Stirn.
„Glaub ja nicht,", meinte Harry immer noch ein wenig atemlos aber mit
Schalk in seine grün- goldenen Augen. „Dass nur, weil ich feucht werde
und inzwischen auch sagen kann, dass ich es auf diesen Weg bevorzuge,
dein Hintern vor mir sicher ist..."
Fawkes konnte gar nicht anders als dieses glockenhelle melodische
Lachen zu lachen, welches Harry so sehr mochte. Dann gab er immer
noch glucksend zurück:
„Das wäre für die Ewigkeit auch ein wenig zu langweilig..." und verhinderte
jede weitere Retourkutsche mit einem leidenschaftlichen Kuss...
Nachdem sie das Bad endlich verlassen konnten, sahen sie, wie Hedwig
bereits auf dem Schreibtisch auf sie wartete.
„Hallo, mein Mädchen.", begrüßte Harry sie freudig und ging geradewegs
auf die Schnee- Eule zu, um sie endlich von ihrer Last zu befreien.
„Ich hoffe, du wartest noch nicht allzu lange."
Das humorvolle „Shuhu" beantwortete Fawkes mit einem belustigten
Schnauben, als er Richtung Tür ging, um für sich und Harry ein Frühstück
zu organisieren.
Die Schnee- Eule hingegen legte ihren Kopf schief um so besser die
Veränderungen ihres junge Herren aufnehmen zu können.
Im großen und ganzem befand sie, bekam ihm die Bindung mit ihrem
älteren Bruder und er schien das erste Mal seit sie ihn kannte tief in sich
zu ruhen. Im Frieden mit sich und der Umwelt zu sein.
Sie wusste, dass das nur ein kurzer Frieden sein würde.
Spätestens wenn er die Briefe las, die sie ihm überbrachte, wäre diese
Illusion zerstört. Doch sie wusste jetzt, dass ihr älterer Bruder ihrem
jungen Herren gut tat und bei der Heilung der vielen Wunden half.
Ohne zu zögern streckte sie ihm die Klaue hin und genoss die Finger, die
ihr daraufhin sanft durchs windzerzauste Gefieder strichen.
Sie sollte recht behalten.
Kaum hatte er die drei Briefe, die sie bei sich getragen hatte, gelesen,
verlor sich sein Blick im strahlend blauen Himmel. Jedoch dachte er
daran, das Kraulen selbst in diesem Zustand der Selbstvergessenheit
fortzusetzen. Was sie mit einem behaglichem Gurren belohnte.
Fawkes kehrte mit einem Tablett in den Händen und Amalia an seiner
Seite in seine Gemächer zurück.
Als er die geöffneten Briefe auf dem Schreibtisch und den nachdenklichen
Blick in die Ferne gerichtet sah, stellte er das Tablett auf dem runden
Tisch ab und stellte sich hinter seinen Gefährten. Legte ihm eine Hand auf
die Schulter und mit der anderen strich er ebenfalls über das seidige
Gefieder seiner kleinen Schwester.
Mit einem Anflug von Belustigung stellte er fest, dass sie auf die
Liebkosungen des Schwarzhaarigen genauso reagierte wie er: mit
entspanntem Gurren.
„Schlechte Neuigkeiten?", erkundigte er sich leise und drückte die
schmale Schulter unter seiner Hand.
„Nicht so wirklich,", seufzte Harry auf. „Im Großen und Ganzen sagen sie
das selbe aus: das sie froh sind, dass ich lebe und nicht bei Voldemort
gelandet bin. Übrigens war der Angreifer ein Ravenclaw- Siebtklässler.
Nachdem er den „Avada" gesagt hatte, zudem noch auf Hogwarts- Grund,
haben ihn die Schutzschilde der Schule ausgeknockt...
Wie zu erwarten, geben sie sich jedoch nicht mit der Aussage zufrieden,
dass ich in Sicherheit bin, sondern wollen ganz genau wissen, wo ich
stecke. Professor Dumbledore bietet mir sogar an, diesen Sommer
zwischen Grimmauld- Platz und dem Fuchsbau aufzuteilen, während Ron
mir anbietet über die gesamten Ferien dort zu bleiben und Hermione mich
inständig bittet keine Dummheiten zu begehen... es wundert mich schon,
dass Dumbledore den Blutschutz, der über dem Haus meiner Verwandten
liegt dermaßen ignoriert... ich meine, schließlich war das der Grund,
warum er mich mit schöner Regelmäßigkeit immer wieder dorthin
geschickt hat...", seufzte er erneut auf.
Es klang weder verbittert noch anklagend. Lediglich ein Anflug von
Neugierde konnte man heraus hören.
„Vielleicht hat er nach deinem Ausbruch in seinem Büro endlich begriffen,
dass es nicht gerade das Idealste wäre, dich in ein Haus zu stecken,
welches mit Sicherheit nicht dabei hilft, dir bei der Verarbeitung deines
Verlustes zu helfen..."
„Fällt ihm ja früh ein.", seufzte der Schwarzhaarige ein drittes Mal auf.
Drückte jedoch beruhigend die Hand, welche auf seiner Schulter ruhte.
„Und?", hakte Fawkes vorsichtig nach. „Wie wirst du ihnen antworten?"
Harry zuckte mit den Schultern:
„Darüber werde ich mir vom gegenwärtigen Standpunkt aus gesehen,
übermorgen den Kopf zerbrechen.", zwinkerte er seinem Gefährten zu.
Jener schüttelte nur kurz mit dem Kopf, meinte aber noch zu Hedwig:
„Kleine Schwester, morgen früh um neun Uhr wird um diesen Turm ein
Bann gelegt, der innerhalb eines Tages ein Jahr vergehen lässt. Wenn du
deinen Herren in dieser Zeit begleiten möchtest, sei pünktlich hier."
Zum Zeichen, dass sie verstanden hatte, zwackte sie ihm sanft in den
Finger, erhob sich und verschwand in dem Wirrwarr aus Türmen, den die
Stadt ausmachte.
„Komm, Mittagessen wartet.", versuchte Fawkes seinen jungen Gefährten
vom Schreibtisch und den Briefen wegzulotsen.
Jener kam seinem sanften Drängen nach und folgte ihm zu dem runden
Tisch an dem Amalia bereits Platz genommen und zuvor das köstlich
duftende Essen für drei verteilt hatte.
„Mittagessen?", erkundigte sich Harry belustigt.
Fawkes zuckte ungerührt mit den Schultern:
„Kann ich was dafür, dass es bereits früher Nachmittag ist?"
Während Harry leise in sich hineinlachend Platz nahm und was von: „Kein
Kommentar." in seinen nicht vorhandenen Bart murmelte, nickte er der
Lady in Weiß freundlich zu.
„Mylady, eine Freude, dass Ihr Euer Mittagsmahl mit uns zu teilen
wünscht.", lächelte er offen.
Sie konnte gar nicht anders als das Lächeln zu erwidern und dann mit
einem Augenzwinkern zu sagen:
„Da du ja sozusagen mein Schwager bist, spricht nichts dagegen, wenn
wir uns duzen."
Damit hatte sie es geschafft und er verschluckte sich am Wasser, welches
er gerade getrunken hatte.
Ungläubig schaute er sie an, ehe er sich fing und dann leicht lächelnd zu
seinem Gefährten linste:
„Noch irgendwelche Familienmitglieder über die ich bescheid wissen
sollte?"
„Lediglich mein „Schwager", also Amalias Gefährte. Der befindet sich
jedoch zur Zeit irgendwo in Transsylvanien, da es zu kleinen Revier-
Schwierigkeiten zwischen Drachen und Vampiren gekommen ist.", meinte
der Phönix nachdem er kurz nachgedacht hatte.
„Vampire?", zog Harry fragend eine Augenbraue hoch.
„Wie du sicherlich bereits weißt, finden wir unseren Gegenpart manchmal
unter den Menschen." Auf sein belustigtes: „Ach nee." reagierte sie mit
einem Lächeln ihrerseits und fuhr fort:
„Bevor ich jedoch auf Armand traf, hatte bereits ein Meister- Vampir ein
Auge auf ihn geworfen und ihn zu einem der ihren gemacht. Dadurch
gehört mein Gefährte dem Volk der Vampire an."
Damit lockerte sie ein wenig den Kragen ihres Gewandes und gab den
Blick auf ein wunderschön verschlungenes Tattoo frei, welches sich genau
in der Beuge zwischen Schulter und Hals befand.
Wie er jetzt aus der Nähe erkannte, waren es tatsächlich Schuppen, die
hin und wieder aufblitzten. Besonders ihre Augen- und Schulterpartie
sowie ihre Hände waren davon betroffen.
„Solange ihr euch arrangieren konntet?", gab er ein wenig zögernd zurück.
„Keine Sorge,", beruhigte sie ihn und zog den Stoff zurück an seinen
Platz. „Sobald der Meister Armands mitbekam, dass es sich bei seinem
kleinen Schützling um meinen Gegenpart handelte, trat er jeden Anspruch
auf ihn ab und wir konnten die Bindung vollziehen." Sie richtete ihre
blassblauen Augen erneut genau in seine smaragd- goldenen. „Harry, du
musst verstehen, Gefährten sind das Höchste im Leben einer magischen
Kreatur. Niemand, der unsere Lebensweise kennt, beziehungsweise
ebenfalls nach ihr lebt, würde sich zwischen eine Kreatur und ihren
Gegenpart stellen. Dafür respektieren wir uns gegenseitig viel zu sehr."
Der Schwarzhaarige legte kurz seinen Kopf schief, ehe er erneut lächelte:
„Dann freue ich mich, bald die Bekanntschaft Eures Gefährten machen zu
dürfen."
Behagliches Schweigen senkte sich über die kleine Gruppe.
Nur hin und wieder wurde es vom klappernden Besteck oder dem
Abstellen des Trinkkelches unterbrochen.
Amalia hatte also während des Mittagessens genügend Muße, den jungen
Gefährten ihres alten Freundes in Augenschein zu nehmen.
Was sie sah, gefiel ihr.
Gestern, vor dem Konzil schien er ihr noch ein wenig... unbeholfen.
Jetzt jedoch, wo die Bindung vollzogen und er durch das Feuer des
Phönix' gegangen war, konnte sie keinerlei Unsicherheiten an der
Oberfläche mehr feststellen.
Oh, sie zweifelte nicht daran, dass unter der Fassade die emotionalen
Wellen manchmal Sturm liefen. Schließlich war er von heut auf morgen in
eine komplett neue Welt geschleudert worden und agierte mit Wesen, die
zum Teil die Entstehung dieses Planeten miterlebt hatten. Wovon
übrigens zwei gerade mit ihm am Tisch saßen.
Aber er ließ sich in ihrer Gegenwart nichts davon anmerken.
Stattdessen behandelte er sie mit respektvollen Humor und ließ sie die
Grenzen ihres Umganges abstecken.
Nun, er würde recht schnell lernen, dass sie ihn bereits in ihr uraltes Herz
geschlossen hatte. Und sei es auch nur deshalb, weil er es endlich
geschafft hatte durch die Schale dieses nicht fassbaren Phönix' zu
dringen. Etwas, was nur noch ihr in den letzten paar tausend Jahren
gelungen war. Und das auch nur, weil Fawkes sie als gleichberechtigte
Partnerin in ihrer langwierigen Freundschaft betrachtete.
Sie bezweifelte das Harrys Freunde und Bekannte noch in der Lage wären
ihn auf den ersten oder auch zweiten Blick zu erkennen. Die markantesten
Merkmale: die schwarzumrandete Brille, sowie die Blitznarbe auf seiner
Stirn waren fort. Das dritte Merkmal, seine smaragdgrünen Augen,
stimmte auch nicht mehr ganz. Stattdessen war man der Meinung hinter
dem Smaragd, geschmolzenes Gold fließen zu sehen. Ein Umstand, der
von den goldenen Phönixrunen in seiner Iris noch verstärkt wurde.
Der schwarze verwuschelte Haarmob wurde von roten Haarsträhnen
durchbrochen die an Intensität der Farbe von Fawkes glühensten Federn
gleichkam.
Sie hegte keinerlei Zweifel daran, dass das Jahr, welches sie ihm
schenkte, zudem auch noch enorm zu seinem Selbstvertrauen und seiner
ganzen Körperhaltung beitragen würde.
Sie glaubte zwar nicht, dass er noch größer oder kräftiger werden würde-
dafür war sein Knochenbau einfach viel zu fein und passte deswegen
auch optisch optimal zu dem Phönix neben ihm- aber sie ging davon aus,
dass er sich, wenn das Jahr zu Ende war und sie übermorgen wieder im
normalen Zeitfluss auftauchten, gerader und selbstbewusster halten
würde.
Nun, sie würde sehen, ob sie mit ihren Vorraussagen recht behielt.
Jetzt würde sie erst mal einen Nachmittag in Gesellschaft ihres alten
Freundes und seines jungen Gefährten genießen...
O.k, Leuts, das war's mal wieder.
Leider müsst Ihr Euch jetzt mit nem neuen Update bis 26.10.2007
gedulden, da ich ab MO im Urlaub bin und keinen Zugang zum Internet
habe- Sorry^^°
Hoffe, es hat trotz der „traurigen" Nachricht gefallen und wir lesen uns wieder?
cu next??
kessM^__^
Kapitel 8
Hey Leuts,
bin zurück aus meinem Urlaub(vielen lieben Dank für die vielen
Urlaubswünsche- hab jeden Tag an Euch gedacht^__^*alle umknuddln tut*) und da dieses Kapitel so kurz ist, habe ich gedacht ich stell' es heute rein, da es doch ziemlich gemein von mir wäre dieses kurze Chapi nach 3 Wochen
„Durststrecke" abzuliefern^^"
Am FR bekommt Ihr dann aber wieder eines in „Normallänge"^.^
In diesem Kapitel werdet Ihr einen kurzen Einblick in das Jahr bekommen,
welches Amalia Harry geschenkt hat. Ich werde es lediglich kurz
„anskizzieren" den Rest jedoch Eurer Phantasie überlassen und habe
auch keinerlei Ambitionen diese Jahr in einer Nebengeschichte weiter aus
zu bauen^^°- sorry'bout that... aber sonst komm ich hier gar nicht mehr
vorwärts^^°
Und jetzt
Viel Spass
bei
Kapitel 8
Wie nicht anders zu erwarten, wartete Hedwig bereits auf dem
Schreibtisch, als er sich am nächsten Morgen aus der Umarmung seines
Gefährten schälte ohne diesen zu wecken.
Leise warf er sich einen der Morgenmäntel über, ging zu ihr hinüber, um
sie zu begrüßen und schlich sich dann ins Bad...
Ebensowenig überraschte ihn, dass Amalia, Brom, seine Gefährtin Dahla
und ein Zwerg namens Grim auf ihn warteten. Was ihn hingegen
überraschte, das es Ragnaröck selbst war, der ihn von den Goblins in
dieses Jahr begleitete.
Auf Harrys erstaunten Blick hin, zwinkerte das Oberhaupt der Goblins ihm
zu:
„Gringotts wird auch einen Tag ohne mich auskommen können, ohne das
es komplett auseinander fällt. Sollte morgen jedoch kein Stein mehr auf
dem anderen liegen, dann sind meine Goblins nicht so gut geschult, wie
ich es bisher angenommen hatte."
Nachdem das geklärt war, fing Amalia an in einer alten, uralten Sprache
an zu intonieren. Nach einer Weile fiel Fawkes mit ein und gemeinsam
webten ihre Stimmen einen Kokon über den Hauptturm und den
Westflügel des Palastes, der für den Rest der Welt den Zugang zu diesen
Teilen für 24 Stunden verwehren würde, innerhalb jedoch ein ganzen Jahr
verstreichen ließ.
Es wurde kaum Zeit verschwendet und am Abend wusste Harry, was er
getan hatte, da er ohne sich auch nur zu entkleiden, ins Bett fiel.
Fawkes schüttelte lächelnd den Kopf. Machte sich dann aber doch daran
es seinem jungen Gefährten ein wenig gemütlicher zu machen: er
entkleidete ihn vorsichtig und schaffte es, ihn unter die Decken zu
bugsieren ohne den Schwarzhaarigen zu wecken.
Als Fawkes sich jedoch neben ihn niederließ, kuschelte sich Harry gleich
an ihn: den Kopf auf die Schulter des Phönix', einen Arm fest über den
Oberkörper geschlungen.
„Hältst mich wohl für deinen Teddy- Bären.", lachte Fawkes leise in sich
hinein und gab dem schwarzen Wuschelkopf einen Kuss in die weiche
Mähne ehe auch er dem Ruf Morpheus' folgte...
Da ihnen nur ein Jahr zur Verfügung stand, hatte Harry seinen Lehrern
von Anfang an klar gemacht, dass sie ihm nichts schenken sollten. Und
schenken taten sie ihm auch nichts.
Im Gegenteil- um all seine neuen verborgenen Fähigkeiten
herauszukitzeln, trieben ihn Ragnarök, Grim, Brom und Dahla in den
ersten Wochen jeden Tag bis zum Rande der totalen Erschöpfung.
Ohne Fawkes, der sich abends voller Hingabe um seinen geschunden
Leib kümmerte- sei es, das ihn der Phönix mit einem angenehm warmen
Schaumbad überraschte oder ihn bat sich ganz entspannt mit dem Bauch
aufs Bett zu legen und dann eine Massage verpasst zu bekommen, die
ihn, je mehr sich seine geschundenen Muskeln entspannten immer mehr
in die Tiefen des Schlafes hinabzog- hätte er diese
Anfangsschwierigkeiten wohl kaum überstanden.
Eine weitere Überraschung erwartete ihn, als seine Lehrer anfingen
Hedwig in die Kampfhandlungen mit einzubeziehen.
Wann immer sie der Meinung war, ihr junger Herr bräuchte Unterstützung,
würde die Kette um ihren Hals sie mit einer schützenden Rüstung
umgeben, die es ihr dennoch ermöglichte zu fliegen und sich stattdessen
mit gestählten Klauen und Federn auf den Feind zu stürzen.
Jedoch waren Strategie und Waffenkunde nicht der einzige Unterricht den
er bekam. Auch Politik, Traditionen und Gebräuche beider Welten standen
auf dem Stundenplan. Zudem konnte man ihn oft mit einem seiner Lehrer
die langen Gänge entlang schreiten sehen. Beide in einen Disput in der
Sprache der jeweiligen magischen Kreatur vertieft. Oder sein Lehrer
erzählte ihm etwas und er lauschte andächtig. Unterbrach das Gesagte
nur hin und wieder mit einer Frage.
Es hatte schon seine Vorteile Wesen als Lehrer zu haben, die den
Großteil der Erd- Geschichte live miterlebt hatten. So bekam er die
Geschichte der Welten denen er angehörte immer wieder von lustigen
Anekdoten unterbrochen erzählt.
Er genoss ebenfalls die langen gemeinsamen Abende in der Bibliothek vor
dem großen Kamin. Meistens nahm Fawkes zu diesen Gelegenheiten
seine Phönixgestalt an und ließ sich auf dem Schoß seines Gefährten
nieder.
Zur Belustigung aller konnte Fawkes seinen Augen niemals lange
aufbehalten wenn er das tat, da die Hände Harrys, welche ihm liebevoll
durchs Gefieder strichen, ihn erst vollkommen entspannten und kurz
danach in einen tiefen Schlaf fallen ließen.
Morgens jedoch wachte er immer in seinem Bett auf. Der schlanke Körper
seines jungen Gefährten schützend um ihn herumgerollt.
Am liebsten jedoch waren Harry immer noch die Stunden, die er mit
Fawkes allein verbringen konnte. Manchmal saßen sie einfach zusammen
und redeten über Gott und die Welt. Dann wieder saßen sie zusammen
gekuschelt auf der Couch und schwiegen in behaglicher Stille.
Oder Fawkes rollte sich in Phönixgestalt auf seinem Schoß zusammen
und sie kommunizierten über ihren telepatischen Bund, während Harry
sich mit vorsichtiger Behutsamkeit daran machte die Federn des
Feuervogels zu putzen und sie wieder auf ihren Platz zu verweisen, so
das sie Fawkes beim Fliegen nicht stören konnten.
Oft genug kam es aber auch zur Belustigung des Restes dazu, dass Harry
mit ziemlicher Verspätung atemlos und voller Eile am Übungsplatz
auftauchte, da sich die beiden Gefährten einfach nicht in der Lage
gesehen haben, ihre Finger voneinander zu lassen...
Nach ungefähr einem halben Jahr waren seine Waffenmeister der
Meinung, er solle sich einen von ihnen aussuchen und in einem richtigen
Übungskampf gegen ihn antreten.
Daraufhin ließ Harry seine Augen über die nähere Umgebung streifen.
„Beweg gefälligst dein gefiedertes Hinterteil hier runter.", rief Harry dem
Phönix zu, als er ihn endlich entdeckte hatte, da dieser auf einer der
zahlreichen Außenverzierungen des Palastes hockte und gelassen sein
Gefieder putzte. „Wenn ich mich schon vorführen lassen muss, dann von
dir."
Harry konnte trotz der Entfernung ganz genau erkennen wie Fawkes erst
mal den Kopf hob, ihn mit seinem Blick gefangen hielt und dann
schließlich seine Flügel ausbreitete und majestätisch in den Übungshof
geleitete.
Der Schwarzhaarige liebte es seinem Phönix beim Fliegen zu zuschauen.
Das rotgoldene Gefieder schien die Sonnenstrahlen direkt auf sich zu
lenken und zu verstärken, so das es schien als würde der Feuervogel aus
sich heraus leuchten. Dazu die langen Schwanzfedern, welche elegant im
Wind hinter dem Phönix herflatterten.
Während Fawkes landete, wechselte er in seine menschliche Gestalt
zurück und fragte mit spöttisch hochgezogener Augenbraue:
„Bist du dir sicher?"
Harry zuckte lächelnd die Schultern:
„Mir ist klar, dass ich gegen dich nicht die geringste Chance habe. Aber
wie gesagt, wenn ich mich schon von jemandem blamieren lassen muss,
dann von dir. Da verfüge ich wenigstens über andere Möglichkeiten es
zurückzuzahlen."
Über diese Logik den Kopf schüttelnd stellte sich Fawkes jedoch dem
Kampf.
Wie Harry vorausgesagt hatte, hatte er nicht die geringste Chance gegen
seinen älteren Gefährten. Jedoch hielt er sich besser, als ihm so manch
einer zugetraut hätte. Und das lag mit Sicherheit nicht daran, dass Fawkes
dem Jüngeren irgendetwas leichter machte.
Doch schließlich kam es wie es kommen musste und das Schwert Harrys
segelte mit einer gekonnten Drehung Fawkes' durch die Luft und Harry
blieb gar nichts anderes übrig als aufzugeben, da er mit dem Rücken
gegen eine der Säulen gepresst stand und die Schwertspitze des
Rotschopfes sein Hals kitzelte.
Irgendwann jedoch war der letzte Tag heran und Harry trat an Ragnarök
heran:
„Meister, Ihr sagtet, dass ich laut Sirius' Testament zum Alleinerben der
Familie Black ernannt worden bin."
Nach dem Nicken des Goblins fuhr Harry fort:
„Mir ist klar, dass bei der öffentlichen Verlesung des Testamentes nur jene
eingeladen werden, die auch erwähnt werden. Jedoch möchte ich Euch
bitten, ebenfalls den Rest der Familie einzuladen. Also Andromeda mit
ihrer Familie, Bellatrix und Narcissa mit ihrem Sohn. Zudem möchte ich
Remus und Albus dabei haben. Meint Ihr, das wäre möglich?"
Bedächtig musterte der Oberste der Goblins den jungen Mann vor sich.
Konnte jedoch nichts in dem ruhigen Gesicht oder den smaragd- goldenen
Augen ablesen.
„Da ich mir ziemlich sicher sein kann, dass du weißt, was du tust, werde
ich deiner Bitte nachkommen. Doch würdest du mir verraten- warum?"
Jetzt konnte Ragnarök ein gefährliches Blitzen in den Augen des
Jüngeren ausmachen:
„Formulieren wir es doch einfach mal so: die alten Wege gelten immer
noch. Auch wenn sie im Großen und Ganzen in Vergessenheit geraten
sind. Und das werde ich mir zu nutze machen."
Ragnarök konnte gar nicht anderes als sein bellendes Lachen hören zu
lassen und dem jungen Mann anerkennend auf den Arm zu klopfen:
„Wohl gesprochen, junger Krieger, wohl gesprochen. Ist vom Unterricht
doch was hängen geblieben."
Oh, Ragnarök würde sicher stellen, dass er den Tag in der Bank war und
wenn möglich, bei der Testamentseröffnung dabei sein.
Denn sie versprach sich zu einem interessanten Schauspiel zu
entwickeln...
Joah... das wars auch schon für dieses Kapitel^^"
Hoffe es hat gefallen...
cu Friday?
kessM^__^
Kapitel 9
Hey Leuts!
Wie versprochen: heute kommt das naechste Kapitel^__^
*Jemma, Chiron, sann, AngelHB ob ihrer lieben Kommis einmal in den Arm nehm und knuddel*
Zum Verstaendnis:
Gedankliche Verbindung:
#Harry#
##Fawkes##
Viel Spass
bei
Kapitel 9
Ungeduldig knurrte Bellatrix den Goblin hinter dem Schreibtisch an:
„Nun mach schon. Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit."
Ohne die Miene zu verziehen, gab der Goblin zurück:
„Es tut mir leid, aber es fehlt noch eine Person. Und ohne die wird das
Testament nicht eröffnet."
Zischend ausatmend lehnte Bellatrix sich in ihrem Stuhl zurück.
Beäugte voller Abscheu ihre ältere Schwester, Andromeda und deren
Schlammblüter- Gemahl und dessen gemeinsames Halbblut- Kind.
Zu Bellatrix' Rechten saß ihre jüngere Schwester, Narcissa.
Da Lucius dumm genug gewesen war, sich von ein paar Schulkindern
erwischen zu lassen, saß sie nur mit ihrem Sohn Draco hier.
In ihrer Einlandung war sie gebeten worden, ohne ihren Ehemann zu
erscheinen.
Und hinter ihnen saßen Albus Dumbledore- verdammter naiver Narr und
Remus Lupin- verdammter Werwolf.
Neben Narcissa, zur Tür hin, stand noch ein Stuhl- leer.
Er schien sie auszulachen und zu verhöhnen.
Zeigte er ihr doch, dass ihre eh kaum vorhandene Geduld mit jeder
verstrichenen Sekunde immer weniger wurde.
Hinter sich konnte sie Albus und Remus miteinander flüstern hören.
Links neben sich hörte sie wie das Schlammblut und seine tollpatschige
Tochter über irgendetwas leise diskutierten.
Lediglich Narcissa und ihr verzogener Bengel saßen mit geradem Rücken
und stoischen Mienen auf ihren Stühlen. Harrten geduldig der Dinge, die
da heute noch auf sie zukommen würden.
Um ihre Unruhe ein wenig zu überspielen, strich sie mit der rechten Hand
über ihren linken Unterarm, welcher ganz und gar in Samt gehüllt war. Sie
mochte vielleicht verrückt sein, jedoch nicht dumm genug, um ohne das
Dunkle Mal zu verdecken, zu solch einem öffentlichen Anlass zu
erscheinen.
Und es juckte sie in den Fingern einmal nach links jenes vernichtende
grüne Licht zu schicken und einmal nach hinten.
Ehe sie jedoch diesen überaus interessanten Gedanken weiter verfolgen
konnte, öffnete sich die Tür und der Chef der Bank persönlich trat ein.
Dicht gefolgt von einer in einen flammendroten Umhang gehüllten Person,
die die Kapuze tief ins Gesicht gezogen hatte und auf dessen Schulter ein
wunderschöner rotgoldener Phönix saß.
Mit knapper Geste wies Ragnarök auf den noch leeren Stuhl neben
Narcissa.
Mit einer ebenso knappen Verbeugung dankte die vermummte Gestalt
dem alten Goblin und nahm mit einem eleganten Schwung seines
Umhanges Platz.
Kaum saß er, rollte sich der Phönix auf seinem Schoss ein und schlanke
Hände schlichen sich wie von selbst in das seidene Gefieder. Fast
zeitgleich ließ der Feuervogel ein behagliches leises Gurren erklingen, wie
die Anwesenden mit erstaunen feststellten.
Doch statt Ragnarök sich jetzt wieder zurück zog, schließlich handelte es
sich hier lediglich um eine Testamenteröffnung wie sie jeden Tag
mehrmals vorkam, setzte er sich neben den anderen Goblin und erst auf
sein Nicken hin, brach Griphock- das konnte sie auf der Namensplakette
auf dem Schreibtisch ausmachen- das Siegel, welches das Testament
verschloss.
Er öffnete es nicht, sondern legte es zusammen mit dem Siegelring der
Blacks auf ein kleines silbernes Tablett.
Wenn Bellatrix sich nicht irrte, deutete diese Geste daraufhin, dass im
Testament ein Alleinerbe genannt wurde.
Aber wozu waren dann alle anderen eingeladen worden?
Bellatrix sollte nicht lange warten.
Denn der Goblin stand auf und bewegte sich gemessenen Schrittes auf
die verhüllte Gestalt zu, blieb vor ihr stehen und streckte ihr mit einer
respektvollen kleinen Verbeugung das Tablett hin.
Ohne zu zögern akzeptierte die in den feuerroten Umhang gehüllte Gestalt
den Ring, und steckte ihn sich an den Ringfinger der rechten Hand,
nachdem sie den Ring, der sich vorher dort befunden hat, auf den
Mittelfinger umgesteckt hatte. Leider ging das alles so schnell, dass sie
das Siegel auf dem anderen Ring nicht erkennen konnte.
Danach griff sie nach dem Testament und blätterte alle damit
verbundenen Papiere erst mal in aller Ruhe durch.
Dadurch unterbrach sie natürlich die Liebkosungen, die sie dem Phönix
hatte zukommen lassen. Jener wurde ohne die zärtlichen Hände, die
durch seine Federn strichen wieder ein wenig munterer. Er hob sogar
seinen schlanken Kopf und es hatte den Anschein, als würde er mit der
Person, auf deren Schoß er hausierte, die ganzen Papiere durchsehen.
Schlussendlich, Bellatrix war schon drauf und dran die Wände
hochzugehen, legte das neue Oberhaupt der Familie Black die Papiere
zurück aufs Silbertablett.
Der Goblin akzeptierte diese Geste mit einem kurzen Neigen seines
Oberkörpers und nahm erneut hinter seinem Schreibtisch Platz. Das
Testament, sowie die Papiere verschloss er sicher in einer kleinen
hölzernen Truhe mit dem Siegel der Blacks, welche darauf hin erneut in
den Tiefen des Hauptverlieses verschwand, zu welchem nur das
Oberhaupt zutritt hatte.
Die in Rot gewandete Person lehnte sich entspannt in ihren Stuhl zurück.
Die rechte Hand ruhte locker auf der Lehne des Stuhles und die linke fuhr
wieder durch das seidigglänzende Gefieder des Phönix, der sich daraufhin
wieder vollkommen entspannte. Wieder konnten die Menschen in dem
Raum das behagliche Gurren ausmachen.
Lediglich der Werwolf schien langsam zu ahnen warum der Phönix so
reagierte. Er würde sich jedoch hüten, das den Anwesenden auseinander
zu setzen.
„Gut,", fing die verhüllte Gestalt nach einer Weile an zu sprechen.
Und Bellatrix lief unwillkürlich ein Schauer über den Rücken. Denn die
Stimme klang ruhig und gefasst. Zu ruhig. Als wenn sie Mühe hätte, die
Kraft, die im Inneren dieser schmalen Gestalt zu schlummern schien, zu
bändigen.
Es war als würde die Stimme allein einen in einen fast schon hypnotischen
Bann ziehen, unter dem man selbst dem Teufel seine Seele verkaufen
würde.
„Kommen wir zu dem Grund, warum ich die Anwesenden gebeten habe
hier zu erscheinen, obwohl von vornherein klar war, dass ich der
Alleinerbe bin."
Damit hatte Bellatrix das Gefühl, dass die Augen, obwohl unter der
Kapuze verborgen, jeden einzelnen hier im Raum taxierten.
„Als Oberhaupt kann ich von jedem einzelnen Familiemitglied
uneingeschränkte Treue fordern. Gegenüber der Familie und dadurch
gegenüber mir."
Erneut lief Bellatrix ein Schauer über den Rücken, als der Blick
schlussendlich wieder auf ihr zu landen schien.
„Nicht wahr, Bellatrix?"
Sie kam gar nicht mehr dazu irgendetwas zu sagen, da rutschte sie
bereits schreiend aus dem Stuhl und wand sich vor Schmerzen auf dem
Boden. Die Hand fest um ihren linken Unterarm geschlungen.
Verdammt, wer auch immer es war, der jetzt den Ring der Blacks trug, er
wusste über die alten Bräuche bescheid und nutzte sie auch.
Nach Minuten der Agonie verebbte der Schmerz langsam.
Bellatrix war wieder in der Lage Luft zu holen und nach und nach ihre
vollkommen verkrampften Muskeln zu entspannen.
Und sie hatte gedacht, der Crucio wäre schon schlimm!
Als Narcissa aufstehen und ihr helfen wollte, hielt eine Hand am Arm sie
zurück:
„Lass sie. Sie hat sich selbst in diese Situation manövriert; jetzt muss sie
zusehen, wie sie allein wieder herausfindet."
Daraufhin lehnte sich ihre jüngere Schwester in ihren Sitz und die Hand
kehrte in das Gefieder des Phönix' zurück. Jener verbreitete daraufhin mit
seinem Gurren wieder eine entspannte Stimmung im Raum.
Langsam, ganz langsam hievte sie sich zurück auf ihren Stuhl.
Finster versuchte sie das neue Oberhaupt der Familie Black in Grund und
Boden zu starren. Scheiterte aber kläglich, da sie einfach nicht hinter die
Schatten schauen konnte, die die Kapuze über das Gesicht des Mannes
warf.
„Ich verlange von jedem Familiemitglied absolute Treue mir, meiner
Familie, meinen Freunden, Gefährten und Verbündeten gegenüber.",
stellte er hart klar. „Jeder Verrat wird aufs schlimmste geahndet. Die
Magie wird wissen, wenn ihr Verrat begeht und wird dementsprechend
reagieren. Habe ich mich deutlich genug ausgedrückt?"
Erneut hatten die Anwesenden das Gefühl, als würde die Person hinter
dem Umhang in ihre Seelen schauen können.
Einer nach dem anderen nickte. Gab so zu verstehen, dass er verstanden
hatte.
Nachdem das geschehen war, konnten die Mitglieder der Familie Black
einen leichten Luftzug spüren, der sie spielerisch umtänzelte.
Und da wurde ihnen klar, dass das neue Oberhaupt nicht gelogen hatte.
Die Magie würde wissen, wenn sie etwas taten, was er als Verrat
definierte und entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen. Wie weit die
Magie dabei gehen würde, das würden sie erst erfahren, wenn es soweit
war.
Aber die Aktion von eben hatte klar und deutlich gezeigt, dass das neue
Oberhaupt kein Freund von Voldemort war.
„Von mir aus kannst du nach Hause zurückkehren. Allerdings wird
Voldemort bereits wissen, dass du ihm die Treue aufgekündigt hast und
dich mit einem entsprechenden Komitee empfangen. Weiter brauche ich
wohl nicht ins Detail gehen?", fragte er fast höhnisch.
Erschrocken zog Bellatrix den Ärmel hoch.
Tatsächlich! Der Totenkopf mit der Schlange war von einem schwarzen
Stern mit silberner Umrandung abgelöst worden- Das Siegelzeichen der
Blacks.
„Mögst du ewig in der Hölle schmoren!", zischte sie zwischen
zusammengebissenen Zähnen hindurch.
Sie wusste, dass er recht hatte. So konnte sie niemals zu ihrem Mann
oder ihrem Lord zurück. Der Tod würde es nicht wagen sie eher zu holen,
als der Dunkle Lord es ihm gestattete. Und zu diesem Zeitpunkt würde sie
den Tod bereits verfluchen, weil er sie von den süßen Schmerzen, welche
sie als einziges daran erinnern würde, dass sie noch unter den Lebenden
weilte, wegholte.
„Ich biete dir zwei Alternativen."
Als er sicher sein konnte, ihre Aufmerksamkeit zu besitzen, fuhr er fort:
„Erstens: du kannst dich für den Rest deines Lebens in eines der kleinen
Cottages zurückziehen, die sich jetzt in meinem Besitz befinden- quasi
Hausarrest auf Lebenszeit. Ich würde persönlich die Schilde zu deinem
Schutz darum errichten. Allerdings würdest du ohne Hauselfen und ohne
Magie deinen Lebensabend verbringen." Er hob warnend eine Hand, als
sie wütend auffahren wollte. „Variante Zwei: du stellst dich freiwillig dem
Ministerium und gestehst unter Veritas- Serum alle deine Gräueltaten und
sitzt dann die Strafe ab, die das Gericht über dich verhängt."
Sie konnte nicht glauben, was sie da hörte.
Sie sollte was?
Ihr gefiel weder die eine noch die andere Variante.
Jedoch sagte ihr der harte Stahl in der Stimme, dass das ihre einzigen
Chancen waren es noch irgendwie zu überleben.
Da sie nicht zu den Feiglingen zählte, presste sie mehr als am Rande ihrer
Beherrschung: „Möglichkeit Zwei." hinaus. So würde sie wenigstens
Kontakt zu anderen Menschen halten können und wäre vielleicht sogar in
der Lage irgendwie ihrem Gemahl und ihrem Lord eine kurze klärende
Notiz zukommen zu lassen.
Das neue Oberhaupt nickte gelassen:
„Gut, ich werde dafür Sorge tragen, dass, sobald wir hier alles beendet
haben, du den Auroren übergeben wirst. Nun zu dir Narcissa."
Ihre jüngere Schwester versteifte sich unwillkürlich, als sich die
Aufmerksamkeit der verhüllten Person auf sie richtete.
„Zum damaligen Zeitpunkt mag die Ehe mit einem Malfoy der Familie
vielleicht noch was gebracht haben. Aber inzwischen befindet sie die Ehre
der Malfoys dermaßen am Boden, dass ich hiermit die Verbindung
zwischen dir und Lucius für ungültig erkläre. Es bringt die Familie nur noch
mehr in Verruf, wenn man uns weiterhin mit Lucius assoziiert. "
Voll ungläubigen Staunens beobachtete Draco, wie sich der Ehering
seiner Mutter von ihrem Finger löste, nur um dann mit einem leisen „Pling"
auf dem Boden zu landen, ehe sich dort das Metall in eine kleine Pfütze
auflöste und schließlich im Teppich versank.
„Draco,", der silberblonde junge Mann schaute auf. „Da Lucius sich zur
Zeit in Azkaban aufhält, du jedoch noch nicht volljährig bist, fällt das
Vermögen der Malfoys, dadurch das du durch deine Mutter ein halber
Black bist, mir zu." Draco wollte protestieren, wurde jedoch durch die
Hand seiner Mutter daran gehindert.
„Ich habe nicht vor es zu behalten.", fuhr der Verhüllte weniger hart fort.
„Ich werde in dem Jahr, welches dir noch zur Volljährigkeit fehlt, die
Goblins bitten einen Blick in die Geschäfte Lucius' zu werfen, damit sie
alles Illegale daraus herausbrennen können und an deinem siebzehnten
Geburtstag werde ich dir zusätzlich zu dem Titel die Schlüssel zu den
Malfoy- Verliesen überlassen."
Draco war sprachlos.
Der Verhüllte würde was?
Hilflos warf er seiner Mutter einen Blick zu.
Jene seufzte kurz auf und nickte:
„Ja Draco, er kann so handeln. Mit deinem Vater im Gefängnis fiel die
Verantwortung des Malfoy- Vermögens bis zu deiner Volljährigkeit in
meinen Schoß. Dadurch, dass das neue Oberhaupt jedoch die Ehe mit
Lucius für ungültig erklärt hat, weil er der Meinung ist, sie schadet dem
Ansehen der Blacks, fiel es ihm zu... Du kannst dich glücklich schätzen,
dass er es dir zurückgeben wird. Denn es wäre durchaus sein Recht alles
zu behalten und du würdest ohne irgendwas da stehen."
Die Augenbrauen des Silberblonden zogen sich zusammen:
„Kann er das denn so einfach ohne die Erlaubnis des Ministeriums?"
Zu seinem Grauen nickte seine Mutter erneut:
„Alles was er heute getan hat, basiert noch auf den uralten Gesetzen der
Clane aus der Zeit vor dem Ministerium. Sie wurden nie für ungültig
erklärt, da die Lords damals der Meinung gewesen waren, was die Familie
betrifft, sollte auch innerhalb der Familie geregelt werden, ohne dass sich
jemand von außerhalb einmischt... Im Laufe der Zeit, als das Ministerium
immer mehr an Macht gewann, gerieten diese Gesetze nach und nach in
Vergessenheit. Nur noch in wenigen alten Familien werden sie von einer
Generation an die Nächste weitergegeben."
„Warum weiß ich dann nichts von ihnen?", fragte Draco verwirrt.
Schließlich galten die Malfoys als eine der ältesten Familien überhaupt.
„Nun,", senkte Narcissa beschämt ihren Kopf. „Lucius befand diese
Gesetze und Regeln aufgrund ihres Alters für zu archaisch und damit
unter der Würde eines Malfoy."
Sprachlos sackte Draco in seinem Stuhl zusammen.
Die Gesetze, die sein Vater für unter seiner Würde gehalten hatten,
würden ihm jetzt entgültig das Genick brechen.
Es war nicht so, dass Draco die Fehler seines Vaters nicht mehr sah.
Über die blinde Ergebenheit des Kleinkindes das er einmal gewesen war,
war er längst hinausgewachsen. Jedoch hatte er nicht gedacht, dass die
Ignoranz seines Vaters soweit gehen würde. Soweit, dass der Fortbestand
der Familie Malfoy von der Familie Black abhängen würde.
„Noch etwas, Draco.", holte ihn das Familienoberhaupt der Blacks aus
seinen Überlegungen. „Sobald du mit siebzehn den Titel der Malfoys
erbst, bricht auch der Treubann, der im Moment über jedem Black liegt.
Jedoch solltest du bedenken, dass er weiterhin auf deiner Mutter lastet.
Tue also nichts, was sie dermaßen in Zwiespalt bringen würde, dass die
Magie sich gezwungen sähe einzugreifen."
Gänsehaut rann Draco über den Rücken, als er jene ruhig vorgetragenen
Worte vernahm.
Er überhörte weder die Warnung noch die Drohung die dahinter steckte.
Er schluckte schwer und nickte dann schließlich. Ja, er hatte verstanden.
Dafür erntete er von der Figur in dem flammendroten Umhang ein
knappes, anerkennendes Nicken.
„Narcissa, wenn Voldemort bemerkt, dass er von einer seiner größten
Geldquellen abgeschnitten ist, wird er versuchen wollen an euch
ranzukommen. Ich möchte dich und Draco daher bitten, nachher nur kurz
ins Manor zurückzukehren, eure wichtigsten Sachen zusammenzupacken
und dann nach London in den Stammsitz der Blacks zurückzukehren. Im
Moment ist das einer der bestgeschütztesten Orte Großbritanniens."
Nach dem Nicken der beiden Silberblonden, verlegte er sein Augenmerk
auf die Familie Tonks.
„Nymphoadora,", sprach er das jüngste Mitglied dieser Familie an. „Ich
weiß, dass du Auror sowie Mitglied im „Orden des Phönix'" bist. Solange
sich daraus kein Konflikt mit der Familie ergibt, habe ich nichts dagegen,
dass du beiden Tätigkeiten weiterhin nachgehst. Vergiss aber nicht: die
Familie steht an erster Stelle."
Nervös nickte die junge Frau.
Sie hatte ebenfalls den kurzen magischen Wind gespürt.
Und sie würde den Teufel tun, die Magie dermaßen herauszufordern, dass
sie noch etwas anderes zu spüren bekam.
„Des weiteren möchte ich euch Portschlüssel geben, die euch beim
leisesten Anzeichen von Gefahr ebenfalls in den Stammsitz bringen."
Damit hob er kurz seine rechte Hand von der Armlehne und alle drei
Tonks fühlten kaltes Metall um ihre Handgelenke. Als sie es sich genauer
anschauten, erkannten sie ein Armband aus reinem Gold in welchem
kleine Sternen- Obsidiane eingelassen waren.
„Kommen wir nun zu Ihnen, Professor."
Albus, der dem Geschehen voller Staunen gefolgt war, neigte zum
Zeichen das er zuhörte kurz seinen Kopf.
„Da ich vorhabe den Stammsitz der Blacks rundum zu renovieren, biete
ich Ihnen als Ausweichmöglichkeit ein anderes Anwesen an, welches sich
in meinem Besitz befindet. Wenn Sie es einrichten können, würde ich Sie
bitten, mich kommenden Samstag im Grimmmauldplatz zu treffen, damit
Sie den Fidelius- Zauber auf mich übertragen können."
Albus konnte gar nicht anders als nicken.
Dazu war er viel zu erstaunt über das Wissen, welches das neue
Oberhaupt an den Tag legte. Woher wusste er, dass er der
Geheimniswahrer war? Und woher wusste er so gut über den Orden des
Phönix' bescheid, dass er sogar einzelne Mitglieder erkannte?
Ein anderes Kuriosum hinter das er einfach nicht kam, lag entspannt
zusammengerollt im Schoß des Verhüllten.
Selbstverständlich hatte er Fawkes sofort erkannt.
Schließlich hatte er einige Jahrzehnte Seite an Seite mit dem Phönix
zusammengelebt.
Aber sollte sich dieser nicht eigentlich bei Harry aufhalten?
Oder anderes formuliert, würde ihm der Phönix den Aufenthaltsort des
Gryffindors verraten, beziehungsweise sogar dort hinführen, damit er sich
selbst davon überzeugen konnte, dass es dem Jungen gut ging? Sollte es
dem Jungen nicht gut gehen, zweifelte er an, dass Fawkes ihm von der
Seite gewichen wäre. Dafür mochte der Phönix den Gryffindor einfach viel
zu sehr.
Eher er diesen Gedankengang weiterverfolgen konnte, sprach der
Verhüllte den Werwolf an seiner Seite an:
„Remus, da das Ministerium nichts gegen Geschenke machen kann, wirst
du ab jetzt jeden Monat 500 Galleonen „geschenkt" bekommen." Den
Protest des Werwolfes unterband er geschickt mit dem Kommentar: „Du
warst Sirius ein treuer Freund. Er würde wollen, dass du ebenfalls etwas
bekommst..."
An dieser Stelle hob Fawkes seinen Kopf und zwackte die Hand, welche
durch sein Gefieder strich, kurz aufmunternd. Bevor jedoch die beiden
weiter miteinander agieren konnten, betrat ein junger Goblin mit einem
Tablett voller Erfrischungen den Raum. Leider sah die Kreatur durch das
Tablett welches sie trug die Teppichkante nicht und es kam wie es
kommen musste: der Goblin stolperte und der Inhalt der Kelche ergoss
sich, da er der Tür am Nächsten war, über den Schoß des Verhüllten.
Leider saß dort noch Fawkes, der natürlich alles abbekam.
Vollkommen von der unverhofften Dusche überrascht, schreckte der
Phönix aus seinem entspannten Dämmerzustand hoch. Versuchte die
klebrige Substanz des Kürbissaftes aus seinen Federn zu flattern.
Als sich die Flüssigkeit jedoch als hartnäckiger erwies als er dachte und
ihn langsam nach unten zog, fing er an panisch zu werden.
Voller Faszination beobachteten die Anwesenden wie der Verhüllte
aufsprang und versuchte den Phönix, welcher panisch vor ihm mit den
Flügeln schlug, zu beruhigen.
Da er ihn nicht zu fassen bekam, löste die Gestalt die Klammer, welche
den Umhang an ihrem Platz hielt und warf ihn über den Phönix und
schaffte es so endlich seine Arme um den panischen Vogel zu legen.
Die Faszination verwandelte sich schnell in schiere Fassungslosigkeit, als
die Anwesenden Harry, trotz seiner äußerlichen Veränderungen, als
neues Oberhaupt der Familie Black erkannten.
Harry hatte inzwischen den Umhang samt Phönix vorsichtig auf der
Sitzfläche seines Stuhles abgelegt.
Beruhigend redete er leise auf den Feuervogel ein.
Er wusste, dass Fawkes normalerweise nicht mit solch einer Panik
reagieren würde. Nur leider hatte sich der Phönix dermaßen in den
Liebkosungen verloren, die er ihm hatte zukommen lassen, dass er nicht
mehr auf seine Umgebung geachtet hatte. Was sollte ihm hier in Gringotts
auch schon groß passieren? Da konnten die plötzliche Kälte, sowie das
Gefühl der verklebten Federn im ersten Moment nur in einer Panikattacke
enden.
Als er spürte, dass sich Fawkes langsam beruhigte, sowie auch etwas
Ärger über seine eigene Unaufmerksamkeit über ihre Verbindung
rüberschwappte, zog er den Umhang vorsichtig zurück und legte einen
pitschnassen Phönix frei.
Als er die nasse und zersauste Gestalt seines Gefährten erblickte, konnte
Harry gar nicht anders als amüsiert aufzulachen. In diesem Zustand glich
Fawkes eher einem gerupftem Huhn denn einem stolzen Phönix. Auf das
empörte Trillern des Phönix' hob er beschwichtigend seine Hände und
meinte glucksend:
„Entschuldige... aber... was gäb' ich jetzt nicht alles für eine Kamera..."
Der Blick den Fawkes ihm darauf aus seinen goldenen Augen zuwarf,
sagte klar und deutlich: Wag es und du bist tot.
Harry zog es vor den Blick zu ignorieren und wandte sich stattdessen dem
jungen Goblin zu, welcher zur Salzsäule erstarrt und mit weit
aufgerissenen Augen auf den Phönix starrte.
Als er Harrys Blick auf sich spürte, schaffte er es sich von dem Bild
loszureißen, welches seine Tollpatschigkeit erschaffen hatte und als er
erkannte, dass er es jetzt mit dem Gefährten des Phönix' zu tun bekam,
senkte er betreten den Kopf und versuchte eine Entschuldigung zu
stammeln:
„E- entsch- schuldigt... b-bitte..."
Er kam gar nicht weiter, da er eine Hand auf seiner Schulter spürte, was
ihn wieder aufsehen und genau in die smaragdgoldenen Augen des
Menschen schauen ließ. Jener lächelte ihn ohne Groll an:
„Keine Sorge, junger Goblin. Wer arbeitet macht auch Fehler und weder
Fawkes noch ich nehmen Euch dieses kleine Missgeschick übel. Aber wir
wären Euch sehr verbunden, wenn Ihr uns eine Schale mit Wasser und
ein weiches Tuch zukommen lassen könntet."
Verstört, da er jetzt eigentlich mit einer saftigen Standpauke gerechnet
hatte, blickte er zu seinem direkten Vorgesetzten. Als er jedoch auch noch
Meister Ragnarök hinter eben jenem ausmachen konnte, verließ jedes
bisschen Farbe sein Gesicht. Er hatte vor den Augen seines Meisters
eines der ranghöchsten magischen Kreaturen überhaupt in eine überaus
peinliche Situation gebracht. Denn es gab nur einen Phönix, der ein
dermaßen tiefes Rot und ein dermaßen strahlendes Gold sein Eigen
nennen konnte- Fawkes, der Herr der Phönixe und älter als so manch
andere magische Kreatur von sich behaupten konnte.
Wo war das Mauseloch wenn man es denn mal brauchte?
Sein Meister jedoch nickte ihm knapp zu und gab ihm zu verstehen, dass
er der Bitte des Menschen nachkommen konnte.
Zudem war er sich sicher, Humor in den Seelenspiegeln des alten Goblins
aufblitzen zu sehen.
Schnell machte er kehrt und brachte dem Gefährten des Phönix' das
Gewünschte.
Jener hatte in der Zwischenzeit den Umhang benutzt, um die gröbste
Nässe aus dem Federkleid des Vogels zu bekommen.
Blieb also nur noch die Klebrigkeit des Saftes zu entfernen.
Schüchtern überreichte der junge Goblin die silberne Schüssel mit klarem
Quellwasser und zwei weiche Leinentücher. Danach zog er sich an den
Schreibtisch zurück und beobachtete voller Staunen, wie der menschliche
Gefährte behutsam wieder Ordnung in die Federn des Phönix' brachte.
Harry stellte die Schale mit dem Wasser neben sich auf dem Boden ab.
Tauchte eines der Leinentücher in das klare Wasser und machte sich an
die mühsame Aufgabe die Federn seines Gefährten von dem klebrigen
Saft zu befreien.
Vorsichtig strich er immer wieder mit dem feuchten Tuch über Kopf und
Hals des Phönix'. Dem Tuch folgten seine Finger, die die Federn an ihren
Platz verwiesen.
Nachdem er sicher sein konnte, dass er nichts klebriges mehr spürte,
wandte er sich dem Rest Fawkes' zu. Da Fawkes mit dem Rücken zur Tür
gelegen hatte, hatten natürlich der Rücken, die Flügel und seine
Schwanzfedern das Meiste abbekommen.
Er spürte, wie Fawkes den Kopf auf seiner Schulter ablegte und erneut in
jene tiefe Entspannung und Ruhe fiel, die ihn überkam, wenn sein junger
Gefährte durch seine Federn strich.
Harry schaute kurz zu seiner Schulter und sah, dass Fawkes seine Augen
geschlossen hatte und die ausführliche Federpflege sichtlich genoss.
Belustigt den Kopfschüttelnd konzentrierte sich Harry wieder auf das
rotgoldene Gefieder.
Behutsam strich er auch hier erst ein paar mal oberflächlich mit dem
feuchten Tuch über die Federn, ehe er die Wasserschale neben dem
Phönix auf der Sitzfläche abstellte, um seine Fingerspitzen zu befeuchten
und damit aus jeder Federn einzeln den Saft zu entfernen.
Vorsichtig entfaltete er erst den einen, dann den anderen Flügel.
Brachte auch hier jede einzelne Daune dazu sich von der klebrigen
Substanz zu lösen und wieder seidig zu glänzen.
So brachte er geduldig Feder um Feder, Daune um Daune erneut zum
strahlen.
Je länger er vor sich hinarbeitete, um so wärmer und wohliger wurden die
Gefühle, die Fawkes ihm über ihre Verbindung schickte.
##...lieb dich...##,murmelte Fawkes verschlafen.
Daraufhin hielt er kurz inne und hauchte dem schlanken Kopf auf seiner
Schulter einen Kuss auf.
#Ich dich auch... Aber glaube ja nicht, dass das hier zur Gewohnheit
wird...#, lachte Harry leise.
##...mmmh...##
Als Harrys Arme nicht mehr an die langen Schwanzfedern heranreichten,
löste er langsam den Kopf von seiner Schulter und brachte Fawkes
behutsam dazu ihn auf der Sitzfläche abzulegen.
Danach konnte er sich auf die Seite des Stuhls begeben, da die langen
eleganten Schwanzfedern unter der Armlehne hervorlugten und wie ein
üppiger Wasserfall aus Rot und Gold zu Boden flossen.
Auch hier folgte Harry immer wieder jeder einzelnen Feder mit seinen
feuchten Fingerspitzen.
Legte sie so, wie sie liegen sollte ohne das sie Fawkes später beim
Fliegen stören konnten.
Und schließlich hatte er auch den letzten Rest der klebrigen Substanz
entfernt. Leise hockte er sich wieder vor den Phönix.
Stellte vorsichtshalber die Wasserschale erneut auf den Boden.
Erst dann wagte er es seinen Gefährten vorsichtig anzustupsen und zu
raunen:
„Hey Schlafmütze... wenn du nichts dagegen hast, würde ich mich gern
wieder setzen."
Fawkes reagierte lediglich mit einem leisen verschlafenen Zwitschern,
rührte sich aber ansonsten nicht von der Stelle.
Aufseufzend, da er einsah, dass er den Phönix wohl so schnell nicht mehr
wach bekommen würde, nahm er auf der Stuhllehne Platz.
Voller Staunen und Verwunderung beobachteten die Menschen in dem
Büro, wie Harry sich vollkommen auf den Phönix konzentrierte und die
Welt um sich herum komplett ausblendete, während er die Federn des
Feuervogels wieder in Ordnung brachte. Sprachlos beobachteten sie, wie
Fawkes vertrauensvoll seinen Kopf gegen die Schulter Harrys lehnte und
es dem Schüler gestattete, dass jener erst den einen und dann den
anderen Flügel entfaltete und auch dort voller Behutsamkeit und
Zärtlichkeit die Federn putzte.
Es schien fast so, als wüsste der Gryffindor ganz genau, wo und wie
welche Feder zu liegen hatte, damit sie den Phönix später im Flug nicht
irritierte.
Zudem strahlten Harry und Fawkes dermaßen viel Harmonie und
Vertrautheit aus, dass es selbst Bellatrix warm ums Herz wurde.
Schlussendlich, keiner der Anwesenden wusste, wie viel Zeit vergangen
war, so versunken waren sie in das Bild welches Phönix und Mensch
abgegeben haben gewesen, versuchte Harry die magische Kreatur dazu
zu bewegen die Sitzfläche wieder frei zu geben. Leider hatte jedoch das
Putzen des Gefieders dazu geführt, dass der Phönix jetzt dermaßen
entspannt und schläfrig war, dass er sich nicht vom Fleck rühren wollte.
Nachdem Harry mit einem tiefen Seufzer auf der Lehne des Stuhls Platz
genommen hatte, konnten ihn die Anwesenden das erste Mal richtig
mustern. Und was sie sahen, erinnerte überhaupt nicht mehr an den
Fünftklässler, den sie noch vor knapp vierzehn Tagen gesehen hatten.
Die schlanke Gestalt war in eine kostbare ärmellose smaragdgrüngoldene
Robe gehüllt, deren Kragen wie bei chinesischen Gewändern bis unters
Kinn ging. Dazu war sie bis an die Hüften geschlitzt. Erlaubte so
Bewegungsfreiheit und den Blick auf eine weite schwarze Stoffhose,
welche fast schon an einen Hosenrock erinnerte.
Dazu strahlte Harry ein Selbstbewusstsein und eine Ruhe aus, die vor
vierzehn Tagen noch nicht einmal zu erahnen gewesen waren.
Am auffälligsten waren jedoch die feuerroten Strähne, die sein
pechschwarzes Haar durchbrachen, sowie der goldene Reif, der sich an
seine Stirn schmiegte und seine Augen... Augen, welche vorher in einem
reinen Smaragdgrün erstrahlten, schienen nun hinter dem leuchtenden
Grün einen Fluss aus geschmolzenen Gold zu verbergen. Was durch das
Zeichen der Ewigkeit, welches golden aufblitze, nur noch verstärkt wurde.
„Was um Himmelswillen, ist mit dir passiert, Potter?", brachte Draco die
Gedanken aller auf den Punkt.
Leise lachte der junge Mann in sich hinein:
„Formulieren wir es einfach mal so: ich habe zwei ziemlich aufregende
Wochen hinter mir."
Das konnte ihm Albus ohne jeden Zweifel glauben.
Erinnerte er sich doch nur zu gut an den Zwischenfall in seinem Büro.
Der Phönix schien wirklich in der Lage gewesen zu sein, den Gryffindor
vor dem Gefühlstief zu bewahren und aufzufangen. Schon allein dafür
würde er der Kreatur auf ewig dankbar sein.
„Wie geht es dir?", erkundigte er sich ruhig.
Die Augen, welche soviel Weisheit in sich zu bergen schienen, legten sich
auf ihn. In ihnen konnte er erkennen, dass Harry die Fragen dahinter
erkannt hatte:
„Kein Sorge, Professor. Ich bin in guten Händen und in absoluter
Sicherheit. Der einzige Weg, mit mir in Kontakt zu treten besteht allerdings
darin, dass Sie Hedwig rufen. Sie wird Ihren Ruf hören, folge leisten und
mir Ihre Post überbringen. Allerdings muss ich Sie warnen: versuchen Sie
erst gar nicht sie mit Verfolgungssprüchen oder sonstigen Bannen zu
belegen. Es würde Ihnen nicht wirklich bekommen.", blitzten die
smaragdgoldenen Augen belustigt auf. „Das gilt übrigens für jeden der hier
Anwesenden. Wenn ihr mit mir in Kontakt treten möchtet, ruft Hedwig.",
fasste er seine neue Familie, für die er jetzt dank des Testamentes
verantwortlich war, ins Auge. Sie nickten, um anzuzeigen das sie
verstanden hatten.
„Tonks,", sprach er die junge Aurorin an. „Wärst du bitte nachher so
freundlich und führst Bellatrix ins Ministerium ab?"
„Natürlich.", nickte die Gestaltwandlerin ein wenig neben sich.
Als könne sie noch gar nicht richtig glauben, dass es sich ausgerechnet
um den süßen kleinen Harry um den neuen Familienvorstand handeln
sollte.
Einen Familienvorstand der sich nicht scheute die uralten Gesetze und
Regeln zum neuen Leben zu erwecken, um diese zerrissene Familie unter
seiner Führung wieder zu vereinen und dem Namen Black neue Ehre zu
verleihen.
Der Wortwechsel hatte gereicht, dass Bellatrix sich wieder soweit
gefangen hatte, dass sie aufsprang und sich mit gezücktem Zauberstab
auf den letzten Potter stürzen wollte.
Ohne mit der Wimper zu zucken, erwartete er sie.
Und kurz bevor sie auch nur einen Finger an ihn legen konnte, wurde sie
von einer Magiewelle erfasst, gegen die Wand geschleudert und dort
festgehalten.
Voller Hass blickte sie auf den jungen Mann, der es immer wieder wagte
ihrem Meister die Stirn zu bieten.
Und wenn er zehn Mal ihr neues Familienoberhaupt war, sie würde ihn
umbringen und ihrem Lord seinen Kopf auf einem silbernen Tablett
darbieten.
Vollkommen ungerührt schaute der junge Mann zu ihr auf.
Ihre Attacke schien den Phönix zumindest soweit geweckt zu haben, dass
jener sie ebenfalls aus kalten goldenen Augen musterte.
„Trotz der Tatsache, dass du es warst, die Schuld daran ist, dass Sirius
durch den Schleier gefallen ist, habe ich die Traditionen der Familie geehrt
und dir eine zweite Chance geboten. Ich biete dir, wie es die alten Regeln
verlangen, hiermit eine dritte Möglichkeit deine Nützlichkeit für die Familie
unter Beweis zu stellen. Willst du sie nutzen?", stellte Harry James Potter-
Black die Frage bar jeder Emotion.
„Ich werde jede Möglichkeit nutzen, dich an meinen Lord auszuliefern.
Mehr aber nicht!", spie sie ihm entgegen.
Es war das letzte, was sie jemals sagen sollte, denn die Magie erkannte
sie jetzt als Verräterin.
Schwarze Flammen umhüllten ihren Körper, ein spitzer Schrei der Agonie
konnte ihr noch entfleuchen, dann war nur noch ein Häufchen Asche von
ihr übrig.
„Nachdem das jetzt geklärt ist.", erhob sich Harry ungerührt, während
Fawkes sich auf seiner Schulter niederließ. „Würde ich es begrüßen, wenn
wir endlich mit unserem Tag fortfahren. Professor Dumbledore, ich wäre
Ihnen sehr verbunden, wenn Sie Narcissa und Draco ins Manor begleiten
und anschließend zum Grimmauldplatz bringen würden."
Verblüfft, ob jener Emotionslosigkeit konnte der alte Mann nichts weiter als
Nicken.
„Hast du keine Angst vor Verrat?", erkundigte er sich neugierig.
Denn wenn er es sich genau überlegte, dann hatte es Harry heute zwar
geschafft einen Todesesser aus dem Weg zu räumen, Voldemort effektiv
von seiner größten Geldquelle abzuschneiden und sogar einen
potentiellen mächtigen Todesesser von diesem Weg abzubringen, da er
Draco raffiniert mit dessen Liebe zu seiner Mutter geködert hatte,
dennoch konnte er nicht umhin anzumerken, dass die Leute hier in diesem
Raum dermaßen unterschiedlich in ihrem Glauben und ihren
Auffassungen waren, dass er bezweifelte, dass Harry in der Lage war sie
alle zusammenzuhalten.
Jedoch schaffte er es nur ein müdes Lächeln auf das Gesicht des
Gryffindors zu zaubern:
„Sie haben gesehen, was passiert, wenn die Familie meinen Richtlinien
nicht folgt und die Magie Verrat schnuppert. Um Ihre Frage zu
beantworten: Nein, ich fürchte keinen Verrat. Weder von Draco, Narcissa
oder den Tonks. Zudem vertraue ich jedem der hier Anwesenden."
Es war klar, dass er mit dieser Aussage die magischen Kreaturen mit
einschloss.
Damit löste er sich in einem Feuerwirbel auf und hinterließ einen alten
Goblin, der sich in der Tatsache bestätigt sah, dass diese
Testamentseröffnung es tatsächlich in sich gehabt hatte, einen Werwolf,
der nicht umhin kam, über die verschlungenen Wege, die das Schicksal
für den letzten seines menschlichen Rudels gewählt hatte den Kopf zu
schütteln, jedoch froh war, dass er jetzt endlich in dem Phönix sein Glück
gefunden zu haben schien und sechs Menschen, die tief in Gedanken
versunken über den neuen Harry Potter nachdachten...
Uff, fertisch- fix und fertisch!
Das Kapitel hat mich vielleicht Nerven gekostet*grummel* Erst fand ich
den Einstieg nicht und zum Schluss das Ende nicht*noch mehr grummel,
da mit dem Ergebnis überhaupt nicht zufrieden, jedoch keinerlei Geduld
hat das Ganze noch mal zu schreiben*
Hat es denn wenigstens EINER bis hierher geschafft??*verzweifelt schau*
cu next??
kessM^__^
Kapitel 10
Hey Leuts!
Vielen lieben Danke Ihr Lieben fuer Eure vielen aufmunternden
Kommentare zum letzten Kapitel- hab ich gebraucht, da mir das Kapitel
ganz schoen an den Nerven gezerrt hat^^"(dank Euch bin ich jetzt
erleichtert- Ihr habt es ja gemocht^___^)
Fuer alle, die auf die Fortsetzung von „Der Tod steht Dir gut" warten-
der Schreibblock ist hartnaeckig. Aber ich verspreche, spaetestens wenn
ich mit „Phoenixtraenen" fertig bin, setz ich mich an meinen Laptop und
ruehr mich erst wieder von der Stelle, wenn ich das naechste Kapitel zu
„DTsDg" auf Papier habe- Ehrenwort^.^
Ganz dicken Knuddler an:
AngelHB(bin erleichtert, dass ich wenigstens etwas von dem Bild vermitteln konnte das mir vorschwebte, wenn Dir die Szene so gut gefallen hat^^), Jemma*noch ma knuddln tut*^__^, Chiron(danke noch mal fuer die Hinweise^^"), Engel333(bis jetzt hat jeder, der mir zum vorangegangenen Kapitel n Kommi dagelassen hat, ne ENS zum Neuen bekommen^.^), death_devil(wegen bleibender Kariesschaeden wird keine Haftung uebernommen- Bitte wenden Sie sich deshalb an einen Zahnarzt Ihres Vertrauens.^.~), sann und Buchi^__^
Wenn ich das Haus der Blacks vor mir sehe- also Grimmauldplatz- sehe
ich immer eine heruntergekommene alte Stadtvilla, die, wenn sie erst mal
hergerichtet wird, einem komplett die Sprache verschlägt.
Also vergesst, was Ihr diesbezüglich im Film gesehen habt^^°
Gedankliche Verbindung:
#Harry#
##Fawkes##
Kapitel 10
„Harry?", setzte sich Fawkes vorsichtig zu seinem jungen Gefährten aufs
Bett, wo dieser mit dem Rücken an das Kopfende gelehnt saß; die Beine
eng an den Körper gezogen, die Arme drum herum geschlungen und die
Stirn auf den Knien abgelegt.
Als er neben dem Jüngeren saß, legte er einen Arm um dessen Schultern
und zog ihn zu sich.
Seit der Testamentseröffnung waren gerade mal ein paar Minuten
vergangen und von der selbstsicheren Fassade, die die anderen gesehen
hatten, war nichts mehr übrig.
Ohne Gegenwehr ließ sich Harry in Fawkes' warme Umarmung ziehen.
Entfaltete dabei seinen Körper, sodass er jetzt der Länge nach an den
Phönix geschmiegt lag.
„Ist das Leben eigentlich immer so kompliziert?", fragte er den Rotschopf
mit leiser Stimme.
Dieser gluckste leise in sich hinein:
„Wenn es einfach wäre, würde es nach den ersten tausend Jahren
bestimmt langweilig werden..."
Harry holte ein wenig mit der Hand aus, die auf Fawkes' Brustkorb lag:
„Spinner..."
Spielend leicht fing der Phönix die Hand ein, legte sie erneut auf seinen
Oberkörper ab und strich über die Ringe- das Potter- Siegel am
Mittelfinger und das Black- Siegel am Ringfinger- bevor er die Hand
zärtlich drückte.
Er drehte seinen Kopf ein wenig, um dem Jüngeren einen Kuss auf die
Stirn zu drücken:
##Aber jetzt bist du nicht mehr allein...##
Harry streckte sich und verstrickte den Älteren in einen dankbaren Kuss,
in den er all seine Gefühle legte...
Die Tage vergingen schnell und ehe es sich Remus Lupin versah war der
Samstag bereits heran.
Auf Albus' Bitte hin hatte er Narcissa und Draco in den Grimmauldplatz
begleitet. Den beiden war klar, dass es sich um ihn so etwas wie ein
Wächter ohne Hellebarde handelte. Aber sie nahmen es widerspruchslos
hin.
In den vergangenen Tagen hatte er beobachten können, wie Draco sich
häufig in die Bibliothek zurückzog. Sich dort in eine der Fensternischen
setzte und während er draußen den sommerlichen Garten beobachtete,
grübelte.
Remus zweifelte nicht, dass er versuchte den Harry Potter, den er die
letzten fünf Jahre gekannt hatte, mit dem in Einklang zu bringen, den er in
Gringotts erlebt hatte.
Häufig konnte er Mutter und Sohn tief im Gespräch verwickelt sehen.
Ohne jeden Zweifel versuchten sie jetzt den besten Kurs zu finden.
Denn Sirius' Testament hatte ihrer aller Leben auf den Kopf gestellt.
Am meisten jedoch Harrys.
Er konnte immer noch nicht so ganz glauben, was ihm seine Augen
versucht haben in Gringotts mitzuteilen: Harry gebunden an einen Phönix.
Und dann nicht irgendein Phönix!
Nein, es musste Fawkes sein.
Fawkes, eines der ältesten Wesen auf diesem verdammten Erdenrund.
Allerdings hatte er auch die Fürsorge und Hingabe gesehen, mit der die
Beiden aufeinander eingingen.
Leise lachte er in sich hinein, als er daran zurückdachte, in was für ein
knochenloses Bündel sich der Phönix verwandelt hatte, sobald Harry ihm
durchs Gefieder gestrichen hatte.
Oh ja, Fawkes und Harry taten einander gut.
Und Remus konnte beruhigt sein, dass sich sein menschliches Junges in
Händen befand, die sich gut um ihn kümmerten.
Allerdings bezweifelte er irgendwie, dass es selbst Fawkes schaffte, den
Gryffindor aus allen Schwierigkeiten herauszuhalten. Albus konnte sich
also getrost auf ein Schuljahr einstellen, in dem mal wieder alles drunter
und drüber gehen würde.
Harry apparierte mit Gimlin, dem Zwerg, der als Hauptarchitekt die
Umbauarbeiten im Grimauldplatz leiten würde, an der Seite und Fawkes
auf der Schulter direkt in die Eingangshalle des alten Anwesens.
Das erste was er tat, er rief nach Kreacher.
Als der verräterische Hauself vor ihm stand, ging er in die Hocke, so dass
er mit der kleinen, erbarmungswürdigen Kreatur auf einer Höhe war.
Da der Elf ihm nicht in die Augen schaute, sondern den versifften Teppich
um einiges interessanter fand, legte Harry dem Hauselfen einen Finger
unters Kinn und zwang ihn so zu ihm aufzuschauen.
Als die triefenden Augen des Elfen die seinen fanden, weiteten sich die
des Elfen nochmals.
Die alte Kreatur hatte das Zeichen des Phönix an dem jungen Mann
entdeckt- und den passenden Phönix gleich mit dazu.
Kurz neigte er respektvoll den Oberkörper um den Gefährten und den
Phönix selbst, im alterwürdigen Hause der Blacks willkommen zu heißen.
„Kreacher, was ist es, was du dir am meisten wünscht?", hörte er den
jungen Gefährten fragen.
Hoffnungsvoll schaute die kleine Kreatur auf.
Durfte er wirklich hoffen?
Würde der neue Herr der Blacks seinem Wunsch nachkommen?
Er konnte kein Fehl in den tief grüngoldenen Augen ausmachen.
Also fasste er sich ein Herz und wisperte mit einer tiefen Verbeugung:
„Herr, wenn Ihr mich köpfen und damit meinem Dasein ein Ende bereiten
würdet, wäre ich Euch zutiefst dankbar."
Er hörte Stoff rascheln und schloss daraus, dass sich das junge Familien-
Oberhaupt aufgerichtet hatte.
„Erhebe dich.", forderte ihn der Gefährte des Phönix' leise auf.
Er hatte sich kaum aufgerichtet, da sah er gerade noch den Stahl
aufblitzen und dann... nichts mehr.
Aufkeuchend schlug Hermione die Hand vor den Mund.
Der Direktor hatte sie und Ron hierher gebracht, damit sie Harry sehen
und vielleicht sogar zum sprechen bewegen konnten.
Denn so wie es schien, schwieg sich Harry auch weiterhin über seinen
Verbleib der letzten drei Wochen aus.
Gezwungener Maßen hatten sie zusammen mit Remus, Narcissa und
Draco im unteren Salon bei Tee gesessen und auf Harry gewartet.
Als sie ihn nach Kreacher rufen hörten, begaben sie sich zur Tür, wo sie
gerade noch erkennen konnten, wie Harry- war das überhaupt Harry?-
sich erhob und dann in einer fließenden Bewegung scheinbar aus der Luft
heraus mit der einen Hand ein Schwert ergriff, es mit der anderen Hand
aus der Scheide zog und im selben Bewegungsablauf der respektvoll
vorgetragenen Bitte des verräterischen Elfs nachkam.
Die feinen Roben, die Harry trug, hatten sich gerade beruhigt, da erst fiel
die kleine Kreatur zu Boden. Der Kopf rollte einige Meter weiter, ehe auch
er zur Ruhe kam.
Erst da erhob sich Harry aus seiner Position- der Phönix war während des
gesamten Manövers nicht einmal aus dem Gleichgewicht gekommen.
Wandte sich mit dem tropfenden Schwert ruhig der keifenden Mrs. Black
zu.
„Mrs. Black, sowenig es Ihnen auch gefallen mag, aber Sirius hat mich-
ein dreckiges Halbblut- zum neuen Familienoberhaupt ernannt. Und wenn
Sie nicht bald Ihren verdammten Mund halten, sehe ich mich gezwungen,
dieses Bild zu zerstören."
Es schien, als hätte dieser Satz tatsächlich den gewünschten Effekt.
Leider hielt er nur wenige Sekunden, da holte sie bereits Luft, um weiter
zu schimpfen.
Harry, der inzwischen den Samtvorhang genommen hatte und damit das
Schwert, welches verdammt kostbar aussah, selbst von ihrer Position aus,
vom Blut säuberte, meinte leichthin zu dem Phönix auf seiner Schulter:
„Fawkes, ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich würde diesem Weib
entweder mit der Klinge oder dem Feuer den Garaus machen. Was meinst
du?"
Der Feuervogel legte für einen kurzen Moment den Kopf schief, dann
tschirpte er eine kleine gehässige Tonfolge. Sie hatte gar nicht gewusst,
das Phönixe auch zu solchen Tönen in der Lage waren.
Leise lachte Harry in sich hinein:
„Du hast recht Fawkes: Sie ist so stolz eine Hexe zu sein, dann soll sie
auch wie eine sterben- durchs Feuer."
Mrs. Black blieb bei diesen immer noch ruhig vorgetragenen Satz doch
tatsächlich ihre Tirade im Hals stecken und voll morbider Faszination
beobachtete sie, wie auch der Rest der Anwesenden, wie der junge Mann
mit einer schwungvollen Bewegung das inzwischen gesäuberte Schwert
erneut in seine Scheide steckte und es daraufhin wieder verschwand.
Kaum hatte es sich vor aller Augen in Luft aufgelöst, hob Harry eine Hand.
Hielt sie so, dass die Flammen, welche in ihr tanzten, sein Gesicht
erleuchteten.
Und bevor irgendjemand etwas sagen konnte, hielt er sie an den
Bilderrahmen. Sofort griffen die rotgoldenen Flammen nach dem
trockenem Holz; lechzten ihre Zünglein die Maserung entlang und stillten
ihren Hunger nur zu gern an der mit Ölfarben vollgesogenen Leinwand.
Das schrille Kreischen blieb den Anwesenden noch einige Minuten im
Ohr, ehe es entgültig erstarb und nichts weiter als ein kleiner Aschehaufen
übrig blieb.
Erstaunlicherweise hatten die Flammen weder die Wand dahinter
beschädigt, noch waren sie auf den Samtvorhang oder den Teppich
übergesprungen. Sie hatten lediglich das Bild zerstört und waren dann
eingeschlafen.
##Gut gemacht.##, lobte Fawkes seinen jungen Gefährten. ##Du wirst
immer besser darin, die Flammen zu beherrschen.##
#Kein Wunder,#, kam es trocken zurück. #Du bist ja auch der Meister des
Feuers.#
Fawkes zwackte ihm daraufhin neckisch ins Ohr, ehe er ein amüsiertes
Trällern hören ließ.
##Wir haben übrigens Publikum.##
Augenrollend wandte sich Harry endlich ihrer Audienz zu.
Er erkannte Hermione, die immer noch ihre Hand vor dem Mund hatte und
ihn aus weit aufgerissenen Augen musterte.
Ron, dem die Kinnlade fast bis zum Brustkorb hing.
Narcissa und Draco, die kurz ihren Oberkörper ein wenig neigten, um ihn
willkommen zu heißen, aber ansonsten dem Schauspiel keinen zweiten
Gedanken widmeten.
Remus, der in sich hineinlächelnd ebenfalls zum Gruß kurz nickte.
Und schließlich Albus Dumbledore, dessen geweiteten Augen erkennen
ließen, dass ihn das eben Geschehene eiskalt erwischt hatte.
„Harry?", erwachte Albus endlich aus seiner Starre. „Was... war das?"
Der Gryffindor zuckte mit der Schulter, die nicht von Fawkes in Beschlag
genommen worden war und meinte dann:
„Kreacher hat von Anfang an klar gemacht, dass es ihm unangenehm ist,
unter einem, seiner Meinung nach „Familienverräter" zu dienen, was ja
schlussendlich zu der Tragödie im Ministerium geführt hat.
Um eine Wiederholung zu vermeiden, habe ich ihn gefragt, was sein
größter Wunsch ist und bin dem nachgekommen.
Was Mrs. Black angeht... sie hat meiner Meinung nach nichts anderes
verdient. Zudem hätten die Zwerge sich ganz schön anstrengen müssen,
sie runter zu bekommen. Also habe ich das übernommen.", hob der
Schwarzhaarige erneut unbekümmert eine Schulter.
„Boah...", kam es andächtig von Ron. „Das war... total... cool. Ich mein, die
Nummer mit dem Schwert und dann das Feuer... total cool."
Lächelnd wandte sich Harry seinen Freunden zu.
Hermione wirkte zwar noch ein wenig blass und ignorierte es da
hinzuschauen, wo Kreachers lebloser Körper lag und Ron war einfach nur
voll ehrfürchtigen Staunens.
Mit ein paar langen Schritten war er bei ihnen und hatte sie umarmt.
„Wie geht es euch? Seid ihr in Ordnung?", erkundigte er sich besorgt,
nachdem er sich wieder von ihnen gelöst hatte.
„Jepp,", schlug ihm Ron kumpelhaft auf die freie Schulter. „Keine
bleibenden Schäden. Alle gesund und munter."
Die Erleichterung war Harry buchstäblich im Gesicht abzulesen.
##Wenn es nicht so gewesen wäre, hätte ich dir bescheid gesagt.##, kam
der liebevolle Vorwurf von Fawkes.
#Ich weiß, es ist nur...#, wand sich Harry beschämt.
##... es ist schon was anderes es aus ihrem Mund zu hören und sie auch
unversehrt zu sehen- mmh?##
Eine Welle der Erleichterung, da er es seinem jungen Gefährten nicht
weiter übel nahm, schwappte zu ihm rüber. Erneut zwackte er dem
Schwarzhaarigen liebevoll ins Ohr.
„Und was ist mit dir?", hörte er die besorgte Frage Miones. „Wie geht es
dir? Wo hast du gesteckt? Und was ist das für ein Material?", deutete sie
auf seine Robe.
Lachend hob Harry abwehrend seine Hände. Er kannte die Eigenschaft
seiner Freundin: je aufgeregter sie war, um so mehr Fragen sprudelten
aus ihr heraus. Selbst die unwichtigsten.
„Mir geht es ausgezeichnet.", zwinkerte er ihr zu. „Wo ich zur Zeit
untergekommen bin, kann ich nicht sagen. Lediglich das es sicher ist."
Er schüttelte den Kopf und unterband damit jeden weiteren Protest von
seinen Freunden: „Nein, selbst wenn ich euch mit meinem Leben vertraue,
aber ich kann euch nicht sagen, wo ich zur Zeit lebe. Und ich kann euch
beruhigen, denn niemand wird diese Information aus mir heraus
bekommen."
Geschlagen nickten die beiden Gryffindor.
Sie hatten verstanden, dass der Schwarzhaarige diesbezüglich wie das
sprichwörtliche Grab schweigen würde.
„Und was das Material angeht: es ist Acromantula- Seide."
„Acromantula...?", stotterte Ron bleich.
Mit einem leichten spöttischen Blitzen in den Augen nickte Harry:
„Es ist ja nicht so, dass ich persönlich zu den Riesenspinnen gehe..."
Das Schaudern Rons ließ ihn in ein herzhaftes Lachen ausbrechen.
Erstaunt blickten seine beiden Freunde ihn an.
War das wirklich noch der verzweifelte Harry, der Bellatrix hinterher
gejachtet war um Sirius' Tod zu rächen?
„Gut, genug Smalltalk.", fing sich Harry wieder. „Mione, Ron, bitte seit mir
nicht böse, aber ich muss euch bitten, das Haus zu verlassen."
„WAS?", kam es von Ron. „Vertraust du uns etwa nicht?"
Der Schwarzhaarige seufzte auf:
„Doch, aber das hier ist der Familiensitz der Blacks. Und ich habe vor ihn
in einen sicheren Hafen für die Familie zu verwandeln. Das heißt: je
weniger von ihm wissen, desto besser. Wenn ich also bitten dürfte?",
nickte er Richtung Kamin.
Sprachlos ließen sich seine beiden Freunde von ihm zurück in den Salon
bugsieren.
Erst kurz vorher fand Ron seine Sprache wieder:
„Und was ist mit dem Frettchen? Traust du ihm etwa mehr als uns?"
„Ron,", seufzte Harry geschafft auf. „Draco gehört zu der Familie, die ich
zu schützen suche. Es macht also wenig Sinn ihn aus der Zeremonie
herauszuhalten wenn er hier lebt- oder?"
„Ja... aber..."
„Kein Aber, Ron.", schob Harry seinen besten Freund vor den Kamin. „Du
und Mione kehrt jetzt in den Fuchsbau zurück. Und sobald ich hier alles
erledigt habe, komme ich ebenfalls- in Ordnung?
Wenn es euch beruhigt, sobald Professor Dumbledore den Fidelius an
mich abgetreten hat und er das Haus verlässt, wird auch er nicht mehr
wissen, wo es zu finden ist. Soll heißen, dass ich selbst Professor
Dumbledore den Zutritt hierher versage."
Er ließ seinen Freunden keine Zeit zur Antwort, sondern schmiss etwas
Flohpulver in die Flammen, schubste seine beiden Freunde hinein und rief
klar und deutlich: „Fuchsbau."
„Das war aber nicht nett, Harry.", tadelte der Direktor ihn sanft.
Wieder zuckte der Angesprochene mit einer Schulter:
„Hätte ich es nicht getan, hätten die Beiden versucht mich in einer
ellenlangen Diskussion umzustimmen. Diese Zeit habe ich einfach nicht.
Vor allem, weil ich mir in der Beziehung von niemanden reinreden lasse."
##Auch nicht von mir?##, fragte Fawkes amüsiert.
Harry konnte sich gerade noch davon abhalten mit den Augen zu rollen.
Stattdessen hob er eine Hand und kraulte dem Phönix kurz unterm Kinn.
#Du bist die Ausnahme von der Regel.#
Der Phönix quittierte diese Aussage mit einem belustigten Trillern.
Wortlos hatte der Direktor den Austausch zwischen Mensch und Phönix
verfolgt, ehe er fragte:
„Hältst du es tatsächlich für so klug, wenn ich keinen Zutritt mehr hierher
bekomme?"
„Professor, das hat herzlich wenig mit Klugheit zu tun als vielmehr mit der
Tatsache, dass ich, was die Sicherheit meiner Familie betrifft, herzlich
wenigen traue. Und wie ich vorhin gesagt habe, je weniger von dem Haus
wissen, um so geringer ist die Chance eines Verrates."
„Was ist mit Remus?", versuchte der Direktor seinen Schüler noch
umzustimmen.
Lächelnd schüttelte Harry den Kopf:
„Tut mir leid, aber ich weiß das Remus mich zu seinem Pack zählt. Da
wäre es ja wohl mehr als unhöflich von mir, wenn ich ihn auf die Straße
setze- oder?"
Geschlagen nickte der alte Mann.
Gegen diese Argumente kam er nicht an. Vor allem weil er wusste, dass
sie der Wahrheit entsprachen.
Ruhig beobachteten Narcissa, Draco, Remus und Gimlin wie Albus und
Harry mit einem komplizierten Spruch den Geheimniswahrer für das
Anwesen wechselten.
Als sie den Spruch mit einer synchronen Bewegung ihrer Zauberstäbe
beendet hatten, neigten sie respektvoll die Köpfe voreinander, ehe Harry
seinen Direktor zum Kamin begleitete:
„Professor, wie Ihnen sicherlich schon aufgefallen ist, weicht mir Fawkes
nicht mehr von der Seite." Auf das zögerliche Nicken hin, fuhr er fort:
„Und ich bezweifle, dass mir der Sturkopf während der Schulzeit von der
Seite weicht."
##Verdammt richtig! Bei deinem Geschick in irgendwelche dubiosen
Geschichten verwickelt zu werden?##, plusterte der Phönix sich auf.
Eher würde die Hölle zufrieren, als das er seinen Gefährten allein nach
Hogwarts zurückkehren ließ.
Die amüsierte Dankbarkeit, die er von seinem jüngeren Gegenpart spürte,
ließ ihn wieder ruhiger werden.
„Da es aber bereits mit fünf Jungen mitunter recht eng in dem Schlafraum
zugeht, möchte ich Sie bitten, Fawkes und mir ein eigenes Quartier zu
zuweisen."
Die Augen des Professors wanderten von Harry zu Fawkes:
„Wie hoch stehen die Chancen, dass ich dich dazu überreden kann,
während der Schulzeit in mein Büro zurückzukehren?"
Wäre ein Phönix in der Lage gewesen, eine Augenbraue hochzuziehen,
Fawkes hätte es getan.
Sein Blick schien jedoch für sich gesprochen zu haben, denn der alte
Mann seufzte lediglich einmal geschlagen auf, nickte und sprach dann mit
klarer Stimme: „Fuchsbau.", bevor auch er von den grünen Flammen
verschluckt wurde.
Und Fawkes hätte es fast von der Schulter seines Gefährten gefegt. Hatte
dieser es doch tatsächlich geschafft, ihnen für das kommende Schuljahr
ein wenig Privatsphäre zu verschaffen.
Kaum hatte der Direktor den Salon verlassen und Fawkes davor bewahrt
Bekanntschaft mit dem Boden zu machen, drehte sich Harry zu den noch
Anwesenden um:
„Was haltet ihr davon, wenn wir endlich die Tour durchs Haus anfangen?
Jeder Verbesserungsvorschlag ist willkommen und Meister Gimlin wird
dann später sehen, was machbar ist."
Das wars an dieser Stelle mal wieder von mir^^"
cu next?
kessM^___^
Kapitel 11
Hey Leuts^__^
Das naechste Kapitel ist fertig, wie Ihr unschwer erkennen koennt^^"
Ein Dankeschoen an dieser Stelle an:
AngelHB(*g*solange Dich Konzerte dazu bringen noch zu solch nachtschlafender Stunde Reviews dazulassen, kannst du von mir aus ruhig oefter ins Konzert gehen^.~ Warum sich Fawkes nicht zeigt??- nun, einer der Gruende ist, dass die Menschen nicht wissen, dass die magischen Kreaturen noch eine zweite- menschliche- Gestalt haben. Und das wird auch vorerst so bleiben^.^), Zi-chan(Danke*blush*-leider hab ich die Idee zu diesem Pairring aus ner englischen FF "geklaut"- das drumherum ist allerdings von mir^^"), Jemma(*anflausch*auf Hogwarts wirst Du Dich wohl noch ne Weile gedulden muessen^^"), merclar(Danke^__^), Buchi, Chiron(*gg*wenn Du das schon magst, dann warte mal aufs naechste Kapitel*smirk, da sie weiss, was drin vorkommt*^.~), Engel333, yukino_chan
Gedankliche Verbindung:
#Harry#
##Fawkes##
Und jetzt viel Spass
bei
Kapitel 11
Die Gruppe war schon eine Weile in dem großzügig angelegten Anwesen
unterwegs und jeder hatte hier und dort Vorschläge zu Verbesserungen
abgegeben- wobei Narcissa und Draco mehr als nur erstaunt darüber
waren, dass der Gryffindor auch ihre Ideen mit einband und sogar mit
ihnen darüber diskutierte ohne ihnen in irgendeiner Form, sei es nun
durch Ton oder Körpersprache, zu verstehen gab, dass er sie nur
aufgrund des Testamentes duldete- als Fawkes mit einem verunglückten
Trillern von Harrys Schulter segelte und schließlich in seiner
Menschenform auf dem Boden landete.
Das überraschte Aufkeuchen der Malfoys ignorierend, hockte sich Harry
seinem Gefährten besorgt gegenüber.
Die Hand an der Schläfe, sowie das schmerzverzerrte Gesicht des Älteren
sagten mehr als deutlich, dass ihm der Kopf zu schaffen machte.
„Fawkes?", wagte er es dem Rotschopf vorsichtig über den Oberarm zu
streichen. Jener reagierte damit, dass er sich nach vorn in Harrys Arme
fallen ließ, so dass er jetzt mit der Stirn an die Schulter des
Schwarzhaarigen lehnte.
##Je näher... wir dem Dachboden kommen... desto schlimmer... werden...
die Kopfschmerzen...##, keuchte der Phönix.
#Hast du die vorher auch schon gehabt?#, erkundigte sich der Gryffindor.
##Wenn überhaupt... habe ich mich lediglich... im... Erdgeschoss
aufgehalten... dort verspürte... ich zwar immer ein gewisses...
Unwohlsein... aber nichts, was mich... alarmiert hätte...##
Harry verstärkte seine Umarmung um den Älteren.
Er wusste, dass Phönixe körperlich reagierten, wenn sie spürten, dass
irgendwo in ihrer Nähe Magie massiv missbraucht wurde-
beziehungsweise worden war.
Und er wollte gar nicht so genau wissen, was die vorangegangenen
Generationen der Blacks angestellt hatten, dass sein Phönix jetzt so stark
darauf reagierte. Leider ließ sich das nicht vermeiden, wenn er die
Ursache für Fawkes' Kopfschmerzen aus dem Weg räumen wollte.
Seufzend hauchte er einen Kuss auf den roten Schopf und suchte dann
Augenkontakt zu Narcissa.
„Cissa, weißt du, wo sich der Zugang zum Dachboden befindet?",
erkundigte sich der Schwarzhaarige mit erzwungener Ruhe.
Dracos Mutter sah sich lediglich in der Lage zu nicken, da ihr der Schock
über das Bild, welches sich ihr bot vorerst die Stimme geraubt hatte.
#Kannst du aufstehen?#
##Nur... wenn du mich... stützt...##
Harry reagierte darauf, indem er langsam aufstand und dabei dem Phönix
ebenso langsam half auf die Beine zu kommen.
Kaum standen sie, konnten die Anwesenden sehen, dass sich der
Rothaarige schwer auf Harry stützte.
Mit einem kurzen Nicken bedeutete Harry Narcissa den Weg zu weisen.
Je näher sie dem höchsten Stockwerk kamen und somit auch dem
Eingang zum Dachboden, um so mehr musste sich Fawkes auf seinen
Gefährten stützen. Die Kopfschmerzen waren inzwischen so drückend,
dass sie ihn zwangen die Augen zu schließen.
Remus hatte sich in der Zwischenzeit auf die andere Seite des Phönix'
gestellt, damit er im Notfall schnell zugreifen konnte.
Nach einer Weile blieb Narcissa stehen und deutete auf eine schmale
Holztür:
„Hier...", sie schluckte. „hier geht es zum Boden hoch."
##Das... fühlt sich... nicht... richtig... an... weiter...##
Harry hatte Schwierigkeiten seinen Gefährten zu verstehen. Jedoch kam
er der leise vorgetragenen Bitte nach und führte ihn ein paar Schritte an
der Tür vorbei.
##Stop!##
Ruckartig blieb er stehen und hätte es damit fast geschafft, dass Draco in
ihn reinlief.
Vorsichtig lehnte er Fawkes neben dem Fenster an die Wand. Strich ihm
noch einmal über die inzwischen mit einem dünnen Schweißfilm
überzogene Wange und drehte sich dann um, um die gegenüberliegende
Wand in Augenschein zu nehmen.
„Meister Gimlin? Remus? Könnt ihr irgendwas erkennen?", fragte der
Gryffindor die beiden anderen magischen Kreaturen.
Der Werwolf kniff kurz die Augen zusammen und schnüffelte ein wenig,
ehe er kopfschüttelnd meinte:
„Tut mir leid, Harry. Das einzige was ich wahrnehmen kann, ist der Geruch
nach faulen Eiern. Das allerdings so schwach, dass ich dir nicht weiter
helfen kann."
Der Zwerg musterte ebenfalls die Wand vor sich.
Dann den Phönix, der trotz seiner golden getönten Hautfarbe mehr als nur
bleich aussah. Zudem konnte man ihm ansehen, dass er es schaffte sich
nur mit Müh und Not auf den Beinen zu halten.
Also musste hier irgendwas sein.
Denn er schätzte Fawkes nicht so ein, dass jener aus lauter Spaß an der
Freude alle in Aufregung versetzte.
Sein Blick wanderte zum Gefährten des Phönix'.
Im Sonnenlicht sah er an der rechten Hand etwas aufblitzen und ihm
wurde klar, dass es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um einen Raum
oder eine Kammer handeln musste, zu der nur das Familienoberhaupt
Zutritt hatte.
„Harry,", zog er die Aufmerksamkeit des schwarzhaarigen jungen Mannes
auf sich. „legt Eure Hand mit dem Siegelring auf die Wand. Sollte sich
nichts rühren, führt sie ein wenig an ihr entlang, bis Ihr etwas anderes als
den Samtverschlag spürt oder sich eine Tür enthüllt."
Ohne den Vorschlag in Frage zu stellen, kam Harry ihm nach.
Legte seine Hand auf die verblichene und zum Teil zerrissene Samttapete
und führte sie an ihr entlang. Bis er einen spitzen Schmerz in seiner
gesamten Hand spürte. Zischend versuchte er sie von der Wand zu lösen,
welches ihm jedoch erst gelang nachdem er sich an einer scharfen Kante
geschnitten hatte und ein wenig Blut dort kleben blieb.
Er taumelte ein, zwei Schritte zurück.
Konnte jetzt gut die bronzene Tür erkennen, welche sich aus der Wand
herausgebildet hatte.
„Was zum...?", keuchte Harry verblüfft und presste die verletzte Hand an
seinen Oberkörper.
Narcissa trat hervor und löste sanft Harrys blutige Hand aus der
krampfartigen Umklammerung der anderen.
„Als ich jünger war,", erzählte sie leise, während sie die verletzte Hand mit
einem sauberen Taschentuch notdürftig verband. „wurden uns
Geschichten über einen geheimen Raum erzählt, den jedes neue
Oberhaupt der Familie Black nach seiner Ernennung aufzusuchen habe.
Das Wieso, Weshalb und Warum wurde uns nicht erklärt. Lediglich Das."
Misstrauisch beäugte der Schwarzhaarige die Tür.
„Darüber stand weder was im Testament, noch hat Sirius etwas davon
erzählt oder hat der Ring mich in irgendeiner Form darauf aufmerksam
gemacht. Erst durch Fawkes und Meister Gimlin waren wir in der Lage
den Raum zu entdecken..."
„Vertraust du meiner Mutter nicht?", fragte Draco scharf.
Harry musterte den Silberblonden kurz, ehe er seinen Blick wieder auf die
Tür richtete: „Deine Mutter ist die Einzige in dieser Runde, die von klein
auf mit Geschichten über die Black- Familie aufgewachsen ist. Ich wäre
dumm, ihr nicht zu vertrauen." Und wollte einen Schritt vorwärts machen.
Wurde jedoch von seinem Gefährten aufgehalten:
„Wenn du glaubst...", keuchte der Rotschopf leise. „das ich... dich allein da
rein... lasse... hast du dich... aber geschnitten..."
Wie aufs Stichwort tauchten Dahla und Brom zwischen Harry und Fawkes
auf.
„Ihr habt uns gerufen, Herr?", neigten sie ihre Oberkörper vor Fawkes.
Bevor Fawkes jedoch irgendwelche Befehle geben konnte, übernahm
Harry das Sprechen:
„Brom, wie du sicherlich schon gemerkt hast, stimmt hier etwas ganz
gewaltig nicht." Der Eis- Phönix nickte kurz, ließ seinen Herrn aber nicht
aus den Augen. Er selbst verspürte nur ein dumpfes Pochen hinter der
Stirn. Allerdings war er auch noch nicht so alt wie sein König. So wie jener
sich gegen die Wand lehnte, musste ihm das, was hier nicht in Ordnung
war, ganz schön zu schaffen machen.
Er hörte, wie sein junger Herr weitersprach:
„Ich wäre dir sehr verbunden, wenn du bei diesem Dickschädel bleiben
könntest. Sollte er bewusstlos werden, schaff ihn auf der Stelle hier raus!
Hast du mich verstanden?" Brom drehte sich leicht, so dass er sich genau
den stechend grüngoldenen Augen gegenüber sah.
„Selbstverständlich, junger Herr.", nickte er kurz respektvoll, ehe er an die
Seite seiner Majestät eilte.
„Dahla, bitte sei so gut und begleite mich.", bat er die Amazone.
Ohne ein weiteres Wort zu verlieren schritt die dunkelhäutige Frau lautlos
an die Seite ihres jungen Herrn.
Der Schwarzhaarige stellte sich vor seinen Gefährten. Lehnte seine Stirn
gegen die schweißverklebte des Älteren und umfasste das klamme
Gesicht mit seinen Händen. Fawkes, der seine Berührungen spürte,
öffnete unter großen Anstrengungen seine Augen. Somit versank
besorgtes Smaragdgold in schmerzgepeinigtes Gold.
„Wenn du glaubst, dass du nachher einen auf König machen kannst, hast
DU dich aber geschnitten- hörst du?" Harry strich seinem Phönix mit den
Daumen über die bleichen Wangen. „Sobald Brom der Meinung ist, du
hast genug, bringt er dich hier raus. Solltest du auf stur schalten, habe ich
hier genügend Anwesende, die ich befragen kann und du kannst dich
darauf einstellen, die nächsten hundert Jahre allein auf der Couch zu
nächtigen- klar?"
Fawkes schloss geschlagen seine Augen.
Für Harry ein klares Zeichen, dass der Ältere verstanden hatte.
Er drückte dem Rotschopf noch einen Kuss auf die schweißnasse Stirn
und trat dann zurück neben Dahla vor die noch verschlossene Bronzetür.
Ein scherzhaftes Wispern von Fawkes ließ ihn jedoch erneut inne halten:
„Bist du... sicher... dass das nicht... schon unter... eheliche...
Foltermethoden... fällt...?"
Harry wandte sich um und meinte augenzwinkernd:
„Solange es hilft dich Sturkopf unter Kontrolle zu halten, nenne ich es
„eheliche Erziehungsmaßnahmen"."
Der rotgoldene Phönix schnaubte lediglich ein wenig verunglückt:##Und
das... von dir... Grünschnabel...##, schob dann aber noch
hinterher:##Warte... mit dem öffnen... der Tür... bis ich mit Brom... eine
Verbindung hergestellt... habe...##
Der Gryffindor nickte.
Der Phönix, der das: #Ja...# über ihre Verbindung mitbekommen hatte,
streckte seine Hand aus und bat den Kommandanten der Palastwache:
„Brom... bitte gestatte mir... mit deinem... Eis... eine Wand zu...
errichten..."
Ohne zu Zögern reichte der Eisphönix seinem Herren die Hand.
Kaum war die körperliche Verbindung hergestellt, spürte Brom, wie der
uralte Geist des Feuerphönix' nach dem seinem griff und die Kälte und
das Eis über das er gebot, dazu brachte einen Schutz zwischen sich und
der verdorbenen Magie zu errichten. Fast sofort konnte Brom regelrecht
fühlen, wie sich sein Herr etwas entspannte.
Auch Harry konnte spüren, wie sich Fawkes mit Hilfe von Broms Eis ein
wenig entspannte. Jedoch konnte er auch erkennen, dass es nur erkaufte
Zeit war und sein Gefährte nicht lange durchhalten würde.
Schnell hob er seine Hand und legte das Siegel der Blacks in die dafür
vorgesehene Vertiefung in der Tür. Kaum lagen das Siegel und sein
Spiegelbild aufeinander, konnten die Anwesenden hören, wie sich der
Jahrhunderte alte Mechanismus hinter dem Bronze in Bewegung setzte.
Einige Sekunden später hörten sie ein Klacken und die Tür sprang ein
wenig auf. Fast sofort sackte Remus keuchend in sich zusammen, da der
Geruch nach faulen Eiern seine Sinne fast überrannte.
In dem Moment, in dem Remus gegen die Wand taumelte, stand der
Zwerg neben ihm und errichtete einen Schutzschild um sie beide, der den
Großteil der verdorbenen Magie für die übersensiblen Sinne des
Werwolfes draußen hielt.
Selbst Draco und Narcissa kroch es eiskalt den Rücken hinunter.
Sie wussten nicht warum, da sie weder etwas sahen noch rochen oder
sonst wie wahr nahmen.
Fawkes zog Brom zu sich. So stand er jetzt mit dem Rücken an die Wand
gestützt und der Kommandant lehnte mit der Stirn gegen seine Schulter.
„Was... ist... das...?", keuchte der jüngere Phönix entsetzt.
Der Feuerphönix reagierte, in dem er die Wand aus Eis mit seinem
eigenen Feuer verstärkte und den Schutz über sie beide ausbreitete.
Mit Sorge beobachteten Dahla und Harry die Reaktionen der einzelnen
Personen. Kurz stellten sie Augenkontakt her, ehe Harry entschlossen
nickte und Dahla bei der Hand nahm. Sie würden nichts ändern, wenn sie
hier bloß rumstanden und sich um ihre Gefährten sorgten.
Schließlich konnten sie zu ihrem eigenen Unbehagen auch noch das ihrer
Gegenparts spüren.
Energisch zog der Schwarzhaarige die bronzene Tür auf.
Die Anwesenden schluckten leicht. Konnten sie doch nichts als tiefste
Schwärze dahinter ausmachen.
Harry drückte kurz die dunkle Hand, die in der seinigen lag und schritt
dann vorwärts. Hinein in die schwarze Wand.
Achtete jedoch die ganze Zeit darauf, dass er den Hautkontakt zu Dahla
nicht verlor, da er sich sicher war, dass sie sofort hinausgeschmissen oder
gar schlimmeres wurde, sollte sie den Kontakt zu ihm, dem Oberhaupt der
Familie Black verlieren.
Hilflos mussten Narcissa und Draco mit ansehen, wie Fawkes und Brom
eine Weile nachdem Harry und Dahla die Tür durchschritten hatten, zu
Boden gingen.
Jedoch konnten sie den starken Willen erkennen, der in den goldenen
Augen aufblitzte.
Sie waren sich sicher, dass Fawkes das solange durchhalten würde, bis er
sich davon überzeugt hatte, dass die anderen Beiden wohlbehalten wieder
zu ihnen zurückgekehrt waren.
„Cissa...", zog der Feuerphönix die Aufmerksamkeit von Dracos Mutter auf
sich. „... bitte versteh' das... nicht falsch... aber... deine Vorfahren waren...
eine... Bande von... kranken Bastarden..." Während dieses Satzes hatte er
seinen Blick nicht einmal von der Tür abgewandt.
Hilflos zuckte die silberblonde Frau mit den Schultern. Was konnte sie
daraufhin auch schon großartig erwidern? Sie wusste ja, dass es stimmte.
Ein paar Minuten später kamen Harry und Dahla durch die Tür getaumelt.
Der Schwarzhaarige stützte die größere Frau und hinter ihnen schwebte
etwas in Dahlas Umhang gewickelt her.
„Cissa... einen Eimer... schnell...", bat Harry schweratmend und half der
Amazone neben seinem Gefährten auf dem Boden Platz zu nehmen.
Die Angesprochene reagierte schnell und kaum hatte Harry das
Gewünschte in der Hand, übergab sich Dahla.
Harry konnte nichts weiter tun, als ihr die langen Haare aus dem
Gesichtsfeld zu halten und ihr beruhigend über den Rücken zu streichen.
Nachdem Dahla in die Arme ihres Gefährten gesunken war und Narcissa
den Eimer mit einem diskreten Schlenker ihres Zauberstabes wieder hatte
verschwinden lassen, zog auch Harry seinen Phönix zu sich, der sich
ohne jeden weitern Wiederstand mit dem Gesicht in die Halskuhle seines
jüngeren Gefährten kuschelte.
„Meister Gimlin, mit Hilfe von Fawkes' Feuer und Broms Eis haben Dahla
und ich den Raum gesäubert. Bitte sorgt dafür, dass dieser Raum
komplett versiegelt wird...", schüttelte sich der Schwarzhaarige mit einem
Seitenblick auf den Umhang. Der Zwerg nickte schweigend und hob den
Zauber um sich und dem Werwolf auf.
„WAS war denn in dem Raum?", wagte Draco nach ein paar Minuten der
Ruhe zu fragen.
Kurz schien es, als würde die Luft im Korridor gefrieren und Draco fing
schon an seine Neugierde zu verfluchen, als Fawkes mit dunkler Stimme
antwortete:
„...Vor ein paar Jahrhunderten erreichte uns die Nachricht, dass eine
komplette Baumfeen- Kolonie wie vom Erdboden verschluckt schien...
Weder Alte noch Junge, weder Frauen noch Männer habe man
gefunden... Lediglich die Eiche... Es sah aus, als ob sie vollkommen
überrascht worden waren... von Spuren eines Kampfes fehlte Weit und
Breit jede Spur... Einige hatten beim Abendessen gesessen, da in einigen
Häusern bereits die Tische gedeckt gewesen waren... Nicht ein Stuhl war
umgeschmissen worden... Lediglich das heruntergefallene Besteck hatte
etwas Unordnung auf den Tellern verursacht... selbst die Kinderkrippen
waren leer... Die alte Eiche, die der Kolonie als Unterschlupf gedient hatte,
wirkte wie abgestorben..." Der Phönix hob seinen Kopf ein wenig, um dem
jungen Mann ins Gesicht blicken zu können. „Draco, deine Vorfahren
haben diese Kolonie entdeckt, gefangen genommen und an dieses Haus
gebunden, damit die Energie der Baumfeen die berühmten Schutzschilde
der Blacks speisen konnten." Damit kuschelte er sich zurück an seinen
jungen Gefährten.
Der Anblick, wie die kleinen wehrlosen Geschöpfe wie Opfergaben jeden
Zentimeter dieses Raumes bedeckten und nur ihre vermergelten
Gesichter aus den Wänden hervorschauten, würde ihn wohl noch eine
Weile verfolgen. Denn sobald Harry und Dahla erkannt hatten, in was sie
da gestolpert waren, hatten sie die Verbindungen zu ihren Gefährten
vollkommen geöffnet, damit diese sehen konnten was Sache war und
ihnen beim Lösen der Banne und beim Säubern des Raumes helfen
konnten.
Erst hatte Harry ein wahres Flammeninferno entfesselt, womit er jeden
einzelnen Bann gelöst hatte. Auf dem Fuße folgte Dahla, die einen
Eissturm hinterher schickte, damit jedes Einzelne der kleinen Geschöpfe
in einem Eiskristall seine ewige Ruhe finden konnte. Dann hatte Harry mit
einem Schwebezauber dafür gesorgt, dass jeder Kristall seinen Weg auf
Dahlas ausgebreiteten Umhang fand.
Danach hatte er noch einmal die Flammen losgeschickt und das Zimmer
von jeglichen negativen Einflüssen gereinigt.
Als das erledigt war, waren er und die Amazone so schnell sie konnten
aus dem Raum geflüchtet.
Voller Grauen blickte der Slytherin auf den unscheinbaren Umhang, der
um seine grausame Fracht gewickelt war, damit ihnen der Anblick erspart
blieb.
Aber auch seine Mutter, Remus und Meister Gimlin konnten ein
Schaudern nicht unterdrücken.
„Fawkes?", versuchte Harry seinen Gefährten aus dem leichten
Dämmerzustand zu lösen, in den dieser gefallen war.
Der Rotschopf reagierte mit einem müden: „Mmh?" und kuschelte sich
enger in die Umarmung den Jüngeren.
„Hast du etwa ein Phönixnetz um das Haus gewebt?"
„Ja..."
„Und warum?"
Phönixnetze waren die stärksten Schutzbanne, die es auf Erden gab.
Nichts und niemand konnte diese „Netze" durchbrechen.
„Fidelius schön und gut... aber mit Voldemort auf den Fersen... Außerdem:
deine Familie ist die meinige und umgekehrt..."
Harry seufzte lediglich geschlagen auf.
Er hatte genau in dem Moment, in dem er jeden einzelnen Bann, die in
diesem Raum ihren Anfang nahmen, vernichtete hatte, gespürt, wie die
Wärme, die er mit seinem Gefährten in Verbindung brachte, sich wie ein
behütender Mantel um dieses Haus legte.
Er beließ es dabei, zumal Fawkes in der Zwischenzeit in seine
Phönixgestalt zurück gewechselt war und sich schlafend auf seinem
Schoß zusammengerollt hatte.
„Brom? Dahla? Wie geht es euch?", erkundigte er sich bei den beiden
Wachen, während er seinem Gefährten durch das rotgoldene Gefieder
strich.
„Da Seine Majestät den Grossteil der mentalen Schilde gehalten hat die
uns geschützt haben, bin ich lediglich noch ein wenig wackelig auf den
Beinen. Aber Dahla ist noch ein wenig...", er brach Schulterzuckend ab.
Stattdessen drückte er einen Kuss auf den dunklen Schopf, der gegen
seine Schulter gelehnt lag.
„Remus? Meister Gimlin? Cissa? Draco?", fuhr Harry mit seiner
Bestandsaufnahme fort.
„Alles klar. Ich werde wohl in nächster Zeit nur einen großen Bogen um
Eier machen.", lächelte Remus ein wenig verunglückt.
Der Zwerg nickte ihm zu und gab verstehen, dass auch bei ihm alles in
Ordnung war. Danach half er Remus zurück auf die Beine.
Die beiden Silberblonden wechselten einen kurzen Blick, ehe Narcissa
meinte: „Wir sind auch in Ordnung." Ein wenig zögerlich fuhr sie fort: „Aber
was ist mit dem Rot- Goldenen?" Sie war ein wenig unsicher, wie sie den
Phönix ansprechen sollte. Schließlich hatte der blau- silberne Phönix ihn
mit „Majestät" angesprochen.
Erneut seufzte Harry auf:
„Der ist vollkommen k.o. Erst die Angelegenheit mit der „verdorbenen"
Magie. Dann hat er mir sein Feuer geliehen, damit ich die Zauber lösen
und den Raum reinigen konnte und dann hat er noch ein Phönixnetz um
dieses Haus gewebt, da er der Meinung ist, dass ihr zur Familie gehört.
Da ihr als Harry Potters Familie auf Voldemorts Prioritätsliste ganz oben
steht, ist ihm der Fidelius nicht ausreichend- der kleine Idiot...", lächelte
Harry liebevoll auf den schlafenden Phönix in seinem Schoß und strich
ihm über den schlanken Kopf.
„Darf er sich denn jetzt, wenn er wieder aufwacht, auf hundert Jahre
Couch einstellen?", fragte Dahla verschmitzt. Auch wenn das nicht
darüber hinwegtäuschen konnte, wie erschöpft sie eigentlich war.
Der Schwarzhaarige schüttelte belustigt den Kopf: „Damit bestrafe ich
mich ja selbst.", schnaubte er.
„Weiß er das denn?", fiel Brom in das Geplänkel mit ein.
Nun funkelten Harrys Augen vergnügt auf:
„Nun... was er nicht weiß, macht ihn nicht heiß- oder?"
Das brachte die anderen Anwesenden zum Lachen und die beklemmende
Stimmung war fast verflogen.
„Ihr sprecht, als wärt Ihr bereits seit Ewigkeiten gebunden.", schmunzelte
der Zwerg.
Der Gryffindor zuckte hilflos mit den Schultern:
„Was soll ich sagen? Äonenlang angestaute Sturheit gegen die äonenlang
angestaute Sehnsucht, seinem Gefährten nahe zu sein- was meint Ihr,
gewinnt da wohl?", zwinkerte er schief lächelnd.
„Ihr Zwei habt euch wirklich Gesucht und Gefunden.", warf Remus ein.
Das Lächeln des Schwarzhaarigen konnte nun mit der Sonne um die
Wette strahlen:
„Um nichts in der Welt würde ich diesen dickköpfigen Federkopf wieder
hergeben.", beugte sich Harry vor und drückte dem rotgoldenen Gefieder
seines Gefährten einen Kuss auf.
„Moment... du bist an einen Phönix gebunden?", fragte Draco fassungslos.
Harry schaute auf und legte den Kopf schief, während er den
Silberblonden ins Auge fasste:
„Jepp. Und ich warne dich: er zählt die Blacks zur Familie. Das heißt aber
für euch, dass zu dieser Familie eine alte Drachen- Lady und ihr
vampirischer Gefährte, sowie Remus als Werwolf gehören. Kommst du
damit klar?"
„Werd' ich wohl müssen.", meinte der Slytherin ein wenig blass um die
Nasenspitze.
Harry schaute zu Narcissa.
Jene neigte kurz den Oberkörper:
„Du hast bereits bei der Testamentseröffnung dafür gesorgt, dass wir
niemanden, den du zu deinem Vertrautenkreis zählst, verraten können.
Dazu gehören auch deine und ihre Geheimnisse."
„Gut,", nickte Harry kurz. „Brom fühlst du dich fit genug, dass du unsere
Gefährten nach Hause und danach die Baumfeen zu ihrem Herrscher
zurück bringen kannst?"
Der Kommandant nickte knapp.
Harry richtete sich langsam auf. Achtete jedoch darauf, dass er Fawkes
nicht aus seinem erholsamen Schlaf riss. Vorsichtig übergab er seinen
Gefährten an Brom, der mit dem anderem Arm seine erschöpfte Gefährtin
stützte.
„Am besten wird es sein, wenn du direkt in unsere Gemächer gehst. Lass
Dahla ein wenig zu sich kommen. Dann kannst du sie auf deinem
Rückweg von den Baumfeen dort abholen. Zudem hat die Heilerin
zunächst beide auf einem Fleck."
Der Eis- Phönix nickte erneut.
Führte aber noch an:
„Es wird Seiner Majestät nicht gefallen, dass Ihr Euch ohne Begleitung
außerhalb der Stadt aufhaltet."
Harry überlegte kurz und rief dann nach Hedwig.
Treue Seele die sie war, ließ sie sich sofort nach seinem Ruf auf seiner
Schulter nieder und zwackte ihm fragend ins Ohr.
Harry hingegen schaute zum Kommandanten der Palastwache.
Jener nickte schicksalsergeben. Wusste er doch, dass das Höchste war,
was er seinem jungen Herren abverlangen konnte. Manchmal nahmen
sich sein jüngerer und älterer Herr nichts an Sturheit.
„Keine Sorge, Brom.", versuchte Harry die Bedenken des Eis- Phönix' zu
zerstreuen. „Sollte Fawkes dich zur Verantwortung ziehen wollen, dann
sag ihm, dass ich es so angeordnet habe. Und da er dich als ergebenen
Diener kennt, wird er wissen, dass dir gar nichts anderes übrig geblieben
ist, als meinen Anweisungen Folge zu leisten.", zwinkerte Harry lachend
und strich Hedwig kurz übers schneeweiße Gefieder.
„Ihr seit ein Albtraum, junger Herr.", schüttelte Brom den Kopf. „Würde
mich gar nicht wundern, wenn es nachher Ihr seit, der die nächsten
hundert Jahre auf dem Sofa übernachtet."
Verblüfft konnte Harry nur noch auf die Stelle starren, wo Brom eben noch
gestanden hatte, dann brach er in schallendes Gelächter aus.
Schweratmend lehnte er sich schließlich wieder mit dem Rücken gegen
die Wand.
Erneut dachte er kurz nach und rief dann vorsichtig: „Dobby?" in den
Raum.
Er war sich nicht sicher ob dieser exzentrische Hauself seinem Ruf folgen
würde.
Aber kaum war der letzte Buchstabe verklungen, stand die kleine Kreatur
vor ihm. Aufgeregt wippte sie auf den Fußballen auf und ab:
„Harry Potter Sir haben nach Dobby gerufen? Wie können Dobby Harry
Potter Sir helfen?"
Harry hatte vergessen wie schrill die Stimme eines aufgekratzten Dobbys
klang. Oder es lag einfach nur an seiner Erschöpfung und dem dumpfen
Pochen hinter seiner Stirn.
Nichtsdestotrotz ging er in die Hocke, so dass er auf gleicher Höhe mit
dem kleinen Energiebündel war:
„Dobby, der Hauself, der sich ansonsten um dieses Anwesen gekümmert
hat, ist heute aus dem Leben geschieden,", an dieser Stelle schnaubte
Remus amüsiert auf. Der Gryffindor ließ sich davon nicht beirren. „Darum
wollte ich dich fragen, ob du es in Erwähnung ziehen könntest, bei
Professor Dumbledore zu kündigen und bei mir anzufangen?"
Eine Weile herrschte Schweigen, dann fragte ein glücklicher kleiner
Hauself noch einmal vorsichtig nach:
„Harry Potter Sir fragen Dobby, ob Dobby für ihn arbeiten möchte?"
Auf sein Nicken hin, hatte er einen überglücklichen kleinen Hauself um
seinen Hals hängen. Mit einem belustigtem Kreischen erhob sich Hedwig
in die Luft und ließ sich auf Remus' Schulter nieder.
„Mit Freuden schwört Dobby großen Harry Potter Sir und seiner Familie
absolute Treue und Verschwiegenheit.", schwor der Elf mit einem für ihn
untypischen Ernst, bevor Harry auch nur einen Einwand erheben konnte.
„Was geschehen ist, ist geschehen.", murmelte er leise, ehe er versuchte
sich zu erheben. Als er sich jedoch von der stützenden Wand lösen wollte,
taumelte er ein wenig.
Sofort war Draco an seiner Seite und stützte ihn.
Remus stand vor ihm und legte ihm eine kühle Hand auf die Stirn:
„Bist du sicher, dass du Fawkes nicht besser selbst nach Haus begleitet
hättest?"
Dankbar lächelte er Draco an, ehe er Remus' Hand abschüttelt und mit
einem gequälten Lächeln meinte:
„Ich habe Ron und Mione versprochen heute noch mit ihnen zu sprechen.
Sie werden mich um einen Kopf kürzer machen, wenn ich heute nicht
mehr dort auftauche. Außerdem wird Molly dem armen Albus die Hölle
heiß machen, da er mich verantwortungsloser Weise allein mit einem
Zwerg und zwei Malfoy in diesem ach so düsterem Haus gelassen hat,
ohne das er oder andere die Möglichkeit besäßen nach meinem
Wohlbefinden zu schauen. Wer weiß schon, was allein die beiden letzt
genannten mit mir wehrlosen armen Gryffindor anstellen- Sorry, ihr zwei.",
nickte er Richtung Narcissa und Draco.
Der Slytherin schnaubte lediglich amüsiert:
„Als ob dein Werwolf mich auch nur eine Schrittlänge an dich heranlassen
würde, wenn er sich sicher wäre, dass ich dir auch nur ein Haar krümmen
wollte. Von Hedwig und einem stinksaurem Phönix ganz zu schweigen."
„Vergiss bitte nicht die Black- Magie, die sofort, wenn du Hand an Harry
legen solltest, eingreifen würde."
„Danke Mutter, das hätte ich ja beinahe vergessen.", schüttelte Draco fast
schon verzweifelt den Kopf.
Leise lachte Harry in sich hinein:
„Schätze, das ist das Aus für unsere „Meinungsverschiedenheiten"?"
„Gryffindor.", rollte Draco mit den Augen.
„Slytherin.", gab Harry nicht minder amüsiert zurück.
Währendessen waren die Anwesenden zurück in die Küche geschritten,
wo auf alle bereits eine Heiße Schokolade a la Dobby, sowie ein
Stärkungstrank für Harry aus Professor Snapes privater Brausammlung
auf sie wartete.
„Ohne jeden Zweifel wird Fawkes mir die Hölle heiß machen, wenn er
wieder in der Lage ist geradeaus zu denken und bemerkt, dass ich mich
vor Erschöpfung kaum noch auf den Beinen halten konnte.", seufzte der
Schwarzhaarige nach einer Weile geschlagen auf und setzte den
Stärkungstrank an die Lippen...
So, und im nächsten Kapitel geht's endlich zum Fuchsbau.
Aber auch dort wartet bereits eine kleine Überraschung auf Harry.
Ihr werdet sie allerdings wohl erst im übernächsten Kapitel entdecken^^°
cu next?
kessM^__^
Kapitel 12
Hey Leuts!
Ein Stueckchen Schokotorte fuer:
Jemma(*ganz breites grinsen im Gesicht hat*Wir werden sehen^.~), Buchi(na, ich glaub nicht, dass den Charas so schnell langweilig wird^.~), Zi-chan(ich glaub, die Couch entwickelt sich in dieser FF noch zum Running Gag^^"), sann, AngelHB*Papiertaschentuch rueberreich*, Imain(ihm blieb gar nichts weiter uebrig^^"- die Kopfschmerzen haben ihn ja komplett zum Boden gefegt... aber zumnindest hat er sich nur in Gegenwart der Blacks zu erkennen gegeben, die koennen ihn wenigstens nicht verraten^.^Asserdem, wer hat was von Sexentzug gesagt?? Es wurde nur das Naechtigen auf der Couch erwaehnt^.~), Chiron, yukino_chan, Ayaschu, Glupit(ich glaube, Draco wird keinen magischen Gefaehrten abbekommen. Um ehrlich zu sein, hab ich fuer ihn gar nichts in der Richtung geplant- warten wirs mal ab^.~ Und jeder, der mir n Kommi zum alten Kapitel da laesst, kann mit ner ENS fuers Neue rechnen^__^)
Gedankliche Verbindung:
#Harry#
##Fawkes##
Kapitel 12
„Harry, mein Junge,", begrüßte Molly ihn mit einer warmen Umarmung,
sobald er aus dem Kamin herausgetreten war. Kaum hatte sie ihn
losgelassen, ließ sich Hedwig auf seiner Schulter nieder.
Der Gryffindor schenkte der Eule einen scheelen Blick:
„Das hast du mit Absicht gemacht."
Hedwig blinzelte ihn lediglich amüsiert aus ihren bersteinfarbenden Augen
an. Ihr Herr hatte recht: lieber einmal hinter ihm herapparriern, als eine der
berühmten flügelbrechenden Umarmungen Mollys über sich ergehen
lassen.
Ohne sich über das Auftauchen der Eule weiter zu wundern, führte die
Weasley- Matriarchin den Schwarzhaarigen ins Wohnzimmer, wo bereits
der Rest der Familie, abzüglich Bill, Charlie und Percy, jedoch Albus und
Mione bei Tee und Kuchen auf ihn warteten.
„Woah...", fing Fred an.
„... dein neuer Look...", führte George weiter.
„... macht ganz schön was her.", beendeten beide breit grinsend.
„Danke, dass er eure Zustimmung findet.", meinte Harry trocken. „Ist ja
nicht so, als ob ich dabei viel mit zu reden gehabt hätte.", murmelte er
während er sich eine der feuerroten Strähnen aus den Augen strich.
„Was...?", schoss Hermione aus ihrem Sessel hoch und stand vor Harry.
Strich ihm das Pony komplett aus der Stirn.
Fassungslos starrte sie auf die glatte Haut, die statt der Narbe von eng
beieinander liegenden fremdartig goldenen Runen verziert wurde.
„W- was ist mit deiner Narbe?", fragte sie voller Staunen.
Erst jetzt fiel auch dem Rest der Anwesenden auf, dass die berühmte
Blitznarbe nicht mehr zu sehen war.
Lächelnd umschloss Harry die Hand seiner Freundin mit der seinigen und
drückte sie kurz:
„Ein Geschenk: Die Verbindung ist zerstört und die Narbe entfernt. Nichts,
was mich jetzt noch an Voldemort bindet."
„A- aber...", stotterte Hermione. „Nicht einmal Professor Dumbledore war
in der Lage die Verbindung zu lösen..."
Erneut drückte Harry ihre Hand:
„Mione, entgegen der allgemeinen Meinung, ist auch ein Albus
Dumbledore nicht allmächtig- Verzeihen Sie bitte.", nickte der
Schwarzhaarige seinem Direktor respektvoll zu.
„Schon gut.", winkte jener schwach ab. „Es ist schön zu hören, dass es
inzwischen noch jemand außer mir erkannt hat.", zwinkerte er seinem
Schüler zu. „Allerdings bin ich schon neugierig: wer hat das zustande
bekommen?"
Harry lächelte geheimnisvoll:
„Sagen wir doch einfach, dass es ein Zusammenwirken verschiedener
Kräfte war."
„Verdammt Harry!", brauste Ron auf. „Egal was man dich heute fragt, du
blockst alles ab. Hast du in den vergangenen drei Wochen verlernt uns zu
vertrauen? War es dir nicht genug, dass wir im Ministerium unser Leben
für dich riskiert haben?"
Mit verschlossener Miene entließ Harry die Hand Miones und trat zwei
Schritte zurück.
„Harry!", versuchte die junge Frau eine Streit zwischen den beiden
vorzubeugen.
Der Schwarzhaarige brachte sie mit einem ausdruckslosen Blick, der
nichts mehr von dem Humor ein paar Minuten zuvor durchscheinen ließ,
zum schweigen.
„Ron, was ihr für mich im Ministerium getan habt, welches Vertrauen ihr in
mich gesetzt habt, als ihr mir ohne zu zögern gefolgt seid, werde ich euch
nie vergessen. Dafür bin ich euch zutiefst dankbar.", neigte Harry seinen
Oberkörper. Sprach jedoch mit unnachgiebiger Stimme weiter, als er sich
wieder aufgerichtet hatte:
„Das mit dem Stammhaus der Blacks habe ich dir ebenfalls schon erklärt.
Es ist für mich keine Frage des Vertrauens als vielmehr eine Frage der
Sicherheit der Familie, für die ich die Verantwortung trage."
Harry hob seine rechte Hand und die Anwesenden konnten nach einem
Augenblinzeln die Siegelringe der Potters und der Blacks ausmachen.
„Wie du siehst, bin ich der Familienvorstand zweier Familien. Von der
einen bin ich der letzte Überlebende und bei der anderen werde ich alles
in meiner Macht stehende tun, damit es nicht irgendwann mal genauso
aussieht. Und dazu gehört leider auch, dass ich meinen besten Freunden
den Zutritt zum Stammsitz verweigere, um die Sicherheit meiner Familie
zu gewährleisten und die Gefahr einer Entdeckung auf ein Minimum zu
reduzieren."
Gut, mit dem Phönixnetz war es sowieso so gut wie unmöglich das Haus
zu erstürmen. Aber seine Familie sollte sich in dem Haus wohlfühlen.
Dazu würde es aber nicht kommen, wenn seine Freunde sich ständig dort
aufhielten, da Ron Draco mit Sicherheit immer wieder herausfordern
würde. Draco würde mit Rücksicht auf Harry versuchen die Sticheleien zu
ignorieren, bis der rothaarige Gryffindor es irgendwann mal zu weit treiben
würde. Das würde mehr zu Spannungen als zur ENTspannung beitragen.
Darauf hatte Harry keine Lust.
Zudem würden die Zwerge eine ganze Weile im Haus rumwerkeln und er
wollte sich nicht vor seinen Freunden rechtfertigen, warum er Narcissa als
Ansprechpartner für die Zwerge auserwählt hatte.
Schließlich würden Narcissa und Draco mehr Zeit als er in dem Haus
verbringen. Da sollte Narcissa die Hauptgewalt über die Neugestaltung
des Hauses haben. Genauso hatte er es auch den beiden Silberblonden
erklärt bevor er sich verabschiedet hatte.
Narcissa hatte es mit einem freudigen Glitzern in den Augen
angenommen und sich sofort in eine lebhafte Diskussion mit Gimlin
gestürzt. Draco hingegen hatte ihm dankbar zugenickt und dann lächelnd
seiner Mutter und dem Zwerg gelauscht.
Die beiden ehemaligen Malfoy hatten ihm heute mehr als einmal gezeigt,
dass sie gewillt waren seine Versuche aus den Blacks wieder eine Familie
zu machen, mit der man zu rechnen hatte, zu unterstützen.
Er machte sich nur ein wenig Sorgen. Wie würden wohl die anderen
Slytherin auf Dracos veränderten Status reagieren? Würde Draco klar
kommen? Oder würden ihm die Schlangen solange zusetzen, bis er aus
den Kerkern flüchten musste?
Nun, das war etwas, worüber er sich den Kopf zerbrechen würde, wenn es
soweit war.
Jetzt galt es erst mal Ron auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen.
„Was meinen Verbleib angeht,", fuhr Harry genauso hart fort. „so werde
ich darüber schweigen solange es nötig ist. Wie ihr sehen könnt, geht es
mir gut: ich bekomme genügend zu essen, passende Kleidung und
Unterstützung. Zudem ist es dort sicherer als Hogwarts selbst, da nicht
einmal Voldemort bei all seinen Recherchen über diesen Ort gestolpert ist
und mächtige Schilde uns von der Außenwelt abschirmen. Diese
Sicherheit werde ich nicht wegen deines verletzten Stolzes aufs Spiel
setzen. Zumal ich nicht der Einzige bin, der dort lebt. Solltet ihr es
wünschen mit mir in Kontakt zu treten, ruft Hedwig. Sie wird mir eure
Briefe zustellen."
Damit wandte er sich um und schritt Richtung Küche zurück zum Kamin.
Zumindest wollte er.
Denn Ginny war die Erste, die es schaffte sich aus ihrer Erstarrung zu
lösen und erwischte ihn gerade noch am Handgelenk bevor er das
Wohnzimmer verlassen konnte.
Bettelnd schaute sie zu ihm auf:
„Bitte entschuldige meinen Bruder. Ich denke der Rest von uns hat
begriffen, was du uns sagen möchtest und wird dein Schweigen, sowie
deine Entscheidungen deine Familie betreffend respektieren. Habe ich
recht?", fragte sie bereits mit einer verzweifelten Note in der Stimme die
Anderen.
Er folgte ihrem Blick und konnte erkennen, dass die Weasleys nickten.
Selbst Albus schien endlich begriffen zu haben, das diesbezüglich nicht
mit ihm zu spaßen war. Denn das immer vorhandene Funkeln in den
himmelblauen Augen war einem nachdenklichen Ausdruck und
verhaltenem Respekt gewichen.
Und auch in Rons Dickschädel schien es durchgedrungen zu sein, dass
Harry ihre gemeinsame Freundschaft zwar nicht vergessen hatte, jedoch
andere Dinge inzwischen genauso wichtig, wenn nicht noch wichtiger
geworden waren.
Verlegen bat er seinen alten Freund um Verzeihung:
„Entschuldige bitte, Harry. Du weißt ja wie ich bin: erst reden, dann
denken.", zuckte der rothaarige Gryffindor betreten mit den Schultern.
„Schon gut.", lächelte Harry entspannt und ließ sich von der jüngsten
Weasley in einen Sessel führen. „Nur solltest du langsam mal daran
arbeiten."
Als Antwort bekam er lediglich ein schiefes Lächeln.
Molly, die Harry eigentlich wegen dem Black- Stammsitz die Leviten lesen
wollte, schließlich würde jetzt niemand mehr in der Lage sein nach ihm zu
sehen falls etwas sein sollte, schwieg nach der Auseinandersetzung
zwischen ihrem Sohn und dem Schwarzhaarigen.
Von diesem Standpunkt aus gesehen, konnte sie die Entscheidung Harrys
gut nachvollziehen. Würde doch auch sie alles in ihrer Macht stehende
tun, um ihre Familie vor allem und jeden zu schützen.
Jedoch kam sie nicht umhin sich über die Veränderungen des Jungen zu
wundern.
Selbstbewusstsein und eine Aura der Autorität lagen wie ein königlicher
Mantel um den Schwarzhaarigen.
Er wirkte um einiges älter als seine beiden gleichaltrigen Freunde.
Dazu sein verändertes Verhalten.
Hatten ihr doch Ron und Hermione von dem erzählt, was sie im Hause der
Blacks hatten beobachten können.
Vor seinem Verschwinden wäre Harry niemals in der Lage gewesen eine
Kreatur, egal wie verabscheuungswürdig sie auch gewesen sein mag,
dermaßen ungerührt in den Tod zu schicken.
Es schien, als wären die Wunden, die Harry seit Jahren mit sich
herumgeschleppt hatte in der Zeit seines Verschwindens geheilt und
hatten einen erwachsenen jungen Mann, der ohne zu zögern das tat, was
er tun musste zurückgelassen. Als wenn die Seele Harrys durch heißes
Feuer geformt und gehärtet worden war.
Dabei fiel ihr jedoch etwas ein:
„Wo steckt eigentlich Fawkes? Mione und Ron haben erzählt, dass er dich
heute morgen begleitet hat?"
„Der hatte noch etwas zu erledigen.", zuckte Harry mit der Schulter.
„Stattdessen hat mich meine Hübsche hier begleitet.", kraulte er die Eule
unterm Schnabel. Jene dankte es ihm, indem sie ihm liebevoll ins Ohr
zwackte.
„Apropos Fawkes,", fing Fred den Ball auf, den seine Mutter ihm
unwissentlich zugespielt hatte. „Wie kommt es, dass er jetzt bei dir ist?"
„Gehört er nicht zu unserem Direktor?", führte George weiter aus.
Bevor Harry antworten konnte, sprach Albus leise in sich hineinglucksend:
„Nun, Fawkes hat mir nie den Bund der Vertrauten angeboten."
Bis auf Harry keuchten alle erstaunt auf. Hatte doch bisher jeder
angenommen, dass der Phönix und Albus auf eben jene Art miteinander
verbunden waren.
„Da Fawkes jedoch nichts dagegen hatte, mir hin und wieder mit diversen
Botenflügen oder anderen kleinen Gefälligkeiten helfend unter die Arme
zu greifen, ist dieser Eindruck entstanden. Weder er noch ich haben
versucht diesen Eindruck zu zerstören...
Aber mir war von vornherein klar, dass Fawkes nicht ewig bei mit bleiben
wird." Die himmelblauen Augen des alten Mannes verschleierten sich
während er sich zurückerinnerte. „Was meint ihr, wie starr vor Schreck ich
war, als ich eines schönen Tages aus dem Unterricht in meine Quartiere
zurückkehrte und einen rotgoldenen Phönix, der mich aus seinen
alterslosen golden Augen ausdruckslos musterte, auf der Lehne meines
Schreibtischstuhls hocken sah.
Mit seinem prächtigen Gefieder und seiner zarten Gestalt schien er nicht
so recht in die schlichten Räume zu passen.
Jedenfalls hat es mich bis zum Schluss jeden Morgen aufs neue erstaunt,
wenn ich ihn auf seiner Stange sitzen sah und er meinen Blick mit leichter
Belustigung erwiderte.
Doch trotz all der Zeit, die er an meiner Seite verbracht hat, hat er mir nie
den Vertrautenbund angeboten. Daher war mir klar, dass er sich früher
oder später von mir verabschieden würde.", lächelte Albus ein wenig
bedauernd.
„Wow!", entfuhr es den Zwillingen gleichzeitig.
„Wie lange hat er Sie denn begeleitet?", fragte Ginny voller Faszination.
„Fast 60 Jahre."
„Wahnsinn!", schaffte es Hermione nach einer Weile herauszubringen.
„Ich habe noch nirgendwo gelesen, dass ein Phönix OHNE den Bund der
Vertrauten solange bei einem Menschen bleibt. Ich meine, es ist bekannt,
dass Phönixe hin und wieder für ein paar Tage die Gesellschaft von
Menschen aufsuchen, jedoch niemals länger ohne den Bund."
Erneut lachte Albus leise:
„Nun, scheint, als hätten Fawkes und Harry sich gesucht und endlich
gefunden. Schließlich neigen beide dazu, sich außerhalb des von der
Gesellschaft gesteckten Rahmens zu bewegen.", zwinkerte er dem
Schwarzhaarigen zu, welcher sich nach dieser Aussage prompt an seinem
Tee verschluckte.
„Harry?", der fast panische Ruf aus der Küche ließ die entspannte
Gesprächsrunde auseinanderbrechen und Harry alarmiert aus seinem
Sessel auffahren.
„Im Wohnzimmer.", gab er Draco die Richtung an.
Der Silberblonde stolperte in seiner Hast fast über die Schwelle in das
Zimmer. Fing sich jedoch noch rechtzeitig.
Mit einer knappen Verbeugung in Richtung Arthur und Molly entschuldigte
der Slytherin sich:
„Bitte verzeihen Sie mein plötzliches Eindringen, aber...", wandte er sich
Harry zu. „... Tonks ist blutüberströmt in der Eingangshalle
zusammengebrochen. Mutter und Remus sind nicht in der Lage die
Blutung zu stoppen."
„Pergament und Feder, bitte.", bat Harry ruhig.
Ohne zu zögern reichten die Zwillinge ihm das Gewünschte.
Während er ein paar kurze Zeilen zu Papier brachte, forderte er Draco auf
die Situation genauer zu schildern.
„Meister Gimlin hatte sich bereits verabschiedet und Mutter und Remus
wollten sich gerade auf den Weg in die Bibliothek machen, um die
Originalbaupläne für das Haus zu finden, da „teilte uns das Haus mit",
dass jemand in die Eingangshalle transportiert worden war.", erklärte der
Silberblonde inzwischen ein wenig ruhiger. „Die Zauberstäbe griffbereit,
machten wir uns auf und entdeckten Tonks, die zusammengekrümmt auf
dem Boden lag... eine Blutlache fing bereits an sich unter ihr zu bilden...
Remus hat sie ins nächste Zimmer gebracht, wo er und Mutter sich daran
gemacht haben, ihr die Auroren- Robe vom Leib zu schälen, damit sie die
Wunde begutachten können..." An dieser Stelle schien Draco noch blasser
zu werden als ohnehin schon. „... ihre gesamte rechte Seite ist
aufgerissen... und Remus meint, dass die Dunkle Magie, die die Wunde
verursacht hat, verhindert, dass man die Wunde säubern und in
irgendeiner Weise schließen kann..."
Harry nickte kurz nach dieser Erklärung und band Hedwig die Nachricht
an die ausgestreckte Kralle.
Nachdem er ihr kurz zugewispert hatte, wohin sie das Pergament bringen
sollte, verschwand sie vor den Augen der erstaunten Weasleys.
„Professor,", erhaschte Harry die Aufmerksamkeit des alten Mannes
während er aufstand. „Das war eigentlich etwas, worüber ich mit Ihnen
unter vier Augen sprechen wollte, aber Voldemort handelt schneller als
angenommen...
Mir wurde zugetragen, dass zwei Tage nach der Testamentseröffnung
jemand mit massiven Druck auf die Goblin versucht hat, sich Zutritt zu den
Malfoy- Verliesen zu erzwingen. Als derjenige erfahren hat, das die
Verwaltung in die Hände des neuen Blackvorstandes gefallen war, hat er
versucht den Goblin weiß zu machen, dass die Familie Black ihm niemals
im Leben einen Wunsch abschlagen würde.
Auch hier biss er auf Granit.
Jetzt greift er jene der Blacks an, die er erreichen kann. Schließlich ist es
nichts ungewöhnliches, wenn sich ein Auror bei der Ausübung seiner
Pflicht verletzt.
Zudem weiß ich aus sicherer Quelle, dass er irgendwann die nächsten
Tage einen massiven Angriff auf Malfoy- Manor plant, da er herausfinden
möchte, warum die Malfoy ihn von „seinem" Geld abgeschnitten haben
und jetzt nicht mehr auf seine Anfragen reagieren.
Ich würde Ihnen also demnach empfehlen, unauffällig Wachen um das
Manor zu postieren, so dass Sie im Fall der Fälle schnell reagieren
können."
„Wie verlässlich sind diese Informationen?", erkundigte sich Albus
skeptisch.
Harry wandte sich um, da er sich mit Draco bereits auf den Weg zur
Küche befand.
„Ich würde für diese Informanten ohne zu zögern meine Hand ins Feuer
legen."
Irgendwas in den smaragdgoldenen Augen sagte Albus, dass es sich
hierbei nicht wieder um eine der Visionen handelte, sondern tatsächlich
auf Spionage- Arbeit gründete.
Wie es schien sogar gründlichere als seine, da Severus nichts dergleichen
bekannt war.
„Professor,", warf Draco ungewöhnlich ernst ein. „Ich kann mir denken,
woher die Informationen stammen. Und ich kann Ihnen versichern, dass
keiner der Informanten irgendetwas tun würde, um Harry zu schaden."
Der Direktor konnte gar nicht anders als erstaunt zu nicken.
Noch erstaunter beobachtete er, wie Draco den Einwand Rons gleich im
Keim erstickte:
„Keine Sorge Weasley, ich habe auch nur durch Zufall davon erfahren.
Und ich bin durch Blut und Treue an mein Schweigen gebunden. Sollte ich
es brechen, sterbe ich." Die silbergrauen Augen bohrten sich in die
verstockten dunkelblauen des jungen Weasley. „Harry hat also nicht dem
„Frettchen" dir gegenüber den Vorrang gegeben."
Damit drehte er sich um und schritt voran zum Kamin.
Harry fasste noch einmal jeden der Anwesenden ins Auge und nachdem
er sich sicher war, dass Ron verstanden hatte, was Draco ihm hatte sagen
wollen, folgte er dem Silberblonden.
Kaum war er aus dem Kamin herausgetreten, legte er dem Slytherin eine
Hand auf die Schulter und drückte sie kurz:
„Danke."
Dann schritt er an seinem sprachlosen Klassenkameraden vorbei und ließ
sich von Narcissa, die im Salon auf sie beide gewartet hatte, zu Tonks
führen.
Dort wartete bereits die Heilerin mit Hedwig auf der Schulter.
„Junger Herr,", neigte sie kurz ihren Kopf. „Ich war bisher in der Lage die
Blutung zeitweilig zu stoppen, so dass sie nicht an Blutverlust stirbt.
Jedoch brauche ich Eure Hilfe, wenn es darum geht das Geflecht der
Dunklen Magie zu brechen, damit wir die Wunde schließen können.
Habt Ihr zufällig den Flakon bei Euch, den Euch meine Herrin überlassen
hat?"
Mit einer sicheren Bewegung griff der Schwarzhaarige an seine Hüfte,
genau dort, wo der Schlitz seiner Robe endete. Löste mit flinken Fingern
die Schnürung des kleinen Samtsäckchens von der Hose, welches vom
fließenden Stoff der Robe verdeckt wurde und übergab der Heilerin das
Gewünschte.
Während die Heilerin sich wieder der jungen Aurorin zuwandte, drehte
sich Harry zu Narcissa um:
„Cissa, hast du eine Möglichkeit mit Andromeda und Ted schnell Kontakt
aufzunehmen?"
„Ja,", nickte die Silberblonde. Ihr besorgter Blick flackerte zwischen Harry
und der blutigen Tonks hin und her. „Ihr Kamin ist ans Flohnetzwerk
angebunden."
„Dann geh bitte zurück in den Salon und richte den beiden aus, dass sie
lediglich das Wichtigste zusammenpacken und dann schnellstmöglichst
hierher kommen sollen. Voldemort hat mit einer Offensive auf die Familien
Black und Malfoy begonnen."
Noch bleicher als ohnehin schon, verließ Narcissa das Zimmer.
Jetzt hieß es für Harry und Remus warten und die Heilerin bei ihrem
Schaffen beobachten.
Jene ließ sich von den beiden Beobachtern nicht nervös machen, sondern
konzentrierte sich vollkommen auf ihre Patientin.
Mit ruhiger Hand ließ sie drei Tropfen der silbernen Flüssigkeit in die
grässliche Wunde fließen. Kaum traf das Einhornblut, welches mit einer
Träne Fawkes vermischt war, auf die Dunkle Magie, konnte die Heilerin
sehen, wie die heilende Magie des Blutes und die Zerstörerische des
Fluches miteinander rangen.
Dieser Kampf ließ die junge Frau unter Schmerzen aufbäumen und um
sich schlagen.
Die Heilerin brauchte nichts sagen, da standen der Werwolf und der junge
Gefährte bereits am Bett und drückten das Menschenkind zurück in die
Matratze. Verhinderten, dass sie sich in ihrer Agonie noch mehr
Verletzungen zufügte.
Ein paar Minuten später ließen die schmerzverzerrten Schreie nach.
Gingen in ein Wimmern über und verstummten schließlich ganz.
Tonks war in eine tiefe Bewusstlosigkeit gefallen.
Die heilende Kraft des Einhornblutes hatte gesiegt.
Der Fluch, der die Wunde verursacht hatte, war gebrochen.
Da jetzt jedoch wieder das Blut des Menschenkindes floss, handelte die
Heilerin schnell. Legte ihre Hände neben den Wundrändern ab und fing
leise an zu singen.
Und mit jeder Note schloss sich die Wunde ein wenig. Bis zum Schluss
nur noch ein dünnes silbernes Narbengeschwulst, welches sich von der
Achsel bis zur Hüfte zog, zurückblieb.
Ihr Werk vollendet, löste sie die Hände von der wieder intakten Haut und
wollte sich erheben. Hatte jedoch die Menge der Magie unterschätzt, die
sie trotz des Einhornblutes hatte einsetzen müssen und geriet ins
schwanken.
Schnell eilte der Werwolf ihr zur Seite und stützte sie, ehe sie vollkommen
das Gleichgewicht verlor und ließ sich von der anderen Kreatur dankbar
zu einem der Stühle bringen.
Harry hingegen rief nach Dobby.
Mit der Hilfe des Hauselfen konnte er die Matratze und das Bettzeug
wechseln ohne Tonks aus ihrem erholsamen Schlaf zu wecken.
Er bat Dobby noch eine Schale lauwarmes Wasser sowie weiche Tücher
vorbeizubringen.
Erst als er das erledigt hatte, lenkten ihn seine Schritte zur Heilerin.
Die Erleichterung klar in sein Gesicht geschrieben, verneigte er sich:
„Habt Dank, dass Ihr meiner Familie Eure Dienste zur Verfügung gestellt
habt. Wenn es irgendetwas gibt, womit ich Euch dienlich sein kann, zögert
nicht und benennt es."
Die Heilerin schüttelte erschöpft ihren Kopf:
„Es gibt nichts, was ich von Euch begehre, junger Herr. Zudem wäre es
mir ohne das Blut, welches mit einer Träne Eures Gefährten vermischt ist,
nicht möglich gewesen, das Menschenkind zu retten. Und,", hier trat ein
spitzbübisches Funkeln in die alten violetten Augen der Heilerin. „Bevor
mich Eure Eule mit Eurer Bitte fand, hatte ich das außerordentliche
Vergnügen den Herren der Phönixe einmal komplett ausgeknockt zu
sehen. Das allein gleicht schon einem Wunder, welches man nicht alle
Tage zu Gesicht bekommt."
Verwirrt richtete sich der Schwarzhaarige auf.
„Oh,", entfuhr es ihm, als bei ihm der Knut fiel. So wie er seinen Phönix
kannte, glich es tatsächlich einem Weltwunder, wenn dieser mal vor
Erschöpfung zusammenbrach. Schließlich war Fawkes für solch „niedere"
Verlangen seines Körpers in der Regel viel zu dickköpfig. „Wie geht es
den beiden?"
„Keine Sorge,", lächelte die Heilerin sanft. „Beide brauchen einfach nur ein
wenig Schlaf um wieder auf die Beine zu kommen. Außerdem hatte ich die
Ehre festzustellen, dass Dahla ein Kind erwartet."
Das wiederum versetzte Harry dermaßen in Staunen, dass er alles an
Etikette vergaß, was ihm seine Lehrer das vergangene Jahr über
eingetrichtert hatten und die Heilerin stattdessen einmal kräftig umarmte.
„Danke. Vielen Dank für alles.", wisperte er ihr ins Ohr.
Das Lächeln der Heilerin vertiefte sich als sie die Umarmung des jungen
Mannes erwiderte. Es war erfrischend zu sehen, dass er sich trotz allem
was ihm bisher wiederfahren war, ein kleines Stückchen seiner Unschuld
bewahren konnte.
Nachdem er sich von ihr gelöst hatte, schaute er fragend zu dem Werwolf
an ihrer Seite.
Jener nickte kurz und bot ihr dann seinen Arm an:
„Mylady,", schlug er einen leichten Ton an. „Es wäre mir eine Ehre, Euch
sicheres Geleit zu Eurer Herde zu geben."
Mit vor Humor funkelnden Augen akzeptierte sie seine Hilfe:
„Und mir wäre es eine Ehre, Eure Hilfe zu akzeptieren.", erwiderte sie im
gleichen verspielten Ton.
Bevor sie jedoch ging, gab sie dem jungen Gefährten den Flakon zurück:
„Bewahrt es sicher und verwendet es klug."
Der schwarzhaarige junge Mann nickte und streckte dann seinen Arm aus.
Hedwig, die erkannte, dass die Heilerin dabei war aufzubrechen, hüpfte
auf den dargebotenen Arm und von da zur Schulter, die ihr ihr junger Herr
anbot.
Kaum hatten Remus und die Heilerin den Raum verlassen, trat Harry noch
mal zu Tonks ans Bett. Die Aurorin jedoch war in einen tiefen,
schmerzfreien Schlaf gefallen.
Beruhigt machte sich Harry daran, den anderen die frohe Nachricht zu
überbringen.
Das wars mal wieder^^
Für alle, die Fawkes schon schmerzlichst vermissen: er kehrt im nächsten
Kapitel ins Geschehen zurück^.^
cu next?
kessM^__^
Kapitel 13
Hey Leuts!
Bitte nicht boes sein, dass ich nicht auf die Kommis eingeh- aber der Tag heute hat mich geschafft und ich wuerde sonst auch erst wieder am MO zum hochladen kommen^^
Fuehlt Euch alle jedoch einmal kraeftig durchgeknuddelt- habe jeden Kommi gelesen und auf der Zunge zergehen lassen^___^
Dieses Kapitel ist TC gewidmet, da sie mich auf die Idee mit Charlie
gebracht hat^__^
Gedankliche Verbindung:
#Harry#
##Fawkes##
Kapitel 13
„Wie geht es ihr?", wurde Harry von einer ängstlichen Andromeda im
Salon empfangen.
Bevor er ihr antwortete, ließ sich der Schwarzhaarige erschöpft in einen
der Sessel fallen.
„Die Wunde ist verheilt. Narcissa und du, ihr könnt gerne zu ihr rein und
sie von dem ganzen Blut säubern. Dobby hat bereits eine Schüssel mit
lauwarmen Wasser neben dem Bett abgestellt."
Er hatte den Satz noch gar nicht richtig beendet, da waren die beiden
Frauen bereits aus dem Raum.
Geschafft schloss Harry seine Augen.
Was für ein Tag!
Und er war immer noch nicht zu Ende, da er zurück zu den Weasleys
musste. Schließlich musste er ihnen die frohe Botschaft von Tonks
Heilung verkünden.
Das aufeinander Klirren von Eiswürfeln war es, das ihn seine Augen
wieder öffnen ließ. Erstaunt blickte er auf die bersteinfarbene Flüssigkeit
die Daumbreit in das Glas vor seiner Nase eingelassen war. Dann zu Ted.
Dieser lächelte ihn etwas schief an:
„Du siehst aus, als könntest du einen guten Schluck vertragen."
Dankbar nahm er das Glas aus der Hand des Älteren und stürzte es auf
ex runter. Genoss das würzige Aroma und das warme Brennen in Hals
und Magen.
Seufzend stellte er sich wieder der Wirklichkeit.
„Ted, Draco", sprach er die anderen Beiden an. Diese schauten ihn
aufmerksam an. „Wie ich bereits vorhin gesagt habe, hat Voldemort im
Moment die Familien Black und Malfoy auf dem Kieker."
Ted wurde noch ein wenig blasser und goss sich einen guten Schluck des
Scotchs ein.
„Dieses Haus ist für euch im Moment der sicherste Ort. Und auch wenn
die Zwerge in ein paar Tagen mit den Renovierungsarbeiten anfangen,
möchte ich euch bitten, vorerst hier zu bleiben.
Sollte Voldemort bis zum Ende der Ferien seine Hetzjagd auf unsere
Familie immer noch nicht beendet haben, werden wir uns etwas anderes
einfallen lassen müssen. Aber im Moment...?", zuckte Harry die Schultern.
Der jüngere und der ältere Mann wechselten kurz einen Blick.
„Keine Sorge, Harry,", schmunzelte Draco. „Ich bin sicher, dass wir für die
nächsten zwei Monate ein Arrangement ausarbeiten können."
„Wenn nötig sogar länger.", versuchte auch Ted die Sorgen ihres
Oberhauptes zu zerstreuen.
Erleichtert, dass auch diese Krise gemeistert schien, erhob sich Harry.
„So gern ich euch noch ein wenig Gesellschaft leisten möchte, aber die
Weasleys wollen mit Sicherheit wissen, wie es um Tonks steht.", meinte er
ein wenig bedauernd während er erneut zum Kamin schritt. „Wenn
irgendetwas ist..."
„...wissen wir, wie wir dich erreichen.", unterbrach Draco ihn mit einem
Nicken zu der weißen Eule auf seiner Schulter.
„Wie geht es ihr?", war das erste, was Harry zum zweiten Mal an diesem
Tag zu hören bekam, nachdem er aus dem Kamin trat. Die Weasleys und
ihre Gäste hatten sich nämlich in die Küche zurückgezogen. Und auf dem
langen robusten Tisch konnte er bereits das Abendessen ausmachen;
welches er nach diesem Tag voller Überraschungen auch bitter nötig
hatte.
Inzwischen war Bill zur Familie gestoßen, der ihn mit einem Nicken und
belustigtem Funkeln in den Augen begrüßte. Nicht in der Lage sich über
die Belustigung Bills weiter den Kopf zu zerbrechen, ließ sich Harry auf
den einzigen freien Stuhl fallen.
„Alles in Ordnung. Tonks ist wieder hergestellt und sollte spätestens
übermorgen wieder in der Lage sein, über alle vorhandenen und
nichtvorhandenen Dinge zu stolpern.", beruhigte der Schwarzhaarige die
Weasleys. Ein erleichtertes Aufatmen schlich sich durch den Raum.
Albus stand auf:
„Gut, ich habe nur noch auf Nachricht von dir über ihr Wohlbefinden
gewartet. Jetzt kann ich den Auroren wenigstens mitteilen, dass sie
Unterschlupf bei dir gefunden hat und dann deine Informationen Malfoy-
Manor betreffend weitergeben."
Der alte Mann nahm sich etwas Floh- Pulver vom Kamin- Rand und bevor
er es in die Flammen warf, meinte er noch zu Harry:
„Ich war übrigens gestern bei den Dursleys und habe ihnen mitgeteilt,
dass sie diese Ferien und wohl auch die nächsten nicht mit dir zu rechnen
brauchen." Damit warf er das Pulver in die Flammen und ließ einen
vollkommen überraschten Harry zurück. Denn die Dursleys waren ehrlich
gesagt die letzten Wochen nicht einmal in seinen Gedanken aufgetaucht
und wenn es nach ihm ginge, würde er es auch den Rest seines Lebens
so halten. Aber es überraschte ihn schon, dass Albus sich die Zeit
genommen hatte, seine Verwandtschaft über seine neuen
Lebensverhältnisse zu informieren.
Schulterzuckend wandte er sich seiner großzügig bemessenen Portion
des leckeren Abendessens zu und strich die Dursley erneut aus seinem
bewussten Denken.
Ruhig und ohne eine Feder zu bewegen, hockte Fawkes auf der Lehne
der Couch im Wohnzimmer der Weasleys und beobachtete seinen
schlafenden Gefährten.
Er selbst war vor knapp zwei Stunden wieder zu sich gekommen. Hatte
aber noch ungefähr eine Stunde gebraucht, seine Gedanken wieder so
klar zu bekommen, dass er geradeaus denken konnte.
Aber als es erst mal soweit gewesen war, hatte er geflucht und war drauf
und dran gewesen, Harry die hundert Jahre Strafversetzung aufs Sofa zu
verpassen.
Dann erinnerte er sich daran, dass Harry seinen Freunden versprochen
hatte, nach der Sache mit dem Haus noch mal bei ihnen lang zu schauen.
Erneut fluchte er herzhaft. Diesmal jedoch über die Dickköpfigkeit seines
jungen Gefährten, die es ihm sogar ermöglichte in dem erschöpften
Zustand in dem er sich befunden haben musste, zum Fuchsbau zu gehen.
Vorsichtig hatte er sich ihren Bund entlanggetastet, jedoch nichts weiter
als einen friedlich schlafenden Gegenpart am anderen Ende vorgefunden.
Nachdem er sich versichert hatte, dass es Brom und Dahla gut ging- an
dieser Stelle hatte Brom ihm mitgeteilt, dass Harry zumindest so
vernünftig gewesen war, Hedwig zu rufen- machte er sich auf zum
Fuchsbau.
Jetzt beobachtete er schon eine Weile seinen auf der Seite
zusammengerollten Gefährten, welcher von den Mondstrahlen, die durch
die Fenster ihren Weg in den ansonsten dunklen Raum fanden, in ein
silbernes Lichtbad getaucht wurde.
Und während er so seinen jungen Gefährten, welcher dermaßen ruhig und
entspannt schlief, beobachtete, den gleichmäßigen Atem des anderen im
Ohr, überkam auch ihn ein Gefühl tiefen Friedens.
Er wusste, dass Harry ihn mit Sicherheit begleitet hätte, wäre da nicht das
Versprechen zu seinen Freunden gewesen. Der Schwarzhaarige konnte
den Beiden aus Sicherheitsgründen sowieso schon so gut wie nichts
sagen- was unter Garantie Ron mehr als nur auf die Palme brachte- da
wollte er ihnen gegenüber nicht auch noch ein gegebenes Wort brechen.
Zudem, wenn er Harry tatsächlich die nächsten hundert Jahre auf die
Couch verbannte, bestrafte er sich ja selbst.
In seine Beobachtungen vertieft, bekam er trotz allem mit, wie jemand
durch die Vordertür stolperte. Dieser jemand stellte sich als der
zweitälteste der Söhne mit seiner Gefährtin heraus. Leise versuchten sie,
ohne gleich das gesamte Haus aufzuwecken, sich bis zu Charlies Zimmer
durchzukämpfen. Der Phönix bemerkte auch, wie sie kurz ins Stocken
gerieten, als sie ihn auf der Sofalehne ausmachen konnten, ignorierte die
Beiden aber, was diese wiederum dazu veranlasste ihren Weg
fortzusetzen.
Und schließlich kehrte erneut Ruhe im Fuchsbau ein.
Wem auch immer sei Dank hatte er Hedwig gleich nach seinem
Erscheinen mit einem leisen Dankeschön nach Hause geschickt.
Darum wechselte Fawkes beruhigt die Gestalt und schlüpfte bei seinem
Gefährten unter die Decke.
Mit einer zärtlichen Geste strich er eine der Ponyfransen aus der Stirn des
Jüngeren. Was diesen veranlasste sich selbst im Schlaf ein wenig in die
Handfläche zu lehnen.
Lächelnd beugte sich Fawkes vor und hauchte seinem Gefährten einen
Kuss auf die Stirn. Von da aus auf die geschlossenen Augenlieder, die
Nasenspitze, den linken und rechten Mundwinkel und dann schließlich die
samtweichen Lippen selbst.
#mmh... Fawkes...#, murmelte Harry verschlafen. Rollte sich jedoch auf
den Rücken, um seinem Gefährten besseren Zugang zu gewähren. Jener
strich mit einer Hand den schlanken Hals des Jüngeren entlang. Zeichnete
das Schlüsselbein nach und wurde schlussendlich vom
Schlafanzugoberteil gestoppt. Das enttäuschte Stöhnen Harrys küsste er
diesem von den Lippen und wisperte dann fast lautlos:
„Falls einer der anderen Bewohner einen nächtlichen Wanderanfall
bekommen sollte, wird er zwar nur dich schlafend auf der Couch
vorfinden, jedoch kann man jeden Ton hören, den wir verursachen."
Dabei wanderte seine Hand unter die Decke und drückte sanft die Beule
unter dem weichen Stoff des Pyjamas.
#Shit! Fawkes!# bäumte sich Harry ihm mit einmal hellwach entgegen, die
Finger fest in seine Oberarme gekrallt, während er krampfhaft versuchte
nicht einen Laut von sich zu geben.
##Ja?##, fragte er neckend zurück und drückt erneut zu.
Beobachte voller Genugtuung, wie Harry ihm erneut entgegenkam.
Sich auf die Unterlippe beißend, damit er nicht laut aufstöhnte.
##Falls sie dich morgen fragen, kannst du immer noch sagen, du hättest
einen Alptraum gehabt##, lachte Fawkes leise in sich hinein, während er
mit seinen Liebkosungen an dieser einen bestimmten Stelle genauso sanft
fortfuhr. Jedoch nicht verstärkte, da er für heute Nacht etwas ganz
anderes im Sinn hatte.
#Bastard...#, schleuderte ihm Harry keuchend entgegen.
##Nein##, verschloss Fawkes dem Untenliegenden knurrend die Lippen
mit einem tiefen Kuss.##Ich will lediglich überprüfen, ob du den Tag
unbeschadet überstanden hast.##
Harry antwortete nicht verbal, sondern schlang seinem Gefährten die
Arme um den Hals und die Beine um die schmalen Hüften. Versuchte den
Abstand zwischen sich und den Phönix soweit wie möglich zu verringern.
Leider verhinderten sein von Ron geliehener Schlafanzug und die Robe
Fawkes' weiteren Hautkontakt.
Frustriert zupfte Harry ein wenig an dem Kragen von Fawkes' Oberteil,
sah sich aber außerstande etwas an diesem Zustand zu ändern, da das
bedeuten würde, dass er sich von seinem Gefährten trennen musste.
Erneut lachte Fawkes ob seiner Ungeduld leise in sich hinein. Löste das
Problem aber, in dem er sie beide in seinen Flammen hüllte und diese den
störenden Stoff ohne weiteres entfernten. Sobald die Flammen jedoch auf
die Haut seines Gefährten stießen, musste er sich erneut runterneigen um
Harry mit einem leidenschaftlichen Kuss daran zu hindern, ihre Gastgeber
zu wecken.
Harry hingegen kümmerte es inzwischen herzlich wenig, ob er die
Weasleys weckte oder nicht. Denn als Fawkes' Feuer auf seine Haut traf,
meinte er vor Erregung verbrennen zu müssen. Dadurch das die Flammen
jeden Zentimeter seiner Haut bedeckten, hatte Harry das Gefühl ganz und
gar von seinem Gefährten umgeben zu sein. Dazu der pralle Stolz des
Phönix', welcher sich jetzt seinen Weg in ihn hineinbahnte.
Lautlos bäumte sich Harry Fawkes entgegen und verpasste dem Phönix,
in dem Versuch jeden Laut zu unterdrücken, tiefe Striemen auf dem
Rücken.
Jener verbiss sich leise grollend in Harrys Schulter.
Bewegte mit Schwung seine Hüften.
Kurz bevor sie von ihren Gefühlen komplett übermannt wurden, konnte
sich Fawkes von der zarten Haut am Hals seines Gefährten lösen.
Legte erneut ihre Lippen aufeinander und verschluckte jeden Laut als er
mit neuer Kraft in den Körper unter sich stieß.
Eisern hielt er den Kopf des Jüngeren zwischen den Händen und die
Lippen Harrys fest zwischen den seinen gefangen, als die Wellen ihres
Orgasmus' sie zu übermannen drohten.
Immer wieder und wieder kehrte Fawkes in seinen Gefährten zurück.
Ignorierte die Finger, welche sich in seinen Oberarmen verkrampft hatten.
Ignorierte das stumme Wimmern, welches ihn über ihre Verbindung
erreichte.
Verstärkte im Gegenteil noch die Flammen, welche sie umhüllten, da er
jetzt wusste welche Reaktion sie bei Harry in dieser Situation hervorriefen,
sowie die Bemühungen mit denen er den Körper seines Gegenparts in
Besitz nahm.
Und endlich, nach vielen kleinen Ewigkeiten wie es Harry schien, spürte er
den heißen Samen Fawkes' in sich fließen und er fühlte, wie sein Körper
darauf reagierte und ihn in den tosenden Ozean ihrer Gefühle ertrinken
ließ.
Danach ließ er sich ohne viel Gegenwehr vom Schlaf in seine dunklen
Tiefen ziehen. Ihr intensives Liebesspiel hatte ihm alles abverlangt, was
ihm nach dem aufregenden Tag noch an Energiereserven zur Verfügung
gestanden hatte.
Kurz bevor er jedoch entgültig in die Dunkelheit abdriftete, spürte er die
zärtlichen Lippen Fawkes auf seiner Stirn. Das leise: ##Ich liebe dich##
des Phönix' konnte er nur noch damit beantworten, sich mit letzter Kraft an
den schweißüberzogenen Oberkörper des Älteren zu kuscheln.
So bekam er auch nicht mehr mit, wie Fawkes mit einem liebevollen
Lächeln und einer kurzen Handbewegung dafür sorgte, dass eines der
Fenster aufging und Harry in Rons Schlafanzug gehüllt wurde, der aus der
Asche heraus wie neu aussah. Danach kam auch Fawkes zur Ruhe.
Einen Arm fest um seinen Gefährten geschlungen.
Am nächsten Morgen erwachte Harry behütend um die fragile Gestalt
seines Phönix' gerollt. Durch ihre Verbindung konnte er ausmachen, dass
dieser noch tief und fest schlief.
Im Halbschlaf legte er eine Hand auf den Rücken des Feuervogels.
Spürte die Wärme und die seidige Glätte der Federn.
Beobachte verschlafen, wie sich seine Hand unter den ruhigen,
gleichmäßigen Atemzügen seines Gefährten hob und senkte.
Nach einer Weile hörte er, wie jemand anfing in der Küche leise zu
summen.
‚Sicherlich Mrs. Weasley, die das Frühstück vorbereitet.', geisterte es
durch sein schlaftrunkenes Hirn.
Jedoch reichte das gemütliche Gewusel in der Küche aus, ihn entgültig in
das Land der Lebenden zurückzuholen.
Vorsichtig pustete er in das rot- goldene Federkleid.
Nach ein, zwei weiteren Versuchen eine leichte Briese zu imitieren, hob
Fawkes verschlafen sein Haupt und blinzelte ihn müde aus seinen
goldenen Seelenspiegeln an.
Harry hingegen löste die Hand vom Rücken seines Gefährten und
dirigierte mit ihrer Hilfe den Kopf des immer noch im Halbschlaf
befindlichen Phönix' so, dass er ihm einen Kuss genau zwischen die
Augen drücken konnte.
#Lieb dich auch# antwortete er mit ein paar Stunden Verspätung nicht
minder liebevoll.
Fawkes legte seinen Kopf daraufhin genau in der Kuhle zwischen Hals
und Schulter ab.
Harrys Hand hatte sich inzwischen in das flauschige Gefieder zurück
geschlichen und kraulte seinen Gefährten mit gleichmäßigen
Bewegungen.
Der Phönix belohnte das, indem er seinem Gefährten entspannt ins Ohr
gurrte.
#Wenn du jedes Mal so reagierst, wenn ich deiner Meinung nach etwas
Dummes anstelle, sollte ich wohl in Erwägung ziehen, es öfter darauf
ankommen zu lassen?#, gluckste Harry amüsiert in die Behaglichkeit
hinein. Er konnte gar nicht so schnell schauen, da hatte Fawkes sich von
ihm gelöst und starrte jetzt, da er mit seinem langen Hals in diesem
Moment einen Vorteil hatte, von oben grimmig auf ihn herab.
Lachend erhob sich Harry und strich dem verärgerten Phönix zärtlich den
langen Hals entlang:#Keine Sorge, war nur Spaß#
Mit einem immer noch leicht verstimmten Phönix auf der Schulter betrat
Harry amüsiert die Küche.
Hielt jedoch abrupt inne als er von der anderen Seite des Raumes Charlie
mit einer ihm fremden Frau eintreten sah.
Was ihm jedoch sprichwörtlich die Sprache verschlug, war die Zeichnung,
die er in Charlies Gesicht ausmachen konnte: feine, seegrüne Schuppen
zogen eine Linie am Haaransatz bis zur Schläfe, wo sie sich mit den
Schuppen traf, die sich an die Wangenknochen schmiegten, nur um dann
dem Kieferknochen zu folgen und kurz vor dem Kinn ins Nichts zu
verlaufen. Und bei der jungen Frau konnte er neben den aquablauen
Haaren ebenfalls seegrüne Schuppen um ihre hellgrünen Augen herum,
sowie auf den Händen ausmachen.
Charlie legte belustigt einen Finger über seine Lippen und Harry nickte
benommen. Versicherte dem Drachenhüter seine Verschwiegenheit.
##Charlie trägt eine starke Verschleierung um sich, der die Zeichnungen
lediglich für andere magische Geschöpfe und ihre Gefährten sichtbar
macht. Zudem können nur jene Menschen hinter diesen Zauber schauen,
denen er davon erzählt hat.##, erklärte Fawkes seinem verblüfften
Gefährten.
#Wow#, war alles, was Harry darauf hin raus bekam.
Der Phönix trillerte, seine Verärgerung vergessend, amüsiert auf, was
seinen jungen Gefährten dazu veranlasste den Kopf zu drehen und ihn
unter rot- schwarzen Strähnen verstimmt anzublitzen. Was Fawkes
natürlich nur noch mehr zum „lachen" brachte.
„Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen.", lenkte ihn Bills
erheiterter Bass vom trillernden Phönix ab.
Verärgert löste Harry den Blick von seinem sichtlich belustigten Gefährten
und konzentrierte sich auf den Fluchbrecher.
„Weiß...?", deutete er mit den Augen kurz auf den Rest der Familie.
Bill verstand, was Harry ihn damit Fragen wollte und meinte grinsend:
„Nein. Aber wenn man mit den Goblins so eng zusammenarbeitet wie ich,
schnappt man schon die eine oder andere Kleinigkeit auf."
Damit hatte er Harry die Frage beantwortet, ob der Rest der Weasleys
über die wahre Identität von Charlies „Freundin" informiert war.
Zudem wurde ihm nun die Belustigung klar, mit der der älteste Bruder
Rons gestern Abend seine Zeichnung gemustert hatte.
Bill musste wenigstens ein wenig über magische Geschöpfe und ihre
eigenwillige Eigenart bescheid wissen, mit der sie ihre menschlichen
Gefährten kennzeichneten.
Sich ergeben in sein Schicksal fügend, nahm Harry an der reich
gedeckten Tafel platz.
„Um was ging es eben in der Unterhaltung?", fragte Ginny verwirrt.
Sie hatte nämlich nicht ein Wort von dem Gesprochenen verstanden. Und
so wie sie die anderen ratlosen Gesichter in der Runde interpretierte, ging
es nicht nur ihr so.
„Sorry Gin,", wuschelte ihr Charlie durchs Haar als er sich neben ihr in den
Stuhl fallen ließ. „Aber das bleibt unser Geheimnis."
Schmollend brachte die Jüngste der Familie ihre Harre wieder in Ordnung,
musste aber wohl oder übel hinnehmen, dass weder ihre älteren Brüder
noch Harry dieses Geheimnis lüften würden.
„Hast du auch...?", stellte Harry Bill eine weitere Halbfrage, die dieser
perfekt zu verstehen schien, im Gegensatz zum Rest der
Frühstücksrunde. Sah man mal von Charlie und seiner Begleiterin ab.
„Nein.", hob Bill lachend in einer anwehrenden Geste seine Hände.
„Aber wie...?", erkundigte sich Harry neugierig weiter und spielte darauf
an, dass Bill anscheinend sowohl über Charlies, als auch über seine
Bindung bescheit wusste.
Der Blick des Fluchbrechers wanderte zum Phönix auf seiner Schulter und
jener verstand den Wink.
##Fluchbrecher, mit dem Level, auf dem Bill sich befindet, sind nicht nur
mit einen Arbeitsvertrag, sondern auch mit einem Unzerbrechlichen Eid an
Gringotts gebunden.## führte Fawkes aus, welcher sich inzwischen
wieder gefangen hatte. Wenn es nach ihm ging, waren er und Harry jetzt
quitt. Schließlich hatte der Schwarzhaarige mit seiner letzten Bemerkung
vor dem Aufstehen dafür gesorgt, dass es ihm die Laune verhagelte. Jetzt
hatte er sich auf Kosten seines jungen Gefährten köstlich amüsiert-
Unentschieden. ##Durch ihre enge Zusammenarbeit mit den Goblins
bekommen die menschlichen Mitarbeiter, die mit einen Eid an Gringotts
gebunden sind, mehr von unserer Welt mit, als jeder andere Mensch.
Und es ist für einen Fluchbrecher von Bills Kaliber ein leichtes zu
erkennen, dass ein Verschleierungsbann auf Charlie liegt.
Du kannst Gift darauf nehmen, dass Bill seinen kleinen Bruder dermaßen
in die Mangel genommen hat, bis diesem nichts anders übrig blieb, als mit
der Wahrheit herauszurücken.##
Erneut konnte Harry nur mit einem vollkommen erstaunten#Wow#
antworten.
Und erneut reagierte Fawkes mit einem amüsierten Trillern.
An welchem er sich allerdings verschluckte, als Harry ihm den Schnabel
mit einer halben Weintraube stopfte.
„Du kannst doch nicht mit einem Phönix so grob umgehen!", rügte Mione
ihn, während sie ängstlich beobachtete, wie Fawkes sich mit der
Weintraube abmühte.
„Er wird es überleben.", zuckte Harry ungerührt mit seiner freien Schulter,
nahm sich die nächste Weintraube, von der er eine Hälfte abbiß und die
andere dem Phönix hinhielt, der sie ihm vorsichtig aus den Fingern
klaubte.
„Wahnsinn!", meinte George vollkommen überrascht als er das sah. „Der
frisst dir ja aus der Hand!"
„Warum denn auch nicht?", zog Harry eine seiner Augenbrauen hoch.
„Worauf mein Bruderherz sicherlich hinaus will,", schaltete sich Charlie mit
einem Augenzwinkern ein. „Ist, dass Phönixe, genauso wie Drachen als
äußerst unabhängige und stolze Kreaturen gelten, die sich mit Sicherheit
von niemanden von Hand füttern lassen."
Erstaunt hielt Harry mit der Hand inne, die er erneut mit einer halben
Weintraube zu Fawkes hatte führen wollen.
Der Phönix reagierte, statt seinen Gefährten über ihre mentale Verbindung
darauf aufmerksam zu machen, dass er hungrig war, damit, dem
Jüngeren ganz einfach mit einem seiner Flügel über den Hinterkopf zu
streichen.
Harry verstand und Fawkes war in der Lage mit einem zufriedenen Gurren
die Hälfte seiner Weintraube zwischen den Fingern des Schwarzhaarigen
herauszupicken.
„O.K.,", meinte Fred daraufhin. „Nachdem einmal mehr bewiesen wäre,
dass Harry und Fawkes nach ihren eigenen Regeln spielen, könntest du
uns endlich deine bezaubernde Begleitung vorstellen?"
„'tschuldigt bitte,", lächelte Charlie verlegen. „Ist in der ganzen Aufregung
vollkommen unter gegangen. Darf ich euch Marilla, meine Lebensgefährtin
vorstellen? Wir haben uns vor cirka einem Jahr im Drachenreservat
getroffen.", fügte er noch erklärend hintendran.
Diesmal war es Harry, der sich an seiner Weintraube verschluckte.
#Bitte sag mir nicht, dass alle Drachen in den Reservaten in der Lage sind
menschliche Gestalt anzunehmen#, hustete er.
Als er sicher sein konnte, das sein Gefährte nicht an einer läppischen
Traube erstickte, antwortete Fawkes:##Selbstverständlich. Alle Drachen
sind magische Wesen. Warum sollten sie also nicht in der Lage sein, ihre
Gestalt zu wechseln?##
#Aber warum lassen sie dann zu, das Menschen sie in diesen Reservaten
studieren?#
Fawkes konnte die Verwirrung seines Gefährten fast mit den Klauen
greifen. Er zuckte mental mit den Schultern:##Einige sehen es als
schönen Zeitvertreib an, andere wiederum nutzen die Gelegenheit die
Menschen zu beobachten und für andere wiederum ist es eine Art
„Abenteuer- Urlaub".##
Bei seinem letzten Punkt überrollte ihn der schiere Unglaube des
Jüngeren beinahe.
#W-wenn Charlie das weiß, warum hat er dann noch nicht aufgehört zu
arbeiten?#
##Nun, es hätte eine Menge Fragen aufgeworfen, wenn er von heut auf
morgen eine Arbeit, von der alle wissen, wie sehr er sie liebt, an den
Nagel gehängt hätte. Und ich denke es sollte uns nicht überraschen, das
er bei seiner Leidenschaft für Drachen tatsächlich der Gefährte eines eben
solchen ist##, gluckste der Phönix amüsiert.
#Da hast du wohl recht#, seufzte Harry auf.#In beiden Punkten. Kennst du
die Drachen- Dame zufällig?#, erkundigte er sich neugierig.
##Zufällig ja.##, antwortete Fawkes trocken.##Sie ist die Seherin des
Drachen- Clans. Und sie war diejenige, die mich mehr oder weniger zu
Albus geschickt hat.##
#Oh...#
Nachdem sich die Aufregung ein wenig gelegt hatte und Marilla eine der
berühmten herzlichen Umarmungen Mollys über sich ergehen lassen
hatte, womit sie offiziell im Weasley- Clan akzeptiert worden war, da sie
die Umarmung ihrer Mutter ohne gebrochene Rippen überstanden hatte,
wie ihr die Zwillinge fröhlich lachend erklärten, lenkte Mione die
Aufmerksamkeit aller wieder auf Harry und stellte die Fragen, die ihr
bereits seit gestern keine Ruhe ließen:
„Was ist eigentlich mit deinen Augen passiert? Und den Haaren? Und was
haben die Zeichen auf deiner Stirn zu bedeuten?"
Die Anwesenden konnte sehen, wie bleich Harry auf einmal unter der
Sonnenbräune wurde und erneut mit der Weintraube für Fawkes inne
hielt. Diesmal jedoch zwackte der Phönix den Schwarzhaarigen
aufmunternd ins Ohr.
Das brachte Harry soweit zu sich, dass er Fawkes fragen konnte:
#Hätte ich meine Zeichen nicht lieber auch unter einer Illusion verstecken
sollen? Ich meine, dann wären diese Fragen gar nicht erst
aufgekommen...?#
##Wenn ich dir von dieser Möglichkeit erzählt hätte, hättest du sie denn in
Betracht bezogen?##, hielt der Feuervogel dagegen.
Nach einer kurzen Stille verneinte Harry seufzend:
#Nein, mit Sicherheit nicht. Schließlich bin ich stolz darauf dein Gefährte
zu sein...# An dieser Stelle fuhr ihm Fawkes mit seinem Schnabel zärtlich
über die Wange.#Ich nehme an, Charlie blieb gar nichts anderes übrig, als
eine Verschleierung über sich zu legen. Hätte er es nicht getan, wären
seine Kollegen mit Sicherheit freudig über ihn hergefallen, um ihn zu
studieren. Kommt schließlich nicht alle Tage vor, einen Menschen zu
haben, der Schuppen in der Farbe eines der Drachen trägt...#
##Damit hast du den Nagel auf den Kopf getroffen##, stimmte Fawkes
ihm sanft zu.
#Das erklärt aber immer noch nicht, wie ich das Mione erklären soll OHNE
gleich den ganzen Rest zu verraten.#
##Warum bleibst du nicht so gut es geht einfach bei der Wahrheit?##, riet
Fawkes.
„Na ja,", lächelte Harry ein wenig unbeholfen und strich sich mit einer
Hand durch sein rot- schwarzes Haar. „Das sind die Nebenwirkungen des
Rituals, welches die Verbindung mit Voldemort unterbrochen hat."
Und damit hatte er wirklich nicht gelogen. Er hatte lediglich nicht erwähnt,
dass besagtes Ritual die Bindung an einen Phönix beinhaltete, der,
territorial wie es jeder seiner Art war, ihn für alle, die die Zeichen zu
deuten wussten, als seinen Gefährten gekennzeichnet hatte.
„Was die Runen auf meiner Stirn zu bedeuten haben- keine Ahnung.",
zuckte Harry hilflos mit den Schulter.
„Aber sie sind magischer Herkunft. Nicht wahr?", bohrte die junge Frau
weiter nach.
Harry nickte.
„Du lässt tatsächlich Zeichen, die magischer Herkunft sind, deren
Bedeutung du aber nicht kennst, in deiner Haut und deinen Augen
bestehen?"
Erneut nickte Harry.
Was hätte er auch schon großartig tun können?
Ihr etwa sagen, dass diese Runen die Bindung zwischen dem
menschlichen und dem magischen Gegenpart herstellten?
Das sie Runen des Schutzes und der Macht waren?
Das in den Runen sowohl sein als auch Fawkes Name verwoben waren?
„Wie unvernünftig von dir.", schüttelte Mione missbilligend den Kopf. „Wer
weiß was sie bedeuten. Sobald wir wieder in Hogwarts sind, sollten wir
einen Weg finden, sie zu entfernen. Bevor sie dir doch noch Schaden
zufügen."
Mit einem lauten Krachen ging die Teetasse zu Boden, die Harry gerade
in der Hand gehalten hatte. Das Feuer im Kamin flackerte unruhiger als
sonst und schien heißer zu brennen als jemals zuvor.
Mione wollte was?
Verunsichert blickten alle auf den Schwarzhaarigen.
Bill und Charlie beobachteten den Phönix und dessen Gefährten hingegen
angespannt. Sie konnten überhaupt nicht abschätzen, wie Harry auf den
Vorschlag seiner Freundin, die Zeichen, die ihn mit Fawkes verbanden, zu
entfernen, aufnahm. Von dem uralten Phönix, dem somit ja eigentlich
nahe gelegt wurde, sich von seinem Gegenpart, welchen er erst vor
kurzem gefunden hatte, zu trennen, ganz zu schweigen.
Marilla hingegen aß ungerührt weiter.
Sie wusste bereits wie es ausgehen würde. Warum also das schöne
Essen verkommen lassen?
„Mione,", presste Harry zwischen angespannten Kieferknochen hervor.
„Deine Sorge in allen Ehren, aber ich würde es bevorzugen, wenn du in
dieser Angelegenheit nicht weiter „rumstochern" würdest. Die Runen
haben bisher keinen Schaden angerichtet, sie werden es auch weiterhin
nicht tun."
„Woher willst du das wissen?", fragte die Gryffindor wie vor den Kopf
gestoßen. Wieso sah Harry nicht ein, dass man Runen, deren Bedeutung
niemand kannte, besser nicht trauen sollte?
„Ich weiß es einfach!", zischte der Schwarzhaarige.
Und schon wieder hatten die Anwesenden jenen verschlossenen jungen
Mann vor sich, der für sie wie ein Fremder wirkte.
Ron, der die Situation ein wenig entschärfen und seinen Freund ein wenig
zum entspannen bringen wollte, warf eine Frage in den Raum, die ihm
relativ harmlos erschien:
„Wie hast du eigentlich die Zwerge dazu bekommen, die Renovierung des
alten Gemäuers zu übernehmen? Schließlich haben sie bereits seit
Jahrhunderten nicht mehr ihre Dienste den Menschen zur Verfügung
gestellt?"
„Beziehungen. Und ich kann es mir leisten den Preis zu zahlen, den sie
verlangen.", gab Harry kurzangebunden die gewünschte Information
heraus. Ließ dabei Mione nicht einmal aus den Augen.
Diese erwiderte seinen Blick ohne einmal zu blinzeln.
Doch schließlich war sie es, die den Kopf senkte und somit das stumme
Duell zwischen ihnen beendete.
„Ich will dir doch nur helfen.", wisperte sie verloren.
Unwillkürlich wurde der Gesichtsausdruck Harrys weicher.
Er entspannte sich wieder.
Ebenso der Phönix auf seiner Schulter.
„Ich weiß,", sagte Harry leise. „Und das ist der einzige Grund, warum du
noch am Leben bist..."
Der buschige Lockenkopf schnellte hoch und weit aufgerissene braune
Augen musterten ihn erschrocken.
„Denke nicht mal daran, hinter meinem Rücken Nachforschungen
anzustellen. Ich würde es mitbekommen. Und schlage niemals wieder vor,
die Runen zu entfernen- ist das klar?"
In der Stille, die sich über dem sonst so lauten Haushalt gelegt hatte,
waren die leise vorgetragenen Worte mehr als deutlich zu verstehen
gewesen. Ebenso die Warnung, die sie in sich bargen.
Trocken schluckend, nickte die Jugendliche.
Sie würde den fremden jungen Mann, der ihr gerade gegenüber saß nicht
noch weiter reizen. Und sie würde ihm alles versprechen, wenn das
bedeutete, dass sie so wieder mit Harry sprechen konnte.
Beruhigt, dass jeder hier im Raum seine Botschaft verstanden hatte,
wandte sich Harry wieder seinem Frühstück zu. Gab hin und wieder
Fawkes einen kleinen Happen ab.
Nach einer Weile, nachdem sich alle wieder soweit entspannt hatten, dass
sie weiter essen konnte, wagte einer der Zwillinge gutgelaunt zu fragen:
„Und Harry? Was hast du für den Rest der Ferien geplant?"
##Sag ihnen, dass du für den Rest der Ferien nicht zur Verfügung
stehst.##, schnappte Fawkes. Nach dem ganzen Stress wollte er jede
Minute vor Hogwarts nutzen, um mit seinem Gefährten allein zu sein.
Zudem hatte er bereits einiges in die Wege geleitet, und hoffte, dass sich
die Ferien für Harry so entwickelten, damit sich sein junger Gefährte noch
lange und gern an sie zurück erinnerte.
„Sorry,", zuckte Harry erneut nur die eine Schulter und lächelte
entschuldigend. „Aber der Rest meiner Ferien ist bereits vollkommen
verplant. Deswegen sehe ich mich auch leider gezwungen Ihre freundliche
Einladung abzulehnen.", neigte er seinen Oberkörper ein wenig in
Richtung Molly und Arthur.
Jene antworteten automatisch ebenfalls mit einem Neigen ihrer
Oberkörper und zeigten Harry damit, dass sie ihm deswegen nicht böse
waren.
„Und wo willst du hin?", erkundigte sich Ginny neugierig.
„Ich lass mich überraschen.", zwinkerte Harry ihr belustigt zu.
„Das heißt, wir sehen uns erst am ersten September wieder?", klang es
enttäuscht von Ron. Er hatte gehofft, dass Harry wenigstens einen Teil der
Ferien im Fuchsbau verbringen würde.
„Sieht wohl so aus.", stimmte Harry zu. Klang dabei aber weniger
enttäuscht als Ron.
Die Weasley hatten inzwischen jedoch erkannt, dass sie Harry in der
Beziehung nicht mehr umstimmen konnten und verabschiedeten den
Schwarzhaarigen stattdessen mit herzlichen Grüssen und der Bitte
wenigstens ab und zu ein Lebenszeichen von ihm zu bekommen.
Ruhiger als zuvor schritt Harry in die grünen Flammen des Floh- Feuers.
Kaum waren sie jedoch zwischen dem Fuchsbau und dem Black-
Anwesen, welches er als Ziel genannt hatte, manipulierte Fawkes die
Flammen so, dass sie beide direkt in ihren gemeinsamen Gemächern
landeten.
So, dass wars mal wieder... Verdammt durcheinander und verdammt viel
auf einmal- mal wieder. Das kommt dabei heraus wenn man mitten in der
Nacht vollkommen übermüdet schreibt, aber dennoch nicht aufhören
kann, um sich den Schlaf zu holen, den der Körper so dringend
braucht(Schlaf? Was ist das??^.~) Kann also nur hoffen, dass ich
niemanden damit vergrault habe^^° Aber ich wollte den Abschnitt mit den
Weasleys in diesem Kapitel abschließen...
cu next?
kessM^__^
Kapitel 14
Hey Leuts!
Leider wird mir hier im Office in wenigen Minuten das Internet abgewuergt,
sodass ich leider wieder nicht dazu komme auf die einzelnen Kommis
einzugehen- aber ich habe alle verschlungen und knuddel Euch fuer Euer
reges Interesse in Grund und Boden^___^
Erneut werde ich die Ferien nur ein wenig „anskizzieren"- aber ich glaube,
diese „Skizze" wird Euch gefallen und Ihr könnt Euch den weiteren Verlauf
auch so denken^.~
Gedankliche Verbindung:
#Harry#
##Fawkes##
Kapitel 14
Vollkommen mit sich und der Welt im reinen schaute Harry hinunter auf
die grüne Weite die der Regenwald darstellte.
Atmete tief die reine klare Luft ein.
Genoss die leichte Briese, die in dieser Höhe auftrat, sanft durch sein
Haar fuhr und die Haut seines bloßen Oberkörpers streichelte.
Seine Augen verließen das Blätterdach, welches in den verschiedensten
Grün- Nuancen in dem klaren Licht der Morgensonne aufleuchtete.
Wanderten zu den kleineren Pyramiden, welche immer noch, nach all der
Zeit hier standen und das Erbe der Maya darstellten. Doch es war nur
noch eine Frage der Zeit bis der Regenwald auch diese Zeugnisse der
Zeit vollkommen in sich vereinnahmte.
Ganz deutlich konnte er die jüngeren Bäume, Lianen und Efeu zwischen
den historischen Steinbauten ausmachen. Sowie den Bodennebel der
dem ganzen noch einen mystischen Touch verlieh.
Und die Affen, die sich zwischen den Lianen hin- und herschwangen. Die
auffällig gezeichneten tropischen Vögel, die mit dem Licht des neuen
Tages langsam anfingen ihre Singstimmen zu entdecken. Die
verschiedenen Schlangen, die zwischen den Ruinen ein Plätzchen in der
jungen Sonne suchten.
Die letzten fünf Wochen waren die besten Ferien gewesen, die er bisher in
seinem gesamten Leben gehabt hatte. Denn so ruhig und entspannt wie
jetzt, war er sein Lebtag noch nicht gewesen.
Zumindest nicht soweit er sich erinnern konnte.
Sobald sie von den Weasleys zurückgekehrt waren, hatte Fawkes einige
Sachen für sie zusammengepackt und schon waren sie erneut in einem
Wirbel aus Flammen verschwunden und irgendwo an der Küste Japans
aufgetaucht.
Seitdem hatte sein Gefährte ihn zu den exotischsten und historisch
Wichtigsten und meist schon wieder vergessenen Orten geführt.
Und er hat jeden einzelnen davon geliebt.
Zudem war er sich sicher, dass diese mit Sicherheit weder auf den
üblichen Tourismus- Routen der Muggel noch der Magier lagen.
Hatte eben schon seine Vorteile an ein Wesen gebunden zu sein, dass
den Planeten und dessen Geschichte in- und auswendig kannte.
„Harry?", hörte er die verschlafene Stimme seines Gefährten.
Lächelnd wandte er sich um.
Noch im Halbschlaf tastete er neben sich.
Fand aber nur die Decken, aus denen sie sich hier oben auf der größten
Steinpyramide ihr kleines Nest gebaut hatten.
Verschlafen setzte er sich auf und konnte die Silhouette des Jüngeren am
Rande des kleinen Plateaus ausmachen.
„Harry?"
Als sich sein Gefährte zu ihm umdrehte, war Fawkes, als ob ihm der Atem
stocken müsste. Denn Harry hatte die junge Morgensonne genau im
Rücken und es schien, als ob sich die leuchtenden Strahlen der Sonne
liebevoll um seine feindefinierte Gestalt schmiegten.
Ein atemberaubender Anblick.
Dazu das strahlende Lächeln und der offene, unbeschwerte Ausdruck in
den smaragdgoldenen Augen und Fawkes blieb tatsächlich der Atem weg.
„Du... bist... wunderschön...", brachte er nach ein paar Sekunden doch
noch heraus.
Lachend und mit einem Gang, der eher an eine Raubkatze auf Beutezug,
denn einen Menschen erinnerte, schritt der Jüngere auf ihn zu.
Als er an dem alten steinernen Altar angekommen war, auf dem sie ihre
Decken ausgebreitet hatten, umschloss Harry mit beiden Händen sein
Gesicht und beugte sich zu ihm runter. Verhinderte jedes weitere Wort mit
einem zärtlichen Kuss.
Nicht in der Lage sich gegen den sanften Schauer aus Küssen zu wehren,
der auf ihn hinunterregnete, ließ sich Fawkes ohne weitere Gegenwehr
zurück in das Deckenlager drücken.
Hilflos verflocht der Phönix die Finger in der weichen Wolle.
Harry indessen führte die Reise mit der Zunge und seinen flinken Fingern
über den Körper des Rotschopfes fort.
Spürte alle Stellen auf, von denen er wusste, dass sie Fawkes
Schwachpunkte waren. Reizte und kitzelte sie, bis sich sein Gefährte laut
stöhnend unter ihm wand.
Als er jedoch spürte, wie nahe er den Phönix an dessen Erlösung
gebracht hatte, hielt er inne und beobachtete den Rotschopf stattdessen.
Kniete sich neben ihn auf ihr Bett aus Stein.
Fawkes, der die Nähe Harrys vermisste, öffnete seine Augen, um zu
schauen wo sein Gefährte steckte und ihn dazu zu bringen, den Job, den
er so verdammt gut begonnen hatte nun auch zu Ende zu bringen.
„Möchtest du, dass ich dich zum Höhepunkt führe?", hörte er die raue
Stimme Harrys, als sich ihre Blicke trafen und der Andere die stumme
Bitte in seinen goldenen Seelenspiegeln erkannt haben musste.
Er konnte noch nicht mal nicken, so gefangen war er von den dunklen
smaragdgoldenen Tiefen seines Gefährten.
„Möchtest du, dass ich dich so berühre?", fragte Harry ihn erneut, während
er die Hände über seinen eigenen Oberkörper gleiten ließ.
An seiner Hüfte angelangt, lösten sie geschickt den Knoten, der das große
quadratische Tuch um seine Hüften gehalten hatte.
Gebannt verfolgte Fawkes, wie es den Gesetzen der Schwerkraft folgte
und langsam aber sicher den restlichen Körper seines Gefährten freigab.
Und jeder Zentimeter der von dem Tuch freigegeben wurde, wurde von
sonnengebräunten Händen sanft liebkost.
Bis sie schließlich zu der prallen Erregung fuhren und sich eine Hand
sanft darum schloss.
„Möchtest du, das meine Finger sich auch so um dich legen?"
Fawkes hätte nicht gedacht, dass Harrys Stimme noch rauer klingen
konnte. Doch das Netz der Verführung, welches Harry so geschickt um ihn
herum gewoben hatte, ließ ihn selbst auch nicht unberührt.
Er vermeinte fast die schlanken Finger auf sich zu spüren. Wie sie ihn in
demselben langsamen Rhythmus wie Harry liebten.
Sein Atem ging inzwischen ziemlich schnell.
Und er konnte spüren, wie sein Herz versuchte schnell genug mit der
Sauerstoffversorgung hinterherzukommen, während er sich von dem
Anblick, den Worten und der Stimme seines jüngeren Gefährten immer
weiter gefangen nehmen ließ.
Konnten Phönixe eigentlich an Hyperventilation sterben?
„Oder möchtest du mich lieber vollkommen in Besitz nehmen?"
Mit weitaufgerissen Augen beobachtete Fawkes, wie Harry sich ein wenig
erhob, so dass er seine andere Hand nach hinten führen und die Finger in
sich versenken konnte.
Den Anblick, den Harry bot... eine Hand um seine Erregung geschlungen,
die andere in sich vergraben... Fawkes war sich sicher, dass sein Herz ein
Aussetzer gemacht hatte... zudem fühlte er sich, als müsse er unter dem
leidenschaftlichen Feuer aus den smaragdgrünen Tiefen verbrennen. Und
das ihm, dem Herrn der Flammen.
„Was wäre, wenn ich dir sage, dass ich deinen Mund um mich spüren
möchte? Das ich möchte, dass du mich tief in dir aufnimmst und dann
anfängst zu schlucken?"
Gott, wusste Harry eigentlich was er ihm hier gerade antat?
Schon allein die Vorstellung, seine Zunge die samtene Härte auf und ab
zu fahren, dabei hin und wieder über den Schlitz an der Spitze fahren,
damit er die Lusttropfen vorkosten konnte, ließ Fawkes erzittern.
„Was, wenn ich dir sage, nachdem du deinen Durst an mir gestillt hast, ich
möchte, dass du dich tief in mir versenkst? So tief, dass es mich fast
auseinanderreißt? Das ich möchte, dass du dich langsam aus mir
zurückziehst, nur um dann schnell und kraftvoll zurückzukehren? Immer
und immer wieder? Bis wir beide gleichzeitig von unserem Höhepunkt
übermannt werden?"
Das war zuviel.
Das Bild welches Harry für Fawkes gezeichnet hatte, reichte aus, dass der
schlanke Körper des Phönix von einem heftigen Orgasmus geschüttelt
wurde.
Als Harry jedoch sah, wie sich Fawkes' Rückrat durchbog, die schlanken
Hände immer noch fest in den Decken verkrampft, alles nur hervorgerufen
durch seine Stimme, kombiniert mit den Liebkosungen, die er sich selbst
hatte zukommen lassen, brachte ihn das dazu seinem Gefährten auf den
Pfad der Erlösung zu folgen.
Schwer atmend versuchte Fawkes wieder ein wenig zur Ruhe zu
kommen. Von ihm aus konnte Harry öfter solche Spielchen mit ihm
treiben. Aber vorher sollte er sich noch bei der Heilerin vergewissern, dass
er weder an Hyperventilation oder Herzinfarkt sterben konnte. Schließlich
wurde er auch nicht jünger.
In diese Gedankengänge hinein spürte er die Finger seines Gefährten an
seinen Lippen.
Automatisch schlüpfte seine Zunge hervor und lockte sie in ihre Höhle.
Mehr als willig folgten ihm die Finger und als ihn der Geschmack seines
Gefährten mit voller Wucht traf, wusste er auch warum.
Harry wusste, dass es Fawkes jeden Mal an den Rand der
Selbstbeherrschung brachte, wenn er feucht wurde und der Phönix es
roch oder sogar zu kosten bekam. Für Fawkes kam das dem Ambrosia-
Nektar der alten griechischen Götter gleich.
Und sofort, als der Phönix den Geschmack erkannt hatte, erwachte er
aufs neue.
Die Finger entfernten sich und Fawkes stöhnte enttäuscht auf.
Wurde jedoch durch die zarten Lippen seines Gefährten getröstet, die sich
über die seinen legten und ihn in einen sinnlichen Tanz der Zungen
verwickelte. Zudem spürte er, wie sein Gefährte ein Bein über seine
Hüften legte, so dass er jetzt zwischen den kräftigen Schenkeln des
Jüngeren gefangen war.
Aufstöhnend versuchte er Harry etwas weiter nach unten zu schieben,
damit seine Erregung und die Spalte des Anderen endlich aufeinander
trafen.
Erreichte jedoch nur, dass sich der Schwarzhaarige von ihm löste.
„Nicht so ungeduldig, mein Lieber.", fing er sich eine liebevolle Rüge und
einen kleinen Kuss auf die Nasenspitze ein, ehe sich Harry aufrichtete.
Als sich Harry sicher sein konnte, dass Fawkes ihn nicht aus den Augen
ließ, stützte er sich mit seinen Händen auf dem Oberkörper des Älteren
ab, hob seine Hüften ein wenig und ließ sich Millimeter für Millimeter auf
Fawkes nieder.
Stoppte ab und zu.
Zog sich zurück, nur um den Weg erneut mit dieser quälenden
Langsamkeit zu bewältigen. Bis er nach endlosen Minuten der Folter
endlich komplett auf dem Phönix saß.
Dieser jedoch war sich inzwischen zu 99,9 Prozent sicher, dass Phönixe
auch an Herzstillständen dahinscheiden konnten.
Bei den Torturen, die ihm sein Gefährte angedeihen ließ?
Als er jedoch endlich komplett in dem Jüngeren vergraben war, neigte sich
Harry erneut vor und küsste ihn zärtlich, während der Schwarzhaarige sich
an seiner Länge langsam auf und ab gleiten ließ.
Fawkes konnte wieder nichts weiter machen, als Halt in den Decken zu
suchen und dem langsamen, zärtlichen Tanz der Liebe zu folgen, den
Harry ihm vorgab.
Immer wieder, kurz bevor sie beide davor waren sich komplett in dem
anderen fallen zu lassen, hielt Harry kurz inne und ließ sie ein wenig zur
Ruhe kommen, wo sie kleine zärtliche Gesten und Liebkosungen
austauschten, ehe er sich erneut im selben Tempo, einer Folter gleich,
bewegte.
Beide hatten längst schon das Gefühl für Zeit und Raum verloren.
Es existierten nur sie Beide.
Sie nahmen weder die imposanten Steinruinen um sich herum wahr, noch
das tierische Leben, welches mit dem Emporsteigen der Sonne in dem
uralten Wald erwachte, noch das stetige Weiterwandern der glühenden
Himmelsscheibe.
Sie zelebrierten dort, wo vor Tausenden von Jahren, um die Götter zu
besänftigen, menschliches Blut in Strömen geflossen war, ihre Liebe.
Auf dem alten steinernen Opferaltar zeigten sie einander was sie sich
bedeuteten und verloren sich so weit ineinander, dass sie nicht mehr zu
sagen wussten, wo der eine endete und der andere begann.
Die Sonne war gerade dabei in einem flammenden Inferno unterzugehen,
als es Harry ihnen beiden endlich gestattete, sich vollkommen in dem
anderen zu verlieren.
Das glühende Orange der Sonne tauchte die beiden Liebenden in ein
wahres Flammenmeer als der Schwarzhaarige vollkommen erschöpft über
seinem Gefährten zusammenbrach.
Fawkes konnte gerade noch eine Decke über sie beide ziehen, bevor er
seinem Gefährten in die Bewusstlosigkeit folgte. Dabei das Gewicht des
Jüngeren ignorierend, welcher immer noch auf ihm lag.
Joah... das war eigentlich die einzige Szene, die ich so ausführlich für die
Ferien/Flitterwochen im Kopf hatte... Reicht Euch das als „Skizze"?
Weil ich im nächsten Kapitel ganz gern mit Hogwarts weitermachen
würde^^°
Eine traurige Nachricht:
Das war leider das letzte Kapitel, welches ich bereits vorgeschrieben
hatte. Ich werde fuer die Zukunft versuchen wenigstens einmal im Monat
zu updaten- also bitte nicht die Hoffnung verlieren, wenns mal wieder nach
alter kessM- Manier ein wenig laenger braucht-'kay?
Danke schon mal im vorraus fuer Eure Engelsgeduld mit mir^__^
cu next?
kessM^__^
Kapitel 15
Hey^.^
Komme wie ursprünglich geplant doch noch nicht gleich nach Hogwarts.
Stattdessen habe ich meine ganz persönlichen Erklärungen über Veela
und Werwölfe- zumindest wie sie mir für diese Geschichte in den Kram
passen^.~- verarbeitet^^° Bitte nicht bös sein- wenn Ihr Euch auch brav
bis zum Schluss durchkämpft, werdet Ihr zumindest schon mal Professor
Snapes Reaktion lesen können^.^
So, da mein Arbeitstag heute nicht allzu stressig war, mir der Strom auch nicht demnaechst abgedreht wird und die Handgelenke nicht allzu viele Probleme machen, hier mein Beitrag zu Euren Kommis*an dieser Stelle alle Kommischreiber ohne Ruecksicht auf Verluste niederknuddeln tut*^____^
@AngelHB
Danke^.^
War das Zeitfenster ausreichend??^.~
@Jemma
Hey, gehts Dir inzwischen besser?
Hey*sich empoert aufplustert*was heisst hier untergebuttert?? Ein Phoenix darf sich doch mal zuruecklehnen und geniessen- oder??*zwinker*
zwecks "DTsDg" schau mal auf meinem Stecki vorbei^^"
@sann
Danke^.^
Ging leider nicht schneller^.~
@Chiron
*GG*Tja, Magie machts halt moeglich^.~
Da hast Du einen seht guten Punkt angefuehrt, ueber den ich mir auch schon den Kopf zerbrochen habe. Mal schauen, ob ich Dir im naechsten Kapitel dafuer ne Antwort liefern kann^.^
@Glupit
Aber auch nur fast- ne?^.~
Gedankliche Verbindung:
#Harry#
##Fawkes##
Und jetzt viel Spass
bei
Kapitel 15
In Gedanken versunken beobachtete Harry die Menschen, die in ihren
Einkaufsbummel vertieft an dem Café vorbeiflanierten.
Vor zwei Tagen hatte Hedwig ihm den alljährlichen Hogwarts- Brief
zugestellt und er und Fawkes hatten sich dafür entschieden, die nötigen
Einkäufe in Paris zu erledigen.
Wie bereits auch schon den Großteil der Ferien, hatte Fawkes es
vorgezogen, ihn in seiner menschlichen Gestalt zu begleiten. Jedoch
nicht, ohne vorher einen leichten Verschleierungsbann auf sich zu legen,
so dass seine auffälligen golden Augen jetzt eher in einem warmen Braun
strahlten und die Federn in seinem feuerroten Haar nicht mehr zu
erkennen waren.
Allerdings waren sie in Fleur und Gabrielle gelaufen.
Die beiden Veela hatten nicht schlecht geschaut, als sie wie alle
magischen Geschöpfe durch die Verschleierung hindurch Fawkes als
Phönix erkannten. Dazu seine eigene auffällige Wandlung und die beiden
hatten eins und eins zusammengezählt.
Fawkes hatte die ehrfürchtigen Blicke der Beiden ignoriert und stattdessen
Gabrielle mit einem Augenzwinkern gefragt:
„Möchtest du deinen ganz privaten Helden nicht so begrüßen, wie es sich
gehört?"
Dazu ließ sich die junge Veela nicht zweimal auffordern und hatte
innerhalb eines Augenblinzelns ihre Arme fest um Harrys Hüften
geschlungen, das Gesicht in seiner kostbaren Robe vergraben.
Danach hatten sich alle vier mit Feuereifer in das Getümmel der
magischen Einkaufstrasse von Paris gestürzt, um die anwesenden
Schulkinder fürs kommende Schuljahr zu versorgen.
Nachdem das erledigt war, hatten sie sich für einen kleinen Snack in ein
Café zurückgezogen.
Irgendwie war das Gespräch auf Veela und ihre Eigenart sich in höchster
Wut oder in großen Stresssituationen in ein harpyienähnliches Wesen zu
verwandeln gekommen. Fleur und Gabrielle haben ihm erklärt, dass diese
Harpyien- Gestalt die eigentliche Gestalt der Veela war. Sie also die
Harpyien der alten antiken Sagenwelten darstellten.
Ihre Rasse hatte jedoch feststellen müssen, dass es sich von vornherein
dem Menschen besser erklären ließ was auf ihn zukam, wenn er sie in
ihrer unwiderstehlichen menschlichen Gestalt zu Gesicht bekam. Dann
konnten sie sich eher mit dem Gedanken Gefährte einer Harpyie zu sein
anfreunden. Und so wurde aus den Harpyien Veela.
Denn im Gegensatz zu den meisten anderen magischen Geschöpfen
bekamen die Veela immer einen menschlichen Gegenpart, da eine Veela,
mit zuviel Veelablut einfach nicht mehr in der Lage wäre die beiden
gegensätzlichen Hälften in sich zu bändigen. Sie würde irgendwann zu
einer rasenden Harpyie oder eine alles in ihren Bann ziehenden Sirene
werden und die Menschen aufgrund ihres unerfüllten Verlangens in den
Wahnsinn und schlussendlich in den Tod treiben.
Veela lernten bereits von klein auf in einem sehr strengen Training ihre
Harpyien- Seite zu kontrollieren, so dass sie nur noch in Extrem-
Situationen zum Vorschein kam, um ihre schwächere, menschliche
Gestalt oder ihren Gefährten zu schützen.
Fasziniert hatte Harry diesen Ausführungen gelauscht.
Noch erstaunter war er jedoch, als ihm auf seine Frage hin, wie sich das
denn mit Werwölfen verhielte, da diese ja im Grunde genommen auch
eine Bestie beherbergten, erklärt wurde, dass Wer- Kreaturen nach
langem und kräftezehrenden Training in der Lage waren, ihre Gestalt auch
außerhalb des Vollmondes zu wechseln.
Dazu mussten jedoch die Kreatur und der Mensch dermaßen miteinander
verschmelzen, dass man nicht mehr klar erkennen konnte, wo die Wer-
Kreatur endete und der Mensch begann. Und dazu gehörte es, dass sich
beide Hälften blind und ohne die Motive des Anderen zu hinterfragen,
vertrauten.
Lachend hatte Harry daraufhin gesagt, dass ihm das eher an eine leichte
Schizophrenie als eine magische Kreatur erinnerte.
Schmunzelnd hatte Fawkes ihm zugestimmt. Und ihm dann
auseinandergesetzt, dass die Wer- Kreaturen im Grunde genommen
nichts weiter als magische Parasiten waren, die einen Wirt zum überleben
brauchten. Als Dank, dass der Mensch ihm seinen Körper zur Verfügung
stellte, lieh der magische „Parasit" dem Wirt die Eigenschaften seines
Wer- Gens, die Grundessenz seines Seins.
Und aufgrund seiner parasitären Eigenschaften war es selbstverständlich
unmöglich diese „Krankheit" an die Nachkommen weiterzugeben. Einzig
und allein der Biss sorgte dafür, dass diese Lebensform nicht ausstarb.
Von daher waren die Gesetze, die es den Wer- Kreaturen verbat Kinder
zu bekommen, vollkommen unsinnig.
Aber erklär das bitte mal einem Haufen alter Tatterkreise, die schon bei
dem Gedanken an die unglaubliche Stärke der Wer- Bestien hinten über in
den Sarg fielen.
Die Nachkommen der Wer- Kreaturen konnten höchsten von sich
behaupten, dass sie über erhöhte Sinneswahrnehmungen verfügten. Aber
mehr nicht. Es bestand also überhaupt kein Grund eine „Massenepidemie"
zu befürchten.
„Ein Jahr ist zwar lang genug, damit ich soviel lerne, um mich oder
vielmehr: dich, nicht vollends zu blamieren. Aber auch gleichzeitig kurz
genug, um mich erkennen zu lassen, was ich alles noch nicht weiß.",
spielte Harry hilflos aufseufzend auf das geschenkte Jahr von Amalia an.
Gabrielle und Fleur hatten sich kurz nach dieser Diskussion von den
beiden Gefährten verabschiedet, so dass Harry dazu kam über das
Neugelernte nachzudenken und Fawkes mit stillem Amüsement dem
Treiben der vorbeihastenden Menschen beobachten konnte.
Der Phönix strich mit der Rückseite seines Zeigefingers zärtlich über die
Wange seines jungen Partners. Brachte ihn so dazu, die
smaragdgoldenen Seelenspiegel ihm zu zuwenden.
„Niemand verlangt von dir, dass du gleich alles weißt. Alle menschlichen
Gefährten treten am Anfang in das eine oder andere Fettnäpfchen. Frag
Dahla,", gluckste Fawkes belustigt. „Sie kann dir bestimmt von der einen
oder anderen lustige Peinlichkeit berichten. Außerdem steht dir jetzt um zu
lernen was du bisher noch nicht weißt die Ewigkeit zur Verfügung und,",
hier wurde der Blick des Phönix weicher und er setzte seinem Gefährten
einen Kuss auf die Nasenspitze. ##...du hast mich, den du im Zweifellsfall
immer zu Rate ziehen kannst.##
Harry antwortete damit, dass er Fawkes in einen tiefen Kuss zog.
Dabei ignorierten beide geflissentlich die eine oder andere hochgezogene
Augenbraue ob ihrer öffentlichen Ungeniertheit.
Drei Tage bevor Hogwarts seine Tore für das neue Schuljahr öffnete, fand
man die Familie Black in einem der neurenovierten Salons des
Grimmauldplatzes versammelt. Allerdings ohne Remus, da dieser von
seinem Wer- Pack gerufen worden war. Es gab wohl einige
Revierstreitigkeiten mit den Nachbarn.
„Von Pünktlichkeit scheint dieser Gryffindor aber noch nichts gehört zu
haben.", schnaubte Draco mit einem belustigten Funkeln in den Augen.
„Noch nie was vom akademischen Viertelstündchen gehört, geliebter
Cousin?", neckte Tonks zurück.
„Was auch immer das jetzt schon wieder bedeutet, aber: Nein."
Das Geplänkel zwischen den beiden Cousins wurde von einer zwei Meter
hohen Feuersäule unterbrochen, die sich genau vor einem der
leerenOhrensessel manifestierte.
Kurz danach zogen sich die Flammen nach und nach zurück und gaben
den Blick auf Harry Potter- Black frei. Jener schaute erwartungsvoll in die
Runde und fragte:
„Hab ich irgendwas angekokelt?"
„Der hintere Saum deiner Robe brennt noch.", fand Tonks ihre Stimme als
erstes.
„Verdammt!", fluchte der Schwarzhaarige, konzentrierte sich stirnrunzelnd
und schon waren die Flammen aus. Jedoch ohne den seidigen Stoff
seiner Robe beschädigt zu haben. „Das werde ich nie richtig lernen."
Dann legte er seine Umhängetasche auf dem niedrigen Kaffeetisch ab
und kniete sich davor.
„Entschuldigt bitte meine Verspätung, aber kurz bevor wir los wollten, sind
Neuigkeiten über Voldemort eingetroffen.", erklärte er, während er in
seiner scheinbar bodenlosen Tasche herumkramte und nach und nach
vier Bündel hervorholte. „Fawkes hat mich schon vorgeschickt, als klar
wurde, dass es wohl etwas länger dauern wird. Aber bevor wir zum
ernsten Teil unseres Treffen kommen, gibt es erst mal Geschenke."
Damit erhob er sich und reichte Draco eine Tasche, die genauso aussah,
wie die seine.
„Das sind wie versprochen deine Schulsachen."
Er hatte von Paris aus mit dem Slytherin Kontakt aufgenommen, da es für
ihn und Narcissa immer noch zu riskant gewesen wäre, die Winkelgasse
zu betreten.
„Und bevor du fragst: ja, die Tasche ist bodenlos. Ja, die Tasche ist
federleicht. Ach so, und bevor ich es vergesse,", drehte sich Harry erneut
zu seiner Tasche und zog einen kleinen länglichen Gegenstand aus einer
der Seitentaschen. „Ich bin in China über diese neckische Kleinigkeit
gestolpert und habe sofort an dich denken müssen."
Neugierig betrachtete Draco das Röhrchen ähnliche Etwas. Es schien
ganz und gar aus Silber gefertigt. Beide Enden liefen jeweils in einem
kunstvoll gefertigten Drachenkopf mit weitaufgerissenen Maul aus. Der
Mittelteil bestand aus unabhängig beweglichen Ringen aus Jade und
diese waren mit verschiedenen Symbolen geschmückt.
Fragend blickte der Silberblonde auf den Schwarzhaarigen:
„Es sieht ja sehr schön aus, aber was mache ich damit?"
Narcissa nahm ihrem Sohn das Geschenk ab und hielt es ihm waagerecht
entgegen:
„Stecke jeweils einen Finger einer Hand in die Öffnungen der Drachen.",
instruierte sie den Jüngeren. Jener vertraute seiner Frau Mutter und folgte
den Anweisungen. Kaum hatte er jedoch die Zeigefinger in den
Maulöffnungen versenkt, drehte seine Mutter schwungvoll die unabhängig
voneinander beweglichen Ringe aus Jade und schon schnappten die
Mäuler zu.
Fassungslos schaute der Silberblonde erst auf seine gefangenen Finger,
dann auf seine Mutter. Diese erklärte ihm lächelnd:
„Das nennt sich eine „Chinesische Fingerfalle". Du musst die Symbole in
der Mitte in eine bestimmte Reihenfolge bringen, damit dich die Drachen
wieder freigeben. Eine perfekte Übung, um zu sehen, wie lange du deine
Kontenance wahren kannst, ohne die Geduld zu verlieren. Danke Harry,",
nickte sie dem Schwarzhaarigen zu. „Das ist ein sehr wertvolles
Geschenk."
„Gern geschehen.", verneigte er sich in Richtung der zierlichen Frau. „Du
weißt doch, ich habe nur das Wohlergehen der Familie im Sinn.", meinte
er mit einem amüsierten Funkeln in den Augen.
Das brachte Draco dann doch wieder soweit zurück, dass er vollkommen
ungläubig: „A-aber Mutter, dass sind zehn Ringe mit jeweils zehn
Symbolen... d-das ergibt eine Unmenge an Möglichkeiten." von sich geben
konnte.
„Ich weiß, mein Sohn. Deswegen ist es auch die perfekte Übung deine
Geduld zu testen."
Das war es für Tonks. Sie brach in schallendes Gelächter aus.
„Draco... und Geduld... herrlich...", wischte sie sich eine Lachträne aus
den Augenwinkeln.
Bevor die Heiterkeit der restliche Familie Dracos Gesichtsausdruck noch
finsterer werden ließ, entschloss sich Harry dafür die restlichen
Geschenke zu verteilen. Und um die Laune des Silberblonden wieder ein
wenig aufzuheitern, übergab er der immer noch lachenden Tonks das
nächste Bündel.
„Für die anwesenden Damen gibt es je einen japanischen Kimono.
Inklusive der Tabi- Socken, Obi, der traditionellen Sandalen und
Seidenfächer. Und extra für Tonks bin ich einen der alten Tempel
gegangen und habe ihr einen Talisman gegen ihre Tollpatschigkeit
geholt.", zwinkerte er dem rotgewordenen Metamorphorgus zu.
„Dagegen ist doch nie im Leben ein Kraut gewachsen.", murmelte Draco
gedankenverloren, während er stirnrunzelnd auf die Jaderinge starrte und
die ersten Versuche unternahm seine Finger zu befreien.
Andromeda und Narcissa nahmen ihre in Seidenpapier eingeschlagnen
Bündel mit einem dankbaren Neigen ihres Oberkörpers entgegen.
„Tja Ted,", meinte Harry und zog aus seiner Tasche einen etwa 1,80
Meter langen Holzstab an dessen oberen Ende ein paar farbenfrohe
Federn befestigt waren. „Am Amazonas bin ich über dieses kleine Baby
gestolpert und da ich weiß, dass du Kampfsport- Experte bist...?"
Er übergab Ted den mit kunstvollen Schnitzereien übersäten Stab.
Ehrfürchtig strich der Muggel über das vom Alter verdunkelte Holz.
„Du kannst ihn selbstverständlich als Wanderstab benutzen, solltest du
jemals einen brauchen.", scherzte Harry. „Auf der anderen Seite kannst du
ihn ebenso gut im Stockkampf einsetzen."
Der junge Mann trat zu dem älteren, hob die Federn an und deutete auf
die vorher versteckten Schnitzereien:
„Mit diesen Symbolen kannst du den Stab „steuern"."
„Aber ich verfüge über keinerlei Magie.", versuchte Ted den
Schwarzhaarigen auf den Fehler in seinem Geschenk hinzuweisen.
„Ich weiß,", wischte Harry den Einwand beiseite. „Die Magie kommt aus
dem Stab selbst und kann deswegen auch genauso gut von Muggeln
genutzt werden. Alles was du tun musst, ist, einen Tropfen Blut auf die
Spitze fallen zu lassen und der Stab ist auf dich synchronisiert. Lässt sich
also nur noch von dir führen. Mit den Symbolen kannst du ihn schrumpfen
oder auch wachsen lassen. Ebenso kannst du an beiden Enden
Messerklingen erscheinen lassen oder den Stab in eine Peitsche
verwandeln."
Was Harry Ted nicht mitteilte, war, je länger der Träger den Stab benutzte,
um so weniger musste er sich auf die Symbole stützen. Nach einer
gewissen Weile reagierte der Stab automatisch auf die Wünsche seines
„Meisters".
Bei den Erklärungen hatte selbst Draco von seinem Geschenk aufgeblickt
und mit immer größerem Staunen gelauscht.
„Wow, das nenn ich doch mal ein Geschenk."
Ted konnte dem Kommentar nur stumm zustimmen und schloss den
Jüngeren in eine feste Umarmung aus den er ihn erst entließ, als Harry
verzweifelt nach: „Luft!" krächzte.
Unter dem amüsierten Lachen der restlichen Familie setzte sich Harry in
den Sessel, vor dem er erschienen war.
„Gut, kommen wir zum eigentlichen Grund dieses Treffens."
Damit hatte er die Aufmerksamkeit eines jeden Anwesenden sicher.
Selbst Draco legte seine Hände erst mal auf seinen Oberschenkeln ab.
„Wie viel habt ihr hier drinnen mitbekommen?"
„Nun,", erfasst Andromeda das Wort. „Die Zwerge haben uns mitgeteilt,
dass Malfoy- Manor gestürmt worden ist. Aber sie konnten uns nicht
sagen, wie es ausging."
„Es ist bis auf die Grundmauern niedergebrannt.", teilte Harry seiner
Zuhörerschaft mit. „Voldemort war kurz davor die Schirme um euer Haus
zu brechen, als in diesem Moment einige „unfähige" Auroren es wagten,
ihn in seiner Strafaktion zu stören und viele seiner treuen Untergebenen
gefangen zu nehmen... Er hat alles in Flammen gesetzt.
Selbstverständlich hat sich das Feuer auch hinter den Schilden
ausgebreitet. Da die Schutzbanne nicht durchbrochen waren, konnte sie
keiner durchschreiten und es ist alles niedergebrannt. Tut mir leid,
Narcissa, Draco."
„Warum?", fragte Draco unbewegt zurück. „Es hatte eh immer mehr
Ähnlichkeit mit einem Mausoleum, denn einem zu Hause."
Skeptisch fasste Harry den Silberblonden ins Auge, als er jedoch
erkannte, dass es diesem ernst war, nickte er ihm respektvoll zu und fuhr
fort:
„Danach schien er sich ein wenig beruhigt und die Suche nach uns
aufgegeben zu haben. Stattdessen sandte er einen Killer nach Azkaban,
damit er seinen Frust an dem Malfoy auslassen konnte, an den er
augenscheinlich am leichtesten rankam. Zudem wollte er damit zwei
Fliegen mit einer Klappe schlagen und hatte dem Mörder den Auftrag
gegeben, dem toten Lord den Siegelring abzunehmen. Denn nach seinen
Informationen kann jeder, der im Besitz des Malfoy- Siegels ist, die
Verliese nach Herzenslust plündern. Nun ja, scheint wohl so, als würde
sich der Ring der Malfoy nach dem Tod des alten Lords von allein einen
Weg zum neuen Lord suchen."
Draco hob seinen Hände und Harry konnte am rechten Ringfinger das
Siegel der Malfoy ausmachen. Erneut nickte Harry dem Silberblonden
respektvoll zu, welches ebenso respektvoll erwidert wurde.
„Voldemort soll Gift und Galle gespuckt haben, als ihm das mitgeteilt
worden war.", gluckste Harry leise in sich hinein.
Draco schnaubte abfällig und seine Mutter lächelte leise in sich hinein.
„Um zu testen, in wie weit er uns aufgegeben hat,", fuhr Harry fort.
„Fütterten wir seine „Bluthunde" mit falschen Informationen über unseren
Verbleib. Er folgte jeder Fährte...", schloss er düster.
Die Anwesenden verloren der Reihe nach ihre Farbe, als ihnen klar
wurde, worauf das unweigerlich hinauslief: sie mussten sich weiterhin
verstecken.
„Voldemorts Besessenheit mich zu töten, hat sich durch meinen Schutz
jetzt leider ebenfalls auf euch ausgeweitet. Er wird nicht eher ruhen, ehe
er uns alle tot weiß. Verzeiht bitte...", wisperte der schwarzhaarige junge
Mann gebrochen.
Erstaunt blickten sich die anderen Familienmitglieder an und schließlich
war es Ted, der aussprach, was alle dachten:
„Harry, hättest du uns nicht rechtzeitig gewarnt, wären wir alle längst nicht
mehr am Leben. Also hör auf dir Vorwürfe zu machen.", tadelte er den
jungen Mann sanft.
„Und ich hatte die letzten Wochen Zeit in der Blackschen Bibliothek nach
zu schlagen, was mich getroffen hat,", warf Tonk mit einem für sie
ungewohnten Ernst ein. „Nach diesen Quellen sollte ich eigentlich eines
langsamen und qualvollen Todes sterben und nicht schon wieder auf den
Beinen sein. Das haben wir nur deiner Heilerin zu verdanken.
Und um ehrlich zu sein, wenn ich die Wahl zwischen qualvollem Tod und
deinem Schutz habe, dann wähle ich doch lieber deinen Schutz.", endete
sie lächelnd.
„Und bis jetzt hast du deinen Job gut hinbekommen.", erklärte Draco
ebenso ernst wie seine Cousine. „Du hast uns hier im Grimmauldplatz
eine Zuflucht geschaffen in der wir uns wohl fühlen und willkommen sind.
Nicht nur geduldete Bürden. Du hast dafür gesorgt, dass wir, dank Dobby,
mit allem versorgt werden, was wir brauchen. Es hat uns hier an nichts
gefehlt. Wir wären schön blöd, wenn wir jetzt aufhören würden, dir zu
vertrauen.", schloss der Slytherin mit einem Grinsen.
Verblüfft blickte Harry auf. Konnte aber in jedem Gesicht die selbe
Entschlossenheit entdecken.
Ehe er jedoch darauf reagieren konnte, ließ sich Fawkes in einem
Funkenregen auf der Rückenlehne seines Sessels nieder und schüttelte
sein Federkleid.
Der Schwarzhaarige schielte über seine Schulter und brummte ein
gutmütiges: „Angeber."
##Kann ich was dafür, wenn du das Verlangen verspürst, dich selbst zu
rösten?##, lachte der Phönix.
#Meinst du nicht, dass es das kommende Gespräch erheblich erleichtert,
wenn ich nicht den Übersetzer spielen muss?#, zog es Harry vor den
Kommentar zu ignorieren.
Und vor den erstaunten Augen der Familie Tonks wandelte sich die
Gestalt des Phönix' in die eines jungen Mannes, der jetzt auf der
Sessellehne saß und sie vergnügt anfunkelte:
„Stimmt ja, wir hatten noch nicht das Vergnügen. Fawkes mein Name."
„Moment mal, heißt so nicht Albus' Phönix?", überlegte Tonks.
Leider hatte sie den Phönix zu selten zu Gesicht bekommen, als das sie
mit Sicherheit sagen könnte, dass es sich bei den Beiden um ein und
denselben handelte.
„Derselbige.", lächelte der rothaarige junge Mann. „Allerdings gehöre ich
jetzt mit Daunen und Federn zu Harry."
„Und ich gehöre mit Haut und Haaren zu ihm.", entgegnete Harry mit
einem Lächeln, welches die Anwesenden noch nie bei dem sogenannten
Jungen- der- lebt gesehen hatten: unbeschwert und frei.
„Herzlichen Glückwunsch.", erwiderte Andromeda nach einer Weile das
Lächeln.
„Danke.", strahlte Harry die ältere Frau an, während er von seinem Phönix
einen Kuss auf die Wuschelmähne gedrückt bekam.
Nachdem sich Fawkes wieder aufgerichtet hatte, konnten alle erkennen,
dass es ernst wurde:
„Unsere Informanten haben uns mitgeteilt, dass Voldemort, in der
Hoffnung dich und Draco zu erwischen, plant, den Hogwarts- Express
anzugreifen. Damit will er den Rest der Familie aus der Reserve locken.
Denn schließlich werden die sich mit Sicherheit nicht weiter verstecken,
wenn ihre Jüngsten angegriffen werden.", schnaubte der Phönix den
letzten Teil des Satzes abfällig.
Das brachte eine nachdenkliche Stille über die Versammelten.
Die Harry nach einer Weile unterbrach:
„Hättet ihr was dagegen, Draco und mich das nächste Schuljahr nach
Hogwarts zu begleiten?"
„Worauf möchtest du hinaus?", erkundigte sich Narcissa.
Sie war sich sicher, dass sich hinter diesem Vorschlag noch etwas
verbarg. Sie wurde nicht enttäuscht.
„Nun, die letzten fünf Jahre hat Voldie immer wieder versucht in Hogwarts
Fuß zu fassen. Es hat bisher standgehalten. Ein weiterer Punkt, ihr würdet
hier rauskommen und ich würde mit Albus sprechen, dass ihr auf alle Fälle
Beschäftigung bekommt. Tonks und Ted könnten zum Beispiel waffenlose
Verteidigung als Schulclub anbieten..."
„Und Andromeda und Narcissa könnten der neuen Verteidigungslehrerin
unter die Arme greifen. Vor allem, wenn sich die Schwangerschaft
bemerkbar macht.", warf Fawkes ein.
Harry schaute überrascht zu seinem Gefährten:
„Dahla hat dieses Jahr den Posten?"
Fawkes blickte mit hochgezogener Augenbraue auf seinen Gefährten und
neckte ihn:
„Glaubst du wirklich, dass ich bei deinem Geschick von einem Abenteuer
ins nächste zu rutschen, allein ein Auge auf dich werfe?"
Der Phönix sprang lachend von der Lehne, als der Jüngere ihm empört in
den Oberarm boxen wollte:
„Ist ja nicht so, als ob ich es darauf anlege.", verteidigte sich Harry
schmollend.
„Ich weiß,", beschwichtigte der Rotschopf seinen Gefährten mit einem
weiteren Kuss auf den Haarschopf, als er wieder die Sessellehne für sich
beanspruchte. „Das macht es aber nicht weniger nervenaufreibend dich
dadurch stolpern zu sehen..." Fawkes drehte das Gesicht Harrys zu ihm,
so dass der Schwarzhaarige zu ihm aufschauen musste. ##... und am
Ende nicht weniger schmerzhaft, die Scherben deiner Seele
aufzusammeln...##
Harry wusste, dass er ohne das diskrete Eingreifen Fawkes' längst schon
zerbrochen wäre. Und er wusste, dass dem Phönix das ebenfalls bewusst
war.
Er umschloss die feingliedrige Hand an seiner Wange mit der Seinigen,
drehte sein Gesicht ein wenig, so dass er der goldgetönten Handfläche
einen Kuss aufhauchen konnte und legte beide Hände verschränkt auf
dem Oberschenkel des Älteren ab.
Dann fuhr er mit seiner Aufzählung fort, so als wäre die Interaktion
zwischen ihm und Fawkes niemals passiert:
„Und ein weiterer Punkt für Hogwarts ist, wir sind alle an einem Fleck und
ich muss mich nicht ständig um euch sorgen."
Die restlichen Familienmitglieder tauschten sich schnell mit Blicken
untereinander aus.
„Einverstanden,", sprach Andromeda für alle. „Allerdings würde ich es
vorziehen, wenn Poppy mich unter ihre Fittiche nimmt. Schließlich habe
ich eine Ausbildung zur Muggel- Krankenschwester und da wir uns mit
Sicherheit mitten im Kampfgetümmel befinden werden, können gar nicht
genügend Medi- Hexen vorhanden sein."
„Narcissa? Irgendwelche Einwände?", fragte Harry bei der Silberblonden
nach. Diese zerstreute seine letzten Zweifel, indem sie nickte:
„Ich hege keinerlei Abneigung gegen dieses Arrangement. So kann ich dir
und Draco wenigstens so viele Strafarbeiten geben wie ich will und werde
stattdessen nur für mein vorbildliches Verhalten gelobt, weil ich meinen
Sohn und das Oberhaupt meiner Familie nicht anders behandle als den
Rest der Schüler.", meinte sie mit einem vergnügten Funkeln in den
Augen.
„Du hast ein Monster geschaffen.", stöhnte Draco gespielt verzweifelt auf
und vergrub seine Hände in den Haaren. Beziehungsweise wollte er.
Leider hatte er immer noch nicht die chinesische Fingerfalle gelöst.
Leise fluchend machte er sich wieder daran die Jaderinge in die richtige
Reihenfolge zu bringen.
Amüsiert beobachtete der Phönix den Jungen bei seinem Treiben.
Er hätte nicht gedacht, dass der Slytherin sich die Fingerfalle so schnell
anlegen ließ.
#Er kannte es vorher noch nicht#, erklärte Harry seinem Gefährten. #Und
Narcissa hat sie ihm angelegt. Da er seiner Mutter selbstverständlich
vertraut, hat er sich nichts dabei gedacht. Jetzt hat er den Salat...#
„Bevor ihr jetzt nach Hogwarts aufbrecht, gestattet ihr mir einen Frage?",
erkundigte sich Ted nervös.
Harrys hochgezogene Augenbraue ermutigte den Muggel zum
weitersprechen:
„Wer sind eure Informanten bei Voldemort? Ich meine, wenn weder die
Spione des Orden noch die des Ministeriums dermaßen effizient
arbeiten?"
Ein unschuldiges Lächeln, welches die Schadenfreude über die Situation
aber nur schlecht verbergen konnte, breitete sich auf dem Gesicht des
Gryffindor aus:
„Zum einen hegt niemand Hintergedanken, wenn sich ein Spatz auf dem
Fenstersims niederlässt- nicht wahr?"
„Unsere kleinen Brüder und Schwestern haben uns schon die eine oder
andere interessante Beobachtung mitgeteilt.", führte Fawkes weiter aus,
als er das Unverständnis der Menschen auf ihren Gesichtern erkennen
konnte. Aber Phönixe waren Vögel- sozusagen die Könige dieser Rasse-
da war es ja wohl mehr als verständlich, dass sie sich mit ihren kleineren
Verwandten verständigen konnten.
„Und zum anderen untersteht Nagini direkt Raoul, dem Herrn der
Schlangen."
Sie hatten das schallende Gelächter ihrer Familie noch im Ohr als sie
bereits direkt in das überraschte Gesicht Albus' blickten, da sie ohne
weitere Vorwarnung punktgenau in genau dem Sessel aufgetaucht waren,
den sie vor einigen Wochen so stürmisch verlassen hatten.
Fawkes selbstverständlich wieder in seiner Phönixform. Schließlich
musste man dem Direktor nicht alles auf die Nase binden.
Albus konnte gar nicht anders als den Gründen, die Harry vorbrachte
Gehör zu schenken. Und da sich seine Informationen Malfoy- Manor
betreffend als richtig herausgestellt hatten, wagte er diese Informationen
ebenfalls nicht anzuzweifeln. Auch wenn der junge Mann sich wieder
hartnäckig über seine Quellen ausschwieg.
So kam es, dass an diesem Abend neben den Lehrern, auch der Black-
Clan Platz an der großen Tafel fand, die während der Ferien als
Versammlungsplatz für alle zurückgebliebenen Bewohner diente.
Missmutig schleppte sich Severus Snape, seines Zeichens Meister der
Tränke und Meisterspion, zur Großen Halle.
Er hasste die Abendessen während der Ferien.
Denn Albus hatte es zur eisernen Regel gemacht, dass alle, die sich
während der Ferien im Schloss aufhielten, einmal am Tag zum
Abendessen versammelten.
Leider hatte er dann nicht die Schüler als Ausrede.
Schließlich musste ja jemand während der Schulzeit ein Auge auf diese
unbändigen Energiebündel werfen, wenn es schon seine Kollegen nicht
taten.
Nein, in den Ferien wurde doch tatsächlich von ihm erwartet, dass er sich
an den Gesprächen beteiligte.
Auf der anderen Seite, herrschte im gesamten Schloss eine dermaßen
entspannte Ruhe- keine nervigen Schüler, die der Meinung waren, sie
müssten in einem halsbrecherischem Tempo um die Ecken fegen und das
würde auch noch ein paar Tage so bleiben- dass er sich tatsächlich zu
den Abendessen zwang, damit er diese Ruhe weiterhin genießen konnte.
Er wusste nur zu gut, dass Albus diese Ruhe mit allergrößtem Vergnügen
zerstörte, in dem er am nächsten Tag die Kerker erstürmte und ihn nicht
eine Minute lang allein ließ, bis er dem sauertöpfischen Tränke- Meister
das Versprechen abgerungen hatte, die nächsten Abendessen mit
Sicherheit nicht zu vergessen.
Zum anderen bereitete ihm das momentane Verhalten Voldemorts
Kopfzerbrechen. Seit dem Fiasko mit den Malfoys, war der „Meister" in
einer Scheißlaune. Und das war noch milde ausgedrückt.
Merlin sei Dank hatte er den Anti- Crucio- Trank immer auf Lager.
Dann der Stunt, den das neue Oberhaupt der Familie Black gebracht
hatte.
Mit einem Schlag war Voldemort von seinen zwei größten Geldquellen
abgeschnitten: die Verliese der Malfoys und die der Blacks.
Da Sirius ja auf der Flucht gewesen war und dadurch nicht offiziell
irgendwas an diesem Zustand ändern konnte, galt immer noch die
Vollmacht, die seine verrückte Mutter dem Dunklen Lord ausgehändigt
hatte.
Doch an einem Tag hatte er die größten Geldquellen verloren, sowie
einen vielsprechender Todesesser, von dem er sicher sein konnte, dass er
das hübsche Köpfchen, welches er auf seinen Schultern trug, auch
benutzen konnte, durch uralte Clan- und Familienmagie gebunden und
einer seiner loyalsten- wenn auch nicht gerade labilsten- Anhänger tot.
Bevor er wusste, wer diesen kleine Wunder innerhalb weniger Stunden
fertig gebracht hatte, hatte er dem neuen Black- Oberhaupt im Stillen
anerkennend auf die Schulter geklopft.
Leider erschien drei Tage nach der Übergabe des Siegelringes im
„Tagespropheten" ein Artikel, der erklärte, dass der Massenmörder Sirius
Black in einem Versuch seine Verbrechen an einem unschuldigen Kind
wieder gutzumachen, in seinem Testament verfügt habe, dass der Titel
und alle damit verbundenen Verantwortungen bei seinem Tode auf Harry
Potter zu übertragen wären.
Da die Goblins keinen Einspruch auf diese „Fehlinformation" erhoben
haben, konnte der Rest der magischen Welt getrost davon ausgehen,
dass es sich dabei um die Wahrheit handelte. Zumindest der Teil in dem
stand, dass Harry Potter jetzt Vorstand der Familien Potter und Black war.
Und durch seinen geschickten Schachzug ja auch indirekt der Familie
Malfoy.
Harry James Potter... ihn schüttelte es schon, wenn er an diesen Jungen
dachte. Diese smaragdgrünen Augen, welche voller Vertrauen in die Welt
blickten und erwarteten, dass alles und jeder auf seinen Wunsch hin alles
stehen und liegen ließ...
Die Miene des düsteren Professors verfinsterte sich noch mehr.
Er wusste, dass Voldemort irgendetwas für den Jungen geplant hatte.
Leider war alles, was der Dunkle Lord diesbezüglich hatte verlauten
lassen, dass sich seine getreuen Anhänger bereithalten sollten, damit sie
in der Lage wären sofort in Aktion zu treten, sobald er sie riefe.
Mit einer Laune auf dem absoluten Gefrierpunkt, stieß er die Tür zu
Großen Halle auf und blieb wie angewurzelt stehen.
So ganz wollte er seinen Augen nicht trauen, aber er konnte tatsächlich
neben den Lehrern auch die verbliebenen Mitglieder der Black- Familie
ausmachen. Samt ihres Oberhauptes, der mit dem Rücken zu ihm saß.
Sich jedoch in dem Moment, in dem er die Tür hörte umdrehte und seine
smaragdenen... nein, seine smaragdgoldenen Augen mit den
tiefschwarzen des Tränke- Meisters verhakte.
Voller Schrecken erkannte Severus die anderen Zeichen, die den Jungen
als Gefährten eines Phönix' kennzeichneten.
„Na, das nenne ich doch mal eine gelungene Überraschung."
Er konnte das Amüsement in den so außergewöhnlichen Augen direkt
tanzen sehen und führte es auf die Tatsache zurück, dass ihn der Junge,
dank seiner neuen Verbindung, als Vampir erkannt hatte.
Leider erkannten sich magische Wesen untereinander immer als das, was
sie waren. Egal wie gut der Verschleierungszauber war, den sie trugen.
Genau das war der Augenblick, den sich besagter Phönix, der auf dem
Schoß des Schwarzhaarigen hockte, dazu aussuchte, seinen schlanken
Kopf um den Arm seines Gefährten zu schlängeln, um sich anzusehen,
was die Aufmerksamkeit des Jüngeren solange fesselte und seinen
durchdringenden goldenen Blick in den des armen Vampirs zu bohren.
Und auch wenn der Phönix nicht einen Piep von sich gab, verstand der
Meister der Tränke die Botschaft klar und deutlich: Behandle meinen
Gefährten wie die letzten Jahre und du wirst es bitter bereuen.
Und Severus Snape war gewiss vieles, aber nicht dumm. Er würde also
seinen gottverdammten Stolz hinunterschlucken und dem Herrn der
Phönixe keinen Anlass geben ihn bei lebendigem Leibe zu grillen.
Joah, das wars mal wieder von mir^^°
Da ich nicht weiß, ob ich das nächste Kapitel vor Weihnachten fertig
bekomme, an dieser Stelle an alle:
MERRY CHRISTMAS AND A HAPPY NEW YEAR!!!
Oder auf gut deutsch:
Denkt an mich wenn Ihr an der weihnachtlichen Tafel bei guter deutscher
Ente mit Rotkohl und Kartoffeln/Klößen sitzt(ich werde dieses Jahr am
25.12. ein echt traditionelles englischen Weihnachtsessen auf mich warten
haben^.^- was auch immer darunter zu verstehen ist. Werd es ganz
gelassen auf mich zukommen lassen. Falls Ihr nächstes Jahr nichts mehr
von mir hört, wisst Ihr: Lasst ja die Finger vom englischen Essen^.~) und
rutscht ohne Bananenschale, Kater oder sonstige Schäden gut ins Neue
Jahr^________^
cu next??
kessM^__^
Kapitel 16
Hey Leuts!
Wie Ihr unschwer erkennen koennt, hab ich das englische
Weihnachtsmahl ueberlebt^.~
Ich hoffe, Ihr hattet alle ein schoenes Weihnachtsfest und einen Guten
Rutsch^__^
An dieser Stelle ein herzlichen Dankeschoen fuer Eure lieben Weihnachts- und Neujahrsgruesse*Euch niederknuddeln tut*^__^
@Chiron, sann, AngelHB und selbstverstaendlich auch den Rest der kleinen gemuetlichen Kommischreiberrunde
Vielen lieben Dank fuer Eure Kommis*Schokotorte fuer alle ausgibt*
@Jemma
Sorry, ich hatte leider keine Zeit mehr es einzupacken. Bin aber froh, dass es trotz des fehlenden Geschenkpapiers gefallen hat^.~
@Glupit
Das vampirische Aussehen Sevs wird in diesem Kapitel zur Sprache kommen.
Und ja, *herzzereissend seufzt* solche Tage kenn ich auch- aber wer kennt sie nicht?^.~
@Tanaka_Kouhei
Das mit dem Grillen und Sev ueberleg ich mir nochmal^.~
In dieser FF will ich es eigentlich nicht zu mpreg lassen kommen.
Da aber bereits so viele Nachfragen waren, habe ich beschlossen nach Beendigung der Story noch n kleines mpreg- Special zu bringen... die Idee hab ich auch schon mehr oder weniger ausformuliert im Kopf. Wartet also nur darauf niedergeschrieben zu werden*g*
Gedankliche Verbindung:
#Harry#
##Fawkes##
Lange Rede kurzer Sinn,
weiter gehts
mit
Kapitel 16
Die Starre des Tränkemeisters wurde von einem erleichterten Draco
unterbrochen:
„Ich hab' es! Endlich kann ich essen!"
Er konnte erkennen, wie sein Lieblings- Slytherin einen kleinen länglichen
Gegenstand triumphierend in die Luft hielt.
Lachend wandte sich der Gryffindor wieder der Tafel zu.
„Hast dafür auch nur einen ganzen Tag gebraucht.", foppte er den
Silberblonden.
„Nun, du kannst sie dir ja selber mal anlegen. Dann sehen wir ja, wie
lange du brauchst.", hielt Draco dem Schwarzhaarigen eine chinesische
Fingerfalle hin, wie Severus erkannte.
„Nicht mal zehn Sekunden. Schließlich weiß ich den General- Code.",
zerstörte Harry gut gelaunt die Rachepläne des anderen.
„Was? Und dann lässt du mich den gesamten Tag darin versauern?",
brauste zum Erstaunen aller Nicht- Familienmitglieder der ansonsten so
unterkühlte Slytherin auf.
Schulterzuckend griff Harry zu den Apfelschnitzen, nahm sich einen, biss
eine Hälfte ab und führte die andere zum Phönix, der ihm den Rest mit
seinem kräftigen Schnabel vorsichtig aus den Fingern klaubte:
„Narcissa ist deine Mutter. Und wenn sie der Meinung ist, es ist eine gute
Übung für dich?"
„Aber du bist das Familien- Oberhaupt!", versuchte Draco Harry dazu zu
bringen seine Seite der Medaille zu sehen. Und verpasste Severus mit
dieser Aussage beinahe einen Herzinfarkt. Hatte er doch damit gerechnet,
dass sich der sture Slytherin vehement gegen ein „Gryffindor- Regime"
wehren würde. Stattdessen sah es so aus, als würde Draco den
Schwarzhaarigen in seiner Position nicht nur anerkennen, sondern auch
akzeptieren. „Du hättest ihre Entscheidung ohne weiteres ignorieren
können!"
„Und damit den ganzen Spaß verpasst, den es uns bereitet hat dich dabei
zu beobachten, wie du dich damit abmühst?", hielt Harry lachend
dagegen. „Um nichts in der Welt."
Ungläubig blickte der Silberblonde von einem Mitglied dieser
zusammengewürfelten Familie zum anderen. Doch in jedem Gesicht
konnte er nur das Amüsement auf seine Kosten erkennen.
„Oh Mann,", stöhnte der Slytherin auf. „Und mit so was bin ich als Familie
gestraft." Danach ignorierte er jeden, der über ihn lachte- was so ziemlich
jeden Anwesenden einschloss, selbst die überraschten Lehrer, ob seiner
ungewohnten Offenheit- und bediente sich am Abendessen.
„Wenn du magst,", versuchte Harry den angeknacksten Stolz Dracos zu
reparieren. „Kann ich dir später alle fiesen kleinen Geheimnisse deines
neuen Spielzeuges zeigen."
„Es kann noch mehr, als mich bis auf die Knochen zu blamieren?"
Severus konnte erkennen, wie trotz der abweisenden Körperhaltung
Interesse in Stimme und Augen durchschimmerte.
„Es kann andere bis auf die Knochen blamieren."
Damit hatte der Gryffindor die Aufmerksamkeit des Slytherin und die
gesamte Angelegenheit war vergeben und vergessen.
Kopfschüttelnd nahm Severus neben Professor Trelawney Platz.
Auch wenn es ihm nicht gefiel, dass ausgerechnet Harry Potter der
Vorstand von zwei sehr mächtigen Zaubererfamilien war, konnte er nicht
abstreiten, dass die wenigen Wochen, die Draco in Harrys Obhut
verbracht hatte, mehr von dem aufgeweckten Jungen zum Vorschein
gebracht haben, den er noch kennen gelernt hatte, bevor Lucius jede
sichtbare Gefühlsregung aus seinem Erben geflucht hat, als seine
jämmerlichen Versuche hier in der Schule.
Kopfschüttelnd ob dieser neuen Ereignisse, tat sich Severus etwas vom
Essen auf.
Das neue Schuljahr hatte noch nicht einmal angefangen und schon hat
Potter es geschafft Unruhe nach Hogwarts zu bringen. Das nächste
Schuljahr wird sich mit Sicherheit interessanter gestalten, als selbst Albus
sich ausmalen konnte. Da war sich Severus Snape hundertprozentig
sicher.
Und auch wenn er es sich selbst gegenüber nicht zugab, aber es war das
erste Mal seit Jahren, dass er sich auf den Beginn eines Schuljahres
freute...
Später am Abend leistete Draco den beiden Gefährten in den
Räumlichkeiten, die sie Albus am Anfang der Ferien abgerungen hatten,
Gesellschaft. Zwischen ihnen auf dem Wohnzimmertisch, die chinesische
Fingerfalle.
Auch wenn er die ganzen Ferien über Zeit gehabt hatte, sich an den
Gedanken zu gewöhnen, dass Harry ausgerechnet an einen Phönix
gebunden war, war das Bild welches sich ihm bot eines, an das er noch
mehr Gewöhnung brauchte: sein alter Rivale, um einiges ausgeglichener
und ruhiger als das letzte Schuljahr, lehnte entspannt an einen jungen
rothaarigen Mann. Beide strahlten dermaßen viel Harmonie und
Zufriedenheit aus, dass es Draco schon wunderte, warum er kein
behagliches Schnurren hörte.
Aber egal wie viel Harmonie dieses Bild auch ausstrahlte, es konnte nicht
über die exotische Schönheit hinwegtäuschen, die die beiden eigentlich so
ungleichen Wesen in sich vereinten.
Der junge Mann, der es geschafft hatte, den wilden Gryffindor- Löwen zu
zähmen, war um vieles älter, als die äußere Hülle vermuten ließ. Wie alt
genau, wusste Draco nicht. Und er fand es unhöflich zu fragen.
Dazu die goldenen Federn, die hin und wieder in dem feuerrotem Haar
aufblitzten. Oder die goldenen Augen, welche mitunter dermaßen alt und
weise wirkten. Oder der zarte und zerbrechlich scheinende Körperbau,
den er sowohl in der Phönix- als auch in seiner menschlichen Form sein
eigen nannte. Die Haut, die wirkte, als wäre sie mit feinem Goldstaub
überzogen. Dazu die Magie, die jede einzelne Pore dieser eleganten
Kreatur zu durchdringen schien. All das schien dem Betrachter geradezu
zu zuschreien, dass dieses Wesen um keinen Preis der Welt ein Mensch
sein konnte.
Aber es war nichts, was Draco abstoßend oder gar zum fürchten fand.
Im Gegenteil, irgendetwas flüsterte dem silberblonden Slytherin zu, dass
die Kreatur, die ihren Arm in einer behütenden Geste um die schmalen
Schultern seines jüngeren Gefährten geschlungen hatte, Himmel und
Hölle in Bewegung setzen würde, um die Black- Familie vor dem Zugriff
Voldemorts zu schützen. Und zwar aus dem ganz einfachen Grund, weil
er sie durch seinen Bund mit Harry auch als seine Familie betrachtete.
Es war Draco nicht entgangen, dass der Phönix es Harry überließ über die
Belange der Familie zu entscheiden. Zumindest hatte er ihn noch nicht
einmal Einspruch erheben sehen- wenigstens nicht öffentlich.
„Sag mal Fawkes, seit wann ist Severus ein Vampir?"
Mit dieser Frage hatte Harry es geschafft Draco aus seinen Überlegungen
zu reißen.
„Pro- fessor Snape... ein... Vampir?", fragte der Slytherin ungläubig.
Leise lachte Fawkes in sich hinein:
„Zwischen eurem zweiten und dritten Jahr hat eine alte Vampir- Meisterin
ihn umgewandelt. Während eines Gespräches mit ihr, ist mir
rausgerutscht, dass ich einen Menschen kenne, der das Klischee eines
gefürchteten Vampirs bis aufs I- Tüpfelchen erfülle: schwarze elegante
Roben, die es ihm ermöglichen einen gekonnten Auftritt oder auch
Abgang hinzulegen. Ein düsteres Aussehen, sowie eine noch düstere
Aura, die jedem klar und deutlich macht, ihn besser nicht herauszufordern.
Dazu eine samtweiche Stimme, um die ihn jeder echte Vampir beneiden
würde... Sie war neugierig geworden und nachdem sie ihn ein paar Jahre
beobachtet hatte, war sie der Meinung, er wäre würdig eines ihrer Kinder
zu werden. Ich glaube, Severus dankt noch immer allen Göttern auf den
Knien, dass seine neue Meisterin zu den sogenannten „Daywalkern"
gehört. Denn sonst wäre seine Aufgabe als Spion ziemlich nutzlos- meint
ihr nicht auch?", zwinkerte er Draco zu.
„Moment mal,", richtete sich Harry auf, um ungläubig seinen Gefährten zu
mustern. „Soll das etwa heißen, dass du „schuld" an seiner Umwandlung
bist?"
Fawkes legte seinen Kopf schief und erinnerte durch diese Geste einmal
mehr an den eleganten Vogel, der er eigentlich war: „Wenn du es so
betrachtest: ja.", zuckte er ungerührt die Schultern.
Kopfschüttelnd lehnte sich Harry zurück.
„Das heißt ja dann, das Severus im Grunde genommen noch ein ganz
junger ist. Gerade mal zwei Jahre. Das seine Meisterin ihn da schon aus
den Augen lässt?", murmelte der Schwarzhaarige leise.
„Er soll ihr wohl gar keine Wahl gelassen haben.", gluckste Fawkes
amüsiert. „Sie hat aber noch die Verbindung zwischen dem Dunklen Mal
und Voldemort so abgeschwächt, dass er lediglich ein kurzen Ziepen
verspürt und sich nicht mehr vor Schmerzen auf dem Boden wälzt wenn
Voldemort seine „Getreuen" ruft."
„Na wie nett.", murmelte Draco immer noch ein wenig benommen davon,
dass es sich um Hogwarts hauseigene Fledermaus tatsächlich um eine
Fledermaus handelte.
„Aber ich muss sagen, sein vampirisches Aussehen gefällt mir um einiges
besser als das, was wir sonst tagtäglich von ihm zu sehen bekommen."
„Wie meinst du das?", fragte Draco ein wenig misstrauisch.
„Nun,", grinste Harry schelmisch. „Zum einen fallen seine pechschwarzen
Haare in weichen sanften Wellen bis zu den Schulterblättern. Zum
anderen strahlen seine Obsidiane voller Leben und bringen den
Betrachter dazu, in ihnen versinken zu wollen, um die Seele hinter diesen
ausdrucksstarken Fenstern zu entdecken. Dazu ist die wächserne Blässe
einer gesunden, vornehmen gewichen und die Nase sieht wieder so aus,
wie sie vor dem Nasenbeinbruch ausgesehen haben muss. Und er bewegt
sich mit einer gefährlichen Eleganz..."
Weiter kam Harry nicht, da Fawkes ihm die Lippen mit einem
besitzergreifenden Kuss verschloss.
##Muss ich mir etwa Sorgen machen?##, knurrte der Phönix gespielt
eifersüchtig.
Lachend löste sich Harry aus dem Kuss, schaute seinem Gefährten kurz
in die glitzernden goldenen Seelenspiegel, ehe er ihm lächelnd einen Kuss
auf die Nasenspitze gab:
#Niemals.#
Und Draco hätte es niemals für möglich gehalten, aber diese kleine
verspielte Geste seitens Harry reichte vollkommen aus, die scheinbar
aufgebrachte Kreatur wieder zu beruhigen.
„Das hast du doch mit Absicht gemacht- oder?", erkundigte sich der
Silberblonde stirnrunzelnd.
Harry zuckte lediglich seine Schultern.
Nachdem der Slytherin über soviel Schalk lediglich den Kopf schütteln
konnte, wagte er eine Frage zu stellen, die ihm keine Ruhe mehr ließ, seit
er in den Ferien alles was ihm über Phönixe zwischen die Finger kam,
gelesen hatte:
„Bitte versteht das nicht falsch... und falls es zu privat sein sollte, braucht
ihr auch nicht antworten, aber... darf ich dich etwas fragen?", schielte er
unsicher zum Phönix. Jener durch das offensichtliche Unbehagen des
Jüngeren neugierig geworden, nickte. Draco holte tief Luft, betete zu allen
Götter, dass er nicht als geröstete Schlange endete und rasselte seine
Frage hinunter:
„Wie läuft das eigentlich mit den sogenannten „Brandtagen" ab? Wenn du
verbrennst und als Kücken aus der Asche... ich meine, muss Harry... Oh,
verdammt...", senkte Draco betreten den Kopf.
„Draco,", brachte ihn die ruhige Stimme des Phönix' dazu erneut den Kopf
zu heben. „Diese Frage braucht dir nicht unangenehm sein. Im Gegenteil,
sie zeigt, dass du versucht dich mit den begrenzten Mitteln, die dir zur
Verfügung stehen, über dein neues Familienmitglied zu informieren. Und
ich gebe dir dieselbe Antwort, die ich auch Harry gegeben habe:
ich bin inzwischen so alt, dass ich nur noch verbrenne, wenn ich in
Todesgefahr schwebe. Sei es durch totale Erschöpfung oder durch
schwerwiegende Verletzungen. Erst wenn ich dem Tode fast schon die
Hand reiche, greift das Feuer nach mir und lässt mich aus der Asche neu
erstehen... Da beides ziemlich unwahrscheinlich scheint, schon allein
wegen meines Alters, wird Harry wohl nie die Gelegenheit haben, mich
mal als Kleinkind zu erleben...", drückte er dem schwarzen Schopf an
seiner Schulter einen Kuss auf.
„Oh...", war alles, was dem sonst um kein Wort verlegenem Slytherin über
die Lippen kam. Schon allein weil er sich beim besten Willen nicht
vorstellen konnte, wie alt ein Phönix sein musste, um den natürlichen
Zyklus aus Tod und Wiedergeburt zu durchbrechen.
„Wir haben dir deine Frage beantwortet. Beantwortest du uns auch eine?",
fragte Harry vorsichtig nach.
Der Silberblonde nickte: „Das ist nur fair."
„Also,", jetzt war es an Harry tief Luft zu holen. „Wie kommt es, dass du
so... „aufgetaut" bist?", endete er schließlich, nicht in der Lage es anders
zu umschreiben.
Draco lehnte sich nachdenklich zurück.
Um ehrlich zu sein, hatte er schon viel früher mit dieser Frage gerechnet.
Schließlich hatte er die Ferien friedlich, Seite an Seite mit einem Muggel,
einem Halbblut und einer Blutsverräterin verbracht.
Also im Grunde genommen genau die drei Kategorien von „Mensch", die
ihn sein Erzeuger beigebracht hat zu hassen.
Aber in der kurzen Zeit, die zwischen Gefangennahme,
Testamentseröffnung und schließlich dem Tag lag, an dem Harry den
Fidelius- Zauber übernommen hat, waren ihm mehrere Dinge klar
geworden:
Nummer Eins: Lucius war weg. Fort. Niemand mehr da, der ihn davon
abhielt eigene Meinungen zu bilden. Der ihn in Grund und Boden fluchte,
wenn er es auch nur im Ansatz wagte, anders zu denken.
Nummer Zwei: Mit Harry als neuem Familienoberhaupt, konnte er nicht so
weiter machen wie bisher. Er durfte die Fassade, die er die vergangenen
Jahre so dermaßen sorgfältig aufgebaut hatte und ihn zu einer Kopie
seines Erzeugers werden ließ, endlich fallen lassen und versuchen sich
selbst neu zu finden.
Nummer Drei: er hatte eigentlich damit gerechnet, dass Harry ihn und
seine Mutter während der Ferien versuchen würde „umzupolen".
Stattdessen hatte ihr neues Familienoberhaupt es, nachdem sich alles ein
wenig beruhigt hatte, vorgezogen, lediglich sporadisch durch den Kamin
mit ihnen Kontakt aufzunehmen, aber ansonsten alle Bewohner des
Grimmauld- Platzes sich selbst zu überlassen.
Harry hat damit ihnen allen die Möglichkeit gegeben, sich mit der
veränderten Situation abzufinden und anzupassen.
Zudem hatten alle Mitglieder des Haushaltes so genügend Zeit sich
kennen zu lernen und neue Ansichten über den Gegenüber zu formen.
Er hat ihnen den Freiraum gelassen ihre eigenen Anschauungen zu
finden, statt sie ihnen aufzuzwingen.
Und Draco war sich sicher, dass Harry nicht gleich seinen Zauberstab
ziehen und wie wild „Crucio" schreien wird, nur weil er es wagte andere
Meinungen zu vertreten als der Schwarzhaarige.
Nummer vier: die gemeinsamen Wochen mit seiner Tante, ihrem Mann
und seiner Cousine haben die familiären Bande zwischen ihnen gestärkt
und er mochte alle drei.
Andromeda mit ihrer ruhigen Bestimmtheit. Ted, der Dank seines
ausgiebigen Kampfsporttrainings jede Sekunde eines Tages gespannt wie
eine Feder war und schnell wie eine Kobra auf jeden Angriff reagieren
konnte. Tonks, die trotz ihrer Tollpatschigkeit mit einer Schnelligkeit und
Präzision agieren konnte, das einem vor Ungläubigkeit die Kinnlade
runterkippte.
Um ehrlich zu sein, war ihm das sogar passiert, als er Vater und Tochter
bei einem kleinen Übungskampf beobachtet hatte.
Seine Mutter hatte neben ihm gestanden und lediglich lächelnd gefragt:
„Glaubst du wirklich, Tonks ist nur durch schieres Glück durch das
Auroren- Programm gestolpert?"
Auf sein beschämtes Nicken hin hatte sie leise in sich hineingelacht und
seine Tante hatte amüsiert gemeint:
„Nein, mein Lieber. Ted ist der Grund, warum sie durchgekommen ist.
Sein Kampfsporttraining hat unsere Kleine dazu gebracht, ihre
Unsicherheit und Tollpatschigkeit zu vergessen, sobald es in den Kampf
geht. Ich bin sicher, er hat nichts dagegen, dir in bisschen was
beizubringen..."
Und er hatte das Angebot angenommen.
Hinterher hatte er sich zwar öfter mal verflucht, aber inzwischen taten ihm
nicht mehr alle Knochen weh, wenn er von seinem Onkel aus dem
Training entlassen wird.
„Nun,", kehrte Draco in die Gegenwart zurück. Suchte den
smaragdgoldenen Blick seines Oberhauptes und hielt ihn fest:
„Mit Lucius Gefangenschaft und späteren Tod sind die letzten Fäden
zerschnitten worden, die mich an ihn als meisterhaften Marionettenspieler
gebunden haben...
Außerdem habe ich erkannt, dass du als Familienoberhaupt nur das
verlangst, was dir auch zusteht: Loyalität, Verschwiegenheit und Respekt.
Das ist etwas, was ich mehr als bereit bin zu geben, solange man mich
nicht dazu zwingt und keine unmöglichen Forderungen stellt...
Ich streite nicht ab, dass du mich mit einem cleveren Schachzug geködert
hast- die Liebe zu meiner Mutter.
Aber als du mich in deinem Netz hattest, hast du mir deinen Sieg nicht
unter die Nase gerieben, sondern hast mich stattdessen mit Respekt
behandelt und für die Sicherheit meiner Mutter und mir gesorgt.
Das war weit mehr, als ich nach den letzten fünf Jahren erwarten konnte.",
lächelte der Slytherin ein wenig reumütig. Welches Harry genauso
reumütig erwiderte. Zum streiten gehörten nun mal immer Zwei.
„Um die Sicherheit einer Familie zu gewährleisten, die dir durch ein
Testament aufgebürdet worden war, gingst du sogar soweit Professor
Dumbledore die Stirn zu bieten.
Du hast Mutter und mir die Möglichkeit gegeben, zu uns zu finden und
wieder Hoffnung auf eine friedlichere Zukunft zu haben. Nicht, weil wir der
Meinung sind, das es zu deinen Aufgaben gehört, V- Voldemort,", auch
wenn es ihm noch einiges an Unbehagen bereitete den Namen laut
auszusprechen, sah er sich endlich dazu in der Lage. Er konnte sehen,
wie ihm Fawkes und Harry für diese Leistung anerkennend zunickten. „Zu
töten, sondern weil du uns einen Weg aus Lucius' Käfig der Gewalt und
absoluten Kontrolle über jeden Aspekt unseres Lebens gezeigt hast...",
endete er leise mit gesenkten Augenlidern. Es war ihm unangenehm, dem
Schwarzhaarigen einen derartig tiefen Einblick in sein Seelenleben zu
geben. Auch wenn er sicher war, dass Harry eine derartige Schwäche
niemals gegen ihn verwenden würde.
Erstaunt wanderte Dracos Blick zu dem rotgoldenen Feuervogel, der sich
neben ihm auf der Couch niederließ, an ihn schmiegte und leise eine
aufmunternde Melodie trällerte.
Wie von selbst schlich eine seiner Hände zu dem Phönix und strich immer
wieder über das warme seidigglänzende Gefieder.
Die angenehme Wärme sowie das leise Zwitschern ließen Draco langsam
in die Gefilde des Schlafes hinabdriften.
Doch kurz bevor entgültig in einen erholsamen Schlaf glitt, wunderte sich
der Slytherin noch darüber, dass er in der Lage war, dem stolzen Phönix
so nahe zu kommen, ohne sich Brandwunden abzuholen.
Aber woher sollte er auch wissen, dass Fawkes für jeden, der seine
Fähigkeiten benötigte eine Ausnahme machte?
Sein Erstaunen gut versteckend, beobachtete Severus seinen „Meister".
Er hatte ihm eben die Nachricht überbracht, dass sich Potter und seine
neue Familie bereits in Hogwarts aufhielten.
Daraufhin war der Dunkle Lord auf seinem Thron wie eine Salzsäule
erstarrt und fing nach einer Weile dermaßen an zu fluchen, dass selbst die
abgebrühtesten Todesesser rot anliefen.
Abrupt wandte sich Voldemort seinen versammelten Untergebenen zu und
zischte bedrohlich:
„Wenn ich die Details den nächsten Anschlages auf den „Jungen- der-
lebt" betreffend an euch weitergegeben hätte, würde ich jetzt vermuten,
dass sich unter euch ein Spion befindet. Da jedoch nicht einer von euch
über den Angriff auf den Hogwarts- Express informiert worden war,
müssen wir wohl davon ausgehen, dass mal wieder das unglaubliche
Glück dieses dreimal verfluchten Bengels zugeschlagen hat."
Severus lief es eiskalt den Rücken hinunter.
Der Lord hatte was machen wollen?
Den Express angreifen?
Genau den Zug in dem der Großteil der britischen Zauberer- Zukunft saß?
Merlin sei Dank hatte der Potter- Bengel den Weg schon früher ins
Schloss gefunden.
So blieb der englischen Zauberer- Welt ein wahres Blutbad erspart.
„Kehrt nach Hause zurück. Ich will die nächsten Wochen nicht einen von
euch hier sehen. Bis ich euch rufe. Ist das klar?", die letzte Frage klang
mehr wie das kalte Zischen einer Schlange, denn nach einem Menschen.
Alle Schwarzgewandeten neigten ergeben ihr Haupt, ehe sie sich
erhoben, um den Thronsaal zu verlassen.
Beim rausgehen war Severus als würde er aus den Augenwinkeln zwei
Spatzen sehen, die sich gegenseitig um eine der Säulen in dem großen
Raum jagten...
Die Einteilung war gerade beendet, als entgegen jeder Gewohnheit
Unruhe am Tisch der Schlangen ausbrach. Neugierig reckten die Schüler
ihre Köpfe und Professor Snape machte sich bereits mit einem noch
finsterem Gesicht als sonst auf die Streitigkeiten zu schlichten, als sich
Draco Malfoy mitten aus der Traube der aufgebrachten Schüler löste, um
den Tisch herumschritt und erst in der Mitte der Halle zum Halten kam.
Sein ernstes Gesicht hielt Severus davon ab ihn zur Ordnung zu rufen,
stattdessen begnügte er sich dem immer noch aufgebrachten sechsten
und siebten Jahrgang seines Hauses einen strengen Blick zu zuwerfen,
der sie verstummen und wieder Platz nehmen ließ.
„Ich bitte Harry James Potter- Black nach vorn.", verkündete er formal mit
klarer Stimme.
Verwundert kam Harry der Aufforderung nach.
Mit Fawkes auf seiner Schulter hielt er zwei Schritte vor dem
Silberblonden inne.
Ein erstauntes Raunen schlich sich durch die Schüler als sie zum ersten
Mal an diesem Abend einen genaueren Blick auf ihren Retter werfen
konnten: Er schien über die Ferien ein paar Zentimeter gewachsen zu
sein. Außerdem hatte er in seinem nachtschwarzen Haar feuerrote
Strähnen, die genauso tiefrot waren, wie die Federn des Phönix, der auf
seiner Schulter saß. Dazu hatten sie jetzt das erste Mal die Gelegenheit
die smaragdgrünen Augen ohne die Brille zu sehen. Auch wenn es sie im
ersten Moment erschreckte, das Zeichen der Ewigkeit wie flüssiges Gold
in diesem tiefen Smaragd eingebrannt zu sehen. Zudem schien er um
seine Stirn einen dünnen goldenen Reif zu tragen.
Und die smaragdgoldene Robe, welche unter dem offenen Umhang zu
erkennen war, verriet selbst dem unmodischsten, dass sie mit Sicherheit
ein Vermögen wert war. Dazu die selbstbewusste, stolze Körperhaltung...
irgendwie schien ihr Lieblingsretter über die Ferien... erwachsen geworden
zu sein.
Oder wie ein Großteil der Schüler dachte: Harry sah einfach nur verdammt
heiß aus.
Mit großen Augen beobachteten sie, wie Draco vor dem Gryffindor in die
Knie ging, den Siegelring der Malfoy von seiner rechten Hand löste und
ihn Harry darbot:
„Mein Lord, nach uralter Sitte bitte ich, Lord Draco Lucius Malfoy, Euch
untertänigst mir und meinem Clan Euren Namen und Euren Schutz zur
Verfügung zu stellen. Im Gegenzug dazu biete ich Euch die absolute
Loyalität, Folgsamkeit, Stärke und Verschwiegenheit der gesamten
Malfoy- Familie."
Fassungslos blickte Harry in die silbergrauen Seelenspiegel des Slytherin.
Er konnte nichts als feierlichen Ernst darin erkennen.
Mit diesem Angebot verzichtete Draco vollkommen auf die Rechte eines
Lords und ging sogar soweit, dass er jeden, der auch nur einen Tropfen
Malfoy- Blutes in sich trug, an die Black- Familie band. Und er löschte mit
dem ersten Teil seiner Bitte den Namen „Malfoy" vollkommen und
unwiderruflich aus der Geschichte.
##Harry?##, versuchte der Phönix seinen Gefährten aus der Starre zu
reißen. Ihn selbst hatte es auch eiskalt erwischt, dass der Silberblonde
dermaßen weit zu gehen bereit war. Vor allem wenn er bedachte, dass
Draco vor den Sommerferien nicht einen einzigen der alten Bräuche
kannte. Schien, als hätte der Slytherin die Zeit im Black- Anwesen gut
genutzt und ausgiebigen Gebrauch von der alten Bibliothek gemacht.
#Ich wollte Draco zu seinem siebzehnten Geburtstag sowieso mitteilen,
dass ich ihn zum Erben der Black- Familie einsetzen möchte. Scheint, als
hätte er das ein wenig vorverlegt.#, lächelte Harry verschmitzt. #Na dann
will ich ihm mal den Schock seines Lebens verpassen...#
Fawkes konnte gar nicht anders als belustigt zu zwitschern.
Erste Unsicherheit mischte sich in Dracos Blick, als er ihn zwischen
Gryffindor und Phönix hin- und herhuschen ließ.
Und sie wurde noch viel größer, als sich Harry, entgegen was in dem
Buch stand ihm gegenüber kniete, seine Hand mit dem Ring mit seinen
eigenen umschloss und mit einem amüsierten Flackern in den Augen
zurückgab:
„Dein Angebot ehrt mich und mit tiefster Dankbarkeit nehme ich es an."
Die Schüler spürten, wie ein leichter Wind durch die Große Halle strich
und sich um den Slytherin und den Gryffindor zu konzentrieren schien.
„Zudem möchte ich diese Gelegenheit dazu nutzen, dich der Öffentlichkeit
als Erben der Black- Familie vorzustellen."
Der Wind nahm zu und umwirbelte die drei Gestalten in der Mitte der
Halle.
Harry entfaltete behutsam die starren Finger Dracos, entnahm ihm den
Ring und steckte ihn zurück an den rechten Ringfinger des Silberblonden.
Danach erhob er sich und sprach Draco ebenfalls mit feierlichen Ernst an:
„Erhebe dich, Draco Felix Black."
Wie in Trance kam der silberblonde Slytherin der Bitte nach.
Und kaum stand er seinem Familienoberhaupt gegenüber, fuhr der Wind,
welcher sie umspielt hatte, in den Ring an seinem Finger und als wieder
Ruhe eingekehrt war, konnte ein jeder statt dem Malfoy- Siegel das der
Black ausmachen. In der Mitte des silberumrandeten schwarzen Sterns
jedoch war ein kleiner Diamant eingelassen, was Draco als zukünftigen
Erben dieser Familie auszeichnete.
Das war auch der Moment, in dem die Mitgliedern der weiterverzweigten
Malfoy- Familie auf dem gesamten Erdenrund ebenfalls von einer kleinen
Briese umweht wurden und alle Malfoy- Wappen in das der Familie Black
umgewandelt wurden. Damit war allen ehemaligen Malfoy klar, dass ihr
Oberhaupt, der junge Lord Draco, seine Loyalität und die des gesamten
Clans in den Dienst der Blacks gestellt hatte. Der Name „Malfoy" existierte
somit nicht mehr. Alle ihre bisherigen Allianzen galten nur noch in soweit
wie sie ihren neuen Clan nicht gefährdeten. So entgültig war dieses uralte
Ritual. Vollkommene und entgültige Loyalität ihrer neuen Familie
gegenüber. Da sie jedoch Draco kannten, konnten sie davon ausgehen,
dass dieser stolze junge Mann sich nicht an jeden daher gelaufenen Lord
binden würde. Der Lord, dem sie jetzt dienten musste schon etwas
außergewöhnliches sein, dass ihr ehemaliges Familienoberhaupt
dermaßen weit ging.
Beruhigt über diese Gedanken, kehrten die neuen Black zu ihren durch
den seichten Wind unterbrochenen Aufgaben zurück.
Schiere Fassungslosigkeit war auf dem sonst so unbewegten Gesicht des
ehemaligen Malfoy zu erkennen, als er auf das neue Siegel hinabstarrte.
Ganz langsam war er in der Lage sich von dem Beweis zu trennen, dass
Harry ihn eben tatsächlich zu seinem Nachfolger ernannt hatte, fing den
Blick seines Gegenübers ein, zog einen Augenbraue hoch und meinte:
„Felix?"
„Wir können auch gern zu Lucius zurückkehren.", schoss der
Schwarzhaarige zurück. Das Schütteln Dracos sagte genug.
„Würden die Herren Potter- Black und Black bitte die Güte haben, sich
wieder auf die Plätze zu begeben?", bat der Direktor, nachdem er sich
ebenfalls von dem Schock ein derartig altes Familienritual inmitten der
Großen Halle durchgeführt zu sehen, erholt hatte.
Mit einem knappen Nicken kamen die beiden Schüler der Bitte nach und
nach einem kurzen, respektvollen Neigen ihrer Oberkörper setzten sie
sich zurück an ihre Haustische.
Ron hatte sich zurückgehalten, bis sie sich im Gryffindor-
Gemeinschaftsraum befanden. Dann explodierte er:
„Sag mal, hast du sie noch alle? Ausgerechnet dieses Frettchen UND den
Rest seiner verlogenen Sippschaft nimmst du in deiner Familie auf? Die
werden dir doch bei der nächstbesten Gelegenheit das Messer in den
Rücken rammen! Und du machst das... Frettchen auch noch zu deinem
Erben?!"
„Bist du fertig?", fragte Harry ruhig dazwischen, als Ron zwischendurch
Luft holte. Zu ruhig. Der Rest der Gryffindor bemerkte das und wusste,
wenn Ron jetzt weitermachte, dann würde Harrys berühmtberüchtigtes
Temperament ausbrechen.
Schien jedoch so, als würde Ron die Zeichen nicht deuten können oder
absichtlich ignorieren. Jedenfalls preschte er weiter nach vorn:
„Seit der Testamentseröffnung bist du total verändert: hast superteure
Klamotten, Tattoos, Farbe in den Haaren, bringst ohne mit der Wimper
zucken kleine, verräterische Hauselfen um, kennst dich in alten Reinblut-
Ritualen aus und protzt auch noch mit nem Phönix auf der Schulter rum.
Reib es uns „Normalsterblichen" ruhig unter die Nase, dass der „Junge-
der- lebt" selbst in der Lage ist solch magische Kreaturen wie Phönixe
nach seiner Pfeife tanzen zu lassen. Ich meine, er frisst dir ja sogar aus
der Hand!"
Im gesamten Raum war es so still, dass man eine Stecknadel hätte fallen
hören. Jedem einzelnen Gryffindor war klar, dass Ron zu weit gegangen
war. Bester Freund hin oder her. Mit angehaltenem Atmen warteten sie
auf Harrys Reaktion.
Dieser jedoch musterte Ron lediglich aus dunklen smaragdgoldenen
Augen und verlegte, zur großen Überraschung aller, seine
Aufmerksamkeit auf die beiden Mädchen der kleinen eingeschworenen
Truppe.
„Mione, Ginny, während der Ferien bin ich über zwei interessante Sachen
gestolpert, die euch sicherlich brennend interessieren werden." Damit griff
er kurz in die innere Tasche seines Umhanges, holte zwei kleine
Päckchen heraus und vergrößerte sie. Dem älteren Mädchen drückte er
ein altes, überaus dickes in schweres Leder gefasstes Buch in die Hände:
„Das hab ich in Grönland entdeckt. Und da ich weiß, wie sehr du Alte
Runen magst?", zwinkerte er ihr zu. Das braunhaarige Mädchen jedoch
starrte voller Ehrfurcht auf den ledernen Einband. „Wow... Harry... das ist
die „Edda"... im ursprünglich nordischen Dialekt... Wow.", war alles, was
das sonst so eloquente Mädchen herausbekam.
Lächelnd wandte er sich Ginny zu und übergab ihr ein kleines in Stoff
eingeschlagenes Bündel.
„Du hast oft genug gesagt, wie gern du ein oder zwei Tätowierungen
haben möchtest, jedoch deine Mutter dir aus verständlichen Gründen die
Genehmigung verweigert. Im Nahen Osten hab ich dieses Niemals- leere-
Henna- Stäbchen gefunden und habe gleich noch eine kleine Einführung
über die Henna- Tätowierungen mit draufgepackt. Ich hoffe es gefällt dir."
Er hatte noch gar nicht richtig ausgesprochen, da hing ihm ein rothaariges
kleines Etwas bereits dankbar um den Hals. Um dieser herzigen
Knuddelattacke zu entgehen, erhob sich Fawkes tschirpend in die Luft und
drehte eine kleine Runde durch den Gemeinschaftraum, ehe er es für
ungefährlich hielt, sich wieder auf der Schulter seines Gefährten
niederzulassen.
„Oh, sorry Fawkes, ich wollte dich nicht hochjagen!", entschuldigte sich
Ginny mit hochrotem Kopf. Jedoch konnten ihre strahlenden Augen nicht
über die Freude hinwegtäuschen, die sie über Harrys Geschenk empfand.
Der Phönix trällerte eine kurze klare Tonfolge, die jedem klar machte,
dass er es ihr nicht weiter übel nahm.
Seinem Phönix über das Brustgefieder streichend, richtete Harry das Wort
an Neville:
„Für dich habe ich bereits ein paar seltene Dschungelpflanzen aus dem
Amazonasgebiet bei Professor Sprout abgegeben. Sie meinte, wenn du
es dieses Jahr schaffst, jedem Exemplar mindestens einen Sprössling
abzugewinnen, hast du dein Abschluss in Pflanzenkunde bereits mit
„Ohnegleichen" bestanden. Falls nicht, dann musst du leider wie jeder
andere auch nächstes Jahr durch die Prüfung.", grinste er den
sprachlosen Jugendlichen an. Jener stand wie vom Donner gerührt und
sah sich einfach nicht in der Lage seiner Dankbarkeit irgendwie Ausdruck
zu verleihen.
Mione, die sich inzwischen wieder gefangen hatte, hatte erkannt das
Harry, jedem der ihn vergangenes Jahr ins Ministerium gefolgt war ein
ziemlich kostbares Geschenk als Dankeschön aus seinen Ferien
mitgebracht hatte. Deshalb erkundigte sie sich neugierig:
„Was hast du denn für Luna?"
Der Schwarzhaarige gab schmunzelnd Antwort:
„In Indien habe ich bei einem Antiquitäten-Händler ein altes Buch über
„Alte und ungewöhnliche Wesen" gefunden. Meinst du nicht auch, dass
das genau richtig ist?"
Lachend stimmte ihm seine Freundin zu.
Und bevor Harry sich zum gehen umwandte, zog er ein weiteres kleines
Päckchen aus der Innentasche, vergrößerte es und stellte es vor den
erstaunten Augen der Anderen auf dem Tisch vor dem Kamin ab.
Dann blickte er zu Ron und meinte ruhig:
„Wenn du deinen alljährlichen Neid- Anfall hinter dir hast, steht es dir frei,
dich dem Schachbrett zu nähren. Bin darüber in China gestolpert und
sowohl die Steine als auch das Brett sind komplett aus Jade und Obsidian
gefertigt. Ist allerdings ohne Magie."
Damit drehte er sich zum Rest seines Hauses um und wünschte ihnen
eine angenehme Nachtruhe. Anstatt jedoch die Treppe hochzugehen,
steuerte er zur allgemeinen Verwirrung das Porträtloch an.
„Äh Harry, bitte sei mir nicht bös oder so,", schaffte es Dean als erstes
seines Klassenkameraden auf seinen doch ziemlich offensichtlichen
Fehler anzusprechen. „Aber zu den Schlafsälen geht es in die andere
Richtung."
„Sorry, Jungs.", wandte Harry sich mit einem entschuldigenden Lächeln
auf den Lippen um. „Aber wie ihr sicherlich schon mitgekommen habt,
weicht mir dieser kleine sture Federkopf", dabei strich er dem Phönix auf
seiner Schulter den langen eleganten Hals entlang, welcher es mit damit
belohnte, dass er dem Schwarzhaarigen liebevoll ins Ohr zwackte. „Nicht
mehr von der Seite." Allgemeines verwundertes Nicken. Wobei sich nicht
nur einer fragte, welche interessante Story sich nun schon wieder dahinter
verbarg. Wie um alles in der Welt hatte Harry es geschafft einen Phönix so
zahm zu bekommen?
„Professor Dumbledore war der Meinung, dass es mit fünf großen Jungs
und einem Flattermann in einem Raum zu eng würde und hat Fawkes und
mir ein eigenes Quartier zugewiesen."
Mit einem weiteren: „Gute Nacht.", neigte Harry kurz seinen Oberkörper
und verließ den Gemeinschaftsraum der Löwen entgültig.
Kaum war der Schwarzhaarige draußen, bekam Ron von Mione und von
Ginny gleichzeitig einen über den Hinterkopf gezogen.
„Du Mr. Weasley…", fing Mione an.
„... bist ein komplettes,...", führte Ginny weiter.
„... Arschloch?...", bot Neville verschüchtert an.
Verblüfft richteten sich alle Augen auf ihn und der schüchterne Gryffindor
fand den Teppich auf einmal wahnsinnig interessant.
„Na ja,", gluckste Hermione in sich hinein. „Das war nicht so ganz, was mir
vorschwebte..."
„...trifft den Nagel aber trotzdem auf den Kopf...", beendete Ginny erneut
den Satz der Älteren. Ebenfalls glucksend.
Dean and Seamus klopften derweil dem rotgewordenen Neville
kameradschaftlich auf die Schultern:
„Wir wussten ja gar nicht, dass du solche Kraftausdrücke beherrscht.",
neckte Seamus den Kleineren.
Nach und nach begaben sich die Gryffindor in ihre Schlafsäle.
Ließen lediglich einen einsamen Rotschopf auf einem der gemütlichen
Sofa zurück, der düster vor sich hinbrütend auf das meisterhaft gefertigte
Schachbrett starrte.
Wie Harry es prophezeit hatte: er war nicht in der Lage auch nur eine der
kunstvollen Figuren zu berühren.
Ganz im Gegensatz zu Mione und Seamus, die voller Ehrfurcht jeweils
eine Schachfigur hochgehoben hatten, um sie aus der Nähe zu
bewundern.
Nur er bekam scheinbar immer wieder einen kräftigen statischen Schlag
verpasst, sobald er das Brett oder die Figuren berühren wollte...
Jepp, das wars an dieser Stelle mal wieder von mir.
Irgendwie ist dieses Kapitel nichts halbes und nichts ganzes. Hoffe jedoch,
dass es einige Eurer Fragen beantwortet hat^^°
Und keine Sorge: Dahla und Brom tauchen im nächsten Kapitel wieder
auf...
cu next??
kessM^___^
Kapitel 17
Hey Leuts!
Sorry fuer die ueberlange Wartezeit- aber meinereiner hat das Bett
huetten muessen und da ich lediglich im Office Zugang zum Netz habe,
konnte ich also nichts hochladen- Sorry nochmal^^"
Einen Riesenknuddler an:
Jemma(das mit Severus und Partner werd ich mir noch ueberlegen...^^"), sann, Chiron(sollte das mit Draco und Severus etwa n Wink mit dem Zaunpfahl sein^.~), GTsubasa16, AngelHB, Tanaka_Kouhei(*lach*Blade- das koennte natuerlich auch ne Erklaerung sein^.~ Hey, der Hut wird schon seine Gruende gehabt haben , als er Harry nach Slytherin schicken wollte^.~), beatl
Gedankliche Verbindung:
#Harry#
##Fawkes##
Kapitel 17
Nachdem die Schüler am nächsten Morgen ihre Plätze in der Großen
Halle eingenommen und ihre Stundenpläne in Empfang genommen
hatten, bat Professor Dumbledore für einen kurzen Moment um ihre
Aufmerksamkeit:
„Da es gestern in der Aufregung untergegangen ist, möchte ich euch
heute die Neuzugänge im Lehrerkollegium vorstellen:
Neben Poppy könnt ihr Andromeda Tonks ausmachen, die bei unserer
Heilerin ihre eigenen Heilkünste auffrischen möchte.
Der junge Mann neben ihr ist ihr Gemahl Ted, der gemeinsam mit ihrer
Tochter Nymphodora dieses Jahr Zauberstablose Selbstverteidigung als
Schulclub anbietet. Die Listen werden heute Nachmittag in euren
Gemeinschaftsräumen aushängen.
Kommen wir nun zu unserer diesjährigen Lehrerin für Verteidigung gegen
Dunkle Künste.", lachte Albus leise in sich hinein.
Er hoffte wirklich, dass die neue Lehrerin länger als ein Jahr bleiben
würde. Zudem war er wirklich neugierig. Denn die dunkelhäutige
Schönheit, die bereits den einen oder anderen jungen Mann aus der
Schülerschaft dazugebracht hatte, sie offen anzustarren, hatte einen
blausilbernen Phönix auf ihrer Schulter sitzen und wies dieselben Zeichen
wie Harry auf. Nur das ihre Haarsträhnen genauso ein tiefes blau
aufwiesen wie die dunkelsten Federn des Phönix' der sie begleitete. Und
dass das Zeichen in ihren Augen und der Reif um ihre Stirn Silber waren.
Hatten diese auffälligen Zeichnungen etwa mit den Phönixen zu tun, die
die beiden begleiteten?
Er wusste, wie wahrscheinlich jeder Magier, dass Phönixe, wenn sie sich
dazu entschlossen mit einem Menschen den Bund der Vertrauten
einzugehen, diesen mit einer Armbandähnlichen Markierung um das
Handgelenk kennzeichneten. Flammendes Rot für Feuerphönixe, Eisblau
für Eisphönixe, tiefstes Azur für Wasserphönixe, hellblau- fast weiß- für die
Phönixe des Windes und leuchtendes Gelb für Blitzphönixe.
Aber von solch auffälligen Zeichen hatte er noch nie gehört.
Nun, mal schauen, ob er im Laufe der Zeit etwas aus seiner neuen
Kollegin herausbekam. Denn Harry hatte sich diesbezüglich leider
ziemlich verschlossen gezeigt.
Doch zurück zur Vorstellung:
„Sie meint, dass sie überhaupt kein Problem damit hat, wenn ihr sie mit
Dahla ansprecht. Ihr gefiederter Freund hört auf den klangvollen Namen
Brom und ist ein Eisphönix, wie ich mir habe sagen lassen. Unterstützt
wird Dahla dieses Jahr von Narcissa Black."
Jeder der Angesprochenen erhob sich bei seiner Namensnennung und
verneigte sich kurz. Als Albus auf Brom hingewiesen hatte, zwitscherte
dieser eine erheiterte Tonfolge, welche ebenso erheitert von dem Phönix
auf Harrys Schulter erwidert wurde.
Voller Ehrfurcht wurde in diesem Augenblick den Schülern und auch so
manchen Lehrer klar, dass sich zwei Phönixe in diesem Schloss
aufhielten.
Ein Großteil der Menschen konnten noch nicht mal von sich behaupten
EINEN dieser sonst so scheuen Kreaturen vor die Augen zu bekommen
und sie hatten die Ehre gleich zwei Exemplare aus nächster Nähe erleben
zu dürfen.
Wie sollte es auch anders sein?
Ron ignorierte ihn den gesamten Morgen.
Der Rest des Hauses hingegen hatte ihn mit lautem Hallo „Guten Morgen"
gewünscht. Und Seamus ging sogar soweit zu fragen, wo er denn
ebenfalls einen Phönix herbekäme, wenn es darin resultierte, dass einem
eigene Räumlichkeiten zugeteilt wurden.
Harry hatte lediglich sarkastisch gemeint:
„Hab'n Ei gefunden und ausgebrütet."
Das wiederum hatte zu einer Riesenerheiterung geführt, zumal Fawkes
seinen Gefährten daraufhin ganz indigniert angeblinzelt hatte und Dean
prustete:
„Harry, die Glucke."
Augenrollend hatte der Schwarzhaarige Platz genommen und mit seinem
Frühstück begonnen.
Nachmittags saß er zusammen mit Fawkes am See. Genau an der Stelle,
an der vor den Sommerferien alles begonnen hatte.
Mit dem Rücken lehnte er an einen umgekippten Baumstamm, die Beine
nach Indianerart untergeschlagen, während Fawkes sich in der so
entstandenen Kuhle zusammengerollt hatte.
Wie immer wenn er seinem Gefährten für längere Zeit durchs Gefieder
strich, hatte es den Älteren dermaßen entspannt, dass er in einen tiefen
Schlummer gefallen war.
Er selbst schaute hinaus auf den See.
Beobachtete das Spiel der Spätsommersonne mit den Wellen.
Zu seiner großen Erleichterung hatten heute alle Lehrer den Feuervogel
auf seiner Schulter ignoriert. Selbst Snape.
Was ihn doch schon erstaunt hatte.
Genauso wie die Tatsache, dass Snape ihm zwar immer noch kalte Blicke
zuwarf, ihm aber nicht mehr ohne jeglichen Grund Punkte abzog.
Nun ja, als Vampir wusste er um Fawkes und dessen Stand in der Welt
der magischen Kreaturen bescheid. Da wollte er mit Sicherheit vermeiden
von diesem geröstet zu werden.
Seine Gedanken wanderten daraufhin zu Ron.
Mione hatte ihm erzählt, dass der Weasley- Spross immer noch nicht in
der Lage war, das Schachbrett zu berühren.
Dabei hatte Harry gehofft, das nach allem, was am Anfang der
Sommerferien passiert war, Ron begriffen hatte, dass sich Harrys
Prioritäten verschoben haben. Und das Ron erkannt hatte, dass sie trotz
allem noch Freunde waren. Das Harry nicht versuchte, ihn zu ersetzen.
Alle seine anderen Freunde schienen das verstanden zu haben und
akzeptierten die Entscheidungen, die er als Oberhaupt zweier Familien
traf. Selbst wenn das hieß, dass er einen Slytherin als seinen Erben
einsetzte.
Sollte Ron nicht von allein begreifen, dass es Harry mit seiner neuen
Familie bitterernst war, dann würde Harry dieses mal nicht derjenige sein,
der Ron hinterherlief und versuchte den gekränkten Stolz des jungen
Weasley aufzurichten. Es wurde Zeit, dass der Rothaarige lernte, dass
das Leben Veränderungen mit sich führte. Ob es einem gefiel oder nicht.
Und man versuchen musste, so gut es eben ging damit klar zu kommen.
Der nächste, der ihn überrascht hatte, war Draco.
Was um alles in der Welt hatte den jungen Slytherin soweit gebracht, den
gestrigen Schritt zu gehen? Den gesamten Malfoy- Clan seiner Führung
zu unterstellen?
Harry konnte sich nach dem offenen Gespräch mit Draco einige Gründe
denken, doch es wäre schön zu wissen, wie Draco wirklich darüber
dachte.
Er wurde aus seinen Grübeleien gerissen, als sich der Teil der Familie,
der sich zur Zeit gerade in Hogwarts aufhielt, um ihn herum setzte und
einen starken „Silencio" um die kleine Gruppe zog.
Der Schwarzhaarige zog amüsiert eine Augenbraue hoch:
„Fünf gegen einen- irgendwie fühl ich mich bei dem kommenden Verhör
ein wenig in der Unterzahl."
„Wer von uns ist denn an einen Phönix gebunden?", neckte Tonks zurück.
Lächelnd schaute Harry auf das rotgoldene schlafende Bündel in seinem
Schoß hinab:
„Ich fürchte, in diesem Zustand habt ihr nicht viel von ihm zu befürchten."
Und fuhr fort seinem Gefährten durch die Federn zu streichen.
Andromeda, die ja noch weniger von den beiden gesehen hatte, als ihre
Schwester und dessen Sohn, fragte erstaunt:
„Ist das normal für einen Phönix? Das er einfach in Gegenwart eines
Menschen einschläft?"
Harry konnte gar nicht anders als leise in sich hinein zu lachen:
„Zur Belustigung aller, die Fawkes schon ein wenig länger kennen, liebt er
es sich auf meinem Schoß zusammenzurollen. Was dann dazu führt, dass
ich meine Finger nicht von ihm lassen kann und durch sein Gefieder
streiche. Was wiederum dazu führt, je länger diese Liebkosungen
meinerseits andauern, desto entspannter wird er seinerseits und schläft
irgendwann ein. Aber auch wenn er über diesen Umstand bescheid weiß
und es ihm sogar ein wenig peinlich ist, dass seine alten Weggefährten
ihn so sehen, kann er es nicht bleiben lassen und kehrt immer wieder auf
meinen Schoß zurück. In dem Wissen, dass ich in der Lage bin, ihn in
nullkommanix in den Tiefschlaf zu befördern. Er liebt es einfach, wenn ich
durch seine Federn fahre..."
„Tja,", gluckste Ted nach dieser Erklärung in sich hinein. „Die Katze lässt
das Mauzen nicht..." Was zur allgemeinen Erheiterung der Gruppe beitrug.
„Also gut, Scherz beiseite.", wurde Harry wieder ein wenig ernster. „Was
führt euch zu mir?"
Die fünf „inneren" Mitglieder der Blacks schauten sich kurz an, ehe
Narcissa mit höflichen Respekt fragte:
„Bitte glaube nicht, dass wir ausgerechnet jetzt anfangen an deinen
Entscheidungen zu zweifeln, aber was hat dich dazu bewogen
ausgerechnet Draco zum Erben der Black- Familie zu bestimmen? Ich
meine, nach allem was zwischen euch vorgefallen ist..."
„Bevor ich das beantworte,", suchte Harry den silbergrauen Blick des
Slytherin. „Darf ich erfahren, was dich dazu bewogen hat, die Treue des
gesamten Malfoy- Clans der Familie Black zu unterstellen?"
Draco nickte. Langsam, als müsse er nach den passenden Worten
suchen, fing er an zu erklären:
„Zum einen wollte ich so all denjenigen den Besenstil unterm Hintern
wegreißen, die von mir erwartet haben, dass ich als neuer Lord Malfoy die
Treue des Blutes in dem Moment vergesse, in dem ich die Volljährigkeit
erreiche. Denn sobald ich volljährig bin, hat meine Mutter keine
Entscheidungsgewalt mehr über mich und ich bin ein vollwertiger Lord-
wenn man so will."
Der Rest der Familie nickte schweigend.
„Zweitens wollte ich allen zeigen, was ich von... Voldemort halte: nämlich
absolut weniger als nichts. Ich wollte so die Leute darauf hinweisen, dass
sie auf dich bauen können und du durchaus in der Lage bist zu
unterscheiden, was ein Kind getan hat, weil es so von seinen Eltern
erwartet wurde und was ein Kind wirklich glaubt.
Im Grunde genommen wollte ich damit erreichen, dass diejenigen, die
genauso wie ich von den Eltern in den Dienst des „Dunklen Lords"
gezwungen werden, erkennen, dass sie eine Alternative haben.
Denn im Laufe der nächsten Wochen und Monate hätten sie erkannt, dass
du die Macht, die ich dir mit diesem „Schwur" über mich und meinen Clan
gegeben habe, nicht ausnutzt, sondern im Gegenteil eher darauf achtest,
dass es uns gut geht und du auch andere Meinungen neben deiner
eigenen akzeptierst... und der dritte und wichtigste Grund: ich wollte allen
zeigen, dass du meines Vertrauen würdig bist und ich tatsächlich bereit
bin, mich deinen Entscheidungen zu „unterwerfen" und... ich wollte
Abstand zu dem Namen „Malfoy" gewinnen..."
Harry ließ seinen Blick über den See schweifen.
Im Großen und Ganzen eigentlich genau das, was er sich bereits gedacht
hatte. Draco war und blieb nun mal ein Slytherin durch und durch. Auch
wenn ihn der dritte Punkt dann doch schon ein wenig überraschte.
Schließlich landete er wieder bei seiner Familie, die immer noch auf eine
Antwort seinerseits wartete:
„Wie ihr wisst, bin ich der einzige Potter. Was dazu führt, das ich trotz
meiner Minderjährigkeit bereits ein „vollwertiger" Lord bin. Dazu kommt,
dass ich dank Sirius' Testament zu dem Potter- Titel nun auch den Black-
Titel trage.
Aber im Gegensatz zur Potter- Familie, die ja wirklich nur noch aus mir
besteht, existieren immer noch Mitglieder der Blacks, in denen das Blut
der Blacks fließt. Das bedeutet, die Blacks haben eine Chance zu
wachsen. Jedoch bedeutet Wachstum auch Veränderung.
Dadurch, dass ich an Fawkes gebunden bin, wartet die Ewigkeit auf mich.
Das heißt, ich würde immer Oberhaupt der Blacks sein. Es würde keine
Veränderung eintreten... was mit Sicherheit irgendwann zur Revolte
führen wird..."
Die fünf Blacks wechselten unbehagliche Blicke.
Sie konnten sich nicht vorstellen, dass jemand dumm genug war, sich mit
jemandem anzulegen, der einen Phönix „sein eigen" nannte.
„Warum ich ausgerechnet Draco gewählt habe? Nun, zum einen ist er
dazu erzogen worden, irgendwann einmal eine Familie zu führen.
Zum anderen hat er mir in den vergangenen Wochen gezeigt, dass er
durchaus sein eigener Herr sein kann und in der Lage ist, sich von den
Idealen, die Lucius die vergangenen sechzehn Jahre versucht hat in ihn
zu prügeln, zu lösen.
Ich hätte jetzt noch dieses Jahr genommen, um ihn zu beobachten und
auf diese Beobachtungen hin meine Entscheidung gefällt. Wenn mir
gefallen hätte, was ich gesehen hätte, hätte ich ihn zu seinem siebzehnten
Geburtstag so oder so dieses Angebot unterbreitet.
Mit dem Ritual welches er gestern genutzt hat, um mich restlos von seiner
Loyalität zu überzeugen, hat er etwas, was mit großer Wahrscheinlichkeit
eh eingetreten wäre, nur etwas vorverlegt. Die Blacks haben jetzt also
eine Chance zum Wachsen... Während die Potters mit mir stagnieren..."
Fawkes, der die düstere Stimmung seines jungen Gefährten selbst noch in
seinem Schlummer mitbekommen hatte, hob verschlafen seinen Kopf.
Drehte ihn so, dass er dem Schwarzhaarigen genau in die Augen schauen
konnte.
##Die Potter stagnieren nicht.##, versuchte er Harry aus seinem
Stimmungstief herauszuholen. ##Oder muss ich dich wirklich daran
erinnern, dass bei uns die Chance auf Nachwuchs besteht?##
Ein wenig verunglückt in sich hineinlächelnd beugte sich Harry hinab, um
seinem Phönix einen zärtlichen Kuss aufs schlanke Haupt zu hauchen.
#Nein, musst du nicht. Aber gemessen an einem Menschenleben, können
bis dahin noch mehrere kleine Ewigkeiten vergehen. Es kommt also von
einem Menschen aus gesehen zu einem Stillstand...#
Harry hörte Fawkes lautlos aufseufzen und spürte dann, wie der Phönix
sich wieder auf seinem Schoß zusammenrollte, um die letzten warmen
Strahlen der Nachmittagssonne zu genießen...
Inzwischen war es Mitte Dezember. Kurz vor den Weihnachtsferien.
Sah man mal davon ab, dass es einige hartnäckige Schülerinnen und
Schüler einfach nicht verstanden, dass er absolut kein Interesse an einer
Beziehung jeglicher Art hatte, waren die vergangenen Monate relativ ruhig
verlaufen.
Statt ihm zu helfen, amüsierte sich Fawkes hingegen köstlich über seine
inzwischen ziemlich verzweifelten Versuche, den Avancen seiner
hartnäckigen Verehrer zu entkommen.
Lediglich Draco, Tonks, Mione und Ginny hatten es auf sich genommen,
ihn ab und zu aus den Fängen seiner „Verfolger" zu befreien.
Das Schachbrett, welches er Ron mitgebracht hatte, hatte sich inzwischen
zum Gemeinschaftseigentum des Gryffindor- Turmes entwickelt.
Jedem war klar, sobald Ron endlich über seinen verdammten Schatten
springen würde, das es ihm gehörte. Aber bis dahin sahen die Löwen
keinen Grund, das Spiel verstauben zu lassen.
Harry hatte mehr als einen Nachmittag beobachten können, wie sich
einige seiner Hauskameraden um das Brett versammelten und unter dem
finsteren Blick des zweitjüngsten Weasley- Sprosses damit spielten.
Ron hingegen hatte ihn nach einigen Wochen vollkommen wütend
angefahren, was für ein Sinn ein Geschenk mache, wenn der Beschenkte
sich doch nicht in der Lage sah, das Geschenk zu berühren.
Er hatte seinem Hauskameraden daraufhin erklärt, dass es keinen Sinn
mache jemanden etwas mitzubringen, der seinen Freunden bei der
nächstbesten Gelegenheit den Rücken kehrt. Und das nur, weil diese im
Laufe ihres Erwachsenwerdens Entscheidungen trafen, die nicht mit dem
eigenen Weltbild übereinstimmten.
Das hatte den Hitzkopf vorerst komplett verstummen lassen.
Dennoch hielt er stur an seiner Meinung fest und war weiterhin nicht in der
Lage das Schachspiel zu berühren.
Draco hingegen hatte zu seiner großen Erleichterung nach den
Anfangsrangeleien des Eröffnungsfestes keine weiteren Schwierigkeiten
mit Angehörigen seines Hauses gehabt.
Ganz im Gegenteil, hatte ihm der Slytherin lachend erklärt, würde er mit
noch größerem Respekt behandelt werden als zuvor.
Es legte sich halt niemand mit jemandem an, den Harry Potter unter
seinen Schutz gestellt und zu allem Überfluss auch noch zu seinem Erben
ernannt hatte.
Narcissa war, wie sie es selbst prophezeit hatte in ihrer Rolle als Lehrerin
aufgegangen. Und, wie sie es ebenfalls prophezeit hatte, hatte sie ihrem
Sohn und ihrem Oberhaupt nichts leichter gemacht. Im Gegenteil, er und
Draco hatten das Gefühl, dass Narcissa sie noch mehr forderte als den
Rest.
Andromeda machte sich gut unter der Führung Poppys und war der Medi-
Hexe bereits eine große Hilfe.
Und zur großen Überraschung aller, kam der Kurs für stablose
Verteidigung ausgezeichnet an. Sogar so gut, dass die Tonks' ihn und
Draco gebeten haben ihnen bei den Anfängerkursen ein wenig unter die
Arme zu greifen.
Im Moment saß er zusammen mit Dahla und Brom in den Quartieren der
Amazone bei einer Tasse Tee.
Fawkes hatte es sich neben ihm gemütlich gemacht und der Nachmittag
verging in einer entspannten, humorvollen Atmosphäre.
Inzwischen war Dahla soweit in der Schwangerschaft fortgeschritten, dass
Narcissa den Hauptteil der Unterrichts übernahm und Dahla nur noch die
Erstklässler unterwies.
Brom wich ihr selbstverständlich nicht einmal von der Seite und hatte auch
jetzt einen Arm liebevoll um seine Gefährtin geschlungen.
„Und?", erkundigte sich Harry nach einer Weile neugierig. „Wisst ihr, wann
es soweit ist?"
Dahla nickte lachend:
„Die Heilerin meinte irgendwann Mitte Februar."
„Und wisst ihr auch schon, was es wird?"
Dafür fing er sich von Fawkes ein leicht tadelndes: „Harry!" ein.
Seiner Meinung nach ging das wirklich nur die beiden Gefährten etwas an.
Brom winkte leicht amüsiert ab:
„Schon gut Herr. Es macht uns nichts aus, die Fragen Eures Gefährten zu
beantworten." Dann wandte er sich an Harry und schüttelte den Kopf:
„Wir wollen uns überraschen lassen."
Harry seufzte daraufhin auf:
„Wenn doch nur schon Februar wär'."
Was eine erneute Welle der Heiterkeit mit sich brachte.
Welche jedoch von einem unnatürlichen Gefühl der Kälte unterbrochen
wurde.
Alarmiert stellte sich Brom vor seine Gefährtin und Fawkes zog Harry auf
seinen Schoß, wo er seine Wärme wie eine Decke um den
Schwarzhaarigen legte.
Hochkonzentriert blickten Brom und Fawkes auf die Stelle vor dem Kamin,
von wo aus dieses Gefühl am stärksten schien.
Sie brauchten nicht lange warten, da konnten sie die Schemen des
Dementor- Kanzlers ausmachen. Es schien, als fordere es ihm alles an
Energie ab sich hier zu halten. Und selbst das schien nicht zu reichen.
„Mylord,", neigte der Kanzler seinen Oberkörper in Richtung Fawkes.
„Meine Herrin hat mir noch kurz bevor sie in die Fänge des Entführers
gefallen ist, befohlen, Euch mitzuteilen, dass Voldemort es geschafft hat,
sie in seine Gewalt zu bringen. Ihr wisst, was das bedeu..."
Damit verließ den Dementoren- Kanzler das letzte bisschen Kraft und
seine schemenhafte Gestalt löste sich im Nichts auf. Kehrte an die Seite
seiner Lady zurück.
Geschockt über das eben gehörte waren die vier vorerst nicht in der Lage
sich zu bewegen.
Harry kuschelte sich noch enger an seinen Gefährten. Auch wenn er
inzwischen wusste, dass ihm die Dementoren, dank Fawkes' Feuer, kaum
mehr was tun konnten, schüttelte es ihn doch jedes Mal, wenn er sich
einem gegenüber sah.
Und es schüttelte ihn gleich noch mal, wenn er daran dachte, dass die
Dementoren gar keine andere Wahl hatten, als sich Voldemort
anzuschließen. Schließlich hatte dieses Ungeheuer es irgendwie geschafft
in die geschütztesten Bereiche Azkabans vorzudringen und die Königin
der Dementoren zu entführen.
Was den Menschen nämlich nicht bekannt war, war die Tatsache, das die
Struktur des Dementoren- Volks dem der Bienen nicht unähnlich war.
Nur mit dem Unterschied, dass es wirklich nur ein „Weibchen" gab und
das war die Königin, die im Gegensatz zu ihren männlichen Gegenstücken
von einer unirdischen Schönheit erfüllt sein soll. Und absolut hilflos war.
Sie verfügte über keinerlei Schutzmechanismen oder sah sich sonst wie in
der Lage sich zu verteidigen oder gar anzugreifen. Sie war vollkommen
auf den Schutz ihrer männlichen Artgenossen angewiesen.
Das war auch der Grund, warum die Dementoren ihre Königin tief unter
Azkaban unter heftigen Sicherheitsvorkehrungen quasi in Schutzhaft
genommen hatten.
Was Harry aber am meisten erstaunt hatte, war, dass wenn die Königin
nach ein paar Jahrhunderten starb, der Kanzler, den sie am Anfang ihrer
Regentschaft ausgewählt hatte, sich in die neue Lady verwandelte.
Dem Kanzler war es auch als einzigem Dementor nicht gestattet, sich mit
der Königin zu paaren. Stattdessen war er derjenige, der der Königin als
Sprachrohr in die Außenwelt diente und saß deswegen auch unter
anderem im Konzil.
Der Kanzler war es auch, den die Menschen als Anführer der Dementoren
ansahen, da sie selbstverständlich nichts von der Königin oder ihrer
Wichtigkeit für die Dementoren wussten.
Wie also bei allen Heiligen Voldemort davon erfahren haben konnte, blieb
vorerst ein Rätsel.
Harry wusste, dass die Dementoren ohne ihre Königin nicht überleben
konnten. Sollte sie ihnen gewaltsam entrissen werden, würde die
Wandlung des Kanzlers in die neue Königin so schmerzhaft ablaufen,
dass es fraglich wäre, ob der Dementor diese Prozedur überhaupt
überlebte.
Sollte er nicht, dann wäre dass das Aus für die Dementoren. Denn ohne
von einer Königin ernannten Kanzler, der nach ihr ihre Stelle einnahm,
konnte die Magie nicht ihren Dienst tun und die Dementoren würden
langsam aussterben.
Deshalb überraschte es Harry überhaupt nicht, dass die Dementoren
immer da waren, wo sich ihre Königin aufhielt. Selbst wenn das hieß, dass
sie ihren Dienst zum Wohlergehen ihrer Lady in den eines Verrückten
stellen mußten, der ihnen wer weiß was befehlen würde.
Nach einer Weile war Fawkes in der Lage den Schock als erstes von sich
zu schütteln.
„Brom, bitte geh zu Armand und Remus. Frag sie, ob sie uns in dieser
Sache behilflich sind. Bring sie dann zu Harry." Brom nickte. Wartete aber
ab, was Fawkes noch geplant hatte. „Dahla, du wirst Harry zu Professor
Dumbledore begleiten. Erklärt ihm gemeinsam die Sachlage." Die
Amazone nickte. Sie wusste, dass es Einzigste war, das sie in ihrem
derzeitigen Zustand in diesem Fall beitragen konnte. Sollte sie mehr
anbieten, würde nicht nur Brom Amok laufen, sondern die beiden auf der
Couch gegenüber ebenfalls.
Fawkes legte Zeige- und Mittelfinger einer Hand unter das Kinn seines
Gefährten und hob es sanft an.
„Du weißt was Dementoren anrichten können." Harry nickte leicht. „Ich bin
mir sicher, dass Voldemort sie zum Schrecken aller lebendigen Wesen
einsetzen wird. Das heißt, wir müssen noch heute handeln, wenn wir das
Schlimmste verhindern wollen." Erneut nickte der Schwarzhaarige. Er
wusste das alles. Aber worauf wollte der Ältere hinaus? Harry brauchte
nicht lange warten. „Während du Albus alles erklärst, werde ich
auskundschaften wo unser „Lieblings"- Lord die Königin gefangen hält.
Danach wirst du mit den Vampiren und Werwölfen nachkommen und die
Mission durchführen."
Voller Unglauben weiteten sich die smaragdgoldenen Seelenspiegel.
Er sollte was?
Ausgerechnet er, der um so vieles jünger und unerfahrener war als jeder
andere auf dieser Rettungsaktion sollte sie anführen?
„Ja du.", hauchte ihm der Phönix einen Kuss auf die Stirn. Genau dort wo
die Phönixrunen in die Haut eingelassen waren. „Falls etwas ist, hast du
immer die Möglichkeit, mich um Hilfe zu bitten." Tippte er seinem jüngeren
Gegenstück mit einem Finger an die Schläfe.
„A-alles schön und gut, aber warum? I-ich meine... was wenn ich das
Ganze in den Sand setze? Was..." Sein aufgeregtes Gestotter wurde von
Fawkes Lippen verschlossen, die sich zärtlich über seine legten.
Als Fawkes sich sicher sein konnte, dass Harry sich wieder beruhigt hatte,
löste er sich von ihm. Fing erneut seinen Blick ein.
„Du hast ein Jahr lang für solch einen Fall trainiert. Es wäre schade dieses
Training nicht zu nutzen. Außerdem bist du mein Gefährte. Du musst in
der Lage sein auch in solchen Situationen zu führen und Befehle zu
erteilen. Sieh es also als eine Übung im Ernstfall unter Beobachtung an-
ok?", lächelte er Harry aufmunternd zu.
Jener seufzte geschlagen auf:
„Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich dir diese Schnapsidee
wieder ausreden kann?"
„Nicht bis gar nicht existent.", lachte Fawkes in sich hinein. Er wusste,
dass er Harry überzeugt hatte.
„Also gut,", richtete sich Harry auf, umschloss das Gesicht seines
Gefährten mit den Händen und drückte ihm einen festen Kuss auf.
„Wenn ich das tatsächlich in den Sand setzte, bist du schuld und schläfst
die nächsten zweihundert Jahre auf der Couch."
Damit löste er sich von seinem verblüfften Phönix, nickte Dahla zu und
gemeinsam begaben sie sich Richtung Ausgang.
Sie hatten die Räumlichkeiten der Amazone fast verlassen, da hörten sie
das melodische Gelächter der beiden Phönixe.
Kopfschüttelnd machten sich die beiden menschlichen Gefährten auf den
Weg zum Büro des Direktors.
„Dafür das die beiden schon so alt sind und sich rühmen solche guten
Krieger zu sein, haben sie manchmal aber ein ziemlich lange Leitung.",
zwinkerte Harry der größeren Frau an seiner Seite voller Schalk zu. Diese
konnte darauf hin ihr dunkles Lachen ebenfalls nicht mehr zurückhalten.
Albus und Severus saßen gerade bei einem gemütlichen Schwätzchen
zusammen, als es klopfte.
Auf das freundliche „Herein." konnten die beiden Männer die Professorin
gegen Dunkle Künste und einem ganz bestimmten Gryffindor ausmachen.
„Dahla, gibt es irgendwelche Schwierigkeiten mit Mr. Potter- Black?",
erkundigte sich Albus besorgt, nachdem er seiner schwangeren Kollegin
und dem Schüler ebenfalls einen Platz angeboten hatte.
Zu seiner großen Überraschung war es lediglich Dahla, die sein Angebot
annahm. Harry nahm Aufstellung hinter ihrem Sessel, eine Hand auf der
Rückenlehne ihres Sessels abgelegt und die andere locker an seiner
Seite.
Auf dieses Bild hin, zog Albus seine Augenbrauen ein wenig zusammen.
Strahlte es doch eine Vertrautheit aus, wie es sie eigentlich nicht zwischen
Lehrer und Schüler geben sollte.
Deshalb konnte er auch nicht an sich halten, halb im Ernst und halb im
Spaß zu fragen:
„Harry, das Kind ist aber nicht von dir- oder?"
Dahla konnte daraufhin nur ganz geschockt zu dem alten Mann schauen,
während Harry sich verschluckte.
Hätte Albus in dem Moment auch ein Auge auf Snape gehabt, hätte er
diesen das erste Mal seit er ihn kannte vollkommen sprachlos gesehen.
Nachdem Harry sich wieder gefasst hatte, gab er trocken zurück:
„Wenn es so wäre, würde ich mit Sicherheit nicht mehr hier stehen.
Sondern entweder irgendwo als Eiszapfen verkümmern oder in einem
Vulkan langsam vor mich hinbrutzeln. Oder vielleicht sogar abwechselnd
beides.", schloss Harry mit einem Schaudern.
Dahla langte kurz nach hinten und tätschelte beruhigend die
sonnengebräunte Hand, die auf ihrer Lehne lag:
„Dem Himmel sei Dank bist du nicht der Vater und wirst nie herausfinden,
wie sich das anfühlt."
„Danke.", gab der Gryffindor sarkastisch zurück. „Du verstehst es wirklich
einen aufzubauen."
„Immer wieder gern.", schmunzelte die Amazone.
Kopfschüttelnd verlegte Harry seine Aufmerksamkeit zu Albus.
Dieser merkte, dass es jetzt ernst wurde und nickte seinem Schüler
aufmunternd zu. Jener schien seinen Direktor mit seinem
smaragdgoldenen Blick geradezu zu durchleuchten.
Es fiel Albus erstaunlicherweise ausgesprochen schwer diesem
durchdringenden Blick stand zu halten. Als er es jedoch schaffte ihn nicht
abzuwenden, fing Harry an zu sprechen:
„Albus, bevor ich Ihnen erkläre, warum Dahla und ich hier sind, muss ich
einen magischen Schwur von Ihnen fordern, dass Sie das, was Sie heute
erfahren, weder weitertragen, noch gegen uns oder jene verwenden, um
die es in diesem Treffen geht."
Das war es nicht, was Albus erwartet hatte.
„Meinst du nicht, dass das ein wenig harsch ist, mein Junge?", versuchte
der alte Mann den Jüngeren auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen.
„Nein,", schüttelte Harry den Kopf. „Darüber verstehe ich keinen Spaß und
ich kann nur mit Ihnen reden, wenn Sie mir diesen Schwur leisten."
„Was ist mit Severus?", wunderte sich Albus. Er konnte sehen, wie Harrys
Blick kurz in Richtung des Tränkemeister huschte. Und er meinte sogar
kurz die Mundwinkel des Gryffindor zucken zu sehen.
„Von Severus brauche ich solch einen Schwur nicht fordern, da er so oder
so schweigen wird."
Der Vampir hingegen hatte inzwischen erkannt, dass es sich aller
Wahrscheinlichkeit nach um etwas aus der Welt der Kreaturen handeln
musste, da er weder den einen noch den anderen Phönix ausmachen
konnte und nickte zur erneuten Überraschung seines Arbeitgebers.
Nun war die Neugierde Albus' geweckt und er intonierte mit feierlichem
Ernst:
„Hiermit schwöre ich, Albus Percival Wulfric Brian Dumbledore über das
heute gesprochene zu schweigen und niemals gegen Wesen, sei es
magische oder nicht, einzusetzen."
Die Anwesenden konnten eine kleine Brise ausmachen, die kurz um den
alten Mann wehte und damit den Schwur besiegelte.
Dieses kleine Zwischenspiel seitens der Magie überzeugte Albus restlos,
dass es um Sachen ging, die bitterernst waren.
Konzentriert setzte er sich auf.
„Wie wahrscheinlich jeder Magier, gehen Sie davon aus, dass Azkaban
von Menschenhand erbaut und irgendwann mal ein ganz mutiger
Zauberer die Dementoren dorthin verbannt hat."
Der weißhaarige Mann nickte nach einer Weile langsam.
Um ehrlich zu sein, hatte er sich nie darüber Gedanken gemacht. Für ihn
gingen das Zauberer- Gefängnis und Dementoren einfach Hand in Hand.
Aber jetzt wo Harry es ansprach?
„Falsch!"
Erstaunt zog Albus ob dieser Vehemenz eine Augenbraue hoch.
Severus hingegen hatte inzwischen begriffen worauf das Ganze hinauslief
und lehnte sich mit leichenblassem Gesicht zurück. Wartete ab, was Harry
und Dahla noch aus dem Ärmel schütteln würden.
„Azkaban hat schon immer den Dementoren gehört.
Es ist schon immer ihre Festung gewesen und erst vor guten zweitausend
Jahren zu einem Gefängnis umgewandelte worden, nachdem zwischen
dem damalig regierenden Clan-Führer und den Dementoren ein Vertrag
geschlossen worden war.
Dieser gestattet es den Menschen ihre Gefangen in der Festung unter zu
bringen, welche den Dementoren dann als Nahrung dienen. Als
Gegenleistung würden diese aufhören, ihre Mahlzeiten unter der
„normalen" Bevölkerung zu suchen.
Dieser Vertrag war für beide Parteien von Nutzen.
Den Menschen wurde die Sorge um ihre Verbrecher genommen und die
Dementoren brauchten Azkaban nicht mehr geschwächt zurücklassen,
weil sie nicht mehr auf Beutefang gehen mussten.
Diese Regelung ist vom Ministerium übernommen worden und hat noch
bis heute Bestand.
Nun, ich bin sicher, Sie fragen sich, warum Kreaturen, denen man kaum
beikommen kann, sich fürchten eine unwirtliche Insel und eine noch
unwirtlichere Burg allein zu lassen."
Erneut konnte Albus nur nicken.
Das fragte er sich in der Tat unter anderem. Aber viel mehr würde ihn
interessieren, woher Harry diese Informationen hatte.
„Der Grund ist in ihrer Königin, ihrer Lady zu suchen. Sie ist das einzige
weibliche Wesen, welches in der Lage ist, den Dementoren Nachkommen
zu schenken.
Aber im Gegensatz zu ihren männlichen Gegenstücken ist sie nicht mal in
der Lage einer Fliege wehzutun. Und sie soll mit überirdischer Schönheit
gesegnet sein, ist aber absolut nicht in der Lage sich zu verteidigen.
Ist also für jeden Angreifer absolut leichte Beute- ohne Königin, keine
Nachkommen.
Deswegen ist ihre Königin der größte Schatz aller Dementoren. Und vor
allem der bestbewachteste der Welt, wenn ich anmerken darf."
Verdutzt kam Albus nicht umhin ein drittes Mal in Folge zu nicken.
Das war ihm wirklich alles vollkommen neu.
Aber durch den Schwur, der ihm vorher auferlegt worden war, wusste er,
dass es sich um bitteren Ernst handeln musste. Und er konnte inzwischen
nachvollziehen, warum er den Eid hatte ablegen müssen. Wenn diese
Informationen jemals an die Öffentlichkeit gelangen sollte- dann würden
die Dementoren keine einzig ruhige Minute mehr haben, da viele
machthungrige Magier versuchen würden die Azkaban zu stürmen und sie
über die Königin in ihre Gewalt zu bringen... OH! Albus fing langsam an
böses zu ahnen.
„Wie ich sehe, haben Sie inzwischen erkannt, worauf ich hinaus möchte."
So, das wars mal wieder von mir.
Falls wir uns vorher nicht mehr lesen, wuensche ich Euch allen ein Frohes
Osterfest und fleissiges Eiersuchen(das koennt Ihr jetzt verstehen, wie Ihr
wollt^.~)
cu next?
kessM^___^
Kapitel 18
Hallo Ihr Lieben^___^
Das naechste Chappi is fertig und ich moechte Euch vorher ans Herz
legen Euch noch mal in Erinnerung zu rufen, was ich in Kapitel 15 ueber
Werwoelfe/tiere erklaert habe^^"(sonst wundert Ihr Euch spaeter...) und
vergesst nicht, Severus ist ein gerade mal 2 jahre alter Vampir^.~
!!ACHTUNG!!
Wer eine deutsche Uebersetzung der Geschichte "SoulBound Ball" sucht(welche mich ja zu dieser Story inspiriert hat^^") findet sie auf fanfiktion.de und die Uebersetzterin ist "Mamodo"(Sorry Mamodo, aber ich habe beim Ueberfliegen der bisherigen Kapitel gesehen, dass Du oefter mal auf diese Geschichte hingewiesen hast-Danke dafuer^^"-, jetzt musst Du auch damit klarkommen, dass ich auch auf Deine hinweise^.~)
Vielen lieben Dank an alle Reviewer und Leser*grossen Schokokuchen
ausgeb* Fuehlt Euch alle mal kraeftig umaermelt^____^
@GTsubasa16
hast Du von Voldi irgendwas anderes erwartet???^.~
@Tanaka_Kouhei
Erkaeltung is weg- Danke^^
Und das Chaos gibt es sowieso*gg*
@Jemma
Danke, der Tee scheint geholfen zu haben^.~
Glaubst Du, ich schaff es Dumbledore nen Herzinfarkt zu verpassen, falls er endlich mal hinter das Geheimnis von Fawkes' und Harrys Beziehung kommt??*zwinker*
@sann
ich geb mir Muehe^^"
@Chiron
*lach*frag mich, warum die Sonne im Osten aufgeht und ich kann Dir antworten- frag mich, woher ich diese verflixten Ideen fuers Schreiben kommen und ich kann lediglich verlegen mit den Schultern zucken^^"
Nu ja, glaubst Du ernsthaft ein Einsatz, in den Harry und Fawkes leiten, laeuft alles nach Plan?^.~
@AngelHB
Thanks^^Aehm, warum Albus miteinbezogen habe wird in diesem Chap geklaert... und ich wollte ihn mit den weiteren Geheimnissen vor seiner Nase einfach nur noch mehr aergern^.~
Aehm.. um ganz ehrlich zu sein, hab ich mir um das Geschlecht noch so gar keine Gedanken gemacht^^ Lassen wir uns doch einfach davon ueberraschen, was die Feder(oder in dem Fall dann doch eher die Tastatur^.~) entscheidet- ne?*lach*
@Harry_James_Potter
ich hoffe, der Zuckerschock is noch nicht so hoch, dass Dein Zahnarzt sich bereits vor Vorfreude die Haende reibt^.~ Falls doch, kannst Du die Rechnung gern an mich weiterleiten und ich werde sie an den Reisswolf meines Vertrauen weiterreichen*zwinker*
@MSAYA
Danke fuers Kompliment^^
Gedankliche Verbindung:
#Harry#
##Fawkes##
//Vampir- Sprache//
Kapitel 18
Fassungslos blickte Albus auf den junge Mann.
„Voldemort...", wisperte er schwach.
Harry nickte entschlossen:
„Ja, irgendwie ist Voldemort an diese Information gelangt und hat die
Königin entführt. Die Dementoren haben keine andere Wahl, als ihm zu
folgen."
„Bei Merlin...", lehnte sich der alte Mann geschwächt in seinen Stuhl
zurück.
Er wollte sich wirklich nicht ausmalen für welche Grausamkeiten
Voldemort die Dementoren einsetzen würde.
Langsam wurde er zu alt für solche Nachrichten.
„Direktor", holte ihn die wohlmodulierte Stimme seiner VgDK- Professorin
zurück. „Wir haben Ihnen diese Nachricht zukommen lassen, damit Sie
den Minister beruhigen können. Die Dementoren werden sich spätestens
morgen Früh wieder in Azkaban befinden."
„W-wie können Sie sich da so sicher sein?", erkundigte sich der alte Mann
immer noch vollkommen geschockt.
Er bekam ein verschmitztes Lächeln zur Antwort:
„Weil bereits die Besten daran arbeiten, die Königin zurückzuholen."
Daraufhin hustete Harry etwas, das so ähnlich wie: „Ja, klar." klang.
Dahla ignorierte ihren jungen Herren und lächelte weiterhin den alten
Mann ihr gegenüber an.
Bevor Albus seiner Verwirrung auf den Grund gehen konnte, tauchten in
einem kleinen Wirbelsturm aus Eis und Schnee Remus und ein ihm
fremder hochgewachsener junger Mann neben dem Kamin auf.
Der Eisphönix, welcher bei Remus auf der Schulter gesessen hatte, erhob
sich und ließ sich stattdessen auf Dahlas Schulter nieder; fuhr liebevoll mit
seinem Schnabel ihre Wange entlang.
Lachend hob die dunkelhäutige Schönheit eine Hand und kraulte in einer
beruhigenden Geste den schlanken Hals.
Trotz des Ernstes der Lage kam Albus nicht umhin dieses kleine
Zwischenspiel zu belächeln.
Zu seinem wohl größten Erstaunen hatte er schon unzählige Male
beobachten können, wie sowohl Fawkes als auch Brom von „ihrem"
jeweiligen „Menschen" immer wieder nach kleinen Zärtlichkeiten und
Aufmerksamkeiten fischten. Sobald jedoch ein anderer als Harry oder
Dahla den Phönixen zu nahe kam, holte sich derjenige zur Warnung
entweder eine kleine Verbrennung oder Erfrierung ab.
Ihm war auch noch niemals zu Ohren gekommen, das diese stolzen,
magischen Kreaturen dermaßen... verschmust waren. Selbst wenn
Phönixe den Bund des Vertrauten eingingen, herrschte nicht eine derartig
einzigartige Harmonie zwischen Mensch und Phönix wie sie zwischen
Dahla und Brom und Harry und Fawkes zu beobachten war.
Da ihn aber beide Menschen anschwiegen und die Phönixe nicht
sprechen konnten, bezweifelte er, dass er jemals hinter dieses verflixte
Geheimnis kommen würde.
Stattdessen beobachte er, wie Harry mit einem erfreuten Lächeln auf die
beiden Neuankömmlinge zuschritt.
Remus wurde mit einer herzhaften Umarmung begrüßt, während er dem
anderen jungen Mann respektvoll die Hand reichen wollte.
Der Schwarzhaarige wurde überrascht, als der großgewachsene
goldblonde junge Mann ihn ebenfalls in eine kräftige Umarmung zog.
Auf sein überraschtes Gesicht hin, erklärte ihm der schief lächelnde
Vampir: „Amalia hat schon soviel von dir erzählt- es kommt mir vor, als
würde ich dich bereits jahrelang kennen."
Harry verstand die stumme Botschaft: durch Amalia und Fawkes waren
sie Familie.
Daraufhin schloss Harry Armand ebenfalls in eine herzige Umarmung.
Belustigt verfolgte Remus die beiden Gefährten, ehe er fragte:
„Hast du schon irgendwelche Neuigkeiten?"
Aufseufzend schüttelte Harry den Kopf und fuhr sich in einer nervösen
Geste durch die Haare:
„Nein. Und ehrlich gesagt, weiß ich auch nicht, was ihn geritten hat es so
zu planen, wie er es geplant hat. Merlin, ich meine, ich bin so viel jünger
als ihr..."
Remus und Armand wechselten einen kurzen Blick, ehe Remus dem
jungen Mann die Hände auf die Schultern legte und ihn dadurch dazu
brachte zu ihm aufzuschauen:
„Harry, vertraust du ihm?"
Der Schwarzhaarige blickte ihn an, als wäre Remus bereit ins St Mungos
eingeliefert zu werden.
„Natürlich!", brachte er inbrünstig hervor. Selbstverständlich vertraute er
seinem Gefährten. Was war das denn für eine Frage?
„Glaubst du, er würde es dir überlassen, wenn er sich nicht
hundertprozentig sicher wäre, das du dazu bereit bist?"
Erneut schüttelte der junge Mann den Kopf:
„Nein,", meinte er langsam. „Dafür steht zu viel auf dem Spiel."
Armand trat neben Remus:
„Dann vertraue auch auf dich.", drückte der Vampir den Oberarm Harrys
aufmunternd. Der Schwarzhaarige trat seufzend von den beiden zurück.
Fasziniert beobachtete Albus wie Harry trotz allem seine Schultern
durchdrückte und erneut zu dem jungen Mann mutierte, der
Selbstbewusstsein und so etwas wie... Befehlsgewalt in sich vereinte.
Verwundert beobachtete er, wie der blonde junge Mann und Remus kurz
ein verschwörerisches Lächeln wechselten.
Worum auch immer es in dem kurzen Gespräch gegangen war, sie
schienen ihr Ziel erreicht zu haben.
„Harry, möchtest du mir deine Gäste nicht vorstellen?"
„Entschuldigen Sie bitte, Albus.", lächelte der Schwarzhaarige verlegen.
„Remus kennen Sie ja schon und sein Begleiter ist Armand, einer der
Meistervampire."
Erstaunen zeichnete sich auf dem Gesicht des alten Mannes ab.
Woher bei allen großen Hexen und Zauberern kannte Harry einen
Meistervampir? Vor allem, warum gingen sie so... familiär miteinander
um?
Dann aber fiel ihm etwas auf:
„Vampir? Am helllichten Tag?"
Armand neigte als Zeichen der Begrüßung kurz seinen Oberkörper und
meinte amüsiert:
„Ah Direktor, es gibt so vieles, was Sie nicht wissen."
„Ja, das Gefühl beschleicht mich seit Beginn der vergangenen
Sommerferien immer häufiger.", gab Albus mit einem belustigten
Augenzwinkern und einem Seitenblick auf Harry zurück.
Sein Schüler zuckte ungerührt die Schultern:
„Es ist zur Abwechslung mal ganz erfrischend etwas zu wissen, was Ihnen
noch nicht bekannt ist."
Das kleine Lächeln zeigte Albus jedoch, dass Harry diese Aussage nicht
als Vorwurf gemeint hatte.
Kurz darauf legte Harry seinen Kopf ein wenig schief und schloss
konzentriert die Augen.
Sofort verstummten die Anwesenden und verlegten ihre Aufmerksamkeit
auf den jungen Mann.
Erneut konnte Albus den Vorgängen lediglich sprachlos folgen.
Denn Harry wandte sich nach ein paar Minuten zu ihm um und meinte:
„Albus, sobald die Angelegenheit abgeschlossen ist, werde ich hierher
zurückkehren und Sie können dem Ministerium bescheid geben.
Bitte sorgen Sie auch dafür, dass dem Minister klar wird, dass die
Dementoren gar keine Wahl hatten. Die Regeln des Vertrages sind
selbstverständlich immer noch in Kraft."
Dann drehte er sich zu Remus und Armand um und reichte ihnen die
Hände. Gemeinsam traten der Vampir und der Werwolf vor und erfassten
sie mit festem Griff. Mit einem Feuerwirbel ließen sie das Büro hinter sich.
„Bekomme ich eine Antwort, wenn ich frage, wieso Harry in der Lage ist
die Hogwarts-Schilde zu durchbrechen, obwohl Fawkes gar nicht hier
ist?", erkundigte sich der geschockte Direktor bei seiner Professorin für
Verteidigung. Auf ihr amüsiertes Kopfschütteln hin seufzte er lediglich:
„Hab ich mir fast gedacht- Severus?", schaute er fragend auf seinen
Tränkemeister. Aber auch jener schüttelte seinen Kopf:
„Tut mir leid Albus."
„Na gut.", akzeptierte der alte Mann die Situation. „Dann werde ich mal
dafür sorgen, das Rufus nicht vor Schock aus seinem Sessel kippt.",
erhob er sich, um dem Minister mitzuteilen, dass die Dementoren von
Voldemort in seinen Dienst gezwungen worden waren, jedoch bereits
daran gearbeitet wurde und er die Dementoren morgen wieder in Azkaban
zurück erwarten dürfte. Es würde also alles dafür sprechen, alles so ruhig
wie möglich zu halten. Keinen großen Wirbel verursachen und wenn
möglich auch die Presse daraus halten, damit die Bevölkerung nicht in
eine Massenpanik verfiel.
„Harry?", schaute Armand fragend zu dem jungen Mann.
Sie befanden sich auf einer kleinen geschützten Lichtung irgendwo im
tiefsten Dickicht.
Harry indes versuchte seinen Kopf wieder klar zu bekommen.
„'tschuldigt bitte, aber Fawkes ist stinksauer.", massierte er sich abwesend
die Schläfen. „Die Abtrünnigen, die sich Voldemort angeschlossen haben,
konnten ihm zwar nicht sagen, weshalb er in Azkaban einbrechen soll-
dafür sorgte schon allein das Band, welches alle magischen Wesen
miteinander verbindet und verhindert, dass vitale Informationen nach
„draußen" gelangen- aber sie haben ihn soweit gebracht, dass er
verstanden hat, das was immer im Herzen der Festung versteckt ist, ihm
den Gehorsam der Dementoren sichert. Und sie haben ihm bei dem
Einbruch geholfen. Allein mit seinen Todesessern wäre er niemals soweit
gekommen."
Armand und Remus fluchten kurz. Fingen sich jedoch schnell und
warteten auf weitere Anweisungen.
„Fawkes ist sich ziemlich sicher, dass Voldemort die Königin hier in der
Nähe in einem Cottage gefangen hält. Könnt ihr jeweils 10 von euren
Leuten hierher holen? Sie sollten möglichst in der Lage sein einen
Patronous zu rufen.", schaute er fragend auf.
Der Vampir und der Werwolf nickten knapp und apparierten dann, um ihre
Leute zu sammeln.
Harry nutzte die Gelegenheit, verstärkte seine Konzentration und schon
trug er die silberscheinende Rüstung, die ihm von den Zwergen
angefertigt worden war, sowie das Schwert der Goblin, das er wie Dahla
quer über den Rücken trug. In seinen Arm- und Beinschienen befanden
sich gut getarnt die Dolche, welche ihm ebenfalls von den Zwergen
übergeben worden waren.
#Fawkes? Noch kannst du es dir anders überlegen...#, schickte Harry
nervös an seinen Gefährten. Bekam daraufhin aber nur ein kurzes
amüsiertes Lachen und eine mentale warme Umarmung zurück:
##Du schaffst das schon.##
Eine Weile herrschte entspannte Stille zwischen ihnen, ehe Harry noch
etwas einfiel:
#Sag mal, wieso haben wir Albus eigentlich eingeweiht? Ich meine, so
schnell wie wir auf die Entführung reagiert haben?#
##Zum einen kann Albus den Minister ruhig halten. So funkt uns das
Ministerium nicht dazwischen. Und zum anderen habe ich Albus 60 Jahre
lang begleitet. Da wollte ich ihm wohl wenigstens das wenige an
Informationen zu kommen lassen... Verschweige ihm ja wahrlich genug##,
gluckste der Phönix in sich hinein.
Kopfschüttelnd kehrte Harry in die Gegenwart zurück. Er spürte noch, wie
Fawkes ihn erneut in eine warme Umarmung zog, dann war die
Verbindung zwischen ihnen wieder ruhig.
Harry hingegen ließ seine Gedanken zu seinem Lieblings- Werwolf
wandern.
Leise lachte er in sich hinein, als er sich die Gesichter so manch eines
ihrer Bekannten vorstellte, sollte jemals an die Öffentlichkeit gelangen,
dass Remus ein sogenannter Beta- Wolf, ein Pack- Führer war.
Dem Alpha- Wolf unterstanden alle Werwölfe der Welt und er vertrat sie
im Konzil. Nach seinem dahinscheiden oder auch Rücktritt wurde aus
allen Beta- Wölfen der neue Alpha gewählt.
Die Beta- Wölfe hingegen, empfingen jede Weisung direkt von dem Alpha
und es wurde von ihnen erwartet, dass sie diese an ihr jeweiliges Pack
weiterleiteten und dafür sorgten, dass sie auch umgesetzt und eingehalten
wurden.
Nur die Stärksten, Intelligentesten und Mächtigesten schafften es zum
Beta. Und auf den ersten Blick wirkte Remus alles andere als stark oder
mächtig. Nun, die meisten haben ihn ja auch noch nie im vollen Werwolf-
Modus erlebt. Wenn er der Beta seines Rudels war.
Dann wirkte das, was die Menschen alltäglich von ihm zu sehen bekamen,
nur wie ein sehr, sehr schwacher Abklatsch.
„Also gut,", erklärte Harry entschlossen. Mit schnellen Handbewegungen
ritzte er eine grobe Karte der Umgebung in den Grund. Um ihn herum
hockten die Vampire und Werwölfe. Wer auch immer das Gerücht in die
Welt gesetzt hatte, diese beiden Spezies kämen nicht miteinander klar,
hatte sie noch nicht zusammen arbeiten sehen. Jede Rasse für sich
genommen war schon tödlich. Doch sobald Vampire und Werwölfe
zusammenarbeiteten, vereinten sie eine dermaßen tödliche Präzision,
dass ein Team bestehend aus fünf Werwölfen und fünf Vampiren im
Grunde genommen 100 menschliche Soldaten ersetzten.
„Etwa 10 Meilen östlich von hier, befindet sich das Cottage. Drum herum
dichtes Dickicht in dem Todesesser patrouillieren. Um das Haus selber
finden sich die ersten Dementoren. Leider wissen wir nicht, welche
Befehle Voldemort ihnen gegeben hat. Wir müssen uns also auf alles
gefasst machen." Harry schaute kurz hoch und sah, wie die Krieger um
ihn herum entschlossen nickten. „Fawkes hat keine Schutzbanne um das
Cottage selbst ausmachen können. Deswegen vermuten wir, dass das
Haus mehr ist, als es auf den ersten Blick durchscheinen lässt. Entweder
ist der Raum innerhalb des Hauses verzerrt oder es dient als Eingang zu
einer unterirdischen „Festung", in der die Königin unter uns unbekannten
Sicherheitsmaßnahmen festgehalten wird."
Erneut konnte der Schwarzhaarige die Krieger um sich herum nicken
sehen.
„Ich möchte, dass je ein Vampir und ein Werwolf ein Team bilden."
Er hatte noch gar nicht richtig ausgesprochen, da hatten sich die Krieger
bereits nach seinen Wünschen arrangiert.
Kurzzeitig benommen von der Schnelligkeit mit der diese erfahrenen
Krieger seinen Befehlen nachkamen, fuhr Harry nach ein paar Sekunden
fort: „Fünf Teams, unter Remus' Führung, werden sich um das Cottage
herum verteilt um die Wachen und eventuell auftauchende Verstärkung
kümmern. Die anderen fünf Teams werden Armand und mich ins Haus
begleiten. Irgendwelche Fragen?", erhob sich der junge Mann aus seiner
Hocke und entledigte sich des Ästchens, mit dem er in den gesunden
Mutterboden die Karte skizziert hatte.
Kopfschüttelnd und mit grimmig entschlossenen Gesichtern blickten ihm
die Krieger entgegen.
Zur Harrys großen Überraschung wechselte Remus in seine mächtige
grauweiße Wolfsgestalt. In den goldenen Bernsteinaugen konnte er
Belustigung ausmachen, als der große Kopf mit einer auffordernden
Bewegung auf seinen Rücken wies.
Abwehrend schüttelte Harry den Kopf:
„Nein Remus, das kann ich nicht machen... ich meine... die Rüstung,
zusätzlich zu meinem Gewicht... und du bist kein Reittier..."
Weiter kam er mit seinem Protest nicht, da hatte Armand ihn bereits auf
den breiten Rücken des Wolfes gehoben.
Erschrocken klammerte er seine Finger ins weiche Nackenfell des Tieres
und presste seine Oberschenkel gegen dessen kräftige Flanken.
Empört sah er zu dem Meistervampir auf, nur um festzustellen, dass sie
sich jetzt auf gleicher Höhe befanden.
„Du erniedrigst ihn nicht, wenn er es selbst anbietet.", deutete Armand mit
einer Kopfbewegung nach hinten. Und tatsächlich konnte Harry sehen,
wie auch die anderen Werwölfe in ihre Wolfsgestalt gewechselt waren und
ihrem vampirischen Teampartner gestatteten auf ihnen Platz zu nehmen.
Er erkannte aber auch, dass keiner der anwesenden Wölfe so mächtig an
Gestalt war, wie Remus. „Und, du gehörst zu seinem Pack. Da sind solche
Gesten selbstverständlich. Außerdem,", an dieser Stelle konnte Armand
ein Grinsen nicht mehr unterdrücken. „Glaubst du wirklich ein
Fliegengewicht wie du macht ihm was aus?"
Harrys indigniertes: „Hey!" ging in dem auffordernden Aufschrei eines
goldbraunen Greifen unter- die Animagusgestalt des Meistervampirs.
Mit einem antwortenden Bellen setzten die Wölfe hinterher.
Die Vampire, solche Ritte gewohnt, pressten sich flach ins Fell ihres
jeweiligen Reittieres. Harry blieb nichts weiter übrig als ihrem Beispiel zu
folgen und zu allen bekannten und unbekannten Göttern zu beten, dass
sich das hier nicht als sein letzter Ritt herausstellte.
Nach ungefähr 15 Minuten stoppten die Wölfe.
Und Harry, der nach seinen Anfangsschwierigkeiten, doch noch Gefallen
an der Sache gefunden hatte, rutschte enthusiastisch von Remus'
Rücken.
„Merlin!", umarmte er den großen Wolf begeistert. „Das müssen wir
unbedingt mal wiederholen."
„Jederzeit,", wuschelte Remus seinem menschlichen Welpen glucksend
durch die schwarzroten Haare, nachdem er zurück in die menschliche
Gestalt gewechselt war. „Sobald die Dementoren wieder da sind, wo sie
hingehören, jederzeit."
Das brachte Harry zurück zur aktuellen Situation und mit einer leichten
Röte auf den Wangen, nuschelte er ein peinlich berührtes: „'tschuldigung."
Was ihm von den umstehenden Kriegern lediglich ein amüsiertes leises
Lachen einbrachte.
Nachdem sich die Belustigung verflüchtigt hatte, löste sich die Gruppe
ohne weiteres Aufhebens in zwei große Teams auf. Wovon sich eines wie
abgesprochen in der näheren Umgebung verteilte und sich um die
anwesenden Todesesser kümmerte.
Harry und sein Team schlichen sich, jede Deckung nutzend, bis zum
Waldrand. Wo sie den Eingang des Cottages gut im Blick hatten.
Wie Fawkes ihm mitgeteilt hatte, waren um das Haus selbst nur
Dementoren verteilt.
Langsam erhob Harry sich aus seinem Versteck und trat aus dem Schutz
der Bäume hervor.
Darauf vertrauend, dass Remus' Team inzwischen alle menschlichen
Wächter gefunden und ausgeschaltet hatte und das ihm sein Team bei
einem Angriff der Seelenfresser mit ihren Patroni zur Seite stehen würde.
Es dauerte auch nicht lange, da hatten die Dementoren ihn bemerkt.
Einer von ihnen, der Kommandant dieses Schwarms wie er an der Größe
ausmachen konnte, blieb zwei Meter von ihm entfernt in der Luft
schweben. Dennoch war Harry als würde er den heißen Atem und die
eisige Kälte des Dementor direkt auf seiner Haut spüren.
Als Antwort legte sich Fawkes' Wärme wie eine Decke um seine Seele.
Leise aufatmend, neigte Harry seinen Oberkörper und sprach voller
Respekt:
„Kommander, mein Team und ich wünschen Eurer Königen kein Leid und
ich verbürge mich für jeden meiner Kameraden, dass wir alles in unserer
Macht stehende tun werden, um sie hier raus zu holen und nach Azkaban
zurückzubringen. Uns ist klar, dass Ihr zur Zeit ihre anderen Wächter nicht
angreifen könnt. Doch bitte ich Euch, auch im Namen meiner Kameraden,
uns ebenfalls nicht anzugreifen."
Da der Dementor ihn nicht angriff, wagte Harry es sich aufzurichten und
traute seinen Augen kaum.
Der Schwarm, welcher um das Haus herum verteilt gewesen war, stand
jetzt quasi Spalier und formte so einen Weg direkt zur Tür.
Seine restlichen Teammitglieder huschten auf leisen Sohlen zu ihm und
formten einen undurchdringlichen Ring um ihn herum.
Armand, der mit ihm in der Mitte des Ringes stand, drückte in einer
anerkennenden Geste kurz seine Schulter.
Langsam tasteten sie sich bis zur Tür vor.
Nicht einer von ihnen konnte einen Schutzbann oder ähnliches
ausmachen.
Sie holten noch einmal tief Luft und dann drückte einer der Vampire die
Türklinke nach unten.
Und das war der Moment, in dem die Hölle losbrach...
Ungefähr eine halbe Stunde nachdem Harry mit dem Werwolf und dem
Vampir verschwunden war, ließ sich Fawkes auf seinem alten Ruheplatz
nieder, welcher immer noch hinter dem Schreibtisch des Direktors stand.
Albus, der sich gerade vom Kamin erhob, wo er es nach mehr als dreißig
Minuten endlich geschafft hatte Rufus zu beruhigen, schaute überrascht
zu seinem ehemaligen Weggefährten.
„Na alter Freund? Leistest du uns beim Warten Gesellschaft?"
Fawkes schenkte Albus daraufhin einen Blick, der klar und deutlich sagte:
„Ist das denn nicht offensichtlich?" und machte sich daran seine Federn zu
putzen. Nach getaner Arbeit entspannte sich der Feuervogel auf seiner
Stange. Steckte den Kopf unter seinen Flügel und erweckte für alle im
Büro Anwesenden ein Bild der absoluten Entspanntheit.
„Nun ja,", gluckste Albus in sich hinein, nachdem er die relaxte Routine
seines alten Freundes beobachtet hatte. „Wenn Fawkes so ruhig ist,
können wir wohl davon ausgehen, dass mit Harry alles in Ordnung ist."
Dahla teilte die amüsierte Erleichterung ihres Arbeitgebers nicht so ganz.
Sie war sich ziemlich sicher, dass unter der Ruhe, die der Feuervogel
projizierte angespannte Wachsamkeit brodelte, mit der er seinem
Gefährten nicht einen Moment aus den sprichwörtlichen Augen ließ.
Allerdings musste sie zugeben, dass der Plan Fawkes' funktionierte.
Spürte sie doch, wie sie selbst, Brom und auch Severus sich ebenfalls
entspannter zurücklehnten, während sie gemeinsam auf die Rückkehr
Harrys warteten.
Dahla ahnte noch nicht mal ansatzweise, wie recht sie hatte.
Nachdem er sich davon überzeugt hatte, dass Armand und Remus mit
ihren Kriegern zur Lichtung zurückgekehrt waren, entschloss er sich die
Wartezeit in Albus' Büro zu verbringen.
Falls er in ihre Räume zurückkehrte, wusste er, würde er vor lauter Sorge
lediglich einen tiefen Pfad in den dicken flauschigen Teppich laufen.
Es war ja nicht so, dass er Harry nicht vertraute.
Es war nur so, dass er ihren Gegnern nicht traute.
Und wie oft in den vergangenen Jahren hatte er hilflos mit ansehen
müssen, wie Harry von einer gefährlichen Situation in die Nächste
stolperte.
Er hatte Harry gesagt, dass es ein Test unter kontrollierten Bedingungen
war, um zu sehen, in wie weit er das Training, welches er erhalten hatte,
zur Anwendung bringen konnte. Dabei hatte er seinem jungen Gefährten
verschwiegen, dass es auch für ihn eine Übung war, zu sehen, in wie weit
er in der Lage war, die Instinkte, die er gezwungen war, so lange zu
unterdrücken, zu kontrollieren. Und nicht bei dem ersten Anzeichen von
Gefahr Harry zu Hilfe eilen würde. Sondern darauf vertrauen, dass die
Leute um ihn herum, wie auch Harry selbst, in der Lage waren ihn zu
schützen.
Doch von Minute zu Minute fiel es ihm schwerer ruhig auf seiner Stange
sitzen zu bleiben.
Wie sie es sich gedacht hatte, diente das Haus selbst lediglich als Tor zu
einer gut ausgebauten unterirdischen Festung.
Welche nicht nur von den Todesessern, sondern ebenfalls von einer
stattlichen Anzahl Abtrünniger bewacht wurde.
Die Dementoren hielten sich zu seiner großen Erleichterung und der Wut
der Bewacher im Hintergrund.
Schien, als hätte Voldemort seinen neuen Wachhunden lediglich befohlen,
ihre Königin, nicht aber die Festung zu bewachen.
Die Ansprache seines Gefährten hatte den Dementoren gezeigt, dass sie
keine Gefahr für ihre Königin darstellten. Im Gegenteil, arbeiteten sie doch
daran, ihre Gebieterin wieder nach Azkaban zurückzubringen.
Aber selbst mit den Vampiren und den Werwölfen, alles hervorragende
Krieger, hatten sie Schwierigkeiten der Übermacht Herr zu werden.
Fawkes lenkte seine Aufmerksamkeit kurz zu Remus und sah, dass dieser
und sein Team alle Hände voll zu tun hatten, mit der Verstärkung, welche
unweigerlich auf den Angriff hin eintraf, fertig zu werden. Er schickte dem
Beta und seiner Mannschaft kurz ein aufmunterndes Trillern, welches
ihnen neue Kraft gab, sich ihren Feinden zu stellen.
Doch zurück zu Harry und seinem Team.
Sie kämpften sich Stufe für Stufe abwärts.
Fawkes hatte längst aufgehört zu zählen, wie viele Leichen ihren Weg
pflasterten.
Stolz beobachtete er, wie sein Gefährte, mit Schwert, Dolchen und
Feuerpeitsche durch ihre Angreifer schnitt.
Mehr als einmal sah er, wie Harry auch seine Magie zum Schutz für seine
Kameraden und sich selbst einsetzte. Sei es, weil er hochwertige
Schutzschilde webte, die sie vor den Flüchen der Todesesser schützte
oder sei es, weil er innerhalb eines Zwinkerns ohne mit der Wimper zu
zucken ein Avada in Richtung eines Angreifers schickte, der der Meinung
war, er müsste feigerweise von hinten angreifen.
Schulter an Schulter, Rücken an Rücken kämpften Armand und Harry
zusammen. Arbeiteten sich Schritt für Schritt immer weiter nach unten in
die tiefste Ebene, in der die Königin auf sie wartete.
Aber da, da schlich sich einer der wilden Werwölfe aus dem Schatten
heraus an. Beobachtete eine Weile mit zusammengekniffenen Augen den
Kampfstil seines Gefährten.
Fawkes sah, wie sich nach ein paar Minuten ein triumphierendes Lächeln
auf das Gesicht des Wolfes schlich und mit einem siegessicheren Heulen
in Richtung Harry sprang. Er schien eine Lücke entdeckt haben, die selbst
ihm- Fawkes- entgangen sein musste.
Das war die Sekunde, in der bei Fawkes das bewusste Denken aussetzte
und er nur noch rein instinktiv handelte. Nach einem Instinkt, der ihm
sagte, dass er seinen Gefährten auf alle Fälle zu schützen habe.
Kurz bevor er seine Aufmerksamkeit aus den Kampf zurückzog, erkannte
er noch, wie der Werwolf genau in das Schwert Armands sprang, der mit
übermenschlicher Geschwindigkeit herumgeschnellt war, sobald er das
Heulen gehört hatte und sein jüngstes Familienmitglied schützte.
Doch es war bereits zu spät- Harry fand sich bereits in den geschützten
Mauern Hogwarts wieder.
Dahla und Severus schauten nicht schlecht, als zwischen ihnen auf einmal
Harry Potter auftauchte. Zudem auch noch einer, der sich in voller
Rüstung, einem Zustand höchster Alarmbereitschaft und mitten in einer
Abwehrbewegung befand. Ganz knapp kam die blutige Schwertspitze vor
Albus' Bart zum halten.
Wenn Dahla ganz genau hinschaute, konnte sie sogar ein, zwei der
grauweißen Haare ausmachen, die auf die Schreibtischplatte rieselten.
„Merlin...", hauchte Harry fassungslos.
Schneller als einer der Anwesenden überhaupt schauen konnte, hatte der
mit über und über mit Blut bedeckte junge Mann, die nicht minder blutige
Klinge vor sich gegen den Schreibtisch gelehnt.
Das sich damit der rote Lebenssaft seiner Feinde auf dem Boden verteilte,
ignorierte in dem Moment jeder.
„Albus...?"
Diese unsichere Frage war es auch, die Albus aus seinem Schock holte.
Mit einem zitternden Lächeln schaute er in die besorgt scheinenden
smaragdgoldenen Augen seines Schülers:
„Mein Kopf ist noch auf meinen Schultern, also geh ich doch mal davon
aus, dass alles in Ordnung ist." Er schaute auf die blankpolierte Platte
seines Schreibtisches und nahm die zwei langen Haare seines Bartes auf.
„Und die wachsen wieder nach. Also keine Sorge."
Die Erleichterung, die daraufhin durch den Raum schwappte, konnte
Albus fast mit seinen Händen greifen.
Nachdem er wieder ein wenig Spannung in seinen Körper gebracht hatte,
wandte sich Harry zu Severus um:
//Spricht oder versteht Albus diese Sprache?//
Da der Tränke- Meiser zu geschockt war, die Sprache der Vampire aus
dem Mund seines Schülers zu hören, antwortete Dahla, die den Direktor
im Auge behalten hatte:
//Es sieht nicht so aus. Dazu ist die Neugierde in seinen Augen zu echt.//
Der Schwarzhaarige nickte der Amazone dankbar zu und verlegte seine
Aufmerksamkeit auf den Feuerphönix, welcher immer noch wie
festgefroren auf seiner Stange hockte.
Er wollte in der Lage sein mit Fawkes zu kommunizieren, ohne das sie
zuviele Informationen an Albus weitergaben, aber der Rest der
Anwesenden dem Gespräche mit dem Feuerphönix folgen konnte.
Harry hob einen Arm und winkelte ihn vor seinem Körper an, so dass er
ebenfalls eine Sitzstange bildete.
Mit einer absolut ruhigen Stimme, die überhaupt nichts von dem verriet,
was er von der ganzen Angelegenheit hielt, rief er nach seinem Partner:
„Fawkes... bitte komm her."
Dahla, Brom und Severus hielten den Atem an.
Sie konnten wirklich nicht abschätzen, wie der junge Gefährte reagieren
würde. Schließlich hatte sich Fawkes von seinen Instinkten überrollen
lassen, ihn aus einer ziemlich gefährlichen Situation herausgerissen und
damit einen Unbeteiligten gefährdet. Von seinen Kampfgefährten, die jetzt
erst mal ohne ihn klar kommen mussten ganz zu schweigen.
„Fawkes...", versuchte Harry seinen Gefährten aus seiner Starre zu
reißen. „Das Blut, welches du siehst, ist nicht meins. Verstehst du? Das
Blut ist nicht meins!", wiederholte der Schwarzhaarige noch einmal um
seinen Punkt zu unterstreichen. Es schien noch nicht auszureichen.
Und Albus musste dem Phönix recht geben.
Denn es war mehr Rot als Silber zu sehen.
Das silberne Material, welches die Rüstung auszumachen schien, war
kaum zu erkennen unter dem ganzen Blut.
In diesem Moment wirkte Harry nicht wie Sechtklässler, der eigentlich
gerade irgendwo in dieser Schule den Freitagnachmittag genießen sollte,
sondern eher wie ein alter Kriegsveteran.
In der Zwischenzeit hatte Harry es geschafft die goldenen Seen seines
Gefährten mit seinen smaragdgoldenen einzufangen und versuchte es
noch einmal:
„Fawkes... komm her."
Diesmal hörte der Phönix.
Jedoch konnte der alte Mann ein Zögern in den Bewegungen seines alten
Kameraden ausmachen. Als würde er unsicher vor der Reaktion des
Schwarzhaarigen sein.
Es war das erste Mal überhaupt, dass Albus den Feuervogel sich seiner
selbst nicht sicher sah. Normalerweise konnte man um Fawkes eine Aura
der Ruhe, Kraft und Selbstsicherheit ausmachen, dass jeder, der sich in
seiner Nähe aufhielt automatisch wieder zu sich fand.
Aber jetzt?
Was war es, dass einem Sechzehnjährigen dermaßen viel Macht über ein
um so viel älteres magisches Wesen gab?
Voller Spannung beobachtete er, wie Harry seine freie Hand dazu
benutzte, den Kopf des Phönix' anzuheben, so dass sie auf einer Höhe
waren. Dann jedoch konnte er nicht ein Wort verstehen, da Harry wieder
in diese verdammte, ihm unbekannte Sprache zurückgefallen war.
//Fawkes? Kannst du mir erklären, was hier passiert ist?//, erkundigte sich
Harry immer noch ruhig. Zudem hatte er seine Seite des Bundes komplett
verschlossen, so dass Fawkes nicht erfühlen konnte, was er über das
ganze Desaster dachte. Dafür konnte er die Angst und die Unsicherheit
und auch die Scham, weil einfach nicht in der Lage gewesen war, seine
verdammten Instinkte besser unter Kontrolle zu halten, um so deutlicher
von dem Älteren spüren.
Um seinem Gefährten ein wenig von seiner Spannung zu nehmen, strich
er ihm beruhigend den langen, eleganten Hals entlang.
##Ich weiß nicht... ehrlich...##
Erneut war Harry gezwungen, die Augen seines Gefährten auf eine Höhe
mit den seinen zu bringen.
##Die letzten Jahre... ich war immer gezwungen... ich meine...##
An dieser Stelle unterbrach Harry seinen Gefährten, indem er ihm einen
zärtlichen Kuss aufs schlanke Haupt hauchte.
//Keine Sorge, ich bin dir nicht böse.//
Nach diesen Worten konnte Albus sehen, wie der Rest der kleinen Gruppe
sich sichtlich entspannte.
//Ich weiß, dass die letzten Jahre schwer für dich gewesen sind und du
getan hast, was dir möglich war.//, drückte er seinem komplett verblüfften
Gefährten erneut einen Kuss zwischen die Augen. //Allerdings hat das
deine Instinkte komplett durcheinander gebracht. Um ehrlich zu sein, hab
ich mit einer ähnlichen Reaktion gerechnet und ich bin sicher Remus und
Armand ebenfalls.//, lachte Harry in sich hinein als er Fawkes so
dermaßen erstaunt sah. //Die Wölfe und Vampire haben die ganze Zeit
wie ein eiserner Ring um mich herum gestanden, so dass ich wirklich
immer nur einen Gegner nach dem anderen hatte und nicht mehrere auf
einmal. Das war schon ein Zeichen dafür, dass Armand und Remus
wussten, was wohl noch auf uns zukommt.//
Was auch immer Harry eben mit so offensichtlichen Amüsement gesagt
hatte, es führte dazu, dass Fawkes lediglich einen kleinen fragenden Ton
von sich geben konnte.
Harry reagierte damit, dass er die Verbindung wieder öffnete, sodass
Fawkes spüren konnte, dass er ihm wirklich nicht böse war.
Im Gegenteil, er fand es richtig süß, dass selbst so eine starke Kreatur wie
Fawkes, der sonst überhaupt keine Schwäche zu ließ- nach außen hin
zeigte, noch in der Lage war so zusammenzubrechen, und dann auch
noch die Stärke zu haben, dazu zu stehen.
Davon mal ganz abgesehen, fand er einen verlegenen Fawkes richtig süß.
Schade das er ihn nicht in seiner humanoiden Form sah. Es würde ihn
schon interessieren, ob er auch eine verlegene Röte auf den
goldangehauchten Wangen ausmachen konnte.
Leider musste das bis irgendwann mal warten, da immer noch eine
Dementoren Königin darauf wartete aus Voldemorts Klauen befreit und
zurück nach Azkaban gebracht zu werden.
//Fawkes, wir sind Gefährten.//
Der Feuervogel legte in einer für Vögel so typischen Geste den Kopf
schief und blickte einfach nur auf seinen Gefährten.
//Das bedeutet, du hast mir geholfen einige meiner Schwächen zu
überwinden und jetzt helfe ich dir eine deiner Schwächen zu überwinden.//
Damit gab er dem absolut überraschten Phönix einen Kuss auf den
Schnabel.
//Severus? Kannst du uns für ein paar Stunden deine Stärke leihen?//
Überrumpelt nickte der Vampir und hatte prompt einen Feuerphönix auf
seinem Schoß, die Hände fest um den fragilen Körper des Vogels
gepresst.
//Wenn du spürst, dass die Instinkte wieder überhand gewinnen,
konzentriere dich auf Severus und dessen Stärke- ok? Du hast mir diese
Mission übertragen, weil du der Meinung bist, ich bin in der Lage sie zu
überleben und einem Erfolg zu zuführen.// Fawkes nickte.
//Gut, dann vertrau' auf deine und meine Fähigkeiten.//
Mit einem letzten Kuss zwischen Fawkes' Augen, griff Harry nach seinem
Schwert, warf Dahla und Brom noch einen fragenden Blick zu, welche
beide mit einem Nicken beantworteten und schon stürzte er sich in einen
Feuerwirbel gehüllt erneut ins Kampfgetümmel.
Brom indes fing an eine leise entspannende Melodie zu trillern und Albus
konnte beobachten, wie Fawkes unter den kräftigen Händen des
Tränkemeisters und der Melodie Broms wieder zur Ruhe kam. Sogar
soweit ging, dass er seine Augen schloss.
„Kann ich davon ausgehen, dass ich wieder keine Antwort auf meine
Fragen bekomme?", stellte Albus die Frage fast schon resigniert, jedoch
mit einem Augenzwinkern in den Raum.
Welcher ihm wie erwartet auch nur mit Schweigen antwortete.
Noch nicht mal fünf Minuten später befand sich Harry wieder zwischen
seinem Team.
„Sorry Leute,", wehrte er einen Todesesser ab. „Beschützerinstinkte."
„Wundert mich, dass er überhaupt solang durchgehalten hat.", schoss
Armand zurück, während er mit einer Hand einen Handkantenschlag
verpasste, der dem Angreifer das Genick brach und mit der anderen zur
Kralle geformt das Herz eines Werpanthers herausriss, welcher sich
gerade auf ihn stürzen wollte.
„Es scheint, als wären wir hier auf eines seiner Hauptbasislager
gestoßen.", meinte Armand. „Ich meine, so viele Handlanger, wie sich hier
aufhalten? Die können nicht nur zum Schutz der Königin abgestellt
worden sein."
„Da stimme ich dir vollkommen zu.", gab Harry ein wenig außer Atem
zurück. Vollführte dabei eine Drehbewegung, die es ihm ermöglichte
einem herannahenden Fluch auszuweichen und gleichzeitig einen
Todesesser mit einem Schwertstreich auszuschalten.
Und endlich hatten sie es auf die unterste Ebene geschafft.
Die Dichte der Dementoren schien einem fast die Luft zum Atmen zu
nehmen und bestärkte sie eher noch in der Annahme, dass sich die
Königin in diesem Level der Festung befand.
Inzwischen schienen alle Krieger, die Harry begleiteten, in Rot getaucht zu
sein. Keine andere Farbe war an ihnen auszumachen. Lediglich das
dunkle Blutrot ihrer Feinde.
Erneut bildeten die Dementoren ein Spalier, welches ihnen den Weg zu
einer Tür wies.
Vorsichtig, immer auf einen Angriff aus dem Hinterhalt gefasst, arbeiteten
sie sich vorwärts.
Bis sie erneut vor einer Tür zum halten kamen.
Erneut konnten ihre Sinne keine Flüche oder sonstigen hässlichen
Überraschungen ausmachen. Lediglich ein mächtiger Schließzauber, der
jedoch der geballten Macht Harrys und Armands nicht standhielt.
Und kaum war die Tür offen, war ihnen, als ob jegliche Müh, die sie auf
ihren Weg hierher begleitet hatte, von ihnen abfiel.
Denn das Wesen welches vor ihnen stand... Harry fehlten die Worte sie zu
beschreiben. Ihm war, als ob die Sonne und der Mond zusammen vom
Himmel herabgestiegen waren, sich in dieser jungen Frau vereinigt und
dann den anmutigen Körper in einen Mantel aus Sternenstaub gehüllt
hatten.
Angesichts solcher Schönheit und Anmut konnten die 12 Krieger gar
nichts anderes als ihr Knie zu beugen und das Haupt zu neigen.
„Erhebt euch bitte.", konnte Harry die raue Stimme des Kanzlers
ausmachen. „Wir sind diejenigen, die sich verneigen sollten, nicht ihr."
Zögernd kam einer nach dem anderen der Aufforderung nach.
„Ihr habt schnell gehandelt, junger Herr.", wandte sich der Kanzler an
Harry, als sie wieder standen.
„Nun, es ist Freitagnachmittag und wir hatten eh nichts besseres zu tun...",
lächelte der Schwarzhaarige schwach.
Armand schaute ungläubig auf den Kleineren. Wie bei allen
Meistervampiren sprach denn der Junge mit dem Kanzler? War ihm nicht
klar, dass sie sich gerade in einem Dementoren- Nest befanden?
Doch zu seiner großen Überraschung konnte er sehen und auch hören,
was man bei den Dementoren lachen nannte.
„Armand,", wurde der Vampir von dem Kanzler aus der Starre gerissen.
„Wärt Ihr bitte so gut und legt Euren Umhang um unsere Königin und tragt
sie nach oben? Bitte achtete darauf, dass Ihr sie nicht berührt. Ansonsten
kann es sein, dass Ihr ohne weitere Energiereserven zu Boden geht.
Ich fürchte, die ganze Aufregung hat sie dermaßen geschwächt, dass sie
nicht mehr in der Lage ist, die Festung allein zu verlassen."
Während der Meistervampir der Bitte nachkam, erkundigte Harry sich
neugierig:
„Verzeiht, wenn ich aufdringlich bin,", auf das Nicken des Kanzlers hin,
fuhr Harry fort. „Aber warum sprecht Ihr für Eure Königin?"
In Gedanken ging Armand bereits mehrer Möglichkeiten durch, wie er
Fawkes beibringen konnte, dass die verflixte Neugierde seines jungen
Gefährten diesen die Seele gekostet hatte. Gleichzeitig säuberte er mit
einem schnellen Spruch seinen Umhang von dem Blut und legte ihn
behutsam um die schmalen Schultern der elfenähnlichen Gestalt vor sich.
Erneut wurde er überrascht, als er hörte, wie der Kanzler antwortete:
„Ich spreche für unsere Königin, weil unser Gehör in dieser Gestalt nicht in der Lage ist ihre Stimme zu ertragen. Solange wir uns in dieser Gestalt befinden, kann der Klang der Stimmer unserer Königin zu unserem Tod führen.
Es hat also nichts mit Respektlosigkeit zu tun- schließlich wollen wir einen bestimmten Phönix nicht dazu provozieren uns in Asche zu verwandeln- es dient ausschließlich unserem eigenen Schutz, dass ich die telepathische Verbindung zu unserer Lady nutze und als ihr Sprachrohr diene."
Könnten Dementoren zwinkern, Armand war sich sicher, der Kanzler hätte
an dieser Stelle gezwinkert. In der Zwischenzeit arrangierte er den
Umhang so, dass er die Majestät vollkommen bedeckte und er nicht
Gefahr lief in Hautkontakt mit ihr zu geraten. Zeitgleich wollte er gerade
erleichtert ausatmen, da Harry seinen Anfall von Neugierde ohne weiteren
Schaden genommen zu haben überlebt hatte, da erkundigte sich der
Jüngere auch schon weiter. Vor seinem geistigen Auge sah er Harry
fragend den Kopf schief legen. Eine Geste, die er ohne jeden Zweifel von
Fawkes übernommen hatte.
„Falls ich Euch mit der Frage nicht zu nahe trete,"
Erneut hielt Armand den Atem an und wartete auf das Unvermeidliche.
Während er die fragile Gestalt der Königin in den Arm nahm, betete er zu
allen Gottheiten, dass Harry endlich seinen Mund halten und sein Glück
mit den Dementoren nicht weiter strapazieren würde.
Seine Gebete wurden nicht erhört.
„... aber warum bittet Ihr Armand darum Eure Majestät zu tragen? Warum
macht Ihr das nicht selbst?"
Wieder konnte Armand das Lachen des Kanzlers hören:
„Junger Herr, falls wir unserer Lady in irgendeiner Art und Weise zu Nahe
treten, während wir uns in dieser Gestalt befinden, bleibt von uns nicht
mehr übrig als ein Häuflein Asche. Lediglich zur Paarung sind wir in der
Lage die Gestalt anzunehmen, die es uns erlaubt uns ihr ohne weiteren
Schaden zu nehmen zu nähren und auch den Klang ihrer süßen Stimme zu vernehmen.“
Armand konnte regelrecht sehen, wie die Zahnräder in Harrys
Gehirnwindungen zu arbeiten anfingen. Aber kurz bevor eine weitere
Frage seinen Mund verlassen konnte, versuchte der Meistervampir ihren
jungen Anführer auf das Wesentliche zurückzuführen:
„Harry, so interessant du diese Unterhaltung auch finden magst, aber ich
glaube es liegt im Interesse aller, wenn wir hier so schnell wie möglich
rauskommen."
Fast sofort konnte Armand den Wechsel zwischen Harry, dem neugierigen
jungen Mann und Harry, dem Befehlshaber ausmachen.
Ohne weitere Worte zu verschwenden wandte er sich um und verließ den
Raum.
Die anderen Werwölfe und Vampire schlossen Armand und Harry erneut
in den undurchdringlichen Ring aus Stahl und Muskeln, der jetzt noch
zusätzlich von den Dementoren verstärkt wurde.
Auf ihrem langen Weg zurück zur Oberfläche wurden sie nicht mehr
angegriffen. Sei es, weil die Todesesser gelernt hatten, dass mit den
Eindringlingen nicht zu spaßen war, oder weil sie sich nicht mit den
Dementoren anlegen wollten.
Um ehrlich zu sein, war es Harry auch herzlich egal.
Alles wonach er sich jetzt sehnte, war ein heißes Bad und Fawkes.
Allerdings blieb ihm beides vorerst noch verwehrt, da sie die Königin noch
zurück nach Azkaban bringen mussten.
Als sie endlich das Cottage verlassen konnten, erwartete sie schon die
nächste Überraschung.
Remus und sein Team waren ebenfalls von den Dementoren in einen
schützenden Ring genommen worden und dutzende von seelenlosen
Hüllen lagen um sie herum verteilt.
Kurz vor der Baumgrenze konnten sie Voldemort und jede Menge
Verstärkung ausmachen. Doch weder der Dunkle Lord noch der Rest der
Angreifer wagten sich näher, da allein schon die Anzahl der Dementoren
es verhinderte, dass sich auch nur einer auf einen so glücklichen
Gedanken konzentrieren konnte, dass es für einen Patronous reichte.
Kaum hatte ihre Gruppe das Cottage verlassen, traute sich Voldemort aus
dem schützenden Kreis seiner Untergebenen hervor.
„Überreicht mir die Königin und ich verspreche euch, dass ihr mit eurem
Leben davon kommen werdet.", zischte er einschüchternd.
„Klar,", kam es von Harry wenig beeindruckt. „Und die Sonne geht im
Westen auf."
Absolute Stille legte sich über die große Lichtung.
Selbst die Vögel in den Bäumen schienen ihren Atem anzuhalten.
„Wenn du dir sicher wärst, du hättest eine Chance,", fuhr Harry
gelangweilt fort. „dann hättest du die Dementoren längst schon
angegriffen. Da der Angriff aber noch nicht erfolgt ist, muss selbst dir klar
geworden sein, dass es dabei nur zur Verschwendung wertvoller
Ressourcen kommen kann. Ressourcen, die nach unseren Angriff auf
diesen Stützpunkt noch kostbarer geworden sind, als ohnehin schon.
Nicht wahr, Voldi?", endete er spöttisch.
Bei Merlin tat es gut endlich mal die Oberhand bei einem ihrer
Zusammenstöße zu haben. Vor allem konnte er jetzt endlich in Gegenwart
dieses Schlangengesichts klar denken und ging nicht mehr allein von den
Kopfschmerzen in die Knie.
Aus den Augenwinkeln konnte er die ungläubigen Mienen der Vampire
und Werwölfe ausmachen. Und Remus hatte die blasse Farbe des
Vollmondes angenommen.
Aber woher sollten sie auch wissen, dass jedes „Gespräch" zwischen ihm
und Voldemort so oder so ähnlich ablief?
Die rubinroten Augen verengten sich zu Schlitzen während sie versuchten
den respektlosen Sprecher hinter den wallenden staubgrauen Umhängen
der Seelenfresser auszumachen.
Seine Geduld wurde nicht lange strapaziert und er konnte eine schmale
Gestalt zwischen zwei der Dementoren erkennen.
Er versuchte ein paar Sekunden lang die stolze Figur des Kriegers einer
Person zu zuordnen, die er kannte. Vergeblich.
Sein Gegenüber schien sein Dilemma erkannt zu haben, meinte er doch
spöttisch:
„Was denn? Eigentlich hätte ich gedacht, dass ausgerechnet du einer der
wenigen Personen bist, die mich nicht nur über die Blitznarbe
identifizieren. Schein' mich getäuscht zu haben.", konnte Voldemort das
achtlose Schulterzucken seines Gegners selbst von dieser Entfernung
ausmachen.
Blitznarbe?
„Potter?", hauchte er fassungslos.
Er konnte noch sehen, wie der Potterbengel die Frechheit besaß auf seine
Fassungslosigkeit hin zu salutieren, da wurden die Dementoren und ihre
Schützlinge von einem kalten Wind erfasst und er blieb allein zurück.
Wie um alles in der Welt hat sich der Bengel in so kurzer Zeit derartig
verändern können? Wie kam es, dass er mit Vampiren und Werwölfen
zusammenarbeitete? Und, wie kam es, dass er keinerlei Verbindung mehr
zwischen ihnen hatte spüren können?
„Mylady,", verneigte sich Armand vor der Dementoren- Königin, nachdem
er sie behutsam in ihrem Thron abgesetzt hatte. „Amalia bat mich, Euch
diesen Drachenring zu übergeben." Er zog eine kleine Schatulle aus einer
seiner Taschen und hielt sie der außergewöhnlichen Schönheit hin. Mit
einer vorsichtigen Bewegung, ja darauf bedacht ihren Retter nicht zu
berühren, akzeptierte die Königin das Geschenk. „Damit könnt Ihr in
Zukunft selbst entscheiden, wem es gestattet ist, die Insel zu betreten und
wer im Mariannengraben landet, sollte er nicht Eure Zustimmung finden.
Zudem, sollte es doch jemand durch den Drachenring hindurch schaffen,
denkt einmal fest an Amalia und Ihr werdet im Haupthorst landen."
Mit einer weiteren respektvollen Verbeugung trat der Meistervampir
zurück.
„Bitte richtet Eurer Gefährtin unseren Dank für Ihr großzügiges Geschenk
aus.", trat der Kanzler vor die kleine Gruppe von Kriegern. „Außerdem sind
wir Euch zutiefst dankbar, dass Ihr so schnell reagiert und uns die
Möglichkeit gegeben habt, unsere Königin so schnell wie möglich und vor
allem wohlbehalten wieder hierher zu bringen. Dafür seit Euch unserer
ewigen Dankbarkeit gewiss.", neigte der Kanzler sein Haupt vor den
Anwesenden.
Jene akzeptierten die Geste mit einem Neigen ihres Oberkörpers.
„Ach und Harry,", fügte der Kanzler noch hinten an. Und Armand war sich
sicher sogar so etwas wie Amüsement aus der sonst so monoton- kalten
Stimme herauszuhören. „Falls Ihr noch mehr Fragen hast, seit Ihr hier
immer Herzlich Willkommen."
Das vollkommen verdatterte Gesicht des jungen Mannes versöhnten
Armand und Remus mit den ganzen Beinahe- Herzinfarkten, die er ihnen
heute zu Hauf verpasst hatte.
Doch lange konnten sie sich daran nicht erfreuen, da sie erneut von dem
kalten Wind der Dementoren erfasst wurden, und die Vampire in ihrem
Quartier in London, die Werwölfe in ihrem Dorf an der schottischen
Westküste und Harry in dem Büro des Direktors abgesetzt wurden.
„... Abgefahren...", war alles, was Harry auf dieses bizarre Erlebnis hin
herausbringen konnte. Denn wer konnte schon von sich behaupten von
Dementoren zum Kaffeeklatsch eingeladen zu werden?
„Ich gehe davon aus, dass die Dementoren wieder da sind, wo sie
hingehören?", durchbrach Albus die Starre in der sich der Schwarzhaarige
zu befinden schien. Der Direktor konnte erkennen, wie der junge Mann
sich kurz schüttelte und dann nickte:
„Ja, die Königin ist gerettet, Voldi stinksauer, die Dementoren dankbar und
Remus und Armand bei ihren Leuten."
„Du bist in Voldemort hineingerannt?", erkundigte sich Dahla skeptisch mit
einem Blick auf ihren Herren. Hätte dieser dann seinen Gefährten nicht
sofort wieder hierher geholt?
Harry verstand die Frage hinter der Frage und folgte ihrem Blick.
Leise fluchend überwand er die Distanz zwischen sich und dem
Tränkemeister. Währenddessen ließ er mit einer flüssigen Bewegung das
Schwert in die Scheide auf seinem Rücken verschwinden, sodass er jetzt
beide Hände frei hatte.
Vorsichtig löste er die Hände des Vampirs von seinem Gefährten und
nahm ihn behutsam in seine Arme. Legte den schlanken Kopf Fawkes' auf
seiner Schulter ab und strich ihm sanft den Hals entlang.
Das entlockte ihm noch nicht einmal ein kleines freudiges Tschirpen.
Sein Gefährte hatte sich so sehr in der beruhigenden Melodie Broms und
der Stärke des Meisterspions verloren, dass es einiges an Zeit brauchte
ihn wieder daraus zu holen. Allerdings mussten sie so schnell wie möglich
eine Lösung finden, damit so etwas nicht noch mal passierte. Wenn Harry
die Situation richtig einschätzte, dann wird Voldemort ihren letzten
Schachzug nicht einfach unbeantwortet lassen.
Und sie konnten es sich nicht leisten, dass Fawkes' Beschützerinstinkte in
einem Krieg Amok liefen, beziehungsweise er sich erst soweit in Trance
versetzen musste, dass er nicht mehr ansprechbar war.
//Habt Dank für Eure Stärke und Eure Ruhe.//, neigte Harry kurz seinen
Oberkörper, als er sich bei Severus bedankte.
Dieser neigte kurz seinen Kopf:
//Immer wieder gern.//
Dann wandte Harry sich zu Dahla und Brom:
//Auch euch beiden: Danke!//
Beide nickten ebenfalls, sagten aber nichts.
Und schlussendlich lag seine Aufmerksamkeit wieder bei seinem Direktor:
„Albus, Sie können Rufus mitteilen, dass die Dementoren zurück sind und
Azkaban inzwischen über weitere Schutzmaßnahmen verfügt, damit so
etwas wie heute nicht noch mal passiert."
Der alte Mann nickte.
„Voldemort hat heute eine seiner Hauptstützpunkte verloren und wird aller
Wahrscheinlichkeit nach dementsprechend reagieren. Sollte etwas sein,
Dahla und Hedwig wissen, wie sie mich erreichen können. Ich werde
spätestens Sonntagabend wieder zurück sein. Dahla, bittte sei so gut und
gib Draco bescheid." Die Amazone nickte und Harrz lächelte kurz: „Nicht
das er die Familie wegen meiner Abwesenheit in Alarmbereitschaft
versetzt. "
An dieser Stelle wollte Albus auffahren. Hielt jedoch inne, als er die
Entschlossenheit in den Augen seines Schülers erkannte. Zur Not würde
Harry auch ohne sein Einverständnis Hogwarts verlassen.
Mit dem bereits bekannten Feuerwirbel lösten sich Phönix und Schüler auf
und ließen einen vollkommen erschöpften Tränkemeister und vollkommen
verdutzten Direktor zurück. Die Amazone lehnte sich lediglich in ihren
Sessel zurück und wartete die Reaktion Rufus' ab.
Vollkommen erschöpft, aber endlich sauber, rollte sich Harry um seinen
Gefährten. Legte einen Arm um die fragile Gestalt des Feuervogels und
drückte ihn damit noch näher an seinen Oberkörper. Mit der anderen
Hand zog er die schwere Damastdecke über sie beide, bevor er noch
einen Kuss in das seidenweiche Gefieder drückte und ebenfalls einschlief.
Meine Lieben, dass wars mal wieder für heute^__^
Leider muss ich Euch erneut eine traurige Nachricht überbringen*kessM
schon mal in Deckung geht*^^°
Während ich dieses Kapitel geschrieben habe, habe ich Schmerzmittel
nehmen müssen, um es zu einem Ende zu bringen, da meine
Handgelenke mich die Decke hochgetrieben haben.
Was ich damit sagen möchte, ist, ich habe leider nicht die leiseste
Ahnung, wann das nächste Kapitel kommt!
Deswegen ein riesengroßes SORRY an alle, die die Story bereits seit nun
18 Kapitel treu verfolgen und wahrscheinlich wie auf heißen Kohlen
sitzend aufs nächste warten.
Und so gern ich Euch auch das nächste Kapitel auf Papier bringen
möchte(schon allein, um es aus meinem Schädel zu haben^^- ich glaube,
jeder Schreiberling weiß was ich meine- ne? It drives you just crazy to be
not able to get it on paper when and how you like it^^°), zuerst kommen
meine Gesundheit und mein Job.
Ende Mai habe ich anderthalb Wochen Urlaub und ich hoffe, dass es mir
genügend Ruhe verschafft, dass ich in der Lage bin, Euch das nächste
Kapitel spätestens Anfang/Mitte Juni zu präsentieren.
Es tut mir wahnsinnig leid und ich verneige mich einfach nur vor Eurer
wahnsinnigen Geduld mit mir- DANKE
cu next??
kessM^___^
*die einfach nur hofft, dass ihr die Leser nicht verloren gehen*^^°
Kapitel 19
Hey Leuts!
Wer wissen möchte, warum dieses Kapitel nicht schon vor meinem Urlaub
fertig wurde, kann gern mal in „Reinkarnation" reinschauen^^°
Da mich nach meinem Urlaub ein Fieber niedergeworfen hat und ich
nichts besseres mit meiner Zeit anzufangen wusste, eine Warnung: ein
Großteil dieses Kapitels entstand unter Fieber- und
Medikamenteneinwirkung...
(und da ich nur auf Arbeit I-Net habe, konnte ich auch nicht hochladen^^°)
Ein riesengrosses DANKESCHOEN an alle, die mir n Kommi und auch Genesungswuensche dagelassen haben^___^
Ein grosses Stueck Schokotorte@
Zuzi(Danke), GTsubasa16(Danke*knuddel*), Jemma*knuddel*, Kasayasai(Danke^___^*die gewaschenen Umschlaege zurueckgeb-die Salbe is leider leer*^.~), Chiron(*lach* haben sich die ganzen historischen Romane und Filme doch ausgezahlt^.~), sann, AngelHB(*knuddel*), ai-lila(freu mich immer ueber neue Leser^___^und danke, dass Du das mitten in der Nacht noch zu Ende gelesen hast^.^)
Gedankliche Verbindung:
#Harry#
##Fawkes##
Viel Spaß
bei
Kapitel 19
Langsam, ganz langsam tauchte Fawkes aus der Trance auf, in die er sich
versetzt hatte.
Die eiserne Ruhe und Stärke, die den jungen Vampir befähigten solch ein
Meisterspion zu sein und die beruhigende Melodie, die Brom gesungen
hatte, hatten ihm geholfen dermaßen tief in Trance zu fallen, dass er nicht
einen Flügel gerührt hatte, als Voldemort auf der Bildfläche aufgetaucht
war.
Er musste wirklich mal mit der Heilerin sprechen. Denn ihm war in diesem
Moment wirklich das Herz stehen geblieben.
Es hatte ihn jedoch mit Stolz erfüllt zu sehen, wie gut sein junger Gefährte
die Situation gemeistert hatte. Woran mit Sicherheit die Tatsache, dass
die Verbindung zwischen dem Dunklen Lord und dem Jüngeren
unterbrochen war, nicht ganz unschuldig war.
Leider war er weniger stolz auf sein eigenes Verhalten.
Er hatte sich wie ein junges, frischgeschlüpftes Küken verhalten und sich
ganz und gar von seinen Instinkten leiten lassen. Oder anders
ausgedrückt: er hatte sich vollkommen und bis auf die Knochen blamiert.
Dennoch machten ihm weder Harry noch irgendeine andere Kreatur
irgendwelche Vorwürfe.
Stattdessen hatte er nur Verständnis seiner ungewöhnlichen Situation
betreffend ausmachen können.
Leise aufseufzend ließ er endgültig die Welt des Schlafes hinter sich.
Das erste was er bewusst wahrnahm, war die Wärme und Nähe zu Harry.
Jener hatte sich wie immer schützend um ihn herumgerollt und sorgte mit
einem Arm dafür, dass Fawkes nicht in der Lage war sich auch nur einen
Zentimeter von ihm wegzubewegen.
Mit einem leisen zärtlichen Trillern hob er den Kopf und fuhr seinem
schlafenden Gefährten mit dem Schnabel behutsam über die Stirn. Strich
in derselben Bewegung ein paar der Ponyfransen aus dem Weg, sodass
er jetzt freie Sicht auf das entspannte Gesicht des Jüngeren hatte.
Bei der Magie die sie aneinander band- nie in seinem langen, langen
Leben hätte er geglaubt, jemals jemanden dermaßen tief und absolut
lieben zu können.
Aber genau das war passiert, als sein Blick das erste Mal auf den kleinen,
verschüchterten Jungen fiel. Er hatte sofort gespürt, dass es sich bei
dieser jungen und reinen Kinderseele um seinen Gegenpart handelte.
Und er war zum zusehen und nichts tun verdammt gewesen, während er
hilflos mit anschauen musste, wie die Welt um sie herum die junge Seele
immer mehr zerstörte. Zumindest es versuchte. Hatte doch niemand mit
dem Feuer gerechnet, welches in dieser kleinen, schmalen Gestalt steckte
und sie immer wieder dazu antrieb weiterzugehen. Den Rücken
durchgestreckt, den Kopf hoch erhoben.
Und so wandelte sich die anfängliche Zuneigung seinem zukünftigen
Partner gegenüber schließlich in Respekt und ja, Liebe.
Er war noch nie so froh gewesen wie in dem Moment, in dem Harry ihrer
Verbindung zugestimmt hatte.
Erst wenn die Verbindung vollzogen war, wusste Fawkes, wäre er in der
Lage wieder freier zu atmen. Denn dann konnte er sich sicher sein, dass
er in der Lage war für den Jüngeren da zu sein, wann immer dieser ihn
brauchte.
Er hatte ebenfalls nicht mit der Schnelligkeit gerechnet, mit der Harry
bereit gewesen war, ihn an seiner Seite und seinem Leben willkommen zu
heißen.
Das Jahr, welches Amalia ihnen geschenkt hatte, hatten sie nicht nur dazu
genutzt, Harrys Fähigkeiten zu trainieren, sondern auch sich kennen zu
lernen. Und schon nach kurzer Zeit konnte Fawkes spüren, wie seine
Gefühle für den Jüngeren erwidert wurden. Wie sich die Zuneigung und
der Respekt in eine tiefe, grenzenlose Liebe gewandelt hatte.
Ihm war, als wäre Harry der einzige Grund warum er überhaupt noch
atmete, fühlte, am Leben war.
Sollte seinem Kleinen etwas zustoßen, wusste er, dass er alles um sich
herum in ein flammendes Inferno verwandeln würde, aus dem selbst er
nicht mehr aus der Asche wiederauferstehen konnte. Denn ein Leben
ohne Harry- seine Seele- wäre sinnlos.
Früher hatte er es respektiert, wenn Kreaturen, die gebunden waren, sich
äußerst ungern und nur selten von der Seite ihres Gefährten entfernten.
Heute konnte er sie verstehen.
Auch er fühlte sich am wohlsten wenn er sich in der Nähe Harrys aufhielt.
Erst dann fühlte er sich komplett.
Und er konnte sich sicher sein, dass er beim ersten Anzeichen von Ärger
reagieren konnte.
Ohne seinen Gefährten zu wecken, wandelte er seine Gestalt.
Spürte das beruhigende Gewicht von Harrys Arm um seine Taille.
Zärtlich fing er an die Gesichtszüge des anderen nachzuzeichnen. Wie
Schmetterlingsflügel flatterten seine Fingerspitzen über die
sonnengeküsste Haut Harrys. Folgten langsam den Konturen des
Gesichtes hinunter zum Hals und schließlich den restlichen Körper.
Es schien als müsse er sich durch diese Berührungen davon überzeugen,
dass sein junger Gefährte den Zusammenstoß mit Voldemort auch
wirklich ohne weitere Schäden überlebt hatte.
Er wehrte sich nicht, als sich die Hand, welche zuvor auf seiner Hüfte
geruht hatte, in sein Haar schlich und ihn zu einem Kuss hinunter drückte.
Ihre Zungen trafen sich zu einem langsamen und sinnlichen Tanz.
Ohne den Kuss zu unterbrechen, drehte er Harry so, dass dieser jetzt
unter ihm lag und er sich zwischen dessen Beinen ausstrecken und
langsam in ihn eindringen konnte.
Mit ruhigen Bewegungen imitierte er ihren Kuss.
Beide liebten den anderen ruhig und ohne Hektik.
Es gingen ihnen hier nicht darum schellst möglichst Erlösung zu finden,
sondern den anderen so lange wie möglich zu spüren und ihm dadurch zu
versichern, dass alles in Ordnung war.
Der Morgen fing bereits an zu dämmern als Harry sich seinem Gefährten
keuchend entgegenbäumte und Fawkes erschöpft über ihm
zusammenbrach...
Wenige Stunden später wurden sie von einem dezenten Klopfen an der
Tür geweckt.
„Erwartest du Besuch?", erkundigte sich Harry schlaftrunken, während er
sich einen der Morgenmäntel überwarf.
„Eigentlich nicht.", gab Fawkes verwundert zurück. Hatte sich aber bereits
den seidigen Mantel übergeworfen und war auf dem Weg zur Tür.
Zu seiner großen Überraschung standen Amalia und Armand mit je einem
Tablett in den Armen davor, die sich auch rücksichtslos einen Weg in
seine Gemächer bahnten, damit sie ein Mittagessen für Vier auf dem
Tisch abstellen konnten.
„Entschuldigt bitte,", lächelte Amalia reuelos. „Aber mir schien, dass ihr
nach dem langen Tag gestern langsam Hunger haben müsstet. Oder
nicht?"
Wie um ihre Frage zu bestätigen, grummelte Harrys Magen ärgerlich.
Etwas peinlich berührt nahm der junge Mann Platz.
Eine Weile herrschte angenehme Ruhe, als sich die Anwesenden das
leckere Mahl schmecken ließen. Erst als sie beim Dessert angelangt
waren, erhob Amalia erneut ihre Stimme:
„Armand und ich sind nicht nur hier, um euch vor dem Verhungern zu
bewahren.", zwinkerte sie den beiden Gefährten zu.
Fawkes legte fragend seinen Kopf schief, während Harry sich jetzt auch
noch an dem Zitronen- Sorbet des Rotschopfes vergriff. Ohne weiter
darüber nachzudenken, schob Fawkes seine Portion dem
Schwarzhaarigen zu.
Lächelnd ob dieser unbewussten Geste, fuhr die Drachen- Lady fort:
„Erinnert ihr euch noch, als ich euch vor ein paar Wochen mitteilte, dass
Armand von seinem Schöpfer zu dessen Nachfolger ernannt worden
war?"
Harry und Fawkes wechselten kurz einen Blick und nickten dann.
„Wie ihr sicherlich wisst, kann ein Meister- Vampir erst dann abdanken,
wenn die anderen Meister- Vampire seine Wahl akzeptieren.", erklärte
Armand. Fawkes und Harry nickten erneut. „Die Prüfungen, die die
anderen Meister-Vampire dem Anwärter abverlangen sind äußerst brutal
und führen auch manchmal zum Tod des Prüflings."
Dem Phönix war das nicht neu. Doch Harry verschluckte sich fast an
seinem Sorbet und schaute mit großen Augen zwischen dem Vampir und
seiner Drachen- Lady hin und her.
„Kann der Anwärter denn nicht auch ablehnen?", erkundigte sich Harry
schwach. Gut, ihm war klar, dass Armand und Amalia es irgendwie durch
diese Prüfungen geschafft hatten. Schließlich lebte Armand noch und trug
inzwischen auch den Titel „Meister- Vampir".
Armand schüttelte lächelnd den Kopf:
„Nein. Dazu ist es eine viel zu große Ehre von einem Meister zu seinem
Nachfolger auserkoren zu werden."
„Aber wie...?", schaute er hilflos vom einen Wesen zum Anderen. Er
konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass Vampire, stolze
Wesen die sie waren, es akzeptierten, wenn ein Partner, und sei es die
alte Drachen- Lady persönlich, in die Prüfungen eingriff um ihrem
Gefährten zu helfen.
Amalia und Armand verstanden seine Frage auch so und Armand
beantwortete sie mit einem leisen Lachen, während er über den Tisch
nach der Hand seiner Gefährten griff und ihre Finger miteinander
verflocht:
„Nun, die Meister- Vampire standen in meinem Fall vor einem Problem.
Schließlich war es bisher noch nicht vorgekommen, dass ein Vampir, der
einen Gefährten aus einer anderen Rasse hat zu einem Meister- Vampir
erkoren werden sollte. Alle anderen hatten Vampire als ihre Gefährten und
jene verstanden, dass sie unter gar keinen Umständen in diese Prüfungen
eingreifen durften. Egal was geschah- sie durften nicht eingreifen. Selbst
wenn das den Tod ihres Gefährten bedeutete. Aber so wird den Vampiren
gezeigt, dass der Anwärter doch nicht als „Meister" in Frage kommt.
Dieses Ritual ist so tief verwurzelt in der Vampir- Kultur, dass die Vampire
es als große Ehre empfinden als Nachfolger auserwählt zu werden und
sich den Prüfungen und deren Ergebnis ohne Wenn und Aber
unterwerfen. Selbst wenn es bedeutet, dass Gefährten still mit ansehen
müssen, wie ihre andere Hälfte in Stücke gerissen wird. Es wird
akzeptiert."
Vollkommen bleich schob Harry das halbaufgegessene Zitronen- Sorbet,
welches er zuvor Fawkes gemopst hatte, von sich. Wenn er sich vorstellte,
er müsse mit ansehen, wie sein Phönix litt und durfte ihm noch nicht mal
zur Hilfe eilen... ihm wurde speiübel.
Benommen bekam er mit, wie Fawkes ihn zu sich auf den Schoß zog und
ihm einen Kuss auf die Schläfe hauchte. Behaglich aufseufzend legte
Harry den Kopf auf der Schulter des Rotschopfes ab, lauschte aber
weiterhin aufmerksam den Ausführungen des anderen Paares.
„Den Meistern war klar,", fuhr Amalia weich fort. „Das ich niemals ruhig mit
ansehen würde, wie sie meinen Gefährten Stück für Stück
auseinandernehmen. Deswegen machten sie in diesem Fall ein
Zugeständnis. Sobald ich eingreife, wäre Armand durch die Prüfung
gefallen. Lady Athena, die Herrin der Vampire, stimmte dieser
Ausnahmeregelung zu. Wahrscheinlich weil sie es sich nicht mit mir
verscherzen wollte.", zwinkerte Amalia. Fuhr jedoch gefasster fort:
„Jetzt standen Armand und ich vor einem Problem. Ich vertraute ihm und
seinen Fähigkeiten soweit, dass ich der Meinung war, er würde mit allem
fertig werden, was ihm die Meister entgegenschleudern würden.
Nur wie sollte ich das meinen Instinkten klar machen?"
##In der Tat, eine äußerst interessante Frage.##
#Wenn dich die Antwort so brennend interessiert, warum hast du sie dann
nicht eher nach der Lösung gefragt?#, neckte Harry seinen Gefährten.
Er bekam lediglich ein leises Seufzen und ein Kopfschütteln zur Antwort.
Leise in sich hineinglucksend hob Harry den Kopf und schaute erneut
neugierig auf den Vampir und den Drachen.
„Armand und ich sind seit mehr als zehntausend Jahren miteinander
verbunden,", drückte Amalia zärtlich die Finger ihres Gefährten. „Aber ich
glaube in solch einer Situation hätte ich genauso reagiert wie Fawkes
gestern. Liegt vielleicht an unserem Alter.", zuckte sie schief lächelnd ihre
Schultern.
Fawkes verstärkte kurz die Umarmung um Harry. Dieser reagierte damit,
dass er sich wieder an seinen Phönix kuschelte und beruhigend den Arm
drückte, der ihn sicher auf dem Schoß des Älteren hielt.
#Es gibt dir niemand die Schuld an irgendwas.#, versuchte er die
Schuldgefühle seines Gefährten zu mildern.
##Ich weiß. Das macht mein Verhalten aber nicht weniger inakzeptabel.
Schließlich habe ich damit nicht nur Albus sondern auch den Rest deines
Teams in Gefahr gebracht.##, gab Fawkes bitter zurück.
Mit einem Ruck setzte sich Harry so, dass er dem Rotschopf direkt ins
Gesicht sehen konnte. Umfasste mit beiden Händen das Gesicht seines
Geliebten und schaute ihm eindringlich in die goldenen Augen.
#Remus und Armand wussten, das du aller Wahrscheinlichkeit nach
genauso regieren würdest und waren darauf vorbereitet. Und Albus hat es
lediglich ein paar Barthaare gekostet...#
##Es hätte ihn aber auch sein Leben kosten können!#, wurde er von
Fawkes heftig unterbrochen.
#Hat es aber nicht.#, gab Harry nicht minder heftig zurück. #Und selbst
wenn ich ihn verletzt hätte, hätten wir immer noch deine Tränen und den
Flakon der Einhörner gehabt- oder etwa nicht?#
##Ich hätte mich aber besser unter Kontrolle halten müssen. Bin
schließlich alt genug. Dann wäre es gar nicht erst soweit gekommen.##,
beharrte Fawkes stur.
Mit einem völlig entnervten: „Argh!" löste sich Harry von Fawkes und ließ
sich auf seinen eigenen Stuhl zurückfallen.
Mit düsterer Miene fing er den Blick Armands ein und wollte wissen:
„Ist deine Lady mitunter auch so starrsinnig und stur?"
„Nun, wenn ich nicht wüsste," , zwinkerte Armand dem Jüngeren amüsiert
zu. „Dass es mir wahrscheinlich einige ziemliche unangenehme Nächte
bereiten würde, würde ich behaupten, es handelt sich dabei um Alters-
Starrsinn."
An dieser Stelle zwinkerte Amalia ihrem immer noch verstockt
dreinblickenden alten Freund zu und seufzte theatralisch auf:
„Diese Jugend heutzutage. Absolut kein Respekt mehr."
Ein paar Sekunden lang herrschte Stille, dann jedoch wurde die
angespannte Situation durch entspanntes Gelächter entschärft.
„Fawkes,", versuchte Amalia ihrem Freund das Gewissen zu erleichtern,
da sie sich gut denken konnte, worüber die beiden Gefährten eben so
stillschweigend diskutiert hatten. „Die Situation gestern war unter
Kontrolle. Weder die Vampire noch die Werwölfe tragen dir irgendetwas
nach." Sie unterband einen Einwurf des Phönix' indem sie ihn einfach
ignorierte und weitersprach. „Und wie ich eben gesagt habe, hätte ich an
deiner Stelle nicht anders gehandelt. Von dem, was Armand mir erzählt
hat, wundert es mich sowieso, dass du Harry nicht schon in dem Moment
zurückgeholt hast, in dem du erkanntest, dass es sich bei der Festung um
einen der Hauptstützpunkte Voldemorts handelte."
„Doch du hast nicht bei den Prüfungen eingegriffen oder einen
Unbeteiligten gefährdet.", gab Fawkes verbissen zurück.
Seufzend ob der Sturheit ihres alten Kameraden, fasste sie beide
Gefährten ins Auge und stellte dann eine Frage, die ihr helfen würde, zu
entscheiden, wie das Gespräch sich weiter entwickeln würde:
„Vertraut ihr einander?"
An dieser Stelle erntete sie sowohl von Fawkes als auch von Harry einen
absolut identischen Blick, der eigentlich nur das eine aussagte:
Was ist das denn bitteschön für ein bescheuerte Frage?
In sich hineinglucksend hob sie abwehrend ihre Hände:
„Schon gut, schon gut. Botschaft angekommen."
Daraufhin entspannten sich Phönix und Mensch wieder ein bisschen.
„Mit dieser und auch den folgenden Fragen möchte ich weder eure
Gefühle füreinander noch die Tiefe eurer Bindung in Frage stellen.",
erklärte sie ruhig.
Beide Gefährten nickten knapp und gaben ihr somit das Zeichen
fortzufahren.
„Vertraut ihr einander auch soweit, dass ihr dem anderen zutraut sich zu
melden, wenn er eure Hilfe braucht?"
An dieser Stelle wechselten Fawkes und Harry einen kurzen Blick, der sie
beide ein wenig ironisch lächeln ließ. Sie wussten, dass sie im Grunde
genommen viel zu stolz waren jemanden um Hilfe zu bitten.
Doch schließlich nickten sie auch bei dieser Frage.
Mit einem kleinen Lächeln bemerkte Amalia wie Fawkes seinen jungen
Gefährten wieder zu sich auf den Schoß zog. Und Harry sich entspannt an
den Älteren lehnte, während er sie nicht aus den Augen ließ.
„Würdet ihr es euch zutrauen für einen bestimmten Zeitraum eure
Verbindung soweit zu schließen, dass ihr wirklich nur den „Hilfe-Ruf"
mitbekommen würdet, sollte es notwendig werden?"
Fawkes musterte sie und Armand aus zusammengekniffenen Augen und
fragte dann:
„Das ist es, was ihr gemacht habt- oder?"
Armand nickte und Amalia erklärte:
„Ich hätte mich niemals zurückhalten können, wenn ich alles mit
angesehen hätte. Also haben Armand und ich beschlossen in diesem Fall
unsere Verbindung soweit einzudämmen, dass ich nur einen expliziten
Hilferuf von seiner Seite aus „hören" würde. Ansonsten würde ich weder
was „sehen", „fühlen" oder auch „hören". Würde also absolut „blind" sein."
Harry schluckte unbehaglich.
Sie sollten ihre Verbindungen soweit blocken, dass sie einander nicht mal
mehr spüren konnten?
Dabei hatte er sich schon so sehr an das warme Glimmen, welches
Fawkes darstellte, in seiner Seele gewöhnt, dass er es sich nicht mehr
ohne vorstellen konnte.
Aber Armand und Amalia die so viel länger verbunden waren, hatten es
ebenfalls geschafft... und wenn es ihre einzige Chance war im Moment mit
diesem Problem fertig zu werden?
Ihnen beiden war klar, dass Voldemort sicherlich mit seinem Krieg nicht
solange warten würde, bis sie dieses Problem in den Griff bekommen
hatten.
Erneut schauten sie einander in die Augen und sahen, dass dem anderen
die Lösung ebenso wenig behagte. Jedoch erkannten sie, dass es das
einzige war, dass ihnen jetzt helfen konnte, den Krieg mit Voldemort ohne
weitere Schwierigkeiten- aus dieser Richtung zumindest- zu überstehen.
Der Rest stand auf einem anderen Blatt geschrieben.
Resigniert vergrub Harry das Gesicht in der Halskuhle Fawkes'.
Dieser verstärkte erneut die Umarmung um seinen Gefährten während er
geschlagen aufseufzte:
„Danke, dass ihr uns das mitgeteilt habt. Im Moment scheint das wirklich
die einzige Lösung zu sein, um eine Wiederholung von gestern zu
vermeiden..."
Genau in dem Moment segelte Hedwig herein und ließ sich auf Harrys
Stuhllehne nieder.
Neugierig blickten Armand und Amalia auf die außergewöhnliche Schnee-
Eule. Da sie nicht verstanden, was Hedwig ihnen mitzuteilen hatte,
mussten sie warten, bis Fawkes für sie übersetzen würde.
Was jener mit einem Stirnrunzeln auch tat:
„Scheint als hätte Voldemorts Paranoia neue Dimensionen erreicht. Er hat
Schilde um sein Hauptquartier gelegt, die jedes Lebewesen und sei es
noch so klein auf der Stelle neutralisiert, sollte es versuchen diese Schilde
ohne seine ausdrückliche Erlaubnis zu durchbrechen. Selbst Nagini kann
sich nicht mehr so bewegen wie sie gern möchte."
„Das heißt, wir müssen jetzt wirklich abwarten, wie er regiert. Wenn er
selbst Nagini in ihrer Bewegungsfreiheit einschränkt?", lehnte sich Armand
unbehaglich zurück.
Das gefiel ihm nicht.
Das gefiel keinem der Anwesenden.
Aber im Moment konnten sie nicht mehr tun als abwarten und Tee trinken.
Am Sonntagnachmittag bot sich den Bewohnern Hogwarts ein
außergewöhnliches Bild, wenn sie Richtung Quidditsch- Feld schauten.
Denn Harry flog mit seinem Phönix um die Wette.
Nein, der Gryffindor und der Phönix flogen eher im harmonischen
Miteinander- Harry auf seinem treuen Feuerblitz und der Phönix neben
ihm.
Ein jeder, der die beiden sah, konnte seinen Blick einfach nicht mehr
abwenden. Denn es sah aus, als würden beide einen komplizierten Tanz
tanzen, der lediglich ihnen beiden bekannt war. Aber da sie sich
dermaßen im Einklang miteinander bewegten, die unglaublichsten
Manöver zusammen durchführten, ohne das man erkennen konnte, dass
Mensch und Phönix sich irgendwie miteinander absprachen, bewunderte
ein jeder die Schwerelosigkeit, die von den beiden ausging.
Und jeder, der dem Schauspiel folgte, fühlte sich ein wenig entspannter,
leichter.
Doch jedem Wesen ging das Herz auf, als Harry und Fawkes gemeinsam
immer höher stiegen. Sich dabei um einander wanden und Fawkes seine
Stimmgewalt ertönen ließ.
Die Melodie, die aus diesem zerbrechlich scheinenden Körper drang und
sich über Hogwarts und einen Teil des Verbotenen Waldes legte, brachten
jeden, der sie hörte, dazu für den Moment all seine Sorgen zu vergessen,
sich zu entspannen und einfach nur absolut wohl zu fühlen- glücklich zu
sein.
Jene, die Fawkes und Harry dabei beobachteten, wie sie sich gegenseitig
immer höher in den Himmel schraubten, konnten ihre Augen nicht
abwenden. Denn im Licht der Nachmittagssonne, welches von Fawkes'
prächtigem Gefieder und seinen elegant im Wind flatternden
Schwanzfedern reflektiert wurde, sah es aus, als ob sich eine rot-goldene
Flamme um Harry winden würde.
Bis sie gemeinsam in den Wolken verschwanden.
Auch Draco hatte sich dem absoluten Glücksgefühl von Fawkes Melodie
nicht entziehen können und stand jetzt an eine Säule des Haupteinganges
gelehnt, wo er einen guten Blick auf das Quidditch- Feld hatte.
Mit einem vollkommen gelösten Lächeln beobachtete er die beiden
Gefährten bei ihrem Flug durch die Lüfte.
„Es ist schön zu sehen, dass du auch „normal" Lächeln kannst.", hörte der
Silberblonde neben sich.
Für einen kurzen Moment war Draco in der Lage sich von dem Schauspiel
auf dem Quidditsch- Feld zu lösen und einen Blick neben sich zu werfen,
wo er Hermione Granger ausmachen konnten.
Sein Lächeln vertiefte sich, als er wieder zu Fawkes und Harry schaute.
„Granger, nur weil ich ein Slytherin bin, heißt das nicht, dass das
spöttische Lächeln auf meinem Gesicht eingefroren ist."
„Ich schätze, das haben neben mir auch der Rest der weiblichen Schüler
mitbekommen.", gab Hermione voller Humor zurück.
Auch sie hatte sich von Fawkes' Lied nach draußen locken lassen und war
dabei über Draco gestolpert.
Und das der Slytherin tatsächlich in der Lage war dermaßen unbefangen
mit ihr zu reden, gab ihr den Mut, ihr tatsächliches Anliegen vorzutragen.
„Black,", aufgrund ihres Zögerns bei seinem Namen, verlegte Draco seine
Aufmerksamkeit zurück auf die Gryffindor. „Ich wollte dich bitten, mal mit
Harry zu sprechen." Da Hermione weiterhin stur geradeaus schaute,
konnte er nicht in ihrem Gesicht lesen, ob sie das jetzt ernst meinte. Aber
die Hände, die sie nervös verknotet hatte, dienten als guter Indikator, dass
es ihr ernst war.
„Ich meine,", fuhr sie etwas unbeholfen fort. „Die Situation mit Ron... es
kann doch nicht sein, dass eine Freundschaft über einem Schachbrett
zerbricht- oder?", schaute sie ihn fast schon verzweifelt an.
„Ich habe Harry bereits danach gefragt. Da es doch ziemlich offensichtlich
war, dass das „Goldene Trio" kein Trio mehr ist.", meinte Draco ohne
Spott und hielt Hermiones Blick fest. „Er meinte daraufhin, dass er von
Weasley nicht verlange die Entscheidungen, die er als Oberhaupt zweier
Familien trifft, zu verstehen oder zu mögen. Das einzige, was er von Ron
möchte, ist, dass dieser akzeptiert, dass Harry durchaus in der Lage ist
Entscheidungen zu treffen, ohne sich dabei auf seine Freunde zu stützen.
Und das dadurch diese Entscheidungen selbstverständlich auch von den
Wertvorstellungen besagter Freunde abweichen können. Soweit ich sehen
konnte, hat niemand sonst Schwierigkeiten, die Entscheidungen Harrys
anzuerkennen. Nur Weasley ist dickköpfig wie eh und je."
„Ich weiß...", murmelte Hermione verloren.
„Darf ich dir auch eine Frage stellen?"
Nachdem die Gryffindor genickt hatte, fuhr Draco ruhig fort:
„Was ist es was Weasley so fürchtet?"
Der Slytherin erkannte am weiten von Hermiones Augen, dass diese die
Frage genauso verstanden hatte, wie er sie gemeint hatte.
„Er hat Angst, dass er jetzt aufs „Abstellgleis" gestellt wird- nicht wahr?
Das Harry mir den Vorrang gibt und Ronald Weasley vergisst- oder?"
Hermione war der Intensität aus den silbergrauen Augen kaum
gewachsen. Dennoch nickte sie. Der Slytherin hatte ihren heißblütigen
Freund durchschaut.
Erstaunt schaute sie auf, als sie das leise Lachen hörte.
„Versteht denn dieser kleine Dummkopf nicht, dass es immer einen Teil in
Harrys Leben geben wird, der nur euch dreien gehört? Ich meine, erinnere
dich doch nur an die ganzen letzten Jahre zurück. Durch welche
Abenteuer ihr gemeinsam geschliddert seit. IHR wart es, die an seiner
Seite standen, nicht ich. IHR!", betonte Draco noch einmal und schüttelte
dann sein silberblondes Haupt. „Ich streite nicht ab, mit der ganzen Black-
Geschichte nehme auch ich jetzt einen festen Platz in Harrys Leben ein.
Aber das ist ein ganz anderer Teil, als der, der euch gehört.
Die Weasleys haben ihren Kindern die alten Bräuche und Gesetze
beigebracht, sonst hätte sich Ron nach dem Eröffnungsfest nicht so sehr
aufgeregt. Von daher müsste ihm auch klar sein, dass niemand, aber auch
absolut niemand in unserer Familie die Hand gegen Harry erheben kann.",
erklärte Draco eindringlich. „Die Familien- und Clanmagie macht jeden
Verrat unmöglich. Genau das ist nämlich auch Bellatrix passiert, als sie
die Chancen, die Harry ihr nach den alten Gesetzen gelassen hatte, nicht
genutzt hat. Sie ist in einer schwarzen Stichflamme aufgegangen."
An dieser Stelle schluckte Hermione schwer. Jetzt wusste sie, was mit
dem „Schwarzen Schaf" der Familie Black passiert war.
„Und aufgrund dieser alten Magie,", fuhr Draco fort. „Können wir auch
keine Geheimnisse an Dritte weitergeben. Jedes Geheimnis unseres
Familien- Oberhauptes ist bei uns so sicher wie unsere eigenen. Selbst
wenn wir gefangen genommen und gefoltert werden sollten, wir sind nicht
in der Lage Harry oder seine Geheimnisse zu verraten. Dafür sorgt die
Magie. Aufgrund dieser Tatsache war Harry seit der Testamentseröffnung
in unserer Gegenwart vielleicht nicht so aufmerksam seine Geheimnisse
zu wahren, wie er eigentlich sollte und wir haben vielleicht mehr
erhaschen können, als der Rest der Welt- aber wir sind zur
Verschwiegenheit verpflichtet. Es ist nicht so, dass Harry euch nicht
traut,", versicherte Draco der sprachlosen Gryffindor mit einem traurigen
Lächeln. „Aber ihr verfügt einfach nicht über denselben Schutz wie wir, die
wir jetzt seine Familie sind. Das sind alles Dinge, die Ron klar sein
müssten, da er die alten Gesetze kennt. Deswegen verstehe ich auch
seine Eifersucht nicht- ihr habt euren Platz in Harrys Leben und ich habe
meinen.", endete der Slytherin seine Ansprache mit einem Schulterzucken
und einem schiefen Lächeln.
„Wow.", entfuhr es der vollkommen geplätteten Hermione. „ich wünschte,
ich hätte das aufgenommen und wäre in der Lage es Ron vorzuspielen."
Erneut kam sie in den Genuss das vollkommen gelöste Lachen Dracos zu
hören und so ungern sie es auch zugab, aber es stand ihm.
„Du sag mal,", fiel ihr etwas ein. „Woher weißt du eigentlich von Rons
Ausbruch? Hat Harry mit dir darüber gesprochen?"
„Nein, hat er nicht.", zwinkerte ihr der Slytherin verschmitzt zu. „Aber ich
habe noch ganz andere Quellen. Schließlich bin ich ein Slytherin, der gern
über alles informiert ist. "
Erneut hatte er es geschafft Hermione sprachlos zu machen.
„Wenn man euch so sieht, möchte man es nicht für möglich halten, dass
sie dir mal fast den Unterkiefer ausgerenkt hat.", hörten sie die amüsierte
Stimme Harrys. Gemeinsam wandten sie sich um und sahen sich einem
aufgedrehten und vollkommen durch den Wind gepusteten Harry Potter-
Black gegenüber. Den allgegenwärtigen Fawkes wie immer auf einer
Schulter und den Feuerblitz in der anderen Hand.
„Hab mich gerade gerächt.", schmunzelte Draco.
„Jepp. Das sehe ich.", grinste Harry. „Schließlich kann ich an einer Hand
abzählen wann ich Mione mal sprachlos gesehen habe."
Selbst Fawkes konnte sich ein amüsiertes Trillern nicht verkneifen.
„Hey,", versuchte Hermione sich zu verteidigen.
##Kannst du mich irgendwie Draco auf die Schulter setzen? Es gefällt mir
nicht, dass Voldemort seit Freitag nichts unternommen hat. Vielleicht höre
ich was am Slytherin- Tisch...##
#Ich werd' sehen, was ich machen kann.#, meinte Harry ebenfalls besorgt.
Es beunruhigte die Gefährten, dass Voldemort bis jetzt noch nicht auf die
Attacke vom Freitag reagiert hatte. Es war schließlich fast Sonntagabend.
Stattdessen hatte sich Voldemort vollkommen eingeigelt, so dass keine
Informationen mehr nach drinnen oder draußen gelangen konnten.
Wovon sie jedoch vollkommen überzeugt waren, war, dass Voldemort
bald mit dem Sturm beginnen würde. Sehr bald.
Sie hatten die Hoffnung, dass sie den Menschen in Hogwarts mit dem
Lied heut Nachmittag etwas von ihren Sorgen nehmen und stattdessen
ein wenig Kraft für den bevorstehenden Kampf geben konnten.
Und außerdem liebte es Harry einfach mit seinem Phönix zu fliegen.
Auch wenn eigentlich klar, dass er gegen einen Phönix absolut keine
Chance hatte, so schnell wie jene werden konnten.
Aber auch Fawkes schien es zu genießen mit ihm zu fliegen. Sonst würde
Harry von ihm noch nicht mal mehr eine Schwanzfeder zu sehen
bekommen.
Harry hob eine Hand und kraulte dem Phönix das Brustgefieder.
Jener dankte es ihm mit einem kleinen entspannten Trillern.
Inzwischen jedoch hatte Hermione sich gefangen und holte zum
Gegenschlag aus:
„Black, ist dir eigentlich schon aufgefallen, dass wenn man deinen Namen
rückwärts liest und lose übersetzt dabei: „Schwarzer glücklicher Drachen"
herauskommt?"
Die Sprachlosigkeit, mit der Draco jetzt geschlagen war, beantwortete
Hermione ihre Frage und entschädigte sie ungemein für die Schocks, die
er ihr die letzten Minuten verpasst hatte.
Vollkommen neben sich, fasste der Slytherin sein unschuldig grinsendes
Familien- Oberhaupt ins Auge.
„Das... das hast du nicht wirklich gemacht...", bekam er nach einer Weile
doch noch heraus.
„Ich hab gedacht, wenn du schon den Namen „Malfoy" loswerden willst, tu
ich dir den Gefallen und nutze die Gelegenheit dich auch noch von
„Lucius" zu befreien."
„Aber „Schwarzer glücklicher Drache"?", fragte Draco noch mal nach.
Erntete dafür aber nur Harrys berühmtes einseitiges Schulterzucken, da
Fawkes ja die andere Schulter für sich beanspruchte.
„Mmh...", Draco kniff die Augen zusammen, während er Harry musterte
und seine Rache ließ auch nicht lange warten:
„Weißt du, was mein absoluter neuer Lieblings- Song ist?"
Harry wurde es unbehaglich.
Konnte er sich doch noch zu genau an das Desaster vom Dienstag
erinnern, als drei Viert- Klässerinen ihn nach Wahrsagen auf dem Weg
zum Mittagessen abgefangen hatten, um ihm ein Ständchen zu bringen.
Und Draco spielte genau darauf an. Fing er doch mit ziemlich schräger
Stimme an zu singen:
„Ha-arry, the man of my heart. Ha- arry, the man of my life…"
Der Rest ging in seinem und Hermiones Gelächter unter, da selbst
Fawkes die Melodie aufgriff und mitträllerte.
Augenrollend setzte Harry den Phönix Draco auf die Schulter und verließ
das immer noch lachende Trio mit den Worten:
„Da ihr euch so einig seit, könnt ihr auch gern den Rest des Abends
miteinander verbringen."
Hey, hab gehört, dass das „Herr der Ringe" Musical, jetzt wo es in London
aufhört, nach Deutschland kommen soll. Wenn ihr auch so tolle Stimmen
und Akteure bekommt, kann ich es wirklich nur wärmsten empfehlen^___^
(Auch hier ist Smeagol mein heimlicher Held. Und das Lied wo Legolas
Lothlórien und die Lady besingt- Gänsehaut pur...)
Wo wir grad bei Theater sind: solltet Ihr mal die Gelegenheit haben
„Equus" auf der Bühne zu sehen- macht es. Selbst wenn es nicht solche
Namen wie Daniel Radcliffe oder Richard Griffiths aufzuweisen hat^.~-
Das Stück als solches ist schon sehr intensiv... (auch wenn Radcliffe mich
positiv überrascht hat. Hätte ihm echt nicht zugetraut, dass er so spielen
kann. Aber nach dem 1. Akt war ich absolut sprachlos, hatte Gänsehaut
und überhaupt... war erst mal überhaupt nicht ansprechbar- aber so
intensiv wie er das „Gebet" rübergebracht hat, ging es nicht nur mir so^^°)
cu next??
kessM^___^
Kapitel 20
Hey Ihr Lieben!
Entschuldigt bitte, dass es diesmal wieder länger gedauert hat, aber der
gottverdammte Computer auf Arbeit hat sowohl die korrigierte Fassung
vom Bildschirm als auch die ursprüngliche Fassung dieses Kapitels vom
Stick gelöscht. Und es war nirgendwo mehr aufzutreiben- weder in Word
noch sonst wo auf der Festplatte. Fragt mich nicht, was ihm da quer
gelegen hat*grummel* Es führte nur dazu, dass ich das Kapitel noch mal
schreiben durfte...*noch mehr grummel*
Ein Riesenknuddler an alle Reviewer und Schwarzleser^.~ Lasst Euch das
Stückchen SchokoMuffinKäsekuchen schmecken^___^*jedem der mag ein Teller
mit nem Stück Kuchen rüeberreich*
@all
Bitte seit mir nicht bös, dass ich es mal wieder nicht schaffe auf die
Kommentare einzugehen- ich erwarte jeden einzelnen sehnsüchtig, da sie
mich nach einem stressigen Tag zum lachen, schmunzeln oder auch ganz
einfach zum nachdenken bringen- Vielen lieben Dank für Eure Treue und Geduld^____^
Gedankliche Verbindung:
#Harry#
##Fawkes##
Und jetzt viel Spaß
mit
Kapitel 20
Voller Verwunderung beobachtete Blaise die Interaktion zwischen dem
rotgoldenen Phönix und Draco.
Erstaunt, wie auch der Rest der Halle, hatte er dagesessen, als der
silberblonde Slytherin mit dem Feuervogel auf der Schulter eingetreten
war. Normalerweise gab es den Phönix und Harry eigentlich nur im
Doppelpack. Er hatte Fawkes noch nie bei jemand anderem auf der
Schulter gesehen. Und jetzt das.
Ein kurzer Blick zum Gryffindor-Tisch hatte ihm gezeigt, dass Harry nicht
im geringsten überrascht gewesen war. Ron hingegen hatte
Schwierigkeiten gehabt sich zusammenzureißen und nicht mitten in der
Großen Halle eine Szene zu veranstalten.
Nachdem Blaise voller Faszination zugesehen hatte, wie Draco einen
Apfel in schnabelgerechte Stücke zerkleinert und auf einen kleinen Teller
in angenehmer Höhe für den Phönix zum Schweben gebracht hatte,
konnte er sich nicht mehr zurückhalten:
„Was? Fütterst du ihn nicht von Hand?"
Den Blick dem Draco ihm daraufhin zuwarf, sagte Blaise mehr als deutlich
wie dumm diese Aussage eigentlich war. Dennoch bekam er eine
Antwort:
„Danke, aber ich hänge an meinen Fingern."
„Aber er scheint bei dir genauso anhänglich zu sein wie bei Potter? Ich
meine,", versuchte Blaise die Ungläubigkeit in den Augen seines Freundes
zu zerstreuen. „Ich habe Fawkes noch nie bei jemand anderem auf der
Schulter sitzen sehen."
„Glaub mir, Blaise.", schnaubte Draco amüsiert. „Zwischen Harry und mir
besteht ein himmelweiter Unterschied."
Diese Aussage unterstrich der Phönix mit einem bestätigenden Trillern,
bevor er sich einen weiteren Apfelschnitz vom Teller klaubte.
Blaise nahm diese Aussage mit einem Achselzucken hin. Wenn Draco es
so formulierte, dann musste mehr hinter der Geschichte mit Harry und
dem Phönix stecken, als jemand außerhalb des festen Familienkreises
jemals erahnen konnte. Aber er wusste, dass er diesbezüglich nichts
weiter aus seinem Freund herausbekommen würde. Seit dem Sommer
zählte Draco ausgerechnet Harry James Potter zu seiner Familie.
Nein, andersherum wurde ein Schuh daraus: ein gottverdammter Harry
James Potter- der Gryffindor schlechthin- zählte Draco Lucius Malfoy zu
seiner Familie.
Blaise wusste wirklich nicht, welche Tatsache ihn mehr erstaunte:
das Potter den Rest der Malfoy und Black akzeptierte oder das Draco den
Gryffindor tatsächlich als sein Oberhaupt anerkannte.
Aber allein dieser kleine Fakt sagte Blaise, dass Draco die Geheimnisse
seines Familienoberhauptes auch mit seinem Leben schützen würde.
Und zwar unabhängig davon, ob die Clanmagie ihn an die
Verschwiegenheit band. Das Ritual Anfang des Schuljahres hat vielen
gezeigt, dass Draco Potter mit seinem Leben vertraute und ihm
vollkommen treu zur Seite stand. Und das Potter dieses Vertrauen
schätzte und nicht missbrauchte- was ebenfalls eine Menge Menschen
überrascht hatte. Schließlich war die Animosität zwischen den Beiden
nicht nur in Hogwarts Gesprächsstoff.
Ein leises fragendes Zwitschern von dem magischen Geschöpf auf der
Schulter seines guten Freundes brachte ihn zurück in die Gegenwart.
Kopfschüttelnd toastete er dem Phönix zu.
Und er sollte verdammt sein, wenn der Phönix ihm daraufhin nicht
anerkennend zunickte.
##Meine Güte. Ich komme mir vor wie im alten Rom.##
#Wieso?#, gab Harry amüsiert zurück.#So staubtrocken?#
##Nein, aber eine Intrige jagt die Nächste. Wundert mich wirklich, dass
diese Kinder Hogwarts lebend verlassen und nicht mit einem Messer im
Rücken.##
Daraufhin war Harry drauf und dran seinen Kürbissaft hinauszuprusten.
Er konnte sich, Merlin sei Dank, gerade noch zurückhalten und
verschluckte sich stattdessen.
Während er versuchte wieder zu Atem zu kommen, schickte er seinem
amüsierten Gefährten:
#Nun ja, ich denke du kannst es natürliche Auslese auf Slytherinart
nennen.#
Er bekam lediglich Fawkes' melodisches Lachen zu hören.
Hermiones besorgtes: „Alles klar bei dir?" sorgte dafür, dass er sich
zusammenriss und wieder zum Gryffindor-Tisch zurückkehrte.
Nachdem sie sich überzeugt hatte, dass mit ihm wirklich alles in Ordnung
zu sein schien, wandte sie sich wieder dem dicken Wälzer zu, der neben
ihrem Teller lag.
Eine Weile herrschte die entspannte geschäftige Atmosphäre wie sie
jeden Abend in der Großen Halle herrschte. Bis sie von einem lauten
Klirren vom Slytherin- Tisch unterbrochen wurde.
Sofort richteten sich alle Augen auf den Tisch der Schlangen.
Denn normalerweise waren die grünsilbernen Schlangen die Schüler, die
ihrem Hausvorstand am wenigsten Sorgen bereiteten und sich zumindest
öffentlich vorbildlich verhielten. Da niemand wusste, wie sie sich in ihrem
eigenen Territorium benahmen, mussten sie die Fassade zugrunde legen,
welche ihnen tagtäglich gezeigt wurde.
Zu ihrem großen Amüsement war Black die Ursache des Lärms gewesen.
Schien, als hätte er mit dem Namen Harrys auch dessen Angewohnheit
übernommen, immer und überall in Schwierigkeiten zu geraten.
Diesmal schien jedoch auch der Phönix in die Unruhe involviert zu sein.
Schließlich hielt Draco sich die Hand, während er den Feuervogel
verärgert anblitzte. Doch der stechende Blick aus den silbergrauen Augen
schien an Fawkes' seidigen Gefieder abzuperlen. Denn die goldenen
Augen waren auf den Trinkkelch des Slytherin fixiert, welchen er Draco
aus der Hand geschlagen hatte und nun seinen Inhalt auf dem Tisch
verbreitete.
„Ähm... Draco?", durchbrach Blaise zaghaft die Stille, welche sich über die
Große Halle gelegt hatte.
„Was?", zischte ihn sein Freund an.
„Ich glaube, du solltest dir das anschauen.", deutete Blaise mit weit
aufgerissenen Augen auf den umgekippten Inhalt des Kelches.
Automatisch folgte Draco dem Blick.
„Scheiße!", entkam es dem Silberblonden.
Denn überall, wo sich sein Kürbissaft hin ergossen hatte, stiegen kleine
Dampfwolken auf und die Flüssigkeit schien sich in die Tischoberfläche zu
fressen.
Nicht in der Lage die Augen von dem abzuwenden was sein Tod bedeutet
hätte, strich er dem Phönix mit zitternder Hand übers Gefieder und
wisperte:
„Danke."
Fawkes ließ ein leises Trällern hören, welches ein jeder ohne weitere
Probleme in: „Keine Ursache." übersetzen konnte.
Noch während der Kelch auf der Tischplatte ausrollte, schickte Fawkes
seinem Gefährten ein knappes:
##Jemand hat versucht Draco zu vergiften.##
#Scheiße!#, stand Harry fluchend auf, um zum Tisch der Schlangen zu
gehen.
Wurde jedoch von einem verbitterten Ron zurück gehalten:
„Musst du deinem Erben etwa jetzt auch noch die Hand halten, nur weil
die Schwerkraft stärker ist als er?"
Aus zusammengekniffen Augen musterte Harry seinen Freund.
Erkannte die Eifersucht und die Angst ihn zu verlieren.
Jedoch konnte er darauf jetzt keine Rücksicht nehmen.
„Entschuldige bitte, wenn ich mir Sorgen um meine Familie mache. Vor
allem da gerade jemand versucht hat Draco zu vergiften.", zischte er dem
verdutztem Gryffindor leise zu, ehe er sich losriss und sich endlich auf
zum Slytherin- Tisch machen konnte.
Energische Schritte holten ein jeden aus der Trance.
Es war keine große Überraschung, dass Harry den Slytherin- Tisch
ansteuerte. Kaum dort, erhob sich Fawkes und ließ sich auf der Schulter
des Gryffindor nieder.
##Falls du Hilfe beim rauspicken der Schuldigen brauchst, helfen Brom
und ich dir gern.##, bot der Phönix dem Schwarzhaarigen grimmig an.
#Danke. Vielleicht komme ich auf dieses Angebot zurück.#
„Alles in Ordnung?", erkundigte sich Harry besorgt bei Draco.
Jener beruhigte sein Familienoberhaupt mit einem wackeligen Lächeln:
„Ich bin am Leben."
Mit einem Nicken nahm Harry die Zusicherung seines Erben hin, ehe er
aus zu Schlitzen verengten Augen den Slytherin- Tisch entlang jedem der
Schüler in die Seele zu blicken schien. Jedenfalls kam es den Slytherin so
vor. Denn der Blick aus den smaragdgoldenen Augen drang bis in die
tiefsten Ebenen ihres Seins vor und schien jedes noch so kleine
Geheimnis ans Tageslicht zu zerren.
„Also gut,", meinte Harry gefährlich leise. „Die Hauselfen kann ich mit
hundertprozentiger Sicherheit ausschließen. Und da sich kein anderes
Haus freiwillig in die Nähe eures Tisches wagt, bleibt also nur noch ein
Slytherin, der nahe genug an den Kelch heran kommen konnte. "
Die eine oder andere Schlange zischte empört auf.
Wie konnte dieser Löwe es wagen ihnen zu unterstellen, dass sie einem
der ihren Gift untermischen würden?
„Woher willst du wissen, dass es nicht doch einer der Hauselfen gewesen
war?", traute es einer der älteren Schlangen den intensiven Blick auf sich
zu ziehen.
„Weil ich über Informationen verfüge, zu denen ihr keinen Zugang habt.",
gab Harry ruhig zur Antwort. Dennoch fühlte sich der Siebtklässler wie ein
Erstklässler, den der Lehrer gerade bei einem kleinen Dumme- Jungen-
Streich erwischt hatte.
Harry wusste, dass es nicht die Hauselfen gewesen waren. Denn jene
waren magischen Kreaturen und wussten es besser, als jemandem
Schaden zu zufügen, der unter dem Schutz Fawkes' stand.
Und hätte jemand versucht die Elfen mit Drohungen oder sonstigen Mitteln
dazu zu bringen, Draco das Mittel unterzumischen, hätten sie geradewegs
mit ihm Kontakt aufgenommen.
Den Lehrern traute er in der Sicherheit der Schüler und Hogwarts'
bedingungslos. Blieben also nur noch die Schüler.
Harry ließ seinen Blick noch einmal über den Tisch der Slytherin
schweifen. Schloss dabei jetzt aber den Rest der Großen Halle mit ein.
„Ich gebe jedem, der einen Part in diesem kleinen Drama gespielt hat oder
sonst wie mit Voldemort sympathisiert, die Möglichkeit sich freiwillig zu
stellen.", kündigte der Gryffindor immer noch so gefährlich ruhig an.
Um ehrlich zu sein, erkannten die Schüler ihren Helden nicht wieder.
Mehr als die Hälfte hätte eigentlich mit einem sofortigen Verlust von
Harrys Temperament gerechnet. Schließlich war seine Familie angegriffen
worden. Stattdessen verhielt sich der Schwarzhaarige untypisch ruhig.
Zu ruhig für den Geschmack einiger.
Zudem schien die Luft um den jungen Mann zu flirren. Als wenn sich dort
eine Menge Magie ansammeln würde oder eine Menge Hitze- beides
ziemlich unwahrscheinlich.
„Ich zähle bis drei- Eins." Die Stille in der Halle nahm eine angespannte
Note an. „Zwei." Die Schüler, die Harry am nächsten waren, lehnten sich
zurück, da ihnen das Atmen immer schwerer fiel. „Drei!"
Kaum war Harrys Stimme verklungen und niemand hatte sich zu diesem
Anschlag bekannt, wirbelten kleine Eis- und Feuerstürme durch die Halle.
Zwei Gryffindor, ein Hufflepuff, zwei Ravenclaw und fünf Slytherin wurden
von den Wirbeln vor Harry abgesetzt.
Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, schob Harry grob die linken Ärmel
hoch. Er wurde bei einem Slytherin und dem Hufflepuff fündig.
Das dunkle Mal tief in die junge Haut eingebrannt.
„Was sind eure Befehle?", herrschte er die zehn Schüler an.
Statt einer Antwort, fragte einer der Ravenclaw höhnisch zurück:
„Bist du gar nicht erstaunt darüber, dass der Dunkle Lord selbst unter den
goldenen Löwen Anhänger findet?"
Harry zog lediglich eine seiner Augenbrauen hoch und verzog die Lippen
zu einem bitteren Lächeln:
„Das verräterische kleine Ratten überall zu finden sind, ist mir schon
länger bekannt."
„Dabei hatten wir so gehofft, dass es dich mehr aus der Bahn wirft.", spie
ihm einer der Gryffindor entgegen.
„Warum sollte es?", zuckte Harry mit einer Schulter. „Ihr seit nichts im
Vergleich zu Voldemort." Insgeheim freute es ihn ungemein, dass die
Zehn bei diesen Worten getroffen zusammenzuckten. Hatte er ihnen doch
klar vor Augen geführt, dass er ihrem Lord bereits mehrmals gegenüber
gestanden hatte und dennoch darüber berichten konnte.
„Und wie ich bereits sagte: verräterische Ratten gibt es überall. Sie
machen keinen Unterschied zwischen Häusern, Rasse oder Geschlecht."
Trotz seiner harschen Worte, behielten die Zehn ihre stolze Haltung trotzig
bei.
#Eines muss man ihnen lassen: sie sind dickköpfig.#, murmelte Harry.
##Nein,##, seufzte Fawkes auf. ##Lediglich ängstlich.##
#Mmh... Voldemort ist weit entfernt und sein Einfluss kann ihnen hier nicht
zur Hilfe eilen, beziehungsweise, aus der Ferne wirken überstandene
Gefahren immer kleiner als die, die gerade vor einem liegen...#
##Was schlägst du also vor?##, erkundigte sich Fawkes fast schon
amüsiert, da er schon so eine Ahnung hatte, worauf sein junger Gefährte
hinaus wollte.
#Das wir einen so bleibenden Eindruck hinterlassen, dass es ihre Angst
vor Voldemort überschattet?#
Fawkes gluckste leise in sich hinein. Er war wirklich gespannt darauf, wie
Harry das erreichen wollte. Wusste er doch, dass sein Gefährte niemals in
der Lage sein würde genau den gleichen Terror zu verbreiten, wie ein
selbsternannter Dunkler Lord.
#Bevor ich hier jetzt weiter mache- Weißt du zufällig warum die
Professoren noch nicht eingegriffen haben?#
##Nun,##, zwickte Fawkes Harrys liebevoll ins Ohr.##Es kann durchaus
daran liegen, dass die Hauselfen der Meinung sind, dass es das Beste ist,
wenn wir die Situation händeln und haben die Lehrer auf ihren Stühlen
„festgeklebt" und zusätzlich mit einem Schweigebann belegt.##
Harry musste wirklich an sich halten, nicht schallend loszulachen.
Man stelle sich vor: ein Magier von Albus' Kaliber von Hauselfen
ausgetrickst.
„Ich stelle euch diese Frage nur noch einmal. Wenn ihr mir dann keine
Antwort gebt, werde ich zu anderen Mitteln greifen müssen."
Seine Warnung führte lediglich dazu, dass sich die „Gefangenen"
untereinander ungläubige Blicke zuwarfen und ihn dann angrinsten.
„Also: Wie lauten eure Befehle?"
Als Antwort bekam er lediglich zehn höhnische Grinsen zu sehen.
Mit einem Schulterzucken, welches klar und deutlich zeigte, dass das, was
jetzt auf sie zukommen würde, nicht seine Schuld war, da er sie
ausreichend gewarnt hatte, schnipste er einmal deutlich mit den Fingern
und schon legte sich ein breiter Ring aus schwarzem Feuer um die zehn
Schüler.
Harry konnte die ersten Zweifel in den Gesichtern der Schüler
ausmachen.
„Wisst ihr, Familien- und Clanmagie ist was feines, wenn man versteht wie
sie funktioniert. Leider war Bellatrix- oh, ich nehme an, als Voldemorts
Marionetten sagt euch der Name etwas?", frage Harry in leichtem
Plauderton. Auf das unsichere Nicken hin fuhr er fort:
„Leider war Bellatrix nicht so clever. Sie hat die Chancen, die ich ihr laut
der alten Gesetze gelassen hatte, nicht genutzt und ging sogar soweit,
mich anzugreifen. Wollt ihr wissen was passiert ist?"
Erneut tauschten die „Gefangenen" Blicke untereinander aus. Diesmal
jedoch war Unsicherheit in ihnen zu erkennen.
„Sie ging in einer schwarzen Stichflamme auf.", lieferte Draco mit harter
Stimme die Antwort, als er neben Harry trat. „Die Clanmagie mag keine
Verräter."
„Aber wir sind keine Mitglieder der Black.", versuchte einer der Schüler auf
das Offensichtliche hinzuweisen.
„Nein. Aber ihr habt versucht den Erben der Black- Familie zu töten.",
schmetterte Harry den Einwurf ungerührt ab.
„Eure Befehle?", fragte er noch einmal mit jener gefährlichen Ruhe, die
jedem in seiner Nähe bereits die Schweißperlen auf die Stirn trieb.
Verstockt pressten die zehn Gefangenen ihre Lippen aufeinander.
Auf diese Reaktion hin verengte sich der Flammenkreis ein wenig und die
Schüler sahen sich gezwungen weiter zusammenzurücken.
„Um das Spiel ein wenig zu verkürzen, hier die Regeln: je länger ihr
schweigt, um so enger wird der Kreis. Bis ihr irgendwann von den
Flammen verschlungen werdet."
Um seine Worte zu unterstreichen, verlor der Kreis noch mehr an
Durchmesser.
Mit weitaufgerissenen Augen verfolgte ein jeder dem Geschehen.
Dem einen oder anderen schien das Vorgehen doch ein wenig harsch.
Schließlich handelte es sich bei den „Schuldigen" lediglich um Schüler.
Jedoch sahen sie ein, dass sie sich nicht in das Geschehen einmischen
konnten. Das war eine Situation, die Harry selbst lösen musste.
Zudem waren die Meisten viel zu geschockt, solch eine unbarmherzige
Seite an ihrem strahlend goldenen Helden zu entdecken.
Als nach ein paar Sekunden die ersten kleinen Rauchsäulen aufstiegen,
da die Flammen nach dem Stoff der Roben lechzten, brach der erste der
Gefangenen zusammen:
„Ich... ich sag dir alles... nur... die... Flammen... bitte..."
Auf einer knappen Geste Harrys hin, hielt der Flammenkreis inne. Er gab
jedoch keinen Raum. Ein stumme Warnung an die Gefangenen, dass er
sie noch nicht vom Haken gelassen hatte.
Der Schwarzhaarige hob fragend eine Augebraue, während sich sein
intensiver Blick auf den verräterischen Gryffindor legte.
Er tat oder sagte nichts weiter.
Er wartete einfach ab.
Und das allein wirkte fast schon bedrohlicher als wenn er irgendwas
gesagt hätte.
„Seine Lordschaft... ließ uns das Gift gestern mit der Anweisung
zukommen... es deinem Erben zu verabreichen... Er wollte damit deine
Aufmerksamkeit schwächen... da es dich auf jeden Fall hart getroffen
hätte... wenn er gestorben wäre...", schloss der Gryffindor fast schon
wimmernd.
#Also hatten wir recht mit der Vermutung, dass Voldemort etwas geplant
hat.#, seufzte Harry kraftlos auf. Wenn es nach ihm ginge, wäre das einer
der Vermutungen, bei denen er mit Freuden unrecht behalten hätte.
##Ja, aber es war erst die Vorbereitung. Wenn er dich durch Dracos
Ableben soweit abgelenkt und geschwächt hätte, dann würde er mit dem
Hauptschlag beginnen. Das gefällt mir nicht.##
Harry stimmte seinem Gefährten wortlos zu.
Was auch immer Voldemort seit Freitag geplant hatte, es war etwas
Großes. Und so wie er den Verrückten einschätzte, würde dieser neue
Plan weder ihm noch Fawkes gefallen.
Jetzt galt es Voldemort aber erst mal in die Hände zu spielen, damit jener
sich in Sicherheit wiegen konnte und den nächsten Schritt machte.
Erst dann konnten sie handeln.
Erst wenn sie ganz genau wussten, was Voldemort wirklich geplant hatte.
Eine Hand an seinem Arm riss ihn aus seinen Überlegungen.
Harry folgte der Hand und sah sich besorgtem Silbergrau gegenüber.
Ihm entging auch die stumme Frage nach ihrem weiterem Vorgehen nicht.
„Was hältst du davon, ein wenig Theater zu spielen?", fragte Harry seinen
Erben mit einem schelmischen Funkeln in den Augen.
Erst zog Draco die Augenbrauen zusammen, ehe er begriff und abfällig
schnaubte:
„Tod zu sein, verlangt keine großartigen Schauspielkünste."
„Von dir, der du ein paar freie Tage genießen wirst, vielleicht nicht. Aber
denke doch bitte mal an den Rest der Familie.", schoss Harry amüsiert
zurück.
„Oh, ich bin sicher, Mutter wird dir eine 1A Vorstellung abliefern.", meinte
Draco belustigt.
Der Rest der Schüler hatte Schwierigkeiten dem Gespräch zu folgen.
Die Lehrer und die restlichen Black hatte jedoch schnell begriffen.
Da die Hauselfen die Gefahr als soweit gebannt sahen, lösten sie die
Banne, die auf dem Lehrertisch gelegen hatten und Dumbledore sah sich
in der Lage aufzustehen und zu Harry und Draco zu treten.
„Harry, glaubst du nicht...?", erkundigte er sich besorgt.
„Direktor,", unterbrach Harry Albus. Das allein verwunderte die
Anwesenden. Noch mehr wunderte es sie jedoch, dass ihr Direktor die
Unterbrechung des Sechzehnjährigen hinnahm ohne ihn zu Ordnung zu
rufen. Aber sie konnten ja auch nicht ahnen, das Albus längst erkannt
hatte, dass Harry in den Sommerferien mehr geformt worden war, als es
in solch einer kurzen Zeit normalerweise möglich gewesen wäre.
Irgendetwas hatte dafür gesorgt, dass Harry jetzt imstande war,
gefährliche Situationen realistisch einzuschätzen und dementsprechende
Gegenmaßnahmen einzuleiten. Ganz abgesehen davon das er auch über
die Ressourcen verfügte jene Maßnahmen durchzuführen. Wenn er an
Freitag zurückdachte? Welcher normale sechszehnjährige Schüler war
denn schon in der Lage einen Werwolf und einen Meister- Vampir zur Hilfe
zu rufen? „Ihre Sorge in allen Ehren, aber wir wissen beide, dass ich das
primäre Ziel Voldemorts bin- und dadurch auch alle, die mir nahe stehen.
Wenn wir vorgeben dem Plan zu folgen, erfahren wir am Schnellsten, wie
die zweite Stufe in seinem Plan aussieht."
Inzwischen waren auch Andromeda, Ted, Tonks und Narcissa zu der
kleinen Gruppe getreten.
Andromeda war es auch die das Wort an Albus richtete:
„Professor Dumbledore, was auch immer Harry geplant hat, wir vertrauen
seinem Urteil."
Narcissa, die einen Arm um die Schultern ihres Sohnes gelegt hatte,
warnte Albus mit einem amüsierten Lächeln vor:
„Direktor, ich fürchte ich werde durch den Tod meines Sohnes dermaßen
verzweifelt sein, dass ich mich die nächsten Tage wohl außerstande
sehen werde, zu unterrichten. Glauben Sie, Sie könnten in der
Zwischenzeit für mich einspringen?"
Ungläubig, ob dieses absoluten Vertrauens, welches die so ungleiche
Gruppe in ihr Operhaupt setzte, schüttelte Albus lächelnd den Kopf.
Wen ihm jemand am Anfang der Sommerferien gesagt hätte, dass Harry
es innerhalb weniger Wochen tatsächlich schaffen würde aus dieser
zerrissenen Familie ein dermaßen starkes Team zu formen, dem hätte er
empfohlen, seine geistige Gesundheit dringenst im St. Mungos überprüfen
zu lassen.
Aber Harry hatte auch hier bewiesen, dass er das unglaubliche Talent
besaß, das Unmögliche möglich zu machen.
Nachdem die zehn Gefangenen sicher in Hogwarts Kerkern untergebracht
worden waren- aber nachdem sie ihrem Meister mitgeteilt hatten, dass
sein Plan ohne weitere Probleme geklappt hatte und der Black- Erbe jetzt
sterbend auf der Krankenstation liege- die Schüler darüber informiert
wurden, dass sie sich bitte so zu verhalten haben, als wäre Draco an
diesem Abend tatsächlich vergiftet worden und der Rest des Clans
ebenfalls Nachricht über den Vorfall erhalten hatte, damit sie sich dem
Schauspiel anschließen konnten- schließlich spürte jedes Clanmitglied,
wenn das Oberhaupt oder dessen Erbe stirbt- fand man den Kern der
Familie Black in einem der wenigen privaten Zimmer der Krankenstation
versammelt.
„Ihr wusstet, dass so etwas passiert- oder?", schaute Draco fragend zu
ihrem Oberhaupt und dessen magischem Gefährten.
Fawkes schüttelte den Kopf und die goldenen Federn, welche in dem
feuerroten Haar eingeflochten waren, blitzten glänzend auf, wenn sie den
Fackelschein zurückwarfen:
„Nach dem Angriff am Freitag hat sich Voldemort vollkommen in seinem
Hauptstützpunkt eingeigelt. Es kommt niemand mehr rein oder raus ohne
seine ausdrückliche Erlaubnis. Wer es doch wagen sollte den Schild zu
durchbrechen, ist auf der Stelle tot."
Ein entsetztes Keuchen ging durch den kleinen Raum.
„Da wir beide aufgrund seiner anhaltenden Stille unruhig wurden, bat
Fawkes mich heute, ihn unter irgendeinem Vorwand auf deiner Schulter
abzusetzen. Wir hatten die Hoffnung, eventuell etwas am Slytherin- Tisch
aufzuschnappen.", zuckte Harry entschuldigend die Schultern. Jedoch
nahm keiner der anwesenden Slytherin Anstoß an dieser Aussage. Ihnen
war klar, dass Voldemort sich eher auf seine kleinen Schlangen, als auf
jemand anderen verlassen würde.
„Also... ist es reine Glückssache... das ich noch am Leben bin?", kam es
ungläubig von Draco.
Mit einem unbehaglichen Nicken bestätigte Harry Dracos Unglauben.
„Woah, Cousin, scheint, als hättest du mit Harrys Namen auch ein wenig
von seinem sagenhaften Glück abbekommen.", bekam Tonks nach einer
Weile heraus.
Diese Aussage war es auch, die die angespannte Atmosphäre löste.
„Und wie geht es jetzt weiter?", erkundigte sich Ted.
Fawkes und Harry wechselten einen kurzen Blick, ehe Harry meinte:
„Wir glauben nicht, dass Voldemort mit seinem nächsten Zug sehr lange
warten wird. Vielleicht morgen, spätestens übermorgen sollten wir wissen,
worauf er wirklich aus ist und wir können die Scharade beenden. Aber bis
dahin...?", endete er mit einem schiefen Lächeln.
„Spiele ich die trauernde Mutter...", beruhigte Narcissa den jungen Mann.
„Ich eine Leiche...", spielte Draco den Ball seiner Mutter weiter.
„Und wir die trauernde Familie.", beendete Andromeda resolut.
Und prompt wechselte Tonks ihre farbenprächtige Mähne in düsteres
Trauerschwarz.
Erleichtert, da Voldemort endlich den ersten Schritt getan hatte und damit
das ungewisse Warten ein Ende hatte und der Rest der Familie erst mal
soweit sicher war, verließ Harry mit einem müden Fawkes auf der Schulter
die Krankenstation.
#Ab ins Bett-mmh?#, erkundigte sich Harry mit einem liebevollen Knuff bei
seinem Phönix. Der Schwarzhaarige wusste, dass der kleine Stunt, den
Brom und Fawkes in der Halle gebracht hatten, um jene herauszufiltern,
die kein reines Gewissen hatten, jede Menge Kraft und Energie abverlangt
hatte. Zwar waren Phönixe in der Lage die Gefühle und Absichten eines
jeden Wesens zu „ertasten". Jedoch waren in Hogwarts eine Menge
Menschen und sie hatten nur relativ wenig Zeit zur Verfügung gehabt.
Dennoch vertraute Harry den beiden Phönixen, das sie jeden Voldemort-
Sympathisanten herausgefiltert hatten.
##...mmh...##, war jedoch alles, was er aus dem schläfrigen Feuervogel
herausbekam.
Leise in sich hineinglucksend öffnete Harry die Tür und trat auf den Gang
hinaus. Allerdings wurde aus seinem Plan, direkt in ihre Räumlichkeiten
zurückzukehren, nichts, da er von einem betreten wirkenden Ron vor der
Krankenstation abgefangen wurde.
„Ich... ich wollte...", der rothaarige Gryffindor holte einmal tief Luft, schaute
auf und meinte dann entschlossen: „Tut mir leid, dass ich die letzten
Wochen so ein Dickkopf gewesen bin."
Harry blickte seinem Freund prüfend ins Gesicht. Konnte jedoch nichts
weiter als aufrichtige Reue und die leise Hoffnung auf Vergebung darin
erkennen.
„Ron,", seufzte der Schwarzhaarige geschlagen auf. „Es war ein langer
Tag und Fawkes und ich sind hundemüde." Harry konnte regelrecht
sehen, wie etwas in Ron dabei war zu zerbrechen. „Aber wenn du nichts
dagegen hast, wie wäre es morgen mit einer kleinen Partie Schach?"
Ungläubig blickte Ron zu Harry.
Hatte er etwa das gehört, was er meinte gehört zu haben?
Hatte sein Freund ihm seine verdammte Eifersucht und Dickköpfigkeit
etwa tatsächlich verziehen?
Er konnte in den smaragdgoldenen Augen jedoch kein Fehl ausmachen.
Lediglich die Müdigkeit, von der er bereits gesprochen hatte und das
Funkeln, dass ihm sagte, dass ihre Freundschaft über die letzten Wochen
nicht zerbrochen war.
Allerdings war Ron auch klar, dass das wahrscheinlich eine seiner letzten
Kapriolen gewesen war, die er sich leisten konnte, ohne einen
schwerwiegenden Grund zu haben und einen nicht zu kittenden Riss in
ihre Freundschaft zu reißen.
Nach dem Desaster in der Großen Halle, welches Ron beeindruckend vor
Augen geführt hatte, dass Harry mehr Verantwortung trug, als der Rest
der Schüler und das der Schwarzhaarige jene durchaus zu Schultern
wusste, weil seine Familie ihm tatsächlich bedingungslos vertraute und
seiner Führung folgte, hatte Hermione ihn beiseite genommen und von
ihrem Gespräch mit Draco erzählt.
Es erschreckte ihn zu sehen, dass ausgerechnet Draco Malfo... nein,
Draco Black dazu in der Lage war, den Kern seiner Angst auf den Punkt
zu bringen. Jedoch hatte der Silberblonde auch angeführt, dass er
überhaupt nicht danach strebe, Miones und seinen Platz in Harrys Leben
einzunehmen. Denn wie der Slytherin es so schön formuliert hatte: sie
hatten ihren Platz in Harrys Leben und Draco den seinigen.
Zudem hatte ihm Mione noch einmal eingetrichtert, was seine Eltern ihm
bereits sein ganzes Leben lang lehrten: die Grundgesetze der Clanmagie.
Erst nachdem er es noch mal aus dem Mund seiner Freundin gehört hatte,
dass Draco und auch der Rest des Black- Clans über den Schutz der
Clanmagie verfügten was die Geheimnisse ihres Oberhauptes anging,
wurde ihm bewusst, dass es sich dabei für Harry um die perfekte
Gelegenheit handelte, sich endlich mal jemandem ohne Wenn und Aber
mit all seinen Geheimnissen anzuvertrauen- ohne fürchten zu müssen,
dass jene ihm mit diesen Informationen in den Rücken fallen konnten.
Beziehungsweise diese Informationen aus jemanden herausgefoltert
werden konnten.
Schaudernd hatte er sich daraufhin einer anderen Tatsache zugewandt.
Nämlich das Draco Harry tatsächlich vertraute.
Würde der Slytherin dem Schwarzhaarigen nicht trauen, dann hätte dieser
niemals die Bitte Anfang des Schuljahres vorgetragen und seinen
gesamten Clan dem Black- Oberhaupt übertragen.
Schon allein dieser Gedanke, nachdem er bei Ron endlich als eine
bestehende Tatsache angekommen war, war an sich schon absolut
irrsinnig. Das machte es aber nicht weniger real.
Und auf diese Erkenntnisse hin war er auch in der Lage zu akzeptieren,
dass Harry in den Sommerferien einen Sprung gemacht hatte, der es ihm
jetzt ermöglichte das Oberhaupt zweier Familien zu sein und auch
dementsprechende Entscheidungen zu treffen.
Da das Wohlergehen der Familie an erster Stelle stand, konnte Harry
selbstverständlich keine Rücksicht auf bestehende Meinungen seiner
Freunde nehmen. Dadurch war natürlich auch klar, warum er ihnen die
Sommerferien über den Zugang zum Grimmauldplatz verwehrt hatte.
Wenn Ron nämlich mit Draco auf so engem Raum aufeinander geprallt
wäre, wären es keine sehr friedlichen Ferien für die Black geworden.
Das musste er sich leider mit einem reumütigen Lächeln eingestehen.
Mit einem vorsichtigen Grinsen schlug er Harry auf die freie Schulter:
„Klar. Aber du weißt schon, dass ich dich in Grund und Boden spielen
werde- oder?"
Lachend wandte sich Harry um:
„Wir werden sehen, wir werden sehen... Nacht, Ron."
„Nacht.", wünschte der Rothaarige seinem alten Freund und beobachtete
noch, wie er mit dem Phönix auf der Schulter um die Ecke bog.
Später saß Ron allein in dem abgedunkelten Gemeinschaftsraum der
Gryffindor. Lediglich das Glimmen im Kamin spendete noch ein wenig
Licht. Doch das störte ihn nicht. Er konnte die Qualität der Figuren auch so
in der glattgeschliffenen kühlen Jade spüren...
So, glücklich???
Endlich hab ich den verdammten Knoten um Harrys und Rons
Freundschaft gelöst...*grummel* als ob mir das Kapitel nicht schon
Schwierigkeiten genug bereitet hätte...*seufz* Hoffe, trotz der
Schwierigkeiten, die es mir bereitet hat, das Ihr trotzdem Euren Spaß beim
Lesen hattet^____^
cu next?
kessM^___^
Kapitel 21
Hey Leuts^.^
Wie bereits einigen von Euch versprochen hier noch das nächste Kapitel vor dem Jahreswechsel^^°
Ich hoffe Ihr hattet alle ein angenehmes Weihnachtsfest und freut Euch jetzt auf einen schönen Jahreswechsel^____^
Vielen lieben Dank an alle, die trotz der langen Wartezeit wieder hierher gefunden haben*alle mal herzlichst durchknuddeln und dann kleine, in Geschenkpapier eingewickelte Päckchen überreichen tut*MERRY CHRISTMAS AND A HAPPY NEW YEAR(auch wenn ersteres ein wenig spät kommt^^°)
einen extra dicken flauscheknuddler@
sann, GTsubasa16, Chiron(hey, nur weil ein Apfel schlecht ist, heißt das doch nicht, dass die ganze Kiste weggeworfen werden muss^.~und warum soll es in anderen Häusern nicht auch Todesesser geben??-siehe Peter Pettigrew...), Warumono_Toto(ups...äh sorry??? Is der Geduldsfaden noch intakt??^.~), AngelHB(hoffe, der Urlaub war schön^___^), Christopher(einen Teil von Voldis Strategie wirst Du unten finden- der Rest... bleibt vorerst geheim^.~), evil_dime(konnichi wa^___^ *lach*das Zitat ist spitze, vor allem, da es den Nagel ja auf den Kopf trifft und ja, die Geschichte is toll- und vor allem mal originell^.^),-krissy-(hey, freu mich immer einen neuen Namen unter den Kommischreibern zu entdecken*anstrahl*Danke fürs Kompliment- ich bemüh mich^^°)
+telepathische Verbindung mit Einhörnern+
Gedankliche Verbindung:
#Harry#
##Fawkes##
Genug geschwafelt
Viel Spaß
bei
Kapitel 21
Der nächste Morgen zeigte einen ziemlich abwesenden Harry Potter ganz in Schwarz. Wie auch den Rest der anwesenden Black. Selbstverständlich war Narcissa nicht am Frühstückstisch erschienen. Wie jede trauernde Mutter war sie nicht von der aufgebahrten Leiche ihres Sohnes wegzubekommen. Die Slytherin trugen eine schwarze Bandage um ihren rechten Arm, um der Welt zu zeigen, dass sie um einen der ihren trauerten.
Den Schülern und auch den restlichen Lehrern war schon klar, dass es sich dabei um ein Schauspiel handelte, welches sie aufführten, um Voldemort zu täuschen. Dennoch verspürten nicht wenige den Drang die Krankenstation zu stürmen um sich selbst davon zu überzeugen, dass der Black- Erbe noch unter den Lebenden weilte.
Harry musste wirklich an sich halten, damit sich das breite Grinsen, welches er verspürte, nicht tatsächlich auf seinem Gesicht ausbreitete, wenn er an die Mittagspause zurückdachte. Hatte er doch Narcissa und Draco einen Besuch abgestattet, um zu sehen, wie die beiden mit der derzeitigen Situation klar kamen. Das Bild, welches sich ihm bot, nachdem er die Tür zu dem privaten Zimmer hinter sich zugezogen hatte, ließ ihn leise lächeln. Schien als würden Mutter und Sohn die gemeinsame Zeit voll ausnutzen. Saßen doch beide über Dracos Tränkebuch gebeugt und debattierten über den Nutzen von Geleholz im Keine- Pickel- mehr- Trank.
##Hey, komm zurück auf die Erde##, fuhr ihm Fawkes glucksend mit dem Schnabel durch die Haare. ##Bevor du in den nächsten Baum rennst.##
#Sehr witzig.#, rollte Harry geistig mit den Augen. Hob jedoch seine Hand und strich dem Feuervogel übers Brustgefieder.
Für die Klasse, welche bereits bei Hagrids Hütte auf ihn wartete, sah die Szene aus, als ob der Phönix versuchen würde dem stillen und trauernden Gryffindor Trost zu spenden.
Als auch Harry endlich bei der Klasse angekommen war, räusperte sich Hagrid unbehaglich:
„Nun, da wir jetzt vollständig sind, können wir ja anfangen.“
Und danach blendete Harry den Halbriesen aus.
##Das ist aber nicht nett.##, lachte Fawkes.
#Ach nun komm,#, versuchte sein junger Gefährte sich zu verteidigen. #Was kann Hagrid mir schon noch über magische Geschöpfe beibringen? Bin schließlich an einen Phönix gebunden. Und hab nen Drachen als Schwägerin, nen Vampir zum Schwager und einen Werwolf als „Onkel“.#
Nach diesem fast schon trotzigen Ausbruch, musste Fawkes Harry ins Ohr zwacken, damit er nicht belustigt aufzwitscherte. Das würde der Maskerade, die sie bereits seit gestern Abend aufgebaut hatten, erheblichen Schaden zufügen. Und man konnte ja nie wissen, ob Voldemort hier nicht irgendwo Spione untergebracht hatte. Vor allem so nah am Verbotenen Wald.
Die beiden Gefährten wurden aus ihrem Gespräch gerissen, als Hagrid sich selbst mit einem vollkommen fassungslosen: „Was...?“ unterbrach.
Harry folgte dem Blick aus weitaufgerissenen Augen und konnte selbst fast nicht glauben was er sah:
Eine kleine Herde Einhörner. Die erwachsenen Tiere bildeten einen schützenden Kreis um die Fohlen.
Doch was Harry das Blut so richtig in den Adern gefrieren ließ, war das Fohlen, welches sich gegen die Leitstute lehnte.
Die Seite, welche nicht von der Stute gestützt wurde, war von der Mähne hinunter bis zum ersten Gelenk des Vorderbeines aufgerissen.
Das silberne Blut hinterließ eine hellleuchtende Spur in der Nachmittagssonne.
Kaum hatten die beiden Gefährten das Bild analysiert, schoss Fawkes mit einem entsetzten Trillern auf das verletzte Fohlen zu. Auch Harry blieb nicht lange auf seinem Platz sitzen.
+Was, beim Barte Merlins, ist passiert?+, erkundigte sich Harry entsetzt, während er dem Fohlen behutsam half sich auf der Erde niederzulassen.
Die Leitstute nahm dicht hinter dem Fohlen Platz, so dass sie dem jungen Tier mit ihrer Nähe Trost und Schutz spenden konnte.
Fawkes hatte sich inzwischen neben Harry auf dem Boden niedergelassen und begutachtete die Wunde aus besorgten goldenen Augen. Dann bat er Harry die Hände zusammen zu legen und ließ seine Tränen in die so entstandene „Schale“ tropfen.
#Wäre es nicht einfacher den Flakon zu benutzen?#
##Nein,##, schüttelte Fawkes seinen Kopf. ##Einhorn- Magie kann keine Einhörner heilen. Genauso wenig wie Phönix- Magie keinen Phönix heilen kann.##
Fawkes beobachtete wie Harry hochkonzentriert Tropfen für Tropfen seiner Tränen gleichmäßig in die Wunde des Fohlens gleiten ließ.
Dennoch spürte er die Verwirrung seines jungen Gefährten und führte weiter aus:
##Einhörner und Phönixe sind Kreaturen der Heilung. Dennoch hat die Magie- aus welchen Gründen auch immer- es so eingerichtet, dass sie Wunden, die sie sich nicht selbst zugefügt haben, nicht selbst heilen können. Stattdessen müssen Einhörner einen Phönix- Heiler und Phönixe einen Einhorn- Heiler aufsuchen.##
Fawkes ließ weitere Tränen in die Hände seines Gefährten fallen.
Der erste Schwung Tränen hatte zwar die Blutung gestoppt, aber die Wunde war immer noch weit geöffnet.
Ein weiterer Beweis dafür, dass die Wunde von einer anderen magischen Kreaturen gerissen und nicht von einem Menschen verursacht worden oder durch einen Unfall entstanden war.
#Was meinst du mit selbst zugefügten Wunden?#, runzelte Harry die Stirn.
##Wenn zum Beispiel ein Einhorn es jemandem gestattet sich etwas von seinem Blut zu nehmen. Oder wenn sich ein Phönix eine seiner Federn rauszupft um sie jemanden zur Verfügung zu stellen.##
#mmh... #
Der Feuervogel spürte, wie sein junger Gefährte die Information aufnahm und verarbeitete.
#In meinem ersten Jahr... mit Quirell... hättest du da nicht...#
Fawkes seufzte auf. Er wusste genau, dass Harry auf das verletzte Fohlen anspielte, welches er in seinem ersten Jahr, nachdem es von Quirell/Voldemort angegriffen worden war, auf seinem Weg in die Dunkelheit begleitet hatte, anspielte.
##Über diesen Zeitraum damals, befand ich mich auf einer Konzilssitzung.##, erklärte er dem Schwarzhaarigen.
Harry seufzte auf und ließ das Thema fallen.
Stattdessen wiederholte er die Frage:
+Wie ist das passiert?+
Die Leitstute ließ das Fohlen nicht aus den Augen, als sie mit besorgtem Unterton antwortete:
++Im Wald haben „wilde“ Wer- Wesen die Jagd auf uns Bewohner eröffnet... ++ Sie ignorierte das scharfe Einatmen des jungen Mannes, sowie das fast schon zischende Trillern des Phönix’. ++Jene unter uns, die nicht fürs Kämpfen geschaffen sind, suchten so schnell es ging Schutz bei jenen, die eine Chance gegen die Wer- Wesen haben. Da unser Kleiner bei der ersten Angriffswelle am schlimmsten verletzt wurde, wurde meine Herde als Botschafter hierher geschickt. Damit wir Euch davon berichten können und damit Ihr eventuell noch etwas für unser Fohlen tun könnt.++ Jetzt blickte die Stute auf und fasste den Phönix und dessen Gefährten ins Auge:++Habt Dank, dass Ihr unseren Kleinen gerettet habt.++
+Das war selbstverständlich.+, versuchte Fawkes die Dankbarkeit des Einhornes abzuwiegeln. Die Stute schüttelte den Kopf und ihre strahlendweiße Mähne fing das Sonnenlicht ein.
Vorsichtig stupste sie mit ihrer Schnauze das Fohlen an. Jenes reagierte damit, dass es den Kopf hob und ihn an der Leitstute rieb. Wie um sich zu versichern, dass es wirklich noch am Leben war. Mit einem leisen aufmunternden Wiehern versuchte die Stute das Fohlen zum aufstehen zu bewegen.
Mit vorsichtigen Bewegungen und mit der erneut stützenden Hilfe Harrys stand es nach einer Weile wackelig auf allen vieren. Vollkommen erstaunt stapfte es mit dem vorherigen verletzten Huf auf. Als es keinen Schmerz spürte, verlagerte das Fohlen mehr Gewicht auf das Vorderbein.
Für wenige Augenblicke stand es vollkommen bewegungslos da, dann rieb es mit einem glücklichen Wiehern seinen Kopf an Harrys Oberkörper. Von der Bewegung vollkommen überrascht, taumelte der Schwarzhaarige ein paar Schritte zurück, ehe er sich fing und dem Fohlen lachend übers glatte Fell strich.
Fawkes, der sich in der Zwischenzeit wieder auf seiner Schulter niedergelassen hatte, meinte nachdenklich:
+Mylady, ich bezweifle, dass die Angreifer im Moment so kühn sind, Hogwartsgrund zu betreten. Könntet Ihr es in Erwähnung ziehen, vorerst hier zu warten, bis wir genauere Informationen haben?+
Die Leitstute nickte.
Ihr war klar, dass sie es mit ihrer Herde nicht mehr unbeschadet durch den Wald zu einem der sicheren Unterschlupfe schaffen würde. Dazu war der Wald zu überrannt mit den Wilden.
Nach einem auffordernden Wiehern versammelte sich der Rest der Herde hinter ihr.
Immer noch mit einer Hand auf der Flanke des Fohlens, wandte sich Harry an einen mehr als erstaunten Hagrid:
„Professor Hagrid, meinen Sie es ist möglich, dass die Herde hier noch einige Zeit wartet? Bis das Fohlen wieder bei Kräften ist?“
„N-natürlich…“, stotterte der Halbriese verlegen.
Selbstverständlich würde er der Herde Unterschlupf gewähren, bis das Kleine wieder vollkommen in Ordnung war. Zumal er sich nicht so sicher war, das das Ganze nicht auch noch zum Schutz der Herde dienen sollte. Die Wunde des Fohlens hatte ziemlich böse ausgesehen. Und er konnte sich nicht vorstellen, dass einer der Bewohner des Waldes das getan haben könnte. Die würden sich niemals an einem Einhorn vergreifen. Blieben also nur noch Angreifer von außen…
Vor den erstaunten Augen der Klasse öffnete Hagrid das Gatter und beobachtete wie Harry die Herde auf die Koppel begleitete.
Der Schwarzhaarige strich dem Fohlen noch einmal über die schneeweiße Flanke und verabschiedete sich mit einer leichten Verneigung von der Leitstute. Jene reagierte damit, dass sie einen ihrer Vorderhufe einknickte und sich ebenfalls vor dem Gefährten und Phönix verneigte.
Sprachlos vor Staunen verfolgte der Rest der Klasse das Schauspiel.
Was, beim großen Merlin machte Harry Potter nur so besonders, dass selbst Einhörner sich genötigt sahen, sich vor ihm zu verneigen?
Aber das Schauspiel war ja noch nicht beendet.
Mit großen Augen beobachteten sie, wie Fawkes sich, kaum das sie der Herde den Rücken gekehrt hatten, mit einem kriegerischen Trillern in die Lüfte erhob.
Als der Phönix eine gute Flughöhe erreicht hatte, tauchten links und rechts neben ihm je zwei Phönixe auf.
Erneut konnte die Schüler nur jenes aggressive Trillern vernehmen und sahen, wie die anderen vier Phönixe in die vier Himmelsrichtungen davonstoben.
Fawkes jedoch löste sich in einer feuerroten Stichflamme auf.
##Ich werde überprüfen lassen, ob Voldemort lediglich den Verbotenen Wald angegriffen oder ob er einen Großangriff gestartet hat.##
Harry stimmte seinem Phönix grimmig zu, während er sich leicht vor der Leitstute verneigte. Es konnte durchaus sein, dass Voldemort sich nicht nur auf den Verbotenen Wald konzentriert hatte.
Als sie sich gebührend von der Einhornherde verabschiedet hatten, erhob sich Fawkes mit einem wilden Trillern, welches jedem ihrer Feinde ganz klar und deutlich sagte, sich mit ihnen anzulegen handelte sich um einen Fehler.
Der Schwarzhaarige wusste, dass Voldemort eine Grenze überschritten hatte, sollte er tatsächlich auch noch woanders magische Wesen angegriffen haben. Den Verbotenen Wald konnte man wegen seiner Nähe zu Hogwarts als dem Kriegsgebiet zugehörig betrachten. Alles andere wäre die feine Linie, die den Rest der magischen Wesen bisher aus dem Krieg ferngehalten hatte. Sollte der Dunkle Lord diese Linie tatsächlich überschritten haben, würde er nicht wissen, was ihn trifft. Denn sobald die magischen Wesen als solches angegriffen werden, würden die Phönixe als „Beschützer“ der magischen Wesen eingreifen.
Und das konnte nur in einem Fiasko enden- für Voldemort.
Nachdem Harry die Koppel verlassen hatte, schickte Hagrid die Schüler zurück in die Schule.
Falls sich tatsächlich fremde Wesen im Verbotenen Wald rumtrieben, wollte er sie nicht mit den Kindern ins Freie hinaus locken.
Auf dem Weg zur Schule merkte Harry wie Fawkes die Verbindung zwischen ihnen immer mehr eindämmte. Schien wohl so, als würde sich sein Gefährte auf eine längere Trennung und auch Kampfhandlungen gefasst machen. Mit einem Keuchen taumelte er über die Schwelle der Eingangshalle. Krallte mit einer Hand fast schon schmerzhaft in den Robenstoff über seinem Herzen.
Wie, beim großen Merlin, konnte er Fawkes‘ Gegenwart nur so sehr missen, dass es ihm fast die Luft zum atmen abschnürte, wenn er ihn kaum noch spürte? Solange waren sie doch noch nicht gebunden?
Das Einzige was er noch wahrnahm war ein leises Knistern der Glut, wo vorher ein riesiges Inferno gelodert hatte um ihn warm zu halten.
Nachdem seine Seele und sein Körper sich ein wenig von der Eindämmung ihrer Verbindung erholt hatte, schaute er geradewegs in die besorgten dunkelbraunen Augen Dahlas.
Auf ihrer Schulter ließ Brom ein kleines fragendes Zwitschern erklingen.
Verwundert bemerkte er das er wohl in die Knie gegangen sein musste und wohl auch nach vorn gekippt wäre, würde Dahla ihn nicht an den Schultern stützen.
Mit einem schiefen Lächeln versuchte er die Sorge der Amazone und ihres Eisphönix‘ abzuwiegeln:
„Schon gut, es braucht nur ein wenig Gewöhnung.“
Die skeptisch hochgezogene Augenbraue der dunklen Kriegerin sagte ihm ausreichend wie glaubwürdig sie seine Aussage hielt. Der Eisphönix reagierte damit, dass er sich auf der Schulter seines jungen Herrn niederließ und ihm leise eine beruhigende Melodie zu trällerte.
Mit langen ruhigen Atemzügen und mit Hilfe der kühlen, ruhigen Präsenz Broms, sah sich Harry in der Lage die Hand über seinem Herzen aus dem Stoff zu lösen und langsam wieder aufzustehen.
Kaum stand er, schloss er kurz seine Augen, atmete noch einmal tief ein und aus, streckte seine Schultern durch und erwiderte den Blick der Amazone fest:
„Es muss gehen.“
Dahla nickte.
Sie wusste, dass ihr Herr und sein Gefährte im Falle das sie getrennt in den Kampf ziehen mussten, ihre Verbindung soweit einschlummern lassen würden, bis sie sich gegenseitig nur noch als kleines Summen im Hinterkopf wahrnahmen, aber nicht mehr in der Lage waren, aktiv in der Gedankenwelt des Anderen herumzuspazieren, beziehungsweise durch die Augen des Anderen zu sehen. Ganz einfach um so ein Fiasko wie neulich zu vermeiden. Aber es erschreckte sie zu sehen, wie sehr ihr junger Herr von der vorrübergehenden „Trennung“ beeinflusst wurde.
Sehr lange würde er das nicht durchhalten.
Aber es zeigte mal wieder, wie eng, tief Fawkes und Harry miteinander verbunden waren. Es schien, als würden zwei Körper mit einer Seele funktionieren.
Viele Gefährten erreichten diesen absolut verflochtenen Status erst nach einigen Jahrhunderten. Bei Fawkes und Harry hatte die Magie die uralte und die blutjunge Seele gleich dermaßen ineinander verwoben, dass eine Trennung schier unmöglich schien. Als wolle die Magie bei dem Phönix um Abbitte für das lange Alleinsein leisten.
Aber so wie sie ihren jungen Herren kannte, würde der diese Phase allein mit seinem Dickschädel durchstehen.
Sollte er doch ins Stolpern geraten, würden sie und Brom bereit stehen ihn zu stützen und wieder aufzurichten, bis Fawkes an die Seite seines jungen Gefährten zurückkehren konnte.
Die neugierigen Blicke, ob der Vertrautheit zwischen der Professorin, ihrem Phönix und Harry Potter ignorierend, steuerten alle drei die Große Halle für das Abendessen an.
Sie waren noch keine zwei Schritte weit gekommen, da erschien Hedwig vor ihnen. Dahla winkelte ihren Arm an und bot ihn der Schnee-Eule als Landeplatz an.
Das eine oder andere bewundernde Seufzen schlich sich durch die versammelten Schüler, als ihnen der wunderschöne Kontrast zwischen den schneeweißen Federn Hedwigs und der dunkelbraunen Haut ihrer Professorin auffiel.
Hedwig legte kurz ihren Kopf schief und schien ihren Herren mit ihren bernsteinfarbenden Augen zu fragen, was Brom auf seiner Schulter suchte.
In sich hinein glucksend strich Harry seiner treuen Gefährtin übers weiche Brustgefieder:
„Keine Sorge, meine Hübsche, mir gehts gut.“
Die Eule blickte daraufhin zu Dahla, die lediglich amüsiert ihre Schultern zuckte.
Mit einem entnervten Augenrollen erkundigte sich Harry:
„Wieso glaubt mir keiner, wenn ich sage, dass ich in Ordnung bin?“
„Muss wohl daran liegen, dass du das auch noch sagst, wenn du deinen Kopf eigentlich schon unterm Arm trägst.“, ließ sich Hermione hinter ihm vernehmen.
Mit einem gebrummten: „Fang du jetzt nicht auch noch an.“, löste er die Nachricht von Hedwigs Kralle. Er strich ihr noch einmal über den Kopf und schickte sie dann mit einem Dankeschön in die Eulerei.
Er lächelte Mione zu um ihre Sorge ein wenig zu zerstreuen, schließlich bedeutete es nie etwas Gutes, wenn er einfach so zusammenbrach, und las die Nachricht.
Er hatte sie noch gar nicht richtig beendet, da schlug er bereits den Weg zum Büro des Direktors ein.
Besorgt folgte Dahla ihm.
Hielt jedoch mit entschlossener Miene Ron und Hermione zurück, als sie ihrem Freund folgen wollten:
„Bitte fasst es jetzt nicht falsch auf- schließlich weiß ich, was für eine große Hilfe ihr ihm die letzten Jahre gewesen seid- aber ab hier könnt ihr ihm am besten helfen, indem ihr helft, die anderen Schüler zu schützen und euch aus dem weiteren Hauptgeschehen zurück zu halten.“
Sprachlos starrten der Rotschopf und die clevere Schülerin der dunkelhäutigen Schönheit hinterher.
Diese Aussage schien ihren Verdacht zu bestätigen, dass ihre neue Professorin mehr über den „neuen“ Harry wusste, als der Rest der Schule in den vergangenen Wochen zu sehen bekommen hatte.
Würde sie auch gar nicht wundern, wenn sie ganz genau wusste, was diese gravierenden Änderungen in ihrem schwarzhaarigen Freund ausgelöst hatte.
Fürs erste jedoch nahmen sie sich vor, der Aussage Folge zu leisten und zu sehen, wie sich das Ganze weiterentwickelte.
Albus wollte sich gerade zum Abendessen in die Große Halle begeben, als ihn ein Klopfen daran hinderte.
Mit einem ergebenen Seufzen, da ihm- umgangssprachlich ausgedrückt- der Magen schon in den Kniekehlen hing, setzte er sich hinter seinem Schreibtisch zurück und bat den Besucher hinein.
Die buschigen Augenbrauen wanderten nach oben, als er seine Besucher erkannte. Schien sich zur Gewohnheit zu entwickeln, dass die beiden hier gemeinsam auftauchten.
Nachdem die Professorin in einem der Sessel vor seinem Schreibtisch Platz genommen und Harry wieder hinter ihr Aufstellung genommen hatte, fragte er scherzhaft:
„Seid ihr wirklich sicher, dass ihr kein Paar seid?“
Brom ließ daraufhin ein paar empörte Töne hören und flatterte Dahla in den Schoß, welche ihm daraufhin leise in sich hinein glucksend über die dunkelblauen Federn strich.
Harry schüttelte lediglich müde den Kopf und meinte dann ebenfalls mit einem scherzhaften Unterton:
„Wenn Sie weiterhin auf Ihre Aussage beharren, könnten Sie mich in Teufelsküche bringen.“
Daraufhin ließ Brom eine vergnügte Tonfolge ertönen, die Dahla ihr dunkles Lachen entlockte und Harry mit einem kleinen Lächeln die Schultern hochziehen ließ.
Erstaunt beobachte Albus die Interaktion zwischen den Dreien.
Schien als würden die beiden Menschen keine Schwierigkeiten haben, den Phönix zu verstehen. Was verband die Menschen und die Phönixe, dass das möglich schien? Was war so besonders an Dahla und Harry, dass die Phönixe ausgerechnet diesen beiden das Privileg zugestanden haben, die Sprache der Phönixe zu verstehen?
„Also, was führt euch zu mir?“, versuchte Albus dem Besuch der Drei auf den Grund zu gehen.
„War Hagrid schon bei Ihnen?“, erkundigte sich Harry.
Überrascht schüttelte der Direktor den Kopf.
Was hatte Hagrid mit der ganzen Angelegenheit zu tun?
Der Halbriese war doch hoffentlich nicht in Schwierigkeiten geraten?
„Keine Sorge,“, versuchte Harry ihn zu beruhigen. Ganz so als hätte er geahnt was ihm alten Mann gerade durch den Kopf ging. „Hagrid hätte Ihnen dann spätestens beim Abendessen mitgeteilt, dass eine Herde Einhörner vorübergehend Asyl auf Hogwartsgrund gesucht hat.“
Damit hatte Harry es mal wieder geschafft, ihn sprachlos zu machen.
Das letzte Mal bekam er von Harry diese erstaunlichen Informationen über Dementoren. Jetzt wollte ihm der Schwarzhaarige erzählen, dass sich eine komplette Herde Einhörner auf Hogwarts Grund und Boden befand?
„Wieso…?“, konnte er gerade noch anführen.
Die Gesichtszüge seines Schülers verdüsterten sich ehe er grimmig verlauten ließ:
„Scheint als hätte Voldemort seinen Zug gemacht.“
Auf das Unverständnis in den himmelblauen Augen seines Direktors erklärte Harry weiter:
„Voldemort hat einige seiner wilden Wer- Wesen in den Verbotenen Wald geschickt und für Aufregung gesorgt. Eines der Fohlen in dieser Herde war schwer verletzt worden und die Herde ist als Bote über die Geschehnisse zu uns geschickt worden. Auch damit Fawkes sich der Wunde des Fohlens annehmen konnte.“
Harry konnte erkennen, dass dem alten Mann Fragen über Fragen auf der Seele lagen. Wie zum Beispiel, warum ausgerechnet sie über den Überfall informiert werden mussten?
Dennoch nahm Albus sich zusammen und wartete auf den Rest seiner Erklärung.
„Eben bekam ich die Nachricht,“, hier hob er ein wenig den Brief, den er immer noch fest umklammert hielt. „Das Voldemort auf unser kleines Schauspiel hereingefallen und der Meinung ist, dass ich aufgrund der abgrundtiefen Trauer, die ich über Dracos Ableben verspüre, nicht in der Lage bin mit genau derselben Schnelligkeit zu reagieren, mit der ich bei der Sache mit den Dementoren reagiert habe. Zudem, wenn ich ausfalle, dann fällt auch Fawkes aus, da dieser nichts unversucht lassen würde, mich wieder aufzumuntern.“
Der Schwarzhaarige verstärkte den Halt um das Stück Pergament, bis es komplett zerknüllt war.
Raoul hatte ihm die Nachricht zukommen lassen, dass Nagini die Möglichkeit gehabt hatte ihm mitzuteilen, dass die „Wilden“ Voldemort wieder auf vielen, vielen Umwegen klar gemacht hatten, dass er auf jeden Fall Fawkes aus dieser ganzen Angelegenheit raushalten müsse und das am besten schaffen würde, indem er ihm- Harry- etwas zufüge.
Auch hätten sie ihm panisch davon abgeraten, zu versuchen, noch mehr magische Kreaturen in seinen Dienst zu zwingen. Und sei es mit Gewalt.
Aber Voldemort wollte nicht darauf hören. Er hatte stattdessen lediglich ihn und Fawkes durch den Tod Dracos „bewegungsunfähig“ gemacht.
Danach hatte er seine Angriffe auf mehrere der Stätten eröffnet, von denen bekannt war, dass sich dort magische Kreaturen aufhielten.
Den Wilden blieb nichts anderes übrig, als mit den anderen Alliierten Voldemorts die Angriffe vorzubereiten und dann auch bei deren Durchführung zu helfen. Sie hatten dem Dunklen Lord Gefolgschaft geschworen. Jetzt mussten sie ihm folgen. Selbst wenn ihnen klar war, dass sich der gesamte Angriff in ein Blutbad verwandelt würde- mit ihrem Blut. Aber sie konnten ihrem Lord keine weiteren Einzelheiten zukommen lassen. Das Band der Verschwiegenheit, welches alle magischen Kreaturen band, blieb hartnäckig an seinem Platz und sie waren auch nicht über Umwege in der Lage, Voldemort über die konkreten Folgen seines Handelns aufzuklären.
Stattdessen folgte ein Teil vollkommen frustriert, der andere schicksalsergeben den Anweisungen des Wahnsinnigen, der ihr Schicksal besiegelte.
Dabei hatten sie gehofft, dass sie durch Voldemort bessere Positionen in der Welt der Menschen bekommen würden. So das sie sich in der Position befinden würden, in der sie nach eigenem Gutdünken mit der schwächeren Rasse verfahren konnte, wie sie es für richtig hielten- nämlich als unbegrenzter Beute- und reiner Vergnügungsnachschub.
Wieder konnte Harry die Fragen fast aus den Augen des Direktors ablesen, jedoch kam Albus nicht dazu, eine dieser Fragen anzubringen, da wie aus dem Nichts acht Phönixe in seinem Zimmer auftauchten. Einer davon ließ sich auf dem angewinkelten Arm Dahlas nieder, welche das Schreiben, welches jener mit sich trug, vorsichtig aus dem kräftigen Schnabel entfernte und stattdessen ungelesen an Harry weiterreichte.
Dieser öffnete die kurze Notiz und gab dann ruhig seine Anweisungen:
„Ihr wisst was zu tun ist. Falls euch etwas auffällt, setzt euch erst mit Brom oder Dahla in Verbindung. Handelt jedoch nach eigenem Ermessen, falls sich ein direktes Eingreifen nicht vermeiden lässt. Verstanden?“
Albus schien es, als würden die Phönixe im Geiste vor dem Schwarzhaarigen salutieren und verschwanden in einem kleinen Wirbel ihres jeweiligen Elementes.
„Was…?“, deutete Albus schwach in den Raum, in dem sich für wenige Augenblicke mehr Phönixe aufgehalten hatten, als er jemals die Hoffnung hatte auf einem Fleck zu sehen.
Die smaragdgoldenen Augen Harrys verhärteten sich.
Albus hatte das Gefühl, dass er jetzt wieder dem jungen Mann gegenüber stand, der es geschafft hatte, innerhalb weniger Stunden eine Katastrophe abzuwenden, indem er sich ohne zu zögern in einen überaus blutigen Kampf gestürzt hatte, um die Dementoren wieder sicher nach Azkaban zurück zu geleiten.
„Diese acht Phönixe werden vorrübergehend als Wächter agieren. Pro Haus je zwei Phönixe.“, ließ Harry seinem Direktor die gewünschte Information zu kommen.
Albus verstand nicht ganz. Nicht das er die Fähigkeiten der Phönixe anzweifelte. Das stand ihm auch überhaupt nicht zu. Aber was konnten jene so fragilen Vögel gegen eine Übermacht wie die Voldemorts ausrichten?
Er äußerte seine Bedenken laut. Und rutschte vor lauter Erstaunen fast aus seinem Sessel, als der Eisphönix, welcher bisher ruhig auf dem Schoß seiner Professorin gesessen hatte, eine menschliche Form annahm und sich bei der dunkelhäutigen Schönheit auf die Sessellehne setzte.
Vollkommen überrascht konnte Albus erst mal gar nichts anderes machen, als den Phönix(?) zu mustern:
Feiner, zarter Knochenbau, der ihn auch als Phönix auszeichnete- er schien jedoch ein wenig größer als Harry, aber kleiner als Dahla- dazu dunkelblaue Haare, in die sich hin und wieder silberne Federn mischten. Stechend silberne Augen, die ihn ebenfalls nicht aus den Augen ließen und schneeweiße Haut rundeten das Bild ab.
Jedoch täuschten der Krummsäbel an der Hüfte, sowie das Muskelspiel unter der hellen Haut nicht über die schlummernden Kräfte in diesem zierlichen Körper hinweg.
„Ich wusste nicht, dass es Animagi gibt, die die Gestalt von Phönixen annehmen können.“, war das erste, was Albus auf diese Entwicklung hin einfiel.
Der junge Mann lachte leise in sich hinein:
„Glauben Sie mir, das ist auch nicht möglich.“
Auf Albus‘ fragenden Blick erhob er sich und neigte kurz seinen Oberkörper:
„Gestatten: Brom, Eisphönix und Kommandant der Palastwache. Meine bezaubernde Gefährtin Dahla haben Sie bereits kennengelernt.“, schloss er mit weichem Blick auf seine schwangere Gefährtin und nahm wieder auf der Sessellehne Platz.
Sprachlos nahm Albus das Bild, welches sich ihm bot auf.
Und ihm fiel die eine Gemeinsamkeit auf, welche Dahla und Harry miteinander verband und einiges erklären würde.
„Die Zeichen,“, fing er vorsichtig an. Da jedoch keiner der Anwesenden ihn in irgendeiner Form hinderte weiterzusprechen, folgte er seinem Gedankengang. „Sie zeichnen euch als Gefährten aus- oder?“
Harry nickte amüsiert. Ihm war klar gewesen, dass Albus das als erstes auffallen würde.
„Wow.“
Normalerweise belächelte Albus die Sprache seiner Schüler. Aber in dieser Situation schien dieses eine Wort, das einzig wirklich passende zu sein.
Er wurde von einem belustigten Glucksen aus seinen Gedanken geholt.
„Wenn es Sie beruhigt, Albus, genau das und noch einiges mehr, habe ich im Laufe der vergangenen Sommerferien oft genug gesagt oder gedacht.“, ließ Harry verlauten. „Um jedoch wieder auf ihre Frage zurückzukommen- Brom, bitte sei so gut.“
Mit einem Nicken kam der Eisphönix der Aufforderung nach.
Ganz benommen schoss es Albus durch den Kopf welchen Status Harry wohl inne haben musste, dass er so einfach über Phönixe, aber augenscheinlich auch über Werwölfe und Vampire Befehle erteilen konnte. Wenn er da an neulich zurückdachte? Oder anders ausgedrückt: welches Geheimnis verbarg sich hinter seinem langjährigen Gefährten Fawkes?
Doch das musste warten, da Brom ihm eine Frage gestellt hatte:
„Wissen Sie warum Phönixe über heilende Fähigkeiten verfügen?“
Albus konnte lediglich mit den Schultern zucken. Er hatte bisher keinen tieferen Sinn darin gesehen. Wenn der Eisphönix die Frage jedoch so formulierte, musste wohl doch etwas mehr dahinter stecken.
Die silbernen Augen, die für so ein junges Gesicht einfach zu alt wirkten, bohrten sich tief in die seinigen.
„Phönixe gelten in der Welt der magischen Geschöpfe als Beschützer für jene, die sich nicht selbst verteidigen können. Wir sind die Krieger, die sich als erstes in Bewegung setzen, wenn jemand der Meinung ist, er müsse einen groß angelegten Angriff auf uns magische Kreaturen starten, nur um uns zu unterwerfen oder um an unsere besonderen Fähigkeiten zu gelangen oder ähnlichen verrückten Ideen. Wenn unsere gesamte Lebensweise droht zerstört zu werden, greifen wir ein.
Die Tränen eines Phönix‘ dienen der Heilung der im Kampf unschuldig Verwundeten. Die Tränen helfen den Phönixen jene zu heilen, die während der Kampfhandlungen unschuldig zwischen die Fronten geraten sind, beziehungsweise von Anfang an nicht in der Lage gewesen sind sich allein zu verteidigen. Selbstverständlich können auch wir keine Toten zurückholen, aber unsere Fähigkeiten helfen uns, die Verluste des Krieges auf ein Minimum zu reduzieren.“
Die Eindringlichkeit mit der diese Worte vorgetragen worden waren, ließen es Albus eiskalt den Rücken hinunterlaufen. Und da er nie zuvor in seinem langen Leben auch nur über den kleinsten Hinweis gestolpert war, dass es sich bei magischen Wesen um etwas anderes handelte, als sie der Welt glauben machen wollten, mussten die Phönixe ihren Job ausgezeichnet erledigen.
Doch Brom war noch nicht fertig mit seinem Vortrag:
„Wir Phönixe sind die „Wächter“ der magischen Kreaturen und der Welt in der wir leben. In Situationen, wie Voldemort sie jetzt herbeigeführt hat, unterwirft sich jede Kreatur den Befehlen der Phönixe, da sie ganz genau wissen, dass diese auf den Schutz aller magischen Wesen aus sind.
Ich möchte Ihnen auch nahe legen, Harry in den kommenden Tagen ernst zu nehmen. Er mag jung sein, doch er hat bereits ein strenges Training hinter sich und hat neben Fawkes den besten Überblick in dieser Situation. Falls Sie jetzt seine Jugend anführen möchten, dann seien Sie versichert, dass unser junger Herr genügend Ratgeber an seiner Seite weiß, die ihn gewiss darauf hinweisen werden, falls er sich einmal komplett verschätzen sollte.“
„Wer oder was ist Fawkes, das er über solch eine Befehlsgewalt verfügt?“, konnte Albus nach einer Weile rausbringen.
In Harrys Augen schlich sich ein schelmisches Funkeln, bevor er jedoch antworten konnte, erschienen Amalia, Armand und Remus in dem Büro.
„Harry mein Lieber, schön dich zu sehen.“, wurde der Schwarzhaarige von Amalia in die Arme geschlossen. „Auch wenn die Umstände besser sein könnten.“
„Das können wir jetzt leider nicht ändern.“, erwiderte Harry die Umarmung seiner Schwägerin. Wenn er ehrlich sein sollte, ging es ihm gleich ein wenig besser, nachdem er die alte Drachenlady gesehen hatte. Sie war das Nächste, was ihn mit Fawkes verband.
„Wie geht es dir?“, erkundigte sie sich leise.
Sie hatte Fawkes gesehen, während er die Verbindung zu seinem jungen Gefährten eingedämmt hatte und es hatte sie erschreckt zu sehen, dass es diese starke Kreatur in die Knie gezwungen hatte. Das Fawkes erst wieder mit ihrer Hilfe im Stande gewesen war, aufzustehen.
Das kleine verunglückte Lächeln, welches ihr der Schwarzhaarige schenkte, sagte ihr, dass es ihm nicht besser ergangen war. Das auch er die „Trennung“ nicht richtig verkraftete. Aber solange wie nötig durchhalten würde. Wenn er und Fawkes jetzt an verschiedenen Orten gebraucht wurden, dann sei es so und sie würden solange durchhalten, bis die Kampfhandlungen eingestellt waren oder sie sich wieder auf einem Fleck aufhielten.
Nun, sie würde dem jungen Gefährten die nächste Zeit kaum von der Seite weichen. Ihn, wann immer er ins straucheln geriet, auffangen.
Sie erhöhte den Druck ihrer Umarmung noch mal kurz und gab Harry wieder frei. Nur damit er von Armand in eine Umarmung gezogen wurde und dann gleich an Remus weitergereicht wurde.
Lachend löste er sich von Remus:
„Wenn ihr so weiter macht, hab ich bald ein paar gebrochene Rippen.“
Der Werwolf wuschelte seinem Welpen lediglich grinsend durch die Haare und strich ihm eine der flammendroten Strähnen aus der Stirn.
„Nachdem Fawkes uns erzählt hat, was im Verbotenen Wald vorgefallen ist,“, brachte Armand das Geschehen wieder in den Vordergrund. Amalia setzte sich daraufhin neben Dahla in einen der Sessel. „Gaben meine Lady und Remus‘ Alpha uns noch vor der Konzils- Sitzung die Erlaubnis uns sofort nach Hogwarts zu begeben.“
„Sie wissen, dass du für uns Familie bist und wir dich auf jeden Fall unterstützen werden. Egal was das Konzil entscheidet.“, führte Remus weiter aus. Armand und er wurden mit einem dankbaren Lächeln belohnt.
„Wir haben unseren Clans die Wahl gelassen uns zu begleiten oder sich zurückzuziehen.“
Hier gluckste Armand auf:
„Sie haben uns ganz schnell klar gemacht, was sie von dieser Aussage hielten. Stattdessen meinten sie geschlossen, dass du ebenso zum Clan gehörst, wie der Rest der Familie. Daraus folgt, mein Clan und Remus‘ Pack streifen jetzt durch den Verbotenen Wald. Halten Wache und alarmieren uns, sobald sich der Feind auf Hogwarts zubewegt.“
Vollkommen überwältigt stand Harry vor Armand und Remus.
Musste sich erst mal sammeln, ehe er irgendwie reagieren konnte.
„Danke,“, schluckte der Gryffindor bewegt. „Richtet auch eurem Clan und Pack meinen Dank aus.“ Der Meistervampir und der Beta- Wolf nickten lächelnd. Hatten sie es doch geschafft ihr jüngstes Familienmitglied sprachlos zu machen. „Sagt ihnen jedoch auch, dass sie keine überstürzten Risiken eingehen sollen. Wenn erkenntlich wird, dass Voldemort es ernst meint und auf Hogwarts einmarschiert, sollen sie sich zurückziehen und hier in Hogwarts zu uns stoßen.“
Auf Armands und Remus‘ ungläubigen Blick erläuterte Harry zwinkernd weiter:
„Ich habe nicht gesagt, dass sie nicht ihren Spaß mit ein paar unvorsichtigen Todesesser haben können.“
Lachend legte der Meistervampir einen Arm um die Schultern des Werwolfes und gemeinsam apparierten sie zu ihren Leuten.
„Was gibt es sonst für Neuigkeiten?“, fragte Harry Amalia.
Die Drachenlady zuckte elegant mit den Schultern:
„Als wir aufgebrochen sind, befand sich das Konzil gerade im Begriff zusammenzutreten. Zudem wartete Fawkes noch auf Meldungen von einigen seiner Späher.
Aber soweit wir das jetzt auf die Schnelle überblicken konnten, hat Voldemort nicht nur hier angegriffen, sondern überall auf der Welt in kleineren Siedlungen. Meistens beschränkte er sich auf solche Kolonien, wo er mit wenigen Verlusten seinerseits rechnen konnte. Wie zum Beispiel Feen, Elfen, Gnome, Einhörner und im allgemeinen die Jungen einzelner Rassen.
Nachdem er einige ernsthafte Schäden angerichtet hatte, besaß er doch tatsächlich die Frechheit durch einen Botschafter verlauten zu lassen, dass er seine Angriffe einstellen wird, sobald die kampffähigsten Geschöpfe sich ihm anschließen würden.“
Albus konnte die Anspannung in seinem Büro fast mit den Händen greifen. Auch er war von der Unverfrorenheit, mit der Voldemort hier vorgegangen war, überrascht. Wenn er es sich jedoch genauer überlegte, dann machte das Vorgehen des Dunklen Lords Sinn. Auf eine ziemlich verquere Art und Weise. Schließlich hat Voldmort bereits ein paar magische Kreaturen in seiner Gewalt und sieht, zu was sie fähig sind. Da war die logische Schlussfolgerung, dass er versuchen würde, noch mehr dieser Kreaturen in seine Gewalt zu bekommen.
„Wie geht es jetzt weiter?“, erkundigte sich Harry verbissen.
Die weißhaarige Lady überlegte kurz, ehe sie antwortete:
„Es wird wohl darauf hinauslaufen, dass Fawkes eine totale Evakuierung anordnen wird.“ Dahla, Brom und auch Harry sogen scharf die Luft ein. Eine totale Evakuierung bedeutete, dass alle Wesen sich in die geschützten Städte der Phönixe und Drachen zurückzuziehen haben. Diese Städte waren von Alters her mit komplett undurchdringlichen Schilden geschützt und galten als absolut unauffindbar.
Die totale Evakuierung wird wirklich nur für den absoluten Notfall angeordnet. Teilevakuierungen waren nicht unbekannt. Aber die totale Evakuierung wurde nur angeordnet, wenn sich eine Gefahr als dermaßen tödlich erwies, dass die Phönixe sich außerstande sahen, die Kreaturen nach bestem Wissen und Gewissen zu schützen.
Es schien als würde Fawkes mit Voldemort keine weiteren Risiken eingehen wollen.
„Danach wird er, neben seinen Phönixen, alle kampffähigen Rassen gleichmäßig über die Städte verteilen und dem Konzil freistellen ihm noch Leute zur Seite zu stellen, die er hierher senden kann, wo sie dann bis auf weiteres unter deinem Befehl stehen werden.“
Amalia hatte gedacht, dass Harry auf ihre letzte Aussage hin unsicher reagieren würde. So wie er sich auch anfangs gegen die Mission mit den Dementoren gewehrt hatte. Doch der junge Mann überraschte sie positiv. Er blieb ruhig. Schien stattdessen tief in Gedanken versunken und die derzeitige sowie die zukünftige Situation zu sondieren.
Er kam zu einer Entscheidung, nickte er doch entschlossen und wandte sich dann an den Schuldirektor:
„Albus, wie es aussieht, werden in den nächsten Tagen noch mehr Verbündete eintreffen. Wäre es wohl möglich ihnen einen unbenutzten Teil Hogwarts für die Dauer ihres Aufenthalts hier zur Verfügung zu stellen?“
Der alte Mann konnte lediglich nicken.
Die Situation hatte ihn vollkommen überfahren.
„Natürlich. Ich werde die Hauselfen bitten den Südturm herzurichten.“
Daraufhin konnte er ehrliche Dankbarkeit in den smaragdgoldenen Augen ausmachen. Und er konnte nicht an sich halten, den jungen Mann mit einen Augenzwinkern an seine guten Manieren zu erinnern:
„Da wir uns jetzt mit Sicherheit öfter über den Weg laufen werden, würdest du mich der Lady bitte vorstellen?“
Harry hatte wenigstens den Anstand ein wenig rot anzulaufen:
„Entschuldigt bitte,“
Albus konnte genau erkenne, dass auch die weiße Dame sich mit Müh und Not ein Lächeln verkniff. „Darf ich bekannt machen? Albus Dumbledore, Hogwarts Direktor- Lady Amalia, Herrin der Drachen, Gefährtin des Armands.“
Albus erhob sich und bot der Lady in Weiß seinen Arm an. Im Grunde überraschte ihn nichts mehr. Er musste doch daran gewöhnt sein, dass um Harry die unmöglichsten und außergewöhnlichsten Dinge geschahen. Da konnte er dann auch ruhigen Gewissens der Lady der Drachen seinen Arm reichen. Falls es ihr nicht gefallen würde, würde sie es ihm wohl kaum den Kopf abbeißen- oder? Und vielleicht würde sie ihm seine Fragen bezüglich Fawkes beantworten?
So, das wars^^°
Das Kapitel hat mir einiges an Kopfzerbrechen bereitet, aber ich denke, dass ich gerade noch so die Kurve bekommen habe^^°
An dieser Stelle verabschiede ich mich von Euch mit den Worten:
Ich wünsche Euch einen Guten Rutsch ins Neue Jahr(bevor Ihr jedoch rutscht, versichert Euch noch mal, dass da kein Glatteis und auch keine Bananenschale auf der Bahn liegen^.~)
Oh… falls Ihr noch nicht genug von „Phönixtränen“ habt, schaut doch mal bei „Phönixtränen- Szenen“ vorbei. Es wird sich dabei um eine lose Sammlung verschiedener Szenen handeln, die vor, während oder nach „Phönixtränen“ spielen. Viel Spaß beim Lesen^___^
cu next??
kessM^___^
Kapitel 22
Hey Leuts!
Willkommen im Neuen Jahr^____^
Vielen lieben Dank für Euren ganzen lieben Neujahrwünsche*alle Reviewer in Grund und Boden knuddelt*^_____^
Kaum schneit es mal in London, bricht alles zusammen… Wir hatten am Mo- Morgen ca. 20 cm Schnee und es fuhren keine Busse, keine Bahnen und die Autos hatten auch Schwierigkeiten vorwärts zu kommen, da man hier zu Lande so etwas wie Winterreifen nicht kennt^^°
Ende vom Lied, ich war leider einer von den armen Hunden, die in der Nähe ihrer Arbeitsstelle wohnen und konnte zu Fuß hin marschieren.
Von ursprünglich 12 Leuten waren an dem Tag nur insgesamt 3 im Büro… Das ist Winter in London^^
Riesige Flauscheattacke@
aYaKaShI(ich fürchte, die beiden werden noch ein wenig getrennt bleiben^^°Aber wenn sie sich "wieder finden" ist schon ein "heißes" Wiedersehen geplant^.~), GTsubasa16, Chiron*knuddel*, sann(tja, das ist die Frage der Fragen- nicht wahr?? Antwort folgt in den späteren Kapiteln^.~), Kaja160(ich denke, zu dem Zeitpunkt, an dem die restlichen Bewohner Hogwarts' mitbekommen, dass Werwölfe und Vampire mit zu ihren Beschützern gehören, sind sie mehr als dankbar, jene Geschöpfe auf ihrer Seite zu wissen^.~), DarkDragonheart, AngelHB*knuddel*, Jasper_Cullen, evil_dime(*knuddel*Danke für die Hinweise. Bei Kausalitäten stimme ich Dir im nachhinein zu, aber bei Pack belasse ich es dabei. Habe in 5 verschiedenen Wörterbüchern nachgeschaut- 3 stimmen mir zu und auch in meinem dt. Verwandten- und Bekanntenkreis ist das Wort "Pack" als Rudel(sprich z.B. Wolfspack) bekannt^^° Wir denken, dass es auch in Deutschland regional davon abhängt, unter welchen Bedeutungen das Wort bekannt ist^^ Da ich als Norddeutsche 6 Jahre in Baden Württemberg gelebt habe, kenne ich genügend solcher Beispiele... ansonsten kann ich nur sagen: inzwischen 2 Jahre in London haben meinen deutschen Wortschatz ganz gewaltig durcheinander gewirbelt^^°- wundert mich, dass das noch nicht allzu sehr in meinem Geschreibsel rüberkommt...), Sevara- Snape
Gedankliche Verbindung:
#Harry#
##Fawkes##
Genug geschwafelt
Viel Spaß
bei
Kapitel 22
Albus und Amalia waren kurz vor der Tür, die Harry ihnen offen hielt, da wurden sie noch einmal von Brom zurückgerufen:
„Junger Herr, wie lauten Eure Befehle für Dahla?“
Albus konnte erkennen, wie Harry das belustigte Funkeln aus seinen smaragdgoldenen Augen verbannte, bevor er sich dem Eisphönix zuwandte:
„Mir wäre es lieb, wenn Dahla sich ebenfalls zurückziehen würde.“
Die Anwesenden konnten regelrecht sehen, wie Brom erleichtert ausatmete und Dahla sich anspannte. „Aber die endgültige Entscheidung überlasse ich euch.“
Mit diesem Satz lehnte er sich gegen den Türrahmen, um dem Drama, welches sich unweigerlich entfalten würde, folgen zu können.
Zuvor zwinkerte er aber noch Amalia zu.
Der Direktor spürte, wie die Lady in Weiß ihr Amüsement ebenfalls unterdrückte.
Albus schaute nicht schlecht, als Dahla sich auf einmal schnaubend aus ihrem Sessel hocharbeitete und sich mit verschränkten Armen vor ihrem Gefährten aufbaute.
Dabei hatten die beiden doch gar nicht miteinander gesprochen.
Oder hatte er mal wieder was verpasst?
„Vergiss es. Ich bleibe hier.“
„Aber Dahla…“
„Nein,“, schüttelte die dunkelhäutige Schönheit ihren Kopf. „Ich kann immer noch ein Auge auf die Kinder haben, während du unserem jungen Herrn im Kampf zur Seite stehst. Ich bin immer noch in der Lage die Armbrust zu bedienen und habe noch den einen oder anderen Trick auf Lager, der helfen kann die Kinder zu schützen, sollten die Todesesser einen Weg ins Schloss finden. Ich bleibe und das ist mein letztes Wort.“
Damit drehte sie sich um und rauschte mit wehendem Umhang an Albus, Amalia und Harry vorbei.
Mit einem frustrierten Schnauben wandelte Brom seine Gestalt, nur um sich bei Amalia auf der Schulter nieder zu lassen. Sein Herr hatte ihm
nicht geholfen seine Gefährtin in Sicherheit zu bringen.
Warum sollte er also zu ihm gehen?
Aber ganz tief im Innern, ganz tief unter seiner Sorge um seine Gefährtin und ihr ungeborenes Kind versteckt, wusste Brom das Dahla sich gar nicht anderes entscheiden konnte. Dafür war sie einfach zu sehr Amazone, zu sehr Kriegerin, als das sie sich von einer Schwangerschaft von ihren Pflichten abhalten lassen würde.
Als Amalia mit Brom, der ihm eiskalt den Rücken zudrehte, an ihm vorbeimarschierte, konnte Harry ein Glucksen nicht mehr unterdrücken.
Albus jedoch fiel ein wenig zurück und fragte leise:
„Das hast du mit Absicht gemacht- oder?“
Ein Schulterzucken seine einzige Antwort.
Aber Albus kam ins Grübeln.
Nachdenklich beobachtete er den Schwarzhaarigen als er sich zwischen Ron und Hermione am Gryffindortisch niederließ.
Dahla und auch Brom hatten ihn mit „junger Herr“ angesprochen. Bedeutete das etwas das, was er dachte, das es bedeutete?
Nun, er würde abwarten und Tee trinken, wie es im Volksmund hieß.
Jetzt musste er erstmal seinen Schülern die Anwesenheit der acht zusätzlichen Phönixe erklären. Waren ihm doch nicht die bewunderten Blicke entgangen, die diese eleganten Kreaturen auf sich zogen.
Wie Harry angekündigt hatte, hatten sich die Phönixe so verteilt, dass je zwei dieser phantastischen Geschöpfe einen guten Überblick auf je einen Haustisch hatten.
Und wie er erst jetzt sah, saß auch Draco wieder an seinem Platz am Slytherintisch. Schien, das jetzt, wo Voldemort seinen Zug getan hatte, die vorgetäuschte Trauerzeit ihr Ende gefunden hatte.
Er blinzelte kurz zu Nymphoadora und fand seine Vermutung bestätigt:
Ihr Haar blitzte Bonbonrosa auf.
Den Kopf schüttelnd erhob Albus sich räuspernd, um die Aufmerksamkeit der Schüler und Lehrer auf sich zu ziehen:
„Meine lieben Schüler und Kollegen. Wie ihr unschwer erkennen könnt, haben acht weitere Phönixe ihren Weg hierher gefunden. Ich möchte euch bitten, den Anweisungen der Phönixe unbedingt Folge zu leisten, da sie zum Schutze Hogwarts hier sind.“
So manch ein Schüler fragte sich, wie sie denn Anweisungen von Kreaturen folgen sollten, wenn sie nicht einmal die gleiche Sprache sprachen. Aber sie nahmen es schulterzuckend als eine weitere Eigenart ihres Direktors hin. Er würde schon seine Gründe haben, wenn er es so formulierte.
„Des weiteren werden die nächsten Tage noch mehr Gäste hier im Schloss eintreffen, die dann der bezaubernden Lady Amalia,“, hier erhob sich die Lady in Weiß und nickte den Schülern lächelnd zu. „Gesellschaft leisten werden. Bitte begegnet ihr und den anderen Gästen mit dem größten Respekt. Vielen Dank.“
So manch ein Schüler kräuselte die Stirn.
Wann benahmen sie sich den Gästen Hogwarts gegenüber nicht respektvoll?
„Hey,“, ließ sich Harry Ron gegenüber in den flauschigen Sessel fallen.
„Wenn ich mich recht erinnere, habe ich dir für heute Abend ein Schachspiel versprochen.“
Er konnte regelrecht sehen, wie es in den dunkelblauen Augen seines Freundes erfreut aufblitzte:
„Ich wiederhole: Dir ist aber schon klar, dass ich dich in Grund und Boden spielen werde.“
Mit einem amüsierten: „Und ich wiederhole ebenfalls: Das werden wir ja noch sehen.“ half Harry dabei die Schachfiguren auf dem Brett zu platzieren.
Zur großen Belustigung der anwesenden Gryffindor ließ sich der moosgrüne Phönix, dessen Federkleid mit blaugrauen Federn durchzogen war, auf Harrys Rückenlehne nieder. Schien als würde ihr Hauskamerad jene Geschöpfe wie magisch anziehen.
Das lenkte ihre Aufmerksamkeit dann jedoch zu dem rotgoldenen Phönix, den sie seit dem Nachmittag nicht mehr gesehen hatten.
„Sag mal, Harry,“, sprach Ginny das an, was ihnen allen auf der Zunge lag. „Wo steckt eigentlich Fawkes? Ich meine, normalerweise seid ihr doch so gut wie unzertrennlich und jetzt hat er sich seit einigen Stunden nicht einmal blicken lassen.“
Der Schwarzhaarige versuchte ungerührt mit den Schultern zu zucken.
Doch er konnte nicht das kurze schmerzerfüllte Aufblitzen in seinen Augen verstecken.
Der moosgrüne Phönix zwitscherte kurz aufmunternd auf, ehe er sich bei seinem jungen Herrn in den Schoß gleiten ließ. Dankbar vergrub Harry die Finger in den seidigen Federn des Wasserphönix‘.
Ihm war klar, dass es sich dabei nicht um Fawkes handelte.
Jedoch spendeten ihm das Gewicht auf den Oberschenkeln und die kühle Seide unter seinen Fingern Trost.
„Fawkes wird zur Zeit an anderer Stelle gebraucht. Es ist noch nicht klar, wann er zurück kommt.“
Harrys Mitschülern war daraufhin klar, dass sie dieses Thema am besten nicht mehr in Gegenwart des Schwarzhaarigen zur Sprache brachten.
Stattdessen wandten sie sich wieder ihren Lehrbüchern zu oder beobachteten das Schachspiel zwischen den beiden Freunden.
Stirnrunzelnd blickte Ron auf das grün-schwarze Brett.
Wenn das so weiter ging, würde Harry gewinnen.
Aber das war unmöglich.
Harry konnte gar kein Schach spielen.
Daraus folgte, dass es hier eigentlich nicht mit rechten Dingen zu gehen konnte. Er überlegte noch kurz und bewegte dann seinen Springer.
Mal schauen wie sein Freund darauf reagieren würde.
Zu seiner großen Überraschung jedoch hörte er auf einmal die beiden Phönixe aufgeregt mit einander zwitschern, was Harry nach einer kurzen Weile zum Lachen brachte. Dann zog er aus der Innentasche seines Umhanges eine Galleone:
„Wenn ihr euch nicht über den nächsten Zug einigen könnt, dann lassen wir halt die Münze entscheiden. Kopf: wir ziehen den Bauern. Zahl: die Königin macht ihren Zug.“
Mit großen Augen verfolgte der Rotschopf, wie sein Freund die Münze über den nächsten Zug entscheiden ließ. Dabei handelte es sich um die beiden Züge die ihn gleichermaßen in den Ruin treiben würden, da ihn der Schwarzhaarige dann geschickt vom Rest seiner Figuren abgeschnitten haben würde.
„Tut mir leid, Karim.“, schaute Harry hinauf auf den blaugrauen Phönix, in dessen Federkleid es moosgrün aufblitzte und sich auf einem Arm des Deckenleuchters niedergelassen hatte. „Aber Kiras Zug gewinnt.“
Der angesprochene Phönix trillerte eine gleichgültige Note.
Hielt seine klugen sturmgrauen Augen aber weiterhin aufs Brett gerichtet.
Wie versteinert beobachtete Ron, wie Harry seine Königin auf genau das Feld bewegte, welches ihm in zwei weiteren Zügen das Genick brechen würde.
„M-moment mal…“, kam der Rotschopf wieder zu sich. Wenn er es ganz genau bedachte, dann hatte der moosgrüne Phönix immer leise vor sich hingeträllert, wenn Harry am Zug gewesen war. „Du hattest Hilfe. Der Zug gilt nicht.“
Das brachte Harry erneut zum Lachen: „Dann müsste das gesamte Spiel ungültig erklärt werden, da die beiden Federköpfe mir von Anfang an Schützenhilfe gegeben haben.“
Das brachte diejenigen, die seine Aussage gehört hatten, vorerst zum verstummen.
„A-aber wie ist das möglich?“, stammelte Hermione, die sich als erste wieder gefangen hatte. „Nirgendwo in der Literatur steht geschrieben, dass es Menschen gibt, die die Sprache der Phönixe verstehen. Selbst Vertraute empfangen nur Gefühle, aber keine konkreten Worte. Wie…?“
Harry strich Kira noch einmal abschließend über ihr kühles Federkleid, ehe er ihr einen kleinen Stoß gab, den sie zum Anlass nahm, zu ihrem Gefährten auf den Deckenleuchter zu flattern.
Während er aufstand, antwortete er:
„Und du wirst auch in Zukunft nichts darüber finden. Ich bin mal wieder ein Sonderfall.“, lächelte er ein wenig verunglückt. Was den beiden Phönixen ein belustigtes Zwitschern entlockte. Die smaragdgoldenen Augen blickten gespielt verärgert nach oben. Bevor er jedoch eine Retourkutsche geben konnte, ertönte ein Klopfen. Leise vor sich hin grummelnd, was den beiden Phönixen erneut ein helles Zwitschern entlockte, schritt Harry zum Porträtloch.
„Draco?“, begrüßte er den Besucher.
Der silberblonde Slytherin zog eine seiner Augenbrauen hoch, trat dann jedoch ohne weitere Einladung ein.
„Nachdem ich ja jetzt offiziell von den Toten auferstanden bin, wurde ich zu Eurer inoffiziellen Eskorte ernannt. Mylord.“, verneigte sich der Silberblonde spöttisch.
Augenrollend sprach Harry in den Gemeinschaftsraum:
„Also gut Leute, Gute Nacht. Und Ron,“, richtete Harry seine Aufmerksamkeit auf den Rothaarigen. „hör auf zu schmollen. Du musst doch zugeben, dass das eben das interessanteste Schachspiel gewesen ist, welches du bisher gespielt hast.“
Die verlegene Röte auf Rons Wangen zeigte Harry, wie recht er mit seiner Aussage hatte und gutgelaunt hakte er sich bei Draco unter.
Nachdem Harry den Gemeinschaftsraum verlassen hatte, sortierte Ron nachdenklich die Figuren. Dann blickte er abschätzend zu den beiden Phönixen:
„Hat einer von euch beiden Lust gegen mich zu spielen?“
Kaum hatte er ausgesprochen, segelte Kira mit einem begeisterten Trillern neben das Schachbrett und nahm mit ihrem kräftigen Schnabel vorsichtig eine der Jadefiguren hoch…
Mitten in der Nacht wurde Draco wach.
Es dauerte ein paar Sekunden, ehe er sich daran erinnerte, wo er sich befand. Da er seine Aufgabe als Eskorte ernst nahm und sich zudem auch ein wenig Sorgen um sein Oberhaupt machte, hatte er gewissenhaft darauf bestanden im Wohnzimmer übernachten zu dürfen.
Zu Dracos Überraschung hatte Harry kaum argumentiert und stattdessen nach einer kurzen Diskussion mit dem Zauberstab gewedelt, so dass anstelle der Couch ein bequemes Bett im Zimmer stand.
Es war stockduster im Raum.
Dennoch konnte er den Schatten am Bettrand nicht übersehen.
„Harry?“, fragte er leise.
Der Schatten nickte.
„Ist etwas vorgefallen?“, erkundigte sich Draco weiter.
Der Schatten schüttelte den Kopf.
Auch wenn es in der Dunkelheit kaum erkenntlich war, zog der Silberblonde eine seiner Augenbrauen hoch.
Hatte Lady Amalia doch recht gehabt. Sie hatte ihn vorgewarnt, dass es sehr wahrscheinlich sein würde, dass Harry in der Nacht die Nähe zu einem Familienmitglied suchen würde, da ihm die „Trennung“ von Fawkes zu sehr zusetzen würde.
Sowohl Dahla als auch Amalia hatten ihm beschrieben, wie die beiden Gefährten auf die Eindämmung ihrer Bindung reagiert hatten- nicht gut.
Normalerweise hätten zwei Gefährten kein Problem sich über einen längeren Zeitraum an verschiedenen Orten aufzuhalten- wenn denn die Bindung vollkommen intakt wäre.
Leider konnten Fawkes und Harry das in diesem Fall nicht riskieren.
Seufzend schlug Draco die Bettdecke zurück:
„Na komm schon. Aber wenn Fawkes uns erwischt, wirst du ihn davon abhalten mich zu rösten- verstanden?“, meinte er halb im Scherz, halb im Ernst.
Wieder nur das stumme Nicken.
Doch der Schatten folgte der Einladung und schon bald schmiegte sich ein schwarzer Wuschelkopf in seine Halsbeuge.
„‘tschuldige,“, wisperte Harry undeutlich. „Aber es ist so kalt…“
Draco reagierte damit, dass er mit einem kurzen Zauber das Feuer im Kamin erneut entfachte und die Decke fest um sie beide wickelte.
Dann drückte er der unordentlichen Mähne einen Kuss auf:
„Schlaf gut, Kleiner.“
Als Harry am nächsten Morgen neben Draco die Große Halle betrat, nickte er Amalia mit einem schiefen Lächeln zu. Die Drachenlady, die zur Zeit ihre Zeichnungen noch unter einem Verschleierungsbann versteckte, lächelte zurück. Schaute dann jedoch mit hochgezogener Augenbraue fragend zu Draco. Jener verstand die stumme Frage und zuckte als Antwort lediglich hilflos mit den Schultern. Damit war Amalia klar, dass Harry in der Nacht genauso reagiert hatte, wie sie es sich gedacht hatte.
Stirnrunzelnd konzentrierte sie sich wieder auf ihren Kaffee.
Hermione schaute nicht schlecht, als Harry lediglich Obst und Gemüse auf seinen Frühstücksteller anhäufte. Bevor sie jedoch etwas sagen konnte, flatterte der moosgrüne Phönix- Kira- dem Schwarzhaarigen auf die Schulter. Dann streckte das Geschöpf seinen langen Hals und legte Harry eines der belegten Brötchen auf den Teller.
Fragend blickte der junge Mann auf die Phönixdame.
Diese starrte ungerührt zurück.
„Und was, wenn ich keine belegten Brötchen mag?“
Kira reagierte nicht auf diese Frage.
Mit einem amüsierten Schnauben griff Harry nach dem Brötchen:
„Stures Volk.“, und biss mit wenig Begeisterung ab.
Die Verwunderung über dieses kleine Zwischenspiel wurde durch die Ankunft der allmorgendlichen Eulen unterbrochen.
Harry schenkte ihnen wie immer keine Beachtung. Zum einen, alle die ihm schreiben würden, hielten sich im Moment in Hogwarts auf, beziehungsweise hatten andere Wege ihn zu kontaktieren. Zum anderen hatte er besseres zu tun, als sich die verlogenen Schlagzeilen vom „Tagespropheten“ durchzulesen.
Das scharfe einatmen Hermiones weckte jedoch seine Aufmerksamkeit. Mit zitternden Händen reichte sie ihm die Zeitung rüber:
„Wo sind all die magischen Kreaturen hin?
Das, meine lieben Leser, ist die große Frage des Tages.
Wie mir aus verlässlichen Quellen zugetragen worden ist, wurde in den letzten 24 Stunden eine beunruhigende Bewegung unter allen magischen Wesen beobachtet:
Die Drachenreservate sind wie leergefegt. Gesamte Siedlungen der Veela, Feen, Nymphen, Wer- Wesen wie ausgestorben. Die Höhlen der Riesen, Gnome, Zwerge leer. In den Wäldern ist nicht einmal mehr eine magische Blindschleiche zu finden. Von Einhörnern, Zentauren, Griffins, und Runesporen ganz zu schweigen. Selbst Hauselfen, die ja eigentlich an ihre Familie gebunden sind, sind zum Teil nicht mehr auffindbar. Dafür wurden vermehrt Phönixe gesichtet.
Ja, meine Leser, Sie haben richtig gelesen. Jene scheuen magischen Wesen, die ein Mensch unter normalen Umständen niemals zu Gesicht bekommen würde, scheinen auf einmal überall zu sein.
Aber um dem Ganzen die Krone auf zu setzen, haben die Goblins heute morgen eine Meldung herausgegeben, in der sie bekannt geben, dass sie bis auf weiteres alle Gringotts- Filialen schließen. Sie hoffen, dass es sich nicht länger als eine Woche hinziehen wird, aber sie können nichts versprechen.
Ja, meine lieben Leser, Sie haben richtig gelesen. Ausgerechnet Goblins, denen Gold über alles geht, haben ihre Banken geschlossen.
Und noch einmal kann ich meine Frage nur wiederholen:
Was ist mit den magischen Kreaturen los?
Ihre Lieblings- Reporterin Rita Kimmkorn, die Sie selbstverständlich über alle Entwicklungen auf dem Laufenden halten wird.“
Kopfschüttelnd faltete Harry die Zeitung zusammen.
Wenn das Konzil einmal etwas entschieden hatte, wurde nicht viel Zeit verloren. Da konnte sich die Regierung der Zauberer- Welt ruhig noch eine Scheibe von abschneiden.
Seine Überlegungen wurden von Hedwig unterbrochen, die sich bei ihm auf der anderen Schulter niederließ. Das wiederum nahm Kira als Zeichen auf ihren Posten zurückzukehren.
„Na meine Hübsche?“, strich er Hedwig liebevoll über das weiche Brustgefieder. „Bist du jetzt meine neue Wächterin?“
Die Schnee-Eule zwackte zärtlich in die Finger, die sie streichelten.
Selbst wenn ihr älterer Bruder sie nicht gebeten hätte, ein Auge auf den jungen Mann zu werfen, hätte sie es trotzdem getan. Wusste sie doch wie Harry die Gefahren in der näheren Umgebung auf sich zog.
Ron hingegen betrachtete das ganze Schauspiel mit vor Humor blitzenden Augen:
„Kann es sein, dass du eine magische Anziehungskraft auf alles ausübst, was ein Federkleid trägt?“
„Bitte?“
„Nun,“, gluckste der rothaarige Gryffindor. „Erst Fawkes, dann Brom gestern, heute Kira und jetzt auch noch Hedwig. Allesamt haben Federn und scheinen deinen Schoß oder deine Schulter äußerst bequem zu finden.“
Lachend warf sich Harry eine weitere Weintraube in den Mund, reagierte aber nicht weiter auf die Aussage.
O.K., da die Fäden der Geschichte weigern sich so verspinnen zu lassen, wie ich es gern hätte, mache ich an dieser Stelle einen Schnitt und hoffe, dass mir das nächste Kapitel ein wenig leichter von der Hand geht…
Hoffe, es hat einigermaßen gefallen^^°
cu next?
kessM^____^
P.S.: "Phönixtränen- Szenen" Szene 4, welche beschreibt, wie Fawkes entdeckt wer sein Gefährte ist, hab ich heute auch hochgeladen^____^
Kapitel 23
*verschüchtert ums Eck schielt und als kein faules Obst geflogen kommt, traut sich kessM mit dem neuen Kapitel hervor*
*verlegen räuspert*tja, wie Ihr unschwer erkennen könnt, habe ich es doch tatsächlich geschafft, das nächste Kapitel fertig zu schreiben^^°
Ein riesengroßes DANKESCHÖN an alle, die in den vergangenen anderthalb Jahren die Hoffnung nicht aufgegeben haben und immer mal wieder nachgefragt oder auch trotz des unfertigen Zustandes die Geschichte immer wieder gelesen haben.
Ebenfalls ein riesiges DANKESCHÖN an alle, die den Weg wieder hierher gefunden haben*kessM alle ihre Leser einmal heftig umknuddeln tut*^______^
Gedankliche Verbindung:
#Harry#
##Fawkes##
Und jetzt viel Spaß
bei
Kapitel 23
Die nächsten zwei Tage verliefen relativ ruhig.
Jedoch konnte jeder die versteckte Anspannung spüren, die selbst durch die Anwesenheit der Phönixe nicht zerstreut werden konnte.
Draco hingegen wachte jeden Morgen mit einem Stirnrunzeln auf.
Denn wenn ihn nicht alles täuschte, nahm die Körpertemperatur Harrys von Tag zu Tag ein wenig ab. Nicht viel. Aber da sich Harry bereits seit 3 Nächten an ihn kuschelte, spürte Draco den Unterschied.
Der Slytherin wusste, dass es nichts brachte, bei jemandem um Rat zu fragen. Deswegen gab er Harry abends einfach nur eine extra Decke und verstärkte das Feuer im Kamin.
Es war der dritte Tag nach Ankunft der Phönixe, der den angespannten Alltag durchbrach.
Die Schüler und Lehrer waren gerade dabei ihr Frühstück zu beenden, als zu ihrem allergrößten Erstaunen ein vollkommen ausgerüsteter Zwerg und ein nicht minder kriegerisch wirkender Goblin Seite an Seite die Große Halle betraten.
Fast sofort sprang Harry von seinem Platz auf und nahm die beiden mit einer kleinen Verbeugung sowie einem kleinem Lächeln in Empfang.
„Grim, Ragnaröck“, reichte er beiden Kreaturen die Hand. „Schön euch zu sehen.“
Obwohl der Zwerg und der Goblin dem Gryffindor nicht höher als bis zur Hüfte ragten, hatten die Zuschauer nicht das Gefühl, dass Harry auf die Neuankömmlinge hinabschauen würde. Sondern dass sie sich gegenseitig respektierten und damit auf der gleichen Ebene gegenübertraten.
Einige, die ein wenig vertrauter mit der Hierarchie Gringotts waren, keuchten erstaunt auf, als sie in Ragnaröck den obersten Goblin erkannten.
Aber wieso behandelte der alte Goblin den jungen Gryffindor wie einen alten Freund und betrachtete ihn nicht mit der gleichen Verachtung die die Rasse der Goblins für gewöhnlich Menschen gegenüber zeigte?
Kopfschüttelnd beobachten sie, wie Harry die Neuankömmlinge ihrem Direktor vorstellte, welcher in der Zwischenzeit neben seinen Schüler getreten war.
Die Einladung Albus‘ der Lady Amalia im Südturm Gesellschaft zu leisten, schlugen die beiden Kreaturen mit einer höflichen Verneigung ab. Begründeten ihre Entscheidung jedoch damit, dass sie es vorzogen bei ihren Leuten um Hogwarts herum verteilt zu campieren und somit den zweiten Ring der Verteidigung legten.
Viele fragten sich darauf hin, was denn der erste Ring wäre.
Aber sie ahnten ja auch noch nichts von den Werwölfen und Vampiren, die durch den Verbotenen Wald streiften.
Auf Albus‘ erstaunten Ausruf, womit Hogwarts solche Loyalität verdient hätte, grinsten sich der Zwerg und der Goblin an, ehe beide dem immer noch verschmitzt lächelndem Harry den Arm tätschelten und meinten:
„Nun, wir können unseren jungen Schüler wohl kaum allein in solch einen wichtigen Kampf ziehen lassen.“, grummelte Grim in seinen kunstvoll zu mehreren Zöpfen geflochtenem Bart.
„Es gibt immerhin noch viel zu viel, was wir Harry über Kampf und Kämpfe beibringen können.“, stimmte Ragnaröck dem Zwerg zu.
Danach salutierten sie vor den erstaunten Augen der Versammelten vor Harry und marschierten nach draußen, wo sie wie versprochen den zweiten Verteidigungsring um Hogwarts zogen.
Selbstverständlich unter einem starken Verschleierungsbann.
Man wollte Voldemort ja nicht verfrüht auf ihre Anwesenheit hinweisen.
Gegen Mittag gab es den nächsten Schock.
Dabei hatte man das Frühstück noch gar nicht richtig verdaut.
Denn Charlie Weasley führte neben einer blauhaarigen Schönheit eine Gruppe von ungefähr 60 Männern und Frauen in die Große Halle.
Die Gruppe stoppte am Eingang und Charlie schaute sich aufmerksam um.
Seine erstaunten Geschwister begrüßte er mit einer herzlichen Umarmung. Schwieg jedoch mit einem Lächeln, als sie ihn fragten, was er hier machte. Stattdessen erkundigte er sich:
„Wisst ihr vielleicht wo Harry steckt?“
Mit einem Stirnrunzeln antwortete Ron:
„Er wollte noch kurz in die Bibliothek. Da Draco aber darauf achtet, dass er zu jeder Mahlzeit wenigstens eine Kleinigkeit zu sich nimmt, müsste er jeden Moment hier eintreffen.“
Nachdem Ron seine Erklärung beendet hatte, wechselte Charlie einen besorgten Blick mit seiner Gefährtin. Jene konnte seine Sorge jedoch mit einem kleinen Lächeln und einem Zwinkern zerstreuen.
Erleichtert wandte sich Charlie wieder seinen jüngeren Geschwistern zu. Konnte er doch jetzt sicher sein, dass die vorrübergehende „Trennung“ zwischen Fawkes und Harry weder dem einen noch dem anderen wirklichen Schaden zufügen würde.
„Entschuldigung? Könnten wir bitte mal durch?“
Ron und Ginny konnten sehen, wie die Männer und Frauen ihren Freund mit seinem silberblonden Schatten durchließen.
Harry hingegen blieb stirnrunzelnd stehen, als er Charlie und Marilla entdeckte.
„Keine Sorge, Harry“, versuchte Charlie die Besorgnis des Gryffindors zu zerstreuen. „Wir bringen keine weiteren Hiobsbotschaften. Stattdessen war Marilla der Meinung, wir müssten die Herrschaften hinter dir hierher eskortieren.“
Für diejenigen, die wussten das es sich bei Marilla um eine Seherin handelte, hieß das übersetzt: Sie hatte gesehen, dass diese Gruppe nach Hogwarts wollte, hat dann ihren armen Gefährten am Schlafittchen gepackt und war vor den ahnungslosen Menschen aufgetaucht, um sie nach Hogwarts zu begleiten.
Das nahm Harry zum Anlass sich umzudrehen und die Gruppe nochmal näher in Augenschein zu nehmen.
Ein großgewachsener Mann mit graumelierten Schläfen löste sich aus der Traube und verneigte sich respektvoll vor Harry und Draco.
„Mylord, Euer Erbe hat vor ein paar Tagen den Clan und seine Verbündeten dazu aufgerufen, Verstärkung nach Hogwarts zu schicken, da mit einer Konfrontation zwischen Euch und dem sogenannten Dunklen Lord zu rechnen ist.
Was Ihr hier seht sind die besten Kämpfer und Heiler des Black-Clans und seiner Verbündeten, sowie der Verbündeten der Potter- Familie. Verfügt über unser Leben.“, schloss er seine Vorstellung mit den traditionellen Worten eines Clanmitgliedes seines Lords gegenüber.
Harry hingegen fasste den silberblonden Slytherin ins Auge.
„Und wann hattest du vor, mir diese Information zukommen zu lassen?“, fragte er mit schiefgelegtem Kopf.
Da Draco Humor in den smaragdgoldenen Tiefen aufblitzen sah, wusste er, dass er in nicht allzu tiefen Schwierigkeiten steckte.
Dennoch musste er erst mal schlucken, ehe er hilflos mit der Schulter zuckend antwortete:
„…mmh… ist in der Aufregung der letzten Tage untergegangen?“
Kopfschüttelnd musterte Harry die Gruppe:
Er konnte genau ausmachen, welche der Leute in den Kampf gehen würden, da jene in ausgesprochen hochwertige Kampfroben gehüllt waren. Zudem verließen sie sich nicht nur auf ihren Zauberstab, sondern trugen auch noch andere Waffen- verhüllt oder unverhüllt.
Selbst jene, die in Heilerroben gekleidet waren, trugen Waffen an ihrem Leib.
Das waren nicht nur Heiler, sondern ausgebildete Kampfheiler, die sich ohne mit der Wimper zu zucken ins tiefste Kampfgetümmel stürzen würden, um die Verletzten herauszuholen.
Harry nickte ihnen zu:
„Habt Dank, dass Ihr dem Ruf so schnell gefolgt seid.“
Die versammelten Erwachsenen neigten lediglich ihren Oberkörper und warteten die weiteren Befehle ihres Oberhauptes ab.
Bevor Harry jedoch seine Weisungen rausgeben konnte, wurde er von einer weiteren Gruppe abgelenkt, die sich ihren Weg durch die Eingangshalle zur Großen Halle suchte.
Die großen Flügeltüren Hogwarts, welche bis dahin trotz allem immer noch geöffnet waren, fielen hinter den Neuankömmlingen schwer ins Schloss.
Für manch einen schien es wie ein schlechtes Omen.
Galt es doch als unumstößlich, dass die Tore Hogwarts für diejenigen, die ihre Hilfe benötigten, immer offen stehen würden.
Besorgnis spiegelte sich in Harrys Augen wieder, als er in der Gruppe die Herde Einhörner erkannte, die vor einigen Tagen Zuflucht auf Hagrids Koppeln gefunden hatte- natürlich konnten die anderen Schüler das nicht sehen, da sie ihre menschlichte Gestalt angenommen hatten.
„Mylady?“, erkundigte sich Harry mit erzwungener Ruhe.
Das die Herde die Sicherheit von Hogwarts‘ dicken Mauern aufsuchte, konnte eigentlich nur eines bedeuten.
Und er sollte Recht behalten.
Die Leitstute neigte ihren Kopf zum Gruß:
„Junger Herr, Remus hat uns aufgesucht und nahegelegt uns in die Schule zurückzuziehen. Die Männer Voldemorts wären in den Randgebieten des Dunklen Waldes aufgetaucht. Er und Armand sind sich sicher, dass es sich dabei nur im eine Vorhut handelt, möchten jedoch auf Nummer sicher gehen, da niemand sagen kann, wann der eigentliche Angriff erfolgt.“
Der Schwarzhaarige nickte.
Diese Logik konnte er nachvollziehen.
Danach überlegte er sein weiteres Vorgehen.
Das die Situation sich zuspitzte, konnte er nicht abstreiten.
Und leider, entgegen seinen Hoffnungen, schien Voldemort bereit, Hogwarts zu einem Hauptschauplatz dieses Krieges werden zu lassen.
Er konnte nur hoffen, dass sie in der Lage waren, die Kinder zu schützen. Denn selbst wenn sie die Kinder nach Hause schickten, hieß das nicht, dass Voldemort den Schülern nicht folgte und sie in ihrem Heim angriff. Einem Heim, welches mit Sicherheit nicht über die gleichen starken Schutzschilde wie Hogwarts verfügte.
Daraus folgte, dass die Kinder in der Schule am sichersten waren.
Auch wenn sich der Grund auf dem Hogwarts stand, nach und nach in ein Schlachtfeld verwandelte.
„Mylady, können wir auf die Unterstützung Eurer Herde bauen?“, erkundigte er sich nach wenigen Sekunden.
„Selbstverständlich, junger Herr.“, verneigte sie sich.
Erleichtert, da er neben menschlichen Heilern, auch auf die Heilkunst der Einhörner Zugriff hatte, bedankte er sich bei der Leitstute mit einem Lächeln.
Dann rief er nach Tipsy, der Hauselfe, die dem Ältesten der Hogwarts-Hauselfen als rechte Hand diente.
Erstaunt beobachtete Albus wie die kleine Kreatur auf Harrys Ruf hörte und seinen gewisperten Anweisungen konzentriert lauschte, ehe sie mit einem entschlossenen Nicken wieder verschwand.
Ohne jeden Zweifel um die Weisungen weiter zugeben.
Alle, die sich bereits zum Mittagessen in der Großen Halle eingefunden hatten, wurden ein wenig später Zeuge der Anweisungen.
Denn die Halle vergrößerte sich um ein Vielfaches.
Die Haustische lösten sich in Luft auf.
Stattdessen standen in der Mitte des Raumes viele runde Tische, an denen ohne Umstände, fünf bis sechs Personen Platz fanden.
An der Wand, die den Fenstern gegenüber lag, konnten Schüler und Lehrer unzählige Schlafsäcke ausmachen, die in geordneten Reihen auf dem Boden lagen. Am Kopfteil eines jeden Schlafsackes standen die Koffer der Bewohner. Somit hatten die Hauselfen den Schülern und auch Lehrern ihre Plätze zugeordnet.
Zudem sahen sie mehrere Türen, die vorher definitiv noch nicht existiert hatten.
Leise Plopps zog die Aufmerksamkeit der Anwesenden zu den Schlafsäcken. Hauselfen tauchten auf und lieferten die noch fehlenden Schlossbewohner in der Großen Halle ab.
„Okay,“, zog Harry die Blicke aller auf sich. „Wie Ihr alle sicherlich schon mitbekommen habt, hat sich die Lage mit Voldemort in den letzten Tagen dramatisch verschärft.“, erklärte er mit ruhiger Stimme.
Einige der Schüler zogen sarkastisch ihre Augenbrauen hoch, andere hingegen wechselten unbehagliche Blicke.
„Wie es scheint, hat Voldi Hogwarts zu seinem nächsten Ziel erklärt.“
Erschrockene Ausrufe unterbrachen den Schwarzhaarigen.
Jedoch konnten die älteren Schüler die jüngeren schnell wieder beruhigen und sie schauten erneut erwartungsvoll zu ihrem „Goldenen Jungen“.
Sie sahen, dass er sich verändert hatte.
Das er, ohne das sie genau sagen konnten, wie, vor ihren Augen erwachsen geworden war und die Aufgabe, die ihm seit jenem verhängnisvollem Halloween von der Welt der Magier auf seinen schmalen Schultern abgelegt worden war, meistern konnte.
Sie hatten in den vergangenen fünf Jahren immer wieder mit ansehen können, wie der junge Gryffindor in die Auseinandersetzungen der Erwachsenen hinein gezogen worden war.
Wie ein Kind den Kampf eines Erwachsenen gekämpft hatte und am Ende immer wieder als Sieger hervorgetreten war.
Sicherlich nicht ohne Narben und mit Sicherheit nicht ohne, dass er für den Sieg bezahlt hatte, aber er hatte jede einzelne Konfrontation überlebt.
Sie vertrauten darauf, dass er auch jetzt wusste, was er tat.
Schließlich hatte er es geschafft Goblins und Zwerge zur Verteidigung der Schule zu rufen. Und sie waren sich ziemlich sicher, dass die Phönixe ebenfalls auf ihn hörten.
„Heute Morgen haben Goblins und Zwerge einen starken Verteidigungsring um Hogwarts gelegt.
Sobald Voldemort Ernst macht, werden die Vampire und Werwölfe, welche jetzt noch als Späher durch den Wald streifen, dazu stoßen.
Um eure Verteidigung so einfach wie möglich zu gestalten, werden wir alle in den nächsten Tagen in der Großen Halle essen, schlafen, lernen. Kurzum, wir werden hier leben.“
Einige wollten bei diesen Worten aufbegehren.
Doch verstummten sie schnell als der eindringliche Blick aus den smaragdgoldenen Augen auf sie fiel.
„Die Hauselfen haben den Raum der Halle vergrößert und die Türen führen zu den Duschen und Toiletten. Sowohl die Halle als auch die sanitären Anlagen werden durch starke Schilde geschützt.
Setzt einen Fuß außerhalb dieser Schilde und ihr gefährdet nicht nur euch, sondern auch die Krieger, die sich bereit erklärt haben, gegen Voldemort anzugehen.“
So manch ein rebellischer Schüler musste bei den todernst vorgetragenen Worten unwillkürlich schlucken. Hatte sich der Eine oder Andere doch schon ausgemalt, wie er sich im Dunkel der Nacht hinaus schlich, um sich selbst von der Gefahr zu überzeugen.
„Der Lehrertisch wird zur Kommandozentrale, welcher von außen durch Lauschangriffe geschützt ist. Dennoch bekommen wir alles mit, was um uns herum geschieht. Also versucht erst gar nicht die Situation für euch zu nutzen, wenn alle Lehrer hinter den Schirm verschwinden.“, zwinkerte Harry seinen Mitschülern zu.
Albus nutzte daraufhin die aufgelockerte Stimmung und schickte seine Schüler zu den Schlafsäcken, damit sie sich einrichten konnten.
Danach schaute er aufmerksam zu Harry:
„Du bist noch nicht fertig- oder?“
Es erstaunte seine menschlichen Kollegen, dass er die Führung eines sechszehnjährigen Schülers anerkannte. Dennoch kamen sie nicht umhin zu bewundern, was Harry bis jetzt auf die Beine gestellt hatte.
Stattdessen vertrauten sie ihrem alten Direktor.
Es schien, als würde er wissen, was mit Harry Potter passiert war und warum der Junge sich auf einmal in der Position befand, so viele Menschen und Kreaturen zu mobilisieren und zu befehligen.
„Poppy, Severus“, zog er die Aufmerksamkeit der Heilerin und des Tränkemeisters auf sich. „Die Führung der Krankenstation liegt in euren fähigen Händen. Die Hauselfen haben bereits einen Teil der Halle vom Rest abgetrennt, sowie Betten und auch ein Tränkelabor dahinter eingerichtet.“
Dann wandte er sich an die Einhörner und seine Verbündeten:
„Ich möchte diejenigen bitten, die etwas von Heilung und Tränkebrauen verstehen, mit Poppy und Severus zu gehen und sich mit den Provisorien vertraut zu machen, sowie alles zu eurer Zufriedenheit arrangieren.“
Von den Menschen lösten sich 11 Heiler und die Leitstute schickte 10 ihrer Leute mit. Dem Rest der Herde gestattete sie es, sich unter die Schüler zu mischen. Sie würden den Hogwartsprofessoren bei der Aufsicht der Kinder helfen.
Die Gruppe um Severus und Poppy hatte sich in der Zwischenzeit hinter die grüne Absperrung begeben.
Dort entdeckten sie auf einen der Tische kleine silberne Medaillen, die die magischen Wesen selbstverständlich als jene erkannte, die die Phönixe jenen zur Verfügung stellten, die als Boten schnell und unerkannt durch jeden Schirm mussten.
Damit hatten sie die Möglichkeit durch die Schilde Hogwarts zu brechen, ohne jene zu zerstören und dabei die Verwundeten aus der Schusslinie zu holen.
Harry fasste den Führer der Menschengruppe ins Auge:
„Du wirst 10 Krieger auswählen, die die Halle verteidigen.
Der Rest wird draußen mit den magischen Kreaturen kämpfen.“
Der Graumelierte nickte und teilte seine Leute schnell auf.
Bevor er jedoch den Rest seiner Leute hinaus führte, warnte er seinen jungen Lord noch vor:
„Mylord, verzeiht, aber wir waren so frei Nachricht von dem bevorstehenden Kampf an weitere Familien zu leiten.
Es kann also passieren, das weitere Kämpfer hier eintreffen.“
Erstaunt blickte Harry auf.
Im Grunde genommen hatte er damit gerechnet, dass dieser Krieg im Großen und Ganzem von magischen Wesen ausgetragen werden würde.
Stattdessen überraschte ihn Draco, indem er sich an den Clan gewandt und der Clan andere Familien mit Verbindungen zu Hogwarts kontaktiert hatte.
„Danke.“, ließ der Schwarzhaarige seine Dankbarkeit durchklingen. „Wir können jeden Zauberstab gebrauchen. Bitte sorge dafür, dass alle, die noch eintreffen, ihren Stärken und Schwächen nach eingesetzt werden.“
Mit einer weiteren Verbeugung verabschiedete sich der Graumelierte von seinem Oberhaupt.
Nachdem jetzt mehr oder weniger alles erledigt war, zog Draco sein Oberhaupt zu einem der runden Tische, drückte ihn in den nächsten Stuhl und schob ihm einen gemischten Salat zu.
Augenrollend kam Harry der stummen Aufforderung nach und nahm etwas Nahrung zu sich. Was nicht gerade sehr viel war. Aber Amalia hinderte Draco daran, ihm noch mehr Essen aufzuzwingen.
Stattdessen bestellte die Drachenlady bei den Elfen ein paar Knabbereien und forderte den Gefährten, sowie seine Familie zu mehreren Rommé- Partien heraus. Zur großen Erleichterung aller griff Harry hin und wieder nach den salzigen Leckereien.
Der nächste Tag begann damit, dass ein bisher unbekannter Phönix vor Harry erschien und ihm einen Brief überreichte.
Der Schwarzhaarige schob dem Wasserphönix gedankenverloren eine Schüssel mit klein geschnittenem Obst zu, während er die kurze Notiz las.
Die zusammengekniffenen Augenbrauen ließen nichts Gutes vermuten.
Ebenso die silberne Rüstung, die sich um den Schwarzhaarigen legte.
Auch das Schwert auf dem Rücken wirkte ziemlich kriegerisch.
Mit den Augen suchte Harry Kontakt zu Albus.
Jener nickte und gemeinsam mit den Lehrern, dem inneren Kern der Black-Familie und Amalia mit Marilla und Charlie zogen sie sich hinter die schützenden Banne um den Lehrertisch zurück.
Es entwickelte sich zu einem gewohnten Bild für die Schüler:
Harry in der Rüstung, als ob er jeden Moment Kampfhandlungen erwartete. Die führenden Köpfe in der Verteidigung der Schule meistens um den Lehrertisch versammelt, um die eingehenden Informationen zu analysieren und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
All das, während für sie das Leben mehr oder weniger in geordneten Bahnen weiterging. Vormittags unterrichteten die Lehrer wie gewohnt, nachmittags gehörte dem Selbststudium und Spaß und Spiel.
Diejenigen jedoch, die Harry nahe standen, kamen nicht umhin sich immer mehr Sorgen um den Gryffindor zu machen.
Hüllte er sich doch trotz der Wärme in der Halle in einen schweren Umhang. Zudem half auch das herzergreifendste Betteln und Flehen nichts mehr- Harry bekam einfach bis auf ein paar Früchte nichts weiter hinunter. Auch fiel ihm das Schlafen immer schwerer.
Die letzten Nächte hatte er in seinen dicken Mantel gewickelt auf einer der niedrigen Fensterbänke der Großen Halle verbracht.
Mit blicklosen Augen hatte er in die dunkle Nacht hinaus geschaut.
Hedwig, treue Seele die sie war, immer an der Seite ihres Herrn.
Die Phönixe in der Halle wechselten sich ab und versuchten ihren jungen Herren mit ihrem leisen Gesang wenigstens in den Nachtstunden ein wenig Ruhe und Entspannung zu verschaffen.
Es half leider nicht wirklich viel.
Auch die über den Tag verteilten Umarmungen von Amalia, Marilla, Dahla und den anderen Frauen des inneren Kern der Black-Familie brachten nicht wirklich viel.
Ihnen allen war klar, dass im Grunde genommen nur Fawkes‘ Rückkehr Harrys Zustand verbessern konnte.
Viele wollten sich gar nicht ausmalen, in welcher Verfassung sich der Feuerphönix befinden musste.
Sie waren sich ziemlich sicher, dass Harry viele Symptome der Trennung runter spielte oder gar nicht erst nach außen dringen ließ.
Aber das was sie sahen, erschreckte sie.
Und sie hofften, dass Fawkes sich von den Symptomen nicht ablenken ließ und stattdessen gesund und unverletzt an die Seite seines jungen Gefährten zurückkehrte.
Die letzten Tage waren die längsten seines langen, langen Lebens gewesen.
Nichts, aber auch gar nichts hatte ihn auf die fast vollständige Trennung von seinem Gefährten vorbereiten können.
Mit jedem einzelnen Tag, den er ohne die komplette Bindung verbrachte, erschwerte ihm das Atmen- als ob ein endlos schweres Gewicht auf seine Lungen drückte.
Seine Glieder wurden immer schwerer.
Und diese Kälte. Niemals hatte er solch eine Kälte verspürt.
Alles, was er jetzt noch wollte, war, die nächsten hundert Jahre gemeinsam mit Harry im Bett verbringen.
Aber ehe es dazu kommen konnte, mussten sie erst mal einen verrückten Dunklen Lord vom Antlitz der Erde fegen.
Die letzten Tage hatten viel zu diesem Ziel beigetragen.
Hat das Konzil es doch nicht gerade positiv aufgenommen, dass dieser Möchtegernlord die weniger wehrhaften magischen Kreaturen angegriffen hatte, um sich die Gehorsamkeit der kriegerischen Völker zu sichern.
Im Grunde genommen hatte Voldemort genau das Gegenteil von dem erreicht, was er eigentlich erreichen wollte.
Denn nachdem Fawkes alle sicheren Standorte zu seiner Zufriedenheit mit Verteidigern besetzt hatte, konnte er mit den restlichen Kämpfern so verfahren wie er es für richtig hielt.
Das bedeutete für Harry: sie würden es jetzt mit Sicherheit schaffen, diese Abnormität und auch seine Anhänger in den Boden zu stampfen. Und danach wäre Harry von der verfluchten Prophezeiung befreit.
Nur noch ein paar Stunden und dann befand er sich wieder an der Seite seines Gefährten.
Nur noch ein paar Stunden und er würde wieder Wärme spüren.
Fawkes wusste, dass er in den letzten Tagen seinen Phönixen Sorge bereitet hatte.
Denn selbst für ihn war es ungewöhnlich so viele Tage vollkommen ohne Schlaf auszukommen und sich nur noch hin und wieder von Früchten zu ernähren.
Selbst wenn er sich in seiner menschlichen Form befand.
Aber ohne Harry fand er weder die nötige Ruhe sich soweit zu entspannen, dass es für Schlaf reichte und der Appetit war ihm ohne seinen Gefährten ebenfalls abhanden gekommen.
Von der vermaledeiten Kälte, die mit jeder Stunde der Trennung immer intensiver wurde, ganz zu schweigen.
Wenn er in den letzten Tagen mal ein paar Stunden für sich gehabt hatte, hatte er sich in seine Phönixgestalt zurückgezogen und in Flammen gehüllt. Immer in der Hoffnung so der Kälte beikommen zu können. Auch wenn er im Grunde genommen gewusst hatte, dass lediglich Harry die Kälte vertreiben konnte.
Deswegen hatte er sich auch nicht weiter gewehrt, als sieben Phönixe aus der Palastwache sich ihm bei seinem Rückflug nach Hogwarts angeschlossen hatten. Zum einen beruhigte es die Gemüter jener, die sich um ihn sorgten und zum anderen hatte er gleich sieben weitere Krieger vor Ort sobald er ankam.
Er hätte ja auch direkt nach Hogwarts apparieren können, aber er wollte den Flug nutzen, um die Lage noch mal zu überprüfen
Von seinen Spähern wusste er, dass Voldemort begonnen hatte Hogwarts in die Zange zu nehmen.
Dennoch streunten immer noch viele seiner Männer umher und versuchten magische Kreaturen für ihren Lord und Meister zu finden.
Und genau jenen Männern gingen Fawkes und seine Wachen ins Netz-buchstäblich.
Schien als hätten die Schergen Voldemorts den Schwarm Phönixe gesehen und wollten ihrem Meister mit diesen acht magischen Vögeln einen Gefallen tun.
Leider hatten die Männer die immense Stärke dieser eleganten, zerbrechlich aussehenden Kreaturen unterschätzt.
Innerhalb weniger Minuten hatten die acht Phönixe ein Blutbad unter den Schergen Voldemorts angerichtet und setzten ihren Weg Richtung Hogwarts fort.
Ohne weitere Zwischenfälle erreichten sie Schottland.
Und kurz darauf konnten sie die Türme Hogwarts ausmachen.
Mit einem erleichterten Seufzen setzte Fawkes zum Sinkflug an.
Während er langsam immer näher gen Erde segelte, beobachtete er mit scharfem Auge die Umgebung.
Im Verbotenen Wald konnte er bereits Unmengen von Todesessern ausmachen. Die Werwölfe und Vampire zogen sich immer mehr Richtung Hogwarts zurück. Scheuten sich jedoch nicht jenen unvorsichtigen feindlichen Seelen den Garaus zu machen, die sich bereits hinter ihrem Sicherheitsring befanden und näher an Hogwarts dran waren, als ihnen allen lieb war.
Jedoch konnte Fawkes erkennen, dass noch keine Ordnung in dieser ungeordneten Sammlung lag. Es schien, als würde der Feind auf das Erscheinen Voldemorts warten.
Um Hogwarts herum verteilt, unter einem dichten Verschleierungsbann versteckt campierten Zwerge, Goblins und Menschen Seite und Seite.
Zu seinem großen Erstaunen konnte er mehr Menschen ausmachen, als er zuvor mit gerechnet hatte.
Es schien, als wäre Wort nach draußen gelangt und die Eltern der Kinder, die noch in den geschützten Mauern Hogwarts Magie beigebracht bekamen, waren der Meinung, dass sie selbst die Sache in die Hand nehmen mussten, wenn das Ministerium schon nichts tat.
Denn Fawkes konnte nicht einen offiziellen Auror unter den menschlichen Verteidigern ausmachen.
Vor den verschlossenen Türen der Schule löste er sich in Flammen auf, nur um in Menschengestalt in der Eingangshalle aufzutauchen.
Seine Wachen folgten ihm und gemeinsam durschritten sie die mächtigen Schutzbanne, welche die Große Halle vom Rest des Schlosses fast schon hermetisch abschirmte.
Fawkes ignorierte die neugierigen Blicke aller, die sie auf sich zogen, als sie die schweren und eigentlich versiegelten Flügeltüren einen Spalt breit öffneten und hindurch schlüpften.
Er ignorierte das erleichterte leise Trillern welches sich durch seine Phönixe schlich, als sie ihn entdeckten.
Stattdessen waren seine goldenen Augen auf die silbergewandete Gestalt gerichtet, welche mit dem Rücken zu ihm stand und tief in ein Gespräch mit den anderen Leuten verwickelt schien, welche um den Lehrertisch versammelt saßen oder standen.
Der Tisch selbst schien unter Pergamenten und Karten fast unter zu gehen.
Mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen stellte er sich hinter seinen Gefährten und wartete geduldig darauf, dass der junge Mann mitbekam, wie sich immer mehr Mitglieder seiner Diskussionsrunde aus dem Gespräch zurückzogen und stattdessen ihre Aufmerksamkeit auf einen Punkt hinter ihn konzentrierten.
Es dauerte ein paar Sekunden, ehe Harry sich stirnrunzelnd unterbrach und dem Blick seiner verstummten Kameraden folgte.
Als er Fawkes hinter sich stehen sah, knickten ihm fast die Knie weg. Das Einzige, was ihm half sich aufrecht zu halten, war die Tischplatte, auf die er sich schwer stützte.
„Das Blut…?“, wisperte Harry kraftlos.
„Nicht meines.“, beruhigte Fawkes seinen jungen Gefährten.
Da ihre Verbindung immer noch auf Sparflamme glühte, spürten sie natürlich nicht, ob der andere verletzt war oder nicht.
Fawkes musste nach kurzen überlegen eingestehen, dass er nicht gerade vertrauenerweckend aussah.
Schließlich klebte immer noch das Blut jener unglücklichen Todesesser an seiner goldenen Rüstung. Da er jedoch so vollkommen auf das Wiedersehen mit Harry konzentriert gewesen war, hatte er überhaupt nicht daran gedacht, die Überbleibsel dieses Scharmützels zu beseitigen.
Ehe jedoch die Gefährten weitere Worte wechseln konnten, hatte Amalia Harry einen Arm um die Schultern gelegt und führte ihn zu Fawkes.
„Ihr Zwei zieht euch zurück und lasst euch erst wieder blicken, wenn mit euch alles in Ordnung ist.“
„Aber…“, versuchte Harry Einspruch zu erheben.
Schien, als hätte er noch nicht gelernt, dass man Amalia, wenn sie sich in dieser Stimmung befand, besser nicht wiedersprach.
Der Feuerphönix wurde nicht enttäuscht.
Unterband seine alte Weggefährtin jeden weiteren Wiederspruch des jungen Mannes mit einem warnenden Grollen.
Hilfesuchend blickte Harry daraufhin zu seiner Familie und Freunden, welche um den Tisch versammelt das Geschehen beobachteten.
Doch jene, die um die Bindung und ihren derzeitigen Zustand wussten, schüttelten lächelnd ihren Kopf, um ihm zu zeigen, dass sie in der Beziehung voll hinter Amalia standen.
Der Rest hingegen beobachtete das Geschehen voller Verwunderung. Hielten sich jedoch zurück, da sie sich ziemlich sicher waren, dass ihnen die wichtigsten Fakten diese Situation betreffend fehlten.
Vor allen Dingen, da sie sich sicher waren, den rothaarigen jungen Mann zuvor noch nicht gesehen zu haben.
Aber das Verhalten von Harry und auch seiner Familie, sowie ihrer Verbündeten ließen darauf schließen, dass den fremden jungen Mann und Harry mehr verband, als auf den ersten Blick vermuten ließ.
Dahla berührte in einer beruhigenden Geste kurz die andere Schulter Harrys und meinte:
„Keine Sorge, junger Herr. Sollte irgendetwas sein, was Eure Aufmerksamkeit erfordert, werden wir Euch Hedwig schicken.
Solange Ihr jedoch nichts von uns hört, könnt Ihr davon ausgehen, dass wir alles unter Kontrolle haben.“
„Dahla hat Recht.“, bestärkte Amalia die Argumente der Amazone.
Und Brom, der auf Dahlas Schulter saß, zwitscherte zustimmend.
„Im Moment ist die Situation übersichtlich und ihr Zwei könnt euch gemeinsam zurückziehen. Da wir nicht wissen, wie lange dieser vermeintliche Frieden anhält, würdet ihr euch selbst einen Gefallen tun, die verbliebene Zeit für euch zu nutzen.“
„Und es würde uns davon abhalten, permanent mit Sorgenfalten rumzurennen.“, zwinkerte die dunkle Schönheit dem Schwarzhaarigen zu.
Immer noch ein wenig unsicher, doch nicht in der Lagen gegen die geballte Überzeugungskraft der Drachenlady und der Amazone anzukommen, ließ Harry sich in Fawkes‘ Arme fallen.
Kaum hatten sich die Arme seines Gefährten um ihn geschlossen, lösten sie sich in einem Flammenwirbel auf und hinterließen einen Großteil ihrer menschlichen Verbündeten geschockt zurück.
Die magischen Kreaturen jedoch wünschten den beiden Gefährten ein wenig Erholung und Entspannung nach dem ganzen Stress den die beiden hinter sich hatten.
Fawkes ließ Harry hintenüber aufs Bett fallen und postierte sich an dessen Fußende.
Mit einem neckischen Funkeln in den Augen umhüllte er den Schwarzhaarigen mit seinen Flammen. Löste dabei die Schilde, die um ihre Verbindung lagen und beobachtete, wie das Feuer sich durch die Rüstung und Kleidung des Jüngeres fraß, bis es auf nackte Haut traf und dann liebevoll über die sonnengeküsste Haut Harrys fuhr.
Die Sensation Fawkes erneut komplett in seiner Seele zu spüren, sowie das Feuer welches ihn sanft liebkoste, war zu viel für Harry.
Mit einem gewimmerten: „Fawkes!“ bäumte er sich auf und kam bereits das erste Mal.
Fawkes, der sich bisher noch zurückgehalten hatte, obwohl die Sehnsucht Harrys nach ihm der seinen nach Harry in nichts nachstand, konnte nicht wiederstehen.
Seine Rüstung und das Untergewand lösten sich ebenfalls in Flammen auf und wie ein gefährliches Raubtier nährte er sich seinem Gefährten.
Das Feuer, welches den Schwarzhaarigen komplett eingehüllt hatte, zog sich ein wenig zurück und bildete stattdessen Schlingen, mit denen Harrys Arme und Beine ans Bett gefesselt wurden.
Hin und wieder huschte eine kleine Flamme über seine Haut und reizte ihn spielerisch. Dazu der heiße Blick aus goldenen Augen und Harry vergaß die Kälte, welche sich in den letzten Tagen so tief in seinen Körper gefressen hatte, dass er sich schon gewundert hatte, dass er überhaupt noch in der Lage gewesen war, sich zu bewegen und nicht steif gefroren wie ein Fischstäbchen umgekippt war.
Fawkes hingegen neigte seinen Kopf und folgte jeden einzelnen Tropfen des weißen Ambrosias, welches ihm sein junger Gefährte so freigiebig überlassen hatte.
Der Phönix spürte, wie sehr es Harry frustrierte ihn nicht ebenfalls berühren zu können. Stattdessen küsste er sich am Körper des Schwarzhaarigen hoch und verschloss ihm dann mit einem hungrigen Kuss die Lippen.
##Sorry Harry… aber nicht jetzt…##
Seufzend gab Harry nach und überließ sich stattdessen komplett seinem Gefährten.
Gab Fawkes die Gelegenheit durch seine totale Kapitulation, sich erneut mit ihm vertraut zu machen und sich davon zu überzeugen, dass mit ihm auch wirklich alles in Ordnung war.
Denn Fawkes liebkoste nicht nur seinen hilflosen Körper, sondern auch seinen Geist und seine Seele.
Der Phönix tauchte so tief in ihn ein, dass er nicht mehr zu sagen wusste, wo der eine anfing und der andere endete.
Harry verlor nach einer Weile den Überblick, wie oft Fawkes ihn in den Himmel geschickt hatte.
Das Einzige was für Harry zählte, war die Tatsache, dass er seinen Gefährten erneut mit jeder Faser seines Seins spüren konnte und das die vermaledeite Kälte dem warmen Feuer Fawkes‘ gewichen war.
Er fühlte sich wieder komplett.
Die junge Sonne des neuen Tages schickte ihre warmen Strahlen in das Gemach in dem hohen Turm.
Doch es konnte die beiden engumschlungenen Gestalten nicht aus ihrem tiefen Schlummer reißen- den ersten vernünftigen Schlaf seit Tagen. Stattdessen spann sie einen Kokon aus Wärme um die beiden Gefährten und gab ihnen somit noch mehr Zeit wieder zu Kräften zu kommen.
Denn auch wenn sie es niemals einem anderen gegenüber zugeben würden, aber die vergangenen Tage hatten gewaltig an ihren Kraftreserven genagt und hätte die Trennung noch länger gedauert, wären sie aller Wahrscheinlichkeit nach wohl ins Koma gefallen- da die Symptome ihres unterbrochenen Bundes ihren Körper in die Knie gezwungen hätte…
So jedoch waren sie froh, dass Amalia und Dahla auf diese kleine Auszeit bestanden hatten und sie erneut Eins sein konnten…
Das war’s für dieses Kapitel.
Bleibt nur zu hoffen, dass das nächste und auch letzte Kapitel dieser Geschichte nicht noch mal solange braucht^^°
cu?
kessM^__^
Kapitel 24
Hallo Leute,
Und hier folgt das letzte Kapitel zu dieser Geschichte…
Viel Spass damit^___________^
Gedankliche Verbindung:
#Harry#
##Fawkes##
Kapitel 24
Voller Staunen beobachtete Hermione die acht Neuankömmlinge.
Sieben lösten sich von demjenigen, bei dem es sich ohne jeden Zweifel um den Anführer handelte und tauchten stattdessen in der Menge unter.
Der Rothaarige- trug er wirklich goldene Federn in seinem Haar?-
steuerte zielsicher auf den Lehrertisch zu und ließ seine golden(?) Augen nicht von Harry.
Ihr Erstaunen vergrößerte sich, als sie sah, wie sehr es Harry mitnahm, den Rothaarigen zu sehen.
Und sie war sich ziemlich sicher, dass das nichts mit dem grimmigen Auftritt in der blutverschmierten Rüstung zu tun hatte.
Irgendetwas schien den Rothaarigen und ihren Freund zu verbinden.
Aber woher kannte Harry den Anderen?
Schließlich ging er nicht nach Hogwarts.
Ihr Erstaunen kannte keine Grenzen mehr, als die Lady Amalia und ihre Verteidigungsprofessorin den Gryffindor in die Arme des Rothaarigen führten und die beiden sich in einem Wirbel aus Flammen auflösten.
Hermione war nicht die Einzige, der es die Sprache verschlagen hatte.
Auch Albus konnte seinen Augen kaum trauen.
Als er jedoch das Feuer sah, welches die beiden jungen Männer einhüllte, setzten sich die Puzzleteile zusammen.
Dazu das rotgoldene Farbthema, welches der Fremde für sich beanspruchte und es konnte sich bei dem jungen Mann nur um einen handeln.
„Fawkes…“, ging ihm der Name seines langjährigen gefiederten Wegbegleiters vollkommen überrascht über die Lippen.
Minerva, die neben ihm stand, meinte sich verhört zu haben.
Schließlich hatte sie den Feuerphönix schon seit Tagen nicht mehr zu Gesicht bekommen.
Amalia hingegen hatte es gehört und nickte ihm lächelnd zu.
Sie wusste, dass die magischen Kreaturen in diesem Kampf keine Geheimnisse zurückhalten konnten, wenn sie gewinnen wollten.
Sie mussten mit allem was ihnen zur Verfügung stand in diese Auseinandersetzung marschieren.
Zudem wusste sie, dass am Ende, wenn alles vorbei war, die Phönixe ihre Pflicht tun und die magischen Kreaturen erneut schützen würden.
Genauso wie sie es schon unzählige Male zuvor getan hatten.
Verschlafen blinzelten ihn goldene Augen an.
Lächelnd neigte sich Harry hinunter und gab seinem Gefährten einen Kuss auf die Stirn. Strich beim Aufrichten ein paar der roten Haarsträhnen und goldenen Federn aus dem Gesicht des langsam erwachenden Phönix.
Mit einem verloren Lächeln meinte Harry:
„Ich denke, wir können das Experiment als gescheitert ansehen…“
Statt zu antworten, legte Fawkes eine Hand in den Nacken des über ihn lehnenden jungen Mannes und führte ihn nach unten, damit er sich einen vernünftigen Guten- Morgen- Kuss abholen konnte.
Danach dirigierte er den Schwarzhaarigen so, dass jener seinen Oberkörper als Kissen benutzte.
Träge fuhr er mit seinen schlanken Fingern durch die schwarze Wuschelmähne. Genoss für ein paar ruhige Sekunden den direkten Kontakt und die angenehme Wärme der Sonne.
Wäre er eine Katze, würde er jetzt anfangen zu schnurren.
Stattdessen stimmte er dem Jüngeren seufzend zu.
Die letzten Tage hatten eindeutig gezeigt, dass sie ihre Verbindung maximal ein bis zwei Tage unterbrechen konnten.
Wenn sie es darauf anlegten, dann vielleicht noch einen dritten Tag.
Aber länger wäre reine Folter.
Und beraubte sie jeglicher Energiereserven.
„Scheint, als müssten wir im Kampf darauf achten, nicht auseinander gerissen zu werden. Sonst kommt es nur zu diversen Konzentrationsschwächen, die wir uns gegen Voldemort und seine Leute nicht leisten können.“
Seine Spione hatten ihm in den letzten Tagen zukommen lassen, dass Voldemort seine Leute in den vergangenen Monaten durch ein rigoroses Trainingsregime gejagt hatte.
Bei dem Cottage, aus welchem sie die Dementoren- Königin befreit hatten, hatte es sich um eines der vielen Trainingslager des Dunklen Lords gehandelt.
Sie hatten ihm mit ihrem Angriff mehr Schaden zugefügt, als sie anfangs gedacht hatten...
Es handelte sich bei diesem zusammengewürfelten Haufen aus unzufriedenen Aufrührern also nicht mehr um eine unfähige Versammlung inkompetenter Idioten, sondern um gut ausgebildete Soldaten.
Schien als hätte Voldi aus den Niederlagen der Vergangenheit gelernt.
Seine schweren Gedanken wurden von Harry unterbrochen, der sich inzwischen an seinem Oberkörper hinunter geküsst hatte und sich daran machte seinen immer noch im Halbschlaf befindlichen Körper komplett zu wecken.
Nicht das Fawkes etwas dagegen einzuwenden hatte.
Keuchend vergrub er seine Finger in Harrys Haaren, als dieser ihn in einer flüssigen Bewegung schluckte und dann einen geölten Finger weiter nach unten auf die Wanderschaft schickte…
Pünktlich zum Abendessen des nächsten Tages nahm Harry mit Fawkes auf der Schulter neben Amalia Platz.
Erleichtert beobachteten Freunde und Familie der Beiden wie Harry sich eine großzügige Portion der Sherperds Pie auf den Teller gab und dann Fawkes eine genauso großzügig bemessene Portion mit kleingeschnittenen Äpfeln und Weintrauben auf Schnabelhöhe schweben ließ.
Eine Augenbraue hochziehend erkundigte sich Draco trocken:
„Anstrengende Nacht gehabt?“
Dafür fing er sich von seiner Mutter einen Klaps auf den Hinterkopf ein.
Harry hingegen zuckte seine Schulter und gab gelassen zurück:
„Und genauso anstrengenden Tag.“
Das brachte ihm dann doch den einen oder anderen Hustenanfall.
Fawkes hingegen zwitscherte amüsiert auf und zwackte seinem Gefährten spielerisch ins Ohrläppchen.
##Wenn Du nicht aufpasst, haben wir bereits die ersten Todesfälle, bevor Voldi seinen Angriff startet.##
#Kann ich was dafür, dass die Bande sich nicht denken kann, wo wir die letzten Stunden verbracht haben?#, gluckste Harry zurück.
##Ich denke, es stört sie eher, dass die Teenager an diesem Tisch es nicht unterlassen konnten, den Rest mit der Nase darauf zu stoßen, dass wir die vergangenen 24 Stunden im Bett verbracht haben.##
Das brachte dem Phönix jedoch nur ein weiteres ungerührtes Schulterzucken.
An diesem Abend, als Schüler und Besucher bereits in ihren Betten lagen, fing Fawkes leise an zu singen.
Er und Harry hatten sich in eine der Fensternischen zurückgezogen. Harry in seiner Rüstung und den Umhang fest um seine Schultern gezogen. Fawkes hingegen hatte es sich über dem samtenen Stoff des Umhanges auf Harrys Oberschenkeln gemütlich gemacht.
Der Feuerphönix wurde immer lauter.
Bis seine kräftige Stimme sich wie eine behütende, warme Decke über die Verteidiger Hogwarts legte und ihnen Kraft und Mut für den bevorstehenden Kampf verlieh.
Harry hingegen zog seine Beine näher an den Körper, sodass Fawkes zwischen Beinen und Oberkörper ruhte.
Der Phönix legte seinen Kopf auf der Schulter seines Gefährten ab, während jener den Umhang fest um sie beide wickelte.
Dann drifteten auch diese Beiden in einen leichten Schlummer.
In den frühen Morgenstunden wurde Harry von einer Hand an seiner Schulter geweckt.
Hellwach konzentrierte er sich auf den Kommandanten der Palastwache.
„Die Zentauren haben Voldemort vor wenigen Minuten im Verbotenen Wald gesichtet.“, wisperte ihm Brom zu.
Mit einem entschlossenen Nicken erhob sich Harry.
Fawkes hingegen ließ sich auf seiner Schulter nieder.
Jetzt wurde es ernst.
Die kommenden Stunden würden die Zukunft der magischen und nichtmagischen Welt entscheiden.
Allerdings war Fawkes zuversichtlich, dass sie den sogenannten Dunklen Lord in seine Schranken weisen konnten.
Oh, er zweifelte nicht an, dass jener so viel Schaden anrichten würde, wie er nur konnte.
Aber er war überzeugt, dass am Ende sein Gefährte derjenige sein wird, der triumphierte und damit die dreimal verdammte Prophezeiung erfüllte.
Der Phönix spürte wie die kühle Hand seines Gefährten beruhigend durch sein Gefieder strich.
#Danke.#
Fawkes wusste, dass in diesem einen Wort die Dankbarkeit für sein Vertrauen in den jungen Mann, sowie alles, was er unternommen hatte, um zu gewährleisten, dass Harry den Weg der Prophezeiung bestens ausgerüstet und unterstützt zu Ende schreiten konnte.
Ganz zu schweigen von seiner stummen Unterstützung in den letzten Jahren. Der Phönix zwackte seinem Gefährten liebevoll ins Ohr:
##Keine Ursache.##
Stumm beobachteten sie, wie die Verteidiger einer nach dem Anderen von den gefiederten Wächtern geweckt wurden und wie die Heiler hinter dem abgeschirmten Bereich verschwanden.
Ein paar der Krieger versammelten sich um Harry.
Der Rest jedoch verteilte sich in der Großen Halle.
Selbst wenn die Schilde der Hauselfen allem standhielten, was die Angreifer ihnen entgegen schleudern würden, so schadete es nicht, genügend Zauberstäbe und Schwerter parat zu haben, falls es doch jemand nah genug heran schaffen sollte.
Brom verabschiedete sich von Dahla mit einem zärtlichen Kuss und einer Streicheleinheit über ihren gerundeten Bauch, dann nahm er seinen Platz hinter seinen beiden Herren ein.
Seine Amazone würde die Verteidigung hinter den Schutzschilden leiten. Er hingegen würde Harry und Fawkes während des Kampfes nicht von der Seite weichen.
Mit verschlossener Miene beobachtete Harry wie sich seine Familie auf den Kampf vorbereitete und in Position ging.
Ted würde Andromeda helfen auf dem Schlachtfeld die Gefallenen und Verwundeten in Sicherheit zu bringen. Mit seinem Kampfstab verfügte er über eine hervorragende Verteidigungs- und Angriffskraft.
Cissa und Draco würden in der Halle bleiben und helfen Ordnung und Ruhe unter den Kindern zu bewahren.
Tonks hingegen hatte keine andere Position als jene an seiner Seite akzeptiert. Was bedeutete, sie stand jetzt neben Brom und würde ihm gemeinsam mit dem Eisphönix den Rücken freihalten.
Amalia und Marilla mit Charlie auf ihren Rücken, würden sich in ihrer Drachengestalt zunächst in den Türmen Hogwarts aufhalten.
Je nachdem wie der Kampf verlief, würden sie entweder nur als reine Verteidigung dienen oder, sollte es hart auf hart kommen, auch angreifen.
Zudem hatten sie aus der Luft einen besseren Überblick und konnten Informationen weitergeben.
Durch die Unruhe in der Halle wurden natürlich auch die Schüler wach.
Nervös beobachteten sie die Vorbereitungen.
Und ihnen wurde klar, dass es sich dabei um keine Übung handelte, sondern das Voldemort endlich seinen Weg hierher gefunden hatte und es in den nächsten Stunden zu einer endgültigen Entscheidung kommen würde.
Sie hofften und beteten, dass Harry als Sieger hervorgehen würde.
Denn sie zweifelten ganz stark an, dass ihnen die Zukunft, in der Voldemort die Zügel in der Hand hielt, gefallen würde.
Auf dem Weg nach draußen nickte Harry den Dementoren zu, die einen weiteren Verteidigungsring um Hogwarts gezogen hatten und all jene aufhalten würden, die durch die Frontlinien brachen.
Sollten die Todesesser durch die verschiedenen Geheimgänge einen Weg in die Schule finden, dann würden sie dort auf die Schwärme treffen, die genau aus diesem Grund durchs Schloss patrollierten.
Die Verteidiger Hogwarts ließen den jungen Mann und sein kleines Gefolge ungehindert durch ihre Reihen.
Den Menschen unter ihnen war es mehr als nur ein Rätsel wie der junge Mann es geschafft hatte, so viele magische Kreaturen zur Verteidigung Hogwarts zusammenzurufen.
Selbst die Dementoren schienen auf ihn zu hören.
Und die beiden mächtigen Drachen, welche sich zwischen den Türmen des Schlosses niedergelassen hatten, verfehlten ihren Eindruck auf die Menschen ebenfalls nicht.
Harry war erstaunt zu sehen, wie viele Menschen sich zwischen seinen nichtmenschlichen Verbündeten befanden.
Schien als hätte Voldemort mal wieder die Liebe zwischen Eltern und Kindern unterschätzt, als er sich ausgerechnet Hogwarts zum Ziel genommen hatte.
Kopfschüttelnd stellte sich der Gryffindor an die Spitze neben Ragnaröck und Grim.
„Er wird aus dieser Richtung kommen.“, grollte Grim, die Augen nicht vom Waldrand nehmend.
Harry zog lediglich eine Augenbraue hoch.
Wusste er doch, dass in dieser Richtung Aragogs Höhle lag.
Die Riesenspinnen würden bereits einen Teil der Angreifer auf ihrem Vormarsch außer Gefecht setzen.
Schien als würde der Dunkle Lord den Verbotenen Wald entweder nicht so gut kennen wie er meinte oder er war arrogant genug zu glauben, dass er ohne weitere Kratzer aus diesem Scharmützel hervorgehen würde.
Harry tippte auf Zweiteres.
Amüsiert glucksend zwackte Fawkes seinem Gefährten ins Ohr:
##Konzentier‘ dich.##
Fawkes hatte noch gar nicht ausgesprochen, da schien es Hogwarts‘ Verteidigern, als ob die Schatten am Waldrand lebendig würden.
Stattdessen traten Unmengen von Voldemorts schwarzgewandete Schergen aus dem Wald in die junge Morgensonne.
Auf vielen Gesichtern konnten sie Überraschung und Verblüffung ausmachen.
„Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass Voldemort seinen Leuten einen leichten Sieg versprochen hat.“, sprach Harry leise genug, sodass nur seine Kameraden in unmittelbarer Nähe die Worte mitbekamen.
Grim und Brom antworteten mit einem belustigten Schnauben und Ragnaröck meinte zähnefletschend:
„Wir werden sie in der Luft zerreißen.“
Tonks hingegen war sich nicht ganz sicher was sie von diesem Wortwechsel halten sollte.
Schließlich standen sie auf einem Schlachtfeld.
Dennoch schienen ihr Oberhaupt und seinen Kameraden in der Lage Witze auszutauschen.
Ehe sie sich weiter über diese Eigenart wundern konnte, erhob Harry seine Stimme:
„Kreaturen, die ihr auf Voldemorts Seite steht.“
Die Verteidiger konnten regelrecht sehen, wie ein Ruck durch die feindlichen Reihen ging.
„Hier und jetzt ist eure letzte Chance sich von dem Verrückten loszusagen.“, fuhr Harry fort. „Kämpft auf unserer Seite und nach dem Kampf werden eure Oberhäupter Gericht über euch halten.
Bleibt wo ihr seid und ihr seid tot.“
Unbehagliche Blicke wurden zwischen den einzelnen Kreaturen gewechselt. Dennoch löste sich nicht eine Gestalt aus der schwarzen Masse.
Ihnen war klar, dass egal wie ihre Entscheidung ausfiel, es sich dabei um ihr Todesurteil handeln würde.
Sie hatten in dem weißen Drachen in den Türmen die alte Drachenlady erkannt. Ebenso waren ihnen weder die Dementoren noch die Phönixe, welche sowohl in ihrer menschlichen Gestalt zwischen den Verteidigern standen, als auch in der Luft ihre wachsamen Kreise zogen, entgangen.
Auch die Tatsache, dass Fawkes bei seinem Gefährten blieb, zeigte den verräterischen Kreaturen, dass Voldemort diesen Kampf verlieren wird. Und somit auch sie, die sich auf seine Seite geschlagen hatten.
Sollten sie jedoch auch nur einen Fuß aus ihren Reihen setzen, würden sie ohne jeden Zweifel den Todesfluch in den Rücken gejagt bekommen.
Egal was sie wählten, es wäre ihr Tod.
Deswegen entschieden sie sich den Weg weiterzuschreiten, für den sie sich einmal entschieden hatten und stattdessen hocherhobenen Hauptes in ihren Tod zu schreiten, als das sie, sollten sie überleben, mit der Schmach eines zweifachen Verrates lebten.
Der wütende Aufschrei eines feindlichen Vampirs war es, der die Pattsituation löste.
Danach stürzten sich Angreifer auf Verteidiger und das große Schlachtfest begann.
Denn etwas anderes war es nicht.
In diesem Kampf ging es nicht um Finesse oder Regeln.
Es ging einzig und allein ums Überleben. Und dafür war den Kriegern jedes einzelne Mittel recht.
Harry verlor sich in dem Kampf.
Er hieb, stach und hexte jeden der ihm die Quere kam in Grund und Boden.
Hin und wieder bekam er aus den Augenwinkeln mit, wie sich die Phönixe aus der Luft ins Schlachtgetümmel stürzten um entweder Verletzte in Sicherheit zu bringen oder um jemanden aus einer verzwickten Situation zu helfen.
Mit Grim und Ragnaröck an der Seite und Brom und Tonks hinter ihm, bildeten sie einen tödlichen Kreis.
Fawkes hingegen verlegte sich auf die Verteidigung ihrer kleinen Gruppe. Immer wieder rief er die Flammen zu ihrem Schutz wenn ein Angriff aus dem toten Winkel erfolgte.
Langsam aber sicher marschierten sie durch die feindlichen Linien.
Bis sie schlussendlich vor dem Dunklen Lord standen.
Jener stand hinter seiner Armee und konnte lediglich voller Unglauben mit ansehen, wie seine Leute nach und nach außer Gefecht gesetzt wurden.
Wie um alles in der Welt hatte dieser Bengel es geschafft so viele Verbündete um sich zu versammeln?
Wie hatte er es geschafft, dass selbst die Kreaturen des Verbotenen Waldes, welche sich sonst aus allen menschlichen Angelegenheiten heraushielten, ihren Vormarsch gehindert hatten?
Und wo hatte dieser dreimal verfluchte Bengel es gelernt so zu kämpfen?
Denn er zweifelte ganz stark an, dass der pazifistische Albus dem Jungen dieses Training hat angedeihen lassen.
Nun, er würde sich selbst davon überzeugen, wie gut das Training, welches das Balg erhalten hatte, war.
Stand dieser mit seinen Kameraden doch endlich vor ihm und blitzte ihn herausfordernd an.
Aber im Gegensatz zu dem elenden Jungen, befand er sich noch im Vollbesitz seiner Kräfte, da er sich bisher aus dem Kampf zurückgehalten hatte.
„Was ist Voldi? Nur du und ich?“, reizte ihn der blutüberströmte junge Mann.
Da es ihm geradezu den letzten Nerv raubte wie ruhig ihm der Potterbengel gegenüberstand und er diese Ruhe unbedingt erschüttern wollte, nickte er.
Äußerlich ruhig beobachtete er, wie der junge Mann mit dem Phönix auf der Schulter sich aus dem Kreis seiner Kampfgefährten löste.
Ihm selbstbewusst gegenüber trat.
Auch wenn er es nicht gern zugab, aber es entnervte ihn, dass er nicht einen Funken Angst oder Unsicherheit in seinem jungen Gegner erkennen konnte.
Dabei war es doch sonst er gewesen, der in ihren bisherigen Zusammentreffen die Oberhand gehabt hatte?
Leicht den Kopf schüttelnd um diesen wieder frei zu bekommen, meinte er:
„Beeindruckend, was du bisher auf die Beine gestellt hast.“
Der junge Mann besaß doch tatsächlich die Frechheit ihm dankend zu zunicken.
Dennoch versuchte er sich nicht davon beirren zu lasen.
„Ich wiederhole mein Angebot ein letztes Mal:
Komm an meine Seite- gemeinsam sind wir unbesiegbar und werden diese Welt beherrschen.“
Täuschte er sich oder konnte er tatsächlich Humor in den Augen des Potterbengels ausmachen?
„Sorry Voldi, du bist definitiv nicht nach meinem Geschmack.“
Mit einem belustigten Trillern erhob sich der Phönix von der Schulter des Jungen und legte einen Feuerring um sie beide.
Auf Harrys Worte hin, reagierte der Dunkle Lord mit Angriff.
Harrys Verbündete und Freunde mussten hilflos mit ansehen, wie der ausgeruhte Psychopath einen Fluch nach dem anderen auf ihren bereits kampfmüden Freund schickte.
Aber sie konnten ihm nicht zur Hilfe eilen.
Die Flammen, die Fawkes um die beiden Kämpfer gezogen hatte, würden jeden, der sie berührte unweigerlich zu Asche verwandeln.
Stattdessen beobachteten sie, wie Harry einem Fluch nach dem anderen immer wieder auswich oder mit seinem Schwert abwehrte.
Harry wusste, dass er nicht mehr lange dem Feuer standhalten würde.
Dafür war er bereits zu erschöpft und Voldemort eindeutig zu ausgeruht.
Aber da, da war die Gelegenheit auf die er gewartet hatte.
Mit einer geschickten Bewegung löste er den Flakon der Einhörner von seinem Gürtel und warf ihn in die Luft.
Fawkes, der sich bisher aus dem Duell herausgehalten hatte, fing jenen ohne weitere Probleme mit seinem kräftigen Schnabel.
Der Phönix beobachtete wie sein Gefährte den Dunklen Lord erneut mit Flüchen eindeckte und somit von ihm ablenkte.
Er wartete noch ein paar Sekunden, dann ging er in den Sturzflug. Visierte den Psychopaten direkt an und als er ganz knapp über ihm war, knackte er das Glas der Phiole und ließ das Einhornblut, welches mit seiner Träne vermischt war, über die Kreatur fließen.
Kaum kamen die magisch hochprozentigen Substanzen mit der Haut Voldemorts in Verbindung, konnte Fawkes sehen, wie die schwarzen Rituale, die Tom Riddle im Laufe seines langen unnatürlichen Lebens an seinem Körper vollzogen hatte, gegen die reinigende Wirkung des Blutes und der Träne ankämpfte.
Mit einem unmenschlichen Schrei ging diese unmenschliche Kreatur in die Knie. Versuchte sich die Augen auszukratzen, da ihm das silberne Blut selbstverständlich auch dort hineingelaufen war.
Als das nichts half, fuhr er sich mit seinen klauenartigen Fingern über die Haut.
Zum Ekel der Zuschauer löste sich jene und auch das Fleisch darunter ohne weitere Probleme vom Knochen.
Und das Blut kämpfte weiter gegen die schwarze Magie.
Mit unbeteiligter Mine beobachtete Harry für wenige Sekunden den Effekt der magischen Flüssigkeiten.
Dann hob er einen Arm auf welchen sich Fawkes niederließ.
Gemeinsam konzentrierten sie sich auf die groteske Gestalt des sogenannten Dunklen Lord und der Flammenkreis, welcher sie vom Rest der Welt abgeschirmt hatte wurde immer kleiner.
Fuhr durch sie hindurch ohne weiteren Schaden anzurichten, bis sich die rotgoldenen Flammen um die immer noch ans Leben klammernde Überreste Tom Riddles legte.
Der spitze Schrei, der der Kreatur entfuhr, ging jedem, egal ob Freund oder Feind durch Mark und Bein.
Es dauerte nicht lange, da hatte das Feuer das beendet, was das Blut begonnen hatte und der sogenannte Dunkle Lord existierte nicht mehr.
Das bisschen Asche, was von ihm übrig geblieben war, verwehte mit der nächsten Briese im Wind.
Vollkommen geschafft ging Harry in die Knie.
Konnte noch nicht so ganz glauben, dass es das gewesen war.
Das das Ende der Prophezeiung und der jahrelangen Verfolgung sein sollte.
Das das hier den Anfang seines neuen- Voldemort freien- Lebens darstellte.
„Geschafft…“, dann verlor er das Bewusstsein.
Voller Melancholie beobachtete Albus wie die magischen Kreaturen die letzten Aufräumarbeiten beendeten und ihre Sachen zusammenpackten.
Die Dementoren waren Merlin sei Dank kurz nach dem Ableben Voldemorts nach Azkaban zurückgekehrt. Gleich nachdem sie sich versichert hatten, dass Harry lediglich bewusstlos und nicht tot war.
Es schauderte ihn, wenn er versuchte sich auszumalen, wie diese kalten Kreaturen reagiert hätten, wenn Harry dem Dunklen Lord ins nächste große Abenteuer gefolgt wäre.
Von den ganzen anderen Kreaturen, die dem schwarzhaarigen jungen Mann so treu zur Seite gestanden hatten, ganz zu Schweigen.
Nach dem Endkampf, der vielen ihrer Feinde das Leben gekostet hatte und von ihrer Seite weniger Blutzoll gefordert hatte, als es sie ohne die Hilfe der magischen Kreaturen und ihrer Heiler mit Sicherheit gekostet hätte, packten Kreaturen und Menschen zusammen die Aufräumarbeiten und Verbrennungen der Leichen an.
Die menschlichen Heiler konnten auf die Hilfe der Einhörner und auch Phönixe bei der Pflege der Verletzten zählen.
Poppy hatte ihm ganz im Vertrauen gesagt, dass sie in den letzten Tagen mehr Phönixtränen gesehen hätte, als mit Sicherheit alle menschlichen Heiler vorher zusammengenommen je zu Gesicht bekommen hätten.
Und sie versicherte ihm, dass es einzig und allein diesem Umstand zu verdanken war, dass so wenige Verletzte ihren Verletzungen erlagen.
Er brachte es nicht übers Herz ihr zu sagen, dass sie es einzig und allein Voldemorts überheblicher Dummheit zu verdanken hatten, dass ihnen die Ressourcen der magischen Kreaturen zur Verfügung standen.
Doch jetzt waren alle Schäden beseitigt und der letzte Verletzte war aus seinem lebensbedrohlichen Zustand heraus auf dem Weg der Besserung und Albus konnte sich des Gefühls nicht erwehren, dass der Abschied immer näher rückte.
Und so wie er die Situation einschätzte, würden sich Harry und Fawkes ebenfalls verabschieden.
Denn die letzten Tage hatte er beobachten können, wie sich die Beiden eng an Harrys Freunde aus der Schulzeit hielten. Versuchten so viele Fragen wie möglich zu beantworten und so viel Zeit wie möglich mit ihnen zu verbringen.
Selbstverständlich war ihm nicht die Faszination entgangen, mit der Harrys Freunde Fawkes angestarrt hatten, als jener sich dazu entschloss zum Abendessen etwas von dem Knoblauchhähnchen zu kosten und kurzerhand die Gestalt wechselte.
Harry hatte seinem Gefährten lediglich kopfschüttelnd einen Teller zugeschoben und hatte sich dann dem Fragesturm gestellt, dem Hermione entfesselt hatte.
Es hatte ihn amüsiert zu sehen, wie die junge Gryffindor sich bei Fawkes und Harry entschuldigt hatte, als ihr die Bedeutung der Phönixrunen in Harrys Haut und Augen erklärt wurde.
Er konnte sich ganz gut denken, was diese Reaktion herbeigerufen hatte.
Seine Vermutung wurde bestätigt, als Harry mit dem Feuerphönix auf der Schulter neben ihn trat.
Gemeinsam schauten sie auf den wiederhergestellten Grund Hogwarts. Beobachteten die Schüler, welche ein wenig die Wintersonne genossen.
Es glich einem Wunder, dass das Wetter so mild gewesen war, dass sie weder im Schnee noch im Regen haben kämpfen müssen.
„Albus, Fawkes und ich werden uns aus den Geschehen der Menschenwelt zurückziehen.“
Der alte Mann wandte sich dem jungen Mann zu.
Musterte ihn aus seinen himmelblauen Augen.
„Und was ist mit deinem letzten Jahr hier in Hogwarts?“
Albus konnte sehen, wie Humor in den smaragdgoldenen Augen aufblitzte, ehe Harry antwortete:
„Es tut mir leid, Ihnen das sagen zu müssen, aber da wo ich hingehe, ist es unerheblich ob ich überhaupt einen Abschluss gemacht habe. Außerdem hat sich meine Magie mit der Bindung an Fawkes verändert. Es würde mir nichts bringen noch ein Jahr hierzubleiben, obwohl ich die Zeit sinnvoller nutzen könnte.“
„Was ist mit deiner Familie?“
„Die wird auch weiterhin meine Familie bleiben. Allerdings wird Draco sobald er mit Hogwarts abgeschlossen hat, vom Erben zum Oberhaupt aufsteigen.“
„Weiß er das schon?“, konnte Albus nicht an sich halten zu fragen.
„Nope, ich glaube nicht.“, zwinkerte Harry ihm amüsiert zu während er belustigt in sich hinein gluckste.
„Ihr zwei liebt es ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen- oder?“, lächelte Albus.
Harry hingegen zuckte lediglich grinsend die Schulter.
Der alte Mann schüttelte mit einem Lächeln den Kopf und überraschte dann den jungen Mann damit, dass er ihn in eine warme Umarmung zog.
„Passt auf euch auf.“, wisperte er dem Schwarzhaarigen ins Ohr, dann richtete er sich wieder auf und blickte erneut hinunter auf seine Schüler, welche sich auf Hogwarts Grund und Boden tummelten.
Erst musste er sich konzentrieren, doch dann wurden die leise eindringliche Melodie immer lauter.
Sie schien sich von dem goldroten Phönix auf Harrys Schulter gleichmäßig auszubreiten und nach und nach schien sie sich über alles zu legen, was zu Hogwarts gehörte.
Wenn Albus seine Augen schloss, dann meinte er zu hören, wie sich immer mehr Stimmen mit der von Fawkes verbanden und somit einen warmen Kokon aus behaglicher Ruhe über der Welt schufen.
Es dauerte eine Weile, ehe Albus seine Augen wieder öffnen konnte.
Und er fühlte sich so ausgeruht und erfrischt wie schon lange nicht mehr. Nur leider konnte er sich nicht mehr daran erinnern, was ihm diese Ruhe verschafft hatte.
Und er konnte niemanden fragen.
Denn er stand allein hier auf dem zugigen Gang.
Wortlos schloss Fawkes seine Arme um seinen Gefährten, welcher gedankenverloren an eine der Säulen in ihrem Gemach gelehnt stand und hinaus in den Sonnenaufgang starrte, der die Stadt in ihr gleißendes Licht tauchte.
Erst gestern hatten die Phönixe ein lückenloses Phönixnetz über die gesamte Welt gelegt und damit das Geheimnis der magischen Kreaturen erneut gesichert.
Harry hatte darum gebeten in dieses Geheimnis mit eingewebt zu werden. Lediglich seine Familie würde noch in der Lage sein ihn zu erreichen. Für den Rest der Welt war er wie vom Erdboden verschluckt.
„Bereust du es?“, drückte Fawkes dem Jüngeren einen Kuss in den Nacken.
Harry kuschelte sich enger in die starke Umarmung des Älteren.
„Nein,“, schüttelte er den Kopf. „Es ließ sich nicht vermeiden… Durch die vielen menschlichen Verbündeten ist Wort über die magischen Kreaturen nach draußen gelangt.
Albus hat versucht Scrimgeour so lange wie möglich aus Hogwarts herauszuhalten. Hat immer wieder die Aufräumarbeiten und den Schutz der Schüler vorgeschoben.
Aber es hätte nicht mehr viel gefehlt und der Minister wäre durch die Schilde, welche Unbefugten denn Zutritt auf Hogwarts Boden verwehrt, gebrochen.
Unsere Spione haben mehr als deutlich klar gemacht, dass der Minister dann versucht hätte mich als Aushängeschild fürs Ministerium zu benutzen, damit er auch weiterhin an der Macht bleibt und euch, und damit meine ich jede einzelne magische Kreatur, hätte er versucht in den Dienst der menschlichen Regierungen zu zwingen.
Er hat bewiesen, dass noch nicht alle Menschen in der Lage sind mit eurer Welt zu leben. Zumal er es geschafft hat, in der kurzen Zeit mehrere ausländische Ministerien unter sich zu vereinen, um seine Forderungen an euch zur Not auch mit Gewalt durchzusetzen.“
Harry drehte sich um und legte dem Phönix die Arme in den Nacken; lehnte mit seiner Stirn gegen die des anderen, während er den Kontakt mit den goldenen Augen suchte:
„Natürlich werde ich meine Freunde vermissen.“, drückte er seinem älteren Gefährten einen Kuss auf die Nasenspitze. „Sie haben mich die letzten Jahre schließlich durch Dick und Dünn begleitet und sind mir mehr als einmal in die Höhle des Löwen gefolgt, obwohl sie wussten, dass am Ende des Weges Voldemort auf sie warten würde.
Aber,“ und hier versiegelte Harry die Lippen Fawkes‘ mit einem zärtlichen Kuss. „Ich bin dein Gefährte. Mein Platz ist an deiner Seite.
Und dein Platz ist bei deinem Volk.
Amalia hat in den letzten Jahren hervorragende Arbeit geleistet, als sie sowohl die Drachen als auch die Phönixe geführt hat.
Aber es ist an der Zeit, dass sie das Zepter für die Phönixe wieder an dich abgibt.
Du bist damals nach Hogwarts gekommen, weil Marilla dir gesagt hat, dass du deine andere Hälfte dort finden würdest.
Du hast sie in mir gefunden.
Die Prophezeiung, welche mich noch an die Menschenwelt gebunden hatte, ist erfüllt.
Es wird Zeit, dass wir unser gemeinsames Leben starten.
Selbst wenn das bedeutet, dass ich zur Sicherheit aller aus dem Leben meiner Freunde verschwinde- Zudem habt ihr das Phönixnetz so gewebt, dass jeder, der mir wohlgesonnen ist, die Gewissheit hat, das es mir gut geht. Und jeder, der negative Gefühle für mich hegt, die Gewissheit in sich trägt, dass es ihm wirklich nicht bekommt, sollte er versuchen mich zu finden.
Und was meine menschliche Familie angeht: sie sind stark.
Sie haben sich von dem Kampf gegen Voldemort erholt und unter Dracos Führung wird der Clan Black weiterhin aufsteigen und irgendwann an der Spitze stehen.
So, alle Klarheiten beseitigt?“
Fawkes antwortete damit, dass er sich seinen lachenden Gefährten auf den Arm lud und erst wieder auf dem Bett absetzte.
Schließlich mussten sie den ersten Tag ihrer gemeinsamen Freiheit auch gebührend feiern…
Ein riesengroßes DANKESCHÖN an alle, die mich die letzten 3 Jahre so treu begleitet haben. Ohne Euch- mit Euren aufmunternden Worten, Fragen oder auch Hinweisen auf Fehlern- wäre die Geschichte nicht das, was sie jetzt ist- sowohl inhaltlich, als auch meine bisher erfolgreichste:
Mit 23 Kapiteln fast 400 Reviews, über 600 Leser haben „Phönixtränen“ in ihrer Favo-Liste und die Geschichte wurde knapp 49.000 mal angeklickt…
Es waren 3 turbulente Jahre, die Eure Geduld mit Sicherheit mehr als einmal auf die Probe gestellt haben und ich hoffe, dass mit diesem letzten Kapitel die Reise zu Eurer Zufriedenheit endet.
Liebe KnuddelGrüße an Euch da draußen
kessM^___________^