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Kriege der Vergangenheit

Fortsetzung zu "Drachenmeister"
von

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VORSICHT! UNGEBETAT! KOMMIANTWORTEN KOMMEN MIT DER GEBETATEN VERSION IN ANDERTHALB WOCHEN! ^^
 

Kapitel 2
 

Die Zeitreisenden standen auf einem der Hügel, die das Dorf umgaben und blickten darauf hinab. Doch die Bezeichnung Dorf passte auf die Siedlung, die sie erblickten, nicht wirklich, doch ihre Drachen schienen sich darüber keine Gedanken zu macht haben.

In der Mitte der Stadt ragte ein Turm weit in die Höhe. In seiner direkten Umgebung standen die Häuser dicht an dicht. Je weiter man den Blick jedoch in Richtung der Stadtmauer wandern ließ, desto größer wurden die Abstände zwischen den einzelnen Häusern. Hinter der Stadt erstreckten sich zahlreiche Felder, über denen gerade die Sonne aufging.

„Die Tore sind noch geschlossen!“ stellte Hermine fest.

„Ich denke, sie werden blad geöffnet, immerhin geht die Sonne schon auf!“ meinte Blaise. „Wir sollten uns auf den Weg machen!“

Ron und Seamus nickten. Sie begannen hinunter zu dem Tor zu laufen. Nur Draco und Harry blieben zurück. Wie gebannt starten sie auf diese Stadt, seit sie sie erblickt hatten.

„Ich bin mir nicht sicher, ob wir sie betreten sollten!“ meinte Harry leise.

„Ich auch nicht. Aber wir haben keine andere Wahl! Yvo und Xero werden nach einer anderen Stadt gesucht haben. Warum sollten sie sonst so lange gebraucht haben?“ gab Draco zu bedenken.

Harry seufzte. „Dann werden wir ab jetzt wohl unsere gesamte Welt verändern!“

„Vermutlich!“ stimmte Draco ihm zu.

„Kommt ihr?“ Seamus hatte sich zu ihnen umgewandt und sah sie nun auffordernd an.

„Sollten wir es den anderen sagen?“ fragte Harry.

„Nein!“ entschied Draco. Dann griff er nach Harrys Hand und lief mit seinem Freund den anderen hinter her. Ihm behagte die ganze Sache gar nicht mehr und er begann sich zu fragen, ob sie wirklich den richtigen Weg gewählt hatten.

„Sie werden sicherlich nicht das Englisch sprechen, das wir kennen!“ meinte Hermine plötzlich. Sie waren nicht mehr sehr weit von den Stadttoren entfernt.

„Darum macht euch keine Sorgen!“ mischte Celan sich ein.

„Ich finde es aber Besorgnis erregend!“ entgegnete Hermine dem Luxor.

Ein leises Lachen erklang von Celan: „Ich werde euch verstehen lassen, was sie sagen und euch ihre Sprache sprechen lassen!“

Draco sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an: „Kannst du deine Magie auf uns alle anwenden?“

„Nein“, meinte Celan. „Nur bestimmte Dinge. Dies ist eines davon!“

„Was denn noch alles?“ wollte Blaise wissen.

Doch Celan wiegelte ab: „Zum gegebenen Zeitpunkt werdet ihr es erfahren!“

„Sind eure Drachen auch so?“ wollte Seamus murrend von Harry und Draco wissen.

„Ja!“ grinste Draco.

„Das kann ja was werden!“ murmelte der Ire.

Die letzten Meter bis zum Stadttor legten sie schweigend zurück. Mit Unbehagen musterten sie die beiden Wachmänner, dir vor dem, noch immer geschlossenen Tor, standen. Diese blickten ihnen mit grimmigen Mienen entgegen. Sie hielten jeder einen Sper in der Hand, um die Taille trugen sie Gürtel, an denen jeweils zwei Schwertscheiden befestigt waren. Auf den Rücken hatten beide jeweils ein Schild geschnallt. Über ihren ledernen Hosen und wollenen Tuniken trugen sie Kettenhemden.

„Wer seid ihr? Was wollt ihr hier?“ verlangte der kräftigere der beiden Wachmänner zu wissen. Er war einen Kopf größer als sein Kollege, der selbst die Zeitreisenden schon über einen halben Kopf überragte.

Hermine war es, die sich schnell eine Geschichte einfallen ließ: „Wir sind Reisende. Vor über einem Jahr brachen wir aus unserem Dorf auf. Unsere Vorräte sind schon seit einigen Tagen erschöpft und zu allem Überfluss haben wir in den Bergen auch noch unsere wenigen Habseligkeiten verloren. Wir wollten in dieser Stadt nach Arbeit fragen, um unsere verlorenen Dinge zu ersetzten!“

Die beiden Wachen sahen sich an, offensichtlich überrascht über den Redefluss der jungen Frau. Nach einer kurzen, stummen Verständigung wandte der kleinere sich an die sechs Wanderer: „Ihr könnt passieren! Aber macht euch nicht zu viele Hoffnung hier Arbeit zu finden!“

Der Größere stieß mit dem Schaft seines Spers an das Tor. Kurze Zeit später öffnete sich eine Tür, die so unsichtbar im Tor verborgen war, so lange man sie geschlossen hielt. Durch dieses wurden sie eingelassen. Die Zeitreisenden warfen sich verwunderte Blicke zu, während sie die Stadt auf diese Weise betraten.

Auf der Stadtseite des Tores befanden sich ebenfalls zwei Wachen, die hinter ihnen die Tür wieder schlossen. Ansonsten schenkten sie den Neuankömmlingen jedoch keinerlei Beachtung.

Die Straßen vor ihnen waren noch leer. Nur vereinzelt sah man Stadtbewohner von einem Haus zum anderen eilen. Eine friedliche Stille lag über der Stadt. Obwohl die Häuser dicht beieinander standen fiel auch um diese Tageszeit viel Licht in die Gassen und ließ die Stadt alles andere als düster erscheinen. Ebenfalls lag nicht der unangenehme Geruch in der Luft, den man gemeinhin mit mittelalterlichen Städten verband. In gewissen Dingen schienen die Menschen hier nun doch schon weiter entwickelt zu sein, als im späteren Mittelalter.

„Warum wird die Stadt so stark bewacht, wenn man doch so einfach eingelassen wird?“ wunderte sich Ron, während sie die große Straße hinauf liefen, die sie direkt auf den Turm im Zentrum der Stadt zuführte. „Selbst auf den Mauern patrolieren Soldaten!“

„Gute Frage!“ murmelte Hermine. „Weißt du etwas darüber, Celan?“

„Nein“, kam die einsilbige Antwort des Luxor.

„Wäre ja auch zu schön gewesen!“ meinte Seamus.

„Was machen wir eigentlich, wenn wir hier wirklich niemanden finden, der uns Arbeit gibt?“ fragte Blaise.

„Wir müssen nur heraus finden, mit was hier bezahlt wird“, meinte Harry. „Das riecht aus um Duplikate zu erschaffen, die hier niemand als Fälschungen erkennen wird!“

„Du willst diese Leute hier betrügen?“ fragte Hermine ungläubig.

Draco stimmte seinem Freund zu: „Das ist besser, als zu verhungern!“

„So schnell verhungern wir schon nicht!“ entgegnete Hermine.

„Außerdem brauchen wir die Arbeit nicht nur wegen der Bezahlung!“ stimmte Blaise ihr zu. „Um die Antworten zu finden, die wir suchen, müssen wir mit den Menschen hier Kontakt knüpfen!“

„Wir sind viel zu weit vom Ural entfernt! Ich denke nicht, dass wir hier Antworten finden!“ gab Ron zu bedenken.

Ihr Gespräch wurde unterbrochen, da aus einer kleinen Gasse ein Mädchen stürmte und direkt in Harry lief, welcher daraufhin zusammen mit dem Mädchen auf dem Boden landete.

Die Kleine sprang auf, sah die Zeitreisenden kurz an und rief ihnen ein „Entschuldigen Sie!“ zu, während sie weiter rannte. Keinen Wimpernschlag später kam ein schnaufender, älterer Mann aus der selben Gasse und rief dem Mädchen hinter her, es solle warten. Er war offensichtlich so sehr aus der Puste, dass er es nicht weiter verfolgen konnte.

Als er die Zeitreisenden entdeckte meinte er: „Entschuldigen Sie bitte das Verhalten meiner Tochter! Sie verhält sich manchmal wie ein kleines Kind!“

„Keine Ursache!“ meinte Draco, während er Harry wieder auf die Beine half.

„Man sieht nicht oft Fremde hier in der Stadt! Schon gar nicht zu so früher Stunde!“ meinte der Mann unvermittelt.

Abermals sprang Hermine ein: „Wir haben uns nur wenige Stunden Schlaf gegönnt. Unser Proviant ist rasch zur Neige gegangen, nachdem wir einen Großteil unserer Habe in den Bergen verloren haben!“

„In den Bergen?“ hackte der Mann nach. „Ihr wart in den Bergen?“

„Ja“, meinte Hermine, nun leicht unsicher.

Der Mann schüttelte den Kopf. Dann jedoch wechselte er das Thema: „Dann seid ihr sicherlich auf der Suche nach Arbeit?“

„Richtig!“ bestätigte Seamus.

Ein lager, musternder Blick streifte über die Zeitreisenden, bevor sich ein zaghaftes Lächeln auf dem Gesicht des Mannes ausbreitete: „Mit ein bisschen Hilfe wird mein Geschäft wieder so gut laufen, wie letztes Jahr. Dann wird es auch kein Problem sein sechs Mägen mehr zu füllen!“ Mit einem seltsamen Blick auf Celan fügte er hinzu: „Und einen kleinen siebten.“

„Ihr würdet uns Arbeit geben?“ wollte Draco überrascht wissen.

Der Mann nickte. „Ihr könnt natürlich noch darüber nach denken. Aber ich fürchte, es gibt niemand anderen, der euch Arbeit anbieten wird.“

„Wie kommen sie zu dieser Annahme?“ wollte Blaise wissen.

„Es herrschen schwere Zeiten“, war die einfach Antwort des Mannes. Sein Blick glitt die Straße hinauf und hinunter. „Mein Name ist Heran!“, stellte er sich dann vor. Er war etwas größer als Draco. Die hellen, blauen Augen stachen aus dem vom Wetter gegerbten Gesicht hervor. Die langen grauen Haare waren nur noch von wenigen schwarzen Strähnen durchzogen.

Die Zeitreisenden wechselten einen Blick, bevor sie alle nickten und Ron meinte: „Wir werden ihr Angebot annehmen!“

Herans Gesichtszüge wurden weicher. „Bitte folgt mir!“, meinte er und machte kehrt.

Draco zog Harry näher zu sich, während sie Heran durch eine Reihe von Seitengassen folgten. Er konnte Harrys Unbehagen spüren, was in Draco Sorge entfachte. Harry war noch lange nicht so weit, dass er auch nur einen Teil von dem verarbeitet hatte, was er während der Krieges erlebt hatte. Am liebsten hätte Draco seinen Freund in ihrer Zeit gelassen. Doch der Gryffindor hatte sich vehement gegen diesen Vorschlag gewährt.

Auch dem Luxor war aufgefallen, dass sich das Verhalten Harrys mit dem Betreten der Stadt verändert hatte. Er hatte den Gryffindor seit dem nicht aus den Augen gelassen. Celan kannte die Erinnerungen Rons und wusste daher, was Harry wieder fahren war. Der Luxor war davon überzeugt, dass die beiden Drachenmeister in dieser Zeit noch auf einige Probleme stoßen würden.

Heran blieb vor einem heruntergekommen Haus stehen. Seufzend wandte er sich an sein Gäste: „Entschuldigt, dass ich euch zur Zeit keine bessere Unterkunft bieten kann. Nach dem harten Winter haben die Frühjahrsstürme die halbe Stadt zerstört. Ich hatte noch nicht die Zeit mein Haus zu reparieren!“

„Ihr seid Apotheker?“ stellte Hermine fest. Sie hatte durch ein Fenster ein Blick in das Haus werfen können, vor dem sie noch immer standen.

Heran lachte. „Du bist eine gute Beobachterin! Aber bitte – ihr braucht mich nicht siezen. Ich bin kein Fürst oder dergleichen!“ Er öffnete die Tür. „Bitte tretet doch ein!“

Seamus warf einen misstrauischen Blick ins Inner des Hauses.

„Keine Angst. Einsturz sicher ist mein Haus noch, auch wenn es nicht so aussieht!“ meinte Heran.

„An den anderen Häusern sind kaum Spuren eines Sturmes zu erkennen!“ stellte Blaise fest, als sie eintraten.

Heran schloss hinter ihnen die Tür: „Ich habe im letzten Jahr meine Frau verloren und dem Winter sind meine beiden Lehrlinge zum Opfer gefallen. Meine Tochter ist noch zu sehr Kind, als dass sie mir hier helfen könnte. So lange es um Kräuter geht, ist sie wissbegierig, aber sobald es um Arbeit geht, büchst sie aus. Ihr habt es ja gesehen.“ Er zuckte hilflos mit den Schultern.

Seamus lachte: „So sind alle Mädchen!“ Er warf Hermine einen Blick zu, die interesiert die Kräuter musterte, die auf einem Tisch unter dem Fenster standen, und fügte hinzu: „Fast alle!“

Die anderen Jungen grinsten. Hermine hatten diesen Kommentar überhaupt nicht mit bekommen.

„Ihr habt euch mir noch gar nicht vorgestellt!“ stellte Heran plötzlich fest. Es schien, als hätte er nach Hermines Namen gesucht, bis ihm aufgefallen war, dass dieser ihm noch gar nicht genannt worden war. Draco holte die Vorstellung nach.

Dankend nickte Heran ihm zu, dann wandte er sich an Hermine: „Kennst du dich in der Heilkunst aus?“

„Ja!“ Hermine nickte.

Heran seufzte: „Ich bräuchte zwei, die mir helfen die bestellten Tränke und Salben zu den Kunden zu bringen.“

Ein kurzer Blickwechsel folgte, bevor Blaise und Seamus sich dafür meldeten.

„Wir anderen könnten das Haus auf Vordermann bringen!“ schlug Ron vor.

„Das wäre großartig!“ stellte Heran lächelnd fest. „Hermine. Ich habe eine Liste mit Salben, die noch zubereitet werden müssen. Könntest du es so weit vorbereiten, wie du kommst?“

„Sicher!“ stimmte Hermine lächelnd zu. Sie war sich sicher, dass ihr Wissen weit über das von Heran reichte, allein weil es in ihrer Zeit viel mehr Verwendungen der einzelnen Kräuter gab. Sie hatte im Krieg oft Madam Pomfrey geholfen und dabei eine Menge gelernt.

Herans Blick glitt zu Celan. Der Luxor erwiderte diesen eindringlichen Blick. „Euren Drachen solltet ihr hier im Haus lassen!“

Alle sechs Zeitreisenden keuchten erschrocken auf. „Woher wissen sie das?“ fragte Ron misstrauisch.

„Unsere Stadt liegt seit langem im Gebiet der Lindwyrmer. Doch als ich so alt war wie meine Tochter, gab es hier noch Drachen. Es wäre besser, wenn euren Drachen niemand sieht!“ stellte Heran fest. Ohne sich weiter um dieses Thema zu kümmern ging er in einen Nebenraum. Als er wenige Augenblicke später wieder kam trug er auf dem Rücken einen Korb und schon zwei weiter vor sich her. Er gab Hermine eine Liste mit Salben und Tränken, die er benötigte, bedeute Blaise und Seamus die anderen beiden Körbe zu nehmen und verließ dann mit den beiden das Haus.

Kaum hatte Heran das Haus verlassen lehnte Harry sich an Draco und schloss die Augen.

„Alles klar?“ wollte Draco wissen und umarmte Harry liebevoll.

Der Schwarzhaarige nickte.

„Gut, dass Xero und Yvo außer Sichtweite geblieben sind!“ stellte Hermine fest.

„Ja, das ist es!“ stimmte Celan ihr zu.

„Weißt du etwas über die Geschichte dieser Stadt?“ wollte Ron von seinem Luxor wissen.

„Leider nicht“, entgegnete dieser etwas nieder geschlagen. „Ihr werdet Heran darüber ausfragen müssen!“

„Das werden wir!“ versicherte Draco.

„Ich finde, er verhält sich irgendwie seltsam!“ meinte Hermine nachdenklich.

„Du hast recht!“ stimmte Harry ihr zu. „Irgendetwas in dieser Stadt ist seltsam!“ Mit Unbehagen dachte er an den Lindwyrm, auf den Draco und er in ihrer Zeit in den geheimen Gängen unter der Stadt getroffen waren. Unweigerlich fragte er sich, ob dieser Lindwyrm bereits in dieser Zeit dort unten hauste. Niemand wusste schließlich wirklich, wie alt ein Lindwyrm werden konnte.

„Ich kümmere mich ums Haus!“ wechselte Ron das Thema, nachdem sie einige Minuten geschwiegen haben. „Mit Magie dürfte dass ja schnell geregelt sein!“

„Mach nicht zu viel!“ mahnte ihn Draco. „Ich weiß nicht, ob es klug ist, unsere Magie einfach so zu offenbaren!“

Ron nickte, bevor er die Magie das Dach reparieren ließ. Draco, Harry und Hermine begannen derweilen mit der Zubereitung der Dinge, die auf der Liste standen.
 

Die Dämmerung hatte bereits eingesetzt, als Heran mit Blaise und Seamus zurück kam. Die Drachenmeister und Hermine saßen müde in dem Wohnraum mit Küche, der fast das gesamte Erdgeschoss einnahm. Ron hatte auch diesen Raum wieder auf Vordermann gebracht, nachdem er die Löcher im Dach repariert hatte.

Heran sah sich ungläubig in seinem Haus um, als er es betrat. „Ihr habt viel geschafft!“

„Nur hier!“ meinte Ron lächelnd.

„Nun, das ist mehr, als ich erwartet habe! Ich scheine wirklich keinen Fehler gemacht zu haben, euch Arbeit an zu bieten!“ stellte Heran freundlich fest.

Während Heran sprach, ließ Seamus sich an der Wand zu Boden sinken. „Ich fühle mich, als würde ich gleich im stehen einschlafen!“

„Kein Wunder!“ Blaise setzte sich gähnend neben seinen Freund. „Wir haben fast zwei Tage nicht geschlafen!“

„Reicht es noch für ein Abendbrot, oder schlaft ihr vorher ein?“ wollte Heran belustigt wissen.

„Essen?“ sofort war Seamus wieder auf den Beinen, während die anderen anfingen laut zu lachen.

Heran ging zu der Vorratskammer und alle gemeinsam begannen den Tisch zu decken. Der Hausherr ließ auch für seine Tochter decken, obwohl diese seit dem morgen verschwunden war. Da Seamus Magen sich protestierend meldete, als sie vor dem gedeckten Tisch saßen, aber noch nicht begannen zu essen, und auch Ron den Anschein machte, als wäre es eine unendlich Qual vor dem gedeckten Tisch zu sitzen, beschloss Heran schließlich, dass sie nicht mehr auf seine Tochter warten würden.

„Mich würde wirklich eure Geschichte interessieren!“, stellte der Gastgeber während des Essens fest.

Die Zeitreisenden warfen sich unbehagliche Blicke zu. Schließlich war es wiederum Hermine, die sich eine Geschichte ausdachte, während ihnen allen durch den Kopf ging, dass sich darum vorher hätten kümmern müssen. Hermine erzählte Heran, sie seien seit fast zwei Jahren unterwegs. In ihrer Heimat wütete der Krieg zwischen Drachen und Lindwyrmern und sie wären mit dem Ziel aufgebrochen, heraus zu finden, warum diese beiden Rassen sich bis aufs Blut bekämpften. Hermine hielt es für besser, so wenig wie möglich zu lügen. Der letzte Winter hätte sie hart getroffen und sie hätten ihn in einem kleinen Dorf in den Bergen verbracht. Vor wenigen Tagen hätten sie dann einen Unfall gehabt, bei dem sie all ihre Sachen verloren hatten. In der Hoffnung auf eine Siedlung zu treffen, in der sie die verlorenen Dinge ersetzten konnte, wären sie die letzten Tage unermüdlich weiter marschiert.

„Wie kommt es, dass euch ein Drache begleitet?“ wollte Heran wissen.

„Wir haben das Ei in den Bergen gefunden, kurz bevor wir das Gebirge hinter uns gelassen haben. Er ist vor kurzem geschlüpft“, antwortete Ron umgehend.

Heran schüttelte ungläubig den Kopf: „Wie konntet ihr die Berge durchqueren, ohne von den Lindwyrmern entdeckt zu werden?“

„Wir haben sie gesehen“, antwortete Hermine. „Sie kreisten über uns, während wir in den Bergen unterwegs waren. Als wir das Gebirge hinter uns ließen, verschwanden auch die Lindwyrmer.“

„Nun, sechs Kinder werden in ihren Augen auch kaum eine Bedrohung sein!“ stellte Heran grübelnd fest.

„Du scheinst nicht sehr gut über die Lindwyrmer zu denken!“ stellte Draco fest.

Heran schnaubte: „Auch hier herrschte Krieg. Die Drachen haben ihr Terretorium nicht kampflos aufgegeben! Ich verlor meine Eltern in diesem Krieg, der von den Lindwyrmern angezettelt worden war!“

Hermine senkte den Blick. Unwillkürlich musste sie an ihre Eltern denken. Ron legte tröstend einen Arm um seine Freundin und zog sie näher zu sich.

„Und trotzdem lebst du hier im Terretorium der Lindwyrmer?“ fragte Blaise überrascht.

„Es ist nicht so, als hätte ich wirklich eine Wahl“, entgegnete Heran. „Innerhalb ihres Landes können wir von Stadt zu Stadt ziehen. Aber bisher war mir kein Fall bekannt, dass sie Menschen erlaubt haben, ihr Terretorium zu verlassen!“

„Deshalb warst du so verwundert darüber, dass wir aus einem Gebiet kommen, dass – zumindest als wir aufbrachen – den Drachen gehört?“ folgerte Ron.

Heran nickte.

In diesem Moment öffnete sich die Tür und das Mädchen, welches vor wenigen Stunden in Harry gerannt war, betrat die Wohnküche. Sie hatte lange schwarze Haare, die in einem unordentlichen Zopf über ihren Rücken hingen und die gleichen Augen wie Heran.

„Lu! Wo hast du den ganzen Tag gesteckt?“ wollte Heran besorgt von seiner Tochter wissen.

„Ich war bei einer Freundin!“ antwortete das Mädchen, während sie verwirrt die Fremden musterte.

„Ich hatte dich gebeten, dass du mir heute hilfst!“ stellte Heran fest.

„Du bleibst morgen hier und hilfst uns dabei die Tränke her zu stellen, die bestellt wurden!“ entschied Heran streng. „Ich möchte nicht, dass du dich mit dieser geheimnisvollen Freundin triffst!“

Abrupt wechselte Lu das Thema: „Wer sind deine Gäste?“

„Du bist ihnen heute Morgen bereits begegnet!“ stellte Heran fest.

Das Mädchen sah die Zeitreisenden verwirrt an, bis ihr Blick auf Harry hängen blieb. Ihre Augen weiteten sich, und dann meinte sie, verlegen lächelnd: „Entschuldigen sie das heute Morgen. Ich wollte sie wirklich nicht umrennen!“

„Schon gut!“ meinte Harry dazu nur.

Heran blickte ihn daraufhin kurz überrascht an. Ihm war erst in diesem Moment aufgefallen, dass er den Schwarzhaarigen bisher noch nicht reden gehört hatte. Er ließ es jedoch auf sich beruhen.

„Das sind Blaise, Seamus, Ron, Hermine, Harry und Draco. Sie werden eine Weile hier wohnen und uns bei der Arbeit helfen!“ stellte Heran seiner Tochter die Gäste vor.

Lu musterte jeden einzelnen von ihnen. An Ron, oder viel eher an Celan, blieb ihr Blick hängen. Wütend funkelte sie ihren Vater an: „Du lässt einen Drachen in unser Haus?“

„Das ist meine Entscheidung!“ entgegnete Heran streng und entschieden.

„Du weist genau, dass sie ihn spüren können!“ meinte Lu aufgebracht.

„Wir werden darüber nicht diskutieren, Lu!“ entschied Heran.

Das Mädchen funkelte ihren Vater noch einen Moment an, bevor sie sich umdrehte und wütend die Treppe hoch lief. Kurz darauf konnte man unten hören, wie eine Tür geräuschvoll ins Schloss fiel.

„Entschuldigt meine Tochter!“ meinte Heran müde. Die Auseinandersetzung mit seiner Tochter schien mehr geschafft zu haben, als der Tag harte Arbeit er vermocht hatte. Bevor einer seiner Gäste dazu kam, das Verhalten Lus zu hinterfragen meinte er: „Ich denke, wir sollten alle ins Bett gehen!“

Ohne Widerspruch ließen sich die Zeitreisenden von Heran in ein Zimmer führen, das nur wenige Sturmschäden aufwies. Der Hausherr entschuldigte sich dafür, ihnen im Moment nichts besseres bieten zu können. Rons scherzhafter Kommentar darauf war gewesen, dass dies nur ein weiterer Ansporn für sie sein, dass Haus schnell auf Vordermann zu bringen. Heran hatte dies nur ein müdes Lächeln abgerungen, bevor er seinen Gäste eine angenehme Nacht gewünscht hatte und dann gegangen war.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  MikaChan88
2007-10-18T17:23:12+00:00 18.10.2007 19:23
super kapi! ^-^
Von:  Dranza-chan
2007-10-12T20:04:14+00:00 12.10.2007 22:04
Super Kapi!!
Es is echt ein Glück das Hermine so schnell immer was einfällt, das würde sonst noch übel enden!
Frag mich schon was sie alles noch erfahren!
Bye Dranza-chan
Von:  taeddyx
2007-10-12T10:30:04+00:00 12.10.2007 12:30
Hey^^
Ein schönes Kapitel.
Die Tochter von Heran kommt mir etwas merkwürdig vor, vorallem diese Freundin, die Heran nicht kennen zu scheint oO
Aber immerhin haben sie jetzt ne Unterkunft xD Fragt sich halt nur für wie lange oO

Freu mich schon aufs Kapitel^^
*knuddel*
taeddyx


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