Am Anfang war die Klassenfahrt von Karma (Tristan x Duke) ================================================================================ Kapitel 1 --------- Tjaha, und hier ist noch was Neues. Nyo, eigentlich ist das hier einen ganzen Tacken älter als 'Models', aber ich hab eben erst die 397.000ste Überarbeitung des Kappis abgeschlossen. Ich hab zigmal alles umgeworfen. Mal Ich-Form, mal 3. Person - zum Wahnsinnigwerden. Jedenfalls hab ich mich jetzt (mal wieder *drop*) für die 3. Person entschieden und lade das Kappi jetzt hoch, damit ich es nicht noch mal umschreiben kann. Nyo, ich hoffe, ihr lest es und lasst mich wissen, was ihr davon haltet. Freu mich immer über Feedback, zumal ich zum ersten Mal wirklich über das Pairing schreibe. Natürlich sind in dieser Story meine Lieblinge Seto und Joey auch wieder mit von der Partie, aber dieses Mal spielen sie nur Nebenrollen. Ich hoffe, ihr verzeiht mir das. Vorkommen werden sie auf jeden Fall. *promise* Und jetzt ohne weiteres Gelaber (ich hab schon wieder genug geschwafelt, oder?) wünsche ich euch viel Spass beim Lesen! Karma oOo Unhörbar seufzend sass Tristan im Bus am Fenster und blickte nach draussen, ohne die vorbeiziehende Landschaft wirklich wahrzunehmen. Er beteiligte sich auch nicht an dem Gespräch seiner Freunde, sondern ignorierte Joey, Yugi und Ryou, die bereits mehr – in Joeys Fall – oder weniger – in Yugis und Ryous Fall – lautstark Pläne für die kommende Woche schmiedeten. Thea sass zum Glück nicht bei ihnen – sie würde den Braunhaarigen garantiert löchern, was mit ihm los war, und das konnte er im Moment nun wirklich nicht gebrauchen. Doch zu seinem Glück sass sie mit einigen ihrer wenigen weiblichen Freundinnen auf einem der anderen Viererplätze im Bus und diskutierte wahrscheinlich wieder irgendwelche Mädchenthemen, die auch mit Hilfe eines Dolmetschers sicherlich keiner der Jungs verstanden hätte. Der Siebzehnjährige seufzte erneut, schloss die Augen und lehnte seine Stirn gegen das Glas. Es fühlte sich kühl an und das tat seinen wirbelnden Gedanken gut, obwohl es ihm auch nicht wirklich dabei half, abzuschalten und an etwas Anderes zu denken. Aber dabei half ihm sowieso nichts. Warum nur gab es bei Gedanken eigentlich keinen Knopf zum Abschalten? Das war doch echt scheisse. Ihm war diese ganze beschissene Klassenfahrt hier herzlich egal. Es interessierte ihn schlichtweg nicht ein winziges Bisschen, was seine Klasse in der nächsten Woche unternehmen würde. Sicher, es war immerhin ihre Abschlussfahrt und so, aber das ging ihm – gelinde gesagt – total am Arsch vorbei. Er hatte andere Probleme. Viel, viel dringendere Probleme als dieses blöde Schullandheim oder die dämlichen Ausflüge, die ihr toller Klassenlehrer Iyama mit ihnen machen würde. Ernsthaft, die nächste Woche war ihm so egal wie nur was. Seine Gedanken drehten sich um etwas völlig Anderes als darum, wer mit wem wann was unternehmen wollte. Er war verliebt. Bis über beide Ohren und so heftig wie noch nie vorher. Sein Herz raste bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit und in seinem Magen hatte eine ganze Schmetterlingsfarm aufgemacht. An sich wäre das Ganze sicherlich ein Grund zur Freude. Immerhin hatte er ja jetzt schon seit einiger Zeit eine Freundin. Kiki. Ein liebes, süsses Mädchen, um das ihn nicht wenige Jungs beneideten. Sie hatte ihn schon ein paar Mal von der Schule abgeholt und die Blicke, mit denen ihn die anderen Jungs bedacht hatten, waren ihm nicht entgangen. Er wusste, dass sie scharf auf sie waren. Und er verstand das. Schlank und zierlich, blond, große, blaue Kulleraugen, ein paar Sommersprossen und ein Lächeln zum Wegschmelzen – genau das war Kiki. Auch seine Freunde hatten ihm überschwänglich gratuliert, als er ihnen gesagt hatte, dass er jetzt in festen Händen war. Joey hatte ihm beim Gratulieren fast den Arm abgerissen. Typisch für ihn. Wenn er sich freute, drehte er immer total durch. Er war schon ein echter Spinner. Aber auch ein guter Freund. Der beste Freund des Braunhaarigen, um genau zu sein. Schon wieder waren seine Gedanken abgeschweift. Vielleicht, weil er einfach nicht wirklich daran denken wollte, was sein eigentliches Problem war. So lange es möglich war, vermied er es, daran zu denken. Obwohl es nichts nützte. Seine Gedanken kehrten ja doch immer dorthin zurück. Er konnte machen, was er wollte, seine Gedanken liessen sich einfach nicht abstellen. Scheisse aber auch. Na ja, es wäre wirklich alles in bester Ordnung – wenn er denn tatsächlich in Kiki verliebt wäre. Sein Leben hätte so schön sein können. Aber das war es nicht. Sicher, Kiki war ein tolles Mädchen und er wusste, dass er verdammtes Glück hatte, dass sie sich ausgerechnet für ihn interessierte. Trotzdem – vielleicht auch gerade deswegen – fühlte er sich einfach nur grauenhaft, denn er liebte sie schlicht und ergreifend nicht. Sie war wirklich unheimlich nett, keine Frage, und es machte ne Menge Spass, Zeit mit ihr zu verbringen, aber mehr war da nicht. Sie hätte genauso gut seine Schwester sein können. Dabei gab sie sich wirklich Mühe. Tristan wusste, dass sie kein Interesse an Motorrädern hatte – ganz im Gegensatz zu ihm –, aber sie hörte ihm trotzdem zu, wenn er wieder einmal von seinem Bike schwärmte. Und sie sagte auch nie etwas, wenn er mal wieder seine ganze Kohle in Ersatzteile oder neue Zeitschriften investierte, statt mit ihr auszugehen. So gesehen war sie ein echter Glücksgriff, aber das änderte leider gar nichts an seinen Gefühlen. Seufzend fuhr sich der Braunhaarige mit der Hand durch das Gesicht. 'Ich wünschte, es gäbe eine Möglichkeit, Liebe zu steuern. Wenn das ginge, dann würde ich mich selbst dazu bringen, sie zu lieben. Unglücklicherweise kann ich das nicht. Ich hab's versucht, ich hab's wirklich nach Kräften versucht, aber es gelingt mir einfach nicht.', dachte er. Aber er belog nicht nur Kiki, sondern auch seine Freunde. Wann immer er etwas mit ihr unternahm, dachte er dabei – ungewollt zwar, aber er tat es trotzdem – immer wieder an ihn. Jetzt war es also raus. Er war verliebt. In einen anderen Jungen. "Hey, Tris, jetzt kuck doch nicht so trübe! In einer Woche hast Du Deine Süsse ja schon wieder." Mit diesen Worten und einem freundschaftlichen Rippenstoss riss Joey ihn aus seinen Grübeleien und der Angesprochene drehte seinem besten Freund das Gesicht zu. "Komm schon, häng da nicht so lahm rum! Lass uns irgendwas machen, damit die Zeit schneller vergeht, ja?", fragte der Blondschopf und setzte seinen ultimativen Bettelblick auf – den Blick, dem keiner von seinen Freunden etwas entgegenzusetzen hatte. Seufzend gab der Größere sich geschlagen. "Du hast gewonnen, Joey.", murmelte er leise und sein bester Freund grinste über das ganze Gesicht. "Wusste ich doch, dass ich Dich so vom Trübsal blasen abhalten kann!", triumphierte er und nun musste Tristan gegen seinen Willen auch grinsen. "Joey, Du bist echt einmalig.", sagte er kopfschüttelnd, doch bevor der Blondschopf etwas dazu sagen konnte, mischte sich eine andere, tiefe und wohlbekannte Stimme von dem Viererplatz nebenan ungebeten und ungefragt in das Gespräch ein. "Das ist auch besser so. Mehr als einen von Wheelers Sorte könnte diese Welt gar nicht ertragen.", erklang die kühle Stimme von Seto Kaiba, seines Zeichens jüngster Multimillionär der Welt – und seit einiger Zeit die heimliche Affäre von Joey, was jedoch ausser den beiden Beteiligten kaum jemand wusste. Nun gut, der Nebenmann des Blondschopfs gehörte mehr oder weniger aus Versehen – sein bester Freund war noch nie sehr talentiert darin gewesen, etwas für sich zu behalten, auch wenn es Kaiba seinen guten Ruf und ihn selbst den Kopf kosten könnte – zu diesem illustren Kreis Derjenigen, die von der heimlichen Kaiba-Wheeler-Liaison wussten. Damit war er allerdings nicht alleine. "Jetzt lass doch den Quatsch, Kaiba.", mischte sich nun auch die zweite Person ein, die – ebenfalls mehr durch einen unglücklichen Zufall, denn er hatte die Beiden knutschend auf der Jungentoilette ihrer Schule quasi in flagranti ertappt – in die ganze Sache eingeweiht war. Dukes grüne Augen hatten einen genervten Ausdruck, als er seinen brünetten Gegenüber ansah. "So langsam geht mir das echt auf den Keks. Fetzt euch nachher, wenn ich nicht mehr dabei bin, ja?", verlangte er unübersehbar angefressen. Die einzige Antwort der beiden Angesprochenen bestand in einem abfälligen Schnauben Kaibas und Joeys wütendem Knurren. "Und Du behauptest, Du wärest kein Hund, Wheeler. Wenn das wirklich so ist, warum knurrst Du dann wie einer?", fragte der allseits geliebte Eisklotz dennoch amüsiert. Der Vorlage konnte er einfach nicht widerstehen. War ja klar. Aber hatte Tristan wirklich was Anderes erwartet? Nein, eigentlich nicht. Schliesslich kannten er und seine Freunde das ja inzwischen alle zur Genüge. Für seine blöde Bemerkung erntete Kaiba einen ärgerlichen Blick des Schwarzhaarigen, der ihm gegenübersass. "Wie im Kindergarten, ehrlich.", grummelte Duke und drehte sein Gesicht in Richtung Fenster, um den Streit auszublenden. Bevor jedoch noch mehr Worte – nicht unbedingt freundliche, das verstand sich wohl von selbst – gewechselt werden konnten, mischte sich Yugi ein und lenkte Joeys Aufmerksamkeit so von seinem Lieblingsfeind – und heimlichen Lover – ab. Es war wirklich erstaunlich. Joey und Kaiba gingen jetzt seit Wochen – eigentlich sogar schon seit Monaten, wenn der Braunhaarige sich nicht irrte – miteinander ins Bett, aber wenn sie in der Öffentlichkeit waren, merkte man nichts davon. Sie stritten sich, als würden sie sich nicht bei jeder sich bietenden Gelegenheit gegenseitig die Klamotten vom Leib reissen und wild übereinander herfallen. Erstaunlich, wirklich erstaunlich. "Jetzt hört doch mal auf mit dem Streiten!", unterstützte Yugi Duke und warf bittende Blicke zwischen dem Blondschopf, der vor ihm sass, und Kaiba schräg gegenüber hin und her. "Genau. Wenigstens auf der Fahrt könnt ihr doch mal aufhören zu zanken.", stimmte auch Ryou zu und sah die Beiden ebenfalls böse an. Na ja, zumindest so weit er dazu fähig war, böse Blicke zu werfen. Der Kleine war einfach zu harmlos dafür. Tristan hingegen sagte zu alledem nicht ein einziges Wort. In seiner Kehle hatte sich ein unangenehmer Kloss gebildet, der ihm das Atmen und das Schlucken gleichermassen schwer machte. 'Verdammt, warum ausgerechnet er? Warum musste ich mich ausgerechnet in ihn verlieben?' Das fragte er sich zum wiederholten Mal in den letzten Wochen, doch er fand auch dieses Mal keine Antwort. Eine Minute oder länger kämpfte er mit sich selbst, dann seufzte er innerlich, gab auf und warf einen Blick auf den Viererplatz neben dem, auf dem er mit seinen Freunden sass. Duke sass noch immer am Fenster, aber er schien seinen Blick gespürt zu haben. Noch bevor der Größere wieder wegsehen konnte, drehte er kurz den Kopf und zwinkerte ihm verschwörerisch zu. Der Braunhaarige reagierte nicht darauf, sondern blickte wieder aus dem Fenster, an dem er sass. Er konnte seinen schwarzhaarigen Freund jetzt auf keinen Fall ansehen. 'Verdammt, warum ausgerechnet er?' Da war sie wieder, die Frage, die er sich bereits seit Wochen stellte. Seit dem denkwürdigen Sonntag, an dem sein Leben angefangen hatte, vollkommen Kopf zu stehen. Seit diesem verdammten, beschissenen, völlig verkorksten Sonntag war sein Leben total für den Arsch. Und irgendwie, er wusste nicht wieso, hatte er das ungute Gefühl, als würde ihm das Schlimmste noch bevorstehen. Wie er darauf kam, konnte er wirklich nicht mit Bestimmtheit sagen, aber er fühlte sich, als hätte das Schicksal noch ein paar weitere Tiefschläge für ihn in petto. Und er freute mich schon drauf. Er hatte ja in der letzten Zeit auch noch nicht genug Probleme. Falls man das nicht merkte, das war ironisch gemeint. Im Moment war er wirklich richtig beschissen drauf. Gut, er hatte auch vorher schon mal miese Phasen, aber so ätzend wie in den letzten Wochen war sein Leben vorher nie. Er hatte meine kleinen Problemchen gehabt, aber so, wie die Dinge jetzt lagen, hätte er die mit Kusshand zurückgenommen. Alles, wirklich alles war besser als das, was im Moment mit ihm loswar. Seufzend lehnte der Siebzehnjährige seine Stirn wieder an die kühle Glasscheibe und liess seinen Blick nach draussen schweifen. Irgendwo halb unterbewusst nahm er wahr, dass der Bus schon eine ganze Weile durch eine ziemlich abgeschiedene Gegend fuhr, aber wenn ihn irgendjemand danach gefragt hätte, hätte er wohl keine wirklichen Details nennen können, auch wenn er sich noch so sehr bemüht hätte. Dafür war er einfach viel zu durcheinander. Diese ganze Sache trieb ihn langsam, aber sicher in den Wahnsinn. 'Warum musste so was ausgerechnet mir passieren? Womit habe ich das bloss verdient?', fragte er sich. Er hatte sich doch wirklich nichts zuschulden kommen lassen. Okay, gut, da waren diese ganzen Prügeleien – früher, gemeinsam mit Joey, aber er hatte sich doch geändert. Also womit hatte er das verdient? Erneut seufzend schloss er die Augen und sofort erschien ungebeten wieder Dukes Gesicht vor ihm – so nah, dass er beinahe das Gefühl hatte, ihn berühren zu können, wenn er nur die Hand ausstreckte, und so realistisch, dass er sich tatsächlich kurzzeitig einbildete, seinen Duft riechen zu können. Er roch meistens leicht nach Zitrone, hatte der Braunhaarige festgestellt. Hatte er schon erwähnt, dass er Zitronen mochte? Total bescheuert, das wusste er, aber es war so. Er mochte den Geruch von Zitronen. Das ging inzwischen sogar so weit, dass er die Krise kriegte, wenn seine Mutter welche eingekauft hatte und er sie zu Hause riechen musste. Das war regelrecht Folter für ihn. Er konnte seinen Gedanken sowieso schon nicht entkommen, aber wenn er den Geruch von Zitronen in der Nase hatte, war wirklich alles vorbei. Oh, er wie er sein Leben doch im Augenblick hasste!!!! Letzte Woche erst hatte er sich doch tatsächlich dabei ertappt, wie er mit geschlossenen Augen auf seinem Bett gelegen und an einer Zitrone geschnuppert hatte. Dabei hatte er – welch Wunder! – mal wieder an Duke gedacht. Als ihm bewusst wurde, was er getan hatte, hatte er sich innerlich bestimmt hundert Mal geohrfeigt – innerliche Ohrfeigen waren seit diesem bewussten Sonntag übrigens ein neues Hobby von ihm – und die Zitrone dann schnell wieder in die Küche geschmuggelt – so, dass seine Mutter nichts bemerkt hatte. Jedenfalls hoffte er, dass sie nichts bemerkt hatte!!! Andererseits warf sie ihm in der letzten Zeit sowieso dauernd so komische Blicke zu. Ganz so, als ob sie etwas wüsste oder zumindest etwas ahnte. Na gut, das konnte Tristan ihr auch nicht wirklich verdenken. Welcher normale Siebzehnjährige, der eine tolle Freundin hatte, hing denn auch mit nem Gesicht wie sieben Tage Regenwetter zu Hause rum? Wahrscheinlich kein einziger – ausser ihm natürlich. Aber was sollte er denn machen? Nichts. Er hatte zwar immer noch die winzige, absolut irrwitzige Hoffnung, dass das Ganze nur eine Phase war, aber ganz tief in seinem Inneren wusste er einfach, dass das nicht so war. So viel Glück hatte er einfach nicht. Nein, er hatte sich ja unbedingt in einen Jungen verlieben müssen. Und dann auch noch ausgerechnet in einen seiner besten Freunde. Beschissener ging's nun wirklich nicht mehr. Obwohl, eigentlich doch. Immerhin war Duke der totale Mädchenmagnet. Er sah gut aus und wusste genau, wie man mit einem Mädchen sprechen musste, damit sie fast alles tat, was man wollte. Und genau das hatte Tristan früher so an dem Schwarzhaarigen gefallen. Er hatte ihn um diese Gabe beneidet – ebenso wie um sein Aussehen. Doch inzwischen war alles anders. Er war nicht mehr neidisch auf seinen Freund, sondern regelrecht eifersüchtig auf die ganzen Mädchen, die ihm hinterher rannten. Warum, wusste er nicht genau zu sagen. Vielleicht, weil sie offen dazu stehen konnten, dass sie etwas von Duke wollten. Wenn er hingegen das, was er sich wünschte, jemals laut ausspräche, wären sie einmal befreundet gewesen, so viel war sicher. Das sollte nicht bedeuten, dass der Schwarzhaarige ein Problem mit Schwulen gehabt hätte. Nein, das war es nicht. Immerhin deckten sie beide ja gemeinsam Joeys und Kaibas kleines Geheimnis. Nein, Homosexualität störte ihn nicht, aber er wäre sicher nicht besonders begeistert davon, wenn einer seiner Freunde ihm eröffnete, dass er auf ihn stand. Dass er sich schon oft vorgestellt hatte, wie es wohl wäre, ihn zu küssen. Dass ihm jedes Mal, wenn sie sich begegneten, das Herz bis zum Hals schlug. Dass er an ihn dachte, wenn er sich abends in seinem Bett heimlich einen runterholte. Nein, das wollte Duke ganz sicher nicht wissen. Also blieb Tristan nur eine Möglichkeit, das wusste er. Er musste die Zähne zusammen beissen, schweigen und hoffen, dass das Ganze doch nur eine Phase war, die irgendwann von selbst wieder vorbeigehen würde. So wenig er auch daran glaubte, er wollte auf keinen Fall seine Freundschaft mit dem Schwarzhaarigen riskieren. Dafür war ihm dieser viel zu wichtig. Und auch, wenn sie für den Rest ihres Lebens nur Freunde sein konnten, so konnte er doch immerhin in der Nähe des Anderen sein. Wieder seufzte der Braunhaarige und schloss seine Augen. Das Gespräch seiner Freunde bekam er ebenso wenig mit wie die besorgten Blicke, die die Vier – Joey, Yugi, Ryou und Duke – ihm zuwarfen. Er wollte am liebsten einfach nur eine Weile schlafen und diese Gedanken und Gefühle vergessen, doch er wusste genau, dass ihm das nicht gelingen würde. 'Das hab ich doch schon so oft versucht – und geklappt hat's nie.', dachte er und schüttelte den Kopf, ohne sich dessen bewusst zu sein. Ob er wollte oder nicht, seine Gefühle für den Schwarzhaarigen konnte er einfach nicht abschalten. Es wurde Zeit, sich damit abzufinden. Er hatte sich verliebt. In einen anderen Jungen. Punktum. Das war eine Tatsache, an der es nichts zu rütteln gab. Dass er über diesen Gedanken irgendwann trotzdem einschlief, bemerkte der Siebzehnjährige schon nicht mehr. oOo So, das wäre auch das erste Kappi gewesen. Das zweite wird die bereits in der Beschreibung angekündigte Rückblende sein. Würde mich - wie immer - über Feedback freuen. Ich kann mich nur verbessern, wenn ihr mir dabei helft. Karma Kapitel 2 --------- Tjahaa, und hier ist auch gleich das nächste Kappi. Gewöhnt euch lieber nicht daran, dass ich weiterhin so schnell hochlade, ich hab noch so viel Zeugs, dass ich das ganz sicher nicht schaffen werde. Aber ich wollte das Rückblenden-Kappi schon mal on haben. Danke an meine lieben Kommischreiber!!! *feste durchflausch* Dieses Kappi ist nur für euch. Ich hoffe, ihr mögt es, wie ich Tris leiden lasse. *evil ist* Enjoy reading!! Karma oOo Rückblende oOo Als Tristan erwachte, war es draussen bereits hell. Blinzelnd sah er sich um und stellte verwundert fest, dass er sich ganz offensichtlich nicht in seinem Zimmer befand. Und schon gar nicht in seinem Bett. Nein, er lag auf einer Couch. Auf einer großen, äusserst bequemen Couch. 'Verdammt, wo zum Teufel bin ich hier?', grübelte er und versuchte, sich aufzusetzen, aber sein schmerzender Kopf – und ein Gewicht auf seinem Brustkorb – verhinderten das ziemlich effektiv. Also liess er stattdessen erst einmal den Blick schweifen. Wenn er schon nicht aufstehen konnte und nicht wusste, wo er war, sollte er das lieber schleunigst herausfinden, damit er im Notfall flüchten konnte, wenn sich das Gewicht auf seinem Brustkorb als hässliches Mädchen herausstellen sollte, von dem er sich gestern in seinem offensichtlichen Rausch – woher sollte er sonst diese mörderischen Kopfschmerzen haben? – hatte abschleppen lassen. Also sah er sich erst einmal ausgiebig um. Und als er nach mehrmaligem Blinzeln die elegante, geschmackvolle und höchstwahrscheinlich sauteure Ausstattung und die gigantische Größe des in blau und weiss gehaltenen Raumes bemerkte, fiel ihm auch langsam wieder ein, wo er sich befand. 'Stimmt ja. Wir Drei – Duke, Joey und ich – haben gestern Abend Kaiba in seiner Villa überfallen.', erinnerte sich der Braunhaarige und grinste leicht. Joey hatte seine 'Affäre' unbedingt sehen wollen und hatte so lange auf seine beiden Freunde eingeredet, bis sie sich seiner erbarmt hatten und – bewaffnet mit jeder Menge Alkohol – losgezogen waren, um Kaiba mal zu zeigen, was normale siebzehnjährige Teenager am Wochenende so taten. 'Ich bin also in Kaibas Wohnzimmer.', stellte Tristan fest. Und er hatte ganz offensichtlich am Vorabend reichlich getankt. Sein Kopf fühlte sich an, als würde er bei der nächsten unbedachten Bewegung seinerseits ohne Vorwarnung in tausend Einzelteile zerspringen. Dennoch, wenn Kaiba auch meistens ein ziemlicher Mistkerl war, er hatte zumindest eine sehr bequeme Couch. War ja klar gewesen, dass er dem 'Überfallkommando', wie er sie am Vorabend so nett betitelt hatte, zum Schlafen keins seiner Gästezimmer zur Verfügung stellen würde. Waren ja auch bloss seine Klassenkameraden. Wahrscheinlich hatte er Angst gehabt, dass sie in seiner perfekten Villa irgendetwas durcheinander brachten, auf den Teppich kotzten oder etwas in der Art. Penner! Seufzend strich Tristan mit der Hand über die weichen Haare der Person, die sich im Schlaf an ihn gekuschelt hatte und offenbar noch immer im Reich der Träume weilte. Ihm stieg ein angenehmer Duft in die Nase und leicht verschlafen, wie er noch war, zog er die Person, die einen Arm um seinen Bauch geschlungen hatte und im Schlaf leise seufzte, näher an sich, um sein Gesicht in den schwarzen Haaren vergraben zu können. Das Gefühl, einen warmen Körper neben sich zu haben, war so angenehm, dass er einen Moment brauchte, um zu begreifen, wen er da im Arm hielt. 'Moment mal. Schwarze Haare? Aber hier waren doch gestern nur Joey, Kaiba, Duke und ich.' Als er mit den Gedanken so weit war, fuhr der Braunhaarige wie von der Tarantel gestochen hoch. Hatte er etwa wirklich die vergangene Nacht kuschelnd auf der Couch in Kaibas Wohnzimmer verbracht – mit Duke?!?! "Duke...?", stammelte er. Der noch immer schlafende Schwarzhaarige antwortete nicht, sondern murmelte nur etwas Unverständliches, bevor er sich noch näher an den Größeren kuschelte und ganz offensichtlich seine Wärme genoss. Tristans Gesicht wurde schlagartig flammend rot. Das durfte doch nicht wahr sein! Er lag in Kaibas Wohnzimmer auf dessen Couch und kuschelte mit Duke? 'Das ist ein Alptraum! Das muss einfach ein Alptraum sein! Ich muss einfach nur aufwachen und dann ist das vorbei. Also los, wach auf, Tris! Komm schon, Kumpel, aufwachen!', versuchte er, sich selbst zu überreden, aber das gelang ihm nicht. 'Okay, vielleicht bin ich ja doch schon wach. Aber warum zum Teufel lieg ich mit Duke auf Kaibas Couch und kuschele? Wie besoffen war denn ich gestern?', fragte er sich und versuchte, den Schlafenden von sich zu schieben. Diese kleine Bewegung reichte jedoch aus, um Duke zu wecken. Verschlafen und deutlich verkatert blickte er auf – genau in das leicht entsetzte Gesicht seines Freundes. "Oh. Morgen, Tris.", murmelte er und schloss gequält die Augen wieder. "Kaiba herauszufordern war wohl doch keine so gute Idee.", fügte er dann hinzu und versuchte, sich aufzusetzen. Das gelang ihm jedoch erst beim dritten Anlauf und auch da erst, als der Braunhaarige ihm dabei half. "Danke.", nuschelte der Schwarzhaarige. "Keine Ursache.", erwiderte der Größere heiser, sah seinen Freund aber nicht an. Was war denn bloss auf einmal mit ihm los? Warum hatte er vorhin mein Gesicht in Dukes Haaren vergraben wollen? Und warum zum Teufel raste sein Puls, während sein Herz Purzelbäume schlug? Das hier war Duke, verdammt! Einer seiner besten Freunde! "Was meinst Du, Tris, schmeisst Kaiba uns sofort raus oder kriegen wir wenigstens noch so was wie Frühstück?", erkundigte er sich in diesem Moment und riss Tristan so aus meinen Gedanken. Der Angesprochene zuckte nur die Achseln. "Keine Ahnung.", gab er zurück und stand auf. Er musste so schnell wie möglich etwas Abstand zwischen sie beide bringen, sonst würde hier ganz sicher gleich ein Unglück geschehen. Duke schien davon jedoch nichts zu bemerken. Er hatte seinen Kopf in die Hände gestützt und stöhnte leise. "Alles in Ordnung?", erkundigte der Braunhaarige besorgt und der Kleinere nickte kaum merklich. "Mir ist nur totenübel. Sich mit Kaiba anzulegen war wirklich keine gute Idee.", antwortete er und strich sich eine schwarze Strähne aus dem Gesicht, die sich beim Schlafen aus seinem Zopf gelöst hatte. "Ich glaub, ich verzichte aufs Frühstück und geh lieber gleich nach Hause. Zum Glück ist heute Sonntag.", seufzte er und versuchte, ebenfalls aufzustehen. Unglücklicherweise tat der Restalkohol in seinem Blut jedoch noch immer seine Wirkung und so taumelte er und wäre sicher gestürzt, wenn Tristan ihn nicht reflexhaft aufgefangen hätte. Dadurch kam der nur wenig Kleinere allerdings an seiner Brust zu liegen und das Herz des Braunhaarigen schlug ihm bis zum Hals, als ihm der Duft des Schwarzhaarigen wieder in die Nase stieg. Duke klammerte sich an ihm fest, um nicht doch noch umzufallen. Auf nähere Bekanntschaft mit dem Kaibaschen Fussboden legte er offensichtlich keinen Wert. 'Was ist denn jetzt los?', fragte Tristan sich. Sein Herz raste mit Lichtgeschwindigkeit, in seinem Magen breitete sich ein seltsames Gefühl aus und zu allem Überfluss musste er auch noch mühsam den Drang niederkämpfen, seinen Freund noch näher an sich zu ziehen und sein Gesicht wieder in seinen glänzenden schwarzen Haaren zu vergraben. 'Nein! Nein, das dann nicht wahr sein! Ich kann doch nicht plötzlich auf Duke stehen! Nein, das liegt am Alkohol. Ich bin immer noch nicht ganz nüchtern, das ist alles.' Der Siebzehnjährige atmete tief durch und schob Duke von sich, sobald er sicher war, dass dieser alleine stehen konnte. "Sorry, Tris. Ich glaub, ich vertrag doch nicht so viel, wie ich immer dachte. Oder Kaiba ist ein härterer Gegner als alle, gegen die ich bisher angetreten bin.", murmelte der Schwarzhaarige und band seine Haare wieder zusammen. "Ich glaub, ich geh nach Hause und hau mich noch ne Runde aufs Ohr.", setzte er hinzu und sah seinen Freund von unten herauf an. "Was ist mit Dir?" Der Braunhaarige räusperte sich, bevor er antwortete, denn durch den fragenden Blick aus grünen Augen des Anderen fühlte sich seine Kehle plötzlich an wie ausgetrocknet. "Ich... Sollten wir nicht auf Joey oder Kaiba warten?", fragte er dann etwas mühsam und Duke grinste breit. "Ich glaub nicht, dass die Zwei so schnell wieder aus Kaibas Schlafzimmer kommen. Wenn ich bedenke, wie der Eisklotz gestern Abend rangegangen ist, würde es mich nicht mal wundern, wenn Joey morgen immer noch Probleme beim Laufen hätte.", erwiderte er grinsend und schlagartig schoss Tristan das Blut ins Gesicht. "Hey, hör auf damit. Das will ich mir nun wirklich nicht vorstellen!", murrte er und schüttelte den Kopf – eine Geste, die er sofort bereute, denn sein Kater meldete sich augenblicklich wieder zu Wort. "Scheisse!", fluchte er und erntete einen mitleidigen Blick aus den grünen Augen Dukes. "Du Armer! Am Besten kommst du gleich eben mit zu mir. Ist ja nicht weit. Dann kannst Du erst mal was gegen Deinen Brummschädel einwerfen, bevor Du nach Hause fährst." "Und was ist mit meinem Motorrad?" Aus einem Grund, der ihm selbst einigermassen schleierhaft war, wollte der Braunhaarige Duke lieber nicht zu nahe kommen – geschweige denn, mit ihm allein sein –, doch der Kleinere winkte ab. "Mit Deinen Kopfschmerzen kannst Du doch eh nicht fahren. Da baust Du nur nen Unfall. Du kommst mit zu mir und damit basta!", beschloss er und erstickte jeden Widerstand seitens seines Freundes im Keim, indem er seine Hand nahm und ihn hinter sich herschleifte. Im Flur zogen die Beiden ihre Schuhe und Jacken über, dann griff Duke wieder nach der Hand des Braunhaarigen und zog ihn aus der Tür der Kaibaschen Villa, über die kiesbedeckte Auffahrt und an seinem Motorrad vorbei zu dem großen Tor, durch das sie am Vortag zu dritt gekommen waren, um einen gemütlichen Abend zu verbringen. Auf der Straße angekommen atmete Duke tief durch und lächelte leicht. "Die kalte Luft tut richtig gut. Mir ist schon nicht mehr ganz so schwindelig wie vorhin.", seufzte er zufrieden und warf seinem Freund dann einen Blick zu. Der Braunhaarige stand mit hochrotem Kopf neben ihm, denn der Schwarzhaarige hielt noch immer seine Hand fest. Sein Herz raste und seine Kehle war wie ausgetrocknet. Er verstand sich selbst nicht mehr. So nervös war er noch nie gewesen. Aber am Wenigsten verstand er, warum er so nervös war. Das hier war Duke. Einer seiner Freunde. Ein Kumpel. Kein Mädchen, bei dem es eventuell Grund zur Nervosität gegeben hätte. Nicht, dass er in Gegenwart von Mädchen zur Nervosität neigen würde. Nein, das nun sicher nicht. Also warum war er jetzt auf einmal so verdammt nervös und unsicher? Das hier war ein Kerl! Genau wie er selbst. Ein Kerl. Absolut kein Grund, irgendwie nervös zu werden. "Was ist denn mit Dir los, Tris?", erkundigte Duke sich und der Angesprochene zuckte erschrocken zusammen, bevor er seine Hand hob, die der Kleinere noch immer festhielt. "Du... ähm... Du kannst mich jetzt... wieder loslassen.", murmelte Tristan leise und Dukes grünen Augen – verdammt schöne grüne Augen übrigens – wurden groß. "Oh! Hab ich gar nicht gemerkt. Sorry, Tris.", erwiderte er und im nächsten Moment war die Wärme seiner Hand von der des Anderen verschwunden. Der Braunhaarige ohrfeigte sich innerlich, denn in dem Augenblick, in dem Duke seine Hand losliess, bereute er doch tatsächlich, dass er etwas gesagt hatte. Seine Hand war so schön warm gewesen und selbst, nachdem er ihn losgelassen hatte, kribbelten seine Finger noch immer. 'Verdammt, was ist denn heute bloss los? Ich steh doch nicht auf Duke! Ich steh auf Mädchen!' Sich innerlich weiterhin ohrfeigend lief Tristan neben seinem Freund her. Keiner de Beiden sprach ein Wort und der Größere konnte nicht verhindern, dass seine Blicke immer wieder zu Duke wanderten. Er hatte seine Hände in die Taschen seiner engen schwarzen Hose geschoben und ging schweigend geradeaus. 'Er sieht wirklich verdammt gut aus.', stellte der Braunhaarige abwesend fest und verpasste sich im gleichen Moment die wohl zwanzigste innerliche Ohrfeige des Tages. Trotzdem konnte er nicht leugnen, dass es eine Tatsache war. Sein Freund war wirklich attraktiv. Und genau das war schliesslich einer der Gründe, weswegen er immer so gerne mit ihm gemeinsam ausging. In Begleitung eines so gutaussehenden Kerls war es wirklich noch nie ein Problem gewesen, an hübsche Mädels heranzukommen. Und genau das war es doch, was er immer gewollte hatte. Mädchen. Mädchen, die am Besten so süss sein sollten wie Joeys kleine Schwester Serenity. Also warum in aller Welt dachte er plötzlich darüber nach, dass Duke gut aussah? Irgendetwas lief heute schief, und zwar gewaltig. Er war doch nicht schwul! Er stand auf Mädchen, verdammt! "Tut mir übrigens leid, dass ich auf Dir gepennt hab, Tris.", riss die Stimme des Schwarzhaarigen Tristan aus seinen Gedanken und wieder färbte sich sein Gesicht rot. "Kein Thema.", antwortete er nach einem Moment des Schweigens und nachdem er sich geräuspert hatte. Warum in aller Welt war seine Kehle so trocken, wenn er versuchte, mit Duke zu sprechen? 'Verdammt, er ist ein Kerl! Und ich auch!', dachte der Größere und bekämpfte mühsam den Drang, seinen Kopf gegen den nächstbesten Laternenpfahl zu schlagen. Das wäre seinen Kopfschmerzen sicher nicht besonders zuträglich – mal ganz davon abgesehen, dass dieses Verhalten seinerseits ganz bestimmt Fragen nach sich ziehen würde, die er um keinen Preis beantworten wollte. Nicht hier, nicht heute und schon gar nicht mit diesem grauenhaften Kater, den er hatte! "Wir sind da.", informierte Duke ihn und der Braunhaarige blickte sich verwirrt um. Völlig in seine Gedanken verstrickt hatte er gar nicht bemerkt, dass sie bereits vor dem Haus angekommen waren, in dem Duke wohnte. Er zog den Schlüssel aus der Tasche, schloss die Tür auf und bedeutete Tristan, ihm zu folgen. Beide hängten ihre Jacken auf, zogen ihre Schuhe aus und der Schwarzhaarige verschwand dann in die Richtung, in der sich – wie sein Freund durch seine früheren Besuche wusste – das Badezimmer befand. Der Größere blieb unschlüssig im Flur stehen. Sollte er wirklich bleiben oder sollte er nicht doch lieber gehen? 'Verdammt, was ist denn heute mit mir los? Duke ist ein Kerl, genau wie ich! Und wir sind Freunde! Wieso ist mir seine Nähe plötzlich unangenehm?', fragte sich Tristan und schüttelte halb unbewusst den Kopf, als er sich an das Gefühl von Dukes warmem Körper an seinem und den Duft seiner Haare erinnerte. Es war nicht so, dass ihm die Nähe seines Freundes plötzlich unangenehm war. Nein, vielmehr war ihm diese Nähe auf einmal zu angenehm. Seine Hand, die der Kleinere vorhin festgehalten hatte, kribbelte noch immer und obwohl er es zu verhindern versuchte, legte sich bei dem Gedanken daran wieder eine heftige Röte auf sein Gesicht. "Hier. Das sollte gegen Deine Kopfschmerzen helfen." Mit diesen Worten hielt Duke dem Braunhaarigen eine Tablette und ein Glas Wasser hin. "Äh... danke.", nuschelte er und nahm beides entgegen. Dabei streiften seine Finger die seines Freundes und um ein Haar hätte er das Glas fallen lassen. Die Berührung war wie ein Blitzschlag und sein Herz setzte einen Schlag lang aus, nur um danach mit zehnfacher Geschwindigkeit gegen seine Rippen zu donnern. "Du bist aber wirklich nicht fit. Am Besten bleibst Du erst mal hier bei mir, bis es Dir wieder besser geht. Komm mit.", forderte Duke, nahm wieder seine Hand und zog ihn hinter sich her zu seiner Couch. Dort drückte er den Größeren in die Kissen, liess sich neben ihn fallen und nahm ebenfalls eine Tablette. Tristan tat es ihm gleich, schloss dann die Augen und lehnte sich zurück. Dabei versuchte er verzweifelt, sich zu entspannen, aber überall um ihn herum war der Duft seines Freundes und er hatte schon wieder das beinahe übermächtige Bedürfnis, ihn an sich zu ziehen. 'Das darf doch nicht wahr sein! Das ist doch nicht mehr normal!' Er seufzte abgrundtief. Den besorgten Blick des Schwarzhaarigen neben ihm bemerkte er nicht. "Ist alles in Ordnung, Tris?", erkundigte sich Duke nach mehreren Minuten des Schweigens und der Angesprochene zuckte erschrocken zusammen. "Was? Öhm, ja. Ja, mir geht’s gut. Hab bloss tierische Kopfschmerzen.", nuschelte er und der Schwarzhaarige nickte. "Ich auch. Ich glaub, ich leg mich noch ne Weile hin. Du kannst gerne noch bleiben. Du weisst ja, wo alles ist, wenn Du was brauchst.", murmelte er und stand auf. "Bis nachher, Tris. Oder bis morgen. Je nachdem." Tristan nickte nur. "Schlaf gut, Duke.", sagte er leise und sah ihm hinterher, bis er in seinem Schlafzimmer verschwunden war. Ein paar Minuten blieb der Braunhaarige noch auf der Couch sitzen, dann erhob er sich seufzend und stand einen Moment lang unschlüssig im Wohnzimmer, denn er war sich nicht sicher, was er tun sollte. Ein Teil von ihm forderte vehement, er solle Duke ins Schlafzimmer folgen. Nach einer weiteren mentalen Ohrfeige jedoch – wie gut, dass niemand am nächsten Tag deren Auswirkungen sehen und Fragen stellen könnte – gewann der Teil seines Denkens, der ihm vor Augen führte, dass das, was er sich ausgemalt hatte, für seine Freundschaft mit dem Schwarzhaarigen sicher alles Andere als förderlich wäre. 'Ich bin doch echt bescheuert. Nie wieder Alkohol. Das Zeug bekommt mir einfach nicht.', dachte der Braunhaarige und ging in den Flur, um seine Jacke und seine Schuhe wieder überzuziehen. Er wollte nur noch hier raus, weg von Duke und seinem Geruch. Zurück zur Kaiba-Villa, sein Motorrad abholen und ab nach Hause. Seine Kopfschmerzen waren dank der Tablette von Duke inzwischen beinahe völlig vergangen und die kühle Luft, die ihm vor der Tür entgegenschlug, tat ein Übriges dafür, dass er langsam begann, sich wieder besser zu fühlen. Draussen schloss er einen Moment lang die Augen und atmete tief ein und aus. Dann schüttelte er grinsend den Kopf über sich selbst. 'Was hab ich mir da nur für nen Scheiss zusammengesponnen? Ich bin doch vollkommen gaga.', dachte er und machte sich gemütlich wieder auf den Weg zu seinem heissgeliebten Bike. Es war wirklich langsam an der Zeit für ihn, wieder nach Hause zu kommen und die ganzen verrückten Gedanken und wirren Gefühle des heutigen Tages einfach zu vergessen. Morgen würde sicher wieder alles beim Alten sein. Er wäre wieder völlig normal und müsste nicht ständig daran denken, wie warm Dukes Hand in seiner gewesen war, wie gut er gerochen hatte und was für ein schönes Gefühl es gewesen war, ihn ganz fest im Arm halten zu können und gemeinsam mit ihm aufzuwachen. 'Verdammt, ich brauch ne Freundin! Und zwar dringend! Ich denk doch bloss über so nen Scheiss nach, weil ich zu lange solo bin.' Genau. Genau das war sie, die einleuchtende und absolut plausible Erklärung für seine heutigen Wahnvorstellungen. Tristan lachte auf. Er war einfach schon zu lange Single, das war alles. Mehr hatten diese seltsamen Gedanken nicht zu bedeuten. Wirklich nicht. Auf gar keinen Fall. Er hatte einfach nur einen Hormonstau, sonst nichts. Und bei Dukes langen Haaren konnte man ihn ja durchaus schon mal mit einem Mädchen verwechseln. Das war wirklich nichts, worüber er sich Sorgen machen müsste. Absolut nicht. oOo Rückblende Ende oOo Fies, was? Tja, aber wenn ihr glaubt, das waren schon alle Fiesheiten, die mein Hirn ausgebrütet hat, dann habt ihr euch getäuscht. Ich hab noch einiges mit dem armen Tristan vor. *muahahahaaaaaaaa* Freut euch schon mal auf das nächste Kappi!! *evilgrinz* Und vergesst nicht, am Ausgang meine Kommis abzugeben!! *knutschaz* Karma Kapitel 3 --------- Hatte ich nicht beim letzten Kappi noch gesagt, dass es nicht so schnell weitergehen würde? Tja, tut mir ja leid, euch enttäuschen zu müssen, aber es gibt doch schon ein neues Kappi. Ich bin ja soooooooo iwöhl!! *muahahahaaaaaaaa* So, und bevor ich jetzt nur mehr dummes Zeug schreibe: Viel Spass beim Lesen!! Karma oOo Tristan erwachte wieder, als der Bus durch ein Schlagloch fuhr und er unsanft zur Seite geschleudert wurde – mit dem Kopf direkt gegen die Glasscheibe. Brummelnd rieb sich der Braunhaarige die Stirn und seufzte abgrundtief. Hatte er wirklich ausgerechnet davon träumen müssen? Ausgerechnet von diesem Sonntag, seit dem alles mit jedem Tag schlimmer und schlimmer für ihn wurde? Das war einfach nicht fair! Der Siebzehnjährige warf einen blitzschnellen Seitenblick zu dem Viererplatz, auf dem Duke und Kaiba sassen. Der Schwarzhaarige schien noch zu schlafen. Er hatte seine Jacke übergelegt und sein Gesicht in Richtung Fenster gedreht, doch Tristan konnte aufgrund der inzwischen einsetzenden Dunkelheit seine Spiegelung in der Glasscheibe sehen. 'Er ist so unglaublich schön.', stellte er fest, ohrfeigte sich innerlich wieder einmal und sah wieder aus dem Fenster auf seiner Seite, doch Dukes Gesicht vor seinem inneren Auge konnte er nicht vertreiben. Mühsam widerstand der Braunhaarige dem Drang, sich die Haare zu raufen. Seit diesem Sonntag stand sein ganzes Leben total Kopf. Er hatte damals wirklich gehofft, dass das alles nur eine Phase wäre, doch er hatte sich getäuscht. Seit dem Sonntag nach dem Besäufnis bei Kaiba war sein Leben ein einziges Chaos, denn entgegen seiner Hoffnung hatten sich seine Gefühle für Duke kein bisschen verändert. Im Gegenteil, eigentlich war es von da an eher noch viel, viel schlimmer geworden. Wann immer sie sich getroffen hatten, ob beabsichtigt oder nicht, war der Größere ungewohnt schweigsam und verlegen gewesen, denn er hatte einfach nicht mehr normal mit seinem Freund reden können. So sehr er auch versucht hatte, es zu ändern oder zu verdrängen, er hatte immer wieder an den Schwarzhaarigen denken müssen. Nicht einmal seine süsse neue Freundin, mit der er kurz nach diesem besagten, verfluchten Sonntag zusammengekommen war, hatte daran etwas ändern können. Und nicht nur das. Nein, zu allem Überfluss hatte er auch noch angefangen, von Duke zu träumen. Bei dem Gedanken an seine Träume schoss dem Siebzehnjährigen augenblicklich eine Menge Blut ins Gesicht und er war froh darüber, dass seine Freunde inzwischen anderweitig beschäftigt waren und nicht mehr auf ihn achteten, denn den Grund für sein Erröten hätte er ihnen um nichts in der Welt erklären wollen. Was hätte er auch sagen sollen? Hätte er seinen Freunden erzählen sollen, dass er sich in einen von ihnen verliebt hatte? Wohl kaum! Unhörbar seufzend lehnte Tristan seine Stirn wieder an die Fensterscheibe. Ja, seine Träume waren ein Problem, denn sie waren eindeutig nicht jugendfrei. Wenn Duke das jemals rausfinden sollte, dann wäre ihre Freundschaft beendet, das wusste der Braunhaarige genau. Und das wollte er nicht. Auf keinen Fall wollte er ihn verlieren. Mühsam unterdrückte der Siebzehnjährige den Drang, sein Gesicht in den Händen zu vergraben. Das würde nur unangenehme Fragen und Mutmaßungen seiner Freunde nach sich ziehen und er fühlte sich einfach nicht in der Lage, sich jetzt mit ihnen und ihren Spekulationen über seine seltsamen Anwandlungen auseinanderzusetzen. "Vermisst Du sie so sehr, Tristan?", erkundigt sich Ryou mitfühlend. Offenbar war ihm er Zustand seines älteren Freundes doch nicht entgangen. Der Angesprochene zuckte erschrocken zusammen und sah auf. Alle seine Freunde musterten ihn besorgt und aus den Augenwinkeln sah er, dass auch Duke inzwischen aufgewacht war und zu ihm herübersah. 'Na wunderbar.', dachte er ironisch und nickte dann automatisch. "Ja, irgendwie fehlt sie mir schon.", gestand er nicht ganz wahrheitsgemäss und ohrfeigte sich innerlich dafür, dass er seine besten Freunde so belog. Andererseits – was blieb ihm denn Anderes übrig? Er konnte ihnen ja schliesslich nicht erzählen, dass seine Freundin nicht sein Problem war, sondern einer von ihnen. Einer seiner besten Freunde. Ein Junge. Ein äusserst attraktiver Junge, für den er ganz plötzlich viel, viel mehr empfand als nur Freundschaft. Ein Junge mit langen, glänzenden schwarzen Haaren und wundervollen grünen Augen, der ihn den ganzen Tag in seinen Gedanken verfolgte und nachts auch vor seinen Träumen nicht Halt machte. Es war zum Heulen! Was immer er auch versuchte, er bekam Duke einfach nicht mehr aus seinem Kopf. Ständig drehten sich seine Gedanken um ihn und immer wieder suchten seine Blicke unbewusst und ungewollt den hübschen Schwarzhaarigen, der ihn – ebenso wie die Anderen – noch immer besorgt musterte. 'Verdammt, warum kann ich nicht einfach wieder normal sein? Warum muss so eine Scheisse ausgerechnet mir passieren? Da hätte ich ja bei Joey noch mehr Chancen gehabt.' Missmutig lehnte Tristan sich in seinem Sitz zurück, schloss die Augen und drehte sein Gesicht wieder in Richtung der Glasscheibe. Im Moment war ihm einfach nicht nach Reden zumute. Glücklicherweise schienen seine Freunde das auch zu begreifen, denn sie liessen ihn in Ruhe und wandten sich wieder den Spekulationen darüber zu, was Iyama wohl im Laufe der nächsten Woche alles mit der Klasse unternehmen würde. Immerhin war das hier ihre Abschlussfahrt und die Anderen hatten alle unterschiedliche Erwartungen und Hoffnungen, was sich alles ereignen sollte, müsste und könnte. oOo "So, wir sind da." Mit diesen Worten seines Klassenlehrers und einem abrupten Bremsen des Busses wurde Tristan ein weiteres Mal aus dem Schlaf gerissen. Wie er es geschafft hatte, tatsächlich noch einmal einzuschlafen, war ihm ein Rätsel, aber er war ungemein dankbar dafür, dass er wenigstens nicht von Duke geträumt hatte, denn die auf solche Träume gewöhnlich erfolgende körperliche Reaktion seinerseits war nichts, was er seinen Freunden unbedingt hätte erklären wollen. "Steigen Sie aus und kommen Sie dann alle hierher zu mir, damit wir die Zimmeraufteilung besprechen können.", wandte sich Herr Iyama an seine Klasse, die schon wild durcheinander redete und kaum noch wirklich auf das achtete, was er zu sagen hatte. Für alle Anderen war die Abschlussfahrt das aufregendste Ereignis in diesem Schuljahr, doch der Braunhaarige wäre froh gewesen, wenn er hätte zu Hause bleiben können. 'Ich werd noch irre! Das ist doch alles einfach nur scheisse!', grummelte er innerlich, nahm seinen Rucksack und stieg aus dem Bus aus. Draussen angekommen liess er sich auch seine Reisetasche angeben und stellte er sich zu den Anderen, achtete jedoch darauf, Duke nicht zu nahe zu kommen, denn wann immer ihm dessen Geruch in die Nase stieg, fiel es ihm es schwerer und schwerer, ihn nicht einfach in die Arme zu nehmen. 'Aber wie sähe das denn aus? Es würde sofort in der ganzen Stufe rumgehen, dass ich schwul bin.', dachte der Siebzehnjährige und schüttelte unbewusst den Kopf. Er war sich ganz sicher, dass er nicht schwul war. Warum sonst reagierte er körperlich durchaus angemessen auf die Nähe seiner Freundin, wenn sie bei ihm war? Nein, schwul war er ganz sicher nicht. Aber diese Erkenntnis half ihm kein bisschen weiter, denn sie erklärte auch nicht, warum er andauernd diese wirren Gedanken und Gefühle hatte. Und sie erklärte ebenso wenig, warum er sich ständig wünschte, seinem schwarzhaarigen Freund nahe sein zu können. Ihn für sich haben zu können. Der Einzige zu sein, an den der Kleinere dachte – genauso, wie dieser der Einzige war, der alle seine Gedanken beherrschte. 'Ich dreh noch durch, wenn das so weitergeht!', dachte Tristan und seufzte abgrundtief. Dass seine Freunde ihm wie schon vorhin im Bus besorgte Blicke zuwarfen, bemerkte er zwar, doch er beschloss, es zu ignorieren. So gern er die Anderen auch hatte, ihm war jetzt einfach nicht nach Reden zumute. Er wollte einfach nur auf sein Zimmer und Duke möglichst den Rest des Tages – oder am Besten den Rest der Woche – so weit wie nur möglich aus dem Weg gehen. Unglücklicherweise schien sich das Universum jedoch gegen ihn verschworen zu haben, den just in dem Moment, in dem er darüber nachdachte, mit wem er wohl die nächste Woche in einem Zimmer verbringen würde, riss ihn auch schon die Stimme von Herrn Iyama aus seinen Grübeleien. "Taylor und Devlin – Zimmer 16, Kaiba und Wheeler – Zimmer 17.", verkündete er gerade und schoss einen einigermassen einschüchternden Blick in Richtung der beiden Letztgenannten ab. "Vertragen Sie sich, meine Herren. Ihr Betragen auf dieser Klassenfahrt wirkt sich auch auf ihre Jahresnote aus, also reissen Sie sich zusammen.", fügte er streng hinzu, doch Tristan hörte nur noch mit halbem Ohr zu. 'Duke und ich auf einem Zimmer? Was hab ich bloss verbrochen? Warum hasst mich das Schicksal so?', fragte er sich und seufzte auf. Sollte er schreien, heulen oder am Besten gleich um sich schlagen, damit Iyama ihn umgehend wieder nach Hause schickte? "Na, dann lass uns mal auf unser Zimmer gehen, Tris.", riss ihn die Stimme des Schwarzhaarigen aus seinen Gedanken und der Größere nickte nur, ohne ihn anzusehen. 'Ich hasse mein Leben. Ich hasse mein Leben. Ich hasse mein Leben. Verdammt, ich hasse mein Leben!!!', dachte er und stapfte missmutig hinter seinem Freund her. Dabei bemühte er sich, ihn auf keinen Fall anzusehen, denn das wäre jetzt einfach nicht gut – weder für seinen Blutdruck, noch für seinen Schlaf und am Allerwenigsten für einen ganz bestimmten Körperteil. Keine fünf Minuten später standen die Beiden vor dem Zimmer mit der Nummer 16 an der Tür. Duke steckte den Schlüssel ins Schloss, drehte ihn um und ging voraus in den Raum, der im Laufe der nächsten Woche Tristans persönliche Folterkammer werden sollte. 'Eine ganze Woche mit ihm in einem Raum schlafen – das überleb ich nicht!', dachte der Braunhaarige, seufzte abgrundtief und liess sein Gepäck fallen, wo er gerade stand. Duke hatte in der Zwischenzeit bereits das Zimmer erkundet und kam gerade aus dem angrenzenden Badezimmer. "So schlimm, wie ich gedacht hab, ist es gar nicht. Immerhin ist es doch wesentlich größer als ne Sardinenbüchse.", murmelte er und warf einen Blick auf das Bett. "Scheint aber so, als ob wir trotzdem ein kleines Problem hätten.", fügte er dann hinzu. 'Ein kleines Problem? Ich hab ein Riesenproblem!', dachte Tristan mehr als nur ein wenig verzweifelt. Wie sollte er die nächste Woche bloss ohne größere Schäden – und ohne einen Freund zu verlieren – überstehen? "Tris? Hörst Du mir zu?", wandte sich der Schwarzhaarige an den Größeren und dieser sah ihn verwirrt an. "Hä? Was denn?", erkundigte er sich wenig geistreich und der Schwarzhaarige deutete auf das Doppelbett, das an einer der Wände stand. "Ich hab gesagt, dass wir nur ein Bett haben.", antwortete er und die braunen Augen des Angesprochenen weiteten sich entsetzt. 'Nein, das ist nicht wahr! Das darf einfach nicht wahr sein!! SOOOO sehr kann das Universum mich doch gar nicht hassen!! Bitte nicht!!!', flehte er innerlich, doch ein rascher Blick durch das Zimmer zeigte ihm, dass der Kleinere nicht gelogen hatte. Es war eine Tatsache. Sie würden sich in der nächsten Woche ein Bett teilen müssen. 'Eine ganze Woche mit ihm in einem Bett schlafen. Jeden Morgen neben ihm aufwachen. Hoffentlich überleb ich das.', dachte Tristan, auch wenn er stark bezweifelte, dass er die Klassenfahrt ohne größere körperliche oder seelische Schäden überstehen würde. Schon bei dem Gedanken daran, seinem Freund so nahe zu kommen, wirbelten sämtliche Schmetterlinge, die sich in seinem Magen eingenistet hatten, sein Herz raste und sein Mund wurde trocken. Ob man die Schule dafür verklagen konnte? 'Vielleicht sollte ich Kaiba mal fragen. Der hat doch Ahnung von so was.', sinnierte der Siebzehnjährige. Gut, er konnte dem Jungunternehmer schlecht sagen, was wirklich sein Problem war – nicht, dass er das getan hätte, denn das ging den Brünetten nun wirklich überhaupt gar nichts an –, aber man durfte doch noch darüber nachdenken, oder? "Hey, ihr Zwei!", riss ihn Joeys Stimme von der Tür aus seinen Grübeleien und in diesem Moment wäre der Braunhaarige seinem besten Freund alleine für seine blosse Existenz am liebsten um den Hals gefallen. Wenn der Blondschopf hier war, war er nicht mehr mit Duke alleine und lief somit auch nicht Gefahr, irgendetwas furchtbar Dummes anzustellen, das ihn die Freundschaft des Schwarzhaarigen kosten könnte. "Na, Joey? Wie gefällt Dir Dein Zimmer? Habt ihr auch bloss ein Bett?", erkundigte sich Duke mit einem anzüglichen Grinsen und der Angesprochene nickte ebenfalls grinsend, bevor er sich auf das Doppelbett im Zimmer fallen liess. "Ich glaub, ich mag die Klassenfahrt jetzt schon!", verkündete er gut gelaunt und der Schwarzhaarige begann zu lachen. "Das glaub ich Dir aufs Wort. Ich hoffe nur, ihr nehmt ein bisschen Rücksicht auf uns und werdet nicht zu laut.", sagte er und das Gesicht des Sitzenden färbte sich schlagartig rot. "Daran hab ich ja noch gar nicht gedacht!", entfuhr es ihm und Duke schüttelte den Kopf. "War ja klar. Ihr habt nur Glück, dass euer Zimmer das letzte hier auf dem Gang ist. Tris und ich sind eure einzigen Nachbarn. Aber es wär trotzdem nett, wenn ihr uns nachts schlafen lassen würdet.", erwiderte er gespielt streng, bevor er Joey zuzwinkerte. "Aber mach Dir mal keine Sorgen. Wenn ich einmal schlafe, dann weckt mich so schnell nichts mehr. Und im Notfall besorgen wir uns halt Ohrenstöpsel. Oder was meinst Du, Tris?", wandte er sich dann an den Größten in der Runde. Dieser nickte nur stumm, bevor er sich mit einem "Ich mach nen Spaziergang" verabschiedete und beinahe fluchtartig das Zimmer verliess. Die irritierten Blicke, die seine Freund ihm hinterher warfen, bemerkte er schon nicht mehr. oOo Und? Was sagt ihr? Ich hab ja versprochen, dass ich den armen Tristan noch viel mehr quälen werde. Und das hab ich auch weiterhin vor. Der wird noch leiden müssen. Tut mir ja auch irgendwo leid für ihn, aber ich hab die Szenen schon im Kopf. Müssen bloss noch geschrieben werden. So, und jetzt mach ich mich wieder ans vierte Kappi. Ist schon fast halb fertig. Jahaaa, ich bin unglaublich kreativ im Moment. Glaub aber nicht, dass das noch lange so bleibt. Hab nämlich keine Schokolade mehr, und ohne Nervennahrung ist's Essig mit der Schreiberei. Nyo, vielleicht ist morgen ja schon Geld da. Genug von mir. Wir lesen uns hoffentlich in Form von Kommis!!! *bettelblick* Karma Kapitel 4 --------- Und hier ist auch schon das vierte Kappi. Ab jetzt wird's langsamer gehen. Aber das werdet ihr ja selbst sehen. Bin im Moment nicht mehr ganz so kreativ. Nyo, ich wünsch euch viel Spass beim Lesen und hoffe, ihr lasst mir eure Meinung da. Karma oOo "Was ist denn mit Tris los?", erkundigte sich Joey und legte fragend den Kopf schief, doch Duke zuckte nur die Achseln. "Keine Ahnung. Vielleicht vermisst er seine Freundin.", mutmasste er und der Blondschopf liess sich fallen, bis er rücklings auf dem Bett im Zimmer seiner Freunde lag. Dann verschränkte er die Arme unter dem Kopf und starrte nachdenklich an die Zimmerdecke. "Irgendwie ist Tristan schon seit einer ganzen Weile ziemlich komisch.", murmelte er, doch der Schwarzhaarige reagierte nicht, sondern begann stattdessen damit, seine Tasche auszupacken und seine Kleidung in einem der Schränke zu verstauen. Dabei seufzte er leise, doch das entging dem Liegenden keineswegs. "Ist was, Duke?", fragte er und rollte sich auf die Seite, um seinen Freund ansehen zu können. Der Angesprochene schüttelte den Kopf, ohne sich zu ihm umzudrehen. "Nein. Alles okay. Ich bin bloss irgendwie tierisch müde.", antwortete er leise und schob auch noch den letzen Rest seiner Kleidung in den Schrank. "Wenn Du meinst.", gab Joey zurück und rollte sich wieder auf den Rücken. Er wollte gerade noch etwas sagen, als es an die Tür klopfte und Yugi seinen Kopf in das Zimmer seiner Freunde steckte. "Herr Iyama erwartet uns zum Abendessen. Kommt ihr?", fragte er und sein blonder Freund sprang sofort auf, als er das Wort 'Abendessen' hörte. "Essen? Worauf warten wir dann noch?", fragte er zurück, packte den völlig verdutzten Duke und den ebenso überrumpelten Yugi jeweils an einem Arm und schleifte sie hinter sich her – immer der Nase nach, bis er den Speisesaal gefunden hatte. Ryou, der alleine an einem Tisch sass und offenbar auf seine Freunde gewartet hatte, sah die Nachzügler fragend an. "Wo ist Tristan?", erkundigte er sich, doch Joey zuckte nur die Achseln. "Spazieren gegangen. Wollte wohl ein bisschen allein sein. Ich glaub, er vermisst seine Kiki.", antwortete er und liess sich auf einen der Plätze fallen, die der Weisshaarige für sie freigehalten hatte. Yugi und Duke taten es ihm gleich und nach einer kurzen Ansprache seitens Herrn Iyama begann die ganze Klasse mit dem Essen. Den seltsamen Blick, den ihr schwarzhaariger Freund dabei immer wieder dem leeren Platz gegenüber von seinem – Tristans Platz – zuwarf, bemerkten weder Joey noch Yugi oder Ryou. oOo Besagter Braunhaariger stapfte gerade den kleinen Waldweg entlang, der gleich hinter dem Schullandheim begann. Er brauchte jetzt einfach etwas Zeit für sich, um sich mit der Situation abzufinden. 'Eine ganze Woche lang ständig in seiner Nähe sein.', dachte er und seine Lippen verzogen sich zu einem freudlosen Grinsen. 'Danke, Iyama, Sie Arsch!' Das würde hart werden. Nein, mehr als hart. Diese Woche würde die pure Folter für ihn werden, das wusste er ganz genau. Abgrundtief seufzend liess sich der Siebzehnjährige auf einen alten Baumstumpf fallen und vergrub sein Gesicht in den Händen. 'Womit hab ich das bloss verdient? Waren die Prügeleien früher denn wirklich so schlimm?', fragte er sich selbst, doch er kam zu keinem Ergebnis. 'Am Ende der Woche bin ich entweder reif für die Klapse oder um nen Freund ärmer.' Bei diesem Gedanken konnte Tristan sich ein bitteres Auflachen nicht verkneifen. Wie er es auch drehte und wendete, er verlor in jedem Fall. Erneut seufzend legte er den Kopf in den Nacken und sah auf in den dunklen Nachthimmel. 'Pechschwarz – genau wie Dukes Haare.', sinnierte er und schüttelte leicht den Kopf, konnte den Blick aber nicht abwenden. Wie lange er einfach nur dagesessen und in den Himmel gestarrt hatte, wusste der Braunhaarige nicht zu sagen. Es war angenehm, einfach mal ganz alleine zu sein. Erst ein kühler Windstoss, der ihn frösteln liess, riss ihn aus seinen Gedanken und machte ihm klar, dass es langsam an der Zeit war, wieder zum Schullandheim zurückzugehen. 'Super! Auf in meine persönliche Hölle!', dachte er sarkastisch, stand auf und sah sich erst einmal um. Es war inzwischen fast stockfinster und er hatte etwas Mühe, den Weg zu finden, den er genommen hatte, um hierher zu kommen. Nach kurzem Nachdenken erinnerte er sich aber doch wieder daran, dass sein Ziel links von dem Baumstumpf lag, auf dem er gesessen hatte, also schlenderte er langsam dorthin zurück, wo die wahrscheinlich schwerste Prüfung seines jungen Lebens auf ihn wartete. Als Tristan wieder an seinem Zuhause für die nächste Woche ankam, sah er durch die Tür der Veranda seine Klassenkameraden in dem dahinter liegenden Raum – offenbar eine Art Aufenthaltsraum – miteinander reden und lachen. Der Braunhaarige atmete tief durch und wollte das Haus betreten, zog seine Hand aber zurück, bevor er die Klinke erreicht hatte. Stattdessen sah er sich kurz auf der Veranda um und liess sich dann in einen der dort stehenden Korbstühle fallen. Seufzend vergrub er die Hände in seinen Hosentaschen, um sich wenigstens etwas aufzuwärmen, und schloss dann einen Moment lang die Augen. 'Ich bin so ein verdammter Feigling! Duke ist mein Freund, also warum zum Teufel kann ich nicht einfach da reingehen und mit ihm und den Anderen rumalbern – so wie früher?', fragte der Siebzehnjährige sich und überlegte, aufzustehen und es zu versuchen, doch er konnte sich einfach nicht dazu durchringen. 'Was soll's? Bleib ich halt noch ne Weile hier sitzen.', dachte er und schreckte auf, als ihn urplötzlich etwas Weiches im Gesicht traf. "Huh?" "Wenn Du schon hier draussen in der Kälte sitzen musst, zieh Dir wenigstens was über. Sonst verbringst Du nachher die ganze Woche mit ner fetten Erkältung im Bett. Und das kann ich nun wirklich nicht gebrauchen.", murmelte Duke und das Herz des Angesprochenen schlug augenblicklich ein paar Takte schneller. Klang sein Freund etwa tatsächlich ein klein wenig besorgt? 'Jetzt komm mal wieder auf den Teppich, Tris.', ermahnte er sich selbst und schüttelte innerlich den Kopf. 'Er will sich einfach nur nicht bei mir anstecken, das ist alles. Immerhin teilen wir uns ein Zimmer.', dachte er und ignorierte das leise Stimmchen in seinem Hinterkopf, das ihm 'und das Bett auch' zuflüsterte, so gut es ging. "Ähm... danke, Duke.", murmelte er nach einer Ewigkeit und zog seinen Pullover über, den der Andere ihm mitgebracht hatte. Dann erst warf er einen Blick auf den Schwarzhaarigen, der sich lässig an das Geländer der Veranda gelehnt hatte und ebenso in den Nachthimmel starrte, wie er selbst es vor einer Weile in dem kleinen Wäldchen auch getan hatte. Der Kleinere hatte zwar ebenfalls einen Pullover übergezogen, schien aber dennoch leicht zu frieren, denn er hatte die Arme vor der Brust verschränkt. "Sorry, dass ich an Deiner Tasche war, aber Du kannst schliesslich nicht die ganze Zeit nur in dem dünnen T-Shirt hier draussen rumsitzen.", sagte Duke leise, ohne sich umzudrehen. Tristan nickte nur stumm und schob seine Hände wieder in die Hosentaschen, um seine inzwischen eiskalten Finger aufzuwärmen. "Kein Thema. Und danke noch mal.", gab er kaum hörbar zurück und der Kleinere seufzte. "Lass Dich nicht so hängen, Tris. Am Wochenende sind wir doch schon wieder zu Hause. Dann siehst Du sie wieder.", erwiderte er und der Braunhaarige nickte erneut. Was sollte er auch darauf antworten? 'Ich kann ihm ja schlecht sagen, dass ich nicht an Kiki denke, sondern an ihn. Und zwar nur an ihn. Ständig. Immer und überall – egal, was ich gerade tue. Beinahe so, als würde Kiki gar nicht existieren. Dabei ist sie meine Freundin. Ich sollte sie lieben, verdammt! Aber ich kann nicht! Ich krieg ihn einfach nicht aus meinem Kopf!', dachte Tristan und erhob sich. "Ich glaub, ich sollte sie mal anrufen.", murmelte er und hatte für einen Moment die irrwitzige Hoffnung, sein schwarzhaariger Freund möge ihn davon abhalten. Doch Duke tat nichts dergleichen, sondern nickte nur. "Solltest Du wohl. Sie will sicher wissen, wie's Dir geht und ob Du gut angekommen bist.", antwortete er und der Braunhaarige drehte sich um und ging auf ihr gemeinsames Zimmer, denn dort lag sein Handy. Den Blick, mit dem der Schwarzhaarige ihn bedachte, bemerkte er nicht. oOo Abgrundtief seufzend setzte Tristan sich in seinem Domizil für die kommende Woche auf das Bett und kramte in seiner Tasche nach seinem Handy. Mehrere Minuten lang starrte er das kleine schwarze Ding an, als wäre es sein größter Feind, dann seufzte er erneut, suchte er Kikis Nummer heraus und drückte auf die grüne Taste, um das Gespräch zu beginnen. Es dauerte einen Moment, dann erklang am anderen Ende der Leitung eine fröhliche Mädchenstimme. "Hi, Tristan!", begrüßte Kiki ihren Freund und dieser schluckte den Kloss, der sich in seinem Hals gebildet hatte, hinunter, bevor er sich ein Grinsen ins Gesicht zwang, obwohl ihm nicht danach zumute war. "Hallo.", erwiderte er schlicht und ohrfeigte sich innerlich. "Ich... wollte bloss sagen, dass... na ja, wir sind gut angekommen und so.", setzte er hinzu und verpasste sich innerlich noch eine weitere Ohrfeige. "Und ich... ich muss mit Dir reden. Es ist wichtig." Der Braunhaarige liess sich fallen, bis er ebenso auf dem Bett lag, wie Joey es vor dem Essen getan hatte, schob einen Arm unter seinen Kopf und atmete tief durch. "Weisst Du, Kiki, das mit uns... ich glaube...", setzte er an, doch er kam nicht mehr dazu, seinen Satz zu beenden, denn er wurde unterbrochen. "Ich weiss, was Du sagen willst, Tristan. Du liebst mich nicht.", stellte sie fest und die braunen Augen des Angesprochenen weiteten sich. "Woher...?" Wieso wusste sie, was er hatte sagen wollen? Aber wie? Er hatte es ja selbst nicht gewusst, bis die Worte seine Lippen verlassen hatten. "Ich bin nicht blind, weisst Du?", kam es von Kiki und sie seufzte leise. "Ich verstehe Dich. Und ich bin Dir nicht böse. Es war wirklich schön mit Dir. Du bist ein wirklich netter Kerl.", fügte sie hinzu und Tristan konnte nur fassungslos an die Decke starren. "Es tut mir wahnsinnig leid.", krächzte er nach einer Minute des Schweigens und vom anderen Ende der Leitung erklang ein erneutes Seufzen. "Du musst Dich nicht entschuldigen. Ich hab mich Dir ja praktisch aufgedrängt. Ausserdem wusste ich von Anfang an, dass Dein Herz jemand anderem gehört.", sagte sie und der Braunhaarige fuhr wie von der Tarantel gestochen hoch. "Was??? Du hast es gewusst?? Was hast Du gewusst??", wollte er wissen und hielt unbewusst den Atem an. "Nun ja...", setzte Kiki an und atmete tief durch. "Das eben. Das mit Dir und... und Deinem Freund. Der mit den schwarzen Haaren, den wir vor ein paar Wochen in der Stadt getroffen haben.", erklärte sie dann und Tristan fühlte sich, als würde sein Herz stehen bleiben. "Was... wie... woher...", stammelte er und biss sich dann auf die Unterlippe. Wenn sie es vorher nur vermutet hatte, jetzt hatte sie die Bestätigung. 'Ich bin doch so ein Vollidiot! Kann ich eigentlich gar nichts richtig machen?', fragte er sich verzweifelt, doch bevor er noch mehr sagen konnte, riss ihn Kikis Stimme aus seiner Selbstgeisselung. "Ich hab's an Deinem Blick gesehen. Du hast ihn so... so... na ja, eben so traurig angekuckt.", murmelte sie und der Braunhaarige ächzte leise. Sie hatte es gemerkt! Sie hatte es wirklich gemerkt! Sah man ihm seine Gefühle schon so sehr an? Was, wenn sie es irgendjemandem erzählt hatte? Was, wenn er es auch gesehen hatte? Wenn er Bescheid wusste? 'Bitte nicht! Alles, nur das nicht!! Er darf nichts davon wissen! Er würde mich hassen!!' "Hast Du... ich meine, weiss irgendwer...?", fragte er leise und atmete erleichtert auf, als das Mädchen verneinte. "Natürlich nicht! Das geht mich doch gar nichts an.", sagte sie und Tristan fuhr sich mit einer Hand durch die Haare. "Ich... danke und... und es tut mir echt leid. Ich bin so ein verdammter Feigling. Und ein Idiot. Dafür kannst Du mir gerne eine runterhauen, wenn ich wieder zu Hause bin.", bot er an und Kiki begann zu lachen. "Nein, danke. Aber kann ich Dich was fragen?", erkundigte sie sich und ihr frischgebackener Exfreund nickte, obwohl sie das nicht sehen konnte. "Klar." "Hast Du's ihm schon gesagt?", wollte sie wissen und Tristan liess sich seufzend wieder auf das Bett fallen. "Nein, hab ich nicht. Er ist mein Freund. Wenn ich ihm das sage, dann wird er mich hassen.", antwortete er leise und kniff die Augen fest zusammen, denn das Brennen, das er spürte, verhiess nichts Gutes. Auf gar keinen Fall wollte er jetzt anfangen zu heulen. "Bist Du sicher?", hakte Kiki nach und der Angesprochene seufzte erneut. "Ganz sicher. Du hast ihn doch gesehen. Und Du hast doch auch gesehen, wie die Mädchen auf ihn reagieren und wie er geflirtet hat. Er steht nicht auf Jungs. Und ich auch nicht. Eigentlich...", erwiderte er, wischte sich über das Gesicht und ignorierte die feuchten Spuren, die diese Aktion auf seiner Handfläche hinterliess. "Ach so. Das tut mir wirklich leid für Dich.", murmelte sie mitfühlend. "Trotzdem wünsche ich Dir eine schöne Klassenfahrt. Meld Dich ab und zu mal, ja? Du kannst mich auch gerne anrufen, wenn Du einfach nur mit jemandem darüber reden willst, okay?", bot sie an und der Braunhaarige grinste schief. "Du bist ein Engel. Ehrlich. Und es tut mir leid. Schlaf gut, Kiki.", sagte er leise. "Du auch, Tristan. Und lass den Kopf nicht hängen, ja?", bat sie und er nickte. "Mach ich nicht. Versprochen.", antwortete er, legte auf und liess das Handy einfach neben sich auf das Kissen fallen. 'Sie hat's gemerkt. Aber sie hat's niemandem gesagt.', sinnierte er und stand auf, um unter die Dusche zu gehen. Für heute war ihm die Lust auf Gesellschaft vergangen und er wollte einfach nur noch schlafen und am Besten nicht mehr über Kiki, die Klassenfahrt, Duke und seine Gefühle nachdenken. oOo Als besagter Schwarzhaariger eine knappe dreiviertel Stunde später ihr gemeinsames Zimmer betrat, lag der Braunhaarige bereits im Bett und schien tief und fest zu schlafen. Duke verschwand kurz im Bad und beeilte sich, sich zu duschen und umzuziehen. Zwanzig Minuten später schlüpfte er auf die noch freie Seite des großen Doppelbettes, zog sich die Decke bis an die Nasenspitze und drehte dem Schlafenden den Rücken zu. "Nacht, Tris. Schlaf gut.", murmelte er leise und nur wenig später verrieten seine regelmässigen Atemzüge, dass er eingeschlafen war. Tristan hingegen hatte nur so getan, als würde er schlafen, denn dafür war er nach dem Telefonat mit seiner Freundin – oder vielmehr Exfreundin, verbesserte er sich in Gedanken schnell – viel zu aufgewühlt gewesen. So leise und vorsichtig wie möglich drehte sich der Braunhaarige zu seinem Freund um, von dem er wegen der im Zimmer herrschenden Dunkelheit nur Umrisse erkennen konnte. Eine ganze Weile betrachtete er die schlafende Gestalt, dann murmelte er ein kaum hörbares "Gute Nacht, Duke", bevor er seine Augen schloss und seltsamerweise kurz darauf ebenfalls ins Reich der Träume abdriftete. oOo Fies, was? Tja, aber es wird noch schlimmer. *an eine ganz bestimmte szene denkt* Nyo, ihr werdet ja sehen, wie und wann es weitergeht. Hoffe, man liest sich!! Karma Kapitel 5 --------- Und hier ist auch das fünfte Kappi. Wenn ihr dachtet, ich hab Tris bisher schon leiden lassen, dann werde ich euch hiermit eines Besseren belehren. Und in einem der nächsten Kappis wird's noch schlimmer, also macht euch schon mal drauf gefasst. Ich weiss ja schon, was auf den armen Kerl zukommt. Uh, ich bin soooo fies!!! *schäm* Jetzt aber genug gelabert. Enjoy reading!! Karma oOo Eine warme Hand streichelte über Tristans Gesicht und er seufzte im Schlaf wohlig auf. Solcherart ermutigt, fuhr die Person, der die Hand gehörte, mit ihren Streicheleien für den Schlafenden fort. Sanft, beinahe zärtlich strichen die Finger über die Lippen des Braunhaarigen, über sein Kinn und am Hals entlang, bis sie seinen nackten Brustkorb erreichten. Der Siebzehnjährige seufzte erneut, erwachte aber nicht, sondern lächelte nur leicht im Schlaf. Langsam näherte sich das Gesicht des Streichelnden dem Tristans, während die Hand weiter über den Brustkorb und den Bauch des noch immer Schlafenden nach unten wanderte. Gerade, als die Finger den Bund seiner Boxershorts streiften, legten sich warme, weiche Lippen auf die des Braunhaarigen und dieser wachte langsam auf. Mit einem wohligen Seufzen zog er die Person, die ihn so sanft geweckt hatte, näher an sich und genoss den zärtlichen Kuss. Als die vorwitzigen Finger, die eben noch seinen Bauch gestreichelt hatten, unter den Bund seiner Boxershorts schlüpften und dort ihre Streicheleien fortsetzten, keuchte Tristan überrascht auf, öffnete die Augen und – sah genau in Dukes lächelndes Gesicht. "Morgen, Tris.", murmelte der Schwarzhaarige, beugte sich wieder über den neben ihm Liegenden und küsste ihn erneut. Dabei unterbrach er die Tätigkeit seiner Hand jedoch keineswegs und auch der Kuss war hungriger und verlangender als der vorige. "Ich will Dich, Tris.", flüsterte er an den Lippen seines braunhaarigen Freundes und dieser kämpfte noch einen Moment lang mit sich, bevor er aufgab, den Anderen wieder an sich zog und den Kuss ebenso fordernd erwiderte, wie der Kleinere ihn begonnen hatte. Eine seiner Hände wanderte über den schlanken Körper, der sich so willig an den seinen drängte, während die andere sich damit beschäftigte, den Zopf zu lösen, so dass ihnen beiden die langen schwarzen Haare ins Gesicht fielen. Duke keuchte leise auf, als sie sich zum Atmen voneinander trennten, doch er blieb nicht untätig, sondern begann augenblicklich, leichte Küsse auf dem Hals seines Freundes zu verteilen. Immer tiefer und tiefer wanderten seine Lippen und Tristans Kehle entfloh ein leises Stöhnen. Er krallte seine Hände in die schwarzen Haare und spürte, wie die Finger des Kleineren sich damit beschäftigten, ihn von seiner Boxershorts zu befreien. Die Lippen waren mittlerweile am Bauch des Braunhaarigen angekommen und dieser schloss die Augen und stöhnte erneut – lauter als beim letzen Mal. Quälend langsam wanderte Dukes Kopf noch tiefer und just in dem Moment, in dem seine Lippen nur noch Millimeter von der Körpermitte des unter ihm Liegenden entfernt waren,... oOo ... drang ein nervtötendes Piepen an Tristans Ohren. Er fuhr aus dem Schlaf hoch, blinzelte ein paar Mal und blickte dann genau in Dukes Gesicht, der offenbar gerade aus dem Bad kam. Er trug nur eine schwarze Hose, aber kein Shirt, und war damit beschäftigt, seine langen Haare zu trocknen. "Morgen, Tris.", begrüßte er den Braunhaarigen und diesem schoss bei dem Anblick des nur halb bekleideten Schwarzhaarigen das bisschen Blut, dass sich nicht aufgrund seines Traumes in seiner Körpermitte gesammelt hatte, ohne Umwege direkt ins Gesicht. "Ähm... ich... Morgen.", stammelte er knallrot und betete, sein Freund möge ihm nicht ansehen, was er geträumt hatte. Duke bemerkte jedoch scheinbar nichts, denn er legte sich das Handtuch um die Schultern und ging zu dem Schrank, in den er am Vortag seine Kleidung geräumt hatte, um sich einen Pullover herauszusuchen. Tristan starrte ihn eine volle Minute lang einfach nur an. Als ihm bewusst wurde, was er da tat, ohrfeigte er sich innerlich wieder einmal und riss seine Blicke von der äusserst anziehenden Rückansicht seines Freundes los, der leicht vorgebeugt stand und offenbar Schwierigkeiten hatte, sich zwischen zwei Pullovern – einem schwarzen und einem grünen – zu entscheiden. 'Verdammt, er ist ein Kerl!! Und ich auch!! Warum geht das bloss nicht in meinen Schädel rein?', fragte sich der Braunhaarige verzweifelt, stand auf und hastete – innerlich darüber fluchend, dass seine Shorts merklich spannte – ins Bad. "Nimm den grünen. Passt zu Deinen Augen.", rutschte ihm noch heraus, bevor die Tür hinter ihm zufiel. Duke blinzelte irritiert, sah zwischen den beiden Kleidungsstücken und der inzwischen geschlossenen Badezimmertür hin und her und legte schliesslich den schwarzen Pullover wieder in den Schrank zurück. Dann zog er den grünen über und begann leise summend damit, seine Haare zu kämmen. Dass er dabei lächelte, bemerkte er selbst nicht. oOo Tristan lehnte unterdessen von innen an der Badezimmertür, hatte die Augen geschlossen und bemühte sich, sein wild schlagendes Herz zu beruhigen. 'Ich Idiot! Hoffentlich hat er nichts gemerkt!', dachte er und verspürte den unbändigen Drang, seinen Kopf ein paar Mal gegen die Fliesen der Duschkabine zu schlagen. 'Wie kann ein einzelner Mensch alleine nur so unglaublich blöd sein?' Weil ihn Grübeleien nicht weiterbrachten – und weil sein Magen ihm unmissverständlich klarmachte, dass er es nicht gut fände, nach dem gestrigen Abendessen noch eine weitere Mahlzeit auszulassen – schlüpfte der Braunhaarige aus seiner Boxershorts und entschied sich nach einem kurzen Blick in seine Körpermitte für eine sehr, sehr kalte Dusche. Anders würde – wollte – er sein kleines Problem nicht in den Griff bekommen – schon gar nicht, wenn sich das Objekt seiner Begierde gleich im Nebenzimmer befand. Nein, das Risiko, dass der Schwarzhaarige etwas hörte, was er nicht hören sollte – seinen Namen zum Beispiel – war einfach zu groß. Darauf, von Duke ausgerechnet dabei überrascht zu werden, konnte er wirklich mehr als gut verzichten. Tristan stieg in die Duschkabine und bemühte sich, den leichten Zitronenduft, der in der Luft lag, zu ignorieren. Er kniff die Augen zusammen, biss sich vorsorglich auf die Unterlippe und drehte das kalte Wasser auf. Ein ersticktes Keuchen entrang sich seiner Kehle, aber sein Problem verschwand, also war es die Tortur wert. So schnell wie möglich duschte der Braunhaarige zu Ende und verfluchte sich dann dafür, dass er nicht daran gedacht hatte, sich etwas zum Anziehen mit ins Bad zu nehmen. Andererseits hätte er dafür an seinem schwarzhaarigen Freund vorbeigemusst, denn dieser hatte immerhin vor dem Kleiderschrank gestanden. Höchstwahrscheinlich wäre sein Problem dann keinesfalls unbemerkt geblieben, und Duke war nun wirklich der Letzte, der das sehen sollte. Abgrundtief seufzend schlang sich der Braunhaarige ein Handtuch um die Hüften, öffnete die Badezimmertür und spähte vorsichtig in das dahinter liegende Zimmer, doch von seinem Zimmerkameraden war weit und breit nichts mehr zu sehen. Erleichtert aufatmend beeilte Tristan sich, sich anzuziehen. Gerade in dem Moment, in dem er nach dem erstbesten Pullover griff, um ihn überzuziehen, wurde die Zimmertür geöffnet und Duke betrat gemeinsam mit einem blendend gelaunten Joey den Raum. "... deshalb hat er mich auch gekneb... Oh, Morgen, Tris.", grüßte der Blondschopf fröhlich und der Größere beeilte sich, seinen Pullover überzuziehen. "Morgen, Joey.", grüßte er dann zurück und grinste seinen besten Freund an. "Bist Du soweit? Ich hab tierisch Kohldampf!", verkündete dieser und der Schwarzhaarige begann zu lachen, während der Braunhaarige nur nickte. "Ich auch. Und wie!", erwiderte er und erntete ein Kopfschütteln von Duke. "Ist ja wohl auch kein Wunder. Du hast gestern Abend schliesslich nichts mehr gegessen.", murmelte er und Tristans Herz begann wieder zu rasen. Was war das, was neben dem leisen Vorwurf noch in der Stimme seines Freundes mitschwang? War das etwa Sorge? Seinetwegen? "Und? Hast Du gestern noch mit Kiki telefoniert? Was hat sie gesagt?", erkundigte sich Joey neugierig und das Gesicht des Braunhaarigen rötete sich augenblicklich, als er sich daran erinnerte, worüber er mit seiner Freundin – seiner Exfreundin – gesprochen hatte. 'Sie weiss über meine Gefühle für Duke Bescheid. Aber sie hat niemandem davon erzählt.', dachte er und wollte gerade etwas sagen, doch der Schwarzhaarige kam ihm zuvor. "Ich glaub kaum, dass das, was die Beiden sich zu erzählen hatten, für unsere Ohren bestimmt ist.", wandte er sich an den Kleineren und der nickte verstehend. "Dann lasst uns endlich was essen gehen. Ich verhungere!!!!!", quengelte Joey und zog seine beiden Freunde hinter sich her. Duke grinste Tristan an und zwinkerte ihm zu. "Weisst Du, Tris, unser lieber Joey hier...", murmelte er mit einem bedeutungsvollen Blick auf den Blondschopf, "... hat letzte Nacht eine gewaltige Menge Kalorien verbraucht – wenn Du verstehst, was ich meine.", erklärte er und die Gesichter der beiden Anderen färbten sich beinahe zeitgleich flammend rot. Der Schwarzhaarige schüttelte lachend den Kopf. "Mensch, jetzt stellt euch doch nicht so an!", verlangte er und betrat noch immer in bester Laune den Speisesaal. Dort liess er sich auf den gleichen Platz fallen wie am Vorabend und der Braunhaarige, für den nur noch der Stuhl ihm gegenüber übrig blieb, fluchte innerlich und setzte sich ebenfalls, bevor er Yugi und Ryou begrüßte. "Habt ihr irgendeine Idee, was wir heute machen?", erkundigte er sich, doch die Gefragten kamen nicht mehr dazu, ihm zu antworten, denn ihr Klassenlehrer räusperte sich und zog so die Aufmerksamkeit seiner Schüler auf sich. "Guten Morgen, Klasse.", setzte er an und wartete die Begrüßung seitens seiner Schüler ab, bevor er fortfuhr. "Heute Vormittag werden wir alle gemeinsam einen Ausflug in das in der Stadtmitte gelegene Aquarium machen. Für den Nachmittag habe ich diverse Aufgaben vorgesehen, die Sie in Gruppenarbeit – die Gruppeneinteilung werde ich gleich noch bekannt geben – lösen und gegen achtzehn Uhr hier im Aufenthaltsraum vortragen werden.", erklärte er und ignorierte das Gemurre seiner Schüler. "Der Rest des Abends steht zu Ihrer freien Verfügung. Ich habe mir sagen lassen, dass es hier im Ort eine Disco geben soll. Sie sind alle mindestens siebzehn Jahre alt, also werde ich Sie nicht daran hindern, dorthin zu gehen. Ich erwarte allerdings, dass Sie sich so verantwortungsbewusst verhalten, wie es sich für junge Menschen Ihres Alters geziemt. Sollte ich Grund haben, das Verhalten von einem von Ihnen zu bemängeln, wird das Auswirkungen für die gesamte Klasse haben, also benehmen Sie sich bitte entsprechend.", mahnte er und nahm dann seinen Notizblock zur Hand, um die Gruppeneinteilung bekannt zu geben. Tristan hörte ihm jedoch bereits nicht mehr wirklich zu, denn er war definitiv zu hungrig, um noch länger mit dem Frühstück zu warten. "... und Gruppe Vier besteht aus Devlin, Kaiba, Taylor und Wheeler.", sagte Iyama und die vier Genannten fanden sich augenblicklich im Zentrum des Interesses ihrer gesamten Klasse wieder. Seto Kaiba und Joey Wheeler in einer Gruppe? Das konnte doch nur zu Streit und Reibereien führen! Alle warteten auf die üblichen Proteste der beiden Erzfeinde, doch zum Erstaunen ihrer gesamten Mitschüler sagte keiner von ihnen ein Wort – ja, die Beiden sahen sich nicht einmal an. "Ich hoffe, Sie werden sich zusammenreissen, meine Herren.", fügte ihr Klassenlehrer hinzu und warf bezeichnende Blicke zwischen Joey und dem Jungunternehmer hin und her, doch keiner der Beiden reagierte anders als mit einem stummen Nicken. Duke warf Tristan über den Tisch hinweg einen langen Blick zu und grinste kaum wahrnehmbar. "Na, ob die Beiden die Finger voneinander lassen können?", fragte er belustigt und der Angesprochene schüttelte den Kopf. "Das will ich gar nicht wissen. Wirklich nicht.", gab er zurück und der Schwarzhaarige lachte leise. "Sei doch nicht so verklemmt. Das ist doch was völlig Normales. Als ob Du noch nie Sex gehabt hättest, Tris.", murmelte er und das Gesicht des Braunhaarigen nahm augenblicklich wieder eine ungesunde rote Färbung an. Sicherlich hatte er schon Sex gehabt, aber das, was sein bester Freund und dessen Lover miteinander taten, war doch etwas geringfügig Anderes als das, was er kannte. Und von solchen Dingen hatte er bisher – wie an diesem Morgen – nur geträumt. "Lass uns das Thema wechseln, ja?", bat er und der Schwarzhaarige nickte grinsend. "Wusste gar nicht, dass Du so ein Schäfchen bist, Tris.", spottete er und widmete sich ebenfalls seinem Frühstück. Der Größere schluckte unmerklich. 'Wenn Du wüsstest, was ich geträumt hab, würdest Du mich nicht angrinsen, sondern mir eine reinhauen.', dachte er und bemühte sich, sich seinen plötzlichen Stimmungswechsel nicht anmerken zu lassen. Fragen nach dem Grund für seine schlechte Laune konnte er nun wirklich nicht gebrauchen. Das Frühstück verlief ohne weitere Zwischenfälle und eine halbe Stunde später stand die ganze Klasse abfahrtbereit vor der Herberge und wartete auf den Bus. Als dieser schliesslich ankam und alle einstiegen, setzte erneut Gemurre ein, denn anders als der Bus, der sie hergebracht hatte, hatte dieser mit Ausnahme der letzten Reihe nur Zweiersitze zu bieten. "Kommt, lasst uns nach hinten gehen!", rief Joey und zog Tristan am Ärmel seines Pullovers hinter sich her. Duke hatte offenbar die gleiche Idee gehabt, denn er war bereits vorausgegangen, um die hinterste Reihe zu besetzen. Er hatte sich auf dem Platz gleich am Fenster niedergelassen und sah seine Freunde abwartend an. "Setzt euch.", forderte er die Beiden auf und noch ehe der Braunhaarige sich versah, sass er auch schon auf dem Platz neben ihm, während Joey sich auf dem mittleren Platz in der Reihe fallen liess. Der Arm des Schwarzhaarigen streifte den des Größeren, sein Duft stieg diesem in die Nase und er musste alle seine Willenskraft aufbieten, um nicht rot zu werden. 'Schon wieder so nah bei ihm. Reicht es denn nicht, wenn ich die ganze Nacht mit ihm in einem Bett verbringen muss? Was hab ich bloss verbrochen, dass ich so bestraft werde? Das ist einfach nicht fair!', murrte er innerlich, lehnte sich zurück und schloss die Augen. Der Tag fing ja schon ausgesprochen gut an. Blieb nur zu hoffen, dass er nicht in einer Katastrophe endete. oOo Na, war das fies? Ja, nicht wahr? Ich weiss, ich weiss. Und ich weiss auch, dass es fies ist, hier aufzuhören, aber die Kappis sollen alle nicht zu lang werden. Ich werd versuchen, mich mit dem Schreiben des nächsten zu beeilen, aber ich verspreche nichts. Werdet ihr ja dann sehen, wann es on kommt. Würd mich - wie immer - über Kommis freuen. Aber das wisst ihr ja. Karma Kapitel 6 --------- Jahaaaaa, hier ist dann auch (endlich mal *megadrop*) das sechste Kappi von Tristans Leiden. Ich weiss, ich hab lange gebraucht, aber das hier ist ein Füllkappi, das mich zum eigentlichen Hammer der Story bringen soll und ich hab sehr lange daran rumgefeilt. Wirklich zufrieden bin ich immer noch nicht, aber ich weiss auch nicht genau, was mich stört, also kann ich's auch nicht wirklich ändern. Nyo, dieses Kappi widme ich YaKuRaMi, weil ich ihr im Laufe der Nacht schon ein paar kleine Spoiler geschickt hab und sie ganz hibbelig darauf ist. Also, hier ist es. Ich hoffe, es gefällt, auch wenn ich es irgendwie... na ja finde. So, genug des sinnfreien Gelabers meinerseits. Enjoy reading, wenn euch das denn möglich ist! Karma oOo Entgegen seiner Erwartung verlief die Fahrt zum Aquarium, die etwa zwanzig Minuten dauerte, jedoch ohne größere Zwischenfälle. Innerlich über sich selbst staunend gelang es Tristan sogar, mit seinen Freunden herumzualbern, als wäre alles in Ordnung. Zwar verspürte er einen Stich, als eines der Mädchen aus der Klasse mehr als offensichtlich mit Duke flirtete, doch er nahm sich zusammen und liess sich nicht anmerken, wie wenig ihm dieser Anblick gefiel. Zum Glück für den Braunhaarigen war er auch während der Führung durch das Aquarium viel zu sehr damit beschäftigt, ein Aneinanderrasseln von Joey und Kaiba zu verhindern, der den Blondschopf wie üblich mit seinen Kommentaren über die beschränkte Aufnahmefähigkeit und Gehirnkapazität von Hunden auf die Palme brachte. "Mensch, Joey, ignorier das doch einfach.", versuchte Tristan, seinen besten Freund zu beruhigen, doch erst, als er den Kleineren ein Stück weit zur Seite und damit aus der Reichweite seines Lieblingsfeindes zog, beruhigte sich dieser wieder. "Sorry, Tris. Aber ich kann echt nichts dafür. Du weisst, wie sehr ich diese Hundevergleiche hasse.", rechtfertigte er sich zerknirscht und der Angesprochene nickte. "Ich weiss. Ich sag ja auch gar nichts.", gab er zurück, liess sich erschöpft auf eine der für Besucher bereitstehenden Bände fallen und warf einen Blick zu seinen Klassenkameraden. Duke stand neben Kaiba, hatte diesen – offenbar in dem Versuch, weiteren Streit zu verhindern – in ein Gespräch verwickelt und Tristan konnte nicht umhin festzustellen, dass er erleichtert war, denn da der Schwarzhaarige mit dem Jungunternehmer beschäftigt war, hatte er keine Zeit mehr, sich um das Mädchen zu kümmern, dass sich eben noch so offensichtlich an ihn rangeschmissen hatte. 'Was für ein Glück.', dachte der Braunhaarige und schüttelte innerlich den Kopf über sich selbst. Sicher, er wusste ja, wie beliebt sein Freund bei den Mädchen war, aber seit er sich über seine Gefühle im Klaren war, war es einfach nur Folter für ihn, wenn er einen Flirt mit ansehen musste. "Komm, lass uns weitergehen, Tris. Wir verlieren die Anderen sonst noch." Mit diesen Worten riss Joey seinen Freund aus seinen Grübeleien. Der Angesprochene nickte nur, stand auf und folgte dem Blondschopf hinüber zu den Anderen. Duke lächelte und zwinkerte Tristan ungesehen zu, dann widmete er seine Aufmerksamkeit wieder Kaiba – ohne zu ahnen, dass das Herz des Braunhaarigen wie wild gegen seine Brust hämmerte. 'Verdammte Scheisse! Nur ein Lächeln von ihm und ich bin hin und weg. Das darf doch nicht wahr sein! Warum bin ich so gestraft?', fragte dieser sich. Den fragenden Seitenblick, den sein bester Freund ihm zuwarf, bemerkte er nicht. Ein paar Minuten lang liefen die Beiden schweigend nebeneinander her. Joey kaute nervös auf seiner Unterlippe herum. Ihm war schon vor einigen Wochen aufgefallen, dass der Größere, den er schon fast sein ganzes Leben lang kannte, sich seltsam verhielt, doch er hatte bisher keine Gelegenheit gehabt, ihn darauf anzusprechen, was mit ihm los war. Tristan entging die ungewöhnliche Nachdenklichkeit seines besten Freundes nicht, doch bevor einer von ihnen etwas sagen oder fragen konnte, kamen Yugi und Ryou aufgeregt auf sie zu, die ihnen unbedingt etwas unglaublich Interessantes und Faszinierendes zeigen mussten – das sich als gewöhnlicher Kugelfisch und somit als weiterer Versuch, Streit zu vermeiden, entpuppte. Die Vorgehensweise war zwar nicht besonders geschickt, aber Tristan war den Beiden trotzdem dankbar, denn so war Joey abgelenkt und beschäftigt und konnte sich keinen Ärger mit Iyama einhandeln. Der Rest des Ausflugs verlief eher unspektakulär. Für eine Klasse von Siebzehn- und Achtzehnjährigen war ein Aquarium nun wirklich nichts, was ihr Interesse tatsächlich hätte fesseln können und so waren alle Beteiligten froh, als sie gegen Mittag wieder in den Bus steigen und zur Herberge zurückfahren konnten. Unglücklicherweise waren ein paar Mädchen dieses Mal schneller und besetzten die hintere Bank, so dass sich Tristan auf einem Zweierplatz neben Joey wiederfand. Yugi und Ryou hatten die Plätze genau vor ihnen und Duke sass, wie der Braunhaarige mit einem raschen Blick feststellte, zwei Reihen schräg vor ihm am Fenster. Neben ihm sass Kaiba, doch die Beiden sprachen augenscheinlich nicht miteinander, sondern hingen ihren jeweiligen Gedanken nach. Unhörbar seufzend schüttelte Tristan den Kopf. Wie gerne hätte er jetzt den Sitzplatz mit Kaiba getauscht, um neben dem Schwarzhaarigen sitzen zu können? 'Mann, ich sollte echt damit aufhören. Er steht auf Mädchen, nicht auf mich.', dachte er, schloss die Augen und lehnte sich zurück. Er wollte jetzt wirklich nicht schon wieder darüber nachdenken. Das führte doch zu nichts. Das Einzige, was ihm diese Grübeleien regelmässig einbrachten, war schlechte Laune. "Hey, Tris, Du alte Penntüte, aufwachen! Wir sind da!" Joeys Stimme riss den Angesprochenen aus seinem kurzen Nickerchen. Grummelnd streckte er sich, stand auf und folgte seinem Freund in den Speisesaal der Herberge zum Mittagessen. Nicht besonders enthusiastisch liess er sich auf seinen Platz fallen und widmete sich dem Essen. Die seltsamen Blicke, mit denen sowohl Duke als auch Joey ihn bedachten, ignorierte er, denn er war im Augenblick einfach nicht in der Stimmung, dafür, irgendwelche Fragen zu beantworten. oOo Nach dem Mittagessen zog sich die gesamte Klasse in ihrer Gruppenaufteilung zurück, um die Aufgaben zu lösen, die Iyama irgendwann am Morgen verteilt hatte. Gruppe Vier – bestehend aus Tristan, Duke, Joey und Kaiba – ging in das Zimmer der beiden Letztgenannten, um sich dort den Aufgaben zu widmen. Etwas irritiert starrte Tristan auf das Blatt, das Kaiba ihm in die Hand drückte. Er hatte während der ganzen Führung nicht wirklich zugehört, sondern seinen Gedanken nachgehangen, also wusste er dementsprechend nicht, wie er die Fragen beantworten sollte. "Du hast keinen Plan, oder?", erkundigte sich Duke und der Braunhaarige zuckte erschrocken zusammen, denn er hatte nicht gehört, wie der Andere sich ihm genähert hatte. "Nicht wirklich.", gestand er nach einem Moment des Schweigens und der Schwarzhaarige lachte. "Dachte ich mir. Aber hey, kein Problem. Ich hab zwar auch nicht viel zugehört, aber ich hab ne Broschüre mitgenommen, in der alles drinstehen dürfte, was wir brauchen.", erklärte er und warf einen Blick auf Joey, der – offensichtlich aufgrund der Nähe seines Lieblingsfeindes – unruhig auf seinem Stuhl hin und her rutschte. "Vielleicht sollten wir Zwei lieber irgendwo anders hingehen und die Beiden hier ungestört das tun lassen, was sie offenbar beide jetzt brauchen.", murmelte er dann und zwinkerte dem Braunhaarigen verschwörerisch zu, bevor er aufstand und sich an seine beiden Klassenkameraden wandte, die inzwischen mehr als offensichtliche Blicke tauschten. "Was haltet ihr davon, wenn ihr die erste Hälfte der Aufgaben übernehmt und Tris und ich kümmern uns um den Rest?", fragte Duke und erntete einen skeptischen Blick des brünetten Jungunternehmers. "Und weshalb, wenn ich fragen darf?", wollte er wissen und der Schwarzhaarige grinste breit. "Weil ihr ausseht, als würdet ihr euch gleich gegenseitig die Klamotten vom Leib reissen. Und da wollen weder Tris noch ich stören, also verkrümeln wir uns. Ihr solltet aber sicherheitshalber abschliessen, damit Deine Fangirls nicht im falschen Moment reinplatzen.", antwortete er. Joeys Gesicht wurde schlagartig flammend rot und auch Kaiba machte einen etwas verlegenen Eindruck, doch dann nickte er. "Gut. Komm, Tris, lassen wir die beiden Turteltäubchen alleine.", sagte Duke, nahm Tristans Hand und zog ihn hinter sich her aus dem Zimmer, das hinter ihnen augenblicklich abgeschlossen wurde. Der Braunhaarige hatte ein Déjà-vu. Er erinnerte sich nur zu gut an diesen einen Sonntagmorgen nach dem Besäufnis bei Kaiba, an dem ihm zum ersten Mal der Verdacht gekommen war, dass er mehr für den Schwarzhaarigen empfinden könnte als nur Freundschaft. Damals hatte Duke auch seine Hand gehalten. 'Scheisse, warum immer ich?', grummelte Tristan innerlich, bemühte sich aber, sich nichts anmerken zu lassen. Auch sagte er dieses Mal kein Wort dazu, dass der Kleinere seine Hand hielt. Dieses Mal, dieses eine, einzige Mal, wollte er es einfach nur geniessen. 'Näher werden wir uns eh nie sein.', dachte er und drückte unwillkürlich die Hand. Dass Duke diesen Druck ebenso leicht erwiderte, bemerkte er nicht. oOo Erst auf der Veranda vor der Herberge – wo sich glücklicherweise niemand aufhielt, der sie beide so sehen konnte – liess Duke die Hand seines Klassenkameraden wieder los. "Na, dann wollen wir mal.", sagte er, setzte sich in einen der Korbstühle und begann, in der Broschüre zu lesen. Tristan liess sich schweigend in den Stuhl ihm gegenüber fallen und beobachtete seinen Freund genau. Einige schwarze Strähnen, die sich aus seinem Zopf gelöst hatten, fielen ihm ins Gesicht, er starrte konzentriert auf das kleine Heftchen in seiner Hand und der Braunhaarige musste mehrfach tief durchatmen, um sich nicht zu etwas hinreissen zu lassen, was er später bereuen würde. 'Verdammt, er ist so unheimlich schön!', dachte er und krallte seine Finger in die Lehne des Stuhls, auf dem er sass. Das hier war wirklich unfair. Folter pur, genau das war es. War Folter nicht verboten? Hatte Amnesty International nicht dagegen protestiert? Warum in aller Welt half ihm denn nur niemand? "Also, ich glaub, das ist gar nicht so schwer.", murmelte Duke gerade und sah auf – genau in das verzogene Gesicht seines Freundes. "Tris? Alles in Ordnung?", erkundigte er sich besorgt und der Angesprochene nickte nur. "Ja. Es ist nur...", setzte er an und suchte verzweifelt nach einer Ausrede, doch ihm wollte nichts einfallen. Sein Kopf war wie leergefegt und das Einzige, was darin noch Platz hatte, waren grüne Augen und ein besorgter Blick. "... wegen Kiki. Ich... Sie fehlt mir, weisst Du?" Wie er es geschafft hatte, doch noch eine Antwort zu geben, wusste der Braunhaarige nicht zu sagen. "Ich verstehe." Die Stimme des Schwarzhaarigen klang belegt und er lehnte sich zurück. "Hey, am Wochenende hast Du sie doch schon wieder.", erwiderte er leise, ohne den Größeren anzusehen. 'Von wegen. Ich hab doch gestern Schluss gemacht.', dachte dieser und fühlte, wie ihm übel wurde. Er hatte gerade eben einen seiner besten Freunde belogen. Aber was hätte er sonst tun sollen? Hätte er ihm die Wahrheit sagen sollen? Hätte er ihm sagen sollen, dass er sich seinetwegen von seiner Freundin getrennt hatte? Dass sich seine Gedanken nur noch um ihn drehten? Dass er in der letzten Nacht – und in unzähligen davor – nur von ihm geträumt hatte? Nein, das konnte er ihm nicht sagen. Auf keinen Fall. Also war es besser, zu schweigen und zu lügen. Sicher, früher oder später würden seine Freunde erfahren, dass es zwischen ihm und Kiki aus war, aber das war nicht so wichtig. Bis dahin hatte er Zeit, sich einen plausiblen Grund einfallen zu lassen. "Machen wir uns mal langsam an die Arbeit. Iyama will das heute um sechs durchkauen." Dukes Worte lenkten Tristans Aufmerksamkeit wieder auf die Realität. Er nickte, widmete sich den Fragen auf seinem Arbeitsblatt und wagte nicht, seinen Freund anzusehen, denn er fürchtete, dieser könnte ihm seine Lüge ansehen. Den resignierten Blick und das leise Seufzen des Schwarzhaarigen nahm er nicht wahr. oOo Pünktlich um halb sechs waren die Beiden mit ihren Aufgaben fertig. Inzwischen hatten sich auch Joey und Kaiba – nach getaner Arbeit – zu ihnen gesellt und sie hatten zu viert die Antworten verglichen. Der Jungunternehmer sagte kein Wort, aber das "Ihr seid ja doch zu etwas zu gebrauchen" war so deutlich an seinem Gesicht abzulesen, als hätte er es laut ausgesprochen. "Freut ihr euch auch schon auf heute Abend? Ich bin ja schon mal echt gespannt auf diese Disco!", sagte Joey und hibbelte aufgeregt auf seinem Stuhl hin und her. "Dann wird das ja ein wirklich ruhiger Abend für mich.", gab Kaiba zurück und der Blondschopf grinste ihn an. "Am Anfang vielleicht. Aber ich komm auch irgendwann wieder, weisst Du?", erwiderte er fröhlich und erntete einen eisigen Blick seines heimlichen Lovers. "Schade. Ich hatte gehofft, Du würdest mir den Gefallen tun, Dich unterwegs zu verlaufen.", murmelte er laut genug, dass der Jüngere ihn trotzdem hören konnte. Entgegen seiner sonstigen Gewohnheit ging er jetzt jedoch nicht an die Decke, sondern stand einfach nur auf, streckte dem Brünetten die Zunge raus und ging in den Aufenthaltsraum zu Yugi, Ryou und dem Rest ihrer Klasse, die sich dort bereits versammelt hatte. "Joey hat Recht. Wir sollten schon mal reingehen. Iyama kommt sicher auch gleich.", seufzte Tristan und stand auf. Er verspürte zwar nicht die geringste Lust, sich mit der Gruppenarbeit und ihrem Klassenlehrer herumzuschlagen, aber es blieb ihm nun mal nichts Anderes übrig. Duke und Kaiba standen ebenfalls auf und folgten ihren beiden Gruppenmitgliedern in den Raum. Der Schwarzhaarige liess sich bei seinen Freunden in einen Sessel fallen, während der Jungunternehmer es vorzog, sich einen Platz in einer Ecke des Raumes zu suchen, in der ihn niemand störte. oOo Um kurz nach sechs kam Iyama, ihr Klassenlehrer, in den Raum und nach einer kurzen – und unglaublich langweiligen – Einführungsrede bedeutete er den Gruppen, nach und nach ihre Ergebnisse vorzutragen. Tristan, der mit seiner Gruppe – wie sollte es auch anders sein? – an vierter Stelle kam, war froh, als es vorbei war. Er hatte nicht wirklich Lust und machte sich auch nicht die Mühe, den Anderen, die vor und nach ihnen an der Reihe waren, zuzuhören. Stattdessen lehnte er sich in dem Sessel, in dem er sass, zurück und wartete darauf, dass diese Zeitverschwendung endlich ein Ende haben würde. "Alles in Ordnung, Tris?", flüsterte Joey ihm irgendwann zu und der Angesprochene nickte. "Ja, schon. Mir ist nur langweilig.", gab er ebenso leise zurück und versuchte, das schlechte Gewissen zu ignorieren, das er hatte, seit er Duke wegen Kiki belogen hatte. 'Verdammt, ich hatte doch keine andere Wahl! Ich kann ihm doch nicht sagen, was ich wirklich für ihn empfinde!', dachte er verzweifelt, bemühte sich aber, sich nach aussen nichts davon anmerken zu lassen. "Wegen Kiki, oder? Du vermisst sie.", mutmasste Joey und Tristan kämpfte einen Moment lang mit sich. Am Liebsten hätte er den Kopf geschüttelt und seinem besten Freund Alles – wirklich Alles – über seine Gefühle erzählt. Doch er tat es nicht, sondern nickte stattdessen nur. "Hat Duke vorhin schon gesagt. Keine Sorge, wir lenken Dich nachher schon ab.", murmelte der Blondschopf zuversichtlich und der Braunhaarige nickte. "Bis nachher bin ich auch besser drauf. Versprochen, Joey.", erwiderte er und der Kleinere grinste breit. "Wär doch gelacht, wenn wir Dich nicht auf andere Gedanken bringen könnten.", triumphierte er schon im Voraus und der Größere musste gegen seinen Willen auch grinsen. Manchmal war ein Freund wie Joey einfach mehr wert als alles Gold der Welt. oOo So, geschafft. Wäh, der Anfang und das Ende dieses Kappis gefallen mir gar nicht. Aber nyo, das nächste wird hoffentlich besser. Obwohl besser wohl bei dem, was ich vorhab, echt ironisch ist. Hoffentlich überlebt Tris das. *schon mal defibrilator und notärzte bereitstell* Nyo, lasst mich eure Meinung wissen, ja? Karma Kapitel 7 --------- So, und hier ist auch schon das nächste Kappi. Das ist mir wesentlich leichter von der Hand gegangen, obwohl der erwähnte Knaller doch noch nicht kommt. Müsst ihr euch bis zum achten Kappi gedulden. Aber das werd ich jetzt gleich noch anfangen, also keine Sorge. So, und jetzt viel Spass beim Lesen des siebten Kappis von Tristans Leiden (sollte ich die FF vielleicht so nennen? *grübel)! Karma oOo Nach dem Abendessen ging Joey gemeinsam mit Duke und Tristan zu deren Zimmer. "Wir kümmern uns heute Abend schon um Dich, Tris.", versprach er und der Angesprochene grinste. "Klingt echt gruselig, wenn Du das sagst, Joey. Vor allem, wenn Du dabei so grinst.", erwiderte er und der Schwarzhaarige nickte. "Allerdings. Mit diesem irren Funkeln in den Augen sieht Joey aus wie ein Psychopath.", stellte er fest und der Blondschopf verschränkte die Arme vor der Brust. "Ich bin also ein Psychopath, nur weil ich meinen besten Freund aufheitern will, ja?", schmollte er und schob die Unterlippe vor. Duke lachte und wuschelte ihm durch die Haare, bis sie noch wilder abstanden als üblich. "Nein, natürlich nicht. Du kuckst nur so schön irre.", erklärte er grinsend und Joey liess sich noch immer schmollend auf das Bett seiner beiden Freunde fallen. "Du kannst mich mal, Duke!", grummelte er, doch der Angesprochene schüttelte den Kopf und sein Grinsen wurde noch eine Spur breiter. "Normalerweise gerne, Joey, aber erstens würde Kaiba mir den Kopf abreissen und zweitens wollte ich jetzt schon mal langsam duschen, damit meine Haare nachher trocken sind.", gab er zurück und ging zum Schrank, um sich schon mal etwas zum Anziehen herauszusuchen. Tristan bemühte sich, ihn nicht zu offensichtlich anzustarren. Er hatte jetzt schon die unbestimmte Ahnung, dass – was immer der Schwarzhaarige auch anziehen würde – es für ihn Folter werden würde, ihn auch nur anzusehen. 'Verdammt, wenn er ein Mädchen wäre – oder wenigstens schwul –, wäre alles in bester Ordnung. Dann könnte ich es ihm sagen. Aber ich will nicht, dass er mich hasst. Da bleib ich lieber einfach nur sein Freund, als dass ich ihn wegen meiner Gefühle ganz verliere.', dachte er und seufzte abgrundtief. "Alles okay, Tris?", erkundigte sich Joey sofort und auch Duke warf dem Braunhaarigen einen besorgten Seitenblick zu. "Klar doch. Es ist nur...", setzte der Angesprochene an, doch er beendete seinen Satz nicht, sondern blickte betreten zu Boden. Er konnte und wollte seine Freunde einfach nicht noch einmal belügen. "Schon kapiert. Aber hey, heute Abend tust Du einfach mal so, als wärst Du Single – so wie Duke und ich. Okay?" Tristan nickte nur, als er den Blick seines besten Freundes sah. Wenn dieser seinen 'Hundeblick', wie Kaiba diesen Augenaufschlag wohl genannt hätte, aufsetzte, war beinahe jeder machtlos. "Okay, okay. Du hast mich überredet. Kein Wort mehr über Freundinnen, Freunde, Lover oder sonstigen Beziehungskram heute.", versprach der Braunhaarige grinsend und der Blondschopf grinste zurück. "So gefällst Du mir, Alter!", strahlte er und der Größere musste lachen. "Joey, Du bist echt ne Marke! Absolut einmalig!", japste er, nachdem er sich von seinem Lachanfall erholt hatte. Der Angesprochene grinste nur noch breiter. "Klar doch. Und genau deshalb brauchst Du mich ja auch. Irgendwer muss Dich doch wieder hochziehen, wenn Du so down bist.", entgegnete er so dermassen altklug, dass sein bester Freund sofort wieder lachen musste. oOo Während Tristan und Joey in ihrem Zimmer miteinander redeten, beeilte sich Duke, mitsamt seinen Sachen im angrenzenden Badezimmer zu verschwinden. Seine Kleidung legte er auf dem Waschbecken ab. Dann zog er sich aus, stellte sich in die Duschkabine und drehte das Wasser auf. 'Kiki hier, Kiki da. Kiki, Kiki, Kiki, Kiki! Den ganzen Tag lang nur Kiki! Ich werd noch irre! Hat dieser Idiot denn gar kein anderes Thema mehr? Das ist doch echt nicht zum Aushalten!' Innerlich fluchend wusch er sich seine schwarzen Haare und lehnte dann seufzend den Kopf gegen die kühlen Fliesen. 'Nein, das ist nicht fair von mir. Er kann ja nichts dafür. Und eigentlich sollte ich mich doch freuen, dass es ihm gut geht und dass er so glücklich mit ihr ist. Trotzdem könnte ich sie für ihre blosse Existenz umbringen. Ich bin doch echt bescheuert. Eifersüchtig auf die Freundin eines meiner besten Freunde. Dass so was ausgerechnet mir passieren muss!' Erneut seufzend spülte Duke den Schaum aus seinen Haaren, blieb aber noch eine Weile unter der Dusche stehen. Auf keinen Fall wollte er jetzt schon wieder in sein Zimmer gehen. Die letzte Nacht, die er neben Tristan im Bett verbracht hatte, war schlimm genug gewesen. Das Gesicht des Schwarzhaarigen rötete sich schlagartig, als er sich an die vergangene Nacht erinnerte. Um ein Haar hätte er einen Fehler gemacht – einen unverzeihlichen Fehler, der ihn die Freundschaft des Braunhaarigen hätte kosten können. 'Beinahe hätte ich ihn heute Nacht geküsst.', erinnerte sich Duke und hielt sein Gesicht in den Wasserstrahl der Dusche, um seine Gesichtsfarbe wieder in den normalen Bereich zu bekommen. 'Einfach nicht mehr dran denken. Er ist vergeben. Und er steht nun mal nur auf Mädels. Ich sollte mir das am Besten ganz schnell wieder aus dem Kopf schlagen. Er wird nie irgendwas für mich empfinden. Jedenfalls nicht das, was ich mir wünsche.' Der Schwarzhaarige seufzte ein drittes Mal, drehte das Wasser ab und begann damit, sich abzutrocknen. 'Ich muss mich ablenken. Und eigentlich ist heute Abend die perfekte Gelegenheit. Wird langsam echt Zeit, dass ich ihn vergesse. Ich hab doch eh keine Chance. Nicht bei ihm.' Duke stieg aus der Duschkabine, zog sich an und warf dann einen Blick in den Spiegel über dem Waschbecken. "Heute Abend lassen wir zwei Hübschen es richtig krachen, klar?", grinste er seinem Spiegelbild zu, doch sein Grinsen war nicht so selbstsicher wie sonst, sondern eher etwas traurig. oOo Davon war jedoch nichts mehr zu sehen, als der Schwarzhaarige das Zimmer wieder betrat. Tristan und Joey fachsimpelten gerade über Motorräder und Duke schmunzelte leicht, als er die Begeisterung auf dem Gesicht seines braunhaarigen Freundes sah. 'Der und sein Bike. Wenn das ne Frau wär, würd er das Ding glatt heiraten, so verliebt, wie er in das Teil ist. Das ist doch schon echt krankhaft.', dachte er kopfschüttelnd und machte sich daran, seine Haare abzutrocknen. Zwar hatte er noch eine Menge Zeit – sie hatten während des Essens verabredet, um neun Uhr aufzubrechen, um pünktlich um zehn an der Disco zu sein –, aber er wollte auf keinen Fall, dass die Anderen auf ihn warten mussten. Tristan hatte durchaus bemerkt, dass der Kleinere wieder ins Zimmer gekommen war, doch er gab sich die größte Mühe, ihn nicht anzusehen, weil er befürchtete, dass er sich sonst verraten könnte. Dennoch konnte er nicht verhindern, dass seine Blicke immer wieder von dem Schwarzhaarigen angezogen wurden. 'Das war ja soooo klar!', dachte der Braunhaarige grummelnd. Duke trug eine enge schwarze Hose – wie üblich –, die seine langen Beine hervorragend betonte. Dazu hatte er ein langärmeliges schwarzes Shirt angezogen, das – wie man im Licht der Deckenlampe deutlich sehen konnte – halb durchsichtig war. 'Wie gut, dass er nicht weiss, was er mir damit antut!' Tief durchatmend wandte Tristan seine Aufmerksamkeit wieder Joey und ihrem Gespräch zu, doch er war nicht mehr so enthusiastisch bei der Sache wie noch ein paar Minuten zuvor – was dem Blondschopf natürlich nicht entging. "So schlimm, Tris?", erkundigte er sich mitfühlend und der Angesprochene nickte nur. Was hatte er denn für eine Wahl? Er wollte seine Freunde nicht belügen, aber er konnte einfach nicht anders. Er konnte ihnen doch nicht die Wahrheit sagen. Oder? Wie würde Joey wohl reagieren? Was würde er wohl denken, wenn sein bester Freund ihm sagte, dass er sich verliebt hatte – in einen anderen Jungen? Und dann auch noch ausgerechnet in Duke, den Mädchenmagnet schlechthin? Nein, das konnte er nicht. Er würde kein Wort über die Lippen kriegen, das wusste er genau. "Geht schon wieder. Wir hatten ja gesagt, wir sprechen heute nicht mehr drüber.", erwiderte er mit einiger Verspätung und Joey sah ihn skeptisch an. "Bist Du Dir sicher? Wir sind immer für Dich da, wenn Du reden willst. Das weisst Du doch, oder, Tris? Du kannst uns alles sagen." Bei diesen Worten des Blondschopfs bekam Tristan augenblicklich ein noch schlechteres Gewissen. Nicht nur, dass er seine Freunde belog und ihnen etwas derart Wichtiges verschwieg – nein, er machte ihnen auch noch Sorgen, weil er so in sich gekehrt war. 'Oh, ich bin so ein Esel!', dachte der Braunhaarige und ohrfeigte sich innerlich selbst dafür, dass er so unsensibel war. Es war ihm schliesslich nicht entgangen, dass seine Freunde durchaus gemerkt hatten, wie schlecht es ihm ging. Und es war nur natürlich, dass sie sich um ihn sorgten. Und was tat er? Er ignorierte ihre Blicke und gab ihnen keine Erklärungen, sondern log sie an. "Vielleicht solltet ihr Zwei euch auch schon mal fertigmachen. Es ist jetzt schon fast acht Uhr. Wir wollten in einer Stunde los." Mit diesen Worten riss Duke die Beiden aus ihrer Unterhaltung und Joey sprang nach einem kurzen Blick auf den Radiowecker des Schwarzhaarigen auf. "Stimmt. Ich flitz eben schnell rüber, dusch mich und zieh mich um und komm dann wieder zu euch, okay?", fragte er, doch er wartete die Antwort nicht ab, sondern sauste aus dem Zimmer seiner Freunde und diese hörten nur Sekunden später seine Zimmertür zuschlagen. "Dann sollte ich auch mal langsam duschen gehen, was?", murmelte Tristan, stand ebenfalls auf und suchte sich Kleidung aus dem Schrank. Duke warf einen skeptischen Blick auf die blaue Hose und den braunen Pulli und schüttelte den Kopf. "Damit gehst Du mir auf keinen Fall. Du sollst Dich heute amüsieren. Das ist ne Disco, Tris, kein Kaffeekränzchen mit Deiner Oma.", kritisierte er, nahm dem Größeren die Sachen wieder weg und machte sich an seinem Kleiderschrank zu schaffen. "Du kannst ruhig schon mal vorgehen. Ich such Dir was raus und leg's Dir dann aufs Waschbecken, okay?" Der Schwarzhaarige sah den Braunhaarigen nicht an und dieser war froh darüber, denn sein Gesicht war flammend rot – nur weil Dukes Finger die seinen gestreift hatten, als er ihm die Kleidung abgenommen hatte. 'Ich muss hier weg!', war sein einziger Gedanke, deshalb nuschelte er noch ein leises "Okay", bevor er im Badezimmer verschwand, die Tür hinter sich schloss und sich von innen schwer atmend gegen das grün lackierte Holz lehnte. 'Scheisse!!! Scheisse, scheisse, scheisse!! Das wird immer schlimmer!! Ich glaub, ich erschiess mich!' Sich innerlich mehrfach ohrfeigend schüttelte Tristan den Kopf, zog sich aus und stellte sich unter die Dusche. So oder so, er brauchte jetzt zum Einen eine Abkühlung und zum Anderen musste er sich fertigmachen, wenn er nicht wollte, dass die Anderen auf ihn warten mussten. oOo "Hm, was nehm ich denn?" Leise murmelnd wühlte Duke in Tristans Kleiderschrank, bis er etwas gefunden hatte, was seinen Ansprüchen genügte. Zu guter Letzt zog er eine schwarze Jeans, die er an dem Braunhaarigen schon einmal gesehen und die ihm wirklich sehr gut gestanden hatte, und ein beigefarbenes Hemd heraus. "Ja, das geht." Zufrieden mit seiner Auswahl ging der Schwarzhaarige zum Badezimmer hinüber, öffnete leise die Tür und legte die Sachen auf das Waschbecken, wie er es Tristan versprochen hatte. Dabei bemühte er sich, seinen Freund nicht unter der Dusche zu bespannen, aber einen kurzen Blick konnte er sich nicht verkneifen. Der Braunhaarige war wirklich mehr als nur gut gebaut, aber das hatte Duke auch nicht anders erwartet. So schnell und leise wie möglich verschwand er wieder aus dem Bad und lehnte seine Stirn von aussen gegen die geschlossene Tür. 'Ich Idiot! Warum tu ich mir das eigentlich selbst an?', fragte er sich und schüttelte über sich selbst grinsend den Kopf. 'Ich bin doch echt ein Masochist. Da will ich ihn vergessen und leg ihm extra heisse Klamotten raus. Ich kann doch nicht mehr normal sein, echt.' Um nicht weiter darüber nachzudenken, dass er sich mit der Auswahl der Kleidung für seinen braunhaarigen Freund selbst gestraft hatte, liess er sich auf das Bett fallen, verschränkte die Arme unter dem Kopf und erlaubte sich einen kleinen Moment des Selbstmitleids, bevor er wieder aufstand und begann, seine Haare zu bürsten. Joey würde bald wieder da sein und er sollte auf keinen Fall etwas von dem merken, was in ihm vorging. Das war ganz alleine sein Problem und er wusste auch schon ganz genau, wie er es lösen würde. oOo Gemein, hier aufzuhören, nicht wahr? Ja, ich weiss, aber das nächste Kappi gibt's erst so am Montag oder so. Ich weiss nicht, wie weit ich vor dem RPG damit komme, also werdet ihr etwas warten müssen. Hoffe, ihr verzeiht mir das. Bis dann und nicht vergessen, meine Kommis am Ausgang zu hinterlegen! *wink* Karma Kapitel 8 --------- So, und hier ist auch schon das Kappi, wegen dem ich eigentlich die ganze FF überhaupt angefangen hab. Ich hatte irgendwann die Szene, die ich hier als Endszene verwendet hab, im Kopf, und die Idee hat mich einfach nicht mehr losgelassen. Hmtja, was soll ich hierzu groß sagen? Es war echt Folter, das zu schreiben, weil ich unheimlich mit Tris gelitten hab (auch wenn mir das jemand Bestimmtes partout nicht glauben wollte). Ich hatte Herzrasen, feuchte Hände, Schweissausbrüche, meine Finger haben gezittert und mir war schlecht, aber ich hab's fertig bekommen. Ich hoffe, ihr werdet mich nicht dafür umbringen, dass ich so grausam zu dem armen Tristan bin. Behaltet immer im Hinterkopf, dass es mir unheimlich schwergefallen ist, ja? *bettelnd kuck* Falls ihr mich trotzdem umbringen wollt, könnt ihr das natürlich gerne tun (vorzugsweise per Kommi, aber ENS und GB-Einträge mit Morddrohungen werden auch gerne entgegengenommen), aber dann kann ich die Story nicht beenden. Also denkt gut darüber nach, okay? *in deckung wusel und ängstlich abwart* Ich glaub, euch viel Spass beim Lesen zu wünschen, wäre fies. Andererseits, wenn ihr sadistisch veranlagt seid und Tris gerne leiden seht, wird euch das Kappi sicher gefallen. Und das nächste wird auch nicht besser (glaub ich - ist noch nicht ganz fertig, aber der Anfang ist böse *mich selbst dafür hau*). @ YaKuRaMi: Für Dich hab ich noch ne besondere Überraschung hier in dem Kappi. Aber ich verrat nx. Musst Du schon selbst lesen, auch wenn's schwer fällt. Ich hab Dir ja was versprochen. Daran halte ich mich auch. Karma oOo Tristan, der von alledem nichts bemerkt hatte, duschte in aller Ruhe zuende, trocknete sich ab und besah sich dann den Kleiderstapel, der ordentlich auf dem Waschbecken lag. 'Wa... Wann hat Duke die denn reingebracht?', fragte er sich. Der Gedanke, dass der Schwarzhaarige ihn splitterfasernackt beim Duschen gesehen hatte, trieb ihm das Blut ins Gesicht. 'Ach komm, reg Dich ab, Tris.', versuchte er, sich selbst zur Ordnung zu rufen. 'Ich hab ihn doch auch schon nackt gesehen. Beim Duschen nach dem Sport.', dachte er und grummelte leise, denn diese Gedanken waren nun wirklich nicht sehr hilfreich dabei, sein Blut dazu zu bringen, in normalen Bahnen durch seinen Körper zu zirkulieren. Unwillig den Kopf schüttelnd besah der Braunhaarige sich die Sachen, die Duke für ihn rausgesucht hatte. Etwas irritiert griff er nach dem beigefarbenen Hemd, das oben auf dem Stapel lag. 'Wann hat meine Mutter das denn eingepackt?', fragte er sich, denn er war absolut sicher, dass er es nicht in seine Tasche gepackt hatte. 'Ach, was soll's? Zieh ich’s halt an.', dachte Tristan und begann damit, erst einmal die schwarze Retroshorts, die der Schwarzhaarige ihm ebenfalls zurechtgelegt hatte, anzuziehen. Danach schlüpfte er in die schwarze Jeans, zog den Reissverschluss hoch und griff nach dem Hemd. oOo Fünf Minuten später und vollständig bekleidet betrat er das Zimmer wieder und fand zu seiner grenzenlosen Erleichterung nicht nur Duke, sondern auch einen überaus hibbeligen Joey vor. "Da bist Du ja endlich! Das hat ja wieder ewig gedauert!", beschwerte sich dieser sofort und der Braunhaarige konnte sich das Grinsen ebenso wenig verkneifen wie sein Zimmerkamerad. "Joey, Du bist echt einmalig!", lachte der Schwarzhaarige und schlug dem Kleineren kameradschaftlich auf die Schulter, bevor er sich umwandte und Tristan ansah. "Heiss!", war sein einziger Kommentar und der Angesprochene konnte nur unter Aufbietung aller Willenskraft verhindern, dass ihm das Blut wieder ins Gesicht schoss. "Findest Du?", fragte er stattdessen etwas heiser und Duke nickte bestätigend. "Auf jeden Fall! Die Mädels werden sich garantiert wie wild um Dich reissen, Tris!", antwortete er. 'Na toll! Als ob ich das wollen würde. Alles, was ich will, ist, dass DU mich willst, verdammt!', dachte der Größere. "Was meint ihr, wollen wir jetzt schon so langsam los? Ich halt's hier nicht mehr aus!", quengelte Joey, stand auf und strich das dunkelrote, eng anliegende Shirt, das er trug, glatt. "Ärger im Paradies?", zog der Schwarzhaarige ihn auf und der Blondschopf schnaubte abfällig. "Ach, der spinnt doch!", regte er sich dann auf. "'Ich hoffe, Du amüsierst Dich gut, Köter.'", äffte er dann seinen Zimmerkameraden nach und seine Freunde sahen ihn verständnislos an. "Klingt doch nett.", warf Tristan ein und der Blondschopf schnaubte erneut. "Sicher klingt das nett, aber Du hättest mal sein Gesicht sehen müssen, als er das gesagt hat. Echt, der Kerl ist so ein Arschloch!", maulte er und Duke seufzte. "Selbst schuld. Niemand zwingt Dich, ausgerechnet mit Kaiba ins Bett zu gehen. Es gibt genügend andere Typen.", konterte er und Joey warf ihm einen bösen Blick zu, bevor er ebenfalls seufzte. "Hast ja Recht. Vielleicht sollte ich mir wirklich nen Anderen suchen. Aber eigentlich ist es ja okay. Ich mein, wir haben ja nicht mal wirklich ne Beziehung oder so. Wenn ich ihn lieben würde und er wär so arschig, fände ich das echt scheisse. Aber das mit ihm und mir ist ja bloss ne Bettgeschichte. Und da weiss er nun mal, was er tut. Sogar verdammt gut." Bei dem Gedanken, was der Blondschopf wohl mit dem ach so unterkühlten Seto Kaiba trieb, schüttelte sich Tristan. Das wollte er sich nun wirklich nicht vorstellen. "Von mir aus können wir gerne schon los. Aber bitte kein Gerede mehr über Sex, ja?", bat er leise und die beiden Anderen nickten. "Was ist mit Yugi und Ryou? Kommen die auch mit?", erkundigte sich der Braunhaarige und sein bester Freund schüttelte den Kopf. "Nee, die haben keine Lust. Ich hab sie gefragt, bevor ich hergekommen bin. Hab versucht, sie zu überreden, aber sie wollten beide absolut nicht. Und man soll ja schliesslich niemanden zu seinem Glück zwingen, oder?" "Na, wenn sie nicht mitwollen, haben sie eben Pech. Gehen wir drei Hübschen halt alleine.", gab Duke grinsend zurück und gab dem Blondschopf einen Klaps auf den Hintern. "Wir werden uns schon amüsieren, meint ihr nicht auch?", wandte er sich dann an sie und die Angesprochenen nickten unisono – auch wenn Tristan weit weniger enthusiastisch war als die beiden Kleineren. oOo Gemeinsam und zu Fuss machten sich die Drei auf den Weg, den Iyama seiner Klasse während des Abendessens in weiser Voraussicht erklärt hatte. Es war zwar etwas kühl, aber nicht wirklich kalt, sondern eher angenehm. Sie brauchten etwas mehr als eine halbe Stunde, um die Disco zu erreichen – aber auch nur, weil sie sich nicht sonderlich beeilten, sondern gemütlich schlenderten. Dabei unterhielten sie sich die ganze Zeit und ignorierten sämtliche Versuche irgendwelcher Klassenkameradinnen, einen von ihnen anzuflirten. Tristan bemühte sich, sich nicht anmerken zu lassen, wie froh er darüber war, dass Duke auf keinen der Flirtversuche einging. Innerlich war er unglaublich erleichtert. Den Schwarzhaarigen noch mal wie am Vormittag mit einem Mädchen sehen zu müssen, würde einfach zu sehr wehtun. 'Ach, verdammt. Sobald wir erst mal in der Disco sind, wird er doch sowieso wieder baggern – oder angebaggert werden.', dachte der Braunhaarige und verlangsamte seine Schritte unmerklich. Als ihm das bewusst wurde, schüttelte er leicht den Kopf und beschloss, sich davon nicht runterziehen zu lassen. Er konnte sowieso nichts daran ändern, also sollte er sich das nicht so zu Herzen nehmen. 'Er will nun mal nichts von mir. So langsam sollte ich mich endlich mal damit abfinden.', sinnierte Tristan und schüttelte erneut den Kopf, um diese Gedanken zu vertreiben. Er würde sich nicht die Laune verderben lassen – schon alleine, um seinen beiden Freunden, die ihn aufmuntern wollten, nicht die Laune zu verderben. Nein, er hatte Duke und Joey versprochen, dass er sich amüsieren würde, und genau das würde er auch tun. oOo "Und? Wie gefällt's Dir bis jetzt?", brüllte Joey etwa zwei Stunden später gegen die laute Musik an. Er stand gemeinsam mit Tristan an der Bar und sah den Tanzenden zu. Irgendwo auf der Tanzfläche musste sich auch Duke aufhalten, denn dieser war ein paar Minuten zuvor mit einem Grinsen und den Worten "Ich liebe diesen Song!!" in der Menge verschwunden. Unglücklicherweise konnte man ihn bei dem dichten Nebel, den die Nebelmaschinen produzierten, nicht auf der Tanzfläche sehen. Wie erwartet, waren sie Drei nicht die Einzigen aus ihrer Klasse, die sich hier befanden, doch die meisten Anderen standen entweder mit ihren Freunden zusammen, tanzten oder flirteten aufs Heftigste mit den Einheimischen. Auch Joey und er waren zwischendurch schon kurz tanzen gewesen, aber jetzt brauchten sie beide eine Pause und etwas zu trinken. Der Braunhaarige lehnte sich etwas weiter zu seinem besten Freund, um nicht ebenfalls so schreien zu müssen. "Ist etwas laut hier, aber sonst ganz okay.", erwiderte er dicht am Ohr des Blondschopfs und dieser grinste ihn breit an. "Ich hab Dir doch gesagt, dass wir dafür sorgen, dass Du heute auf andere Gedanken kommst. Du hängst schon seit Wochen so unmotiviert rum. So kenn ich Dich gar nicht. Du bist sonst immer für jeden Spass zu haben, aber in der letzten Zeit war mit Dir echt nicht viel los." Bei diesen Worten wurde Tristans Kehle urplötzlich trocken. Joey hatte bemerkt, dass mit ihm etwas nicht stimmte? Das wurde ja immer besser. Was konnte an diesem Abend eigentlich noch schief gehen? 'Das darf doch nicht wahr sein! Bitte nicht!', flehte der Braunhaarige innerlich, wandte das Gesicht ab und liess seinen Blick über die Tanzenden schweifen, denn er konnte den Blondschopf jetzt auf keinen Fall ansehen. Joey bemerkte den plötzlichen Stimmungswechsel seines besten Freundes sofort. 'Toll gemacht, Joey. Ich hätte die Klappe halten und ihn morgen darauf ansprechen sollen. Ich bin doch manchmal echt zu dämlich für Alles!', grummelte er innerlich und trat sich gedanklich in den Hintern, weil er so taktlos und unsensibel war. 'Aber ich will ihm doch bloss helfen, verdammt! Das ist doch echt nicht zum Aushalten! Seit Wochen schon hängt er fast nur rum. Ob er Probleme in seiner Beziehung mit Kiki hat? Kann ich mir zwar nicht vorstellen, weil sie echt nett zu sein schien, aber wer weiss? Ach, ich frag ihn einfach morgen noch mal. Und dann nerv ich ihn so lange, bis er es mir erzählt.' Der Blondschopf nickte, ohne sich dessen wirklich bewusst zu sein. Genau so würde er es machen. Wäre doch gelacht, wenn er nicht herauskriegen würde, was den braunhaarigen so sehr beschäftigte, dass er gedanklich ständig in anderen Sphären schwebte. oOo "Ich bin gleich wieder da." Tristan stellte sein Glas auf den Tresen und gab Joey mit einer Kopfbewegung zu verstehen, dass er zur Toilette wollte. Er musste zwar eigentlich nicht wirklich dorthin, aber er brauchte einen Moment, um seine wirbelnden Gedanken zu beruhigen. Der Braunhaarige wartete nur noch eben das Nicken des Blondschopfs ab, dann verliess er seinen Platz an der Theke und drängelte sich durch die Tanzenden. Unterwegs hielt er Ausschau nach Duke, doch der Schwarzhaarige war weit und breit nirgends zu sehen. oOo Ein paar Minuten später stand Tristan in der Herrentoilette und spritzte sich etwas kaltes Wasser ins Gesicht. Er hatte lange mit sich selbst gekämpft und war zu einem Entschluss gekommen. Er würde Joey sagen, was er für Duke empfand. Wer, wenn nicht sein bester Freund, der doch ebenfalls schwul war, würde ihn und seine Gefühle verstehen können? 'Das mach ich. Ich werd morgen mit ihm darüber reden.', dachte der Braunhaarige und trocknete sich mit einem Papierhandtuch das Gesicht ab. Dann warf er seinem Spiegelbild einen entschlossenen Blick und ein schiefes Grinsen zu. Joey würde ihm ganz sicher helfen. Sie hatten schliesslich immer über alles reden können – immerhin hatte der Blondschopf ihm ja auch von seiner Liaison mit Kaiba erzählt –, also würde er es bestimmt verstehen. Tristan wollte sich gerade umwenden und die Toilette verlassen, als die Tür aufging und ein – ganz offenbar aus zwei Jungs bestehendes – Pärchen heftig fummelnd hereinkam. Die Beiden waren augenscheinlich so sehr miteinander beschäftigt, dass sie nichts von dem mitbekamen, was um sie herum vorging. Der Braunhaarige wollte gerade an den Beiden vorbeigehen, als er etwas sah, was er nun wirklich weder erwartet hätte noch jemals hätte sehen wollen: Einer der Beiden war kein Anderer als Duke! Eine endlos scheinende Sekunde lang blieb Tristan wie angewurzelt mitten in der Toilette stehen. Das musste eine optische Täuschung sein. Ein Trugbild. Eine Halluzination. Das konnte einfach nicht wahr sein! Nein, das bildete er sich nur ein. Dieser... dieser Kerl hatte gerade nicht eine seiner Hände unter Dukes Shirt und die andere auf dessen Hüfte gelegt. Und er war auch nicht gerade dabei, an seinem Hals zu knabbern. Ausserdem stöhnte der Schwarzhaarige auch nicht. Auf keinen Fall! "Das ist nicht wahr!", keuchte der Braunhaarige und seine Stimme liess die Beiden auseinanderfahren. Vollkommen geschockt sah Duke seinen Klassenkameraden an. "Das ist einfach nicht wahr!", entfuhr es diesem noch einmal und im nächsten Moment stürmte er auch schon an dem Schwarzhaarigen vorbei aus der Toilette und aus der Disco. oOo Fieser Cliffi, ich weiss. Ich laber jetzt auch nicht lange, sondern mach mich gleich wieder ans Werk. Ich will das hier nicht lange so stehen lassen, weil es mich deprimiert. Ausserdem bin ich gerade so schön im Fluss. Nyo, man liest sich hoffentlich! Karma Kapitel 9 --------- Und hier ist auch gleich das neunte Kappi. Ich hab's gerade doch noch vor dem Schlafengehen fertig gekriegt und stell es direkt on, damit ihr nicht so lange warten müsst. Kappi 10 ist planungstechnisch schon abgeschlossen, aber noch nicht geschrieben. Das werd ich tun, sobald ich wieder on bin. Und sobald es fertig ist, werd ich es auch gleich hochladen, damit ihr bald wisst, wie's weitergeht. So, ich wünsche euch jetzt nicht viel Spass beim Lesen (das wär in dieser Situation doch etwas ironisch, meint ihr nicht auch?), sondern sag einfach nur schon mal bis bald! Karma oOo Gelangweilt stand Joey alleine an der Theke und beobachtete die Tanzenden. Tristan war jetzt schon seit fast zehn Minuten auf der Toilette. 'Ist er etwa ins Klo gefallen oder was?', fragte sich der Blondschopf und wollte gerade nach seinem Freund sehen, als dieser auch schon wie von Furien gehetzt an ihm vorbeirannte. "Tris? Was ist denn los?", rief Joey ihm hinterher, doch der Braunhaarige schien ihn nicht gehört zu haben. 'Verdammt! Was ist denn jetzt passiert?' Nach einer halben Sekunde des Zögerns – immerhin musste Duke hier auch noch irgendwo sein – entschied sich Joey, zuerst Tristan zu folgen. Den Schwarzhaarigen konnten sie auch später noch einsammeln. Erst einmal musste er wissen, was mit seinem besten Freund los war. oOo Er brauchte frische Luft! Er brauchte unbedingt frische Luft, sonst würde er ersticken! Das gerade Gesehene schnürte ihm die Kehle zu, seine Augen brannten und er nahm weder die Umgebung wahr noch bemerkte er, dass Joey ihm gefolgt war. Ein Stück von der Disco entfernt sackte Tristan in keuchend in die Knie. Seine Sicht war verschwommen, in seinem Kopf sah er unaufhörlich das Bild, das sich ihm eben in der Toilette geboten hatte und er konnte nur mit allergrößter Mühe das Schluchzen unterdrücken, das ihm in der Kehle brannte. "Das ist nicht wahr! Das ist einfach nicht wahr! Nicht er!", murmelte er immer wieder und lehnte seine Stirn an den hölzernen Zaun, neben dem er zusammengesackt war. "Das ist nicht wahr. Das ist nicht wahr. Das ist einfach nicht wahr." Irgendwo in seinem Inneren hatte der Braunhaarige die irrwitzige Hoffnung, dass das alles einfach nur ein Alptraum war, aus dem er wieder erwachen würde, wenn er sich nur oft genug sagte, dass es nicht passiert war. Und doch – so sehr er sich auch gegen die Erkenntnis wehrte –, er wusste, dass das, was er gesehen hatte, real gewesen war. 'Warum? Wie kann er mir das bloss antun? Wie kann er mit diesem... diesem... diesem Kerl rummachen?' Bei der Erinnerung daran, wo dieser Kerl seine Hände gehabt hatte – und was die Beiden jetzt mit Sicherheit miteinander taten –, krampfte sich Tristans Herz zusammen und er krallte eine Hand in den Stoff seines Hemdes direkt über der schmerzenden Stelle. Wie lange er so auf dem Boden gekniet hatte, wusste er nicht und es kümmerte ihn auch nicht – ebenso wenig wie sein bester Freund, der bereits seit mehreren Minuten neben ihm hockte und versuchte, mit ihm zu reden und zu erfahren, was passiert war. oOo "Tris? Hey, Alter, sag doch was! Sprich mit mir, verdammt!" Joey war mit seinem Latein am Ende. Seit mehreren Minuten hockte er jetzt schon neben seinem besten Freund, doch dieser war einfach nicht ansprechbar. 'Verdammt, was mach ich denn jetzt?' Langsam panisch werdend packte der Blondschopf die Schultern des Braunhaarigen und schüttelte diesen, bis er aufsah. Doch der Blick, mit dem der Größere ihn ansah, erschreckte Joey furchtbar. So hatte er seinen Freund noch nie gesehen. "Was ist denn los, Tris?", erkundigte er sich leise und zerrte an Tristans Arm, um ihn wieder auf die Beine zu ziehen. Der Braunhaarige liess sich alles ohne Gegenwehr gefallen. Seine Augen starrten leer und blicklos geradeaus und der Blondschopf fand, er sah einfach zum Fürchten aus. "Tris? Hey, Tris, sprich mit mir! Was ist denn mit Dir los?", wollte er wissen und nach einer halben Ewigkeit nahm der Angesprochene ihn endlich wirklich bewusst wahr. "Joey?", fragte er krächzend und der Kleinere nickte. "Wer denn sonst?", versuchte er zu scherzen, wurde aber sofort wieder ernst. "Was ist denn los mit Dir? Du bist gerade einfach rausgerannt. Und Du siehst richtig scheisse aus, wenn ich ehrlich sein soll.", sagte er besorgt. " Ist da drin irgendwas passiert?" Tristan nickte mechanisch. "Was denn?", bohrte Joey nach und der Braunhaarige sah ihm genau in die Augen. "Duke ist schwul.", antwortete er tonlos und die braunen Augen des Blondschopfs weiteten sich. "Wie jetzt? Echt? Woher weisst Du das denn?", wollte er wissen und der Größere wandte das Gesicht ab. "Ich hab ihn gesehen. Im Klo. Mit irgend so nem Kerl.", murmelte er heiser und Joeys Augen wurden noch größer. "Das ist nicht Dein Ernst!", keuchte er ungläubig und Tristan lachte bitter auf. "Doch, ist es. Glaub mir, ich hätte wirklich Alles lieber gesehen als DAS.", gab er zurück. Der Blondschopf wollte etwas erwidern, doch er kam nicht mehr dazu, denn hinter ihnen erklang plötzlich Dukes Stimme. "Ich konnte ja nicht wissen, dass Du da drin bist. Und ich konnte auch nicht wissen, dass Dich das bei mir so stört. Bei Joey hast Du schliesslich auch kein Problem damit, dass er schwul ist. Tut mir nur leid, dass Du das mit ansehen musstest, Tris. Wird nicht wieder vorkommen.", murmelte er leise. Der Angesprochene schwieg und sah den Schwarzhaarigen nicht an. Dieser wartete einen Moment, doch als er keine Antwort bekam, nickte er nur kurz und biss sich auf die Unterlippe, bis sie leicht zu bluten begann. Das hatte er so nicht gewollt. Auf gar keinen Fall. Er hatte den Braunhaarigen, der jetzt so abweisend vor ihm stand, auf keinen Fall als Freund verlieren wollen, aber das hatte er wohl geschafft. 'Ganz toll. Genau deshalb sollte er das nicht erfahren. Ich wollte nicht, dass er mich hasst.', dachte er und schloss die Augen, denn er spürte ein verdächtiges Brennen. "Ich glaub, ich geh jetzt zurück. Joey, wäre es okay für Dich, wenn wir beide die Zimmer tauschen?" Duke atmete einmal tief durch und wandte sich dann mit seiner Frage an den Blondschopf. Dieser warf erst einen skeptischen Blick zu seinem besten Freund, bevor er dem Schwarzhaarigen ins Gesicht sah. Nachdenklich sah Joey zwischen seinen beiden Freunden hin und her. Der unglückliche Ausdruck auf ihren Gesichtern war beinahe identisch und mit einem Mal ging dem Kleinsten der Drei ein Licht auf. Tristan und Duke waren verliebt – und zwar ganz offensichtlich ineinander! 'Deshalb war Tris in der letzten Zeit so komisch! Das war wegen Duke!' "Ich glaub, wir gehen am Besten alle zurück und regeln das da, okay?", schlug er vor und hakte sich schnell bei den beiden Größeren ein, damit ihm keiner von ihnen weglaufen konnte. Die Zwei mussten unbedingt miteinander reden und das klären. oOo Der Rückweg zur Herberge verlief schweigend. Keiner der Drei sprach ein Wort, denn jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. Tristan konnte einfach nicht fassen, was passiert war. Das Bild dessen, was er gesehen hatte, wurde nur ganz, ganz langsam von der Erkenntnis verdrängt, was das bedeutete. Erst als sie bereits über die Hälfte des Weges zurückgelegt hatten, begriff der Braunhaarige, dass das, was er gesehen hatte, hiess, dass Duke wirklich schwul war. In dem Moment, in dem ihm das klar wurde, warf er einen kurzen Seitenblick zu dem Schwarzhaarigen, doch dieser lief mit gesenktem Kopf auf Joeys anderer Seite und starrte schweigend auf die Pflastersteine unter seinen Füssen. 'Wenn ich bloss den Mund aufgemacht hätte...', dachte Tristan und ohrfeigte sich innerlich. Aber die Chance hatte er wohl vertan. Duke musste doch jetzt denken, dass er ihn hasste – nach dem, was er gesagt hatte. 'Aber das stimmt doch nicht! Im Gegenteil!' Nein, er hasste den Schwarzhaarigen auf keinen Fall. Der Anblick, der sich ihm geboten hatte, hatte ihn geschockt und verletzt, aber an seinen Gefühlen hatte er nichts ändern können. 'Wenn ich jemals eine Chance bei ihm gehabt hätte, hab ich mir die nach meinen Worten von vorhin wohl endgültig verbaut.' In Duke tobten ähnliche Gedanken. 'Er hätte das nie sehen dürfen! Er hätte das nicht sehen sollen! Verdammt!', dachte er und biss sich erneut auf die Unterlippe, um die Tränen zurückzuhalten, die ungebeten wieder in seine Augen steigen wollten. 'Das war's dann wohl mit unserer Freundschaft. Toll gemacht, Duke, wirklich! Ich bin doch der größte Idiot, der auf dieser Welt rumläuft! Warum konnte ich denn nicht bis zu Hause warten? Dann hätte er das nicht gesehen und würde mich jetzt nicht hassen.' Auch Joey grübelte, aber im Gegensatz zu seinen beiden Freunden überlegte er, wie er sie dazu bringen konnte, miteinander über ihre Gefühle füreinander zu sprechen. Einen winzigen Augenblick lang dachte er sogar darüber nach, Kaiba um Hilfe zu bitten, doch dann schüttelte entschieden er den Kopf. Nein, das war wirklich keine gute Idee. Zum Einen waren Tristan und Duke seine Freunde, also war es auch seine Aufgabe, ihnen in dieser verzwickten Situation zu helfen, und zum Anderen war der Jungunternehmer ja nun wirklich niemand, den man ausgerechnet in Beziehungsfragen zu Rate ziehen sollte. oOo Eine knappe Stunde nach dem unglücklichen Zusammenstoss auf der Discotoilette erreichten die Drei die Herberge. Zu ihrer aller grenzenloser Erleichterung war scheinbar niemand mehr wach, der ihre Rückkehr bemerkte. So leise wie möglich schleifte Joey die seine beiden Freunde hinter sich her, doch kurz vor dem Zimmer, dass sie sich teilten, löste Tristan die Hand des Blondschopfs von seinem Arm und trat zur Seite. "Ich... ich brauch frische Luft.", murmelte er, ohne die beiden Kleineren anzusehen. Dadurch entging ihm das leichte Zusammenzucken des Schwarzhaarigen, doch Joey bemerkte es sehr wohl. "Okay, wenn Du meinst. Aber mach keinen Scheiss, Alter!", drohte er dem Braunhaarigen, doch dieser nickte nur abwesend und ging zurück auf die Veranda. Er konnte jetzt einfach nicht mit Duke in einem Raum sein, denn dafür war er viel zu durcheinander. oOo Duke atmete tief durch, öffnete die Tür und betrat das Zimmer, das er sich in der vergangenen Nacht noch mit Tristan geteilt hatte. Er warf einen kurzen Blick auf das Bett und ging dann zum Kleiderschrank, um seine Sachen auszuräumen, denn er war sich sicher, dass der Braunhaarige ihn jetzt ganz bestimmt nicht mehr in seiner Nähe haben wollte. Joey sah dem Schwarzhaarigen einen Augenblick lang schweigend zu, dann seufzte er und hielt seinen Arm fest. "Setz Dich, Duke. Ich glaub, wir müssen uns mal unterhalten.", sagte er leise und der Angesprochene nahm den Pullover, den er gerade in der Hand hatte, legte ihn in seine Tasche und liess sich dann auf das Bett sinken. "Warum hast Du uns denn nie was davon gesagt?", fragte sein Klassenkamerad mit schiefgelegtem Kopf. Der Angesprochene seufzte, bevor er genau in die braunen Augen des Blondschopfs sah. "Wollte ich ja. Wirklich. Irgendwann...", antwortete er leise und wandte das Gesicht ab. "Ich wollte auf den richtigen Zeitpunkt warten – was offenbar ein Fehler war. Jetzt hasst er mich.", fügte er leise hinzu und Joey schüttelte den Kopf. "Quatsch! Tris ist Dein Freund! Er hasst Dich doch nicht! Das... na ja, das hat ihn halt überrascht, das ist alles. Wirst sehen, sobald er darüber nachgedacht hat, ist alles wieder beim Alten.", versuchte er, Duke aufzumuntern, doch der schüttelte den Kopf. "Nein, eben nicht, Joey. Es wird nie wieder so sein, wie es war. Glaub mir.", widersprach er und seufzte erneut. 'Nein, es wird nie mehr so wie gestern. Er wird mich von jetzt an immer mit anderen Augen sehen. Und genau das wollte ich nicht. Nicht ausgerechnet bei ihm!', setzte er in Gedanken hinzu, doch er sprach es nicht laut aus, sondern biss sich auf die Unterlippe. oOo Tristan hatte sich draussen auf der Veranda in den Korbstuhl fallen lassen, in dem er am Nachmittag gesessen hatte, als er gemeinsam mit Duke die eine Hälfte ihrer Gruppenarbeit erledigt hatte. Der Braunhaarige konnte sich ein bitteres Lächeln nicht verkneifen. Ja, am Nachmittag war noch alles in Ordnung gewesen zwischen ihnen. Er hatte keine Ahnung davon gehabt, dass der Schwarzhaarige sich nicht für Mädchen interessierte. Und jetzt? Jetzt war alles so verflucht anders. Alles, einfach alles hatte sich in diesem einen Sekundenbruchteil verändert. 'Wenn ich eher gegangen wäre, hätte ich das nicht gesehen. Ich hätte nichts davon gemerkt. Ich wüsste immer noch nicht, dass Duke auf Jungs steht. Ich würde weiter als der Depp durch die Gegend rennen, der von nichts ne Ahnung hat.' Je mehr er darüber nachdachte, desto wütender wurde Tristan. Nicht nur, dass Duke, den er immer für einen seiner engsten Freunde gehalten hatte, ihm nichts davon erzählt hatte, dass er schwul war, nein, er zeigte es ihm auch noch auf diese unglaublich demütigende Art! 'Verdammt! Wie konnte er mir das antun? Ich dachte, wir wären Freunde. Und was tut er? Er belügt mich!' Innerlich kochend sprang der Braunhaarige auf und machte sich auf den Weg zurück zu ihrem Zimmer. Er hatte ein paar Takte mit einem gewissen Herrn Devlin zu reden, und zwar sofort! oOo Ja, ich weiss, das Ende ist schon wieder unglaublich fies, aber dafür kann ich nix. Ging nicht anders. Alles, was jetzt kommt, gehört ins nächste Kappi. Und ich weiss schon ganz genau, was da passieren wird, also freut euch schon mal (ja, das dürft ihr jetzt - die Beiden haben genug gelitten, oder?)! So, bis später oder morgen, je nachdem, wann ich fertig werde und wann mein Zeugs freigeschaltet wird. Man liest sich hoffentlich! Karma Kapitel 10 ---------- Und hier ist auch das versprochene zehnte Kappi. Hoffe, es gefällt. Diesmal werd ich nicht viel labern, sondern euch nur viel Spass wünschen (und es ehrlich meinen)! Karma oOo Joey liess sich neben Duke auf das Bett fallen und legte ihm tröstend einen Arm um die Schultern. "Jetzt mach Dir mal keinen Kopf.", versuchte er, den Schwarzhaarigen aufzumuntern. "Hey, als ich Tris das von mir und Kaiba erzählt hab, ist er auch erst mal ne halbe Stunde spazieren gegangen, um das zu verdauen. Ich hatte echt Schiss, dass er mich hassen würde, aber als er zurückkam, war alles wieder okay." Der Blondschopf drückte den Anderen kurz. "Das war vorhin einfach ne blöde Situation. Gib ihm ein bisschen Zeit zum Nachdenken, dann renkt sich das wieder ein. Ganz bestimmt. Glaub mir, ich kenn Tris schon fast mein ganzes Leben lang." Duke schüttelte den Kopf. "Ihr beide seit schon so lange befreundet, aber bei uns ist das was Anderes.", murmelte er und starrte auf die geschlossene Zimmertür. "So lange kennen wir uns ja nun noch nicht. Und schliesslich ist er oft mit mir weggegangen, um Mädchen kennenzulernen. Nein, sag nichts.", unterbrach er Joey, als dieser den Mund öffnete. "Das war ja auch okay. Es hat mich nicht gestört. Jedenfalls nicht am Anfang.", fügte er leise hinzu und der Blondschopf schwieg einen Moment. "Der Typ vorhin... der war nur ein Ersatz, oder?", fragte er dann und die grünen Augen des Angesprochenen weiteten sich. Erschrocken sah er Joey an. "Wa... Wie kommst Du darauf?", wollte er wissen, doch der neben ihm Sitzende antwortete nicht, sondern legte den Kopf schief und musterte ihn ernst. "Beantworte meine Frage, Duke.", verlangte er und der Schwarzhaarige nickte langsam. "Ja, war er. Den, den ich wirklich will, kann ich nicht haben.", gab er zurück und wandte das Gesicht wieder ab, denn er konnte seinen Freund jetzt nicht ansehen. "Woher willst Du das wissen? Hast Du schon mit ihm darüber gesprochen? Weiss er, was Du für ihn empfindest? Hast Du's ihm gesagt?", erkundigte sich der Blondschopf. Duke wand sich aus seinem Arm, stand auf und schob die Hände in seine Hosentaschen. Dann zog er wie fröstelnd die Schultern hoch und seufzte abgrundtief. "Nein, hab ich nicht. Und ich werd's auch nicht tun. Das hat jetzt eh keinen Sinn mehr. Ausserdem ist er vergeben." "Stimmt ja!" Erst in dem Moment, in dem der Schwarzhaarige das sagte, erinnerte sich Joey wieder daran, dass sein bester Freund ja eine feste Freundin hatte. Andererseits war dieser offenbar eher verletzt gewesen als alles Andere, als er Duke mit einem Anderen gesehen hatte. 'Ich hab mich nicht getäuscht. Die beiden sind ineinander verliebt. Ganz sicher. Und das mit Kiki...' "Ich glaub aber nicht, dass Tris Kiki wirklich liebt.", sprach der Blondschopf seinen Gedanken laut aus. Der Schwarzhaarige, der ihm eben noch den Rücken zugedreht hatte, wirbelte herum und packte die Schultern des Sitzenden. "Was hast Du gesagt? Woher weisst Du das mit Tris, Joey?", entfuhr es ihm und der Angesprochene löste erst einmal den doch recht schmerzhaften Griff von seinem Arm, bevor er antwortete. "Ich hab's vorhin an Deinem Gesicht gesehen. Vor der Disco, als Tris gesagt hat, dass er das nicht hätte sehen wollen. Du hast ein Gesicht gemacht, als hätte er Dir eine reingehauen.", erklärte er dann. Duke richtete sich auf und presste eine Hand auf seinen Magen. Sein Gesicht hatte jegliche Farbe verloren und er fühlte, wie ihm übel wurde. 'Joey weiss Bescheid! Verdammt, ich Idiot! Was mach ich denn, wenn er ihm das erzählt? Dann hasst er mich endgültig.' "Sag ihm nichts davon! Bitte, Joey!!! Versprich mir, das Du das für Dich behältst!! Bitte!!! Er darf das nicht wissen!! Er soll mich nicht noch mehr hassen!", flehte der Schwarzhaarige den Anderen an. Tristan durfte nicht von seinen Gefühlen erfahren. Auf keinen Fall! Nicht nach dem, was an diesem Abend geschehen war. Er würde das nicht verstehen. Ganz bestimmt nicht. oOo Mit wild klopfendem Herzen und vollkommen geschockt stand Tristan vor der Tür des Zimmers, in dem sich Duke und Joey gerade unterhielten. Seine Hand lag schon seit mehreren Minuten auf der Klinke, doch seine Finger zitterten und der schaffte es einfach nicht, die Tür zu öffnen und den Raum zu betreten. 'Was hat er gerade gesagt?', fragte er sich und krampfte seine linke, freie Hand wieder über seinem Herzen in den Stoff seines Hemdes – so, wie er es schon vor der Disco getan hatte. Er fühlte sich zittrig und schwach, denn er hatte beinahe die gesamte Unterhaltung seiner beiden Freunde gehört. 'Hat er das ernst gemeint? War das wirklich sein Ernst, dass dieser... Kerl ein Ersatz war? Für... für... mich? Weil er... mich nicht haben kann?' Der Gedanke war so abwegig, dass er sich das einfach nicht vorstellen konnte. Duke sollte wirklich etwas von ihm wollen? Das konnte doch nicht wahr sein. Oder? Ich glaub aber nicht, dass Tris Kiki wirklich liebt., hatte Joey gesagt und die Stimme des Schwarzhaarigen hatte regelrecht panisch geklungen, als er den Blondschopf beschworen hatte, nur ja kein Wort darüber zu verlieren. Er darf das nicht wissen!! Er soll mich nicht noch mehr hassen!, hatte er gesagt und der Braunhaarige schüttelte den Kopf, ohne sich dessen wirklich bewusst zu sein. 'Aber ich hasse ihn doch gar nicht! Im Gegenteil, verdammt noch mal! Ich war doch bloss... das war... ich hab doch nur...', stotterte er selbst in Gedanken, denn es war ihm einfach nicht möglich, auch nur einen Satz zu einem vernünftigen, logischen Ende zu bringen. Dafür war er durch das, was er gehört hatte, einfach viel zu aufgewühlt. oOo Joey stand vom Bett auf und nahm den offensichtlich völlig aufgelösten Duke vorsichtig in die Arme. "Hey, beruhig Dich wieder. Er hasst Dich nicht. Ganz bestimmt nicht.", versuchte er, ihn zu trösten. 'Wohl eher im Gegenteil. Aber das soll Tris ihm lieber selbst sagen.', fügte er in Gedanken hinzu, sprach es jedoch nicht laut aus, denn er war sich ziemlich sicher, dass der Schwarzhaarige ihm das auf keinen Fall glauben würde. Nein, dieses Missverständnis musste Tristan selbst ausräumen. Und er, Joey, würde sich da auf keinen Fall einmischen. Nun, jedenfalls nicht mehr als unbedingt nötig. Jetzt musste er nur dafür sorgen, dass Duke hier im Zimmer blieb, während er sich auf die Suche nach dem Braunhaarigen machte, um mit ihm zu reden. Er musste einfach zugeben, dass er mehr als nur Freundschaft für den Schwarzhaarigen empfand. oOo "Ich wollte nicht, dass er mich so sieht. Ich wollte doch nicht, dass er mich hasst!" Dukes Stimme war leise und seine Worte waren kaum zu verstehen, aber dennoch hatte Tristan das Gefühl, sie laut und deutlich zu hören. Kurz entschlossen und ohne Nachzudenken riss er die Tür auf und stürmte in das Zimmer. "Ich hasse Dich doch gar nicht, Du Idiot! Aber warum hast Du denn nie was gesagt?" Bei diesen Worten seines besten Freundes liess Joey den Schwarzhaarigen augenblicklich los und trat einen Schritt zurück, denn er wollte die Beiden auf keinen Fall stören. "Tristan?" Dukes grüne Augen weiteten sich geschockt. Wie lange war der Größere schon da? Und vor allem – was genau hatte er alles gehört? 'Hat er etwa gehört, was ich zu Joey gesagt hab? Oh, bitte nicht! Er darf das nicht gehört haben! Alles, nur das nicht!', dachte er verzweifelt und biss sich zum wiederholten Mal an diesem Abend auf die Unterlippe, denn er hatte einen Kloss im Hals und spürte deutlich, wie ihm wieder Tränen in die Augen steigen wollten. "Ich... ich bin gleich weg. Joey und ich tauschen die Zimmer. Dann... dann musst Du mich... nicht mehr sehen.", murmelte der Schwarzhaarige und wandte das Gesicht ab, denn er konnte seinen Freund – seinen ehemaligen Freund, verbesserte er sich in Gedanken bitter – jetzt einfach nicht ansehen. Tristan starrte Duke fassungslos an, als dieser sich umdrehte und Anstalten machte, seine Kleidung aus dem Schrank zu nehmen und sie in seine bereits halb gepackte Tasche zu legen. 'Das ist doch jetzt nicht wahr, oder? Hat der mir eigentlich nicht zugehört? Was soll denn der Quatsch?' Inzwischen wieder leicht angesäuert trat der Braunhaarige hinter den Schwarzhaarigen, packte seinen Arm und drehte ihn zu sich herum, so dass der Kleinere ihn ansehen musste. "Sag mal, spinnst Du eigentlich? Was soll denn der Scheiss? Wieso willst Du einfach so abhauen? Hast Du nicht gehört, was ich gerade gesagt hab? Ich hasse Dich doch gar nicht!", fuhr er ihn an. Dukes grüne Augen weiteten sich erschrocken, als Tristan ihm plötzlich so nah war. Er sah auf, um ihm ins Gesicht sehen zu können, und wünschte im gleichen Moment, er hätte es nicht getan, denn der Wunsch, dem Anderen noch näher zu kommen, wurde mit jeder verstreichenden Sekunde stärker. oOo Joey beobachtete seine beiden Freunde einen Moment. Als Tristan Duke zu sich umdrehte und ihn anschrie, begann der Blondschopf zu grinsen. 'Ab jetzt sollten die Zwei auch alleine klarkommen.', dachte er und verdrückte sich unauffällig aus dem Zimmer. Bei der fälligen Aussprache der Beiden wollte er auf gar keinen Fall im Weg stehen. oOo "Aber Du hast doch gesagt...", setzte der Schwarzhaarige an, doch der Braunhaarige liess ihn nicht ausreden. "Was auch immer ich gesagt hab, ich hab jedenfalls nie gesagt, dass ich Dich hasse.", unterbrach er ihn. "Warum hast Du nichts gesagt? War nicht besonders toll, das so zu erfahren.", setzte er dann hinzu. Der Schwarzhaarige riss sich los und wandte den Blick ab. "Meinst Du etwa, dass ich das wollte? Ich wollte es euch ja sagen, aber es hat sich eben nie ergeben.", murmelte er zerknirscht, trat einen Schritt zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. Einen Augenblick lang schwiegen beide. "Du Idiot!", grummelte Tristan dann und Duke sah ihn wütend an. "Ach ja? Was hätte ich denn machen sollen? Wie hätte ich Dir das denn sagen sollen? Hi, Tris, übrigens, ich bin schwul oder was?", fauchte er und der Angesprochene schüttelte den Kopf. "Das meine ich nicht. Ich meine, warum hast Du denn nichts davon gesagt, dass Du... na ja, dass Du eben...", stammelte er und die grünen Augen des Schwarzhaarigen wurden wieder groß. Er hatte das gehört? Er hatte wirklich gehört, worüber er und Joey gesprochen hatten? Hatte der Braunhaarige etwa gelauscht? Wie peinlich war das denn? "Ja, klar! Du bist ja wohl vollkommen übergeschnappt! Ich hab doch gesehen, wie Du vorhin reagiert hast! Meinst Du, das wollte ich mir antun? Meinst Du, ich wollte, dass Du mich so ansiehst?", schrie Duke ihn an und Tristan seufzte abgrundtief. Herrgott, warum musste das alles so schwierig sein? "Ausserdem wollte ich nicht, dass Du das weisst. Du hast schliesslich Kiki.", fügte der Schwarzhaarige leiser hinzu und der Größere schüttelte den Kopf. "Nein, hab ich nicht. Wir haben uns getrennt. Gestern Abend.", murmelte er und sein Zimmerkamerad blinzelte irritiert. "Wieso?", fragte er und der Braunhaarige seufzte abgrundtief. "Weil ich sie einfach nicht liebe. Weil ich mir immer, wenn ich mit ihr was unternommen hab, gewünscht hab, sie wär jemand anderes.", gestand er leise und der Blick des Kleineren wurde noch verwirrter. Tristan sah ihn einen Moment lang an, wartete auf eine Reaktion, doch Duke schien nicht zu begreifen, worauf er hinauswollte. 'Idiot! Blöder, dämlicher Idiot!', grummelte der Braunhaarige innerlich. Warum musste das bloss so schrecklich kompliziert sein? "Bist Du wirklich so blöd oder tust Du nur so? Ich hab die ganze Zeit über immer nur an Dich gedacht, Du Trottel!!!", fuhr er den Schwarzhaarigen an und dessen grüne Augen weiteten sich. "Wenn das ein Scherz ist, Tris, dann ist er nicht besonders..." "Verdammt noch mal, das ist kein Scherz! Seit dem Morgen nach diesem Besäufnis bei Kaiba denk ich nur noch an Dich! Ich träum sogar von Dir! Ich war doch bloss mit Kiki zusammen, weil ich das nicht wahrhaben wollte – und weil ich dachte, Du würdest mich hassen, wenn Du jemals erfährst, wie sich meine Gefühle für Dich geändert haben! Ich wollte lieber einfach nur Dein Freund sein, als Dich ganz zu verlieren! Begreifst Du das jetzt endlich mal, Du Idiot? Verdammt, wie kann man bloss so beschränkt sein?" Grummelnd raufte sich Tristan die Haare. Das durfte doch einfach nicht wahr sein! Warum nur begriff Duke nicht, dass das sein voller Ernst war? Mit so etwas machte er doch keine Scherze! Was glaubte dieser Trottel eigentlich von ihm? Duke starrte den Größeren einen Moment lang nur ungläubig an und versuchte, seine Worte zu verarbeiten. 'Er denkt nur an mich? Er war bloss mit ihr zusammen, weil er dachte, ich würde ihn hassen, wenn er mir von seinen Gefühlen erzählt?', rekapitulierte er innerlich den Monolog des Braunhaarigen und sein Herz raste, als er begriff, was das bedeutete. "Ich glaub, wir sind beide ziemliche Idioten, Tris.", murmelte er und lächelte leicht, als er das grimmig-verwirrte Gesicht seines Freundes sah. "Wie meinst Du das?", wollte der Angesprochene wissen und der Schwarzhaarige überwand die Distanz, die zwischen ihnen lag, mit ein paar Schritten, stellte sich auf die Zehenspitzen und drückte seine Lippen auf die seines völlig überrumpelten Freundes. oOo @ YaKuRaMi: Da hast Du Deinen Kuss!! Hoffe, Du magst ihn!! Ist zwar nur ein kleiner, aber wir wollen ja nicht gleich übertreiben, nicht wahr? *grinsel* Sind sie nicht süss? *____* *schwärm* Aber wenn ihr jetzt glaubt, das sei das Ende, dann habt ihr euch geirrt. Ich hab noch die eine oder andere Sache mit den Beiden vor. *hrrhrrhrr* So, und jetzt mach ich mich an Kappi 11. Man liest sich hoffentlich! Karma Kapitel 11 ---------- Jahaaaaaaaaaa, hier bin ich auch schon wieder!!! Na, freut ihr euch? Hoffe ich doch. Nyo, nachdem das Ende des letzten Kappis ja schon recht eindeutig war, gibt's jetzt noch etwas mehr Zucker. *zuckerwürfel in die runde werf* Und jetzt ohne weiteres Gelaber: Enjoy! Karma oOo Tristan war so verwirrt und überrascht, als er so plötzlich die weichen, warmen Lippen Dukes auf seinen spürte, dass er im ersten Moment überhaupt nichts tat. Erst als der Schwarzhaarige sich von ihm lösen wollte, kam wieder Leben in ihn und er hielt den Kleineren vorsichtig an der Hüfte fest. "Hau jetzt nicht ab.", bat der Braunhaarige leise und legte seine Lippen wieder auf die des Anderen, bevor dieser etwas sagen oder tun konnte. Dukes Arme fanden wie von selbst ihren Weg in den Nacken des Größeren und er hielt sich beinahe schon verzweifelt an ihm fest. Wie lange hatte er sich das gewünscht? Wie viele Male hatte er schon davon geträumt? Und wie oft hatte er sich selbst zur Ordnung gerufen, in dem er sich gesagt hatte, dass Tristan das wohl kaum jemals zulassen würde? Er wusste es nicht mehr. Aber war das nicht hier und jetzt auch vollkommen egal? Jetzt standen sie hier – zusammen – in ihrem Zimmer, hielten den jeweils Anderen fest und küssten sich. 'Endlich!', dachte der Schwarzhaarige, ohne auch nur zu ahnen, dass der Braunhaarige im gleichen Moment dasselbe dachte. oOo Tristans Herz schlug unregelmässig und viel zu schnell. Er war eingehüllt in den leichten Zitronenduft, der Duke umgab, spürte die Wärme, die von dessen Körper ausging, und war einfach nur überglücklich. Endlich, endlich, endlich hielt er den Schwarzhaarigen, nach dem er sich so sehr gesehnt hatte wie nach noch niemandem zuvor, in seinen Armen. Ohne wirklich darüber nachzudenken, dass der Kleinere genauso männlich war wie er selbst, liess er seine Zunge über dessen geschlossenen Lippen gleiten und begann augenblicklich, die Mundhöhle zu erkunden, als sich die Chance dazu bot. Das leise Seufzen, dass Duke von sich gab, war für ihn wie Musik. oOo Erst nach einer halben Ewigkeit – zumindest kam es ihnen beiden so vor, auch wenn eigentlich nur wenige Sekunden vergangen waren – lösten sie sich wieder voneinander, um ihre Lungen mit Sauerstoff zu füllen. Duke legte den Kopf schief und sah Tristan von unten herauf einen Moment lang an, bevor er zu grinsen begann. "Du küsst gut.", stellte er fest und das Gesicht des Angesprochenen wurde schlagartig flammend rot. "Ähm... danke.", antwortete er verlegen und der Schwarzhaarige fing an zu lachen. Bevor der Größere jedoch etwas erwidern konnte, klopfte es an der Tür und schon im nächsten Moment steckte Joey seinen Kopf ins Zimmer. "Habt ihr euch jetzt ausgesprochen?", erkundigte er sich neugierig und Duke grinste breit. "Kann man so sagen, denke ich.", antwortete er mit einem Seitenblick auf Tristan, der nur mit hochrotem Kopf nickte. Erleichtert aufatmend betrat der Blondschopf den Raum und schloss die Tür hinter sich. Dann lehnte er sich von innen gegen das Holz und sah seine beiden Freunde abwechselnd an. "Hab ich Dir nicht gleich gesagt, dass er Dich nicht hasst, Duke?", triumphierte er nach einem Augenblick und der Schwarzhaarige nickte. "Ja, hast Du.", antwortete er und warf einen weiteren Seitenblick zu dem Braunhaarigen. "Wir haben uns beide ganz schön blöd angestellt, kann das sein?", fragte er und Joey nickte heftig. "Und wie. Dabei hättet ihr doch bloss mal den Mund aufmachen müssen.", erwiderte er und seufzte theatralisch, bevor er seinem besten Freund einen Rippenstoss versetzte. "Hey, sag Du doch auch mal was, Alter!", verlangte er und seine braunen Augen weiteten sich leicht, als ihm etwas einfiel. "Was ist eigentlich mit Kiki? Du musst ihr das unbedingt so schnell wie möglich erzählen, Tris!", platzte er heraus. Der Größere winkte ab, bevor er noch mehr sagen konnte. "Sie weiss Bescheid. Wir haben uns gestern Abend getrennt, als ich mit ihr telefoniert hab.", murmelte er und liess sich auf das Bett fallen. "Aber sie weiss es schon länger. Erinnerst Du Dich noch an den Tag vor ein paar Wochen, als wir Drei uns in der Stadt zufällig über den Weg gelaufen sind?", wandte er sich an Duke und der nickte. "Klar." "Damals hat sie's gemerkt. Hat sie mir gestern Abend gesagt." "Kluges Mädchen.", entfuhr es Joey und er grinste den Sitzenden von oben herab an. "Blödmann!", grummelte dieser zurück und der Blondschopf grinste noch breiter. "Wer war denn hier der Blödmann, hä? War ich Derjenige, der alles in sich reingefressen hat oder warst Du das, hm?", fragte er mit hochgezogener Braue und Duke schüttelte sich. "Joey, wenn Du das machst, siehst Du aus wie Kaiba.", stellte er schaudernd fest und der Angesprochene sah ihn aus großen braunen Augen an. "Was? Nee, oder? Bitte nicht!" Der Blondschopf hob abwehrend die Hände und schüttelte sich ebenfalls. "Also so wie der will ich nun wirklich nicht werden." "Habt ihr euch eigentlich inzwischen wieder vertragen?", erkundigte sich der Schwarzhaarige und der Angesprochene schüttelte den Kopf. "Nicht wirklich. Ich war nicht in unserem Zimmer, sondern ein bisschen draussen. Ich wollte euch ein bisschen Zeit geben und dann mal nachkucken, ob ihr alles geklärt habt.", erwiderte er und grinste die Beiden an. "Du bist echt unmöglich, Joey!", murmelte Tristan und grinste zurück. Sein bester Freund zuckte nur die Achseln. "Ich weiss. Stört mich aber nicht. Und jetzt hau ich auch ab und lass euch beide in Ruhe. Ich bin tierisch müde und ausserdem hab ich irgendwie das Gefühl, dass ich störe. Also schlaft gut und tut nichts, was ich nicht auch tun würde. Bis morgen!" Mit diesen Worten und einem noch breiteren Grinsen als dem, das zuvor sein Gesicht geziert hatte, verschwand Joey und liess einen amüsiert schmunzelnden Duke und einen durch seine Andeutungen verlegenen Tristan allein zurück. "Idiot!", grummelte dieser und der Schwarzhaarige begann zu lachen. "Ist doch wahr. Muss dieser Blödmann solche Andeutungen machen?", murrte der Braunhaarige und der Kleinere schüttelte grinsend den Kopf. "Lass ihn doch, wenn’s ihm Spass macht.", erwiderte er und warf einen Blick in Richtung Badezimmer. "Willst Du zuerst duschen?" "Geh Du ruhig. Ich kann warten.", antwortete Tristan. Duke nickte, schnappte sich seine Schlafsachen und verschwand im Bad. Der Größere sah ihm einen Moment lang nach, dann liess er sich nach hinten fallen, bis er rücklings auf dem Bett lag. Erst jetzt wurde ihm wirklich bewusst, was gerade passiert war. 'Duke und ich haben uns... geküsst.', dachte er und begann zu lächeln. Sicher, es war nicht sein erster Kuss gewesen, aber doch der bisher schönste. 'Viel, viel besser als die Küsse, von denen ich geträumt hab. Liegt wahrscheinlich daran, dass das echt war. Kein Traum.' oOo Mit einem ebenso verträumten Lächeln im Gesicht stand Duke unter der Dusche. 'Er hat mich geküsst. Ganz von selbst.', dachte er und seufzte leise. "Wenn Du wüsstest, wie lange ich mir das schon gewünscht hab, Tris...", murmelte er, legte den Kopf in den Nacken und liess sich dass warme Wasser ins Gesicht laufen. 'Wenn man es genau betrachtet, hatte diese blöde Aktion heute Abend ja doch was Gutes.', sinnierte er dabei und schüttelte dann leicht den Kopf. Anders wäre es trotzdem besser gewesen, denn ganz offensichtlich hatte der Anblick von ihm mit einem Anderen Tristan ganz schön mitgenommen. 'Bloss nicht mehr darüber nachdenken.' Auch wenn sich letztendlich alles zum Guten gewendet hatte – diesen geschockten, verletzten Ausdruck in den Augen des Braunhaarigen wollte er nie, nie wieder sehen müssen. Und er wollte sich auch nie wieder so fühlen wie in dem Moment, in dem ihm klargeworden war, wer da in der Toilette vor ihm gestanden hatte. 'Dabei wollte ich doch die ganze Zeit immer nur ihn. Ihn und keinen Anderen.' Abgrundtief seufzend drehte der Schwarzhaarige das Wasser ab, trocknete sich ab und zog seine Schlafsachen über. Dann öffnete er die Badezimmertür und begann bei dem Anblick, der sich ihm bot – Tristan lag rücklings auf dem Bett und starrte verträumt seufzend an die Zimmerdecke – zu grinsen. oOo "Ich bin fertig, Tris." Bei diesen Worten von der Badezimmertür zuckte der Angesprochene erschrocken zusammen und setzte sich ruckartig auf. Duke lehnte im Türrahmen und lachte. "Hab ich Dich erschreckt? Tut mir leid.", grinste er, aber das amüsierte Funkeln in seinen Augen strafte seine Worte Lügen. "Blödmann!", grummelte Tristan, stand auf und suchte ebenfalls seine Sachen zusammen. Dann wollte er an dem noch immer in der Tür stehenden Schwarzhaarigen vorbei ins Bad, doch bevor ihm das gelang, drückte der Kleinere ihm im Vorbeigehen noch einen leichten Kuss auf die Lippen. "Beeil Dich, ja? Ich leg mich schon mal hin.", murmelte er und ging zum Bett hinüber. Der Braunhaarige blieb einen Moment lang wie angewurzelt stehen, dann verschwand er schnellstmöglich im Bad, zog seine Sachen aus und stellte sich unter die Dusche. oOo Tristan brauchte nicht lange, um mit dem Duschen fertig zu werden. Im Gegensatz zur vorigen Nacht, die er nur in Boxershorts verbracht hatte, zog er sich dieses Mal einen Pyjama über. Irgendwie fühlte er sich so ein kleines bisschen sicherer. Trotzdem war er hochgradig nervös, als er das Zimmer wieder betrat. Was erwartete Duke jetzt wohl von ihm? Ob er... darüber nachdachte? Ob er es heute Nacht tun wollte? Zu seinem Leidwesen musste sich der Braunhaarige eingestehen, dass Joeys dummer Spruch, den dieser vor dem Verlassen ihres Zimmers von sich gegeben hatte, ihn unheimlich verunsichert hatte. Sicher, es wäre beileibe nicht das erste Mal, dass er Sex haben würde, aber es wäre dennoch etwas völlig Anderes. Sein erstes Mal mit einem anderen Jungen. Da durfte man doch nervös sein, oder? Mit einem flauen Gefühl im Magen tastete sich Tristan zum Bett und war froh darüber, dass der Schwarzhaarige das Licht bereits gelöscht hatte. oOo "Da bist Du ja wieder.", erklang Dukes leicht amüsierte Stimme aus dem Dunkeln. "Mhm.", nuschelte der Angesprochene als Antwort und rutschte ins Bett. Sein Herz klopfte so laut, dass er sich sicher war, der Kleinere müsste es hören und würde wissen, wie aufgeregt er war. Der Schwarzhaarige sagte jedoch nichts, was darauf schliessen liess, sondern schwieg erst einmal einen Moment. Seine Decke raschelte und der Braunhaarige erkannte, dass er sich offenbar halb auf einem Arm abstützte. Scheinbar versuchte er, in der im Raum herrschenden Dunkelheit seinen Gegenüber zu erkennen, aber der Größere war sich nicht sicher, ob der Andere ihn sehen konnte. Dennoch brannten seine Wangen, denn er hatte keine Ahnung, was nun auf ihn zukam. Und wenn er ehrlich war, hatte er gewaltigen Bammel. Was in aller Welt dachte Duke? Was erwartete er? Und würde er es schaffen, die Erwartungen des Schwarzhaarigen zu erfüllen? oOo "Sag mal, Tris...", setzte Duke nach einer Weile des Nachdenkens an und der Angesprochene horchte auf. "Ja?", fragte er atemlos und biss sich auf die Unterlippe. Die Stunde der Wahrheit. Was wollte der Kleinere? Und was sollte er tun, wenn dieser wirklich das wollte? "... stört es Dich, wenn ich etwas näher zu Dir rüberrutsche?", wollte der Schwarzhaarige wissen und das Herz des Braunhaarigen setzte einen Schlag aus, nur um danach umso heftiger gegen seine Brust zu donnern. War das alles? Mehr wollte er nicht? Wirklich? Tristan wusste nicht, ob er erleichtert oder enttäuscht sein sollte. "Ja, klar.", antwortete er und spürte im nächsten Moment eine Bewegung auf der anderen Seite des Bettes. Ein paar Sekunden später lag Duke neben ihm, schlang seinen Arm um den Bauch des Braunhaarigen und drückte ihm einen sanften Kuss auf die Lippen, bevor er seinen Kopf auf der Schulter des Größeren bettete. "Ist das so okay für Dich?", fragte er leise und Tristan nickte leicht. "Mhm. Ist irgendwie gar nicht so unbequem.", murmelte er, drehte sich auf die Seite und zog den Schwarzhaarigen näher an sich. "Ich glaub, ich könnte mich glatt daran gewöhnen.", fügte er hinzu und der Kleinere seufzte leise. "Du hast keine Ahnung, wie lange ich mir das schon wünsche.", flüsterte er und der Größere vergrub sein Gesicht in Dukes langen, noch halb feuchten schwarzen Haaren. "Wie lange denn?", fragte er und spürte, wie sich die Lippen des Angesprochenen in seiner Halsbeuge zu einem leichten Lächeln verzogen. Er wand sich ein wenig in den Armen des Braunhaarigen und sah auf, so gut das in der Dunkelheit des Zimmers eben möglich war. "Schon länger als Du.", antwortete er und Tristan glaubte, das Grinsen des Anderen förmlich hören zu können. "Das gilt nicht. Ich hab's Dir auch gesagt.", protestierte er und Duke lachte leise. "Okay, okay. Ich sag's Dir ja.", gab er sich geschlagen und beugte sich vor, um den Braunhaarigen noch einmal zu küssen. Dieser zog ihn noch näher an sich, während ihre Zungen miteinander spielten. Der Schwarzhaarige fühlte deutlich, dass seine Nähe nicht ohne Auswirkungen auf den Größeren blieb, doch er tat nichts, denn er hatte die Unsicherheit seines Freundes durchaus gespürt. Auf keinen Fall wollte er Tristan zu etwas drängen, was dieser später bereuen würde – auch wenn er selbst nicht anders auf seine Anwesenheit reagierte. Als sie sich wegen akuten Sauerstoffmangels voneinander lösen mussten, legte Duke seinen Kopf wieder auf die Schulter des Braunhaarigen und drückte ihm noch einen leichten Kuss auf den Hals – was dafür sorgte, dass der Größere augenblicklich eine Gänsehaut bekam. "Tja, seit wann weiss ich das jetzt?", murmelte der Schwarzhaarige, schloss die Augen und rief sich die Situation, in der er gemerkt hatte, dass seine Gefühle für seinen Zimmerkameraden weit über rein freundschaftliche Gefühle hinausgingen, wieder ins Gedächtnis. "Sag mal, Tris, erinnerst Du Dich noch an den einen Samstag im Sommer, als wir mit den Anderen zusammen im Kaiba-Land waren?", fragte er und spürte das Nicken des Angesprochenen mehr, als er es sah. "Damals also.", murmelte Tristan und nun war es an Duke zu nicken. "Ja, damals..." oOo Tja, da muss Karmalein wohl eine Rückblende schreiben, was? Nyo, egal. War zwar eigentlich nicht eingeplant, aber irgendwie hat sich das Kappi verselbstständigt. Kann ich nix für. Deren Schuld! *auf tris und duke deut* So, und jetzt seh ich mal, wie's weitergeht. Bis dann! Und vergesst meine Kommis nicht, ja? Karma Kapitel 12 ---------- So, hier ist auch schon die Rückblende. Hätte sie ja gerne eher on gestellt, aber mein I-net hat heute morgen gestreikt und läuft erst seit ner knappen halben Stunde wieder. Irgendwie weiss ich nicht genau, ob mir die Rückblende gelungen ist. Irgendwas stört mich daran, aber ich weiss nicht genau, was es ist. Egal. Ich hoffe, es gefällt euch trotzdem. Enjoy! Karma oOo Rückblende oOo "Hey, Duke, bist Du jetzt bald mal fertig? Die Anderen warten bestimmt schon auf uns!", rief Tristan und warf einen Blick auf die Haustür. Er stand an sein Motorrad gelehnt vor dem Haus, in dem sein Freund wohnte, und wartete. Der Angesprochene band sich noch schnell die Haare zusammen, schnappte sich seine rote Weste und stürmte dann nach draussen. "Bin ja schon da. Hetz doch nicht immer so!", verlangte er etwas aus der Puste und stützte sich auf seine Knie. Der Braunhaarige grinste ihn von oben herab an. "Müsste ich nicht, wenn Du nicht so lahmarschig wärst, Duke.", stellte er fest und der Schwarzhaarige warf ihm einen halb bösen, halb entschuldigenden Blick zu. "Jaja, schon gut. Dann lass uns mal los, damit die Anderen nicht ohne uns gehen.", antwortete er und wartete, bis der Größere sich auf sein heissgeliebtes Bike geschwungen hatte. Dann stieg er hinter ihm auf, schlang seine Arme um Tristans Bauch und hielt sich an ihm fest. "Bist Du soweit?", fragte dieser und wartete das Nicken seines Hintermannes ab. Dann startete er seine Maschine und fuhr los. Duke drückte sich etwas näher an ihn heran und lehnte seinen Kopf an den Rücken seines Freundes. Eine Autofahrt war doch etwas Anderes als eine Fahrt auf einem Motorrad und wenn er nicht gewusst hätte, dass der Braunhaarige ein guter und sicherer Fahrer war, wäre er ganz sicher niemals mit ihm gefahren. "Alles okay da hinten?", erkundigte sich Tristan, als sie irgendwann an einer Ampel hielten. Der Schwarzhaarige nickte. "Ja. Ich bin das bloss nicht gewöhnt. Irgendwie sind mir Autos doch lieber.", gestand er und der Größere lachte. "Feigling.", sagte er dann und sein Hintermann kniff ihm leicht in den Bauch. "Idiot!", grummelte er dabei. "Ausserdem bin ich nicht feige. Immerhin bin ich ja hier, oder?", fügte er leicht beleidigt hinzu und der Braunhaarige grinste, obwohl der Kleinere das nicht sehen konnte. "Wird gleich grün." Bei diesen Worten nahm er Dukes Hände und legte sie wieder fest um seinen Bauch. "Halt Dich gut fest.", verlangte er dann und der Schwarzhaarige tat wie ihm geheissen. Dabei schlug ihm sein Herz bis zum Hals. 'Was ist denn jetzt los? Das ist doch nur Tris. Nur Tris...', dachte er und drückte sich unbewusst noch etwas näher an seinen Vordermann heran. Der Größere roch nach Leder und nach irgendeinem Parfüm, das Duke nicht kannte und dieser spürte, dass seine Hände dort, wo Tristan sie berührt hatte, noch immer kribbelten. 'Was soll denn das?', fragte er sich selbst, doch er fand keine Antwort. oOo Keine zehn Minuten später kamen die Beiden auch schon auf dem Parkplatz des Kaiba-Landes an. Der Braunhaarige parkte seine Maschine und der Kleinere stieg so schnell wie möglich ab. Die Fahrt war zwar ganz gut gelaufen, aber er war dennoch etwas wacklig auf den Beinen – was seinen Freund dazu veranlasste, ihn erst einmal breit anzugrinsen. "Jetzt sag bloss nicht, dass Dir schlecht ist. Ich bin doch extra langsam und vorsichtig gefahren.", lachte der und der Schwarzhaarige warf ihm einen giftigen Blick zu. "Blödmann!", maulte er, doch der Größere nahm ihn lachend in den Schwitzkasten und schleppte ihn zu den Anderen, die am Eingang bereits auf sie warteten. Als Tristan sah, dass Joey seine Schwester Serenity mitgebracht hatte, liess er Duke augenblicklich los und begann beinahe sofort damit, um das Mädchen herumzuscharwenzeln und mit ihr zu flirten – was sein bester Freund und auch der Schwarzhaarige mit bösen Blicken quittierten. Doch auch die Drohung des Blondschopfs, ihn zu verprügeln, wenn er seine Finger nicht bei sich behielt, schien bei dem Braunhaarigen nicht sehr lange zu wirken. Er flirtete weiter mit Serenity, machte ihr Komplimente und bot ihr sogar seinen Arm an – den sie dankend annahm. Duke beobachtete das Ganze mit gemischten Gefühlen. Normalerweise hätte er mitgemacht und sich einen kleinen Konkurrenzkampf um die Gunst des Mädchens geliefert – auch wenn eigentlich schon seit Langem wusste, dass er sich nicht für Mädchen interessierte –, doch dafür war er jetzt nicht in der Stimmung. Genau genommen war seine Laune auf dem Tiefpunkt, seit der Größere seine Aufmerksamkeit nur noch Joeys Schwester widmete. oOo Knappe zwei Stunden später war die Stimmung des Schwarzhaarigen noch weiter gesunken – obwohl er geglaubt hatte, dass das gar nicht mehr möglich wäre. Nicht nur, dass Tristan wirklich permanent an Serenity klebte – nein, im Gegensatz zu sonst schien das Mädchen das jetzt auch regelrecht zu geniessen. Sie hing am Arm des Braunhaarigen, sah ihn mit leuchtenden Augen von unten herauf an und lauschte wie gebannt jedem Wort, das er von sich gab. Dabei ignorierte sie gekonnt die bösen Blicke ihres Bruders und es war mehr als offensichtlich, dass sie die abenteuerlichen und völlig an den Haaren herbeigezogenen Geschichten, die Tristan erzählte, auch noch glaubte! War das denn zu fassen? Wie konnte man nur so... so... so... unglaublich naiv sein? Das war doch schon nicht mehr feierlich! Hatte sie denn überhaupt kein bisschen Gehirn? Oder hatte sie es heute zu Hause gelassen? Machte es vielleicht gerade irgendwo Urlaub? Nur mit Mühe konnte Duke den Impuls unterdrücken, sich die Haare zu raufen. Das war einfach zum aus-der-Haut-fahren! War sie wirklich so dumm? Unbewusst schüttelte der Schwarzhaarige den Kopf, um diese Gedanken zu vertreiben. Er hatte eigentlich vorgehabt, sich einen schönen Tag mit seinen Freunden zu machen und nicht, den ganzen Tag lang schlecht gelaunt zu sein. 'Seit wann regt mich das denn so auf, wenn Tris mit Serenity flirtet? Das macht er doch dauernd. Das ist doch nichts Neues mehr. Alles wie immer.', dachte er und blieb abrupt stehen, als ihm klar wurde, dass heute eben nicht Alles wie immer war. Das lag jedoch keineswegs an Tristan oder Serenity, sondern an ihm. Er war heute anders als sonst. Wann immer er die Beiden ansah, spürte er einen Stich. Und jedes Mal, wenn der Braunhaarige lachte, begann sein Herz, schneller zu schlagen. 'Ach, egal. Hab ich halt heute miese Laune. Kann ja mal vorkommen. Man kann ja nicht immer nur gut drauf sein.', sinnierte er. Den seltsamen Seitenblick Theas, die ebenso wie Yugi und Ryou mit ihnen unterwegs waren, bemerkte er erst, als das Mädchen ihn ansprach. "Ist alles in Ordnung mit Dir, Duke? Du siehst irgendwie so nachdenklich aus.", erkundigte sie sich und der Angesprochene sah auf und lächelte ihr beruhigend zu. "Geht schon. Bin nur heute irgendwie nicht so ganz fit.", erwiderte er und bedauerte einen Moment lang, dass er sie anlog, aber er war jetzt einfach nicht in der Stimmung, um über seine wirren Gedanken zu sprechen. "Wenn Du meinst. Aber sag mal, kann es sein, dass Du eifersüchtig bist?", hakte sie nach und ihre blauen Augen musterten den Schwarzhaarigen prüfend. Dessen grüne Augen weiteten sich, als er urplötzlich begriff, was sein Herzrasen und die Stiche, die er schon die ganze Zeit gespürt hatte, bedeuteten. Thea hatte Recht. Ganz eindeutig. Etwas Anderes konnte seine seltsame Laune einfach nicht bedeuten. Aber er war nicht eifersüchtig auf Tristan, sondern auf Serenity! Es störte ihn über alle Maßen, dass sein braunhaariger Freund nur noch Augen für das Mädchen hatte und ihn nicht einmal mehr beachtete – ganz so, als wäre er überhaupt nicht da. 'Nein! Nein, auf keinen Fall! Ich kann mich doch nicht wirklich in Tris verlieben! Ich darf mich nicht in Tris verlieben! Er ist ein Freund, verdammt! Das geht doch nicht!' Innerlich alle Flüche ausstossend, die ihm einfielen, biss Duke sich auf die Unterlippe. Das durfte einfach nicht passieren! "Also ja.", stellte Thea ungerührt fest und hakte sich bei dem Schwarzhaarigen ein. "Aber hey, mach Dir mal keine Sorgen. Serenity will nichts von Tris. Hat sie mir vorhin selbst erzählt. Sie macht das nur, um ihren Bruder zu ärgern. Die Beiden hatten wohl heute morgen Streit wegen dem Kleid, das sie anziehen wollte. War wohl Joeys Meinung nach zu kurz. Und so rächt sie sich jetzt.", erklärte sie dann und Duke atmete innerlich auf. Gut, das änderte natürlich nichts daran, dass Tristan immer noch auf Mädchen stand, aber wenigstens konnte er jetzt sicher sein, dass dieser in naher Zukunft nicht plötzlich mit Serenity zusammenkommen würde. Zwar nur ein schwacher Trost, aber immerhin etwas. oOo "Leute, wir sollten langsam gehen." Yugi warf einen Blick auf seine Armbanduhr, die ihm zeigte, dass sie bald abgeholt werden würden. Es war kurz vor acht, also würde Theas Vater in ein paar Minuten da sein, um sie, Yugi und Ryou nach Hause zu fahren. Joey und Serenity würden von ihrer Mutter abgeholt werden und Tristan, der bei Duke übernachten würde, würde diesen wie schon am Nachmittag auf seinem Motorrad mitnehmen. "Hast Recht, Yugi. Meine Mum sollte auch bald hier sein. Aufbruch?", fragte der Blondschopf und die beiden Mädchen nickten unisono. "Also Aufbruch.", bestätigte Tristan und machte sich gemeinsam mit den Anderen auf den Weg, um den Park zu verlassen. Duke schlenderte neben Thea her und unterhielt sich mit ihr, doch er warf immer wieder heimliche Seitenblicke zu dem Braunhaarigen, an dessen Arm noch immer Joeys Schwester hing. Draussen vor den Toren des Parks versuchte dieser, einen Abschiedskuss von Serenity zu ergattern, doch zur unendlichen Erleichterung des Schwarzhaarigen verhinderte Joey das, indem er sie mit den Worten "Sag mal, Alter, hast Du sie nicht mehr alle? Das ist meine Schwester, verdammt!" von ihm weg und zu dem Auto zog, in dem seine Mutter bereits wartete. Duke verabschiedete sich in der Zwischenzeit von Thea, Ryou und Yugi und grinste dann den etwas grummelig dreinblickenden Tristan an. "Da konnte wohl jemand nicht so landen, wie er sich das vorgestellt hat, was?", spottete er und der Angesprochene sah ihn verärgert an. "Ach, und bei Dir hat's besser geklappt, ja?", wollte er beleidigt wissen und der Kleinere grinste noch breiter. "Wenn man's genau nimmt, schon. Ich hab mich heute zurückgehalten, also hab ich auch keinen Korb gekriegt.", antwortete er und grinste weiter, obwohl ihm nicht wirklich danach zumute war. "Lass uns einfach fahren, ja?", schlug der Braunhaarige vor und stieg auf sein Motorrad. Der Schwarzhaarige schwang sich wie schon am Nachmittag hinter ihn und hielt sich – dieses Mal mit deutlich klopfendem Herzen – an seinem Vordermann fest, als dieser seine Maschine startete. oOo Die Heimfahrt dauerte kaum mehr als zehn Minuten – was möglicherweise auch daran lag, dass Tristan seinen Frust darüber, dass sein bester Freund ihm bei Serenity in die Quere gekommen war, dadurch abbaute, dass er das Gaspedal beinahe bis zum Anschlag durchtrat. Duke hielt sich krampfhaft an ihm fest und verfluchte sich dafür, dass er seinen Freund mit seiner Niederlage bei Serenity aufgezogen hatte – und dafür, dass er überhaupt eingewilligt hatte, mit diesem auf seinem Motorrad zu fahren. Mit ziemlich wackeligen Knien stieg der Schwarzhaarige vor seiner Haustür ab und schickte ein Dankgebet zum Himmel, als er feststellte, dass er noch immer in einem Stück war. "Ich fahr nie wieder mit Dir, Tris!", grummelte er und machte sich vorsichtig auf den Weg in Richtung Haustür. Dass der Größere gleich hinter ihm ging, merkte er erst, als dieser verhinderte, dass er nähere Bekanntschaft mit dem Boden schloss. Der Braunhaarige hielt den Kleineren, der beinahe gestürzt wäre, fest und dessen Herz begann wieder zu rasen. "Sorry, Duke. Das wollte ich nicht. Echt nicht.", murmelte Tristan zerknirscht und der Angesprochene nickte nur, denn er konnte ihm jetzt nicht antworten. Mit einiger Mühe schloss er die Tür auf, betrat das Haus und zog erst einmal seine Schuhe aus. Dann machte er sich auf den Weg ins Wohnzimmer und liess sich dort auf die Couch fallen. Der Größere folgte ihm und setzte sich neben ihn. "Und was machen wir jetzt?", fragte er nach ein paar Minuten und der Schwarzhaarige, der sich inzwischen wieder erholt hatte, zuckte die Achseln. "Keine Ahnung. Ein paar Filme kucken?", schlug er vor und der Braunhaarige nickte. "Okay. Du weisst ja, wo alles ist. Such Dir was aus, ich geh den Knabberkram holen.", sagte der Kleinere, stand auf und ging hinüber in die Küche. Er suchte zusammen, was sie brauchen würden, und ging mit den Sachen zurück ins Wohnzimmer, wo Tristan schon einen Film eingeworfen hatte. Duke löschte das Licht, setzte sich wieder auf die Couch und nahm sich ein paar Chips. Die Nähe seines Freundes war ihm zwar noch immer mehr als bewusst, aber er versuchte, sie auszublenden. Es machte einfach keinen Sinn, sich ausgerechnet in ihn zu verlieben. Der Größere war hetero und er würde es auch bleiben – egal, wie sehr er sich auch wünschte, dass sich das ändern möge. oOo Ein paar Stunden später erwachte der Schwarzhaarige wieder und stellte mit einem irritierten Blick auf den Bildschirm seines Fernsehers, auf dem nur noch Schnee zu sehen war, fest, dass er offenbar irgendwann während ihres Filmmarathons eingeschlafen sein musste. Ein weiterer Blick, dieses Mal in Richtung der anderen Seite der Couch, zeigte ihm, dass er beileibe nicht der Einzige war, der sich nicht mehr hatte wach halten könnten. Tristan lag halb auf der Couch, hatte seinen Kopf auf der Lehne gebettet und einen Arm um eines der rotschwarz gemusterten Couchkissen geschlungen. Ein paar braune Strähnen fielen ihm ins Gesicht und verdeckten es halb und Duke musste gegen den Drang ankämpfen, sie behutsam zur Seite zu streichen. 'Mach keinen Scheiss, Duke. Und mach Dir vor allem keine Hoffnung. Tris ist nicht schwul. Er steht auf Mädchen – und nur auf Mädchen, also keine Chance!', dachte er und stand auf, um hinüber in sein Schlafzimmer zu gehen, denn er war sich ziemlich sicher, dass er etwas furchtbar Dummes tun würde, wenn er noch länger hier blieb. Und auf keinen Fall wollte er die Freundschaft seines schlafenden Gastes verlieren. So vorsichtig wie möglich hievte der Schwarzhaarige die Beine seines Freundes auf die Couch, holte eine Decke und legte sie über den Schlafenden. Ein paar Minuten lang blieb er dann einfach nur vor der Couch hocken und betrachtete das schlafende Gesicht, bevor er abgrundtief seufzend aufstand und in seinem Schlafzimmer verschwand. Dort zog er sich aus, liess sich bäuchlings auf sein Bett fallen und vergrub erneut seufzend sein Gesicht in seinem Kissen. 'Warum ausgerechnet er? Warum konnte es nicht irgendein Anderer sein? Irgendjemand, der mir nicht die Freundschaft kündigen wird, wenn er von meinen Gefühlen erfährt. Warum ausgerechnet Tristan?', fragte er sich, doch er fand keine Antwort. "Das ist doch alles einfach scheisse!", nuschelte er in sein Kissen, wühlte sich unter die Bettdecke und versuchte zu schlafen, doch das stellte sich als gar nicht so einfach heraus, denn seine Gedanken liessen sich unglücklicherweise nicht so leicht abschalten. Erst nach etwa zwei Stunden frustrierten Herumwälzens schlief er schliesslich doch noch ein. oOo Rückblende Ende oOo So, ich habe fertig. Mache mich jetzt gleich ans 13. Kappi. Das ist schon angefangen, sollte also auch bald fertig sein. Nyo, werdet ihr ja sehen. Bis dann! Karma Kapitel 13 ---------- Huhu YaKu!!! Hier ist auch schon das versprochene 13. Kappi! Und dieses Mal ganz Dir gewidmet! Na, freust Du Dich? Hoffe ich doch. Es ist etwas länger als die bisherigen Kappis (knapp 4 1/2 Word-Seiten statt wie sonst 3-4). So, und bevor ich wieder zu viel Unsinn rede, wünsche ich euch viel Spass beim Lesen und hoffe, ihr lasst mich wissen, was ihr davon haltet. Karma oOo "So war das also.", murmelte Tristan und spürte das Nicken seines Freundes mehr, als dass er es wirklich sah. "Genau so.", bestätigte Duke und der Größere lachte leise. "Was ist so komisch?" "Du warst eifersüchtig auf Serenity.", antwortete er amüsiert und der Schwarzhaarige nickte erneut. "Ja. Und nicht nur. Auf Kiki auch. Ich mochte sie nicht.", gestand er. "Nicht, weil sie nicht nett war oder so, sondern einfach, weil sie Deine Freundin war. Als ich euch beide in der Stadt getroffen hab, hätte ich Dir für die Turtelei am liebsten eine reingehauen.", fügte er hinzu und das Herz des Braunhaarigen begann, schneller zu schlagen. Das, genau das hatte er sich in den letzten Wochen so sehr gewünscht! Er hatte sich immer wieder ausgemalt, wie es wohl wäre, wenn Duke ihm das sagen würde, aber jetzt, wo er es wirklich gehört hatte, fühlte er sich noch viel, viel besser als in seiner Fantasie. "Weisst Du was?", fragte er leise und Duke schüttelte den Kopf. "Nein. Was denn?", fragte er zurück und Tristan zog ihn etwas fester an sich. "Ich hab das nur gemacht, damit es nicht auffällt. Ich hab damals schon nur an Dich gedacht. Und ich war eifersüchtig auf das Mädel, mit dem Du geflirtet hast. War kein besonders schönes Gefühl.", gestand er und der Schwarzhaarige lachte leise. "Wir sind echt Idioten, Tris.", murmelte er und presste seine Lippen noch ein Mal für eine Sekunde auf die des Größeren, bevor er sich wieder in seinen Arm kuschelte. "Gute Nacht." "Gute Nacht, Duke.", flüsterte der Braunhaarige, zog die Decke über sie beide und vergrub sein Gesicht in den schwarzen Haaren des Kleineren. Der Duft, der von diesem ausging, und seine angenehme Wärme sorgten dafür, dass Tristan nur wenig später im Reich der Träume war – ebenso wie Duke. oOo Der Schwarzhaarige war am nächsten Morgen der Erste, der wach wurde. Einen Moment lang blinzelte er verwirrt, dann fiel ihm wieder ein, was am Vorabend passiert war und in wessen Armen er sich befand. Mit einem Lächeln auf den Lippen, das dem Wort 'selig' alle Ehre gemacht hätte, sah er in das schlafende Gesicht des Größeren. 'Wie damals auf meiner Couch. Nur mit dem Unterschied, dass ich jetzt wirklich mit ihm zusammensein kann, weil er auch etwas für mich empfindet.', dachte er und wollte sich ein wenig aus den Armen des Schlafenden winden, um ihn besser betrachten zu können. Der Braunhaarige jedoch, der ganz entschieden dagegen war, dass seine Wärmequelle verschwand, hielt ihn weiter fest und nuschelte etwas Unverständliches, das entfernt wie "Nich weggehn" klang, wachte jedoch nicht auf. "Okay, dann bleib ich halt noch etwas hier.", schmunzelte der Kleinere und drehte sich herum, so dass sich sein Freund an seinen Rücken kuscheln konnte. Dann verschränkte er die Finger seiner rechten Hand mit denen der linken des Schlafenden, schloss die Augen und genoss die Wärme, die von ihm ausging. Dass er selbst auch wieder einschlief, bemerkte er schon nicht mehr. oOo Etwa eine halbe Stunde später wurde Tristan durch das Piepen des Weckers aus seinen Träumen gerissen. Grummelnd betätigte er die Schlummertaste und kuschelte sich noch etwas näher an seine Wärmequelle. Als ihm jedoch bewusst wurde, wer da tief und fest schlafend in seinen Armen lag, war er schlagartig hellwach und die Erinnerung an das, was am vorigen Abend passiert war, setzte langsam wieder ein. 'Duke und ich... wir... wir sind jetzt... wirklich zusammen.', dachte er, begann zu lächeln und legte seinen rechten Arm um den Bauch seines Freundes, der offenbar noch tief und fest schlief. 'Er ist so süss.', stellte der Größere fest und drückte vorsichtig einen Kuss auf die langen schwarzen Haare des Schlafenden. Wie lange er einfach nur so dagelegen und Duke – seinen Duke – beim Schlafen beobachtet hatte, wusste Tristan nicht zu sagen. Er spürte, dass sich ihre Finger miteinander verflochten hatten, doch er unternahm nichts, um das zu ändern, sondern genoss es einfach nur, dem Anderen so nah sein zu können. 'Das ist einfach unglaublich. Ich hätte nie zu hoffen gewagt, dass das mal wirklich passieren könnte. Und jetzt gehört er mir. Nur mir ganz alleine. Mein Duke. Meiner.' Der Braunhaarige konnte nichts gegen das breite Grinsen tun, das sich auf seinem Gesicht ausbreitete. Und wenn er ehrlich wahr, wollte er das auch gar nicht. Dafür war er im Moment einfach viel zu glücklich. Endlich, endlich hatte er alles, was er wollte – genau hier und jetzt, in seinen Armen. Konnte es etwas Besseres geben? Wahrscheinlich nicht. Der Schwarzhaarige drehte sich im Schlaf ein wenig, so dass der Arm des Größeren, den dieser um seine Taille geschlungen hatte, auf seinem nackten Bauch zu liegen kam. Tristans Herz begann zu rasen, denn er bemerkte erst jetzt, dass der Kleinere zwar eine Pyjamahose, aber kein Oberteil trug. Augenblicklich wurde sein Mund trocken und sein Blut verabschiedete sich in eine Region, in der er es im Moment nun mal so gar nicht gebrauchen konnte. 'So eine verfluchte Scheisse! Das darf doch nicht wahr sein! Nicht ausgerechnet jetzt! Bitte!!!', flehte der Braunhaarige innerlich, aber es half alles nichts. Seine körperliche Reaktion auf so viel Nähe Desjenigen, von dem er so lange und so oft geträumt hatte, konnte er einfach nicht verhindern. Und als hätte sich das ganze Universum gegen ihn verschworen, suchte sich Duke natürlich ausgerechnet diesen Moment aus, um aufzuwachen. "Morgen, Tris.", nuschelte er verschlafen, gähnte und streckte sich, bevor er sich umdrehte. Das Gesicht des Angesprochenen nahm augenblicklich eine ungesunde rote Färbung an und er versuchte, ein Stück weit von seinem Freund wegzurutschen, denn er wollte auf keinen Fall, dass dieser bemerkte, an was er gerade gedacht hatte. "Was ist denn mit Dir los?" Dem Schwarzhaarigen war weder die Röte auf den Wangen des Größeren noch dessen seltsames Verhalten entgangen. 'Bereut er das etwa? Bitte nicht!', war sein einziger Gedanke und sein Herz raste. Tristan durfte ihm jetzt einfach nicht sagen, dass das alles nur ein Fehler gewesen war. "Nichts. Ich... ich hab nur... ähm...", stotterte der Braunhaarige und seine Gesichtsfarbe wurde noch einige Nuancen dunkler. Einen Moment lang sah der Kleinere ihn verwirrt an, dann warf er einen Blick auf die Körpermitte seines Freundes, die dieser verzweifelt zu verdecken versuchte, und begann zu verstehen, was er für ein Problem hatte. "Hey, das muss Dir doch nicht peinlich sein, Tris. Das ist doch völlig normal. Passiert mir auch jeden Morgen.", versuchte er, ihn zu beruhigen, doch der Angesprochene schüttelte vehement den Kopf. "Du... Du verstehst das nicht. Das ist heute eben nicht so wie jeden Morgen. Das... das liegt an Dir!", nuschelte er und hätte sich gleich danach am liebsten selbst geohrfeigt. Wie peinlich war das denn bitte? Er konnte Duke doch nicht nach der ersten Nacht, die sie gemeinsam und Arm in Arm in ein und dem selbem Bett verbracht hatten, so was ins Gesicht sagen! Was würde der Kleinere jetzt wohl von ihm denken? Er würde ihn sicher für vollkommen pervers halten – für einen von den Typen, die nur an das Eine dachten. Aber so war es doch gar nicht! Wirklich nicht! "An mir? Echt?", fragte der Schwarzhaarige erstaunt. Tristan schluckte hart und nickte dann langsam. Leugnen hatte jetzt sowieso keinen Sinn mehr. Immerhin hatte er es ja schon zugegeben, also musste er jetzt auch dazu stehen. Augen zu und durch! "Ja.", gestand er deshalb leise und kniff die Augen zu, denn er wollte die Reaktion seines Freundes lieber nicht sehen. Das war ja so unglaublich peinlich! Duke beobachtete das Gesicht des Größeren ganz genau. Es war nicht zu übersehen, wie unangenehm ihm das alles war und wie unwohl er sich fühlte. Dennoch, der Schwarzhaarige konnte nicht umhin festzustellen, dass ihm die Vorstellung, der Auslöser für das kleine Problem des Anderen zu sein, durchaus gefiel. Sogar mehr als das, wie er mit einem kurzen Blick an sich herunter feststellte. "Glaubst Du, Du bist der Einzige hier, der so reagiert, Tris?", erkundigte er sich deshalb belustigt und der Angesprochene öffnete eines seiner Augen wieder, um ihn anzusehen. "Wie meinst Du das denn?", wollte er wissen und der Kleinere begann zu grinsen. "So, wie ich es gesagt hab. Du bist auf jeden Fall nicht der Einzige hier, der dieses Problem hat.", erklärte er und hätte im nächsten Moment geschworen, dass das Gesicht seines Freundes noch eine Spur röter geworden war – obwohl er gedacht hatte, das wäre nicht mehr möglich. "Du... Du etwa auch?", hakte Tristan nach und blickte seinen Freund ungläubig an. Duke nickte. "Sicher. Wer denn sonst, wenn nicht ich? Und glaub mir, das liegt auch nur an Dir.", gab er zu, ohne auch nur im Geringsten verlegen zu wirken. "Echt? Dann... dann ge... fall ich Dir also wirklich? Ich meine... na ja, eben... SO?", fragte der Größere unsicher und der Schwarzhaarige nickte erneut. "Natürlich. Weisst Du, gestern Abend... das war echt Folter für mich, Dich so zu sehen. Als ich gesagt hab, Du sähest heiss aus, war das nicht gelogen, Tris.", antwortete er ehrlich und der Braunhaarige grinste schief. "Meinst Du, mir ging's mit Dir besser?", rutschte es ihm heraus und im nächsten Moment schlug er sich erschrocken die Hand vor den Mund. Das hatte ja wieder super hingekriegt. Absolut einmalig. So etwas unglaublich Peinliches konnte auch nur ihm passieren. Wie konnte man nur so unglaublich blöd sein? Konnte er denn nicht nur ein einziges Mal erst denken, bevor er redete? "Wenn ich das gewusst hätte, wäre der Abend anders gelaufen, das kannst Du mir glauben.", erwiderte Duke und drückte dem vollkommen überrumpelten Tristan einen sanften Kuss auf die Lippen. Dieser sah eine Sekunde lang in die schönen grünen Augen des Kleineren, dann zog er ihn an sich und vertiefte den Kuss. Der Schwarzhaarige legte seine Hand auf der Hüfte des Größeren ab. Das Verlangen, sie unter das Pyjamaoberteil zu schieben und die darunter liegende nackte Haut zu streicheln, war beinahe übermächtig, aber er beherrschte sich, denn er war sich ziemlich sicher, dass dem Braunhaarigen das zu schnell gehen würde. Und überfordern wollte er ihn auf keinen Fall. Schliesslich wollte er ihn auf keinen Fall wieder verlieren, also würde er geduldig sein und warten, bis sein Freund dazu bereit war. oOo "Duke? Tris? Hey, seid ihr zwei Schlafmützen schon wach?" Joeys nicht gerade leise Stimme vom Flur und ein energisches Klopfen an der Zimmertür liess die beiden Angesprochenen auseinanderfahren. Missmutig sah Tristan Duke an, doch dieser zuckte nur die Achseln. "Früher oder später hätten wir sowieso aufstehen müssen. Iyama hat doch bestimmt wieder irgendwas 'ganz, ganz Tolles' für uns alle geplant. Ausserdem haben wir doch später wieder Zeit für uns.", murmelte er und verschloss die Lippen seines Freundes noch einmal kurz mit seinen eigenen, bevor er aufstand und die Tür öffnete. "Morgen, ihr Zwei!", grüßte Joey fröhlich und fing sich einen ärgerlichen Blick des Braunhaarigen vom Bett ein. "Hey, ich bin nicht hier, um euch zu stören. Wirklich nicht, Tris. Aber gleich gibt's Frühstück. Die Anderen sind schon fast alle fertig. Ich bin bloss hier, weil ich verhindern wollte, dass Iyama persönlich herkommt, um euch zu wecken. Ich glaub kaum, dass ihr das wollt, oder?", rechtfertigte er sich und Tristan schüttelte den Kopf. "Schon gut. Sorry, Joey.", murmelte er und der Blondschopf liess sich grinsend neben ihm aufs Bett fallen, während Duke eilig im Badezimmer verschwand, um noch eben schnell zu duschen. "Und? Wie war's?", erkundigte er sich neugierig und sein bester Freund knuffte ihn mit hochrotem Kopf in die Seite. "Frag doch nicht so was, Du Idiot!", grummelte er und der Kleinere lachte. "So gut also, ja?", hakte er nach und sein Grinsen wurde breiter und anzüglicher. "Ganz bestimmt nicht! Du hast echt ne verdammt schmutzige Fantasie, Joey!", grummelte Tristan und der Angesprochene lachte wieder. "Das sagt ausgerechnet Derjenige, der früher unbedingt meiner kleinen Schwester an die Wäsche wollte.", konterte er und der Braunhaarige setzte sich auf. "Es ist nichts gelaufen, Joey. Bist Du jetzt zufrieden?", grollte er und wandte das Gesicht ab – nur um im nächsten Moment eine Hand auf der Schulter zu spüren. "Tut mir leid.", entschuldigte sich der Blondschopf und der Größere seufzte. "Schon okay. Es ist bloss... Das ist für mich alles noch total neu, weisst Du?", murmelte er und Kleinere setzte sich so vor ihn, dass er ihn ansehen konnte. "Das wird schon.", versuchte er, seinen besten Freund aufzumuntern, doch dieser seufzte nur erneut. "Ich hab Schiss.", gestand er und sah genau in die braunen Augen seines Freundes. "Ich meine... gestern sah es so aus, als ob... als ob Duke wüsste, wie... wie es geht und ich... ich hab doch keine Ahnung davon! Zumindest nicht mit Jungs. Ich will nichts falsch machen.", erklärte er leise und senkte den Blick. "Das ist aber nicht alles, oder? Tris, ich kenn Dich schon fast mein ganzes Leben lang. Du kannst mir nichts verschweigen." Joeys Stimme war leise, aber eindringlich, und Tristan mehrmals atmete tief durch, bevor er ihm eine Antwort darauf gab. "Ich... Was, wenn ich ihm nicht genüge? Wenn ich... wenn ich nicht gut genug bin? Wenn ich's nicht richtig mache? Wenn er mich danach nicht mehr sehen will? Was mach ich dann?", fragte er und biss sich danach auf die Unterlippe. So... so verzweifelt hatte er gar nicht klingen wollen. "Hast Du schon mit ihm darüber gesprochen?", erkundigte sich der Blondschopf und der Größere schüttelte den Kopf. "Nein. Ich... wir haben gestern über... andere Sachen geredet.", antwortete er und der Kleinere nickte. "Sag's ihm. Ich kann mir nämlich irgendwie nicht vorstellen, dass Du scharf darauf bist, dass ausgerechnet ich Dir erkläre, wie das zwischen zwei Jungs so funktioniert. Oder?", wollte er wissen und begann zu grinsen, als er die erschrocken aufgerissenen Augen seines besten Freundes sah. "Dachte ich mir. Und mach Dir keinen Kopf. Das wird schon. Garantiert.", versuchte er, dem Braunhaarigen Mut zu machen. Tristan atmete noch einmal tief durch, dann grinste er Joey an. "Hast Recht. Ich krieg das schon hin. Irgendwie. Hoffe ich.", murmelte er und der Kleinere grinste zurück. "Sag ich doch. Ich kenn Dich schliesslich. Du machst das schon." oOo "Er macht was?", erkundigte sich Duke von der Badezimmertür. Er hatte sich extra mit dem Duschen beeilt, denn er legte wirklich keinen Wert darauf, wie ein Kleinkind von Herrn Iyama in den Speisesaal geschleift zu werden. Dafür war er mit siebzehn nun doch schon ein bisschen zu alt. "Ach, nichts.", winkte Joey ab und Tristan beeilte sich, aufzustehen, seine Klamotten zusammenzusuchen und schleunigst im Bad zu verschwinden. Dabei sah er den Schwarzhaarigen nicht an, aber dieser erkannte an dem geröteten Gesicht seines Freundes, worüber dieser offenbar mit dem Blondschopf gesprochen hatte. Er wartete, bis die Badezimmertür ins Schloss gefallen war und die Dusche lief, dann wandte er sich Joey zu und schüttelte den Kopf. "Musstest Du ihn unbedingt so ausquetschen, Joey?", fragte er und der Angesprochene, der noch immer auf dem Bett sass, grinste breit. "Tris ist mein bester Freund. Klar musste ich.", erwiderte er und nun begann auch der Größere zu grinsen, während er sich damit beschäftigte, seine Haare zu trocknen und zusammenzubinden. "Hast ihn ganz schön in Verlegenheit gebracht.", stellte er fest und der Sitzende nickte. "Ja, hab ich. Aber hey, das ist mein Privileg. Immerhin kenn ich ihn schon ewig.", gab er unbekümmert zurück und der Schwarzhaarige lachte. "Du bist vielleicht ne Marke, Joey!" oOo Tristan stand unterdessen unter der Dusche und beeilte sich, fertig zu werden. Dabei bemühte er sich, nicht an die vergangene Nacht zu denken – und noch viel weniger an das, was am Morgen zwischen ihnen passiert war. Es war ihm schwer gefallen, sich zurückzuhalten, das musste er ehrlich zugeben. Dennoch, so sehr er sich auch danach sehnte, Duke nah zu sein, er hatte trotzdem etwas Angst davor. Was, wenn er sich blamierte? Wenn er sich so unsagbar dumm anstellte, dass der Schwarzhaarige danach nichts mehr von ihm wissen wollte? Oder – noch schlimmer – was, wenn er ihm wehtat? 'Vielleicht sollte ich wirklich mit ihm darüber reden – so, wie Joey gesagt hat. Immerhin scheint er ja zu wissen, wie es geht. Und immerhin muss es ihm ja mit mir gefallen.' Um sich nicht völlig in seinen Grübeleien zu verlieren, drehte der Braunhaarige das Wasser ab, nahm sich ein Handtuch und begann, sich abzutrocknen. Dann zog er sich an und ging zurück in das Zimmer, in dem seine beiden Freunde auf ihn warteten. "Ich bin fertig.", informierte er sie überflüssigerweise und die beiden Kleineren grinsten ihn unisono an, bevor Joey aufsprang und sowohl Duke als auch Tristan hinter sich her zum Speisesaal schleifte. "Kommt, beeilt euch mal, sonst verhungere ich noch!", rief er dabei und brachte seine Freunde damit zum Lachen. Über den Kopf des Blondschopfs hinweg trafen sich die Blicke der Beiden und der Schwarzhaarige zwinkerte dem Größeren lächelnd zu. Der Braunhaarige lächelte zurück und sein Herz begann zu rasen. 'Jetzt gehört er mir. Und ich werd ihn ganz sicher nie, nie wieder gehen lassen.', war sein letzter Gedanke, bevor Joey sie beide in den Speisesaal zerrte und zu ihren Plätzen schob. oOo Blöde Stelle für nen Break, ich weiss. Aber wenn ich hier weitergeschrieben hätte, wär das Kappi zu lang geworden, deshalb die Unterbrechung. Ich hoffe, ihr sagt mir, wie euch das Kappi gefallen hat. Nyo, ihr kennt diese böse Krankheit, die sich 'Kommisucht' nennt, ja alles, nicht wahr. Leider wurde bisher immer noch kein Heilmittel gefunden, also besteht keine Hoffnung, dass ich geheilt werde. Muss ich also mit leben. So, genug des unsinnigen Gebrabbels (liest das überhaupt wer? o.O) und bis zum nächsten Mal. Bleibt mir treu, ja? *knuddelknutsch* Karma Kapitel 14 ---------- Und schon das nächste Kappi. Neues gibt's jetzt frühestens am Montag oder Dienstag, weil ich vorher nicht mehr on sein werde. Hoffe, euch gefällt das Kappi, und wünsche viel Spass beim Lesen! Karma oOo "Hey, Tris, träumst Du?" Joeys Stimme riss seinen besten Freund aus seinem Nickerchen und er warf dem Blondschopf, der wie auf der Hinfahrt neben ihm im Bus sass, einen verärgerten Blick zu. Inzwischen befanden sie sich auf der Heimreise von ihrer Klassenfahrt und Tristan hätte am liebsten neben Duke gesessen, aber der sass wie schon auf der Hinfahrt neben Kaiba. Es war ihnen beiden nicht leicht gefallen, aber sie hatten sich schlussendlich doch dafür entschieden, denn sie waren sich nicht sicher, dass sie es schaffen würden, nicht aufzufallen, wenn sie so nah zusammen waren. "Bin ja schon wach.", grummelte der Braunhaarige und sein Sitznachbar grinste ihn an. "Mann, Dich hat's ja ganz schön erwischt, wenn Du so schlecht drauf bist, nur weil er da vorne neben Kaiba sitzt.", feixte er und der Größere sah ihn noch einmal böse an. "Ja, und?", maulte er und Joey begann zu lachen. "Mann, Tris, ich hätte echt nicht gedacht, dass es bei Dir mal so schlimm werden würde. Du bist ja total verliebt!", kicherte er und erntete wieder einen bösen Blick. "Du bist manchmal echt so ein Blödmann, Joey.", murrte Tristan und der Blondschopf stiess ihm seinen Ellbogen in die Rippen. "Jetzt sei doch nicht so maulig!", beschwerte er sich und schob schmollend die Unterlippe vor. "Ihr könnt euch doch jetzt viel öfter sehen, wenn wir erst mal wieder zu Hause sind.", fügte er hinzu und senkte seine Stimme dann zu einem verschwörerischen Flüstern. "Und? Hast Du schon mit ihm darüber geredet?", wollte er wissen und der Braunhaarige schüttelte den Kopf. Sein Gesicht nahm eine ungesunde rote Färbung an und der wandte den Blick in Richtung Fenster, denn es war ihm immer noch ein bisschen peinlich, mit seinem besten Freund über solche Dinge zu sprechen. Sicher, früher hatten sie das oft getan, aber seit sich bei ihnen beiden die sexuellen Präferenzen geändert hatten, hatten sie ihr Privatleben für sich behalten. "Nein. Und ich würd jetzt gerne noch etwas schlafen, bis wir wieder zu Hause sind, okay?", erwiderte Tristan flüsternd und schloss die Augen bis auf einen schmalen Spalt. Er konnte in der Fensterscheibe erkennen, dass Joey ihm noch einen prüfenden Blick zuwarf, dann nickte und seinen alten Walkman aus seiner Tasche kramte. Der Größere schloss seine Augen ganz und erinnerte sich an die letzten Tage der Klassenfahrt. Vor ihren Klassenkameraden und auch vor ihren Freunden waren Duke und er völlig normal miteinander umgegangen, hatten herumgealbert und dumme Sprüche gerissen wie sonst auch, aber sobald sie abends alleine in ihrem Zimmer waren, war alles anders gewesen. Tristan rutschte in seinem Sitz etwas tiefer, so dass der Kragen seiner Jacke sein mittlerweile dunkelrotes Gesicht verbarg, denn er wollte nicht, dass Joey ihm ansah, woran er dachte. Noch immer war der Blondschopf der Einzige, der von ihnen wusste. Und das sollte auch noch eine Weile so bleiben. Trotzdem – oder vielleicht auch gerade deshalb – war Joey unheimlich neugierig und quetschte sie regelmässig jeden Morgen darüber aus, wie die vergangene Nacht war und was genau sie getan hatten. Unhörbar seufzend schüttelte der Braunhaarige leicht den Kopf. Nein, so weit wie sein bester Freund und Mr. Eisklotz Seto Kaiba waren Duke und er noch nicht gegangen. Sicher, sie hatten jede Nacht Arm in Arm verbracht, sich geküsst und miteinander gekuschelt, aber mehr war nicht passiert. Dafür fühlte er sich einfach noch nicht bereit. Und zu seiner grenzenlosen Erleichterung unternahm der Schwarzhaarige auch keinen Versuch, ihn dazu zu überreden. Noch immer war Tristan unsicher und nervös, wenn er eine Nacht mit Duke verbrachte. 'Hoffentlich hört das auch mal irgendwann auf. Das ist doch echt schon nicht mehr feierlich.', grummelte er missmutig und lehnte seine Stirn gegen die kühle Glasscheibe. Diese ganze Sache beschäftigte ihn ständig. Einzig die Momente, die er mit dem Schwarzhaarigen in seinem Arm verbracht hatte, waren frei von Zweifeln gewesen, aber wenn dieser aufgestanden und ins Bad gegangen war, waren auch all die Ängste zurückgekommen. Und auch jetzt drehten sich seine Gedanken nur um das Eine. Was, wenn er etwas falsch machte? Was, wenn er sich unsterblich blamierte? Was, wenn Duke ihn danach nie wiedersehen wollen würde? Innerlich fluchend biss sich der Braunhaarige auf die Unterlippe. Dieses ganze 'Was wäre, wenn...' würde ihn noch in den Wahnsinn treiben, wenn das so weiterging. "Jetzt mach Dir doch nicht ständig nen Kopf, Tris. Ihr kriegt das schon hin. Rede einfach mit ihm. Er wird das schon verstehen, da bin ich mir sicher." Aufmunternd knuffte Joey seinem besten Freund in die Seite. "Wenn das bei Kaiba und mir klappt, dann ist das bei euch beiden ja wohl erst recht kein Problem. Immerhin ist das bei euch wirklich Liebe und nicht bloss Sex.", fügte er hinzu und der Größere gab seinen Versuch, sich schlafend zu stellen, endgültig auf. "Wenn Du meinst, Joey.", murmelte er und der Angesprochene grinste. "Klar mein ich das.", gab er zurück und sein Grinsen wurde noch breiter. "Und wenn Du doch Hilfe brauchst – der gute Onkel Joey ist immer für Dich da, Trissi!", setzte er hinzu und begann zu lachen, als er das halb vor Scham, halb vor Ärger gerötete Gesicht seines besten Freundes sah. "Mensch, Alter, nimm doch nicht immer alles so ernst!", verlangte er japsend und gegen seinen Willen liess sich Tristan von der guten Laune des Blondschopfs anstecken. "Kummerkastentante ist bestimmt der passende Job für Dich, Joey.", grinste er und das Lachen des Kleineren wurde noch lauter. "Klar. 'Onkel Joeys Tipps für alle Lebenslagen' wär doch ein cooler Titel, oder?", kicherte er und auch der Braunhaarige lachte. oOo Der Rest der Fahrt verlief in wesentlich besserer Stimmung. Tristan und Joey alberten die ganze Zeit miteinander herum, überlegten sich Lebenstipps für alle möglichen und unmöglichen Probleme und lachten so viel wie schon lange nicht mehr. Während der ganzen Zeit dachte der Braunhaarige nicht ein einziges Mal an seine Nervosität oder seine Ängste. Die Zwei waren so sehr damit beschäftigt, Unsinn zu machen, dass sie nicht einmal bemerkten, dass der Bus auf dem Parkplatz der Schule hielt. Darauf machte sie erst Yugi aufmerksam, der Joey im Vorbeigehen auf die Schulter tippte. "Kommt ihr dann auch? Wir sind da.", sagte er und seine beiden größeren Freunde sahen verdutzt nach draussen, bevor sie beide wieder in Gelächter ausbrachen. Noch immer lachend stiegen die Beiden aus. Tristan liess sich seine Tasche angeben und wollte gerade eben zu Duke rübergehen, der ihm am vorigen Abend angeboten hatte, ihn nach Hause zu fahren – seine Mutter war arbeiten und hatte keine Zeit, ihn abzuholen –, als ihn eine wohlbekannte Stimme von hinten ansprach. "Hi, Tristan!", grüßte Kiki ihren Exfreund fröhlich und dessen Augen weiteten sich erschrocken. Was machte sie denn jetzt hier? Ein schneller Blick zu Duke zeigte ihm, dass der Schwarzhaarige davon, dass das Mädchen an seinem Arm hing und ihn anstrahlte, als wäre zwischen ihnen noch alles wie vor der Klassenfahrt, alles andere als begeistert war. "Hi, Kiki.", antwortete er mechanisch und warf dem Mädchen einen fragenden Blick zu, den sie mit einem Zwinkern beantwortete. Dann zog sie ihn ein Stück weit zur Seite, bis sie niemand mehr belauschen konnte, und grinste ihn an. "Ich bin heute als Alibi hier. Du hast Deinen Freunden doch sicher noch nichts erzählt, oder?", fragte sie und Tristan schüttelte den Kopf. Sie warf kurz einen Blick an ihm vorbei, dann grinste sie ihn an. "Er sieht her. Dein schwarzhaariger Freund. Duke, oder? Und er sieht ziemlich sauer aus.", informierte sie ihn und der Braunhaarige nickte. "Kann ich mir denken. Er wollte mich nach Hause fahren. Hoffentlich ist er nicht zu sauer und haut einfach ab.", murmelte er und Kiki sah ihm genau ins Gesicht. "Gibt’s da was, was Du mir erzählen solltest?", erkundigte sie sich und Tristan nickte erneut. "Wahrscheinlich schon. Weisst Du, er und ich...", setzte er an, unterbrach sich dann aber und wandte sein glühendes Gesicht ab. "Ich glaube, ich verstehe. Deshalb kuckt er also so böse her.", sagte sie leise und lächelte den vor ihr Stehenden an. "Dann sollte ich mich wohl unauffällig absetzen, was? Schliesslich will ich euch nicht stören.", fügte sie dann hinzu und wollte noch etwas sagen, doch Dukes Stimme unterbrach sie. "Kommst Du, Tris?", fragte er und lächelte Kiki zu. "Soll ich Dich mitnehmen?", wandte er sich dann an das Mädchen. Sie nickte und lächelte ebenso strahlend zurück. "Das wäre wirklich nett.", antwortete sie und hakte sich wieder bei dem Braunhaarigen ein. Dieser warf einen Blick auf seinen Freund, doch der sah ihn nicht an, sondern war damit beschäftigt, ihre Taschen in den Kofferraum seines Wagens zu verfrachten. "Würde es Dir viel ausmachen, mich eben nach Hause zu fahren?", fragte Kiki ihn, als er ihr die hintere Tür des Wagens öffnete. "Nein, natürlich nicht.", erwiderte er. Tristan beeilte sich, sich auf den Beifahrersitz zu setzen. Er musste Duke nicht ansehen um zu wissen, dass dieser sauer war, denn sein Tonfall verriet ihm genug. 'Aber ich kann doch nichts dafür, dass sie hier ist. Und sie meint's doch auch nicht böse. Im Gegenteil. Sie will mir doch bloss helfen.', dachte er leicht verzweifelt, wagte aber nicht, etwas zu sagen. Kaum, dass der Schwarzhaarige auf dem Fahrersitz Platz genommen hatte, nannte das Mädchen ihre Adresse und er fuhr schweigend los. Keine fünf Minuten später parkte er den Wagen vor der angegebenen Adresse und Kiki stieg aus. Bevor sie endgültig ging, lehnte sie sich kurz zu Duke und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Seine grünen Augen weiteten sich leicht und er sah im Rückspiegel, dass Tristan sich bemühte, etwas von dem aufzuschnappen, was das Mädchen sagte, doch dafür sprach sie zu leise. "Mach ich.", murmelte der Schwarzhaarige, grinste und zwinkerte ihr zu. Sie zwinkerte zurück, winkte ihrem Exfreund noch einmal zu und verschwand dann in dem haus, in dem sie wohnte. "Was hat sie gesagt?", wollte Tristan wissen, doch Duke grinste nur und schüttelte den Kopf. "Sag ich Dir nicht.", erwiderte er und sein Grinsen wurde breiter, als er das leicht verärgerte Gesicht seines Freundes sah. "Na ja, vielleicht lass ich mich ja doch dazu überreden, es Dir zu sagen. Aber das weiss ich noch nicht. Kannst Dir ja schon mal was einfallen lassen, wenn Du's wissen willst.", fügte er hinzu und begann zu lachen, als das Gesicht des Größeren sich rötete. "Das ist nicht witzig!", grummelte dieser, doch der Schwarzhaarige nickte. "Oh doch, das ist es.", gab er zurück, startete den Wagen und fuhr seinen Beifahrer nach Hause. Dieser überlegte die ganze Fahrt über. Es war Freitag, seine Mutter war noch arbeiten und würde danach – wie sie ihrem Sohn beiläufig während eines Telefonats im Laufe der vergangenen Woche mitgeteilt hatte – bei ihrem Freund übernachten, also wäre er das ganze Wochenende alleine. "Sag mal, hast Du Lust, am Wochenende bei mir zu übernachten?" Die Frage war ausgesprochen, noch bevor Tristan sich dessen bewusst war. Duke stoppte an einer roten Ampel und sah seinen Freund überrascht an. "Ist das Dein Ernst?", hakte er nach und der Angesprochene nickte mit hochrotem Kopf. "Klar. Meine Mutter ist eh nicht da, sondern bei ihrem Freund. Ich hab also sturmfrei. Und Klamotten hast Du ja noch bei, also wär das doch kein Problem, oder?", nuschelte er in seinen nicht vorhandenen Bart und der Kleinere begann zu grinsen. "Okay. Und dafür verrat ich Dir auch, was Kiki gerade gesagt hat.", erklärte er sich einverstanden und das Herz des Braunhaarigen begann zu rasen. Der Schwarzhaarige würde mit zu ihm kommen! Und er würde das ganze Wochenende bei ihm bleiben! Wenn es etwas Besseres gab als das, dann fiel ihm im Augenblick nichts ein. oOo Fieser Break, ich weiss, aber wenn ich jetzt weiterschreibe, wird das Kappi zu lang. Also kommt das, was jetzt eigentlich noch kommen sollte (*YaKuRaMi und touga-chan anschiel* ihr wisst, was ich meine *grins*), ins nächste Kappi, dass ich schon mal anfangen werde, damit ich es Montag beenden und on stellen kann. Wünsche euch ein schönes Wochenende und wir lesen uns am Montag oder Dienstag wieder. Karma Kapitel 15 ---------- Jahaaaa, und hier ist auch direkt das verprochene 15. Kappi, das ich im Laufe der letzten Nacht bei Kerzenschein und Musik von Bryan Adams verzapft hab. Ich hoffe, es gefällt euch wenigstens ein bisschen, auch wenn der Cliffi am Ende wieder echt fies ist. Aber keine Sorge, ich arbeite schon am nächsten Kappi. Und jetzt: Enjoy! Karma oOo Ungefähr zehn Minuten später parkte Duke seinen Wagen vor dem Haus, in dem Tristan gemeinsam mit seiner Mutter wohnte. Die Beiden stiegen aus, schnappten sich ihre Taschen und der Größere schloss die Haustür auf. Der Schwarzhaarige folgte ihm in den Hausflur und dann in die Wohnung. Dort sah er sich erst einmal ausgiebig um, denn er hatte seinen Freund zwar schon hin und wieder von zu Hause abgeholt, wenn sie abends gemeinsam weggegangen waren, aber er war noch nie in der Wohnung der Taylors gewesen. "Gemütlich habt ihr's hier.", stellte er nach einer gründlichen Musterung fest. Tristan, der ihn die ganze Zeit über beobachtet hatte, grinste schief. "Wenn Du meinst. Ich find's eigentlich ziemlich überladen.", sagte er und warf einen bezeichnenden Blick auf die unzähligen kleinen Figuren – Elfen, Schmetterlinge, Blumen und ähnlich kitschiges Dekomaterial –, die seine Mutter überall in der Wohnung verteilt hatte. Ihm war der Dekofimmel seiner Mutter unglaublich peinlich, aber den Kleineren schien das nicht zu stören. "Keine Ahnung, was sie an dem ganzen Zeug so toll findet. Ist wohl so ne Frauensache.", fügte er mit einem Achselzucken hinzu und Duke grinste ihn an. "Das wird's sein. Frauen stehen halt auf so was. Keine Ahnung wieso.", erwiderte er und erntete einen schiefen Blick des Größeren. "Ach, und was ist mit dem ganzen Kram, der bei Dir zu Hause rumsteht?", schoss er zurück und sein Herz begann zu rasen, als sich eine leichte Röte auf die Wangen des Schwarzhaarigen legte. "Blödmann!", grummelte dieser und wollte noch etwas hinzufügen, doch dazu kam er nicht mehr, denn der Braunhaarige überbrückte die Distanz zwischen ihnen mit zwei langen Schritten, zog den Kleineren an sich und küsste ihn. Duke, der von dieser Aktion vollkommen überrascht worden war, tat im ersten Moment gar nichts, doch nach einer Schrecksekunde schlang er seine Arme um Tristans Nacken, presste sich an ihn und erwiderte den Kuss anfangs zärtlich, dann immer fordernder. "Was... war das denn?", japste er, als sie sich zum Atmen voneinander trennen mussten. "Du warst gerade so süss, da konnte ich nicht anders.", murmelte der Größere, dessen Hände noch immer auf der Hüfte des Schwarzhaarigen lagen. Sein Gesicht war wieder einmal knallrot und er war froh, dass der Kleinere nicht aufsah, denn ein bisschen war ihm sein Überfall schon. Duke schien das Ganze jedoch nicht das Geringste auszumachen, denn er lehnte seinen Kopf an die Schulter des Braunhaarigen und hauchte ihm ein paar leichte Küsse auf den Hals. Tristan bekam augenblicklich eine Gänsehaut am ganzen Körper und sein Blut verabschiedete sich augenblicklich in Richtung Süden. Peinlich berührt wollte er einen Schritt zurücktreten, doch der Schwarzhaarige liess ihn nicht los, sondern schmiegte sich noch etwas näher an seinen Freund, so dass dieser deutlich fühlen konnte, dass es ihm selbst nicht anders ging. "Das ist völlig normal, Tris.", flüsterte er und der Angesprochene schluckte hart. Musste Dukes Stimme so... so heiser klingen? Musste sie diesen erotischen Unterton haben, der alle seine Träume, Wünsche und Fantasien vor seinem inneren Auge wieder aufleben liess? Das war nicht fair! "Wenn... wenn Du das sagst.", erwiderte er unsicher und verfluchte innerlich den Kloss, der sich in seiner Kehle festgesetzt hatte. Das war ja so peinlich! "Was hältst Du davon, wenn wir's uns ein bisschen bequem machen?", schlug Duke vor, stellte seine Tasche neben die Couch und setzte sich. Tristan nickte nur und wollte sich neben ihn setzen, doch der Schwarzhaarige war schneller. Er zog den Größeren so zwischen seine Beine, dass dieser rücklings auf seinem Brustkorb zu liegen kam. Sobald der Braunhaarige es sich bequem gemacht hatte, begann der Kleinere damit, seinen Bauch zu streicheln. Tristan lehnte sich an Duke, so dass er sein Herz schlagen hören konnte, schloss die Augen und entspannte sich. Es war unglaublich schön, seinem Freund so nah sein zu können und zu wissen, dass dieser das Gleiche fühlte wie er. Dukes Fingerspitzen wanderten immer wieder über seinen Bauch und der Größere genoss die Streicheleinheiten so sehr, dass es eine ganze Weile dauerte, bis ihm auffiel, dass die Finger des Schwarzhaarigen ihn nicht mehr durch das Shirt streichelten, sondern mittlerweile seine nackte Haut berührten. Als ihm das bewusst wurde, versteifte er sich etwas und die Berührungen stoppten. "Ist Dir das unangenehm, Tris? Dann hör ich auf. Tut mir leid.", entschuldigte sich der Kleinere und wollte seine Hände zurückziehen, doch der Angesprochene hielt sie fest. "Schon gut. Ist schon okay. Fühlt sich gut an.", erwiderte er leise und spürte, wie ihm wieder Röte ins Gesicht kroch. Etwas zögerlich liess er Dukes Hände los und diese nahmen ihre unterbrochene Tätigkeit wieder auf. Leise seufzend kuschelte sich der Braunhaarige an seinen Freund und schloss die Augen wieder, um sich ganz auf diese sanften Berührungen konzentrieren zu können. Das leichte Lächeln, das auf den Lippen des Schwarzhaarigen lag, konnte er zwar nicht sehen, aber als dieser "Gefällt Dir das, Tris?" fragte, glaubte er, es förmlich hören zu können. "Und wie.", murmelte der Größere und seufzte erneut. Duke streichelte seinen Freund eine ganze Weile schweigend weiter und blickte dabei nachdenklich auf den braunen Schopf. 'Soll ich ihn jetzt fragen oder nicht?', grübelte er und atmete dann tief durch. Sie waren jetzt endlich mal alleine und vollkommen ungestört, also war die Gelegenheit günstig. Unbewusst nickte der Schwarzhaarige. Ja, er würde es tun. Irgendwann mussten sie ja schliesslich darüber sprechen. Und da Tristan sich damit offenbar etwas schwer tat, musste er das Thema eben zur Sprache bringen. oOo "Kann ich Dich mal was fragen, Tris?" Die leise Stimme seines Freundes riss den Größeren aus seiner Versunkenheit und er nickte leicht, während er immer noch mit einem Ohr dem Herzschlag des unter ihm Liegenden lauschte. Täuschte er sich oder hatte dieser sich etwas beschleunigt? "Was ist denn, Duke?", wollte er wissen und sah auf. Der Angesprochene kaute auf seiner Unterlippe herum und wirkte tatsächlich etwas nervös. "Was ist?", erkundigte sich der Braunhaarige erneut und der Kleinere sah ihm genau in die Augen, bevor er antwortete. "Du hast Angst vor dem Sex mit mir, oder?", fragte er dann und Tristans Gesicht begann augenblicklich zu glühen. War das so offensichtlich? Beschämt wollte er den Blick abwenden, doch Dukes Hand an seiner Wange verhinderte das. "Das ist okay, Tris. Wirklich. Für mich ist das auch neu.", murmelte der Schwarzhaarige und der Größere setzte sich auf, um ihn besser ansehen zu können. "Wie jetzt? Ich dachte... na ja, dass Du Bescheid weisst.", fügte er leicht verlegen hinzu und der Kleinere nickte. Auch seine Gesichtsfarbe hatte sich inzwischen um einige Nuancen verdunkelt. "Das weiss ich auch. Aber mit Dir wird es trotzdem anders. Ich hatte noch nie Sex mit jemandem, für den ich so viel empfunden habe wie für Dich, Tristan.", erklärte er ernst und fand sich im nächsten Moment in einer festen Umarmung des Braunhaarigen wieder. "Ich liebe Dich.", nuschelte Tristan in die schwarzen Haare seines Freundes und dieser rutschte auf seinen Schoss, schlang die Arme um seinen Nacken und küsste ihn so lange, bis sie beide völlig ausser Atem waren. Dann lehnte Duke sich zurück und blickte genau in die haselnussbraunen Augen des Größeren. "Ich liebe Dich auch.", sagte er leise und liess sich wieder in die Arme nehmen. Leise seufzend kuschelte er sich an den Braunhaarigen und verteilte sanfte Küsse auf dessen Hals. "Das hab ich mir so lange gewünscht.", murmelte Tristan und umarmte den Schwarzhaarigen noch etwas fester. Jetzt, wo er wusste, dass dieser genauso nervös und unsicher war wie er selbst, fühlte er sich gleich viel, viel besser. Der Kleinere lächelte leicht und begann, zärtlich am Hals seines Freundes zu knabbern. Er biss spielerisch zu und der Größeren keuchte leise auf. Sofort leckte Duke entschuldigend über die Stelle, die er eben malträtiert hatte, bevor er sich dort festsaugte und einen Knutschfleck – seinen ersten bei dem Braunhaarigen – hinterliess. Dass seine Aktion ebenso wie seine Nähe und die Tatsache, dass er auf Tristans Schoss sass, nicht spurlos an diesem vorbeiging, ignorierte er, so gut es ihm möglich war – obwohl es ihm nicht leicht fiel, denn das Stöhnen des Anderen verfehlte seine Wirkung auf ihn nicht. Tristans Hände wanderten über den Rücken des Schwarzhaarigen, streichelten ihn und kamen schlussendlich auf seinem Hintern zu liegen – was dem Kleineren ein nicht gerade leises Stöhnen entlockte und dafür sorgte, dass er noch einen Knutschfleck gleich neben den ersten machte, den er seinem Freund verpasst hatte. Reflexartig zog der Größere ihn noch näher zu sich, so dass Duke genau spüren konnte, wie sehr ihm dieses kleine Spielchen gefiel. Das Keuchen des Schwarzhaarigen wurde lauter, er löste sich von dem Braunhaarigen und lehnte sich zurück, um ihm ins Gesicht sehen zu können. Verdunkelte grüne Augen blickten genau in verschleiertes Haselnussbraun und Duke legte seine Lippen wieder auf die seines Freundes. Sein Kuss war deutlich hungriger als die vorherigen und Tristan liess sich mitreissen. Sein Griff verstärkte sich und er zog den Schwarzhaarigen so nah wie möglich an sich. Nur wenige Sekunden später fand sich dieser rücklings auf der Couch wieder, niedergedrückt von dem Gewicht des Größeren. Duke keuchte auf, als sich ihre Erregungen durch den Stoff berührten, und auch Tristan konnte sein Stöhnen nicht zurückhalten. "Erklär mir, was ich machen muss.", verlangte er rau und wanderte mit seinen Lippen zum Hals des unter ihm Liegenden, um ihm seine Markierungen mit gleicher Münze heimzuzahlen und ihm nun seinerseits einen Knutschfleck zu verpassen. "Ich... zeig's Dir... lieber.", erwiderte der Kleinere keuchend und zog den Braunhaarigen zu sich, um ihn küssen zu können. Dabei fuhren seine Hände unter dessen Shirt und begannen damit, den störenden Stoff zu entfernen. Als sie ihren Kuss zum Atmen unterbrechen mussten, zerrte Duke das Kleidungsstück über Tristans Kopf. Sein eigenes Shirt folgte nur Sekunden später und im nächsten Augenblick lagen seine Lippen wieder auf denen des Größeren und seine Hände nahmen ihre unterbrochene Wanderschaft über Rücken, Seiten und Brustkorb seines Freundes wieder auf. Der Braunhaarige selbst blieb auch nicht untätig. Während seine Zunge mit der des Schwarzhaarigen, der sich keuchend unter seinen Küssen und Berührungen wand, spielte, beschäftigten sich seine Hände damit, seinen Körper zu erkunden. Wie oft hatte er davon geträumt, den Kleineren so zu sehen? Wie oft hatte er sich gefragt, wie es wohl klang, wenn sein Freund stöhnte? Tristan wusste es nicht mehr, und es war ihm auch vollkommen egal. Was war, zählte nicht mehr. Wichtig war nur noch das Hier und Jetzt und die Tatsache, dass alle seine Träume, Wünsche und Fantasien ganz kurz davor waren, in Erfüllung zu gehen. "Wa... warte kurz, Tris.", japste Duke atemlos zwischen zwei Küssen, schob seinen Freund von sich und setzte sich auf. Der Größere sah ihn verwirrt und verunsichert zugleich an. Hatte er etwas falsch gemacht? War er zu stürmisch gewesen? Hatte es ihm etwa doch nicht gefallen? Was war nur los? oOo Yup, ich weiss, dass der Cliffhanger gemein ist, aber ich musste euch einfach mal ein bisschen auf die Folter spannen. Tja, was hat Trissi wohl falsch gemacht? Ich weiss es, aber ich sag's euch nicht. Müsst ihr schon auf das nächste Kappi warten. Und jetzt werd ich mich mal daran machen, das zu schreiben. Wünscht mir viel Inspiration, ja? Und bitte nicht vergessen, meine Kommis am Ausgang zu deponieren. Karma Kapitel 16 ---------- So, und hier ist auch endlich das 16. Kappi! Das war ne harte Nuss, aber jetzt ist es fertig. Und jetzt erfahrt ihr auch, was Trissi im letzten Kappi falsch gemacht hat. *hrrhrrhrr* Ohne weiteres Vorgelaber: Enjoy!! Karma =^.^= oOo "Lass uns in Dein Zimmer gehen, ja? Deine Mutter findet es bestimmt nicht so toll, wenn wir... na ja... hier im Wohnzimmer.", murmelte Duke und Tristan atmete erleichtert auf. Also hatte er nichts falsch gemacht. "Okay.", erwiderte er, stand auf und wurde schmerzhaft daran erinnert, dass Tätigkeiten wie Knutschen und Fummeln auf der Wohnzimmercouch bei engen Jeans ziemlich unangenehme Folgen haben konnten. "Komm mit.", wandte er sich an den Schwarzhaarigen und wollte seine Hand nehmen, um ihn von der Couch zu ziehen, doch der Kleinere drehte ihm den Rücken zu und wühlte in seiner Reisetasche. Etwas irritiert beobachtete der Braunhaarige ihn und sein Gesicht rötete sich schlagartig, als er erkannte, was sein Freund da herauskramte. 'Kondome und... Gleitcreme?', dachte er und schluckte hart. Jetzt wurde es also tatsächlich Ernst. Der Schwarzhaarige wollte also wirklich mit ihm schlafen. Der Größere schluckte erneut. Sicher, er wollte es auch – sogar sehr, wenn er ehrlich zu sich selbst war –, aber in seine Vorfreude mischte sich auch wieder ein Gutteil Nervosität. Was, wenn er etwas falsch machte oder dem Kleineren gar wehtat? Das würde er sich nie verzeihen, das wusste er genau. oOo Duke, dem die Anspannung seines Freundes nicht entging, nahm seine Hand und drückte sie beruhigend, bevor er sich auf die Zehenspitzen stellte und einen zärtlichen Kuss auf seine Lippen hauchte. "Keine Angst.", flüsterte er und liess zu, dass Tristan ihn an sich zog, um den Kuss zu vertiefen. Zwar war er selbst auch etwas aufgeregt, aber das würde er sich auf keinen Fall anmerken lassen, denn er wollte den Größeren nicht noch mehr verunsichern. Dieser war auch so schon nervös und angespannt genug. oOo Als Tristan seine Lippen wieder von denen des Schwarzhaarigen löste, befanden sie sich in seinem Zimmer. Wie sie dorthin gekommen waren – ob er Duke geschoben oder ob dieser ihn gezogen hatte –, wusste er nicht mehr und genau genommen war es ihm auch herzlich egal. Bevor er auch nur einen Ton sagen konnte, gab der Kleinere ihm einen Schubs und er landete rücklings auf dem Bett. Duke legte die Gleitcreme und die Kondome auf den Nachttisch und liess sich dann neben den Größeren fallen. Dieser sah ihn etwas unsicher an und der Schwarzhaarige lehnte sich zu ihm, um ihn zu küssen. "Wir müssen nichts tun, was Du nicht willst.", murmelte er an den Lippen des Größeren. "Wenn's Dir zu schnell geht oder Du noch nicht so weit bist, sag's mir einfach und wir hören auf, okay?", fügte er dann hinzu und küsste ihn erneut, doch dieses Mal hielt der Braunhaarige ihn fest und zog ihn näher an sich. Der Kleinere, dem keine andere Möglichkeit mehr blieb, kletterte wie schon im Wohnzimmer auf den Schoss des unter ihm Liegenden und stöhnte in den Kuss hinein, als er die inzwischen wieder mehr als deutliche Erregung Tristans an seinem Hintern spürte. Am liebsten hätte er sofort den ganzen störenden Stoff entfernt, der sich noch zwischen ihren Körpern befand, doch so schwer es ihm auch fiel, er beherrschte sich. Immerhin hatte der Größere auf diesem Gebiet noch so gar keine Erfahrung und der Schwarzhaarige wollte ihn auf keinen Fall verschrecken. Während einer kleinen Atempause rutschte er deshalb wieder vom Schoss des Braunhaarigen und legte sich neben ihn. Einen Moment lang war Tristan verwirrt, doch Dukes Anblick – dieser lag halbnackt und sichtlich erregt rücklings in den Kissen – und sein aufforderndes Nicken überzeugten ihn schliesslich, dass er nichts falsch gemacht hatte, sondern dass es jetzt offenbar an ihm war, den Körper seines Freundes zu streicheln und zu erkunden – wenn er denn den Mut dazu aufbrachte. Der Größere drehte sich auf die Seite, atmete tief durch und kämpfte einen Augenblick lang mit sich, dann legte er seine rechte Hand zögerlich und etwas unsicher auf die Wange des Schwarzhaarigen. Dieser sagte nichts, sondern sah den Braunhaarigen, dessen Fingerspitzen leicht zitterten, einfach nur an und lächelte ihm zu. Durch das Lächeln des Kleineren ermutigt wanderten Tristans Finger vorsichtig über seine Lippen. Duke nutzte die Gelegenheit, die sich ihm so bot, und hauchte zarte, kaum spürbare Küsse auf die Fingerspitzen seines Freundes. Keiner von ihnen sprach ein Wort und der Größere liess seine Finger weiter über das Kinn des Schwarzhaarigen und zu seinem Hals wandern. Dort angekommen strich er ganz leicht über das kleine rote Mal, dass er vor ein paar Minuten im Wohnzimmer hinterlassen hatte. Den Lippen des Kleineren entfuhr ein leises Seufzen und er schloss geniesserisch seine grünen Augen. "Das ist schön.", murmelte er und die mehr als deutlich sichtbare Gänsehaut, die sich unter den zärtlichen Berührungen über seinen gesamten Körper ausbreitete, liess den Braunhaarigen lächeln, ohne dass er sich dessen bewusst war. Das hier war ganz alleine sein Verdienst. Und jetzt, wo er wusste, dass seine Streicheleinheiten Duke gefielen, wurde er mutiger und fuhr langsam über den Brustkorb seines Freundes zu seinem flachen Bauch. Das Gefühl der warmen, weichen Haut des Schwarzhaarigen unter seinen Fingern war in der Realität noch viel, viel besser als in seinen Träumen. Und je länger er den Körper des neben ihm Liegenden streichelte, desto sicherer wurde Tristan in seinem Tun und in dem, was er wollte. Ja, heute würde es passieren. Und in dem Moment, in dem er sich dessen bewusst wurde, fiel auch die Nervosität langsam wieder von ihm ab. Es gab keinen Grund, nervös zu sein. Sie wollten es beide, also würden sie es schon hinbekommen. Bei seinen Exfreundinnen hatte er sich auch nie solche Sorgen gemacht, also war es doch mehr als lächerlich, ausgerechnet jetzt damit anzufangen. Sicher, der Körper, den er im Augenblick streichelte und berührte, war ebenso männlich wie sein eigener, aber sollte ihm das nicht vielmehr Sicherheit geben? Immerhin wusste er doch ganz genau, was ihm selbst gefiel, also sollte es doch eigentlich ein Leichtes für ihn sein, dafür zu sorgen, dass der Kleinere genoss, was er mit ihm zu tun gedachte. oOo Duke krallte seine Hände in das Kissen unter seinem Kopf und lächelte mit geschlossenen Augen. Noch nie vorher hatte sich jemand so viel Zeit genommen, um ihn einfach nur zu streicheln und seinen Körper kennenzulernen. Und je länger es dauerte, desto mehr genoss er es. "Gefällt Dir das?", fragte Tristan leise und eine neue Gänsehaut breitete sich auf dem Körper des Angesprochenen aus, denn die Stimme des Größeren klang rau und seine Erregung war mehr als deutlich herauszuhören. 'Nur meinetwegen.', dachte der Schwarzhaarige triumphierend und öffnete seine Augen wieder, um seinen Freund ansehen zu können. "Und wie.", antwortete er und wunderte sich kurz darüber, dass seine eigene Stimme ebenfalls heiserer klang als üblich. Als er jedoch dem Blick des Braunhaarigen begegnete, sah er mehr als deutlich, wie sehr diesem das gefiel. Das Haselnussbraun seiner Augen war deutlich dunkler als üblich und der Kleinere konnte nicht anders, als ihn zu sich zu ziehen, um ihn wieder lange und tief küssen zu können. "Ich will Dich, Tris.", hauchte er gegen die Lippen seines Freundes und dieser grinste ihn an, denn er hatte ein ganz starkes Déjà vu. "Davon hab ich mal geträumt, weisst Du?", murmelte er und Duke grinste ebenfalls. "Na, dann wird's ja Zeit, dass wir Deinen Traum Realität werden lassen, meinst Du nicht auch?", fragte er heiser und Tristan nickte. "Allerdings.", antwortete er und wollte seine Lippen wieder auf die des Schwarzhaarigen legen, doch dieser richtete sich auf und sass nur eine Sekunde später auf seinem Schoss – so, dass der Größere deutlich fühlen konnte, dass seine Berührungen nicht spurlos an ihm vorbeigegangen waren. "Lass mich machen, ja?", bat der Kleinere und der unten Liegende konnte nur nicken, denn der Anblick, den Duke ihm bot – nur noch halb bekleidet, die schwarzen Haare unordentlich zerwühlt, die grünen Augen sichtlich dunkel vor Erregung – verschlug ihm die Sprache. "Okay.", war das Einzige, was der Braunhaarige noch sagen konnte, bevor die Lippen seines Freundes seine wieder verschlossen und dieser seine Zunge in ein wildes, leidenschaftliches Spiel verwickelte. Dieses Mal machte der Schwarzhaarige sich nicht die Mühe, sich zurückzuhalten, denn das konnte er jetzt nicht mehr. Nein, jetzt, wo er wusste, dass Tristan ihn ebenso sehr wollte wie er ihn wollte, verschwendete er keinen Gedanken mehr an Zurückhaltung. Stattdessen begann er, nachdem sie sich zum Atmen voneinander gelöst hatten, leichte Küsse auf dem Hals des Größeren zu verteilen. oOo Tristan, dem das Denken mit jedem weiteren Kuss Dukes schwerer und schwerer fiel, schloss die Augen und vergrub seine Hände in den schwarzen Haaren. Etwas Anderes als fühlen und geniessen, was der Kleinere mit ihm tat, konnte er sowieso nicht, also versuchte er es auch gar nicht mehr, sondern liess sich einfach fallen. Das hier war viel zu gut, um noch groß darüber nachzudenken. Duke grinste leicht gegen die warme Haut an der Halsbeuge des Größeren, bevor er sich dort festsaugte und einen weiteren Knutschfleck hinterliess. Damit hielt er sich jedoch nicht lange auf, sondern wanderte mit Lippen und Zunge zielstrebig tiefer. Tristan hatte sich so viel Mühe gegeben, ihn zu erregen, dass er sich unbedingt revanchieren wollte. Und da fiel ihm nur eine Sache ein – etwas, das der Braunhaarige ganz sicher sehr geniessen würde. Als der Kopf des Schwarzhaarigen immer näher in Richtung seines Hosenbundes wanderte, sog der Größere scharf die Luft ein. Sicher, er hatte schon davon geträumt, aber die Realität war doch viel, viel besser als seine Träume. Aber würde der Kleinere wirklich das tun, was er sich erhoffte? Die Antwort auf seine Frage gaben ihm Dukes Finger, die sich damit beschäftigten, den Knopf und den Reissverschluss seiner Jeans zu öffnen und ihn von dem Stoff zu befreien – zeitgleich mit seiner Boxershorts, die ebenso wie die Jeans den Weg auf den Boden des Zimmers fand. "Soll ich weitermachen?", fragte der Schwarzhaarige und warf dem unter ihm Liegenden einen intensiven Blick aus seinen grünen Augen zu. Tristan konnte nur schlucken und nicken. Sein Freund wollte also wirklich...? 'Ich bin tot und im Himmel!', war der einzige Gedanke, den der Braunhaarige noch fassen konnte, bevor sich die warme Hand des Kleineren um seine Erektion schloss. "Oh scheisse!", entfuhr es dem Größeren und Duke grinste. "So gut also, ja? Wart's ab, es wird noch viel besser.", versprach er leise, doch Tristan kam nicht mehr dazu, über seine Worte nachzudenken, denn im nächsten Moment spürte er auch schon, wie die Zunge des Schwarzhaarigen über seine gesamte Länge glitt, bevor dieser langsam damit begann, sie in den Mund zu nehmen. Tristan stöhnte laut auf und krallte seine Hände noch fester in die langen Haare seines Freundes. Das Gefühl, das dieser ihm schenkte, war einfach nur unbeschreiblich. Wie oft hatte er sich schon gewünscht, dass jemand das mal für ihn tun würde? Seine Exfreundinnen waren jedoch von selbst nie auf die Idee gekommen und er hatte sich nicht getraut, sie darum zu bitten. Und jetzt tat Duke es für ihn – und das sogar vollkommen freiwillig! Der Braunhaarige war definitiv im Himmel. Anders war das, was gerade passierte, einfach nicht zu erklären. Der Kleinere grinste innerlich und hielt die Hüfte seines Freundes fest. Ganz offenbar hatte er so eine Behandlung noch nicht allzu oft bekommen, denn er reagierte ziemlich heftig. Und Tristans Stöhnen, das musste Duke zugeben, verfehlte seine Wirkung auf ihn auch nicht, denn mit jedem Ton, der die Kehle des Größeren verliess, wurde seine eigene Hose enger. 'So kann das aber nicht weitergehen.', dachte er und begann umständlich damit, sich selbst von seiner verbliebenen Kleidung zu befreien. Dabei unterbrach er die Tätigkeit seiner Lippen keineswegs und das Stöhnen des Größeren wurde noch lauter. 'Scheisse, wenn das schon so gut ist...', schoss es Tristan durch den Kopf, doch er kam nicht mehr dazu, seinen Gedanken zu Ende zu führen. Genauso wenig schaffte er es, den Schwarzhaarigen zu warnen, doch dieser war keinesfalls überrascht, als der Braunhaarige mit einem lauten Stöhnen seinen Höhepunkt erreichte. Im Gegenteil, er schluckte alles und liess sich danach neben seinen Freund fallen. "Hat's Dir gefallen?", fragte er und begann zu grinsen, als sich das Gesicht des Angesprochenen schlagartig rötete. "Also ja.", beantwortete er sich seine Frage gleich selbst und hauchte Tristan einen flüchtigen Kuss auf die Lippen, bevor er sich umdrehte und nach der Gleitcreme und den Kondomen auf dem Nachttisch angelte. Der Größere beobachtete ihn dabei und bevor der Schwarzhaarige sich wieder zu ihm umdrehen konnte, beugte er sich zu ihm und begann, sanft an seinem Nacken zu knabbern. Der Kleinere stöhnte auf und legte den Kopf schief, um den Zähnen seines Freundes mehr Angriffsfläche zu bieten. "Das ist toll.", murmelte er und bekam eine Gänsehaut, als der warme Atem des Braunhaarigen über die feuchten Stellen strich, die seine Zunge hinterlassen hatten. "Das soll es auch sein.", flüsterte Tristan und beobachtete, wie sich Dukes Gänsehaut durch seine Worte noch vertiefte. Wie lange hatte er sich gewünscht, ihm so nah sein zu können? Wie oft hatte er davon geträumt, den Schwarzhaarigen so zu sehen, sein Stöhnen zu hören und zu wissen, dass er dafür verantwortlich war? Und konnte es irgendetwas geben, das besser war als das? Wohl kaum. oOo Ein paar Minuten lang genoss Duke die Zärtlichkeiten seines Freundes, dann drehte er sich zu ihm um, um ihn wieder ansehen zu können. "Wenn Du willst, können wir jetzt aufhören.", sagte er leise, obwohl es ihm nicht leicht fiel. Was würde Tristan tun? Wie würde er reagieren? Würde er sein Angebot annehmen und aufhören? Oder würde er weitermachen wollen? Der Schwarzhaarige selbst würde gerne noch weiter gehen, das wusste er, aber er wollte den Größeren auf keinen Fall überfordern. Immerhin wäre das sein erstes Mal mit einem anderen Jungen. oOo Wieder so eine fiese Stelle für nen Break, ich weiss. Aber das nächste Kappi ist schon angefangen. Ich beeil mich mit dem Fertigschreiben, damit ich's spätestens heute Abend bzw. im Laufe der Nacht on stellen kann. So, meine Kommis nicht vergessen, ja? Bis dann! *wink* Karma Kapitel 17 ---------- Es ist vollbracht!!!! Meine erste Tris x Duke-Lemonszene ist geschrieben!!! Und ich widme sie... *trommelwirbel* YaKuRaMi, weil sie mich inspiriert hat und weil ich sie ohne sie erst heute Abend bzw. im Laufe der Nacht fertiggekriegt hätte. Also, Herrin, dieses Kappi ist nur für Euch!!! *demütig auf knie fall und meiner herrin huldige* Ich hoffe, es ist zu Eurer Zufriedenheit. Mir ist jedenfalls immer noch warm. *glüh* So, und jetzt geh ich mir ne Mütze voll Schlaf gönnen und hoffe, dass das Kappi schnell freigeschaltet wird, damit ihr's lesen (und kommentieren) könnt. Enjoy!! Karma oOo Abwartend und etwas unsicher sah Duke seinen Freund an. Tristan entging der forschende Ausdruck in seinem Gesicht nicht. 'Er würde echt aufhören? Jetzt?', fragte er sich und warf einen schnellen Blick auf die Körpermitte des Schwarzhaarigen. Es war offensichtlich, dass es ihm nicht leicht fiel, dieses Angebot zu machen, denn er war noch immer unübersehbar erregt. 'Das macht er nur meinetwegen. Weil er nicht will, dass ich mich gedrängt fühle. Er würde wirklich meinetwegen darauf verzichten, wenn ich noch nicht so weit bin.' Als die Gedanken des Braunhaarigen an diesem Punkt angekommen waren, zog er den Kleineren an sich und küsste ihn. Duke seufzte leise in den Kuss hinein, doch das Seufzen wurde zu einem Stöhnen, als er die Hand des Größeren an seiner Erektion fühlte. "Aufhören? Kommt ja gar nicht in Frage!", murmelte Tristan an seinen Lippen und küsste ihn erneut. Dabei strichen seine Finger weiter über die Härte seines Freundes und er genoss die leisen Laute des Wohlgefallens, die dieser von sich gab. Sicher, es war ein seltsames Gefühl, einen anderen Jungen so zu berühren, wie er sich bisher höchstens selbst berührt hatte, aber es fühlte sich erstaunlich gut an. Und das Wissen, dass er für das Stöhnen des Schwarzhaarigen verantwortlich war, sorgte für ein zusätzliches Hochgefühl. Das, genau das hatte er sich gewünscht! Er hatte der Einzige sein wollen, an den der Kleinere dachte – was ihm ganz offensichtlich gelungen war, denn dieser hatte seine Augen geschlossen, die Hände in das Laken gekrallt und wand sich unter den Berührungen. "Tristan..." Dukes Stimme war heiser und er biss sich auf die Unterlippe. So viel Zeit hatte sich wirklich noch nie jemand für ihn genommen. Und wenn er ehrlich war, hatte er noch nie so dringend Sex gewollt wie in diesem Moment. Die langsamen, zärtlichen Streicheleinheiten waren fast zu viel für ihn. Sein Körper fühlte sich an, als stünde er unter Strom. Ihm war heiss, ihm war schwindelig und er wollte wirklich nichts mehr als Tristan endlich in sich zu spüren. "Bitte, Tris, ich... ich kann nicht mehr.", flüsterte er und der heisere Unterton seiner Stimme jagte dem Angesprochenen einen Schauer über den Körper, der noch mehr Blut in seine Körpermitte wandern liess. Jetzt war er sich endgültig sicher, dass er das, was sie hier taten, absolut wollte. Und nichts, absolut gar nichts, würde ihn davon abhalten. oOo Duke, der nun doch langsam ungeduldig wurde – die ungemein zärtlichen Berührungen des Größeren würden ihn in den Wahnsinn treiben, dessen war er sich absolut sicher –, öffnete seine Augen wieder und sah den Braunhaarigen flehend an. "Ich halt das nicht mehr aus!", murmelte er rau, packte seinen Freund im Nacken und zog ihn zu sich, um ihn tief und fordernd küssen zu können. Dabei spreizte er seine Beine, so dass Tristan dazwischen landete und sich ihre Erregungen berührten. Beide keuchten auf, als sie sich plötzlich so nah waren. Der Größere sah dem unter ihm Liegenden genau in die Augen und schluckte. Der Blick des Schwarzhaarigen war pures Verlangen und spätestens jetzt gab es definitiv kein Zurück mehr. "Tris, ich will Dich. Jetzt. Bitte!" Die Stimme des Kleineren war drängend, beinahe verzweifelt und der Angesprochene nickte nur. "Du musst mir aber sagen, was ich machen muss.", erwiderte er und nun war es an Duke zu nicken. "Okay. Zuerst brauchen wir die Gleitcreme.", murmelte er und Tristan richtete sich etwas auf, um an die Tube zu kommen, die auf seinem Nachttisch lag. Durch diese Bewegung rieb seine Erektion wieder über die des unter ihm Liegenden und dieser stöhnte nicht gerade leise auf. Dabei krallte er seine Finger noch fester in das Laken und der Größere hatte wirklich Mühe, sich noch zu beherrschen. Wie sollte er denn ruhig bleiben, wenn der Schwarzhaarige sich so unter ihm wand? Das war doch unfair! Und ausserdem so gut wie unmöglich! Ob sein Freund wusste, wie erotisch er aussah, wenn er so auf dem Bett lag? Der Braunhaarige atmete tief durch. Sicher wusste der Kleinere, welche Wirkung er auf ihn hatte. Und er wusste sicher auch, welche Wirkung er auf andere Jungs oder Männer hatte. Immerhin hatte er ja selbst gesagt, dass er schon Erfahrung hatte. Mit etwas Mühe unterdrückte Tristan die aufkommende Eifersucht, griff nach der Gleitcremetube und den Kondomen und rutschte dann wieder ganz über seinen Freund. Jetzt war definitiv nicht der richtige Zeitpunkt, um darüber nachzudenken, wer Duke schon so gesehen hatte. Und in dem Moment, in dem der Schwarzhaarige ihn ganz nah zu sich zog, um ihn wieder küssen zu können, hatte er diese Gedanken auch schon vergessen. oOo Duke konnte endgültig nicht mehr warten. Ungeduldig nahm er dem über ihm Liegenden die Tube mit der Gleitcreme weg, schob ihn etwas von sich und setzte sich halb auf. Dann öffnete er die Tube, verteilte etwas von deren Inhalt auf zweien seiner Finger und begann damit, sich vorzubereiten, denn er war sich nicht sicher, ob Tristan schon dazu bereit war, das bei ihm zu tun. Seine grünen Augen fixierten den Größeren und beobachteten ihn genau, während er sich damit beschäftigte, erst mit einem und nach einem kurzen Augenblick der Gewöhnung auch noch mit einem zweiten Finger in sich einzudringen und sich zu dehnen. Der Braunhaarige, der ihn die ganze Zeit über nicht aus den Augen liess, schluckte schwer. Der Anblick, der ihm hier geboten wurde, war wirklich nur schwer zu ertragen. "Du bist unglaublich.", murmelte er heiser und der Kleinere biss sich stöhnend auf die Unterlippe. Er hatte nicht gewusst, dass es ihn anmachen könnte, so angesehen zu werden, aber er konnte nicht leugnen, dass es ihm gefiel. Und ein rascher Blick in die Körpermitte seines Freundes zeigte ihm, dass es diesem nicht anders ging. Normalerweise würde er sich mehr Zeit für die Vorbereitung nehmen, aber das Wissen, dass er jetzt endlich Sex mit Demjenigen haben konnte, von dem er schon seit Monaten heimlich geträumt hatte, sorgte dafür, dass Duke sich wirklich nicht eine Sekunde länger zurückhalten konnte. "Gummi.", murmelte er heiser und Tristan verstand. Er griff nach einem Kondom, riss die Packung auf und streifte es über seine Erektion. Dabei stöhnte er leise und auch der Schwarzhaarige keuchte auf, als er seine Finger entfernte. Er griff noch einmal zu der Tube und verteilte etwas Gleitcreme auf der Erregung seines Freundes, dann zog er ihn wieder über sich und fing seine Lippen für einen weiteren tiefen Kuss ein. Dabei spreizte er seine Beine noch ein bisschen weiter, um dem Größeren den Zugang zu erleichtern. Dieser stützte seine Arme rechts und links von dem Gesicht des unter ihm Liegenden ab und sah ihm tief in die Augen, als sich ihre Lippen wieder voneinander lösten. "Bereit?", fragte er heiser und der Kleinere nickte nur. "Gut. Gibt's noch was, was ich wissen muss?", erkundigte er sich und erntete ein erneutes Nicken. "Ja. Beweg Dich nicht sofort, okay?", bat Duke und Tristan nickte. "Bereit?", hakte er nach und der Schwarzhaarige nickte wieder. "Lass mich nicht mehr warten, Tris.", flehte er und drängte sich dem Größeren entgegen. Dieser nahm das als Aufforderung, so langsam und vorsichtig wie möglich in seinen Freund einzudringen. Duke krallte seine Hände noch etwas fester in das Laken und biss sich auf die Unterlippe. Er verspannte sich nur kurz, denn immerhin war das ja nicht sein erstes Mal und er war den anfänglichen Schmerz so gewöhnt, dass ihm das nicht wirklich viel ausmachte. Tristan, der genau auf das Gesicht des unter ihm Liegenden geachtet hatte – obwohl ihm das nicht gerade leicht gefallen war, denn die Gefühle, die die heisse Enge des Schwarzhaarigen in ihm auslösten, waren einfach unbeschreiblich –, hielt sofort inne, als er sah, dass sich sein Freund auf die Unterlippe biss. "Tut's weh?", fragte er besorgt und der Kleinere schüttelte den Kopf. "Nein, mach... weiter. Bitte, Tris.", bat er. Etwas skeptisch kam der Angesprochene seiner Aufforderung nach und drang ganz in ihn ein, doch dieses Mal bestand Dukes einzige Reaktion darauf in einem langgezogenen, kehligen Stöhnen. Der Größere wartete einen Augenblick, bis der Schwarzhaarige ihm mit einer Bewegung seines Beckens zu verstehen gab, dass er bereit war. Erst dann begann er damit, sich zu bewegen – zuerst langsam, denn er wollte auf keinen Fall, dass es so schnell vorbei war. Dafür waren die Gefühle, die in ihm tobten, einfach zu schön und zu intensiv. Noch nie vorher hatte er sich jemandem so nah, so verbunden gefühlt wie dem Kleineren in diesem Moment. Als der Braunhaarige damit begann, sich in ihm zu bewegen, warf Duke den Kopf in den Nacken, stöhnte laut auf und grub seine Fingernägel in den Rücken seines Freundes. Das, was dieser in ihm auslöste, war einfach nur unbeschreiblich. Bei jedem Stoss fühlte er sich, als würden Stromschläge durch seinen Körper jagen. Sicher, er hatte schon die eine oder andere Erfahrung gemacht, aber noch nie war ihm der Sex so intensiv vorgekommen, noch nie hatte er die Nähe eines anderen Menschen so bewusst wahrgenommen wie die Tristans. "Mehr... bitte, Tris... mehr!", keuchte er und der Angesprochene kam seiner Aufforderung nur zu gerne nach. Seine Stösse wurden tiefer, härter und schneller und im gleichen Takt, in dem er seine Bewegungen intensivierte, wurden auch die Geräusche, die der Schwarzhaarige von sich gab, lauter. In seinem Inneren zog sich alles zusammen. Die ungewohnte Nähe, seine mit jedem Stoss des Größeren weiter wachsende Erregung, die Gefühle, die er für den Braunhaarigen hegte und das Wissen, dass dieser jetzt endlich, endlich nur noch ihm gehörte, vermischten sich und stiessen den Kleineren über die Klippe. Mit einem heiseren Aufschrei erlebte er seinen Höhepunkt und Tristan, den das plötzliche Zusammenziehen der Muskeln um seine Erektion vollkommen überrumpelt hatte, konnte sich auch nicht mehr zurückhalten. Keuchend sank er danach auf Duke zusammen und spürte, wie dieser ihm mit zitternden Fingern über den Rücken streichelte. "Ich... liebe Dich...", japste er atemlos, zog sich aus dem Schwarzhaarigen zurück, liess sich neben ihn aufs Bett fallen und entsorgte das Kondom. "Ich... ich liebe Dich auch.", murmelte der Kleinere leise und wandte das Gesicht ab, denn er wollte und konnte den Braunhaarigen jetzt nicht ansehen. Seine Stimme zitterte und er biss sich auf die Unterlippe. Tristan war der seltsame Tonfall seines Freundes jedoch nicht entgangen. Alarmiert richtete er sich halb auf, fasste Dukes Kinn und zwang ihn so dazu, ihn anzusehen. Als er dem Schwarzhaarigen jedoch ins Gesicht blickte, erschrak er. Seine schönen grünen Augen waren feucht und es war nicht zu übersehen, dass der Kleinere mühsam um Fassung rang. "Was... Was ist denn los? Hab ich was falsch gemacht? Hab ich Dir wehgetan, Duke? Sag doch was!", bat er und zog seinen Freund an sich. "Nein. Nein, Du... Du hast nichts falsch gemacht. Das... das war einfach nur... so schön.", antwortete Duke leise und klammerte sich an dem Größeren fest. "Ich... so schön war's noch nie.", flüsterte der Schwarzhaarige und der Braunhaarige streichelte ihm beruhigend über den Rücken, denn er hatte das leise Schniefen, das der Kleinere zu verbergen versuchte, durchaus gehört. "Du bist so süss.", murmelte er in die schwarzen Haare und hauchte ihm einen Kuss auf die Schläfe. "Ich hab mir das so sehr gewünscht. Aber ich hab nie geglaubt, dass das mal wirklich passiert. Und es war noch viel, viel schöner, als ich es mir vorgestellt hab." Dukes Stimme war noch immer leise und Tristan spürte, wie etwas Feuchtes seinen Brustkorb traf. "Hey, nicht weinen. Bitte, Duke.", bat er leise und hob das Kinn des Schwarzhaarigen mit einer Hand an, um ihm ins Gesicht sehen zu können. "Ich liebe Dich. Und ich will nicht, dass Du weinst. Dafür bist Du viel zu schön.", murmelte er und der Kleinere begann tatsächlich zu lächeln. "Ich hätte nie gedacht, dass Du mir mal Komplimente machen würdest.", sagte er und streckte sich ein wenig, um dem Größeren einen zärtlichen Kuss auf die Lippen hauchen zu können, den der Braunhaarige sofort vertiefte. "Und ich hätte nie gedacht, dass Du Dich mal darüber freuen würdest, wenn ich so was sage.", erwiderte er, als sie sich zum Atmen voneinander trennen mussten. Duke schloss seine Augen, kuschelte sich noch etwas näher an Tristan und seufzte leise. "Tu ich aber. Und wie.", murmelte er und gähnte verhalten. Der Größere schmunzelte leicht und zog seine Decke über sie beide. "Schlaf gut, Duke.", flüsterte er leise und der Angesprochene lächelte ihn an, ohne die Augen wieder zu öffnen. "Du auch, Tris.", erwiderte er und liess sich von dem Braunhaarigen noch etwas fester in die Arme nehmen. "Du glaubst gar nicht, wie froh ich bin, dass ich hier bin.", fügte er hinzu und Tristan seufzte. "Nicht weniger froh als ich.", murmelte er und lächelte auf seinen Freund herab, dessen regelmässige Atemzüge ihm verrieten, dass der Schwarzhaarige sich bereits im Reich der Träume befand und seinen letzten Satz schon nicht mehr gehört hatte. Der Größere zog die Decke noch ein Stückchen höher und warf einen Blick auf das schlafende Gesicht des Kleineren, dann hauchte er ihm noch einen Kuss auf die Stirn und schloss ebenfalls die Augen. 'Ich liebe Dich so sehr.', war sein letzter bewusster Gedanke, bevor er ebenfalls einschlief. oOo Jahaaaaa, ich weiss, das Ende ist wieder mal Kitsch und Zucker pur, aber ich konnte nicht anders. Ich find die Vorstellung, dass die Beiden Arm in Arm in Trissis Bett liegen und kuscheln sooooooo süss!!! *___* So, und jetzt geh ich schlafen. Ich war lange genug wach. Muss meine Kreativspeicher wieder aufladen. Vergesst meine Kommis nicht!! Karma Kapitel 18 ---------- Jahaaaa, ich hab's endlich geschafft!! Endlich ist das Kappi fertig! *freudentanz aufführ* Uuuuuh, ihr werdet mich für das Ende hassen, das weiss ich! Aaaaaber... das ist nicht meine Schuld!!! *auf YaKuRaMi deut* Sie ist schuld!! Ihre Idee!!! Nicht meine! Ich kann nix dafür!! *trotzdem verkriech* Hoffe, ihr mögt es wenigstens ein bisschen. Enjoy!! Karma oOo Tristan erwachte am nächsten Morgen davon, dass ihn etwas an der Nase kitzelte. Er nieste im Halbschlaf und wollte sich dann auf die Seite drehen, doch ein Gewicht auf seinen Brustkorb verhinderte das. Etwas irritiert blickte der Braunhaarige nach unten – genau auf Duke, der sich im Schlaf noch mehr an ihn gekuschelt und es sich auf seiner Schulter bequem gemacht hatte. 'Er ist wirklich hier. Bei mir. Und gestern...' Bei der Erinnerung an das, was am vorigen Abend zwischen ihnen passiert war, rötete sich das Gesicht des Größeren schlagartig. 'Wir hatten gestern Sex.', führte er seinen Gedanken zu Ende und begann zu lächeln. Es war einfach unbeschreiblich gewesen. Unbewusst zog er den Kleineren noch etwas näher an sich und vergrub das Gesicht in seinen schwarzen Haaren. "Ich liebe Dich.", murmelte er leise und schob den Schlafenden vorsichtig von sich, um aufzustehen, denn er wollte schon mal duschen und dann das Frühstück vorbereiten. Mit einem letzten Blick auf die schlafende Gestalt seines Freundes, einem glücklichen Seufzen und einem Lächeln, das dem Wort 'Glückseligkeit' eine völlig neue Dimension verlieh, nahm Tristan sich etwas zum Anziehen aus seinem Kleiderschrank und schlich dann leise hinüber ins Bad, denn er wollte den Schwarzhaarigen auf keinen Fall jetzt schon wecken. Im Bad angekommen legte er seine Kleidung auf das Waschbecken, stieg unter die Dusche und drehte das warme Wasser auf. 'Duke und ich haben tatsächlich miteinander geschlafen.', sinnierte Tristan, schloss die Augen und lehnte seinen Kopf gegen die kühlen Fliesen. Bei der Erinnerung an das Gefühl, eins mit seinem Freund zu sein, schoss ihm das Blut, das sich nicht in seinem Gesicht sammelte, ohne Umwege in seine Körpermitte. "Na wunderbar.", grummelte der Braunhaarige leise und überlegte einen Moment, wie er reagieren sollte. Da er jedoch keinen gesteigerten Wert auf eine kalte Dusche so früh am Morgen legte, entschloss er sich, das Problem auf die althergebrachte Art und Weise zu lösen. 'Hoffentlich wird Duke nicht ausgerechnet jetzt wach und muss ins Bad.', dachte er und biss sich auf die Unterlippe, um sein Stöhnen zu unterdrücken. Zehn Minuten später schlich er fertig angezogen aus dem Bad und warf noch einen Blick in sein Zimmer. Duke schlief offenbar noch immer tief und fest, also zog Tristan die Tür leise hinter sich zu, schnappte sich seine Jacke, sein Portemonnaie, seinen Schlüssel und schlüpfte in seine Schuhe. Dann verliess er die Wohnung und machte er sich auf den Weg zum Bäcker, denn er wollte seinen Freund mit frischen Brötchen und allem, was dazugehörte, überraschen. Pfeifend und in wirklich allerbester Stimmung erledigte der Braunhaarige seine Einkäufe, grüßte freundlich jeden, den er kannte – und auch eine Menge Leute, die er noch nie zuvor gesehen hatte – und machte sich dann wieder auf den Heimweg. Zurück in der Wohnung verschwand Tristan summend in der Küche und begann damit, den Tisch zu decken. Als alles zu seiner Zufriedenheit vorbereitet war, begutachtete er sein Werk noch einmal kritisch, dann nickte er und ging hinüber zu seinem Zimmer. Zeit, seinen Freund zu wecken. oOo "Zeit zum Aufstehen, Duke." Der Angesprochene grummelte nur und versuchte, die Bettdecke über sein Gesicht zu ziehen, um noch etwas weiterschlafen zu können. Tristan verhinderte das jedoch, indem er sie festhielt. Dabei grinste er auf den noch halb schlafenden Schwarzhaarigen herab. 'Er ist einfach zu süss. Und er gehört nur noch mir. Meiner. Ganz alleine meiner.' "Komm schon, steh auf. Ich hab Frühstück gemacht.", murmelte er und Duke schlug leicht verschlafen eins seiner grünen Augen auf, um ihn anzusehen. "Frühstück?", fragte er und der Größere nickte. "Ja. Also los, raus aus den Federn mit Dir.", erwiderte er und stand auf, um wieder in die Küche zu gehen. "Das Bad ist da vorne. Handtücher hab ich Dir schon hingelegt. Wenn Du fertig bist, dann immer der Nase nach. Ich warte in der Küche auf Dich.", fügte er hinzu und liess den Kleineren alleine, denn dessen Nähe und das Wissen, dass er unter der Bettdecke völlig unbekleidet war, war wirklich nicht gut für ihn. oOo Leise seufzend drehte sich Duke auf den Rücken und verzog kurz das Gesicht, fasste sich jedoch schnell wieder. Erneut seufzend verschränkte er die Arme unter dem Kopf und starrte einen Moment lang nachdenklich an die Zimmerdecke. 'Das ist das erste Mal, dass ich nach dem Sex nicht einfach so gegangen bin.', sinnierte er und begann zu lächeln. 'Ist ja auch logisch. Immerhin ist das hier keiner meiner One-Night-Stands, sondern mein Freund. Meine erste wirkliche feste Beziehung.' Bei diesem Gedanken schlich sich ein breites Grinsen auf Dukes Lippen und er warf einen Blick zu der Tür, durch die Tristan verschwunden war. 'Zeit, aufzustehen.' Gedacht, getan. Etwas wacklig, da er immer noch nicht so ganz wach war, krabbelte er aus dem Bett und machte sich auf in Richtung Bad. Eine Viertelstunde später betrat ein frisch geduschter und inzwischen auch sehr wacher Schwarzhaariger die Küche. Tristan, der gerade an der Kaffeemaschine hantierte, bemerkte davon nichts. Auf Dukes Lippen legte sich ein breites Grinsen und er schlich sich leise von hinten an seinen Freund heran. "Morgen!", grüßte er überschwänglich und der Größere, der von seiner Annäherung nichts bemerkt hatte, zuckte erschrocken zusammen. Da er bereits eine mit Kaffee gefüllte Tasse in der Hand gehalten hatte, landete ein Gutteil der heissen braunen Flüssigkeit auf seinem Shirt. "Scheisse!", fluchte Tristan und sein Freund warf ihm einen schuldbewussten Blick zu. "Tut mir leid. Das wollte ich nicht, Tris. Ehrlich.", murmelte er zerknirscht und biss sich auf die Unterlippe. Was für ein wundervoller Start in den Tag! "Nicht so schlimm.", gab der Braunhaarige mit zusammengebissenen Zähnen zurück und entledigte sich erst einmal des tropfnassen Kleidungsstücks. Glücklicherweise hatte seine Hose nichts abbekommen. Den Boden würde er zwar wischen müssen, aber das konnte er auch später noch machen. "Scheiss drauf. Lass uns erst mal frühstücken, ja? Ich hab Hunger." Bevor Tristan diesen Vorsatz jedoch in die Tat umsetzen konnte, stand Duke genau vor ihm und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. "Tut mir leid. Wirklich. Ich hab's nicht gesehen.", flüsterte er und der Größere hielt den Schwarzhaarigen reflexhaft an der Hüfte fest, als dieser sich wieder von ihm lösen wollte. Nach einem weiteren langen, tiefen Kuss, liess der Braunhaarige den Kleineren los und schob ihn zum Tisch. Duke setzte sich, wartete, bis Tristan es ihm gleichgetan hatte, und grinste ihn dann an. "Was ist?", erkundigte sich der Größere etwas verunsichert und das Grinsen des Schwarzhaarigen wurde noch eine Spur breiter. "Nichts Besonderes. Mir gefällt nur der Anblick, den Du bietest, Tris.", antwortete er und die Gesichtsfarbe des Braunhaarigen verdunkelte sich schlagartig. "Sag doch nicht so was!", verlangte er heiser und sein Gegenüber begann zu lachen. "Wieso denn nicht? Immerhin stimmt's doch. Ein ziemlich heisser Anblick, der mir hier geboten wird.", erwiderte Duke, nachdem er sich wieder beruhigt hatte. "Nur gut, dass Du nicht so hier sitzt.", schoss Tristan zurück und der Schwarzhaarige begann wieder zu grinsen. "Das könnte ich ändern, wenn Du willst, Tris.", gab er zurück und sein Grinsen wurde noch breiter, während er nach dem Saum seines Shirts griff. "Ähm... nee, lass mal lieber." Das Gesicht des Größeren machte mit seinem satten Rotton jede Tomate neidisch und er traute sich nicht, seinen Freund anzusehen. Das war unfair! Tristan war sich ganz sicher, dass Duke ihn mit voller Absicht so in Verlegenheit brachte. Es schien ganz so, als hätte der Schwarzhaarige Gefallen daran gefunden, ihn so leiden zu sehen. Sich innerlich dafür verfluchend, dass er die Provokationen einfach nicht gelassener nehmen konnte, nahm er sich ein Brötchen, schnitt es auf und bestrich es mit Honig. Dabei wich er den Blicken seines Gegenübers aus. Duke seufzte und liess seinen Shirtsaum los. Scheinbar war das doch keine so gute Idee gewesen. Tristan war trotz dem, was in der letzten Nacht passiert war – oder vielleicht auch gerade deswegen – noch immer sehr unsicher und schien nicht so wirklich zu wissen, wie er reagieren sollte. 'Na, da gewöhne ich ihm schon noch ab.', dachte der Schwarzhaarige und schmunzelte innerlich, während er sich ebenfalls daran machte, etwas zu essen. Nach der letzten Nacht konnte er eine kleine Stärkung mehr als nur gut gebrauchen. Wer wusste schon, wie der Rest des Wochenendes verlaufen würde? Gedankenverloren beobachtete Duke Tristan beim Essen. 'Mein erster fester Freund.', sinnierte er und lächelte, ohne sich dessen bewusst zu sein. Aus diesem Lächeln wurde jedoch kurz darauf ein zweideutiges Grinsen, als seinem Gegenüber etwas von dem Honig, den er auf seinem Brötchen verteilt hatte, auf den noch immer nackten Brustkorb tropfte. "Das ist echt unfair, Tris.", nuschelte der Schwarzhaarige, stand auf und umrundete den Tisch. Der Größere, der nichts davon mitbekommen hatte – er hatte krampfhaft versucht, nicht an die vergangene Nacht zu denken, jedoch mit mäßigem Erfolg – sah irritiert auf, als sein Freund sich urplötzlich auf seinen Schoß hockte und ihm sein Frühstück aus der Hand nahm. "Duke, was...?", setzte er an, doch ein Blick in die grünen Augen des Kleineren liess ihn verstummen. "Du kleckerst, Tris.", informierte der Angesprochene ihn mit einem heiseren Unterton in der Stimme und leckte dann langsam und genüsslich den süssen Brotaufstrich von der warmen, leicht gebräunten Haut. "Heilige Scheisse!", entfuhr es Tristan und Duke grinste. "Na, gefällt Dir das?", fragte er überflüssigerweise, denn er spürte deutlich, wie sehr seinem Freund das, was er gerade tat, gefiel. Der Angesprochene nickte nur. Leugnen war zwecklos und ausserdem wollte er nicht länger als Feigling dastehen, der sich nicht einzugestehen traute, dass ihn die Küsse und Berührungen eines anderen Jungen mehr als nur ein bisschen anmachten. "Du bist gemein.", murrte er und zog den Schwarzhaarigen näher zu sich, um ihn küssen zu können. Duke lachte leise und machte sich daran, noch ein paar neue Knutschflecke auf dem Hals seines Freundes zu hinterlassen. 'Na warte!', grummelte Tristan innerlich und grinste den auf seinem Schoß Sitzenden an. "Halt Dich gut fest.", verlangte er und noch bevor der Kleinere irgendetwas tun konnte, stand der Braunhaarige gemeinsam mit ihm auf und machte sich auf den Weg hinüber in sein Zimmer. Duke, der von dieser Aktion seines Freundes vollkommen überrascht wurde, schlang reflexhaft die Beine um seine Hüfte und die Arme um seinen Nacken. "Was wird das, Tris?", wollte er wissen, doch der Angesprochene antwortete nicht, sondern ging schnurstracks hinüber in sein Zimmer und liess sich dort gemeinsam mit seiner Last auf sein Bett fallen. Der Schwarzhaarige keuchte auf, als er so plötzlich von dem Gewicht des Größeren in die Laken gepresst wurde. "Scheisse, Tris, ich...", murmelte er, kam jedoch nicht dazu, seinen Satz zu beenden, denn Tristan versiegelte seinen Mund mit seinen Lippen. Gerade als der Braunhaarige dabei war, das Shirt des unter ihm Liegenden von seinem Körper zu schieben – was Duke ein nicht gerade leises Stöhnen entlockte –, klopfte es an Tristans Zimmertür. "Tristan? Bist Du schon wach?", erklang eine weibliche Stimme aus dem Flur und die Beiden auf dem Bett fuhren augenblicklich auseinander. Tristans Gesichtsfarbe wechselte zwischen kreidebleich und flammend rot. "Scheisse, was macht die denn jetzt schon hier?", fluchte er und löste sich endgültig von seinem Freund. Duke stützte sich auf seine Unterarme und sah den Größeren irritiert an. "Was ist denn jetzt los?", fragte er und der Angesprochene seufzte abgrundtief. "Das ist meine Mutter.", antwortete er und schloss die Augen. Das konnte ja heiter werden. Wie sollte er seiner Mutter denn bloss Dukes Anwesenheit erklären? oOo Tjahaaaa, wie soll der gute Trissi das nur erklären? *das selbst noch nicht so genau weiss* Nyo, ich hoffe, ihr erschlagt mich nicht für das Ende. Morddrohungen diesbezüglich bitte an meine Herrin richten. Wie gesagt, alles ihre Schuld! *sich verkrümel* Bis zum nächsten Kappi! Karma Kapitel 19 ---------- Hiho!! Lebt ihr alle noch? Ich weiss, ich bin langsam, aber jetzt hab ich mal wieder ein neues Kappi für euch. Hat sich erstaunlicherweise innerhalb von nur ein paar Stunden fast von selbst geschrieben, nachdem ich vorher zigmal nen Anfang gesucht hab. *grml* Nyo, jedenfalls kommt hier mal jemand zum Zug, auf den ich mich schon lange gefreut hab: Trissis Mutter. Ich mag sie und ich hoffe, ihr mögt sie auch. Könnt mir ja sagen, was ihr von ihr haltet. Am Ende des Kappis darf übrigens spekuliert werden. Lest am besten selbst, dann wisst ihr, was ich meine. Karma oOo "Na klasse!" Duke zog sein Shirt wieder nach unten, setzte sich auf und seufzte abgrundtief. So viel zur zweiten Runde. Die würde jetzt wohl ins Wasser fallen. Erneut seufzend warf der Schwarzhaarige erst einen Blick auf seine Körpermitte und sah dann seinen Freund an, der sich gerade die Haare raufte. "Scheisse, verdammt! Muss die ausgerechnet jetzt auftauchen? Die wollte doch das ganze Wochenende weg bleiben.", grummelte Tristan und Duke musste gegen seinen Willen schmunzeln. Offenbar war er nicht der Einzige, dem die Unterbrechung zu schaffen machte. "Ist doch nicht so schlimm. Vielleicht hat sie ja bloss was vergessen.", tröstete er den Größeren und dieser warf ihm einen hoffnungsvollen Blick zu. "Meinst Du?", fragte er und der Kleinere strich sich seine schwarzen Haare aus dem Gesicht. "Was weiss ich? Aber es wär doch immerhin möglich.", gab er zurück und griff nach seinem Haargummi, um sich einen Zopf zu binden. "Ich kuck mal nach.", murmelte der Braunhaarige, stand auf und wollte das Zimmer verlassen, als ihn die Stimme seines Freundes aufhielt. "Vielleicht solltest Du Dir vorher was überziehen, Tris.", schlug Duke vor und die Gesichtsfarbe des Angesprochenen verwandelte sich wieder in ein sattes Tomatenrot. "Öhm... ich glaub, Du hast Recht.", gab er leise zurück und ging zu seinem Schrank. Dort nahm sich ein Shirt heraus, zog es an und machte sich auf die Suche nach seiner Mutter. oOo "Ich wusste nicht, dass Du Besuch hast, Tristan.", erklang die Stimme der Gesuchten aus der Küche und der Siebzehnjährige seufzte. "Schon gut. Was ist denn los?", erkundigte er sich und wollte sich in den Türrahmen lehnen, doch die seltsam verkrampfte Haltung seiner Mutter, die gerade damit beschäftigt war, den Kaffeefleck vom Boden zu beseitigen, alarmierte ihn. "Was ist los, Mama?", fragte er noch einmal und die Angesprochene wischte sich verstohlen über die Augen. "Nichts weiter. Nicht so wichtig.", winkte sie ab und der Braunhaarige verstand. "Tut mir leid, Mama.", murmelte er, zog sie hoch und nahm sie in den Arm. "Ich hab Dir gleich gesagt, er ist ein Arsch.", versuchte er dann unbeholfen, sie zu trösten und erntete ein leises Seufzen. "Ich weiss. Ich dachte nur, dass es langsam an der Zeit wäre, dass ich auch mal Glück habe. Das war ja wohl nichts.", sagte sie, löste sich aus den Armen ihres Sohnes und sah auf. "Ich wollte Kiki und Dich keinesfalls stören.", entschuldigte sie sich noch einmal und Tristan kratzte sich verlegen am Hinterkopf. "Weisst Du, Mama, Kiki ist nicht hier.", erwiderte er und die Angesprochene warf ihm einen fragenden Blick zu. "Nicht? Wer dann?", wollte sie wissen und der Siebzehnjährige kämpfte gegen die Röte, die ihm ins Gesicht kriechen wollte. "Ich hab Duke eingeladen, dieses Wochenende hier zu pennen.", erklärte er und seine Mutter nickte. "Ach so. Keine Sorge, ich werde euch beide nicht stören.", gab sie zurück und grinste, obwohl ihre Augen immer noch etwas feucht waren. Tristan war hin- und hergerissen. Einerseits fühlte er sich verpflichtet, seine Mutter zu trösten, aber andererseits hätte er gerne den Rest des Wochenendes ungestört mit seinem Freund verbracht. 'Verdammte Scheisse, was mach ich denn jetzt?', grübelte er und seufzte abgrundtief, denn er hatte schon so eine leise Ahnung, wie seine Entscheidung letztendlich ausfallen würde. oOo Duke, der noch immer auf dem Bett seines Freundes sass, sah auf, als dieser sein Zimmer wieder betrat. An seinem Gesicht war deutlich zu erkennen, dass etwas passiert sein musste. "Was ist los, Tris?", erkundigte sich der Schwarzhaarige und der Größere liess sich neben ihm aufs Bett fallen. "Meine Mutter und ihr Freund haben sich offenbar getrennt. Ihr geht's nicht so gut.", erklärte er und der Kleinere nickte verstehend. "Und jetzt willst Du sie trösten.", schlussfolgerte er und der Braunhaarige nickte, ohne ihn anzusehen. "Ja. Bist Du mir sehr böse?", fragte er leise. Duke seufzte und schüttelte dann den Kopf. "Nein. Ich versteh das. Du kannst mich ja dann später anrufen, okay?", bot er an und Tristan atmete erleichtert auf. "Danke, Duke.", murmelte er und der Angesprochene schüttelte erneut den Kopf. "Ist doch selbstverständlich. Ich lauf Dir nicht weg, Tris. Ganz bestimmt nicht.", versprach er und lehnte sich zu dem Größeren, um ihm einen zarten Kuss auf die Lippen zu hauchen. Der Braunhaarige griff reflexhaft zu, hielt den Kleineren fest und zog ihn näher an sich, um den Kuss vertiefen zu können. "Ich liebe Dich, Duke.", murmelte der Braunhaarige an den weichen Lippen seines Freundes, als sie ihren Kuss wegen Sauerstoffmangel unterbrechen mussten. "Ich Dich auch, Tris." Der Schwarzhaarige lächelte und küsste ihn noch einmal, bevor er aufstand und sich daran machte, seine Sachen zu packen. oOo "Ich bring Duke noch eben nach draussen, Mama.", rief Tristan seiner Mutter zu, die noch immer in der Küche stand und sich mittlerweile damit beschäftigte, das benutzte Geschirr zu spülen. "Ist gut, Tristan. Hallo, Duke. Tut mir leid, dass ich euch euer Wochenende verderbe.", grüßte sie den Schwarzhaarigen und dieser lächelte ihr zu. "Hallo, Frau Taylor.", erwiderte er und blieb im Türrahmen kurz stehen. "Sie müssen sich nicht entschuldigen. Im Leben läuft nun mal nicht immer alles so, wie man es sich wünscht. Und Tris und ich können ja ein anderes Mal das Wochenende zusammen verbringen. Lassen Sie den Kopf nicht hängen. Ein Lächeln steht Ihnen besser als Tränen." Bei diesen Worten wurde Tristans Mutter tatsächlich etwas rot und der Braunhaarige ohrfeigte sich innerlich dafür, dass er bei dieser Reaktion tatsächlich einen Hauch von Eifersucht spürte. 'Das ist doch lächerlich! Er hat gesagt, dass er mich liebt. Ausserdem ist er jetzt mit mir zusammen.', beruhigte er sich selbst und folgte seinem Freund nach draussen. "Alter Süssholzraspler.", zog er den Kleineren im Hausflur auf und der Angesprochene drehte sich grinsend um. "Eifersüchtig?", neckte er den Braunhaarigen und seine grünen Augen weiteten sich überrascht, als sich dessen Gesicht tatsächlich rötete. "Echt? Hör mal, Tris, das brauchst Du nicht. Ich liebe Dich und ich will nur Dich. Ausserdem steh ich nicht auf Frauen. Schon vergessen?" Tristan seufzte abgrundtief. "Weiss ich doch. Aber das ist alles noch so ungewohnt.", gab er zurück und der Schwarzhaarige begann zu grinsen. "Dann helf ich Dir, Dich daran zu gewöhnen. Ich will nur Dich, Tris. Wirklich. Ich denk schon seit Monaten nur noch an Dich. Das hab ich Dir doch auf der Klassenfahrt erzählt.", murmelte er und zog den Größeren zu sich nach unten, um ihn noch einmal küssen zu können. "Vergiss nicht, mich anzurufen, ja?", murmelte er danach, löste sich aus den Armen seines Freundes und verliess das Haus. Der Braunhaarige blieb noch einen Moment im Flur stehen und wartete, bis er den Wagen des Kleineren wegfahren hörte. Dann drehte er sich um und ging zurück in die Wohnung, um mit seiner Mutter zu reden. oOo "Und wie war die Klassenfahrt, Tristan?", wurde der Siebzehnjährige gefragt, kaum dass er wieder in der Küche war. Tristan liess sich seufzend auf einen der Küchenstühle fallen und sah sie an. "Das ist doch jetzt egal. Was ist bei Dir passiert? Was hat dieser Kerl angestellt?", wollte er wissen und seine Mutter setzte sich auf den Stuhl ihm gegenüber. "Weisst Du, ich habe einfach nur gemerkt, dass das mit ihm einfach nicht das Wahre war. Wir haben uns nicht mal gestritten. Da war nur plötzlich die Erkenntnis, dass ich nicht den Rest meines Lebens mit ihm verbringen wollte, also bin ich gegangen.", erklärte sie und musterte ihren Sohn skeptisch. "Kann es sein, dass ich mehr als nur ein bisschen gestört habe?", fragte sie nach einer Minute des Schweigens und Tristan blickte sie irritiert an. Das Gesicht seiner Mutter verzog sich zu einem Grinsen, als sie sich über den Tisch lehnte und mit einem Finger an seinen Hals tippte. "Du hast da Knutschflecke, Tristan.", erklärte sie und der Angesprochene wurde flammend rot. Wie hatte er das nur vergessen können? Und wie um alles in der Welt hatte er vergessen können, was für unglaublich scharfe Augen seine Mutter hatte? 'Oh scheisse!', dachte er und ohrfeigte sich innerlich dafür, kein anderes Shirt angezogen zu haben. Sicher, er hatte ihr irgendwann von seiner Beziehung mit Duke erzählen wollen, aber auf diese Art und Weise hatte er sich nicht outen wollen. Wie peinlich war das denn bitte? "Das muss Dir doch nicht peinlich sein.", lachte seine Mutter und das Rot im Gesicht des Siebzehnjährigen vertiefte sich noch. Das war ja so unglaublich peinlich! Warum gab es nie ein Loch zum Verkriechen, wenn er mal eins brauchte? "Die sind aber noch sehr frisch.", riss die Stimme seiner Mutter ihn wieder aus seinen Gedanken und Tristan verfluchte sich erneut dafür, dass er nicht vorher nachgedacht hatte. Konnte es noch schlimmer werden? Andererseits – was hatte er jetzt noch zu verlieren? Jetzt wusste sie sowieso Bescheid, also konnte er es genauso gut auch zugeben. 'Okay, Flucht nach vorn heisst die Devise.', motivierte er sich selbst und sah seiner Mutter genau in die Augen. "Ja, die sind von gestern. Weisst Du, Duke und ich...", setzte er an, brach ab und kaute unsicher auf seiner Unterlippe herum. Wie würde seine Mutter reagieren? Was würde sie jetzt von ihm denken? oOo Tja, was wird Mami denken? Wie wird Mami reagieren? Was glaubt ihr? Ich hab für das nächste Kappi jedenfalls was geplant, womit sicher keiner von euch rechnet. Könnt ja mal ein bisschen rätseln, wenn ihr wollt. Sollte wider Erwarten doch jemand drauf kommen, darf er/sie sich was wünschen. Viel Spass und viel Glück wünsche ich! Kommis bitte wie immer am Ausgang deponieren. Bis bald! Karma Kapitel 20 ---------- Me again! Hab das 20. Kapitel fertig und dachte mir, ich lad's auch gleich hoch. Gewöhnt euch aber lieber nicht an diese Geschwindigkeit. Nyo, hier kommt auch die von mir angekündigte Überraschung. Für eine Leserin (*meiner herrin wink*) ist es zwar keine mehr, aber egal. Könnt mir ja mal sagen, was ihr davon haltet. Und jetzt: Enjoy reading! Karma oOo "Du bist also schwul.", stellte sie fest und Tristan schluckte hart, bevor er nickte. "Sieht wohl so aus.", krächzte er rau und wartete auf die Reaktion seiner Mutter. Was dachte sie jetzt wohl von ihm? Ob sie ein Problem damit hatte? 'Hoffentlich nicht!', betete der Siebzehnjährige inständig. "Also war es das, was Dich in den letzten Wochen so beschäftigt hat." Mit diesen Worten riss seine Mutter ihn wieder aus seinen Grübeleien und er blinzelte sie ungläubig an. "Du hast das gemerkt?", erkundigte er sich verdutzt und seine Mutter nickte. "Natürlich, Tristan. Ich bin Deine Mutter. Da werde ich doch wohl merken, wenn es meinem einzigen Kind schlecht geht. Du warst so still und nachdenklich und hast kaum noch einen Fuss vor die Tür gesetzt, wenn es nicht sein musste. Glaubst Du wirklich, das wäre mir nicht aufgefallen?", fragte sie und der Angesprochene schüttelte den Kopf. "Ich dachte echt, das hätte niemand gemerkt, aber da hab ich mich wohl getäuscht.", antwortete er und grinste schief. "Du hast es gemerkt, Joey hat's gemerkt – sogar Kiki hat gewusst, was mit mir los war.", gab er zu und erntete einen überraschten Blick seitens seiner Mutter. "Kiki hat es gewusst? Wirklich?", wollte sie wissen und Tristan nickte. "Allerdings. Wir haben Duke mal getroffen, als wir zusammen in der Stadt waren. Da hat sie's gemerkt.", erklärte er und seufzte abgrundtief, bevor er seiner Mutter genau in die Augen sah. "Tut mir leid, Mama.", entschuldigte er sich leise, doch sie winkte entschieden ab. "Ach was! Wofür entschuldigst Du Dich denn? Du kannst Dir doch nicht aussuchen, in wen Du Dich verliebst. Hauptsache, ihr beide seid glücklich. Alles Andere ist unwichtig. Und Du bist doch glücklich, oder?", hakte sie nach und der Siebzehnjährige nickte ernst. "Ja, das bin ich. Sehr sogar. Ich hätte mir nie träumen lassen, dass Duke meine Gefühle erwidern würde, aber das tut er.", gab er zurück und seine Mutter lächelte. "Das sehe ich. Deine Augen leuchten richtig, wenn Du von ihm sprichst.", stellte sie fest und lachte, als sich die Gesichtsfarbe ihres Sohnes wieder verdunkelte. "Da ist doch nichts dabei.", erklärte sie schmunzelnd, wurde dann aber wieder ernst. "Weisst Du, ich bin stolz auf Dich. Und ich glaube, Dein Vater wäre es mit Sicherheit auch.", sagte sie nachdenklich und Tristan blinzelte irritiert. Sein Vater? Wie kam seine Mutter denn jetzt auf seinen Vater? Sonst sprach sie doch auch nie von ihm, also warum ausgerechnet jetzt? "Was hat mein Vater damit zu tun?", wollte er wissen und seine Mutter seufzte abgrundtief. "Ich weiss, dass Dir das sicher komisch vorkommt, dass ich ausgerechnet jetzt von ihm anfange, aber glaub mir, ich hatte meine Gründe dafür, Dir vorher nichts von ihm zu erzählen. Eigentlich wollte ich damit warten, bis Du achtzehn bist und selbst entscheiden kannst, ob Du ihn treffen willst oder nicht, aber ich denke, ich kann genauso gut jetzt mit Dir darüber sprechen. Schliesslich bist Du alt genug. Oder ist es Dir nicht recht, wenn wir über ihn reden?", fragte sie und der Siebzehnjährige lehnte sich zurück, um über ihre Worte nachzudenken. Früher, als er noch jünger gewesen war, hatte er oft nach seinem Vater gefragt. Da seine Mutter ihm jedoch niemals eine Antwort gegeben hatte, hatte er irgendwann damit aufgehört, Fragen zu stellen. Warum also wollte sie ausgerechnet jetzt mit ihm darüber sprechen? "Warum heute, Mama? Ich hab Dich so oft gefragt und Du hast mir nie was gesagt. Warum willst Du jetzt auf einmal mit mir über ihn sprechen?", hakte er nach und seine Mutter seufzte erneut. "Dafür hatte ich einen guten Grund. Früher hättest Du das sicher nicht verstanden, aber heute bist Du alt genug, um es zu begreifen.", antwortete sie, atmete tief durch, legte ihrem Sohn eine Hand auf den Arm und sah ihm genau in die Augen, bevor sie weitersprach. "Tristan, Dein Vater ist schwul.", sagte sie dann und der Angesprochene brauchte einen Augenblick, um die soeben erhaltene Information zu verarbeiten. Hatte er sich verhört? Seine Mutter hatte doch nicht wirklich das gesagt, was er verstanden zu haben glaubte, oder? "Was willst Du damit sagen, mein Vater ist schwul? Das kann ja wohl nicht sein. Ich mein, wenn das so wäre, dann gäb's mich ja wohl nicht, oder?" Nein, das konnte nicht sein. Das sagte seine Mutter nur so. das konnte doch nicht die Wahrheit sein. Oder? Aber was, wenn doch? Was, wenn sie das doch ernst meinte? Was, wenn sein Vater wirklich schwul war? Aber wie war er dann entstanden? Oder hatte sein Vater etwa erst später bemerkt, dass er schwul war? Hatte er seine Mutter deswegen verlassen? Hatte sie deshalb all die Jahre nicht über ihn sprechen wollen? "Weisst Du, Tristan, das ist eine ziemlich lange Geschichte. Ich glaube, es ist das Beste, wenn ich sie Dir von Anfang an erzähle.", erwiderte seine Mutter und Tristan sah sie wieder an. "Keine schlechte Idee.", murmelte er und versuchte, die ganzen Fragen, die er hatte, in den hintersten Winkel seines Bewusstseins zu schieben. Schliesslich konnte er sie später notfalls immer noch stellen. Jetzt wollte er erst einmal nur zuhören. "Tja, das war so: Dein Vater und ich waren damals auf der gleichen Schule. Er ging in meine Parallelklasse und eigentlich hatten wir bis zum Abend des Abschlussballs nicht viel miteinander zu tun. Aber an dem Abend waren wir beide alleine – mein Tanzpartner hatte mich wegen einer Anderen versetzt und er war alleine gekommen – und so sind wir ins Gespräch gekommen.", erklärte seine Mutter und seufzte wieder. "Wir haben uns an einen der Tische verzogen, getrunken und geredet, obwohl wir uns gar nicht kannten. Und durch den Alkohol kam es, wie es kommen musste – ich bin am nächsten Morgen neben ihm in einem Zimmer in dem Hotel aufgewacht, in dem wir gefeiert haben.", fuhr sie fort und ihr Sohn hob eine Braue, sagte aber nichts dazu. Erst wollte er den Rest der Geschichte hören, bevor er sich zu einem Kommentar hinreissen liess. "Nun ja, Dein Vater – sein Name ist übrigens Hiroshi Honda, falls Du das wissen möchtest – war furchtbar geschockt, als ihm klar wurde, was wir getan hatten. Erst habe ich das nicht begriffen – immerhin ist so etwas auf dem Abschlussball durchaus nicht unüblich –, aber als er mir erklärt hat, dass er eigentlich nichts mit Frauen anfangen kann, wurde es mir klar." Tristans Mutter atmete ein weiteres Mal tief durch, bevor sie weitersprach. "Eigentlich dachten wir beide, dass wir nie wieder darüber würden sprechen müssen, aber dem war nicht so. Ungefähr vier Monate nach dem Ball habe ich bemerkt, dass ich schwanger war. Selbstverständlich habe ich Hiroshi angerufen, um es ihm zu erzählen. Wir haben uns getroffen, lange darüber diskutiert, was wir tun sollten, und sind schlussendlich darin übereingekommen, dass ich Dich alleine großziehe und Dir erst von ihm erzähle, wenn Du alt genug bist, um das alles zu verstehen.", beendete sie ihre Geschichte und sah ihren Sohn abwartend an. Der Siebzehnjährige fuhr sich durch die braunen Haare und bemühte sich, seine Gedanken zu ordnen. Sein Vater hatte also die ganze Zeit über gewusst, dass es ihn gab, aber er hatte es für besser gehalten, sich nicht um ihn zu kümmern. Tristan wusste nicht, was er von der ganzen Sache halten sollte. Wie sollte er auf das, was er eben erfahren hatte, reagieren? Etwas verunsichert blickte er seine Mutter an. "Und er... weiss von mir? Ich meine, interessiere ich ihn denn überhaupt?", wollte er wissen und sie nickte. "Natürlich. Ich habe ihm in all den Jahren regelmäßig Fotos von Dir geschickt. Hin und wieder rufe ich ihn an und erzähle ihm von Dir. Glaub mir, Hiroshi interessiert sich sehr für alles, was mit Dir zusammenhängt. Er war – wir beide waren nur immer unsicher, wie Du reagieren würdest, wenn Du die ganze Geschichte erfährst.", erklärte sie und Tristan stand auf. "Ich... ich brauch ein bisschen Zeit, um darüber nachzudenken, Mama.", murmelte er, ging in sein Zimmer und wollte nach seiner Motorradjacke greifen, überlegte es sich dann aber anders, als er sah, dass seine Finger zitterten. 'So steig ich auf keinen Fall auf meine Maschine.', entschied er, schnappte sich eine Jeansjacke und seinen Schlüssel und schlüpfte im Flur noch in seine Schuhe. Dann verliess er die Wohnung, ohne seiner Mutter noch einen Blick zu gönnen. Er musste jetzt erst einmal eine Weile alleine sein, um über das nachzudenken, was er gerade erfahren hatte. oOo Mehr als eine Stunde lang schlenderte Tristan durch die Gegend, ohne wirklich darauf zu achten, wohin er ging. In seinem Kopf drehte sich alles und er wusste nicht, was er von der ganzen Sache halten sollte. Sicher, er verstand durchaus, warum seine Mutter ihm nicht eher davon erzählt hatte, aber das änderte auch nichts an der Tatsache, dass er sich in gewisser Weise verraten fühlte. 'Sie hatte die ganze Zeit über Kontakt mit meinem Vater, ohne mir was davon zu erzählen.', sinnierte er und seufzte abgrundtief. 'Und er weiss über mich Bescheid, aber ich weiss fast nichts von ihm. Ich kenn gerade mal seinen Namen.' Als die Gedanken des Siebzehnjährigen an diesem Punkt ankamen, ohrfeigte er sich selbst dafür, dass er gerade eben einfach so gegangen war. Er hätte seine Mutter doch fragen können, wo sein Vater lebte und wie er so war. Andererseits – würde der ihn überhaupt sehen wollen? oOo "Tris? Was machst Du denn hier?" Eine wohlbekannte Stimme riss den Braunhaarigen aus seinen Grübeleien und als er sich zu dem Sprecher umdrehte, sah er sich plötzlich Duke gegenüber. "Wie? Was machst Du denn hier?", fragte er zurück und der Schwarzhaarige deutete mit dem Kopf hinter sich. "Ich wohne hier, wie Du Dich vielleicht erinnerst.", erklärte er und sah seinen Freund eindringlich an. "Was ist los mit Dir?", erkundigte er sich. "Ist irgendwas passiert? Du siehst total durcheinander aus." Auf diese Feststellung des Kleineren konnte sich Tristan ein schiefes Grinsen nicht verkneifen. "Bin ich auch. Meine Mutter hat mir gerade was erzählt, was ich erst mal verdauen musste. Hab nen Spaziergang gemacht und bin irgendwie hier gelandet.", gab er zurück und schob seine Hände in die Taschen seiner Jacke. "Willst Du reinkommen und mit mir darüber reden?", fragte Duke mit schiefgelegtem Kopf und der Größere kämpfte einen Augenblick lang mit sich selbst, bevor er nickte. "Ist wahrscheinlich gar keine schlechte Idee.", murmelte er und liess sich von dem Schwarzhaarigen mit in dessen Wohnung ziehen. Im Flur zog er Jacke und Schuhe aus und folgte seinem Freund dann ins Wohnzimmer. "Mach's Dir erst mal bequem. Willst Du was trinken?", erkundigte sich Duke und liess sich im Schneidersitz neben dem Größeren auf der Couch nieder, nachdem dieser den Kopf geschüttelt hatte. "Also, was ist los?", wollte der Kleinere wissen. Der Braunhaarige lehnte sich zurück, schloss die Augen und seufzte abgrundtief. Die ganze Zeit konnte er die abwartenden Blicke aus den grünen Augen seines Freundes beinahe körperlich spüren. "Meine Mutter hat's gemerkt. Das mit uns, mein ich. Sie hat die Knutschflecke gesehen und da hab ich's ihr erzählt.", antwortete Tristan mit einiger Verspätung auf die Frage des Schwarzhaarigen und dieser sah ihn abwartend an, sagte aber nichts. "Sie hat kein Problem damit, falls Du das denkst. Nein, das ist für sie okay. Sie wünscht uns sogar Glück.", erklärte der Größere schnell und sah seinen Freund wieder an. Duke lächelte und zwirbelte eine Strähne seiner schwarzen Haare um seinen rechten Zeigefinger. "Dachte ich mir irgendwie. Deine Mutter ist klasse, Tris.", gab er zurück und der Angesprochene nickte. "Ich weiss. Das ist aber nicht alles. Sie... sie hat mir von meinem Vater erzählt.", fuhr er fort und der Kleinere liess seine Haare wieder los. "Und das hat Dich so durcheinandergebracht? Was ist denn mit Deinem Vater?", fragte er und der Braunhaarige atmete tief durch. Er war sich nicht ganz sicher, ob er darüber reden wollte. Andererseits – was war daran so schlimm? 'Augen zu und durch.', motivierte Tristan sich selbst und sah genau in die grünen Augen seines Freundes, bevor er antwortete. "Mein Vater ist schwul." Nach diesem Geständnis wartete er auf die Reaktion des Schwarzhaarigen, doch diese fiel vollkommen anders aus, als er gedacht hatte. Er hörte weder ein Lachen noch eine andere unpassende Reaktion. Duke sah ihn einfach nur abwartend an. "Das ist alles?", fragte er nach einer Minute des Schweigens und der Angesprochene nickte. "Na und? Ist das ein Problem für Dich?", erkundigte sich der Kleinere dann und der Braunhaarige schüttelte den Kopf. "Nein, ist es nicht. Jedenfalls nicht wirklich. Es ist nur irgendwie komisch.", murmelte er, atmete noch einmal tief durch und erzählte seinem Freund dann, was er von seiner Mutter erfahren hatte. oOo So, das war auch das 20. Kappi. Ich weiss, der Break ist doof, aber wenigstens nicht so ein fieser Cliffi wie beim letzten Mal. Nyo, Kommis wie immer am Ausgang deponieren, okay? Bis dann! *wink* Karma Kapitel 21 ---------- Hallelujah, ich habe fertig! *ächz* Gee, dieses Kappi hat sich gezogen. Und ich weiss auch, woran das lag: Ich war nicht in Lemonstimmung, also hab ich ne Lime draus gemacht. Nyo, wer mich kennt, weiss, welche Probleme mir das macht. Egal. Jedenfalls ist das Kappi endlich fertig - natürlich auch mit dem dazugehörigen Sahnehäubchen am Ende. Ihr wisst ja, Kitsch ist mein zweiter Vorname. *ggg* So, jetzt hab ich euch aber genug zugelabert. Ignoriert das Gesabbel einfach. Enjoy reading! Karma oOo "Also bist Du das Ergebnis eines One-Night-Stands Deiner Mutter mit einem schwulen Schulkameraden auf dem Abschlussball.", fasste Duke das Gehörte zusammen und ein sehr, sehr breites Grinsen schlich sich auf sein Gesicht. "Das nenn ich mal ne interessante Lebensgeschichte. Dagegen sind meine Eltern ja echt ultraspiessig.", lachte er und Tristan musste gegen seinen Willen ebenfalls lachen. "Tja, ich bin halt was Besonderes.", scherzte er und der Schwarzhaarige wurde wieder ernst. "Da erzählst Du mir nichts Neues, Tris. Glaub mir, das weiss ich schon lange.", erwiderte er und beugte sich vor, um den Braunhaarigen küssen zu können. Dabei kletterte er auf den Schoß des Größeren und legte seine Arme um dessen Nacken. "Und was willst Du jetzt machen? Willst Du ihn kennen lernen?", fragte der Kleinere und sah seinen Freund mit schiefgelegtem Kopf an. Tristan seufzte. "Ich weiss nicht. Ja und nein. Einerseits möchte ich schon wissen, wie er so ist, aber andererseits... ich weiss nicht. Was, wenn ich ihn störe? Wenn er mich gar nicht sehen will?" "Das glaub ich nicht. Immerhin hat Deine Mutter doch gesagt, dass er sich für alles interessiert, was mit Dir zu tun hat. Warum sollte er Dich also nicht sehen wollen? Das ist doch Quatsch, Tris.", widersprach Duke und in seine grünen Augen schlich sich ein nachdenklicher Ausdruck. "Wenn Du nicht alleine hingehen willst, begleite ich Dich.", bot er an und erntete einen verblüfften Blick des Größeren. "Das würdest Du tun?", hakte er nach und der Schwarzhaarige nickte. "Sicher. Ich lass Dich doch nicht alleine.", antwortete er und begann zu grinsen. "Ausserdem bin ich tierisch gespannt, wie Dein Vater so ist.", gab er zu und lehnte sich etwas zur Seite, um nach dem Telefon auf seinem Couchtisch zu angeln. "Ruf Deine Mutter an und frag sie nach seiner Adresse.", sagte er und drückte dem Braunhaarigen das Telefon in die Hand. Bevor Tristan jedoch etwas in der Richtung unternehmen konnte, beugte Duke sich vor und knabberte an seinem Hals, was der Größere mit einem heiseren Stöhnen quittierte. "Und wenn Du Lust hast, kannst Du ja dann den Rest des Wochenendes hier bleiben – bei mir. Hier sind wir absolut ungestört.", flüsterte der Schwarzhaarige verheissungsvoll und seine Stimme hatte einen derart verführerischen Unterton, dass Dich das Blut seines Freundes sofort ohne Umwege in Richtung seiner Körpermitte verabschiedete. Wieder stöhnte er auf und der Kleinere grinste innerlich, während er dem Braunhaarigen noch einen neuen Knutschfleck verpasste. Tristan hatte inzwischen wirklich Mühe, sich zu konzentrieren. Was hatte er noch gleich tun wollen? Es hatte irgendetwas mit dem Telefon in seiner Hand zu tun, dessen war er sich relativ sicher, aber er konnte sich beim besten Willen nicht mehr erinnern, was es genau gewesen war. "Na los, ruf sie an. Sie macht sich bestimmt schon Sorgen um Dich." Duke rutschte vom Schoß seines Freundes und grinste innerlich, als er den verklärten Blick des Größeren und die unübersehbare Beule in seiner Hose bemerkte. "Hä? Was?", fragte der Braunhaarige verwirrt und der Kleinere lachte. "Du wolltest Deine Mutter anrufen und sie nach der Adresse Deines Vaters fragen. Und Du wolltest ihr sagen, dass Du übers Wochenende hier bleibst.", klärte er seinen sichtlich verwirrten Gast auf und grinste. "Ich geh schon mal rüber in mein Schlafzimmer, Tris. Du kannst ja nachkommen, wenn Du fertig bist. Ich warte drüben auf Dich.", murmelte er dann und schenkte dem Angesprochenen noch ein Zwinkern und ein zweideutiges Lächeln, bevor er ihn alleine liess. Tristan starrte seinem Freund noch einen Moment lang nach, dass besann er sich wieder auf die Aufgabe, die noch vor ihm lag. So schnell wie möglich wählte er seine eigene Telefonnummer und wartete nach sechsmaligem Verwählen – was musste Duke ihn auch so verflixt durcheinanderbringen mit diesem verdammt erotischen Unterton in seiner Stimme? – ungeduldig darauf, das am anderen Ende der Leitung abgehoben wurde. "Taylor.", erklang nach einer gefühlten Ewigkeit von wenig mehr als einer Minute die Stimme seiner Mutter und der Siebzehnjährige verdrehte innerlich die Augen. Musste sie ausgerechnet heute so furchtbar langsam sein? Das war Folter! Er hatte es eilig, verdammt! "Mama, ich bin's. Kannst Du mir die Adresse von meinem Vater geben? Ich würde ihn gerne mal besuchen.", sagte er und hörte ein Rascheln. "Sicher, Tristan.", antwortete sie und das Rascheln wurde lauter. "Aber wo steckst Du? Ist alles in Ordnung?" erkundigte sie sich besorgt und der Gefragte nickte, obwohl sie das nicht sehen konnte. "Jaja, alles bestens. Ich bin bei Duke. Und ich würd gerne das Wochenende über hier bleiben, wenn das okay ist.", erwiderte er und meinte beinahe, das wissende Grinsen seiner Mutter durch das Telefon sehen zu können. "Kein Problem.", gab sie zurück. "Ah, hier ist ja die Adresse.", fuhr sie fort und gab ihrem Sohn die gewünschte Adresse durch. "Willst Du ihn heute noch besuchen?", wollte sie dann wissen und Tristan schüttelte den Kopf. "Nein, das machen wir morgen.", erwiderte er und erntete ein leises Kichern. "Ihr habt heute wohl Besseres zu tun.", schlussfolgerte seine Mutter und das Gesicht des Braunhaarigen nahm eine ungesunde rote Färbung an. "Mama!", entrüstete er sich, doch die Angesprochene lachte nur. "Was denn? Da ist doch nichts dabei, Tristan. Du bist siebzehn und ihr seid verliebt. Das ist völlig normal. Viel Spass und grüß Duke von mir.", sagte sie und nach diesen Worten hörte er nur noch regelmäßiges Tuten. Gegen seinen Willen schlich sich ein Grinsen auf seine Züge. 'Mama, Du bist die Allerbeste!', dachte er, legte das Telefon zurück auf den Couchtisch und stand auf, um zu seinem Freund zu gehen. Immerhin hatte dieser gesagt, er würde auf ihn warten. oOo Als Tristan das Schlafzimmer betrat, fand er Duke auf dem Bett liegend vor. Seine schwarzen Haare waren offen über das Kissen verteilt und der Blick, mit dem er den Eintretenden bedachte, sorgte bei diesem für einen erneuten Blutstau. "Ich dachte schon, Du kommst gar nicht mehr.", neckte er den Größeren und dieser schluckte hart. Die Worte des Liegenden in Verbindung mit seinem Tonfall und dem Anblick, den er bot – er war zwar noch immer vollständig bekleidet, beschäftigte sich aber bereits damit, sein Shirt hochzuschieben und so langsam immer mehr nackte Haut zu entblößen – sorgten dafür, dass der Braunhaarige wieder einmal zu spüren bekam, wie unbequem enge Jeans sein konnten. "Das ist so was von unfair von Dir!", beschwerte er sich und der Kleinere lachte, während er sich sein Shirt langsam auszog und es dann achtlos neben das Bett fallen liess. "Dann kommt doch her und bestraf mich dafür.", lockte Duke und Tristan kam dieser Aufforderung nur zu gerne nach. Wie oft hatte er schon davon geträumt, seinen Freund mal so etwas sagen zu hören? Er erinnerte sich nicht mehr. Andererseits – war das jetzt so wichtig? Wohl kaum. Jetzt und hier gab es etwas anderes oder vielmehr jemand Anderen, der viel wichtiger war. "Du bist ganz schön versaut.", murmelte der Braunhaarige und der Kleinere grinste. "Und Dir gefällt das. Leugnen ist zwecklos, Tris. Ich kann das ganz deutlich sehen.", gab er zurück und legte dem Größeren ungeniert eine Hand in den Schritt. "Und hier stört uns garantiert niemand. Das ganze Wochenende nicht.", flüsterte er dann und begann, die Erektion seines Freundes durch den Jeansstoff zu massieren, während er ihn gleichzeitig zu sich zog, um ihn küssen zu können. Tristan stöhnte in den Kuss hinein, doch im Gegensatz zum Vortag blieb er dieses Mal nicht untätig, sondern beschäftigte sich damit, die Hose des Schwarzhaarigen zu öffnen. Einen Augenblick lang zögerte er, doch dann schob er seine Hand hinein und begann, Duke zu streicheln. Dieser unterbrach den Kuss, warf den Kopf in den Nacken und stöhnte laut auf. "So wollte ich Dich schon lange sehen.", murmelte der Größere zufrieden, stützte sich auf seinem rechten Unterarm ab und beobachtete, wie der Schwarzhaarige sich mit geschlossenen Augen stöhnend in den Laken wälzte. "Das... ist... nicht... fair!", beschwerte sich der Kleinere und der Braunhaarige grinste. "Ach, nicht? Also mir gefällst Du so. Sogar verdammt gut, wenn ich ehrlich sein soll.", verkündete er, verstärkte seinen Griff und entlockte seinem Freund damit ein weiteres Stöhnen. 'Heute kneif ich nicht wieder.', nahm Tristan sich vor und sah sich nach den Kondomen und der Gleitcreme um. Zu seiner Erleichterung fand er beides gleich neben dem Kopfkissen. "Heute bist Du fällig, Duke.", prophezeite er und der Angesprochene öffnete seine Augen wieder, um den Größeren ansehen zu können. "Dann krieg ich heute ja doch noch meine zweite Runde.", flüsterte er und wollte noch mehr sagen, doch ein langer, tiefer und fordernder Kuss des Braunhaarigen unterbrach ihn. Der Kleinere krallte sich in seinen Schultern fest und Tristan grinste innerlich. Scheinbar machte er das, was er tat, genau richtig. "Darauf kannst Du Gift nehmen!", erwiderte der Größere mit einiger Verspätung und Duke zog ihn wieder zu sich, um ihn ein weiteres Mal küssen zu können. "Dann lass mich gefälligst nicht so lange warten.", keuchte er atemlos, als sie sich wegen akuten Sauerstoffmangels wieder voneinander lösten. Die grünen Augen des Schwarzhaarigen waren dunkel und der Braunhaarige schluckte, bevor er all seinen Mut zusammennahm und sich daran machte, seinen Freund von seiner Kleidung zu befreien. Und in der nächsten Stunde waren Worte zwischen ihnen mehr als überflüssig. oOo "Das war toll.", murmelte Duke noch etwas ausser Atem und kuschelte sich an seinen Freund. Tristan zog den Kleineren noch etwas näher an sich und genoss das Gefühl, ihn in seinem Arm halten zu können. Auf seinem Gesicht hatte sich ein breites Grinsen festgesetzt, das einfach nicht mehr verschwinden wollte. Der Schwarzhaarige seufzte wohlig, schloss die Augen und bettete seinen Kopf auf der Schulter des Größeren. Seinen rechten Arm schlang er um den Bauch seines Freundes und seine Hand platzierte er genau über dem schlagenden Herzen des Anderen. Eine ganze Weile sagte keiner von ihnen ein Wort, aber das Schweigen war keinesfalls unangenehm. "Ich könnte echt ewig hier so mit Dir liegen bleiben.", murmelte der Braunhaarige irgendwann und begann, die schwarzen Strähnen seines Liebsten durch seine Finger gleiten zu lassen. "Geht mir genauso, Tris.", erwiderte Duke und seufzte erneut. Es war wirklich mehr als schön zu wissen, dass Tristan das Gleiche fühlte wie er. Endlich jemand, der mehr für ihn empfand – jemand, der mehr in ihm sah als nur einen Typen, mit dem man etwas Spass haben konnte. Nein, so war Tristan nicht. Ganz und gar nicht. Der Braunhaarige, der nichts von den Gedankengängen seines Freundes ahnte, streichelte diesem weiter durch die Haare. Er genoss es unheimlich, den Kleineren so nah bei sich zu haben. 'Ich geb ihn garantiert nie mehr her.', dachte er und drückte einen Kuss auf den schwarzen Schopf. "Huh? Wofür war der denn?", fragte Duke und richtete sich etwas auf, um den Größeren ansehen zu können. Tristan grinste nur. "Brauch ich immer nen Grund, wenn ich Dich küssen will?", fragte er zurück und der Kleinere schüttelte lächelnd den Kopf. "Nein, bestimmt nicht. Das kannst Du von mir aus tun, wann immer Du willst.", antwortete er und der Braunhaarige seufzte zufrieden. "Dachte ich mir, dass Du nichts dagegen hast.", sagte er und zog den Schwarzhaarigen für einen erneuten Kuss zu sich. Doch, das hier war eindeutig das Beste, was ihm in seinem bisherigen Leben passiert war. Und er würde es auf keinen Fall verlieren, das nahm er sich fest vor. oOo Tjaaaa, das war's auch schon wieder für's Erste. Dieses Mal kein allzu fieser Cliffi. Muss ja auch mal sein, nicht wahr? Hmtja, ob Trissi das gelingt, was er sich da vorgenommen hat? Das werdet ihr im Laufe der nächsten Kappis sehen - wann auch immer die kommen. Das kann ich noch nicht so genau sagen. Werdet ihr ja merken. Kommis bitte wie immer am Ausgang deponieren, okay? Bis zum nächsten Kapitel, entweder hier oder bei einer meiner anderen FFs. Lasst euch überraschen, wo was kommt. Karma Kapitel 22 ---------- Yay, ich habe fertig!!! *froifroifroi* Und ich bin fertig. Ich kann nicht mehr. Total erkältet, Rücken-, Kopf und Halsschmerzen und ein meckernder GG, aber ich hab's trotzdem geschaft, das Kappi endlich, endlich, endlich zu beenden. Und obwohl ich's nur ungefähr bis zur Hälfte wirklich Korrektur gelesen hab, stell ich's trotzdem on. Solltet ihr also irgendwelche Fehler finden, sagt mir (am besten in Kommiform *tihihi*) Bescheid, ja? Thanx in advance!! By the way, eine kleine Widmung: Und zwar ist dieses Kappi für YaKuRaMi, weil sie erstens schon ewig drauf wartet, dass es hier mal weitergeht und weil's ihr zweitens nicht so gut ging. Hoffe, es muntert Euch auf, Herrin. So, und jetzt: Enjoy!! Karma oOo "So, da wären wir, Tris." Duke parkte seinen Wagen vor der Adresse, die sein Freund ihm am Morgen als die seines Vaters genannt hatte, schob den Schlüssel in seine Hosentasche und drehte sich zu ihm um. "Jetzt mach doch nicht so ein Gesicht, als würdest Du zu einer Hinrichtung gehen. So schlimm wird's schon nicht werden.", versuchte er dann, den Größeren aufzumuntern. Tristan schluckte schwer und warf einen Blick zu dem Haus, vor dem sie sich befanden, bevor er wieder auf seine nervös den Saum seines Shirts knetenden Hände starrte. "Ja, aber... Was, wenn er nicht da ist? Vi... vielleicht sollten wir... ein anderes Mal... wiederkommen.", stammelte er und der Kleinere seufzte. "Blödsinn. Erstens hab ich gerade nen Schatten hinter einem der Fenster gesehen und zweitens hat Deine Mutter doch gesagt, dass er sich sehr wohl für Dich interessiert. Er freut sich bestimmt, Dich kennenzulernen. Komm schon, Tris, kneifen gilt nicht.", erwiderte er und der Braunhaarige schluckte erneut. "Ich... es ist bestimmt besser, wenn... wenn wir das ein anderes Mal machen.", versuchte er es erneut, doch der Schwarzhaarige schüttelte den Kopf. "Auf keinen Fall.", widersprach er und seufzte erneut. Wie konnte ein einzelner Mensch alleine sich wegen einer solchen Kleinigkeit nur so furchtbar anstellen? "Aber gut, wenn Du ihn nicht treffen willst, okay. Dann wartest Du eben hier. Ich werd jetzt jedenfalls aussteigen, da rübergehen und klingeln. Und wenn Dein Vater mich fragt, wer ich bin, werd ich ihm sagen, dass ich der Freund seines Sohnes bin, der noch in meinem Wagen sitzt und sich nicht traut, mitzukommen, weil er Schiss hat.", fügte er hinzu und öffnete die Fahrertür seines Wagens, um seine Drohung wahr zu machen. Tristan hielt erschrocken den Atem an. Wie groß war die Wahrscheinlichkeit, dass Duke das, was er eben gesagt hatte, tatsächlich durchziehen würde? 'Der macht das wirklich.', dachte der Größere entsetzt und beeilte sich, ebenfalls auszusteigen. Wie peinlich wäre das denn, wenn der Schwarzhaarige das wirklich durchzog? Nein, da überwand er sich lieber, als sich die Blöße zu geben, dass sein Freund ihn vor seinem Vater outen musste, weil er selbst zu feige dafür war. Ausserdem hatte er es doch auch geschafft, seiner Mutter die Wahrheit zu sagen. Und sie war nicht enttäuscht von ihm gewesen, sondern hatte ihm stattdessen gratuliert und ihm Glück gewünscht. War es da nicht egal, was sein Vater – den er ja bisher nicht einmal kannte – von ihm dachte? Seine Mutter akzeptierte ihn so, wie er war; Duke liebte ihn – was brauchte er mehr? Ausserdem – wer, wenn nicht sein Vater, der doch selbst schwul war, würde ihn und seine Gefühle verstehen können? Trotzdem konnte der Braunhaarige nicht leugnen, dass ihm vor Aufregung etwas übel war. 'Jetzt reiss Dich mal zusammen. Es wird Dich schon niemand gleich umbringen.', sprach er sich selbst innerlich Mut zu, straffte die Schultern und folgte dem Kleineren, der schon ein paar Schritte vorausgegangen war. "Jetzt warte doch mal. Ich komm ja schon mit." Duke schmunzelte, als er die Schritte seines Freundes hinter sich hörte. 'Also hat mein kleiner Trick doch geklappt.', freute er sich innerlich und wartete, bis Tristan zu ihm aufgeschlossen hatte. Auch wenn er etwas Anderes angedeutet hatte, so wäre es ihm doch nie in den Sinn gekommen, den Größeren gegen seinen Willen zu outen. Das war ganz allein seine Sache und er würde ihm niemals reinreden. Aber das musste sein Liebster ja nicht wissen – noch nicht. "Na dann, auf in den Kampf.", grinste er den Braunhaarigen an und dieser grinste schief zurück. "Wenn Du das sagst, Duke. Nervös bin ich trotzdem.", gestand er. Der Schwarzhaarige lächelte und zwinkerte ihm zu. "Hey, Du bist doch nicht alleine. Ich bin bei Dir.", gab er zurück und seine Finger strichen im Schutz des Hauseingangs kurz über die Hand seines Freundes. Tristan atmete noch ein letztes Mal tief durch, bevor er seinen Finger auf den Klingelknopf legte, neben dem die Namen R. Aoyama und H. Honda standen. Seltsamerweise fühlte er sich nach den Worten und der aufmunternden Geste des Schwarzhaarigen ein kleines bisschen weniger nervös. oOo "Jaja, keine Hektik! Ich komme schon, Hiro! Bin ja schon da!", erklang eine männliche Stimme hinter der Tür und diese wurde nur einen Moment später aufgerissen. Etwas irritiert blinzelte der junge Mann, der die Türklinke in der Hand hielt, strich sich durch die wuscheligen hellbraunen Haare und rückte seine kleine runde Brille zurecht. Graue Augen musterten die beiden vor der Tür Stehenden überrascht und Tristan starrte nicht minder überrascht zurück. Ähnlichkeit zwischen ihm und diesem Typen, der barfuss und mit halb offenem Hemd vor ihnen stand, sah er definitiv keine, also musste das wohl der Freund seines Vaters sein. Gerade, als der Siebzehnjährige sich vorstellen und nach seinem Vater fragen wollte, fiel der Blick aus den grauen Augen auf Duke und der junge Mann begann, breit zu grinsen. "Duke? Du hier? Woher hast Du denn meine Adresse?", fragte er und Tristans Gesicht verfinsterte sich augenblicklich. Was hatte dieser Kerl bitteschön mit Duke zu schaffen? Der Schwarzhaarige war sein Freund, verdammt! Und warum in aller Welt strahlte Duke diesen Typen so an, als würde er ihn kennen – und sich auch noch tierisch darüber freuen, ihn zu sehen? "Du wohnst auch hier, Reiichi? Ich hatte keine Ahnung, ehrlich.", beantwortete der Schwarzhaarige die Frage und lächelte den Älteren an. Tristan entzog ihm seine Hand und knirschte unhörbar mit den Zähnen, doch die Beiden schienen nichts davon zu bemerken. Am liebsten hätte er auf dem Absatz kehrtgemacht und wäre gleich wieder gegangen, doch eine weitere männliche Stimme – dieses Mal von hinter ihm – hinderte ihn daran. "Wenn wir schon Gäste haben, dann bitte sie doch wenigstens herein, Reiichi." Bei diesen Worten kratzte sich der Angesprochene verlegen am Hinterkopf und grinste schief. "Sorry, Hiro. Ich war nur so überrascht.", gestand er und Duke begann zu lachen. "Genau wie immer, was?", fragte er und Reiichi nickte kurz, bevor er seinem Lebensgefährten die Taschen, die dieser trug, abnahm. Dann machte er einen Schritt zur Seite, liess die Drei endlich eintreten und verschwand mit den Taschen in einem der weiter hinten gelegenen Räume. Tristan sah ihm mit gemischten Gefühlen nach. Die Tatsache, dass dieser Kerl und sein Freund sich ganz offenbar so gut kannten, dass sie sich mit dem Vornamen ansprachen, wurmte ihn so sehr, dass er weder für seinen Vater noch für die Einrichtung der Wohnung wirklich einen Blick übrig hatte. Viel zu sehr kreisten seine Gedanken darum, in welchem Verhältnis Duke wohl zu diesem Reiichi stand. War das etwa einer seiner zahlreichen Verflossenen – einer von denen, mit denen der Schwarzhaarige geschlafen hatte? 'Wenn ja, dann bring ich diesen Kerl eigenhändig um!', schwor der Siebzehnjährige sich und knirschte wieder mit den Zähnen. oOo "Du bist also Tristan." Mit diesen Worten riss Hiroshi den Jungen, der ihm doch sehr ähnlich sah, aus seinen Grübeleien. Der Angesprochene, der inzwischen auf der bequemen Couch im Wohnzimmer sass – wie er dorthin gekommen war, wusste er beim besten Willen nicht mehr –, nickte langsam und wandte dem Sprecher das erste Mal seine volle Aufmerksamkeit zu. "Ja, bin ich.", bestätigte er und musterte den Mann, der ihm gegenüber in einem der Sessel sass und ihn offen ansah, lange und gründlich. Doch, die Ähnlichkeit zwischen ihnen war beim besten Willen nicht zu übersehen. Größe, Haarfarbe und Statur zeigten deutlich, von wem er sie vererbt bekommen hatte. Einzig seine braunen Augen hatte er offenbar von seiner Mutter, denn die Augen seines Vaters hatten einen deutlich sichtbaren Grünstich. "Deine Mutter hat mir gesagt, dass Du heute herkommen wolltest.", sagte sein Vater und neigte den Kopf leicht zur Seite. "Sie sagte, sie hätte Dir alles erzählt.", fügte er hinzu und Tristan nickte erneut. "Ja, das hat sie.", antwortete er und lehnte sich zurück, denn er wusste nicht so genau, was er tun oder sagen sollte. "Ich hoffe, das hat Dich nicht zu sehr geschockt.", ergriff Hiroshi wieder das Wort und sein Sohn schüttelte den Kopf. "Etwas überrascht hat es mich schon, aber es ging. Und ich hab kein Problem damit. Ich bin selber schwul.", erwiderte er und grinste schief. "Das nennt man wohl 'mit der Tür ins Haus fallen', was?", fragte er und sein Vater nickte schmunzelnd. "Ja, aber das stört mich nicht. Im Gegenteil, es freut mich, dass Du so ehrlich bist. Wundert mich nur, dass Deine Mutter mir nichts davon gesagt hat.", gab er zurück und Tristan seufzte. "Sie weiss das auch erst seit gestern – seit ich ihr das von Duke und mir erzählt hab.", gestand er und Hiroshi nickte wieder. "Verstehe. Wahrscheinlich war sie der Meinung, dass es Deine Sache wäre, mir davon zu erzählen.", mutmaßte er und lehnte sich etwas vor, um seinem Sohn in die Augen sehen zu können. "Darf ich fragen, wie lange ihr schon zusammen seid?", erkundigte er sich und der Siebzehnjährige grinste verlegen. "Noch nicht ganz eine Woche.", antwortete er. "Ist nicht besonders lange, ich weiss.", fügte er hinzu und seufzte. Immerhin war das seine eigene Schuld. Hätte er sich nicht so idiotisch aufgeführt, sondern eher seinen Mut zusammengenommen und mit Duke gesprochen, hätten sie schon vor Monaten zusammenfinden können. oOo "Also ist Hiros Sohn der Glückliche, der es Dir angetan hat." Reiichi lehnte sich rücklings an die Arbeitsplatte in der Küche, in die er sich gemeinsam mit Duke verzogen hatte, um seinem Lebensgefährten und dessen Sohn die Möglichkeit zu geben, ungestört miteinander zu reden. Seine grauen Augen musterten den Schwarzhaarigen und als dieser nickte, lächelte er. "Freut mich für Dich, dass es doch noch geklappt hat.", sagte er ehrlich und der Jüngere lächelte zurück. "Danke. Ich hatte echt nicht damit gerechnet, aber seit der Klassenfahrt letzte Woche sind wir fest zusammen.", erklärte er und strahlte. "Aber dass ich Dich hier treffe, hätte ich auch nicht erwartet. Dabei hätte der Name Aoyama mich eigentlich stutzig machen müssen, aber ich war so damit beschäftigt, Tris gut zuzureden, dass ich nicht wirklich darauf geachtet habe.", gestand er dann und Reiichi grinste. "Kann ich verstehen. Aber wo Du schon mal hier bist, könnte ich Dir gleich die Entwürfe zeigen, wenn Du willst. Ich hab die letzte Woche damit verbracht, alles nach Deinen Vorstellungen zu überarbeiten. Wir können aber auch bis Montag warten und ich komm zu Dir ins Büro, wenn Dir das lieber ist.", schlug er vor und sah Duke abwartend an. Der Schwarzhaarige dachte einen Augenblick lang nach, dann nickte er und stand auf. "Klingt gut für mich. Tris und sein Vater haben sich sicher ne Menge zu erzählen und da will ich nicht unbedingt stören. Ich bin eigentlich eh nur mitgekommen, damit Tris nicht im letzten Moment nen Rückzieher macht und abhaut.", erklärte er, folgte dem Älteren hinüber in dessen kleines Büro und setzte sich dort auf den zugewiesenen Platz, während Reiichi seinen Rechner startete und das entsprechende Projekt aufrief. oOo "Du bist also Architekt?", hakte Tristan nach und sein Vater nickte. "Ja, bin ich.", antwortete er und deutete auf einige der Fotos, die an den Wänden hingen. "Das sind ein paar meiner Entwürfe.", erklärte er und der Siebzehnjährige stand auf, um sie sich genauer anzusehen. Zu seinem Erstaunen fand er zwischen den Bildern diverser Gebäude auch einen großen Bilderrahmen, in dem eine Menge Fotos von ihm hingen. Fasziniert betrachtete er die Collage, die von Bildern von ihm im Säuglingsalter bis hin zu einer Aufnahme aus dem letzten Jahr, auf der er mit seinem heissgeliebten Motorrad abgebildet war, reichten. "Deine Mutter hat mir regelmäßig Fotos von Dir geschickt.", erklärte Hiroshi, dem das Interesse seines Sohnes an den Fotos nicht entgangen war. Er trat neben den Jungen und deutete dann auf den Bilderrahmen. "Die Collage selber ist von Reiichi. Er fand, es wäre schade, die Fotos in einem Karton verstauben zu lassen.", fügte er erklärend hinzu und Tristan nickte. "Sieht echt professionell aus.", gestand er widerwillig und sah sich dann suchend um, denn erst jetzt fiel ihm auf, dass weder sein Freund noch der seines Vaters zu sehen waren. Wo in aller Welt steckten die Beiden bloss? Und was, verdammt noch mal, hatten sie miteinander zu schaffen? "Wo sind die Zwei eigentlich?", erkundigte er sich daher und sein Vater schmunzelte. "Wahrscheinlich in Reiichis Büro. Er ist Grafikdesigner, musst Du wissen, und die Firma Deines Freundes hat ihm vor gut vier Wochen einen Auftrag zukommen lassen – nicht zum ersten Mal, soweit ich weiss.", antwortete er und lächelte leicht. "Allerdings ist das Reiichis erster Großauftrag, seit er sich selbstständig gemacht hat. Deshalb ist er natürlich ganz besonders aufgeregt.", fuhr er fort und in seiner Stimme schwang deutlich der Stolz auf seinen Lebensgefährten mit, doch das registrierte Tristan nur am Rande. 'Sie kennen sich durch die Arbeit, sonst nichts.', schoss es ihm durch den Kopf und unbewusst atmete er auf. Seit seiner Ankunft hier hatte er darüber nachgegrübelt, in welchem Verhältnis Duke wohl zu Reiichi stand, doch jetzt war er erleichtert. Er war kein Ex des Schwarzhaarigen, sondern einfach nur jemand, mit dem er beruflich zu tun hatte. 'Was für ein Glück!' oOo "Sieht wirklich gut aus, Reiichi.", lobte Duke, nachdem er sich alles angesehen hatte. Der Angesprochene strahlte kurz wie ein Honigkuchenpferd und kratzte sich dann verlegen am Hinterkopf. "Ich benehme mich schon wieder total kindisch.", seufzte er und der Jüngere begann zu lachen. "Dann hast Du Dich nicht geändert. Ist doch gut so. Die Hauptsache ist doch wohl, dass Dein Freund kann damit leben kann.", gab er dann zurück und Reiichi nickte. "Ja, ist wohl so.", stimmte er zu und lachte dann ebenfalls. "Bisher ist er jedenfalls mit mir klargekommen – und das, obwohl ich nicht unbedingt immer pflegeleicht bin. Tja, Hiro ist halt geduldig." Nach diesen Worten schmunzelte der Schwarzhaarige. "Das scheint er vererbt zu haben.", gab er zurück und der Ältere blickte ihn neugierig an. "Echt?", erkundigte er sich interessiert und grinste dann. "Was meinst Du, sollen wir die Beiden jetzt stören? Ich glaub, anderthalb Stunden dürften für ein erstes Beschnuppern reichen.", fügte er dann hinzu und stand aus seinem Schreibtischstuhl auf. Duke tat es ihm gleich und die Zwei gingen gemeinsam hinüber ins Wohnzimmer, wo sie Tristan und Hiroshi in ein Gespräch vertieft vorfanden. "Scheint ja gut zu laufen.", flüsterte Reiichi und der Schwarzhaarige nickte. "Sieht so aus.", gab er ebenso leise zurück und liess sich dann neben seinen Freund auf die Couch fallen, während Reiichi sich in den zweiten Sessel setzte. oOo Tristan blickte auf, als Duke sich neben ihn setzte, und warf dann einen Blick zu Reiichi, der sich – glücklicherweise – weit genug von dem Schwarzhaarigen weg in den zweiten freien Sessel gesetzt hatte. Noch immer wurmte es ihn ein wenig, dass sein Freund sich so gut mit dem Freund seines Vaters verstand, aber er war deshalb wenigstens nicht mehr ganz so schlecht gelaunt wie zu Beginn ihres Besuches, denn er hatte sich in den letzten anderthalb Stunden recht gut mit seinem Vater unterhalten. "Na, alles geklärt?", erkundigte er sich dennoch und Duke nickte. "Ja, alles paletti. Und bei Dir?", fragte er zurück und lächelte – ein Anblick, der Tristans Laune augenblicklich einen enormen Auftrieb gab. Ohne groß auf seinen Vater oder Reiichi zu achten, griff er nach der Hand seines Freundes und drückte sie. "Dann ist ja gut." oOo "Und, war das jetzt so schlimm?", erkundigte Duke sich, als sie gegen Abend die Wohnung wieder verliessen und sich in seinen Wagen setzten. Tristan seufzte und schüttelte den Kopf. "Nein, war es nicht. Es war sogar besser, als ich erwartet hatte.", gestand er und schnallte sich an, während der Schwarzhaarige den Wagen startete. "Hab ich Dir doch gleich gesagt.", trumpfte der Kleinere auf und der Braunhaarige seufzte ein drittes Mal. "Ja, okay, Du hattest Recht. Bist Du jetzt zufrieden?", nuschelte er leicht beleidigt und verschränkte die Arme vor der Brust. Er wusste ja selbst, dass er sich feige und idiotisch aufgeführt hatte. Musste sein Freund ihn unbedingt daran erinnern? Duke, dem das Schmollen des Größeren nicht entging, seufzte leise, löste an der nächsten Ampel seinen Anschnallgurt und beugte sich zu ihm um ihm einen kurzen Kuss zu geben. "Jetzt sei doch nicht gleich beleidigt, Tris.", verlangte er und streichelte seinem Freund über die trotzig verschränkten Arme. "Schon gut.", gab Tristan sich geschlagen und seufzte ein weiteres Mal. Eigentlich war der Tag wirklich okay gewesen. Er hatte sich erstaunlich gut mit seinem Vater und nach anfänglicher Zurückhaltung auch mit dessen Freund unterhalten. Und obwohl er es nicht wollte, hatte der Siebzehnjährige zugeben müssen, dass Reiichi eigentlich ein ganz sympathischer Kerl war, auch wenn er in seiner Verpeiltheit doch stark an Joey erinnerte. Ausserdem hatte der Ältere keinerlei Anstalten gemacht, sich Duke gegenüber irgendwie so zu verhalten, dass seine Eifersucht gerechtfertigt gewesen wäre. Und auch der Schwarzhaarige hatte ihm nicht mehr Beachtung geschenkt als seinem Freund und dessen Vater, also war Tristans anfängliche Abneigung ganz offenbar nicht nur vollkommen fehl am Platze, sondern auch noch ungerecht gewesen. Ja, verdammt, er hatte sich anfangs wirklich wie ein Idiot aufgeführt, aber nach ein paar Stunden hatte er sich – widerwillig zwar, aber dennoch – eingestehen müssen, dass er begonnen hatte, Reiichi und seine leicht schrullige Art, mit der er sie des Öfteren zum Lachen gebracht hatte, zu mögen. Trotzdem war der Siebzehnjährige inzwischen hundemüde und wollte nichts lieber als einfach nur noch ins Bett fallen und schlafen. Daher war er auch mehr als froh, als Duke den Wagen vor seinem Haus parkte, den Motor ausmachte und seinen Gurt öffnete. Tristan tat es ihm gleich, stieg aus und folgte dem Schwarzhaarigen in dessen Wohnung. Dort angekommen ging er gleich ins Schlafzimmer durch und liess sich bäuchlings aufs Bett fallen. "Ich bin tot!", verkündete er nuschelnd und der Kleinere, der im Türrahmen lehnte, lachte leise. "Das wär aber schlecht für mich. Ich brauch Dich noch – und zwar lebendig.", sagte er, trat zu dem Braunhaarigen und begann, an seinem Shirt zu ziehen. "Komm, zieh Dich wenigstens aus, bevor Du mir hier einpennst.", forderte er den Braunhaarigen dann auf und dieser quälte sich äusserst widerwillig hoch, um sich aus seinen Klamotten zu schälen. Sobald er damit fertig war, rutschte er gleich wieder ins Bett, zog die Decke bis zum Kinn hoch und seufzte wohlig. Ja, so liess es sich eindeutig leben. Fehlte nur noch Duke, dann war alles perfekt. Keine zwei Minuten später schlüpfte auch der Schwarzhaarige ins Bett, kuschelte sich an seinen Freund und schnurrte leise, als dieser ihn in seine Arme zog. "Schlaf gut, Tris.", murmelte er und hauchte dem Größeren einen Kuss auf die Lippen, doch dessen einzige Antwort bestand aus einem unverständlichen Nuscheln, denn er war bereits eingeschlafen. oOo So, das war's. Zumindest für dieses Kappi. Wie viele jetzt noch kommen, kann ich nicht sagen, aber viele werden es nicht mehr, denke ich. Rechnet mit irgendwas zwischen einem und drei weiteren Kappis, dann ist die FF beendet. Nur so zur Info. Solltet ihr den unstillbaren Drang verspüren, diesen literarischen Erguss meinerseits zu kommentieren, so fühlt euch dazu ermutigt. Und ignoriert mein geschwollenes Gelaber, ich bin müde, krank und hab nen kleinen Höhenflug, weil das mein bisher längstes Kappi bei dieser FF ist. *froi* Nya, wie auch immer, Karmalein geht jetzt ins Bett. Kann nicht mehr schreiben. Bin zu müde. Rieche Farben. XD Karma P.S.: Wer errät, aus welcher Disney-Serie das leicht abgewandelte Zitat oben (im Original: "Kann nicht reden. Bin zu müde. Rieche Farben.") ist, kriegt ne Widmung im nächsten Kappi. Viel Glück!!! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)