Am Anfang war die Klassenfahrt von Karma (Tristan x Duke) ================================================================================ Kapitel 20 ---------- Me again! Hab das 20. Kapitel fertig und dachte mir, ich lad's auch gleich hoch. Gewöhnt euch aber lieber nicht an diese Geschwindigkeit. Nyo, hier kommt auch die von mir angekündigte Überraschung. Für eine Leserin (*meiner herrin wink*) ist es zwar keine mehr, aber egal. Könnt mir ja mal sagen, was ihr davon haltet. Und jetzt: Enjoy reading! Karma oOo "Du bist also schwul.", stellte sie fest und Tristan schluckte hart, bevor er nickte. "Sieht wohl so aus.", krächzte er rau und wartete auf die Reaktion seiner Mutter. Was dachte sie jetzt wohl von ihm? Ob sie ein Problem damit hatte? 'Hoffentlich nicht!', betete der Siebzehnjährige inständig. "Also war es das, was Dich in den letzten Wochen so beschäftigt hat." Mit diesen Worten riss seine Mutter ihn wieder aus seinen Grübeleien und er blinzelte sie ungläubig an. "Du hast das gemerkt?", erkundigte er sich verdutzt und seine Mutter nickte. "Natürlich, Tristan. Ich bin Deine Mutter. Da werde ich doch wohl merken, wenn es meinem einzigen Kind schlecht geht. Du warst so still und nachdenklich und hast kaum noch einen Fuss vor die Tür gesetzt, wenn es nicht sein musste. Glaubst Du wirklich, das wäre mir nicht aufgefallen?", fragte sie und der Angesprochene schüttelte den Kopf. "Ich dachte echt, das hätte niemand gemerkt, aber da hab ich mich wohl getäuscht.", antwortete er und grinste schief. "Du hast es gemerkt, Joey hat's gemerkt – sogar Kiki hat gewusst, was mit mir los war.", gab er zu und erntete einen überraschten Blick seitens seiner Mutter. "Kiki hat es gewusst? Wirklich?", wollte sie wissen und Tristan nickte. "Allerdings. Wir haben Duke mal getroffen, als wir zusammen in der Stadt waren. Da hat sie's gemerkt.", erklärte er und seufzte abgrundtief, bevor er seiner Mutter genau in die Augen sah. "Tut mir leid, Mama.", entschuldigte er sich leise, doch sie winkte entschieden ab. "Ach was! Wofür entschuldigst Du Dich denn? Du kannst Dir doch nicht aussuchen, in wen Du Dich verliebst. Hauptsache, ihr beide seid glücklich. Alles Andere ist unwichtig. Und Du bist doch glücklich, oder?", hakte sie nach und der Siebzehnjährige nickte ernst. "Ja, das bin ich. Sehr sogar. Ich hätte mir nie träumen lassen, dass Duke meine Gefühle erwidern würde, aber das tut er.", gab er zurück und seine Mutter lächelte. "Das sehe ich. Deine Augen leuchten richtig, wenn Du von ihm sprichst.", stellte sie fest und lachte, als sich die Gesichtsfarbe ihres Sohnes wieder verdunkelte. "Da ist doch nichts dabei.", erklärte sie schmunzelnd, wurde dann aber wieder ernst. "Weisst Du, ich bin stolz auf Dich. Und ich glaube, Dein Vater wäre es mit Sicherheit auch.", sagte sie nachdenklich und Tristan blinzelte irritiert. Sein Vater? Wie kam seine Mutter denn jetzt auf seinen Vater? Sonst sprach sie doch auch nie von ihm, also warum ausgerechnet jetzt? "Was hat mein Vater damit zu tun?", wollte er wissen und seine Mutter seufzte abgrundtief. "Ich weiss, dass Dir das sicher komisch vorkommt, dass ich ausgerechnet jetzt von ihm anfange, aber glaub mir, ich hatte meine Gründe dafür, Dir vorher nichts von ihm zu erzählen. Eigentlich wollte ich damit warten, bis Du achtzehn bist und selbst entscheiden kannst, ob Du ihn treffen willst oder nicht, aber ich denke, ich kann genauso gut jetzt mit Dir darüber sprechen. Schliesslich bist Du alt genug. Oder ist es Dir nicht recht, wenn wir über ihn reden?", fragte sie und der Siebzehnjährige lehnte sich zurück, um über ihre Worte nachzudenken. Früher, als er noch jünger gewesen war, hatte er oft nach seinem Vater gefragt. Da seine Mutter ihm jedoch niemals eine Antwort gegeben hatte, hatte er irgendwann damit aufgehört, Fragen zu stellen. Warum also wollte sie ausgerechnet jetzt mit ihm darüber sprechen? "Warum heute, Mama? Ich hab Dich so oft gefragt und Du hast mir nie was gesagt. Warum willst Du jetzt auf einmal mit mir über ihn sprechen?", hakte er nach und seine Mutter seufzte erneut. "Dafür hatte ich einen guten Grund. Früher hättest Du das sicher nicht verstanden, aber heute bist Du alt genug, um es zu begreifen.", antwortete sie, atmete tief durch, legte ihrem Sohn eine Hand auf den Arm und sah ihm genau in die Augen, bevor sie weitersprach. "Tristan, Dein Vater ist schwul.", sagte sie dann und der Angesprochene brauchte einen Augenblick, um die soeben erhaltene Information zu verarbeiten. Hatte er sich verhört? Seine Mutter hatte doch nicht wirklich das gesagt, was er verstanden zu haben glaubte, oder? "Was willst Du damit sagen, mein Vater ist schwul? Das kann ja wohl nicht sein. Ich mein, wenn das so wäre, dann gäb's mich ja wohl nicht, oder?" Nein, das konnte nicht sein. Das sagte seine Mutter nur so. das konnte doch nicht die Wahrheit sein. Oder? Aber was, wenn doch? Was, wenn sie das doch ernst meinte? Was, wenn sein Vater wirklich schwul war? Aber wie war er dann entstanden? Oder hatte sein Vater etwa erst später bemerkt, dass er schwul war? Hatte er seine Mutter deswegen verlassen? Hatte sie deshalb all die Jahre nicht über ihn sprechen wollen? "Weisst Du, Tristan, das ist eine ziemlich lange Geschichte. Ich glaube, es ist das Beste, wenn ich sie Dir von Anfang an erzähle.", erwiderte seine Mutter und Tristan sah sie wieder an. "Keine schlechte Idee.", murmelte er und versuchte, die ganzen Fragen, die er hatte, in den hintersten Winkel seines Bewusstseins zu schieben. Schliesslich konnte er sie später notfalls immer noch stellen. Jetzt wollte er erst einmal nur zuhören. "Tja, das war so: Dein Vater und ich waren damals auf der gleichen Schule. Er ging in meine Parallelklasse und eigentlich hatten wir bis zum Abend des Abschlussballs nicht viel miteinander zu tun. Aber an dem Abend waren wir beide alleine – mein Tanzpartner hatte mich wegen einer Anderen versetzt und er war alleine gekommen – und so sind wir ins Gespräch gekommen.", erklärte seine Mutter und seufzte wieder. "Wir haben uns an einen der Tische verzogen, getrunken und geredet, obwohl wir uns gar nicht kannten. Und durch den Alkohol kam es, wie es kommen musste – ich bin am nächsten Morgen neben ihm in einem Zimmer in dem Hotel aufgewacht, in dem wir gefeiert haben.", fuhr sie fort und ihr Sohn hob eine Braue, sagte aber nichts dazu. Erst wollte er den Rest der Geschichte hören, bevor er sich zu einem Kommentar hinreissen liess. "Nun ja, Dein Vater – sein Name ist übrigens Hiroshi Honda, falls Du das wissen möchtest – war furchtbar geschockt, als ihm klar wurde, was wir getan hatten. Erst habe ich das nicht begriffen – immerhin ist so etwas auf dem Abschlussball durchaus nicht unüblich –, aber als er mir erklärt hat, dass er eigentlich nichts mit Frauen anfangen kann, wurde es mir klar." Tristans Mutter atmete ein weiteres Mal tief durch, bevor sie weitersprach. "Eigentlich dachten wir beide, dass wir nie wieder darüber würden sprechen müssen, aber dem war nicht so. Ungefähr vier Monate nach dem Ball habe ich bemerkt, dass ich schwanger war. Selbstverständlich habe ich Hiroshi angerufen, um es ihm zu erzählen. Wir haben uns getroffen, lange darüber diskutiert, was wir tun sollten, und sind schlussendlich darin übereingekommen, dass ich Dich alleine großziehe und Dir erst von ihm erzähle, wenn Du alt genug bist, um das alles zu verstehen.", beendete sie ihre Geschichte und sah ihren Sohn abwartend an. Der Siebzehnjährige fuhr sich durch die braunen Haare und bemühte sich, seine Gedanken zu ordnen. Sein Vater hatte also die ganze Zeit über gewusst, dass es ihn gab, aber er hatte es für besser gehalten, sich nicht um ihn zu kümmern. Tristan wusste nicht, was er von der ganzen Sache halten sollte. Wie sollte er auf das, was er eben erfahren hatte, reagieren? Etwas verunsichert blickte er seine Mutter an. "Und er... weiss von mir? Ich meine, interessiere ich ihn denn überhaupt?", wollte er wissen und sie nickte. "Natürlich. Ich habe ihm in all den Jahren regelmäßig Fotos von Dir geschickt. Hin und wieder rufe ich ihn an und erzähle ihm von Dir. Glaub mir, Hiroshi interessiert sich sehr für alles, was mit Dir zusammenhängt. Er war – wir beide waren nur immer unsicher, wie Du reagieren würdest, wenn Du die ganze Geschichte erfährst.", erklärte sie und Tristan stand auf. "Ich... ich brauch ein bisschen Zeit, um darüber nachzudenken, Mama.", murmelte er, ging in sein Zimmer und wollte nach seiner Motorradjacke greifen, überlegte es sich dann aber anders, als er sah, dass seine Finger zitterten. 'So steig ich auf keinen Fall auf meine Maschine.', entschied er, schnappte sich eine Jeansjacke und seinen Schlüssel und schlüpfte im Flur noch in seine Schuhe. Dann verliess er die Wohnung, ohne seiner Mutter noch einen Blick zu gönnen. Er musste jetzt erst einmal eine Weile alleine sein, um über das nachzudenken, was er gerade erfahren hatte. oOo Mehr als eine Stunde lang schlenderte Tristan durch die Gegend, ohne wirklich darauf zu achten, wohin er ging. In seinem Kopf drehte sich alles und er wusste nicht, was er von der ganzen Sache halten sollte. Sicher, er verstand durchaus, warum seine Mutter ihm nicht eher davon erzählt hatte, aber das änderte auch nichts an der Tatsache, dass er sich in gewisser Weise verraten fühlte. 'Sie hatte die ganze Zeit über Kontakt mit meinem Vater, ohne mir was davon zu erzählen.', sinnierte er und seufzte abgrundtief. 'Und er weiss über mich Bescheid, aber ich weiss fast nichts von ihm. Ich kenn gerade mal seinen Namen.' Als die Gedanken des Siebzehnjährigen an diesem Punkt ankamen, ohrfeigte er sich selbst dafür, dass er gerade eben einfach so gegangen war. Er hätte seine Mutter doch fragen können, wo sein Vater lebte und wie er so war. Andererseits – würde der ihn überhaupt sehen wollen? oOo "Tris? Was machst Du denn hier?" Eine wohlbekannte Stimme riss den Braunhaarigen aus seinen Grübeleien und als er sich zu dem Sprecher umdrehte, sah er sich plötzlich Duke gegenüber. "Wie? Was machst Du denn hier?", fragte er zurück und der Schwarzhaarige deutete mit dem Kopf hinter sich. "Ich wohne hier, wie Du Dich vielleicht erinnerst.", erklärte er und sah seinen Freund eindringlich an. "Was ist los mit Dir?", erkundigte er sich. "Ist irgendwas passiert? Du siehst total durcheinander aus." Auf diese Feststellung des Kleineren konnte sich Tristan ein schiefes Grinsen nicht verkneifen. "Bin ich auch. Meine Mutter hat mir gerade was erzählt, was ich erst mal verdauen musste. Hab nen Spaziergang gemacht und bin irgendwie hier gelandet.", gab er zurück und schob seine Hände in die Taschen seiner Jacke. "Willst Du reinkommen und mit mir darüber reden?", fragte Duke mit schiefgelegtem Kopf und der Größere kämpfte einen Augenblick lang mit sich selbst, bevor er nickte. "Ist wahrscheinlich gar keine schlechte Idee.", murmelte er und liess sich von dem Schwarzhaarigen mit in dessen Wohnung ziehen. Im Flur zog er Jacke und Schuhe aus und folgte seinem Freund dann ins Wohnzimmer. "Mach's Dir erst mal bequem. Willst Du was trinken?", erkundigte sich Duke und liess sich im Schneidersitz neben dem Größeren auf der Couch nieder, nachdem dieser den Kopf geschüttelt hatte. "Also, was ist los?", wollte der Kleinere wissen. Der Braunhaarige lehnte sich zurück, schloss die Augen und seufzte abgrundtief. Die ganze Zeit konnte er die abwartenden Blicke aus den grünen Augen seines Freundes beinahe körperlich spüren. "Meine Mutter hat's gemerkt. Das mit uns, mein ich. Sie hat die Knutschflecke gesehen und da hab ich's ihr erzählt.", antwortete Tristan mit einiger Verspätung auf die Frage des Schwarzhaarigen und dieser sah ihn abwartend an, sagte aber nichts. "Sie hat kein Problem damit, falls Du das denkst. Nein, das ist für sie okay. Sie wünscht uns sogar Glück.", erklärte der Größere schnell und sah seinen Freund wieder an. Duke lächelte und zwirbelte eine Strähne seiner schwarzen Haare um seinen rechten Zeigefinger. "Dachte ich mir irgendwie. Deine Mutter ist klasse, Tris.", gab er zurück und der Angesprochene nickte. "Ich weiss. Das ist aber nicht alles. Sie... sie hat mir von meinem Vater erzählt.", fuhr er fort und der Kleinere liess seine Haare wieder los. "Und das hat Dich so durcheinandergebracht? Was ist denn mit Deinem Vater?", fragte er und der Braunhaarige atmete tief durch. Er war sich nicht ganz sicher, ob er darüber reden wollte. Andererseits – was war daran so schlimm? 'Augen zu und durch.', motivierte Tristan sich selbst und sah genau in die grünen Augen seines Freundes, bevor er antwortete. "Mein Vater ist schwul." Nach diesem Geständnis wartete er auf die Reaktion des Schwarzhaarigen, doch diese fiel vollkommen anders aus, als er gedacht hatte. Er hörte weder ein Lachen noch eine andere unpassende Reaktion. Duke sah ihn einfach nur abwartend an. "Das ist alles?", fragte er nach einer Minute des Schweigens und der Angesprochene nickte. "Na und? Ist das ein Problem für Dich?", erkundigte sich der Kleinere dann und der Braunhaarige schüttelte den Kopf. "Nein, ist es nicht. Jedenfalls nicht wirklich. Es ist nur irgendwie komisch.", murmelte er, atmete noch einmal tief durch und erzählte seinem Freund dann, was er von seiner Mutter erfahren hatte. oOo So, das war auch das 20. Kappi. Ich weiss, der Break ist doof, aber wenigstens nicht so ein fieser Cliffi wie beim letzten Mal. Nyo, Kommis wie immer am Ausgang deponieren, okay? Bis dann! *wink* Karma Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)