Am Anfang war die Klassenfahrt von Karma (Tristan x Duke) ================================================================================ Kapitel 4 --------- Und hier ist auch schon das vierte Kappi. Ab jetzt wird's langsamer gehen. Aber das werdet ihr ja selbst sehen. Bin im Moment nicht mehr ganz so kreativ. Nyo, ich wünsch euch viel Spass beim Lesen und hoffe, ihr lasst mir eure Meinung da. Karma oOo "Was ist denn mit Tris los?", erkundigte sich Joey und legte fragend den Kopf schief, doch Duke zuckte nur die Achseln. "Keine Ahnung. Vielleicht vermisst er seine Freundin.", mutmasste er und der Blondschopf liess sich fallen, bis er rücklings auf dem Bett im Zimmer seiner Freunde lag. Dann verschränkte er die Arme unter dem Kopf und starrte nachdenklich an die Zimmerdecke. "Irgendwie ist Tristan schon seit einer ganzen Weile ziemlich komisch.", murmelte er, doch der Schwarzhaarige reagierte nicht, sondern begann stattdessen damit, seine Tasche auszupacken und seine Kleidung in einem der Schränke zu verstauen. Dabei seufzte er leise, doch das entging dem Liegenden keineswegs. "Ist was, Duke?", fragte er und rollte sich auf die Seite, um seinen Freund ansehen zu können. Der Angesprochene schüttelte den Kopf, ohne sich zu ihm umzudrehen. "Nein. Alles okay. Ich bin bloss irgendwie tierisch müde.", antwortete er leise und schob auch noch den letzen Rest seiner Kleidung in den Schrank. "Wenn Du meinst.", gab Joey zurück und rollte sich wieder auf den Rücken. Er wollte gerade noch etwas sagen, als es an die Tür klopfte und Yugi seinen Kopf in das Zimmer seiner Freunde steckte. "Herr Iyama erwartet uns zum Abendessen. Kommt ihr?", fragte er und sein blonder Freund sprang sofort auf, als er das Wort 'Abendessen' hörte. "Essen? Worauf warten wir dann noch?", fragte er zurück, packte den völlig verdutzten Duke und den ebenso überrumpelten Yugi jeweils an einem Arm und schleifte sie hinter sich her – immer der Nase nach, bis er den Speisesaal gefunden hatte. Ryou, der alleine an einem Tisch sass und offenbar auf seine Freunde gewartet hatte, sah die Nachzügler fragend an. "Wo ist Tristan?", erkundigte er sich, doch Joey zuckte nur die Achseln. "Spazieren gegangen. Wollte wohl ein bisschen allein sein. Ich glaub, er vermisst seine Kiki.", antwortete er und liess sich auf einen der Plätze fallen, die der Weisshaarige für sie freigehalten hatte. Yugi und Duke taten es ihm gleich und nach einer kurzen Ansprache seitens Herrn Iyama begann die ganze Klasse mit dem Essen. Den seltsamen Blick, den ihr schwarzhaariger Freund dabei immer wieder dem leeren Platz gegenüber von seinem – Tristans Platz – zuwarf, bemerkten weder Joey noch Yugi oder Ryou. oOo Besagter Braunhaariger stapfte gerade den kleinen Waldweg entlang, der gleich hinter dem Schullandheim begann. Er brauchte jetzt einfach etwas Zeit für sich, um sich mit der Situation abzufinden. 'Eine ganze Woche lang ständig in seiner Nähe sein.', dachte er und seine Lippen verzogen sich zu einem freudlosen Grinsen. 'Danke, Iyama, Sie Arsch!' Das würde hart werden. Nein, mehr als hart. Diese Woche würde die pure Folter für ihn werden, das wusste er ganz genau. Abgrundtief seufzend liess sich der Siebzehnjährige auf einen alten Baumstumpf fallen und vergrub sein Gesicht in den Händen. 'Womit hab ich das bloss verdient? Waren die Prügeleien früher denn wirklich so schlimm?', fragte er sich selbst, doch er kam zu keinem Ergebnis. 'Am Ende der Woche bin ich entweder reif für die Klapse oder um nen Freund ärmer.' Bei diesem Gedanken konnte Tristan sich ein bitteres Auflachen nicht verkneifen. Wie er es auch drehte und wendete, er verlor in jedem Fall. Erneut seufzend legte er den Kopf in den Nacken und sah auf in den dunklen Nachthimmel. 'Pechschwarz – genau wie Dukes Haare.', sinnierte er und schüttelte leicht den Kopf, konnte den Blick aber nicht abwenden. Wie lange er einfach nur dagesessen und in den Himmel gestarrt hatte, wusste der Braunhaarige nicht zu sagen. Es war angenehm, einfach mal ganz alleine zu sein. Erst ein kühler Windstoss, der ihn frösteln liess, riss ihn aus seinen Gedanken und machte ihm klar, dass es langsam an der Zeit war, wieder zum Schullandheim zurückzugehen. 'Super! Auf in meine persönliche Hölle!', dachte er sarkastisch, stand auf und sah sich erst einmal um. Es war inzwischen fast stockfinster und er hatte etwas Mühe, den Weg zu finden, den er genommen hatte, um hierher zu kommen. Nach kurzem Nachdenken erinnerte er sich aber doch wieder daran, dass sein Ziel links von dem Baumstumpf lag, auf dem er gesessen hatte, also schlenderte er langsam dorthin zurück, wo die wahrscheinlich schwerste Prüfung seines jungen Lebens auf ihn wartete. Als Tristan wieder an seinem Zuhause für die nächste Woche ankam, sah er durch die Tür der Veranda seine Klassenkameraden in dem dahinter liegenden Raum – offenbar eine Art Aufenthaltsraum – miteinander reden und lachen. Der Braunhaarige atmete tief durch und wollte das Haus betreten, zog seine Hand aber zurück, bevor er die Klinke erreicht hatte. Stattdessen sah er sich kurz auf der Veranda um und liess sich dann in einen der dort stehenden Korbstühle fallen. Seufzend vergrub er die Hände in seinen Hosentaschen, um sich wenigstens etwas aufzuwärmen, und schloss dann einen Moment lang die Augen. 'Ich bin so ein verdammter Feigling! Duke ist mein Freund, also warum zum Teufel kann ich nicht einfach da reingehen und mit ihm und den Anderen rumalbern – so wie früher?', fragte der Siebzehnjährige sich und überlegte, aufzustehen und es zu versuchen, doch er konnte sich einfach nicht dazu durchringen. 'Was soll's? Bleib ich halt noch ne Weile hier sitzen.', dachte er und schreckte auf, als ihn urplötzlich etwas Weiches im Gesicht traf. "Huh?" "Wenn Du schon hier draussen in der Kälte sitzen musst, zieh Dir wenigstens was über. Sonst verbringst Du nachher die ganze Woche mit ner fetten Erkältung im Bett. Und das kann ich nun wirklich nicht gebrauchen.", murmelte Duke und das Herz des Angesprochenen schlug augenblicklich ein paar Takte schneller. Klang sein Freund etwa tatsächlich ein klein wenig besorgt? 'Jetzt komm mal wieder auf den Teppich, Tris.', ermahnte er sich selbst und schüttelte innerlich den Kopf. 'Er will sich einfach nur nicht bei mir anstecken, das ist alles. Immerhin teilen wir uns ein Zimmer.', dachte er und ignorierte das leise Stimmchen in seinem Hinterkopf, das ihm 'und das Bett auch' zuflüsterte, so gut es ging. "Ähm... danke, Duke.", murmelte er nach einer Ewigkeit und zog seinen Pullover über, den der Andere ihm mitgebracht hatte. Dann erst warf er einen Blick auf den Schwarzhaarigen, der sich lässig an das Geländer der Veranda gelehnt hatte und ebenso in den Nachthimmel starrte, wie er selbst es vor einer Weile in dem kleinen Wäldchen auch getan hatte. Der Kleinere hatte zwar ebenfalls einen Pullover übergezogen, schien aber dennoch leicht zu frieren, denn er hatte die Arme vor der Brust verschränkt. "Sorry, dass ich an Deiner Tasche war, aber Du kannst schliesslich nicht die ganze Zeit nur in dem dünnen T-Shirt hier draussen rumsitzen.", sagte Duke leise, ohne sich umzudrehen. Tristan nickte nur stumm und schob seine Hände wieder in die Hosentaschen, um seine inzwischen eiskalten Finger aufzuwärmen. "Kein Thema. Und danke noch mal.", gab er kaum hörbar zurück und der Kleinere seufzte. "Lass Dich nicht so hängen, Tris. Am Wochenende sind wir doch schon wieder zu Hause. Dann siehst Du sie wieder.", erwiderte er und der Braunhaarige nickte erneut. Was sollte er auch darauf antworten? 'Ich kann ihm ja schlecht sagen, dass ich nicht an Kiki denke, sondern an ihn. Und zwar nur an ihn. Ständig. Immer und überall – egal, was ich gerade tue. Beinahe so, als würde Kiki gar nicht existieren. Dabei ist sie meine Freundin. Ich sollte sie lieben, verdammt! Aber ich kann nicht! Ich krieg ihn einfach nicht aus meinem Kopf!', dachte Tristan und erhob sich. "Ich glaub, ich sollte sie mal anrufen.", murmelte er und hatte für einen Moment die irrwitzige Hoffnung, sein schwarzhaariger Freund möge ihn davon abhalten. Doch Duke tat nichts dergleichen, sondern nickte nur. "Solltest Du wohl. Sie will sicher wissen, wie's Dir geht und ob Du gut angekommen bist.", antwortete er und der Braunhaarige drehte sich um und ging auf ihr gemeinsames Zimmer, denn dort lag sein Handy. Den Blick, mit dem der Schwarzhaarige ihn bedachte, bemerkte er nicht. oOo Abgrundtief seufzend setzte Tristan sich in seinem Domizil für die kommende Woche auf das Bett und kramte in seiner Tasche nach seinem Handy. Mehrere Minuten lang starrte er das kleine schwarze Ding an, als wäre es sein größter Feind, dann seufzte er erneut, suchte er Kikis Nummer heraus und drückte auf die grüne Taste, um das Gespräch zu beginnen. Es dauerte einen Moment, dann erklang am anderen Ende der Leitung eine fröhliche Mädchenstimme. "Hi, Tristan!", begrüßte Kiki ihren Freund und dieser schluckte den Kloss, der sich in seinem Hals gebildet hatte, hinunter, bevor er sich ein Grinsen ins Gesicht zwang, obwohl ihm nicht danach zumute war. "Hallo.", erwiderte er schlicht und ohrfeigte sich innerlich. "Ich... wollte bloss sagen, dass... na ja, wir sind gut angekommen und so.", setzte er hinzu und verpasste sich innerlich noch eine weitere Ohrfeige. "Und ich... ich muss mit Dir reden. Es ist wichtig." Der Braunhaarige liess sich fallen, bis er ebenso auf dem Bett lag, wie Joey es vor dem Essen getan hatte, schob einen Arm unter seinen Kopf und atmete tief durch. "Weisst Du, Kiki, das mit uns... ich glaube...", setzte er an, doch er kam nicht mehr dazu, seinen Satz zu beenden, denn er wurde unterbrochen. "Ich weiss, was Du sagen willst, Tristan. Du liebst mich nicht.", stellte sie fest und die braunen Augen des Angesprochenen weiteten sich. "Woher...?" Wieso wusste sie, was er hatte sagen wollen? Aber wie? Er hatte es ja selbst nicht gewusst, bis die Worte seine Lippen verlassen hatten. "Ich bin nicht blind, weisst Du?", kam es von Kiki und sie seufzte leise. "Ich verstehe Dich. Und ich bin Dir nicht böse. Es war wirklich schön mit Dir. Du bist ein wirklich netter Kerl.", fügte sie hinzu und Tristan konnte nur fassungslos an die Decke starren. "Es tut mir wahnsinnig leid.", krächzte er nach einer Minute des Schweigens und vom anderen Ende der Leitung erklang ein erneutes Seufzen. "Du musst Dich nicht entschuldigen. Ich hab mich Dir ja praktisch aufgedrängt. Ausserdem wusste ich von Anfang an, dass Dein Herz jemand anderem gehört.", sagte sie und der Braunhaarige fuhr wie von der Tarantel gestochen hoch. "Was??? Du hast es gewusst?? Was hast Du gewusst??", wollte er wissen und hielt unbewusst den Atem an. "Nun ja...", setzte Kiki an und atmete tief durch. "Das eben. Das mit Dir und... und Deinem Freund. Der mit den schwarzen Haaren, den wir vor ein paar Wochen in der Stadt getroffen haben.", erklärte sie dann und Tristan fühlte sich, als würde sein Herz stehen bleiben. "Was... wie... woher...", stammelte er und biss sich dann auf die Unterlippe. Wenn sie es vorher nur vermutet hatte, jetzt hatte sie die Bestätigung. 'Ich bin doch so ein Vollidiot! Kann ich eigentlich gar nichts richtig machen?', fragte er sich verzweifelt, doch bevor er noch mehr sagen konnte, riss ihn Kikis Stimme aus seiner Selbstgeisselung. "Ich hab's an Deinem Blick gesehen. Du hast ihn so... so... na ja, eben so traurig angekuckt.", murmelte sie und der Braunhaarige ächzte leise. Sie hatte es gemerkt! Sie hatte es wirklich gemerkt! Sah man ihm seine Gefühle schon so sehr an? Was, wenn sie es irgendjemandem erzählt hatte? Was, wenn er es auch gesehen hatte? Wenn er Bescheid wusste? 'Bitte nicht! Alles, nur das nicht!! Er darf nichts davon wissen! Er würde mich hassen!!' "Hast Du... ich meine, weiss irgendwer...?", fragte er leise und atmete erleichtert auf, als das Mädchen verneinte. "Natürlich nicht! Das geht mich doch gar nichts an.", sagte sie und Tristan fuhr sich mit einer Hand durch die Haare. "Ich... danke und... und es tut mir echt leid. Ich bin so ein verdammter Feigling. Und ein Idiot. Dafür kannst Du mir gerne eine runterhauen, wenn ich wieder zu Hause bin.", bot er an und Kiki begann zu lachen. "Nein, danke. Aber kann ich Dich was fragen?", erkundigte sie sich und ihr frischgebackener Exfreund nickte, obwohl sie das nicht sehen konnte. "Klar." "Hast Du's ihm schon gesagt?", wollte sie wissen und Tristan liess sich seufzend wieder auf das Bett fallen. "Nein, hab ich nicht. Er ist mein Freund. Wenn ich ihm das sage, dann wird er mich hassen.", antwortete er leise und kniff die Augen fest zusammen, denn das Brennen, das er spürte, verhiess nichts Gutes. Auf gar keinen Fall wollte er jetzt anfangen zu heulen. "Bist Du sicher?", hakte Kiki nach und der Angesprochene seufzte erneut. "Ganz sicher. Du hast ihn doch gesehen. Und Du hast doch auch gesehen, wie die Mädchen auf ihn reagieren und wie er geflirtet hat. Er steht nicht auf Jungs. Und ich auch nicht. Eigentlich...", erwiderte er, wischte sich über das Gesicht und ignorierte die feuchten Spuren, die diese Aktion auf seiner Handfläche hinterliess. "Ach so. Das tut mir wirklich leid für Dich.", murmelte sie mitfühlend. "Trotzdem wünsche ich Dir eine schöne Klassenfahrt. Meld Dich ab und zu mal, ja? Du kannst mich auch gerne anrufen, wenn Du einfach nur mit jemandem darüber reden willst, okay?", bot sie an und der Braunhaarige grinste schief. "Du bist ein Engel. Ehrlich. Und es tut mir leid. Schlaf gut, Kiki.", sagte er leise. "Du auch, Tristan. Und lass den Kopf nicht hängen, ja?", bat sie und er nickte. "Mach ich nicht. Versprochen.", antwortete er, legte auf und liess das Handy einfach neben sich auf das Kissen fallen. 'Sie hat's gemerkt. Aber sie hat's niemandem gesagt.', sinnierte er und stand auf, um unter die Dusche zu gehen. Für heute war ihm die Lust auf Gesellschaft vergangen und er wollte einfach nur noch schlafen und am Besten nicht mehr über Kiki, die Klassenfahrt, Duke und seine Gefühle nachdenken. oOo Als besagter Schwarzhaariger eine knappe dreiviertel Stunde später ihr gemeinsames Zimmer betrat, lag der Braunhaarige bereits im Bett und schien tief und fest zu schlafen. Duke verschwand kurz im Bad und beeilte sich, sich zu duschen und umzuziehen. Zwanzig Minuten später schlüpfte er auf die noch freie Seite des großen Doppelbettes, zog sich die Decke bis an die Nasenspitze und drehte dem Schlafenden den Rücken zu. "Nacht, Tris. Schlaf gut.", murmelte er leise und nur wenig später verrieten seine regelmässigen Atemzüge, dass er eingeschlafen war. Tristan hingegen hatte nur so getan, als würde er schlafen, denn dafür war er nach dem Telefonat mit seiner Freundin – oder vielmehr Exfreundin, verbesserte er sich in Gedanken schnell – viel zu aufgewühlt gewesen. So leise und vorsichtig wie möglich drehte sich der Braunhaarige zu seinem Freund um, von dem er wegen der im Zimmer herrschenden Dunkelheit nur Umrisse erkennen konnte. Eine ganze Weile betrachtete er die schlafende Gestalt, dann murmelte er ein kaum hörbares "Gute Nacht, Duke", bevor er seine Augen schloss und seltsamerweise kurz darauf ebenfalls ins Reich der Träume abdriftete. oOo Fies, was? Tja, aber es wird noch schlimmer. *an eine ganz bestimmte szene denkt* Nyo, ihr werdet ja sehen, wie und wann es weitergeht. Hoffe, man liest sich!! Karma Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)