Maya Hyuuga von abgemeldet (Das verstoßene Mitglied des Clans) ================================================================================ Kapitel 6: ...denn alles ist Schicksal... ----------------------------------------- …denn alles war Schicksal… --------------------------------------------------- Tenten ist gerade eben aufgestanden. Es war zwar erst sechs Uhr morgens, aber trotzdem meinte Tenten sie sei spät dran. Das liegt wohl daran, dass Neji sie immer um Punkt sechs Uhr am Trainingsplatz erwartete. Und wehe sie kommt zu spät...Eigentlich würde er sie nur einmal kurz böse anschauen und nichts sagen außer: "Wir müssen trainieren - jetzt!". Aber das ist alles, was Neji tun muss, um jemandem furchtbare Angst einzujagen. Dieses Mal war es aber anders. Neji war noch überhaupt nicht da, als Tenten ankam. Die Kunoichi dachte er würde jetzt alleine trainieren wollen, da sie sich ganze zehn Minuten verspätet hatte. Doch nirgendwo war er zu finden. Als Gai-Sensei und Lee bei ihrem Lauf rund um Konoha kurz am Trainingsplatz vorbei kamen, fragte Tenten sie aus. "Ach, die Jugend...wie schön sie doch ist. Kaum hat man einen kleinen Fehler gemacht, schon ist der eine beleidigt", sagte Gai-Sensei, was man eigentlich schon als schwärmen interpretieren könnte. „Wir haben ihn heute noch nicht gesehen“, sagte Lee, „Aber was ist, wenn ihm etwas passiert ist?“ Tenten zog ihren Mundwinkel nach oben und sagte ironisch: „Glaubst du tatsächlich, dass jemand Neji Hyuuga etwas antun könnte?“ „Wahrscheinlich nicht, aber er könnte sich ja selbst etwas tun“, warf Lee ein, bevor er mit Gai weiter galoppierte. Langsam machte Tenten sich wirklich Sorgen. Neji war immerhin schon zwei Stunden „verschwunden“. Wo könnte die Braunhaarige jetzt noch suchen? Sie war bei Nejis Wohnung, beim Hyuuga-Anwesen, bei der Akademie und schließlich wieder am Trainingsplatz, aber nirgends war der Hyuuga zu entdecken. Nach einer Weile entschloss sie sich zum dritten Hokage zu gehen und ihn um Hilfe zu bitten. Genau dann als Tenten ins Zimmer stürmte, entdeckte sie die Person, die sie schon die ganze Zeit gesucht hatte. Neji war anscheinend in ein Gespräch mit dem Dritten verwickelt. Tenten atmete auf und wollte Neji und den Hokage gerade grüßen, doch Neji drehte sich um und ging die Tür zuknallend aus dem Büro. Er war über irgendetwas sehr wütend. Die Kunoichi wandte sich wieder zum Hokagen, der sie lächelnd anschaute, und begrüßte ihn mit einer leichten Verbeugung. „Guten Morgen, Tenten. Wie kann ich dir helfen?“, fragte Sarutobi freundlich. Tenten wusste nicht genau wie sie antworten sollte, beschloss aber einfach die Wahrheit zu sagen. „Ich konnte Neji nirgendwo finden, deshalb wollte ich Sie um Rat bitten. Aber jetzt ist alles ja geregelt.“ Der Dritte verfinsterte sein Gesicht und seufzte. „Ja ja, Neji Hyuuga. Wieder Mal verlangte er von mir die Hyuuga – Hauptfamilie zu bestrafen, da sie einen Mitglied in den Tod gestürzt hatten, obwohl er unschuldig war.“ Tenten blinzelte fragend. „Wieder Mal? In den Tod gestürzt hatten?“, murmelte die Kunoichi verwirrt. Sarutobi nickte und kramte seine Verträge heraus, die er noch unterschreiben musste. „Was genau bedeutet das?“, fragte Tenten schließlich. Der Hokage meinte, dass sie Neji lieber selber fragen sollte, woraufhin Tenten wieder ging. Vor dem Büro schlug sich Tenten ihre Hand gegen die Stirn. „Ja toll. Und wo ist Neji jetzt?“, fragte sie sich, bevor sie noch draußen ging. Die Braunhaarige versuchte es beim Trainingsplatz, womit sie glücklicherweise auch Recht hatte. Neji benutzte sein Kaiten und schlug mit seinen Fingern immer wieder auf einen Baum zu. Es tat Tenten schon weh zu zusehen wie der Baum langsam zerfiel. Die Kunoichi trat verunsichert näher. Man konnte klare Schweißperlen auf Nejis Gesicht erkennen, was ihn Tentens Meinung nach irgendwie süß aussehen ließ. Mit der Zeit wurde es aber gruselig. Neji konnte gar nicht mehr aufhören bis der Baum schließlich weg geschlagen wurde und hunderte von Metern weit flog. Tenten schaute Neji Stirn runzelnd an und wollte ihn ansprechen, doch der Genin schrie plötzlich. Die Waffenexpertin erschrak sich und weitete ihre nussbraunen Augen. Neji suchte sich einen anderen Baum und schlug wieder zu. „Neji, hör auf“, rief Tenten. Neji jedoch machte weiter und schrie nur: „Verschwinde, Tenten. Sonst bist du gleich diejenige, die fliegt!“ Ob er es wohl ernst meinte? Würde er selbst seiner Teamkameradin etwas antun? Tenten glaubte das nicht und berührte Nejis Schulter. Dieser drehte sich um und knallte Tenten eine auf die Wange. Der Hyyuga selbst wollte dies gar nicht, aber er konnte sich nicht kontrollieren. Tenten fiel zu Boden und starrte diesen entsetzt an. Ein Moment des Schweigens trat ein. Es bildeten sich unwillkürlich kleine Tränen in Tentens Augen, da der Schmerz so groß war. Der Kunoichi tat es mehr weh, dass Neji - ihr Teammitglied - derjenige war, der sie schlug. In Nejis Augen trat nun mehr Leben ein und er kniete sich zu Tenten nieder. Er wollte sich entschuldigen, aber er war einfach zu stolz. Stattdessen klagte er: „Kannst du nicht aufpassen? Es hätte auch tödlich enden können.“ Tenten schaute Neji an, ohne zu wissen, dass sie gerade weinte. Neji weitete seine Augen, jedoch nicht wegen Tentens Tränen. Sie lächelte…sie lächelte tatsächlich, obwohl andere Mädchen beleidigt weg gerannt wären. „Tut mir Leid, Neji.“, sagte Tenten fröhlich (?!), „Ich hätte mehr aufpassen müssen. Du hast Recht. Trainieren wir?“ Ein leichter Wind streichelte Nejis Wange. Er lächelte… Nach etwa zwei Stunden legte sie eine kleine Pause ein. Doch da niemand etwas zu trinken dabei hatte, beschloss Tenten schnell ein paar Wasserflaschen zu kaufen. Eigentlich erwartete sie, dass Neji ablehnen würde, oder stattdessen anbot mit ihr zu gehen. Aber nein. Er nickte bloß, zog sein nass geschwitztes Hemd aus und setzte sich unter einen schattigen Baum, um zu meditieren. Tenten seufzte leicht schmollend, aber was soll man denn machen, dachte Tenten. Neji ist halt noch nicht so „reif“ in Sachen…naja…halt nicht so wie andere Jungs in seinem Alter. ……………………………………………………. Es war ein regnerischer Tag in Yama-Gakure. Die meisten Teams trafen sich alle zusammen im Versammlungsraum der Ninjas, was ungefähr so gebaut ist wie ein drei - Sterne - Hotel. Nur zwei Ninjas waren nicht anwesend. Ein Shinobi und eine Kunoichi. Der Mizukage war ebenfalls da und beantwortete Fragen der neuen Genin. „Diese Frage ist jetzt leicht persönlich“, sagte Maho, ein Genin, die besonders für ihre zickige Art bekannt ist. „Das ist nicht schlimm“, antwortete Kaneshiro, „solange es etwas mit Ninjas zu tun hat. Maho stand auf und quietschte in ihrer hohen Stimme: „Ich kann ja verstehen, dass sie den süßen Koji und den coolen Daisuke als Schüler trainieren. Aber wieso auch diese Fremde? Sie war doch das Mädchen, das früher verscheucht wurde. Davon abgesehen hatte sie fast ein Jahrzehnt im „Wald des Todes“ gelebt. So ein Wesen bringt uns bestimmt viel Unglück und Schande.“ Der Mizukage änderte seinen Gesichtsausdruck. Enttäuschung und Wut spiegelte sich in seinen grauen Augen. „Nur mal so“, sagte ein Shinobi, der auf einer Liege lag und sein Gesicht mit einem Buch verdeckte. „Diese ´Fremde´ heißt Maya und sie lebte nur im ´Death´s Forest´, weil ihr oder besser gesagt wir sie verscheucht haben. Jemand wie du hätte dort nicht einmal einen Tag ausgehalten, Maho.“ Mahos beiden Teammitgliederinnen standen auf und stellten den Shinobi zur Rede. Dieser schmiss das Buch auf den Boden und stand ebenfalls auf. Die beiden Mädchen kreischten auf, auch Maho weitete die Augen. Der Shinobi war Daisuke. „Ach da steckst du“, sagte der Mizukage und grinste stolz. So gut wie alle Kunoichis umschwärmte Daisuke, doch der lief einfach desinteressiert auf Maho zu, die sich gegen die Wand gelehnt hatte. „Warum kümmerst du sich so um diese Maya?“, fragte die Kunoichi verächtlich . „Weil sie…“, erklärte Daisuke und schlug mit der Hand gegen die Wand genau neben Mahos Gesicht. Fast berührten sich ihre Gesichter und Maho schloss die Augen, doch Daisuke stoppte und fuhr fort: „…weil sie mein Teamchef ist. Weil sie eine bewundernswerte Person ist. Weil sie als Kunoichi genau so stark und klug ist wie ein Shinobi. Weil sie… eine meiner wenigen Freunde ist! Hast du verstanden?“ Alle Ninjas im Versammlungsraum hatten Daisuke gehört. Er war wohl einer der wenigen, die positiv über Maya dachten. Der Regen wurde zu einem richtigen Sturm und schlug laut gegen die Fensterscheiben. Plötzlich ging das große Eingangstor auf und zwei pitschnasse Genin traten hinein. „Ich hab dir doch gesagt du sollst schneller laufen. Wieso wolltest du auch ausgerechnet heute auf diesen teuflischen Berg“, meckerte der eine Genin. „Ich hab dir doch gesagt, dass ich auf jeden Fall Medic-Nin werden muss. Und der einzige Medic-Nin, der hier in Yama lebt, lebt halt auf diesen Berg. Kaneshiro- Sensei meinte, dass er nur am dritten Tag der Woche aus seinem Haus geht. Und rate mal welcher Tag heute ist“, erklärte der andere Genin und trocknete sich ihre langen Haare. Die Kunoichi und der Shinobi betraten die Halle und meckerten sich weiterhin an. „Hättest du nicht nächste Woche gehen können?“ „Weiß du, dass ich jede Woche dorthin gehe. Heul´ nicht. Das gibt höchstens ´ne Grippe. Kannst du mit der Parapflanze ( Paracetamol )schnell behandeln.“ „Maya, du bist krank weiß du das?“ Maya nieste und meinte nur spaßend: „Das kann gut sein.“ „Wenn man vom Teufel spricht“, murmelte Maho mit den Augen rollend und setzte sich hin. Maya schielte kurz zu Maho rüber und schaute dann schnell wieder weg. Sie wusste, dass es Maho nicht gefiel, wenn man sie nur kurz anschielte. Sie meinte, derjenige würde sie damit nicht respektieren, sondern verachten. Wütend packte die Kunoichi Maya am nassen Kragen und zog sie hoch. Die Rot-braunhaarige schaute zur Seite. Doch plötzlich drehte Maya ihren Kopf blitzschnell zu Maho rüber, sodass diese auf einmal wie aus dem Nichts nach hinten gestoßen wurde. Erschrocken richtete sie sich wieder auf und schaute ihre „Feindin“ an, woraufhin sie regelrecht Gänsehaut bekam. Mayas violett leuchtende Augen waren nun glanzlos und an ihren Schläfen bildeten sich viele große Adern. „Was ist das für ein starkes Kekkei-Genkai?“, schrie Maho und lief zu ihren Teamgefährtinnen rüber. Die meisten Ninjas im Raum waren ratlos. Der Mizukage verengte seine Augen und dachte im Stillen: „Das ähnelt sehr dem….“ Koji schaute überrascht abwechselnd Maho und Maya an. Schließlich grinste er und meinte: „So Mädels das reicht jetzt. Kümmert euch lieber um mich. [ zähneknirschend] Dank unserer äußerst reizenden Maya [wieder normal] bekomm´ ich schon fast ´ne Lungenentzündung.“ Daraufhin eilten die Kunoichis, außer Mahos Gruppe und Maya, zu Koji und umsorgten ihn. „Lass doch endlich gut sein, Maya“, schlug Kaneshiro vor, während seine Schülerin die paar Stufen zu ihm hochging. „Ich sagte bereits, dieser Medic-Nin aus unserem Dorf nimmt keine Lehrlinge auf. Du kennst dich doch schon genug mit Heil- und Giftpflanzen aus.“ Die Angesprochene band sich ihre langen Haare zu einem Zopf und sagte stolz: „Ich werde niemals aufgeben, denn alles ist Schicksal!“ ……………………………………………………………. Team Gai versammelte sich für die Besprechung der nächsten Mission. Neji lehnte sich an einem Baum und hörte (scheinbar) überhaupt nicht zu. „Also, meine lieben Schüler. Unsere nächste Mission wird sein, einen alten Ninja aus unserem Dorf zum Wellenreich zu begleiten und natürlich auch beschützen“ Lee hüpfte fröhlich herum und war stolz über diese Mission, da sie eine B-Rang Mission war. Neji war aber stutzig und fragte: „Was steckt hinter diesem alten Ninja? Wieso müssen wir ihn beschützen?“ Gai seufzte und meinte nur: „Gar nichts steckt dahinter. Es ist einfach nur unsere Mission.“ Eigentlich war das nicht der volle Grund, aber Gai wollte nicht, dass Neji immer so misstrauisch war. So gut wie vor jeder Mission wollte der Genin wissen, wieso er diese Mission ausführen musste und wozu. Dieses Verhalten passte gar nicht zu ihm, dachte Tenten immer. Ihrer Meinung nach, war Neji eine Person, die beobachtet und nicht fragte. Aber Neji Hyuugas Verhalten war wie ein Labyrinth. Wenn man glaubt ihn durchblickt zu haben, stürzt er einen mit einem neuen Rätsel ins Grübeln. „Dieses Mal könnte es sein, dass wir auf viele Feinde treffen. Also! Schön die Augen aufhalten, meine lieben Schüler.“ „Schön die Augen aufhalten….“, murmelte Lee, während er Gai-Senseis Satz in seinem Block notierte. Tenten schielte ihn mit halbgeschlossenen Lidern an. „Aber Lee. Wenn es drauf ankommt, wirst du keine Zeit haben, um auf den Block zu schauen. Merk dir das!“, meinte Gai und richtete seine Frisur ein. „Woah!! Noch ein guter Tipp.“, rief Lee erstaunt und notierte auch dieses. Tenten seufzte und ließ ihren Kopf hängen. Da fiel ihr auf einmal Neji auf. Sie bemerkte, dass irgendetwas mit seiner Stirn nicht stimmte. „Hinter dem Stirnband ist doch was.“, dachte sich die Kunoichi. Ohne ein Wort drüber zu verlieren, stürmte Tenten auf Neji zu, der seine Augen geschlossen hielt und seine Arme vor der Brust verschränkte. Eigentlich hätte Neji seine Partnerin aufhalten können, doch da er nicht das Folgende erwartet hatte, ließ er sie machen. Tenten riss ohne Vorwarnung Nejis Stirnband runter. Dieser weitete seine Augen, sowie die beiden anderen Teammitglieder. Es kam den Hyuuga vor wie in Zeitlupe, als sein „Schutzmittel“ zu Boden fiel, doch trotzdem konnte er nichts dagegen tun. Er war wie gelähmt. Letztendlich ist es vollbracht… Nejis Stirnband lag auf dem Boden. Tentens Gesichtsausdruck wurde immer dunkler, als sie sah wie entsetzt Neji war. Die Stirn des Hyuugas…ein Zeichen, das sich tief an Tentens Gedächtnis klammerte. „Es tut mir so…es tut….“, stotterte die Braunhaarige. Ihr Teamkollege jedoch hob nur sein Eigentum auf und wollte es sich wieder an die Stirn binden. Tenten bot ihm ihre Hilfe an. Dieser schlug ihre Hand weg, woraufhin er direkt hinter den Büschen verschwand. Lee legte seine Hand auf Tentens Schulter, um sie wieder wach zu rütteln. Die Kunoichi schaute überrascht in die Richtung, wo Neji sich zuletzt befand. Sie konnte doch nicht wissen, dass er so wütend werden würde… Auf Befehl von Gai-Sensei sollte Tenten ihren Teamkollegen erstmal in Ruhe lassen. So tat diese auch, denn wenn sie ihm jetzt gegenüber treten würde, wüsste sie nicht, wie sie sich entschuldigen sollte. So musste Lee zusammen mit ihr Training, aber nur im Ausdauerbereich. ------------------------------------------- Es war Nacht. Neji saß auf dem Hügel, seine einzigen Freunde: die leuchtenden Sterne am Himmelszelt. Traurig betrachtete er sein Stirnband, welches er in der Hand hielt. „Warum? Warum muss mich dieses Mal bis an mein Lebensende verfluchen?“ Ein Seufzer entging Neji. Erschöpft ließ er sich ins feuchte Gras fallen und sah hinauf zu den Sternen. „Ihr seid meine einzigen treuen Freunde, die immer da sind, wenn mich alle verlassen.“, dachte der Hyuuga- Sprössling. Ein sanfter Windhauch schloss Nejis müde Augen. Doch was er sah, sollte ihn wieder aus dem Traum aufwecken. Ein kleines Mädchen mit langen rotbraunen Haaren…und den Augen eines Hyuugas. Sie lächelte ihn an. Wer ist das? Der Genin setzte sich wieder auf und band sich entschlossen sein Stirnband um. Das Mal, sein stetiger Begleiter wird ihn nicht mehr aus der Ruhe bringen. So hatte es der Hyuuga beschlossen, denn alles…ist Schicksal. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)