Crazy for you von Tattoo (Miyavi x Maya x Aiji) ================================================================================ Kapitel 6: ----------- ~6~ Der Auftritt war eine spontane Idee von Maya gewesen. Als Aiji ihn gefragt hatte wie er am 30. Juli seinen Geburtstag feiern wolle, hatte dieser kurz überlegt und dann mit strahlenden Augen gemeint "Ich möchte am liebsten mit unseren Freunden und Fans feiern! Los komm, wir geben ein kleines Live hier in Tokyo!" Und so hatten sie innerhalb von knapp zwei Wochen einen gemütlichen Klub gefunden und ihren gesamten Freundeskreis eingeladen. Auf ihrer Homepage hatten sie die Neuigkeit nicht verkündet, da verließen sie sich ganz auf die Mundpropaganda. Und das nicht zu Unrecht, denn als sie an jenem Tag vor dem Klub vorfuhren hatte sich schon eine große Menschentraube versammelt und wartete auf den Einlass. Froh und erleichtert bereiteten sie sich im Backstage-Bereich auf ihren Auftritt vor, wurden ab und zu von Freunden unterbrochen die Maya alles Gute zum Geburtstag wünschten, und betraten schließlich unter tosendem Applaus die kleine Bühne. Da nur einige hundert Leute in den Raum passten herrschte eine sehr familiäre Wohnzimmeratmosphäre, genau so wie sie es am liebsten hatten, und zusammen mit den Fans und Freunden wurde mal wieder ordentlich Stimmung gemacht. Maya kam aus dem Grinsen gar nicht mehr heraus, er hatte die beste Laune die man sich vorstellen konnte. Und um dies zu zeigen schnappte er sich, als sie mit 'marble-s' fast fertig waren, einen riesengroßen Eimer voller Chuba Chups und begann, sie im Publikum zu verteilen, wofür er mit ohrenbetäubendem Jubel belohnt wurde. Als Maya sich sicher war dass alle ausreichend versorgt waren griff er ein letztes Mal hinein und holte einen übriggebliebenen Lolli hervor, dann stellte er den Eimer zurück auf das Podest, auf dem das Drumset stand. Mit dem Lolli, den er mit wenigen geübten Handgriffen von seiner Verpackung befreit hatte, in der einen Hand und dem Mikro in der anderen stiefelte er dann hinüber zu Aiji, der die gesamte Aktion mit einem Schmunzeln verfolgt hatte. Als der Sänger aber zielstrebig auf ihn zukam veränderte sich sein Blick, er wirkte auf einmal etwas unsicher und nervös. Davon bekam Maya aber nichts mit, er baute sich selbstsicher vor dem Gitarristen auf, starrte ihn ein paar Sekunden lang herausfordernd an und hielt ihm dann mit einem Grinsen den Lolli hin. Den Kopf zum Publikum gewandt sprach er in sein Mikro. "Sonst wimmelt Aiji mich dabei immer ab, aber heute lassen wir ihn nicht davonkommen, stimmt's?!" Die Antwort der Fans war ein einstimmiges und lautstarkes "Hai!!" und triumphierend drehte sich der Sänger wieder zu seinem Kollegen um. Aiji sah von Maya zum Publikum und dann wieder zurück zu Maya, der ihm immer noch den Lolli vor die Nase hielt. Der Gitarrist hatte sich für diesen Tag etwas ganz bestimmtes vorgenommen, und diese unerwartete Situation schien dafür geradezu perfekt. Was nicht bedeutete dass es ihm dadurch leichter fiel, aber Aiji gab sich einen Ruck, setzte ein ebenso selbstsicheres Lächeln auf wie Maya, beugte sich vor und nahm den Lolli in den Mund. Maya's Augen weiteten sich und im nächsten Moment drehte er sich strahlend zurück zum jubelnden Publikum und schwenkte seine nun wieder freie Hand in der Victory-Geste durch die Luft. Es war nicht zu übersehen wie glücklich ihn diese simple Tat von Aiji gemacht hatte, er ahnte ja nicht dass das erst der Anfang gewesen war. Denn als er sich dem Gitarristen noch einmal zuwandte stellte Maya überrascht fest dass dieser näher an ihn herangetreten war und ihn mit einem unergründlichen Blick musterte. Aiji lächelte nicht mehr, schien aber auch nicht wütend oder genervt zu sein. Es sah eher so aus als würde er mit sich selbst ringen, man konnte die Unentschlossenheit in seinen Augen sehen. Offensichtlich stand er vor einer ihm sehr wichtigen aber schwerfallenden Entscheidung, doch Maya hatte nicht genug Zeit um sich zu fragen worüber der andere so intensiv grübelte, denn plötzlich erschien auf Aiji's Gesicht ein sanftes Lächeln und er packte Maya an der Vorderseite seines Overalls und zog ihn zu sich. Der Sänger war viel zu verwirrt und überrumpelt um Widerstand zu leisten, und gegen das was dann geschah hätte er sich sowieso niemals gewehrt. Denn Aiji küsste ihn auf den Mund. Das Publikum, das Fanservice bei LM.C überhaupt nicht gewohnt war, brach in einen wahren Begeisterungssturm aus und brachte den kleinen Klub zum kochen, es wurde gekreischt, gepfiffen und geklatscht. Aiji hatte mit diesem Kuss das Chaos entfacht, und das nicht nur bei den Fans sondern auch bei Maya. Besonders bei Maya. Dieser stand, nachdem Aiji sich wieder von ihm gelöst hatte, wie versteinert vor dem Gitarristen und starrte ihn fassungslos an. Um seinen Trance zu lösen zwinkerte Aiji Maya zu und wuschelte ihm kurz durch die Haare, dann spielte er die ersten Akkorde von 'Yellow Beauty' an. Das reichte um Maya wieder zurück in die Realität zu holen, und trotz seiner sich überschlagenden Gedanken gelang es ihm, sowohl seinen Einsatz nicht zu verpassen als auch den Text nicht zu vergessen. Er war darüber selbst erstaunt, aber natürlich nicht ansatzweise so sehr wie über Aiji's Aktion. Was hatte sein Freund sich nur dabei gedacht? Nach diesem Song verabschiedeten sich die LM.C-Mitglieder erst einmal von den Fans und verließen unter lauten Encore-Rufen die Bühne. Maya schlurfte gedankenverloren hinter Aiji her in ihre kleine Garderobe und ließ sich sofort auf die Couch an der Wand fallen, den Blick auf den Boden gerichtet. Er nahm nur an dem Sinken des Sitzpolsters wahr dass Aiji sich neben ihn gesetzt hatte, traute sich aber nicht ihn anzusehen oder das erdrückende Schweigen zu brechen. Einige Sekunden lang herrschte absolute Stille zwischen den beiden, dann schob sich plötzlich Aiji's rechte Hand in Maya's linke und der Gitarrist sagte mit ruhiger Stimme "So sprachlos?" Empört über diese dumme Frage drehte Maya ihm das Gesicht zu und funkelte ihn an. "Wundert dich das wirklich? Seit wir uns kennen hast du mich abgewiesen und warst strikt gegen jegliche öffentliche Bekundung von Zuneigung, egal wie klein sie auch war! Nicht mal umarmt hast du mich vor anderen! Und jetzt küsst du mich ohne Vorwarnung vor unseren Freunden und Fans und denkst, ich würde das mit einem gleichgültigen Schulterzucken hinnehmen? Wie vernagelt bist du eigentlich?" Aiji senkte bei diesen harschen Worten den Kopf. "Sehr, so wie es aussieht. Aber allzu böse scheinst du mir ja nicht zu sein, sonst hättest du meine Hand inzwischen bestimmt losgelassen." Da wanderte Maya's Blick hinunter zu ihren ineinander verschränkten Händen und er errötete etwas, entzog seine Hand aber nicht Aiji's sanften Griff. "Sag mir einfach warum du das getan hast." murmelte er verlegen, die Augen immer noch auf ihre Hände gerichtet. Er hörte Aiji tief ein- und ausatmen. "Ich habe es getan weil ich vor einer Weile etwas wichtiges begriffen habe. Ich musste von Noriko buchstäblich darauf gestoßen werden, und es ist wirklich beschämend dass ich es nicht von allein gemerkt habe." "Was denn?" unterbrach Maya ihn ungeduldig, und Aiji erwiderte dass er ihm das nur sagen würde wenn der Sänger ihm endlich in die Augen sah. Maya gehorchte und drehte sich langsam zu ihm um, woraufhin Aiji ihn dankbar anlächelte und Maya's Hand leicht drückte. Dann öffnete er wieder den Mund und die drei magischen Worte kamen ihm endlich über die Lippen. "Ich liebe dich." Maya's Reaktion war genau so wie er erwartet hatte, der Sänger war sprachlos, deshalb beeilte Aiji sich mit einer Erklärung. "Ich weiß dass das total unglaubwürdig klingt, immerhin habe ich meine Gefühle für dich niemals auch nur ansatzweise gezeigt, aber ich meine es wirklich erst, das schwöre ich. Es hat nur eine ganze Weile gedauert bis ich mit mir ins Reine gekommen bin, es ist nämlich gar nicht so einfach zu akzeptieren dass man etwas für einen Mann empfindet was man bisher nur für Frauen gefühlt hat. Ich habe solche Gedanken deshalb von Anfang an gar nicht erst zugelassen und dich die ganze Zeit vor den Kopf gestoßen und verletzt. Dabei warst du ein wichtiger Grund, weshalb ich bei Pierrot ausgestiegen bin. Sicher, ich wollte auch einen musikalischen Neuanfang, aber als ich noch bei Pierrot war und nur als Support bei LM.C mitspielte, da habe ich mich in deiner Gegenwart unglaublich wohl gefühlt und wollte das einfach nicht mehr missen. Das hat mir die Entscheidung um einiges erleichtert, aber ich habe den Gedanken, warum ich dich so mag, nicht weitergesponnen. Verstehst du? Ich habe es mir einfach nicht erlaubt, solche Gedanken zu haben. Ich war sogar eifersüchtig auf Miyavi, aber auch das habe ich erst sehr spät gemerkt beziehungsweise zugegeben. Ich wollte so etwas nicht für einen anderen Mann empfinden..." Aiji brach an dieser Stelle ab, denn sonst würde er vom Hundertsten ins Tausendste kommen, und was er hatte sagen wollen hatte er schon gesagt. Nämlich dass er Maya liebte. Nun war es an diesem, etwas zu sagen. Und das tat der Sänger auch nach einer qualvollen Minute des Schweigens, in der er Aiji misstrauisch angesehen hatte. "Wieso bist du es nicht mehr?" Verwirrt blinzelte Aiji ihn an. "Was meinst du?" "Na du hast gesagt du warst auf Miyavi eifersüchtig. Das bedeutet dass du es jetzt nicht mehr bist. Wieso?" erklärte Maya erstaunlich gelassen und Aiji, der nun verstand was der andere meinte, lächelte. "Weil ich keinen Grund mehr dazu habe. Ich weiß nämlich seit ein paar Wochen etwas, von dem ich mir sicher bin dass du es auch weißt." Da hob Maya fragend eine Augenbraue. "Und was soll das sein?" Im nächsten Moment spürte er wie Aiji's Hand von seiner eigenen abließ und ihm stattdessen zärtlich über die Wange strich, während der Gitarrist ihm tief in die Augen sah. "Du liebst ihn nicht. Du liebst mich." Bei diesen Worten schloss Maya die Augen und schluckte schwer. Er wußte dass Aiji Recht hatte, aber es laut ausgesprochen zu hören war etwas anderes als es ständig im Hinterkopf zu haben. Außerdem... wie sollte er sich denn jetzt verhalten? Das, was er sich so sehr gewünscht aber als unmöglich abgetan hatte, war schließlich doch eingetreten, aber es kam so vollkommen unerwartet. Und er hatte Angst davor, Aiji zu glauben und sich Hoffnungen zu machen, die am Ende doch nur zunichte gemacht wurden. Aber wenn es der andere nicht ernst meinte hätte er ihn bestimmt nicht vor allen geküsst, und es gab auch keinen ersichtlichen Grund warum er Maya seine Liebe vorgaukeln sollte. Bevor Maya sich weiter in seinen Gedanken verstricken konnte klopfte es an der Tür und Aiji ließ seine Hand von Maya's Wange sinken. Im nächsten Moment kam Miyavi in die Garderobe gestapft, sah zwischen den beiden hin und her und stemmte die Hände in die Hüfte. "Also ihr hättet mir wirklich sagen können dass ihr für heute einen Fanservice geplant habt, dann wäre ich gerade eben vor Überraschung nicht so aus den Latschen gekippt." Nachdenklich schaute Aiji ihn an, dann wanderte sein Blick zu Maya, der ganz offensichtlich in einem großen Gewissenskonflikt steckte und kein Wort herausbrachte. Also übernahm er die Sache. "Das war kein Fanservice, Miyavi. Maya wusste auch nichts davon, ich habe ihn damit total überrumpelt. Und ich habe ihm gerade meine Liebe gestanden." Sofort riss Maya seinen Kopf herum und starrte Aiji entsetzt an, doch dieser ließ sich nicht beirren und sah Miyavi fest in die Augen. Dieser zeigte erst keine Gefühlsregung, dann öffnete er den Mund und heraus kam lediglich ein leises "Oh..." Erstaunt wandte sich Maya seinem Freund zu. "Was, das ist alles was du dazu zu sagen hast? Findest du diese Neuigkeit denn nicht genauso überraschend wie ich?" Miyavi lächelte ihn traurig an. "Naja, es kommt schon ziemlich unerwartet, aber das ist es doch was du die ganze Zeit wolltest. Dass er dich liebt." Nun sah Aiji ihn ebenso fassungslos an wie Maya, der sich langsam total verarscht vorkam. "Aber woher... wieso... bist du denn nicht..." "Maayatan... Maya, mir ist schon lange klar dass ich die ganze Zeit nur ein Ersatz für Aiji war. Aber das ist okay, ich hab mich damit abgefunden. Dadurch, dass ich das Spielchen mitgespielt habe, habe ich dich ja genauso benutzt wie du mich. Ich habe dir Zuneigung gegeben, und dafür konnte ich bei dir sein. Glaub mir, es war sehr einfach die Wahrheit herauszufinden, das einzige was ich nicht wusste war wie lange du deine Lüge durchhalten würdest." Kreidebleich starrte Maya den Jüngeren an, versuchte zu begreifen was dieser ihm gerade offenbart hatte. Es war ihm so entsetzlich peinlich, von allen durchschaut worden zu sein, und er verstand beim besten Willen nicht wie das passieren konnte. Er musste es wissen. "Aber woher... ich meine... wie bist du darauf gekommen dass ich... dass ich Aiji..." Er konnte es nicht aussprechen, aber Miyavi verstand ihn natürlich auch so. "Willst du das wirklich wissen?" fragte er vorsichtshalber nach und nach kurzem Zögern nickte Maya. "Na gut. Wie schon gesagt, es war nicht schwer, du hast es mir nämlich selbst verraten. Du hast beim Sex ab und zu "Ai-" geschrien und dir dann schnell auf die Lippe gebissen. Ich hatte ja zuerst noch gehofft dass du "Aishiteru" meintest, es nur nicht aussprechen wolltest… doch als du dann im Schlaf gestöhnt und "Aiji" gemurmelt hast konnte ich mir meinen Teil schon denken." Miyavi's Erklärung hatte dem eben noch ganz blassen Sänger die Schamesröte ins Gesicht getrieben, und dass Aiji neben ihm saß und das alles mitangehört hatte machte es natürlich keineswegs besser. Maya traute sich nicht, auch nur einen der beiden anzusehen, bis Miyavi sich vor ihm hinkniete und ihn darum bat. Mit Tränen in den Augen kam Maya seiner Bitte nach und Miyavi musste bei diesem Anblick ebenfalls schwer schlucken. Ihn nahm das ganze auch sehr mit, immerhin musste er Maya nun zum zweiten und diesmal endgültigen Mal loslassen, aber wenigstens kam es heute nicht so überraschend wie damals. Mühsam zwang er sich zu einem Lächeln. "Nicht weinen, Maya, niemand kann etwas für seine Gefühle. Und ich bin mir sicher dass es für Aiji schlimmeres geben könnte als zu erfahren dass du von ihm träumst, immerhin hat er ja gesagt dass er dich liebt." Dabei warf er einen kurzen prüfenden Blick zu Aiji, der ihn ernst ansah und nickte, ehe er sich wieder Maya zuwandte. "Also ist das jetzt endlich zwischen euch geklärt und du kannst mit dem zusammen sein, den du wirklich liebst. Und keine Sorge, ich werde euch nicht im Weg stehen. Es war sehr schön noch einmal die Chance zu haben, bei dir zu sein, aber mir war klar dass es nicht von Dauer sein würde. Und jetzt ist es eben vorbei." Mit diesen Worten erhob sich Miyavi wieder und schmunzelte Maya an. "Ich möchte dich nur noch um einen kleinen Gefallen bitten..." Er breitete die Arme ein wenig aus und eine halbe Sekunde später fiel sein erneuter Ex-Freund ihm um den Hals. "Es tut mir leid, Miyavi, wirklich! Ich wollte dich nicht schon wieder anlügen, aber ich... ich wusste nicht... das war alles so..." "Shhh, ist ja gut, ich bin dir doch nicht böse." versicherte Miyavi dem schluchzenden Sänger und strich ihm dabei beruhigend über den Rücken, dann drückte er ihn wieder sanft von sich. "Ich geh dann mal. Eure Fans schreien sich schon die ganze Zeit die Hälse wund, also solltet ihr besser schnell wieder auf die Bühne. Aber erst nachdem du dir die Augen nachgeschminkt hast, du siehst ja total verheult aus." meinte er grinsend und wischte Maya, der nun ebenfalls ein kleines Lächeln zustande brachte, ein paar Tränen weg. Ein letztes Mal wuschelte Miyavi dem anderen durch die blonden Haare, dann ging er zu Tür und öffnete sie. "Wann sehen wir uns wieder?" rief Maya ihm mit schwacher Stimme nach und der Soloküstler drehte sich um und zwinkerte ihm zu. "Lass dich überraschen." Dann sah er nochmal zu Aiji, der sich mittlerweile auch erhoben hatte und neben Maya stand. "Aiji, ich hoffe dir ist bewusst dass du mit Maya's Herz einen großen Schatz in deinen Händen hältst. Also behandel ihn gefälligst gut, sonst kriegst du es mit mir zu tun." Sein Tonfall verriet dass er seine Worte absolut ernst meinte, und der Gitarrist erwiderte ebenso ernst dass es ihm sehr wohl bewusst sei. Miyavi nickte. "Freut mich zu hören." Und dann war er weg. Bevor wieder eine unangenehme Stille eintreten konnte verfrachtete Aiji seinen Freund kurzerhand auf den Stuhl vor dem Schminkspiegel und drückte ihm schmunzelnd einen schwarzen Kajal in die Hand. "Miyavi hat Recht, so können wir dich nicht auf die Fans loslassen. Also schmink da noch mal drüber, ich erledige in der Zwischenzeit noch schnell etwas. In fünf Minuten stehen wir wieder auf der Bühne, okay?" Er wartete gar nicht erst auf eine Antwort von Maya sondern gab ihm noch schnell einen kleinen Kuss auf die Wange und war im nächsten Moment auch schon zur Tür hinaus. "Okay..." flüsterte Maya ihm nach, betrachtete dann nachdenklich sein mit schwarzen Tränenspuren überzogenes Gesicht und griff schließlich zu einem Taschentuch, Creme und dem Kajal, um sich wieder einigermaßen ansehnlich zu machen. Nachdem er das in einer Rekordzeit von drei Minuten geschafft hatte verließ er die Garderobe und entdeckte Aiji, der auf ihn zukam. "Bereit?" fragte der Gitarrist mit strahlenden Augen und Maya nickte lächelnd. "Na dann mal los." **** Maya sang die letzte Strophe von 'Boys & Girls' mit gemischten Gefühlen. Einerseits wollte er dass dieser Auftritt ewig andauerte weil er einer der besten war, die sie bis jetzt erlebt hatten, andererseits konnte er es kaum erwarten endlich mit Aiji allein zu sein. Es war abgesprochen dass dies das finale Lied für diesen Abend sein sollte, deshalb war er im ersten Moment total perplex als nach den letzten Klängen plötzlich 'Happy Birthday to you' von Aiji angespielt wurde. Der Sänger hatte vor ihrem Auftritt zwar mit einer kleinen Überraschung gerechnet, aber durch den ganzen Trubel nach Aiji's Kuss hatte er doch tatsächlich gar nicht mehr daran gedacht dass heute sein Geburtstag war. Und nun stand er auf der Bühne und hörte ganz gerührt den hohen Stimmchen der größtenteils weiblichen Fans zu, wie sie für ihn ein Ständchen zum besten gaben. Nach dem letzten langgezogenen "yooouuuuu!!!" applaudierte er ihnen mit einem strahlenden Lächeln auf dem Gesicht und verbeugte sich anschließend, während ihm die Menge zujubelte und noch einige Glückwünsche gerufen wurden. Doch damit war es nicht genug, denn als er sich wieder aufrichtete fiel sein Blick auf Aiji, der einen kleinen Tisch auf Rädern vor sich herschob und schließlich vor dem Sänger zum Stehen brachte. Maya's Augen weiteten sich vor Staunen. Auf dem Tisch stand der wohl ausgefallenste und tollste Kuchen, den er je gesehen hatte, denn ein wirklicher Kuchen im traditionellen Sinne war es eigentlich gar nicht. Statt aus Sahne, Schokolade, Früchten oder sonstigen typischen Zutaten bestand dieses Gebilde aus süßen Speckseilen, Schaumzuckerfiguren, Gummitieren und natürlich Chuba Chups Lollies. Maya war entzückt und konnte sich nur schwer davon abhalten, wie ein kleines Kind in die Hände zu klatschen und herumzuhüpfen. Also tat er das Nächstbeste und fiel Aiji um den Hals, was dieser sich auch erhofft hatte. Während der Sänger ihn mit Dankesworten überhäufte strich er diesem lächelnd über den Rücken und lehnte sich schließlich wieder etwas zurück um ihm tief in die Augen zu schauen. Wie im Trance nahm Aiji Maya's Gesicht in beide Hände, beugte sich vor, hauchte noch schnell ein leises "Alles Gute zum Geburtstag, Maya." gegen die Lippen des anderen und küsste ihn erneut. Die Fans kommentierten dies natürlich wieder mit der üblichen Hysterie und dankten den Göttern dafür, in den Genuss eines weiteren unerwarteten Fanservices kommen zu dürfen. Als das ganze dann aber doch deutlich länger dauerte als ein harmloser freundschaftlicher Geburtstagskuss, da wurde das hysterische Gekreische langsam aber sicher von einem allgemeinen Gemurmel und Getuschel abgelöst. Und als Aiji's und Maya's Lippen sich endlich voneinander trennten war es in dem kleinen Klub mucksmäuschenstill. Alle starrten gebannt auf die beiden, doch Aiji's Aufmerksamkeit galt einzig und allein seinem blonden Engel mit den geröteten Wangen. Lächelnd flüsterte er "Ich will mich nicht verstecken." und Maya's Augen leuchteten bei diesen Worten noch mehr als ohnehin schon. Überglücklich zog er den Gitarristen zurück in seine Arme und es folgte ein weiterer Kuss, bei dem ein gerührtes "Awww…" durch die Menge ging, und nach und nach begannen immer mehr Leute zu klatschen. Aiji hatte sich zwar vorher keine großartigen Gedanken über die Reaktion der Fans gemacht, aber nun merkte er wie froh er doch über ihre Zustimmung war. Sie würden also auch weiter hinter der Band stehen. Mit Schmetterlingen im Bauch und einem wild klopfenden Herzen in der Brust löste Maya sich wieder von Aiji und sah ihn einfach nur wortlos an. Wie er diesen Mann doch liebte. Wie er wegen ihm gelitten hatte. Sich und andere belogen hatte. Und belogen worden war. Doch das war jetzt egal. Er würde von nun an weder leiden noch lügen müssen, denn Aiji liebte ihn und stand öffentlich zu seinen Gefühlen. Endlich war alles so wie es sein sollte. Und Maya würde auch dafür sorgen dass das so blieb. Selig schloss er die Augen und lehnte seine Stirn gegen die seines Freundes. "Danke, Aiji. Das ist der schönste Geburtstag meines Lebens." Ende Jaaaa, es ist tatsächlich vorbei!! >_< Und es wird auch keine Fortsetzung geben, also spart euch die Bitt- und Drohbriefe!!! XD Die FF musste einfach so enden, ist ja schließlich ein Geburtstagsgeschenk für _saki_ gewesen!^^ Wem's gefallen hat, der kann auch gern mal einen Blick in meine anderen FFs werfen, vielleicht ist da ja noch die eine oder andere interessante dabei... (^_~) Vielen Dank an die lieben Kommischreiber!!! *umarm* Tattoo PS: Ein Bild vom 'Kuchen' ist jetzt auch in der Charakterbeschreibung!^^ PSS: Wer möchte, kann sich ja zum krönenden *hust* Abschluss noch fix mein LM.C-Fanvideo ansehen!^^ http://www.youtube.com/watch?v=u4I6xgdgSQ4 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)