Crazy for you von Tattoo (Miyavi x Maya x Aiji) ================================================================================ Kapitel 3: ----------- ~3~ "Nee kiite yo boku no papa wa chou sugoi n'da! Saikyou no kushami o kangaeta. Manhattan hatsu no sore wa baka dekai, Kita kara minami made yodaremamire sa..." Der vertraute Text von 'little Fat Man boy' drang an Aiji's Ohr und ließ ihn den Kopf heben. Maya musste ja extrem gute Laune haben wenn er das Lied in einer derartigen Lautstärke durch die Gegend plärrte, dass man ihn sogar bis ins Tonstudio hören konnte. Und kaum hatte der Gitarrist dies gedacht, da flog auch schon die Tür auf und ein strahlender Blondschopf hopste frischvergnügt ins Zimmer. "Boku wa daijoubu da yo!!! Kono sora o parashuuto nashi demo tondemiseru. Ii ko ni suru kara chanto dekiru kara, Tooku hanaretete mo shinjitete ne?!" Während er dies trällerte fuchtelte er wild mit den Armen in bester Para-Para-Manier herum, legte dabei auch noch den einen oder anderen Tanzschritt hin und sah einfach nur zum totlachen aus. Dass er sich da gerade zum absoluten Vollidioten machte schien ihn überhaupt nicht zu stören, und er hätte bestimmt das ganze Lied durchgesungen wenn Aiji nicht so ein todesmutiger Teufelskerl gewesen wäre. War er aber, und so sprang er bei der letzten Zeile der Strophe auf, sprintete hinüber zu seinem Kollegen und hielt ihm den Mund zu als dieser gerade mit der nächsten Strophe beginnen wollte. "Ist ja gut, ist ja gut, ich weiß dass du den Text kannst! Und jetzt halt endlich die Klappe, sonst schmeißen die dich noch aus dem Studio! Und wenn die es nicht machen mach ich es!" Aiji sagte dies in einem amüsierten Ton der klarmachte, dass er nicht im geringsten sauer auf den anderen war, und Maya sah ihn mit leuchtenden Augen und einem Grinsen, dass sich allerdings hinter der Hand des Gitarristen versteckte, an und nickte. Da ließ Aiji von ihm ab und befand sich im nächsten Moment auch schon in einer ihm nur allzu gut bekannten Situation: Maya hatte die Arme um ihn geschlungen und drückte den Älteren fest an sich. Dieser versuchte sich zunächst mit Worten zu befreien, er wollte es nicht schon wieder zum Streit kommen lassen. "Maya, du weißt ganz genau dass-" "Entspann dich, Süßer, du bist in Sicherheit!" unterbrach ihn der immer noch bis über beide Ohren grinsende Sänger und ließ etwas lockerer, um dem anderen ins Gesicht sehen zu können. Dieser blinzelte ihn verwirrt an. "Was meinst du damit? Und warum bist du überhaupt so gut drauf?" Da ließ Maya ihn gänzlich los, schmiss sich auf die Couch direkt neben ihm und streckte Aiji eine Faust, von der er seinen Zeige- und Mittelfinger abspreizte, entgegen. "Ich wurde heute Nacht flachgelegt! Sogar zweimal!" Der Ältere starrte ihn einen Moment fassungslos an, dann stöhnte er und fuhr sich mit einer Hand über sein Gesicht. Das war mehr Information, als ihm lieb gewesen war. Warum hatte er bloß gefragt? Ein paar Sekunden später setzte er sich neben Maya auf die Couch, zündete sich eine Zigarette an und drehte sich dann zu seinem Freund um. "Also bist du jetzt wieder mit Miyavi zusammen? Oder war das bloß eine einmalige Sache?" Ein neugieriges Funkeln erschien in Maya's Augen. "Wieso interessiert dich das? Eifersüchtig?" Aiji schüttelte den Kopf und sah seinen Gegenüber ernst an. "Du weißt genau dass es das nicht ist. Aber du hast mir ja von eurer damaligen Beziehung erzählt, und ich will nicht dass du dich wieder selbst belügst und ihn damit zum zweiten Mal verletzt. Und dass unsere Arbeit darunter leidet will ich natürlich auch nicht." Bei diesen Worten war auch Maya schlagartig ernst geworden. "Es ist ja wirklich lieb von dir, dass du dir solche Sorgen machst, aber das brauchst du nicht. Wir sind diesmal unter ganz anderen Umständen zusammengekommen, und ich bin mir sicher dass ich mich richtig entschieden habe. Außerdem bin ich professionell genug um Arbeit und Privatleben auseinanderhalten zu können. Und jetzt hopp hopp, lass uns endlich anfangen! Ich bin schließlich extra eher gekommen damit ich auch eher wieder nach Hause kann!" Und nachdem er Aiji noch grinsend zugezwinkert hatte schnappte er sich einen der vielen Schokoriegel vom Tisch, ging hinüber zum Mischpult, ließ sich dort auf einen der beiden freien Drehstühle fallen und klopfte auf das Sitzkissen des anderen. "Mein linker linker Platz ist leer, ich wünsche mir den Aiji her!" Schmunzelnd stand besagter Gitarrist auf und nahm kurz darauf, ebenfalls mit einem Schokoriegel bewaffnet, neben Maya Platz. Die neue Arbeitseinstellung seines Kollegen gefiel ihm schon mal sehr gut. **** Zu eben diesem Zeitpunkt lag ein etwas zu groß geratener junger Japaner in dem zerwühlten Bett seines Freundes und starrte mit einem zufriedenen – eher befriedigten – Lächeln ins Leere. Er hatte nicht vor, innerhalb der nächsten Stunde aufzustehen, zu schön waren die Erinnerungen an die letzte Nacht. Sein Lächeln wurde zu einem perversen Grinsen als er daran dachte wie er und Maayatan schon halbnackt in dessen Wohnung geplatzt waren. Dass ihre Jacken sich bereits im Fahrstuhl und die Shirts kurz darauf im Hausflur von ihren Besitzern verabschiedet hatten, war ihnen zu dem Zeitpunkt mehr als egal gewesen. Und so waren sie, nachdem Maayatan noch schnell die Wohnungstür zugekickt hatte, ohne Umwege in dessen Schlafzimmer gestolpert. Wofür sie eine ganze Weile gebraucht hatten, immerhin war es gar nicht so einfach sich ungestüm zu küssen und dabei Schuhe, Socken und Hose auszuziehen. Aber schließlich hatten sie auch diese Hürde überwunden und waren, nur noch mit Shorts bekleidet, auf Maayatan's glücklicherweise ziemlich großen Bett gelandet. Wenige Augenblicke später hatten sie sich auch noch von dem letzten Rest Stoff an ihren Körpern getrennt, und dann... Genießerisch schloss Miyavi die Augen bei dem Gedanken daran, was danach geschehen war. Beim ersten Mal hatten sie Sex - wild, leidenschaftlich, hemmungslos. Beim zweiten Mal hatten sie sich geliebt, hatten sich Zeit gelassen und ihre Körper neu erkundet, zärtliche Küsse und Berührungen ausgetauscht und sich so gegenseitig ganz langsam zum Höhepunkt getrieben. Es war genau so gewesen wie früher – mal rauh, mal sanft. Aber etwas hatte sich doch geändert... Damals waren ihre Rollen klar verteilt gewesen und Miyavi hatte absolut kein Problem damit gehabt, sich von Maayatan im Bett dominieren zu lassen. Doch in der letzten Nacht... Miyavi öffnete seine Augen wieder und starrte nachdenklich an die Zimmerdecke. Letzte Nacht war es anders gewesen. Denn als es nach dem stürmischen Geküsse und Gefummel schließlich zur Sache gekommen war und Miyavi auf dem Rücken gelegen und Maayatan auf sich gezogen hatte, da hatte dieser den Kopf geschüttelt, Miyavi gepackt und sie beide blitzschnell herumgedreht, sodass der Jüngere plötzlich oben gelegen hatte. Auf seinen fragenden Blick hin hatte Maayatan ihm fest in die Augen gesehen und geflüstert "Lass mich bitte unten sein." Diesem Wunsch war Miyavi auch ohne Widerspruch nachgekommen, schließlich waren ihm beide Positionen recht, aber gewundert hatte er sich trotzdem und tat es auch jetzt noch. Hatte Maayatan nach Miyavi eine neue Beziehung mit jemandem angefangen und für diesen seine Bettgewohnheiten geändert? ... Aber vielleicht stand sein Sinneswandel ja auch symbolisch für ihren Neuanfang und dafür, dass es diesmal anders mit ihnen laufen würde... "Ist ja auch egal!" sprach er mit entschlossener Stimme in die Stille hinein. "Alles was zählt ist, dass ich ihn endlich wiederhabe!" Und sofort kamen die detaillierten Erinnerungen an ihre gemeinsame Nacht wieder hoch und bescherten dem Solokünstler erneut ein breites Grinsen auf dem Gesicht. Mit einem lauten weibischen Quietschen zog er sich mit einem Ruck die Decke über den Kopf, umklammerte sie mit Armen und Beinen und rollte damit auf dem großen Bett hin und her. Er war aufgekratzt, er war überglücklich, er war... süchtig. Und seine Droge hieß Maayatan. **** Auf dem Heimweg, den er zu Fuß zurücklegte da er nicht weit vom Studio wohnte, pfiff Maya fröhlich vor sich hin und war mit sich und der Welt mehr als zufrieden. Es war einfach alles fantastisch! Nachdem Aiji erfahren hatte dass er nicht mehr 'in Gefahr' war hatte er endlich wieder ganz entspannt und locker mit Maya umgehen können, und sie hatten bei den Aufnahmen so viel Spaß gehabt wie schon lange nicht mehr und waren richtig gut vorangekommen. So machte das Arbeiten gleich doppelt so viel Freude. Und in wenigen Minuten würden ihn die weit ausgebreiteten Arme seines Liebsten in Empfang nehmen, anstatt wie sonst eine kalte und leere Wohnung. Was konnte er noch wollen? 'Naja…' Mit einer imaginären Handbewegung wischte er den Gedanken, der sich da so frech in den Vordergrund drängeln wollte, aus seinem Kopf. Nein, er war glücklich darüber wieder mit Miyavi zusammen zu sein und bereute seine Entscheidung von gestern abend nicht. Und es war wirklich eine bewusste Entscheidung gewesen, schließlich hatte er nichts alkoholisches getrunken und somit war es auch nicht im Rausch geschehen. Das unerwartete Wiedersehen mit Miyavi hatte ihm einfach klargemacht, wie sehr er sich nach Zuneigung sehnte und dass er seinen Ex-Freund noch immer begehrte. Außerdem hatte er jetzt seine eigene Karriere und niemand würde ihm vorwerfen können, Miyavi's Berühmtheit auszunutzen. Alles war perfekt! Und mit diesem Gedanken im Kopf öffnete er seine Wohnungstür, trat in den Flur und schlug sie lautstark zu. "Bin wieder daaaaa!!!" "Dann beweg deinen sexy Hintern schleunigst ins Schlafzimmer!!!" hörte er Miyavi aus eben jenem Raum zurückrufen und grinste vorfreudig. Erst auf dem einen, dann auf dem anderen Bein hüpfend entledigte er sich noch schnell seiner Schuhe, dann flitzte er zur Schlafzimmertür und riss sie schwungvoll auf. Der Anblick, der sich ihm bot, war allerdings etwas anders als er erwartet hatte. Miyavi lehnte leicht bekleidet (nun gut, damit hatte er fest gerechnet) gegen das Kopfende des Bettes und hatte (jetzt kommt's) Maya's Gitarre auf dem Schoß! Verdutzt blinzelte dieser und Miyavi sah ihn tadelnd an. "Ts ts ts, also wirklich, schämst du dich denn gar nicht? Ich musste von dem Baby erst mal eine zentimeterdicke Staubschicht abwischen! Wie lange hast du denn schon nicht mehr gespielt, Maayatan?" Der Ältere überlegte kurz, dann antwortete er "Ich glaub so etwa ein halbes Jahr…" während er zu Miyavi aufs Bett krabbelte und sich neben ihn setzte. Dieser starrte ihn entgeistert an. "Was?? Ein halbes Jahr?? Dann bist du ja total aus der Übung!! Dabei warst du doch so ein hervorragender Gitarrist!!" quäkte er dramatisch und sah aus, als wäre er den Tränen nahe. Maya schmunzelte. "Und so wie ich dich kenne wirst du auch nicht locker lassen bis das wieder so ist, ne?!" Bei diesen Worten verwandelte sich Miyavi's Schmollmund in ein freches Grinsen und er zwinkerte ihm zu. "Du hast's erfasst!" Ohne Vorwarnung sprang er auf und drückte Maya seine schwarze E-Gitarre mit dem V-förmigen Korpus in die Hände, dann lief er aus dem Zimmer und kam kurz darauf mit einer seiner eigenen zurück und schmiss sich damit zu seinem Freund auf dessen Bett. Auf Maya's überraschten Blick hin meinte er vergnügt "Ich war vorhin noch mal bei mir zu Hause." und setzte sich ihm gegenüber im Schneidersitz hin. "Na dann wollen wir mal sehen was du alles verlernt hast." Der Blonde zog eine Schnute und maulte, dass er jetzt eigentlich keine große Lust dazu hatte, doch Miyavi war auf diese Reaktion vorbereitet. "Aber Maayatan, wenn du schön fleißig bist bekommst du hinterher auch eine Belohnung…" Dabei leckte er sich lasziv über die Lippen und warf seinem Gegenüber einen Blick zu, der Bände sprach. Das war genug Ansporn für Maya, und für die nächsten zwei Stunden waren die beiden mit nichts anderem als ihren Gitarren beschäftigt. Den Rest des Tages beschäftigten sie sich dann noch miteinander… Mitten in der Nacht lagen die beiden erschöpft in der Badewanne und erholten sich. Miyavi lehnte mit dem Rücken gegen Maya's Oberkörper, hatte die Augen geschlossen und genoss die kleinen Streicheleinheiten, mit denen sein Freund ihn verwöhnte. Normalerweise wäre er jetzt einfach eingeschlafen, doch ein Gedanke hielt ihn wach. Maayatan. Natürlich Maayatan, seine Gedanken kreisten fast rund um die Uhr nur um diesen einen Menschen, doch im Moment dachte er an etwas ganz bestimmtes. Nämlich daran dass sich der andere schon wieder hatte dominieren lassen. Was war nur los mit ihm? Damals, am Anfang ihrer Beziehung, hatte er gesagt dass er es sich anders herum bei ihnen gar nicht vorstellen könnte, also warum hatte er nun seine Meinung geändert? Maayatan wollte anscheinend überhaupt nicht mehr Seme sein… Miyavi hätte ihn am liebsten danach gefragt, ließ es aber bleiben. Er wollte nicht riskieren, Maayatan zu verärgern und damit ihre noch frische Beziehung zu gefährden, da ihn der Rollentausch an sich ja auch nicht störte. Er hätte nur gerne den Grund für Maayatan's Sinneswandel gewusst… "Hey, noch wach?" flüsterte eben dieser in sein Ohr und Miyavi nickte lächelnd. "Ja, aber nicht mehr lange, du bist nämlich ein sehr bequemes Kissen." "Das bin ich auch im Bett, das Wasser wird nämlich langsam kalt. Was dagegen wenn wir unsere Kuschelstunde ins Schlafzimmer verlegen?" Murrend richtete Miyavi sich auf, gar nicht begeistert davon, seine gemütliche Position aufzugeben zu müssen. "Na gut…" Damit stieg er aus der Wanne, warf sich eines der großen Handtücher über und wuselte sofort aus dem Badezimmer. "Ich wärme schon mal das Bett vor!" hörte Maya ihn noch rufen und schmunzelte, während er ebenfalls aufstand und sich abtrocknete. Dann ließ er noch das Wasser aus der Wanne, pustete die vielen auf ihrem Rand stehenden Teelichter aus und folgte Miyavi anschließend ins Schlafzimmer. Dort fand er ihn tief in die dicke Bettdecke gekuschelt und fest schlafend vor. 'Kein Wunder, nach so vielen anstrengenden Stunden Bettgymnastik…' Mit einem Lächeln auf den Lippen legte Maya sich neben seinen Freund und zog ihn vorsichtig in seine Arme, darauf bedacht ihn nicht zu wecken. Zärtlich strich er Miyavi eine verirrte Haarsträhne aus dem engelsgleichen Gesicht, hauchte ihm noch einen kleinen Kuss auf die Stirn und schloss dann ebenfalls die Augen. Was war es doch für ein unglaublich schönes Gefühl, von jemandem geliebt zu werden und nicht mehr alleine einschlafen zu müssen… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)