Micha von Terrormopf ================================================================================ Kapitel 6: Ein schwerer Kopf ---------------------------- Hach ja, das sechste Kapitel^^ Nachdem ich mit der anderen FF angefangen hab, hatte ich schon Angst, dass ich bei dieser hier die Lust verliere (Dumme Anki! Dumme Anki! *einen auf Hauself mach*) aber das war ja dann wohl doch nicht der fall, dafür habe ich Micha und Gero viel zu lieb *sie knuddel* Viel Spaß! ________________________________________________________________________________ Endlich! Nach geschlagenen zwei Stunden des Putzens war Micha total kaputt und ließ sich erschöpft und schwer schnaufend neben Gero auf dem Sofa nieder. Als hätte es nicht gereicht, dass er die Wohnung saugen musste! Er musste noch die unteren beiden Geschosse, in denen Parkett lag, feucht durchwischen, sämtliche Regale, Spiegel und Fenster putzen. Aber das sollte noch nicht alles ein, denn im nächsten Moment maulte Gero: „Ich hab Hunger.“ Micha kochte innerlich vor Wut. Er wusste genau, dass das eine Aufforderung an ihn war, dass er sich erneut erhob um in die Küche zu gehen und zu kochen. Er holte tief Luft um sich zu beruhigen und tat dann, als hätte er ihn nicht gehört. „Ich habe Hunger!“, wiederholte Gero nun etwas lauter und funkelte den Blöndling zornig an. Dieser sah dem Rothaarigen mit Unschuldsmine ins Gesicht und legte den Kopf etwas schräg, dann entgegnete er: „Oh ja, ich bin auch hungrig; und wie!“ Gero hielt die Luft an und sein Gesicht färbte sich purpurn. Etwas ängstlich und gleichzeitig auch ein wenig belustigt bemerkte Micha, wie Gero bebend versuchte sich zurückzuhalten, doch da brüllte er: „Dann geh gefälligst in die Küche und koch was, kleiner Bastard!“ Micha zuckte zusammen und seine Ohren klingelten. Ohne auch nur eine weitere Sekunde zu zögern sprang er auf und beeilte sich in die Küche zu kommen. Sein Hals schmerzte und sein Kopf tat weh, als hätte er Geros Kater, dennoch wagte er es nicht dem Älteren zu widersprechen. Er sah in den Kühlschrank: Eier, Milch, Aufschnitt, Käse, Bier. Das war alles; mehr war in dem Kühlschrank nicht zu finden. Als nächstes durchstöberte Micha die Schränke und holte Mehl und Zucker daraus. Pfannekuchen waren ohnehin das Einzige, was er konnte. Robin hatte es ihm beigebracht. Er seufzte niedergeschlagen auf und ein Kloß schien in seinem Hals zu sitzen. Wie hatte in so kurzer Zeit nur so vieles schief laufen können? Erst vergaß er den Schlüssel, sodass er nicht nach Hause konnte, anschließend verschlug ihn Gero, dann schlief Robin mit Septima und Micha musste die Nacht in einer schlammigen und morastigen Wiese verbringen, als nächstes trennte Robin sich von ihm, er hatte kein Geld, um sich irgendetwas Essbares zu kaufen und zu guter Letzt war er der Gefangene, um nicht zu sagen Sklave, Geros. Da stimmte vom Regen in die Traufe schon nicht mehr. Das war eher vom Regen in die Traufe in die Gosse in den reißenden Fluss und hinab die Niagarafälle. Aber er riss sich zusammen. In seinem eigenen Selbstmitleid wollte er nicht baden. Zudem musste er sich beeilen, damit er Gero keinen Grund für eine Schelle gab. Also bereitete er den Teig, erhitzte Fett in einer Pfanne und begann den Teig zu braten. Leider konnte er nicht so elegant wenden wie Robin. Der hatte dafür nie einen Pfannenwender oder dergleichen gebraucht, der hatte den Pfannkuchen hochgeworfen und nach anderthalb Drehungen wieder in der Pfanne aufgefangen. Micha hingegen drehte den Pfannekuchen so ungeschickt mit zwei Gabeln um, dass er plötzlich in zwei Hälften geteilt war. Er konnte einfach nichts ohne Hilfe richtig machen. Nachdem er drei Pfannekuchen zerstört hatte, kam Gero, von dem Duft angelockt, in die Küche und beobachtete ihn einen Moment lang. Als Micha auch dieser Versuch misslang, wollte er den vierten in den Biomüll verfrachten, da hielt Gero ihn am Handgelenk fest und rief: „Bist du denn noch ganz bei Trost? Du kannst doch nicht einfach alles wegwerfen, verdammter Idiot! Ist doch egal, wie sie aussehen, Hauptsache, sie schmecken!“ Perplex starrte Micha Gero an, der immer noch sein Handgelenk umschlossen hielt und ihn ungläubig anstierte. „Bist du… bist du denn nicht böse?“, fragte Micha kleinlaut in Geros dunklen Augen nach einer Antwort suchend. „Ob ich böse bin? Du bist doch… Ich werd gleich böse, wenn du noch mehr meiner Lebensmittel verschwendest! Und jetzt mach hinne, ich habe Hunger!“, brauste Gero daraufhin auf und Micha zuckte unwillkürlich zusammen. Als er Gero jedoch nur mit großen, blauen Augen anstarrte, rief dieser aufgebracht: „Was denn?“ Schüchtern sah Micha zu Boden und flüsterte: „Ich kann nicht.“ „Was? Warum das denn?“, fragte Gero verwirrt. „Weil du mich immer noch festhältst…“, sagte Micha und scharrte unruhig mit dem Fuß auf dem Boden. Wie von der Tarantel gestochen ließ Gero ihn los. Micha drehte sich wieder zum Herd und fuhr fort, als wäre nichts gewesen. Gero hingegen stand in der Tür gelehnt und musterte ihn unverhohlen. Was sollte das nur? Micha wunderte sich. Wenn man von Geros verquerer Art ausging, dann hatte er ihm gerade eben Mut zugesprochen. Er hatte gesagt, dass es egal sei, wie das Essen aussehe, solange es gut schmecke. Schweigend saßen sie sich gegenüber und aßen, die Blicke auf die Teller gerichtet, ihre Pfannekuchen. Gero durchbrach schließlich diese Stille: „He, Kleiner!“ Micha sah auf, in der Hoffnung nun über irgendetwas reden zu können, doch Gero sagte ungerührt: „Gib mal das Nutella!“ Micha senkte den Kopf wieder und reichte Gero das Glas. „Danke.“ Erneut hob Micha das Angesicht. Hatte sich Gero da etwa gerade bei ihm bedankt? Unmöglich, er musste sich verhört haben, doch sofort darauf folgte ein: „Was glotzte so, hä?“ Der Blöndling musste zugeben, dass er etwas erleichtert war, das zu hören, denn ein Gero der sich bedankte, nein, das war ihm nicht geheuer. „Hatschi!“ Micha hatte sich vom Tisch abgewandt und geniest. „Hatschii!!“ Schon wieder. Seine Nase lief stark und sich die Hand darunter haltend, damit er nicht auf den Boden tropfte, fragte er Gero: „Hättest du mir bitte ein Tempo?“ Dieser hob etwas angeekelt den rechten Nasenflügel, stand aber dann auf und ging in die Küche. Als er wiederkam gab er Micha ein Taschentuch aus der Packung. Damit wischte der Blöndling sich die Finger ab und putzte sich ausgiebig die Nase, schließlich stand auch er auf und ging wortlos in die Küche, um sich dort die Hände zu waschen. Als er dastand und das lauwarme Wasser über seine Finger laufen ließ, schwindelte er und musste sich am Wasserhahn festhalten. Zu seinem Pech war der Kopf dessen allerdings abnehmbar, sodass Micha ihn herausriss und rücklings stolperte. Er fiel auf seinen Po und hatte sich obendrein noch mit dem Wasser nassgespritzt. Mühsam erhob er sich und drückte den Wasserhahn zu. Flach atmend fasste er sich an die Stirn und stellte erschrocken fest, dass diese ganz heiß war. Er würde doch nicht krank werden? Das war das schlechteste, was ihm jetzt passieren konnte, denn Gero würde gewiss keine Rücksicht darauf nehmen, sondern ihn weiter für sich arbeiten lassen. „Was treibst du denn so lange, Blondinchen?“, rief Gero aus dem Esszimmer. Micha riss sich schnell zusammen und antwortete ängstlich: „Nichts, ich komme schon wieder!“ Aber auch seine Stimme hörte sich nicht mehr ganz nach seiner an. Er war vollkommen heiser. Mit müden Beinen ging er zurück zu Gero ins Esszimmer, ließ sich ihm gegenüber nieder und beobachtete, wie dieser sich einen Pfannkuchen nach dem anderen in den Schlund stopfte. Bei diesem Anblick drehte sich ihm der Magen um. Er hatte schon nach einem halben keinen Hunger mehr gehabt. Nach zwei weiteren Pfannkuchen sah Gero allerdings auf und fragte: „Was’n los? Wieso isst du nichts und schwitzt so?“ Ihm war jedoch ganz und gar nicht heiß, das genaue Gegenteil war der Fall, er zitterte schon fast, so kalt war ihm. Skeptisch zog Gero die Augenbrauen hoch und wartete auf eine Erklärung. „Mir geht es nicht gut.“, krächzte Micha. Er hatte sich entschlossen bei der Wahrheit zu bleiben, alles andere wäre zu anstrengend für ihn gewesen. Gero reagierte genau, wie er es erwartet hatte: „Ach, memm nich rum! Nur weil du zwei Mal niesen musstest, tust du so, als seist du sterbenskrank. Mach dich lieber wieder nützlich und stell das Geschirr in die Spülmaschine und spül die Pfanne ab, aber ’n bisschen plötzlich, wenn ich bitte dürfte!“ Ein Seufzen unterdrückend stand Micha wieder auf, stellte die Teller zusammen und trug diese in die Küche. Er hatte sie gerade auf dem Tresen über der Spülmaschine abgestellt, da wurde ihm erneut schwindelig und bunte Punkte begannen vor seinen Augen zu tanzen, dann wurde ihm schwarz vor Augen. Warm. Weich. Er drehte sich um, in der Hoffnung in dem großen Bett hinter sich Robin zu finden. Aber da war niemand. Als er die Augen aufschlug fand er sich in einem ihm fremden Zimmer wieder. Wo war er nur? Er schlug die mollig wärmende Decke zurück und wollte aufstehen, aber seine Glieder schmerzten, sodass er doch liegen blieb und sich die Decke unters Kinn zog, als ihn ein Kälteschauer schüttelte. „Hallo?“ Seine Stimme war schwach und rau. Dennoch schien jemand sie vernommen zu haben, denn aus dem Nebenzimmer hörte er Geräusche und im nächsten Moment ging die Tür auf. Ein rothaariger junger Mann trat ein. Micha hustete pfeifend, als er dessen Gesicht sah und ihm fiel alles wieder ein. Er war bei Gero! Aber hatte dieser ihn in sein Bett gelegt? Was hatte ihn dazu bewegt? Der Größere musterte ihn nur prüfend, blieb stumm. Als Micha sich jedoch aufsetzen wollte, kam Gero auf ihn zu, drückte ihn zurück in die Kissen und sagte leise: „Bleib liegen, du Depp! Sonst kippst du gleich wieder um!“ Micha bedachte ihn aus glasigen Augen mit einem verständnislosen Blick und fragte: „Warum in deinem Bett?“ Er hatte weder den Elan, noch die Lust einen ganzen Satz zu formulieren, so beließ er es dabei und wartete auf Geros Antwort. „Auf dem Küchenboden hätte ich dich kaum liegen lassen können und vom Sofa hast du dich dauernd runtergerollt…“ Er hatte Micha auf einer morastigen Wiese eine ganze Nacht lang liegen lassen, hatte nun aber Skrupel ihn auf dem Küchenboden zu wissen? Das passte doch nicht zusammen. „Nach Hause.“, sagte Micha und wollte sich erneut aufrichten. Seine Eltern mussten doch inzwischen wieder da sein, schließlich blieben sie nie das ganze Wochenende weg. „Bist du bescheuert?“, brauste Gero auf. „Auf dem Weg verreckst du doch! Und jetzt leg dich wieder hin!“ „Ich will aber nach Hause!“, jammerte Micha, hatte aber nicht die Kraft, sich gegen Gero zu wehren, der ihn mit einer Hand auf der Brust Michas zurückhielt. „Du bleibst gefälligst hier!“, brüllte der Rothaarige und Micha zuckte zusammen. Er fühlte, wie sich seine Augen mit Tränen füllten. Eigentlich wollte er gar nicht nach Hause, eigentlich wollte er nur zu Robin, der ihn in die Arme schloss und tröstete. Heiße, dicke Tränen tropften vom Kinn des Blöndlings und er zog die Nase hoch. „Hör doch auf zu heulen! Du kannst ja nach Hause, wenn du wieder halbwegs gesund bist…“, versuchte Gero ihn zu beschwichtigen, doch nun brach Micha in lautes Schluchzen aus und barg das Gesicht in den Händen. Alles brach in diesem Augenblick über ihm zusammen und er hielt der Last einfach nicht mehr stand, sondern gab nach; schuf sich so wieder etwas Luft. Plötzlich spürte er, wie Gero seine Hand auf seinen Kopf legte und diesen vorsichtig tätschelte. Verwundert, mit geröteten Augen, sah er auf und hielt für einen Moment inne, in dem er Gero musterte. Der Rothaarige musste sehr mit sich gerungen haben, das sah Micha ihm an und diese wenn auch nur so kleine Geste tat ihm so unendlich gut. Es war seit so langer Zeit die erste Berührung, die kein Schlag oder vorgetäuschte Zärtlichkeit war. Diese unbeholfene Geste war freundlich und strahlte eine Wärme aus, die Micha tiefe Geborgenheit spüren ließ. Erneut quollen ihm die Tränen aus den Augen. Er schluchzte laut auf und lehnte den Kopf gegen Geros Brust, die sich gleichmäßig hob und senkte, doch in diesem Moment der unvorhergesehenen Berührung stockte. Micha wusste genau, wie sehr der Ältere innerlich mit sich kämpfen musste, um ihn nicht von sich zu stoßen oder gar zu schlagen, doch so weit kam es nicht und Micha hütete sich, Gero sonst auch nur in geringster Weise zu berühren. Es war ein so befremdliches und dennoch nicht abstoßendes Gefühl; so ganz anders als bei Robin und dennoch anders, als er es sich vorgestellt hatte. Er lehnte einfach nur seinen viel zu schwer scheinenden Kopf an Geros Brust an und fühlte sich darum ein wenig leichter, so befangen er auch war. Langsam beruhigte er sich wieder und seine Atemzüge wurden ruhig und gleichmäßig. Sein Nacken schmerzte leicht, doch er wollte den Kopf nicht heben; er hätte es ohnehin nicht geschafft, viel zu schwer schien dieser zu sein. Seine Augen hatte er geschlossen und atmete leise durch den Mund ein und aus. Wäre seine Nase nicht so verstopft gewesen, hätte er Geros Duft wahrnehmen können. Langsam und sanft legte schließlich der Schlaf seine weichen Fittiche um den Blöndling und wiegte ihn in das Land der Träume. _________________________________________________________________________________ Gleich zu Anfang: Ich sage immer das Nutella. Ich weiß, dass man auch der oder die sagen kann, aber laut Ferrero kann man sagen was man will, kommt eben drauf an, mit was man es assoziiert (das Glas, der Brotaufstrich, die Nuss-Nougat-Creme) Und dann glaube ich, dass es 'geniest' heißt, da 'genossen' ja eigentlich von 'genießen' kommt. Ich bin mir aber nicht sicher; wer genaueres weiß, sagt's mir ruhig^^ So, das war's also. Phew, ich freu mich schon auf das nächste kapitel *evilgrin* das wird ein Spaß und niemand kann erraten was passiert (ich komm mir irgendwie vor wie Rumpelstielzchen *ums Lagerfeuer tanz und sing: "Heute Back ich, morgen brau ich und übermorgen schreib ich weiter. Ach wie gut, dass niemand weiß, wie das nächste kapitel heißt!"*) In dem Sinne Gute Nacht (auch an meinen Verstand), es ist nämlich gerade 1:23 am. *Kekse verteil* lG, Terrormopf^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)