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Der letzte Kampf

Ayaka und Sesshomaru; Teil 4
von

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Es endet

Der Kampf gegen Naraku nähert sich dem Höhepunkt und damit naht auch das Ende.

Wie es wohl ausgehen wird?

Viel Spaß beim Lesen...
 

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Es endet
 

Kagome starrte auf das verunreinigte Juwel, was vor ihr schwebte. Ihre

Gedanken schwirrten wie eingesperrte Vögel hin und her. Was sie von Kikyou

gehört hatte, hatte ein wahres Chaos in ihr ausgelöst.

Schon lange wusste sie, dass sie sich in diesen verrückten, starrsinnigen

Hanyou verliebt hatte. Und immer wieder hatte sie die schreckliche Eifersucht

gespürt, wenn er sich mit seiner ehemaligen Geliebten Kikyou getroffen hatte.

Immer wieder versetzten diese Treffen ihrer Liebe tiefe, schmerzhafte Wunden.

In diesen Momenten wollte sie dann diese Liebe nicht mehr, die ihr so wehtat.
 

Manchmal hatte sie überlegt es ihm einfach zu sagen und ihn vor die Wahl zu

stellen. Kikyou oder sie. Doch sie hatte es nicht getan. Sie wollte ihn nicht

unter Druck setzen mit ihren Gefühlen.
 

"Wehre dich nicht dagegen", erklang die tiefe Stimme des Yin."So wie es jetzt

ist es doch angenehm. Du brauchst auf niemanden Rücksicht nehmen. Du lebst

ohne diese Last. Du bist frei. Was sehnst du dich nach dieser Qual, die du

doch jetzt endlich los bist?"

"Ach, sei endlich still", fauchte Kagome ärgerlich."Du verfolgst nur deine

eigenen Ziele. Dir ist es egal, ob die Menschen glücklich sind. Im Gegenteil

du weidest dich an ihren Qualen. Du bist ein Dämon."
 

Auf einmal überkam Kagome eine unendliche Ruhe. Sie lächelte.

"Ja, ich liebe diesen Hanyou und es ist mir egal, was alle dazu sagen. Für

mich ist es richtig. Auch wenn diese Liebe nie eine Zukunft haben wird.

Ich will, dass er glücklich ist, dass er lachen und sein Leben genießen kann.

Dafür würde ich alles tun. Wirklich alles... ich würde sogar mein eigenes Leben

für seines geben, wenn es ihn retten würde."

Ein Ruck ging durch Kagome’s Körper und sie straffte ihre Schultern. Naraku

sollte nicht siegen. Das würde sie verhindern.
 

"Ich will zurück zu euch. Shippou, Kirara, Sango, Miroku... Inu Yasha!"

Entschlossen trat Kagome vor das Juwel. Ihre Hände griffen danach. Fest

umfasste sie es und schloss die Augen.

"Was tust du da?", schrie das dunkle Yin entsetzt auf."Nicht... du wirst es

zerstören!"

"Nein! Ich werde es läutern. Ich werde es von dir befreien. Endgültig! Du

wirst nie wieder Macht darüber bekommen. Deine Herrschaft ist vorbei", erklang

Kagome’s Stimme entschlossen.

"Selbst wenn es dir gelingt. Das ist deine Gedankenwelt. Du wirst in der

wirklichen Welt jämmerlich versagen. Du wirst niemals die Kräfte einer wahren

Miko erreichen", es war ein letzter verzweifelter Versuch des dunklen Yin das

kommende Unheil zu verhindern.
 

Doch es war zu spät!
 

Allmählich merkte Kagome wie sich etwas veränderte. Eine Wärme ausgehend von

dem Juwel breitete sich in ihrem Körper aus.

Wenn sie die Augen geöffnet hätte, dann hätte sie gesehen, dass das Licht,

welches von dem Juwel ausging, sich langsam veränderte.
 

Es wurde heller, die Trübung verschwand vollständig, bis in einem hellen und

reinen Glanz erstrahlte. Die Finsternis wurde immer mehr zurückgedrängt.

Die dunkle Seele des Shikon konnte sich in dem immer weiter ausbreitenden

Licht nicht mehr rühren. Sie war gefangen. Ihre Umrisse wurden durchscheinend

und mit einem Mal war sie verschwunden.
 

Kagome fühlte sich, als ob sie schweben würde. Sie wurde vorwärts getragen von

einer warmen Welle. Selbst hinter den geschlossenen Augen konnte sie helle

Funken tanzen sehen.

Und sie hörte einen ihr nur zu bekannten Ruf....... "KAZE NO KIZU!"
 

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"KAZE NO KIZU!"

Die Wirbel der Windnarbe flogen auf Naraku zu. Wie Schwerter drangen sie in

den Körper des Dämons ein. Doch als sich die Funken verzogen, sah man, das

die Wunden schon am verheilen waren.

Egal, was für eine Attacke auf ihn traf, Naraku parierte sie, oder seine

Verletzungen heilten im Nu ab.

Es war ein aussichtsloser Kampf, den die Freunde auf Dauer nur verlieren

konnten.
 

Ein leises Stöhnen ließ Shippou’s Aufmerksamkeit auf die noch reglose Kagome

vor sich richten. Ihre Augenlider begannen zu flattern.

"Kagome?!" Shippou beugte sich über sie.

Erschrocken zuckte er zusammen, als sie plötzlich unvermutet die Augen öffnete.

War Kagome wieder normal, oder stand sie immer noch unter Naraku’s Einfluss?

Dann konnte es sehr schnell gefährlich für ihn werden.
 

Ihre braunen Augen hatten jedoch nicht mehr diesen schrecklichen leblosen

Ausdruck, sondern blickten klar und lebendig. Hoffnung durchzuckte ihn.

"Shippou-chan!" Kagome streckte unwillkürlich die Arme aus, als sie ihn

erblickte.
 

Mit einem Freudenschrei warf sich der Kleine auf sie. Fest schloss sie die

Arme um seinen kleinen Körper, der sich zitternd an sie presste.

"Bin ich froh, dass du wieder normal bist", schluchzte er. "Ich hatte solche

Angst, als du vorhin so merkwürdig warst."
 

Kagome streichelte ihn beruhigend über den Kopf. "Es ist gut Shippou-chan.

Vorhin stand ich unter Naraku Einfluss aber, das ist jetzt vorbei..."

Ihr Blick hob sich und fixierte den kämpfenden Dämon grimmig. "Es wird ihm

niemals mehr gelingen mich zu kontrollieren."
 

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Während des Kampfes bemerkte Naraku auf einmal wie das Juwel, das er trug,

einmal kurz aufleuchtete. In einem besorgniserregenden reinem Licht. Es war

nur winziger, kurzer Moment, doch löste er sofort Sorge in ihm aus.

Konnte die Reaktion des Juwels etwa bedeuten, dass sich Kagome seiner

Kontrolle entzog?

Das wäre fatal.

Sie war inzwischen so mächtig geworden, dass sie eine

ernstzunehmende Gefahr für ihn darstellte. Vielleicht mehr noch als Kikyou.

Bei dieser hatte er dafür gesorgt, dass ihre Seelenfänger sie in der

unmittelbaren Umgebung des Klosters nicht mit Seelen versorgen konnten. Noch

hatte die untote Miko nicht in den Kampf eingegriffen.

Er hatte sie vorhin kurz gesehen, als sie sich bei Inu Yasha und Kagome

aufgehalten hatte. Dann war sie aus seinem Blickfeld verschwunden.

Sie würde nicht mehr lange durchhalten. Schon jetzt war viel zu viel Zeit

vergangen, seit die Seelenfänger ihr das letzte Mal Seelen zugeführt hatten.

Sicher stand sie kurz vor ihrem endgültigen Tode.
 

Naraku hatte keine Zeit mehr sich auf das Juwel zu konzentrieren.

Die Angriffe von den beiden Halbbrüdern waren heftig. Sie bildeten die größte

Gefahr.

Den Mönch hatte er erfolgreich mit den Saimyosho außer Kraft gesetzt und die

Dämonenjägerin fand er fast amüsant. Bald war seine Verwandlung komplett, dann

würde er sie alle mit einem einzigen Schlag vernichten.
 

Woher sie kam, konnte nachher keiner mehr sagen. Jedenfalls tauchte Kikyou

direkt neben Naraku auf. Blitzschnell schoss ihre Hand vor, ergriff das Juwel

und zerriss die Kette mit einem einzigen, kraftvollen Ruck, dann drehte sie

sich um und warf es direkt in Kagome’s Richtung.

"Hier fang!"

Erst reagiert Naraku nicht vor Verblüffung, dann erklang sein wahrhaft

wütendes Knurren. Sein Körper verformte sich und Tentakeln schossen hervor.

Sie trafen die untote Miko im Rücken und durchbohrten sie. Kikyou’s heller

Schrei verklang in einem schmerzerfüllten Stöhnen.
 

Alles war so schnell gekommen, dass keiner der Freunde darauf regieren konnte.

Kagome sah das Juwel auf sich zufliegen. Reflexmäßig fing sie es auf. Es war

schwarz vor lauter unreiner Energie. Schmerz schoss in ihrer Hand hoch und

fast hätte sie es fallen gelassen.
 

"KIKYOU !" Inu Yasha's verzweifelter Schrei riss Kagome’s Blick hoch.

Kikyou brach zusammen. Dunkle Wolken von Miasma drangen durch ihre Wunde.

Kagome konnte direkt in ihr Gesicht sehen. Ein Lächeln huschte über Kikyou’s

Gesicht und verlieh ihm einen friedlichen Ausdruck, dann wurden ihre Augen dunkel und leer. Der Schleier des Todes legte sich über sie.

Endgültig!

"Du verdammter Mistkerl!", Inu Yasha schwang Tessaiga und die Wirbel von dem

Kaze no Kizu schossen auf Naraku zu.
 

"Kikyou!", murmelte Kagome geschockt, und starrte auf das Juwel in ihren

Händen. Was hatte sich die Miko nur dabei gedacht, warum hatte sie ihr Leben

geopfert?

~Ich habe doch gar nicht die Kraft dieses verunreinigte Juwel zu läutern. Das

schaffe ich nie...~, durchzuckte es Kagome voller Schrecken. Ungeweinte Tränen

der Verzweiflung und Trauer brannten in ihren Augen
 

Keiner der Anwesenden bemerkte die kleine, weiße Lichtkugel, die sich aus

Kikyou’s Körper löste und sanft in die Luft schwebte. Regungslos stand sie für

einen Moment über Kikyou’s nun totem Körper, als könne sie sich nicht entscheiden, wohin sie gehen sollte.

Plötzlich schoss sie mit blitzartiger Geschwindigkeit los.

Wie ein Kugelblitz nahm sie Kurs auf ein bestimmtes Ziel.

Kagome!
 

Diese war so mit dem Juwel beschäftigt, dass sie gar nicht bemerkte, was da auf

sie zuflog.

Shippou, der an ihrer Seite standhaft Stellung bezogen hatte, bemerkte es

jedoch.

"Kagome, pass auf!", schrie er laut. So laut, dass es sogar in Inu Yasha’s

Bewusstsein drang, der immer wieder verzweifelt ein Kaze no Kizu nach dem

anderen auf Naraku zuschießen ließ, in dem Bestreben ihn irgendwie zu

verletzen. Seine Augen wurden groß.

"Kagome!", kam es nur flüsternd aus seiner Kehle.
 

Kagome hob überrascht den Kopf und erblickte unmittelbar, vor ihrer Brust die

weiße Kugel, dann war es zu spät und sie traf sie voll... und drang in ihren

Körper ein.
 

Es war ein seltsames Gefühl, als sie getroffen wurde. Kagome hatte Schmerzen

erwartet, doch sie blieben aus. Es war nur eine wundervolle Wärme, die sie

erfüllte. Es war, als ob ein verlorener Teil ihrer Seele zu ihr zurückgekehrt

sei und so war es auch in der Tat. Wie aus weiter Ferne hörte sie die leisen

Worte heranwehen. "Kagome, es liegt bei. Du bist stärker, als du denkst."
 

Kagome fühlte ihre Energie steigen. Sie hatte es vorher nicht wahrhaben

wollen, aber Kikyou hatte recht gehabt, sie hatte immer noch einen kleinen

Teil von Kagome’s Seele in sich getragen. Durch ihren Tod war sie wieder zu

ihrer richtigen Besitzerin zurückgekehrt. Nun war sie vollständig. Jetzt

verfügte sie über die vollständige Kraft einer Miko.

Sie hatte nun die Kraft das Juwel auch hier in der wirklichen Welt zu reinigen

und sie würde es tun.
 

Fest umschlossen Kagome’s Finger der rechten Hand das Juwel und pressten es

an ihre Brust. Die Linke legte sie schützend darüber.

Trotz der Gefahr in der schwebte, schloss sie die Augen und achtete nicht mehr

darauf, wie der riesige Körper Naraku sich auf sie zu bewegte.
 

Der Dämon hatte erkannt, was für eine Gefahr sich da zusammenbraute. Er musste

dieses Weib erreichen, bevor sie die Gelegenheit bekam um das Juwel zu läutern

und seine Kraft gegen ihn einzusetzen.
 

Kagome bemerkte nicht, was um sie geschah. Es zählte nur noch das Juwel.

Und wie schon in ihrer Gedankenwelt, begann es auf einmal zu glühen, nicht in

dem trüben schwarzen Licht, sondern in einem hellen Reinen.
 

"NEIN! Das ist nicht möglich... hör sofort auf!", schrie Naraku wütend auf.

Fast hatte er Kagome erreicht.

Inu Yasha wusste, dass er das Mädchen nicht mehr rechtzeitig erreichen konnte,

zu weit war er vom Geschehen entfernt. Gleich würde Naraku bei ihr sein.

"KAGOME!", schrie Inu Yasha gequält auf. ~Nein, nicht auch noch sie. Ich darf

sie nicht verlieren!~
 

In diesem Moment breitete sich das helle Licht des Juwels wie eine Kuppel um

Kagome aus und schloss sie vollkommen ein.

Naraku's Tentakeln schossen vor und tauchten in das Licht. Ein heller Blitz

leuchtete auf, dann erscholl der laute Schmerzenschrei des ehemaligen Hanyou

durch die Tempelhalle. Seine Tentakel lösten sich in dem Moment auf, als sie

das Licht berührt hatten.
 

Fassungslos starrte er auf seine Tentakel, von denen nur noch die Hälfte

vorhanden war. Erneut machte er einen Versuch Kagome zu erreichen, doch wieder

leuchtete das Licht auf an der Stelle, an der Naraku den Bannkreis berührte

und seine Tentakel lösten sich auf.
 

Kagome öffnete langsam die Augen. Ihr Gesichtsausdruck hatte sich völlig

verändert.

"Naraku. Es ist vorbei. Du wirst für deine Verbrechen bezahlen." Ihre Stimme

klang vollkommen ruhig und von einer großen Kraft durchdrungen.

"Niemals! Ich bin unsterblich", schrie er und wollte zurück aus den

unmittelbaren Bereich der jungen Frau.
 

Doch kam Naraku nicht mehr dazu. War es ihm selbst nicht möglich gewesen in

das Licht einzudringen, breitete sich die Kuppel nun blitzartig aus und begann

ihn zu umschließen.

Bevor er reagieren konnte, war er schon vollständig von dem Licht umgeben und

er konnte sich nicht mehr bewegen.

Egal was er versuchte, egal, wie sehr er sich anstrengte, er war bewegungslos

gefangen in dem Bannkreis, den Kagome mit Hilfe des Juwels der vier Seelen

erschaffen hatte.

Naraku’s Augen waren angstweit auf die junge Frau gerichtet. Er ahnte, dass

seine Pläne endgültig zerschlagen wurden.
 

Es war zu Ende.
 

Kagome kam langsam näher. Nur wenige Schritte entfernt, blieb sie vor Naraku

stehen und sah ihn fest an. "Werde zu dem, der du einst warst."

Mit diesen Worten streckte sie ihre Hände aus, auf denen das Juwel lag. Es

begann noch heller zu strahlen. Wie Blitze lösten sich die Strahlen von dem

Juwel und trafen den Köper des Dämons.

Naraku schrie. Doch er konnte das Unheil nicht verhindern. Er begann sich

aufzulösen.

Die Dämonen, aus denen er seinen Körper hatte entstehen lassen, verließen den

Verbund und wurden gewaltsam aus dem Bannkreis gedrängt.
 

Voller Staunen hatten die Freunde die Geschehnisse beobachtet. Hier tobte ein

Kampf, bei dem sie keine Rolle mehr spielten.

Als jedoch die Dämonen aus dem Bannkreis entwichen, reagierten sie.
 

Inu Yasha, sowie sein Bruder, ließen Tessaiga und Tokijin sprechen.

Die Energiewirbel, die sich von den beiden Klingen lösten, bereiteten den

Dämonen ein schnelles Ende und die, denen es gelang aus dem Inferno zu

entkommen, wurden von Sango in Empfang genommen.

Auch Miroku stand nicht zurück. Er hatte sich unter großen Mühen mit Hilfe

seines Priesterstabes auf die Beine gestemmt. Seine Bannzettel verurteilten

die fliehenden Dämonen zur Regungslosigkeit und erleichterten Sango die Arbeit.
 

Im selben Maße, wie die Dämonen den Körper Naraku verließen, in dem Maße

schrumpfte sein riesiger Körper zusammen.

Bis schließlich nur noch seine ursprüngliche menschliche Gestalt übrig blieb.

Ein alter Mann, der sich alleine nicht mehr auf den Beinen halten konnte. Er

schwankte, dann brach er zusammen.
 

Das helle Licht schrumpfte allmählich zusammen. Zog sich in das Juwel zurück.

Kagome schloss ihre Finger um es herum.

"Es ist vorbei", sagte sie feierlich.

Sie schwankte leicht und ihr war schwindelig. Diese Läuterung hatte ihre

Kräfte fast vollständig aufgebraucht.
 

Wie zwei erbarmungslose Jäger, die ihre Beute stellten, näherten sich

Sesshomaru und Inu Yasha den am Boden liegenden Dämon.

Drohend richteten sich die Klingen ihrer Schwerter auf Naraku.
 

"Es ist vorbei, Naraku", sagte Sesshomaru kalt.

Naraku spürte zum ersten Mal wirkliche Angst. So wie es aussah, war dies

wirklich sein Ende. Fieberhaft suchte er nach einem Ausweg.

"Du wirst in der Hölle schmoren, für alles was du getan hast", fauchte Inu

Yasha. Die letzten Stunden hatten seine Nerven auf das äußerste strapaziert.

Er war am Ende seiner Beherrschung angelangt.
 

Synchron hoben die beiden Halbbrüder die Schwerter an.... und schlugen zu.
 

Von beiden Klingen lösten sich gewaltige Energiewirbel, die sich vereinigten

und zu einem einzigen verschmolzen.

Diese riesige Angriffswelle schoss unaufhaltsam auf Naraku zu.

Vergeblich versuchte er noch einen Bannkreis aufzubauen. Doch gegen diesen

Angriff konnte er nicht bestehen. Er hatte sämtliche Magie verloren.

Seine Aura flackerte und brach zusammen. Hilflos musste er seine Vernichtung

auf sich zukommen sehen.

"Ihr werdet mich nie vergessen, dafür habe ich gesorgt. Ihr... AHHHHH!", sein

Schrei hallte unheimlich in der Halle.
 

Die vereinigten Wirbel von Tokijin und Tessaiga rissen den Körper des

ehemaligen Diebes Onigumo auseinander und pulverisierten ihn. Es blieb nichts

mehr von ihm übrig.
 

Mirkou stöhnte auf. Ein Ziehen durchfuhr seine rechte Hand. Angstvoll

entfernte er die Gebetskette. Voller Faszination beobachtete er, wie das Loch

in seiner Hand immer kleiner wurde, bis es schließlich vollständig

verschwunden war.

Der Fluch war gebrochen. Der Fluch, der seinen Großvater und seinem Vater das

Leben gekostet hatte, war erloschen.

Mit jeder Sekunde ging es ihm nun besser. Fast hatte er den Eindruck, dass

sich das Gift aus seinem Körper verflüchtigte.
 

"Es ist vorbei!", murmelte Miroku ergriffen. Seine Beine zitterten und er

konnte sich kaum auf den Füßen halten. Er hatte eine Zukunft... eine

gemeinsame Zukunft mit der Frau, die er liebte. Seine Augen suchten die

Dämonenjägerin.
 

Kirara landete in Miroku’s Nähe. Sango hob den Kopf, ließ sich von dem Rücken

der Dämonenkatze gleiten und sah Miroku fragend mit einem hoffnungsvollen

Ausdruck in den Augen an. Zögerlich machte sie erst einen, dann noch einen

Schritt auf ihn zu. Sie sah ihn lächeln. "Miroku...!", kam es fast tonlos

über ihre Lippen.

Schließlich ließ sie den Bumerang fallen und rannte auf den Mönch zu. Tränen

der Freude und Erleichterung liefen ihr über das Gesicht.
 

Miroku hob die Arme und fing sie auf.

"Sango!", murmelte er zärtlich und strich der jungen Frau beruhigend über den

Kopf. Sango hob den Tränen überströmten Blick. "Es ist vorbei... Nach so

langer Zeit.. und wir haben überlebt..."

Ihr Blick fiel auf den schmalen Körper, der im hinteren Teil der Halle auf dem

Boden lag. "Kohaku...", flüsterte sie. Miroku verstärkte seinen Griff. Dieser

Sieg hatte Opfer gekostet.

Sein Blick glitt zu den Trümmern der zusammengebrochenen Säule. Auch der

Verlust des jungen Anführers der Wolfssippe war tragisch.
 

Ohne eine Miene zu verziehen, steckte Sesshomaru sein Schwert zurück in den

Gürtel. Einen letzten Blick warf er auf die Überreste von Naraku's Körper. Er

fühlte eine tiefe Zufriedenheit in sich. Endlich war dieser jämmerliche Kerl

zu den Göttern versammelt. Hoffentlich würde er in der Hölle schmoren.
 

Eine Bewegung im Halbdunklen ließ ihn den Kopf wenden. Aus den Schatten trat

eine kleine, weißgekleidete Gestalt. Misstrauisch zogen sich die Augenbrauen

von Sesshomaru zusammen. Er hatte den letzten Abkömmling von Naraku erkannt.

"Kanna", sagte er leise. Von ihr kam keine Reaktion. Mit ihren schwarzen Augen

musterte sie nur wortlos den großen Youkai.

"Dein Meister ist tot. Verschwinde von hier und lass dich in meinen Ländereien

nie wieder blicken, denn ein zweites Mal schenke ich dir dein Leben nicht",

erklang sein Befehl mit kühler Stimme.

Ohne ein Wort, oder eine Geste der Dankbarkeit, drehte sich Kanna um und

verschwand.
 

Inu Yasha stand starr, wie ein Felsen da und sah auf den leblosen Körper von

Kikyou. Mit einem Fauchen verkleinerte sich Tessaiga’s Klinge und er schob es

zurück in die Scheide, dann näherte er sich langsam der Toten.

Er kniete neben ihrem leblosen Körper nieder. Leicht beugte er sich vor und

streckte eine Hand nach ihrem Gesicht aus. Sanft strich er ihr eine

Haarsträhne aus der Stirn.
 

"Du hast gut gekämpft Kikyou", sagte er leise. Eine tiefe Trauer erfasste ihn.

Dieser Tod war endgültig. Hier endete es.

"Möge deine Seele endlich den Frieden finden, den du solange gesucht hast!"
 

Es war als ob diese Worte das letzte Band lösten, das Kikyou noch an diese

Welt gebunden hatte. Ein Zittern durchlief den Körper und er löste sich auf.

Nur noch ein grau-brauner Haufen bestehend aus Graberde und Knochen lag jetzt

an ihrer Stelle.
 

Kagome stand bewegungslos und hatte Inu Yasha beobachtet. Ihre Hand krampfte

sich fest um das Juwel.

Es war vorbei.

Der lange Kampf, der so viele in Leid und Verzweiflung gestürzt hatte. Der so

viele Menschen und Youkai das Leben gekostet hatte, war vorbei.
 

Sie spürte, wie die Gewissheit in ihr Gestalt annahm.

Ihre gemeinsame Reise mit Inu Yasha war nun zu Ende.

Es gab für sie keinen Grund mehr in dieser Epoche, in der Sengoku Jidai, zu

verbleiben.

~Inu Yasha...~, ein trauriges Lächeln glitt über ihr Gesicht.~Ich hatte recht.

Das Band zwischen dir und Kikyou kann nicht zerstört werden. Du liebst sie

immer noch. Selbst über den Tod hinaus. Doch keine Angst. Ich gebe dich frei.

Um dich an mich zu binden, liebe ich viel zu sehr.~
 

Ein Zupfen an dem Ärmel ihres Haori, ließ sie den Kopf wenden. Shippou stand

neben ihr. Die Augen weit aufgerissen.

"Ist jetzt wirklich vorbei?", fragte er.

Kagome bückte sich und hob den kleinen Kitsune auf. Mit ihrer rechten Hand

strich sie ihm über das kupferrote Haar. "Es ist vorbei Shippou-chan. Naraku

kann nie wieder jemandem wehtun"
 

"Endlich ist dieser Bastrad krepiert", kam aus dem Hintergrund eine heisere

Stimme durch Husten unterbrochen. Kagome wirbelte herum. Ihre Augen wurden

weit, als sie die Gestalt Koga’s erkannte, der sich schwankend näherte.
 

Hastig setzte sie Shippou auf den Boden und lief auf den Wolfsdämon zu. Er

sackte zusammen. Kagome erreichte ihn und fuhr ihm besorgt mit der Hand über

die Stirn.

"Koga-kun, du lebst. Was bin ich froh!", rief sie erleichtert aus.

Er fing ihre Hand ab und hielt sie fest. "Ich bin ein Dämon, meine Liebste.

Ich bin hart im Nehmen. So ein paar Steine und Holz bringen mich nicht gleich

um."
 

"Dem kann abgeholfen werden, Wölfchen. Lass sofort deine Finger von Kagome", eine

wütende Stimme klang ganz in der Nähe auf.

Inu Yasha kam mit großen Schritten näher. Die Finger seiner rechten Hand

knackten bedrohlich.

Kagome wandte noch nicht mal den Kopf."Inu Yasha... OSUWARI!"
 

WUMM!

Die Kette leuchtete kurz auf und tat ihre Pflicht.

Mit Wucht wurde Inu Yasha zu Boden gezogen.
 

Koga grinste hämisch, als er das Schauspiel verfolgte. Der Hundejunge hatte

es mal wieder übertrieben.

"Es ist wirklich vorbei", sagte Koga. Seine Stirn runzelte sich nachdenklich.

"Doch irgendwie gefällt mir das alles nicht."

"Was meinst du?", fragte Miroku, der mit Sango im Arm näher getreten war.
 

"Seine letzten Worte. Sie klangen so.. sicher. So, als ob er noch einen

Trumpf in der Hinterhand gehabt hätte. So, als ob er seine... Rache an uns

schon lange im Voraus geplant hat", erklärte der Wolf.

"Seine Rache?", überlegend strich sich Kagome eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
 

Plötzlich hob sie den Kopf. Ein eisiger Schauder rann über ihren Körper.

"Oh, mein Gott!"

"Was ist?", knurrte Inu Yasha, der sich wieder auf die Beine gestemmt hatte

und sich den Staub aus den Kleidern klopfte.

"Es gibt nur eine Person an der sich Naraku gefahrlos rächen konnte, nur eine

Person, die hier am Kampf nicht beteiligt war, weil sie dazu nicht in der

Lage gewesen war..."

Kagome’s Worte ließen nur einen einzigen möglichen Schluss zu.

Die Gesichter der Freunde wendeten sich alle synchron zu Sesshomaru, der

wortlos dem Ganzen zugehört hatte.
 

Auch ihm wurde nun schlagartig bewusst, von wem Kagome sprach.

"Ayaka!"

Nur dieses eine Wort stieß er zwischen zusammengepressten Lippen hervor, dann

wandte er sich ohne einen weiteren Kommentar ab und ging in Richtung Ausgang.
 

"Wir müssen ihm nach! Wer weiß, was inzwischen auf Schloss Inu no Taishou

passiert ist!", drängte Miroku.

"Aber Kohaku... und Kikyou? Wir können sie hier nicht zurücklassen. Sie

verdienen ein anständiges Begräbnis...", wandte Sango ein.
 

"Ich kümmere mich darum", die Worte gesprochen von Koga versetzten alle in

Erstaunen. "Ich kann euch mit meinem Wunden nicht folgen. Ich nehme die beiden

mit, sobald es mir besser geht und wir treffen uns in dem Dorf von dieser

alten Priesterin Kaede, so heißt sie doch?"

Kagome fasste nach seiner Hand und drückte sie dankend. "Koga-kun... das

vergessen wir dir nie."

"Geh nur, Kagome-chan. Umso schneller sehen wir uns wieder", sagte er mit

einem schnellen Seitenblick auf Inu Yasha.

Der schnaubte nur abfällig, das letzte Osuwari klang ihm noch in den Ohren.

Kagome richtete sich auf. "Dann los!"
 

Gemeinsam eilten sie Sesshomaru hinterher. Dieser hatte inzwischen den

Außenbereich des Klosters erreicht. Unter seinen Füßen bildete sich eine

weiße Wolke und der Youkai schwebte in die Luft.
 

Die Freunde erreichten schwer atmend in diesem Moment ebenfalls den Innenhof

des ehemaligen Klosters.

"Kirara!", rief Sango, als sie den schwebenden Youkai erblickte. Mit einem

Fauchen verwandelte sich die kleine Katze, wieder in ihre riesige dämonische

Form. Mit einem Satz war Sango auf ihrem Rücken. Der junge Mönch beeilte sich

hinter ihr Platz zu nehmen.

Inu Yasha wandte sich an Kagome und hielt ihr auffordernd die Hände entgegen.

"Trödel hier nicht rum und steig schon auf!"

Ohne zu zögern, kletterte Kagome auf seinen Rücken und schon schossen sie

hinter Sesshomaru hinterher.
 

In Richtung Westen, wo die Sonne langsam in glühenden Farben versank...
 

***********************************************************************
 

Ende Kapitel 16
 

Der Kampf ist geschlagen.

Naraku ist tot. Das Juwel vollständig.
 

Doch die Rache von Naraku reicht über den Tod hinaus. „Die Rückkehr“ nach

Schloss Inu no Taishou bringt eine böse Überraschung.

Und nach all der Aufregung löst sich auch das Rätsel um das Schicksal von

Ayaka, Rin, Jaken und dem kleinen Sohn.
 

Wer so nett ist und mit einen Kommi hinterlässt, dem sage ich Bescheid,

sobald es weitergeht.

Liebe Grüße

chaska



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Kommentare zu diesem Kapitel (13)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Monny
2008-07-18T17:34:40+00:00 18.07.2008 19:34
Oh man wie wird Sessomaru jetzt reagieren wenn er sein Schloss sieht??. Er wird ganz schön wütend sein. Hast du klasse geschrieben^^. Freu mich schon auf das nächste Kap^^.

gez.Kurosaki-kun^^.
Von:  Sarai-san
2008-06-15T12:09:18+00:00 15.06.2008 14:09
Endlich entscheidet Kagome sich für etwas. Ohne Zwiespalt hat sie eindeutig mehr geistige Kraft. Dazu noch der Teil von Kikyou und schon ist sie ein anderer Mensch.
Naraku auseinandergenommen, das ist ein passendes Ende für ihn.
Für den Kampf ein schönes Happy-End. Sogar Koga lebt noch, was ich ja gehofft habe.
Jetzt kommt der Schock für die Gruppe, im Schloss wird ja wohl kaum noch einer sein, oder? Den vergangenen Kampf sieht man ihm bestimmt noch an.
Ich bin gespannt, was sie vorfinden und wie alle reagieren.

Bye
Sarai

Von: abgemeldet
2008-06-14T13:02:45+00:00 14.06.2008 15:02
Endlich ist Naraku weg! Juchuu! Das dergleichen nicht ohne Opfer auskommt war leider klar. Tut mir leid, dass Kikyo tot ist, doch sie wusste, dass das Wohl vieler mehr zählt als das eines einzelnen... (hab zuviel Star Trek geguckt in letzter Zeit^^).
Jetzt bin ich aber gespannt, wie es weiter geht und was zuhause passiert ist!

Gruß

Foxfire
Von:  angel-sama
2008-06-12T14:23:52+00:00 12.06.2008 16:23
Wow, jetzt hab ich n Klos im Hals, ein Glück das ich nicht reden muss:)
Das Kikyou sich opfert hätt ich nicht gedacht, dafür lebt Kouga noch. Und er und Inuyasha sind immer noch die gleichen Streithähne^^ Die Gedanken von Kagome über sie und Inuyasha waren echt der hammer. Richtig traurig, hoffentlich gibt es für die beiden noch ein happy end.

Endlich ist Naraku besiegt. Kagome ist wirklich sehr stark, respekt.
Das Sesshoumaru Kanna gehen lässt hätt ich auch nicht erwartet. Warum hat die nicht in den Kampf eingegriffen?
Egal, jetzt können sie endlich wieder zurück zu Ayaka und den anderen.
Bin gespannt was sie da erwartet:)
lg angel-sama
Von:  SUCy
2008-06-11T17:07:14+00:00 11.06.2008 19:07
Hey

Das Kap war wieder große Klasse!
Und endlichj ist Naraku Geschichte... <.<
Hat Kagome doch gut gemacht, und das Kouga noch am Leben ist freut mich auch.^^
Aber warum ist Sessy mal net so nett und benutzt an kohaku mal tenseiga? Nyo nen totales Happy end ist auch scheise XD
Obwohl ob es überhaupt eins wird steht ja noch ausser Frage ><
Ich hoffe für Ayaka, ihren Sohn, Rin und Sesshoumaru das es gut ausgeht
Ich freu mich schon tierisch aufs nächste Kap also schreib schnell weiter ^-^
Von:  Somi
2008-06-11T14:23:55+00:00 11.06.2008 16:23
klasse kapi
zum glück is naraku jetzt tot
mach weiter so *anfeuer*
bye *knuddel*

Somi
Von:  nivana
2008-06-11T12:23:28+00:00 11.06.2008 14:23
achje, das war ein kampf. wirklich gut beschrieben, aber die gedanklichen kämpfe ..... wirklich gut gemacht ..... ich hab nur jetzt angst was zuhaus passieren wird. wenn sesshoumaru sein schloss das erste mal wieder sieht wird davon ja nicht mehr viel übrig sein und seine geliebten nicht da .... das wird besonders für ihn schlimm.

nivana
Von:  dilba
2008-06-10T21:23:12+00:00 10.06.2008 23:23
Hallooo
sorry, ich habe gerade bemerkt dass ich dir im letzten Kapitel gar kein Kommi hinterlassen hab, tschuldigung, ich habe es total vergessen.

Das Kapitel war spitze, endlich sind wir diesen Ars.h los. Und Kikyou auch :D
Gut dass Kagome es geschaft hat, sich aus seinem Bahn zu befreien. Ich hoffe das Inuyasha jetzt endlich klar geworden ist wem er liebt.

Die arme Ayaka, hoffentlich ist ihr nichts passiert. Naraku hat wirklich aber auch an alles gedacht, sogar seine Rache. Vollidiot poah.

okkkkkk ich hoffe es geht bald weiter, jetzt möchte ich aber endlich wissen wie es Ayaka gehhhtt
lg
dilba
Von:  Buffy12
2008-06-10T21:03:22+00:00 10.06.2008 23:03
Schreib bitte weiter echt klasse kapi

Von:  Hotepneith
2008-06-10T20:55:56+00:00 10.06.2008 22:55
Ein spannender und wunderschöner Endkampf. Du hast niemanden vergessen, der anwesend war.
mit Opfern, wie sie wohl einfach nötig sind...

ach ja, war das Osuwari von Kagome zu Inyuasha wirklich nötig???

Mal sehen, was inzwischen zhause passiert ist.


bye

hotep






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