Valentine's Day von Vaire (Remus Lupin x Nymphadora Tonks) ================================================================================ Kapitel 15: Forward to time past -------------------------------- Forward to time past Es war der Sommer 1994. Ein Jahr voller Aufgebote an Wettbewerben. Die Quidditchweltmeisterschaft fand statt und in Hogwarts war das Trimagische Turnier veranstaltet worden. Doch beide Ereignisse hatten ein plötzliches und schreckliches Ende gehabt. Wer hatte auch ahnen können, dass so viele unheilvolle Dinge nacheinander passieren konnten? Der Angriff der Todesser auf die Zuschauer und das Zeichen des Dunklen Lords über dem Zeltplatz. Nur wenige Zeit später hatte es Hogwarts erwischt. Der angebliche Feuerkelch war ein Portschlüssel und kostete dem jungen Cedric Diggory das Leben. Und der Junge, der überlebte, hatte etwas gesehen. Etwas Schreckliches und Unglaubliches. Der Dunkle Lord Voldemort war zurückgekehrt. Mit einem Trank und dem Blut seines Feindes, Harry Potter, hatte er seinen Körper zurückerlangt. Natürlich glaubte das Zaubereiministerium dem Jungen nicht. Nein, wieso denn auch? Es gab keine Beweise und man würde das Volk nur unnötig in Sorge versetzen. Es wurde geschwiegen. Nur einer glaubte dem Jungen. Und dieser eine, wollte den Sieg von Lord Voldemort verhindern. Es war Albus Dumbledore. Er war alt und weise und der Schulleiter von Hogwarts. Doch selbst ihm schenkte das Ministerium keinen Glauben. Sie hielten ihn für alt und senil und unzurechnungsfähig. Also musste er es selbst in die Hand nehmen. Ein altes Foto erinnerte ihn daran und er beschloss diese Organisation, die auf diesem Bild versammelt war, erneut aufleben zu lassen. Es war die Stunde der Wiedergeburt des Ordens des Phönix. Ein schicksalhafter Tag war es gewesen. Die Sonne hatte gebrannt und selbst in den Häusern war es so heiß, dass man es nur mit ständigem Trinken und Abkühlen hatte aushalten können. Dieser Tag im August würde einige mächtige Zauberer und Hexen zusammentragen, die gemeinsam im Kampf gegen das Böse helfen würden. Und es waren einige, die kommen würden. Zuerst einmal waren da Mr und Mrs Weasley und Kingsley Shacklebolt, außerdem kamen die Freunde von James Potter hinzu, Sirius Black und Remus Lupin. Sie waren eine große Bereicherung für den Kampf. Außerdem war da noch die alte Arabella Figg, Mundungus Fletcher und Emmeline Vance, die sich für den Orden begeistert hatten. Dann war da noch Mad-Eye Moody, der aber zur Zeit verhindert war und stattdessen eine junge Frau geschickt hatte, der er vollstens vertraute. Nymphadora Tonks. Er hatte sie in seiner Ausbildung zur Aurorin begeitet und seit ein paar Wochen war sie nun fertig ausgebildet. Sie war bereit für den Orden des Phönix. Ihr eigenes Interesse galt natürlich wie bei allen anderen auch dem Einhaltgebieten des Dunklen Lords. Durch ihre verdammte Schusseligkeit hatte sie sich mal wieder verlaufen. Grimmauldplatz 12 war ihr Ziel. Aber wo war dieser Platz? Sie musste einen Mann davor treffen, der sie nach drinnen begleiten würde. Sie sollte Sirius Black treffen, gehüllt in einen schwarzen Mantel. Aber sie sah ihn nicht. Sie musste in die falsche Richtung gelaufen sein. Hier war schon ein Wald. Doch dieses Haus sollte mitten im Dorf sein. Sie drehte sich um und ging dann zurück. Es konnte sich nur noch um Stunden handeln bis sie endlich ankam. Auf der anderen Seite der Straße sah sie einen Mann mit dunkelblondem Haar. Er sah mitgenommen und alt aus. Doch auf den zweiten Blick wurde der jungen Frau bewusst, dass dieser Mann gar nicht so alt war, wie er wirkte. Sein zerrissener Umhang wehte hinter ihm her und der Schweiß klebte seine Haare an der Stirn fest. Er sah dunkel, düster, gefährlich und unnahbar aus. Sie selbst wirkte wohl wie ein farbenfrohes Gemälde. Mit ihren violetten, schulterlangen, zerstrubbelten Haaren. Heute hatte sie sich für diesen Look entschieden. Ihre Klamotten waren schwarz und ihr Umhang war eng um sie gelegt. Obwohl diese Hitze herrschte. Sie fühlte sich in diesem Umhang sicher. Plötzlich sah der Mann zu ihr rüber und sie erkannte die vielen tiefen Narben in dessen Gesicht. Es sah so schrecklich aus, dass sie für einen Moment stehen blieb. Zu ihrem Unheil schien der Mann auch noch auf sie zuzukommen, doch als er schon kurz vor ihr war, bog er nach rechts ab und verschwand einfach. Ihr Herz hatte zu rasen begonnen. Ihre Hände waren feucht vor Angst. Sie beruhigte sich ehe sie weiterging und verdrängte jeden Gedanken an diese Gestalt. Nach langem Suchen hatte sie endlich gefunden was sie wollte. Eine Straße und die Hausnummern 11 und 13 sprangen ihr in goldenen Nummern entgegen. Dann wandte sie ihren Blick vor die metallischen Gitter, die die Gartenzäune darstellten. Jetzt erkannte sie auch den Mann, den sie gesucht hatte. Sirius Black wartete schon. Sofort kam er auf sie zugeeilt und packte sie am Arm. Er zerrte sie an eine Stelle zwischen den Hausnummern 11 und 13. „Du bist spät dran.“, grummelte er leise und grinste sie dann an, „Deine Mutter hatte also recht. Du würdest dich verlaufen.“ „Na und? Ich bin aus Versehen in die falsche Richtung gelaufen.“, verteidigte sich Tonks, doch ehe sie weiter protestieren konnte, breitete sich ein weiteres Haus zwischen der Nummer 11 und 13 aus. Sie staunte nicht schlecht. Sie war Magie gewöhnt, ja, aber das plötzlich ein Haus auftauchte war nichts Alltägliches. Nicht mal im Leben einer jungen Hexe. „Komm schon. Sie warten schon alle. Du bist die letzte.“, ließ er sie wissen und zusammen stapften sie in das Haus. Es war alt und brüchig. Der Staub quoll aus den Ecken des Hauses und der Boden, die Fenster und Spiegel schienen seit Jahren nicht mehr geputzt worden zu sein. Es war ein unangenehmes Gefühl hier zu stehen. Die Atmosphäre schien einen vor Dunkelheit zu erschlagen. Sirius Black führte sie in das Wohnzimmer. Dort saßen schon einige Leute, die alle weitaus älter waren als Tonks. Sie war so irritiert von dieser Menge, dass sie glatt den trollbeinigen Schirm am Eingang übersah und prompt darüberflog. Nun lag sie flach auf dem Boden – Sirius warf den anderen einen entschludigenden Blick zu – und wurde knallrot im Gesicht. Warum musste ihr das genau jetzt passieren? Sie traf so bedeutende Zauberer wie Albus Dumbledore oder Kingsley Shacklebolt und legte sich so dermaßen auf die Nase. Sie spürte eine Hand, von der sie am Arm gepackt wurde und hochgezogen wurde. Die rote Farbe war mittlerweile wieder aus ihrem Gesicht gewichen und sie sah zur Seite, um zu erkennen wer ihr denn da aufhalf. „Nicht so hastig. Alles in Ordnung?“, fragte eine Männerstimme, die sie noch nie zuvor in ihrem Leben gehört hatte. Sie war leise und hörte sich etwas rau an. Ein Schreck durchfuhr Tonks, als sie sah, wer ihr da hochgeholfen hatte. Diese dunklen Augen, der zerrissene Umhang und die tiefen Narben in seinem Gesicht. „Oh mein Gott!“, stieß Tonks entsetzt hervor und klammerte sich sofort an Sirius Black fest. Dieser grinste und hielt Tonks fest. „Nur keine Panik. Remus John Lupin wird dir schon nichts tun. Er hat dir geholfen.“, erklärte Sirius amüsiert. „Schon klar.“, meinte Tonks und immer noch schien ihr Herz Achterbahn zu fahren, „Ich habe ... mich nur erschreckt.“ Lupin sagte dazu gar nichts. Er schien wohl einer der Menschen zu sein, der durch seine Taten sprach und nicht durch Worte. Schnell merkte Nymphadora Tonks, dass hier so einiges anders war, als im Zaubereiministerium. Hier vertraute jeder jedem. Und nach nur zwei Wochen war Tonks schon komplett integriert und konnte mit jedem über alles reden. Am meisten jedoch hielt sie sich bei Mrs Weasley und Sirius Black auf. Die beiden waren für sie die perfekten Ansprechpartner. Und seit zwei Wochen beobachtete die junge Aurorin den Mann namens Remus John Lupin. Sie wusste immer noch nicht, ob sie ihn mögen, oder verabscheuen sollte. Er gab ihr kaum Gelegenheit dazu sich ein Bild von ihm zu machen. Er war schüchtern und zurückhaltend und sagte nur gelegentlich etwas, wenn er glaubte es sei nötig. Schnell erfuhr sie mehr über dieses Mitglied vom Orden des Phönix. Sie hörte von Mrs Weasley, dass er einmal ein Freund von James Potter war und dass er einer der besten, wenn nicht sogar der beste, in seinem Jahrgang gewesen war. Seine abgegrenzte Persönlichkeit schien Tonks zu faszinieren, aber sie wollte niemals allein mit ihm in einem Zimmer sein. Es war ihr unangenehm. Sie hatte immer noch Angst vor ihm. Sie konnte einfach nicht erklären warum. Aber selbst ihre größte Angst, mit Remus Lupin in einem Zimmer sein zu müssen, blieb nicht verschont. Sie schaffte es mit ihrer Schusseligkeit doch noch eines abends allein mit ihm im Wohnzimmer zu sein. „Setz dich doch.“, hatte er gesagt. Einer der wenigen Moment, in dem er überhaupt etwas zu ihr gesagt hatte. Doch Tonks war nur regungslos dagestanden und hatte sich nicht bewegen können. Er sah so ... animalisch aus. Warum konnte sie sich nicht erklären. „Wovor hast du denn Angst? Vor mir? Ich tu dir nichts ... ich bin harmlos.“, ein Lächeln machte sich auf seinen Lippen breit und zum ersten Mal kam er ihr sympathisch vor. Langsam war sie zu ihm gekommen und hatte sich in einen Sessel, etwas von ihm entfernt, gesetzt. Er sah in ein Glas, das mit Feuerwhiskey gefüllt war und wartete darauf, dass Tonks ihm antwortete. „Vor nichts.“, log sie dann und sah sich in dem Raum um. Sie war schon oft hier gewesen, aber sie wollte ihn nicht direkt ansehen. „Ich mache dir Angst.“, stellte Lupin knapp fest und nahm einen Schluck aus seinem Glas, „Du weißt nicht, was du von mir halten sollst. Wie du mich einordnen sollst.“ Er hatte alles ausgesprochen, was sie seit zwei Wochen dachte und das mit nur so wenigen Worten. Wie recht er damit hatte. Anscheinend ahnte er es, denn er fuhr leise fort. „Du glaubst ich habe ein Geheimnis, das schrecklich ist. Du hast Angst vor dem Unbekannten.“, seine Worte drangen in ihren Kopf, als hätte man sie mit einem Hammer in sie hineingedroschen, „Ich verrate es dir.“ Nun konnte sie nicht mehr anders und blickte ihn an. Die Fragen purzelten nur so aus ihr heraus: „Woher haben Sie all die Narben? War es schrecklich? Können Sie die Narben denn nicht entfernen? Wer sind Sie?“ „Ich bin ein Werwolf. Ich verwandle mich jede Vollmondnacht in dieses Wesen. Daher stammen diese Narben. Ich kann sie nicht verschwinden lassen. Sie sind ein Teil von mir.“, erklärte er ihr mit ruhiger Stimme, „Aber, lass das Sie. Ich glaube das ist nicht nötig.“ Es war ein so kurzes und knappes Geständnis, dass Tonks es erst verarbeiten musste. Er war ständig darauf bedacht so wenige Worte wie möglich zu benutzen und dann wurde es ihr klar. Sie saß mit einem waschechten Werwolf alleine in einem Zimmer. Sie sah ihn an und erwartete eine schreckliche Grimasse. Doch alles was sie im Licht der flackernden Kerzen sehen konnte war das zerfledderte Gesicht des Mannes und dessen Lächeln. In diesem Moment merkte sie, dass sie ihm vertrauen konnte und er ein Freund war. Nicht jemand, den sie fürchten musste. Sie lächelte nun zurück. Auch sie versuchte nicht mehr Worte als nötig zu verwenden und nickte einfach. „Freunde?“, fragte Remus John Lupin nun mit einem Lächeln. Wieder nickte Tonks und bestätigte dann: „Freunde.“ Es war dunkel und der Mond war zu dreiviertel Teilen gefüllt. Er schien zum Fenster herein. Tonks fror es leicht. Sie war aufgewacht. Der Traum hatte sie an ihre erste Begegnung mit ihrem Mann erinnert. Es war so lange her. Gut drei Jahre. Seither war so viel zwischen ihnen passiert. Heute konnte sie es kaum glauben, dass sie sich damals vor ihm gefürchtet hatte. Sie hielt die Decke fest und setzte sich auf. Rechts von ihr lag Remus, der tief und fest schlief und nicht bemerkte, dass Tonks wach war. Sie strich ihm über eine Narben auf seinem Rücken. Sie sah schmerzlich aus und doch machte sie diesen Mann attraktiv. Seit ein paar Stunden waren sie jetzt verheiratet. Sie küsste seinen Rücken und kuschelte sich wieder ganz eng an ihn. Die Nacht war um einiges kühler, als der Tag es gewesen war. Sie war froh Remus bei sich zu wissen und schloss lächelnd die Augen. Er war ihr Traummann. Sein Körper war einfach nur wundervoll. Jede einzelne Narbe an ihm war für Tonks ein weiterer Beweis wie stark und mächtig ihr Mann war. Dieser Körper zog sie an. Und die letzten Stunden hatte er ihr ganz allein gehört ... ---------------------------- Forward to time past - Harry Potter and the prisoner of Azkaban O.S.T. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)