Harukas Zweifel
Während des Unterrichts und in der Pause überkam Haruka Zweifel, ob sie mit Michiru überhaupt zusammenbleiben sollte. Die Rederrei der beiden Jungs hatte sie zuerst etwas stutzig gemacht, doch dann waren daraus ernste Gedanken geworden.
Endlich war Schulschluss und Haruka verließ das Schulgebäude. Sie war tief in Gedanken versunken. ~Vielleicht haben die beiden Typen ja doch recht und Michiru setzt tatsächlich ihr Leben in den Sand, wenn sie mit mir zusammenbleibt~ dachte sie, während sie durch den Park nach Hause ging. ~Vielleicht wäre es besser, Schluss zu machen~ Bei diesem Gedanken spürte Haruka, dass sich ihr Herz schmerzhaft zusammenzog, da sie sehr viel für Michiru empfand,ja sie sogar liebte.
Im Tenou-Wohnturm angekommen nahm Haruka das Telefon zur Hand und rief Michiru an. "Können wir uns bitte in einer Stunde am Strand treffen?" fragte sie, nachdem Michiru abgehoben hatte. "Ich muss mit dir über etwas Wichtiges reden" "In Ordnung, Haruka. Ich bin in einer Stunde am Strand"
Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch legte Haruka auf und zog sich erst mal um, ehe sie sich auf den Weg zum Strand machte.
Die Sonne ging gerade unter. Michiru stand am Wasser und sah den Wellen zu, drehte sich aber um, als sie Haruka hörte. Sie lächelte sie an wie immer, wenn sie froh war, sie zu sehen, aber sie merkte auch, dass Haruka heute ein ganz besonders bedrücktes Gesicht machte.
"Was ist denn los mit dir, Haruka? Stimmt irgendetwas nicht?" Michiru trat dicht an ihre Freundin heran. Haruka schwieg eine Weile. "Ich habe dich hierherbestellt, weil ich dir etwas Wichtiges sagen muss, Michiru" meinte sie dann. Michiru wurde neugierig. "Ich kann mir denken, was es ist." sagte sie und lächelte. Haruka schüttelte den KOpf. "Nein, es ist nicht das, was du denkst.Weißt du, wir sind schon so lange zusammen und heute habe ich gemerkt, dass das überhaupt nicht gut ist. Alle Leute starren uns an, wenn sie uns sehen und getuschelt wird auch über uns."
Michiru sah Haruka erschrocken an. "Was...willst du mir damit sagen, Haruka?" fragte sie vorsichtig. Nun konnte Haruka ihr Gefühl nicht mehr zügeln. "Es ist aus!" schrie sie Michiru an und spürte, wie ihr die Tränen in die Augen stiegen. "Du setzt dein Leben in den Sand, wenn du mit mir zusammenbeleibst!" Haruka wandte sich um und lief schnell den Strand entlang, Richtung Stadt. Michiru war schneeweiß im Gesicht geworden und auch ihr stiegen Tränen in die Augen. "Du kannst mich doch nicht hier alleine lassen! HARUKA!" rief sie verzweifelt und fiel auf die Knie. Die Tränen rannen ihr in Strömen über die Wangen, doch Haruka hörte sie nicht mehr. Sie war schon viel zu weit vom Strand entfernt.