Ein Leben lang von abgemeldet (SasuNaru) ================================================================================ Kapitel 29: Der 8. Oktober, Rache vergeht nie I ----------------------------------------------- Hallo meine Lieben! Nachdem der September endlich vorbei ist (ich bin so fertig von den vielen Klausuren, ey >.<) haben wir schon den Herbst erreicht, Leute geht die Zeit schnell vorbei *seufzt* Ich hoffe, euer September war wenigstens so, wie ihr es euch gewünscht habt. Nun gut, lassen wir die Sache, ihr wollt ja eh loslesen xD Ach so, übrigens noch zu den Kommis (vielen Dank dafür xD): Nach der Mehrheit der Kommis (es waren ja leider nur noch 12 *heul*) werde ich die FF nun nicht mehr teilen, sondern einfach so weiter fortführen. Danke übrigens auch, dass auch ihr euch alle Gedanken über Sasuke gemacht habt^^ na ja viel Spaß erst mal beim Lesen *knuddel alle Leser* lg Uchi --- Wir gingen stumm nebeneinander, doch war dies für mich nicht so unangenehm wie die letzten Tage mit dem Nichts sagenden Sasuke. Sprechen war gerade nicht nötig, wir genossen einfach die Anwesenheit des anderen, so tat ich es auf jeden Fall. Ich war mir nicht einmal sicher, ob ich sein Benehmen von vorhin wirklich richtig verstanden hatte, doch war auch dies jetzt nicht wichtig. „Sasuke“, durchbrach ich die ewige Stille und sofort blickte mich der Schwarzhaarige neugierig an. Er schenkte mir nun wirklich alle Aufmerksamkeit, die er im Moment aufwenden konnte, es war ein schönes Gefühl! „Was denn, Naruto?“, kam gleich eine ruhige Frage, welche nicht gereizt, sondern wirklich interessiert klang. Ich sah auf den Bürgersteig unter uns. „Vielen Dank, dass du nun so offen zu mir bist. Ich würde es begrüßen, wenn du nun mehr reden und auch lächeln würdest, denn ich mag das an dir!“ Sasuke lachte kurz auf. „Und ich dachte schon…“, sagte er und wendete dann seinen Kopf wieder nach vorne, „Ich habe es dir schon einmal gesagt, denke ich. Sag mir nicht, was ich zu tun habe!“ Es klang wie eine freundliche Aufforderung und nicht wie ein Befehl wie das letzte Mal. Das war gut und brachte mich ebenfalls zum Grinsen. Lächelnd legte ich meine verschränkten Arme hinter meinen Kopf und blickte in den Himmel. „Ich weiß, ich weiß…“ Wir erreichten still die Kreuzung, an der Kiba schon wartete und dieser musterte uns für einige Sekunden skeptisch, merkte wohl den Stimmungswechsel zwischen uns. Danach gingen wir langsam weiter Richtung Schule. „Hast du deine Schuhe repariert bekommen, Kiba?“, fragte Sasuke den Braunschopf plötzlich und blitzartig blieben ich und Kiba überrascht stehen und blickten Sasuke mit riesigen Augen an. »Hat ihn unsere Vergangenheit nun völlig verändert oder ist er krank? «, schoss es mir durch den Kopf, eine kurze Stille legte sich zwischen uns dreien. „Der werte Herr Uchiha spricht mit mir? Was für ein Glückstag!“, rief der Braunschopf ungläubig, ich verstand warum. Sasuke hatte Kiba bisher größtenteils ignoriert – eigentlich jeden – und nun DAS!!! Ich wollte es auch nicht glauben, doch innerlich grinste ich breit. Würde sich nun Alles zum Guten wenden? Ich wendete meinen Blick wieder von Kiba zu Sasuke, doch statt ein erhofftes, eingebildetes Gesicht zu sehen, lächelte der Schwarzhaarige etwas, was mich und auch Kiba nun endgültig aus der Fassung brachte. „Entschuldige mein voriges Verhalten, bitte. Ich habe sehr unhöflich gehandelt. Nun denn… was ist nun aus dem Stollen geworden?“, fragte Sasuke dann weiter, ich konnte mir wirklich nicht erklären, was nun mit ihm los war. Er schien wie ausgewechselt und das passte selbst mir nicht in den Sinn. Ich legte den Kopf schief, sah ihn skeptisch an. Kiba stockte kurz, schien ihn Sasukes sanftes Lächeln wohl noch mehr aus der Fassung zu bringen als er es eh schon war. „Nun…“, begann er nach einer Weile, schluckte bei Sasukes nun wirklich anziehend scheinendem Gesicht – Kiba tat mir in dem Punkt wirklich sehr Leid, war Sasuke sicherlich sein Typ. Aber der Braunhaarige setzte nach einem weiteren Schlucken zu einem Satz an, welcher zwar zögerlich, doch verständlich kam. „Den Schuh habe ich repariert, allerdings konnte ich, da Etwas dazwischenkam, nicht weiterspielen. Na ja, wir waren ja eh fast fertig…“ Ich wusste genau, was er mit dem „Etwas“ meinte. Mich. Die Ansprache dieser Sache störte mich im Vergleich zu dem kleinen Augenblinzeln zu mir, das sich nach Antworten von gestern Abend sehnte, um einiges mehr. Ich biss mir kurz auf die Lippe, blickte dann erneut zum Schwarzhaarigen, welcher meine Reaktion bemerkt hatte, allerdings Nichts sagte. Das Thema wurde fallen gelassen, wir sprachen noch über einiges mehr bis wir die Schule erreichten und Sasuke blitzartig wieder in sein altes Muster verfiel, nicht zu anderen sprach, mich und Kiba größtenteils ignorierte. Wenigstens drehte er sich nicht völlig von uns weg - wie sonst immer - doch das schien keiner außer mir zu bemerken. So verging der Tag schnell und nach meinem Lacrosse-Training und Sasukes Fechten gingen wir zusammen schweigend nach Hause. Erst als er sich durch einen weiteren Blick nach hinten vergewissert hatte, dass Kiba abgebogen und wir nun alleine waren, seufzte Sasuke leise, sofort wendete ich meinen Kopf zu ihm. „Was ist?“, fragte ich neugierig, doch Sasuke lockerte erst einmal seine Krawatte und wechselte seine Tasche zur anderen Schulter um. Dann sah er ermüdet zu mir. „Du weißt, dass ich Kiba nicht mag.“ Das war eine Aussage, keine Frage. Doch ich nickte schwach, sofort kam die Verwirrung am Morgen wieder in mir hoch. „Warum hast du da…“, wollte ich gerade ansetzen, doch er unterbrach mich schnell. „Ich sollte mit deinen Freunden wenigstens so halbwegs auskommen.“, erklärte er flüsternd, schien aber nicht gerade begeistert von dem Gedanken. Ich blickte zum Bürgersteig unter uns, die Sonne ging langsam unter. Stille herrschte einige Minuten zwischen uns, während ich bemerkte, wie Sasuke immer wieder versuchte, einen gleichgültigen Gesichtsausdruck aufzusetzen, doch endete dies mehrmals in einem Leidenden. Es war sicherlich nicht einfach für ihn, nun seinen gesamten Charakter zu verändern, oder? „Doch …“, unterbrach Sasuke dann die Stille, sein Gesicht war wieder wie eine unzerbrechliche Maske, „wenn ich in deiner Nähe sein möchte oder besser, unsere alte Freundschaft wiederbeleben möchte, dann muss ich mich wohl oder übel auch mit deinen anderen Freunden abfinden, selbst wenn sie vollkommen gegen meine persönlichen Einstellungen gehen. Dein Freund Kiba ist einer dieser Fälle, das weißt du, glaube ich.“ Ich nickte wieder. Natürlich war mir das klar, so wie er immer mit ihm umging. Doch hatte dies nicht erst angefangen, nachdem er herausgefunden hatte, dass Kiba schwul ist; als ihn Kiba einmal wegen seinem Körperbau angemacht hatte? Ich überlegte kurz. »Wenn Sasuke Kiba nur wegen seiner Neigungen nicht abkann – wer weiß wieso – dann… vielleicht haben wir dann eine Chance, wenn Kiba damit einverstanden wäre. « „Sasuke“, ich gewann erneut die Aufmerksamkeit des Schwarzhaarigen, „magst du Kiba nur deshalb nicht, weil er schwul ist? Wenn es nur das ist, dann kann ich sicherlich bewerkstelligen, dass er in deiner Anwesenheit keine derartigen Anzüglichkeiten mehr macht. Doch, das müsste ich hinkriegen…“, sagte ich schnell, den letzten Teil eher zu mir selbst geflüstert, und blickte ihm dann in die rabenschwarzen Augen, welche einen Glanz ausstrahlten, ich konnte ihn nicht richtig beschreiben. Bevor ich jedoch irgendetwas Weiteres sagen konnte, erreichten wir auch schon unsere Straße und ich musste glücklich feststellen, welcher Tag heute war, als ich das angeschaltete Licht in meinem Haus entdeckte. Heute war Mittwoch!! „Hey Sasuke, willst du nicht heute mit uns Essen?“, fuhr ich schnell fort. „Wer sind uns?“, fragte er unsicher, doch ich zog ihn schon am Hemdärmel entlang seines Hauses und über unseren Vorgarten zur Haustür und klingelte. Keine Sekunde später machte uns auch schon die Braunhaarige auf und mein Gesicht erhellte sich automatisch. „Abend Mira! Du hast heute noch wen anders durchzufüttern, Sasuke isst mit uns!“, rief ich glücklich und bevor Sasuke auch nur anfangen konnte, zu protestieren, hatte ich ihn schon mit ins Haus gezogen. Mira blickte uns hocherfreut an, ehe sie die Tür hinter uns schloss. Die Tage vergingen, Sasuke sprach etwas mehr mit uns auf dem Hin- und Rückweg der Schule, Kiba schien weiter verwirrt, sagte aber nichts, sondern sah mich nur durchbohrend an, ich allerdings freute mich über Sasukes Wandel sehr. Donnerstag und Freitag vergingen schnell und erst am Freitagabend an Sasukes Haustür hielt ich ihn kurz fest, wollte nicht, dass er in der Tür verschwand, hatte ich noch eine dringende Frage auf der Seele. Nervös spielte ich mit einem Anhänger an meiner Schultasche. „Sasuke“, flüsterte ich verlegen, blickte zu Boden. Der Schwarzhaarige wendete sich zu mir. „Was ist?“, fragte er interessiert, ich sah nur weiterhin zu Boden. „Können wir nicht morgen etwas gemeinsam unternehmen?“, fragte ich dann etwas mutiger, dennoch nicht entspannt. Sasuke schien meine Anspannung zu bemerken und sah mich kurz bedrückt an, wusste wohl, dass es mir - wieso auch immer - extrem wichtig war. „Na gut. Was hast du vor?“, kam dann die Gegenfrage, ich stockte kurz. „Äh… wie wär´s, wenn wir ein wenig in der Stadt rumschlendern und dann vielleicht in den Park gehen und in der letzten Sonne des Jahres relaxen. Du weißt, es ist schon Oktober und bald kommt der Herbst, die ersten Blätter verfärben sich schon. Noch etwas länger und es wird schwierig, etwas gemeinsam zu unternehmen, stehen sowieso bald Prüfungen an. Von daher…“ Meine Stimme verlies mich und ich hoffte einfach nur, dass ihn meine Worte oder wenigstens meine hektischen Handbewegungen zum Gespräch überzeugt hatten. Doch zu meiner Überraschung lächelte Sasuke leicht. Allerdings war er sicherlich beunruhigt, das konnte ich aus seinen Augen ablesen. „Na gut! Gute Nacht, man sieht sich dann morgen.“ Mit diesen Worten drehte er sich wieder um und ging dann ins Haus. Ich verabschiedete mich schnell, rannte dann zu meinem Haus und lehnte meinen mit kaltem Schweiß benetzten Kopf an die nächstgelegene Wand, kurz nachdem ich eingetreten war. „Danke Sasuke…“, flüsterte ich leise, stand noch weitere Minuten an die kühle Wand gelehnt, ehe ich mir dann meine Schuhe auszog und mich für den morgigen Tag vorbereitete. Am nächsten Morgen holte ich Sasuke in aller Frühe ab. Wir nahmen den ersten Bus in Richtung Stadtmitte und liefen dann ziellos durch die Straßen, blieben immer wieder einmal an Läden stehen, sahen uns Sachen an, hielten uns aber immer nur für kurze Zeit in diesen auf, ehe wir dann zum Nächsten gingen. Wir hatten beschlossen gemeinsam einige Onigiri im Park zu essen und hatten uns dann in die Nähe einer Steinmauer nebeneinander gesetzt, packten die Reisbällchen aus und aßen diese während eines leisen Gespräches über Gott und die Welt. Beim Essen und auch die ganze andere Zeit zuvor huschten meine Augen immer wieder von einer Seite zur anderen, beobachteten nervös jede Kleinigkeit um uns, wusste ich, welcher Tag heute war. Genau heute am 8. Oktober vor 16 Jahren geschah es, der Grund für meinen nun schon so lang andauernden Terror. Ich war mir sicher, dass ich heute nicht verschont werden würde, nicht nachdem er bisher nicht ein einziges Jahr ausgelassen hatte. Egal, was er nun auch für Hilfe bekam, sein Hass war heute am Stärksten, das war mir bewusst. Und nun hatte ich auch Sasuke mit in die Sache gezogen, indem ich ihn zu diesem Tag gefragt hatte. Ich war manchmal wirklich ein Monster, echt jetzt! Doch schien der Tag an Sasukes Seite für mich der sicherste Platz, den ich finden konnte. Der Schwarzhaarige würde mir für heute verzeihen, da war ich mir sicher. *** „Ist alles in Ordnung?“, fragte ich den Blondschopf neben mir, der so weiß wie Kalkstein geworden war. Ich war heute etwas angespannt, hatte schon seit dem Morgen das Gefühl, das wir verfolgt würden. Allerdings war dieses Gefühl in einer Millionenstadt wie Tokyo sicherlich bei den vielen Menschenmassen um einen herum, die alle zu einem bestimmten Punkt wollten, nicht unüblich. Dieses Gefühl mischte sich aber leider auch mit Wachsamkeit, welche durch meinen vererbten Beschützerinstinkt ausgelöst wurde. Ich wusste nicht, was es war, doch spürte ich einfach, dass Naruto wegen Irgendetwas heute in Gefahr steckte und das machte mich aufmerksam. Nach dem Verhalten des Blondbakas war ihm diese Gefahr wohl sogar noch mehr bewusst als mir. „Du weißt, wenn etwas sein sollte, dann hast du dich auf jeden Fall zu wehren, ist das klar?!“, sagte ich barsch, doch Naruto nickte nur schwach. Ich war mir nicht sicher, auf welche Frage er gerade beantwortet hatte, schien er völlig neben sich zu stehen. Ich nahm einen weiteren Reisball aus der Plastiktüte und überreichte ihm ihn, er blickte nur verwirrt auf meine volle Hand. Mehrmals bewegte ich meine Hand fordernd nach vorne. „Nun nimm schon und iss, deine Gesichtsfarbe ist wirklich nicht gesund!“, wies ich ihn dann zurecht und Naruto lächelte schief. Okay, irgendetwas war wirklich nicht mit ihm in Ordnung!! Völlig nebensächlich biss er ein Stück ab, sah sich weiterhin nervös um. Auch ich aß noch einen weiteren Ball, ehe ich aufsprang und ihn ebenfalls auf die Beine zog. „Ich habe irgendwoher aufgeschnappt, dass es in diesem Park einen schönen Steg am See gibt, kannst du mir den zeigen?“ Ich versuchte irgendwie wieder Leben in ihn zu hauchen, doch das war schwieriger als gedacht. Meine Sinne spitzten sich weiter zu und ich versuchte nun unsere gesamte Umwelt zu erfassen, während ich dem zeigewilligen Naruto folgte. Zusammen gingen wir zu einem etwas alten und leicht morschen Steg zu, viele andere Menschen hatten sich auf die Wiesen neben dem Ufer gesetzt und picknickten, lasen Bücher, unterhielten sich, schliefen oder genossen einfach die vielleicht letzten warmen Sonnenstrahlen des Jahres. Naruto und ich setzten uns ans Ende des Stegs zwischen die Pfeiler an den Ecken, ließen unsere Beine herunterbaumeln, welche die Wasseroberfläche allerdings nicht berührten. Während sich Naruto entspannt mit verschränkten Händen hinter seinem Kopf nach hinten in die Waagerechte gelegt und die Augen geschlossen hatte, schaute ich ruhig auf das grün-bläuliche Wasser, welches durch die Schatten immer dunkler, zu onyx, dann zu dunkellila, schließlich mit tiefstehender Sonne wieder zu einem satten gelb wurde. Ich blickte leicht verträumt in die Abendsonne, während ich das entspannte Atmen neben mir hörte und dann zu dem Blondschopf schaute, welcher friedlich schlummerte. Durch das sachte Licht, schien seine Haut wie die eines Pfirsichs. Seine Narben zogen lange, feine Schatten über das Gesicht des Blondschopfes, dessen Haare gerade eher wie Gold schienen. Seine langen, schön gebogenen Augenlider bewegten sich kaum und zeigten einen ruhigen Schlaf. Hier und da zuckten sie aber doch manchmal für einige Momente zusammen. Was er wohl gerade träumte? Ich fand mich kurz darauf selbst wieder, als meine Hand sacht über seine Wangen streichelte und sofort zog ich diese weg, sah diese erschrocken an. »Was war das für ein Gefühl? «, schoss es mir durch den Kopf, doch bevor sich Verwirrung in mir ausbreiten konnte, erinnerte ich mich wieder an den Traum, bei dem ich dem schlafendem Blondschopf ebenfalls über die Wange oder besser die katzenähnlichen Narben gestrichen hatte. War das wieder eine altbekannte Gewohnheit oder etwas Anderes? Wie dem auch war, ich musste schon zugeben, dass der Blondschopf für einen Jungen echt schön war; nicht auf die Art, wie ich vielleicht für andere aussehen mochte – war mir recht gut bewusst wie meine Umwelt auf mein Äußeres reagierte – doch war Naruto für einige Menschen sicherlich sehr anziehend und reizend; sicherlich auf für den schwulen Braunschopf, da war ich mir fast zu hundertprozentig sicher. Doch bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, bemerkte ich, wie sich Naruto etwas regte, seine Augenbrauen unwillig zusammenzog und schnell legte ich wieder eine gleichgültige Maske auf, als wäre nichts gewesen, und schüttelte den Blondschopf dann endgültig aus dem süßen Schlaf. „Hey Baka, gut geschlafen?“, fragte ich dann belustigt und ein hinterlistiges Grinsen legte sich auf meine Lippen. Als Naruto leicht blinzelte, wischte er sich – wie mir bekannt – mit dem Arm übers Gesicht. Mein Herz zerriss fast bei dem Anblick und ich fasste kurz zu diesem, kontrollierte meine Gefühle hastig und legte dieselbe Hand dann kurz darauf auf Narutos Schulter, rüttelte ihn nun vollends aus dem Schlaf. „Bin ich eingeschlafen?“, fragte der Blondschopf gähnend und blickte mich mit halbgeöffneten Lidern an, streckte dann seine Arme und Beine von sich. „Ja, du Trottel! Die Sonne geht schon unter, sieh doch!“ Weiterhin müde hob er seinen Kopf in Richtung Sonnenuntergang, der sich schon so weit vollzogen hatte, dass die Wasseroberfläche vor uns nun ein sattes orange hatte, welches teils in ein rot, an einigen Stellen schon in ein dunkelrot überging. Sofort sprang Naruto auf. „Sorry! Ich habe so sehr die Sonne genossen und da ich wusste, dass du nur wenige Zentimeter von mir weg sitzt, hat sich mein Gewissen wohl so sicher gefühlt, dass ich eingeschlafen bin. Ich kann es mir nicht erklären, aber ic…“, doch er konnte nicht ausreden, da auch ich aufgestanden und ihm eine Hand auf den Mund gelegen hatte und ihm nun tief in die Augen blickte, während er seine erneut aufriss. „Schon gut…“, beruhigte ich ihn, senkte meine Hand, wendete mich noch einmal zur Abendsonne um, ehe ich dann meine Hände in den Hosentaschen vergrub und langsam vom morschen Steg schlenderte. Kurz darauf folgte mir der Blondschopf, drückte sich noch mehr an mich als zuvor. Ich bemerkte, wie seine Unruhe wiederkam, seine Anspannung immer größer wurde. Im Vergleich zu diesem war mir der schlafende Naruto echt lieber gewesen. Ich ließ mich überraschen, was heute noch kommen würde, wovor der Blondhaarige solche Angst hatte. Zusammen gingen wir zurück zur Stadt, wollten etwas zu Abend essen, ehe wir – diesmal mit der Bahn – zurück nach Hause kehren wollten. So war der Plan. Doch gerade als wir ein Restaurant in einer ruhigen, abgelegenen Straße verließen, hörten wir plötzlich einen lauten Aufschrei. Ich drehte mich sofort zu der Frau um, welche geschrien hatte und entsetzt nach vorne zeigte. Gleichzeitig rauschte ein Motorrad an mir vorbei und als ich mich wieder umwendete, sah ich wie ein etwas älterer Herr mit Sonnenbrille und Dreitagebart mit einer weißen Handtasche in der Hand auf dem Motorrad in eine Seitenstraße bog. Bevor irgendwer anders reagieren konnte, riss ich mich von Narutos Seite weg und sprintete aus dem Stand dem Taschendieb hinterher. „Haaaaaaaaaaaaalt!!!“ *** Ich sah Sasuke hinterher, wie er in der Seitenstraße verschwand und keine Sekunde später hatte auch ich mich umgewendet. „Warten Sie hier, ich und mein Freund kommen gleich mit Ihrer Handtasche zurück!“, rief ich schnell, sah wie die geschockte Frau nickte und lief dann auch schon los, immer Sasuke hinterher. Ich folgte dem Schwarzhaarigen einige Zeit durch mehrere Straßen, wir entfernten uns immer mehr von der Stadtmitte, der Zivilisation. Ich folgte Sasuke zwar so schnell ich konnte, doch war nichts mit seinem Speed zu vergleichen, sodass ich ihn nach einiger Zeit aus den Augen verloren hatte und mich in einer düsteren, miefenden Straße mit baufälligen, einsturzbedrohten Gebäuden wiederfand. Kein Anzeichen war mehr von der feierlichen, gemütlichen Stimmung auf den Straßen der Stadt wahrzunehmen, ein kalter Wind fegte an meinem Körper vorbei, verursachte bei mir eine Gänsehaut. Mit stoßhaften Atemzügen lehnte ich mich an eine Wand in der Nähe einer hochgezogenen Feuertreppe, die sicherlich schon ganz durchgerostet war. Ein Schauer lief mir über den Rücken bei der Kälte, warum hatte ich auch nur ein dünnes, weißes Shirt an? Okay, vielleicht lag es auch eher daran, dass ich durch den ganzen Tag aufgeheizt war und mich nun die volle Kälte erwischte. Mit gesenktem Kopf versuchte ich, meinem Atem Einhalt zu gebieten und ihn unter Kontrolle zu bekommen, und schloss dabei meine Augen. Nichts von dem half. Plötzlich hörte ich einen dumpfen, schleißenden Ton, so als jemand schleichen würde und ich hob meinen Kopf blitzschnell hoch, starrte sogleich in die eiskalten, funkelnden, hellgrünen, stechenden Augen meines Gegenüber, der nur wenige Meter vor mir entfernt stand. Sofort weiteten sich meine Augen vor Schock. „Gaara…“, entwich mir sein Name und wie aus Reflex ging ich einen Schritt zurück, war die Gestalt des Rothaarigen im schlechten Licht, das nur noch herrschte, noch Furchteinflößender als sonst schon. Mir lief erneut ein Schauer über den Rücken. Der Rothaarige trat stumm auf mich zu und ich ging simultan einen Schritt zurück, wurde dann aber von einem Müllcontainer aufgehalten, der sich mir nach einigen Schritten schnell in den Weg gestellt hatte. Noch panischer als vorher blickte ich dann zurück auf den Rotschopf, welcher auf nur noch zwei Meter an mich herangekommen war. „Der Tag der Rache ist mein…“, flüsterte er mit rauer und düsterer Stimme, mein Körper fing an, vor Angst zu zittern. Zögerlich hob ich eine Hand vor meine Brust, doch war in dieser schon lange keine Kraft mehr. Heute war ein besonderer Tag. Das hatte ich vorhin schon fast vergessen gehabt. Ich war nun fast zweieinhalb Wochen nicht mehr von ihm angegriffen wurden, doch würde ich jetzt nicht verschont werden, nicht heute. Nicht heute, am 8.Oktober, an dem es geschehen ist. --- Anm.der Autorin: Bei der Szene am Steg war ich voll in Yaoi-Stimmung, kommt sicherlich auch durch xD Sonst hätte ich fast zu Naruto "orangenhaut" geschrieben, aber den Spruch "Naru hat Zellulite" will ich hier nicht hören >.< Naru ist nämlich sehr gut gebaut!!! --- Cut xDD Ich kann euch schon mal sagen, im nächsten Kapitel erfahrt ihr Gaaras und Narutos letzte Wahrheit *hämisch lacht* Na ja freu mich schon mal auf eure Rückmeldungen, man schreibt sich^^ lg Uchi Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)