Du und Ich von Zet-cool (Die Liebe zweier völlig unterschiedlicher Mädchen) ================================================================================ Kapitel 5: Notstand ------------------- "AAH!... hhh... ARGH!!!" "Wa-was ist denn-?!" "Aarh! Ah, mein Arm!!" "Dein Arm? O Gott!!! Was-?!" "Wir-wir müssen-Ngh!-hier weg!" "A-aber wie?! O Gott, O Gott!" "Ngh! Schnell! Be-bevor ich ohnmächtig... werde..." "W-Chieco? Chiecoo!! Nein!!" *** Takaru hatte Glück. Sie durfte heute Einkaufen gehen. Sie war ja sonst immer eingesperrt in der Organisation, in einer Realität, der Takaru immer noch nicht wirklich glauben konnte. Doch auch wenn sie es nicht glaubte, ihr Körper tat es. Er war die ganze Zeit angespannt, sodass auch Takarus Psyche drunter litt. Dann ist auch einfaches Einkaufen im Supermarkt was Tolles. Am Abend also betrat Takaru den Supermarkt und schlenderte ein bisschen durch die Gänge. Auch hier war sie nicht alleine. Mit dabei ist auch Chieco wieder. Dies jedoch ist kein wirkliches Problem. Takaru fühlte sich hauptsächlich bei den anderen, größtenteils Männer, Begleitern unwohl, die den ganzen Supermarkt bewachten. Hin wieder blieb Takaru stehen, suchte sich was zu Essen und zu Trinken aus, vielleicht auch eine Zeitschrift. Immer mit Chieco im Rücken. Jedoch trübte die von Chieco ausgehende Sicherheit nicht die Unbehaglichkeit, die Takaru spürte. "Was ist das nur für ein Gefühl...? Als ob ich verfolgt werde!" Jetzt begann Takaru sich nach fast jedem Schritt umzusehen. Auch Chieco wirkt höchst alarmiert. Dann plötzlich ein Schuss zu hören! Takaru sah nur noch, wie die Patrone direkt neben ihr ins Gurkenglas traf. In Zeitlupe schaute sie erschrocken auf und blickte auf Chieco. Ein Herzschlag später, ein weiterer Schuss! Ein spitzer Schrei! Takaru duckte sich. Schnell lief Chieco auf sie zu und versuchte gleichzeitig den Schützen zu finden. "*krächz* Alles Ok bei euch?! *krächz*" "Noch ja! Findet den Scheisskerl! Er müsste beim Obststand sein!" rief Chieco in ihr Mikro. Dann schnappte Chieco Takaru und zog sie hinter dem Regal. Hinter dem Regal, weiterhin geduckt, beobachtete Takaru, wie Chieco etwas Glänzendes aus ihrer Hose holte. Ihre Waffe. "Bleib du hier!" befahl Chieco flüsternd. Nee, ich spring jetzt mal ´ne Runde!, dachte Takaru kurz sarkastisch. Blieb aber an ihrem Platz. Ihr hämmerte das Herz in der Brust. Weitere Schreie von anderen Passanten waren zu hören. Sachte linste Chieco aus dem Regal hervor, um die Situation abzuchecken. Dann zog sie sich wieder zurück und seufzte. Sie bückte sich zu Takaru ab. "Nicht in Panik geraten, klar?! Wir sind in die Enge getrieben worden. Es ist nicht nur einer." "*krächz* Chieco! Haut da ab! Da ist eine Bombe!!! *krächz*" erklang aus dem Minisprecher bei Chieco. Chieco fluchte. Takaru konnte es nicht glauben und doch fielen ihr die Tränen. Weitere Schüsse! Es krachte und klirrte! Auch Chieco schoss mit ihrer Waffe, um wenigstens etwas zu tun, während sie nachdachte. Und dann KAWWUUUMMM!!!!!!!!!!! ----- ---- --- -- - "NGH!" brachte Takaru gequält hervor. Sie hatte starke Schmerzen und konnte sich kaum bewegen. Ganz langsam öffnete Takaru ihre verklebten Augen. Sie sah nur schwarz. Nur ganz leicht schimmerte Etwas im rechten Augenwinkel. Sie versuchte es noch genauer zu erkennen. Es war...es war...Chiecos Waffe, die von dem Rest Feuer, der sie umgab, glänzte. "Oh, Nein... Chieco! Wo ist Chieco?!" Der Wille Chieco zu finden, half Takaru sich so weit wie möglich aufrecht zu rücken, was ihr nur schwer gelang, denn über ihr lag das umgestürtzte Regal. "Chieco, h-hörst du mich?! Sag was!" schrie Takaru. Als kein Ton erklang, bekam Takaru wieder tränenerfüllte Augen. Sie versuchte ein bisschen nach vorne zu kriechen, doch dann verzog sie ihr Gesicht zu Schmerzen. Ihr Bein wurde in Mitleidenschaft gezogen. "Scheiße!" Doch dann hörte Takaru etwas! Irgendjemand hatte geflucht. Es war leise, aber es war da! "Lass es bitte Chieco sein! Takaru nahm all ihre Kraft und kriechte aus dem Regal hervor. Plötzlich war alles hell und Takaru konnte alles jetzt sehen. Und sie glaubte es nicht. Alles war zerstört! Kein heiler Regal stand, überall Glasscherben, verschiedene Produkte zerstreut, zermatschtes Gemüse und Obst. Und Leichen. Und Chieco. Chieco! "Chieco!!!" rief Takaru verzweifelt und krabbelte zu ihr. ... "AAH!... hhh... ARGH!!!" kam es plötzlich von Chieco. "Wa-was ist denn-?!" "Aarh! Ah, mein Arm!!" "Dein Arm? O Gott!!! Was-?!" Chieco lag ganz verkehrt und ihr Arm war komplett eingedreht. "Wir-wir müssen-Ngh!-hier weg!" sagte Chieco unter Schmerzen. "A-aber wie?! O Gott, O Gott!" "Ngh! Schnell! Be-bevor ich ohnmächtig... werde..." "W-Chieco? Chiecoo!! Nein!!" "Scheiße, Scheiße, Scheiße!!! Was mach´ ich denn jetzt?!" Schnell schaute sich Takaru um. Sie versuchte zu atmen, um ein bisschen Ruhe zu bekommen. "Ok, weg hier hat sie gesagt. Ok." Als Erstes linste Takaru zu den toten Passanten rüber. Ihr wurde schlecht, aber sie musste! Dann fand sie bei einem alten Mann eine Jacke, die fast noch von all dem Blut unberührt war. Sie krabbelte rüber, schluckte ihre aufkeimende Übelkeit herunter und entledigte dem alten Mann seiner Jacke. Schnell ging sie zu Chieco zurück und kleidete sie mit der Jacke ein. Damit niemand sieht, dass Chieco verletzt ist. Dann nahm Takaru vorsichtig Chiecos rechte Hand und legte sie über die Schulter zum Tragen. Da Chieco ohnmächtig war, spürte sie zum Glück jetzt keinen Schmerz. Das hätte alles jetzt nur verschlimmert. Langsam standen sie auf. Ihren Fuß hatte Takaru völlig vergessen. So schleppten sie sich irgendwie vorwärts raus aus dem zerstörten nicht wieder erkennbaren Supermarkt. "Wo sollen wir denn hin? Scheiße. Ich weiß doch nicht mal, wo wir jetzt sind! Wir dürfen ja nicht zum Krankenhaus oder Ähnliches, das wurde mir verboten und wo die dämliche Organisation jetzt ist, weiß ich auch nicht!" Krampfhaft versuchte Takaru eine Lösung zu finden. Auf der Straße war keine Menschenseele zu sehen. Wie ausgestorben! "Ok. Wir- wir müssen zu ´nem Motel! Den Leuten interessiert es gar nicht, wer da übernachtet. Die Frage bleibt nur, wo eines ist?! Bin doch neu hergezogen!" Langsam bewegte sich Takaru nach rechts und ging mit Chieco über der Schulter die Straße runter. Langsam bewegte sich Takaru in etwas lebhaftere Gegenden, was sie einerseits etwas froh stimmte, nicht ganz allein hier zu sein, jedoch andererseits weitere Probleme mitbrachte. Sie durften schließlich nicht entdeckt werden. Also versuchte Takaru, immer mehr erschöpft, ihre Situation zu überdecken, indem sie vorspielte Chieco sei betrunken. Es klappte einigermaßen, sodass die wenigen Menschen auf der Straße sie nur verwundert anschauten. Doch hatte Takaru aber immer mehr die Anstrengung Chieco zu tragen. Schon bald würde sie es nicht mehr schaffen. Ein, zwei Blocks hatten die beiden schon hinter sich. "Scheiße, Mann! Ich- Ich kann gleich nicht mehr!" Nachdem Takaru sich irgendwie mit Chieco fortschleppte, kamen die beiden an einer Kreuzung an. Genauer sah sich Takaru um und ein Steinblock fiel ihr vom Herzen. Ein Motel! Genau gegenüber von ihr auf der anderen Straßenseite! "Gott sei dank!" Schnell über die Ampel und sie waren da. Jetzt müssen sie nur irgendwie dort unbemerkt hinein. Kurz vor der Anmeldestelle setzte Takaru Chieco an der niedrigen Mauer ab. Obwohl recht außer Atem, machte sich Takaru so gut wie möglich zurecht und ging zu dem älteren Herrn mit der Brille hinter der Glaswand. "Eine Nacht für zwei Personen, bitte." sagte Takaru ein bisschen nervös. "Das macht 17." "Stimmt ja, Scheíße, das kostet ja Etwas!" Leicht in Panik geraten, suchte Takaru sich selber nach Geld ab. Sie wurde zum Glück fündig! "Äh-Hier, bitte!" sagte Takaru erleichtert und reichte dem Mann das Geld. "Zimmer 2.0.5. Zweiter Stock, links." grummelte der Mann und gab Takaru den Schlüssel. "Äh, haben sie vielleicht auch einen Medizinkasten? Ich habe mich doch etwas am Fuß verletzt..." fügte Takaru noch schnell hinzu. Mürrisch stand der ältere Mann auf, ging ins Zimmer hinter ihm und in 2 Minuten erschien er wieder mit dem gewünschten Kasten. "Danke." Langsam nahm Takaru Chieco wieder über die Schulter und schleppte sie ins Zimmer. Kurz vorm Zimmer nahm Takaru den Schlüssel und öffntete die Tür. Sie schaltete das Licht an. Ein kleines Zimmer mit Bad und eingebauter Küche erblickte Takaru. Als sie das Bett in der Ecke sah, schlurfte sie mit Chieco hin und legte sie so vorsichtig, wie es möglich war, auf die Bettdecke. Schnell holte Takaru den Verbandskasten und suchte die Verbände, denn sie wusste, dass Chieco sich in einem sehr gefährlichen Zustand befand und so schnell wie es ging, verbunden werden musste. Takaru legte die Verbände neben sich und entledigte Chieco ihrer um sie gelegte Jacke. Der Anblick, der sich Takaru anbot, zerriss ihr das Herz und brannte sich gleichzeitig in ihr Hirn! Chieco war über der ganzen Brust blutverschmiert, ihr Arm war komplett nach innen eingedreht sowie gebrochen! "Oh Gott..." Jetzt galt es. Takaru musste jetzt handeln, bevor Chieco aufwachte! Demnach beugte sie sich auch über ihr und zog ihr weißes Oberteil und BH aus. Takaru dachte nicht, sie reagierte nur. Eilig lief sie zum Bad und holte von dort Tücher, machte diese mit Wasser feucht und wusch das ganze Blut auf Chieco weg. Diese keuchte währenddessen und atmete schwer. Jetzt musste der Arm noch eingerenkt werden. Takaru hatte sowas noch nie gemacht, nur einmal gesehen. Wie sollte sie das denn jetzt machen? Aber sie hatte keine Wahl, also legte Takaru ihre zitternde linke Hand neben der ausgerenkten Schulter und ihre rechte Hand auf diese. "1,2...und 3!" Es knirschte laut und Chieco bäumte sich wegen dem Schmerz auf! Sie stöhnte und sackte in sich weiterhin bewusstlos zusammen. Dann verband Takaru sie noch schnell, bevor sie sich um den gebrochenen Arm kümmerte. Nachdem sie ein Holzbein vom Tisch zerbrach, das als Stütze an Chiecos gebrochenem Arm anlegte, rutschte Takaru endlich fertig an der Wand entlang. Geschafft! Chiecos Atmen wurde ruhig. Takaru atmete heftig und schwitzte. Es dröhnte in ihrem Kopf. Während sie sich langsam beruhigte, begann ihr plötzlich richtig übel zu werden. Hektisch lief sie zur Toilette und erbrach! Jetzt kam ihr die über die ganze Zeit unterdrückte Übelkeit hoch! Alles hatte sie verdrängt, doch jetzt realisierte Takaru, was geschehen ist und erbrach ein zweites Mal. Dann spülte sie mit schwacher Hand ab und die totale Erschöpfung überfiel sie. Als Takaru im tiefem Schlaf war, wurde Chieco langsam wach. Mit offenen Augen betrachtete sie ihre ihr nicht bekannte Umgebung. "Was ist passiert?" Sogleich durchfuhr sie ein starker Schmerz, weshalb sie ihr Gesicht verzog. Sie blickte an sich runter und erkannte die Verbände. "Ach...stimmt." Bilder von der Explosion und das, was danach war, tauchten in ihr auf. Auch das verdreckte Gesicht von Takaru, das besorgt um sie war. Takaru... Takaru! Wo ist Takaru?! Schnell, trotz der Schmerzen, richtete sich Chieco auf. Mit Blicken umhersuchend erkannte sie nur schwach eine Figur im Bad. Es war Takaru. Etwas schwer atmend stand Chieco auf und schritt langsam auf sie zu. Sie wollte zu ihr. Im Bad angekommen, sah Chieco sie vor sich und ihr wurde schlecht. Takaru lag an der Wand ganz schlapp angelehnt. Als wäre alles Leben aus ihr gewichen. Chieco fiel auf die Knie. Dann schüttelte sie leicht unbeholfen mit ihrer unverletzten Hand Takaru. Bis diese plötzlich nörgelte. Schnell zog Chieco ihre Hand zurück. Dann riss Takaru ihre Augen auf und sah Chiecos Augen vor ihr. Tränen stiegen in ihre Augen. "D-du lebst...!", stotterte Takaru. Sie begann zu weinen. Takaru war so erleichtert, dass es Chieco gut ging. Sie versuchte die bitteren Tränen mit ihren Händen wegzuwischen, was jedoch scheiterte, denn sie konnte damit nicht aufhören. Chieco und Takaru schauten ihr Gegenüber an. Nur wenige Zentimeter trennten die beiden. Chieco schaute Takaru ohne wegzuschauen in die Augen. Nur unsicher erwiderte Takaru ihren Blick. Ihr Herz hämmerte ihr in der Brust. Eine wortlose Atmosphäre herrschte zwischen den beiden, die beide kaum aushalten konnten, sich jedoch nicht trauten irgendwas anderes zu tun. "Geht… es dir gut?", fragte Chieco plötzlich leise. "Äh...J-ja...Ich bin… nur so froh, dass…!", stoppte Takaru schniefend und unsicher, während sie sich selbst am Arm streichelte. Ganz zaghaft lächelte sie. Eine weitere Träne lief über Takarus Wange. Chieco schluckte. Daraufhin näherte sie sich Takaru und überwand den kleinen Rest von Distanz. Und küsste die Träne weg. Takaru war erstarrt, während Chiecos Augen fragend in ihre schauten. "Bitte, hör auf zu weinen.", flüsterte Chieco mit gesenktem Blick. Dann zog sich Chieco auf einmal zurück, stand auf und kehrte ihr den Rücken zu. Daraufhin ging sie zum Bett zurück. Nur ganz langsam wird Takaru klar, was eben passierte. Ihr Herz raste. "Was…?" Takaru fasste mit ihrer rechten Hand an die Wange, die geküsst wurde. Sie konnte es nicht glauben und gleichzeitig aber wollte sie es glauben. Die Schmetterlinge in ihrem Bauch veranstalteten anscheinend gerade ein turbulentes Wettrennen, so stark, wie es in ihrem Bauch kribbelte. So glücklich darüber, vergaß Takaru tatsächlich zu weinen. Und auch Chieco konnte ihr wild hämmerndes Herz nicht besänftigen. Sie versuchte sich nichts anmerken zu lassen. “Was… habe ich da gerade gemacht…?“ Als Chieco Takaru vor sich sah, konnte sie nicht anders. Ihr Verlangen danach ergriff sie. Und jetzt? Jetzt fühlte Chieco ihre Sehnsucht nach Takaru nur noch mehr. “Scheiße…! Was mach ich denn jetzt? Sie… sie macht mich voll fertig. Ich darf diese Gefühle für sie nicht haben, sonst…!“ Chieco verfluchte sich innerlich selbst und könnte am liebsten sich selbst schlagen. Sie legte sich ins Bett. Aber diesen Geschmack der Träne und die sanfte Berührung von Takarus Wange wird sie nie mehr vergessen. Ebenso wie Takaru. „Was machen wir jetzt?“ fragte sie auf einmal, sodass Chieco sich leicht erschrak. Takaru nahm sich einen Stuhl und setzte sich. „Jetzt sitzen wir erstmal hier fest. Für mindestens 2-3 Wochen.“ antwortete Chieco. „Und wie soll das gehen?“ „Bezahlen können wir, hab´ ne Chipkarte.“ „Und was ist mit der Organisation? Sollten wir der nicht Bescheid sagen?“ fragte Takaru. Chiecos Gemüt verdunkelte sich. „Nein, das machen wir nicht…“ „Wieso denn?“ Takaru schaute ahnungslos drein. „Ich glaube, es waren unsere Leute gewesen…“ „Wie? Was?“ Takaru war verwirrt. „Es waren unsere eigenen Leute gewesen, die auf uns geschossen haben.“ „Was?!“ „Und die vermutlich auch die Bombe gezündet haben.“ „Nein!“ Takaru konnte es nicht glauben und war entgeistert. Chieco jedoch meinte es ernst. „Wir bleiben erstmal hier. Ich lasse mir was einfallen.“ erklärte Chieco. „O-okay…“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)