Beichte von Jadis (Confession) ================================================================================ Kapitel 19: one night in Tokio ------------------------------ Es geht weiter, es geht weiter!! Danke an meine fleißigen Kommie-Schreiber!! *knuddelknutsch* Sooo~, dann hoffe ich mal, dass sich das Warten auf dieses Kappie gelohnt hat... *sich nich so sicher is* Lasst mich wissen, was ihr davon haltet. Für Anregungen wie es weiter gehen könnte bin ich übrigens immer offen ^^ Und ein Bildchen von Linda hab ich auch hochgeladen. Bleibt noch zu sagen, dass ich beim Schreiben "1000 Meere" in Endlosschleife gehört habe und etwas depressiv war, weil ich nich zum Konzert nach Essen konnte -.- Wünsch euch trotzdem viel Spaß beim lesen!!! Lüb euch!! Kapitel 19 ~ one night in Tokio ~ “Du hast WAS gesagt?” Tom hing lässig auf der Couch und sprang nach Alexandras Bericht, der zum Schluss noch eine unerwartete Wendung genommen hatte, auf. “Na ja, eigentlich hab ichs nicht gesagt,” versuchte Alexandra sich raus zureden und hob dabei beschwichtigend die Hände “er hat es irgendwie... angenommen.” Tom kam langsam auf sie zugelaufen, was sie irgendwie dazu veranlasste, rückwärts zu gehen bis sie gegen den Geschirrspüler stieß und nicht mehr weiter konnte. “Aber du hast nichts getan um ihn vom Gegenteil zu überzeugen.” sagte Tom und hatte sie erreicht. Sie fühlte sich wie eine in die Enge getriebene Maus. Und Tom war die Katze. Er funkelte sie nur so an. “Du bist doch jetzt nicht böse, oder?” Toms Blick hellte sich schlagartig auf und er lachte lauthals los. “Ach was, ist doch toll. Da können wir endlich das verliebte Pärchen spielen.” Diesmal war Alexandra an der Reihe ungläubig zu gucken und ein “Wie bitte?” zu quietschen. “Na das ist doch logisch. Wir machen Bill damit rasend vor Eifersucht. Irgendwann wird er schon checken, dass er dich auch liebt.” Alexandra schüttelte ungläubig den Kopf. Was für eine Schnapsidee war das denn? “Das klappt niemals.” “Du hast Recht,” stimmte Tom ihr plötzlich zu und wirkte nachdenklich “vielleicht sollte ich doch lieber den Unnahbaren spielen.” Unwillkürlich prustete Alexandra los. “Das kauft dir doch keiner ab.” Tom grinste sein Checkergrinsen und kam noch einen Schritt näher an sie heran. “Stimmt auch wieder.” Alexandra schluckte. Die Katze war jetzt ganz nah. Gleich würde sie ihre Krallen ausfahren und zuschnappen. In diesem Augenblick kam Bill die Wendeltreppe runter geeilt, ihr Retter. Er nuschelte ein schnelles “Morgen.” “Gestern.” antwortete sein Bruder nachdem er sich herum gedreht hatte und beobachtete wie Bill im Flur seine Tasche schnappte und zur Tür ging. “Wir müssen dann gleich los.” rief Alexandra in Erinnerung, was jedoch unnötig war. Bill war doch derjenige der immer ganz genau wusste, wann sie wo sein mussten. Und Unpünktlichkeit hasste er mehr als alles andere. Zumindest war es früher immer so gewesen. “Dauert nicht lang.” rief Bill noch, bevor sich die Wohnungstür hinter ihm schloss und er verschwand. “Wo will er denn hin?” wollte Tom einfältig wissen, kaum dass wieder Stille einkehrte. Nur im Radio dudelte leise “One night in Bangkok” von Murray Head vor sich hin. Alexandra strafte Tom mit einem bösen Blick. Als ob er sich das nicht denken konnte. “Zu Anna-Lena und ihrer tollen Schwester.” Tom schüttelte sich gespielt und schnitt eine Grimasse. “Boah, wenn ich bloß an die Frau denke, kommt mir der Kaffee meiner Jugendweihe wieder hoch. Hast du die Schwester überhaupt schon mal gesehen?” “Linda? Nö.” “Hoffentlich ist die nicht genau so. Wenn ja, dann keine Ahnung was er an ihr findet. Ich meine... was könnte sie haben was du nich-” “Sie ist alles was ich nicht bin,” unterbrach Alexandra ihn seufzend und sah traurig zu Boden “ich durfte mir schon alle schmutzigen Details reinziehen.” Tom legte seine Hand auf ihre Schulter und setzte an etwas zu sagen, ließ dies aber bleiben, als Gustav in Erscheinung trat. Tom überbrückte den Abstand zwischen sich und Alexandra mit einem schnellen Schritt, packte sie mit dem einen Arm um der Hüfte, wirbelte sie wie beim Tanz herum, beugte sich über sie und küsste sie auf den Mund. Alexandra konnte einen Aufschrei gerade so unterdrücken, hatte allerdings ihre Augen weit aufgerissen und versuchte sich zu befreien. Toms Piercing drückte hart gegen ihre Haut. Gustav beobachtete das Szenario skeptisch, blieb jedoch relativ unbeeindruckt. Er zuckte abschließend und im vorbeigehen noch einmal mit den Schultern und verschwand im Bad. Als Alexandra hörte wie sich die Badtür schloss, ließ Tom endlich von ihr ab, richtete sich auf und zog sie mit sich zurück nach oben. “Was sollte das denn?” zischte Alexandra wütend und bemühte sich redlich ihre Stimme so leise wie möglich zu halten. Tom sah nur kurz zur Badtür. “Ich arbeite an meiner Rolle.” Alexandra rollte mit den Augen und ließ sich genervt auf einen der Barhocker nieder. Das konnte er doch nicht ernst meinen. “Vielen Dank für die herzerfrischende Art mit der du mich depressiv machst.” Tom trat von hinten an sie heran und berührte ihren Arm. “Keine Angst, zusammen werden wir das Kind schon schaukeln, Schatzi.” Alexandras Kopf drehte sich langsam in seine Richtung. Er meinte es ernst. “Du bist der Teufel.” Tom grinste nur siegessicher. ~ “Drei, zwei, eins,” zählten die rund fünfzig Partygäste gemeinsam den Countdown herunter bevor sie begannen zu singen “Happy Birthday to you, Happy Birthday to you, Happy Birthday Tom und Bill,” Alexandra kicherte, wie viele andere auch, weil die Hälfte “Bill und Tom” sang und somit ein Stimmenwirrwarr laut wurde. Vielleicht hätten sie sich vorher doch lieber absprechen sollen. “Happy Birthday to you!” beendete die Menge und jeder einzelne drängte den Zwillingen entgegen um einen Glückwunschmarathon zu starten. Alexandra reichte Heidi ihr Sektglas um sich zu Bill durchkämpfen zu können. Als sie ihn fast erreicht hatte, tauchte Linda wie aus dem Nichts auf und heftete sich wie eine Klette an ihn dran. Alexandra änderte schlagartig ihre Richtung, machte einen Schwenk nach links und lief auf Tom zu, der gerade von seinen Eltern beglückwünscht wurde. Alexandra stelle sich brav in die Reihe und wurde von Toms Mutter mit einem herzlichen Blick bedacht, als sie weiter rutschten und sich anschickten ihren anderen Sohn zu gratulieren. “Alles Gute zum Geburtstag,” sagte Alexandra aufrichtig, umarmte ihren Pseudofreund und fügte noch ein halb ironisches “Schatz.” hinzu. “Danke, Süße.” sagte er nur halb so ironisch. Tom umarmte sie fest und drückte ihr einen Kuss auf den Mundwinkel. “Geh zu Bill.” flüsterte er in ihr Ohr, was sie dazu brachte über seine Schulter nach ihm zu spähen. Linda hatte sich tatsächlich wieder von ihm lösen können und wurde gerade von Andy bequatscht, machte darüber allerdings keinen glücklichen Eindruck. Tom entließ sie aus der Umarmung und schob sie leicht in Richtung Bill, bevor er von Georg mit einem “Ey Alter, endlich 18, was?” überrumpelt wurde. Heidi, die immer noch das Sektglas in der behandschuhten Hand hielt, zwinkerte ihr im vorbeigehen zu. Alexandra reihte sich hinter David ein und rieb sich die kalten Hände. Wessen Idee war es eigentlich gewesen in einer Eisbar zu feiern? Und warum hatte sie keine Handschuhe abbekommen? Wenn sie eins wusste, dann dass sie hier bei der nächsten Gelegenheit verschwand und zurück in die mollige Wärme des “Casinos” nebenan schlüpfen würde. David trat zur Seite und gab ihr die Sicht auf Bill frei, der sie anstrahlte als er sie erkannte. Alexandra musste grinsen. Seine Wangen waren ganz rot. “Alles Gute zum Geburtstag,” nuschelte sie und bemühte sich ihre Zähne dabei nicht klappern zu lassen. Eine flüchtige Umarmung später war Andy neben ihr und hatte eine riesige Kuchenplatte auf den Armen. “Von uns für euch.” sagte er und winkte Tom hinzu “nichts besonderes, aber mit Liebe gemacht.” Die Zwillinge betrachteten das Geschenk welches sich als zwei große Kuchenteile herausstellte. Zusammengesetzt ergaben die Teile einen Menschen. Bill schien sich sehr darüber zu freuen. Er stand auf solche Art von Symbolismus. Andy kostete den Moment noch ein wenig aus. “Ach und hier sind noch zwei Backstage-Karten für ein Samy Deluxe Konzert.” Tom fielen fast die Augen aus dem Kopf. “Sorry Bill,” meinte Andy “aber was anderes haben wir nicht mehr bekommen.” Bill lachte und Tom fiel allen Leuten in der näheren Umgebung um den Hals. Und dann war Linda plötzlich wieder da und fuchtelte mit einem Fotoapparat vor Alexandras Gesicht herum. “Mach doch mal ein Foto, Alex.” Alexandra zuckte kurz zusammen und konnte sehen wie Tom scharf die Luft einzog. “Klar.” sagte sie nur und wollte es schnell hinter sich bringen. Sie hob die Kamera an ihr Gesicht, sah das Bild auf dem Display und beobachtete mit einem Stich im Herzen wie Linda Bill abknutschte. Sie drückte den Auslöser, doch die Szene endete dadurch keineswegs. Andy räusperte sich neben ihr während sie alle mit ansahen wie sich das Pärchen in einem Kuss vertiefte und alles um sich herum vergaß. Alexandra riss Heidi das Glas aus der Hand und leerte es in einem Zug. “Ich hol mir was zu trinken.” sagte sie schnell, drückte die Kamera und das leere Glas Andy in die Hand, wandte sich um und verschwand in der Menge. Sie lief geradewegs zu der Bar die komplett aus Eis war, bestellte das erst beste Getränk welches ihr einfiel und trank es auf ex. Sie ließ den Blick durch den kalten Raum schweifen. Sie sah einen Fotografen der auf sie zukam und um ein Foto für eine berühmte deutsche Tageszeitung bat. Der Barkeeper tauschte Alexandras Drink gegen einen neuen aus und sie posierte lächelnd und der Kamera zuprostend in die Linse. Der Blitz blendete sie kurz und der Fotograf war auch schon wieder in Richtung Bill und Tom verschwunden. Wenig später konnte sie beobachten wie Bill sich seiner warmen Winterjacke entledigte und für ein Bild auf einem Thron aus Eis posierte. Alexandra bemerkte wie gut ihm sein Nadelstreifenanzug stand. Der Fotograf bedankte sich und verließ die Party. Jetzt konnte richtig gefeiert werden. Die Gäste hielt es nicht besonders lange in der -5 Grad kalten Umgebung der Eisbar. Einer nach dem Anderen wechselte in die angenehmere Umgebung der benachbarten Räumlichkeiten. Alexandra war eine der ersten. Sie hockte sich in eine Ecke und kümmerte sich nicht groß um die anderen Gäste. Eigentlich wäre sie jetzt am liebsten auf ihr Zimmer abgehauen. Dort könnte sie sich wenigstens in aller Ruhe in den Schlaf heulen. Nicht so wie hier. Hier konnte sie nicht einfach in Tränen ausbrechen. Hier musste sie gute Miene zu bösem Spiel machen. Irgendwann stieß Andy zu ihr und versuchte sie aufzumuntern, indem er ein Schnapsglas auf seiner Nase balancierte. Nicht sehr erfolgreich, aber immerhin zuckten ihre Mundwinkel dadurch wenigstens ein wenig. Georg gesellte sich, kurz nachdem eine Bedienung die Scherben aufgekehrt hatte, zu ihnen und rückte seinen Hut zurecht den er sich extra für diese Casino-Nacht gekauft hatte. “Sag mal, Lexa,” begann er in einem Ton der ihr gar nicht gefiel. Auch Andys Aufmerksamkeit schien er damit getroffen zu haben. Ihre Köpfe drehten sich in seine Richtung. “Bist du nicht ein bisschen zu gönnerhaft was Tom angeht? Ich wäre vor Eifersucht schon lange geplatzt.” Verwirrt blinzelte sie ihn an und wollte nicht begreifen was er damit meinte. Ihr Gehirn schien noch eingefroren zu sein, vielleicht lag es aber auch am Alkohol. Es war Andy der sie, durch einen Ellenbogenstoß in die Seite, dazu brachte in eine Ecke des Raumes zu sehen. An einem runden Tisch hatten Tom und ein paar Kumpels eine Partie Flaschendrehen begonnen. Dem großen Rotweinfleck auf der Tischdecke nach zu urteilen, war in der Flasche wohl noch ein kleiner Rest drin gewesen, als sie begonnen hatten das Spiel zu spielen. Blinzelnd beobachtete sie, wie eine Blondine sich auf Toms Schoß setzte und an seinem Ohrläppchen knabberte. War wohl ihre Pflichtaufgabe. Georgs Blick hatte sich auf diese Szene geheftet. Er runzelte die Stirn. Alexandra “Äh”-te eine Zeit lang vor sich hin, bevor sie eine passende Antwort gefunden hatte. “Appetit kann er sich ja woanders holen, aber gegessen wird zu Hause.” Georg nickte beeindruckt, während Andy sie ungläubig von der Seite ansah. “So ne Freundin wünscht man sich,” meinte Georg “aber ich geh jetzt wieder zum Spieltisch. Ich hab grad ne Glückssträhne.” Seinen Hut zurecht rückend, marschierte er zum Rouletttisch zurück wo Gustav und Heidi bereits standen. Sie hatte wohl das Spielfieber gepackt. Ob sie schon vergessen hatten, dass es nicht um richtiges Geld ging? Andy seufzte laut und legte einen Arm um ihre Schulter. “Das Leben ist schon eines der härtesten, was? Wusstest du, dass man, wenn man etwas wirklich will, aufhören muss es zu wollen, um es zu bekommen?” Alexandra schluckte einen Kloß im Hals herunter. Sie hatte seine Worte nicht gehört. Ein auf dem Tisch tanzender Bill hatte ihre Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Noch bevor Andy dies auch erspähen konnte, wurde er von Bills Stylistin auf die Tanzfläche gezerrt und ließ Alexandra allein zurück. Sie beobachtete Bill und verlor sich in dem Gedanken jetzt aufzustehen und ihm Gesellschaft zu leisten. Doch bevor sie sich ein Herz fassen konnte, reichte er jemandem unter ihm in der Menge seine Hand. Kurze Zeit später stand Linda neben ihm und der Zungentango der Alexandra so das Herz brach ging von neuem los. Sie hatte genug. Überstürzt sprang sie auf und stürmte zum Ausgang. Als sie an einem der Tische vorbei kam, griff sie nach einer fast vollen Wodkaflasche und verließ damit den Raum. “Du gehst zu Georg und musst ihn küssen.” ließ die Blondine Tom wissen. Er zog eine Grimasse. Vielleicht war es doch so keine gute Idee mit dem Flaschendrehen gewesen. Er erschrak als ihn jemand am Arm packte. Er wirbelte herum und sah Heidi neben sich stehen. Irgendetwas in ihrem Blick gefiel ihm ganz und gar nicht. “Lexa ist weg,” verriet die Finnin gerade so laut, dass nur er sie hören konnte “Andy sagte, ihr es nicht gut geht.” Toms eingelullter Blick klärte sich etwas auf, als er dies hörte. “Habt ihr sie schon gesucht?” Heidi nickte. “Sie ist nicht hier.” Tom erhob sich. “Sorry Mädels, ich bin draußen.” “Hey, du willst dich doch nur drücken.” hörte er die eine oder andere sagen, bevor er außer Reichweite geriet. Heidi führte ihn zu Gustav, Georg und Andy. “Was ist denn eigentlich los?” wollte Georg von Tom wissen “Habt ihr doch Stress?” Tom reagierte nicht darauf. “Ich glaub ich weiß wo sie ist, macht euch keine Sorgen.” sagte er und verließ die Location um über das Treppenhaus zu den Zimmern der Übernachtungsgäste zu gelangen. Andy und Heidi sahen sich wissend an, Georg und Gustav runzelten unwissend die Stirn und überlegten ob sie als nächstes ihren ganzen Gewinn auf schwarz oder doch lieber rot setzen sollten. Als Tom im dritten Stock ankam, hörte er durch das halbdunkel des Flurs ein leises Schluchzen. Er beschleunigte seine Schritte und erkannte am Ende des Ganges eine gegen die Wand gelehnte Gestalt auf dem Boden hocken. Als er auf ihrer Höhe war, hockte sich Tom vor Alexandra. Sie hatte den Kopf auf ihre Knie gebettet und weinte leise vor sich hin. Eine halb leere Wodkaflasche lag neben ihr auf dem Boden. Tom berührte sie leicht am Arm. Sie zuckte nicht zusammen, als wusste sie um seine Anwesenheit. Langsam hob sie den Kopf und sah ihn mit roten, tränenverschmierten Augen an. Er lächelte ihr zu, versuchte das Mitleid aus seinem Blick zu verbannen. “Ich... ich kann meinen Schlüssel nicht finden.” brachte sie mit Mühe und Not hervor um gleich darauf von einem neuen Weinkrampf gepackt zu werden. Tom ließ sich neben sie fallen und drückte sie fest an sich, streichelte ihren Kopf und wiegte sie wie ein Kind in seinen Armen. Irgendwann ließ das Schluchzen nach und ihr Kopf ruhte sacht auf seiner Brust. “Warum verliebt man sich nur immer in jemanden den man nicht haben kann?” fragte sie nachdem sie ihrer Stimme wieder Herr geworden zu sein schien. Tom zuckte so gut es ging mit den Schultern. “Das Herz tut Dinge aus Gründen die der Verstand nicht nachvollziehen kann.” Ihr Kopf hob sich sodass sie in sein Gesicht sehen konnte. Dicke Kullertränen bahnten sich noch immer den Weg über ihre Wangen. “Wow.” sagte sie so anerkennend wie sie nur konnte. Das brachte Tom zum lachen. “Ja, ich weiß. Ich hab noch mehr solche klugen Sprüche auf Lager. Willst du noch einen hören?” “Nein, danke.” Sie schüttelte den Kopf und wandte sich von ihm ab. “Tut mir Leid, dass ich dir gerade deinen Geburtstag versaue. Geh dich wieder amüsieren. Lass mich hier einfach in Ruhe sterben.” Ehe sie sich versah hatte Tom sie gepackt, auf die Beine gezogen und sich einen ihrer Arme um die Schulter gelegt. “Ich bring dich in mein Zimmer, ja? Dort kannst du dich ausruhen.” Alexandra sagte nichts. Sie bemerkte nur, dass Tom auch nicht mehr der nüchternste war. Sein Zimmer befand sich ein Stockwerk weiter unten. Zusammen taumelten sie die Treppen hinunter. “Wir haben den Wodka liegen lassen.” bemerkte Alexandra, als sie gegen die Wand gelehnt darauf wartete, dass Tom sein Zimmer aufschloss. “Glaubst du, ich lass zu, dass du dich weiter sinnlos betrinkst?” stellte er eine rhetorische Frage und stieß die Tür auf. Er dimmte das Licht so weit herunter, dass es nicht in den Augen weh tat und schleppte Alexandra zum Bett auf welches sie sich setzte. “Danke.” murmelte sie vor sich hin während er die Gardinen zuzog und wieder zur Tür ging. “Schlaf jetzt ein bisschen.” sagte er und ließ sie allein zurück. Alexandra schossen erneut Tränen in die Augen. Sie schlug die Hände vors Gesicht und weinte um so mehr, als ihr klar wurde was für einen jämmerlichen Eindruck sie machen musste. Mit einem Male griff jemand nach ihren Händen und nahm sie nach unten. “Mach dich nicht so fertig.” sagte der zurückgekehrte Tom sanft und wischte ihr mit dem Daumen eine dicke Spur Wimperntusche von der Wange. Sie sah ihn mit großen Augen an. Er war so lieb. Es war sein Geburtstag, sein großer Tag, und er hockte hier mit ihr um sich ihr Gejammer anzuhören. Das hatte er doch gar nicht verdient. “Danke.” konnte sie nur immer wieder sagen und legte ihre Stirn so gut es ging auf seine. Übergangslos waren sie sich so nah, dass sie gegenseitig den Atem des anderen auf der Haut spüren konnten. Alexandra wusste nicht was plötzlich in sie gefahren war, als sich ihre Hand um Toms Nacken legte, sie ihre Augen schloss und ihre Lippen sanft gegen seine drückte. War er für einen Moment überrumpelt, ließ er es sie nicht spüren, sondern erwiderte den Kuss genauso gefühlvoll wie sie es sich wünschte. Konnte es sein, dass er nach Erdbeeren schmeckte? Sie erhob sich vorsichtig und schwang ein Bein über seine Oberschenkel, sodass sie auf ihm saß. Behutsam zog sie ihm mit der einen Hand das Cappie vom Kopf. Er löste den Kuss und sah sie aufmerksam aus seinen rehbraunen Augen an, als wöge er ihre Beweggründe ab. Schließlich nahm er ihr das Cappie aus der Hand und warf es unachtsam über seine Schulter auf die andere Seite des Bettes. Alexandra grinste nur kurz, dann pressten sie ihre Lippen wieder aufeinander. Alexandra spielte mit seinem Lippenpiercing, während seine Hände ihren Rücken hinunter glitten und unter ihr T-Shirt fuhren. Sie ließ von seinem Piercing ab und öffnete den Mund nur leicht um seiner Zunge Einlass zu gewähren. Ihre Zungenspitzen berührten sich nur flüchtig und spielten ein kurzes Spiel, bevor sie beide fordernder wurden und den Geschmack des anderen voll auskosteten. Sie lösten sich nur voneinander um sich gegenseitig die T-Shirts über den Kopf zu ziehen. Alexandra drückte Tom nach hinten, sodass er unter ihr liegend auf dem Bett zur Ruhe kam, während sie seinen Hals liebkoste und ihre Hände nach seinem Hosenbund tasteten. Tom hielt sie plötzlich zurück. “Bist du sicher?” fragte er außer Atem, während Alexandras Lippen zurück zu seinen kehrten. “Ganz...sicher.” brachte sie zwischen zwei Küssen hervor. “Auch, wenn wir beide nicht mehr ganz nüchtern sind?” “Auch dann.” sagte sie und hatte endlich den Verschluss seiner Hose aufgefummelt. “Na dann...” meinte Tom und packte sie, wirbelte sie herum, sodass sie in die weichen Kissen fiel, und schmiss sich auf sie. Alexandra keuchte erstaunt auf. Dann wurde sie überrumpelt von der Gier mit der er sie plötzlich zu küssen begann. Seine Dreadlocks fielen ihr ins Gesicht und umrahmten es wie ein Schleier. Er öffnete ihre Jeans und schnell fielen die neben das Bett zu den anderen dort liegenden Sachen. Seine Hände strichen zärtlich über ihren Körper und drückten ihre Oberschenkel auseinander. Alexandra stöhnte lustvoll auf, als sie seine Hand an ihrer empfindlichsten Stelle spürte. Es war seltsam, aber eins wurde ihr jetzt erst klar. Seit Tom sie und Heidi nach dem Konzert angesprochen hatte, hatte sie eins schon im tiefsten Inneren gewusst. Sie wusste, er würde ihre Zukunft sein. ~ Ende des 19. Kapitels ~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)