Mädchen + Jungs von Sasuke-chan (SasuSaku - HinaNaru - ShikaTema - InoIta - TenNeji - GaaraOC) ================================================================================ Kapitel 1: Die Anreise ---------------------- Kapitel 1 Die Anreise Ein gewisses Rosahaariges Mädchen saß an diesem herrlichen 1. Juni in einem geräumigen Zugabteils eines Shinkansen. Endlich sehe ich Ino, Tenten, Temari und Hinata wieder, dachte sie. Ein Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht. Zu lange hatte sie darauf gewartet ihre besten Freundinnen wieder zu sehen. Plötzlich ging die Abteiltür auf und ein zweites Mädchen mit rosa Haaren trat ein. Genau wie die andere hatte sie smaragdgrüne Augen. “Hi Cherry!”, sagte die Jüngere, die mit Süßigkeiten und Getränken in das Abteil hereinmarschierte. “Ich hab dir deine heißgeliebte weiße Schokolade mit Knusperflocken mitgebracht.” Sie reichte ihrer Schwester die Tafel. “Danke, Sayu”, sprach Ältere, packte die Schokolade aus und schlang das erste Stück hinunter. “Was hörst du?”, fragte Sayuri und zog ihrer Schwester einen Stöpsel aus dem Ohr. Sayuri grinste. It’s like an Anime aus dem Album Welcome to Tokio. "Passt ja", befand Sayuri. Und es passte wirklich, denn die Haruno-Schwester waren auf dem Weg zur Konoha-High-School in Tokio. "It’s like an anime deaikara Like an anime kininatte Hanasenai atamano naka meguri meguri It’s like an anime ienakute Raibalmo chikayoruyo dondon iyadayo Like an anime, like an anime, like an anime Nee, watashiga heroine dayone", sang Sakura leise den Refrain mit. Dann hörte sie nichts mehr. Sie war eingenickt und ihr Kopf lehnte gegen den Kopf ihrer Schwester; sie war auch eingeschlafen. “Tokio, Ostbahnhof. Ausstieg in Fahrtrichtung rechts.” Die zwei schnappten ihre Umhängetaschen und liefen gemächlich zum Ausgang. “Sollte uns nicht so einer vom Internat abholen?”, fragte Sayuri aufgeregt. “Ja. Guck mal, da hinten!” Sakura zeigte auf die Bank, auf der ein junger Mann saß und ein Schild mit den Namen “Sayuri Haruno & Sakura Haruno” in der Hand hielt. Die Mädchen liefen hin und stellten sich vor. “Ich bin Isumi Higurashi. Bitte folgen Sie mir", tat es der Mann ihnen gleich. Das waren doch Aussichten, wenn die Jungs hier genauso aussagen wie die Chauffeure! Die jungen Frauen setzten sich in die weiße Limousine. Solche Wagen waren sie gewöhnt. “Wie lang dauert denn die Fahrt zum College?”, erkundigte sich Sakura. Auch wenn sie selbst lieber mit anderen Schlitten fuhren. "Wann werden wir ankommen?", fragte Sakura, währrend sie aus dem Fenster schaute. Hochhäuser und andere Gebäude flogen nur so an ihr vorbei. “Etwa eine halbe Stunde, Miss. Heute wird für Sie noch kein Unterricht stattfinden, meine Damen. Tsunade-sama wird Ihnen das Gebäude zeigen und Sie über alles aufklären.” Verschmitzt sahen sich die beiden “Damen” an. Nach einer halben Stunde wurde ihnen die Tür aufgehalten. “Wenn Sie mir bitte folgen würden…” Die Mädchen stiegen aus dem prachtvollen Gefährt und folgten Isumi. Als sie sich umschauten, sahen sie vier riesige Gebäude. “Hier hinten ist die Sporthalle, links die Mädchen-Appartements, rechts die der Jungen. Und hier in der Mitte haben wir die Klassenräume”, begann Isumi ihnen die Gebäudetrakten vertraut zu machen. Dann wies er ihnen den Weg zu Tsunade-samas Büro. Er klopfte an und ging dann seines Weges. Sakura machte einfach die Tür auf, ohne dass “Herein!” gerufen wurde. “Also ich verbitte mir, einfach in mein Büro reinzupla-…”, mitten im Satz hielt Tsunade inne und lachte. “Meine zwei Lieblingsnichten! Schön, dass ihr da seid!” Sie umarmte die Mädchen stürmisch. “Mal davon abgesehen, dass wir deine einzigen Nichten sind, brauchst du uns nicht zu erdrücken!”, presste Sayu hervor. “Oh! Entschuldigung”, raunzte die Schulleiterin und lockerte ihren Griff. “Eure Mutter hat mir schon Bescheid gesagt, wann ihr kommt. Nachdem die freudige Begrüßung beendet war, erklärte Tsunade das ganze System. Tsunade reichte den beiden zwei Blätter und je einen Stift. “Ist ja toll, es gibt auch eine Fußball-für-Mädchen-AG!”, sagte Sayuri mehr zu sich als zu Sakura. Die Kleine blickte ihre große Schwester erwartungsvoll an. Sakura wusste genau, was sie wollte. “Na gut..”, murmelte die Ältere und kreuzte das Feld auch bei sich an. “Wenn ich mir irgendwelche Knochen breche, bist du daran Schuld und fährst mit mir ins Krankenhaus. Ach, apropos fahren. Tsunade, wo sind eigentlich unsere Autos?” “Stehen schon längst in der Garage.” “Und was ist mit unseren Koffern?”, platzte es aus Sayu heraus. “Die sind auf euren Zimmern.” “Und was ist mit Ino, Tenten, Temari und Hinata?” “Ihr seid mit den vieren in einem Zimmer, zu sechst.” “Jaaaaaaa!”, kreischte Sakura und erdrückte nun selber beinahe ihre Tante. “Ist ja gut! Ich bring euch zu eurem Zimmer!” Kapitel 2: Das Wiedersehen -------------------------- Kapitel 2 Das Wiedersehen Tsunade hatte Sakura den Appartementschlüssel übergeben und so gingen die beiden Schwester zu eben jenem. Als sie die Tür aufschließen wollte, flog diese schon auf. Im Wohnzimmer, das direkt vor ihnen lag, hing ein großer Banner, auf dem stand: “Welcome, Saku & Sayu!” Ringsherum waren Herzen in allen Farben und die Namen der anderen vier aufgemalt. Sakura war zu Tränen gerührt, aber sie konnte sich vor dem Losflennen noch retten. "Gruppenkuscheln!!!", rief Tenten auf einmal und die vier anderen stürmten auf die beiden Neuankömmlinge zu. Als sie fertig mit umarmen und Küsschen links, Küsschen rechts waren, klopfte es an der Tür, die inzwischen geschlossen war. “Herein!”, riefen alle aus einem Munde. Die Tür wurde geöffnet und zwölf große Koffer wurden herein geschoben. “Ihr habt zwölf Koffer zusammen? Du sechs, Sakura sechs? Ino hatte zehn alleine”, flüsterte Temari Sayuri so laut zu, dass es die Blondine das auch mitbekam und die Nase rümpfte. “Ino eben!”, hörte man Sakura sagen und sie nahm dem Mann die Koffer ab. “Wofür sind denn die ganzen Türen?”, fragte Sayuri sichtlich beeindruckt. “Hast du etwa gedacht, wir wären in einem Jugendherbergs-Zimmer? Das ist ein Erste-Klasse-Internat! Da teilen sich sechs Leute ein Appartement!”, klärte Ino die Jüngste auf. Hinata fügte hinzu: “Und nicht mal ein kleines. Unser Appartement ist riesig! Jeder hat ein eigenes Zimmer und Bad. Es gibt einen Wellnessbereich und einen riesigen Fitnessraum. Hier stehen wir gerade im Wohnzimmer, es ist gigantisch, oder? Außerdem gibt es eine geräumige Küche, gleich daneben der Speisesaal. Wenn ich Saal sage, meine ich Saal! Die Tür nach links führt auf den Balkon. Die rechte Tür in der Küche ist für die Waschkammer… Waschen müssen wir selber. Ihr werdet euch dran gewöhnen. Das ist hier halt wie 'ne richtige WG! Durch die Treppe hier im Wohnzimmer gelangt man da auf diesen Vorsprung da, keine Ahnung, wie das heißt, dort ist eine kleine Bibliothek. Und durch die Tür kommt man in unser Arbeitszimmer, da lernen wir für Arbeiten und so… Haben wir uns zumindest vorgenommen. Angrenzend ist noch der Übungsraum für unsere Band. Leider fehlt uns im Moment noch eine Keyboarderin und eine Sängerin.” Sakura und Sayuri sahen sich wieder mit diesem Blick an. “Eine Sorge weniger! Soeben habt ihr die beiden gefunden!”, klärte Sayuro den Rest der Clique auf, die mehrmals von Sakura zu Sayuri geschaut hatten, um deren Blicke zu entziffern. “Ihr würdet das echt machen?” “Klar, das wäre doch mal 'ne tolle Abwechslung. Ich singe und Sayu spielt Keyboard!”, begeisterte sich nun auch Sakura für die Idee. “Juuuuuuhuuuuu!!!”, schrie Tenten und alle sahen sie entsetzt an. “Was den?” Einen Moment herrschte Stille, dann brachen sie in schallendes Gelächter aus. Als sie sich wieder beruhigt und sich fast alles der letzten zehn Jahre erzählt hatten, wurde den Harunos das Appartement gezeigt. Natürlich übernahm Ino die Führung. Wenn sie schon mal Hausherrin spielen konnte ließ sie sich das eben auch nicht nehmen. “Saku-chan, dein Zimmer ist neben Sayus!”, erklärte Ino die Zimmerverteilung. “Hier wohne ich, da Hinata, dort Tenten, nebenan Temari. Falls ihr euch das nicht merken könnt, an den Zimmertüren stehen Namen.” Sie luden die Koffer in den entsprechenden Zimmer ab und gingen wieder zurück ins Wohnzimmer. “So, dann gehen wir jetzt die Treppe hoch… Das ist die Bibliothek. Wenn du irgendetwas nicht dort findest, sagst du einfach an der Rezeption Bescheid.” Die Haruno-Schwestern folgten der Yamanaka ins Arbeitszimmer und schauten sich um. Alles war sehr modern eingerichtet, in dunkelblau und hellgrau. Sakura konnte sich schon denken, wer hier gewerkelt hatte. Ino! Diese ging inzwischen in das angrenzende Zimmer. “Unser Übungsraum!”, sagte Ino stolz und zeigte den Raum mit Scheinwerfern und bunten Lichtern. Es war eine kleine Bühne aufgebaut, auf der die Instrumente und ein Mikrophon standen. Die Schwestern waren überwältigt. Das hatte sie überzeugt: Das Internat war der Hammer. Ino stieg, gefolgt von den Rosahaarigen, die Treppe herunter. Ino zog Sayuri und ihre Schwester aus dem Wohnzimmer in die Küche. Die Einrichtung war cremefarben, der Boden hellbraun. Sogar eine Bar mit Barhockern war da. Weiter ging es mit dem Speisesaal. Stühle und Tische waren aus dunklem Holz, der Boden war mit Parkett verkleidet und die Wand war hellbraun mit dunkleren Akzenten gefärbt. “Das ist die Wäsche… naja, die Wäschekammer eben”, druckste Ino herum und die Harunos warfen einen Blick in die Kammer. Eine ganz normale Wäschekammer, da konnte auch Ino nichts anderes draus machen. Besagte führte die Geschwister zurück ins Wohnzimmer zu einer Treppe, die sie dann hinab stieg und eine Tür öffnete. Es war dunkel. Das Licht war gedämmt und ein angenehmer Duft kam ihnen entgegen. Die Decke sah wie ein Kellergewölbe aus. Hier gab es eine Sauna und ein Dampfbad. Davor standen sechs Liegen, perfelt zum Ausruhen nach Dampfbad oder Sauna. Die Mädchen konnten eine Musikanlage und sechs Schwallduschen erkennen. Außerdem noch ein Regal, das in einer Nische aufgebaut war. Darauf lagen Handtücher, Duftkerzen und viele Beautyartikel. “Hab ich euch eigentlich schon unseren Fitnessraum gezeigt?", wollte Ino wissen. Die Neuankömmlinge schüttelten ihre rosa Köpfe. Alle drei gingen wieder hoch, wo sie sich erst einmal an das Tageslicht gewöhnen mussten. Sie liefen durch das gesamte Wohnzimmer zu einer Tür, die Ino öffnete. Der Raum war mit allerhand Fitnessgeräten, wie Laufbändern und Fahrrädern, ausgestattet. Das blonde Mädchen führte die anderen beiden noch einmal zu ihren Zimmer, damit sie sich umschauen konnten. Jedes Zimmer hatte ein Doppelbett, einen Schreibtisch inklusive eines Hightech-Computers, ein an der Wand hängender Plasmafernseher, den frau vom Bett aus betrachten konnte, einen begehbaren Kleiderschrank, eine Stereoanlage und ein großes Regal, wo Platz für Bücher und sonstigen Kram waren. Sakuras Zimmer war in Rosa- und Grüntönen gehalten, während Sayus Zimmer nur in Grünabstufungen eingerichtet wurde. “Ich hoffe euch gefallen die Farben und die Möbel?!” Ohne eine Antwort abzuwarten, schleppte die Terrorbarbie die sprachlosen Mädchen zu Temari und den anderen. “Du bist dran, jetzt darfst du sie vollquatschen!”, sagte Ino zu ihrer Freundin und verschwand in ihr Zimmer. “Alsooooo…” Temari machte eine künstlerische Pause. “Nachtruhe ist um 24 Uhr, wir halten uns sowieso nicht dran, und nach 22 Uhr darf man nicht mehr zu den Jungs. Aber das halten auch die meisten nicht ein.” “Seit wann seit ihr eigentlich hier?”, unterbrach Sayu. “Seit Mittwoch”, antwortete Temari geduldig. (Anm.:"heute" ist Freitag) “Und falls ihr euch fragt, wie wir alles so schnell einrichten konnten; ihr kennt ja Ino!", kam sie Sayuri, die schon zum Reden Luft geholt hatte, zuvor. "Aber jetzt lasst mich doch mal ausreden! Damit man nicht immer zur Bank rennen muss sind in der Eingangshalle ein paar Bankautomaten, da könnt ihr das Geld mit diesen Karten hier...”, sie überreichte jedem der beiden einen Umschlag. “...Geld abheben." Temari nahm vom Couchtisch zwei klimpernde Gegenstände. Bei genauerem Hinsehen erkannten Sayuri und Sakura, dass es sich um einen Schlüsselbund handelte. Temari überreichte jeden von ihnen einen und erklärte dann die Nutzung der jeweiligen Schlüssel: “Der erste ist für den Haupteingang, der hier für die Tiefgarage." Sayuri wollte sich unbedingt von Ino das Gelände zeigen lassen. Sakura ging in der Zwischenzeit in ihr Zimmer, weil sie sich lieber erst einrichten wollte. Die Gegend erkunden konnte sie auch noch später. Hinata folgte ihr in ihr Zimmer. “Wir fanden Sayus Verhalten heut irgendwie komisch. Sie hat gar nichts über ihren Freund erzählt… Diesen… Akio.” “Das ist auch kein Wunder.”, offenbarte Saku. “Schwör auf dein Leben, dass du niemanden, wirklich niemandem davon erzählst. Das alles hat Sayus ziemlich runter gezogen. Sie will hier das alles hinter sich lassen. Es war so: ..." Flashback Sayuri war mit ihrem Jahrgang auf Klassenfahrt. Sie und Akio waren seit fünf Wochen zusammen und sie war gerade auf dem Weg zu seinem Zimmer. Sie machte die Tür auf und der Anblick, der sich dort bat, ließ sie in Tränen ausbrechen. Akio lag mit dieser Schlange Hitomi im Bett und knutschte mit ihr rum. Akio bemerkte sie nicht einmal, also schloss sie wieder die Tür. Sie konnte es nicht fassen und kauerte sich vor der Tür zusammen. Wie konnte er nur? Wie konnte er ihr so etwas antun, wo er doch die ganze Zeit von Vertrauen sprach? Flashback Ende “Sayu hat am nächsten Tag Schluss gemacht und seitdem ist sie nie wieder auf einen Jungen eingegangen. Sie hat einfach zu große Angst, verletzt zu werden!” “Heftig. Aber irgendwie kann ich sie schon verstehen, da hätte ich auch Schiss…”, erläuterte Hinata ihre Meinung. “Ich wollte heute Abend so eine Art Umstyling mit ihr machen! Helft ihr mir?” “Klar!”, versicherte Hinata. “Und an was hattest du gedacht?" “Naja, auf jeden Fall die Haare ein ganzes Stück kürzer. Dann vielleicht noch pink färben, so richtig knallig! Und dann halt noch die Fingernägel schön machen, schminken… Vielleicht bekommt sie ja mehr Selbstvertrauen, wenn ihr ihr Körper besser gefällt!?” "Ino hat mal ein Praktikum bei einem Friseur gemacht! Sie kann die Haare schneiden!” “Perfekt." Sie gingen zurück ins Wohnzimmer, Sayuri und Ino waren bereits zurück. “Alles geritzt?”, fragte Saku und kniff ihrer Schwester in die Seite. Sie wusste ganz genau, dass sie das nicht leiden konnte. “Aua! Ja... Was ist eigentlich mit euch, Mädels, habt ihr auch Fußball genommen?” “Klar”, nickte Tenten. Hinata und Sakura weihten die anderen in ihren Plan vom Umstyling ein. Alle waren begeistert, nur Sayuri war nicht so ganz von Inos Friseurfähigkeiten überzeugt, ließ sich dann aber doch noch umstimmen. Zuerst hockten sie sich alle aber in den Whirlpool. “Und morgen gehen wir Shoppen?”, erkundigte sich Hinata über den morgigen Tag. “Na klar!”, antwortete Ino wie aus der Pistole geschossen. “Wir sind hier in Tokio, hier gibt es andere Trends. Ein bisschen anpassen müssen wir uns schon!” Ino kümmerte sich, wie besprochen, um Sayus Frisur, während Hinata und Tenten Sayuris Fingernägel feilten und lackierten. Temari und Sakura hielten schon die Farbe bereit und als Ino fertig war, machten sie sich an die Arbeit. Sayuri kam sich wie im Schönheitssalon vor. Hoffentlich würde das auch 'was werden... Nach einer Stunde war das Werk vollendet und das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Sayuri war auch begeistert. “WOW!”, war das einzige, was sie herausbrachte. “Na siehst du! Sieht doch geil aus!”, grinste Ino zufrieden. Nachdem dann alle Cremes, Lippenpflegestifte und Hausmanns-Beauty-Methoden angewendet worden waren, zogen sich die Mädels ihre Pyjamas an. Ino ging im violetten Satinnachthemd zu Bett, während sich Hinata in ihrem hellblauen Frottee-Pyjama noch die Zähne putzte. Sakura lag schon in ihrem XXL-T-Shirt und Boxershorts im Bett, unterdessen sich Sayuri noch ihre Hotpants anzog. Tenten hatte Sakus und Sayus Look kombiniert und einfach T-Shirt und Hotpants angezogen. Temari wünschte den anderen fünf in einem kurzen gelben Pyjama gute Nacht: “Gute Nacht!” “Schlaft gut!” “Träumt was Süßes!” “Bis morgen!” “Gleichfalls!” Kapitel 3: Autorennen - Ja oder Nein? ------------------------------------- Kapitel 3 Autorennen - Ja oder Nein? Am nächsten Morgen weckte lautes Radau Sakura aus ihren rasanten Träumen. ‘Und ich hätte beinahe das Rennen gewonnen!’ Die Zimmertür schlug auf. “Saku-chan? Du schläfst noch?”, fragte Ino erstaunt. “Jetzt nicht mehr”, motzte Sakura und zog sich die Decke wieder über den Kopf. Wenn sie etwas hasste, dann war es, wenn man sie mit Lärm aus dem Schlaf holte. “Aber wir müssen in einer halben Stunde los! Wir gehen doch shoppen!!”, versuchte Ino es noch einmal. Augenblicklich saß die Haruno kerzengerade im Bett. “Shoppen??" Sie hüpfte aus dem Bett und ging in ihren Kleiderschrank (der logischerweise begehba war) und holte eine Jeans und ein T-Shirt heraus. Blitzschnell war sie angezogen und machte sich auf den Weg zur Küche, wo es nach frischgebackenen Pfannkuchen roch. Endlich waren sie mit dem Frühstücken fertig und fuhren mit dem Fahrstuhl in die Tiefgarage. “Welche Autos nehmen wir?” “In jedes passen ja nur vier Leute rein! Ich würde sagen, wir nehmen zwei Autos. Sayu, Temari und ich fahren in meinem Wagen”, schlug Tenten vor. “Okay”, willigte Ino ein. “Und wir drei hübschen fahren mit meinem Baby.” “Apropos Auto! Wie steht's bei euch mit Autorennen? Als wir das letzte Mal telefoniert haben, da wart ihr ja noch Feuer und Fla-...” “Shit! Saku-chan! Doch nicht so laut! Was, wenn uns jemand hört??? Wir erzählen es dir im Auto!”, schnaubte Hinata wütend. Die zwei Harunos verstanden nur Bahnhof. Was war so schlimm daran, darüber zu reden? Die Mädchen zogen sie in das jeweilige Auto, wo sie so ziemlich das gleiche erzählt bekamen. Hinata laberte Sakura zu, bei Sayuri war es Temari: “Ja, klar fahren wir noch Autorennen! Aber darüber dürft ihr nicht im Schulgebäude reden. Wir vermuten, dass die Schülereitung überall Kameras und Wanzen versteckt hat! Wir waren die besten Fahrerinnen in den Städten, in denen wir wohnten. Wir bilden bei den Rennen in Tokio eine Crew. Aber verschweigt das lieber... Nicht auszudenken, wenn jemand davon Wind bekäme! Es würde sofort in der Zeitung stehen und das Geschäft unserer Eltern vielleicht sogar in den Ruin treiben! Decknamen zu haben, ist ja sowieso kalr.” Nach dieser “Gehirnwäsche” stellten die Mädels die Autos im Parkhaus ab und gingen in der Stadt bummeln. ~*~ Anm.: Es ist wirklich ziemlich kurz geworden. Auch kein wirklich runder Abschluss für ein Kapitel, aber es ist jetzt nunmal so. Irgendwann müssen sie ja die Fakten erfahren. Kapitel 4: Gucci & Co. ---------------------- Kapitel 4 Gucci & Co. Die Mädchen kamen gerade aus dem Gucci, da sahen sie einen Haufen Mädchen, der sich um irgendetwas versammelte. Tenten drängelte sich mit Hinata bis zur Mitte, letztere quiekte auf: “Neji?” Das interessierte nun auch die anderen und sie stießen die Mädchen (also die, die schon vorher da waren) beiseite, um ihren Freundinnen Unterstützung zu leisten. Tenten starrte entsetzt einen der beiden Jungen an. Sie wandte sich an Hinata: “Neji? Dein Cousin Neji? Dieser Wichser - Neji?” “Redest du von mir?”, fragte der Schwarzhaarige, dessen Augen sich nun mit einem nicht ganz so netten Blick (ein sag-das-noch-einmal-und-du-bist-tot-denn-ich-brauch-nur-eine-halbe-Sekunde-um-dich-umzubringen-Blick) an Tenten hefteten. “Scheint so. Oder bist du schwerhörig?”, konterte diese. “Neji, was machst du denn hier?”, unterbrach Hinata die Streitigkeiten. “Nenn mir einen Grund, warum ich dir das sagen soll, Cousinchen?” Jetzt schaltete sich auch der andere Junge ein. Ein Junge mit blondem Haar und himmelblauen Augen. “Und wer seid ihr?”, fragte er und leichtes Interesse war aus seinen Augen zu lesen. Hinata musste erst einmal schlucken. Für ein so unverschämt gutes Aussehen brauchte man(n) doch glatt einen Waffenschein!? Tenten bemerkte, dass ihre Freundin wohl gerade in den blauen Augen versunken war und nicht so schnell auftauchen würde und antwortete deshalb für sie: “Du erzählst deinen Freunden nicht mal von deiner Cousine? Also wirklich… Dann will ich das Geheimnis mal lüften. Diese reizende, junge Dame hier neben mir ist Hinata Hyuuga, des werten Herrn Hyuugas Cousine. Und ich, tja, ich bin Tenten.” Sie hatte gar nicht bemerkt, dass die anderen hinter ihr standen. “Und wer bist du?”, fragte Hinata, die sich wieder beruhigt hatte, den Blonden. “Naruto Uzumaki.” “Ja, schon gut. Ihr macht wohl gern einen auf obercool was?”, fragte Tenten frech. “Da hast du was falsch verstanden, Darling…” “Darling?” Die Braunhaarige verdrehte genervt die Augen. ‘Hinata hatte Recht, was diesen Neji betrifft!’ “Wir “machen” nicht einen auf obercool, wir sind cool! Wir können doch nichts dafür, dass wir die beliebtesten Jungs der Schule sind…” Tenten flüsterte zu Hinata: “Eingebildet?” “Nein, gar nicht”, widersprach Neji. “Komm, Naruto, gehen wir!” “In welche Schule geht ihr?", fragte Tenten und versuchte möglichst gleichgültig zu wirken. Wobei die Betonung des letzten Satzes auf "versuchte" lag. “Auf die Konoha-High, aber solche Pussies wie euch lassen die da nicht rein!” “Das hättest du wohl gern, Hyuuga!”, keifte Tenten angriffslustig. Hinata sah sie vorwurfsvoll an. Seit wann benutzte man den Nachnamen Hyuuga denn als Schimpfwort? Neji drehte sich noch einmal um. “Sind die wirklich auf unserer Schule? Ich hab die noch nie gesehen.” Sie wäre mir sicher aufgefallen, dachte er bei sich. Naja, die werd ich auch noch rumkriegen. Eines seiner Fan-Girlies antwortete an Narutos Stelle: “Ist doch auch egal, Neji-kun! Das Wichtigste ist doch, dass du mich kennst! Hast du auch nicht unsere Verabredung heute Abend vergessen?” Sie warf sich ihm an den Hals. “Nein…”, knurrte er und küsste sie, worauf hin die anderen Fans einen Abgang machten. Diesmal hatte Emi ihre Chance. “Immer schön verhüten, Neji, du willst dir doch kein Kind andrehen lassen? Ich könnte mir schon vorstellen, dass…”, begann Naruto und erntete dafür von Neji eine heftige Kopfnuss. Er rieb sich den Kopf. “Das tat weh!” “Geschieht dir Recht!” ~*~ “Na toll! Dieses Arschloch ist auch an unserer Schule!”, meckerte Tenten, als die sechs Mädchen schon ein Stück weiter in die entgegen gesetzte Richtung von “Arschloch” gegangen waren. “Na und! Deswegen würde ich mir nicht mein ganzes Leben vermiesen! Es ist sehr unwahrscheinlich, dass ausgerechnet diese beiden in unserer Klasse sind!”, munterte Sayuri sie auf. Das Schicksal liebte es, Menschen zu verarschen... “Wo wollten wir jetzt noch hin?”, fragte Ino tatendurstig. “Bärentreff und Hussel!”, entschied Hinata. Sie liebte Süßigkeiten. “Ich will noch zu Diesel.” “Wie wäre es mit Prada und dem Adidas Store?” “Das dauert ja bis heute Abend!”, erkannte Hinata, die das Dauershopping der anderen noch nicht gewohnt war. “Ja, genau das soll es doch auch!” Damit war alles geklärt und die Mädchen gingen zu den besagten Läden. Nach weiteren fünf Stunden waren die Mädchen ausgepowert; sie waren ja schon seit heute Morgen in der Stadt. Die Clique fuhr zurück ins Internat. Im Appartement angekommen, luden sie erst einmal ihre ganzen Einkauftüten aus den Wagen und packten ihre Ausbeute in die Kleiderschränke. Danach gingen sie zu Bett. ~*~ Sayuri lief in die Küche, um sich ein Müsli zu machen. Mit dem fertigen Frühstück schritt sie in den Speisesaal und traf dort schon alle anderen an. “Morgen!”, sagte sie fröhlich. Mordende Blicke trafen sie. “Ist irgendwas?”, fragte sie unschuldig. “Gaaaaar nichts!”, sagte Ino ironisch. “Was ist los?”, fragte Sayuri noch einmal, aber ernster. “Mein Klo ist verstopft, Tentens Dusche ist kaputt, Temaris Wellensittich ist aus dem Käfig ausgebrochen.” Sayuri musste grinsen. Schadenfreude sollte man aber dennoch mit Vorsicht genießen. “Morgen ist unser erster Schultag!!!”, versuchte sie anschließend, die Stimmung zu heben. Alle Mienen hellten sich augenblicklich auf. “Jauuu”, machte Ino. “Die erste Stunde beginnt doch um viertel vor 8, oder?”, erkundigte sich Temari. “Ja, aber ich denke, wir sollten schon um halb los!”, meinte Hinata. “Dann stehen wir um … 6.30 auf?”, schlug Tenten vor. “Ich denke 6 wäre besser.”, entgegnete Sakura. “Dann viertel nach 6!”, entschied Sayuri. “Ich ruf jetzt die Rezeption an, die sollen gefälligst einen Klempner schicken!”, motzte Ino und die anderen kicherten. “Ist doch wahr…”, verteidigte sie sich. Nach zwei Stunden waren die beiden “Problemchen” beseitigt und Ino war sichtlich erleichtert. Selbst der Wellensittich war wieder an seinem Platz und nagte an einem neuen Körnerstab. Am Abend. Hinata und Tenten verschwanden in die Küche, unterdessen die anderen es sich vor dem Fernseher bequem machten. Es standen schon zig Nagelackbehälter auf dem Tisch, als die beiden anderen mit Snacks aus der Küche kamen. “Was meint ihr wann wir ins Bett gehen sollten??!!”, fragte Ino, die langsam schon nervös wurde. “Wir dürfen ja nicht zu spät ins Bett, sonst haben wir morgen Augenränder!”, neckte Temari Ino. “Du hast Recht!!”, bestätigte Ino panisch. Die Mädchen lachten. “Wie viel Uhr ist es denn jetzt?”, fragte Sayuri. “Viertel nach 8. Was schauen wir?” Hinata schnappte sich die Fernsehzeitung. “Hm... Rush Hour, Hostel - igitt! - oder Titanic?” Hinata schaltete ohne Antwort schon auf Titanic um. Selbst wenn sie diesen Film schon viele Male gesehen hatten, würden ihre Freundinnen ihn niemals ablehnen. Tenten holte vorsichtshalber Taschentücher aus dem Sideboard. Kapitel 5: Der erste Sch(w)ultag -------------------------------- Kapitel 5 Der erste Sch(w)ultag Um viertel nach sechs klingelten alle Wecker im Appartement sieben. Die Mädchen gingen in die Küche und aßen ihr Frühstück: Aufgewärmte Pfannkuchen. Sie unterhielten sich über den bevorstehenden Tag. Ihre Schultaschen hatten sie schon am vorigen Abend gepackt und so konnten sie sich jetzt auf ihr Aussehen konzentrieren. Tenten hatte ihre Haare zu zwei Pandazöpfen gebunden. Um ihren Hals war ein grünes Samtband gebunden, ihre Nägel waren dunkelgrün lackiert. Sie trug eine ärmellose, dunkelgrüne Satinbluse und eine normale ¾-Jeans mit Gürtel. Die dunkelgrünen Sneaker passten perfekt dazu. Temari trug einen mittellangen, orangen Rock mit einem Schlitz in der Seite, der ziemlich weit hoch zur Hüfte ging. Sie hatte aus ihren Haaren vier Zöpfe gemacht und einen orangen Haarreif dazu angezogen. Die Sandaletten passten gut zu den Look. Ihr einziger Schmuck war eine Kette mit Fächeranhänger und ein Armband aus Gold mit orangen Strasssteinchen. Das Oberteil war aus Jeansstoff und hatte keine Träger. Ino kleidete sich in einem Neckholdertop in lila mit weißen Umrandungen. Der Ultra-Mini war passend dazu. Um nicht zu viel Haut zu zeigen zog sie unter den Rock eine Leggins. An Armen und Beinen waren weiß-lila Stulpen angebracht. Dazu hatte sie High Heels an. Die Haare waren locker geflochten und der weiße Schmuck machte ihr Aussehen perfekt. Hinata kombinierte ein blaues Sommerkleid mit weißer ¾-Hose. Das Spaghetti-Träger-Kleid hatte sie gekürzt, sodass es nur bis knapp unter den Po reichte. Dazu zog sie einfache Sportschuhe und blaue Ohrringe an. Ein Collier schmückte ihr Décolletée. Sayuri legte eine schwarze Bermuda und ein schwarz-weiß gepunktetes T-Shirt an. Dazu trug sie schwarz-weiße Flip-Flops und knallpinken Neon-Schmuck, der super zu ihrer Haarfarbe passte. Sakura hatte eine Tarn-Hose und ein rosa Top, das zu die Farbe ihrer Haare hatte. Sie trug Sportschuhe und silbernen Schmuck. Die Mädchen standen auf dem Flur und begutachteten sich noch ein letztes Mal. “Wir sehen super aus!”, fand Sayuri. Und Ino bemerkte: “Du siehst klasse aus, Hinata!” Diese wurde etwas rot.” “Let’s go, girls!”, rief Tenten und die Mädchen machten sich auf zum Klassensaal. Sie hatten doch etwas länger gebraucht, als vermutet und sie waren spät dran. “Schneller!”, spornte Sakura ihre Freundinnen an und rannte um die Ecke. In dem Bruchteil einer Sekunde fand sich die Haruno auf dem Boden wieder und sah den Typen an, gegen den sie in der Eile gerannt war. “Baka!”, motzte sie ihn an. Er hatte pechschwarze Haare, ebensolche Augen und einen eiskalten Blick. Er trug eine schwarze ¾-Hose und ein schwarzes, weites T-Shirt. “Bist du neu hier?” Sakura ließ sich von Temari aufhelfen und klopfte den Staub von ihren Klamotten. ‘Hier sollte mal wieder geputzt werden!’, dachte sie wandte sich dann aber wieder an den Gefrierschrank: “Was bist den du für einer? Und, ja, ich bin neu…” “Sasuke Uchiha heiß ich. Und du? …rosa Haare, vorlaut und schlecht angezogen… hmm… tut mir Leid, das sagt mir nichts.” “What about? Schlecht angezogen?”, empörte sich Sakura. Hinata zog an ihrem Arm. “Komm, Saku-chan! Die Stunde fängt gleich an! Mit solchen Typen geben wir uns nicht ab! Diese Möchtegerne.” “Du Bastard, Uchiha! Ich mach dich noch mal fertig! Darauf kannst du Gift nehmen!” “Ich freu mich schon", sagte der “Bastard” vergnügt. Was wollte sie ihm denn schon anhaben? Ein kleines Mädchen von vielleicht 16 Jahren und ihre genauso kleinen Freundinnen. Andererseits… sie war das erste weibliche Wesen seit langem, das ihn einen Bastard nannte. Er korrigierte sich gedanklich. Sie war das erste weibliche Wesen überhaupt, das ihn einen Bastard nannte. In dem Korridor, in dem sich ihr neues Klassenzimmer befinden sollte, sahen die Mädchen ein Paar, dass sich verliebt küsste. Ino glotzte ihnen dabei wie selbstverständlich zu, während sie weiterging. "Sind die beiden nichts süß?" Hinata hustete und bekam einen deutlich roten Schleier auf den Wangen. "Das waren zwei Jungen, oder?" Ino lachte laut los, schaute dann aber doch nochmal um die Ecke. "Tatsächlich..." "Beklopptenschule, sag ich doch", schnarrte Sakura nur, auch wenn sie es nicht wirklich so meinte. Sollte jeder doch das machen, was er wollte. Sie hatte nichts gegen Schwule. Sie klopften an der Klassensaaltür und traten ein. Kakashi war noch nicht da. Dafür waren schon fünf andere Jungs da, die sie unwiderstehlich anlächelten. Sakuras Augen weiteten sich und Hinata quiekte auf. Ino brachte nur ein: “Oh Shit!” heraus, während Sayuri einen Rothaarigen mit grünen Augen musterte. Als er zu ihr blickte, lächelte sie unwillkürlich und starrte dann angestrengt den Boden an. Sakura war geschockt: “Tenten! Sag mir, dass ich träume!” Tenten war auch abwesend. “Ach das sind doch nur Bastard, Blondschopf, Arschloch, ein Rothaariger und…”, erklärte Temari und verzog das Gesicht zu einem amüsierten Lächeln. “... ein Typ mit Ananas-Zopf, die uns dumm angrinsen.” Und wirklich. In der ersten Reihe saßen Sasuke, Naruto, Neji, der unbekannte Rothaarige und eine braunhaarige Ananas. Die Mädchen hörten hinter sich eine männliche Stimme: “Ihr seid die Neuen? Stellt euch doch bitte vor! Dann könnt ihr euch in die zweite Reihe setzen." “Jetzt hätte nur noch gefehlt: Setzt euch doch da in die zweite Reihe, hinter die reizenden, gut aussehenden, jungen Männer”, sagte Tenten mit ironischer Stimmlage zu ihren Freundinnen und versuchte erst gar nicht, leise genug zu sein, dass man sie nicht hörte. Die Mädchen taten wie geheißen und setzten sich dann in die zweite Reihe. Sie holten ihren Deutschkram raus und schrieben mit. “Die Adverbialen…” Kakashi redete ununterbrochen und las dabei in einem kleinen Buch. “Der ist irgendwie komisch…”, flüsterte Sakura Ino zu, die nickte. “Der liest in einem Buch. Ich glaub kam, dass des ein Deutschbuch ist…” Sakura schaute angestrengt auf das Buch. “FLIRT PARADIES???”, kreischte sie durch die ganze Klasse. Der Deutschlehrer sah auf und die ganze Klasse starrte sie an. “Sakura? Ist irgendetwas?”, fragte der Lehrer verwirrt. “Äh, nein. Gar nichts…”, murmelte Sakura mit hochroten Kopf. Sasuke grinste sie hämisch an. Sie streckte ihm die Zunge raus. In der 5-Minuten-Pause redete Saku mit ihren Freundinnen und erzählte ihnen von ihrem Plan. “Bist du dir sicher, dass du das machen willst?” Temari war die Sache nicht ganz geheuer. Das würde sich doch bestimmt hochschaukeln. Die Jungs würden das doch nicht auf sich sitzen lassen! “Absolut!” Damit war das Thema erledigt. Wenn Saku sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann zog sie das auch durch, ohne wenn und aber. Und wenn sie nicht mitmachen würden, machte sie es allein. Und wenn schon... ihren Spaß hatten sie sicherlich dabei. Die zweite Deutschstunde begann und sie sollte in Stillarbeit einen Aufsatz über ihren Zwölften Geburtstag schreiben. “Wie öde!”, stöhnte Tenten. Nach ein paar Minuten trudelte bei Sakura ein Zettel ein. Ey, Stirni! Schon mal darüber nachgedacht, deine Haare zu färben? Das sieht doch echt beschissen aus, dieses rosa! Sie stupste Tenten an, die neben ihr saß. Falten überzogen ihre Stirn, als sie den Brief las. Sie zeigte einen Vogel, dann machte sie sich wieder an ihre Niederschrift. Sakura lachte innerlich und schrieb zurück. Lieber Sasuke! Wenn es dir in einer anderen Farbe besser gefällt, dann lass ich sie mir färben! Ich wollte dir noch sagen, es tut mir echt Leid, dass ich dich so beschimpft hab. Kannst du mir verzeihen? Ich würde dich echt gern kennen lernen... Verzeih mir! Wir müssen reden. Auf dem Weg zur Turnhalle? Deine Sakura “Schön schnulzig”, kicherte Tenten, als sie den Brief las. Die anderen vier grinsten. Natürlich würde Sasuke total darauf reinfallen, schließlich war er ein totaler Playboy und fühlte sich ja sooo begehrt. Sie warf das Schreiben nach vorne. Auf den Lehrer musste sie ja nicht achten, der las weiter in seinem Buch. Sasuke grinste. War ja klar. Wie sollte auch nur ein einziges Mädchen ihm widerstehen. Irgendwann musste er ja ihren Willem durchbrechen, wenn auch mit Ignorieren. Als Antwort kam ein schlichtes “Ja”. Sakura schmunzelte. ‘War ja klar, er hält sich für den Größten.’ Es schellte zur Pause und die Schüler verließen den Raum. Sakura hastete heraus und wartete auf Sasuke, der dann auch bald kam. “Sasuke-kun…”, sprach sie ihn ganz schüchtern an. “Es tut mir Leid, was ich gesagt habe…” Sakura laberte bis sie zur Sporthalle gekommen waren. Im Sportunterricht wurden sie zu Volleyball verdonnert. Der Lehrer hieß Sensei Gai, trug einen grünen Ganzkörperanzug und hatte einen Blumentopf-Haarschnitt. “Der sieht genauso aus, wie dieser Lee!” Gai ging zu besagtem Schüler, der ebenfalls einen Ganzkörperanzug anhatte, und lobte ihn für das Spielen. “Sensei Gai!” “Lee!” “Sensei Gai!” “Lee!” “Sensei Gai!” “Lee!”, riefen die beiden abwechselnd und fielen sich schließlich heulend in die Arme. “Wir sind in einem Irrenhaus gelandet!”, bemerkte Tenten und eine Stimme hinter ihr entgegnete: “Dann seid ihr hier ja richtig!” Neji! “Das musst du gerade sagen! Und hör auf, meinen Arsch anzustarren!” “Ich starre nicht deinen Arsch an!”, verteidigte sich der Hyuuga grinsend. “Ich schau mir nur deine Unterwäsche an." Klatsch! Tenten hatte dem Schwarzhaarigen eine saftige Ohrfeige verpasst. Ihr roter Handabdruck war noch an seiner Wange zu sehen. “Mach das noch einmal und du bist fällig!”, sagte Tenten todernst. Die anderen Mädchen waren ein paar Schritte zurückgegangen, wobei Temari sich in einem Volleyballnetz verfangen hatte und umstürzte. Sie riss die ganze Anlage mit und landete auf etwas Weichem. “Temari, wärst du so freundlich, von mir runter zugehen?” ‘Musste ich ausgerechnet auf der Ananas landen?’ Temari stand schnell auf. Sie wisperte ein “Sorry!” und begann dann die Anlage wieder aufzubauen. Hinata versuchte gerade einen Aufschlag. Doch anstatt über das Netz zu fliegen, flog der Ball genau auf Naruto zu, der sich im letzten Moment gekonnt duckte. ‘Ich werde beweisen, dass ich nicht mehr das schüchterne Mädchen von früher bin. Diese Zeit ist längst vorbei!’ Auch wenn sie den Blonden gar nicht kannte, hatte sie irgendwie das Gefühl, ihm etwas beweisen zu müssen. Der Uzumaki drehte sich zu ihr um und grinste sie an. Temari klopfte Hinata auf die Schulter und hielt sie zurück. „Komm runter!“ "Die wollen uns verarschen. Sie denken wir haben nichts drauf und gehören zu den kleinen Mädchen, die sich nicht zu verteidigen wissen und jedem Typen nachrennen. Denen wird ihr Lachen schon vergehen. Wir werden schon mit ihnen fertig, jede auf ihre Weise. Was meint ihr?" Tenten nickte und lächelte heimtückisch, Temari zuckte nur mit den Schultern und Hinata sah ihre rosahaarige Freundin etwas skeptisch an. Würde sie das schaffen? "Ich weiß nicht Sakura, ob ich das mit Naruto machen kann..." „Das schaffst du schon, Hinata!“, munterte sie Ino auf. „Und ich sehe mal wen ich so alles nerven kann. Vielleicht taucht ja noch einer von denen auf…“ Nachdem Hinata noch ein paar andere Schüler mit dem Volleyball getroffen hatte, wurde Temari verurteilt, die Sportgeräte wegzuräumen. “Shikamaru wird dir dabei helfen.” “How troublesome…”, kommentierte er das nur und gähnte. Shika schleppte einen Kasten zum Geräteraum und Temari machte sich ans Einwickeln der Netze. Sie ging ebenfalls zum Gerätezimmer und legte das Netz in einem der Schränk ab. Sie stutze. Der Braunhaarige lag auf einem Haufen Matten und schlief. Temari setzte sich neben ihn, sah ihn an und spielte mit seinen Haaren. Dann stand sie auf und - Ratsch! Sie hatte gleich ein ganzes Regal umgerissen. “Sag mal, spielst du eigentlich gerne mit fremder Leute Haare?”, fragte der Nara verschlafen. “Ähm… Du hast nicht geschlafen?” “Nöö”, machte die Ananas und streckte sich. Temari klatschte sich innerlich an die Stirn und machte sich ans Aufräumen. Sakura war blitzschnell umgezogen und lief Sasuke nach. Wieder redete sie auf ihn ein. “Und dann wollten wir noch…” Langsam nervte das den Uchiha. Sie verfolgte ihn nun jetzt schon seit… er schaute auf die Uhr… 2 Stunden! “Sakura! Jetzt verschwinde, ich will nichts von dir!” Sakura ignorierte einfach seine Worte und schwatzte unbeirrt weiter. In der ersten Mathestunde lernten sie auch gleich den wahrscheinlich schlimmsten Lehrer der gesamten Schule kenne: Orochimaru-sensei. In der Stunde schliefen die Mädchen beinahe ein, aber Sasuke beteiligte sich umso mehr am Unterricht. ‘Schleimer! Ist wohl Orochimarus Liebling!’ Sakura schüttelte nur den Kopf. Als dieser Horror auch überstanden war, verfolgte Sakura ihren “Liebsten” wieder auf Schritt und Tritt, was ihr vernichtende Blicke seitens seiner Fan-Girlies einbrachte. In der Bibliothek hinderte sie ihn beim Lesen und in der Kantine störte sie beim Essen. Es kam noch schlimmer. Nachdem Englisch bei Yondaime, der mal ein normaler Lehrer war, zu Ende war, hatten sie Chemie bei Kabuto. Das Schreckliche dabei war: Sakura hatte sich neben ihn gesetzt und ihr Geschwätz nahm kein Ende. Als der Unterricht fertig war begleitete sie ihn noch bis zu seinem Appartement, wo sie noch fragte, ob sie nicht mit rein kommen könne. “Sakura! Versteh es doch! Ich hasse dich!!! Lass mich endlich in Ruhe!!” Sakura ging zu ihrem Appartement und die Mädchen löcherten sie mit Fragen. “Mission erfolgreich beendet! Ich denke er ist total genervt! Ich lass ihn morgen wohl besser mal in Ruhe...” Nachdem Sakura alle Einzelheiten erzählt hatte, lachten sie sich erst einmal schlapp. “Wollten wir nicht einkaufen?”, warf Hinata ein, schnappte sich Jacke und Autoschlüssel. Die anderen folgten ihr in die Tiefgarage. Im Supermarkt angekommen bekam jede einen Einkaufszettel mit einem jeweiligen Bereich: Ino kaufte Tiefkühlzeug, unterdessen sich Tenten um Obst und Gemüse kümmerte. Sayuri sollte für Wurst, Käse und Fleisch sorgen, während Hinata die Süßigkeiten durchstöberte. Sakura besorgte die Beautyartikel, Temari schaute sich nach Sonderangeboten und Getränken. Mit drei vollen Einkaufswagen gingen sie zur Kasse und bezahlten. Dann fuhren sie mit zwei voll beladenen Autos zurück ins Internat. Erschöpft ließen sie sich auf dem Sofa nieder, nachdem sie die ganzen Lebensmittel in die Schränke geräumt hatten. Hinata kam mit “Lachspampe auf Baguette”, wie es Ino nannte, zurück und die Mädels aßen auf der Couch zu Abend. Dazu schauten sie “King of Queens”. Mittlerweile war es viertel nach 6. Nachdem sie die ganze Platte aufgeputzt hatten, fiel Sayuri auf: “Leute! Wir haben noch keine Hausaufgaben gemacht!” Alle flitzten zu ihren Schulranzen und holten ihr Deutsch und Mathezeug raus. “Was haben wir auf?”, fragte Tenten, die keinen Plan hatte. “Mathe, Seite 54 Nummer 1a, 3 und 5. Deutsch, den Aufsatz fertig schreiben.” Die Mädels machten sich ans Werk und waren nach 1 ½ Stunden fertig. Pünktlich um viertel nach 8 waren alle wieder auf dem Sofa versammelt und schauten “Die Hochzeit meines besten Freundes” mit Julia Roberts. “Ich hab voll Bock auf 'ne Sauforgie, und ihr?”, fragte Hinata. Es war gerade Werbung. “Aber nicht mehr heute! Ich besorg uns morgen was…” Tenten holte eine Ladung Chips und Temari ihren Laptop; sie konnte einfach nie still sitzen. Der weitere Abend verlief ruhig und um 11 gingen die Mädels ins Bett. ~*~ “Hast' es?”, fragte Sasuke den Hyuuga. Er wedelte mit ein paar Stücken Stoff rum. “Klar!” Kapitel 6: Rache ist Blutwurst ------------------------------ Kapitel 6 Rache ist Blutwurst Sakura schlief noch, als Sayu hereinplatzte. Sie hatte ihre Bluse falsch geknöpft und ihr Faltenrock hing schief. “Wie siehst du den aus?”, fragte die Ältere verschlafen. “Zieh dich an, beeil dich!” Dann war Sayuri auch schon verschwunden und riss Temari, Tenten, Ino und Hinata genauso unsanft aus dem Schlaf. Die Mädchen zogen sich an, nahmen sich einen Toast und schulterten ihren Rucksack, um dann Sayuri zu folgen. Die Pinkhaarige hetzte die anderen die Treppen hinunter auf den Schulhof. Was sie da sahen, verschlug ihnen die Sprache. Sogar Tenten, mit ihrer großen Klappe, brachte keinen Ton heraus. “Da bleibt dir die Spucke weg, was?” Sasuke! “Tja Sakura, der Krieg hat begonnen. Du wolltest es ja nicht anders. Wie heißt es so schön? Wie du mir, so ich dir.” Er drehte sich um. “Sasuke!” “Ja?” Er grinste ein spitzbübisches Grinsen. Und selbst dabei sah er umwerfend aus. “Das bekommst du zurück!”, versprach sie ihm, aber er ließ sich nicht von ihr beeindrucken. “Da bin ich aber gespannt!” Sakura schnaubte nur verächtlich. Hinata bekam die Farbe eines Feuermelders. “Süßer Snoopy-BH, Hina-chan!” Sie fing sich wieder und setzte zu einer Antwort an: “Wenn er dir gefällt, Naruto, kannst du ihn gern behalten. Musst ihn nur da oben vom Mast runterholen!” Naruto war überrascht über eine so toughe Antwort. ‘Sie wirkt irgendwie immer so schüchtern, ist sie aber gar nicht… Das wird schwerer, als ich gedacht habe.’ Ino unterhielt sich mit einem Schwarzhaarigen, der Sasuke total ähnlich war. Allerdings hatte er lange Haare, die am Nacken zu einem Pferdeschwanz gebunden waren. Unterhaltung war allerdings das falsche Wort. “Welcher Slip ist denn dir, Barbie?” “Ich bin keine Barbie! Und außerdem geht dich das einen feuchten Dreck an!!!” “Woah, woah! Reg dich ab, Terror-Barbie! Flipp doch nicht gleich aus, Püppchen!” “Ich bin kein Püppchen!!” “In so einem Moment solltest du lieber ruhig sein!” Er kam ihren Gesicht näher. 'Pah! Genau so ein Aufreißer wie Sasuke. Ist bestimmt sein großer Bruder oder so… Na warte!’ Sie legte die Arme um ihn und zog ihn näher an ihren Körper. Er schloss die Augen, sie grinse und trat ihm mit dem Knie dahin, wo es bei Männern besonders weh tat. “Argh! Mann, bist du attrakti-... ich meine, aggressiv!!!” Tenten näherte sich eine Gestalt von hinten. Sie hörte eine bekannte Stimme an ihrem Ohr. “Na, Darling, hab ich ein schönes Stück rausgesucht?” Sie schrie erschrocken auf. “Du? Du! Du… hast… DU PERVERSLING!!!!” Alle Schüler, die sich um den Mast, wo die Unterwäsche der Mädchen aufgehängt war, versammelt hatten, schauten zu Tenten und Neji. “DU PERVERSER!!! DU ARSCHLOCH!!!” “Beruhig dich!” “WAS??? ICH SOLL MICH BERUHIGEN??? BERUHIGEN???” Neji hielt ihr den Mund zu. “Laff mich loff!!”, kam die patzige Ansage. “Tenten, beruhig dich!” Sie hörte auf herumzuzappeln und Neji lies sie los. “Was fällt dir ein…” ‘Dieses scheiß Casanova-Lächeln!' “Glaub nicht, dass du mich damit rumkriegst!” “Dann vielleicht damit...” Er war ihr nahe, zu nahe, für ihren Geschmack. Der Hyuuga spitzte die Lippen, Tenten legte ihren Zeigefinger auf seinen Mund. “Nh-Nh!”, machte sie und fing an die Unterwäsche wieder von Mast zurück zu erobern. Die anderen hatten mittlerweile auch ihre Neckereien und Liebeleien eingestellt und leisteten ihr Gesellschaft. Es gongte und die jungen Frauen machten sich auf den Weg zum Klassenraum - sie hatten Politik und Wirtschaft bei Hayate. “Heute… *hust*… machen wir… *hust* …” “Der hustet ja die ganze Zeit, wenn er krank ist, soll er zu Hause bleiben!”, flüsterte Tenten ihrer Sitznachbarin energisch zu. Diese hatte allerdings nur Augen für einen gewissen rothaarigen Jungen. Sayuri schnappte Gesprächsfetzen der Jungs vor ihr auf. “Welche… zweite Reihe.. Am ehesten… flachlegen?” Das interessierte sie aber jetzt, da der Sabakuno antwortete. ‘So Sayuri, jetzt würge ich dir eine rein! Ich hab dir gesagt, dass du das zurück bekommst! Ich weiß ganz genau, dass du jetzt ganz interessiert bist, tja, Rache ist Blutwurst!’ [Flashback] Montag. Es hatte gerade zu dritten Stunde geklingelt und Massen von Schülern drängelten sich vom Pausenhof auf die Gänge. Sayuri hatte einen Plan. Ihr Opfer dafür war der Rothaarige einen Stock unter ihr. Ihr mit Mayo, Senf und Ketchup bestrichener Hamburger war schön weich und klebrig. Sie hatte Hunger und überlegte sich, ob sie ihn nicht doch essen sollte. Aber sie entschied sich dagegen. Zielen. Und Feuer! Klatsch! Perfekt! Der Burger landete genau auf Gaaras Schädel. “Hey, Sabakuno!”, rief Sayuri zu ihm herunter. “Deine neue Kopfbedeckung steht dir ausgezeichnet!” Sayuri lächelte ihn zuckersüß an. Gaara schaute wütend nach oben und knurrte: “Damit hat der Krieg begonnen.” Sasuke nickte, er hatte Recht. “Das bekommst du zurück, Pinkie!” "Hab mich auch gefreut, dich kennen zu lernen", rief sie, winkte und machte sich aus dem Staub. Neji und Naruto konnten sich kaum halten vor Lachen. Wenn Blicke töten könnten, wären sie soeben umgefallen. “Verlass dich drauf!”, brüllte er ihr nach. [Flashback Ende] “Also mit dieser" Er machte eine unwirschte Handbewegung. "Sayuri sicher nicht. Hat kein Selbstvertrauen und keine Ausstrahlung, das Mädchen. Die würde mich im Bett doch nur langweilen.” Allerdings hatte Gaaras "Plan" genau die entgegengesetzte Wirkung, die er eingeplant hatte. ‘Da hat er Recht! Ich habe zwar mein Aussehen verändert, aber vielleicht bin ich wirklich nicht selbstbewusst genug. Danke, Gaara-kun!’ Sie grinste. Nachdem die Deutschstunde beendet war, rief Kakashi die Mädels zu sich. “Mädchen… Dieser "Krieg" mit den Big Boys…” Sie ahnten schon das Schlimmste. Wusste das denn nun schon die ganze Lehrerschaft? Schließlich war es doch nur ein Hamburger gewesen. Und - naja, eben diese Unterwäsche-Aktion der Jungs. “… ich finde das gut!” “Sie finden das was?”, Ino blickte nicht mehr durch. “Ich finde das gut, dass die Big Boys auch mal ihre eigene Medizin zu schmecken bekommen. Falls ihr Unterstützung braucht, sagt Bescheid.” Damit schickte er die Mädchen wieder raus. “Was war denn das?” Ino hatte immer noch keine Ahnung. “Der ist doch cool, oder?” Sakura hatte ihre Meinung geändert. “Aber voll!” Sayu packte ihren Dickmann aus und biss genüsslich rein. “Igitt!” Sie spuckte den Bissen in den nächstbesten Mülleimer. “Bäh! Gaara, du… Argh!” Der Schokokuss war innen gelb. Tenten, die immer offen für neue Geschmacksrichtungen war, schnappte sich das Schokoding und biss rein. “Mhhmm! Was hast du denn? Ist doch eine tolle Kreation: Schokolade und Senf…” “Ihhh!”, machten jetzt auch die anderen vier. “Wann hat der das denn da rein gemacht?” “Keine Ahnung. Vielleicht als ich ihr Gespräch belauscht habe…” “Und? Was hast du erfahren?” Ino war Feuer und Flamme. Sayuri erzählte, was sie gehört hatte. Ino lachte hämisch. "Na, wenn er meint. Dann zeihen wir ihm eben mal, was so in dir steckt." Sie kamen zum Musiksaal, als ein Lehrer mit einer Kippe im Mund die Tür aufschloss. “Ist rauchen überhaupt erlaubt?” Ino zuckte mit den Schultern. Mathe bei Orochimaru war die reinste Katastrophe. Er hatte die gesamte Klasse zu Stillarbeit verdonnert, aber Sakura hatte schon nach zehn Minuten keinen Bock auf den Kram. Deshalb holte sie ihren Block aus der Tasche und kritzelte darauf herum. Heraus kamen Szenen, die den qualvollen Tod Orochimarus zeigten. Sasuke blickte hinter sich und riss der Haruno den Block vom Tisch. “Interessant!”, sagte er. “Gib das her, Bastard!”, zischte die Haruno. “Wirklich, sehr interessant! Nachsitzen, Haruno!”, schrie Orochimaru-sensei sie an, nachdem er sich über Sasukes Tisch gebeugt hatte. Er hatte sie eindeutig auf dem Kieker und dazu auch noch schlechte Laune. Sasuke lachte leise, aber es entging Oro-sensei nicht. “Du auch, Uchiha!” “Aber…”, widersprach der Schwarzhaarige, wurde aber sofort wieder vom Mathelehrer unterbrochen: “Nichts aber! Um 14.45 erwarte ich euch beide hier!” Er schaute die beiden scharf an und wandte sich dann zu einer Meldung. “Super gemacht, Sasuke!” Sasuke schaute Sakura an. “Was willst du, Stirni? Ist doch alles deine Schuld!” “Wer's glaubt...!”, entgegnete Sakura und machte sich daran ein Briefchen an ihre Freundinnen zu schreiben. “Guter Plan!”, raunzte ihr Ino zu, die in Mathe neben ihr saß. Nach Sakuras Hassfach folgte ihr Lieblingsfach, das zugleich Sasukes Hassfach war: Französisch! Shizune war total nett und erklärte auch alles gut. Die Stunde ging vorbei wie im Flug und es klingelte zur Mittagspause. Die Mädchen aßen in der Kantine zu Mittag und liefen anschließend zur Apotheke, um die “Medikamente”, die sie für ihren Coup brauchten, zu besorgen. “Das wird fies!” “Das Gute ist, dass es so richtig heiß ist, da muss man ja viel trinken!” In Physik hatten sie im obersten Stock Unterricht und es war brühwarm. Dementsprechend wurde viel getrunken. Sasuke sollte gerade etwas and die Tafel schreiben und Sakura schnappte sich seine Wasserflasche, warf eine Tablette rein und stellte sie wieder an ihren Platz. Tenten bot Neji und Shikamaru “Traubenzucker” an, unterdessen Gaara Sayuris “Bonbons”, die totaaaal unauffällig auf dem Tisch standen, klaute und Naruto auch welche gab. “Schmeckt ja scheußlich!”, keifte Naruto und spülte mit reichlich Wasser nach. Den anderen erging es nicht anders und sie tranken auch aus ihren Wasserbehältern. Als sich Sasuke wieder zurück an seinen Platz setzte, nahm er auch ein paar große Schlucke aus seiner Wasserflasche. In der Fünf-Minuten-Pause ging es erst richtig los. “Ach, Sasuke! Wie geht’s denn deinem kleinen Freund?” “Woher willst du denn wissen, dass er klein ist?”, kam erst die Antwort. Dann schaute er unwillkürlich an sich herunter. Seine Lippen formten lautlos die Worte: “Oh, nein!” “Oh, doch!”, kicherte Sakura, die das ganze Szenario genauestens verfolgt hatte. Die anderen Jungen (außer Itachi, da er nicht in dieser Klasse ist) hatten dasselbe kleine oder große Problemchen. Um das Geheimnis zu lüften schmiss Saku ein Päckchen Viagra auf den Tisch. “Habt ihr auch brav eure Flaschen gelehrt?” “Scheiße! Ihr Schlampen!”, entfuhr es Neji. Die Mädchen lachten sich halb tot. “Bloß keine Blöße zeigen, verehrter Herr Hyuuga!” Tenten schmunzelte. “Was starrst du mich so an?”, motzte der Schwarzhaarige die Ama an. Tenten erinnerte sich an die Szene in der Sporthalle. “Ich schaue nicht DICH an, sondern IHN!” Die Mädchen lachten und Temari musste sich an Ino festhalten um nicht auf dem Boden zu landen. “Oh scheiße! Ihr… Ihr…! Argh! Ich muss pissen!” Die Mädchen konnten sich nach Narutos Kommentar nun gar nicht mehr halten. “Dann geh doch, Naruto! Viel Spaß! Vielleicht hilft ja ein Kopfstand, ihr werdet bestimmt Probleme haben beim Treffen…” Hinata schaute den Blonden grinsend an und war selbst über sich erstaunt. “Das bekommt ihr zurück!” “Das waren meine Worte, Sasuke.” Die Jungs rannten raus. “Denen haben wir es aber gezeigt!” Tenten jaulte auf. “Habt ihr Neji Gesicht gesehen? Das war einmalig!” Die Jungs kamen zu spät und mussten Zabusa-sensei erklären, warum sie weg waren. Vom Streich erzählten sie nichts, allerdings bekam die ganze Klasse mit, dass sie “Gruppen-Pinkeln” waren. “Und wie habt ihr das Problemchen gelöst?”, neckte Sakura den Uchiha, als sich dieser auf seinem Stuhl niedergelassen hatte. “Ich hab es gefilmt, willst du sehen?” Er zückte sein Handy. Sakura wurde rot. Warum mussten seine Worte sie immer so aus der Fassung bringen? “Na-Na, wir wollen ja nicht ungezogen werden, Uchiha!” Nach Physik verabschiedete sich Sakura von ihren Freundinnen: Sie musste schließlich noch nachsitzen. Als sie im besagten Klassenraum ankam, war Uchiha bereits anwesend. Zu ihrem Missfallen sah er immer noch genauso unverschät gut aus wie vor wenigen Minuten. Sie setzte sich auf ihren Platz und zog ihre Deutschutensilien heraus. Sie konnte ja wenigstens schon mal Hausaufgaben machen! Den Kram hatte sie schon vorher unter dem Tisch deponiert. Sprtsch! Sakura konnte es nicht glauben: dieser Bastard hatte unter ihrem Tisch einen Ballon versteckt. An sich war ja nichts Schlimmes an einem Luftballon. Wenn er aber mit Wasser gefüllt war - dann schon. Der Uchiha hatte eine Reiszwecke an der Tischunterseite angebracht, die den Luftballon zum Platzen gebracht hatte. Nun war Sakuras Hose pitschnass. “Na, Stirni, in die Hose gemacht?” Sakura wollte schon eine patzige Antwort geben und/oder ihm eine scheuern, da kam der so verhasste Lehrer in den Raum und sie war gezwungen, es bleiben zu lassen. Sayuri und der Rest waren schon im Appartement und wollten jetzt an ersteren arbeiten. "Was habt ihr vor?” “Mach einfach das, was wir sagen, und das machst du auch immer wenn du irgendwo Jungs begegnest! Klar?” Sie nickte. “Stell dich gerade hin! Bauch rein, Brust raus! Schultern nach hinten, Blick nach vorne, nicht den Jungen anstarren, höchstens 3 Sekunden in die Augen schauen, dann lächeln und Blick abwenden oder erst mal zappeln lassen und ihn ignorieren. Stell die Beine etwa schulterbreit auseinander!… Ja, so… Sieht doch schon viel besser aus!” Ino unterrichtete sie und die anderen begutachteten, wie sie sich verhielt. “Jetzt lauf! … nein! Du flitzt immer viel zu schnell durch die Gänge! Lauf langsam und - ehm - würdevoll…!” Nach dem Nachsitzen traf Sakura die anderen, als sie gerade auf dem Weg zurück ins Appartemen war. “Und?” “Komm mit!”, wurde sie von Tenten aufgefordert und gleichzeitig wieder in die entgegengesetzte Richtung mitgeschleppt. ~*~ Gaara und Neji liefen gerade durch das Internat. Sayuri schritt an ihnen vorbei. Ihre Köpfe wanden sich um. Neji hob eine Augenbraue. “Graues Mäuschen? Dieses Mädchen hat 'ne krasse Ausstrahlung, die ist doch voll sexy, was willst du, Alter? Die sieht total scharf aus…” Gaara starrte immer noch zu der Ecke, um die sie gelaufen war, als würde sie das wieder zurückbringen. Gab's davon noch ein Replay? Das musste er sich unbedingt nochmal reinziehen... "Jaa...", machte er nur, ohne Neji richtig zugehört zu haben. Mit seiner Aussage heute Mittag hatte er wohl ziemlich falsch gelegen. Und das musste sie ihm jetzt beweisen. Und verdammt nochmal, das hatte sie auch. Und wie. Kapitel 7: Ein ganz normaler Abend ---------------------------------- Kapitel 7 Ein ganz normaler Abend Nachdem die Mädchen die ungeliebten Hausaufgaben erledigt hatten, plünderten sie die Mini-Bar und nahmen allen Brandwein, den sie finden konnten, mit auf den Spielplatz, der ganz in der Nähe des Internates lag. “Warum müssen Jungs denn eigentlich immer so kindisch sein?”, lallte Sakura, die sich kaum noch auf den Beinen halten konnte und sich deshalb einfach auf den Boden setzte. “Keine Ahnung!”, antwortete Hinata, welche besoffen oben auf der Rutsche saß. Tenten saß auf der Wippe und hatte Schwierigkeiten, nicht herunterzufallen. Ino saß auf einer der zwei Schaukeln und führte eine angeregte, aber einseitige Unterhaltung mit einem Busch. Sayuri hatte sich oben auf dem Klettergerüst niedergelassen, während Temari neben Ino auf der Schaukel lag. So wie sie da hing, konnte man das nicht mehr sitzen nennen. Ino stand auf und tapste auf einen Schwarzhaarigen zu, um ihn genauer unter die Lupe zu nehmen. Nachdem sie ein paar mal um ihn herumgegangen war, konnte sie sich halbwegs sicher sein, wer da vor ihr stand. “Itachi-kun? Bist du das?” “Mhm”, kam es von dem Uchiha. Sie setzten sich ins Gras. “Ino?”, begann Itachi. “Wie findest du mich?” “Ich?” “Ja!" Er verdrehte die Augen. "Ist noch jemand anderes hier, der Ino heißt?” “Kann doch sein!” Itachi rammte seinen Kopf an den nächstgelegen Baum - zumindest in Gedanken. “Also?” Ino überlegte, was ihr unter Einfluss dieses bestimmten Getränkes recht schwer fiel. “Denkst du jetzt, dass ich dir die Wahrheit sage?” “Ja. Betrunkene lügen nicht.” “Da hast du wohl...” "Recht?" "Links." Sie kicherte, verschluckte sich aber und bekam einen Schluckauf. Itachi bewegte sich. “Nicht weggehen!”, hickste sie. Ino sah den Uchiha traurig an. “Ich geh doch gar nicht weg.” Beruhigt ließ sich die Terrorbarbie zurückfallen. Mittlerweile war es dunkel - nur die Straßenlaterne auf dem Kinderspielplatz leuchtete - und man konnte die Sterne sehen. “Zu meiner Frage…” Itachi stoppte. Er strich Ino eine Strähne aus dem Gesicht, sie war eingeschlafen. ‘Wenn sie so schläft, kann man gar nicht glauben, dass sie immer so aggressiv und zickig ist… Eigentlich ist sie doch ganz süß…’ Er hob die Schlafende vom kalten Boden hoch, nahm ihren Schlüsselbund und trug sie bis zum Appartement. Er öffnete die Tür - praktischerweise stand der Name der Blonden daran - und legte sie in ihr Bett. ~*~ Tenten fiel von der Wippe und machte sich erst gar nicht die Mühe, wieder aufzustehen. Eine Person beugte sich zu der Braunhaarigen herunter. “Tenten?” Angesprochene sah auf und lachte. “Neji! … Wie schon dich zu … hicks … sehen! … Ich ... Hab mich schon gefragt, wo… du, hicks, bleibst!” Der Schwarzhaarige hob eine Augenbraue. Sie freute sich, ihn zu sehen? Sie musste betrunken sein. Und wie. Die Ama hielt ihn am Bein fest. Er setzte sich zu ihr und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. “Es gibt da etwas, was ich gern wissen würde…” Der Hyuuga beugte sich zu dem Mädchen. Er konnte den Alkohol, den sie eingenommen hatte, schon riechen. Nicht, das ihn das störte. Der Weißäugige hatte seine Lippen auf Tentens gelegt und küsste sie fordernd. ´ Zu berauscht vom Weingeist, ließ sie ihn machen und öffnete bereitwillig ihre Lippen, als seine Zunge leicht dagegen stieß. Seine Hände glitten unter ihr T-Shirt und erforschten ihren Körper. (Vergessen wir einfach mal, dass wir uns auf einem öffentlichen Spielplatz befinden.) Er küsste wie ein Gott. Seine Lippen und Hände waren überall. Tenten schloss die Augen; sie wollte mehr. Die Brünette begann damit, sein Hemd aufzuknöpfen, wofür sie dir Bierdose auf den Boden stellte. Der Hyuuga schnappte sich das Ding und drückte die Ama auf den Boden. Er goss einen Schluck in ihren Bauchnabel und schlürfte die Flüssigkeit hinaus. (Kannst du mir eine Flasche von die Bier schicken, die so schön hat geprickelt in meine Bauchnabel?) Neji schob sie beiseite. Er wollte nicht unbedingt von nächtlichen Spaziergängern beobachtet werden. "Wo gehst du hin?" "Weg." Sie war nicht anders als die anderen. Und vielleicht noch weniger. Reine Zeitverschwendung. Er ging. ~*~ Ein Junge hatte sich neben Sakura niedergelassen. “Verschwinde!”, rief sie und schlug um sich. “Aber, aber! Mädchen im Wachstum sollen doch keinen Alkohol trinken!” Er nahm der Rosahaarigen die Pulle aus der Hand und trank einen Schluck. “Hey! Sabber nicht in die Flasche!” Er drückte ihr den Behälter zurück in die Hand. “Reg dich nicht auf, Stirni!”, murrte er. “Was machst du eigentlich hier?”, fragte die Haruno genervt und sah ihn nur abfällig an. Sasuke konnte an ihrer Stimme erkennen, dass sie schon ziemlich viel getrunken haben musste. “Naruto und Neji wollten die Abkürzung zum Club nehmen…” “Und wann geht ihr wieder?” “Tse!”, machte er. “Du kannst es wohl kaum erwarten?!” “Nee! Kann ich auch nicht! … Du bist scheiße… Deine Freunde sind scheiße…. Und die ganze Welt ist scheiße…!” “Und dabei sagt man immer, Alkohol hebt die Stimmung”, meinte er trocken. “Mal was anderes. Du bist doch völlig blau, so richtig zu, oder?” “Wie kommst du … nur auf… so was?” “Egal! Du wirst dich morgen nicht mehr daran erinnern können, was heute Abend passiert ist?” Sakura sah in schief an. “Worauf willst du hinaus, Bastard?” (Zumindest kann sie sich noch an ihr Lieblingswort erinnern.) Auf sein blasses Gesicht huschte ein Grinsen. So groß seine Wut und Abneigung gegen dieses Mädchen auch waren, etwas gab es, dass ihn wirklich interessierte. Außerdem wollte er dieser Riesen-Stirn eins auswischen. Er nahm ihr Gesicht in seine Hände und küsste sie. Seine Zunge suchte ihre Lippen und durchstoß diese. Auf einmal spürte er einen höllischen Schmerz auf seinem Geschmacksorgan und zuckte zurück. “Na-Na, lieber Sasuke-kuuuun, wir wollen doch nichts überstürzen.” “Argh! Vielleicht hast du Recht, Stirni!” Bei dem Anblick musste Sakura grinsen. "Weißt duu... ich bin zwar pink... ehm, besoffen, aber nicht blöd!" “Beim nächsten Mal beißt du mir aber nicht fast du Zunge ab, Schweinchen! Klar?” Sasuke lispelte etwas. “Klar! Beim nächsten Mal ist sie ganz ab!” Die Rosahaarige krümmte sich vor Lachen. Der Uchiha war sichtlich angepisst und machte einen Abgang. “Hoi, Hinata! Was machst du da oben?” Der Blonde stand vor der Rutsche und sah zu Hinata hoch. Als sie realisierte, wer da gerade ihren Namen gerufen hatte, zielte sie mit ihrer leeren Flasche auf den Uzumaki und warf. Naruto konnte gerade noch rechtzeitig seinen Kopf beiseite ziehen, allerdings fiel ihm die Pulle auf den Fuß, den er sich dann hielt und herumhumpelte. Dabei knallte er gegen die Rutsche, die deswegen wackelte und Hinata langsam herunterbugsierte: direkt in eine Pfütze! “Sieh mal was du gemacht hast!”, kreischte sie und warf dem Blondschopf ihren Schuh an den Kopf. Dieser traf dann wirklich. “Baka! Kannst du nicht aufpassen, du Tollpatsch!?” Der “Tollpatsch” kratzte sich am Kopf. “Tollpatsch? .. Hmm.. Gar kein schlechter Spitzname. Aber ich ziehe so etwas wie “Mein Held”, Superman, Schatz oder Naruto-Star vor. Aber du kannst mich natürlich auch Tollpatsch nennen.” Hinata wurde rot und lief auf ihn zu. “Darf ich meinen Schuh wieder haben?”, fragte sie gereizt. “Oh, natürlich, Aschenputtel!” Er kniete sich hin und wollte ihr den Schuh anziehen, allerdings hatte er da die Rechnung ohne die Hyuuga gemacht. Die Blauhaarige grapschte nach dem Schuh, schlug Naruto damit auf dem Kopf und zog ihn schnell an. “Guck mich doch mal an! So sieht doch keine Prinzessin aus! Ich bin nass, dreckig und mir ist kalt!” Ein leichter Wind ging und Hinata zitterte. “Ich sagte ja auch Aschenputtel und nicht Cinderella. Aber das tut mir jetzt Leid, dass du frierst. Soll ich dich wärmen?” Naruto ging auf sie zu und breitete seine Arme aus. “Lass mich in Ruhe! So voll bin ich auch wieder nicht, dass ich auf deine dummen Spielchen hereinfalle!” “Was denn für Spielchen? Ich will doch nur nett sein!” “Auf dein Nett-Sein kann ich gut und gerne verzichten!”, keifte sie ihn an und watschelte an ihm vorbei. Sie geriet ins Wanken und musste sich - nur um nicht umzukippen! - an dem Blonden festhalten. “Du kannst wohl doch nicht ohne mich…” Der Uzumaki grinste fies. Die Blauhaarige stieß den Blondschopf weg, der daraufhin in der selben Pfütze, in der zuvor Hinata saß, landete. Sie lachte laut los und hielt sich an der Rutsche fest. Jetzt war es nicht der Spiritus, der sie ins Schwanken brachte, sondern der pure Spott und das Lachen. “Haha!”, motzte Naruto und wischte sich so gut es ging den Dreck von seiner Kleidung. Er trug ein weißes Hemd und eine hellblaue Krawatte dazu eine hellblaue, ausgewaschene Jeans. Naja, jetzt waren die Klamotten eher braun. “Nur, weil du mich geschubst hast! Von wegen kleines, liebes Mädchen…” “Ich hoffe, du lässt mich jetzt in Ruhe! Nächstes Mal gibt’s Schläge!”, kicherte sie, sich immer noch den Bauch vor Lachen haltend. “Denkste! Du bist interessanter denn je geworden! … Gehen wir zusammen aus?” Er hob eine seiner blonden Augenbrauen und lächelte das Mädchen verführerisch an. “Uaaaaaaahhh!”, schrie sie. “Schnell…!! Weg hier!!! Bevor er mich noch vergewaltigt!!!” Sie verschwand in Richtung Wippe und ließ einen verwirrten Naruto zurück. ~*~ “Temari??? Was machst du da unten?” Shikamaru sah zu dem Mädchen herunter, das schon mehr auf dem Boden lag, als auf der Schaukel. “Haha! Die Ananas! Ich sitze hier. Und was machst du so?” Er setzte sich auf die Schaukel neben Temari, auf der vorher Ino gesessen hatte, und nahm sich eine Dose von dem Stapel. Leer. “Mich langweilen”, kam die Antwort. “Sehr schön!” Man merkte, dass auch sie schon nicht mehr ganz nüchtern war, “Ach, und Entschuldigung, dass ich an deinen Haaren rumgespielt habe. Die Frisur ist aber so toll!” Sie richtete sich auf, um ihn an dem Zopf zu fassen und mal eben daran zu ziehen. Er drückte sie leicht von sich. “Komm wieder, wenn du nicht so 'ne Fahne hast, Mädel! Du weißt doch gar nicht, was du da redest!” “Doch, weiß ich schon!” “Eh nicht… Was habe ich auf deine Frage geantwortet, was ich so mache?” Der Braunhaarige sah die Sabakuno gelangweilt an. Erst jetzt fiel ihm auf, dass sie sich nicht, wie sonst den ganzen Tag, die Haare zu vier Zöpfen gebunden hatte, sondern ihre straßenköterblonden Haare offen trug. “Du hast … mich …gefragt… dass… und… Ist das denn wichtig?”, brabbelte sie vor sich hin. Der Nara schüttelte den Kopf. Da erschien sie ihm diese beiden Tage so verantwortungsvoll und erwachsen, und jetzt so was? Sie war so zu, dass sie nicht einmal an das vor zwei Minuten erinnern konnte. “You’re so troublesome…” “Danke! Was auch immer das heißt." “Und das versteht ihr unter “einen drauf machen”? Sich betrinken bis zur Besinnungslosigkeit?” Die Blonde nickte und lachte. Er schaute sie verwundert an. “Soll ich dich zum Appartement bringen?” Wieder nickte sie. Er half ihr hoch und stützte sie beim Gehen. “Ich geh schon mal vor!”, rief Temari ihren Freundinnen zu. “Shika-kun begleitet mich!” “JO!”, erwiderten die anderen. Hinata ermahnte Temari: “Pass auf, dass er dich nicht vergewaltigt!” ~*~ “Warum liegst du hier auf dem Boden? Du wirst ganz dreckig!” Der Rothaarige schaute zu der kleinen Haruno herunter, die sich in den Sand beim Klettergerüst gelegt hatte. Die Pinkhaarige kicherte und rollte sich wie ein Baby auf dem Boden. “Es ist echt schön hier, leg dich doch zu mir!” Sayuri rappelte sich auf und zog Gaara zu sich herunter. “Nicht! Sayuri!” Er drückte sie leicht von sich weg. “Was ist denn?” Sayuri war verwirrt. “Du bist betrunken, das will ich nicht ausnutzen.” Die Grünäugige schaute ihn empört an. “Ich bin nicht betrunken…” Der Sabakuno schüttelte den Kopf. “Hör dich doch mal an! Du bist wie verrückt am Lallen, du liegst auf dem Boden eines Spielplatzes, kicherst ohne Grund und bist ungewöhnlich nett zu mir. Du musst betrunken sein!” “Warum soll ich denn nicht nett zu dir sein? Du bist so heiß… ich hätte dich am liebsten schon heute im Flur genommen! Oh! Ich bin so verrückt nach dir!” Sie leckte sich lüstern über die Lippen und sah ihn kokett an. Er beugte sich über sie. “Du glaubst gar nicht, wie sehr ich dich will, aber ich will nicht ausnutzen, dass du betrunken bist. Ich will dich nüchtern rumkriegen, weil du dann nicht so leicht zu haben bist!” “OMG! Bist du ein Arschloch!”, nuschelte sie leise und grinste ihn weiter an.. “Einen Kuss?” Der Sabakuno schaute ihr in die Augen. Wie sehr er es wollte, aber er musste sich selber etwas beweisen. “Einen Kuss…”, hauchte er. Ihre Lippen berührten seine, ihre Münder öffneten sich und ihre Zungen begannen ein heißes, wildes Spiel. Der Rothaarige beendete den Kuss, er fürchtete zu weit zu gehen. Sayuri war traurig, genau wie Gaara, dass jetzt Schluss war. Der Sabakuno ging. Auch wenn sie sich morgen nicht mehr daran erinnern würde, für diesen Augenblick war sie glücklich… Der Geschmack von Erdbeeren lag auf ihren Lippen. Kapitel 8: Ein aufklärendes Telefonat ------------------------------------- Kapitel 8 Ein aufklärendes Telefonat “Boah ey, hab ich Kopfschmerzen!” Tenten trottete gerade in die Küche und traf Hinata, Sayuri, Temari und Sakura dort an. Die anderen sahen ebenso fertig aus wie die Braunhaarige. “Morgen, Ten-chan!”, begrüßte Hinata die Ama. Die Hyuuga konnte saufen wie ein Loch, bekam aber nie einen Kater. “Willst du auch `nen Kaffee?” Sakura stand an der Kaffeemaschine und wartete auf Nachschub. Die Brünette verneinte und holte eine Aspirintablette, die sie mit einem Glas Wasser herunterspülte. “Wo ist denn Ino?” Sie blickte sich nach der Blondine um. “Wahrscheinlich noch im Bad…” “Wisst ihr eigentlich noch, was wir gestern auf dem Spielplatz gemacht haben?” Alle schüttelten die Köpfe, außer Hinata. “Naja, ich weiß noch das Naruto bei mir war…” “Aber was hat Naruto bei uns gemacht?”, warf Temari ein. “Ich glaube kaum, dass er allein war. Die andren Big Boys waren bestimmt bei ihm!”, schlussfolgerte Sayuri. “Keine Ahnung. Vielleicht hat Hina ja auch Hallus!”, lachte Tenten. “Also bitte, Leute! Wenn hier gestern eine besoffen war, dann Tenten. Die war so zu, dass sie die ganze Nacht nur noch gekichert hat! Das hab ich ja sogar durch die Wände gehört!” Temari sah ihre braunhaarige Freundin an. “Was? Gar nicht wahr!”, protestierte die Ama. Hinata setzte sogar noch einen drauf: “Nee, überhaupt nicht. Außerdem hast du die ganze Zeit “Neji!” gestöhnt!” Tentens Augen wurden tellergroß und sie errötete. “Red doch keinen Mist! Warum sollte ich von diesem Arschloch träumen? Der ist doch hochgradig pervers!” Es herrschte Stille. Dann machte die kleine Haruno einen Vorschlag. “Wie wäre es, wenn wir die Jungs einfach mal anrufen? … Hina-chan! Du bist dir doch sicher, dass dein Naruto da war? Dann ruf ihn an!” “Erstens, er ist nicht MEIN Naruto! Und zweitens, ich soll was?” “Na, ihn nach der Schule anrufen, da ist doch nichts dabei!” "Mh. Na gut." Tenten war der Schreck noch ins Gesicht geschrieben. Warum sollte sie von Neji träumen? Was war passiert? Sie hatte doch nicht… “Ten-chan? Alles klar?”, drang die Stimme von Temari zu ihr durch. “Ja-a”, antwortete sie monoton. Was, wenn wirklich etwas zwischen Neji und ihr passiert war? Sie konnte sich ja an nichts mehr erinnern. Tausend solche Gedanken kreisten ihr im Kopf, während sie ihr Erdnuss-Toastbrot aß. ~*~ Hatte sie da jemand beim Namen genannt? Ino streckte sich und gähnte. Die Yamanaka spürte etwas Warmes auf ihrer Taille. Sie öffnete die Augen und quiekte auf. Dann schrie sie. Ihr Gekreische musste die Lautstärke einen Düsenfliegers gehabt haben, denn der junge Mann fiel aus dem Bett. “Hey, Püppchen!”, begrüßte er sie. “Ich hab schon gedacht, du wachst nie mehr auf!” Die anderen stürmten ins Zimmer. Da war doch eben ein Schrei! Als sie eintraten, klappten sämtliche Kieferladen herunter und sie schlossen die Tür wieder. Auf dem Weg in die Küche fragte Hinata: “Wer will 'nen Wodka?” “Wa-as mach-st d-du in meinem B-Bett?” “Schatz! Was ist? Kannst du dich an nichts mehr erinnern? Kannst du dich nicht mehr an das erinnern? Weißt du nicht mehr, was letzte Nacht passiert ist?” “N-Nein… W-Was ist denn genau passiert?” Die Terrorbarbie war wie vom Donner gerührt. “War ich so schlecht, dass du es vergessen hast?... Mädel, du hast gestöhnt wie...” Der Schwarzhaarige grinste. “Was?” Die Blondine raufte sich die Haare. “Raus…!” “Aber…” “RAUS!”, schrie sie mit Nachdruck. Der Uchiha rappelte sich auf. Da stand er: Itachi in schwarzer Boxershorts sonst war er - Ino musste noch einmal schlucken, bei diesem Anblick - nackt! Sie drehte sich um. “Zieh deine Sachen an und verschwinde!” Zwei Hände lagen auf Inos Hüfte. “Ich habe aber noch gar nicht die Absicht, zu gehen!”, säuselte er ihr ins Ohr. Ein Schauer lief ihr über den Rücken. Wie konnte er so schnell wieder so nahe bei ihr sein? Itachi drehte die Blondine um - sie hatte nur Slip und BH an, aber das störte ihn in keiner Weise -, beugte sich zu ihr herunter und küsste sie leidenschaftlich. Zuerst ging Ino auf den Kuss ein, aber dann merkte sie, was sie da tat. Sie löste sich von ihm und wollte fragen, was wirklich passiert sei, aber da drehte er sich um, nahm seine Sachen und ging. Die Yamanaka rutsche and er Wand herunter. Was hatte sie nur getan? Sie weinte. Die Tür wurde geöffnet und Inos Freundinnen traten ein. “Hey…!” Hinata setzte sich neben Ino und streichelte über ihren RÜcken. “Nimms nicht so schwer…” “ICH SOLLS NICHT SO SCHWER NEHMEN!!!!???” “Beruhig dich!”, ertönte Sakuras Stimme. Tenten reichte der Yamanaka ein Taschentuch. “Wir quetschen nach der Schule die Jungs aus, was gestern los war, okay?” Sayuri nahm Ino in den Arm. Die anderen machten sich schulfertig, unterdessen Sakura Ino half ihr verheultes Gesicht und ihre feuerroten Augen wieder zu normalisieren. Um halb acht machten sie sich auf zu Französisch. Eigentlich verlief der Rest des Tages ganz normal. Außer, dass sich Tenten die Freiheit genommen hat, Neji zu verarschen… Neji sollte in Englisch bei Jiraya etwas an die Tafel schreiben. Als er aufstand musste die Klasse schon schmunzeln. Selbst Jiraya grinste, als der Schwarzhaarige an ihm vorbei lief. Schließlich kicherten einige. “Was?” Der Hyuuga drehte sich um. Alle verstummten und er widmete sich wieder seiner Aufgabe. Nun konnte sich die 10c nicht mehr zurückhalten und alle Schüler lachten ungehalten los. Der Weißäugige hatte einen braun-schwarzen Fleck auf der Hose. Ja, genau da! Sämtliche Oberstufenschüler im Klassenraum fielen vor Lachen fast von ihren Stühlen. Nejis Blick huschte zu Tenten, die gute Miene zum Bösen Spiel machte und wie ein Engel auf ihrem Platz hockte. Der Schwarzhaarige ging zu seinem Stuhl. Er war eingeschmiert mit schwarz-brauner Farbe. (Dass er das nicht bemerkt hatte. Wahrscheinlich war er zu beschäftigt gewesen damit, Tenten anzustarren...) Nach der Mittagspause hatten sie Geschichte bei dem Braunhaarigen Lehrer Iruka. Die Schülerinnen und Schüler mussten Gruppenarbeit zu zehn Personen machen. Die Groupies rissen sich natürlich um die Jungs, die das Ganze wohl auch noch toll fanden. Pech für die Tussen, da Iruka die Gruppen einteilte. In der zweiten Stunde hatte Ino schon drei Drohbriefe erhalten. Alle liefen aber auf dasselbe heraus: “Lass meinen Itachi in Ruhe, du Schlampe! Nur weil er mit dir im Bett war, heißt das nicht, dass du das noch einmal darfst!” Es hatte sich also schon in der ganzen Schule herumgesprochen… Sakura wollte gerade einen weiteren Brief an Ino weitergeben, als sie den Absender entzifferte: Itachi Das letzte i hatte einen herzförmigen i-Punkt. Sie schluckte und gab das gefaltete Papierstück der Yamanaka. Hallo, mein Schatz! Wollen wir das nicht wiederholen? Ich meine die letzte Nacht! Um 8 bei mir? Dein Itachi Ino zerknüllte die Botschaft. “Der kann mich mal!”, sagte sie halblaut, sodass es auch Iruka-sensei mitbekam. “Miss Yamanaka? Haben Sie irgendetwas gesagt?” Ino wurde rot und erledigte nun gewissenhaft ihre Aufgabe. Sie machte sich erst gar nicht die Mühe, zurückzuschreiben. Heute Mittag würde Hinata sowieso mit den Naruto telefonieren. Ein weiterer Zettel trudelte bei der Terrorbarbie ein. Hey Ino! Heute ist doch das Sanno Matsuri. Was ist, kommst du mit? SaSaHiTeTe “Klar!”, war die Antwort. Es gongte und der Unterricht war für heute zu Ende. Durch die Gänge drängelten sich unzählige Teenager. Die Mädchen ließen sich Zeit, stoppten noch mal beim Bistro, um sich mit Käsebrezeln und warmen Baguettes einzudecken. “Wir haben doch gar keine Nummer!” Tenten sah die anderen geschockt an. Es wäre schon gut, etwas über gestern zu erfahren. “Wir wissen aber in welchem Appartement sie wohnen und wir haben die ganzen Telefon-Nummern der Appartements!” Ino wedelte mit einem Büchlein vor Tentens Nase herum. Zum Glück hatte sich ihre Laune wieder gebessert. “Na los, Hina! Mach schon! Ruf deinen Verehrer an!” “Er ist nicht mein Verehrer!” “Auch egal, ruf an!” “Schalt auf Lautsprecher!”, quengelte die kleine Haruno. “ Scht!”, machte die Blauhaarige, schaltete aber auf laut. “Was soll ich denn sagen?” “Egal! Lass dir was einfall…” Ino hielt Sayuri den Mund zu. “Ja?” “Naruto?” “Hinata!?” “Ja! Hey, ich bin’s…” “Warum rufst du an?” “Ähm…” Die Hyuuga blickte Hilfe suchend zu ihren Freundinnen. Sakura musste ein Kichern unterdrücken, genau wie Temari. “Also?” Der Blonde wurde langsam ungeduldig. “Na los!”, flüsterte Temari. “Du kannst ihn nicht länger warten lassen!” “Bist du noch da, Hinata?” “Ja… ich… also… ich habe mir gedacht… weißt du nicht zufällig, wie Dreck auf meine Klamotten gekommen ist?” Die anderen sahen Hinata verständnislos an. Was sollte das denn? “Wie kommst du darauf?” “Ich kann mich noch daran erinnern, dass du gestern Abend auch auf dem Spielplatz warst. Die anderen waren dann doch bestimmt auch da, oder irre ich mich?” Ihre Stimme gewann an Festigkeit. “Vielleicht hast du mich ja rein zufällig in den Matsch geschubst?” Man konnte Naruto lachen hören. Im Hintergrund wieherten auch ein paar Stimmen. Er hatte also auch auf Lautsprecher gestellt. “Und ich dachte, keiner von euch kann sich daran erinnern… naja, aber ich habe dich nicht in den Matsch geschubst, Prinzessin…” Hinata dämmerte es langsam. “…du hast deine Glasflasche auf mich geworfen, ich bin gegen die Rutsche geknallt und du bist oben runtergerutscht. Mitten in eine Pfütze.” “Ahh, ja. Kannst du und noch was erzählen, was wir nicht mehr wissen?” “Abgesehen davon, dass Shikamaru Temari nach Hause gebracht hat, Sakura fast Sasukes Zunge abgebissen hat…” Die Mädchen gackerten los. Am anderen Ende der Leitung war Sasukes Stimme zu vernehmen. “Hör auf, was über mich zu erzählen, baka! Die haben doch auch auf laut geschaltet!” Sakura riss Hinata den Hörer aus der Hand. “Ach, lass den nur quatschen, Naruto!” Sie drückte Hinata das Telefon zurück in die Hand und setzte sich wieder auf ihren Platz. Naruto erzählte weiter: “…Itachi bei Ino übernachtet hat…” Die Yamanaka saß mit kreidebleichem Gesicht da. Ino veranlasste Hinata ihr das Telefon zu geben. Sie räusperte sich und bat dann mit Engelsstimme: “Naruto? Kannst du mir mal bitte Itachi geben?” Es knarrte in der Leitung und Itachi sprach: “Ja?” Ino holte Luft und ihre Freundinnen machten sich schon mal auf etwas gefasst. Wenn Ino mal loslegte, konnte man(n) einpacken. “Was bist du denn für ein Arschloch? Du bist echt das Allerletzte! Du kennst mich gerade einmal eins, zwei Tage und schon legst du mich flach? Ich war betrunken!” Ihre Stimme überschlug sich. “Das ist so mies, was du hier abziehst! Ich bring dich um!” Bei den Jungs hob jemand das Telefon auf, das wohl allem Anscheins nach, heruntergefallen war. “Ino! Beruhig dich! Ich hab dich verarscht!” Die Jungs bekamen einen Lachanfall, die Mädchen allerdings fanden das ganze nicht so witzig. “Du bist echt das Allerletzte!”, wiederholte die Blondine, gab Hinata das Gerät - Naruto war wieder am Apparat - , holte ihren iPod und ging raus. Sayuri stand auf, um ihr zu folgen. “Nicht!”, klärte Sakura ihre kleine Schwester auf. “Lass sie! Sie will jetzt allein sein!” Sayuri setzte sich wieder zu den anderen. Was war mit Gaara? “Wenigstens konnte sich Gaara beherrschen…” Naruto gefiel seine Rolle. “Wie meinst du das?” Die Pinkhaarige wurde hellhörig. “Naja… Er hat es wenigstens nicht ausgenutzt, dass Haruno-san besoffen war”, hörte man das Genuschel von Naruto. Nun war es an der kleinen Haruno, geschockt zu schauen. Sie schluckte. Sie nahm den Hörer von Hinata entgegen, auf der anderen Seite war Gaara. “Stimmt das?” “Jo!” “Aber…” “Du hast an mir geklebt wie… naja, irgendwas, was klebt halt.” “Und dann?” “Dann habt ihr euch geküsst, mit Zunge!!!”, schrie der Uzumaki ins Telefon, da Gaara schwieg. “So genau wollten wirs auch wieder nicht wissen!”, mischte sich Sakura ein. “Und was war mit Neji?” Nun wollte Tenten aber auch die Wahrheit wissen. Es blieb still. “Neji?” “Mhm?” “Was ist passiert?” “Nicht viel.” “Und was verstehst du unter “Nicht viel”?” “Das wird ich dir nicht sagen!” “OMG! Ihr seid solche Arschlöcher!” “Tuut! - Tuut! - Tuut!” “Aufgelegt!”, bemerkte Temari. “Die arme Ino. Itachi ist so ein... Wichser!" Eine halbe Stunde später hörte man einen Schlüssel im Schloss herumdrehen. Die Freundinnen sahen eine völlig durchnässte Ino mit einem überaus wütenden Gesichtsausdruck. “Was ist passiert?”, wollte Sakura wissen und half ihrer Freundin aus der triefenden Jacke. “Hattest du keinen Regenschirm dabei?” Ino ging in ihr Zimmer, ohne die Fragen zu beantworten. Der Rest schaute ihr verdutzt nach. Kurze Zeit später kam die Blondine in Jogginganzug zurück und setzte sich zu den anderen. “Jetzt sag schon, was ist passiert? Du bist doch nicht nur so schlecht gelaunt wegen dem Telefonat!” “Naja…” [Flashback] Ino lief durch die Straßen. Es fing an zu tröpfeln. Waren es die Regentropfen oder ihre Tränen, die den Boden befeuchteten? Der Niederschlag wurde stärker. Die Yamanaka machte sich eine Zigarette an. Sie zog daran und blies den Rauch aus. Es beruhigte sie immer, eine zu rauchen. Sie hatte Kopfschmerzen. Wahrscheinlich von der Flennerei. Sie lief die Straße weiter. Der Wolkenbruch prasselte auf ihre Jacke, die schon durchnässt war. Der Regen hörte auf, aber irgendwie hörte sie immer noch die Tropfen aufschlagen, wenn auch undeutlich, da sie ja Musik hörte. Aber nur leise. Ein schwarzer Regenschirm war über ihr aufgespannt und hinter ihr stand eine Gestalt mit schwarzem Mantel, schwarzen Augen und schwarzem Haar. Was wollte er hier? Der Uchiha nahm ihr einen Stöpsel aus dem Ohr und lauschte der Musik. “Ah! Umbrella! Du kannst unter meinem Regenschirm stehen!” “Nein, danke. Kein Bedarf.” Sie ging einen Schritt zurück, sie waren sich zu nahe, denn Itachi musste sich etwas bücken, um mithören zu können. Dabei zog sie ihm den Knopf-im-Ohr aus der Hand. “Hör mal, Ino…”, begann er. “Das war nicht so gemeint... Das war nur so ein Spaß…” “Das war was? Ein Spaß? Du hast ja wohl nicht mehr alle Nadeln an der Tanne! Ich finde es nicht witzig, wenn man mit Gefühlen spielt!” Sie rannte. Ihre Tränen tropften auf den Boden. Sie waren nicht zu sehen, da es immer noch in Strömen schiffte. [Flashback Ende] “Der hat doch wirklich 'ne Schraube locker!”, schimpfte Tenten. “Ist jetz auch egal. Ich hab mir schon einen Konter überlegt…” Sie klärte ihre Freundinnen über das Bevorstehende auf. “Glaubst du, dass du das so spielen kannst?” “Was ist, wenn er misstrauisch wird? Dann machst du dich zum Affen!” Die Terrorbarbie ließ sich nicht beirren. “Er wollte es so!” “Also ich könnte das nicht!”, sagte Temari. “Oder liebst du ihn?” Die Blondine zuckte mit den Schultern. “Ich weiß es nicht… manchmal ist er ja ganz süß… und gut aussehen tut er ja auch, aber das langt nicht, um verliebt zu sein.” Die Freundinnen beließen es dabei, auch wenn sie von Inos Idee nicht ganz begeistert waren. “Dann ruf ihn jetz an!”, schlug Hinata vor. “Aber bevor du zu ihm gehst, gehen wir noch auf den Festplatz, klar?” Ino ging zum Telefon und wählte die Nummer. Sie stellte aber nicht auf laut. Was sie wohl zu verbergen hatte? “Abgemacht! Okay, bis dann!”, verabschiedete sie sich mit einem zufriedenen Lächeln. “Warum hast du nicht auf Lautsprecher geschaltet?”, fragte Sakura. “Überraschung!”, trällerte die Blondine und machte sich ans Umziehen. Kapitel 9: Sanno Matsuri und ein Notfallkuss -------------------------------------------- Kapitel 9 Sanno Matsuri Es dauerte seine Zeit, bis die Mädchen sich angezogen hatten. Jede von den ihnen trug einen traditionellen Kimono, Tatami-Sandalen, Tabi-Strümpfe, einen Obi-Gürtel und einen Fächer. Die Tabi-Strümpfe waren weiß, Sandalen, Fächer und Gürtel passend zum Kimono. Sakura trug einen weißen Kimono mit - wie sollte es auch anders sein - Kirschblüten-Print in rosa. Ihre Mähne trug sie hochgesteckt. Tenten hatte einen grünen Kimono mit zwei glitzernden Drachen an. Wie so oft hatte sie ihre Haare zu zwei Pandazöpfen frisiert. Temari kleidete sich in einem orangefarbenen Kimono mit rötlichem Ahornblatt-Aufdruck. Ihren Wuschelkopf hatte sie einfach mit ein paar Klammern festgesteckt. Ino hatte einen violetten Kimono an, auf dem ein paar Palietten gestickt waren. Ihre Haarpracht hatte sie geflochten und eingedreht. Sayuri zog einen Kimono in Olivtönen an. Ihre kurzen Haare band sie zu kleinen Zöpfen, sodass die Haare wie hochgesteckt aussahen. Hinata bevorzugte einen weiß-hellblauen Kimono. Wie Temari steckte sie ihre Haare mit passenden Klammern hoch. Es klingelte. Sofort sprangen alle auf und wuselten herum, um noch die letzten Handgriffe an Frisur oder Make-up zu tätigen. Nur Ino blieb ruhig. Gerade Ino. Und das war das Erstaunliche. “Wer ist das denn. Wir wollen doch los!” Alle Blicke huschten zur Tür, die Ino öffnete. “Hallo, Itachi und Sasuke, Naruto, Neji, Gaara und... Ana-... Shikamaru.” Die Yamanaka grinste nun ihre Freundinnen an. “Wir haben eine Verabredung!” “DAS KANN DOCH NICHT DEIN ERNST SEIN!?” Tenten flippte total aus. “GEHT’S DIR NOCH GUT??” Ino ließ sich allerdings durch Tentens energische Art nicht aus der Ruhe bringen und hakte sich bei Itachi ein, welcher triumphierend lächelte und Sasuke mit einem Ich-hab's-schneller-geschafft-Blick anfunkelte. “Ihr könnt das ja unter euch klären, wir gehen schon mal vor.” Die Blonde winkte zum Abschied und ging dann mit dem Uchiha von dannen. “Krisensitzung!”, bestimmte Sakura und bat die Jungs herein. “Macht es euch hier im Wohnzimmer gemütlich, wir sind sofort wieder da.” “Oder auch nicht…”, brummte Tenten. “Das kann doch nicht ihr ernst sein...!”, quietschte Sayuri, als sie aus dem Wohnzimmer in die Küche geflohen waren. Hinata hatte Schluckauf bekommen, als sie Naruto gesehen hatte. Er hatte einfach verboten gut ausgesehen. “Ich hätte da einen Vor... hicks ... -schlag." “Spuck’s aus!”, forderte die Sabakuno ihre Freundin auf. “Wir spielen einfach mit!” Den Vorschlag hielt Sakura auch für logisch. "Ino hat sich sicherlich etwas dabei gedacht, und zwar, dass wir die Jungs vielleicht besser kennen lernen und ihre... Schwächen herausfinden." Tenten fiel aus allen Wolken. “Wir machen WAS? Geht’s noch?” Sie sah die Hyuuga an, als wäre sie eine Geistesgestörte. “Los jetzt!” Sakura schob ihre Freundinnen aus der Küche. “Wir können sie nicht noch länger warten lassen!” Die Braunhaarige ließ sich schließlich ins Wohnzimmer schubsen, auch wenn ihr der Gedanke nicht gefiel, einen ganzen Abend allein mit diesem Hochgradigperversen namens Neji Hyuuga zu verbringen. Auf was für Ideen der noch kommen würde? Wenn er sie auch nur einmal anpacken würde, konnte er Bekanntschaft mit ihrem roten Gürtel in Karate machen. Allerdings hatte sie wirklich noch ein Hühnchen mit ihm zu rupfen… Die Mädchen kehrten zurück in die Stube und die Jungs, die nun noch übrig geblieben waren, nachdem sich Itachi aus dem Staub gemacht hatte, sah auf. Sie bequemten sich dazu, aufzustehen und folgten den Mädchen heraus. Sayuri schloss die Tür ab. Die anderen waren schon vorgegangen. Nur Gaara hatte gewartet. “Danke”, nuschelte Sayuri. “Ist doch klar…” “Nicht fürs Warten.” Gaara stutzte: “Für was denn dann?” Sayuri räusperte sich ein wenig verlegen, bevor sie antwortete: “Wegen gestern… Dass du das nicht ausgenutzt hast.” “Hm”, machte Gaara und starrte intensiv in die Ferne. “Aber bild' dir nichts drauf ein", meinte das Mädchen auch gleich schnippisch, nachdem sie ihre Fassund wiedergewonnen hatte. "So leicht bin ich nicht zu haben, da musst du dir schon mehr einfallen lassen!” Der Rothaarige grinste. “Das habe ich schon gemerkt…” Den Rest des Weges waren sie stark damit beschäftigt in die Ferne zu starren oder den Boden zu begutachten. Die anderen waren schon etwas länger da, als die beiden Jüngsten eintrafen. Der Uchiha und die Yamanaka standen händchenhaltend auf dem Gehweg. Gerade lief der Umzug an ihnen vorbei. An diese Stelle war der Umzug zu Ende und die verkleideten Menschen lösten sich langsam aus den Gruppierungen auf, womit sich auch die Gruppe aus dem Internat trennte. ~*~ Temari & Shikamaru “Los! Gehen wir zur Achterbahn!” Temari war Feuer und Flamme. Der Braunhaarige seufzte, sagte aber nichts und stellte sich zu der Sabakuno in die Schlange. An der Kasse zog die Blonde ihren Geldbeutel hervor und bezahlte zwei Karten. Der Nara hob eine Augenbraue. “Bezahlt nicht normal der Mann?” “Gott, bist du altmodisch! Dafür darfst du mir später 'ne Zuckerwatte kaufen.” Mit diesen Worten zog sie ihn in einen Wagon. Die Fahrt begann und sie wurden erst einmal hochgezogen. Es ging ziemlich steil bergauf. Temari und Shikamaru saßen im ersten Wagen und hangen fast senkrecht über dem verdunkelten Abgrund. “Wie tief es wohl runter geht?”, fragte die Blonde eher sich selbst. Es machte “Zisch!” und die Bahn raste nach unten. Die Sabakuno hob die Arme und schrie. Es rüttelte und ging nach rechts und links, nach oben und unten, durch eine Wasserfontäne und rückwärts einen Abschuss hinunter. Das Gefährt stoppte und Temari öffnete die Sicherheitsbügel. Sie lachte laut los als sie zu Shikamaru blickte. Er war tatsächlich eingeschlafen. Die Blonde zupfte dem Schlafenden am Zopf und er grummelte. “Shikamaru!” Keine Reaktion. Sie grinste. “SHIKAMARU!!!” Er zuckte zusammen und gähnte. “Schon vorbei?”, fragte er verschlafen. Der Braunhaarige rappelte sich auf und folgte seiner besseren Hälfte, die schon voller Tatendrang weitermarschiert war. “How troublesome…”, murmelte er wie am Vorabend, folgte ihr aber, schließlich hatte sie noch eine Zuckerwatte gut. Oder auch zwei. ~*~ Naruto & Hinata “Komm, da gehen wir hin!” “Wie viel willst du denn noch zu Essen kaufen?” Hinata sah den voll beladenen Uzumaki skeptisch an. “So viel, wie wir tragen können”, antwortete der Blonde grinsend. Die Zweifel der Hyuuga verschwanden sofort, als sie die nächste Bude sah, die Naruto ansteuerte: “Crêpes”. Die Blauhaarige huschte zu ihm und machte gleich eine Bestellung. “Drei Crêpes mit Nutella und zwei mit Zimt-Zucker.” Der Blonde grinste erneut. Erst beschuldigte sie ihn, zu viel zu essen zu kaufen - und dann machte sie es genauso. Mädchenlogik. Einfach undurchschaubar. Der nächste Stand verkaufte Schokoladenobst, da wurde natürlich auch Halt gemacht. Sie plünderten auch das “Hexenhäuschen”, ein Süßigkeiten-Shop, den Mais-Stand, das Eis-Geschäft und den Thunfisch-Wagen. Zuvor hatte Naruto auch noch Reisbällchen, süße Bohnensuppe zum Mitnehmen und eingelegte Pflaumen gekauft. Verhungern würde die Hyuuga schon mal nicht, das war sicher. Die beiden machten es sich auf einer Wiese etwas Abseits des Marktplatzes gemütlich und begannen zu essen. Natürlich machte sich Hinata erst mal an ihre Nutella-Crêpes. Der Uzumaki schaute zu der Hyuuga und schmunzelte. Sie merkte es und wurde - zu ihrer eigenen Verwunderung - nicht rot sondern lächelte zurück. Das verblüffte auch den Blonden. Bis jetzt hatte sie ihn noch nie angelächelt. Entweder war sie rot geworden und hatte den Boden angestiert oder sie hatte ihn beleidt. Oder angeschrien. “Sieh mal!” Er zeigte in die Luft, wo es leuchtete. Es war deutlich zu erkennen, da es schon dämmerte. “Glühwürmchen!” Narutos Blick ruhte auf Hinata, wie sie so gespannt in die Luft starrte. Seine Gedanken drehten sich schon des öfteren um das Mädchen. Er hatte sich sogar schon dabei ertappt, als er sich fragte, wie sie wohl schmecken würde. Das Hirngespinst hatte er gerade wieder, allerdings wollte er auch wissen wie sie roch und wie sie sich anfühlte. Er wollte ihre Gefühle kennen, wissen wie sie dachte und was sie fühlte. Wie sie für ihn fühlte. Anmerken ließ er sich nichts. Was wenn sie ihn auslachen würde? Weil er sich hier zum Deppen machte. Oder wenn es ihr peinlich wäre, weil wie für ihn nur freundschaftlich empfindet? Oder wenn sie… Nein! Das würde er nicht ertragen. Er hatte keine Ahnung warum, aber er wusste es. Irgendwie. Sie schauten sich in die Augen. "In Filmen wird in so eine Situation geknutscht." Sie hatte Naruto ja schon als guten Freund gewonnen, als Kumpel. Und das in so kurzer Zeit. Gestritten wie die anderen hatten sie ja nicht gerade... Aber ihr Inneres wünschte sich mehr. Allerdings konnte sie sich doch nicht auf Neuro einlassen. Das würde eine Blamage geben. Vermutlich würde Naruto sie noch nackt auf dem Schultor aufhängen, wenn er sie abserviert hatte. Zumindest hatte sie solche Gerüchte gehört, was die Jungs so anstellten. Angeblich waren sie ja die Weiberhelden schlecht hin. Hatte sie... das mit den Filmen eben laut gesagt? Naruto nahm das gelassen und fasste all seinen Mut zusammen. Das gab dann eine geballte Ladung, denn schüchtern war er nicht im Entferntesten. Er sah sie verschmitzt an und meinte dann: “Warum sollte es... im echten Leben denn nicht so sein?” Narutos Stimme war ganz leise, weich und einfühlsam. Um ehrlich zu sein, ein bisschen krächzte er schon - er kam gerade erst aus dem Stimmbruch raus -, aber Hinata schien es nicht zu stören. Sie hatte genug damit zu tun, noch röter zu werden, als der Uzumaki näher zu ihr rutschte, seine Hand auf ihren Oberschenkel legte und Anstalten machte, sie zu küssen. In Hinatas Kopf herrschte für einen Moment Chaos. Sie wusste nicht, was sie tun sollte. Es war nicht ihre Absicht gewesen, das hervorzurufen, was nun unweigerlich passieren würde. Sie hatte das doch noch nicht einmal mit ihrem Gewissen vereinbart... Viel Zeit zum Überlegen hatte sie nicht, denn der Blonde kam ihrem Gesicht verdächtig nahe. Sie überlegte fieberhaft und kam zu einem Entschluss, der ihr eigentlich gleich hätte einfallen müssen: nämlich, dass das hier keine Kopfsache sondern eine Herzensangelegenheit war. Folglich sollte sie nicht überlegen, sondern endlich handeln. Ihre Hände fuhren durch sein goldblondes Haar und ihre Lippen vereinigten sich zu einem vorsichtigen, flüchtigen Kuss. Ihre Zärtlichkeit war zuerst zurückhaltend, beim zweiten Kuss öffnete sie ihre Lippen, quasi als Einladung. Liebend gern ging er dieser auch nach und ein leidenschaftliches Spiel ihrer Zungen folgte. Als seine Hände sich aber verselbstständigten, löste sie den Kuss und sah ihm in die Augen. "Ich will nicht so weit gehen." Er hob die Augenbrauen an, nickte aber ergeben. Ihre Bedenken äußerte sie ihm gegenüber nicht. So müsste sie sich aber für nichts schämen, wenn er nur mit ihr spielte. Ihr Blick fiel auf seine Armbanduhr. “Naruto”, flüsterte die Blauhaarige. “Wir sollten langsam los. Es ist zehn vor zehn.” “Mhhhh…”, grummelte der Uzumaki und küsste ihren Nacken, wobei ihr ein Schauer über den Rücken lief. Er grinste. “Schade eigentlich.” Zur Entschädigung gab sie ihm einen kurzen Kuss, der für seinen Geschmack nicht lange genug dauerte. Deswegen stahl er ihr gleich noch einen weiteren. Sie machten sich auf den Weg zum Treffpunkt. Narutos Haare waren ziemlich verstrubbelt. Sie konnten es auf die Achterbahn schieben... ~*~ Itachi & Ino Ino und Itachi liefen direkt über den Rummelplatz. Zwischendurch blieben sie stehen, um sich zu küssen oder sich etwas ins Ohr zu säuseln. Für Ino war es nicht Ekel erregend ihn zu küssen, so wie sie es sich vorgestellt hatte. Irgendwie genoss sie es, schalt sich aber immer wieder innerlich, nicht seinem Charme zu verfallen. Mit der Zeit konnte sie aber nichts mehr dagegen tun. “Itachi-kun! Komm! Da gehen wir rein! Bitte!!" Sie sah den Schwarzhaarigen mit funkelnden Augen an. “Okay”, gab Itachi nach. Sie stellten sich an die Kasse und der Uchiha bezahlte großzügig zwei Karten. Die beiden hatten Glück und bekamen zwei gute Plätze in der Geister-Bahn. Die Bahn startete langsam und um das Paar wurde es dunkel. Ein grünes, gleißendes Licht erstrahlte und grausige Geräusche ertönten. Die Blondine schnappte nach seiner Hand und rutschte näher an Itachi heran. Plötzlich krachte eine Wand ein und ein Vampir schnellte heraus. Ino war schon immer sehr schreckhaft gewesen. Sie stieß einen kurzen, spitzen Schrei aus, krallte sich an ihm fest. Er legte einen seiner starken Arme um sie und grinste, was sie in der Dunkelheit ja nicht sah. Am Ende der Fahrt saß die Blonde schon halb auf Itachis Schoß. Gewissermaßen genoss die Yamanaka die Fummelei mit Itachi, die dann etwas Abseits des Geländes begann. Sie fragte sich ob das denn auch vorteilhaft für ihren Plan war. Wenn sie sich jetzt in ihn verliebte, konnte sie ihn wohl kaum... weiterärgern. Zumindest nicht in dem Ausmaß, wie sie es jetzt noch vorhatte. Sie küssten sich und die Zunge des Uchihas bat um Einlass, der ihr auch gewährt wurde. Seine Zunge erkundete ihren Gaumenbereich und stupste die ihre zu einem Gefecht an. ~*~ Sakura & Sasuke Die Rosahaarige trottete neben dem Uchiha her. Ihr war noch nie so langweilig gewesen wie in diesem Augenblick. Nicht einmal Orochimaru-senseis Mathematikunterricht war so langweilig. Obwohl... diese fünfundvierzig Minuten waren doch langweiliger, wenn sie es sich so überlegte. Auch wenn das schier unmöglich schien. Wie konnte Ino nur auf eine so blöde Idee kommen? Sie hasste ihre Freundin dafür, dass sie sie mit dem Uchiha verabredet hatte. Sie hasste Ino dafür, dass sie nun den ganzen Abend mit Bastard hier herumstiefeln musste. Und sie hasste sie dafür, dass sie, Sakura, es nicht schaffte, etwas Interessantes aus ihm herauszukitzeln. Die konnte was erleben! Der Schwarzhaarige schlurfte neben ihr her, den Boden anstarrend und die Hände im Kimono vergrabend. Er blickte auf und sah viele leuchtende Lichter. “Hey! Stirni! Lass uns die Wasserbahn fahren! Oder hast du Angst nass zu werden?” “Ja! Die Schminke könnte doch verschmieren!”, sagte die Haruno witzelnd und haute dem Uchiha leicht auf den Hinterkopf. “Natürlich fahr ich mit! Los, komm, du Schlappschwanz!” Sie rannte los, so gut es eben in einem Kimono ging, und Sasuke rief ihr hinterher: “Woher willst du denn wissen, dass ich ein Schlappschwanz bin?” "Dann musst du irgendwann mal das Gegenteil beweisen, Schlappschwanz." Sie hatte doch mit so einem Kontra von ihm gerechnet, warum konnte sie da nicht ihre normale Hautfarbe behalten? Bastard stellte sich als Gentleman heraus, zahlte und setzte sich nach vorn. “Damit die junge Dame nicht ganz nass wird!” war sein Grund. Sie wurden durch eine Art Flaschenzug hochgezogen uns rutschten dann leicht ins Wasser. Die beiden erreichten eine Höhle. Es funkelten ab und zu ein paar Lichter während das kleine Schiff etwas im Wasser schaukelte. Sakura und Sasuke hörten etwas plätschern. Es würde immer lauter. Es schwoll zum einem Klatschen und schließlich zu einem Rauschen an. Es ruckte und sie rasten mit dem Boot herunter. Sakura hatte Mühe einen Schrei zu unterdrücken, schloss die Augen und krallte sich an dem Uchiha fest, der das ganze nur mit einem Grinsen quittierte. Sie kamen wieder ans Licht, aber die Haruno hatte die Augen noch nicht geöffnet und umschlang immer noch den Schwarzhaarigen. “Du kannst mich jetz wieder loslassen, Stirni!” Sakura schrak auf. Ihr war gar nicht bewusst gewesen, dass sie sich an ihm festgehalten hatte. Das Wassergefährt fuhr ruhig auf dem Wasser und sie blickte sich peinlich berührt in der Umgebung um. Es sah aus wie im Dschungel. Ab und zu war sogar ein Geräusch von Tieren zu vernehmen, das wohl aus Lautsprechern drang. Sakura war sehr damit beschäftigt, sich nicht an ihm festzuhalten, wenn es mal wieder ruckte. Nach der Fahrt saßen ein Uchiha und eine Haruno in mit Wasser besprenkelten Kleidern auf einer Bank und starrten wütend in entgegengesetzte Richtungen. ~*~ Neji & Tenten Bei Neji und Tenten lief es wohl besser als bei den anderen. Die Ama hatte ihr Hühnchen vergessen und sie redeten über Gott und die Welt, aßen, tranken und machten ab und zu bei einem Stand halt. Gerade waren sie bei “Hau den Lukas!” und jeder machte einen Schlag. Neji war knapp unter der Messlatte. Nun war Tenten an der Reihe. Sie holte aus. Ein schrilles Geräusch ertönte und die Anlage leuchtete. “Jaaaaaaaaa!!!!!!”, kreischte die Brünette. In voller Freude umarmte sie den Schwarzhaarigen, der ein wenig verwirrt drinblickte. Womit hatte er denn das nun wieder verdient? War sie denn schon wieder betrunken? Tenten wählte einen kuscheligen Plüschpanda aus, den sie an sich drückte. Glücktrunken konnte man das wohl nennen. Um von seiner betretenen Lage abzulenken, raunte der Hyuuga ihr ins Ohr: “Der Panda passt zu dir! Er ist genauso süß wie du…” Eigentlich wollte er die Ama damit etwas einschüchtern, aber Tenten bekam es in den falschen Hals. Ihre Laune änderte sich schlagartig. “Und was erhoffst du dir jetz durch dein Kompliment? Dass ich mit dir ins Bett steige?” “Tenten… Nein, du hast… das jetzt falsch…” “Findest du nicht, dass es langsam Zeit ist, ...” “Zeit? ZEIT FÜR WAS???” Sie wurde langsam wütend. Langsam war wohl etwas übertrieben. “W-WILSST DU DAMIT SAGEN… Du meinst, es wäre langsam mal ZEIT, dass ich mit dir ins BETT STEIGE???” Die Leute schauten sich schon nach ihnen um. “WEIL DU DEINE ZEIT MIT MIR VERGEUDEST??” Sie nahm das mehr als Feststellung, denn als Frage. Ihr Gesicht war rot, knallrot. Nicht vor Scham, sondern vor purer Wut. Ein paar Sekunden später stand ein wütender Neji da, und hielt seine Wange, auf der ein roter Abdruck von Tentens Hand prangte. Der Hyuuga konnte ihr nicht mal etwas erklären, sie hatte ihn nicht zu Wort kommen lassen. Er war sauer. Auf das Mädchen… oder eher auf sich? ~*~ Gaara & Sayuri Sayuri und Gaara liefen nebeneinander her. Gaara war es unangenehm, jetzt mit der Pinkhaarigen herumzustreifen, wegen dem, was auf dem Spielplatz geschehen war. Sayuri zerrte Gaara an der Hand mit und der Sabakuno bekam ein komisches Gefühl in der Magengegend, als sie sich berührten. Das Kribbeln veranlasste den Rothaarigen zu einem Grinsen. Die kleine Haruno schleifte ihn zu einem Schieß-Stand, wo sie zehn Schuss bezahlte, die sie mit Gaara teilte. Sie traf vier von fünf, er hingegen nur zwei von fünf, was ihn insgeheim ein wenig ärgerte. Am nächsten Stand ging es um Pfeile, Gaara lehnte sie aber dankend ab und Sayuri traf zehn von zehn. “Lernt man so was bei Sakura?”, fragte er. “Nicht nur das”, entgegnete Sayuri grinsend und entschied sich für das Märkchensammeln. “Hast du auch Hunger?” Sie nickte, also machten sie sich daran, etwas zu Essen zu finden, was ja nicht sonderlich schwer war. Hatte er nur vom Thema ablenken wollen...? ~*~ Mittlerweile war es zehn Uhr und die zwölf Schüler trafen sich wieder am Ausgangsort. Hinata hatte in der zwischenzeit einen Launenabsturz hingelegt, denn immer, wenn Hinata sich dem Blondschopf näherte, ging er auf Abstand. Er sah sie nicht einmal an. Schließlich ließ sie von ihm ab. Die Hyuuga versteckte ihren Schmerz und machte gute Miene zum bösen Spiel. Wenn sie ihm nicht gut genug war, dann brauchte er später auch gar nicht mehr angekrochen kommen. Aber sie wusste nicht, ob sie das machen konnte, ob sie das schafften würde. “Schaut mal! Der Kagura beginnt! Da machen wir mit!!!” Tenten steckte die anderen mit ihrer Begeisterung an und nach längerem Hin und Her ließen sich auch Shikamaru und Neji breitschlagen. Als die ganze Truppe endlich wieder im Internat ankam, war es schon viertel nach elf. “Shhht!!!”, zischte Sasuke, wobei er fast wie eine Schlange lispelte. Tenten und Temari veranstalten mit ihrem Singsang einen ganz schänen Lärm. “Seid still! Sonst werden wir noch erwischt!” Sie liefen auf Zehenspitzen zum Appartement der Jungs. Naruto kramte seinen Schlüssel aus der Tasche und öffnete mit zitternden Händen die Tür, was unter diesem Druck, die ihm die anderen machte ziemlich schwierig war. Sie schrieen ihn an und Naruto verfehlte dauernd die Öffnung. Die Schritte, die sich näherten, wurden lauter und schneller und der Uzumaki öffnete in letzter Sekunde die Tür. Sie stürmten rein und schließen hastig die Tür. Allerdings hatten sie etwas draußen vergessen. Sasuke und Sakura. “Oh mein Gott!! Sakura und Sasuke sind noch draußen!” “Reg dich nicht auf Naruto!!! Saku-chan wird das Kind schon schaukeln…” Draußen auf dem Flur sah Sakura geschockt auf die Tür. Es war zu spät. Sie brauchte unbedingt eine Notlösung. Denk nach!, dachte sie. Du hast nicht umsonst einen IQ von einhundertdreiundachtzig!!’ Gai-Sensei kam gerade um die Ecke und sah ein Knäuel aus rosa und schwarz. Als er näher kam, sah er, dass es sich um Sakura und Sasuke handelte. “Hach, wie schön die Jugend doch ist… Hey! Ihr!” Die Rosahaarige und der Schwarzhaarige fuhren gespielt erschrocken auseinander. Sakura richtete sich die Haare. “Äh… ja? Gai-Sensei?” “Ihr steht wohl in der Blüte eurer Jugend!?” Er reckte seinen Daumen in die Luft. “Ihr könnt weitermachen, ich halte euch den Rücken frei! Aber in 'ner halben Stunde ist Asuma dran, und der duldet das nicht. Also seh zu, dass du an Kurenai vorbei kommst, Sakura!” Mit einem Handwinken verabschiedete sich das grüne Männchen. “Hmmm…”, machte Sasuke. “Du schmeckst… lecker…” Sakura hob eine Augenbraue und knirschte kommentarlos mit den Zähnen. Die anderen öffneten die Tür wieder als sie Gai weglaufen hörten. Natürlich mussten sie Ino genau Bericht bestatten, was draußen passiert war, aber sogar die anderen schienen interessier. Tenten hatte sich schon beschwert, dass sie jetzt vermutlich die ganze Nacht dableiben müssten, da sie unmöglich zu sechst an Kurenai vorbei kämen. Alleine wäre das vielleicht möglichst, aber in einer solchen Gruppe? Keine Chance. “Stimmt, wir können hier nicht mehr raus”, stimmte ihr Temari zu und setzte sich auf den Boden. Die anderen taten es ihr gleich. “Und was machen wir jetzt? Wir können doch schlecht auf dem Boden schlafen! Habt ihr denn keine Couch, oder was?” “Wir suchen grad 'ne neue”, antwortete der Nara, aber Neji ergänzte ihn: “Naruto hat sie mit Ramen voll gespritzt. Und die andere... wir hatten alle keinen Bock, auf 'ner Couch zu hocken, auf der es Sasuke schon getrie-…” Weiter kam der Hyuuga nicht, denn gerade eben dieser Sasuke haute ihm eine runter. “Halt’s Maul, Hyuuga!” Die Mädchen hatten genug gehört. Sakura rollte mit den Augen. “Das löst immer noch nicht unser Problem.” “Ich hab 'ne Idee!!!”, schrie der Blonde. “Ein schlechtes Omen", meckerte Sasuke, der sich immer noch Neji von Hals hielt, weil dieser ihm jetzt auch eine scheuern wollte. “Also?” Shikamaru hob eine Augenbraue. “Wir losen!” Die Jungen grinsten nur und Ino lächelte. “Also ich schlaf bei Itachi-kun!” Sie hakte sich bei dem Uchiha ein. “Dann ziehen wir die Lose. Schließlich sind wir unparteiisch”, verkündete der Schwarzhaarige kurz angebunden und schlenderte mit Ino zu seinem Zimmer. Sakura hatte kein gutes Gefühl dabei. Unparteiisch und Ino? Niemals! “Itachi?”, tuschelte sie ihm zu. “Ich hab da eine Idee… Wir könnten die Wahl so manipulieren, dass...” “Ja. Diese heimtückische Ino liebe ich.” Er hob ihr Gesicht mit einem Finger an, sodass sie ihm in die Augen sah, und küsste sie auf dem Mund. Seine Zunge bat um Einlass. Ino war wie von Sinnen, sie schloss die Augen. Sie drückte ihn leicht von sich weg und raunte ihm verführerisch ins Ohr: “Wir machen später genau dort weiter… Aber wir können die anderen nicht so lange warten lassen…” Ihre Worte hatten die gewünschte Wirkung. Sie schrieben die Namen auf Zettel und legten sie so in den Behälter, dass sie die Papierschnipsel herausziehen konnten, wie sie wollten. Sie kehrten zurück ins Wohnzimmer. Bei Inos heimtückischen Blick würde Sakura Angst und Bange. Ihre Vermutung hatte sich also bestätigt... “Hinata und Naruto!” Naruto sprang auf und zog eine unglücklich Hinata hinter sich her. "Hätte nur noch gefehlt, dass er sie an den Haaren mitgeschleift hätte...!" Temari lachte. “Temari und Shikamaru!” Das Grinsen verging ihr augenblicklich. Shikamaru setzte sich auf, gähnte, streckte sich und trottete in sein Zimmer. Er hatte offensichtlich kein Problem damit, sich mit der Sabakuno das Bett zu teilen. Aber er hatte sowieso immer sein Pokerface auf. Die Blonde schlurfte hinter der Ananas her. “Sayu und Gaara!” Auch diese beiden gingen. Sakura schickte Stoßgebete gen Himmel, dass sie nicht bei Sasuke sondern Neji schlafen konnte. Auch wenn sie es da nicht viel besser getroffen hätte. Ihre Wünsche wurden sowieso nicht erhört. “Tenten und Neji… und dann bleiben Sakura und Sasuke.” Sakura bewegte sich nicht, nur ihre Augenbraue zuckte. Sie blickte hoffnungsvoll zu Ino, die nur grinste und die Worte “Gern geschehen!” mit ihren Lippen formte. Tenten blickte zu Neji, schaute aber gleich wieder weg, weil er sie auch ansah. Sakura saß immer noch wie erstarrt da. “Oh no!” Die Schwarzhaarigen grinsten - nur Itachi und Sasuke, Neji war schon mit Tenten abgezogen. Die Rosahaarige hatte hinter den beiden hergeschaut. Wenn das mal gut ging... Ihre Gedanken wurden von dem jüngeren Uchiha unterbrochen. “Kommst du, Stirni?” Nur widerwillig setzte sich die Haruno auf und folgte Sasuke. Sayuri bemitleidete gerade sich selber und schaukelte wie traumatisiert auf dem Boden vor und zurück. Sakura hatte es ja auch nicht gerade besser getroffen... “Sayuri-san?” Gaara riss sie aus ihren Gedanken. “Du kannst mich auch einfach Sayuri nennen!” “Okay..., Sayuri-chan!” “Einfach Sayuri!” Sie war gereizt. “Gehen wir jetz?” “Nein.” “Wie, nein?” “Ich schlafe nicht mit dir…” “Das hat auch keiner von dir verlangt!” Am liebsten hätte sie ihm jetzt eine gepfeffert. “Ich habe… ich wollte sagen, dass ich nicht mit dir in einem Bett schlafe!” “Dann musst du halt auf dem Boden schlafen.” Unbequem. “Na gut”, sagte sie aus ihren Gedanken heraus. “Aber das du nicht auf dumme Gedanken kommst!” “Ey, komm. Ich bin doch kein Perverser!” Da war Sayu sich nicht ganz so sicher… Kapitel 10: Eine ungewöhnliche Nacht ------------------------------------ Kapitel 10 Eine ungewöhnliche Nacht ~*~ Naruto und Hinata Hinata - immer noch so rot wie ein Feuermelder - folgte dem Uzumaki in seine “eigenen vier Wände”. Er schaltete das Licht ein und sie sah sich um. Die Blauhaarige hatte gedacht in einem Jungenzimmer würden zig Poster von Playboy-Modeln hängen - so war es zumindest bei ihrem Cousin Neji, - aber bei Naruto hingen “nur” zig Fußballposter. Das schockte sie natürlich nicht, in ihrem Zimmer und denen der anderen Mädels sah es schließlich nicht anders aus. Naja, ihr Raum war etwas ordentlicher. Wenn man es genau nahm, viel ordentlicher. Auf dem Tisch stapelte sich Schulhefte, Bücher und Zeitschriften. In einer Zimmerecke lagen matschige Fußballstutzen und eine leere Coladose stand schon drapiert auf der Musikanlage. Sie gähnte. “Ähm… Naruto-kun? Ich würde mich gern umziehen.” Wo war ihr Stottern hin? Weg? Ihr sollte es recht sein, aber die Sache war ihr nicht so geheuer. Trotzdem: jetzt hieß es mutig sein! “Das Problem ist nur, dass ich nichts zum Umziehen hab. Hast du vielleicht 'n Paar Shorts und ein T-Shirt für mich?” Er kramte wortlos in einem Schrank neben dem Schreibtisch herum, drückte Hinata die Klamotten in die Hand und ging ins Bad. Hinata drehte der Bad-Tür den Rücken zu; falls Naruto spannen würde, konnte er wenigstens nur ihren Rücken sehen. Sie zog sich schnell die Jeans aus und die Shorts an. Narutos Hand lag auf der Klinke, da fiel ihm ein, dass doch Hinata da war. Er überlegte. Sollte er? Der Blondschopf konnte sich nicht zurück halten, öffnete die Pforte einen Spalt breit und spähte hindurch. Die Blauhaarige hatte gerade ihren Pullover ausgezogen und machte sich daran das T-Shirt anzulegen. Ein schöner Rücken kann auch entzücken - hießt so nicht ein altes Sprichwort? Leise schloss der Uzumaki wieder die Tür und rief dann: “Hinata? Kann ich reinkommen?” Mit einem schlechten Gewissen hatte er nicht zu kämpfen. Wer konnte solch einer Versuchung schon widerstehen? - Na also. “Ja.” Der Blonde ließ sich auf dem Bett nieder. Er blickte zu der Hyuuga und fragte: “Hm. Was machen wir jetzt?” Hinata lag vor ihm auf dem Bauch und ließ sie Füße in der Luft baumeln. “Überflüssige Frage…” Naruto öffnete gerade seinen Mund, um etwas zu sagen, aber Hinata legte ihren Zeigefinger auf seine Lippen und gebot seinem Redefluss Einhalt. Dann küsste sie ihn. “Wir schlafen jetzt.” Alle Spannung, die sich in Naruto aufgebaut hatte, löste sich mit einem Mal. Hinata hatte sich schon hingelegt, Naruto kniff ihr in die Seite. “Au!”, quiekte das Mädchen. “Baka! Das bekommst du zurück!” Sie schnappte ihr Kissen und warf nach ihm. Naruto wich knapp aus und stürzte dabei auf Hinata, womit er auf ihr lag. “Na-Naruto?” Da war es wieder, das altbekannte Stottern. Hatte sie doch gewusst, dass es sich nicht einfach so in Luft aufgelöst hatte. “Komm schon Hinata…”, hauchte er ihr ins Ohr. “Nur eine Nacht…” Er beugte sich herunter und küsste ihren Hals. Bei der Blauhaarigen läuteten die Alarmglocken. Eine Nacht? Das wollte sie nicht. Auch wenn es so schön wäre, aber sie war doch nicht eins von diesen Betthäschen! Sie drückte ihn von sich weg. “Naruto. Ich will das nicht.”, sagte sie bestimmt, aber nicht verletzend. “Hinata… Lass es… einfach geschehen…” “Naruto! Ich will das nicht!” Die Hyuuga schubste den Blonden leicht von ihr runter. “Ich wollte dich nicht bedrängen.” “Für mich hat es sich aber so angefühlt!” “Es tut mir Leid… Ich hab es kapiert…” Stille. Lange Stille. Hinata fiel ihm in die Arme. Der Uzumaki war erst einmal überrascht, erwiderte aber dann ihre Umarmung. Dicht aneinander geschmiegt schliefen die beiden mit einem Lächeln ein. ~*~ Temari und Shikamaru Temari schloss die Tür zu Shikamarus Zimmer und flätzte sich auf sein Bett. Sie hatte einen Jogginganzug an, indem sie getrost auch schlafen konnte. Der Nara gähnte und ging ins Bad. Als er wieder herauskam lag die Blonde schon auf dem Bett und hatte die Augen geschlossen. Er hob hob eine Augenbraue und legte sich auf die andere Hälfte des Bettes. “Du-hu... Shikamaru?” Pause. “Shikamaru?” Noch immer keine Antwort. “Shikamaru!!” Es gab einen dumpfen Schlag und ein paar Worte, die kleine Kinder noch gar nicht kannten… Sie hatte ihn aus dem Bett geschubst. Mit zusammengekniffenen Augen sah er sie an und fragte gereizt: “Was?” “Ich hab Durst.” Der Nara stöhnte. Das hatte ihm gerade noch gefehlt. Dennoch rappelte sich auf und machte sich auf den Weg in die Küche. “How… troublesome…”, murrte er, als er zurück ins Zimmer trat, die Tür schloss und der Sabakuno das Glas reichte, die sich bedankte. Einige Zeit später war Temari immer noch wach. Sie drehte sich um, sodass sie freie Sicht auf den schlafenden Shikamaru hatte. Unwillkürlich musste sie schmunzeln. Er sah wie ein Kind aus, wenn er schlief... Gedankenverloren nahm sie eine seiner Haarsträhnen und wickelte sie sich um den Finger. Zum Glück trug er nachts die Haare offen. Shikamaru grunzte. “Denkst du eigentlich, dass ich schlafe?” Die Blonde fuhr erschrocken zurück. “Ähh, ja…” “Gefallen dir meine Haare, oder warum spielst du immer mit ihnen rum?” “Mir gefällt so einiges an dir!” Temari war über ihre eigenen Worte schockiert. Warum, verdammt, war ihr Mund immer schneller als ihre Zunge? Der Braunhaarige sehr verwundert aus und seine Stirn legte sich in Falten. “Bist du etwa wieder betrunken?” Das war es! Die rettende Idee! Sie brauchte nur betrunken zu spielen! Er hatte sicher nicht darauf geachtet, was sie auf dem Fest getrunken hatte. “Huh? Was hast du gesagt?” Sie hoffte, der Nara würde ihr diese Geschichte abkaufen. Schauspielern konnte sie noch nie gut… Die Falten auf seiner Stirn vertieften sich. “Äh, ach, egal. Schlafen wir.” Temari kuschelte sich in ihre Decke. Sie roch irgendwie nach… Ananas? Tema kicherte und wanderte ins Land der Träume. ~*~ Neji und Tenten Tenten ging als Erste in den Raum, gefolgt von Neji, der die Tür zuschloss. Warum schließt er ab, dachte sie. Ihre Gedanken wandelte sie in Worte um und richtete die Frage an den Hyuuga. Der Junge kam ihr näher. “Ich will… nicht…” “Was?”, fragte sie genervt und ging einen Schritt zurück, wobei sie mit den Beinen gegen das Bett stieß. “Ich… will nicht gestört… werden…” Die Brünette bekam eine Gänsehaut, als Neji vor ihr stand. Er stieß sie sachte um und sie plumpste rückwärts aufs Bett. Der Schwarzhaarige beugte sich über sie und küsste ihren Hals, Tenten ließ es einfach geschehen. Es fühlte sich so schön an, von einem Jungen begehrt zu werden und sie genoss es, aber nicht ohne Zweifel. “Neji?” “Hm?” “Was machst du? Und warum?” Er ließ von ihr ab. Vor dieser Frage hatte er sich schon seit dem, was auf dem Spielplatz geschah, gefürchtet. Vor diesem “Warum?”. Ja, warum eigentlich? Er konnte es sich selbst nicht erklären, er wusste es nicht. Und das antwortete er auch wahrheitsgemäß. Die Ama war enttäuscht, aber was sollte sie auch erwarten? Hatte sie etwa gehofft Neji Hyuuga würde sich ihr innerhalb von eins, zwei Tagen von der großen Liebe predigen und ihr sämtliche Wünsche von den Augen ablesen? Seine Kalliere als Schürzenjäger einfach beenden? Nein, das glaubte sie nicht. Was sollte sie sich schon erhoffen. “Ich… ähm - ich bin müde…” Sie rollte sich auf die andere Hälfte des Bettes, möglichst weit weg von Neji und schloss die Augen, seine Blicke immer noch im Nacken spürend, als sie einschlief. ~*~ Sayuri und Gaara Sayuris Gesichtsfarbe hatte sich immer noch nicht für einen Ton entschieden und so sah sie einem Chamäleon zum Verwechseln ähnlich. Gaara ging es aber nicht anders. Wieso musste das eigentlich jetzt sein? Sonst hatte er bei Mädchen doch auch keine Schwierigkeiten. Nunja, es gab da nur ein Problem: Sayuri war nicht irgendein Mädchen. Sie ließ sich nicht so einfach um den Finger wickeln, sie war irgendwie… anders. Zumindest, wenn sie nüchtern war. Er konnte es nicht beschreiben. Immer durchflutete ihn so ein sonderbares Gefühl, wenn sie in seiner Nähe war. Aber das wollte und würde er sich nicht eingestehen. Nicht... bevor er sich einer Sache sicher sein konnte. Gaara schloss die Tür und sah die farbwechselnde Sayuri an. “Willst du ein T-Shirt haben?” "Bitte." Als der Sabakuno das Shirt raussuchte, klatschte sich die Haruno an die Stirn. Sie hasste ihre Stimme! Unterdessen Gaara sich im angrenzenden Bad umzog, kleidete sich Sayuri im Zimmer um. Als Gaara wieder das Zimmer betrat, warf Sayuri ihm nur einen flüchtigen Blick zu, aber dennoch hatte sie innerlich zugeben müssen, dass er obenohne nicht schlecht aussah. Ganz und gar nicht schlecht. Dennoch erinnerte sie sich daran, dass er nur ein mieser, kleiner Weiberheld war, der allem nachjagte, was kurze Röcke trug. Leider musste sich sich dazuzählen. Der Rothaarige dachte dasselbe. Natürlich nicht, dass er ein mieser, kleiner Weiberheld war, der alles, was kurze Röcke trug flachlegte, sondern dass sein Gegenüber zum Anbeißen gut aussah. Sayuri räusperte sich, wünschte ihm eine gute Nacht und warf sich auf das Bett. Ihr war es eigentlich gar nicht recht, in einem Bett zu schlafen, in dem Gaara wohl schon so einige Mädchen... Sie fand allein den Gedanken daran ekelhaft und dachte ihn deshalb erst gar nicht zu Ende. Die Haruno blickte auf. “Willst du da die ganze Nacht stehen und mich weiter anstarren?” Gaara war wie in Trance gefallen, aber Sayuri hatte ihn wohl aus seinen intimsten Fantasien, auf die man wohl nicht weiter eingehen wird, gerissen. “Ja, ich will.” Allem Anschein nach, war Gaara wohl doch noch in seinem Traumland geblieben, aber spätestens jetzt riss Sayuri ihn mit ihrem unüberhörbarem Lachen aus seinen mehr oder weniger perversen Vorstellungen. Der Sabakuno durchspielte die letzten zwei Minuten noch einmal und konnte sich ein peinliches Grinsen über sich selbst nicht verkneifen. Er legte sich ebenfalls hin. “Es ist Vollmond.”, bemerkte der Rothaarige trocken. “Mh.” “Ich werde bei Vollmond immer ganz heiß...” Sayuri biss sich auf die Zunge, um sich ein “Das bist du doch immer" zu versagen. Das würde sie ihm nicht gönnen, niemals. Vielleicht in ein paar Jahren, wenn sie... Wunschträume, Sayu, Wunschträume. “Ich bin müde…”, flüsterte sie in die Stille hinein und kam sich damit vor wie eine alte Ehefrau, die keinen Bock mehr auf Sex hatte. Gaara war von sich enttäuscht. Hatte er so wenig Charme und Sexappeal? Oder ging er die Sache einfach falsch an? Oder hatte die kleine Haruno einfach nur eine gute Selbstbeherrschung? Es machte ihn nervös, ein Mädchen nicht abschleppen zu können. Sie nicht gleich in der ersten Nacht rumzukriegen. Was sollte er denn noch tun? Dieses Mädchen machte ihn verrückt. Jede andere würde nur zu gern mit ihr tauschen, hier, an ihrer Stelle sein, aber sie scherte sich nicht darum. Sie war eben... anders. ~*~ Sakura und Sasuke Sakura folgte dem Uchiha zu seiner Tür, er ließ ihr den Vortritt und etwas skeptisch betrat sie den Raum. Das Zimmer sah recht karg aus - von den zahlreichen Fußballpostern mal abgesehen. Das Bett allerdings war schön hergerichtet und lud zum Hereinschmeißen ein. Sakura ging hinüber und warf sich auch sogleich in die Kissen, während der Schwarzhaarige ihr folgte, wobei er über den Teppich stolperte. Und ob nun absichtlich oder nicht würde ungewiss bleiben. Dennoch stürzte er und landete - wie konnte es auch anders sein? - auf der Haruno. “Wo waren wir vorhin stehen geblieben?” “Vorhin?” Das Grinsen auf seinem marmorfarbenen Gesicht würde breiter. “Ja…”, hauchte er ihr ins Ohr. “Als… Gai-Sensei uns gestört hat…” Sasuke konnte das unregelmäßige Heben und Senken ihres Brustkorbes spüren. Sakura wurde es heiß, aber sie ignorierte es und drückte ihn von ihrem Körper. “Hör auf, das kannst du vergessen, Bastard.” “Du willst es doch auch - ich weiß es!” Der Uchiha nahm ihre Hände weg - sie hatte ihn an den Schultern weggedrückt - und hielt ihre Handgelenke fest. “Hör sofort au-”, schrie Sakura, aber ihre Worte wurden von seinem Kuss abgewürgt. Als Sasuke den Kuss beendete - er musste schließlich auch mal Luft schnappen - rief sie: “Sasuke! Hör auf!” Ihr gelang es schließlich ihre Arme zu befreien, gab ihm eine Ohrfeige und schubste ihn unsanft von sich. “Das hätte ich nicht mal von dir erwartet! Dass du so wenig Respekt hast!” Sasuke blieb stumm. Sakura ging ins Bad und knallte die Tür zu. "Sexbessener Idiot!" Unterdessen Sakura sich im Bad einschloss, überlegte der Schwarzhaarige. Er wollte sie, für eine Nacht. Aber war sie den ganzen Aufwand überhaupt wert? Was erlaubte sich diese Haruno eigentlich? Erst nannte sie ihn Bastard und dann haute sie ihm eine runter! Er verstand einfach nicht, was in ihr vorging… Während er über mögliche Schwachpunkte nachdachte, bemerkte er gar nicht, dass Sakura sich neben ihn ins Bett gelegt hatte und auch so ihren Gedanken nachhing… Bis sie schließlich beide eingeschlafen waren… ~*~ Itachi und Ino Ino folgte Itachi ins Zimmer und schloss die Tür hinter ihnen. Die Yamanaka schluckte. Was jetzt? Sie war mit Itachi allein in einem Zimmer. Was sollte sie jetzt tun? Was erwartete der Schwarzhaarige von ihr? Schließlich spielte sie ihm doch die verliebte Freundin vor… oder nicht? Während sie spekulierte, was sie jetzt tun könnte, stand sie an der Tür gelehnt. Itachi fand diesen Anblick äußerst amüsant, wo er doch in Ino ein blondes Blödchen sah. Oder ein blödes Blondchen. Wasauchimmer. Er näherte sich ihre Stirn. Erschrocken schaute sie auf und blickte direkt in ein schwarzes Augenpaar. Ino wusste nicht, wie ihr geschah. Sie umarmte ihn nur. Itachi war genauso überrascht von Inos Aktion, wie sie selbst, strich ihr aber beruhigend über die Wange, als er merkte, dass sein T-Shirt nass wurde. Die Blondine lehnte ihren Kopf an ihn und er wiegte sie etwas hin und her. Ino schämte sich für ihre Tränen, schaffte es aber einfach nicht, sie einzudämmen. Warum musste sie ausgerechnet jetzt anfangen zu heulen? Vielleicht, weil sie sich in seiner Nähe so wohl fühlte. Andererseits war er auch ein mieser, mieser… er war einfach ein Idiot. Sie kam sich vor, wie eine von vielen. Jedoch gab er ihr diese Wärme und Geborgenheit, die sie von zu Hause nie erfahren hatte. Vergeblich versucht sie ihre Tränen zurückzuhalten, aber trotzdem wurde es nur immer schlimmer. Der Uchiha, der sich inzwischen auf das Bett gesetzt hatte, zog sie mit sich. “Shh…” Allmählich beruhigte sich Ino wieder und fiel ihm erneut um den Hals. Grinsend drückte Itachi sie näher an sich und küsste ihre Schulter. Itachi lag, nachdem er sich herumgerollt hatte, nun halb über Ino. Er merkte, wie ihr Atem sich beschleunigte; sie wagte es kaum mehr die Luft einzuziehen. Itachi beugte sich tief über sie und seine Lippen wanderten ihren Hals entlang und fanden ihre Lippen. Die Yamanaka war von diesem schwungvollem Wechsel der Gefühle so überrascht, dass sie den Kuss erst gar nicht erwiderte. Als er den Kuss löste, schloss sie die Augen und küsste ihn gerade wieder. Eine wohlige Wärme breitete sich in ihr aus, es war wie als ob ihre Lippen vor Freude brannten. War es tatsächlich... Liebe? Sie wusste es nicht, auch nicht, was sie zu ihren nächsten Handlungen führte. Ino zog ihrem Gegenüber das T-Shirt über den Kopf und der Schwarzhaarige tat es ihr gleich. Mit geübten Griff öffnete er ihren BH, aber die Blondine nahm seine Hände weg und schüttelte den Kopf. Selbst wenn sie mehr für ihn empfand... sie wollte sich nicht ausnutzen lassen. Ino genoss es, wie er sie liebkoste, aber sie fragte sich ständig, ob es richtig war. In ihren Gedanken versunken schaute sie ihm nicht mehr in die Augen. Itachi bemerkte das natürlich, legte sich neben sie und stützte seinen Kopf mit dem Arm ab. “Gefällt es dir nicht?” “Huh? Was?” Itachi betrachtete sie skeptisch. “Du warst irgendwo anders, mit deinen Gedanken…” “Ja.” “Was ist los?” Sie schwieg und sah ihn nicht an. “Willst du lieber schlafen?”, fragte er verständnisvoll und schaute ihr in die blauen Augen. “Oder magst du darüber reden?” Die Terrorbarbie schaute weg, schüttelte den Kopf und bettete ihn auf Itachis Brust. Woher kam diese plötzliche... Besorgnis? Bedeutete sie ihm doch etwas? Itachi strich ihr durchs Haar, bald schlief auch er ein. ~*~ Anm.: Entschuldigt, aber ich konnte mir die Bemerkung mit Tatsächlich... Liebe einfach nicht verkneifen :) Kapitel 11: Das Rennen ---------------------- Kapitel 11 Das Rennen ~*~ Im Appartement der Mädchen. Sayuri, Hinata, Temari, Ino, Tenten und Sakura saßen im Esszimmer beim Frühstück. “Sag mal, Hinata…” Ino trank einen Schluck Tee. “Was ist das da eigentlich für ein Fleck?” Sie deutete mit ihrem Brötchen, welches sich in ihrer Hand befand, auf eine bläuliche Stelle an Hinatas Hals. Letztere verschluckte sich an ihrem Brot und hustete erst einmal kräftig, wobei ihr Tenten auf den Rücken klopfte. “A-Achso das… Das ist doch gar nix…” Ino blickte ihre Freundin skeptisch an und meinte trocken: “Das kauf ich dir nicht ab! Gib’s doch zu! Das war Naruto!” Hinata lief scharlachrot an, schaute Ino trotzdem herausfordernd an. “Ja. Und? Was war das denn gestern mit dir und Itachi? Was habt ihr denn “Schönes” gemacht?” “Ich weiß doch auch nich warum ich das gemacht hab! Mich hat der Teufel geritten! Ich hätte nicht auf diese blöde Idee kommen sollen, mit den Jungs aufs Sanno Matsuri zu gehen! Ich weiß doch!” “Ja und das im wahrsten Sinne… Der Teufel höchst persönlich!” Tenten wollte die Stimmung eigentlich etwas auflockern, aber Ino bekam das wohl in den falschen Hals. “Verdammt! Ich hab nicht mit ihm geschlafen!” “Zum Glück”, ergänzte Temari. “Der ist doch genauso wie die anderen Jungs.” “Lasst mich doch einfach in Ruhe! Ich- ja, ich weiß doch! Ich würde ja auch nich mit ihm schlafen!!!” “Ist ja gut…”, besänftigte Sakura ihre Freundin. Wenn Ino mal ausrastet dann richtig. “Reden wir von 'was anderem…” Zum Unterricht kamen sie an diesem Freitagmorgen auch noch zu spät. Kurenai war kurzfristig auf eine Fortbildung gegangen, Kakashi vertrat sie und da dieser sowieso immer zu spät kam, interessierte das eigentlich auch keinen. Der Tag verlief wie der Anfang der Woche. Sakura und Sayuri hatten sich richtig eingelebt und auch der Kleinkrieg mit den Jungs ebbte langsam ab, auch wenn sie sich noch auf etwas gefasst machen; es konnte noch nicht vorbei sein. Tenten hatte in Mathe noch eine fixe Idee und bestrich Nejis Heft mit Honig, der, als er seine gemachten Hausaufgaben nicht vorzeigen konnte, gleich zwei Stunden nachsitzen von Orochimaru aufgebrummt bekam. Tenten war vor Lachen fast vom Stuhl gefallen, als sie dieses göttlich-einmalige Gesicht gesehen hatte. Am späten Freitagnachtmittag wollten die sechs das erste Mal in die Fußball-AG gehen. Am Sportplatz angekommen bemerkten sie schnell, dass sie nicht allein waren, denn die Jungs übten auf der anderen Platzhälfte. Sakura richtete ihren Blick wieder auf die Seite, auf der sie trainieren sollten und lief genau in Hinata rein. Sie war wie angewurzelt stehen geblieben und starrte zu den anderen Gestalten, die der Rest der Mannschaft sein sollten. Fünzig Meter vor ihnen - sie musste sich irren - standen die Fan-Girlies und gafften den Jungs nach. Sie trugen keine Trainingsklamotten und auch keine Bälle waren zu sehen. “So was kann man nicht Fußball-AG nennen. Höchstens Fußballer-Nachgaffer-AG.” Temari sprach die Gedanken aller anderen aus. “Gehen wir!” Sakura bekam zustimmendes Murren der anderen. “Mit solchen Edel-Huren will ich nichts zu tun haben.” Emi musste ein paar von Sakuras Worten aufgegriffen haben denn sie zickte sofort zurück: “Wenigstens können wir Zeit mit den Jungs verbringen!” Sakura lachte auf. “Ja, und zwar im Bett! Und wenn ihr fertig seid, werdet ihr schneller abserviert, als ihr “Japanische Frauen-Fußballnationalmannschaft” sagen könnt! Und sag jetzt nicht, ich hätte keine Ahnung. Gestern Nacht noch wollte mich Sasuke noch flachlegen, aber ich habe ihn abblitzen lassen. Ich muss mich schließlich nicht auf dein Niveau herunterlassen, Emi!” Das hatte gesessen. Emi macht den Mund auf, als ob sie etwas sagen wollte, schloss ihn aber dann doch wieder und stapfte mit erhobenem Haupt davon. Ihre Freundinnen folgten ihr. Sakura wunderte sich, dass sie mit ihren High-Heels nicht im matschigen Grad hängenblieben und der Länge nach auf den Boden fielen. Gegönnt hätte sie es ihnen. Erstaunt sahen die Mädchen Sakura an und brachen in Gelächter aus. Sakura grinste und setze sich wie die anderen ins Gras. “Und was machen wir jetzt?” “Ich will endlich mal wieder spielen!” “Wir brauchen einen Trainer!” “Kakashi!” “Wo?” “Nein! Kakashi als Trainer!” “Wieso Kakashi?” “Ich war in seinem Büro...” “Ahaaa...!” “Nein, wegen Mathe-Nachsitzen, die Schlange wollte so 'ne Bescheinigung. Auf jeden Fall, da hab ich ein Bild von einer alten Mannschaft gesehen und da war auch Kakashi drauf. Ich denke, wenn Kakashi uns trainiert... Er hat anscheinend selber mal gespielt!” “Ja… Gai-sensei können wir vergessen. Der coacht die Jungs und von Mädchen und Fußball hält der sicher nicht viel. Oder auch gar nichts.” “Gehen wir!” In null Komma nichts waren sie vor Kakashis Büro und hämmerten wie wild an die Tür, bis der Lehrer ein gemurmeltes “Herein!” verlauten ließ. Hinata öffnete die Tür und die Rasselbande trat herein. Kakashi saß an einem Schreibtisch und hatte einen Rotstift in der Hand. Noch ehe er eine Begrüßung vollenden konnte, fiel Temari ihm ins Wort: “Kakashi! Willst du unser Trainer sein?” Kakashi schaute von seinem Flirtparadies auf, das neben der Korrektur lag, und schaute die Mädchen fragend an. “Traineren in was?” Tanzen konnten sie sich abschminken, da würde er nicht mitmachen. Sayuri und Sakura warfen sich unsichere Blicke zu und schließlich ergriff Tenten das Wort. “Fußball.” Kakashi blickte jede seiner Schülerinnen mit einem durchdringenden Blick an. Das hatte er nicht erwartet. Der Lehrer schloss die Augen, lächelte und kratze sich verlegen am Kopf. “Warum nicht?” Das Geschreie und Jubeln, das aus Kakashis Büro in die friedliche Stille des Schulhofes schallte, schreckte Vögel auf. Die Lautstärke war mit einem Presslufthammer zu vergleichen. “Ist ja gut!”, versuchte Kakashi die Meute zu beruhigen. “Und wann wollt ihr mit dem Training anfangen?” “Am besten jetzt gleich!” “Und habt ihr auch schon Bä-...” “Jaja, alles erledigt.” “Gebt mir fünf Minuten.” Die Mädchen stürmten aus dem Zimmer in den Flur, über die Treppe und den Schulhof aufs Feld. Kakashi zog sich rasch um, verfluchte sich dabei seiner vorschnellen Entscheidungen wegen und machte sich auf den Weg zum Sportplatz. Schon von Weitem sah er die Jungen auf der einen Hälfte trainieren mit Gai, seinem Erzrivalen. Hoffentlich konnten die Mädchen wenigstens ein bisschen spielen. Er würde sich sonst in Grund und Boden schämen. Dummer, dummer Kakashi. Das Training verlief gut. Kakashi war positiv überrascht und beschloss, die Mädchen jetzt jeden Freitag zu trainieren. Nach einer halben Stunde kam ein Mädchen hinzu, dass sich als Kin vorstellte. Sie spielte mit und so konnten sie wenigstens ein ganzes Kleinfeld besetzen. Sie spielten Eckchen, übten Kopfball und trainierten Eckball. Nach eineinhalb Stunden, meinte Kakashi, dass es genug für heute sei und machte sich wieder vom Acker. Kurze Zeit später verließ auch Kin die Runde, die anderen blieben aber und schossen noch ein bisschen aufs Tor; Temari sollte schließlich auch mal was zu tun haben. Zuerst Sayuri - unhaltbar, millimetergenau in den rechten Winkel. Hinatas Ball konnte Temari mit einer tollen Parade halten. Tenten schoss fünf Meter übers Tor, wie so oft. Inos Schuss konnte Temari noch wegfausten, er wäre genau unter die Latte gegangen. Als Sakura schießen sollte, bekam die Blonde wirklich Bammel. Sie konnte sich noch genau daran erinnern, als sie das letzte Mal einen von Sakuras Granaten halten wollte. Vor sechs Jahren musste sie mit dem Krankenwagen von er Schule abgeholt werden. Sie hatte den dümmlichen Versuch gewagt, Sakuras Schuss mit einer Hand zu halten. Mit der Konsequenz, dass ihr Arm danach in einem recht merkwürdigem Winkel abgestanden hatte. Temari wollte nicht unbedingt erfahren, wie sich ihre Schusskraft gesteigert hatte, schließlich war sie nun sechs Jahre älter und hatte sechs Jahre Zeit gehabt zu trainieren. Sakura schoss genau auf Temari und sie schnappe sich den Ball mit beiden Händen. Ihr war, als würde sie ein paar Zentimeter nach hinten geschoben. “Seit wann schießt du mit links?” Ino hob interessiert eine Augenbraue. “Naja. Eigentlich kann ich ja mit beiden Füßen gut schießen, aber mein rechter ist trotzdem stärker.” Temari wollte schon aufgebracht “WAS?” rufen, aber aus ihrem Mund kam nur heiseres Gegurgel. Wenn ihr der linke Fuß schon so zusetzte, wie sollte sie denn da einen Ball mit Sakuras rechtem Fuß halten? Plötzlich hörte Sakura das vertraute Surren eines Balles und duckte sich reflexartig. Zu ihrem Glück, denn der Ball verfehlte sie nur knapp. Temari streckte einfach die Hand aus und der Ball drehte sich auf ihrer Handfläche weiter, gelangte aber nicht vorbei. Schließlich kam er zum Stillstand und fiel auf den Boden. Grinsend schaute Temari unter ihrem Kappi zu den sechs Jungs die gar nicht weit vom Sechzehner entfernt standen, beinahe hätte sie losgelacht. Diese Gesichter waren einfach einmalig: Neji - der noch sein Bein vom Schuss halb in der Luft hatte -, Naruto mit heruntergeklapptem Kiefer, Sasuke mit noch blasserem Teint als sonst, Shikamaru mit gar nicht mehr so gelangweiltem Blick, Itachi - er schien um Fassung zu ringen und sah noch einmal genauer hin (“Ist das echt Ino?”) - und Gaara, auch recht blass ums Näschen. “Neji? Warum hat sie deinen Schuss gehalten?” Naruto sah seinen Kumpel abschätzend an. Würde er jetzt auf ihn losgehen, es ihm erklären oder ihn ignorieren? “Ph…” Neji sah missbilligend zu Temari. “Reines Anfängerglück.” Der Hyuuga wandte sich zum Gehen, wurde aber von Gaara mitgezogen, der einem gereizten Sasuke nachhastete. Als Sasuke mit wutverzerrtem Gesicht zu den Mädchen stürmte und Sakura grimmig anstarrte (sie konnte ja nun wirklich nichts dafür!), lag diese sich kringelnd vor Lachen am Boden. Einzig und allein das Stützen von Ino hielt sie noch auf den Beinen. Den anderen erging es aber auch nicht anders, was Sasuke nur noch rasender machte. “Was fällt dir denn eigentlich ein?” Temari grinste das breiteste Grinsen, das die Welt je gegrinst…, ähm gesehen hatte. “Ich hab nur den Ball gehalten.” Schnaubend wandte sich Sasuke an Sakura. “Bist du die Kapitänin, Stirni?” Mittlerweile war es normal, dass sich die beiden mit ihren weniger freundlichen Spitznamen anredeten. “Klar, Bastard.” Sakura ließ sich das letzte Wort auf der Zunge zergehen und schenkte Sasuke einen provozierenden Blick, der Wirkung hatte. “Ich fordere euch heraus!” “Gut.” “WAS GUT? Nehmt ihr an oder nicht??” “Ja, klar. In einem Monat.” “Ok. In einem Monat werdet ihr platt gemacht.” Sasuke erlangte sein altes Grinsen wieder. “Allerdings…”, fuhr der Uchiha fort. “Glaube ich kaum…” Er legte eine Pause ein. “Na was? Ich hab nicht den ganzen Tag für dich Zeit!” “Fußball… ist nichts für Barbiepuppen wie dich!” “Ich glaub's nicht! Wir leben ja wohl nich mehr im Mittelalter! Schon mal was von Emanzipation gehört??” Sasuke entgegnete nur sein übliches verächtliches Schnauben. “In einem Monat!” “Hm?” “Das Spiel…” “Klar!” Sasuke grinste, die Jungs gingen. “Hey!”, rief Sayuri ihnen hinterher und schoss den Ball in Gaaras Arme, der ihn gekonnt auffing. “Nehmt euren Ball mit, ihr müsst ja üben, damit ihr überhaupt eine Chance habt!” “Gehen wir?” “Ja… Sakura?” “Glaubst du, dass wir ne Chance haben?” “Wenn wir trainieren und üben werden wir uns verbessern!” Sakura schoss mit dem linken Fuß aufs Tor und traf. “Habt ihr Nejis Gesicht gesehen?”, fragte Tenten. Das Lachen war Antwort genug. ~*~ “Ja?” Sakura nahm ihr Handy ab. Konnte man nicht einmal Samstagvormittags in Ruhe lesen? Wer sollte um zehn Uhr denn schon stören? “Hey, Cherry Blossom!” “Nana? Hey, wie geht’s dir? Alles klar in Osaka?” “Jap, wie läuft's bei dir so?” “Wenn man von notgeilen Lehrern, streitsüchtigen Machos und zickigen Groupies absieht ist alles im grünen Bereich.” “Weshalb ich anrufe…” Nana setzte eine künstlerische Pause ein. " In Tokio findet ein Rennen statt. Eigentlich hätte der Brief zu dir kommen müssen, aber er ist noch hier in der Werkstatt eingetrudelt. Ich hab sie aber schon informiert, dass du jetzt in Tokio wohnst. Das Rennen ist heute Abend an irgendso einer Südbrücke. Ich denke, du kennst sie?” “Ja, kenn ich.” “Der Einsatz ist zehntausend Dollar pro Fahrer. Und das Preigeld... hunderttausend.” “Hunderttausend?” “Ja. Gilt aber nur für geladene Fahrer ihre Crew. Aber die anderen und ich schaffen es nich rechtzeitig nach Tokio, du musst wohl oder übel allein fahren.” “Kein Problem. Ich hab dir doch erzählt…” Es vergingen Stunden, bis Sakura alles über die Mädchen, Sasuke, die neue Schule und die Stadt erzählt hatte und die beiden endlich wieder zum Thema kamen. ~*~ “MÄDELS!!!!!!”, schrie Sakura durch das ganze Appartement. “Was is'n?”, murmelte Temari, als sie zu Sakura ins Wohnzimmer kam und auch die anderen waren kurze Zeit später um Sakura versammelt. Sie berichtete, was sie eben von Nana erfahren hatte und Ino bot sich an, das Geld von der Bank zu holen. Sayuri fuhr in die Tiefgarage und überprüfte währenddessen noch einmal die Bremsen. Es durfte nichts schief gehen. Sonst bekäme die Presse davon Wind und weitere Rennen, das Preisgeld und selbst der Einsatz wären von vorne herein verloren. Sechs Uhr - es war noch hell, aber langsam senkte sich die Sonne zum Horizont hinab. Von der Südbrücke aus konnte man die langsam untergehende Sonne beobachten, wie sie den Himmel in leichtes rosa tauchte. Einige Fahrer waren schon da, sie standen in Grüppchen zusammen und starrten die Neuankömmlinge an, die alle eine schwarze Röhrenjeans und die jeweilige Farbe ihres Autos als Oberteil anhatten. Die Mädchen trugen darüber eine schwarze Sweatjacke. Ino trat hervor und legte auf einen notdürftig aufgebauten Tisch einen silbernen Koffer, den sie öffnete und ihrem Gegenüber, einem Mann mit Glatze, zudrehte. Fein säuberlich gestapelte Geldscheine lagen dem kahlköpfigen Rennleiter vor. “Sechzigtausend”, erklärte die Yamanaka knapp. Misstrauisch blickte der Glatzkopf Ino und den Rest der Crew an und raunzte schließlich: “Namen in die Liste eintragen! In 'ner halben Stunde geht’s los!” Er hatte eindeutig einen Akzent. Vielleicht kam er aus Osaka. Sie trugen sich nacheinander in die Liste ein. Als alle übrigen Fahrer anwesend waren und auch sie ihre Decknamen aufgeschrieben hatten, las der Coach die Aufstellung vor und die Fahrer setzen sich in ihre Autos. Nana hatte Sakura erklärt, dass die Strecke sehr kurvig sei und das hatte die Rosahaarige natürlich ihren Freundinnen erzählt. Vielleicht konnten sie so einen Vorteil heraushandeln... Motoren jaulten auf, als das Taschentuch den Boden berührte. Schon bald war Sakura an der Spitze, aber im Rückspiegel war deutlich ein anderes Gefährt zu erkennen. Sie versuchte den anderen Fahrer abzudrängen, was ihr misslang, da er nicht locker ließ. Per Freisprechanlage kommunizierte sie während der Fahrt mit ihren Freundinnen. “Wer ist zweiter?”, erkundigte sich Sakura. “Dieser Bastard lässt nicht locker!” “Sakura, damit hast du genau die richtige Wortwahl getroffen: Es ist Sasuke!” “Was?” “Ja, die anderen sind auch da! Shikamaru klebt mir förmlich an den Reifen!”, erzählte Temari. “Und ich habe auch Narutos Wagen gesehen!”, bestätigte Hinata. Ein Knopfdruck und die Stimmen waren verschwunden, Sakura musste sich wirklich konzentrieren und konnte sich da nicht auch noch das Kaffeekränzchen ihrer Freundinnen reinziehen. “Huch? Was hat die denn?” Ino war erstaunt, Sakura hatte ziemlich gereizt geklungen. “Die ewige Hass-Liebe zwischen Sasuke und ihr!”, seufzte Tenten. “Sie will ihm sicher was beweisen. Wenn sie da nicht an den Falschen geraten ist…” “Wär schon geil, wenn die verliern!”, lachte Sayuri. “Die Armen… Nejis Ball und das Rennen? Das würden die nie und nimmer verkraften!”, lachte Temari. Sayuri fuhr hinter Gaara, dessen Stoßstange schon Shikamarus berührte. Da gab es wohl kein Vorbeikommen, er ließ einfach nicht locker. “Gaara, du Spust!!! Lass mich vorbei!” Gaara bekam davon natürlich nichts mit - er hätte sie sowieso nicht vorbeigelassen - und so blieb sie auf dem sechsten Platz. Temari schaffte es, Shikamaru abzuschütteln und es bildeten sich ein paar Meter Abstand, wobei die Rangordnung auf Platz sieben und acht dauernd tauschte. Hinata und Naruto lieferten sich einen Zweikampf, der sich gewaschen hatte. Schließlich zögerte Naruto kurz und die Hyuuga schnappte sich den siebten Platz. Neji überholte Tenten und blieb bis zum Schluss auf Platz 10, denn vor Neji fuhr noch ein anderer Fahrer, der allen unbekannt war. Itachi hatte sowieso überhaupt keine Lust aufs Rennen gehabt - genauso wenig wie Shikamaru - und versuchte deshalb gar nicht, an Ino vorbei zukommen. Die Freude - auf der Seite der Mädchen - und die Enttäuschung - seitens der Jungs - war groß, als sie Sasuke in der Pampa sahen und das passierte so: Es hatte sich immer noch kein Abstand zwischen den beiden Führenden gebildet. Ob Sasuke etwas von ihrer Identität wusste? Sakura zählte innerlich die Kurven, Nana hatte irgendetwas von einer vierzehnten gesagt, bei der sie aufpassen sollte. Sasuke schloss auf und die Haruno lenkte gegen. Krrr. Dieser Idiot hatte sie doch nicht wirklich geschnitten! Dieser Lack war eine Spezialmischung!! Wenn auch nur ein Kratzer auf ihrem Baby wäre, konnte er sich schon einmal ein Zimmer in der Hölle reservieren... Sakura war ziemlich sauer auf ihren Hintermann - noch saurer als zuvor sowieso schon. Sie trat durch und schaffte wieder etwas Platz zwischen den Autos. Schon von Weiten sah sie die vierzehnte Kurve und hatte auch gleich einen Plan parat. Sie riss den Lenker herum, zog die Handbremse, driftete auf der staubigen Straße um die Kurve und gab dann wieder Vollgas. Dabei ließ sie einen völlig perplexen Sasuke zurück, der verzweifelt versuchte wieder aufzuholen. Niemals hätte er gedacht, dass sie eine so haarsträubende Aktion durchführen würde, war sie denn lebensmüde? Während ihm der Mund offen stand, bemerkte er gar nicht, wo er hin fuhr und landete schließlich mitten in der Pampa (,wobei er einige nichtjugendfreie Schimpfwörter benutzte). Sakura hingegen war sehr zufrieden mit sich, sie war schließlich nicht umsonst Cherry Blossom, die mittlerweile die halbe Automobilbranche kannte. Da konnte auch kein Uchiha kommen, der würde sie sicher nicht aus der Bahn werfen. Alles endete damit, dass Sakura letztendlich gewann. Temari wurde zweite, dicht gefolgt von Shikamaru und so konnten die Big Boys wenigstens noch den dritten Platz feiern. Gleich nach der Verleihung machten sich die Jungs aus dem Staub, zwei Niederlagen an einem Tag waren hart. Da mussten selbst die Mädchen sie bemitleiden. Sie allerdings hatten allen Grund zu feiern und Tenten hatte einen neuen Club entdeckt, der sich Blue Lagoon nannte. Allerdings wurde auch dieser Abend anders als erwartet... Kapitel 12: Barbesuch mit Folgen -------------------------------- Kapitel 11 Barbesuch mit Folgen Lachend und schwatzend betraten die Mädchen die Bar, ließen sich in einer Sitzecke nieder und bestellten auch gleich ihre Getränke. Sayuri hatte sofort beim Betreten des Schuppens einen roten Haarschopf ausmachen können, was sie nun auch ihren Freundinnen mitteilte. Die Haruno verfolgte das rote Haarbüschel in der Menge und Temari folgte ihrem Blick. “Was soll Gaara allein hier?” “Ich glaube kaum, dass er alleine hier ist”, mischte sich nun auch Sakura ein. Ino pflichtete ihr bei: “Bestimmt Frustsaufen mit den anderen. Naja, ihr könnt das ja mal abchecken, ich geh eine rauchen.” Beim Hinausgehen beschwerte sie sich noch über das Rauchverbot. Hinata erhob sich ebenfalls, sie hatte Naruto entdeckt und lief, nicht ohne vorher noch über ein Stuhlbein zu stolpern, zu ihm. Eigentlich hatte sie nur seine fast gelben Wuschelhaare gesehen - aber wie konnte man die schon verwechseln? Zum Glück war es Sommer, draußen war es warm, nur eine kleine Brise ging. Kaum hatte die Yamanaka sich auf die Treppe zum Eingang gesetzt und ihre Zigarette angezündet, öffnete sich die Tür ein zweites Mal. Sie achtete gar nicht darauf und hob erst den Blick, als sich jemand neben sie setzte. Itachi schenkte ihr ein breites Grinsen und zog eine ungeöffnete Schachtel hervor. Er zog an seiner Zigarette und hustete. Eigentlich rauchte er ja gar nicht, aber warum hätte er ihr sonst folgen sollen? Wenn er schon Schluss machte, dann mit Stil, also hatte er sich schnell eine Schachtel am Automaten gezogen und war ihr hinterher geeilt. Sie schwiegen sich an - unterbrochen vom Husten. Er hatte eigentlich nur einen Grund, mit ihr Schluss zu machen. Aber genau das war der ausschlaggebende Punkt für ihn - sein Playboy-Image. Wenn es rauskommen würde, dass er mit ihr länger als vielleicht einen Monat zusammen wäre - nicht auszudenken, wie die Reaktionen darauf wären. Dann wäre er als Junggeselle in dem Sinn verloren. Also warum abwarten, so lange warten, bis die Gefühle noch stärker waren, bis er sich einfach nicht mehr von ihr trennen konnte. Über welche Gefühle dachte er eigentlich gerade nach? Über ihre... oder... über seine? “Ich will nicht um den heißen Brei herumreden…” Itachi räusperte sich. Ino bekam ein ungutes Gefühl, sie hatte eine schwache Vorahnung was jetzt kommen würde. “Also…” Aber das konnte er doch nicht machen. “Ich…” Nicht jetzt! “Naja, ich mache…” Nicht jetzt, wo sie Gefühle für ihn entwickelt hatte… “Ich mache Schluss.” So ein Poser, war ihr erster Gedanke, nachdem sie realisiert hatte, was er gerade von sich gegeben hatte. Das Stottern war doch auch nur gespielt. Und diese angebliche Unsicherheit erst. Ihr war das alles zuwieder. Die Blondine sah ihn nicht an. Sie blickte stur gerade aus und blies den Rauch aus. Plötzlich stand sie auf, warf den Rest ihrer Kippe auf die Straße und marschierte zur Tür. Ein Knallen ließ den Uchiha zusammenzucken. Egal. Er hatte seinen Spaß gehabt - und sie sicherlich auch. Was machte sie dann so ein Theater? Ino kam kurze Zeit später wieder zurück, wahrscheinlich hatte sie gerade den Weltrekord im am-schnellsten-eine-Zigarette-rauchen gebrochen. Sie stapfte zum Tisch, kippte den Tequila runter und zog Tenten auf die Tanzfläche. Temari verabschiedete sich ebenfalls in Richtung Bar und nahm Sayuri gleich mit. Sakura saß einfach auf der gemütlichen Couch und starrte umher. Sie war immer noch wie berauscht vom Fahren, das Adrenalin brodelte nur so in ihr. Völlig weggetreten bemerkte sie gar nicht, dass sich Sasuke neben sie setzte. Er trank einen Schluck Bier und schielte zu Sakura, die mittlerweile auch gemerkt hatte, dass er sich neben sie gepflanzt hatte, seine Blicke aber gekonnt ignorierte. Natürlich konnte sie nicht wissen, dass seine Augen ständig an ihrem Vorbau hängen blieben. Als sie allerdings aufschaute, blickte er in ihre Augen. “Willst du mich die ganze Zeit anstarren?”, fragte sie und hob eine Augenbraue. “Nö”, verneinte der Uchiha, aber ein dreckiges Grinsen bildete sich auf seinem Gesicht. “Von mir aus können wir auch was andres machen!” Sakura grinste anzüglich und konterte: “Ach ja, und was schlägst du vor?” Der Schwarzhaarige hielt nur sein Grinsen aufrecht und sagte: “War das jetzt ernst gemeint?” “Das hättest du wohl gern, Bastard!” “Nicht frech werden, Stirni!” Er kam ihrem Gesicht langsam näher, sie seinem ebenfalls. Kurz bevor ihre Lippen sich trafen, schnellte Sakura zurück und drückte ihm ein versifftes Sofakissen ins Gesicht. “Wie nett!”, murrte Sasuke und lehnte sich lieber wieder zurück - so konnte er wenigstens weiteren Anschlägen auf seine Äußerlichkeiten entgehen. Von Sakura bekam er nur ein spöttisches Lächeln. Dann lachte er. Er lachte. Sie hatte ihn in den ganzen Tagen noch nie lachen gesehen. Und es war kein typisches Sasuke-Grinsen, er lachte wirklich. Die beiden unterhielten sich noch eine Weile, dann nahm Sasuke ihre Hand. Ein wohliges und kribbelndes Gefühl machte sich in Sakuras Bauch breit. Nur das Chili con carne, redete sie sich innerlich gut zu. Schließlich stupste sie seine Hand weg - in Sasuke Uchiha würde sie sich gewiss nicht verlieben! Sie war schließlich keine Kartoffel - keine die man wegen ihrer Hitze so einfach fallen ließ! Hinata hatte sich von dem Stolperer schon wieder erholt und bahnte sich zielsicher einen Weg zu ihrem Freund durch. Als sie sich durch die letzte Gruppe gequetscht hatte, blieb sie abrupt stehen und starrte fassungslos zu Naruto. Mit einer Brünetten auf dem Schoß saß er da - wild knutschend. Er flüsterte ihr etwas ins Ohr und sie kicherte. Dieses alberne Mädchenkichern, das sie - und eigentlich doch auch er - so sehr hasste. Die beiden erhoben sich und wandten sich Richtung Ausgang. Hinata war rot - keines Falls vor Scham, sondern vor purer Wut! Sie hastete auf Naruto und das Mädchen zu und blieb genau vor dem Blonden stehen. Ihre Stimme blieb ganz ruhig, als sie zu ihm sagte: “Ich dachte, du wärst anders. Ich dachte, du liebst mich wirklich. Ich habe dir geglaubt, als du sagtest, du hättest dich verändert. Aber du bist nur ein Lügner und hast dich kein Stück verändert." Dann ging sie aufrecht und erhobenen Hauptes zur Tür, fiel auf der Treppe beinahe über Itachi und schloss das Auto auf. Ihr war, als müsste sie gleich kotzen, sie sah nur dieses Bild vor Augen, das sich so sehr in ihr Gedächtnis gebrannt hatte. Wie konnte er sie nur so hintergehen? Er war ein schlechter Verlierer. Zitternd steckte sie den Schlüssel ins Zündschloss. Eine einzelne Träne lief ihr die Wange hinunter… Inos schlechte Laune war bereits nach kurzer Zeit verflogen und auch Tenten amüsierte sich mit einem Jungen. Was sie nicht wusste, war, dass Neji den Jungen schon eine ganze Weile wütend anfunkelte. Schließlich konnte er sich nicht mehr zurückhalten und stürmte zu Tenten. Vor ihr stoppte er und drängte dabei den Kerl zur Seite. “Was machst du da?”, fragte er sie total außer sich. Tentens Augenbraue wölbte sich nach oben. Seit wann zeigte Nejis Gesichtsausdruck so viele Emotionen? “Hast du ein Problem?”, lautete die Gegenfrage. “Ja!”, schrie der Schwarzhaarige nun schon fast. Aber das konnte auch an der lauten Musik liegen, die er zu übertönen versuchte. “Und zwar, dass du mit diesem Typen da tanzt. Und so… eng!!!” Innerlich klatschte sich der Hyuuga die Hand vor die Stirn. Was war denn das für eine Antwort. “Eifersüchtig?” Die Braunhaarige grinste breit und fuhr dann fort: “Es ist ja nicht so, dass ich deine Freundin bin. Von daher, kann ich tun und lassen, was ich will.” Ino hatte sich schon aus dem Staub gemacht. “Un-Beziehungs-Krisen” waren das Letzte was sie jetzt auch noch gebrauchen konnte. Für Tenten war damit das Thema erledigt, allerdings keinesfalls für Neji. Der zog die Ama nämlich einfach von der Tanzfläche und … küsste sie. Tenten war zunächst so überrascht, dass sie sich erst gar nicht rührte. Dann schubste sie ihn weg und motzte: “Was sollte denn das jetzt?” “Keine Ahnung”, erwiderte der Hyuuga wahrheitsgetreu. Er wusste wirklich nicht, warum er das getan hatte. Es war einfach so ein Impuls gewesen, dem er hatte nachgeben müssen. Da hatte er nun den Salat. Die Ama verschwand ohne ein weiteres Wort. Als Temari und Sayuri an der Bar ankamen, saß Gaara nur halb auf dem Stuhl, denn zur Hälfte lag er auf dem Tresen. Er hatte wohl schon zu viel Alkohol intus. Die beiden setzten sich neben ihn und Shikamaru, der sowieso immer wie ein nasser Sack dasaß - ob er nun betrunken war oder nicht. Das Reden mit Gaara war mehr oder weniger kompliziert - zumindest das Verstehen. Aber die Mädchen könnten ihn jetzt wenigstens mal richtig schön ausquetschen - Betrunkene erzählten ja bekanntlich die Wahrheit. “Also Gaara...”, begann seine Schwester und lugte zu Sayuri, als erwarte sie, dass diese sie jeden Moment kurz und klein hauen würde. “Wie findest du eigentlich Sayuri?” “Sayuuuuuuu-chan?”, machte der Sabakuno sie nach und deutete dabei auf die Pinkhaarige. “Ähm, ja, genau, Sayuri”, bestätigte Temari. Gaara legte seinen Kopf auf die Tischplatte und meinte dann in einem theatralischen Tonfall: “Temari, isch glaub, isch hab misch verliebt!” Misstrauisch beäugte die Ältere ihren kleinen Bruder. Sayuri meinte: “Vielleicht ist er noch nicht betrunken genug, um die Wahrheit zu sagen und flunkert immer noch…” Temari war anderer Meinung, aber das behielt sie lieber für sich. Gaara konnte unmöglich lügen - bei der Fahne die er hatte, ging das gar nicht. Sie würde ihn noch mal später darauf ansprechen. Wenn er dann wieder nüchtern war… Also gingen auch Sayuri und Temari nach Hause, nachdem sie sich von Naruto und Sasuke hatten versichern lassen, dass sie die vier anderen Betrunkenen heil ins Internat brachten - Itachi und Neji hatten sich nämlich vor lauter Frust auch die Kante gegeben. [Timeskip: Einen Monat später] In letzter Zeit spielten die Mädchen so oft es die Zeit erlaubte Fußball. Draußen wurde es immer heißer, als der Juli sich langsam aber sicher dem Ende neigte. Sport wurde nun ziemlich anstrengend, aber eine Pause kam für die sieben Mädchen nicht in Frage. Außer dem Schusstraining trainierten sie vor allem ihre Kondition, weil sie keine Auswechselspieler hatten. Amy und Co. aufnehmen? Nie im Leben! Abends fielen sie nun oft hundemüde ins Bett, da die Probezeit um war und sie auch im Unterricht mitarbeiten mussten. Demnach kam die Musik eindeutig zu kurz. Aber das würde sich ja wieder ändern, sobald das Spiel vorbei war. Die ewigen Streitereien und die fiesen Streiche mit den Jungen wurden nicht minder, eher verschlimmerte sich die Lage noch. Naruto, den Armen, hatte es echt erwischt. Hinata war so sauer gewesen, dass sie prompt das “Notfallmittel”, das sie damals beim Viagra-Streich aufgehoben hatten, benutzte - was sich als Abführmittel entpuppte. Zu sagen, sie hätte ihm eine kleine Dosis ins Essen gemischt wäre maßlos untertrieben gewesen. Reue empfand sie aber gar nicht, ihrer Meinung nach hatte er es verdient. Der Tag des Spiels rückte immer näher und sie trainierten immer noch wie verrückt. Erst zwei Tage vor dem Spiel hörten sie auf - gezwungenermaßen, denn der Platz war wegen des vielen Regens, den die trockene Erde nicht aufnehmen konnte, völlig überschwemmt und somit gesperrt. Schließlich war es soweit. Samstagmorgen. Um zwölf Uhr sollte das Spiel beginnen. Kin klingelte pünktlich eine Stunde vorher bei den Mädchen. Ino hatte die Entwürfe der Trikots, Hosen und Stutzen selbst gezeichnet. Ihrer Mutter hatte sie dann diese zugeschickt und zurück kamen einzigartige Fußballklamotten. Die Feldspielerinnen trugen ein weinrotes T-Shirt, pinke Shorts und ebenfalls weinrote Stutzen. Temari als Torwärtin bekam ein tannengrünes Trikot mit farblich gleichen Stutzen und eine hellgrüne Hose. Ino erntete Lob von allen Seiten. Konzentriert und ausnahmsweise mit wenig Konversation liefen die Mädchen eine viertel Stunde vor Spielbeginn zum Sportplatz, der ziemlich schlammig und rutschig war - das alles hatten sie dem Regen zu verdanken. Sie liefen sich warm, um sich anschließend zu dehnen. Wie geplant begann das Spiel zur Mittagsstunde. Sakura und Sayuri machten den Anstoß, Sayuri schob den Ball zu Ino, die diesen wiederum durch eine Gasse zu Sakura passte. Nach zwei Anläufen stand Sayuri nun allein im Sechzehner und bekam gerade eine hohe Flanke von ihrer Schwester. Sämtliche Verteidiger waren schon überlistet, also musste Gaara aus dem Tor raus. Der Sabakuno wollte den Ball fangen, verfehlte diesen aber und bekam - leider Gottes - nichts anderes zu Fassen als Sayuris Oberweite. Die Haruno hätte ihn normalerweise zusammengeschlagen, unter den Umständen, eine rote Karte zu riskieren, ließ sie es lieber bleiben und schoss stattdessen das eins zu null. Sasuke tobte. Als die erste Halbzeit um war, stand es immer noch besser für die Mädels. In der zweiten Hälfte fiel der Ausgleich - geschossen von Sasuke. Das geschah durch den völlig aufgeweichten Boden: Sakura rutschte aus und rannte Sasuke gleich mit um, der sich aber dann den Ball schnappte und ihn geradewegs ins linke Dreieck ballerte - keine Chance für Temari. “Das musste er uns aber jetzt beweisen, oder wie?”, spottete Ino und spuckte ins Gras. Zum Glück hatte das der Schiri nicht gesehen… Tenten wurde noch ganz mies von Neji gefoult, was ihm eine gelbe Karte einbrachte und einen Freistoß für die Mädchen, den Temari ausführte. Inos neues Hobby wurde es Itachi bloßzustellen indem sie ihn andauernd und wo es nur ging ausdribbelte. Leider war Gaara sehr gut im Tor, weshalb es keinen weiteren Treffer für die Mädchen gab. Im Gegensatz zu den Jungs, denn Naruto spielte Hinata mit einem einfachen Walzer aus, was die Hyuuga wirklich auf die Palme brachte. In ihrer nicht-mehr-Beziehung hatte sich nichts geändert und anscheinend machte das Naruto nichts aus. Hinata war aber noch lange nicht über den Blondschopf hinweg… Das Spiel endete mit einer fluchenden Hinata, einem triumphierenden Sasuke und einem Ergebnis von eins zu zwei - für die Jungs. Dementsprechend geknickt und niedergeschlagen waren die Mädchen dann auch. Sie hatten sich mehr erhofft, Kakashi war aber trotzdem stolz auf seine Mannschaft. Eigentlich war es eine akzeptable Leistung - die Jungs spielten schließlich schon Monate, wenn nicht sogar Jahre, zusammen, sie jedoch erst seit einem guten Monat. Den restlichen Tag verbrachten die Mädchen in ihrer Wohnung, Lust auszugehen hatte sowieso keine von ihnen, nach diesem niederschmetternden Spiel. Vielleicht war es aber auch ganz gut, einmal zu verlieren, sonst hätten die Jungs auf noch viel schlimmere Gedanken kommen können als eine regelrechte Sektdusche direkt auf dem Sportplatz. Die Tage verstrichen und schließlich gab es Herbstferien. Sakura und Sayuri fuhren nach Osaka zu ihrer Familie, denn ihre Eltern hatten sich Urlaub genommen. Hinata und Neji gingen ebenfalls zu ihren Verwandten, sowie auch die zwei Uchihas. Der Rest blieb im Internat. Die zwei Wochen schulfrei vergingen wie im Flug und so sah man sich schon bald wieder. Der Herbst kündigte sich nur langsam an, aber trotzdem war es draußen schon wieder frischer. Die Mädchen konzentrierten sich jetzt stark auf ihre Band. Hinata komponierte und schrieb Texte was das Zeug hielt. Manchmal kam sie völlig übernächtigt und leichenblass zum Unterricht und die Leute fragten sich, ob sie überhaupt noch lebendig war. Die Übermüdung kam aber keineswegs von durchgefeierten Nächten sondern von ihren Geistesblitzen, die sie mitten in der Nacht sofort notieren musste. Mit Kin freundeten sich die Mädchen immer mehr an und sie blieb auch oft bei den Proben und lauschte den Stücken. Da die Mädchen mit Tsunade vereinbart hatten ein Konzert zu geben, übten sie immer öfter in der Halle. So auch an diesem Novembersamstag - die Generalprobe vor der Veranstaltung am Sonntag. Zum Aufwärmen spielten sie erst einmal ein paar Hits, wobei sie auch gar nicht bemerkten, dass die Jungs die Halle betraten. Als sie endeten, bekamen sie mächtig Applaus. Hinata stand hinter der Bühne und war heilfroh nicht in Narutos ätzende Visage blicken zu müssen. Sakura blickte ihre Freundinnen mit einem Blick an der nur eins sagen konnte: “Was machen die denn jetzt hier?” Hinata hatte sich verdünnisiert, was ihr auch nicht zu verdenken war. Nach dem, was im Blue Lagoon passiert war, lag es auf der Hand, dass sie Naruto nicht begegnen wollte. Die Jungs waren mittlerweile auf der Bühne und Naruto lachte: “Wir haben übrigens morgen eine Überraschung für euch!” Sasuke schaute seinen Freund fragend an. Welche Überraschung? Und vor allem; wieso wusste er rein gar nichts von irgendeiner 'Überraschung'? Um der Sache auf den Grund zu gehen, verabschiedete er sich mehr oder minder freundlich und schleifte Naruto am Kragen mit hinaus. Draußen stellte er seine Freunde zur Rede. “Was für eine Überraschung? Warum weiß ich davon nichts?” Die anderen sahen ihn nur wissend an, bis Naruto sich dazu herabließ dem Uchiha zu antworten, was Sasuke aber auch nicht weiterbrachte: “Das wirst du noch früh genug erfahren, Teme!” Kapitel 13: Überraschungen & andere Katastrophen ------------------------------------------------ Kapitel 13 Überraschungen & andere Katastrophen Anderntags wusste Sasuke immer noch nicht, was es mit der dubiosen “Überraschung” auf sich hatte und so ging er mies gelaunt Richtung Halle. Er nahm absichtlich einen Umweg, um nicht in den Schülermassen, die sich zur Halle drängten, zerquetscht zu werden. Auf seinem Weg kam er in den Mädchenbau, wo er prompt mit Sakura zusammenstieß, die gerade aus der Tür getreten war. Sie trug eine gelb-grau gestreifte Leggins und ein graues, Figur betonendes Longtop. Ein gelber Haarreif schmückte ihr Haar und die gelben Ballerinas machten das Outfit perfekt. “Wow!”, entfuhr es dem Uchiha, aber um seine Playboy-Fassade nicht zu verlieren, setzte er noch hintendran: “Kommst du nachher noch mit auf mein Zimmer?” “Aber klar”, hauchte Sakura und zog ihn dann an der Hand zum Treppenhaus. Ein wohliges, warmes Gefühl machte sich in ihm breit. Irgendwie war es unangenehm… und irgendwie doch nicht. Vor der Halle ließ sie Sasuke los und weg war das Gefühl, es war wieder kalt. Er wünschte sich, sie nähme wieder seine Hand - aber Moment! Was sollte denn das? Unbewusst schüttelte er den Kopf. Sakura tat das mit einem fragenden Blick ab. “Viel Glück!”, murmelte er dann noch und ging unsicher und verwirrt - auch wenn das an seinem Blick in keinster Weise zu lesen war - in das Gebäude hinein. Sakura lief zum Backstage-Bereich und bereitete sich mit den anderen auf das Bevorstehende vor. Acht Uhr und der Vorhang öffnete sich. Die Mädchen standen schon in Position. Nur Hinata stand hinter der Bühne, denn sie schrieb ja nur die Songs. Das reichte ihr auch. Wahrscheinlich würde sie auf der Bühne ohnmächtig werden, so hielt sie sich lieber hier hinter dem Vorhang auf und bestaunte die vielen Zuschauer… oder eher gesagt, Zuhörer. Hinata grinste. Ob die Jungs merken würde, dass die Lieder genau auf sie zugeschnitten waren? Und auf die Beziehung zu den Mädchen? Vermutlich nicht. Die Lieder waren schließlich alle neu und in der Zeit geschrieben, in der die Jungs eine wichtige Rolle gesielt hatten. Sie hatte in letzter Zeit wie wild komponiert - und dabei gemerkt, dass sie Naruto einfach nicht loslassen konnte… Aber was sollte ihr das schon nützen? Er schien es ja nicht einmal zu bereuen… Hinata schaute wieder auf die Bühne, Sakura begann gerade zu singen. "Meine Liebe ist tot. Nichts ist im Lot. Du gehörst zu mir. Aber du denkst dir:" Ino: "Was geht die mich an?" Tenten: "Oh, Mann!" "Mein Leben ist zerstört. Meine Wünsche sind zerfallen. Ich wurde nicht erhört. Ich bin gefallen… War ja alles nur ein Traum. Mag sein, ich glaub es kaum. Und du fehlst in meinem Leben. Würd dir alles von mir geben… Du fehlst mir… Warum bin ich hier? Du hast mich verraten! Ja, ich hab es erraten! Hätt' ich wirklich nicht gedacht! Küsst mich mitten in der Nacht… Doch du lie-ebst mich nicht! War ja alles nur ein Traum. Mag sein, ich glaub es kaum. Und du fehlst in meinem Leben. Würd dir alles von mir geben… Nichts ist real, nichts ist wahr. Wie so oft träume ich nur. Ich bin immer für dich da! Was ich will - bist du! Was ich will bist du… Was ich will bist du!" Tosender Applaus. Der Menge schien es zu gefallen. Hinata stand immer noch an derselben Stelle. Dieses Lied war für ihn… Einige Lieder waren für ihn. Aber würde er überhaupt merken, dass er gemeint war? Sakura hatte Sasuke schon entdeckt und ihr Herz machte einen Hüpfer als sie bemerkte, dass er zu ihr sah. Der nächste Song war Sakuras liebster… Sie wusste auch nicht, warum sie ihn so mochte, aber immer und immer wieder hatte sie ihn im Ohr und musste ihn unwillkürlich immer wieder mitsummen. Es war, als wäre das Lied genau für sie geschrieben... Das es vielleicht wirklich so war, mochte sie nicht denken. Sasuke könnte sie befreien. Von ihrem Kummer, von ihrer Angst und vom Alleinsein. Sie fühlte sich so wohl bei ihm, das musste sie sich eingestehen… Bei ihm konnte sie sein, wie sie war - trotz der kleinen Streitereien, die sie immer wieder hatten. "Nur du kannst mich befreien. Will mir deine Liebe leihen… Nur du kannst mich retten. Würd' mich am liebsten an dich ketten… Wenn du gegangen bist. Vergeht die Frist. Und ich muss zurück. In mein Unglück. Du kannst mich erlösen. Befreien von allem Bösen. Rette mich, hilf mir doch. Sonst fall ich in das dunkle Loch. Wenn du gegangen bist. Vergeht die Frist. Und ich muss zurück. In mein Unglück. Bin allein. Ich steh im Regen. Warum muss das sein? Will nicht mehr leben… Ich will nicht zurück..." Alle klatschten. Sogar Shikamaru. Der war so begeistert, dass er nicht einmal eingeschlafen war! Ino mochte das folgende Lied. Irgendwie beschrieb es ihre Schein-nicht-mehr-Beziehung zu Itachi. Zwar nicht rechtlich verboten - aber von Itachis Stolz! "Als ich dich sah, War’s um mich geschehen. Es war mir klar; Ich lass dich nie mehr gehen. Verboten. Ich liebe dich. Verboten. Sag, hörst du mich? Ich wusste nicht, Wer du warst. Ich liebe dich. This love was my last. Verboten. Ich liebe dich. Verboten. Sag, hörst du mich? Aber als ich deinen Namen wusste… Ich war ja so dumm! Verboten. Ich liebe dich. Verboten. Sag, hörst du mich? Hörst du mich?" Jubel. Sakuras Stimme ertönte wieder und Hinata wartete immer noch auf eine Reaktion seitens Narutos. Und Naruto reagierte. Zwar nicht äußerlich, so dass es Hinata sehen konnte, aber in seinem Kopf machte etwas “Klick!”. "Ich war geblendet von dir. Von dem Licht ganz dicht hinter mir. Das dich erleuchtete in Glanz. Ich hab gedacht du vertraust mir ganz… Liebe macht blind. Kummer macht krank. Siehst du in mir immer noch ein Kind? Na, vielen Dank! Willst mich nur verführen. Denkst du ich wär so zu haben? Keinen weiteren Tag verliern? Ich wird dir mal was sagen: Liebe macht blind Kummer macht krank Siehst du in mir immer noch ein Kind? Na, vielen Dank! Schau mir in die Augen! Sag “Ich liebe dich!”! Ich könnte dir ja nichts taugen… Du tust es nicht… Ich habe dich geliebt, Doch jetzt meinen Traum besiegt… Ich war blind." Das folgende Lied war für Neji und Tenten. Neji konnte ein Arschloch sein, das wusste Hinata nur zu gut. Aber auch er hatte - man glaubt es kaum - eine liebe Seite. So eifersüchtig, wie er in der Disco reagiert hatte? Da konnte er doch nicht leugnen, dass ihm irgendwas an Tenten lag! Hinata hatte ihren Cousin eben schon längst durchschaut. "Kannst du’s nicht verstehen? Liebe kann vergehen! Oder auch nicht… Warum liebst du mich nicht? Je t’aime! I love you! Ich liebe dich! Verstehst du mich nicht? Was würde ich drum geben? Meinen Traum, meine Seele, mein Leben! Um bei dir zu sein. Wir beide ganz allein… Je t’aime! I love you! Ich liebe dich! Verstehst du mich nicht? Ich liebe dich. Vergiss-mein-nicht!" Wieder Applaus. Hinata war enttäuscht, dass Naruto allem Anschein nach immer noch nicht verstanden hatte, worum es ging. Es sollte ein Zeichen für ihn sein. In jedes der Lieder war ein Tropfen Herzblut von ihr eingeflossen... und ihr Herz gehörte ihm. Spürte er denn nicht, wie sehr es blutete? Und das nur, weil er sie so verletzt hatte. "Ich lieg hier. Du bist nicht bei mir. Ich hab gefleht, geheult, geweint. Aber du hast nur deinen scheiß Rap gereimt! Du hast gesagt: Ich liebe dich. Weißt du was? Ich glaub dir nicht! Hast mich doch nur belogen! Und immer wieder betrogen!" Ino: "Komm schon! Lüg nicht! Ich weiß es ganz genau! Verpiss dich!" Ich hab dich doch gesehen! Raum E12, halb zehn! Sie war da. Und du auch, ha! Ino: "Komm schon! Lüg nicht! Ich weiß es ganz genau! Verpiss dich!" "Verpiss dich! ICH WEISS ES GANZ GENAU!" Nun war das Konzert zu Ende. Zumindest für die Bitchy Girlies, denn Itachi trat noch einmal auf die Bühne. Gekreische und Heiratsanträge der Fangirlies. Gestöhne und genervtes Seufzen seitens der Lehrer. Grummeln und Ratlosigkeit bei Sasuke. Verwirrung bei den Mädchen. “Noch mal einen Applaus für unsere Mädels!”, sagte Itachi. Als sich der Tumult wieder gelegt hatte, fuhr er fort: “Jetzt bitte ich noch Sasuke und Sakura auf die Bühne!” Ein verwunderter Sasuke stieß sich von der Wand ab und ging zur Bühne. Sakura musterte ihn mir fragendem Blick, aber er zuckte nur mit den Schultern. Die Jungs gingen zu ihren Instrumenten und an Sasukes stelle ergriff Naruto die E-Gitarre. “So”, sprach Itachi ins Mikrophon, “und jetzt singt ihr!” Seinen kleinen Bruder entgleisten sämtliche Gesichtszüge. Er? Singen? Niemals! Sakura hingegen war Feuer und Flamme und als Sasuke verneinte, meinte sie, er solle nicht so ein Spielverderber sein. Das war natürlich ein gutes Argument! Eine Spaßbremse war er ja nun wirklich nicht! Also spielte er doch mit. Die beiden sollten Listen to your heart von Roxette singen. Beide: "I know there's something in the wake of your smile I get a notion from the look in your eyes yeah you built a love but that love falls apart your little piece of heaven turns too dark Listen to your heart when he's calling for you listen to your heart there's nothing else you can do I don't know where you're going and I don't know why but listen to your heart before you tell him goodbye Sometimes you wonder if this fight is worthwhile the precious moments are all lost in the tide yeah they're swept away and nothing is what it seems the feeling of belonging to your dreams Listen to your heart when he's calling for you listen to your heart there's nothing else you can do I don't know where you're going and I don't know why but listen to your heart before you tell him goodbye And there are voices that want to be heard so much to mention but you can't find the words the scent of magic the beauty that's been when love was wilder than the wind Listen to your heart (take a listen to him) when he's calling for you listen to your heart (take a listen to him) there's nothing else you can do I don't know where you're going and I don't know why listen to your heart before oh Listen to your heart (take a listen to him) when he's calling for you listen to your heart (take a listen to him) there's nothing else you can do I don't know where you're going and I don't know why listen to your heart before you tell him goodbye Oh take a listen to it oh oh oh oh take a take a listen to it hey yeah yeah hey yeah." Schon nach kurzer Zeit des Singens blickten sie sich ohne Unterbrechung in die Augen. Sakura konnte sich gar nicht mehr von diesen schwarzen, tiefen Augen lösen und Sasuke erging es auch nicht anders; ihre Blicke fesselten ihn - zum Glück konnte er den Text relativ gut - und zum zweiten Mal spürte er dieses Kribbeln im Bauch. Amy saß auch in der Halle und blickte missbilligend zur Bühne. Sie hatte Lunte gerochen - ab jetzt würde sie der Haruno das Leben zu Hölle machen! Als die beiden nach dem Lied hinausgingen, bombardierte sie Sakura nur so mit Todesblicken. Die bemerkte das gar nicht, hatte ja besseres zu tun… Eigentlich sollte die Show jetzt zu Ende sein, aber Naruto schnappte sich das Mikrofon. Hinata wollte gerade gehen, aber als er das Wort ergriff, hielt sie inne und blickte hoffnungsvoll zu Naruto, der ihren Blick erwiderte und zu sprechen begann: „Ich habe einen Fehler gemacht und damit die Liebe meines Lebens verloren und verletzt. Aber das ist mir erst später klar geworden, zu spät. Ich kann nicht gut mit Worten umgehen, aber Hinata… Ich liebe dich und du bist die einzige, die ich will!“ Die Leute wandten die Köpfe zur Tür, an der die Hyuuga lehnte. „Hinata, es tut mir so unendlich Leid. Kannst du mir verzeihen?“ Naruto legte das Mikrofon weg und schaute zu Hinata. Diese schüttelte nur leicht den Kopf und ging dann zur Tür hinaus. Naruto lief ihr nach. “Hinata!” Sie blieb stehen und er stoppte neben ihr. Die Blauhaarige drehte sich zu dem Uzumaki. Erst jetzt bemerkte er, dass sie weinte. Er wischte ihre Tränen weg und sie ließ diese Berührung zu. “Du hast mir so weh getan, Naruto!” Sie umarmte ihn. “Ich habe einen großen Fehler begangen. Es tut mir Leid… Ich liebe dich, Hinata-chan… Ich weiß-...” “Naruto? Halt den Mund und küss mich einfach, du Idiot!” ~*~ Anm.: Der Link zu 'Listen to your heart' ist bei den Charakteren. Kapitel 14: Mistelzweig und Kreuzverhör --------------------------------------- Kapitel 14 Mistelzweig und Kreuzverhör ~*~ Der Winter war ins Land gezogen, Weihnachten stand vor der Tür und im ganzen Internat war es festlich geschmückt. Leider waren auch ziemlich viele Mistelzweige überall befestigt; über Türen, an einfachen Decken - sogar an den kahlen Bäumen auf dem Schulhof! Am besten machte man und frau um diese Dinger große Bögen, um ihnen ja nicht zu nahe zu kommen und überfallen zu werden. Vor allem die Jungs hatten Probleme. Sie wurden nahezu verfolgt und jedes annähernd geschlechtsreife Mädchen hoffte auf eine Gelegenheit, ihren Schwarm küssen zu dürfen. Nur für Hinata und Naruto waren die Mistelzweige toll, wenn sie zu zweit darunter standen. Zwar bekam Hinata jetzt andauernd giftige Blicke von den Groupies zugeworfen, aber das störte sie nicht. Sasuke und Sakura verstanden sich erstaunlicherweise immer besser, doch der ewige Krieg hörte immer noch nicht auf, so wie es “ewige Kriege” eben an sich hatten. Als es dann wieder soweit gekommen war, dass die Zankereien das Leben anderer Schüler in Gefahr brachten, wurden alle ins Büro der Rektorin, sprich Sakuras und Sayuris Tante Tsunade, befohlen. Dort mussten sie erst mal eine Predigt über sich ergehen lassen, doch niemand wollte sich geschlagen geben. Mit einem resignierten Seufzer setzte sich Tsunade auf ihren Stuhl und faltete die Hände, stützte die Ellenbogen auf den Tisch. “Wenn ihr schon keinen “Friedensvertrag” schließen wollt, dann verlange ich von euch, ohne Widerrede, dass ihr wenigstens einen vorübergehenden Waffenstillstand festlegt! Von mir aus mit einer Wette oder sonst was, nur damit ihr endlich damit aufhört!” Sie stimmten zu. Erleichtert lehnte sich die Frau in ihren Sessel zurück und schaute erwartungsvoll in die Runde. “Und? Was schlagt ihr vor? Aber bitte etwas Vernünftiges!” Als nach einigen Minuten immer noch keine Antwort folgte, wurde sie wieder wütend und schickte alle außer ihrer älteren Nichte und Sasuke raus. “Was ist denn los mit euch?”, motzte sie. “Sonst seid ihr doch auch nicht auf den Mund gefallen!” Sasuke blickte desinteressiert von einer Frau zur anderen und antwortete dann in ebenso gleichgültigem Tonfall: “Die Idee mit der Wette war ja akzeptabel. Nur was passiert bei der Wette?” Sakura meldete sich zu Wort. “Es gibt in drei Wochen Zeugnisse und vorher stehen noch einige Klassenarbeiten an. Welche Gruppe den besten Durchschnitt hat, gewinnt!” Sasuke nickte. “Und die Verlierer müssen am Frühlingsfest vor dem gesamten Internat strippen!” Sakura wollte protestieren, doch Tsunade willigte für die Mädchen ein. Ihre Hauptsorge war ja auch nur, dass die Streiche aufhörten, aber dass über Sakura gleich ein Donnerwetter hereinbrechen würde, interessierte sie nicht im Geringsten. Schließlich teilte Sakura den Mädchen mit, was sich eben im Büro zugetragen hatte und prompt prasselten Schimpfwörter auf ihr Haupt hernieder. Aber was hätte sie schon dagegen ausrichten können? Nichts. Und deshalb stoppte Temari, Inos Redefluss und die Yamanaka sah es dann letztendlich auch ein. “Wir machen einfach das Beste daraus!”, versuchte Sayuri die anderen aufzumuntern. “Außerdem haben wir ja unser Superhirn Sakura!”, addierte Temari hinzu und stupste die Haruno an. “Da kann doch gar nichts schief gehen!” Sakura lachte. “Aber die Jungs haben noch Shikamaru, der ist echt nicht ohne…!” Weihnachten verbrachten alle im Internat. Ihre Eltern waren über die Feiertage immer auf Geschäftsessen, da blieb sowieso keine Zeit für das familiäre Feiern. Wer wollte schon auf so ein ödes Firmenfest, auf dem man dann auch noch Interesse für diese elendigen Witze heucheln musste? Es war Heilig Abend und nach dem Essen machten sich die Mädchen an das Geschenkeauspacken. Hinata fand eine Schatulle von Naruto, in der sie einen silbernen Ring mit einem kleinen hellblauen Diamanten entdeckte. “Der muss ein Vermögen gekostet haben!”, staunte Ino, während sich Hinata das Schmückstück an den Finger steckte. Der Ring passte wie angegossen. Sogar Sakura hatte ein Geschenk männlicher Seite bekommen - und zwar von Sasuke! Sie hatte gleich so ein Gefühl, dass da nichts Gutes herauskommen konnte, als sie das weiche Päckchen von Ino in die Hand gedrückt bekam. Alle verstummten und starrten sie an, während Sakura skeptisch das Papier abwickelte. Und zum Vorschein kam… schwarze Spitzenunterwäsche. Bedröppelt ließ die Rosahaarige den Kopf hängen: sie hatte schon etwas Derartiges geahnt. Die anderen bekamen sich vor Lachen schon gar nicht mehr ein, als Sakura wie ein begossener Pudel einen Zettel fand. Hey Sakura-chan! Fröhliche Weihnachten! Ich glaube die Unterwäsche steht dir - heb sie dir für's Strippen auf! Sasuke Unverkennbar - das war Sasukes feine Handschrift. Aber woher kannte er ihre Konfektionsröße? Ihr fiel ein, dass sie bei der Schulmastaktion die Unterwäsche geklaut hatten. Der Gedanke, dass die Jungen Listen über sämtliche Mädchen-Kleidergrößen der Schule führten, ließ Sakura grinsen. Das musste sie Sasuke unter die Nase reiben. Hinata telefonierte gerade mir Naruto, legte aber erstaunlicherweise schon nach wenigen Minuten auf und verkündete die Apokalypse. Die Jungs kamen zu Besuch. Wie von der Tarantel gestochen sprang Tenten auf, murmelte etwas von “Abwasch” und “keine Hilfe”, während sie Richtung Küche marschierte. Keine zehn Minuten später klingelte es an der Tür und Hinata zerrte sofort Naruto mit sich in ihr Zimmer. Verdutzt sahen sich die Jungs an und gingen in die Stube, wo die restlichen Mädchen - Tenten ausgenommen - saßen. Neji fragte sofort, wo Tenten sei und ging dann in die Küche, als Sayuri ihm netterweise antwortete. Die restlichen Jungendlichen blieben im Wohnzimmer, Sakura ging dann aber mit Sasuke in ihr Zimmer, schließlich hatte sie noch ein ernstes Wörtchen mit ihm zu reden! In der Küche saß Tenten und schaufelte Kartoffelsalat in sich hinein. Sie hatte nicht die geringste Lust, auf Neji zu treffen, nicht nachdem, was er sich in der Disco erlaubt hatte! Sie war wirklich stinksauer auf ihn. Er hatte sich tatsächlich die Dreistigkeit herausgenommen, sie einfach so zu küssen. Und dann auch noch ohne jeglichen Grund. Und das hatte sie ihm bis heute noch nicht verziehen, auch wenn es jetzt schon einige Wochen her war. Die Tür öffnete sich, aber die Braunhaarige machte sich gar nicht erst die Mühe aufzusehen, bis sich ihr gegenüber Neji niederließ. “Willst du auch was?”, fragte sie aus reiner Höflichkeit, aber der Hyuuga verneinte. “Was damals im Blue Lagoon passiert ist…”, begann er, aber Tenten kehrte ihm demonstrativ den Rücken zu, räumte dabei das Geschirr in die Spülmaschine. Sie ließ ihn gar nicht erst weiterreden, sonder wollte geradewegs zur Tür hinausgehen. Doch Neji hielt sie am Arm fest. “Was?”, zischte sie zornig, er deutete nach oben. “…ein Mistelzweig!”, flüsterte sie überrascht, als er nah vor ihr stand. Neji beugte sich zu der perplexen und verwirrten Tenten hinunter und küsste sie. Das Mödchen schloss die Augen und erwiderte. Für diesen Kuss musste weder er noch sie sich nicht rechtfertigen… Vielleicht war sie der Yamanaka nun doch ein wenig dankbar, auch wenn sie zuvor strikt gegen das Befestigen des Zweiges gewesen war. Eben diese, die gerade ein paar mentale Dankesgrüße bekommen hatte, saß auf der Couch und warf dem älteren Uchiha Blicke der Sorte Du-mieses-kleines-Arschloch-mach-dass-du-verschwindest-sonst-dreh-ich-dir-den-Hals-um zu. Shikamaru und Temari ließen sich davon nicht beeindrucken und diskutierten über Fußball, während Sayuri und Gaara einträchtig fern schauten. Sakura verschränkte die Arme vor der Brust, als sie allein mit Sasuke in ihrem Zimmer stand. “Hast du was zu deiner Verteidigung zu sagen?”, fragte sie und sah in ernst an. “Ja”, war die einfache Antwort Sasukes. “So?” Ungeduldig sah sie den Uchiha an. “Und was?” “Hn.” “Sasuke!” Angesprochener zuckte mit den Schultern. “Wie gesagt, es würde dir stehen…!” Er grinste. Erst blickte Sakura in sauer an, dann konnte sie sich ein Schmunzeln aber nicht verkneifen, klappste ihm leicht auf den Hinterkopf. “Du Idiot!” Sasuke lachte. “Du kannst mir gar nicht böse sein, stimmt‘s?” “Tse!”, ahmte Sakura den Jungen nach, der auch sogleich protestierte: “Hey! Das ist mein Text!” Er machte auf beleidigt und zog eine Schnute, die Narutos Konkurrenz gemacht hätte. Sakura kicherte. Sasuke funkelte sie an und stürzte sich auf sie, um sie auf Teufel-komm-raus durchzukitzeln. Sakura musste leider feststellen, dass Sasuke nicht kitzelig war und so wurde sie weitergefoltert. Schließlich hörte er siegesgrinsend und ließ die Rosahaarige erst mal nach Luft schnappen. “Das war gemein!”, presste sie dann hervor. Sasuke zuckte mit den Schultern, grinste sie neckisch an und erwiderte: “So bin ich eben!” Sie lagen noch lange auf dem Bett. Redeten oder schwiegen. Nach einer Zeit nahm Sasuke ihre Hand. Und sie zog sie nicht weg. Bald schon mussten die Mädchen pauken, was das Zeug hielt, denn keine von ihnen hatte wirklich Lust, sich vor der ganzen Schule halbnackt zu präsentieren! Hinata verzichtete seit dem Wettbeginn sogar auf ihr heißgeliebtes Nutella - und das sollte schon was heißen! Die meisten Arbeiten waren bald geschrieben, aber dann stand noch die Klausur in Mathe aus. Sie lernten in jeder freien Minute und wie in der Zeit vor dem Spiel fielen sie abends todmüde ins Bett. Sakura hatte die Halbjahreszeugnisse ihrer Freundinnen sofort, nachdem Kakashi sie ausgeteilt hatte, eingesammelt, die Punkte zusammengerechnet und mit denen der Jungs verglichen. Nun war sie auf dem Weg in die Mensa, wo die anderen gespannt auf das Ergebnis warteten. Mit einer traurigen Miene setzte sie sich neben Ino. Als sie die bestürzten Gesichter der anderen sah, musste sie aber loslachen und hatte sich somit selbst verraten. “Also?”, fragte Sayuri ganz hibbelig. “Wie ist das Ergebnis?” Sakura antwortete nicht direkt, sondern sagte nur: “Wir haben ein Mathe-Genie unter uns!” Temari runzelte die Stirn und wollte wissen, wer das sei. “Ino!” Schweigen. “Verarsch mich nicht!”, lachte Ino. “Komm schon! Wer ist es wirklich!?” Sakura schwieg und legte ihr das Zeugnis auf den Tisch. “15 Punkte. Damit haben wir gewonnen, um genau drei Punkte.” Jubelnd umarmten alle die Yamanaka und Hinata holte ihr Nutella hervor, um es leer zu löffeln. Die Jungs waren natürlich deprimiert, als sie das erfuhren. Naruto beschwerte sich bei Shikamaru, der in Sport gerade einmal sieben Punkte erreicht hatte. Das musste entweder an mangelnder Motivation oder an seiner Faulheit liegen. Oder an beidem. “Egal…! Wir machen das Beste daraus und bringen die Mädels um den Verstand!”, grinste Neji und schaute zu Gaara, der dem Hyuuga einen Blick schenkte, der einem das Blut in den Adern gefrieren ließ. Währenddessen die Mädchen ihren Erfolg mit Nutella und Champagner feierten, saß Tsunade in ihrem Büro. Sie hatte natürlich als Allererste erfahren, wie die Wette ausgegangen war und insgeheim war sie sehr amüsiert darüber, dass die Jungs verloren hatten. Eines war aber sicher: Wenn die Streitereien nach dem Frühlingsfest immer noch nicht aufhören würden, dann würde sie selbst dafür sorgen, dass Frieden herrschte. Sie war schon immer eine gute Kupplerin gewesen… und bei Jiraya hatte sie auch noch was gut. Die nächste Zeit wurde ruhiger. Hinata und Naruto waren immer noch zusammen - Naruto hatte nur noch Augen für seine Freundin. Temari und Shikamaru wurden Freunde, Kumpel eben und das Verhältnis zwischen Sasuke und Sakura wurde immer inniger, doch ließ es Sakura nie zu mehr kommen, mal davon abgesehen, dass Sasuke es auch gar nicht so sehr versuchte. Gaara ging leer aus, denn Sayu ließ ihn immer abblitzen. Sie wollte ihm nach wie vor zeigen, dass sie kein “normales” Mädchen war, sondern, dass man(n) um sie kämpfen musste! In der Situation von Neji und Tenten hatte sich trotz des Mistelzweigkusses auch noch nichts gebessert, doch daran wollte Hinata etwas ändern. Also sagte sie den Mädchen, sie wolle zu Naruto, traf sich aber stattdessen mit Neji in einem Café. Sie wollte alles aus ihm herauskitzeln, was es herauszukitzeln gab - und was sich eine Hyuuga vornahm, das zog sie auch durch! Neji wartete schon, als Hinata ihm gegenüber Platz nahm und sich einen Cappuccino bestellte. “Also…”, begann die Blauhaarige und schüttete ein Päckchen Zucker in die Tasse, als diese vor ihr abgestellt wurde. “Was läuft jetzt zwischen dir und Tenten?” “Da ist nichts!”, antwortete er prompt, was die ganze Aussage irgendwie zweifelhaft machte. Hinata sah in skeptisch an. “Und deshalb hast du sie auch in der Disco geküsst, hm?” Neji blieb ihr die Antwort schuldig, denn gerade in diesem Moment klingelte sein Handy und er nahm den Anruf an. Wie sehr er Naruto dankte, dass er ihn zu der Fußball-Konferenz überredet hatte und jetzt eigentlich dort sein müsste! Also ging er und ließ eine enttäuschte Hinata und einen überzuckerten Cappuccino zurück. Die Jungs bereiteten sich selbstverständlich auf ihren großen Auftritt am Frühlingsfest vor, auch wenn es bis dahin noch locker drei Monate waren. Der Winter war recht kalt und die Grippe ging um. Eigentlich wollten die Mädchen an diesem Februarnachmittag zusammen Schlittschuhlaufen gehen, doch die Krankheit machte ihnen einen Strich durch die Rechnung und alle außer Sayuri lagen flach. Sayuri hatte keine große Lust, allein zu gehen - das machte ja gar keinen Spaß. Sakura rief kurzerhand Gaara an und bat ihn, ihre Schwester zu begleiten. Er willigte ohne großes Überlegen ein. An der Bahn angekommen zogen sie die mitgebrachten Eiskunstlauf- beziehungsweise Eishockeyschuhe an und betraten die Bahn. Sayuris erste Schritte waren unbeholfen, doch dann gewöhnte sie sich wieder daran. Sie war schon ewig nicht mehr auf dem Eis gelaufen… Plötzlich wurde sie angerempelt und sie verlor das Gleichgewicht und fiel direkt in Gaaras Arme, der sie festhielt. Schnell machte sie sich los, nicht, dass er noch auf falsche Gedanken kam, bedankte sich rasch und machte, dass sie davon kam. Wie peinlich! Als es dämmerte fuhren sie zurück ins Internat. Ganz gentlemenlike bot Gaara ihr an, sie noch zur Tür zu bringen, doch sie lehnte ab. So ein Abschied war eine passende Szene für einen Kuss, das sah man doch in jedem Liebesfilm! Nein, nein, nein! So einfach würde sie es ihm nicht machen! Da musste er sich schon etwas Besseres überlegen! Im März wurde es milder, draußen konnte man wieder Fußball spielen, im April wieder nicht, weil alles unter Wasser stand und dauernd Stürme vorhergesagt wurden, die dann auch immer eintrafen. April, April - der macht was er will! Im Mai hörte das Regenchaos auf und es wurde so warm, dass sich einige sogar trauten, ins Schwimmbad zu gehen. Ende Mai sollte das Frühlingsfest stattfinden - wie üblich mit jeder Menge Stände, Buden, einer Rede der Direktorin und dem Eröffnungssong der Crazy Checkers. Schon vorher war das angekündigte Strippen der Bandjungs das Thema Nummer eins in der gesamten Schule! Einen Tag vor dem Fest liefen die Vorbereitungen immer noch auf Hochtouren. Auf dem Hof standen schon einige Buden, allerdings waren sie noch nicht dekoriert. Um die Verteilung ging es an diesem Freitag und dann musste alles schnell gehen, weil die Stände bis zum nächsten Tag fertig geschmückt sein mussten. In der 10b ging es hoch her, als Kakashi fragte, was sie dieses Jahr für Stände machen wollten. Naruto schlug natürlich sofort Ramen vor. “Das hatten wir schon letztes Jahr!”, protestierte Gaara. Neji ergänzte ihn gelangweilt: “Und vorletztes Jahr und das Jahr davor…” “Wir könnten Waffeln backen!”, schlug Hinata vor. Mit ihrer Idee waren alle - außer Naruto, der es ihr aber nicht weiter übel nahm - einverstanden. Für den Spielestand wurde “Orochimaru explodiert” genannt, aber Shikamaru erinnerte daran, das deswegen letztes Jahr die gesamte Klasse hatte nachsitzen müssen. Sakura meinte, man könne Sasuke auf ein Podest setzen und die Schüler auf eine Scheibe werfen lassen - wenn man traf, landete Sasuke im Wasser! Dieser Vorschlag wurde auch angenommen, nur Sasuke stimmte logischerweise dagegen und verfluchte Sakura innerlich. Von wegen Waffenstillstand! Die erste Schicht am Waffelstand sollten Hinata und Naruto übernehmen, die erste am Wurfstand Sasuke und Sakura. Wahrscheinlich würde später irgendjemand anderes an Sasukes Stelle nass werden… Vielleicht Itachi? Am Festtag fanden sich also Sasuke, Sakura, Hinata, Naruto und Kakashi an den Ständen ein, die nebeneinander lagen. Der Lehrer würde, eher gesagt musste, die ganze Zeit bleiben, aber wie die Mädchen schon längst erfahren hatten, hielt sich - auf gut Deutsch - sowieso keine Sau an die Vorschriften, was man allein daran erkannte, dass die Junge die Nächte selten allein verbrachten… Die vier Schüler machten sich fleißig daran, die Buden aufzubauen. Kakashi las natürlich in seinem Büchlein, aber irgendwann war er verschwunden. Um ein Uhr Mittag sollte die Veranstaltung beginnen und zwar mit einem Lied der Crazy Checkers und einer "kurzen" Rede seitens Tsunade. Sie begaben sich also in die Halle und Sasuke und Naruto machten, dass sie auf die Bühne kamen. Gleich darauf gesellten sich auch Sayuri, Ino, Tenten und Temari zu Sakura und Hinata, als das Intro begann und das allgemeine Gerede abebbte. "Yeah! Come on! And feel the beat! Everyone! Girls and boys! Let’s keep on dancing! It’ll be a good time! Can you feel the fire? Oh, Girl! A Lotus blows two times! Keep you hands up! Up in the sky! Tonight is the night! Come on, it’s Partytime!" Die Schüler jubelten und die Jungs verließen die Bühne. Tsunade erhob das Wort - eine lange Rede und gelangweilte Gesichter folgten. Als die Rektorin endlich endete, begaben sich alle auf den Hof, wo die ganzen Stände aufgebaut waren. Die Waffeln waren sehr gefragt und Hinata und Naruto hatten Hände voll zu tun. Sie waren froh, als endlich die Ablösung kam und sich Sayuri und Neji mit den hungrigen Leuten herumschlagen konnten. Am Stand, wo Sasuke baden gehen sollte, war ein noch größerer Ansturm. Die Fangirls standen alle da und heulten sich fast die Augen aus wegen dem ach so armen Sasuke. Bis Schichtwechsel hatte kein einziger getroffen, da jeder nur zwei Versuche hatte. Sakura war nun an der Reihe und alle schauten gespannt zu. Der erste Wurf ging daneben und traf Sasuke an der Stirn. Gelächter, Sasuke grummelte etwas Unverständliches. Sakura konzentrierte sich noch einmal, warf und traf genau ins Schwarze. Sasuke saß da, pitschnass und mit absolut angepisstem Gesicht. Ein Bild für die Götter! Alle lachten nur noch mehr, die Fangirls kamen ihrem Liebsten zur Hilfe, doch der lehnte undankend ab und tappte vor Wasser triefend zu Sakura. “Ich dachte, wir hätten Waffenstillstand!?”, schmollte er, sie grinste nur. “Na warte!” Sasuke ging noch ein Stück näher an sie heran und umarmte sie dann einfach. “Wuaah! Sasuke!!”, protestierte das Mädchen, doch egal wie viel sie zappelte, er ließ sie nicht frei. Als er sich dann von ihr löste, war er der, der grinste. Sakura war zwar irgendwie sauer auf ihn, konnte aber auch ein leichtes Schmunzeln nicht unterdrücken. “Ich geh mich mal umziehen!”, sagte sie zu den anderen Mädchen. Sasuke musste natürlich wie immer seinen Kommentar dazu abgeben. “Warte! Ich komm’ mit!”, grinste er. “Vergiss es!”, schnappte Sakura. “Du gehst dich schön mit deinen Jungs auf den Strip vorbereiten!” Sie zwinkerte ihm zu und ging. Sasuke blieb erst einfach stehen, wurde dann aber von Naruto mitgezogen. Seiner Kehle entwich ein leiser Seufzer. “Was ist, Teme?”, fragte der Blonde. “Du sollst mich nicht Teme nennen, Usuratonkachi!”, motzte Sasuke seinen besten Freund an. Er fuhr sich durch die Haare. “Sag schon!”, ließ Naruto nicht locker, überhörte dabei aber das Schimpfwort, das für ihn verwendet wurde. “Ist es wegen Sakura-chan?” “Lass es einfach sein!”, blockte Sasuke ab. Naruto hatte schon längst kapiert. Um dieses Verhalten nicht zu verstehen, kannte er den Uchiha schon zu lange. “Na? Probleme mit den Frauen?”, mischte sich nun auch Itachi ein. “Nicht du auch noch!”, erwiderte Sasuke genervt. “Bring erst mal dein Liebesleben in Ordnung!” Volltreffer. Itachi gab Ruhe. Sakura hatte nun auch ihre Kleidung gewechselt und war in die große Halle gegangen, wo sich mindestens die halbe Schule versammelt hatte. Kaum einer wollte sich dieses Großereignis entgehen lassen. Sakura nahm Platz in der ersten Reihe, wo die anderen einige Plätze ergattert hatten. Tsunade kündigte die Jungs an und erzählte der ganzen Schülerschaft, wie es eigentlich dazu gekommen war. Sayuri stupste ihre ältere Schwester an. “Glaubst du sie ist betrunken, so wie die da rumlallt?” Sakura nickte nur grinsend. So kannten sie ihre Tante; das Alkoholtrinken lag wohl in der Familie. Tsunade begab sich dann auch zu ihrem Platz, die Musik begann und die Jungs traten auf die Bühne. (Musik: http://www.youtube.com/watch?v=FH1Njjf2EnE) Ino verdrehte genervt die Augen. Der Lautstärke-Pegel glich wohl dem eines Tokio-Hotel-Konzerts! Fehlte nur noch, dass die Mädchen hier auch reihenweise umfielen! Als die Jungs ihre Hemden aufknöpften, nachdem sie die Jacketts ausgezogen hatten, geschah das tatsächlich. Ino war fassungslos. Am besten sollte sie aufhören zu denken. Sakura starrte die ganze Zeit Sasuke an, der sie nur angrinste. Der Krawatten hatten sich die Jungs auch schon entledigt und ins Publikum geworfen. Die Groupies stürzten sich auf sie, aber merkwürdigerweise landeten sie nur bei den Ino, Temari und den anderen. Zufall…? Die Hemden glitten zu Boden. Mittlerweile schleppten die Lehrer ganze Massen an ohnmächtigen Mädchen aus der Halle. Hinata gefiel es, aber irgendwie war es schon blöd, dass Naruto es nicht für sie allein tat, sondern, dass auch viele andere weibliche Wesen dabei zusahen. Dennoch befand sie es als besser, dass ihr Freund an ihrer Stelle dort oben auf der Bühne stand. Die Jungs öffneten die Gürtel der Hosen, wieder stieg der Lärm an. Sie drehten sich um und schoben diese langsam, ganze langsam runter. “Bald sind wir hier allein drin!”, bemerkte Temari und schaute sich um. Sie deutete auf Ami. “Ich wette um füngzig Dollar, dass sie Nasenbluten bekommt!” Tenten hielt dagegen. Auf der Bühne fuhren die Jungs den Saum ihrer Boxershorts nach. Sie trugen alle dieselbe. Sayuri lachte leise los, Ami sabberte! “Wo ist mein Handy?” Ino kramte das Elektroteil raus und schoss ein Foto. “Einmalig!”, kicherte Tenten. Der Vorhang ging wieder zu. “Aber Nasenbluten hatte sie nicht!” Tenten streckte die Hand aus und die Sabakuno legte einen Geldschein darauf. Backstage. “Wir waren supeeeeer!”, grölte Naruto, während er sich wieder anzog. “Habt ihr gesehen, wie die alle umgekippt sind? Wir sind ja besser als Tokio Hotel!” “Naruto! Bitte vergleich uns nicht mit denen!” “Natürlich sind wir besser als die! Ist ja auch keine Kunst.” “Tse...!” “Hey, Teme!? Hast du gesehen, wie Sakura-chan dich angeglotzt hat!?” Naruto strubbelte Sasuke durch die Haare und lachte. “Hn”, war Sasukes geistreicher Kommentar dazu, während er versuchte seine Frisur wieder zu richten. Naruto grinste sein übliches Grinsen. Er hatte Sasuke durchschaut… Er hatte sich wohl verliebt… aber so wie er ihn kannte, würde er sich das selbst nicht eingestehen wollen. Am Abend saßen die Mädchen im Wohnzimmer, als es an der Tür klingelte. Temari öffnete, wenig später kam sie wieder in die Stube - einen großen Blumenstrauß in der Hand. “Für wen ist der denn?”, fragte Ino, als sich die Sabakuno neben ihr auf dem Sofa niederließ und gerade eine Karte aus dem Gestrüpp fischte. Temari legte die Stirn in Falten. “Da steht nur ein einziges Wort!” “Was?”, machte die Blondine. “Gib mal her!” Da klingelte es wieder an der Tür, diesmal ging Sayuri. Zurück kam sie mit einem Strauß bestehend aus Lilien. “Wieder nur ein Wort!”, verkündete sie, die Karte in der Hand haltend. Sakura verstand prompt den Sinn der Sache. “Vielleicht kommen ja noch mehr Sträuße! Und dann ergeben alle zusammen einen Satz!?” Und sie sollte Recht behalten. Es folgten weitere Sträuße aus Tulpen, Flieder, Nelken, Narzissen und verschiedenen Farben an Rosen. Zum Schluss die berühmten roten. “Das ist für Ino…” Tenten räusperte sich, bevor sie vorlas, was sie zusammengetragen hatten: “Es tut mir leid so... ähm, falsch. Es tut mir so leid, Ino. Ich war ein Idiot… Du bist mir... wichtig geworden, verdammt wichtig. Verzeih mir! Bitte… Itachi” Ino blinzelte erst einige Male, bis sie realisierte, was sie da gehört hatte. “Wow, da hat sich aber jemand Mühe gemacht…!”, staunte Hinata. “Quatsch!”, schnappte Ino. “Der hat einfach im Blumenladen angerufen… Ich muss noch mal weg!” Die Yamanaka schnappte sich ihren Schlüssel und schon war sie weg. “Sie geht zu Itachi”, stellte Tenten trocken fest. Die anderen waren auch ihrer Meinung. Die Mädchen beschlossen, schlafen zu gehen; bei Ino würde es sicherlich noch dauern, bis sie wieder zurückkam. Die Blondine klingelte an der Tür, die Naruto öffnete. “Hallo Naruto, ist Itachi da?” Der Blonde bejahte und führte sie zu Itachis Zimmer, um dann wieder in die Küche zu stapfen. Sie klopfe. “Herein!”, ertönte Itachis Stimme. “Oh… Ino…!” Er schaltete den Fernseher aus und stand auf. “Ähm…”, begann die Blondine, wobei sie sich gegen die verschlossene Zimmertür lehnte, schwieg dann aber wieder. Sie war hierher gerannt, ohne vorher überhaupt überlegt zu haben, was sie jetzt zu ihm sagen sollte. Das konnte ja was werden… Also stand sie da, versuchte fieberhaft etwas zu finden, was sie sagen konnte, blieb aber stumm. “Was - ähm?”, fragte der Uchiha dann nach einer Weile, in der peinliche Stille geherrscht hatte. Was war denn mit ihr los? Sonst redete sie ohne Punkt und Komma, wie ein Wasserfall und jetzt? Jetzt brachte sie kein einziges vernünftiges Wort heraus! Das war ja nicht mehr normal… Ino atmete tief durch. Auf in den Kampf…! “Erstens, ja, du bist und bleibst ein Idiot - Zweitens, es sollte dir auch leid tun! - Drittens, Entschuldigung angenommen." Triumphierend schmunzelte der Schwarzhaarige sein atemberaubendes, unwiderstehliches Lächeln. Wieder Stille, aber diesmal war es anders. Inos Blick fixierte seine schwarzen Augen, dann seine wohlgeformten, weichen Lippen… Zu gern würde sie ihn noch mal küssen. Langsam durchquerte sie das Zimmer und hockte sich neben ihn auf die Couch. Sie hatte es vermisst bei ihm zu sein… Sehr. Bei ihm fühlte sie sich geborgen und trotzdem raste ihr Herz gleichzeitig wie wild, als könnte es nur in dieser Zeit schlagen. Hatte sie sich etwa... richtig verliebt? Allem Anschein nach schon… Aber ihr Kopf warnte sie… Wenn er sie wieder verletzten würde? Wenn er-... Sie schüttelte den Kopf, um den Gedanken loszuwerden. Von nun an würde sie auf ihr Herz hören… Zögernd ergriff sie seine Hand und er ließ es geschehen. “Ino…”, er klang verunsichert. Moment!! Itachi und nervös?! “Ich will mehr sein als ein Freund…!” Träumte sie etwa? Er räusperte sich. “Ino, ich…” Sie legte ihm den Zeigefinger auf den Mund und lächelte. Es war wohl doch kein Traum… ”Ich dich auch!”, grinste sie und küsste ihn, bevor er noch irgendetwas sagen könnte. ~*~ Der Sommer kündigte sich an und draußen schien Anfang Juni wieder die Sonne. Das Aprilwetter schien endgültig überstanden, was der Mai ja schon verkündet hatte. Auf dem Schulhof konnte man in der Pause die ersten heißen Sonnenstrahelen genießen. Die Mädchen taten das in jeder Pause und wenn die Jungs mal wieder nicht kickten, dann machten sie das auch. Hinata und Naruto sowie Itachi und Ino verbrachten eine Menge Zeit in trauter Zweisamkeit, der Sommer war da und der brachte die vom Frühlich angewärmte Hormonsuppe nun entgültig zum Kochen! Bei Tenten brodelte es auch ganz schön heftig, aber aus irgendeinem Grund änderte sich nichts zwischen ihr und Neji. Vielleicht war es auch besser so. Hinata wollte die Situation nun aber selbst in die Hand nehmen, da keiner von beiden raffte, was der andere und erst recht nicht, was sie selbst empfanden! Sie hatte schon versucht, mit Neji darüber zu reden, aber das war bei ihm immer so eine Sache. Außerdem musste er dann noch auf seine “Teambesprechung”. Wahrscheinlich hatte er Naruto extra gebeten, ihn anzurufen, damit er einen Grund hatte, sich aus dem Staub zu machen. Ihr Freund schwieg jedenfalls wie ein Grab, auch wenn er sonst immer alles Mögliche ausplauderte! Also nahm sie Tenten an einem Samstag bei Seite und schlug ihr vor, einen kleinen Spaziergang zu machen. Die Abende waren zwar mild, aber ab und an frischte es mit etwas Wind auf und so zogen sie sich Regenjacken an, bevor sie sich auf den Weg zum Park machten. Die Blumen standen in voller Blüte und die Bäume bildeten ein grünes Blätterdach über ihnen. Die beiden Mädchen schlenderten über die noch vom Regen feuchten Wege und unterhielten sich über dies und jenes, bis Hinata das Thema auf ihren Cousin brachte. “Was ist jetzt eigentlich zwischen dir und Neji?”, fragte sie frei heraus, wie sie es auch bei Neji getan hatte und hoffte, damit bei ihrer Freundin mehr Erfolg zu haben. “Was soll da schon sein? Da ist nichts!” Erstaunlich, dass sie auch noch fast genau die gleiche Wortwahl hatten. “Da habe ich von Ino aber was anderes erzählt bekommen…”, murmelte Hinata nur, während Tenten leicht rot wurde und nach Luft schnappte. „Sie hat es euch erzählt?“ „Na, was denkst du denn? Ino ist mindestens ein genauso großes Plappermaul wie Naruto-kun!“, kicherte die Hyuuga. Tenten schwieg eine Weile. Dann erhob sie wieder das Wort: “Hast du auch schon mit Neji geredet?" Eine Windböe fuhr durch den Park und lies die Braunhaarige frösteln. Hinata nickte auf ihre Frage. “Aber es war ein sehr… sagen wir, einseitiges Gespräch.” Die Ama seufzte resigniert. Hinata blieb stehen, Tenten machte es ihr automatisch nach. Die Blauhaarige sah ihr fest und durchdringend in die Augen. “Du liebst ihn doch, oder?” Tenten wand den Blick ab. “Ja…” Es war kaum mehr als ein Flüstern, aber der Wind trug die Worte an Hinatas Ohr. Ein leichtes Lächeln zierte ihr Gesicht, als sie sich wieder zu Tenten drehte. “Weißt du…”, begann die Hyuuga. “Ich glaube, er mag dich auch, nur… er kann es eben nicht zeigen!” Tenten lachte auf: “Allerdings nicht…” Die beiden Mädchen machten sich auf den Heimweg. “Tenten, du musst das wohl oder übel selbst in die Hand nehmen! Mein werter Cousin wird niemals den ersten Schritt machen, da kann er nicht über einen Schatten springen!”, grinste Hinata. “Stimmt. Wenn ich nicht auf ihn zu gehe, bleibt er für den Rest seines Lebens ein feiger Frauenaufreißer!”, orakelte Tenten und kicherte. Sie würde sich etwas überlegen müssen. Ja, das würde sie. Sie, Tenten, würde Neji Hyuuga dazu bringen, einem Mädchen seine Liebe zu gestehen. Aber nicht irgendeinem Mädchen. Sondern ihr!! Kapitel 15: Alle hassen Japanisch --------------------------------- Kapitel 15 Alle hassen Japanisch Drei Wochen waren schon seit Hinatas und Tentens Besprechung vergangen, doch letztere war immer noch unschlüssig, wie sie das mit Neji anstellen sollte. Konnte sie denn… einfach so mit ihm reden? Wie sollte das gehen, verdammt? Wahrscheinlich würde der werte Herr Hyuuga sich wieder mit irgendeiner Ausrede davor drücken, so wie sie ihn kannte! Wenn sie so überlegte, war Neji ein ganz schöner Feigling. Zumindest, wenn er allein war und seine Jungs nicht zur Unterstützung hatte. Und genau in diese Seite von ihm hatte sie sich auch noch verliebt… Wiederum einige Tage später hatte sie sich endlich entschlossen, einfach mit ihm zu reden; die beste Möglichkeit, die sich zur Zeit bot. Sie wollte ihn auf dem Weg zum Klassenraum abfangen - die erste Stunde bei Orochimaru fiel quasi aus, weil der verhasste Lehrer krank war und deshalb nur eine Vertretung für die Klasse zugeteilt wurde. Und Vertretungen machten sowieso keine Anwesenheitskontrollen. Also verabschiedete sich die Braunhaarige von den restlichen Mädchen, mit denen sie zum Klassensaal gelaufen war und wartete dort, wo die Jungen entlangkommen mussten. Sie lehnte sich an die Wand und schaute den Gang entlang, die Schultasche in der Hand. Sollte sie das jetzt echt machen? Ihr kamen Zweifel. Mürrisch zupfte sie einen Fussel von ihrem Pullover. Aber zu spät, um einen Rückzieher zu machen - die Jungs bogen gerade um die Ecke, unter ihnen auch Neji, und kamen genau in ihre Richtung. (Sie wurden wie gewohnt von einer Horde Fangirls verfolgt.) Tenten schluckte den Klos in ihrem Hals runter, trotzdem krächzte sie, als sie Neji ansprach: “Ähm… Neji?” Prompt verstummten die Jungen, und auch bei den Groupies herrschte auf einmal Stille. “Kann ich kurz… mit dir reden?” Auf die neugierigen Blicke Nejis Gefolge hin fügte sie noch ein kleinlautes “Allein” hinzu. Der Hyuuga hob (Die Fangirlies mussten sich erst anpflaumen lassen, damit sie sich endlich in Bewegung setzten.) Erwartungsvoll schaute er sie an, sagte aber nichts. “Ich wollte dir sagen… ich… dass…” Verdammt noch mal! Da hatte sie sich die Worte doch extra zurechtgelegt und jetzt waren alle weg! Vorhang runter und weg war alles. Nervös knetete sie ihre Hände und starrte Löcher in den Boden. Am liebsten wäre sie nun darin versunken, doch dieses Glück war ihr nicht gegönnt. Sie zwang sich aber dann, in seine weißen Augen zu schauen. “Also?”, harkte Neji nach und scheuchte sie so aus ihren Gedanken. Seine Stimme klang ungeduldig. Ungeduldig und neugierig. Wenn er nur wüsste... Sie erinnerte sich unbewusst an den Kuss an Weihnachten. Unter dem Mistelzweig. Es hatte sich so gut angefühlt. Wie in Trance, nicht wissend, was sie da überhaupt tat, ging sie näher zu ihm. “Neji…” Ihre Stimme war immer noch heiser. “Ich… Ich glaube, ich habe mich in dich verliebt…!” Bumm! Dieser eine, gestotterte Satz schlug bei dem Schwarzhaarigen ein wie eine Bombe. Wenn er alles erwartet hätte: Nicht das! Jetzt im Nachhinein wurde auch ihr dämliches Stammeln logisch. Sein Gesichtsausdruck blieb zwar wie immer emotionslos, aber in seinem Inneren brach das reinste Chaos aus. Er schwieg. Was hätte er jetzt auch sagen sollen? Ihm fiel bei bestem Willen nichts ein. Wer konnte auch schon ahnen, dass ein Mädchen, das einen vor Kurzem noch aus tiefstem Herzen gehasst hat, plötzlich ankam - total verschüchtert - und erzählte, dass es sich verliebt habe. In ihn, Neji. Es verwirrte ihn total, um ehrlich zu sein, wusste er gar nicht genau, was das zu bedeuten hatte. Seine Eltern hatten ihn in so jungen Jahren verlassen, sein Vater, der einzige, zudem er eine richtige Beziehung gehabt hatte, war gestorben. Zu der Zeit wurde er zwar bei Hinata und seiner jüngeren Cousine aufgenommen, aber trotzdem hatte er nie wieder den Mut gefunden, zu irgendjemandem wirkliches, tiefes Vertrauen zu knüpfen, dazu hatte er einfach viel zu viel Angst, diesen jemand wieder zu verlieren. Diese drei Worte waren für ihn seitdem immer etwas Oberflächliches gewesen. Doch jetzt bekam dieser Satz eine ganz andere Bedeutung. Durch sie, Tenten. Er kam sich reichlich blöd vor, als er ihr eine Frage stellte, doch sie hatte ihm förmlich auf der Zunge gebrannt. “Was ist Liebe?” Er schloss kurz die Augen. Oh, mein Gott! Was für einen Mist laberte er denn da? Er öffnete die Augen wieder, als sie sprach. “Wa-Was meinst du damit?” Er blickte ihr direkt in die haselnussbraunen Iriden, aber sie wandte den Blick ab. “Woher weißt du, dass du mich liebst?”, formulierte er die Frage um. Sie verunsicherte das nur noch mehr. “Ich… ich will immer bei dir sein”, begann sie stockend. “Ich möchte, dass du auch bei mir sein willst. Ich fühle mich gut, wenn du das bist, ich… bekomme Herzklopfen…” Zögernd sah sie ihn wieder an. Sie hatte ihm gerade ihre tiefsten Gefühle gestanden, und das machte sie verletzlich, furchtbar verletzlich. Jetzt konnte sie nur hoffen, dass er ihre Schwäche nicht ausnutzen würde. Eine Weile blieben sie stillschweigend stehen. Neji war total aufgewühlt - er wollte etwas sagen. Aber was, zum Teufel noch mal? Er wusste es nicht. Sie war hübsch. Wieso fiel ihm das gerade jetzt wieder auf? Als hätte er das nicht schon vorher bemerkt. Aus Instinkt legte er eine Hand an ihre Wange und spürte, wie sie kurz zusammenzuckte, es aber zuließ. Sie war so anders, als… die anderen eben. Nicht so, wie diese ganzen Tussen, die sich Freundinnen schimpften (verwechselten wohl immer eine One-Night-Stand mit einer Beziehung). Ungläubig und hoffend sah sie ihn aus ihren großen, dunklen Augen an, immer noch auf eine Antwort wartend. Oder würde er gar nicht antworten? Diese Vorstellung machte ihr Angst, große Angst. “Tenten, ich mag dich wirklich…”, flüsterte er schon fast. Angesprochene hielt seinem Blick stand. Sie schluckte schwer. Er mochte sie nur… Mit Schrecken fiel ihr auf, dass sich ihre Gesichter verdächtig nah waren. Er schloss die Augen und sie tat es ihm unwillkürlich gleich, während er ihren Lippen noch näher kam und seine schließlich auf ihren Mund legte. Fast automatisch erwiderte die Ama seinen sanften Kuss, wobei eine Hand in seinen Nacken wanderte. Er hatte eine Hand auf ihrer Hüfte platziert, während die andere ihre Wange streichelte. Tenten war darauf gefasst, dass jetzt irgendjemand um die Ecke sprang und “Verarscht!” rief und Neji sie auslachte oder, dass sie jetzt aus einem ihrer endlosen Tagträumen erwachen würde, doch weder das eine, noch das andere geschah. Nach einiger Zeit, die nach Tentens Geschmack viel zu schnell vorüberging, löste der Hyuuga den Kuss und öffnete wieder die Augen. “Du… magst mich also?” Ein Nicken. Sie sah nun schon zum hundertsten Mal weg, doch er legte seine Hand unter ihr Kinn und hob es an, zwang sie damit dazu, ihn anzusehen. “Ich mag dich… sehr.” Meinte er diese Art von mögen? So wie er das sagte… ja? Ihr Mund formte sich zu einem lieblichen Lächeln, während sie ihm um den Hals fiel. Zu ihrer Erleichterung stellte sie fest, dass er die Umarmung zaghaft, wenn auch zögerlich, erwiderte. “Was sich alles so an einem Tag ändern kann”, wunderte sich Ino am Abend, als die Mädchen zusammen vor dem Fernseher saßen. Hinata nickte. “Wir sind jetzt erst ein Jahr auf der Schule… und die Hälfte von uns ist schon vergeben!” Tenten grinste. Natürlich hatte sie ihren Freundinnen alles über das Gespräch mit Neji erzählt. Sie war einfach glücklich, so wie es war. Und irgendwie auch stolz auf sich, dass sie sich getraut hatte, Neji zur Rede zu stellen. Und entgegen aller Erwartungen hatte er ja auch gesprochen. Neji Hyuuga redet. Stand bestimmt morgen in der Zeitung. Oder, dass er mit Tenten Ama zusammen war… ~*~ In Juli und August wurde es richtig heiß. Jedenfalls waren endlich die ersehnten Sommerferien eingetreten, da hieß es Party, saufen, Schwimmbad! Sonnetanken für den kommenden Herbst, der sich zum Glück immer noch versteckt hielt. Diese sechs Wochen gingen viel zu schnell rum - und schon fanden sich die Schüler wieder im Schulalltag wieder. Im Klassenraum herrschten kühle achtzehn Grad Celsius - ohne Klimaanlage war es drinnen nicht auszuhalten. Kakashi legte erstaunlicherweise gleich zu Beginn der Stunde (er war ausnahmsweise fast pünktlich nach dem Klingeln erschienen) sein geliebtes Flirt-Paradies zur Seite und widmete seine volle Aufmerksamkeit der Schülerschaft. “Wir werden nächste Woche eine Lektüre lesen, zu der wir auch kleine Rollenspie-… ich meine Sketche proben und aufführen werden”, kündigte der Japanisch-Lehrer an. Die Schüler horchten auf. Ein Buch? “Wie heißt das Buch denn?”, fragte Naruto auch sogleich. Welches andere Buch außer diese Flirt-Reihe las Kakashi bitte schön? Gar keines. “Flirt-Paradies”, lächelte Kakashi-sensei gutmütig und hielt seine Ausgabe in die Höhe, damit jeder einen Blick daraf erhaschen konnte. Geschocktes Schweigen. Stille, ein paar Sekunden. Dann fing Naruto lauthals an zu lachen. “Haha!” Er wischte sich die Lachtränen aus den Augenwinkeln. “Guter Witz, Kakashi-sensei!” Der Lehrer runzelte die Stirn. “Das war kein Scherz!” Augenblicklich verstummte Naruto, sah seinen Lehrer ungläubig an. Er dachte dieses... Büchlein wäre erst ab achtzehn freigegeben? Die meisten aus der Klasse waren geradeeinmal siebzehn, einige hatten nicht einmal dieses Alter erreicht. Kam er da nicht in Konflikte? Man konnte das wohl nicht als ernstzunehmendes Unterrichtsmaterial bezeichnen. Das konnte ja was werden... Notgeiler Lehrer featuring Schundbuch presents Chaos? ~*~ Eine Woche später saßen alle an ihrem gewohnten Platz, als Kakashi pünktlich zum Unterrichtsbeginn anwesend war. Die Exemplare des Icha Icha Paradies’ hatte er den Schülern schon ausgehändigt. Diese saßen nun stumm und peinlich berührt auf ihren Stühlen, das Buch auf der Tischkante, möglichst weit weg und starrten die Lektüre angsterfüllt an. Was mochte sich hinter diesen orangenen Einband verstecken? So genau wollten es die Jugendlichen gar nicht wissen… Zuerst nannte der Lehrer ein paar Fakten über das Buch, wobei die Klasse auch erfuhr, dass der Autor dieses ach so fantastischen Werkes der allseits gehasste Religions-Lehrer Jiraya war. (Wie konnte der zum Teufel Reli-Lehrer werden? So jemanden Unfrommen gab es doch auf der ganzen Welt nur einmal…) Und dann ging es auch schon ans Lesen, oder eher gesagt; Vorlesen. Niemand meldete sich für diese Aufgabe. Kein Arm schoss in die Höhe, wie es sonst fast immer der Fall war. Und dann öffnete Kakashi den Mund - man sah es als Zucken unter der weißen Anti-Infektions-Maske -, um das Unheil bringende Wort auszusprechen: “Hinata!” Nein, sie hatte sich nicht gemeldet. Hatte die ganze Zeit auf ihre Tischplatte gestarrt und war fast vom Stuhl gefallen, als sie dann ausgerechnet ihren Namen hörte. Neji würde jetzt von Schicksal sprechen. Und so langsam glaubte die Blauhaarige auch an seine Vorstellung. Wie sonst könnte sie sich dieses ganze Pech erklären? Das konnte ja wohl kein Zufall mehr sein. Jetzt färbte sich ihr Gesicht scharlachrot - war die Farbe schon jemals dunkler gewesen? Wieso nur immer sie? Das Mädchen räusperte sich sichtlich verlegen, ehe sie die erste Seite aufschlug und in ihrer leisen, fast zittrigen Stimme vorlas. In der Stille, die sich schon die ganze Stunde über den Klassensaal gelegt hatte, verstand man aber jedes einzelne Wort. Die Schülerinnen und Schüler waren erleichtert und einfach nur froh, als sie von dieser Tortur erlöst wurden. Alle stürmten sofort in die Pause. Der nächste Tag würde wohl noch schlimmer werden; Doppelstunde Japanisch. Würden sie das auch wirklich ohne schwerwiegende, geistige Störungen überleben? Es war ungewiss… ~*~ Nächster Tag, erste Stunde. Schlotternd, bibbernd und zitternd vor Angst saßen die Schüler wie gehabt an ihren Tischen. Zum nun schon dritten Mal in einer kurzen Zeitspanne war Kakashi pünktlich, wenn nicht sogar überpünktlich. Was war, verdammt noch mal, mit ihrem Japanisch-Lehrer los? Er kam IMMER zu spät, immer, ohne Ausnahme! Aber wieso gab es in letzter Zeit so viele Ausnahmen? Kakashi erklärte, dass er für heute eine Art Sockeltraining geplant habe, was den gesamten Tag in Anspruch nähme. Prompt klagte die Hälfte der Klasse über Übelkeit, Kopfschmerzen und Fieber und war, ehe der Lehrer noch widersprechen konnte, auf und davon. Nur ganze sechzehn mussten also diese Folter über sich ergehen lassen. Nachdem sich also die meisten verflüchtigt hatten, erhob Kakashi-sensei wieder das Wort: “Da ihr heute noch einen langen Tag vor euch haben werdet, habe ich mir für heute einen etwas ruhigeren Aufgabenschwerpunkt überlegt.” Der Lehrer machte eine bedeutsame Pause, ehe er fortfuhr: “Der Unterrichtsgegenstand wird das schauspielerische Vortragen einer Szene beziehungsweise eines Kapitels auf eben jenem Buch sein, das ich euch ausgeteilt habe.” Sasuke schaute seinen Lehrer ungläubig an. Hatte der irgendwas genommen? Dieses teuflische Grinsen, welches sich unter der Maskerade abbildete gefiel dem Uchiha ganz und gar nicht. Auf solche Ideen kam man doch nur unter einem Sechzigerjahre-LSD-Trip. “Ich hoffe wenigstens, dass euch das, was ich vorbereitet habe, Spaß macht.” Wobei ich auch meinen Spaß haben will, fügte der Lehrer stumm noch in Gedanken hinzu. Das war ja echt nicht mehr normal, wie sich dieser Typ benahm! Sasuke wurde mit jedem Satz misstrauischer. Szenen aus diesem Buch schauspielerisch darstellen? Das konnte nichts Gutes bedeuten! Kakashi unterbrach erneut seine Gedankengänge. “Ihr werdet Partnerweise die Rollen einstudieren. Sucht euch einen freien Klassenraum und übt. Treffpunkt ist hier um elf Uhr zehn. Seid pünktlich!” Er hängte einen Zettel mit den Zweiergruppen und dem entsprechenden Kapitel an die Wand und ließ die Meute allein. Sasuke sah dem Mann nach. Wieso sollte sich jedes Pärchen einen einzelnen Raum suchen? Konnte sie nicht auch hier proben? Die Antwort sollte er bald erfahren… Als das große Chaos um die Pinnwand sich allmählich lichtete, machte sich auch Sasuke daran, herauszufinden, mit wem er denn das Vergnügen hatte. War ja schon klar, dass es ein Mädchen sein musste. Er würde wohl keine Szene aus besagtem Buch mit einem Kerl vorspielen. Er hatte ja schon mal ein bisschen gelesen… aber trotzdem nicht verstanden, was Kakashi nun so toll an dem Buch fand. Der Uchiha warf einen skeptischen Blick auf das Blatt Papier und durchkämmte es nach seinen eigenen Namen, den er auch schon bald gefunden hatte. Und daneben? Sakura Haruno. Er schaute sich nach Sakura um, und konnte sie auch als rosanen Fleck in der anderen Ecke des Klassenzimmers ausmachen. Als er sie entdeckte, sah sie schon zu ihm und bedeutete dem Schwarzhaarigen mit einem Kopfnicken, ihr hinaus zu folgen. Na dann, auf in den Kampf! Zur rechten Zeit waren die acht Mädchen und die acht Jungen wieder in ihrem Klassenraum versammelt - Kakashi schon zum dritten Mal beizeiten. Ob das nun zur Gewohnheit wurde? Das Stimmengewirr erstarb, als sich der Japanisch-Lehrer wieder zu Wort meldete: “So, meine Herrschaften. Da wir nun alle wieder hier sind, können wir auch gleich mit den Rollensp-…, ich meine, den eingeübten Sketchen beginnen.” Er warf einen Blick (und wirklich nur einen, da das andere Auge verdeckt war) auf seinen Zettel und suchte dann den Raum nach Naruto und Hinata ab. “Ah… Ihr könnt anfangen!”, meinte er zu den beiden. Ein Lächeln hatte sich unter seiner Maske gebildet. Wenn die nur nicht da gewesen wäre, hätten die armen, ahnungslosen Schüler, bemerkt, dass es sich keines Wegs um ein gutmütiges, aufmunterndes, sondern um ein fieses, gar perverses Lächeln handelte. Aber die Maske war nun mal da, deshalb blieben die armen, ahnungslosen Schüler auch arme, ahnungslose Schüler. Als sich das Pärchen dann immer noch nicht traute, vor die Klasse zu treten, drohte Sensei Kakashi mit Notenveränderung - keines Falls zum Besseren… Die Warnung - er behauptete, es sei keine Drohung - zeigt Wirkung, denn drei Sekunden später standen die Hyuuga und der Uzumaki mit hochrotem Kopf vorne. Dieselbe Quälerei mussten auch die anderen acht Grüppchen erfahren, zum Schluss Sasuke und Sakura. Sakura saß breitbeinig auf dem Tisch, Sasuke stand nur wenige Zentimeter vor ihr. Der Haruno war unglaublich heiß, auch wenn sie sich von fünfzehn pubertierenden Hormonsuppen und einer abgestandenen Brühe begaffen lassen musste, hatte diese Situation etwas Prickelndes an sich. Jetzt käme eigentlich die Stelle, an der Sasuke… nunja… Der Junge blickte über seine Schulter zu seinem Lehrer, der alles interessiert beobachtete. “Ich muss das doch jetzt nicht wirklich tun?”, krächzte er heiser. Allerdings fügte er noch hinzu: “Aber wenn ja, könnten Sie dann bitte rausgehen?” Sakura lief knallrot an, Hinata hustete los und kippte vom Stuhl, während der Rest der Klasse lauthals loslachte. Gerade wollte Kakashi antworten, da schellte die Pausenglocke zum Schulende und die Heranwachsenden verließen fluchtartig den Raum. Wie die Zeit vergeht, wenn man sich amüsiert, dachte sich der Lehrer, als er begann die Bücher, die noch auf den Schülerpulten lagen, einzusammeln. Man könnte ja noch einmal so etwas veranstalten… Er musste unbedingt seinen Kollegen nach dem Erscheinungsdatum des nächsten Bandes fragen. Nanu? Da fehlten aber zwei Ausgaben. Anscheinend war es doch interessanter gewesen als vermutet. Zu gern hätte er gewusst, wer ein Buch hatte mitgehen lassen, aber das würde wohl eine ungeklärte Frage bleiben. ~*~ Am Abend saßen die Mädchen mal wieder vor der Mattscheibe, aber auf diese achtete niemand so wirklich. Sakura wurde nämlich gerade von Ino ausgequetscht, was sie denn alles mit Sasuke angestellt hatte… “Gar nichts, verdammt! Wie oft muss ich euch das noch sagen?”, polterte Sakura zum x-ten Mal. “Ach ja. Aber ihr musstet doch auch das Kapitel proben?!”, fiel ihr die eigene Schwester in den Rücken. Na toll. Wer solche Freunde und Schwestern hatte, der brauchte keine Feinde mehr! Schließlich hatten die anderen fünf die Rosahaarige festgenagelt, die sich geschlagen gab und nun alles erzählte. [Flashback] Sakura saß - wie gehabt - breitbeinig auf dem Tisch, Sasuke stand nur wenige Zentimeter vor ihr, zwischen ihren Beinen. Auf ihren Wangen lag ein Hauch Rot und ihr Herz hämmerte wie wild gegen ihren Brustkorb. Sasuke beschäftigte sich gerade mit ihrem Hals und die Haruno musste sich verdammt zusammenreißen, nicht aufzukeuchen. Seine Hände wanderten zu ihrem Po, was sie leicht zusammenzucken ließ. Seine Berührungen taten so gut und diesmal musste sie keine Erklärung dafür abgeben, genauso wenig wie er. Genüsslich schloss sie die Augen, seufzte wohlig, als er sanft an ihren Hals saugte, um ihr einen Knutschfleck zu verpassen… [Flashback Ende] “Zeig mal!”, forderte Ino auch sogleich den Beweis und Sakura reckte zögernd ihren Hals etwas zur Seite. Wieder war sie etwas rot geworden. “Glaub mir, Sasuke steht auf dich, Sakura!” Sie seufzte. Stand Sasuke nicht auf alles, was eine einigermaßen große Oberweite hatte? Kapitel 16: Es regnet, es regnet -------------------------------- Kapitel 16 Es regnet, es regnet… ~*~ Temari war gerade auf dem Weg in die Sporthalle, als es gerade schon wieder zu regnen begann. Dieses Wetter war ja nicht auszuhalten! Murrend stellte sie sich unter das Vordach des Zwischenbaus, wo auch Shikamaru Schutz gesucht hatte, der wohl dasselbe wie sie vorgehabt hatte. Als der Schauer vorüber war, gingen sie gemeinsam zur Halle, während sie über Gott und die Welt und vor allem über dieses miese Wetter plauderten. In der Halle angekommen, zogen sie die Turnschuhe an und der Nara forderte das Mädchen zu einem Basketballspiel auf. Das ließ sich Temari auch nicht zweimal sagen und willigte selbstverständlich ein. Die Blonde hielt sich wacker, trotzdem führte Shikamaru. Temari lochte gerade einen Ball ein und kam nach dem Sprung wieder auf dem Boden auf, als sie das Gleichgewicht verlor und den Jungen gleich mit zu Boden riss. Einen Bruchteil einer Sekunde später, lag sie mit dem Rücken auf dem Boden und Shikamaru halb auf ihr. Hätte das nicht andersherum sein können? Dann wäre sie um einiges selbstsicherer gewesen, doch nun pochte ihr Herz so wild gegen ihre Brust, dass es schon fast wieder wehtat. Sie bemerkte, wie nah sie sich waren, konnte sie doch schon seinen heißen Atem auf ihrem Gesicht spüren. Fragend wisperte sie seinen Namen, doch er antwortete nicht. Unwillkürlich legte sie eine Hand auf seine Wange, als seine Lippen sachte ihre streiften. Bevor er ihrem Mund vollends mit seinen Lippen verschloss, machte das Mädchen wie er die Augen zu. Lärmend wurde der romantische Kuss von einem Sechstklässler unterbrochen, der sich allem Anschein nach, in der Tür geirrt hatte und nun knallrot anlief. Die beiden fuhren ertappt auseinander. Der kleine Junge stotterte wirre Entschuldigungen und stolperte wieder aus der Halle - wer wollte sich schon mit den Jungs anlegen? Wobei Shikamaru ja wirklich noch der friedfertigste war. Aber wenn man ihnen blöd kam, sollte man sich lieber aus dem Staub machen. Und das war wohl eine dieser Situationen gewesen, bei der der Fluchtweg die einzige erdenkbare Möglichkeit war. Shikamaru ließ ein entnervtes Seufzten hören und hockte nun im Schneidersitz neben der knienden Sabakuno. Schweigend erhob sich der Nara. Er prellte den Ball dreimal auf den Boden. Das Geräusch hallte laut in dem wortleeren Raum wider. Er drehte sich mit dem Rücken zum Korb und warf dann Ball über die Schulter Richtung Korb. Einige Sekunden später hörte man den Ball wieder auf dem Boden aufkommen. “Hab ich getroffen?”, fragte Shikamaru seine Gegnerin, die alles beobachtet hatte. Sie nickte. Nun gut. Das Versprechen, das er sich im Stillen gegeben hatte würde er halten. Kurz und schmerzlos. “Ich liebe dich, Temari.” Er war kein Feigling, aber auch kein Mann der großen Worte. Temari wollte erst einen frechen Kommentar abgeben, aber als sie seinen tiefgründigen Blick sah, verschlug es ihr die Sprache. Er meinte… das ernst. Umständlich erhob sie sich und schritt auf ihn zu, um kurz vor dem Braunhaarigen Halt zu machen. Lächelnd reckte sie sich hoch, um ihn sanft zu küssen. Zuvor wisperte sie: “Ich dich doch auch!” Shikamaru würde wahrscheinlich nie erfahren, dass der Wurf gar kein Korb gewesen war… ~*~ Im November änderte sich das Wetter auch keineswegs. Es goss dauernd wie aus Eimern - und wenn es nicht schüttete, dann verschleierte der Nebel die Sicht. Es war ein kühler, nebliger Abend, als die Mädchen durch die Innenstadt liefen. Am Nachmittag hatte es geregnet und die Luft war immer noch feucht. Schwatzend liefen sie die Straße entlang. Zu dieser Zeit hatten die meisten Clubs geöffnet, wie auch der, aus dem ihnen plötzlich die Jungs vor die Füße stolperten. “Und dass ihr euch hier ja nicht mehr blicken lasst!”, schimpfte ein bulliger Mann lauthals und verschwand wieder im Gebäude. Sakura sah zur Reklametafel. “Ich habe gar nicht gewusst, dass ihr es so nötig habt, in solchen Schuppen rumzulungern!”, lachte sie, während sie auf das Striplokal deutete. “Wenn du strippst, müssen wir da auch nicht rein”, konterte Sasuke und heimste sich dafür nur einen giftigen Blick ein. Das konnte er sich jedenfalls abschminken. Sie hatte die Wette damals schließlich nicht verloren! Neji begrüßte seine Freundin mit einem kurzen Kuss; Naruto hopste Hinata schon förmlich an. Ino und Itachi hingegen, machten sich sofort aus dem Staub. “Wo ist denn Shikamaru?“, erkundigte sich Temari, da sie den Gesuchten nicht ausmachen konnte. Sasuke zuckte mit den Schultern. “Wahrscheinlich noch drinnen.” Temari machte sich sofort auf, ihren Liebling zu suchen und Sayuri folgte ihr, da Gaara auch nicht bei den anderen Vieren gewesen war. Draußen verabschiedeten sich nun die beiden Pärchen und ließen Sakura mit Sasuke allein. Tolle Freundinnen hatte sie sich da angeschafft; ließen einen vor einem Stripclub mit einem schwanzgesteuerten Typen stehen. Sie musste wirklich mal ein ernstes Wörtchen mit denen reden. Missmutig sah die Rosahaarige zum Uchiha, der die Hände in den Hosentaschen vergraben hatte und sie angrinste. Sie stöhnte und wand den Blick ab. Wie sie dieses Grinsen bei ihm hasste! Sollte er doch lieber lächeln. Das tat er sowieso viel zu selten und damit sah er auch noch sexier aus… Für diesen Gedanken beschloss sie, sich später zu bestrafen. Vielleicht mit einer Stunde joggen. Oder mit einer Shoppingtour, die Ino leitete. Ihr fielen noch andere Methoden ein, über die sie aber jetzt lieber nicht nachdenken wollte. In der Bar dröhnte die Musik aus mehreren großen Boxen, während sich die Bunnies an ihren Stangen räkelten und die Hüften im Takt kreisen ließen. Bald müsste die Schaumschlacht beginnen, doch die beiden Mädchen hatten keine Lust, pitschnass zu werden, also hieß es, die beiden Jungs schnell ausfindig zu machen. Der Türsteher hatte sie freundlicherweise ohne Eintrittzahlen durchgelassen. Sie quetschten sich durch die grölende Männerschar und fanden Shikamaru und Gaara in der ersten Reihe. Temari packte ihren Freund und ihren Bruder am Kragen und zerrte beide, ohne auf die Widerrede einzugehen, aus dem Raum. “Was findet ihr eigentlich daran?”, schnauzte sie zuerst ihren Bruder an, der sich aber nicht davon beeindrucken ließ. Er hatte schließlich keine Freundin; bei Shikamaru war das schon wieder etwas anderes… Sayuri war der Sabakuno einfach nachgetrottet und beobachtete nun zusammen mit Gaara das Schauspiel, welches sich hier auf dem Gang bot. Temari war drauf und dran, den armen Shikamaru zu erwürgen, doch niemand machte Anstalten, dem Nara zu Hilfe zu eilen. Gaara warf Sayuri einen skeptischen Blick zu - das könnte noch Stunden so weitergehen! Sayuri nickte Richtung Ausgang und als sie sich in Bewegung setzte, folgte er ihr. Sakura und Sasuke standen nun schon einige Minuten vor dem Grundstück in der Kälte. Fröstelnd rieb sich Sakura die Hände und starrte auf den Eingang. “Wieso seid ihr eigentlich rausgeflogen?”, wollte sie schließlich wissen, obwohl es sie auch interessierte, wie die Jungs da eigentlich hereingekommen waren. Andererseits… Sie hatten ja auch Temari und Sayuri einfach hereingelassen. “Hehe…”, lachte der Uchiha. “Ich glaube Gaara hat eine Stripperin angepackt…!” Sakura runzelte die Stirn. Wieso war dann Gaara noch drinnen und die anderen draußen? Wie lang dauerte das denn noch? Sie hatte wirklich keinen Nerv dazu, sich hier die Beine in den Bauch zu stehen. Außerdem war es zugig und einfach eisig. Sie spürte, wie sie erneut eine Gänsehaut überkam und sie vor Kälte erzitterte. Das bemerkte auch Sasuke und schaute noch mal zur Tür. “Lass uns gehen”, meinte der Uchiha knapp, ergriff ihre kalte Hand und zog sie einfach mit sich. Er achtete erst gar nicht auf ihre kleinlauten Proteste. Sasuke führte sie zu einem kleinen Park, in dem sich eine Bank befand, auf der er sich niederließ. Als ob es ihr da weniger kalt wäre… Schweigend saßen sie da, doch die Stille war keinesfalls peinlich, sondern eher angenehm. Sasuke hätte nie gedacht, dass es so eine Ruhe auch gab, wenn man nicht alleine war. Er lehnte sich zurück, legte den Kopf in den Nacken und betrachtete die Sterne, wie sie oben am dunklen Firmament glänzten. Sakura Zähne begannen zu klappern. Er hingegen hatte sogar seine Jacke offen. Er warf ihr einen Blick zu. “Kalt?” Sie nickte. Er zog den weiten Anorak aus, um ihn ihr um die Schultern zu hängen. Sie lächelte dankbar und zog den Reisverschluss zu, nachdem sie in die Ärmel geschlüpft war. Obwohl ihr jetzt warm war, wich sie nicht von seiner Seite, nein, sie schmiegte sich eher noch an ihn und schloss die Augen. Sasuke zögerte einen Moment, legte dann aber einen Arm um ihren zierlichen Körper. Für seine Geste erntete er einen verwunderten Blick der Haruno, doch er schaute weiter in den rabenschwarzen Himmel, wo die kleinen Sterne wie winzige Glühbirnen funkelten. Ein Lächeln breitete sich auf ihren Lippen aus und sie machte die Augen wieder zu. Lange blieben sie so sitzen, schwiegen. Nur die Blätter der Bäume wisperten ihre leisen Lieder… Wutschnaubend zerrte ein dunkelblondes Mädchen ihren protestierenden Freund durch die Stadt. Am Ende der Einkaufspassage machte sie Halt. “Gefällt dir das etwa?”, donnerte sie auch sogleich los. “Huh?”, machte er irritiert. “Wovon sprichst du?” Sie pausierte kurz, nur um dann ihrem Ärger Luft zu machen: “Gefällt es dir etwa, dass sich wildfremde Frauen vor deiner Nase für Geld ausziehen?” Genervt fuhr der Nara sich über die, wie immer mit einem Zopfgummi nach hinten gebundenen, Haare. “Naja”, machte er. “Die anderen wollten unbedingt hin, da wollte ich keine Spaßbremse sein… Mir war das eh zu anstrengend, aber sie haben mich dann überredet.” Okay, das mit dem anstrengend leuchtete auch der Sabakuno ein. “Ich hasse dich, Shikamaru Nara!”, zischelte sie und bekam nur ein “Ich liebe dich auch!” zurück. Sie musste leicht grinsen und nahm seine Hand. “Lass uns zurück ins Internat gehen!” Er nickte. Sayuri und Gaara fanden nach draußen. Sakura und Sasuke waren schon längst außer Sichtweite und die anderen hatten sich auch in Luft aufgelöst. Stumm liefen die beiden nebeneinander her und schlugen den Weg zum Internat ein. Ein Nebenschleier hing über der Straße und es war still. Nur von fern konnte man die auf einer größeren Straße fahrenden Autos hören. Niemand war zu dieser Zeit und bei solchem Wetter unterwegs. Und schon gar nicht bei Nacht und Nebel in solch einem Gebiet. Es sei denn, man wollte noch zum Feiern in die Innenstadt. Es gab Gepolter und Sayuri zuckte vor Schreck zusammen. Ein paar Mülltonnen kippten um und eine Katze jagte geduckt über die Gasse. Das Mädchen atmete erleichtert auf. Auf Gaaras Lippen bildete sich ein amüsiertes Lächeln. Die Kleine war so schreckhaft? Süß… Sie kamen am Internatsgelände an und stiegen wenige Zeit später die Treppe zum Wohnblock hoch. “Kommst du noch mal mit zu mir?”, fragte Gaara, der jetzt links abbiegen musste. Die Haruno musste genau in die andere Richtung. “Ich… weiß nicht”, stammelte sie. Gaara und sie noch einmal allein in einem Zimmer? Das würde sicher nicht gut gehen… Sie blieb unschlüssig und wollte gerade verneinen, als der Rothaarige ihre Hand packte und sie mit zur vertrauten Wohnung schleppte. Der Sabakuno wies sie an, in sein Zimmer zu gehen und meinte, er hole noch rasch etwas zu Trinken. Sayuri betrat das Zimmer und sah sich flüchtig um. Es hatte sich nicht viel verändert seit sie nach dem Sanno Matsuri hier gewesen war. Sie ging zum Fenster und schaute somit auf den dunklen Pausenhof. Plötzlich spürte sie eine Hand auf ihrer Schulter und drehte sich um. Gaara stand vor ihr. Die Gläser hatte er mittlerweile auf einem Beistelltisch abgestellt und widmete nun ihr seine ganze Aufmerksamkeit. Seine Hände platzierten sich auf ihrer Hüfte und er zog sie nah an sich. Die Pinkhaarige starrte ihn aus ihren grünen Augen an. Direkt in seine, die exakt dieselbe Farbe hatten. Sie wusste genau, was kommen würde, doch sie scheute nicht davor. Konnte etwas, das sich so richtig anfühlte, denn falsch sein? Sie wurde immer wieder vor Gaara gewarnt, wo es doch so offensichtlich gewesen war, dass er ein Auge auf sie geworfen hatte. War sie… einfach nur die Nächste? Wie viele er wohl schon gehabt hatte? Fünf, zehn? Ab wann galt Mann als 'Playboy'? Obwohl… sie wollte gar nicht so genau wissen, was in der Vergangenheit geschehen war, wo doch in diesem Moment nur die Gegenwart zählte und wichtig war. Sie schloss die Augen, als seine Lippen ihre fanden und es war, als würden in ihrer Magengrube plötzlich ganze Schwärme an Schmetterlingen herumflattern. Sie schob ihn sachte Richtung Bett und ließ sich mit ihm darauf plumpsen, nachdem sie sich gedreht hatte. Baby… Ihre Hände vergrub sie in seinen roten Haaren, während seine unter ihrem Pullover verschwanden. Sie unterbrach kurz den Kuss und schnappte nach Luft, als sie spürte, wie er mit seinem Fingerkuppen zärtlich über ihren Busen strich. Mit einem Grinsen auf den wohlgeformten Lippen widmete er sich ihrem Hals, was der Haruno ein leises, wohliges Seufzen abverlangte. Sie schloss die Augen und gab sich seinen Berührungen hin. … lass uns Liebe machen. Sayuri hob die Arme über den Kopf, damit er es leichter hatte, ihr das Oberteil auszuziehen. Wenige Sekunden später, flog auch sein T-Shirt auf den Boden. Er schlüpfte aus seiner Jeans und befreite sie - mit etwas Hilfe ihrerseits - von ihrer Hose. Sie bemerkte, dass sie nur noch Unterwäsche trug, weshalb sich ein Hauch Rot auf ihren Wangen bildete. Gaara presste erneut seine Lippen auf ihre und fuhr den Einlass fordernd mit der Zunge über diese. Sie öffnete den Mund einen Spalt breit und es begann ein leidenschaftliches Zungenspiel. Seine Hände gingen auf Wanderschaft zu ihrem Rücken und öffneten geschickt ihren BH. Der Stofffetzen fand auch seinen Weg aus dem Bett. Das Mädchen seufzte erneut auf, als sich seine Hände wieder zu ihren Brüsten tasteten. Ihre Hand bahnte sich inzwischen einen Weg nach unten und fuhr über die spürbare Beule in seiner Hose. Zufrieden hörte sie, dass er in den Kuss keuchte. Seine Hände glitten zu ihrer Hüfte, wo er die Daumen an ihren Slip setzte und ihn sachte herunterzog. Er massierte sie im Schritt, was sie zu einem Stöhnen veranlasste. Sayuri riss die Augen auf und warf den Kopf in den Nacken. Gaaras Lippen strichen über ihre Schulter zu ihrem Hals. Sie verankerte ihre Hände in seinen Haaren und kraulte ihn sanft. Schnurrend senkte er den Kopf und begann ihre Brustwarzen mit seiner Zunge zu liebkosen. Es entlockte ihr ein erneutes, leises Stöhnen. Er spürte, dass sie soweit war und sah ihr in die Augen. Sie erwiderte seinen Blick mit einem Lächeln. “Sayuri, gib mir mal bitte meine Jeans”, raunte er, wobei er wirklich etwas heiser klang. Sie tat wie befohlen und er zog ein Kondom aus der Hosentasche. Er rollte es sich über und sie atmete erleichtert auf. Gut, dass er daran gedacht hatte… Er vergrub sein Gesicht in ihren Haaren, während er vorsichtig in sie eindrang. Sie hoffte nur, dass sie dies niemals bereuen würde… Der Sabakuno stieß ein letztes Mal zu und sackte mit einem Stöhnen auf ihr zusammen. Sein Atem ging stoßweise und schnell, doch auch sie rang nach Luft. Zärtlich fuhr sie durch sein rotes Haar. Er rollte sich von ihr herunter und sie schmiegte sich an ihn. “Gaara…”, wisperte sie, kurz bevor sie einschlief. Verwirrt sah er sie an, jedoch bildete sich dann ein Lächeln auf seinem Gesicht. Er legte einen Arm um sie und schloss auch die Augen. Erst jetzt fiel ihm auf, dass es draußen wieder regnete und der Regen gegen das Fenster trommelte… Kapitel 17: Aus alt mach neu ---------------------------- Kapitel 17 Aus alt mach neu ~*~ Sayuri wachte an diesem Samstagmorgen auf und bemerkte sofort, dass irgendetwas anders war als sonst. Das pinkhaarige Mädchen öffnete blinzelnd die Augen und das erste, was sie sah, war das ihr so vertraute Jungengesicht von Gaara. Beinahe hätte sie laut aufgeschrieen, dann kamen die Erinnerungen bruchstückweise zurück. Sie strich im durch die kurzen Haare, zog dann aber ihre Hand zurück, weil sie ihn keines Falls aufwecken wollte. Leise sammelte sie ihre Kleider wieder auf und zog sich an. Ein letzter Blick und sie schloss die Zimmertür, verließ anschließend das Appartement. Es war halb sieben. Zu früh, als dass hier auf den Gängen reges Treiben herrschte. Die Schule war wie ausgestorben. ~*~ Sakura blickte auf, als sich die Wohnzimmertür öffnete und kurz darauf wieder schloss. Sie war in keinster Weise überrascht, ihre Schwester zu erblicken, war diese doch die ganze Nacht nicht in der Wohnung gewesen. Sakuras Blick war nicht gerade der freundlichste. Musste sie sich jetzt auch noch eine Predigt anhören? War sie nicht alt genug, selbst zu entscheiden, was sie tat? Die anderen hatten ihr Liebesleben doch auch selbst in die Hand genommen - und schließlich hatte jede von ihnen ihr Happy End erlangt. Warum sie nicht? Wieso blieb ihr diese Chance verwehrt? Alles, was zurückblieb, waren Erinnerungen, Wünsche, Träume und die Hoffnung, dass er in der nächsten Minute in der Tür stand, sie in die Arme schloss… Aber es würde nicht so sein, denn Gaara war nicht der Typ, der um ein Mädchen kämpfte. Warum können wir beide uns der Wahrheit nicht stellen? Warum kann ich dieses Loch in deinem Herzen nicht füllen? Warum fühlt es sich so fern an, wenn wir uns doch nah sind? Was bringt mir dieses Leben, wenn du einfach nicht da bist? Was auch immer du tust, Was auch immer du sagst, Ich pass auf dich auf… Und wenn er nicht um sie kämpfe? Was sollte sie dann machen? Sie musste ihn überzeugen, dass sie zusammen gehörten. Sie musste ihm beibringen, wieder zu lieben. Sie zu lieben. Und sie musste kämpfen. Um ihn und für ihre Liebe. “Es war nicht falsch!” Sie blickte auf und brachte ein Lächeln zu Stande. “Ich weiß, dass es richtig war, Sakura. Und wieso sollte ich nicht auch ein Happy End bekommen?” Mit diesen Worten ließ sie ihre Schwester sitzen und begab sich in ihr Zimmer. Sie würde um Gaara kämpfen, koste es, was es wolle! ~*~ Im Jungenappartement war Gaara gerade am Aufwachen. Er tastete auf der linken Betthälfte nach etwas Lebendigem, doch die Suche blieb erfolglos. Irritiert hob er den Kopf und bemerkte, dass das Bett leer war. Komisch. Die anderen musste er regelrecht fortscheuchen und Sayuri ging freiwillig? Stöhnend rieb er sich den Kopf und setzte sich langsam auf, um zu verhindern, dass ihm schwindelig wurde. Missmutig tappte er ins Bad und stieg unter die Dusche. Wieso war sie denn nicht geblieben? Ein einziges Mal hätte es ihm nichts ausgemacht. Und was tat sie? Sie machte sich in aller Früh davon. Versteh einer die Frauen… ~*~ [Ende Oktober] Gaara knallte die Tür seines Ferraris zu und drehte den Schlüssel um. Der Motor jaulte auf und eine gewisse Genugtuung über kam ihn, als er das Geräusch seines Wagens hörte. Es beruhigte ihn ungemein. Ohne Crew war er noch nie ein derart wichtiges Rennen gefahren. Aber das Preisgeld von einer Million war zu verlockend. Der erste bekäme die Kohle, die anderen würden leer ausgehen, so lauteten die Regeln. Der Startschuss fiel und die Reifen knirschten auf der steinigen Straße. Keine Musik dröhnte aus dem Radio, denn Gaara schenkte dem Rennen seine volle Aufmerksamkeit. Es ging hier um eine Millionen, verdammt! In einer scharfen Rechtskurve beschleunigte der Sabakuno, als ihm ein Wagen von hinten den bis jetzt zweiten Platz streitig zu machen versuchte. Gaara biss die Zähne zusammen und musste gezwungenermaßen nach links ausweichen. Wenn dieser Wichser von schwarzem Porsche es auch nur wagte, seinem Baby einen Kratzer zuzufügen, konnte der was erleben! Mit den Gedanken nicht ganz bei der Sache bemerkte er nicht, dass der Fahrer, der vorher auf dem ersten Platz gewesen war, wohl eine Panne hatte und nun nahe dem linken Straßenrand zum Stand kam. Zu spät nahm Gaara Notiz davon, dass er genau auf den grünen Lamborghini des Erstplatzierten zusteuerte. Ihm blieb nur die Ausweichmöglichkeit nach links, denn zu seiner Rechten fuhr immer noch der schwarze Porsche, den es wohl gar nicht interessierte, dass Gaara frontal in den Lamborghini krachen würde. Gaara musste, weil er keine andere Möglichkeit hatte, nach links ausscheren. Auf der steinigen Erde, verlor er die Kontrolle. Er versuchte noch gegenzulenken, doch das verschlimmerte es nur noch. Der Ferrari überschlug sich. Er verlor das Bewusstsein. ~*~ Gleißendes Licht blendete ihn, als er die Augen öffnete. Nach mehrmaligem Blinzeln konnte er eine strahlend weiße Decke über sich erkennen. Einen Moment dachte er, er wäre tot, denn alles sah so unwirklich und rein aus, doch dann spürte er den schneidenden Schmerz in der Bauchgegend. Er stöhnte und wollte sich die Hand über die Augen legen, um das reflektierte Licht fernzuhalten, doch sein Arm war so unglaublich schwer, dass er ihn, geschwächt wie er war, nicht heben konnte. Nach einem vorsichtigen Blick stellte er fest, dass er einen Gips am Arm hatte. Erst jetzt hörte er das leise Schluchzen neben seinem Bett und wandte den Kopf nach links, wo Sayuri, das Gesicht in den Händen vergraben, auf einem der unbequemen Besucherstühle saß. Verwundert blickte Gaara sie aus seinen grünen Augen an. “Wie lange bist du schon hier?” Energisch wischte Sayuri die letzten Tränen aus ihren Augenwinkeln, als sie Gaara Stimme hörte. “Ich weiß nicht”, sagte sie mit leiser, brüchiger Stimme. Ihr Blick wanderte zur Uhr, die an der kahlen, weißen Wand hing. “Ich bin nicht einmal zum Essen rausgegangen.” Auf dem kleinen Tisch, der für die Angehörigen der Patienten vorgesehen war, stand noch das Geschirr vom Mittagessen. Er betrachtete sie eingehender. Sie war weiß, fast genauso weiß wie dieses bescheuerte Krankenzimmer. Dunkle Augenringe zeugten davon, dass sie wohl nicht geschlafen hatte. Generell sah sie ziemlich fertig aus. Ihre Augen waren vom vielen Weinen gerötet und geschwollen. Gaara setzte sich auf und spürte wieder den Schmerz am Bauch. Wie lang hatte er geschlafen? Wann war die Operation gewesen, die er vermutlich gehabt hatte? Er erkannte einen weißen Verband, als er das T-Shirt anhob. War hier denn alles weiß? Langzeitpatienten mussten bei dieser Sterilität doch verrückt werden! Eine Weile saßen die beiden noch schweigend da, dann erhob sich das Mädchen in einer raschen Bewegung. Nervös klemmte sie sich eine der pinken Haarsträhnen hinters Ohr und blickte in seine Augen, die erneut eine unausgesprochene Frage widerspiegelten. “I… Ich gehe!” Einen Augenaufschlag später hatte sie sich zu ihm heruntergebeugt und ihm einen flüchtigen Kuss auf die Lippen gehaucht. Sie verließ das Zimmer, ohne ihm dabei die Möglichkeit zu geben, noch etwas sagen zu können. Ihre Schritte hallten auf dem Boden der Eingangshalle wider und die Schiebetüren öffneten sich automatisch, als der Sensor ihre Bewegungen erfasste. Draußen peitschte ihr der eisige Wind ins Gesicht und trieb ihr die Tränen in die Augen. War es wirklich der Wind…? ~*~ Der Herbst neigte sich dem Ende zu, als Gaara wieder fit war und ihn die Ärzte guten Gewissens wieder nach Hause schicken konnten. Aber die Entlassung aus dem Krankenhaus war nur nebensächlich und keine Titelseite wert, wenn man das betrachtete, was die Presse nun anpries. Maki Sabakuno tot aufgefunden! Bereits in den Medien spekuliert, ist nun die Wahrheit über Maki Sabakunos (48) Verschwinden ans Licht gekommen. Gerüchten zufolge sei der Milliardenschwere Politiker in seiner Luxusvilla tot aufgefunden worden. Die Grausamkeit wurde von der hiesigen Polizei bestätigt: “Maki Sabakuno ist am 29. November verstorben. Wir gehen davon aus, dass er ermordet wurde.” Hauptkommissar Tayo wollte uns sonst jedoch nichts Genaueres bekannt geben. Promi-Experten vermuten, dass der oder die Attentäter gezielt geplant hatten, wie sie den Politiker zur Strecke bringen wollten. Als wir Gaara Sabakuno, das jüngste Kind des Ermordeten, befragen wollten, blockte dieser ab. Es schien, als stünden er und seine Schwester Temari unter Schock. “Nun auch das zweite Elternteil zu verlieren ist natürlich weitaus schlimmer, als wenigstens noch einen Ansprechpartner zu haben”, weiß Diplom-Psychologe Taki Yamatsu. “Das Verhalten ist zu verstehen.” Der älteste Sohn, Kankuro Sabakuno, ist immer noch unauffindbar. Bekannte erzählen, dass er schon vor Jahren untergetaucht wäre. Die Polizei bittet um Hinweise,… Sayuri legte die Tageszeitung auf den Tisch. Manchmal war es anstrengend in der Öffentlichkeit zu stehen und dauernd beobachtet zu werden. Und manchmal war es einfach der Horror. Wie ein Albtraum, bei dem man hoffte, endlich aufzuwachen. Aber es gab kein Erwachen. Dies war die brutale Realität. Ihr Blick wanderte zum Fenster. Draußen in der Kälte spielten tatsächlichen ein paar Jungen Fußball, obwohl die müde Wintersonne nicht viel Wärme spendete. Gaara war nicht unter ihnen. Er isolierte sich völlig und das machte Sayuri Angst. Man wusste nie, wo er sich aufhielt und was er nirgendwo tat. Er redete kaum, wenn er sich dann mal blicken ließ, war noch verschwiegener als sonst. Sie seufzte aus tiefster Seele und wandte sich vom Fenster ab. Vielleicht sollte sie zu ihm gehen? Brauchte er jetzt nicht so was wie Unterstützung? Aber war sie die Richtige dafür? Sie ging zur Tür, schlüpfte in die Schuh und warf sich den Schal um den Hals. Ihr fiel auf, dass Temari erstaunlich gut mit dem Verlust ihres Vaters zurrecht kam, ganz im Gegenteil zu Gaara. Aber das lag vermutlich daran, dass Gaara und sein Vater seit einigen Jahren im Streit nebeneinander herlebten. Gaara hatte keine Chance mehr gehabt, sich mit ihm zu versöhnen und wahrscheinlich machte ihm genau das zu schaffen. Naruto kam gerade mit geröteten Wangen um die Ecke, den Arm um Hinata gelegt. Anscheinend war er unter den Fußballspielenden Jungen gewesen, denn er schien etwas außer Atem. Naruto verschwand mit Hinata in seinem Zimmer, wohingegen Sayuri an Gaaras Zimmertür klopfte. Keine Reaktion. Sie klopfte erneut, diesmal energischer, doch immer noch regte sich nichts. Nachdem sie noch einmal in die Küche geschaut hatte, in der Hoffnung in dort wohlmöglich zu finden, beschloss sie, einfach reinzugehen - und zu ihrer Überraschung war die Tür nicht verschlossen. ~*~ Sie küssten sich. Erst vorsichtig, gar so, als wäre es verboten, dann immer leidenschaftlicher. Ihm blieb kurz die Luft weg, als er ihre kalte Hand unter seinem Pullover bemerkte. Ihre zierlichen Finger verursachten ein Prickeln auf Narutos warmer Haut. Seufzend küsste er die empfindliche stelle am Hals der Blauhaarigen und beobachtete leicht amüsiert, wie sie erschauderte. Er blickte ihr in die Augen, küsste sie gleich darauf wieder. Dann ließ ein Schrei sie auseinander fahren. ~*~ Erschöpft sackte Sayuri auf das Sofa. Hinata hielt sie ihm Arm. Die Tränen kullerten ihr ungestoppt über die Wangen. Naruto hatte mit seinem Handy sofort einen Krankenwagen herbestellt. Gaara wurde unverzüglich in die Klinik gebracht. Und jetzt saßen sie alle hier. Alle außer Temari und Shikamaru. Der Braunhaarige hatte es nicht verantworten können, Temari in ihrem Zustand allein ins Krankenhaus fahren zu lassen, also war er dem Krankenwagen mit dem Auto gefolgt. Sayuri war dageblieben. Sie war mindestens genauso aufgelöst wie Temari. Sie zitterte am ganzen Körper und heulte immer noch Rotz und Wasser. “Wi-Wieso?”, stammelte sie verstört. “Wieso hat er das getan?” Es war alles so schnell gegangen. Die Tabletten auf dem Nachttisch. Schlaftabletten. Aber viele waren nicht mehr übrig gewesen. “E-Er war… so kalt!” Hinata wiegte sie im Arm, während die Hyuuga Naruto einen hilflosen Blick zuwarf. Sayuri schluchzte laut auf und presste sich die Hand vor den Mund, um das Geräusch zu dämpfen. “Shhh…” Sakura saß mittlerweile auf dem Sofa neben Sayuri. Wie alle anderen hielt sie sich auch im Wohnzimmer der Jungen auf. Sayuri war nach einer Diskussion mit Temari nicht im Krankenwagen mitgefahren, wie sie es eigentlich vorgehabt hatte. “So leblos…” Sie schniefte erneut laut auf und Ino reichte ihr ein Taschentuch, das sie nach geräuschvollem Putzen in den Mülleimer, der schon fast überquillt, warf. Sie rieb sich mit dem Handrücken über die Augen, ließ die letzten Tränenspuren verschwinden. Dann weinte sie wieder los. ~*~ Noch in dieser Nacht wurden sie von Temari angerufen, die nun mit Shikamaru auf dem Weg nach Hause war. Gaara war sofort auf die Intensivstation gebracht worden, wo man ihn auch umgehend behandelt hatte. Mittlerweile hatte sich sein Zustand laut des Arztes stabilisiert und er war über dem Berg, allerdings noch immer nicht bei Bewusstsein. Er würde auf jedenfalls noch einige Tage in der Klinik bleiben müssen, an Geräte und Infusionen angeschlossen, bis er wieder gehen dürfte. Sayuri fand in dieser Nacht keinen Schlaf. Auch in der darauf folgenden Nacht wurde sie von Albträumen geplagt. Sie besuchte ihn jeden Tag, war solange es die Besuchszeiten erlaubten bei ihm. Sie hatte das Gefühl, als würde ihre Nähe ihm gut tun, aber vielleicht war das auch nur Einbildung. Jedenfalls ging es ihm besser und das sah man ihm auch an. Als er nach wenigen Wochen wieder entlassen wurde, war Vorweihnachtszeit. Das erste, was er tat, war ein ausgiebiger Spaziergang mit Sayuri. Sie redeten viel. Über die Ereignisse. Den Tod. Eine Therapie. Gaara entschloss sich entgegen des Rates des Arztes gegen sie. War Liebe nicht die beste Medizin? So hieß es doch immer und ob das wahr war, würde sich jetzt herausstellen… ~*~ Piep, piep-piep, piep-piep-piep-piep. Naruto schaute auf das Display seines Handys. Er war gerade mit Weihnachtsbaum schmücken beschäftigt gewesen. Hey Schatz. Heute acht Uhr bei dir! Ich freu mich, Hinata. Er hob eine Augenbraue. Seit wann war Hinata denn so dominant und bestimmend? So kannte er sie ja gar nicht. Was sollte es? Er griff nach dem Lametta und streute es wahllos über den Baum. ~*~ Gelangweilt saß der Blonde auf seinem Bett, lustlos in einem Sportmagazin blätternd. Die Tür ging auf und zu. Er hörte es, machte sich nicht die Mühe aufzusehen, denn er wusste, wer es war. Acht Uhr, bei ihm. Er legte die Zeitung zur Seite und hob mit einem Lächeln den Kopf. Hinata beobachtete, sich ein Kichern verkneifend, wie seine Augen langsam tellergroß wurden. Sie bemerkte, dass sein Mund offen stand, aber allem Anschein nach war er unfähig, ihn zu schließen. Er legte den Kopf schief und grinste. “Hmmm… ich muss unbedingt meine alte Hinata finden.” Sie lachte. “Aber erst nachdem ich diese neue Hinata vernascht habe!” Sie kicherte und ein Hauch Rot legte sich auf ihre Wangen. Während sie zu ihm trat und schließlich vor ihm auf allen Vieren saß, glitt sein Blick gierig an ihr auf und ab. Sie sah ihn mit einer solchen Intensität an, dass er eine Gänsehaut bekam. Wie von selbst reckte er sich nach vorne um sie zu küssen. Er schloss die Augen, spürte wie ihre Hand sich einen Weg unter sein T-Shirt bahnte. Sie bemerkte wie er aufseufzte und sich seinen Gefühlen hingab… Kapitel 18: Die liebe Famile ---------------------------- Kapitel 18 Die liebe Familie Weihnachten verging und es kehrte nach Sylvester endlich wieder Ruhe ein. Die Routine und der Alltag waren beruhigend nach dieser ereignisreichen, nicht ganz einfachen Zeit. Mitte Januar war alles mit Schnee bedeckt, nur die Straßen Tokios wurden von den unzählbaren Schneeschiebern freigeräumt. Sayuri und Gaara waren quasi nur noch zu zweit anzutreffen. Es war so etwas wie ein offenes Geheimnis, dass die beiden zusammen waren. Im März neigte sich der Winter langsam dem Ende, die Bäume trieben wieder aus und der Schnee war vollkommen geschmolzen. Teilweise blühten in den Parks schon kleine Blumen. Als April wurde, säumten alle möglichen Sträucher und Farne die Wege. ~*~ “Wie findest du das, Schatz?” Ino wirbelte um ihre eigene Achse, nachdem sie den Vorhang zur Seite gezogen hatte. “Sehr schön…” “Du hast es dir gar nicht angeschaut!”, beschuldigte Ino ihren Freund. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und schob die Unterlippe vor. Itachi, der sich im nicht allzu vollen Geschäft umgesehen hatte, blickte nun doch zu Ino - und das, was er da sah, haute ihn fast um. “Wow.” Ino schmollte immer noch. “Das sagst du jetzt nur so!” Er ging auf sie zu, umkreiste sie, wie es ein Raubtier bei seiner Beute tat. “Nein… ich meine einfach - wow!” Sie lachte, als er sie an sich zog und sie lange küsste. Danach schaute sie ihn aus großen blauen Augen an, da er ja nun doch ein ganzes Stück größer war. “Denkst du, das ist in Ordnung für das Essen?” Er nickte lächelnd und merkte, wie die Anspannung sich bei ihr löste. “Meine Eltern werden entzückt sein!”, grinste er und küsste sie erneut. ~*~ “Hey!” Ino schloss die Tür des Appartements hinter sich und küsste den Schwarzhaarigen zur Begrüßung. Sie hakte sich bei ihm ein, als sie sich auf den Weg in die Tiefgarage befanden. “Der Anzug steht dir!”, feixte sie. Itachi warf ich einen tödlichen Blick zu, während er sein Auto aufschloss und sich von ihrem Klammergriff befreite, um einsteigen zu können. “Ich bin froh, wenn ich das Scheißteil wieder ausziehen darf…”, stöhnte er. Ino meinte lachend: “Rrr… ja, Tiger, heute Nacht.” Itachi sah sie schief von der Seite an, sagte jetzt aber nichts mehr und konzentrierte sich auf den Verkehr. Naja, wenn er so nachdachte. Eine gute Belohung für dieses nervige Geschäftsessen wäre das ja schon… Er bog links ab, Richtung Stadtmitte. “In welchem Restaurant treffen wir deine Eltern noch mal?”, fragte Ino, die gerade ihr Make-up im Spiegel überprüfte. Sie trug das kleine Schwarze, das sie zusammen in der Boutique ausgesucht hatten. Am Ausschnitt waren hellblau schimmernde Pailletten aufgenäht, die dieselbe Farbe wie die restlichen Accessoires hatten. Um den Hals trug sie eine schlichte silberne Kette, das Weihnachtsgeschenk von Itachi. Sie befestige gerade eine lose Haarsträhne, die sich aus der aufwändigen Hochsteckfrisur gelockert hatte, als Itachi parkte und ihr Sekunden später die Tür aufhielt. Sie stieg aus und warf sich ihren schwarzen Mantel über. Obwohl es bereits April war, war es ziemlich kalt. “Im Kaiser”, antwortete er bündig auf ihre Frage. Sicher stolzierte sie neben ihm auf den hochhackigen Schuhen zur Eingangstür. Das war das erste Treffen, das sie mit seinen Eltern hatte. Würden sie sie akzeptieren? Sie hatte panische Angst davor, nicht respektiert zu werden. Ihr Mund wurde trocken und sie musste erneut schlucken. Die Tür wurde geöffnet. Ruckartig griff sie nach seiner Hand. Er lächelte sie von der Seite an und erwiderte den Händedruck. An seiner Seite fühlte sie sich sicher und stark genug. ‘Du bist eine tolle vielleicht zukünftige Schwiegertochter in 3... 2... 1...!’ Sie atmete noch einmal durch und betrat mit ihm den Eingangsbereich. ~*~ Vom Empfang aus wurden sie zu einem Tisch geführt, der für sechs Personen gedeckt war. Sie erkannte eine hübsche schwarzhaarige Frau und einen Mann mit markantem Gesicht. Itachi begrüßte seine Eltern und stellte Ino als seine Freundin vor. Seine Mutter lächelte und hieß Ino sogleich mit einer herzlichen Umarmung willkommen. Fugaku Uchiha hingegen reichte ihr reserviert die Hand. Nachdem sie Platz genommen hatten, begann ein angeregtes Gespräch. Zumindest zur Seite der beiden Frauen. “Wie lang seid ihr denn jetzt eigentlich schon zusammen?” Itachi warf einen ratlosen Blick zu Ino, die das nur mit einem War ja klar-Blick quittierte. “Etwas länger als ein Jahr.” Der Ober kam und sie bestellten die Getränke. Wie Itachi und Ino erfuhren, verspäteten sich die beiden Geschäftspartner der Uchiha Cooperation. “Aber hatten sie das letzte Mal nicht rote Haare?”, sagte Fugaku mit seiner kalten, tiefen Stimme und erhob so das allererste Mal an diesem Abend das Wort. Itachi fixierte seinen Vater. Ino nahm Notiz von einem Blick in seinen Augen, den sie bisher noch nie gesehen hatte. Bedrohlich und von einer unbeschreiblichen Wut. Sie spürte, wie sich seine Hand unter dem Tisch verkrampfte und sie legte die ihre auf seine. Er mied zwar das Thema Familie, wenn sie sich unterhielten und sie akzeptierte das, aber trotzdem hatte sie ihm schon ein paar Geheimnisse entlocken können. Sie wusste, dass Itachi und sein Vater sich nicht grün waren, doch den Grund kannte sie nicht. Aber sie merkte, dass Fugaku sie reizen wollte. Genau deswegen ging sie nicht darauf ein und blieb ruhig. “Sie müssen mich verwechseln”, antwortete sie seinem Blick standhaltend und trank einen Schluck ihres Mineralwassers. “Ich würde mich jedenfalls sehr freuen, wenn Sie uns mit Itachi zum Tee trinken besuchen kämen”, mischte sich dann wieder Mikoto ein. “Gerne”, lachte Ino. “Aber duzen Sie mich doch bitte. Ich bin Ino.” “Mikoto.” Fugaku grunzte missbilligend. “Zum Tee bringt er doch sowieso wieder eine andere mit, ich weiß gar nicht, wieso du dir soviel Mühe gibst, Mikoto”, war der nächste Kommentar. Itachis Hand ballte sich wieder zur Faust. Er bemühte sich, nicht die Fassung zu verlieren und biss sich auf die Zunge, um nicht irgendeine abfällige Bemerkung loszulassen. Er wollte gerade zu einem Satz ansetzen, als zwei Männer in Anzügen sich zu ihnen gesellten. Und wieder blieb die Ignoranz seines Vaters ungesühnt. Keine Zeit, um zu streiten, denn nun galt es wieder, zu lächeln und schön mitzuspielen. Ino konnte sich mittlerweile kaum noch an der Konversation beteiligen, da es hauptsächlich um Firmeninternes ging, von dem sie keinen blassen Schimmer hatte. Als der Vertrag erfolgreich geschlossen war, verabschiedeten sich die Banker und auch Itachi und Ino fuhren wieder nach Hause. Itachi wollte keine Sekunde länger die Anwesenheit seines Vaters ertragen müssen. Bei seinen Sticheleien gegen Ino fühlte er sich persönlich angegriffen. “Mach dir keinen Kopf”, machte sie ihm auf dem Weg zum Appartement Mut. “Er akzeptiert mich nicht, ich weiß. Aber ich werde ihn davon überzeugen, dass ich gut genug für seinen Erben bin!” Sie kicherte und küsste ihn, als sie vor der Tür standen. “Kommst du noch mit rein?” “Hmm… Ja. Ich denke nach diesem Essen hab ich mir eine Belohnung verdient, nicht?” Ino ging voran in ihr Zimmer, Itachi schloss die Tür und lehnte sich dagegen. “Eine Belohnung? An was denkst du?” Er grinste nur und legte das Jackett zur Seite. Ino versuchte den Reisverschluss ihres Kleides zu öffnen, doch es gelang ihr nicht. Itachi half ihr und ließ den schwarzen Samt von ihrem Schultern gleiten. Er küsste ihren Nacken und schlang die Arme um ihren Bauch, damit er sie näher an sich ziehen konnte. Sie spürte, wie er sich an ihrem BH zu schaffen machte, gab ihm aber keine Chance ihn zu öffnen, weil sie sich zu ihm herumdrehte. “Diese Art Belohnung also…”, meinte sie nur beiläufig und knöpfte ihm unterdessen das Hemd auf, während er ungeduldiger wurde. Sie grinste frech und zog ihn an der Krawatte, die verloren um seinen Hals hing, zu sich herunter, nachdem er sich das Hemd ausgezogen hatte. Es folgte ein inniger Kuss, bei dem ihre Zungen fangen spielten. Nun schaffte er es doch ihr mit einer raschen Handbewegung, den BH abzustreifen. “Da hat’s wohl jemand eilig, hm?” Von Itachi kam nur ein Knurren, als er sie an die Wand drängte und wieder fordernd küsste. Während des Kusses führte er sie zum Bett, auf welches sie schließlich plumpste, wobei der Zungenkuss gelöst wurde. “Ziemlich eilig!”, lachte sie zwischen zwei Berührungen ihrer Lippen. Sie fischte den Haargummi aus seinen langen Haaren und drehte sich mit ihm um, sodass sie nun mehr oder weniger auf ihm saß. Sie öffnete seinen Gürtel. “Hm. Schöne Aussicht!” “Du bist ein Schwein, Itachi.” “Ja. Und du stehst drauf!”, verteidigte er sich, während er wieder mit ihr die Plätze tauschte. “Rrr… Ja, kratz mich, beiß mich, gib mir Tiernamen!”, kicherte sie. Er schnaubte, weil sie ihn nicht ernst nahm. “Nacktmul.” “Uhhh, wie dreckig du doch bist, Itachi-kun!” Sie küsste ihn erneut. Seine Hände wanderten zu ihren Brüsten und streichelten diese. Am liebsten hätte sie geschnurrt, aber konnten Nacktmulle überhaupt schnurren…? Sie hob ein Bein und streifte mit dem Knie seinen Schritt, was ihn leise aufseufzten ließ. Er löste den Kuss und fuhr mit seinen Lippen über ihren Hals weiter hinunter und senkte den Kopf zwischen ihren Beinen, nachdem er ihr den Tanga ausgezogen hatte. Ino stöhnte verzückt auf und schloss die Augen, wobei sich ihre Hände leicht ins Bettlaken krallten. Sie spreizte die Beine etwas weiter und legte den Kopf in den Nacken. Sie zwang ihn dann mühsam, wieder zu ihr hochzukrabbeln und vereinte ihre Lippen erneut mit seinen. “Ich hasse und liebe es, wenn deine diabolische Ader in dir erwacht… aber du lässt mir doch jetzt auch den Spaß, nicht wahr, Schatz?” Sogleich fing sie damit an, seinen Hals mit kleinen, heißen Küssen zu liebkosen, währenddessen sie wieder die Positionen mit ihm tauschte. Er gab ein genießendes Geräusch von sich und konnte auch ein wohliges Aufseufzen nicht verhindern, als sie sich an seinen Brustwarzen zu schaffen machte. Sie zog eine feuchte Spur aus Speichel seinen Bauch hinunter. Itachi stützte sich auf die Ellenbogen, um sehen zu können, was sie tat. Auch, wenn er es schon ahnte. Sie schaute ihn noch einmal mit einem lustverschleierten Blick an und begann danach ihn mit Zunge und Lippen zu verwöhnen. Itachi stöhnte auf und ließ sich wieder nach hinten fallen. Eins war sicher; es würde eine lange Nacht werden… ~*~ “NEIN! NEIN! Neji! Hör auf! Lass mich SOFORT los!!!” Er folgte ihrem Wunsch. Aber dafür lag sie jetzt in der Sandgrube. Ihre rechte Augenbraue zuckte gefährlich, als sie sich eine braune Haarsträhne aus dem Gesicht strich. Tenten schaute auf in sein grinsendes Gesicht. “Na warte, das bekommst du zurück!” Er rannte los und sie folgte ihm, sobald sie aufgestanden war. Er spurtete Richtung Schwimmbecken. Und das war sein Verhängnis. Die Braunhaarige kam auf seine Höhe und nutzte die Situation aus. Sie schubste den Hyuuga ins Wasser, nur um ihm gleich nachzuspringen und ihn wieder unter Wasser zu drücken. Sie schwamm zum Beckenrand, um sich festhalten zu können, falls er vorhatte, sich zu rächen. Diesmal tauchte er nicht auf, aber dennoch folgte seine Rache auf dem Fuße. Sakura kicherte. “Die sind echt süß zusammen!” Naruto schob die Unterlippe vor. “Wie jetzt?! Wir etwa nicht?” Sofort knuddelte er Hinata, die erschrocken aufquietschte, weil er immer noch nass war, auf Teufel komm raus durch. “Doch, ihr auch.” Zufrieden mit sich legte sich der Uzumaki zurück auf die Picknickdecke und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Alle außer Sayuri und Gaara hatten sich für dieses Wochenende im Schwimmbad verabredet. Jeweils die Jungen und die Mädchen waren für Getränke und Essen verantwortlich gewesen, denn sie veranstalteten ein kleines Picknick auf der grünen Wiese. Nicht einmal Sasuke, der ja nun wirklich nicht gerade der Schwimmbadgänger war, hatte abgesagt, obwohl er sowieso die ganze Zeit “an Land” verbrachte und sich nur ab und zu von Sakura füttern oder mit der Sonnencreme einschmieren ließ. Es war Mitte Juni und alle waren froh, dem Prüfungsstress zu entkommen, auch wenn es nur für ein Wochenende war. Man musste dem Alltagstrott entkommen und ein paar kostbare Momente entspannen. Für alle außer Itachi würde nach diesen Sommerferien das letzte Schuljahr beginnen. Itachi wäre dieses Jahr mit der Schule fertig und würde dann in die Firma seines Vaters einsteigen. Und wahrscheinlich in ein paar Jahren das Familienunternehmen leiten. Für Ino und ihn würde das natürlich sehr problematisch werden. Sich ein Jahr, wenn überhaupt, nur in den Schulferien treffen? Bei Ino kamen dann doch ein paar Zweifel auf. Was, wenn er sie betrügen würde? Aber im nächsten Moment erdrückte sie dann wieder ihr schlechtes Gewissen. Er hatte sie kein einziges Mal in den Monaten, in denen sie zusammen waren, betrogen. Zumindest nicht soweit sie wusste. Sie verurteilte sich, ihm nicht genug Vertrauen entgegenzubringen, obwohl sie keinen Grund hatte, seine Treue und Aufrichtigkeit in Frage zu stellen. Waren ihre Bedenken berechtigt oder wollte sie ihm da etwas anhängen, was er nie im Leben tun würde? Ino wusste nicht mehr, was sie denken sollte. Und diese Ungewissheit für das Kommende war das Schlimmste. Sie musste nur aufpassen, dass sie sich später nicht in einen Kontroll-Freak verwandelte, denn das Letzte, was sie wollte, war, dass er sich in irgendeiner Weise beengt fühlte. Dabei hatte sie doch genug Probleme. Die Firma ihrer Eltern war bankrott. Allein durch eine kleine Fehlkalkulation war das ganze Unternehmen eingestürzt. Mit einem Mal. Und so urplötzlich. Nichts war mehr da, keine Zukunft, nichts. Sie hatte sich zwar noch nicht entschieden gehabt, ob sie denn später einmal die Modemarke der Familie Yamanaka übernehmen würde, es aber durchaus in Erwägung gezogen. Es war zwar nur eine Option unter vielen gewesen, aber jetzt gab es die Möglichkeit nicht mehr. Sie seufzte leise und drehte sich auf die Seite. Ein Lächeln zeichnete sich auf ihren Lippen ab. Itachi sah zu süß aus, so wie er da lag, die Augen geschlossen, die Arme hinter dem Kopf verschränkt. Die Blondine beugte sich vor und küsste ihren Freund auf die Wange, weswegen dieser die Augen öffnete und sie verdutzt anschaute. “Ich geh ins Wasser!” Er folgte ihr. ~*~ Sayuri ging auf dem dekorationslosen Gang auf und ab. Die Schritte hallten in der Leere wider. Wenn sie weiter dauernd so herumlaufen würde, lief sie am Ende noch eine Grube in den Boden. Klack, Klack. Das Geräusch machte sie verrückt. Sie seufzte aus tiefster Seele und setzte sich schließlich doch wieder auf einen der leeren Stühle. Just in diesem Moment ging die kahle, graue Bürotür auf und Gaara trat aus dem Raum. Sie erhob sich wieder und beide verließen schweigend das Gebäude. “Haben sie sie?” Er nickte. Als hätte sie das nicht gewusst. Schließlich war dies der Grund, warum sie hier in der halben Weltgeschichte herumflogen. “Hast du sie gesehen?” Er nickte erneut. Wofür war er sonst hergekommen? Um Urlaub zu machen? “Und mit ihnen geredet?” Diesmal schüttelte Gaara den Kopf. Das hatte er sich nicht auch noch angetan. Der Grund, warum sie hier waren, war die Festnahme der vermeintlichen Täter, die Gaaras Vater umgebracht hatten. Die Attentäter waren aufgeflogen, weil sie einen gestohlenen Gegenstand, der sich in der Villa von Maki Sabakuno befunden hatte, verticken wollten. Die Polizei war wachsam gewesen und hatte ganze Arbeit geleistet. Die Mörder wurden überführt, der Prozess würde ihnen in zwei Wochen gemacht werden. Gaara wollte nicht dabei sein, das hatte er schon von vorn herein gesagt. Temari hatte sich ebenfalls dagegen entschieden. Er nahm ihre Hand, als sie die Straße überquerten. Die Sonne strahlte vom Himmel und genauso strahlte sie nun auch. Sayuri wusste, dass es für ihn eine sehr schwierige Zeit war und sie wollte für ihn da sein. Er lächelte jetzt. Wie sie dieses Lächeln liebte. Vielleicht auch, weil sie es zu selten zu Gesicht bekam. Aber es machte sie glücklich, dass er überhaupt wieder lächelte. Sie war für ihn da. Und er hatte das Gefühl, dass es ihm besser ging, allein durch ihre Anwesenheit. “Lass uns essen gehen, ich hab Hunger.” Er redete. Endlich. Dieses Schweigen zwischen ihnen hielt sie nicht aus. Und das Gute daran war, dass er von alleine sprach. Ohne irgendwelche Fragen. Sie nickte. Morgen würde der Flieger zurück nach Tokio gehen. Der Aufenthalt war kurz gewesen. Aber er hatte seinen Sinn erfüllt. Gaara hatte mit den Begebenheiten abgeschlossen. Er konnte jetzt wieder nach vorne blicken und sich auf die Zukunft konzentrieren. Das Vergangene hinter sich lassen. ~*~ Das Wochenende ging viel zu schnell herum. Die aufgetankte Energie war quasi schon am nächsten Schultag verbraucht. Erst als die letzte Woche vor den Ferien angebrochen war, legte sich der Trubel und die Gemüter beruhigten sich wieder. Itachi hatte seinen Abschluss in der Tasche. Eigentlich war er für ihn sowieso nicht wichtig, da er die Stelle in der Firma mit jedem Notendurchschnitt bekam. Reine Formsache. Der Presse zur Liebe… Die letzten paar Tage überlebten auch alle noch. Itachis Jahrgang feierte den Abschluss in der ersten Ferienwoche und das war wirklich der einzige Tag in dieser Woche, in der er abreisen würde, den er ohne Ino verbrachte. Dann würde sein Leben als Personalchef der Uchiha Cooperations beginnen. Es war der letzte Abend. Ino und Itachi saßen zusammen auf dem Flachdach des Hauptgebäudes. “Morgen bist du weg”, seufzte Ino unglücklich und lehnte sich an ihn. Er legte den Arm um sie und versicherte ihr, dass er sich jeden Tag bei ihr melden würde. Zum Glück waren ja die Flatrates erfunden worden… Sie lächelte ihr ganz besonderes Ino-Lächeln und richtete den Blick auf die untergehende Sonne. “Wann fährst du morgen früh?” “Um sieben.” Sie reckte sich etwas und schmiegte sich danach näher an ihn. Viel zu früh… “Ich liebe dich.” Er senkte den Kopf und drückte ihr einen zärtlichen Kuss auf die Lippen, den sie ohne Umschweife erwiderte. “Ich dich auch. Für immer und ewig.” ~*~ Sakura saß in ihrem Zimmer auf dem Sofa und las das neueste Buch ihrer Lieblingsautorin, als ihr Telefon klingelte. Sie wurde nicht oft auf dem Festnetz angerufen, wenn es mal so war, hörte sie meistens ihre Mutter am anderen Ende der Leitung, doch als sie auf das Display schaute, erkannte sie eine ihr unbekannte Nummer aus dem Ausland. Verwundert nahm sie das Gespräch an. “Haruno Sakura.” Eine junge Frau antwortete. Sie stellte sich als Sekretärin des North-West-Colleges vor. Sakura fiel es wie Schuppen von den Augen. Das konnte nicht sein… Die rosahaarige junge Frau hörte der Dame aufmerksam zu, machte sich Notizen. Sie hatte wieder auf dem Sofa Platz genommen und beendete dankend das Gespräch. Das konnte nicht war sein. Sie träumte, ganz sicher, es musste so sein. Das war einfach unmöglich, dass gerade sie unter diesen vielen Bewerberinnen und Bewerbern auserkoren sein sollte. Sie kniff sich in den Oberarm und musste aufgrund eines leichten Schmerzes feststellen, dass sie sich nicht weggeträumt hatte, sondern sich noch immer in der Realität befand. Sie warf sich überglücklich aufs Bett und strahlte die Decke an. Doch zu ihrem Lächeln trat auch eine gewisse Traurigkeit auf ihr Gesicht. Wie bei jeder Sache gab es auch hier einen Harken… Kapitel 19: Aller Abschied ist schwer ------------------------------------- Kapitel 19 Aller Abschied ist schwer ~*~ Ino lümmelte auf ihrem Sitzkissen. Sie blätterte in einem Modemagazin, ohne überhaupt zu realisieren, was sie da las. Alle zwei Zeilen schaute sie auf die Uhr, die stetig im Sekundentakt tickte. Doch immer, wenn sie aufschaute, waren erst ein paar Sekunden vergangen. Sie gab das Lesen schließlich auf, weil sie sich sowieso nicht konzentrieren konnte. Seufzend legte sie die Zeitschrift zur Seite. Gerade dann hörte sie das erwartete Klingeln des Telefons. Sie sprang auf und stürzte zum Apparat. “Ja?”, hauchte sie. Am anderen Ende der Leitung ertönte ein Lachen. “Wieso so atemlos, Ino?” Wie sie den klang seiner Stimme vermisst hatte. Dabei war es erst wenige Tage her, seit sie sie zum letzten Mal gehört hatte. “Ich freue mich auch, dich zu hören!”, erwiderte sie nur bissig. “Mach den PC an!”, forderte Itachi. Ino, die sich gerade wieder gesetzt hatte, stand nun zum zweiten Mal auf und holte den Laptop, den sie nach erneutem Hinsetzen auf ihren Oberschenkeln platzierte. “Kannst du mir mal sagen, was das soll?” “Ja, kann ich.” Ino verdrehte die Augen. “Tust du es auch?” “Sich zu sehen ist doch besser, als sich zu hören, oder?” “Aber beides ist besser.” “Das habe ich ja gerade vor.” Ino schmunzelte. “Seit wann hast du denn für so etwas Zeit?” “Seit mein werter Herr Papa einen Außentermin für eine Vertragsschließung hat und ich mich in meinem Büro verbarrikadiert habe.” Ino meldete sich beim Messenger an und schaltete Webcam sowie Mikrofon an. Sie nahm den Anruf an, sobald das Tuten ertönte. “Bis gleich”, lachte sie in den Hörer und drückte den Anruf weg. Schon wenige Sekunden später sah sie Itachi auf dem Bildschirm. “Die Krawatte steht dir”, grinste sie. Itachi ließ nur ein Grummeln von sich hören, lockerte dann aber eben diese und knöpfte ein oder zwei Knöpfe seines Hemdes auf. “Wird da nicht jemand eifersüchtig, wenn du dich so präsentierst?”, neckte sie ihn weiter. “Klar. Die heiße Mieze von gestern klebt schon fast an der Scheibe.” Wenn Itachi dann zurück-austeilte musste man sich auf etwas gefasst machen. Ino ging nicht auf dieses Thema ein. Er wusste, dass es Tabu war, auch nur irgendetwas mit anderen Frauen zu unternehmen. Da wurde sie zur Furie. Aber sie vertraute ihm. “Ich vermisse dich.” Er lächelte. Mein Gott, wie sehr sie dieses Lächeln liebte. Und wie sehr sie es vermisste. Und wie verdammt sie dieses Idioten liebte. Aber er konnte ja nichts dafür. Sie musste eben damit leben, ihn nun drei Monate nicht zu sehen. Außer eben via Internet. Aber das war nicht dasselbe. Auf dem Bildschirm drehte sich Itachi zur Seite. Er bewegte die Lippen, aber sie hörte nicht, was er da sagte. Anscheinend war das Mikrofon stumm geschaltet. Als es wieder an war, hörte sie eine Tür zuschlagen. “Was war das denn?” “Ich muss los. Eine Besprechung. Neuerdings schreiben sie schon Zettel und halten sie an die Glasscheibe zum Büro, damit ich sie nicht ignoriere.” Ino lachte, aber er seufzte nur. Irgendwie sah er enttäuscht und traurig aus, was sie schmunzeln ließ. “Ist schon okay.” “Ich liebe dich. Vergiss das nicht.” Ihr wurde warm ums Herz. “Ich dich auch.” Dann war das Video-Gespräch beendet. Sie klappte den Laptop zu, legte ihn zur Seite und lehnte sich zurück. Sie würden das schon durchhalten. Irgendwie. Es waren ja nur drei Monate. Drei Monate waren nicht die Ewigkeit, auch wenn schon ein paar Tage sich so anfühlen konnten. Dann gäbe es Herbstferien und sie würde zu ihm fliegen. Selbst er als neuer Personalchef durfte sich ja wohl zwei Wochen Urlaub nehmen. Sie nahm das eingerahmte Bild von ihm vom Tisch neben ihr und sah es an. Fuhr mit den Fingern die Konturen nach, über seine Lippen. Nur noch drei Monate und sie könnte diese Lippen endlich wieder küssen. Smiling is the second best thing to do with your lips… ~*~ Es war noch hell. Die Sonne neigte sich aber schon dem Horizont entgegen. Ein glühend roter Feuerball, der in nicht einmal einer Stunde mit dem Meer verschmelzen würde. Temari schob die Füße in den warmen Sand, der noch von der heißen Mittagssonne aufgeheizt war. Keine Wolke war am Himmel zu sehen. Das einzige, was die Sicht himmelwärts einschränkte, waren die dächerartigen Blätter hochgewachsener Palmen. Sie schloss die Augen und genoss die letzten Sonnenstrahlen. Als sie plötzlich etwas Eiskalten auf ihrem Bauch spürte, schrie sie erschrocken auf. Shikamaru lachte und ging neben ihr in die Hocke. Er hatte Cocktails (mit vielen Eiswürfeln) von der nahe gelegenen Bar geholt. Als Belohnung gab es einen Kuss auf die Wange. Sie nahm das Glas, trank einen Schluck und stellte es auf den kleinen Beistelltisch, der neben ihrer Liege stand. Sie leckte sich über die Lippen. Sex on the Beach… Temari linste hinüber zu Shikamaru, dessen Blick auf die untergehende Sonne gerichtet war. Er saß mittlerweile auf der Liege neben ihr und so stand sie auf, um sich auf seinen Schoß zu setzen. Als sie seine Stirn küsste sah er sie schmunzelnd an und schlang s eine Arme um ihre Taille. Er beugte sich vor und küsste sie auf die vollen, sinnlichen Lippen. Urlaub hatte eben seine guten… und seine besseren Seiten. ~*~ Sakura saß an ihrem Schreibtisch und füllte einige Formulare aus. Morgen würde sie wohl keine Zeit mehr dazu haben. Schon in weniger als vierundzwanzig Stunden säße sie im Flieger auf dem fast fünfzehnstündigen Flug nach New York City. Soweit weg von alledem, was sie sich hier aufgebaut hatte. Getrennt von ihren Freundinnen und Freunden. Und getrennt von Sasuke. In ihrem Zimmer herrschte immer noch das reinste Chaos. Die Klamotten waren zwar schon in drei Koffern verstaut, aber alle anderen Habseligkeiten waren nur teilweise in die Umzugskartons gepackt. Wenn man sich die Koffer und die Kartons wegdachte, sah dieses Zimmer richtig unbewohnt aus. Als hätte es sie nie gegeben. Ob es wohl auch so sein würde? Okay, ihre Mädels würde sie vermutlich jeden zweiten Tag anrufen, aber trotzdem würde der Kontakt und die Bindung irgendwann locker werden und später meldeten sie sich vermutlich gar nicht mehr. So kannte man das doch. Vor ein paar Jahren noch beste Freunde, verlor man sich dann aus den Augen. Sie tackerte die Blätter zusammen und heftete sie sorgsam in einem Ordner ab, den sie auch in einen ihrer Koffer packte. Dies war ihr letzter Abend und die letzte Nacht in der Konoha-High. Temari und Shikamaru waren gestern wieder angereist. Der Kurz-Urlaub hatte ihnen sichtlich gut getan, aber sie waren absichtlich schon wieder angereist, damit sie an der Überraschungs-Abschiedsparty, die für Sakura organisiert worden war, teilnehmen konnten. Sie hatte sich tierisch darüber gefreut, aber trotzdem war ihr die Abreise schmerzlich in Erinnerung getreten. Aber trotzdem bereute sie ihre Entscheidung nicht. Sie war eindeutig richtig gewesen. Eigentlich war es das Beste, was ihr je hätte passieren können. Das letzte Jahr auf der Highschool machte sie in den USA. Und wenn sie dann ihren Abschluss in der Tasche hatte, konnte sie sich an einer dieser Elite-Unis bewerben. Wer weiß, vielleicht wurde sie sogar in Harvard aufgenommen!? Diese Entscheidungen standen aber noch nicht zur Debatte. Zuerst einmal musste sie heil in Amerika ankommen und ihren Abschluss mit möglichst guten Noten machen… Es klopfte an der Zimmertür. “Ja?” Hinata betrat das Zimmer und pflanzte sich wortlos auf das Bett. “Was ist?” Sakura drehte sich einmal mit dem Schreibtischstuhl herum, stoppte dann aber und sah Hinata an. “Weißt du eigentlich, dass Sasuke heute Geburtstag hat?” “WAS?” Die zwei Jahre, in denen sie nun hier war, hatte sie noch nie einen Geburtstag von Sasuke mitbekommen. Anscheinend hatte er den ja immer strengstens geheim gehalten. Anscheinend mochte er keine Feiern, bei denen er allein im Mittelpunkt stand. Verstand sie zwar nicht, aber es war auch nur reine Spekulation. Widersprüchlich war eben, dass er so gerne Party machte. Aber das war auch wieder etwas anderes als eine Geburtstagsfeier. Vielleicht konnte er es auch einfach nicht ertragen, von jedem Gratulationen, Glückwünsche und sinnlose Geschenke zu erhalten. Eigentlich traurig. Sie mochte Geburtstage. “Aber woher-…” “Naruto”, antwortete Hinata, noch ehe Sakura ihre Frage beendet hatte. Das war mal wieder einer dieser Momente, in denen die eine genau wusste, was die andere dachte. Dasselbe Phänomen, wie das, wenn man jemanden anrufen will. Das Telefon klingelt und genau dieser Jemand ist am Apparat. Sakura hatte sich mal damit beschäftigt und herausgefunden, dass das an gemeinsamen Erinnerungen, wie zum Beispiel einem Lied, das man zusammen gehört hat, liegt. Wenn man dieses Lied, um das Beispiel zu benutzen, wieder hört, denkt man automatisch und unbewusst an diese Person. Und greift zum Hörer. Hinata klopfte mit der Handfläche neben sich auf Sakuras Bett. Sakura folgte der Geste und setzte sich neben sie. “Ich hab Sasuke einen Brief von ‘dir’ geschrieben”, meinte die Blauhaarige beschämt und wagte es im ersten Moment nicht, Sakura anzusehen. Sie wartete auf eine Reaktion seitens Sakura, die auch mit minimaler Verspätung eintraf: “Du hast was?” “Reg dich nicht auf! Ich meine… es ist dein letzter Abend hier. Deine… letzte Chance, Sasuke für dich zu gewinnen. D-Du liebst ihn doch, oder etwa nicht?” Sakura nickte, aber Hinata fuhr schon fort. “Dann musst du auch etwas dafür tun! Das ist deine letzte Chance - für vielleicht Jahre! Vielleicht auch die letzte deines Lebens! Vielleicht siehst du ihn nie wieder! Wenn du ihm jetzt die Augen öffnen kannst…” Sie ließ den Satz unbeendet. Wieso malte Hinata auf einmal alles in den schwärzesten Farben aus? Vielleicht traf sie ihn noch viele, viele Male… Aber möglicherweise auch nicht, meinte ihr Verstand. Auf den hatte sie doch immer trauen können. Und er meinte, sie solle es lassen. Es war doch auch besser so. Besser, als sich zum Affen zu machen. Besser, als sich verarschen und ausnutzen zu lassen. Und Besser, als … ein Versuch? “Jedenfalls… jetzt oder nie, Sakura.” Hinata stand auf und wandte sich zum Gehen. Wenn sie ihr nicht so zur Einsicht verholfen hatte, würde es auch keinen Sinn machen. Sakura war ein Sturkopf. Gegen sie anzureden brachte schlichtweg gar nichts. “Aber falls du nicht kommst, solltest du ihn wenigstens anrufen. Alles andere wäre unfair. Und wenn du dich doch dafür entscheidest - in einer Stunde im Massageraum. Im Erdgeschoss, dritte Tür links, weißt du ja.” Sie öffnete die Tür. Über Sakuras Gesicht huschte ein unsicheres Grinsen. “Danke.” “Du brauchst dich nicht bei mir zu bedanken. Naruto hatte die Idee.” Die Hyuuga schenkte ihr noch ein aufmunterndes Lächeln, ehe sie das Zimmer verließ. Und ließ damit Sakura allein mit ihrem leeren Kopf und ihrem Herzen, das so voll mit den unterschiedlichsten Gefühlen war. Sie lehnte sich zurück, bis sie die Wand im Rücken spürte, legte den Kopf so weit wie möglich in den Nacken und schloss die Augen. Sie war unschlüssig. Was sollte man auch in so einer Situation machen? Gab es für solche Zwickmühlen denn Patentrezepte? Hinata hatte sie quasi vor vollendete Tatsachen gestellt. Sie hatte zwar gemeint, Sakura könne absagen… Aber diese Option war mindestens genauso unmöglich, wie hinzugehen. Und wenn sie sich aufraffte und sich mit Sasuke traf, musste sie ja auch irgendetwas planen. Sie konnte Sasuke ja schlecht in den Massageraum bestellen und dann… naja, eben nichts machen. Das war eine festgefahrene Situation. Sie kam nicht vorwärts und erst recht nicht rückwärts. Da blieb natürlich noch der Fluchtweg, aber allein der Gedanke daran war… kindisch. Sakura seufzte und ging zu ihrem Kleiderschrank. Sie hatte quasi keine Wahl. Und davor drücken würde sie sich erst recht nicht. Hinata hatte richtig gelegen. Es war vielleicht die allerletzte Chance. Und die musste sie nutzen. Koste es, was es wolle. Wie könnte sie morgen abreisen, ohne es auch nur ein einziges Mal versucht zu haben? Wie könnte sie ihn vergessen, wenn er ihr doch immer noch im Kopf herumspukte. Wie könnte sie ihn loslassen, ohne dass er ihr jemals gehört hatte. Und wenn es auch nur für eine Nacht gewesen wäre… Das grüne Cocktailkleid? Zu glamourös. Jeansröhre und T-Shirt? Zu legère. Minirock und Neckholdertop? Zu… nuttig. Sie hatte noch höchstens eine halbe Stunde für ihr komplettes Styling. Schließlich musste sie mindestens fünfzehn Minuten für die Vorbereitungen einplanen. Das hatte alleine wohl keinen Sinn. Das hatte ohne Ino wohl keinen Sinn. Sie klopfte an Inos Zimmertür und trat ein. Die Blondine telefonierte gerade. Wahrscheinlich mit Itachi. Mit wem auch sonst? Dieses Liebesglück, was die anderen fünf hatte, schien Sakura fast zu erdrücken. Wieso konnte es bei ihr nicht auch so… einfach gehen. Aber Sasuke war wohl einfach nicht der simple Typ. “Ino, es ist ein Notfall!” Sie wurde nur wissend angesehen. Also wusste Ino schon Bescheid. Zwangsläufig hieß das, dass auch die anderen ‘davon’ wussten. Sakura seufzte. “Schatz, ich muss Schluss machen… Ja. Okay. … Ich liebe dich auch.” Es gab zwei Möglichkeiten: Entweder hatte Ino alle Einzelheiten aus Hinata herausgequetscht oder die Hyuuga wurde langsam zu einer waschechten Tratschtante. Sakura tippte eher auf die erste Variante. Vor der zweiten hatte sie Angst. Ino legte ihr Handy beiseite und schlug die langen Beine übereinander. Wie gern hätte sie auch so eine Ausstrahlung. “Was gibt es?” “Ich brauche deine Hilfe.” Ino grinste. “Verstehe.” Sie erhob sich und ging zu ihrem Kleiderschrank. Sogar beim Gehen behielt sie ihre Eleganz bei. “Bedien dich!” “Ich weiß ja nicht, was.” “Hm”, machte Ino und nickte verstehend. “Warte.” Im Nu war Ino in ihrem begehbaren Kleiderschrank verschwunden und kam Sekunden später wieder heraus, um verschiedene Outfits auf dem Bett auszubreiten. “Das geht gar nicht!” Sakura deutete auf ein knallrotes Spaghettiträgerkleid. “Hm, stimmt.” Ino tippte sich nachdenklich ans Kinn und inspizierte die zwei anderen Outfits. “Ich denke, das schwarze Bandeaukleid…” Sie wurde allerdings von Sakura unterbrochen: “Es ist perfekt.” “Zieh es an!” Und Sakura zog es an. Kritisch betrachtete sie sich im Spiegel und fragte, ob es nicht ein wenig zu kurz sei. Ino, die schon dabei war, die langen, rosafarbenen Haare hochzustecken, verneinte: “Quatsch. Genau richtig.” Sie setzte die letzte silberne Klammer in den Haarbüschel und kramte rosanen Lipgloss und Wimperntusche aus einer Schublade. “Hier! Ich schau schon mal nach passenden Schuhen.” Wie praktisch es doch war, wenn die beste Freundin die gleiche Schuhgröße hatte. Und bei der Kleidergröße gab es auch kaum unterschiede, bloß, dass Sakura eben ein wenig kurviger war. Sakura tuschte ihre Wimpern und trug den Lipgloss auf und als sie fertig war, lagen ihre auch schon Balerinas mit einem leichten Absatz zu Füßen. Sie schlüpfte hinein. Perfekt. “Du bist ein Schatz!” Völlig emotional umarmte sie ihre Freundin, die nur abwinkte und etwas wie “Nicht der Rede wert!” murmelte. Lächeln verschwand Sakura in ihrem Zimmer, suchte ein Handtuch, unzählige Duftkerzen und ein Feuerzeug zusammen und verließ Appartement Nummer sieben. Im Erdgeschoss huschte sie schnell in den Raum, den Hinata ihr genannt hatte. Was sie erst bemerkte, als sie die Tür hinter sich geschlossen hatte, war, dass Sasuke sich bereits im Raum befand. Mit dem Rücken ihr zugekehrt saß er auf der Massageliege. Sakura schluckte, aber die Anspannung, die sich von einer Sekunde auf die andere aufgebaut hatte, verschwand nicht. Ob er sie schon bemerkt hatte? Nichts deutete darauf hin, aber sie konnte sein Gesicht schließlich nicht sehen. “Augen zu”, flüsterte sie und dabei klang ihre Stimme noch viel leiser, als sie es beabsichtigt hatte. Nachdem sie sich vergewissert hatte, dass er ihrer Anweisung gefolgt war, platzierte sie Kerzen in dem kleinen Raum und zündete sie an. Schon bald duftete es nach Vanille. Sie zog die Balerinas aus, weil sie bei jedem Schritt nur unnötigen Lärm auf den Bodenfliesen machten. Sie ging wieder zu ihm hin. Betrachtete sein makelloses Gesicht. Die markanten Gesichtszüge, die dunklen Augen, die sie sich nun, da sie geschlossen waren, nur vorstellen konnte. Die süße Stupsnase. Aber sie hatte sich nicht nur in seine Äußerlichkeiten verliebt, wie es bei einigen oberflächlichen Liebschaften seinerseits wohl gewesen war. Sondern in den Sasuke, der hinter der Fassade steckte. Der kam zwar selten zum Vorschein, aber manchmal, wenn auch nur eine Sekunde lang, gewährte er ihr einen Einblick in sein Inneres. Ihr Herzschlag beschleunigte sich, als sie die Handhob, um ihm eine schwarze Haarsträhne aus dem Gesicht zu streichen. Seine Haare waren seidig, glatt. Er zuckte kurz, unternahm aber nichts dagegen. Ihre Hände zupften am Saum seines Oberteils. Mit ein bisschen Mut beugte sie sich vor und flüsterte ihm ins Ohr: “Ausziehen…!” Er schwieg und folgte ihrem Befehl, zog sich das T-Shirt über den Kopf, wobei er seinen Oberkörper entblößte. Auch die schwarze Bermuda machte einen Abgang. Sasuke nur in Boxershorts. Da konnten einem schon einmal die Knie weich werden. Dennoch bemühte sie sich, ihre Stimmlage beizubehalten. “Und jetzt… auf den Bauch legen!” Er tat das Verlangte, bevor sie etwas Massageöl auf seinen Rücken gab und es anschließend mit ihren zierlichen Händen verteilte. Währenddessen bettete er den Kopf auf seinen verschränkten Armen und und schloss zum erneuten Male die Augen. Nach der Massage entwickelten sich ihre Berührungen eher zu Streicheleinheiten und er seufzte wohlig auf, als sie seine Wirbelsäule herunterfuhr. “Gehört das auch zur Massage?”, fragte er, während sich ein Grinsen auf sein Gesicht stahl. Sie beugte sich weiter zu ihm herunter, sodass ihr Atem seinen Nacken streichelte, als sie redete: “Wozu denn sonst?” Sasuke setzte sich schweigend auf und zwang sie somit, sich wieder normal hinzustellen, jedoch zog er sie mit den Armen näher zu sich heran. Sie ließ ihn gewähren. “Vielleicht… hierzu.” Er nahm ihr Gesicht in seine Hände und küsste sie. Sakura schloss die Augen und legte die Hände in seinen Nacken, wobei seine suchend über ihren Rücken fuhren. Wahrscheinlich hätte sie sich wegen ihres Kleides gar nicht so eine Mühe machen müssen, denn jetzt landete es relativ schnell auf dem Boden und sie stand nur noch in Unterwäsche vor ihm. Er unterbrach den Kuss kurz, damit sein Blick einmal über ihren halbnackten Körper wandern konnte. Mit einem zufriedenen Grinsen sah er ihr wieder in die Augen, bevor ihre Lippen zu einem weiteren, nun leidenschaftlicheren Kuss verschmolzen. Wieder seufzte er leise, als ihre Hände über seinen Oberkörper fuhren, allerdings bemerkte er auch, dass sie eine Gänsehaut bekam, als er wieder über ihren Rücken strich, diesmal aber den Verschluss ihres BHs suchte - fand und öffnete. Ein weiterer Kuss folgte, bei dem Sasuke von der Liege rutschte und auf den Füßen landete. Er tauschte mit Sakura die Position, indem er sie - als wäre sie leicht wie eine Feder - hochhob, sodass er vor ihr stand. Seine Augen weideten sich noch einmal an ihrem Körper und er legte die Lippen diesmal auf ihren Hals, den er hochfuhr, bis er an der Kuhle unter ihrem Ohr angekommen war. Sakura raubte es fast den Verstand. Ihr Körper schien in Flammen zu stehen und jede Berührung hinterließ ein Brandmark auf ihrer empfindlichen Haut. Es kribbelte und sie hatte das Gefühl, dass gleich eine Ladung Sylvesterkracher in ihrem Bauch explodieren mussten. Insgeheim fragte sie sich, ob er genauso fühlte. Ob er auch dieses starke Empfinden hatte, was sie ganz ausfüllte. Oder ob es für ihn einfach nur um Sex ging. Aus seinen Augen konnte sie nichts lesen, wenn sie denn mal einen kurzen Blick auf diese erhaschte, denn im Moment beschäftigte er sich sehr ausgiebig mit ihrem Hals und ihrem Decolleté. Aus seinen Augen konnte sie nur eines lesen. Verlangen… Ihr erstes Mal hatte sie sich immer irgendwie… anders vorgestellt. Aber bis jetzt hatte sie nichts daran auszusetzen. Sie würde diese Nacht wohl nie vergessen. Aber vor dem nächsten Morgen fürchtete sie sich schon… ~*~ Der nächste Tag kam bald. Zu bald. Sakura erwachte allein in ihrem Bett, die andere Betthälfte war nicht angerührt. Sie gähnte und ein müdes Lächeln lag auf hren Lippen, doch ihre Augen spiegelte eine ungekannte Traurigkeit gleich nach dem Aufwachen wieder. Seufzend stand sie auf, schaltete den nervigen Handyklingelton, den sie als Weckton missbraucht hatte, aus und machte sich im Bad fertig. Die Mädchen hatten ihr gestern versprochen, das beste Frühstück aller Zeiten zuzubereiten. Sie hörte schon Stimmen und Geklapper aus der Küche. Je näher sie kam, desto lauter wurden die Geräusche. Der leichte Geruch nach Verbranntem intensivierte sich. Und als sie in der Küche stand, sah sie das ganze Ausmaß der unvermeidlichen Katastrophe: sie hatten allen Ernstes versucht, Pancakes zu machen. Leider war es auch bei einem Versuch geblieben, schließlich waren die Pfannkuchen verkohlt. Amerikanische Pancakes… Amerika würde bald ihr neues Zuhause sein. Welch Ironie des Lebens. Hatten sie dieses Gericht absichtlich ausgesucht - oder war es einfach eine unbewusste Entscheidung gewesen? Wieder kam der Abschiedsschmerz hoch. Sakura wusste aber , dass auch die anderen damit zu kämpfen hatten. Sayuri fiel es am schwersten, ihre Schwester gehen zu lassen. Darüber konnte man sich nicht wundern, schließlich waren die beiden wie Pech und Schwefel. Wobei Sakura das Pech verkörperte. Sie begrüßte die anderen und holte sechs Eier aus dem Kühlschrank. “Lasst das mit den Pancakes lieber bleiben”, schmunzelte sie und schlug die Eier über einer sauberen Pfanne auf. Die Schalen warf sie in den Mülleimer. Als sie am Frühstückstisch saßen und Eier und Toast aßen, sprang Hinata plötzlich auf und eilte in ihr Zimmer. Zurück kam sie mit einem kleinen, silbernen Bilderrahmen in der Hand. Sie stellte ihn vor Sakura auf den Tisch. “Das ist ein Geschenk von uns”, erklärte sie ihr. “Damit du ihn ja nie vergisst.” Sakuras Lippen verzogen sich zu einem schmerzlichen Lächeln. Als ob sie ihn jemals vergessen würde. Selbst wenn sie wollte, würde sie es vermutlich nicht können. “Danke.” Das Foto zeigte sie selbst und Sasuke. Wenn sie sich nicht irrte, waren sie bei einem Fußballturnier der Jungen gewesen. Es war noch gar nicht allzu lange her. Vielleicht im Frühling? Sie truf eine Sonnenbrille und er schien noch leicht außer Puste von Spiel. Die Haare klebten ihm an der Stirn und er grinste unbekümmert in die Kamera. Er hatte den Arm um sie gelegt. Ja, er trug sogar noch das Trikot. Sie würde dieses Bild hüten wie ihren eigenen Augapfel. Es war acht Uhr. Die schlichte Zimmeruhr an der Wand tickte unbarmherzig weiter. Ihre Koffer waren mittlerweile gepackt und schon zum Flughafen gebracht worden. In einem lag das Foto. Obenauf. Damit sie es gleich beim Auspacken in ihrem neuen Zimmer aufstellen konnte. Gnade dem Gott, der diesen Koffer irgendwo falsch einordnete, sodass er nur über zahlreiche Umwege nach New York kam. In fünfzehn Minuten müsste sie spätestens los. Da Taxi wartete sicher schon am Eingang. Aber das interessierte sie nicht. Sie hatte unbedingt noch einmal hierher aufs Schuldach gemusst. Hatte noch mal die Aussicht auf Tokio genießen müssen. Hatte noch einmal diesen… japanischen Wind spüren müssen, der ihr nun durch die Haare fuhr. Sie lehnte sich über die Brüstung, stützte sich aber mit den Händen ab. Sie hatte sich schon verabschiedet. Von Ino, von Hinata. Von Temari und Tenten. Von Sayuri. Ein Drama war es gewesen. Tränen, Umarmungen, Glückwünsche und noch mehr Tränen. Sie hatte es dann auch so mitgenommen, dass sie sich in Tentens Armen ausgeheult hatte. Hoffentlich würde der Kontakt nicht allzu bald abreißen. Sasuke hatte sie seit gestern nicht mehr gesehen. Sie hatte sich ja auch nicht mehr erhofft als diese eine, durchaus besondere und schöne Nacht. Aber es würde auch die einzige bleiben. Wenn es nach ihm ging. Sie hatte es nicht geschafft, ihn zu ‘erobern’. Sie hatte es nicht geschafft, ihm eine Leine anzulegen wie die anderen. Aber hatte sie überhaupt das bezwecken wollen? Nein. Es war gut so, wie es war. Eine einmalige Sache, die ihr Leben nicht weiter beeinflussen würde. Für einen Moment schloss sie die Augen. Eine einzelne Träne verselbstständigte sich und tropfte von ihrem Kinn herunter in die Tiefe. Wahrscheinlich war sie irgendwo unten auf dem Betonboden zerschellt. Wie ein Schiff, dass auf ein Kliff auffährt. Untergeht. Sakura entfernte sich einige Schritte vom Geländer, als hätte sie plötzlich Angst, es könnte nachgeben. Sie stieß mit dem Rücken gegen etwas. Oder eher; gegen jemanden. “Entschuldigung!” Sie drehte sich um und erstarrte mitten in der Bewegung. Es forderte eine gewisse Selbstbeherrschung ihrerseits, jetzt nicht schreiend davonzulaufen. “Wolltest du dich nicht von mir verabschieden?”, ertönte seine melodiöse Stimme. Worte aus seinem Mund klangen für sie immer wie die schönste Symphonie von der Welt. Sie wandte sich von ihm ab, schaute wieder auf die Hochhäuser von Tokio. “Ich dachte, es wäre nicht nötig.” Wieso war er hier? Sie waren sich doch im Stillen einig gewesen, dass nicht mehr daraus werden würde, oder? Ihr Herz tat einen Hüpfer. Vielleicht hatte er seine Entscheidung noch einmal überdacht? Vielleicht wollte er ja doch… mehr. Sie gebot ihren verwirrten Gedanken Einhalt. Hatte sie sich nicht vorgenommen, möglichst tief zu stapeln? Damit sie später nicht von so hoch fallen musste? Und jetzt tat sie doch genau das Gegenteil. Machte einen Höhenflug auf Wolke sieben. Sie konnte sich wohl nie an ihre selbstaufgestellten Regeln halten, das hatte sie immerhin schon zur Genüge unter Beweis gestellt. Sie setzte sich auf das Geländer, schwang die Beine darüber und ließ sie über dem Abgrund baumeln. Aus den Augenwinkeln hatte sie gesehen, dass Sasuke sich gerade noch zügeln konnte, als er einen Satz nach vorn machen wollte. “Würdest du um mich weinen, wenn ich hier herunterspringen und sterben würde?” Stille. Leere. Nicht einmal die Vögel sangen. Ihr Kopf wandte sich ihm zu, er sah sie nur an und schwieg. Überlegte er? Oder würde er sich gar nicht die Mühe machen, zu antworten? Vielleicht war die Frage nicht angebracht gewesen. Zu tief gehend. Ließ er sie denn soweit hinter die Fassade blicken, dass sie vielleicht schon sein Herz zu sehen bekam? Er trat neben sie und lehnte sich gegen die Balustrade, der bodenlosen Leere den Rücken gekehrt. Sein Blick straff kurz ihren, aber dann begnügte er sich damit, geradeaus zu blicken. “Ich weiß nicht.” Der Wind trug seine leisen Worte an ihr Ohr. Das Rascheln der Blätter war wieder da. Oder hatte sie es nur überhört und diese Stille war gar nicht dagewesen? Er war ihr so nah. Nicht so nah, wie gestern. Aber immer noch nah genug, dass sie sein Gesicht hätte berühren können. Sie tat es trotzdem nicht. Ich weiß nicht…, ertönte es wieder. Es war nur der Nachklang. Er hatte nicht Nein geantwortet. Aber auch nicht Ja. Wieso konnte er ihr auf solch wichtige Fragen denn nie eine klare Antwort geben? “Mach keinen Scheiß, Sakura, und geh da runter.” Sie gehorchte ihm, weil sie dann doch lieber wieder festen Boden unter den Füßen haben wollte. Das war ihr zu riskant. War nicht lebensmüde. “Ich muss jetzt gehen”, stellte sie mit einem Blick auf die Armbaduhr fest. Er reagierte erst nicht, aber als sie sich in Bewegung setzte, hielt er sie am Arm fest. “Leb wohl!” Wie sich das anhörte. Altmodisch. Weltfremd. Aber es stimmte. Und dann tat er etwas, das sie nie erwartet hätte. Er küsste sie. Zunächst war sie nur überrascht, aber dann erwiderte sie den Kuss mit größter Hingabe. Wieso war er nur so anders als die ganze Zeit über? Aber sie wollte nicht daran denken, sondern war einfach nur froh, dass er ihr hier hoch aufs Dach gefolgt war. Auch wenn der Kuss für ihn keine Bedeutung hatte, für sie hatte er. Ein letztes Mal schaute sie ihm in die Augen. Prägte sich sein Gesicht mit jedem minimalen Detail ein. Verschloss das Bild in ihrem Herzen, auf dass es nie verschwinden möge. Drehte sich schwermütig um. Und ging. Sasuke hielt sie nicht auf. ~*~ Ein oder zwei Stunden später saß Sakura im Flugzeug. Sie schaltete ihr Handyn aus, wie es verlangt wurde. Als sie aus dem Fenster schaue, wurde ihr mulmig zumute. Sie wusste immer noch nicht, ob diese Entscheidung richtig war oder falsch. Aber nun gab es kein Zurück mehr. Das Flugzeug fuhr schon an. Die ersten hundert Meter in ihre Zukunft. Die ersten hundert Meter in ein neues Leben. Ein leben ohne Sasuke. Das hörte sich schlimmer an, als es tatsächlich war. Hoffte sie zumindest. Er sollte sein Leben leben. Und wenn er es lieber hatte auch ohne sie… Ein Kribbeln bildete sich in ihrer Magengegend, als das Flugzeug immer schneller wurde. Ohne Sasuke… Sie lächelte. Vielleicht war es gar nicht so schlecht. Sie wäre den los, der sie daran gehindert hatte, zu lieben. Der sie daran gehindert hatte, jemand anderen außer ihn zu lieben. Vielleicht war sie mit diesem Entschluss endlich frei und offen für Neues. Vielleicht war sie so nicht mehr an ichn gebunden. Irgendwo in Amerika musste es doch einen Typen geben, der mit Sasuke mithalten konnte. Sie lachte bei diesem Gedanken auf und erntete prompt einen missbilligenden Blick ihres Sitznachbars. Solange er nicht mehr schaute, streckte sie ihm die Zunge heraus. Was wusste der schon. Hatte wahrscheinlich eine verschwenderische Hausfrautussi daheim sitzen, war in der Offentlichkeit ‘glücklich’ verheiratet und musste sich dann auch noch mit drei Bälgern herumplagen. Sie schaute wieder aus dem kleinen Bullauge und grinste. Sie würde sich nicht von ihrer Vergangenheit verfolgen lassen. Das Flugzeug hob ab und sie wurde ein wenig in den Sitz gedrückt. Auf ein Neues… ~*~ Damals ahnte sie nicht, dass sie etwas Wesentliches und Wichtiges vergessen hatte… Etwas, das sie von nun an für immer an ihn erinnern würde. Etwas, mit dem sie immer ein… Stückchen Vergangenheit mit sich herumtragen würde. Etwas, das sie ihr Leben lang begleiten würde. Etwas, das sie wahrlich ihr Eigen nennen konnte. Ein Teil von Sasuke. To bei continued. ~*~ Anm.: Irgendwie macht es mich traurig, dass es jetzt vorbei ist. Und das, obwohl es ja noch die Fortsetzung geben wird. Allerdings werden nur die, die bei diesem Kapitel ein Kommentar schreiben, benachrichtigt, wenn die Fortsetzung on ist. Ich werden den Link dann trotzdem in die Beschreibung kopieren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)