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Seto, wer bist du?

oder "Seto, kann es sein, dass sich die Welt verändert?" (Seto x Joey)
von

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Nicht der Anfang und doch das Ende?

Prolog

oder

"Wie es begann?"
 

"Drücke deine Gefühle aus,

drücke aber nicht mehr aus,

als du wirklich fühlst."
 

(Zengetsu)
 

Er saß da;

hatte sein Gesicht in den Armen vergraben.

Beinahe regelmäßig erfassten ihn die nervtötenden Schluchzer,

gegen die er sich nicht wehren konnte,

genauso wenig wie gegen die Tränen, die unaufhaltsam seine Wangen entlang liefen, immer weiter.

In seiner Hand, die er zur Faust geballt hatte, lag ein zerknüllter Zettel;

wenn er ihn doch nie angenommen hätte.

Wie hatte alles begonnen?

Und er wusste nicht, was er tun sollte...warum er nicht wusste, was er tun sollte?

Er wusste nicht mehr was er fühlte.

Und er saß da, den unscheinbaren Zettel in der Faust.

Diese kleine...

Kapitel 1 Diese kleine...
 

Hallöchen!

Ich freue mich total, dass ihr einen Blick riskiert und wünsche euch viel Vergnügen bei dieser FF!:)

Ein netter Kommi wäre natürlich großartig! Aber auch, wenn ihr was zu meckern habt! Her damit! Formuliert es aber bitte so, dass es nicht verletzend ist, denn ich bemühe mich wirklich mit dieser FF euch ein wenig Unterhaltung bieten zu können!^^

Und nun genug der Quatscherei! ;)

Viel Spaß mit:
 

„Seto, wer bist du?“

(oder "Seto, kann es sein, dass sich die Welt verändert?")
 

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Feindselig starrte er sie an.

Das ging schon die letzten Wochen so. Also, eigentlich schon seitdem er sie das erste Mal gesehen hatte, seit dem sie sich ungehalten an ihn ranmachte.

Diese kleine...

Sie legte es darauf an. Sie machte das immer demonstrativ. Sie...ließ ihn an die Decke gehen.
 

Mürrisch schaute Joey wieder an die Tafel, im Rücken spürte er ihre überlegenen Blicke.

Argh...diese verdammte...
 

Er rutschte unruhig auf seinem Platz hin und her.

Er musste sich beruhigen!

Er musste...dann hörte er ihr unterdrücktes Kichern.
 

Das war's!

Nun völlig ungehalten meldete er sich.
 

„Herr Wheeler?“

Ihr Geschichtslehrer blickte erstaunt auf.

„Sie erachten diesen Unterricht tatsächlich als wert, sich zu beteiligen?“, fragte Herr Kobayashi trocken und ein leisen Gelächter ging durch die Reihen. Natürlich schwieg ER eisern.

„Nein“, erwiderte Joey unwirsch und blickte seinem Lehrer genervt in die Augen. Der fehlte ihm jetzt gerade noch!

„Ich muss mal“, fügte er hinzu und war schon halb aufgesprungen.
 

„Herr Wheeler, ich sagte nichts von aufstehen!“, zischte Herr Kobayashi und blickte abfällig auf ihn herab.

Joey seufzte und ließ sich wieder schwerfällig auf den Stuhl fallen.

„So...und nun verraten Sie mir bitte warum sich die Industrielle Revolution und die soziale Frage thematisch überschneiden!“

Joey stöhnte innerlich auf. So etwas hätte er sich doch denken können und das alles nur, weil er aus diesem Klassensaal verschwinden wollte, musste...und das nur wegen ihr.
 

Hinter ihm erklang schon wieder ihr unterdrücktes Kichern.

Argh!

Innerlich zerriss er sie, tausend kleine Fetzen, Blut, ihr Blut!!!

...er war wohl doch zu spät gestern ins Bett gegangen.
 

„Herr Wheeler!“

Joey seufzte. Verdammt! Er hatte doch keine Ahnung!

Hilfe suchend sah er sich um.

Natürlich schaute ER ihn nicht an.

Seine kalten, klaren Augen waren ignorant auf sein Buch gerichtet, seine schlanken Beine elegant übereinander geschlagen.

Na toll!

Wo ER es wohl auf jeden Fall wusste...
 

„Herr Wheeler!“, zischte dieser verdammte Schleimbeutel ungeduldig.

Müde schaute Joey auf.

„Keine Ahnung“, erwiderte dieser nun und meinte selbst ungeduldig:„Ich muss mal!“
 

Völlig entnervt seufzte Herr Kobayashi:„Dann gehen Sie eben!“

Na endlich!
 

Aus den Augenwinkeln konnte Joey IHN ausmachen.

Wahrscheinlich rollte er gerade mit seinen wunderschön klaren Augen, die mit diesem

eiskalten, durchschauenden Blick.
 

Schnell warf Joey ihr einen giftigen Blick zu, dann verschwand er durch die Tür auf den Flur hinaus.

Er konnte nur noch etwas seitens Herr Kobayashi ausmachen, dass sich verdächtig nach etwas wie „Undichter Fressnapf!“ anhörte...mein Gott! Sollte er doch!

In diesem Moment war Joey so ziemlich alles egal. Nur raus hier!
 

Total ausgelaugt lehnte er sich an die kühle Wand des Flures...und sank langsam an ihr hinunter.
 

Er wusste nicht einmal mehr wie es angefangen hatte.

Sie war eines Tages in seine Klasse gestolpert und seit dem war sie da.

Sie war da...und...sie mochte ihn.
 

Warum nur? Warum?
 

Nein, unter anderen, unkomplizierteren Umständen hätte er sie vielleicht sogar mögen können.

Ein kleines, winziges Bisschen.

Aber nicht so...nicht jetzt.
 

Er hatte doch schon jemanden. Er hatte den begehrtesten Junggesellen der Nation, vielleicht sogar der weiten Welt?!

Wer wusste das auch so genau.

Er hatte schon jemanden!

Verdammt! Konnte sie das nicht verstehen?!
 

Wie oft hatte er sie schon freundlich abgewiesen?

Wie oft sie darum gebeten, ihn endlich in Ruhe zu lassen?

Wie oft?
 

Doch ihre Ziele waren eindeutig...sie ließ ihn nicht in Ruhe.

Und wenn es nur Blicke waren, die sie ihm hinterher schickte!
 

Seufzend lehnte er nun also an der Wand.

Diese Mädchen würde ihn noch verrückt machen...im negativen Sinne.
 

Jedes Mal wurde es ihm so flau im Magen, jedes Mal, wenn sie im über den Weg lief.

Und das war verdammt oft, wie Joey fand.

Argh! Diese kleine...
 

Er hatte ja nicht einmal etwas gegen sie. Nein! Sie hätten sogar Freunde sein können, nun ja, unter anderen Umständen eben.

Sie dürfte nur nicht so stur sein, dann ginge es vielleicht.

Sie dürfte ihm nur nicht so nachstellen.

Sie hätte ihm einfach keine Liebeserklärung abgeben dürfen...
 

Warum verstand sie das nicht?

Warum?
 

Mädchen waren doch so...
 

Das Schlimmste war ihr nervtötendes Kichern...

Oder ihre zweideutigen Blicke?

Oder ihre übertriebene Freundlichkeit den lieben, langen Tag?
 

Argh!

Warum machte er sich überhaupt Gedanken über sie?

ER, VERDAMMT NOCHMAL, HATTE SCHON JEMANDEN.
 

Grummelnd erhob sich Joey wieder vom kalten Flurboden und stieß sich von der Wand ab, klopfte an und öffnete unwirsch die Klassenzimmertür, ein lauernder Blick seitens Herr Kobayashi, gelangweilte seitens seiner Mitschüler...
 

Warum regte er sich eigentlich so darüber auf, dass ihn jemand sehr, sehr mochte?

Musste sich nicht jemand anderes deswegen stark machen?
 

Sein Blick ruhte kurz auf IHM, der mal wieder (oder immer noch?, dachte Joey, zuzutrauen wär's ihm ja) ignorant in sein Geschichtsbuch starrte.

Knurrend setzte Joey sich.
 

Überhaupt....es war alles ein wenig verschoben...naja...
 

Schon wieder ein Kichern.

Joey rollte mit den Augen, legte seinen Kopf in seine Hand, stütze sich müde auf den Tisch auf.
 

Ignorieren!, dachte er und schon wieder brodelte es in ihm.

Ja, ihr Kichern war das Schlimmste...und wie...
 

Sein Blick schweifte zu IHM.

War sich ein Seto Kaiba zu wichtig dafür, um sich für seinen FREUND einzusetzen.

War es nicht, genau genommen, seine Aufgabe andere Verehrer ,beziehungsweise Verehrerinnen, zu vertreiben?
 

Joey hätte sich die Haare raufen können!

Das Kichern jagte ihn an die Decke...

und diese lauernden Blicke seines Lehrers waren nicht wirklich weniger nervenaufreibend.
 

Warum regte er sich so über diese kleine....über sie auf?

Nun, vielleicht regte er sich nicht einmal über sie auf...vielleicht...
 

Er stutze, ja, warum machte es Seto eigentlich nichts aus?

Er war doch sonst ziemlich direkt und ziemlich besitzergreifend...

so wie bis vor paar Wochen...so wie er eben immer war.
 

In letzter Zeit war ER seltsam...abweisend.

Nun ja.

Stress in der Firma...

...So wie immer eigentlich.

Die Prüfungen! Genau!...

...für Seto wohl kaum der Rede wert.
 

Ach, das Wetter...irgendwas eben...
 

Joey seufzte.

Ja, das Wetter.

Die Sonne schien milde.
 

Wieder ein Kichern.
 

Vielleicht lag das Schlimmste nicht einmal bei ihr.

Vielleicht, aber auch nur.
 

Warum verdammt schaute Seto immer noch in dieses verdammte Geschichtsbuch?!

Er wusste doch ohnehin, was, wie, warum.

Alles eben, alles.
 

Die Schulklingel.

Endlich!

Entnevt schlug Joey sein Geschichtsbuch zu.
 

Kichern.

Müde, mit einem letzten Blick auf Seto, der nun sein Laptop aufklappte, verschwand Joey aus dem Klassenraum.
 

Das Schlimmste...

wo konnte das nur liegen?

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Ich hoffe ihr hattet etwas Vergnügen^^

Bis zum nächstes Mal!, hoffe ich doch^^'

Also, Liebe Grüße

Eure Miya

Zettel in der Hand, Ärger kommt ins Land

Hallöchen^^

Es freut mich total, dass ihr wieder dabei seid! :)

Und...es gibt keine laaange Vorrede...ABER DAFÜR ...ein dickes, fettes DANKESCHÖN an Ma-chan, die so lieb war und mir ihre unterstützende Hilfe angeboten hat!! Vielen Dank nochmals für deine Arbeit!!^-^
 

Und jetzt: Los geht's...^^
 

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Kapitel 2
 

Ein schöner, sanfter Sommermorgen.

Sanfte Strahlen, die ihn aus dem Schlaf kitzelten.

Eine warme Brise, die über seine Haut strich.

Wohltönendes Vogelzwitschern.
 

Weit gefehlt!

Der Morgen war blassgrau.

Die Wolken schienen sich mit dem Himmel zu vermischen und eins zu werden:

Eine große, graue, trübe Fläche.
 

„DRRRRRRRING! DRRRRRRING!“
 

Joey schreckte hoch, griff nach dem widerwärtigen Objekt, das diese himmlische Ruhe davon fegte, griff daneben, verhedderte sich in seiner Decke, die ihn zu erwürgen drohte und...

plumpste mit einem riesen Radau und dem halben Inventar seines Bettes auf den Boden.
 

Laut fluchend rappelte sich unser Lieblingschaot hoch, stieg aus dem Haufen von Decken, technischen Errungenschaften der Menschheit und Kleidung (die grundsätzlich auf seinem Boden ein Zuhause fand) und verschwand, sich seinen...sein Popöchen reibend, im angrenzenden Bad.
 

Er fühlte sich seltsam ausgelaugt.

Nicht, dass ihm diese eigenartige Müdigkeit wirklich überraschend in die Glieder fuhr, nein, das konnte er nach einem knapp vierstündigen Schlaf wahrlich nicht behaupten, trotzdem war das keine gewöhnliche „Hey-Joey-du-hast-mal-wieder-zu-wenig-geschlafen“-Müdigkeit.

Wahrscheinlich hatte er sich wieder die ganze Nacht herumgewälzt, so fühlte er sich zumindest.
 

Und desto wacher er wurde, umso mehr Schmerzen nahm er wahr.

Argh...!

Er liebte, ohne jeglichen Zweifel, den lieblichen Ton seines Weckers.

Er liebte diese Art von Morgen, an denen man am liebsten wieder den Kopf unter die Decke steckte.

Er LIEBTE solche grauen Sommermorgen.
 

Und weil das wieder einmal ein gewöhnlicher Morgen in Joey Wheelers Leben war, sollte er sich auch diesmal wieder grummelnd eine heiße Dusche genehmigen, die elende Zeit fast beim Frühstück vergessen, sich endlich an die Schule erinnern, entsetzt auf die Wanduhr starren, sich das mit Nutella beschmiertes Brötchen hastig in den Mund stopfen und Hals über Kopf auf den Weg zur Schule machen, den Weg keuchend zurücklegen und blauangelaufen in der Schule ankommen.

Und auch diesmal würde ein gewisser Seto Kaiba aufschauen, wenn der blonde Chaot in die Klasse gestürmt käme und unnahbar lächelnd ein: „Nutella“, mit seinen Lippen formen, worauf der „Nutellavernascher“ wieder hastig über seinen Mund wischen würde und dann...
 

...oder eben nicht.

Es konnte natürlich auch sein, dass Seto Kaiba NICHT aufsehen würde.

So wie es die letzten Tage gewesen war.

So wie es eigentlich nicht sein sollte.

So wie es eigentlich nicht alltäglich war, seit ihrem unverhofften Beziehungsanfang.

So wie es vielleicht jedoch werden sollte: alltäglich.

So wie es diesmal auch war.
 

Joey ging rasch an seinen Sitzplatz, ließ IHN jedoch nicht aus den Augen, den, der ignorant auf seiner Tastatur „herumspielte“, fast liebevoll und doch unverhohlen ablehnend.

So starr auf den Bildschirm des Laptops schauend, dass es unwillkürlich den Anschein bekam, er wolle nicht gestört werden. Und wenn es jemand wagen würde...
 

„Guten Morgen, Seto“, flüsterte Joey mit einer unüberschaubaren Müdigkeit in den Augen, die einen verwunderte, wie der Junge noch wach sein konnte.

„Morgen, ausgeschlafen?“, fragte der Jungunternehmer mit einer derartig distanzierten Abwesenheit, tippte ununterbrochen weiter, sah nicht auf, was Joey sich schließlich nur knurrend über den Tisch lümmeln ließ.

„Natürlich, Seto, du kennst mich doch“, murmelte dieser noch, als auch schon ihr Mathematiklehrer, ein magerer, leicht verwirrter Mann, durch die Klassenraumtür gehuscht kam und sich Joey wie auch seine Klassenkameraden mühsam aufrappelten.
 

Stress in der Firma, dachte Joey mit einem undefiniertem Blick zu seinem FREUND, seinem Partner, seinem Banknachbarn, was Stress aus Menschen machen konnte!
 

Die Klasse setze sich wieder; Joey ließ sich mehr auf seinen Stuhl fallen als dass er sich hinsetzte.
 

Stress: Er konnte Menschen fast vollständig austauschen, seltsam, aber Stress eben.
 

Wenigstens schlafen konnte man bei diesem gleichmäßigen Geleier dort vorne, dachte Joey ernüchternd, als ihn ein vorsichtiges Antippen an seiner Schulter hochfahren ließ.
 

„Was...wo“, zischte er missgelaunt und sah sich um.

Sein Blick bohrte sich schließlich in die Person, die hinter ihm saß: in SIE.
 

Jeanne Akari Sugimoto lächelte ihn zuckersüß an.

Ihr fließendes, rotbraunes Haar umrahmte die sanften Gesichtszüge, die so ebenmäßig wie langweilig waren. Nur ihre Augen, tiefgründiges Grün, stachen hervor.

Leicht nach vorn gebeugt drückte sie ihm schließlich einen Zettel in die Hand, lehnte sich wieder zurück und lauschte ihrem Mathelehrer als gäbe es nichts anderes.
 

Joey starrte sie baff an, drehte sich dann jedoch wieder um und sah direkt in die Augen seines werten Lehrers.

Innerlich schlug sich der Blonde gegen die Stirn: Das konnte doch nicht wahr sein!

Ein abfälliges Schnaufen ertönte mit jedem Atemzug seines Lehrers.
 

„Was, Herr Wheeler, gedenken Sie da gerade zu tun?“

„Äh...“, war Joeys geistreiche Antwort, fügte jedoch noch schnell ein: „Der Zettel gehört nicht mir!“, hinzu und schaute nun in ein wutverzerrtes Augenpaar.

Joey schluckte.

Verdammte SCH...!
 

Er hört wie Seto ein leises „Idiot“ flüsterte.

Na toll!

Aber das half ihm jetzt aus der ganzen Sch... Schande!, dachte er zerknirscht.
 

„Und wem, Herr Wheeler, gehört er dann?“

Wütend schaute er zu Fräulein Sugimoto, was sein Mathelehrer jedoch gar nicht mehr wahrnahm, der riss ihm schließlich nur den Zettel aus der Hand.
 

Lies ihn doch wenigstens vor, dachte Joey zynisch, dann weiß ich wenigstens auch, was drin steht.
 

Sein indessen wieder gleichmäßig atmender Mathematiklehrer kehrte auf dem Absatz um, entfaltete den Papierzettel, begutachtete ihn und begann plötzlich beinahe diabolisch zu grinsen.
 

„Herr Wheeler, wenn Sie so freundlich wären; kommen Sie doch bitte zu mir“,meinte er dann mit einer so aalglatten Stimme, dass es Joey eiskalt den Rücken hinunterlief.
 

Der schluckte schwer.

„Wie? Zu Ihnen...nach...vorne, Herr Yoshino?“

Dieser nickte und setzte ein zuckersüßes Lächeln auf.

Jetzt konnte Joey nichts anderes mehr tun als beten:

Was sollte er denn da vorne?

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Na?

Was denkt ihr? Und vor allem , was soll Joey da vorne? ;-)

Es geht natürlich bald weiter^.^
 

Ich möchte mich hier nochmals für die elende Kürze der Kapitel entschuldigen *verbeugt* und hoffe ihr erwartet trotzdem (oder gerade deswegen?) das nächste Kapitel mit Spannung und Freude...*G*
 

Viele liebe Grüße

Eure Miya^-^
 

P.s: Bitte lasst doch einen Kommi da^^

Lieber Joey...

Kapitel 3
 

Bestimmt habt ihr's jetzt schon gelesen...aber trotzdem...

Das ist vorläufig das letzte Kapitel, das ich on stellen kann, da wir unseren Internetanbieter wechseln, d.h. ich kann vor nächstem Jahr nicht mehr hinein Q.Q

Ich hoffe ihr verliert nicht die Lust an dieser FF, denn es kommt definitiv Weiteres dazu :-)

...so kann ich das ja nicht stehen lassen!!^^

Nun wünsche ich euch jedoch erst einmal viel Spaß bei diesem Kapitel und hoffe dann auf ein Wiedersehen!^^
 


 

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Am liebsten hätte sich Joey höflich verbeugt und wäre rückwärts aus dieser „Kammer des Schreckens“ geflüchtet, doch das verbot zum einen das gefährliche Funkeln in den Augen des werten Herr Yoshino und zum anderen -und das nicht minder- sein eigener Stolz, den, ja unweigerlich, auch ein Joey Wheeler besaß.

Also ging er mit gedehnten und nicht sehr festen Schritten unter den neugierig, teils wohl auch hämischen Blicken seiner Mitschüler in Richtung Verderben.

Na gut, er schüttelte unmerklich seinen Kopf, so schlimm würde es wohl nicht werden. Doch die unermüdliche Unruhe, die ihn erfasst hatte ließ sich nicht leugnen.

Mathe, dachte er resigniert, gerade in Mathe!

Er verharrte neben seinem Lehrer und konnte nun mehr oder weniger allen ins Gesicht sehen, was er natürlich nicht tat. Er suchte nur einen bestimmten Blick.

Seto sah ihn an. Es stand weder Häme noch Mitleid in seinem Blick, doch auch nichts Ermutigendes.

Joey wandte sich ab und sah langsam von dem Zettel, den Herr Yoshino immer noch fest in seiner Hand verbarg zu ihm selbst.

Ja, was hatte er erwartet?

Dass Seto aufspringen und ihn heldenhaft aus dieser Schmach befreien würde?

Dass er ohne Reue und vielleicht ohne Gedanken an die anderen die Arme um ihn schließen würde?

Und zum Entsetzen von Joey konnte dieser seine Fragen nicht ehrlich verneinen...
 

„So, Herr Wheeler...Wie Sie uns ja schon oft genug bewiesen haben, haben Sie keinerlei...“, Herr Yoshino sah ihn gehässig an, „..-Gespür- für Zahlen, Variablen und Gleichungen und...ich könnte da noch eine Menge aufzählen...aber...das würde wohl den zeitlichen Rahmen unserer Unterhaltung sprengen.“

Joey knurrte und starrte seinen Lehrer ablehnend, doch gleichermaßen abwartend an.

„Daher versuchen wir es heute einmal mit lesen.“

Joey runzelte die Stirn und sah Herrn Yoshino zweifelnd an.

„Lesen?“,wiederholte er ungläubig.

„Sehen Sie...Sie verstehen sogar das, was ich SAGE....und lesen ist nur die einfache Wiedergabe von Lauten, die auf Papier festgehalten wurden.“

Herr Yoshino genoss sichtlich das Kichern und Lachen, das den Raum kurzzeitig durchfloss. Joeys Blick hingegen war weniger genießend, eher fuchsteufelswild und so erwiderte er auch den hämischen seines Lehrers.
 

„Ich denke, Sie haben verstanden....ausnahmsweise....fangen Sie an!“

Herr Yoshino drückte dem vor Zorn -und nicht zuletzt vor Scham- bebenden Joey den inzwischen zerknüllten Zettel in die Hände und setzte sich selbst -herrlich schweigend- ans Lehrerpult.
 

Joey schwitzte.

Er hasste Referate, er hasste es ja schon, wenn er sich melden musste, um einen bescheuerten Beitrag zum Unterricht zu liefern. Er hasste es vor anderen zu sprechen, vor anderen, die ihn schweigend, abwartend musterten, ihn so unverhohlen anstarrten.
 

Nein, er war nicht immer der sprücheklopfende Draufgänger. Auch er wusste nicht immer, was er sagen sollte und konnte auch nicht immer mit einem herrlich witzig, naiven Sprüchlein aufwarten.

Und auch er fühlte sich manchmal in die Enge getrieben.

Doch er erwartete nicht, dass das jemand verstand.
 

„Lieber Joey“, würgte dieser hervor und seine Stimme klang weniger nach ihm als nach einem kranken, röchelnden Hund, „Hättest du nicht mal Lust nach dem Unterricht mit zu mir zu kommen?“

Er zögerte und lächelte gequält. Unverhohlene Pfiffe drangen ihm ans Ohr und er schaute finster auf, nach den Übeltätern suchend. Nach einem übertrieben lauten Räuspern seitens seines Lehrers laß er jedoch widerstrebend weiter.

„Zusammen ist es doch einfacher all diese entsetzlich langweiligen Hausaufgaben hinter sich zu bringen und du hättest vielleicht auch einen Schubs in die richtige Richtung -vor allem in Mathe- recht nötig.“

Verbissen sah er auf. Amüsiertes Lachen, amüsierte Blicke und amüsiert hochgezogene Lippen trieben ihn fast in den Wahnsinn.

Idioten, dachte er zerknirscht.

„Freundliche Grüße Akari.“, murmelte er leise, doch verständlich und sie erntete anzügliche Blicke und Flüstern, das unverkennlich ihr galt.

Joey verstand nicht, was ihr zugeflüstert wurde und es wurmte ihn nicht. Aber wahrscheinlich sollte er einfach noch ein paar Mal „Idioten“ denken, damit es dem gerecht wurde, was auch immer es war.
 

Seto sah in undefinierbar an und Joey erwiderte diesen Blick, was auch immer dieser vermitteln sollte.
 

„Nun..“, Herr Yoshino grinste. „Diese junge Dame hat Recht. Vielleicht sollten Sie das Angebot annehmen.“

Dieses unangenehm, amüsierte Lachen durchfloss wieder die Klasse und ebbte nur bei Seto Kaiba ab. Joey erwiderte nichts. Er sah seinen werten Lehrer nur eiskalt an, was beinahe Kaiba-Qualität hatte und schritt zurück zu seinem Platz.

Nach zähen Minuten des rohen Mathematikunterrichts und unerträglichem Grinsen, das Joey verfolgte, erlöste ihn endgültig die Schulklingel.
 

Er schmiss seinen Schulkram in die Tasche, die er letztlich ebenso über seine Schulter warf.

Seto Kaiba packte zügig, doch akkurat seine Schulmaterialien in seinen üblichen, silbergrauen KC-Koffer.

Beide sahen sich kurz an und verstanden.

Joey rannte mehr, als dass er ging, machte einen umständlichen Umweg hinten am Schulhof vorbei, an der Sporthalle weiter und ließ sich dann einmal tief atmend erschöpft nieder.

Und wartete...

Schließlich zog er sein Mathebuch heraus, vielleicht half es ja doch etwas...
 

Das erneute Aufheulen eines Motors ließ ihn aufschauen. Die Geräusche des anfahrenden Autos bescherten Joey ein leises Lächeln, als er endlich erkannte, dass es tatsächlich er war, der kam.
 

„Na endlich“, seufzte Joey dem KC-Inhaber entgegen -statt einer Begrüßung- und stieg, nachdem er sich vergewissert hatte, dass kein ungebetener Beobachter zusah, also....dass es gar keinen gab, ein.
 

„Sieh dich vor, Hündchen...oder ich vergesse das nächste Mal wo wir uns treffen wollten.“, ermahnte Seto ihn leise und Joey schenkte ihm eben doch einen Begrüßungskuss, was Seto ein wenig gelassener werden ließ. Joey grinste.

Der Motor heulte wieder auf und das Auto fuhr an.

„Du hast diesen...Zettel ja immer noch“, meinte Seto fast genervt. Joey sah an sich herunter und entdeckte tatsächlich, das zerknüllte Zettelchen, das er zwischen die Seiten seines Mathebuchs geklemmt hatte.

„Naja...als ´Lesezeichen´ ist es ja noch zu gebrauchen...“, erwiderte er murmelnd.

„Und was sagst du dieser Sugimoto?“, fragte Seto und starrte auf die Straße.

Joey knurrte. „Was soll ich da schon sagen? Vielleicht, ´Dankeschön für das Lesezeichen´?“

Ein leises Lächeln huschte über Setos Gesichtszüge. „Ja, vielleicht“, antwortete er und musterte Joey, dann trat er auf die Bremse und grummelte etwas von ´verdammten, schleichenden Sonntagsfahrern´ und ´verdammten, roten Ampeln´.

Joey indessen hing seinen Gedanken nach.

Ja, was sollte er nur Akira sagen? Sugimoto, schalte er sich selbst in Gedanken. Was sollte er ihr sagen? Mit ein paar gut gewählten Worten wäre er sie womöglich los. Endlich...

Ja, er musste sich etwas einfallen lassen.
 

„Musst du heute lange arbeiten?“, fragte Joey, als das zornige Gemurmel seines Drachens langsam verebbt war.

„Mindestens so lange wie du für deine Mathematikhausaufgaben brauchst“, erwiderte Seto und ein diebisches Funkeln war in seine Augen getreten.

„Also nur...“, antwortete Joey und Seto beschloss den Satz selbst zu beenden: „...den ganzen Tag...“

Ein wütendes Knurren entkam Joeys Kehle.

„Ich brauche nicht so lange“, murmelte er trotzig, besann sich dann aber und fügte grinsend hinzu: „Wenn du mich abschreiben lässt.“

Seto schüttelte augenverdrehend seinen Kopf.

„So jedenfalls wirst du Yoshino nicht die Stirn bieten können...und die nächste Prüfung wird kommen, also....verdränge es nicht, sondern arbeite diesmal.“

„Diesmal...“, knurrte Joey ungehalten, „...wie sich das anhört, als ob ich sonst nichts tun würde.“

Er ließ sich trotzig tiefer in den Autositz sinken und schrumpfte noch ein ganzes Stück unter Setos Blick.

„Komm schon Seto....wenig vielleicht....aber nichts?“

Doch der hatte nur vielsagend seine Augenbrauen gehoben, diese kaibatypische Mimik, ob er sie sich hat patentieren lassen?

Joey gluckste bei dem Gedanken.
 

„Was?“, fragte Seto scharf, doch Joey schüttelte nur lachend den Kopf.

„Das war eigentlich nicht meine Absicht gewesen“, flüsterte er seufzend, „...es sei denn du hast endlich an Einsicht gewonnen...“

Joey prustete und nickte nur.

„Natürlich“, seufzte Seto und fuhr in die Einfahrt seiner Villa.
 

Das eigens entworfene Haus, war ein mit weißen, edlen Holzplatten umhülltes Kunstwerk; majestätisch und eindrucksvoll zwar, doch weder ein Klotz noch ein protzendes Stück zusammengewürfelten Reichtums.

Aber was sollte man auch anderes von Seto Kaiba erwarten?

Er hatte Stil und den zeigte er auch, doch er gab nichts der Öffentlichkeit preis, was die nicht erfahren sollte.
 

Joey seufzte bei dem Gedanken und schlug die Autotür zu. Sein plötzlicher „Heiterkeitsanfall“ war wie weggeblasen, wie nie da gewesen, welch albener Gedanke auch...patentieren...

Doch Joey vermisste gerade das, das Alberne und das eben nicht Tiefsinnige, diese Sorglosigkeit, das „selbstverständliche Zusammensein“, die Distanzlosigkeit, selbst in Minuten des Schweigens...früher war es so gewesen....selbst das Schweigen hatte etwas ...nun ja... Liebevolles gehabt....jetzt war es nur noch leer.

„Hey, das ist doch kein LKW“, meinte Seto aufgebracht.

Joey nickte, augenrollend; manches würde sich nie verändern, dachte er, beinahe schmerzlich, aber anderes...Er wollte diesen Gedanken nicht zu Ende denken.
 

„Hündchen, wo bleibst du?“

Joey sah auf und ließ den schlendernden Gang hinter sich. Mit eiligen Schritten durchquerte er den Garten, der schön bepflanzt von den Gärtnern angelegt worden war und die Einfahrt säumte.

Mit mehr ruhigen, doch zügigen Schritten ging er schließlich an Seto, der ihm kopfschüttelnd die Tür aufhielt, vorbei in den Empfangsraum.

Eine Treppe teilte diesen mehr oder minder und führte in den nächsten Stock.

Rechts und links führten dunkle Holztüren in die nächsten Räume.

Joey hatte es schon lange aufgegeben zu fragen welche Tür wohin führte. Er brauchte ohnehin nur das Esszimmer, die Küche, Setos Arbeitszimmer, das Schlafzimmer...

Um ehrlich zu sein...eigentlich folgte er nur Seto....das war immer noch das einfachste.
 

Obwohl der Himmel immer noch dunkel behangen war und kein Anzeichen auf Besserung lieferte, zog es Joey innerlich nach draußen: Weit weg von diesem todlangweiligen Schulbuch, weit weg von ungemachten Hausaufgaben. Doch es ging nicht und das brachte ihn fast zum Rasen. Er hatte noch nie lang still sitzen können.

Seto tippte ununterbrochen, nippte nur zwischendurch immer mal an seinem Kaffee, ließ den Bildschirm nicht aus den Augen.
 

„Wann hast du eigentlich diese Mathehausaufgaben gemacht?“, fragte Joey spitz, vielleicht nur ein weiterer, verzweifelter Versuch den Fängen seiner zu entkommen.

Seto sah nicht auf, eigentlich deutete nichts daraufhin, dass er Joey überhaupt gehört hatte, doch schließlich antwortete er ein leises, unnahbares: „Irgendwann letzte Woche.“

„Das kann aber gar nicht sein, da hatten wir diese Thema doch noch ni-“, Joey unterbrach sich selbst. „Verzeihung, ich vergaß, dass ich ja mit DIR spreche“, flüsterte er, unüberhörbar die beißende Ironie im Unterton.

Entnervt blickte Seto nun doch über den Rand seines Laptops.

„Mensch, Joey, wenn du tatsächlich solche Probleme in Mathe hast, solltest du vielleicht doch Sugimotos Angebot annehmen.“

Joey erwiderte seinen Blick ungläubig.

„Das meinst du nicht ernst.“

„Und wie ernst ich das meine. Ich hab noch mindestens 12 Stunden Arbeit vor mir. Glaub mir, das ist schon entnervend. Dein zorniges Gemurmel kann ich da nicht wirklich brauchen.“

Er sah in abwartend an und Joey erwiderte den Blick.

„Schön...“, murmelte dieser nach zähen Minuten des Schweigens zornig, „Schön...Ich nerve also“, meinte er mehr gezischt als gesprochen. „Schön das zu erfahren.“ Ungehalten schmiss er sein Schulzeug in seine Schultasche. „Das kann ich natürlich nicht verantworten.“

Seto rieb sich mit böser Vorahnung seine Schläfen.

„Joey, beruhige dich. So meinte ich das doch gar nicht...Komm wieder runter und mach deine Hausaufgaben.“

Doch der funkelte ihn nur wortlos an.

„Joey, ich warne dich...“

„Nein Seto, du hast Recht. Ein so wichtiger Geschäftsmann kann sich keine Pause erlauben. Und keine Sorge, ich mach meine Hausaufgaben. Nur nicht hier.“

Seto strich sich seufzend über die Stirn.

„Joey...“

„Du findest mich dann bei Akari. Bis...“ Er sah ihn unschlüssig an. „...bis irgendwann.“

Damit wandte er sich um und riss die dunkle, edle -und bestimmt sauteure- Tür auf.

„Joey...jetzt warte doch mal.“ Doch mit einem lauten Knall war der bereits durch die Tür verschwunden.

Eigentlich wäre er ihm nachgelaufen und hätte ihm was erzählt, doch er wusste, dass mit Joey nicht zu reden war, wenn der erst einmal hochgefahren war. Wahrscheinlich würde er ohnehin nur alles schlimmer machen.

Eigentlich waren sie sich da ziemlich ähnlich:

Stur, manchmal eindeutig zu stur und leider oft auch verletzend.

Kopfschüttelnd lehnte er sich in seinem dunkelblauen Schreibtisch zurück. Wo hatte er sich nur da wieder hinein manövriert?

Sein Kopf begann schon wieder unbarmherzig zu pochen. Fluchend stand er auf und genehmigte sich erst einmal eine schöne Kopfschmerztablette.

Dann fiel ihm etwas auf...´Akari´ also...
 

Ungehalten lief Joey durch die Einkaufspassage.

Seine Lippen waren noch immer wütend aufeinander gepresst, seine Augen zornig zusammengekniffen.

Er überprüfte noch einmal die Adresse, die mit zierlicher Mädchenhandschrift auf den Zettel geschrieben worden war.

Dann bog er ab, überquerte die leere Straße und stand letztendlich ziemlich unsicher vor dem netten Einfamilienhaus.

Missmutig sah er hin und her. Mit einem ziemlich bösen Gedanken an Seto gab er sich den nötigen Ruck und schritt dann zielsicher den niedlichen Weg entlang zur Haustür, klingelte und blickte in das überraschte Gesicht seines eigentlichen Alptraums: Jeanne Akari Sugimoto schaute unübersichtlich ziemlich dumm aus der Wäsche als der blonde Junge sie verlegen angrinste.
 

„Willst du reinkommen?“, fragte sie höflich und Joey zögerte.

Eigentlich hätte Seto es ihm nur erklären sollen, nur diese verdammte Mathematikaufgabe in einigermaßen verständlichen Worten beschreiben sollen. Er hatte ja nicht wirklich erwartet es abschreiben zu dürfen.

„Wir könnten natürlich auch draußen bleiben, aber das Wetter sieht nicht sehr vielversprechend aus“, fügte sie unsicher hinzu, als er gar zu lange zögerte.

„Nein, sorry. Ich möchte dich nur nicht irgendwie belästigen“, erwiderte er zweifelnd.

„Quatsch, dann hätte ich erst gar nicht geöffnet“, meinte sie lächelnd und schob die Tür weiter auf.

„Danke“, murmelte er unwohl und trat -zwar unsicher doch immerhin- ein.

Akari musterte ihn freundlich. „Hast du Hunger? Ich mach gerade ein paar Toasts.“

Joey grinste verhalten und sie lächelte wissend.

„Sind deine Eltern nicht da?“, fragte er, er mochte die aufkommende Stille nicht sonderlich und folgte ihr in eine helle, moderne Küche.

„Och nein, die arbeiten...wie immer“, fügte sie finster hinzu. „Was willst du drauf? Also...Marmelade, Honig...ähm...“ Sie kramte weiter im Vorratsschränckchen. „...Nutella?“

Sie sah ihn fragend an und er lächelte: „Nutella, bitte.“ Sie nickte und packte ordentlich drauf.

„Entschuldigung...aber...was willst du eigentlich hier?“, fragte sie endlich, ziemlich neugierig und doch mit gerunzelter Stirn während sie nebenbei ein Löffel Nutella vernaschte.

Joey verharrte. „Also...ich...“

„Ach...du hast ja dein Schulzeug dabei...wegen dem Zettel...ja, da hätte ich auch selbst drauf kommen können.“ Sie grinste verlegen. „Bei was kann ich dir helfen?“

Joey musterte sie verblüfft, dann erleichtert. Genau, DESHALB war er da.

Sie zog scheppernd einen Teller für sich und einen für ihn heraus und drückte ihm das Toast samt Teller in die Hand.

„Sollen wir gleich anfangen?“, fragte sie und er folgte ihr die Treppe hoch, anscheinend in ihr Zimmer.

Er nickte.

„Gut“, erwiderte sie lächelnd und setzte sich unbekümmert an einen hellen Holzschreibtisch.

„Dann lass mal sehen.“ Sie bedeutete ihm sich neben sie zu setzen und er ließ sich nieder.

„Eigentlich ist es nicht schwer“, meinte sie und lächelte schon wieder und irgendwie fand er es sogar recht hübsch.

„Eigentlich“, erwiderte er, doch sie ließ sich nicht den Wind aus den Segeln nehmen und begann ruhig und verständlich und sachlich, doch mit eigenen, kreativen Kommentaren und geistreichen Anmerkungen zu erklären.

Er sah sie unbemerkt immer wieder zwischendurch an.

Und er sollte dieses Mädchen wirklich kennen?

Weit weg war das kichernde Ungeheuer, weit weg war ein gewisser Geschäftsmann.
 

------------------------------------------------------------------
 

So..das war's schon wieder fürs Erste ;-)

Ich hoffe, es hat euch gefallen und ihr seid wieder beim nächsten Mal dabei^^

Also...Bis dann!!^-^
 

Liebe Grüße

Eure Miya
 

P.s: Ihr müsst zugeben...diesmal ist es tatsächlich länger ;-)

Die Ewigkeit ist (zu) lang

Kapitel 4
 

Hallo^.^

ich freue mich ganz besonders euch dieses Kapitel vorsetzen zu dürfen...nach endloser Verspätung<.<'

Ich hatte zunächst ein paar kleinere Schwierigkeiten wieder in die Story der Geschichte zu finden und hoffe, das dies nicht allzu sehr auffällt.

Das nächste Kapitel ist, damit derartige Vorfälle eindeutig der Vergangenheit angehören, bereits in Arbeit und bald fertig.

Ich stell es jedoch erst rein, wenn zu diesem hier....ach...sagen wir zehn Kommis eingegangen sind...^^'

Nun...genug des BLABLABLA ;-)

Und viel Vergnügen mit dem langersehnten(?) folgenden Kapitel;-)
 

________________________________________________________
 

Er war schon einige Meter gegangen, als sie ihm ein unsicheres "Wir sehen uns" nachrief.

Joey wandte seinen Kopf, musterte die zierliche Gestalt, die ihm da mit funkelnden Augen nachsah, und nickte.

Ein Lächeln legte sich noch auf ihr Gesicht, bevor sie die Tür endlich ins Schloss fallen ließ.
 

Kopfschüttelnd schlenderte er weiter.

Weshalb er den Kopf schüttelte?

Na, wegen ihr, dieser quirligen, kindlich-naiven Person.

Die wirklich verdammt nervig sein konnte...und es doch nicht immer war...

Und wegen sich.
 

Natürlich war es bereits Abend.

Die Sommerabendsonne überzog den tagsüber kristallklaren, blauen Himmel mit einem saftigfrischen Orangerot.

Ein herrliches Wetter.

Eine kühle Brise strich über seine schweißnasse Stirn.

Freitagabend.
 

Ein junger Mann und eine junge Frau schlenderten die Straßenseite gegenüber entlang, schoben die Hände ineinander und sahen sich in die Augen, so verdammt tief.

Was nur durften sie in diesem Moment vom Anderen erfahren?

Zuneigung?

Das Gefühl nicht allein zu sein?

Oder gar das wahnwitzige Versprechen ewiger Liebe?
 

Fröstelnd zog Joey weiter.
 

Soetwas hat es zwischen ihnen beiden nie gegeben.

Keine Spaziergänge in der Sommerabendsonne, denn es stand ein Ruf auf dem Spiel.

Und es war nicht sein eigener.

Denn was für einen Ruf konnte ein Joey Wheeler schon verlieren?

Den eines Sohnes, der von seinem unzurechnungsfähigen Vater allein gelassen wurde?

Der, von einem Schwänzer und ewigen Verlierer?
 

Ein freudloses Grinsen zog sich bei diesem alten Gedanken über seine Lippen.

Nein...dieser Ruf würde ebenso ewig an ihm haften, wie das Bild eines ewig draufgängerischen Sprücheklopfers.

Die Welt war doch so einfach hinters Licht zu führen!

Lächel und sie wird glauben du bist glücklich.

Verberge deine Tränen vor ihr und sie wird glauben, du kennst keine Tränen...

Wie melancholisch, dachte Joey schnaubend.
 

Er kickte einen einsamen Kieselstein die Srtaße entlang.
 

Jede Zuneigung hatte er sich erkämpfen müssen.

Und wie oft hatte er sich trotzdem oder gerade deshalb allein gefühlt...wie oft war er allein gewesen...

und wie oft hatte er trotzdem tapfer gegrinst und seine flotten Sprüche auf die Welt losgelassen?
 

Das Versprechen ewiger Liebe...
 

Seufzend legte er einen Zahn zu.

Über seine Arme zog sich eine feine Gänsehaut.

Oh man, er fror doch tatsächlich mitten im Sommer!
 

Ohne zu überlegen bog er in eine ganz bestimmte Richtung.

Den klotzigen Hochbauten wichen stetig grazilere Gebäude, den schäbigen Karren, heißgeliebte Sammlerstücke.

Das Einzige, was sich nicht veränderte, war die stickige Luft, von Abgasen durchtränkt.

Doch Joey war natürlich trotzdem bewusst, dass er eine Welt betrat, in der er nur ein flüchtiger Gast sein konnte.

Wenn ihn keiner festhielt...
 

Der geplasterte Weg zum Anwesen des berüchtigten Jungunternehmer war gesäumt von geordnetem Laternenlicht. Der Wärter am Eingang zum Grundstück musterte ihn, dann nickte er knapp und das Tor glitt auf.

Noch immer verursachte der Blick des Wärters ein unwillkürliches Unwohlsein in Joeys Magengegend. Er verabscheute es einfach überprüft, getestet oder überwacht zu werden.

In allen drei Fällen überkam ihn seine Prüfungsangst und die damit verbundene Versagensangst.

Ja, so unglaublich das auch klingen mag: Joey Wheeler HAT Angst zu Versagen, was bei seinen Noten eher unnachvollziehbar ist. Oder eben erst recht nicht...
 

Die Tür öffnete sich in genau dem Moment, als Joey direkt davor stand; wie gewöhnlich.

Und da derartige Zufälle nicht bei jedem seiner Besuche die Erklärung sein konnten, hatte er Seto doch tatsächlich einmal darauf angesprochen.

Der hatte nur selbstgefällig gelächelt und etwas von "technischer Ausstattung seines perfekt koordinierten Personals" gefaselt.

Was das nun explizit hieß, davon hatte Joey immer noch nur eine leise Ahnung.
 

Das Personal, das diesen Abend die Nachtschicht erwischt hatte, bestand aus - abgesehen von dem Wärter - drei weiteren Angestellten:

das Kindermädchen für Mokuba, ein Koch und einer Angestellten für dies und das.

Eben diese lächelte ihm freundlich zu und nahm ihm seinen Schulranzen entgegen.

"Herr Kaiba ist oben in seinem Büro."

Joey nickte.

Als er bereits die letzte Treppenstufe nahm, wandte er sich nochmals zurück und fragte leicht hilflos:

"Rechts oder links?"

Mit einem leisen Lächeln deutete sie nach rechts.
 

Aber wirklich!

Der ganze Aufwand mit dem Wärter war vollkommen nutzlos.

Selbst, wenn ein Dieb die unmögliche Unmöglichkeit des Einbruchs in das kaiba'sche Anwesen gelingen sollte (und das war nun einmal bereits unmöglich), fände er nicht ohne die Hilfe des Hausbesitzer wieder hinaus, dachte Joey trocken und klopfte gelassen an eine Tür. Wenn ein Seto Kaiba arbeitete (was er ja gewöhnlich nicht unterbrach...haha), nun gut, aber wenn er sich tatsächlich in seinem Büro eingeschlossen hatte, dann MUSSTE selbst ein Joey Wheeler klopfen.
 

Keine Antwort.

Also klopfte er nochmals....etwas lauter.

Keine Antwort.

Langsam wurde Joey zornig.

Klopfte er eben NOCHMALS:
 

"Seto Kaiba! Ich komm jetzt rein! Eine verschlossene Tür hält MICH doch nicht..."

"Könntest du BITTE aufhören so rumzuschreien!"
 

Die Stimme kam völlig unerwartet nicht aus dem Zimmer, sondern ertönte sichtlich genervt hinter Joeys Rücken.

Der fuhr sichtlich erschreckt herum und starrte sichtlich entgeistert einem augenverdrehenden Seto Kaiba entgegen.

"Wieso bist du...?"

Joeys Blick wanderte zwischen der verschlossenen Tür und dem augenbrauenhochziehenden Geschäftsmann hin und her, dann erhellte sich sein Blick kaum einen Augenblick, ehe er sich verdüsterte und Joey beharrlich schweigend zur Tür nebenan schritt und ins Büro eintrat.

Seto folgte kommentarlos.
 

Leise seufzend ließ sich Joey in die weiße Couchgarnitur gegenüber des Bürotisches fallen, schnappte sich ein königblaues Kissen und schob es unter seinen Nacken. Wie immer traf ihn daraufhin ein stechender Blick seitens seines Seto Kaiba.

Joey konnte das bis heute nicht verstehen: Eine Couch war doch zum Sitzen und zur Entspannung auch seiner müden Knochen da und kein Kunstwerk, das man nur anschauen durfte!

Seto Kaiba schien da nicht ganz so eindeutiger Meinung.
 

Doch es war nicht der Blick, den Seto ihm kurz und berechnend zuwarf, den er ja ohnehin gewohnt war, sondern die absolute Stille, die folgte, beziehungsweise, die bereits im Büro herrschte.

Kein Brummen eines Laptops oder das Summen eines Scanners oder das piepende, rauschende Geräusch, das eine Flut frischdruckender Dokumente mit sich brachte.
 

"Du bist schon fertig?", fragte Joey verdutzt und folgte Setos Bewegungen mit einem musternden Blick.

Der nickte nur knapp.

"Schließlich musste ich nicht noch nebenbei ein Hündchen in die hochkomplizierte Welt der Mathematik einführen", entgegnete er dann doch, während er seinen hochwichtigen Kram feinsäuberlich in einen Ordner legte.

Zuerst nahm Joey sich vor ihm die ganze Sache übel zu nehmen, eine Woche richtig sauer zu sein, mit ihm kein Wort zu wechseln und ihn eiskalt zu ignorieren.

Schließlich trug dieser, Seto Kaiba persönlich, die Schuld, dass er, Joey Wheeler, quasi gezwungen war Akari zukünftig wahrzunehmen, denn nun, wo er sie leider nicht mehr als "kicherndes Monster der Extraklasse" sehen konnte, konnte er sie da noch ignorieren?

Konnte er das vorher?, schoss es ihm durch den Kopf.

Bei all den unsinnig-kindischen Gedanken blieb ihm eine Tatsache jedoch nicht verborgen:

Seto Kaiba fragte nicht nach, wie es gewesen war, in der "Höhle des Kichermonsters".

Eigentlich fragte er gar nicht nach.
 

Um exakt zu sein hielt also das eiserne Vorhaben des Joey Wheeler genau bis zu dem Augenblick, als ihn Seto sanft, doch bestimmt an sich zog. Seine trotzige Abwehr wandelte sich unwillkürlich in eine ungelungene Mischung aus Sehnsucht und Stolz.

Als er den warmen Atem des eiskalten Unternehmers jedoch in seinem Nacken fühlte, wusste er augenblicklich, was überwiegte...
 

Aber das nächste Mal, rief ihm sein innerer, schwindender Trotz missmutig.
 

Ein Seufzen entwich seiner trockenen Kehle und er konnte das feine Grinsen, das die Lippen von Seto Kaiba umspielte, praktisch spüren.
 

"Schokolade?", fragte ihn plötzlich dessen leicht raue Stimme.

"Nutella", erwiderte Joey leise und dachte unwillkürlich an Akari.

Er versuchte ja wirklich diesem Gedanken zu entkommen, doch ihr unsicheres Lächeln tauchte immer wieder vor seinem geistigen Auge auf und ihre funkelnden grünen Augen, die ihn hellwach musterten.

Nein, diese Gedanken hatte man nicht zu denken, während die Zunge des Seto Kaiba mit der eigenen ein feuriges Spiel spielte.

Unwillkürlich schob er Seto von sich, bis ein einigermaßen gesunder (?) Abstand zwischen ihnen lag.

Seto musterte ihn scharf, doch Joey erwiderte seinen eindringlichen Blick nicht.

Vielleicht, aber nur vielleicht hatte er Angst, was dieser in dem Moment in seinen Augen hätte lesen können.

Eines war es sicherlich nicht:

Das Versprechen ewiger Liebe...
 

_________________________________________________
 

So...das war's erst einmal von mir...jetzt seid ihr dran ;-P

Also...denkt an eure Kommis, damit es hier schnell weitergeht.

Es soll nicht mehr an mir liegen XD

Liebe Grüße

Eure Miya^.^

Wenn sich die Welt zu drehen scheint

Kapitel 5: Wenn sich die Welt zu drehen scheint
 

----------------------------------------------
 

Hi^^

Und damit geht’s in die fünfte Runde!

Mein Gott, was war das für ne Geburt ...*seufzt*

Dieses Kapitel durfte ich gleich zwei Mal schreiben, weil die Festplatte unseres Rechners verreckt ist ...<.<°

Glaubt mir, ich war zutiefst deprimiert ... das Kapitel war nämlich schon lange fertig ... nun ja ... jedenfalls bin ich nun stolze Besitzerin eines Laptops und deshalb kann es hier unbeschwert weitergehen^-^

Und nun ... was bleibt noch zu sagen?
 

Viel Spaß!!;-)
 

---------------------------------------------
 

„Joey, was ist los?“
 

Oh nein, nicht diese Frage!

Schrei mich an, ignorier' mich, aber bitte nicht diese Frage!
 

Joey wand sich unter dem stechenden Blick Seto Kaibas, dem er doch sonst immer trotzig und auf eine eigentümliche Art und Weise stolz entgegen trat.
 

„Ich glaube, mir ist schwindlig“, murmelte Joey und setzte sich auf die Polstergarnitur.

Seto runzelte schweigend seine Stirn. Es war deutlich, dass er sich damit nicht zufrieden geben würde. Doch Joey beruhigte es ein winziges bisschen, dass er den Abstand zwischen sich und ihm erweitert hatte und gleichermaßen schämte er sich für dieses Gefühl der Erleichterung.

War das nicht einmal anders gewesen?

Hatte er nicht einmal stundenlang vor dem Telefon verharrt, sich selbst leugnend, dass er auf einen Anruf von jemand ganz gewisses wartete, und es doch getan?

Hatte er nicht einmal auf Wolke Sieben geschwebt?

Oder war das ein anderer gewesen ... ?
 

Nein, er konnte sich noch daran erinnern!
 

Joeys Körper versteifte sich unwillkürlich, als Seto die neu aufgebaute Distanz einfach wieder zunichte machte und sich neben ihn auf die Couch sinken ließ und zuckte zusammen, als er plötzlich die sanfte Berührung in seinem überempfindlichen Nacken ausmachte.
 

„Du glühst ja beinahe!“
 

Nein, ihm war nur etwas warm ... oder kalt?

Eigentlich konnte er das nicht einmal mit Sicherheit sagen.
 

„Mhm“, erwiderte er also unbestimmt und sah Seto augenblicklich in einer Schublade kramen.

„Was ... ?“

Doch ihm wurde regelrecht unabwendbar das Fieberthermometer in den Mund geschoben.
 

„38 Grad.“

„Dann sollte ich vielleicht nach Hause gehen“, entgegnete Joey nüchtern und war

bereits dabei sich zu erheben, als Seto ihn kopfschüttelnd musterte.

„Du gehst jetzt nirgendwo hin außer in ein warmes Bett“, beschloss er scharf und mit einem solchen Ton, dem Joey nichts entgegensetzte.

Vielleicht lag es auch an der bleiernen Müdigkeit, die seinen Körper überkam oder das stetige Schwindelgefühl, jedenfalls seufzte er wohlig auf, als er endlich in einem schönen, weichen, warmen Bett lag.

Neben Seto Kaiba.
 

„Seto?“, flüsterte Joey in die einsame Stille.

Der brummte.
 

„Glaubst du an so etwas wie ... ewige Liebe?“

Schweigen.

Nun, das Schlimmste, was passieren konnte, war doch, dass Seto ihn aus dem Bett beziehungsweise aus dem Haus ... der Villa ... jagte.

Doch warum sollte er das auch tun?

Schließlich hatte Joey das noch vor wenigen Minuten selbst angeboten und Seto selbst hatte dies vehement unterbunden.
 

Letztlich konnte Joey immer noch alles auf das Fieber schieben.

Im schlimmsten Falle, versteht sich.

Und eigentlich erwartete er schon gar keine Antwort mehr nach dem anscheinend endgültigen Schweigen, das Seto offenbar vertrat.
 

„Ewig ... nun ja ... diese endlose Zeitspanne wird ja bereits durch die Lebensdauer eines Menschen gebrochen. Folglich kann nichts ewig sein. Nichts, was mit diesem Leben verbunden ist. Was danach kommt ist dann wieder eine andere Frage.“

Joey seufzte.

Natürlich.

Ewige Liebe passte auch nicht recht zu einem rational denkenden Geschäftsmann ...
 

„Das jedoch“, vernahm Joey überrascht Setos nachsinnende Stimme und lauschte trotz Kopfschmerzen und einer Müdigkeit, die ihn daran zweifeln ließ, jemals geschlafen zu haben, „schließt nicht eine lebenslange Liebe aus...“
 

Verblüfft starrte Joey auf den Punkt, wo er Setos Kopf vermutete.
 

„Zufrieden?“, fragte der und Joey nahm das Lächeln durch Setos Stimme hindurch war und ein irgendwie wohlig-füllendes Gefühl breitete sich in seinem Bauch aus.
 

„Ja, Seto Kaiba, Sie haben diese Frage zu vollster Zufriedenheit beantwortet“, entgegnete Joey und ahmte die Stimme seines heiß geliebten Mathematiklehrers nach.

„Na dann ... gute Nacht.“
 

Er spürte den flüchtigen Kuss auf seiner Stirn, ehe sich ihm Setos Rücken zu wandte und Joey grübelnd an die Decke starrte.
 

Vielleicht war doch nicht alles so anders wie früher.

Zumindest nicht so viel schlechter.

Vielleicht machte er sich auch zu viele Gedanken.

Und vor allem zu zukunftsträchtige...
 

Es war wohl wieder eine dieser berühmten Schicksalsfügungen, dass Joey Wheeler an einem sonnigen, wundervollen Sonntagsommermorgen mit Fieber im Bett lag.

Und das trotz Zäpfchen.

Wie entmutigend.

So kam er zwar um seine Japanischhausaufgabe, doch auch nur für dieses Wochenende.

Auf kurze und lange Sicht war es also alles andere als nützlich.

Wohl eher langweilig und öde.
 

Seine Augen brannten, nicht, dass er gern gelesen hätte, aber selbst ein Buch war dieser verdammten Langeweile vorzuziehen.

Und so hatte er sich doch tatsächlich auf die Suche nach einem Buch gemacht ... oder etwas Vergleichbarem.
 

Und wie es das Schicksal eben wollte, auch wenn es Joey sonst gern lang und ausdauernd zu quälen vorzog, traf dieser auf einem der endlosen Gänge auf Mokuba.
 

„Oh, Joey, du bist heute aber schon früh hier. Und siehst richtig bekackt aus.“

„Danke“, entgegnete dieser trocken, „Wie viel Uhr ist es denn eigentlich?“

„Neun“, erwiderte Mokuba und musterte Joey stirnrunzelnd.

„Suchst du irgendwas? Oder irgendwen? Seto ist in seinem Büro... meckert die ganze Zeit wegen irgendwelchen Dokumenten hier und Bilanzen da...“
 

Joey grinste, als Mokuba einvernehmlich seine Augen verdrehte.
 

„Nee, dem will ich dann lieber noch nicht in die Quere kommen. Zumal ich echte Probleme bekomm, wenn er mich außerhalb vom Bett sieht. Ich such irgendetwas ... zu lesen ...“
 

Den regelrecht ungläubigen Blick, den er dafür erntete, konnte er Mokuba noch nicht einmal verdenken.
 

„Seto hat mir strenge Bettruhe verschrieben“, fügte Joey missmutig hinzu, „Weil ich ein wenig erhöhte Temperatur hab ... es ist ja noch nicht mal richtiges Fieber. Nur das Schwindelgefühl ist wirklich ätzend ...“

Er seufzte.
 

„Ach so, Langeweile“, bemerkte Mokuba grinsend.

„Vergiss Setos Bücher, das sind alles hochqualifizierte Fachbücher ...“ - Mokuba verdrehte seine Augen - „Im Vergleich dazu ist ein Tag mit Fieber allein im Bett wirklich amüsant. Es sei denn, du hast Interesse an 'Teddys großer Fahrt', das müsste auch noch irgendwo rumfliegen. Ein altes Gute-Nacht-Buch von mir“, fügte Mokuba mit vergnügt funkelnden Augen hinzu, „Ich hab' da allerdings noch eine wirklich viel versprechende Möglichkeit.“

Joey horchte unwillkürlich auf, als ihn der Kleine, der inzwischen tatsächlich nicht mehr allzu klein war, mit leuchtenden Augen beobachtete.

„The Run of Life Volume 2“, gab er endlich preis und seine Worte verfehlten die Wirkung bei Joey nicht.

Und so verbrachte der den Tag zwar im Bett, aber immerhin mit der neuesten Version des besten Spiels des Jahres in seinem Nintendo DS (Schleichwerbung XD).
 

Erst gegen Abend öffnete sich die Tür und ein abgeschaffter Seto Kaiba betrat das Schlafzimmer.

Joey (der den Gameboy vorsorglich unter dem Bett versteckt hatte) sah unschuldig auf.
 

„Und ... einen schönen Sonntag gehabt“, stichelte er, als er die missmutige Miene des völlig fertigen Seto Kaiba sah.
 

„So amüsant wie ein Tag mit Fieber im Bett“, entgegnete der trocken. Joey bezweifelte das zwar und unterdrückte mühsam ein freches Grinsen, erwiderte jedoch lieber nichts darauf.
 

Wahrscheinlich ließ gerade das Seto misstrauisch aufsehen.

„Was hast du eigentlich die ganze Zeit gemacht?“

„Gelesen“, entgegnete Joey grinsend und Setos fein geschwungene Augenbrauen fanden unwillkürlich den Weg eine Ebene höher.

„Aha ...“, meinte er gedehnt, „Und welches Buch?“

„Och“, erwiderte Joey und gähnte, „die chemische Konformation. Wirklich interessant ...“
 

Über Setos Lippen huschte ein schiefes Lächeln.

„Gut, dann erzähl mir mal was darüber.“

„Ich hab' gesagt, dass ich es gelesen hab', nicht, dass ich es gelernt hätte ... an einem Sonntag!“, meinte Joey gespielt vorwurfsvoll.

„Natürlich“, entgegnete Seto und hob entschuldigend seine Hände, dann lächelte er und legte sich zu Joey ins Bett.
 

Doch der fuhr augenblicklich hoch.

„Oh nein, ich hab vollkommen meine Geschichtshausaufgaben vergessen. Ich muss ... kann ich sie schnell bei dir abschreiben?“, fragte Joey und schielte zu Seto hinüber.

Der sah ihn stirnrunzelnd an.
 

„Dafür hast du doch auch noch morgen Zeit.“

Joey sah in ungläubig an.

„Wir haben Geschichte morgen in der ersten ... das schaff ich nie.“

„Du gehst morgen ja auch noch nicht zum Unterricht“, entgegnete Seto gelassen.

„Ich hab' aber kein Fieber mehr“, protestierte Joey. Er würde keinen weiteren Tag im Bett aushalten.

Oh Gott, dachte er ironisch, er zog es vor in die Schule zu gehen, anstatt im Bett zu bleiben. Es musste wirklich weit mit ihm sein.
 

Seto lachte amüsiert auf.

„Seit wann bist du denn so versessen auf Unterricht“, stichelte er spöttisch.

„Seit dem ich 'The run of life' durchgespielt hab'“,erwiderte Joey und hätte im nächsten Moment seinen Kopf gegen die Wand schlagen können.
 

Setos Augen funkelten.

„Aha“, entgegnete er gefährlich leise, „Ist das zufälligerweise das neue Spiel, das sich Mokuba samstags gekauft hat?“
 

Joey kaute verlegen auf seinen Lippen.
 

„Ach, Seto“, meinte er versöhnlich, „Es war so entsetzlich langweilig und ...“

Eigentlich wusste er noch nicht einmal warum er sich überhaupt rechtfertigte.

Schließlich war es nicht verboten dieses Spiel zu spielen; auch, wenn man krank war.
 

Doch Seto schien das eindeutig anders zu sehen.
 

„Joey, du hast regelrechte Schwindelanfälle, wie einfältig-dumm kann man eigentlich sein, den ganzen Tag dann vor einem Bildschirm zu hocken! Hast du dir, auch nur einmal in deinem verdammten Leben, die Anleitung so eines Gameboys durchgelesen? Es ist verdammt nochmal vollkommen unsachgemäß bei Fieber und Schwindel den ganzen Tag wie hypnotisiert da reinzustarren. Echt, ich glaub's einfach nicht!“
 

Seto fasste sich an seine Schläfen.

„Verdammt“, zischte er und verschwand aus dem Zimmer.
 

Joey starrte auf die zugeschlagene Tür, durch die Seto eben schon beinahe überstürzt, verschwunden war.

Was, um Himmels Willen, war das gewesen?
 

Joey wartete lauschend.

Doch Seto sollte erst wieder kommen, als er bereits unwillkürlich eingeschlafen war.
 

Irgendwas war wirklich schief gelaufen. Doch Joey konnte im Nachhinein echt nicht sagen, was es gewesen sein könnte.

Er beschloss, morgen tatsächlich noch einen Tag auszusetzen.

Wenn es Seto so sehr am Herzen hing ...
 

Als Joey am nächsten Tag aufwachte, war Seto bereits weg.

Joey schnaubte.

Aber wirklich wahr.
 

Der Montag war nicht sehr ereignisreich.

Nun ja, nicht sehr ereignisreich beschrieb es wohl nicht so ganz:

Es war ein beschissen-langweiliger Tag und dabei regnete es noch nicht einmal.

Nicht, dass es den Tag aufregender gemacht hätte, aber es hätte Joey wohl einen kleinen Trost in der Wüste der Tatenlosigkeit verschafft, wenn wenigstens die Sonne, die wirklich unverschämt freundlich dazu einlud, den Tag im Schwimmbad zu verbringen, nicht so entsetzlich wundervoll gestrahlt hätte.

Doch diese Einladung musste Joey in Betracht auf das Wohlwollen seiner noch verbleibenden Lebensdauer ausschlagen.

Seto schien da im Bezug nicht ganz so wohlwollend zu sein, sollte er ihn womöglich in Badehosen im kühlen Nass erwischen.
 

Sehnsüchtig schweifte Joeys Blick nach draußen.

Was für ein bescheuerter Tag, dachte er griesgrämig.

Seine wenig freundlichen Gedanken wurden abrupt von der Hausklingen unterbrochen.

Nanu, Seto hatte doch gesagt, er würde erst später kommen, weil ihm noch ein paar Dokumente aus der Kaiba-Corporation fehlten, die er anscheinend noch vor morgen bearbeiten wollte.

Es war doch nichts passiert ... oder?
 

Er beschloss nachzusehen und damit gleichermaßen den einvernehmenden Fängen des Bettes zu entwischen.
 

„Seto, ich dachte du würdest erst ...“

Doch Joey verstummte augenblicklich.
 

„Diese junge Dame meinte, Sie würden sie erwarten“, vernahm Joey die freundliche Stimme von Herr Yamamoto, der ihn somit gleichermaßen nach der Richtigkeit dieser Behauptung fragte.
 

Joey stutze und blickte verständnislos in die vergnügt funkelnden Augen von Akari Sugimoto.
 

---------------------------------------------------------------------------------
 

So ... ich denke, im nächsten Kapitel kracht's ... und damit nähern wir uns endlich dem Kern der Geschichte ...

Ich hoffe, ihr seid auch das nächste Mal dabei und hinterlasst mir noch schnell einen kleinen Kommi für meine 'Autorenseele' ;-) (immerhin war dieses Kapitel doch recht lang, ne^^)
 

Liebe Grüße

Eure Miya^-^y



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Kommentare zu dieser Fanfic (54)
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Von:  Onlyknow3
2013-04-28T10:27:50+00:00 28.04.2013 12:27
Habe die Kapitel bis hier her gelesen,und mir gefällt die Geschichte,sieht so aus als ob sich Joey da in etwas verrennt das ihn und Seto vor eine Probe in ihrer Beziehung stellt.Entweder Joey landet Akari im Bett,oder Seto wird wütend weil sie bei ihm im Haus ist und mach Joey deshalb den Kopf runter.Bin schon gespannt was als nächstes passiert,mach weiter so,freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3
Von:  Tomoaki-chan
2008-07-28T17:54:34+00:00 28.07.2008 19:54
Ohje... Da ist ja einiges schief gelaufen! Erst dreht Se-Chan völlig durch, weil Joey Nintendo DS gespielt hat und dann taucht diese Zecke(ich mag sie immer noch nicht) von Sugimoto bei Joey/Kaiba auf.
Was ich aber als einhunderttausendmillionstarkes plus an diesem Kappi sehe ist, dass Joey und Se-Chan wieder besser miteinander umgehen. Se-Chan ist nicht mehr so abweisend und Joey hat doch noch Grund zur Hoffnung auf "lebenslange" Liebe -^^-

freu mich schon aufs nächste Kappi!!

ggggggggggggggggggggggggggggggggglG Yami=^.^=
Von: abgemeldet
2008-07-14T13:41:18+00:00 14.07.2008 15:41
hey...freu es geht weiter^^ allerdings bin ich leicht verwirrt und versteh langsam gar nichts mehr aber ich hoffe das das im nächsten kapitel besser wird...also schreib schnell weiter^^

lg yoko_mia1988
Von:  Wolfi-sama
2008-07-05T12:50:15+00:00 05.07.2008 14:50
Awww....^^ Ich find diese FF so toll^^ Ein super Kappi^^ Freu mich schon auf das nächste!
Beeil dich ^o^

Lg
Grimmy
Von:  Rani
2008-07-05T06:57:53+00:00 05.07.2008 08:57
Der Arme er hat es aber auch echt nicht einfach der kann einen richtig leid tun^^ Ich bin gespannt welches Gespräch sich bei diesem Besuch ergeben wird^^ schreib bitte schnell weiter ist echt gelungen ich bin neugierig wie es weiter geht und danke für deine Nachricht hab mich sehr gefreut und freue mich natürlich schon auf die nächste ; )

lg Rani
Von:  Zack
2008-07-05T02:22:11+00:00 05.07.2008 04:22
Gute Frage. Was macht die hier?
Erst behaupten man liest was und dann rutscht es einen über die Lippen XD.
Von:  Ryubi
2008-07-04T21:09:19+00:00 04.07.2008 23:09
o.o
was hat die denn da zu suchen??? die soll sich vom acker machen xPP
ich wusste gar nich das gameboy so schädlich ist ö.o ich mein wenn ich erhöhte temperatur hab sitz ich auch vorm pc xDD wer weiß
die beiden tun mir auf jeden fall jetzt schon leid .__. ich hab angst vom nächsten kappi >.<
aber war trotzdem schön, dass es so schnell weiterging :3 *deinen Lappi streichel, damit er dir gute dienste erweist* xD
^^ bis zum nächsten kappi ^^ (oder doch ens? xD)
hdl Lisa^^
Von:  Kaja-chan
2008-07-04T19:05:59+00:00 04.07.2008 21:05
wies aussieht bin ich die erste^^
ich fand das kapi toll auch wenn cih finde, dass seto etwas übertreibt
bin schon auf den großen krach gespannt^^
Von:  Wolfi-sama
2008-06-26T07:24:15+00:00 26.06.2008 09:24
*greetz*
Ich find die FF echt super! Danke, dass du mir geschrieben hast^^
Lässt sich wirklich gut lesen^^
Irgendwie stelle ich mir dieses Mädchen so vor, wie Thea...(Ich hasse Thea, ergo auch irgendwie die hier...egal...)
Bitte schreib ganz schnell weiter! ^o^

Lg
Grimmy
Von: abgemeldet
2008-06-26T04:12:56+00:00 26.06.2008 06:12
hmmm...erstmal muss ich sagen das ich es cool finde wenn die autorin einem schreibt 'lies doch mal meine story'^^ is mir noch nie passiert aber ich muss sagen hat sich gelohnt das hier zu lesen...ich finde es zwar ein bisschen umständlich geschrieben und auch traurig das die beiden nicht diese typische beziehung führen die sie sonst immer in den storys haben aber sonst wars gut und ich freue mich auf das nächste kapitel

lg yoko_mia1988

ps: wäre nett wenn du mir schreibst, wenn das nächste kapitel ein kommi von mir haben will^^


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