Die Ewigkeit ist (zu) lang
Kapitel 4
Hallo^.^
ich freue mich ganz besonders euch dieses Kapitel vorsetzen zu dürfen...nach endloser Verspätung<.<'
Ich hatte zunächst ein paar kleinere Schwierigkeiten wieder in die Story der Geschichte zu finden und hoffe, das dies nicht allzu sehr auffällt.
Das nächste Kapitel ist, damit derartige Vorfälle eindeutig der Vergangenheit angehören, bereits in Arbeit und bald fertig.
Ich stell es jedoch erst rein, wenn zu diesem hier....ach...sagen wir zehn Kommis eingegangen sind...^^'
Nun...genug des BLABLABLA ;-)
Und viel Vergnügen mit dem langersehnten(?) folgenden Kapitel;-)
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Er war schon einige Meter gegangen, als sie ihm ein unsicheres "Wir sehen uns" nachrief.
Joey wandte seinen Kopf, musterte die zierliche Gestalt, die ihm da mit funkelnden Augen nachsah, und nickte.
Ein Lächeln legte sich noch auf ihr Gesicht, bevor sie die Tür endlich ins Schloss fallen ließ.
Kopfschüttelnd schlenderte er weiter.
Weshalb er den Kopf schüttelte?
Na, wegen ihr, dieser quirligen, kindlich-naiven Person.
Die wirklich verdammt nervig sein konnte...und es doch nicht immer war...
Und wegen sich.
Natürlich war es bereits Abend.
Die Sommerabendsonne überzog den tagsüber kristallklaren, blauen Himmel mit einem saftigfrischen Orangerot.
Ein herrliches Wetter.
Eine kühle Brise strich über seine schweißnasse Stirn.
Freitagabend.
Ein junger Mann und eine junge Frau schlenderten die Straßenseite gegenüber entlang, schoben die Hände ineinander und sahen sich in die Augen, so verdammt tief.
Was nur durften sie in diesem Moment vom Anderen erfahren?
Zuneigung?
Das Gefühl nicht allein zu sein?
Oder gar das wahnwitzige Versprechen ewiger Liebe?
Fröstelnd zog Joey weiter.
Soetwas hat es zwischen ihnen beiden nie gegeben.
Keine Spaziergänge in der Sommerabendsonne, denn es stand ein Ruf auf dem Spiel.
Und es war nicht sein eigener.
Denn was für einen Ruf konnte ein Joey Wheeler schon verlieren?
Den eines Sohnes, der von seinem unzurechnungsfähigen Vater allein gelassen wurde?
Der, von einem Schwänzer und ewigen Verlierer?
Ein freudloses Grinsen zog sich bei diesem alten Gedanken über seine Lippen.
Nein...dieser Ruf würde ebenso ewig an ihm haften, wie das Bild eines ewig draufgängerischen Sprücheklopfers.
Die Welt war doch so einfach hinters Licht zu führen!
Lächel und sie wird glauben du bist glücklich.
Verberge deine Tränen vor ihr und sie wird glauben, du kennst keine Tränen...
Wie melancholisch, dachte Joey schnaubend.
Er kickte einen einsamen Kieselstein die Srtaße entlang.
Jede Zuneigung hatte er sich erkämpfen müssen.
Und wie oft hatte er sich trotzdem oder gerade deshalb allein gefühlt...wie oft war er allein gewesen...
und wie oft hatte er trotzdem tapfer gegrinst und seine flotten Sprüche auf die Welt losgelassen?
Das Versprechen ewiger Liebe...
Seufzend legte er einen Zahn zu.
Über seine Arme zog sich eine feine Gänsehaut.
Oh man, er fror doch tatsächlich mitten im Sommer!
Ohne zu überlegen bog er in eine ganz bestimmte Richtung.
Den klotzigen Hochbauten wichen stetig grazilere Gebäude, den schäbigen Karren, heißgeliebte Sammlerstücke.
Das Einzige, was sich nicht veränderte, war die stickige Luft, von Abgasen durchtränkt.
Doch Joey war natürlich trotzdem bewusst, dass er eine Welt betrat, in der er nur ein flüchtiger Gast sein konnte.
Wenn ihn keiner festhielt...
Der geplasterte Weg zum Anwesen des berüchtigten Jungunternehmer war gesäumt von geordnetem Laternenlicht. Der Wärter am Eingang zum Grundstück musterte ihn, dann nickte er knapp und das Tor glitt auf.
Noch immer verursachte der Blick des Wärters ein unwillkürliches Unwohlsein in Joeys Magengegend. Er verabscheute es einfach überprüft, getestet oder überwacht zu werden.
In allen drei Fällen überkam ihn seine Prüfungsangst und die damit verbundene Versagensangst.
Ja, so unglaublich das auch klingen mag: Joey Wheeler HAT Angst zu Versagen, was bei seinen Noten eher unnachvollziehbar ist. Oder eben erst recht nicht...
Die Tür öffnete sich in genau dem Moment, als Joey direkt davor stand; wie gewöhnlich.
Und da derartige Zufälle nicht bei jedem seiner Besuche die Erklärung sein konnten, hatte er Seto doch tatsächlich einmal darauf angesprochen.
Der hatte nur selbstgefällig gelächelt und etwas von "technischer Ausstattung seines perfekt koordinierten Personals" gefaselt.
Was das nun explizit hieß, davon hatte Joey immer noch nur eine leise Ahnung.
Das Personal, das diesen Abend die Nachtschicht erwischt hatte, bestand aus - abgesehen von dem Wärter - drei weiteren Angestellten:
das Kindermädchen für Mokuba, ein Koch und einer Angestellten für dies und das.
Eben diese lächelte ihm freundlich zu und nahm ihm seinen Schulranzen entgegen.
"Herr Kaiba ist oben in seinem Büro."
Joey nickte.
Als er bereits die letzte Treppenstufe nahm, wandte er sich nochmals zurück und fragte leicht hilflos:
"Rechts oder links?"
Mit einem leisen Lächeln deutete sie nach rechts.
Aber wirklich!
Der ganze Aufwand mit dem Wärter war vollkommen nutzlos.
Selbst, wenn ein Dieb die unmögliche Unmöglichkeit des Einbruchs in das kaiba'sche Anwesen gelingen sollte (und das war nun einmal bereits unmöglich), fände er nicht ohne die Hilfe des Hausbesitzer wieder hinaus, dachte Joey trocken und klopfte gelassen an eine Tür. Wenn ein Seto Kaiba arbeitete (was er ja gewöhnlich nicht unterbrach...haha), nun gut, aber wenn er sich tatsächlich in seinem Büro eingeschlossen hatte, dann MUSSTE selbst ein Joey Wheeler klopfen.
Keine Antwort.
Also klopfte er nochmals....etwas lauter.
Keine Antwort.
Langsam wurde Joey zornig.
Klopfte er eben NOCHMALS:
"Seto Kaiba! Ich komm jetzt rein! Eine verschlossene Tür hält MICH doch nicht..."
"Könntest du BITTE aufhören so rumzuschreien!"
Die Stimme kam völlig unerwartet nicht aus dem Zimmer, sondern ertönte sichtlich genervt hinter Joeys Rücken.
Der fuhr sichtlich erschreckt herum und starrte sichtlich entgeistert einem augenverdrehenden Seto Kaiba entgegen.
"Wieso bist du...?"
Joeys Blick wanderte zwischen der verschlossenen Tür und dem augenbrauenhochziehenden Geschäftsmann hin und her, dann erhellte sich sein Blick kaum einen Augenblick, ehe er sich verdüsterte und Joey beharrlich schweigend zur Tür nebenan schritt und ins Büro eintrat.
Seto folgte kommentarlos.
Leise seufzend ließ sich Joey in die weiße Couchgarnitur gegenüber des Bürotisches fallen, schnappte sich ein königblaues Kissen und schob es unter seinen Nacken. Wie immer traf ihn daraufhin ein stechender Blick seitens seines Seto Kaiba.
Joey konnte das bis heute nicht verstehen: Eine Couch war doch zum Sitzen und zur Entspannung auch seiner müden Knochen da und kein Kunstwerk, das man nur anschauen durfte!
Seto Kaiba schien da nicht ganz so eindeutiger Meinung.
Doch es war nicht der Blick, den Seto ihm kurz und berechnend zuwarf, den er ja ohnehin gewohnt war, sondern die absolute Stille, die folgte, beziehungsweise, die bereits im Büro herrschte.
Kein Brummen eines Laptops oder das Summen eines Scanners oder das piepende, rauschende Geräusch, das eine Flut frischdruckender Dokumente mit sich brachte.
"Du bist schon fertig?", fragte Joey verdutzt und folgte Setos Bewegungen mit einem musternden Blick.
Der nickte nur knapp.
"Schließlich musste ich nicht noch nebenbei ein Hündchen in die hochkomplizierte Welt der Mathematik einführen", entgegnete er dann doch, während er seinen hochwichtigen Kram feinsäuberlich in einen Ordner legte.
Zuerst nahm Joey sich vor ihm die ganze Sache übel zu nehmen, eine Woche richtig sauer zu sein, mit ihm kein Wort zu wechseln und ihn eiskalt zu ignorieren.
Schließlich trug dieser, Seto Kaiba persönlich, die Schuld, dass er, Joey Wheeler, quasi gezwungen war Akari zukünftig wahrzunehmen, denn nun, wo er sie leider nicht mehr als "kicherndes Monster der Extraklasse" sehen konnte, konnte er sie da noch ignorieren?
Konnte er das vorher?, schoss es ihm durch den Kopf.
Bei all den unsinnig-kindischen Gedanken blieb ihm eine Tatsache jedoch nicht verborgen:
Seto Kaiba fragte nicht nach, wie es gewesen war, in der "Höhle des Kichermonsters".
Eigentlich fragte er gar nicht nach.
Um exakt zu sein hielt also das eiserne Vorhaben des Joey Wheeler genau bis zu dem Augenblick, als ihn Seto sanft, doch bestimmt an sich zog. Seine trotzige Abwehr wandelte sich unwillkürlich in eine ungelungene Mischung aus Sehnsucht und Stolz.
Als er den warmen Atem des eiskalten Unternehmers jedoch in seinem Nacken fühlte, wusste er augenblicklich, was überwiegte...
Aber das nächste Mal, rief ihm sein innerer, schwindender Trotz missmutig.
Ein Seufzen entwich seiner trockenen Kehle und er konnte das feine Grinsen, das die Lippen von Seto Kaiba umspielte, praktisch spüren.
"Schokolade?", fragte ihn plötzlich dessen leicht raue Stimme.
"Nutella", erwiderte Joey leise und dachte unwillkürlich an Akari.
Er versuchte ja wirklich diesem Gedanken zu entkommen, doch ihr unsicheres Lächeln tauchte immer wieder vor seinem geistigen Auge auf und ihre funkelnden grünen Augen, die ihn hellwach musterten.
Nein, diese Gedanken hatte man nicht zu denken, während die Zunge des Seto Kaiba mit der eigenen ein feuriges Spiel spielte.
Unwillkürlich schob er Seto von sich, bis ein einigermaßen gesunder (?) Abstand zwischen ihnen lag.
Seto musterte ihn scharf, doch Joey erwiderte seinen eindringlichen Blick nicht.
Vielleicht, aber nur vielleicht hatte er Angst, was dieser in dem Moment in seinen Augen hätte lesen können.
Eines war es sicherlich nicht:
Das Versprechen ewiger Liebe...
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So...das war's erst einmal von mir...jetzt seid ihr dran ;-P
Also...denkt an eure Kommis, damit es hier schnell weitergeht.
Es soll nicht mehr an mir liegen XD
Liebe Grüße
Eure Miya^.^