Allein und Verlassen von Mayo-Jane (Oder wendet sich das Blatt noch?) ================================================================================ Kapitel 21: Weihnachten ----------------------- Nervös sass Hinata auf der Couch. Naruto hatte sie heute Morgen mit seiner Ankunft total überrascht. Sie hatte eigentlich damit gerechnet, dass sie ihn erst nach den Ferien in der Schule wieder sehen würde. Noch waren sie alleine. Hinata’s Eltern waren bei den Nachbarn. Was die dort machten, wusste sie nicht und der Rest der Familie würde erst in knapp drei Stunden ankommen. Nun sass ihr Freund neben ihr auf dem Sofa und hielt ihre Hand. Auch er war ungewöhnlich still und gab keinen Pips von sich. Genau dies liess Hinata noch nervöser werden. Irgendein dämlicher Kommentar von ihm würde sie jetzt ein wenig entspannen lassen, doch nichts dergleichen geschah. Die Situation in der sie sich gerade befanden war ja auch nicht gerade leicht. Jeden Moment könnte die Tür aufgehen und Hinata’s Eltern würden sehen, dass sie einen Gast hatten. Zudem das Naruto sie heute überrascht hatte, war es unvermeidlich, dass sie Weihnachten zusammen feiern würden. Schliesslich dauerte es mit den Zug bis zu Naruto nach Hause über drei Stunden und es war Weihnachten, da fuhren die Züge nicht alle 30min, sondern eher alle zwei Stunden. Im Prinzip wäre das ja nicht schlimmes, wenn er zum Fest bleiben würde, aber leider würde heute Abend eben ihre ganze Familie kommen. Genau diese war das Problem. Alle aus ihrer Familie waren ein wenig speziell, besonders ihr Vater. Früher hatte sie immer versucht um seine Gunst zu kämpfen. Doch keine gute Note oder eine andere gute Leistung vermochte ihr zu helfen endlich ein einziges Mal ein Lächeln aus ihrem Vater herauszubekommen oder lobende Worte. Meist sah er sie, wenn überhaupt, mit einem ziemlich distanzierten und kühlen Blick an. Im Alter von circa zehn Jahren hatte sie es dann komplett aufgegeben einen Weg zu finden, dass er sie als eine vollwertige Hyuga akzeptierte. Nun würde jedoch ein grösseres Problem auftreten. Niemand aus ihrer Familie ausser Neji wusste, dass sie mit Naruto zusammen war. Erst heute würde sie die Nachricht den anderen mitteilen. Sie freute sich zwar, dass ihr Freund hier war, doch war es schwierig für sie nach so kurzer Zeit schon die Katze aus dem Sack zu lassen. Zudem kam alles so schnell für sie. Dennoch wusste sie genau, dass Naruto nicht mal so schnell dachte sie zu besuchten. Er hatte sich doch das ganze sicher gründlich überlegt. Schliesslich wusste er von ihrem kleinen Familienproblem. Vorsichtig drückt sie die Hand ihres Freundes. Dieser erwiderte den Druck sofort. Dann hörte man ein knacken, dass öffnen einer Türe und wie zwei Personen eintraten. Sofort erhob sich Hinata und lief ihren Eltern entgegen. Mit einem zaghaften lächeln begrüsste sie diese, auch wenn nur ihre Mutter ihr eine Erwiderung darauf gab. Ihr Vater lief wortlos an ihr vorbei. Etwas traurig sah sie ihrem Vater hinterher. °Wie immer, unnahbar und kalt… Ich erzähl wohl erst mal alles meiner Mutter.° Gedacht, getan. Sie holte noch einmal kurz Luft und ging auf ihre Mutter zu. „Ich möchte dir jemanden vorstellen. Könntest du mitkommen?“ „Klar.“ Mit schnellen Schritten folgte sie ihrer Tochter ins Wohnzimmer und sah sie dabei verwundert an. °Warum läuft die den so schnell? Sieht ihr gar nicht ähnlich.° Am Ziel angekommen erblickte Hinata’s Mutter einen leicht grinsenden blondhaarigen jungen Mann mit Azurblauen Augen. „Mutter… a…lso ddddas isssst Naruto, e…er geht mit mir auf dieselbe Schule und ist m….mein F…Freund. Naruto das ist meine Mutter.“ Innerlich fiel Hinata ein Stein vom Herzen. Sie hatte es tatsächlich geschafft mehr oder weniger ihrer Mutter alles zu sagen. Naruto erhob sich vom Sofa und streckte Frau Hyuga seine Hand entgegen. „Freut mich sie kennenzulernen.“ Ziemlich geschockt sah sie zwischen Naruto und Hinata hin und her. °Sie hat einen Freund? Nein wie süss.° Um nicht unhöflich zu erscheinen nahm sie nach ein paar Sekunden Naruto's Hand und schüttelte diese. „Es kommt zwar ziemlich überraschend, aber freut mich dich kennenzulernen.“ „Danke, es freut mich auch.“ Wieder fiel Hinata ein Stein vom Herzen. °Das war doch ganz gut.° „D…Darf Naruto Weihnachten bei uns verbringen und vielleicht noch ein paar Tage hierbleiben?“ Mit einem riesen Lächeln im Gesicht sah Frau Hyuga ihre Tochter an. „Natürlich darf er bleiben. Es ist ja soooo süss. Aber dafür erzählst du mir alles von ihm so von Frau zu Frau.“ Blitzartig lief Hinata kirschrot an. Wenn ihre Mutter alles meinte, dann war das ihr Ernst und wollte jedes noch so kleine Detail wissen.° Naruto grinste ebenfalls wie ein Honigkuchenpferd oder ein kleines Kind, welches gerade erfahren hat, dass es soviel Süssigkeiten essen darf, wie es will. Bis jetzt lief es grossartig, doch eine letzte Hürde musste sie noch überwinden. „Glaubst du, dass Vater es auch gestatten wird?“ „Ach um deinen Vater kümmere ich mich schon. Geht doch nach oben euch ausruhen. Inzwischen rede ich mit deinem Vater und beginne zu kochen. Schliesslich kommen bald die Gäste.“ Beide nickten Synchron und begaben sich in Hinata’s Zimmer. Naruto nahm seine Freundin in den Arm und grinste immer noch über das ganze Gesicht. „Deine Mutter ist ja voll nett. Dein Vater wird doch bestimmt auch so cool reagieren, echt jetzt.“ „Ja, das ist sie und ich denke nicht, aber vielleicht haben wir ja Glück.“ „Ach was, immer positiv denken. Klar ich war ja auch vorhin nervös, aber jetzt ist ja alles easy.“ Als Antwort nickte sie ihm zu, ehe sie begann sich für den Abend herzurichten. Eine halbe Stunde bevor ziemlich sicher die ersten Gäste kommen würden, war Hinata fertig und ihre Mutter rief die beiden. Unten angekommen stockte Hinata’s Mutter kurz der Atem. War diese Junge Frau da wirklich ihre Tochter? Hinata sah einfach zauberhaft aus. Sie trug einen knielangen, schwarzen Rock und lange schwarze Stiefeln mit flachem Absatz. Als Oberteil trug sie ein enganliegendes, dunkelblaues Neckholdertop, welches mit Strasssteinen verziert war. Dazu passend hatte sie sich die Haare mit Stäbchen hochgesteckt und sich dezent geschminkt „Du siehst toll aus mein Schatz. Also ich habe mit deinem Vater geredet, er ist sehr auf deinen Freund gespannt. Folgt mir einfach ins Wohnzimmer. „Danke Mum.“ Sie nahm ihren Freund bei der Hand und zusammen folgten sie ihr ins Wohnzimmer, wo bereits Hinata’s Vater wartete. Wie er wohl reagieren wird? Wird er Naruto akzeptieren oder hochkant rausschmeissen? Irgendwo in Japan Gelangweilt sass Sasuke in seinem Zimmer auf dem Bett. Er war bereits spätabends und er konnte endlich mal alleine sein und seine Gedanken ordnen. Heute war seine ganze Familie dagewesen. Mit ganze meinte man wirklich die absolut ganze. Vom Cousin bis hin zum Neffen war alles vertreten. Alles im allen waren etwa 70 Leute dagewesen. Er mochte zwar seine Familie, aber alle auf einen Haufen war doch etwas Zuviel des guten. Vor allem, wenn die etwas älteren Familienmitgliedern immer vom selben Thema sprachen oder einem im die Wangen kniffen nur um einem zu sagen, dass man ja soooo süss aussah und ja schrecklich gewachsen war. Doch nun sind alle nach Hause gegangen und es waren nur noch seine Eltern und sein Bruder da. Er war ja sowieso den gesamten Abend neben der Spur gewesen, zumindest gedanklich. Selbst im Trubel des Weihnachtsfestes konnte er nicht aufhören an SIE zu denken. Immer wieder waren seine Gedanken zu ihr abgedriftet. Dies war ziemlich ungewohnt für ihn. Normalerweise dachte er nie an ein Mädchen, aber mit Sakura war ja sowieso alles anders. Sie war seine Freundin. Sein Engel. Hätte man ihm vor ein paar Monaten gesagt, dass er mal ein Mädchen Engel nennen, oder sich teilweise ziemlich komisch benehmen würde, so hätte er diesen für völlig verrückt erklärt. Seufzend lehnte er sich zurück und schloss seine Augen. Sofort erschien vor seinem Geistigen Auge ein rosahaariges Mädchen mit grünen Augen. °Ob sie das Geschenk schon gesehen hat?° vor Ferienbeginn hatte er ein kleines Weihnachtsgeschenk in ihrer Tasche, welche sie im Schrank aufbewahrte, versteckt. Er wusste auch nicht recht, was da in ihm gefahren war. Schon dort als er die Feekette gekauft hatte, wusste er nicht recht, was ihn da geritten hatte. Dennoch hatte er es getan und die Kette sogar gravieren lassen. Irgendwie machte es ihn seltsam froh, wenn sie lächelte oder einfach glücklich war. Langsam aber sicher konnte er sich nicht mehr davon verstecken und etwas ganz bestimmtes verdrängen. Doch noch konnte und wollte er es sich nicht eingestehen. °Was hat sie nur aus mir gemacht… am schlimmsten ist, dass es mich nicht mal mehr stört, es sogar irgendwie gut finde.° Immer noch mit geschlossenen Augen lag er an der Wand angelehnt auf seinem Bett. Er bemerkte nicht, wie ihn jemand heimlich beobachtete. Im Türrahmen stand ein grossgewachsener schwarzhaariger junger Mann. Dieser Mann hörte auf den Namen Itachi und war Sasuke‘s Bruder. °Was ist den mit dem passiert? Er ist noch nicht abgehauen?° Normalerweise war es jedes Jahr seit sein Bruder 14 war dasselbe. Nachdem Weihnachtsfamilienessen würde Sasuke verschwinden, um sich irgendwo ein leichtes Mädchen zu angeln. Doch bis jetzt sah es nicht danach aus, als würde er das Haus heute noch verlassen. °Vielleicht gibt es doch noch Hoffnung für ihn.° Vorsichtig und lautlos schloss er die Tür hinter sich. Leise pfeifend ging der ältere Uchiha in sein Zimmer um zu schlafen. Der gesamte Tag war schon ansträngend genug gewesen, da wollte er nicht noch einen Streit mit seinem kleinen Bruder beginnen. Bei Ino und Shikamaru Da die beiden Nachbarn waren und ihre Familien eine enge Freundschaft miteinander pflegten, verbrachten die beiden die Feiertage zusammen. Sie hatten sich fast jeden Tag gesehen und etwas zusammen unternommen. Mal bummelten sie auf einem Weihnachtsmarkt, mal sassen sie aneinander gekuschelt vor dem Fernseher oder spazierten einfach nur so in der Gegend herum. Sie hatten ihren Eltern sofort erzählt, was zwischen ihnen Sache war. Alle hatten es super aufgenommen und fanden es schlichtweg süss. Nun sassen sie alle zusammen am herrlich gedeckten Weihnachtstisch. Nachdem leckeren Essen, welches mehr oder weniger harmonisch verlaufen war, war es Zeit für die Bescherung. Ino‘s Vater zündete die Kerzen am geschmückten Weihnachtsbaum an und Ino selbst sang allen noch ein schönes Weihnachtslied vor. Danach ging es an das Geschenke überreichen und auspacken. Mit glänzenden Augen sass Ino auf dem Sofa und betrachtete glücklich ihr Geschenk, welches sie von ihren Eltern bekommen hatte. Es war eine Duftöllampe. Sie war aus weissem Marmor mit vielen kleinen Verzierungen. Das Glas, wo man das Wasser und das Öl eingoss, stand auf den Köpfen von drei Engeln mit kleinen Flügeln. Genau so eines hatte sie sich zu Weihnachten gewünscht. Überglücklich fiel sie ihren Eltern um den Hals. „Danke, ihr seid die Besten Eltern die es gibt.“ Alle Anwesenden begannen sofort zu lachen. Jeder wusste, dass sie schon mehr als einmal das genaue Gegenteil gesagt oder eher geschrien hatte. Empört rümpfte die Blondine die Nase. „Das ist mein Ernst, Shikamaru sag etwas dazu.“ Doch benannter konnte darauf eher nichts erwidern, da er immer noch am lachen war. Als sich nach etlichen Minuten alle wieder beruhigt hatten, ging es weiter. Es war gar nicht so leicht gewesen, wieder wie bisher weiter zu machen, denn Ino hatte, nachdem ihr Freund nicht reagiert hatte, wie ein kleines Kind auf den Boden gestampft und wie eine Katze geknurrt. Das witzige daran war, dass sie im selben Moment begriffen hatte, was sie da eigentlich tat und wurde augenblicklich feuerrot im Gesicht. Danach hatte sie sich wieder gesetzt und hatte stumm ihre Duftöllampe begutachtet. Ihre Mutter hatte sie daraufhin etwas aufmuntern müssen, ehe es normal weitergehen konnte. Wieder fröhlich gesinnt überreichte Ino ihrem Schatz sein Geschenk. Leicht genervt befreite er es aus der Verpackung. Für ihn war es unerklärlich, warum man Geschenke einpackte. Das war doch viel zu mühsam. Warum etwas einpacken, wenn man es sowieso wieder auspackt? Er hatte Ino‘s Geschenk nicht einpacken wollen, doch seine böse Mutter hatte ihn dazu gezwungen. Ihn! Einen Mann! Wenn man schon Geschenke einpacken musste, so war das seiner Meinung nach eine Frauensache. Natürlich wusste das nur er allein. Er war intelligent genug, um solche Kommentare lieber für sich zu behalten. Als er endlich alles von dem glitzerdem Papier entfernt hatte, entdeckte er eine grüne Hängematte. Er verkniff sich einen Freudenaufschrei und bedankte sich bei Ino mit einem Kuss und einer festen Umarmung. Innerlich war er beinahe am weinen vor Freude. Sein Leben lang hatte er sich eine Hängematte gewünscht. Doch seine Eltern wollten ihm nie eine Kaufen, da es nach deren Meinung etwas Unnötiges sei. Das war doch völliger Quatsch. Wenn etwas nötig war, dann war es eine Hängematte. Was gab es sonst besseres, um im Garten faul und bequem zu liegen und die Wolken zu beobachten? Klar, ein Liegestuhl wäre auch nicht schlecht gewesen, aber eine Hängematte war irgendwie komfortabler. Der restliche Abend verlief ohne grosse Ereignisse. Nach der Bescherung war es auch schon spät und die Gäste gingen nach Hause. Die Gastgeber selbst begaben sich kurz darauf ins Bett. Bei Sai und Shino Die beiden waren ebenfalls Nachbarn und somit verbrachten sie auch die Feiertage zusammen. Angespannt sassen sie vor dem Fernseher und zockten Tekken an der Playstation. Doch dieses Spiel war bei weitem nicht wie sonst, wenn sie es spielten. Diesmal ging es um ihr Leben. Sie hatten gewettet, der Sieger würde nicht nur sein Leben gewinnen, sondern auch einen entspannten Abend vor der Playstation oder einer anderen Konsole. Schliesslich hatten unsere Gamefreaks alle Konsolen die es derzeit auf dem Markt gab. Da fehlte nichts. Alles war da, vom Nintendo 64 bis hin zur Xbox 360. Der Einsatz der Wette war gross, doch die Strafe, welche auf einem wartete, wenn man verlieren sollte, war noch grösser. Der Verlierer würde den ganzen restlichen Abend dazu verdammt sein mit Sai’s kleinem Bruder und Shino’s kleinem Bruder etwas Furchterregendes zu spielen und auf diese Ausgeburten der Hölle aufzupassen. Schlimmer war aber noch das besagte Spiel. Die beiden fünfjährigen Jungen waren irgendwie nicht ganz so, wie sich ein Junge normalerweise verhalten würde. Beide waren sich sicher ihre Brüder waren nicht normal. Das Lieblingsspiel der beiden kleinen war nicht Pirat, Ninja oder sonstiges spielen, nein es war nämlich mit Barbies oder anderen Puppen zu spielen. Das war doch eindeutig etwas für Mädchen und nicht für angehende Männer! Das schlimmste war ja, dass sie immer nur ihr lieblingsspiel spielen wollten. Für kein anderes Spiel liessen sich die beiden begeistern. Das hiess im Klartext: Der Verlierer musste mit den kleinen Barbie spielen und das sehr lange, den gesamten Abend und es war erst knapp 17 Uhr. Gegessen hatten sie schon. Bescherung war ebenfalls schon vorbei. Die jüngeren durften bis knapp zehn Uhr aufbleiben und machen wozu sie Lust hatten. Jetzt kann jeder selber rechnen, wie lange der Verlierer Barbiepuppen ankleiden, frisieren und sonstiges machen durfte. Sai und Shino hatten jetzt noch knapp fünf Minuten Zeit, danach würden ihre Eltern kommen und ihnen die kleinen überlassen. Es ging jetzt um alles oder nichts. Beide hatten bis jetzt je fünf Runden gewonnen. Die nächste würde entscheiden. Es musste einer gewinnen. Bei einem Unentschieden müssten beide auf die jüngeren aufpassen. Sie gaben alles. Ihre Hände waren schweissnass und sie zitterten. Schnell und hastig drückten sie die Knöpfe des Controllers. Momentan sah es nach einem Sieg für Shino aus, doch Sai würde niemals so schnell aufgeben und versuchte alles, um das Blatt noch zu wenden. Dann der erlösende Schlag. Eine Figur ging K.O. Der Sieger stand fest. Grinsend wie ein Honigkuchenpferd sah Sai Shino an. Shino hingegen wirkte, als würde er jeden Moment sterben. Sai hatte gewonnen, zwar knapp aber ein Sieg war ein Sieg. „Viel spass mit Barbie, Ken und Shelly.“ Seufzend stand Shino auf und ging ins Nebenzimmer, wo ihn nun das Grauen erwartete. Sai’s Kommentar vorhin hatte er bewusst ignoriert. Er hoffte, dass er die Stunden irgendwie überleben würde, schliesslich wollte er noch nicht sterben. Sai hingegen wechselte das Spiel in der Konsole und spielte nun alleine etwas Tomb Raider. Bei Sakura und Tenten Am nächsten morgen wurde Sakura durch die Sonnenstrahlen, welche durch ihr Fenster schienen, geweckt. Doch Aufstehen wollte sie auf keinen Fall. Das würde heissen, dass sie bald ihren Vater wieder sehen müsste und zudem noch das gestrige Gespräch fortführen. Leider meinte es der liebe Gott gerade nicht gut mit ihr. Es klopfte auf einmal leise an ihrer Tür jedoch laut genug, dass sie es hören konnte. Kurzerhand entschied sie sich die Person vor der Tür zu umgehen und so zu tun, als ob sie Schlafen würde. Leider hörte sie, wie ihre Zimmertür sich öffnete und jemand eintrat. Die Person kam zu ihr ans Bett und setzte sich gleich darauf. Verbissen versuchte Sakura immer noch so zu tun, als ob sie noch tief und fest schlafen würde. „Du kannst aufhören so zu tun als würdest du noch schlafen. Ich habe dich gleich durchschaut.“ Nun gab sie es auf. Murrend setzte sie sich im Bett auf. „Na schön, ich bin wach. Du hast gewonnen. Was willst du?“ Wütend sah sie ihre Stiefmutter an, welche den wütenden Blick gekonnt umging. „Ich wollte kurz mit dir reden und dir sagen, dass es jetzt bald elf Uhr ist und es Frühstück gibt, sofern du etwas essen möchtest.“ „Ich will nicht reden und essen will ich erst recht nicht.“ Um ihre Aussage zu bekräftigen, verschränkte sie demonstrativ ihre Arme vor der Brust. Sakura‘s Magen machte ihr aber einen herben Strich durch die Rechnung. Dieser knurrte in voller Lautstärke, sodass man es unmöglich hätte überhören können. Reiko verkniff sich ein leises kichern, ehe sie wieder zum sprechen ansetzte: „Na gut, ich werde dich ganz sicher nicht zum Essen zwingen, aber es wäre doch ein Jammer, würden die frischen, knusprigen und goldbraunen Brötchen, welche ich heute morgen extra vom Bäcker geholt habe, hart und ungeniessbar werden. Zudem haben wir noch frische Früchte, selbst gemachte Marmelade, Nussnougatcrème, frisch gepresster Orangen, Himbeer und Ananassaft, Kaffee, kühle Milch und heisse oder kalte Schokolade. Aber reden tun wir trotzdem kurz. Hör mir einfach nur zu. Antworten brauchst du mir nicht, wenn du nicht willst.“ Bei Reiko‘s Erklärungen gab ihr Magen noch lautere Geräusche von sich. Zudem lief ihr innerlich das Wasser im Munde zusammen. Verlegen starrte sie auf ihre Decke. Sakura‘s schweigen nahm ihre Stiefmutter als Zeichen, dass sie kurz zuhören würde. „Bitte hör deinem Vater heute nochmal zu. Ich weiss gestern hatte er ja den Anfang total versaut. Aber er ist halt ein Mann. Männer haben ziemliche Probleme die Worte, welche sie sprechen möchten, richtig auszudrücken, geschweige denn, es einem so zu sagen, dass es einem nicht gleich umhaut. So sind Männer nun mal. Sie sagen direkt was Sache ist, ohne es noch schön zu umschreiben. Dies ist halt eher eine Spezialität der Frauen. Andererseits hat es doch auch seine Vorteile, wenn er direkt ist nicht? Er ist dann zumindest schneller fertig, als eine Frau und meist gibt es keine Missverständnisse. Ich weiss euer Verhältnis ist sehr schlecht, aber bitte hör ihm doch zu und gib ihm eine kleine Chance dir mal seine Sicht der Dinge zu erklären, auch wenn sich alles in dir dagegen sträubt.“ Nach ein paar Sekunden erhob sich Reiko um wieder zu gehen. Eigentlich wollte sie das tun, doch Sakura hielt sie am Arm zurück und so konnte sie nicht aufstehen. „Sag mir, wie soll ich einem zuhören, denn ich hasse und verabscheue?“ „Indem du es wenigstens versuchst. Hör mal. Niemand verlangt von dir, dass du von heute auf Morgen deinen Vater wieder so liebst wie früher oder etwas anderes, dennoch hat es nicht jeder verdient, dass man ihm wenigstens zuhört? Was würdest du tun in seiner Situation? Du kannst ihn so sehr hassen wie du willst, aber es wird nie etwas daran ändern, dass du seine Tochter bist und er dein Vater. Tief in deinem inneren ist da doch sicher noch ein Funken liebe für ihn oder irre ich mich? Abgesehen davon, willst du nicht wissen was passiert ist? Warum er einfach abgehauen ist? Keiner tut sowas ohne Grund, schon gar nicht ein Mann. Ich bin mir fast sicher, dass du dich das sicher schon öfters gefragt hast. Also gib dir einen kleinen Ruck und höre ihm zu. Was hast du schon zu verlieren, ausser das du nachher die Wahrheit weisst auch wenn sie noch so schmerzhaft ist. Es ist doch immer besser die Wahrheit zu wissen, als im Unglauben zu leben und sich dann ständig zu fragen: Was wäre passiert, hätte ich ihm damals zugehört?“ Somit erhob sie Reiko nun endlich, dabei hinterliess sie eine nachdenkliche und verwirrte Sakura zurück. Sie gab es nicht gerne zu, aber Reiko hatte direkt ins Schwarze getroffen. Sie liebte ihren Vater noch ganz tief in ihrem Herzen verborgen. Auch hatte sie recht was die Fragerei an ging. Oft hatte sie im Bett wach gelegen und sich gefragt, warum alles so war, wie es war. Natürlich wollte sie die Wahrheit wissen, doch hatte sie auch Angst davor. °Was soll ich tun…?“ Seufzend stand sie auf und ging ins Badezimmer. Das einzige worin sie sich momentan sicher war, dass sie fürchterlichen Hunger hatte. Also duschte sie kurz, zog sich an und setzte an den üppig gedeckten Tisch. Es duftete einfach herrlich. Am Tisch sassen bereits Tenten und Reiko. Nur ihr Vater war nicht da. Sie vermutete, dass er mit Absicht nicht am Tisch war. Eine leise Stimme in ihr sagte ihr, dass sie dies wohl ihrer Stiefmutter zu verdanken hatte. Sie war echt nett. Wenn sie diese Frau unter anderen Umständen kennengelernt hätte, würden sie sicher super auskommen. °Ja, wenn das Wörtchen wenn nicht wär…° Sie begrüsste kurz alle am Tisch mit einem leisen „Morgen.“, ehe sie sich eines der Brötchen schnappte und begann zu essen. 3 Stunden Später Tenten sass in ihrem Zimmer vor dem PC. Ernüchternd stellte sie fest, dass keiner ihrer Freunde im MSN oder ICQ online war. Naja wer war auch an Weihnachten lange am PC, wenn überhaupt. Neji sowieso nicht, der musste bestimmt seiner Mutter im Haushalt helfen und am Abend zu Hinata gehen. Schliesslich waren die beiden Cousins. Das mit dem im Haushalt helfen, hatte er ihr mal mit der Vorgabe der strengsten Geheimhaltung anvertraut. Seufzend, aber leicht lächelnd, schloss sie die beiden Chatprogramme und schnappte sich halt wiederwillig ein Buch. Doch auch dieses schmiss sie keine fünf Minuten später in die nächste Ecke. Ihr war schrecklich langweilig. Fernsehen konnte sie auch nicht, denn heute liefen im TV nur dämliche Weihnachtsfilme und auf diese hatte sie sogar keinen Bock. Am liebsten würde sie jetzt in Neji‘s Armen liegen und einfach alles vergessen. Vergessen dass sie ein Familiäres Problem hatte. Einfach nur sich völlig auf ihn konzentrieren und seine Nähe geniessen. Sie schnappte sich ihr Handy und schrieb kurzerhand ihrem Schatz eine SMS. Eventuelle hatte sie ja Glück und er schrieb ihr zurück. Sie müsste nur geduldig sein. So sass die Braunhaarige auf ihrem Bett und starrte auf ihr Handy. Wartend auf eine Reaktion, welche einfach nicht kommen wollte. Nach einer halben Stunde versuchte sie es halt bei ihren restlichen Freunden. Irgendwer würde ihr doch sicher zurückschreiben? Sie hatte ja noch ein paar Stunden, ehe ihre Grosseltern vorbeikommen würden und sie alle zusammen Weihnachten feiern würden. Für sie gab es aber nichts zu feiern, auch wenn sie ihre Grosseltern sehr liebte. °Wenigstens etwas Gutes heute.° Plötzlich hatte sie einen Geistesblitz. Sie wühlte ihn ihrer Schublade, ehe sie fand wonach sie gesucht hatte. Sie schnappte es sich und ging aus dem Raum. Ihr Ziel fest vor Augen. Bei Sakura Wieder einmal sass die Rosahaarige in ihrem neuem Zimmer. Dieses Mal jedoch nicht auf dem Bett sondern am Schreibtisch. Vor ihr lag ein Blatt Papier, auf welchem sie Strichmännchen zeichnete. Irgendwie konnte sie besser nachdenken, wenn sie irgendwas vor sich hin malte. °Soll ich ihm zuhören oder nicht? Ja oder Nein?° Immer wieder stellte sie sich in Gedanken diese eine kleine Frage. Eine ganz einfache Frage, aber mit grosser Bedeutung. Ein heftiges Klopfen liess sie erzittern. War das schon ihr Vater oder sonst wer? Schnell räusperte sie sich, ehe sie endlich deutlich ein „herein.“ von sich gab. Sachte öffnete sich die Tür und Tenten trat zu Sakura‘s Erleichterung ein. °Nicht mein Vater. Puh, Glück gehabt.° Die Braunhaarige kam auf ihre Stiefschwester zu. Unter ihre Achseln hatte sie einen rechteckigen Karton geklemmt. „Hy, was willst du Tenten?“ „Naja, da mir langweilig ist und wir eh irgendwie besser miteinander auskommen müssen, habe ich mir gedacht, dass wir ein kleines Spiel spielen.“ „Aha, und welches?“ Jetzt stahl sich ein verschmitztes Grinsen auf ihr Gesicht. „Naja, Sasuke hat mir da was erzählt, oder eher ich habe ihn dazu gezwungen es mir zu sagen.“ Sakura ahnte schreckliches. Wusste sie von ihrer Beziehung? Obwohl IHRE Schuld wäre es dann ganz sicher nicht gewesen, sondern seine. Schliesslich hatte Tenten ja gerade gesagt, dass sie ihn gezwungen hatte, somit hatte er es ihr mehr oder weniger Freiwillig erzählt. Entgegen ihren Erwartungen zeigte Tenten endlich was sie unter dem Arm trug. Es war ein Monopoly Spiel. „Sasuke hat mir, nachdem ich ihm gedroht habe, erzählt das du ihn im Monopoly geschlagen hast. Das hat bisher noch keiner geschafft. Also Lust auf ein Spielchen?“ Kurz überlegte Sakura, ob sie das wirklich tun sollte. Eigentlich war sie gar nicht bei der Sache und hatte gerade andere Sorgen. „Können wir das auf Später verschieben? Ich kann jetzt nicht.“ „Wieso den nicht jetzt?“ „Weil ich und sie eben jetzt ein wichtiges Gespräch haben.“ Antworte eine tiefe Stimme hinter Tenten. Verwundert drehte sie sich um und erkannte ihren Stiefvater. „Ach so, Ok.“ Enttäuscht verliess die Braunhaarige das Zimmer und kehrte in ihr eigenes zurück. Dort empfing sie aber zu ihrer allgemeinen Freude ein leuchtendes Handy auf dessen Display etwas angezeigt wurde. 1 Neue Nachricht. Geschockt sah Sakura ihren Vater an. °Ich war doch noch nicht fertig mit nachdenken. Was soll ich tun…? soooooo endlich habe ich ein neues kapi fertig Tut mir sehr leid, dass es solange gedauert hat aber letzten Sonntag hatte ich geburtstag (wurde 20) daher hatte ich so gut wie keine Zeit zum schreiben Ich habe dann beschlossen als kleine Entschädigung ein etwas längeres kapitel zu schreiben. hoffe es gefällt euch ^^ glg jane Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)