Let me free von Sunmoo ================================================================================ Kapitel 21: Versöhnung ---------------------- Sakura saß auf dem Boden vor dem Sofa in ihrem Wohnzimmer und beobachtete den friedlich schlafenden Uchiha. Einige Haarsträhnen waren in sein Gesicht gefallen, und er hatte sich so in die Decke gekuschelt, dass nur sein Kopf, daraus hervorguckte. Er sah aus wie ein kleines unschuldiges Kind. Wäre er blond gewesen, hätte er ausgesehen wie ein kleines Engelchen. Aber auch so war er ein Engel für sie gewesen. Und er wäre es wohl immer noch, wenn diese Sache mit Ino nicht passiert wäre. Langsam glaubte sie ihm zwar. Sie hatte das Gefühl, dass er die Wahrheit sagte, aber sie wollte erst mit Ino sprechen. Und wenn er wirklich recht hatte. Dann müsste er ihr verzeihen, nicht umgekehrt. Sie hatte ihn so verletzt, ihn so schlecht behandelt, sie zweifelte daran, dass er darüber hinweg sehen könnte. Sie könnte es auch nicht. Wenn sie es gekonnt hätte, würde sie jetzt nicht so hier sitzen und sich so viele Gedanken machen. Und wenn er sie nicht mehr haben wollte, dann war es allein ihre Schuld. Seufzend rückte sie ein Stück näher zu ihm hin. Sie legte ihm vorsichtig eine Hand auf die Schulter . “Hey, aufwachen”, sagte sie leise. Doch Sasuke rührte sich nicht. Sie schüttelte ihn leicht. “Wach auf, Sasuke”, murmelte sie wieder. Bekam jedoch auch diesmal keine Reaktion. Vorsichtig zog sie ihm die Decke ein Stück weg. Sofort griff Sasuke danach und zog sie sich wieder zurück. Diesmal ganz über den Kopf. Ein Lächeln erschien auf Sakuras Gesicht. Diese verschlafene Art hatte sie schon immer süß gefunden. Sie zog ihm erneut die Decke weg. “Sasuke du musst aufstehen, sonst kommst du zu spät”, redete sie leise auf ihn ein. Der Uchiha grummelte irgendetwas vor sich hin. Dann versuchte er sich die Decke wieder zu schnappen, doch Sakura hatte sie fest im Griff, worauf er sicht brummend auf die andere Seite drehte und sein Gesicht gegen die Rückenlehne drückte. Sakura lachte leise. “Sasuke du musst wirklich aufstehen. Sonst kommst du zu spät. Heute ist Schulfest.” Was interessierte ihn so ein blödes Schulfest? Demonstrativ drückte er sich ein Kissen auf den Kopf. Er wollte seine Ruhe haben und schlafen, einfach nur schlafen. Sakura legte ihm erneute eine Hand auf die Schulter und drehte ihn wieder auf die andere Seite, während sich Sasuke das Kissen fest aufs Gesicht presste und etwas unverständliches vor sich hin grummelte. “Nimm das Kissen weg, sonst bekommst du keine Luft”, sagte sie und lachte. Irgendwie war diese ganze Situation absurd und gleichzeitig war Sasuke so süß, wenn er verschlafen war. Sie hatte ihn vermisst. Sie leibet ihn einfach. “Und jetzt steh auf, sonst hol ich kaltes Wasser”, drohte Sakura. Der Uchiha hob das Kissen an, öffnete ein Auge und sah sie skeptisch an. Er nuschelte irgendetwas, dass Sakura als “Wasser?”, identifizierte. “Ja, Wasser. Das schütte ich dir dann über den Kopf, vielleicht wirst du dann wach”, erklärte sie lachend. Sasuke drehte sich richtig auf die Seite und beugte sich zu ihr vor. “Ahja?”, fragte er gespielt skeptisch und grinste dabei. “Ja”, sagte Sakura, wobei sie noch ein Stückchen näher zu ihm rückte. Sie lachte und dann ging alles ganz schnell. Sasuke stützte sich mit einer Hand auf dem Boden ab, rückte mit seinem Oberkörper noch näher zu ihr, sodass sie erst Angst bekam, er würde von dem Sofa fallen oder sich weh tun, doch dann drückte er seine Lippen auf ihre. Erschrocken kniff Sakura die Augen zu. Sie konnte nicht ganz glauben, was Sasuke da machte. Er küsste sie, einfach so. Erst wollte sie sich währen, doch noch bevor sie darüber nachdenken konnte, löste er sich wieder von ihr und wich zurück. Als sie die Augen wieder öffnete saß er unnatürlich gerade auf dem Sofa und hielt das Kissen fest. “Tut mir leid”, murmelte er. Er sah genauso erschrocken aus wie sie. Sie nickte: “Schon okay.” Sie wollte irgendetwas sagen, etwas tun. Irgendetwas um diese unangenehme Atmosphäre aufzulockern. Doch sie wusste nicht was. Sie war in Gedanken immer noch bei dem Kuss. Warum? Warum hatte er sie geküsst? War er so verschlafen, gewesen, dass er nicht daran gedacht hatte was los war? Hatte er ihr doch verziehen und es deshalb einfach getan? Aber wieso war er dann jetzt so geschockt? Oder lag das an ihrer Reaktion? Hatte er den ersten Schritt tun wollen und sie hatte es versaut? Vielleicht sollte sie ihn auch einfach fragen. Aber was, wenn er das falsch verstünde? Oder sollte sie sich entschuldigen? Egal was, irgendetwas musste sie sagen. Irgendetwas. “Ich werd dann mal gehen”, sagte Sasuke so schnell - noch bevor Sakura überhaupt den Mund auf machen konnte - dass sie Schwierigkeiten hatte die Bedeutung der Worte zu verstehen. Als sie verstand was er gesagt hatte, war er auch schon verschwunden und die Tür fiel hinter ihm zu. „Du warst die ganze Nacht bei Sakura?!“, platzte es aus dem Blonden heraus. „Ich wünsche dir auch einen wunderschönen guten Morgen, Naruto“, sagte der Uchiha. Er war gerade erst bei Naruto angekommen. Und genau das hatte er befürchtet. Dass Naruto ihn sofort ausfragen würde, nicht in Ruhe lies bis er alles genau wusste. Dabei war ihm absolut nicht nach reden zu mute. Er wollte ins Bett, sich die Decke über den Kopf ziehen und so tun als wäre das alles nicht passiert. Es war ja nicht nur peinlich gewesen, es war einfach zu schön. Er liebte sie einfach. Durch den Kuss war ihm das noch mal richtig bewusst geworden. Trotzdem konnte er sie nicht haben. Es war zu spät. Sasuke schob sich an ihm vorbei in dessen Wohnzimmer. Er hatte Naruto vorhin erst anrufen wollen, schließlich wollte er sich ja melden. Aber der Blonde hatte gestern noch angerufen und anscheinend war Sakura dran gegangen und so wie es aussah hatte sie ihm alles erzählt. Er wollte nicht mehr nachhause gehen, dann wäre er erst recht zu spät gekommen, also war er sofort zu Naruto gegangen. Hibbelig hüpfte der Blonde hinter ihm her. Sakura hatte ihm gesagt, dass Sasuke bei ihr war. Und da Sasuke sich nicht mehr gemeldet hatte, war er wohl die ganze Nacht da geblieben. Vielleicht hatten sie ja reden können. Vielleicht hatte Sakura ihm zugehört und sie hatten sich wieder vertragen. Vielleicht war alles wieder gut. Aber warum wirkte er dann so schlecht gelaunt? „Jetzt erzähl doch mal. Wieso und was hast du gemacht? Was hat sie gemacht?“, fragte er ohne Luft zu holen, „Jetzt erzähl schon.“ „Ich geh jetzt duschen“, winkte der Schwarzhaarige ab, „Und nein ich möchte nichts essen.“ „Aber Sasuke jetzt sag doch, wieso warst du bei ihr?“, drängte Naruto weiter. Doch als Antwort bekam er nur die Badezimmertür vor der Nase zugeknallt. Er rieb sich die Nase, auch wenn die Tür sie gar nicht getroffen hatte. „Tut mir leid“; murmelte er. Als Sasuke aus dem Badezimmer kam, er hatte sich bereits auf das schlimmste gefasst gemacht, war Naruto unnatürlich ruhig. Er redete kaum ein Wort und der Uchiha hatte ein schlechtes Gewissen. Dabei hatte er sich doch eigentlich nichts vorzuwerfen. Doch, dass Naruto auch auf dem Weg zur Schule kein Wort herausbrachte, brachte ihn beinahe um den Verstand. Er wollte dem Blonden nicht wehtun und doch hatte er es getan, weil er nicht erzählen wollte was passiert war. Naruto meinte es ja nicht böse. Er wollte nur wissen was los war, weil er sich Sorgen machte. Das wusste der Uchiha. Aber er wollte einfach nicht reden. Musste ja nicht jeder wissen, was für ein dämlicher Idiot er war. „Tut mir leid“, sagte der Schwarzhaarige. Naruto blickte ihn fragend an: „Was meinst du?“ „Das ich‘s dir nicht sofort erklärt hab. Dein Schweigen ist unerträglich.“ Wieder herrschte kurz Stille. „Aber ich dachte, ich geh dir auf die Nerven.“ Sasuke nickte. „Tust du auch“; erwiderte er grinsend, „aber wenn du nichts sagst ist es noch schlimmer.“ Der Blonde nickte diesmal. „Mir tut es auch leid“, murmelte er dann, „ich hätte dich nicht drängen dürfen.“ „Schon okay.“ „Wirklich?“ Sasuke nickte. „Also dann. Wieso warst du bei ihr? Und was hast du gemacht? Und wieso hat sie dich überhaupt reingelassen?“, fragte er sofort wieder. Sasuke lachte und der Blonde kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Ups“, sagte er. Seufzend schüttelte Sasuke den Kopf. Er konnte nicht so richtig fassen, dass er ihm jetzt doch alles erzählte. „Also“, er holte noch mal tief Luft, „Ich war auf dem Weg zu mir nach hause. Bin an ihrem Haus vorbeigegangen und da stand sie halt mit Neji. Ich wollte weitergehen und sie ignorieren. Aber dann hat sie geschrien, er soll aufhören und ach ich weiß auch nicht dann bin ich halt dahin“, er sah kurz zu Naruto der ihn angrinste. „Sasuke der Retter in der Not.“ „Sehr witzig. Naja jedenfalls bin ich dann zu denen gegangen. Neji hat mich provoziert, er wollte Sakura schlagen - es sah jedenfalls so aus - dann hab ich ihm eine geknallt und er ist abgehauen.“ Naruto sah ihn aus großen blauen Augen an: „Okay. Also doch der Schläger in der Not. Du hast recht, das ist nicht lustig.“ Sasuke überlegte kurz ob er ein schlechtes Gewissen haben sollte. Er hatte nicht wirklich drüber nachgedacht. Neji hatte Sakura schlagen wollen. Was hätte er da machen sollen? Zusehen? Er schüttelte den Kopf um den Gedanken loszuwerden. „Ich wollte dann auch gehen, aber sie wollte unbedingt, dass ich noch mit rein komme. Sie wollte nicht alleine sein. Irgendwie war sie völlig panisch.“ Dass ihn das an seine Reaktion erinnerte, nachdem Itachi ihn das erste mal geschlagen hatte, behielt er für sich. „Wir haben dann ein bisschen geredet. Über den Kuss, Neji das alles ebe-“ „Dann habt ihr euch wieder vertragen?!“ Als der Schwarzhaarige in die blauen Augen sah, die so voller Hoffnung waren, wusste er nicht mehr wer ihm mehr leidtun sollte. Er sich selbst oder Naruto. Er wollte ihn nicht enttäuschen. Langsam schüttelte er den Kopf: „Nicht so richtig. Ich bin dann irgendwann eingeschlafen. Ich glaub da hast du angerufen. Heute morgen hat sie mich dann geweckt. Ich hab sie geküsst und dann bin ich zu dir gegangen“, erzählte er ganz beiläufig. Es wunderte ihn selbst, aber anscheinend hatte es funktioniert. Naruto nickte nur. Dann blieb er plötzlich stehen. Wäre ja auch zu schön gewesen. „Du hast was?!“ Sasuke seufzte. „Ich hab sie geküsst.“ „Aber ich dachte ihr hättet euch nicht vertragen“, rief Naruto aufgeregt. Wieder schüttelte Sasuke den Kopf. „Haben wir auch nicht. Ich weiß auch nicht. Ich war noch so müde. Ich wusste überhaupt nicht richtig was los war. Sie hat mich geweckt. Ich hab einfach nicht dran gedacht und dann hab ich sie eben geküsst.“ „Oh Mann. Lass mich raten, es war toll?“ Der Uchiha zuckte nur mit den Schultern. „Es war nicht lang. Als ich gemerkt hab, was ich da eigentlich mach, hab ich aufgehört. Und bevor du fragt, geredet haben wir auch nicht drüber. Ich bin abgehauen.“ Der Blonde sah ihn mitleidig an. Dann legte er ihm freundschaftlich einen Arm um die Schultern. „Hey das wird schon. Sie wollte, dass du da bleibst. Das mit Neji hat sich auch erledigt und sie hat dir zugehört. Und sie hat dich nicht angeschrien als du sie geküsst hast“, ein wenig umständlich schob er die Mundwinkel des Schwarzhaarigen nach oben, „und jetzt guck nicht so traurig und lach mal wieder.“ Auch wenn Sasuke das alles ganz und gar nicht hat zum lachen fand, Naruto hatte Erfolg. Das Schulfest war eigentlich wie jedes andere auch. Jede Klasse musste irgendetwas machen. Cafe, Spielchen, Quiz, Aufführungen, alles war dabei. Sasukes Klasse hatte sich dieses Jahr für ein Cafe entschieden. Der Uchiha musste Kellnern. Er hasste es. Jedes Jahr der gleiche Mist. Und wieso? Weil viele der Meinung waren, dass ein kellnernder Sasuke den Umsatz massiv steigern würde. Was vielleicht auch ganz gut funktionierte. Und so war es eben wie jedes Jahr auch. Eigentlich. Denn Sasuke war mit seinen Gedanken bei Sakura. Er hatte einfach ein komisches Gefühl im Magen wenn er an sie dachte. An heute morgen. Sie hatte nichts gesagt, keine Andeutungen gemacht. Sie war nur nicht mehr ganz so abweisend und hielt sich von Neji fern. Also ein kleiner Fortschritt. Aber er hatte Angst, dass er ihr heute morgen zu nahe getreten war. Dass es überstürzt war, was es definitiv sein musst. Aber am meisten hatte er Angst davor, dass dies sein letzter Kuss war. Dass er ihr nie wieder so nah sein würde. Das einzig positive an diesem Job war, dass es ihn doch ab und zu ein wenig ablenkte. Ihm Prinzip interessierte es zwar keinen, ob er nun Eistee oder grünen Tee brachte, aber er musste sich schon ziemlich konzentrieren. Und eins war sicher. Wenn er anders gewesen wäre. Ein Arschloch. So wie Neji, dann wäre er heute ganz bestimmt nicht alleine nach hause gegangen. Blöd nur, dass er immer noch nicht ganz gesund war und ihm diese Lärm tierische Kopfschmerzen bereitete. Naruto war der einzige der am Tresen arbeiten musste. Er hatte sich furchtbar darüber aufgeregt. Aber der Schwarzhaarige war ganz froh drum, so konnte er in seinen wenigen freien Minuten wenigstens mit jemandem reden. Außerdem konnte er so ab und zu einen Blick auf Sakura erhaschen, die hinten zusammen mit Ino spülte. Was wirklich ein komischer Anblick war. Zuerst hatten sie kaum miteinander gesprochen. Jetzt lachten sie beinahe die ganze Zeit. Und in Sasuke stieg dieses Gefühl auf, für dass er sich gerne geschlagen hätte. Ein wenig Hoffnung. Vielleicht hatte Ino alles erzählt, vielleicht hatten sie sich vertragen und vielleicht würde Sakura ihm verzeihen. „Sasuke? Alles okay bei dir?“, fragte Naruto und wedelte mit seiner Hand vor Sasukes Gesicht herum. Fragend blickte der Schwarzhaarige ihn an, er hatte überhaupt nicht gemerkt, dass Naruto mit ihm sprach. „Alles okay?“, wollte der Blonde wieder wissen. Sasuke nickte. Shikamaru klopfte dem Uchiha auf den Rücken. „Mach nicht so ein Gesicht“, sagte er, „und vor allem, starr sie nicht so an. Das ist unheimlich.“ Der Uchiha schob Shikamarus Hand weg. „Sehr witzig“, meinte er genervt, „Wie geht’s eigentlich Kiba?“ Shikamaru zuckte mit den Schultern. „Nichts mehr gehört“, erklärte Naruto. Sasuke nickte. Er hatte Kibas Schicht mit übernommen. Dieser war schrecklich verkatert gewesen und zu nichts zu gebrauchen. Deshalb hatten sie ihn nach hause geschickt. „Du siehst aber auch nicht wirklich besser aus.“ Shikamaru sah den Uchiha besorgt an und auch Naruto schien sich wieder Sorgen zu machen. „Hast du wieder Fieber?“, fragte er und streckte seine Hand nach Sasukes Stirn aus, doch der Schwarzhaarige wich aus und brachte zwei Gläser Eistee zu zwei Mädchen die in einer hinteren Ecke des Raumes saßen. Als er zurückkam erwischte Shikamaru ihn. „Du wirkst wirklich irgendwie“, er überlegte kurz, „heiß.“ „Oh, vielen Dank“; erwiderte der Uchiha gespielt grinsend. Er hasste es wenn sie sich Sorgen machten. Es waren nur noch zwei Stunden und Fieber hatte er auch nicht mehr. Es war eben warm hier drin, mehr nicht. „Das ist nicht lustig“, meinte Naruto beinahe flüsternd mit diesem gequälten Ausdruck im Gesicht. „Mal im ernst Sasuke, vielleicht solltest du auch nach hause gehen. Oder wenigstens an die frische Luft“, fügte er schnell hinzu als er Sasukes Kopfschütteln sah, „du bist immer noch nicht ganz gesund und du hast Kibas Schicht auch übernommen. Ruh dich aus.“ Naruto nickte bekräftigend: „Eben. Außerdem sind es nur noch zwei Stunden, das schaffen wir auch ohne dich.“ Doch der Uchiha schüttelte immer noch den Kopf. Er wollte hier nicht weg. Brauchte diesen Lärm. Wie sollte er sich denn sonst ablenken? „Keine Widerrede“, sagte Shikamaru und nahm dem Schwarzhaarigen das Tablett aus der Hand. Naruto drehte den Uchiha zum Ausgang und drückte ihn leicht weg. Seufzend gab Sasuke auf. Der Uchiha hatte sich abseits von dem ganzen Trubel gesetzt. Er saß auf der Lehne einer Parkbank und beobachtete wie der Himmel langsam aber sicher immer dunkler wurde und die ersten Sterne sichtbar wurden. Er liebte die Nacht und die Ruhe. Aber er hasste die Dunkelheit. Die kühle Luft tat ihm gut. Seine Kopfschmerzen waren besser geworden und die Ruhe half ihm sich ein wenig zu entspannen. Er war müde. Wirklich müde. Aber nach hause oder auch zu Naruto wollte er nicht. Er würde ja doch nicht schlafen können. Jedenfalls nicht viel. Hier draußen konnte er in Ruhe nachdenken. Da war die Hoffnung, auf eine Versöhnung, darauf, dass alles wieder gut werden würde. Gleichzeitig diese kleine leise Stimme in seinem Kopf, die ihm immer wieder sagte, dass alles hoffnungslos war. Und dann waren da noch die ganzen Fragen, die kein Ende zu nehmen schienen und auf die er einfach keine Antworten fand. Er wusste nicht, was richtig oder falsch war. Was er denken oder tun sollte. Er wusste nur eins: er liebte Sakura, egal was passiert war und er wollte sie zurück. „Darf ich?“, fragte plötzlich eine Stimme neben ihm und riss ihn so aus seinen Gedanken. Sofort blickte er auf. Sakura. Er hatte sie gar nicht bemerkt. Der Schwarzhaarige nickte schnell. Sie setzte sich neben ihn. Sasuke blickte auf seine Füße. Er konnte sich das nicht richtig erklären, aber er war furchtbar nervös. Er hatte irgendwie das Gefühl, dass es jetzt entschieden werden würde. „Ich hab mit Ino gesprochen“, sagte Sakura irgendwann und brach so das schweigen. Sasuke wandte seinen Blick wieder zu der Rosahaarigen, sah aber schnell wieder auf seine Füße, als sich ihr Blicke trafen. Er nickte nur. Er traute seiner Stimme nicht. Und dann war da wieder dieses Herzklopfen. So nervös war er schon ewig nicht mehr gewesen. Er hatte das Gefühl, dass seine Brust platzte. Ob sie sein Herz wohl auch hören konnte? „Sie hat mir alles erzählt“, erzählte Sakura dann weiter, „das mit euch. Dass ihr damals zusammen wart, dass sie dich immer noch geleibt hat und dass sie dich geküsst hat.“ Wieder nickte der Uchiha nur. Er wusste einfach nicht was er sagen sollte. Die Hoffnung übernahm zwar die Oberhand. Aber was wenn es doch nicht darauf hinauslief? Was wenn sie sagte, dass sie ihn trotzdem nicht mehr wollte. „Es tut mir leid“, murmelte sie dann, „wirklich.“ Wieder nickte der Uchiha nur. Er wollte sich einfach keine falschen Hoffnungen machen. „Schon gut“, sagte er dann. „Sasuke ich versteh, wenn du mir nicht verzeihen kannst. Ich weiß, was ich getan hab war falsch und ich hätte dir einfach zu hören müssen. Auch wenn ich enttäuscht und verwirrt war. Das war einfach nicht richtig von mir.“, sie machte eine kurze Pause, „wenn du mir nicht verzeihen kannst, dann ist das okay, aber heute morgen da-“ „Das mit heute morgen tut mir leid. Ich hätte dir nicht zu nahe treten sollen und das war unüberlegt. Tut mir leid“, unterbrach Sasuke sie hastig. Doch Sakura schüttelte den Kopf. „Nein“, sagte sie und der Schwarzhaarige sah sie verwirrt an. „Doch“, flüsterte er. „Nein. Das muss es nicht“, meinte Sakura hastig und blickte in ein verständnisloses Gesicht, „Es war schön, wirklich. Und ich.. Ich mein ich-“ Doch weiter kam sie nicht, denn Sasuke küsste sie sanft. Sakura hatte keine Ahnung wie lange sie da saßen. Wie lange sie sich einfach nur festgehalten hatten. Einfach nur festgehalten und zusammen geschwiegen hatten. Glücklich waren. Nur sie beide zusammen in ihrem Glück. Er hatte sich richtig auf die Bank gesetzt, Sakura lag neben ihm und hatte ihren Kopf auf seinen Schoß gelegt. Der Uchiha drehte sich eine ihrer Haarsträhnen um den Finger und beobachtete ihr Gesicht. Er war glücklich. Konnte das alles kaum fassen und irgendwie hatte er Angst, gleich aufzuwachen. Aus diesem viel zu schönen Traum. „Sasuke?“, flüsterte sie vorsichtig. „Hm?“ „Ich liebe dich“ Vorsichtig sah sie ihn an. Sie hatte immer noch Angst, dass er es sich anders überlegen und ihr doch nicht verzeihen würde. Sie blickte in dunkle Augen mit diesem liebevollen Ausdruck und diesem grinsen im Gesicht, das gar nicht mehr verschwinden wollte. Er nickte und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Ich dich auch“, flüsterte er. Dann kicherte sie plötzlich. Fragend sah Sasuke sie an. „Dein Handy“, erklärte sie. Der Schwarzhaarige hatte da inzwischen seine ganz eigene Theorie. Er überhörte sein Handy nicht ständig, er versuchte einfach es zu verdrängen. Er nahm sein Handy und blickte aufs Display. Dann bot sich Sakura ein wirklich komischer Anblick. Erst war da ein genervter Ausdruck in Sasukes Gesicht, dann wich er einem überraschten, um dann eigenartig nervös auszusehen. Und sie hatte das Gefühl, dass sich sein ganzer Körper anspannte. „Was ist los?“, fragte sie und sah ihn besorgt an. „Nichts“, winkte er ab. Doch sie sah ihn immer noch besorgt an. Seufzend reichte er ihr sein Handy. Eine Sms von Itachi. Sasuke sollte heute Abend pünktlich zu Hause sein. Aber sollte er das nicht immer? Sie wandte ihren Blick von dem Handy ab, gab es Sasuke und sah ihn fragend an. „Er war weg, irgendetwas wegen der Firma. Ich war die letzten Tage bei Naruto“, erklärte er ihr. „Und da würdest du gerne bleiben“, es war keine Frage sondern eine Feststellung. Sie griff nach seiner Hand und verschränkte ihr Finger mit seinen. „Weißt du, als die Sache mit Ino war. Der Kuss und ich versucht hab mit dir zu reden, da war er ziemlich wütend, weil ich nicht nach hause gekommen bin und naja an dem Abend ist er gefahren. Und ich weiß einfach nicht, wie er reagiert. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er das auf sich beruhen lässt.“ „Du hast Angst, dass er dich wieder… schlägt?“, fragte sie vorsichtig. Es fiel ihr immer noch schwer das auszusprechen. Der Schwarzhaarige nickte. „Eins versteh ich nicht.“, sagte sie vorsichtig. Sie wusste nicht, wie weit sie das Thema anschneiden sollte. Sie wollte ihm wirklich nicht zu nahe treten. Aber die Frage hatte sie immer schon im Kopf gehabt. „Hm?“ „Naja also, du willst deinen Bruder nicht anzeigen. Er ist dein Bruder. Ich hab zwar keine Geschwister, aber ich glaube, das könnte ich auch nicht. Und du hast sonst niemanden. Aber wieso versuchst du nicht deine Eltern zu finden? Ich mein, sie haben euch alleine gelassen, ja, aber wenn du ihnen erklärst was los ist, dann -“ „Wer hat dir das erzählt? Mit meinen Eltern mein ich“, fragte er ruhig. „Naruto“, sagte sie. Sasuke nickte. „Du musst nicht drüber reden, wenn du nicht möchtest“, sagte sie schnell, als sie diesen gequälten Ausdruck in Sasukes Gesicht sah. Doch dieser schüttelte den Kopf und lächelte plötzlich traurig. „Es ist ja kein Geheimnis oder so, also warum solltest du es nicht auch wissen können?“, er machte eine kurze Pause, „Meine Eltern sind tot.“ Sie brauchte ein wenig, bis die Worte zu ihr durchdrangen. Bis sie begriff was das bedeutete und wie dumm sie war. Ihre Augen weiteten sich und geschockt sah sie den Uchiha an. Dieser nickte nur und wandte den Blick von ihr ab. Trotzdem hatte er den traurigen Ausdruck in seinen Augen nicht verbergen können. „Das ist jetzt über ein Jahr her“, erzählte er weiter und wirkte dabei irgendwie abwesend. Sakura hatte erst etwas sagen wollen, ihn unterbrechen. Sie wollte nicht, dass er darüber redete, wenn ihn das so traurig machte. Sie wollte nicht, dass er sich ihretwegen daran erinnern musste. Doch der Schwarzhaarige schien entschlossen zu sein. Er schüttelte den Kopf als sie den Mund aufmachte um etwas zu sagen, so als wüsste er, was sie wollte. „Meine Eltern waren auf Geschäftsreise, damals hat meinem Vater noch die Firma gehört. Sie waren oft weg, so wie Itachi jetzt, aber irgendwie hatte ich mich daran gewöhnt. Außerdem war es das Wochenende meines 15. Geburtstags und ich war ganz froh, dass sie nicht da waren, so konnten wir in Ruhe feiern. Ein paar Tage später kam dann der Anruf“, wieder schüttelte der Uchiha den Kopf, seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern und man sah ihm deutlich an, dass ihn das quälte und es ihm schwer fiel seine Tränen zurückzuhalten, „sie hatten einen Autounfall. Sie waren auf dem Weg nach hause.“ Sakura kniete sich neben ihn auf die Bank und drückte ihn an sich. „Das… das tut mir so leid“, flüsterte sie und strich ihm über den Rücken, während ihm die ersten Tränen übers Gesicht liefen. Nach seiner Schicht hatte Naruto noch beim Aufräumen mithelfen müssen. Er hasste das. Sie mussten den ganzen Tag schuften und hinterher noch aufräumen. Jetzt war er auf der Suche nach dem Uchiha. Inzwischen war es richtig dunkel geworden. Er konnte ihn nicht auf seinem Handy erreichen. Vielleicht war er bei Sakura, oder redete irgendwo mit ihr. Er hatte vor ein paar Stunden mitbekommen, wie sie zu ihm gegangen war. Hoffentlich war alles wieder okay und sie hatten sich vertragen. Trotzdem machte er sich Sorgen. Was wenn sie sich nicht wieder vertragen hatten? Und es dem Schwarzhaarigen jetzt noch schlechter ging oder er sogar etwas dummes machte? Der Blonde wollte gar nicht darüber nachdenken. Bestimmt würde Sasuke so etwas nicht tun. Er machte sich immer so viele Sorgen um die anderen, da würde er ihnen und sich selbst das nicht antun. Ganz bestimmt nicht. Naruto brachte gerade die letzte Kiste Müll nach draußen, als er eine Melodie hörte. Erst dachte er, er hätte sie sich nur eingebildet, aber als er ihr nachging wurde sie immer lauter. Sie kam ihm bekannt vor, aber er konnte sich nicht erinnern wieso. Die Melodie führte ihn ein wenig Abseits des Schulgebäudes zu dem angrenzenden Park. Dort saß jemand auf einer Bank, wahrscheinlich verursachte er dieses Geräusch. Als er näher kam, erkannte er, dass es Sasuke war und plötzlich war ihm auch wieder klar, woher er diese Melodie kannte. Es war eine Mundharmonika. Als sie noch kleiner waren, hatte Sasuke immer dann auf ihr gespielt, wenn er traurig war, ihn irgendetwas bedrückte. Er hatte immer gesagt, dass würde ihn ablenken und beruhigen. Vorsichtig näherte sich der Blonde dem Uchiha, er wollte ihn nicht erschrecken. „Du hast lange nicht mehr gespielt“, sagte Naruto leise, als er neben dem Schwarzhaarigen stand. Dieser sah auf, er hatte schon wieder nicht bemerkt, dass jemand näher kam. Er nickte und deutete auf den Platz neben sich. Er hatte wirklich lange nicht mehr gespielt. Das war das erste mal, seit seine Eltern tot waren. Naruto setzte sich neben ihn auf die Lehne der Bank. „Hat Sakura mit dir gesprochen?“, fragte der Blonde vorsichtig und beobachtete wie sich ein grinsen auf das Gesicht des Schwarzhaarigen schlich. Trotzdem hatte Naruto das Gefühl, dass er traurig war, ihn irgendetwas bedrückte. „Habt ihr euch vertragen?“ Der Uchiha nickte. „Ja, alles wieder okay.“ „Schön“, meinte Naruto mit seinem typisch strahlenden Gesicht. Dann herrschte eine Weile eine bedrückende Stille zwischen ihnen, bis Sasuke fragte: „Wieso hast du ihr gesagt sie seien weg und nicht, dass sie tot sind?“ Der Blonde war einen Moment verwirrt, er wusste nicht was Sasuke meinte. Wem hatte er das erzählt? Und dann fiel es ihm wieder ein. Damals, als sie das erste mal alle zusammen waren, hatte Sakura gefragt wieso Sasukes Eltern nichts taten. Ob sie nicht wussten, dass Itachi ihn schlug. „Es ist deine Sache. Du sollst selbst entscheiden können, wem du was sagst. Aber ich wollte, dass sie versteht, dass du niemanden mehr hast außer Itachi. Tut mir leid.“ Doch der Uchiha schüttelte den Kopf. „Danke“, murmelte er, „außerdem hast du ja nicht gelogen. Sie sind ja wirklich nicht mehr da.“ Dann begriff Naruto was los war. Sakura hatte wohl nach seinen Eltern gefragt, er hatte es ihr erzählt. Hatte sich wieder daran erinnern und sich damit auseinander setzten müssen. Vorsichtig legte Naruto ihm einen Arm um die Schultern und zog ihn zu sich. „Meinst du, das hört irgendwann auf?“, flüsterte der Uchiha, „Das es irgendwann nicht mehr so weh tut?“ „Ich weiß, es nicht. Tut mir leid“, murmelte er. Er hätte gerne etwas anderes gesagt, aber er wusste es wirklich nicht. ______________________________________ Tja hier also das letzte Kapi in den Sommerferien. Und nein ich hab mein Ziel nicht erreicht, hätte noch 1,5 Kapis mehr schreiben müssen, aber was solls :D Ab morgen fängt die Schule wieder an , aber ich hoffe, dass ich trotzdem noch zum schreiben und hochladen komme. So zum Kapi: Ich mag es nicht. Ich hatte das Kapi schon ganz früh geplant. Hatte dieses Bild vor Augen, wie Sasuke neben Sakura auf der Bank sitzt ihr erzählt, dass seine Eltern tot sind und später Mundharmonika spielt(xD)... aber irgendiwe hab ichs nicht geschafft das so richtig rüberzubringen glaub ich >.< Ich hoffe aber es gefällt euch trotzdem :D Zu Sakura: Ich hab jetzt in einigen Kommis gelesen, dass ihr es schade findet, dass sie so naiv und dumm dargestellt wird. Das tut mir wirklich leid, denn das war überhaupt nicht beabsichtigt und mir ist es auch ehrlich gesagt nicht aufgefallen. Meiner Meinung nach, hat sie einfach nur logisch gehandelt. Sie sieht, wie Sasuke Ino küsst. Ist total verwirrt, enttäuscht, traurig, verletzt. Will nicht mit Sasuke reden, hört ihm nicht zu, weil sie einfach erst mal Zeit braucht. Dann ist sie bereit mit ihm zu sprechen, traut sich aber nicht so wirklich, in die Situation kommt dann dieses "Gedicht", das ihr so ziemlich den Rest gibt. Sie ist total überfordert, dazu kommt noch, dass sie das Gefühl hat, alle wären gegen sie. Und genau da kommt Neji, der auf ihrer Seite steht und da klammert sie sich an alles, was ihr zeigt, dass nicht sie diejenige ist, die "spinnt".... Naja so war das jedenfalls geplant. Tut mir leid, wenn ichs nicht geschafft habe es so rüber zu bringen und es naiv (kay naiv ist es vllt) und dumm wirkt. Allgemeines: Das war inhaltlich gesehen, der zweite Teil der FF. Es folgt also nur noch einer. Und der hält nen paar Überraschungen, und krasse Wendungen bereit. Also freut euch drauf :D Und das wichtigste zum Schluss: Vielen Dank für alle, die diese FF lesen und kommis hinterlassen. Jetzt sind es 103 und ich hätte niemals gedacht, dass ich es jemals auf 100 kommis schaffe. Ihr seid toll *-* Guckt doch mal in die Charabeschreibung rein ;) Jetzt aber genug gelabert :D Sonnige Grüße eure sun^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)