Let me free von Sunmoo ================================================================================ Kapitel 17: Träume und Realitäten --------------------------------- Als der Uchiha die Augen öffnete war er einen Moment verwirrt. Er brauchte eine Weile um zu verstehen, dass er in seinem Bett war. In seinem Zimmer. Nur hatte er keine Ahnung wie er dahin gekommen war. Er wusste noch, dass er bei Naruto war. Er hatte sich über Nacht erkältet, Naruto sich riesige Sorgen gemacht und dann war er eingeschlafen. Was danach passiert war, wusste er nicht. Allerdings konnte er sich nicht vorstellen, dass Naruto ihn nach hause gebracht hatte. Erstens wusste er nicht wie, zweitens wollte Naruto ihn nicht gehen lassen. Blieb nur noch eine Möglichkeit und die war unmöglich. Sofort schob er die Decke zur Seite und sprang auf, was er im nächsten Moment jedoch bereute. Alles drehte sich und er spürte einen stechenden Schmerz in seinem Kopf. Jedenfalls hatte er nicht geträumt, dass er krank war. Er sah flüchtig in den Spiegel. Der Anblick bestätigte seine Vermutung. Kein Traum - Realität. Etwas langsamer nun, ging er aus seinem Zimmer. Vorsichtig schloss er die Tür. Dann wartete er einen Moment, er hörte jedoch nichts. Leise tapste er die Treppe hinunter. Er durchquerte das leere Wohnzimmer und betrat die Küche. Aber auch hier war niemand. Keiner da. Kein Zettel, keine Nachricht, kein Zeichen, nichts. Irgendwie wirkte diese Leere falsch. Kopfschüttelnd ging er wieder aus der Küche. Wahrscheinlich lag dieses komische Gefühl nur an seinen Kopfschmerzen und an seinem allgemeinen Zustand. Auch wenn er es hasste, es sich einzugestehen, er war völlig fertig. Fühlte sich matt und war unendlich müde. Jetzt erst einmal duschen gehen, danach Naruto anrufen. Dann sah die Welt bestimmt wieder anders aus. Und wenn nicht, dann schlief er einfach noch ein bisschen, oder fragte Naruto, ob er vorbeikam. Er war gerade an der Treppe angekommen, als er ein Räuspern hörte. Sofort drehte er sich um. Dann erstarrte er. Das konnte nicht sein. Itachi saß da. Auf dem großen weißen Sofa mitten in dem großen Wohnzimmer. Er war sich hundertprozentig sicher, dass er da eben noch nicht gesessen hatte. Völlig unmöglich. Wieder schüttelte er den Kopf, vielleicht war er gerade nur in Gedanken gewesen, oder seine Kopfschmerzen hatten ihn abgelenkt. Er murmelte ein guten Morgen, dann drehte er sich wieder um und ging die Treppe hinauf. “Wo willst du hin?”, fragte Itachi. Sasuke blieb stehen. Der kalte Unterton versetzte ihm einen Stich. “Duschen”, meinte er nur ohne aufzusehen. Er wollte seinen linken Fuß auf die nächste Stufe setzten, doch Itachi hinderte ihn wieder daran. “Meinst du nicht, du solltest mir erst etwas erklären?” Der kleinere zuckte kaum merklich zusammen. “Ich wüsste nicht was”, murmelte er. Seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. Der vorwurfsvolle Ton in Itachis Stimme machte ihn nervös. “Zum Beispiel, warum du nicht nach Hause gekommen bist, du nicht ans Handy gegangen bist und ich dich bei Naruto abholen musste.” Sasuke antwortete nicht. Er drehte sich auch nicht um. Er sah nur auf die Stufe unter seinen Füßen. Itachi war schlecht gelaunt. Es war die fünfte Stufe. So fing es immer an. Er hatte noch nicht einmal die Hälfte geschafft, noch sechs Stufen lagen vor ihm. Sechs Stufen und ein paar Meter, erst dann würde er in seinem Zimmer sein. Viel zu spät. Ein falsches Wort und es würde wieder soweit sein. Ein falsches Wort, eine falsche Geste reichte und Itachi würde wieder anfangen. Er würde erst schreien, dann zuschlagen, immer wieder. Sechs Stufen und ein paar Meter. Das war zu weit. Itachi würde schneller sein. Er würde es nicht schaffen rechtzeitig seine Tür hinter sich abzuschließen. Nicht bevor Itachi ihn eingeholt hatte. Es gab keinen Ausweg. Keinen Weg hier raus, keine Möglichkeit das unvermeidliche zu verhindern. Es war nur noch eine frage der Zeit. Sekunden. Vielleicht ein paar Minuten. Dann würde Itachi der Kragen platzen. Und er, Sasuke, stand einfach nur da, starrte auf die Stufe unter seinen Füßen und traute sich nicht irgendwie zu reagieren. Weil er wusste, dass es zu spät war. Heute würde er seinem Bruder nicht entkommen. Dann war wieder alles wie immer. Er hörte wie sein Bruder aufstand, hörte die Schritte hinter sich, hörte wie sein Bruder hinter ihm die Stufen hochging. Die erste. Er könnte laufen, es wenigstens versuchen. Die zweite. Vielleicht hatte er ja eine Chance, vielleicht würde Itachi stolpern. Die dritte. Oder er würde ihn doch in Ruhe lassen, weil er Mitleid hatte. Die vierte. Vielleicht würde es an der Tür klingeln, oder jemand anrufen. Die fünfte. Vielleicht würde es diesmal nicht ganz so schlimm sein. Instinktiv machte Sasuke die Augen zu, als er spürte wie sein Bruder hinter ihm auf die Stufe stieg. Er spürte den warmen, starken Körper seines Bruders in seinem Rücken. Konnte ihn atmen hören. Dann spürte er Itachis Atem an seinem Ohr. “Keine Erklärung?”, flüsterte er ganz leise. Zwei harmlose Worte. Und doch steckte eine solche Drohung in ihnen, dass dem jüngeren schlecht wurde. Er fing an zu zittern. Itachi lachte. “Schade”, flüsterte er wieder. Und dann schaltete Sasuke ab. Er hörte das Schreien nicht. Nahm es nur als großen Lärm wahr. Ohne einzelne Wörter zu verstehen. Vielleicht ein Schutzmechanismus seines Körpers. Er wusste es nicht, und es war ihm völlig egal, änderte ja doch nichts. Dann hörte er ein klatschendes Geräusch. Der Schmerz setzte erst viel später ein. Vielleicht war auch das in irgendeiner Form ein Schutz. Dann der nächste Schmerz. Eine andere Stelle. Wieder ein klatschender Laut. Nicht mehr lange und er würde völlig abschalten. Wegdriften. Wie auch immer man das nannte. Er öffnete kurz die Augen, sah wie er fiel. Fünf Stufen. Aber er fühlte es nicht. Es war beinahe so, als würde er sich von außerhalb zugucken. Am Anfang hatte er noch geweint, geschrien. Ihn angefleht aufzuhören. Aber das war vorbei. Er wehrte sich nicht mehr. Wieso auch? Hatte ja doch alles keinen Sinn. Er würde erst aufhören, wenn er seine gesamte Wut herausgelassen hatte. Manchmal dauerte es Minuten manchmal Stunden. Es war immer das gleiche. Er spürte den Schmerz, und nahm ihn doch nicht richtig wahr. Es war beinahe unerträglich und dann doch wieder so surreal, dass es ihm vorkam wie ein Traum. Es war der Punkt an dem er abschaltete. Und er wunderte sich selbst jedes Mal, wie klar seine Gedanken dabei waren. Vielleicht war ja auch das irgendein Schutz. Doch irgendetwas war diesmal anders. Ihm, wurde nicht schwarz vor Augen. Keine Dunkelheit die ihn verschluckte. Es wurde wieder klarer. Er hörte wieder diesen Lärm, er spürte den Schmerz deutlicher. Irgendetwas lief hier verdammt schief. Er bekam keine Luft mehr. Musste husten. Er öffnete die Augen, er sah auf den kalten Fliesenboden. Die Kälte drückte gegen seine Brust. Naja eigentlich wurde seine Brust auf den Boden gedrückt. Itachi saß wohl irgendwie auf ihm drauf. Er konnte sich nicht bewegen. Stellte aber entsetzt fest, dass sich der Lärm in einzelne Geräusche teilte. Das Klatschen, das Knallen, er hörte sogar wie seine Haut aufriss, als etwas darüber kratze. Er hörte Itachis Schreien. Und spürte den Schmerz so deutlich, dass er sich beinahe übergeben musste. Wieso wurde er denn nicht ohnmächtig? Wieso musste er diesmal alles so klar ertragen? Wenn nicht mal sein Körper ihn schütze, wer dann? Selbst das Schreien wurde deutlicher. Teilte sich in Worte. Aber sie machten keinen Sinn. Warum schrie Itachi sich selbst an? Warum schrie er, dass er aufhören sollte? Warum schrie er, dass Sasuke weg sollte? Warum schrie er überhaupt seinen Namen? Und warum war da noch dieser anderer Lärm? Ihm wurde schwindelig. Vielleicht kam ja jetzt endlich die rettende Dunkelheit. Er kniff kurz die Augen zusammen. Es wurde wirklich dunkler. Er biss sich auf die Unterlippe. Wollte nicht schreien. Wollte ihm nicht zeigen, wie unerträglich das alles war. Wollte Itachi nicht noch mehr Genugtuung verschaffen, indem er ihm den körperlichen Schmerz präsentierte. Er schmeckte Blut. Wahrscheinlich hatte er sich die Lippe aufgebissen. Aber auf das bisschen Blut mehr oder weniger, kam es jetzt auch nicht mehr an. Er öffnete die Augen, es war nicht die Dunkelheit in seinem Kopf. Der Boden war dunkler geworden, der ganze Raum. Er versuchte den Kopf anzuheben, unterdrückte dabei den Schrei, der hinauswollte und verdrängte den Schmerz in seinem Nacken. Es fühlte sich an, als wären alle Knochen zersplittert. Er sah das irgendetwas vor ihm stand. Besser irgendjemand. Er blickte auf Schuhe und Beine, bis zu den Knien, mehr konnte er nicht erkennen. Er musste den Kopf wieder sinken lassen, der Schmerz war einfach zu stark. Kurz fragte er sich, wann Itachi endlich genug hatte, bekam jedoch keine Antwort. Nur einen kurzen Gedanken. Naruto. Und dann war alles ganz klar. Das Schreien, die Worte. Sie kamen nicht von Itachi. Sie kamen von Naruto. Naruto schrie, Itachi sollte aufhören. Und er war es auch, der hier vor ihm stand. Er war hier. Dann setzte sein Herz kurz aus. Das durfte nichts ein. Er durfte nicht sein, nicht hier. Er musste hier weg. Sasuke sah zu ihm hoch soweit er konnte. Naruto kniete sich auf den Boden, legte dem Uchiha die Hand auf den Kopf und grinste. “Lauf”, versuchte dieser zu schreien. Aber es kam kein Ton heraus. Nur seine Lippen formten stumm das Wort. Aber es war bereits zu spät. Das Gewicht auf seinem Rücken verschwand. Itachi war aufgestanden und ging jetzt auf Naruto zu. Dann machte er bei ihm weiter, wo er bei Sasuke aufgehört hatte. Nein, dachte er. Er versuchte aufzustehen, zu Itachi zu krabbeln, ihn anzuschreien. Irgendetwas, damit er Naruto in Ruhe lies. Naruto hatte mit der ganzen Sache nichts zutun. Ihm durfte nichts passieren, nicht seinetwegen. Ihm durfte einfach nichts passieren. Nein dachte er, immer wieder nur nein. Und dann endlich gelang es ihm zu schreien. Mit einem entsetzlichen Schrei auf den Lippen, schreckte Sasuke endlich auf. Kerzengerade saß er da. Die Hände vor sein Gesicht gepresst, zitternd am ganzen Körper. Er atmete unregelmäßig. Nur stoßweise. Es glich mehr einem Keuchen. Wie ein verletztes Tier kurz vor dem sterben. Er versuchte sich zu beruhigen. Zu begreifen was passiert war. Aber die Angst steckte ihm so tief in den Knochen, dass er nicht mal den Schmerz spürte. Nur ein Pochen im Kopf und ein Pochen in seiner Brust. Ansonsten war da nichts. Nur Angst und Leere. Er versuchte zu verstehen was passiert war, allerdings hatte er Angst darüber nachzudenken, wollte nicht wissen wie es ausgegangen war. Dabei wusste er es doch so genau. Die Dunkelheit hatte ihn verschluckt, und Itachi hatte weitergemacht. Nur wollte er es nicht einsehen. Es war das passiert, wovor er immer Angst gehabt hatte. Wovor er Naruto und all die anderen beschützen wollte. Alle Menschen aus seinem Umfeld. Selbst seinen größten Feind. Und jetzt war es passiert. Er wusste nicht ob er jemals damit leben könnte, ob er es wollte. Soweit hätte es einfach nicht kommen dürfen. Vielleicht sollte er einfach für immer so bleiben. Sich hinter seinen Händen versteckend, da sitzen. Den Kopf in die Hände stecken. Zumal er befürchtete sowieso gleich zu ersticken. Er bekam einfach nicht richtig Luft. Da war dieser Druck auf seiner Brust, der ihm das Atmen schwer machte. Druck auf der Brust. Sofort hatte er die Bilder wieder im Kopf, wie er da gelegen hatte, unfähig etwas zu tun. Sofort nahm er die Hände weg - er ertrug diese Bilder jetzt einfach nicht - , riss die Augen auf und sah in strahlend blaue Augen und ein verheultes, besorgtes Gesicht. Er saß da. Einfach so. Naruto saß einfach so da und sah ihn an. Sasuke war in Narutos Zimmer. Saß auf Narutos Bett und sah in Narutos Gesicht. Das machte keinen Sinn. Das war absolut unlogisch. Er wollte etwas sagen, was fragen, Naruto berühren. Einfach irgendetwas tun. Aber er saß nur da. Unfähig sich zu rühren. Dann legte Naruto den Kopf schief. “Albtraum”, flüsterte der Blonde, “du hattest einfach nur einen Albtraum, es ist nichts passiert.” Der Uchiha nickte. Ein Albtraum also. Nichts weiter. Nur eine Illusion. Und das machte ihn fertig. Er wollte hier raus, schreien, Naruto umarmen, sterben. Das alles gleichzeitig. Aber er tat nichts. Saß einfach nur da und sah Naruto an. Eine ganze Weile. Selbst als er ein heißes Brennen im Gesicht spürte, rührte er sich nicht. Er war wie gelähmt. Er konnte einfach nichts tun, selbst wenn er es mit aller Macht gewollt hätte. Auch als im klar wurde, dass es kein Schmerz war. Dieses Brennen im Gesicht. Sondern, dass es heiße Tränen waren, die ihm über die Wange liefen, tat er nichts. Es war merkwürdig. Er fühlte sich irgendwie tot. Er sah wie Naruto sich zu ihm beugte. Er wollte weg, dieser Wärme ausweichen. Er wollte nicht berührt werden, nicht jetzt, wo er sich so nackt fühlte, so ungeschützt. Sein Schutzpanzer war gebrochen. Da war nichts was ihn beschützte. Nichts. Er war völlig alleine in seiner Hölle gefangen. Erst als Naruto ihn fest an sich drückte und er dieses Pochen spürte. Narutos Herzschlag spürte. Begriff er langsam, was es bedeutete, dass es nur ein Traum gewesen war. Naruto hatte keine Ahnung wie lange er den Uchiha jetzt schon festhielt. Aber es war auch egal. Er wollte ihm nah sein, versuchen ihn zu beruhigen. Auch wenn er nicht wusste wie. Wenn kleine Kinder von Monstern träumten, versuchte man ihnen die Angst vor den Monstern zu nehmen. Und wenn Jemand - nicht mehr ganz so klein zwar, aber dennoch ein Kind - träumte, dass der eigene Bruder erst ihn und dann den besten Freund verprügelte, was machte man dann? Sollte man dann auch erklären, dass es keine großen Brüder gab? Dass das alles nur ein Traum war der niemals wirklich geschehen würde? Bei Sasuke war es nur leider kein Traum, der zur Realität werden konnte. Es war Realität, die zum Traum geworden war. Der Uchiha hatte ihm alles erzählt. Naja, er hatte es vor sich hin gemurmelt. Alles von Anfang bis Ende. Nur kleine Details hatte er ausgelassen. Empfindungen und Emotionen. Es hatte mehr einem Bericht eines Außenstehenden geähnelt. Er hatte den Blonden dadurch schützen wollen, da war dieser sich sicher. Aber das war egal. Naruto war froh, dass Sasuke ihm vertraute. Jetzt blieb ihm nichts weiter, als das zitternde Bündel festzuhalten. Ihm über den Rücken zu streichen und immer wieder zu flüstern: „Du bist nicht alleine. Wir schaffen das, zusammen.“ Was sollte er auch sonst tun? Aber das machte dem Uchiha gar nichts. Er war froh, dass einer da war, auch wenn er immer noch den Drang verspürte, Naruto von sich zu stoßen und wegzulaufen. Aber er wollte nicht, dass der Blonde sich noch mehr Sorgen und Vorwürfe machte. Er wollte, dass er glücklich war. Dann beschlich ihn plötzlich eine innere Unruhe. Es war nur ein Traum, was das bedeute verstand er jetzt endlich, aber was wenn es doch irgendwie passiert war? „Zieh dich aus“, flüsterte der Schwarzhaarige und Narutos Gesichtsfarbe glich augenblicklich der einer Tomate. Er versuchte ruhig zu reden, stotterte aber erst nur unvollständige Worte. Sasuke war zwar nicht ungeduldig, aber er bekam Panik. Also nahm er die Sache selbst in die Hand. Er drückte sich ein Stück von Naruto weg. „Sasuke du bist mein bester Freund, das weißt du. Und auch wenn du schwul sein solltest, wirst du das immer bleiben“, er zögerte kurz, aber Sasuke schien ihm gar nicht richtig zuzuhören, „aber trotzdem liebe ich dich nicht so, wie es nötig wäre um mit dir zu-“, doch weiter kam er nicht, denn Sasuke zog ihm einfach das Shirt über den Kopf und hinderte den Blonden dadurch am sprechen. Doch auch als er wieder Luft bekam, konnte er nichts sagen. „Umdrehen“, sagte der Uchiha sofort. In diesem einen Wort steckte so viel Verzweiflung, dass Naruto schlecht wurde. Trotzdem drehte er sich um. Als er Sasuke hinter sich jedoch laut schluchzen hörte, drehte er sich sofort wieder zu ihm. Große Tränen kullerten dem Schwarzhaarigen übers Gesicht. Kurz blickte er Naruto ins Gesicht, dann drückte er seinen Kopf gegen seine Brust und versuchte sich an ihm festzuhalten. Wohl darauf bedacht sich nicht festzukrallen. „Es tut mir leid“, flüsterte er immer wieder. „So unendlich leid“ Naruto strich dem Uchiha über den Kopf und den Rücken. Er verstand zwar nicht ganz, wieso Sasuke seinen Körper hatte sehen wollen. Es war ein Traum gewesen, er konnte nicht verletzt sein. Außerdem gefiel es ihm gar nicht, dass er sich entschuldigte. Selbst wenn die Wendung in diesem Traum wirklich einmal eintreffen sollte. Es war nicht Sasukes Schuld. Sasuke konnte nichts für seinen Bruder. Wenn überhaupt, dann war Naruto an etwas schuld. Nämlich daran, dass er seinem besten Freund nicht helfen konnte, daran, dass er nicht einmal gewusst hatte, wie schlimm es wirklich war. Dafür musste er sich entschuldigen, nicht anders rum. Aber er beließ es dabei. Er wollte Sasuke jetzt nicht noch mehr überfordern. Er beschloss einfach zu warten, bis Sasuke sich ausgeweint hatte. Worte wären jetzt überflüssig gewesen. Nach einer Weile drückte sich der Uchiha ein wenig von dem Blonden weg. „Kann ich kurz duschen?“, flüsterte er. Einerseits hatte er das dringende Bedürfnis sich zu waschen. Seine Klamotten waren durchgeschwitzt und er wollte sich dieses bedrückende Gefühl abwaschen. Er wusste nicht wirklich was es für ein Gefühl war, aber es war schrecklich. Andererseits hatte er Angst, Naruto würde ihn gehen lassen. Er wollte nicht alleine sein und er wollte nicht weg von dieser Wärme. Naruto nickte und unterbrach dadurch die Überlegung des Schwarzhaarigen. „Geh ruhig“, sagte er, „du stinkst.“ Dabei grinste er übers ganze Gesicht. Entsetzt sah Sasuke ihn an. Dann entspannten sich seine Züge. Diese gelassene Art. Das war es wofür er den blonden liebte. Ja er liebte ihn. Nicht wie Sakura, mehr wie einen Bruder, so wie er Itachi - er schüttelte den Kopf, wollte den Gedanken nicht zu Ende denken. Im stiegen wieder Tränen in die Augen, aber nicht wegen des Traums. Er war einfach glücklich, dass er Naruto hatte. Er bemerkte den besorgten Blick auf Narutos Gesicht. „Es tut mir leid, so meinte ich das nicht“, stammelte der Blonde. Sasuke schüttelte den Kopf, dann drückte er Naruto wieder an sich. „Danke“, sagte er. Langsam stand der Uchiha auf, er traute seinem Kreislauf nicht so wirklich. Allerdings überkam ihn nur ein leichtes Schwindelgefühl. Naruto drückte ihm ein paar Sachen zum wechseln in die Hand. Bevor er das Zimmer verließ, drehte Sasuke sich noch einmal um. „Du bist gleich noch da, oder?“, fragte er vorsichtig. Auch wenn er wusste, dass es albern war. Naruto nickte: „Wenn was ist, dann ruf mich einfach.“ Im Badezimmer riskierte Sasuke einen kurzen Blick in den Spiegel. Bereute es jedoch sofort. Der Anblick war grauenvoll. Er sah aus wie ein Zombie. Die Schatten unter seinen Augen waren noch dunkler und tiefer geworden. Wahrscheinlich würde er sie nie wieder los werden. Seine Augen waren rot und glasig. Außerdem hatte er das Gefühl, in den letzten zwei Tagen zehn Kilo abgenommen zu haben, auch wenn er wusste, dass es relativ unwahrscheinlich war. Im großen und ganzen, sah er einfach nur scheiße aus. Völlig fertig und wie aus einer Klinik entlaufen. Er seufzte kurz. Naruto hatte recht, er stank wirklich. Er zögerte kurz. Er hatte keine Lust sich jetzt aus den verschwitzten klebenden Sachen zu befreien. Also stieg er einfach sofort unter die Dusche. Das heiße Wasser tat ihm gut. Es entspannte ihn irgendwie. Erst jetzt spürte er, wie angespannt er eigentlich war. Allerdings ließ ihn das Wasser auch wieder klarer denken. Er hatte wieder die Bilder im Kopf. Die Bilder aus seinem Traum. Wenn es wirklich jemals so weit kommen sollte, würde er sich das nie verzeihen. Das letztens hatte ihm gereicht, auch wenn da noch einmal alles gut gegangen war. Seine Freunde konnten nichts für all das. Und er wollte sie da auch nicht mit hineinziehen. Aber er wusste auch, dass er es ohne sie nicht schaffen würde. Er würde das alles nicht aushalten. Er brauchte sie zum Leben. Wie lange konnte er sie noch beschützen? Vielleicht für immer? Vielleicht hatte Itachi ja so viel Würde behalten, dass er ihnen nichts tat. Sie waren unschuldig. Vielleicht war es in ein paar Tagen, aber auch schon zu spät. Und er selbst? Wie lange würde er das alles noch aushalten, bis es zu viel wurde? Wenn sein Schutzschild wirklich zerbrochen war. Wenn sein Körper ihn nicht mehr schütze, er das alles nicht mehr ausblenden, nicht mehr verdrängen konnte. Er wusste nicht wirklich warum, aber der Traum, hatte irgendetwas in ihm ausgelöst. Etwas kaputt gemacht. Es fehlte einfach etwas in ihm drin. Und das lies ihn sich schwach und schutzlos fühlen. Als er ein Brennen auf dem Rücken spürte, wurde er aus seinen Gedanken gerissen. Er wollte sich nicht kochen. Schnell drehte er das Wasser kälter. Erst jetzt merkte er wie schwer er sich fühlte. Seine Klamotten hatten sich mit Wasser vollgesogen und zogen ihn nach unten. Das war eine beschissene Idee gewesen. Aber egal. Langsam setzte er sich auf den Boden der Dusche und legte den Kopf in den Nacken, sodass das kalte Wasser auf sein Gesicht prasselte. Sasuke war jetzt schon eine ganze Weile im Badezimmer verschwunden. So langsam, machte sich Naruto Sorgen. Der Uchiha wirkte so …verwirrt. Das war zwar nicht das richtige Wort, aber ein besseres fiel ihm nicht ein. Unruhig ging der Blonde in seinem Zimmer auf und ab. Er wollte nicht zu aufdringlich sein. Sasuke brauchte einfach manchmal Ruhe und etwas Zeit für sich. Und was sollte unter der Dusche schon passieren? Ertrinken konnte er da nicht. Andererseits war es doch ganz normal, dass er sich Sorgen machte, oder? Wer würde sich keine Sorgen machen? Das war doch alles zum verrückt werden. Er verließ sein Zimmer, es konnte ja nicht schaden, doch einmal nach ihm zu sehen. Nur an die Tür klopfen und fragen, ob alles okay war. Mehr nicht. Dann würde er wieder zurück in sein Zimmer gehen, sich aufs Bett setzten und geduldig warten, bis der Uchiha aus dem Bad kam. Vorsichtig klopfte er an die Tür. Bekam jedoch keine Antwort. Er hörte das prasselnde Wasser bis hier draußen. Erneut klopfte er, diesmal lauter, damit Sasuke es hören konnte. Doch wieder bekam er keine Antwort. Ruhig atmete er ein und aus. Es war alles okay. Jedenfalls versuchte er sich das einzureden. „Sasuke?“, rief er und klopfte noch einmal gegen die Tür, „alles okay bei dir? Sasuke?“ Er wartete kurz. Aber nichts. Nur das gleichmäßige Rauschen des Wassers war zu hören. Kein Laut des Schwarzhaarigen. „Sasuke?!“, langsam aber sicher bekam der Blonde Panik. Was wenn doch etwas passiert war? Wenn Sasuke ausgerutscht war und mit dem Kopf irgendwo gegen geknallt war? Was wenn er eine große Menge Wasser verschluckt hatte und keine Luft mehr bekam? Was wenn er etwas ganz dummes getan hatte? Naruto schüttelte den Kopf. So was würde der Uchiha nicht tun. Nicht hier, wenn Naruto da war. „Sasuke?“, rief er noch einmal, „Wenn du nichts sagst komm ich rein!“ Wobei er nicht wirklich wusste wie. Wie kam man durch eine abgeschlossene Tür? „Ich zähl jetzt bis drei!“, rief er. Im nächsten Moment warf er sich mit seinem gesamten Gewicht gegen die Tür und fiel - mit der Tür zwar nichts ins Haus, aber ins Badezimmer. Im Nachhinein hätte er sich selbst schlagen können. Die Tür war offen gewesen. Nicht abgeschlossen. Er hätte einfach nur die Klinke drücken müssen. Kopfschüttelnd rappelte er sich wieder auf. Wenigstens tat ihm nichts weh. Als der Blonde die Schiebetür der Duschkabine aufriss setzte sein Herz kurz aus. Da saß Sasuke nun. Drückte sich an die Wand, zitterte am ganzen Körper und schien völlig abwesend zu sein. Sein Blick ging ins Leere. An Naruto vorbei. Dieser Anblick wirkte so fremd. Das zitternde Bündel hatte so überhaupt keine Ähnlichkeit mit seinem besten Freund. Sasuke war immer so stark gewesen und jetzt? Er hatte anscheinend nicht mal mehr genug Kraft gehabt sich die Sachen auszuziehen. Dieser Anblick tat ihm weh. Schnell drehte er das Wasser ab. Es war eiskalt. Dann nahm er ein Handtuch und wickelte es dem Uchiha um den Körper. Er versuchte ihn aus der Dusche zu ziehen, was gar nicht so einfach war. Ein wenig unbeholfen, befreite er ihn dann von den nassen Sachen und zog ihm trockene an. Der Körper des Schwarzhaarigen war völlig unterkühlt, befürchtete Naruto jedenfalls. Er hatte keine Ahnung von so was. Aber er war unnatürlich kalt. Wie lange hatte Sasuke wohl in dem kalten Wasser gesessen? Aber viel mehr machte ihm der Blick des Uchihas Angst. Er war so leer. Er wirkte auf eine Art tot. Aber irgendwie auch, als wäre er in seiner eigenen Welt gefangen. Dann verschwand die Leere plötzlich und machte einer Klarheit platz. Und was der Blonde sah, haute ihn um. In dem Blick des Uchihas, lag so viel Verzweiflung, Schmerz, Trauer und pure Angst. So was hatte er noch nie gesehen. Nicht bei dem Uchiha und auch bei sonst niemandem. Es versetzte ihn einen Stich. Als er die brüchige Stimme des Schwarzhaarigen hörte, die so ruhig war, dass es einer Drohung glich, musste er weinen. „Ich will das nicht mehr“ Schon den ganzen Tag beobachtete Sakura, wie der Regen gegen ihr Fenster prasselte. Es regnete jetzt schon seit gestern, seit sie ihn das letzte mal gesehen hatte und es wollte einfach nicht aufhören. Aber der Regen störte sie nicht sonderlich. Sie war irgendwie sogar froh ihn jetzt zu haben. Denn er passte zu ihrer Stimmung. Sie hatte ein furchtbar schlechtes Gewissen, dass sie Sasuke gestern einfach so im Regen hatte stehen lassen. Auch nachdem sie eine halbe Stunde später aus ihrem Fenster gesehen hatte, saß er noch da. Erst hatte sie befürchtet er würde gar nicht gehen, aber irgendwann war er dann doch weg gewesen. Er hatte ihr leidgetan. So in dem Regen. Trotzdem hatte sie ihn nicht reinlassen können. Sie war einfach zu enttäuscht, zu wütend und zu traurig. Er hatte ihre beste Freundin geküsst. Das würde er nicht so einfach wieder gut machen können, erst recht nicht wenn er die ganze Schuld auf Ino schob. Sie hasste sich dafür, dass sie sich solche Sorgen machte und dennoch konnte sie diese Sorge einfach nicht abschütteln. Sie hatte erst Shikamaru angerufen. Wollte wissen, ob er wusste wo Sasuke war. Da hatte sie erfahren, dass er bei Naruto war. Eine ganze Weile hatte sie überlegt was sie tun wollte. Sie wollte wissen, wie es ihm ging und sie wollte mit ihm reden. Aber sie hatte Angst, traute sich einfach nicht. Da war immer noch diese Hoffnung, dass das alles ein großes Missverständnis war und sie hatte einfach Panik vor der Wahrheit. Was wenn Sasuke sie doch nicht liebte? Was wenn er Gefühle für Ino hatte? Zwei mal hatte sie seine Nummer gewählt. Gewählt, aber nicht angerufen. Beim dritten mal, hatte sie mehr Mut gehabt. Jedoch wieder aufgelegt, bevor überhaupt eine Verbindung zustande kam. Sie wollte ihm nicht das Gefühl geben, dass sie ohne ihn nicht konnte. Sich Sorgen um ihn machte. So leicht wollte sollte er es nicht haben. Sie wusste, dass das kindisch und albern war. Aber so war es nun mal. Nachts hatte sie kaum schlafen können. Immer wieder hatte sie dieses Bild vor Augen, wie er Ino geküsst hatte. Und dann hatte sie geträumt, dass er ihr erklärte, es wäre aus. Er stand da, ihr Sasuke, händchenhaltend mit Ino und sagte, es wäre aus. Selbst als sie begriffen hatte, dass das alles nur ein Albtraum gewesen war, konnte sie sich nicht beruhigen. Zu groß war die Angst, dass dieser Traum Realität werden würde. Und als sie aus dem Fenster gesehen hatte. Der Regen immer noch gegen die Scheibe klatschte, war die Sorge wieder da. Was wenn er sich erkältet hatte? Wenn es ihm schlecht ging, weil wirklich alles nur ein Missverständnis gewesen war? Heute morgen hatte sie es dann einfach nicht mehr ausgehalten. Sie hatte versucht Naruto anzurufen, aber es war niemand dran gegangen. Vielleicht hatte er noch geschlafen, oder er hasste sie. Aber vielleicht musste er sich auch um Sasuke kümmern, weil dieser krank war und es ihm schlecht ging. Jetzt saß sie auf ihrem Bett, das direkt unter dem Fenster stand. Und beobachtete den Regen. Sie war immer noch keinen Schritt weiter gekommen. Sie wusste nicht, wie es Sasuke ging und was sie machen sollte auch nicht. Zu ihm gehen und nachgeben, kam nicht in Frage. So tun als interessierte es sie gar nicht und ihm aus dem Weg gehen hielt sie auf Dauer nicht aus. Außerdem würde das spätestens Montag in der Schule schwer werden. Seufzend ließ sie sich zurück auf das Bett fallen. Das war doch alles Mist. Einmal, da hatten sie sich alle hier bei ihr getroffen. Sasuke hatte auf ihrem Bett gelegen und sie im Arm gehalten. Es war einer dieser perfekten Momente gewesen. Selbst wenn sie nicht alleine gewesen waren, sie waren zusammen. Das war alles was zählte. Immer wenn sie zusammen waren, hatte Sasuke sie ganz nah an sich heran gelassen. Sie lag in seinem Arm oder saß ganz dich neben ihm. So als ob er sie zum Leben brauchte. Er wirkte dann immer ruhiger und glücklicher. Aber ihr hatte diese Nähe und Wärme gut getan. Sie war glücklich gewesen. Manchmal kam es ihr vor wie ein schöner Traum. Und doch war es echt. Als sie damals hier waren, war er irgendwann eingeschlafen. Er schlief oft ein, wenn sie alle zusammen waren. Naruto hatte zwar oft Witze darüber gemacht, dass Sasuke ein Langschläfer war und sie kamen wegen ihm öfters fast zu spät zur Schule, aber trotzdem hatte es auf Sakura immer so gewirkt, als würde Sasuke sonst einfach nicht genug Schlaf bekommen, als fehlte ihm die Ruhe dazu. Dazu kamen dann noch die Probleme die er zu hause hatte. Sie wusste nicht genau, was da schief lief. Er wollte es ihr nicht sagen. Sein Bruder schlug ihn, seine Eltern waren weg. Mehr wusste sie nicht. Sie hatte seinen Bruder nur einmal ganz kurz gesehen. Damals hatte er Sasuke eine Ohrfeige verpasst. Auch wenn sie abends miteinander telefonierten, erzählte Sasuke nichts über seine Familie. Meistens redete Sakura die ganze Zeit. Sie wollte ihn nicht nerven oder tot quatschen. Sasuke wollte es so. Er bat sie darum, einfach irgendetwas zu erzählen, damit er ihre Stimme hören konnte. Um Ruhe zu finden. Sagte er immer. Ein paar mal war er dabei schon eingeschlafen, aber auch sie hatte die Müdigkeit das ein oder andere mal dabei eingeholt. Sie liebte diese Gespräche und wenn sie ehrlich sein sollte, vermisste sie die jetzt schon. Nach nur einem Tag. Und vielleicht würde sie die nie wieder führen können. Sie schüttelte den Kopf. Wollte jetzt nicht daran denken. Sie versuchte sich auf die Tropfen zu konzentrieren, die gegen das Fenster prallten und dann langsam daran hinunter liefen. Ihr Zimmer war unter dem Dach. Erst hatte sie diese Dachschrägen gehasst, die ihr Zimmer optisch zusammendrückten. Aber mittlerweile liebte sie diese. Sie erlaubten ihr, in den Himmel zu sehen, selbst wenn sie auf ihrem Bett lag. Die Tropfen liefen unregelmäßig. Sie machten kleine Schlenker. Liefen erst langsam, dann wieder etwas schneller und nach dem nächsten Schlenker wieder langsamer bis sie irgendwann auf einen anderen Tropfen stießen und mit ihm verschmolzen oder von der Scheibe liefen. Shikamaru. Er hatte heute Geburtstag. Sie wusste nicht warum ihr das ausgerechnet jetzt einfiel, aber sie griff sofort nach ihrem Handy. Sie hatte es extra neben sich gelegt um schnell drangehen zu können, falls Sasuke anrief… „Hey Sakura, alles okay bei dir?“ Sie nickte kurz, auch wenn Shikamaru es nicht sehen konnte. „Alles liebe zum Gebrutstag wünsch ich dir.“ „Danke. Aber hey, ist bei dir wirklich alles okay?“ „Ja, wieso, was soll sein?“, fragte sie ein wenig verwirrt. „Naja, es hört sich an, als würdest du weinen.“ Weinen? Vorsichtig tastete sie mit den Fingern über ihr Gesicht. Shikamaru hatte recht. Ihr liefen Tränen übers Gesicht. Sie hatte es gar nicht gemerkt. Wie lange weinte sie denn schon? Erst seit gerade, oder doch schon… länger. „Hat er sich noch nicht wieder bei dir gemeldet?“ Das mochte sie so an ihm, er redete nicht lange um den heißen Brei herum. „Nein. Aber ist doch auch egal. Tut mir leid, dass ich deinen Geburtstag versaut hab.“ „Ach was.“ Sakura konnte an seiner Stimme hören, dass er grinste. „Weißt du, Sasuke hat vorhin genau das selbe gesagt.“ „Er..Er hat dich angerufen?“ „Ja, um mir zu gratulieren und sich zu entschuldigen.“ „Wie geht es ihm?! Ist alles okay?“ „Er ist bei Naruto. Er meinte, er hätte sich nur leicht erkältet.“ „Aber?“ Shikamaru seufzte. „Ich weiß es nicht genau. Er hörte sich schrecklich an. Aber ich kann mich auch irren. Wahrscheinlich ist er wirklich nur erkältet.“ Er hatte sich also doch erkältet. Und es war ihre Schuld. „Mach dir da mal keine Sorgen. Der wird schon wieder. Montag ist er bestimmt wieder gesund.“ „Hm. Und jetzt?“, murmelte sie. Mehr zu sich selbst. „Wenn du meinen Rat hören willst: Rede noch einmal mit Sasuke. Hör ihm zu. Und wenn das nicht hilft, dann rede auch mit Ino.“ „Wahrscheinlich hast du recht. Danke“ „Dafür sind Freunde doch da. Ach und wenn was ist, dann ruf ruhig an.“ Seufzend ließ Shikamaru sich auf sein Bett fallen. Das alles war wirklich eine beschissene Situation und irgendwie war heute einfach nicht sein Tag. Sein Geburtstag war ihm egal. Das konnte man nachholen. Ihm taten nur seine Freunde unheimlich leid. Ino hatte ihm erzählt was passiert war. Dass sie Sasuke geküsst hatte. Nur den Grund, hatte sie ihm verschwiegen. Auch wenn er sich das denken konnte. Das war mehr als offensichtlich gewesen. Schon vorher. Sakura war verwirrt, wusste nicht was sie glauben sollte. Sie liebte Sasuke. Sasuke liebte sie. Und auch wenn sie das wusste, fiel es ihr wohl nicht leicht das alles zu glauben. Dieser Anblick war einfach zu eindeutig. Sasuke küsste Ino. So hatte das für sie ausgesehen. Klar, dass ihre Welt dadurch auf den Kopf gestellt wurde. Dieses Bild war für sie so furchtbar falsch. Und nicht nur für sie. Es war falsch. Schließlich hatte Ino Sasuke geküsst, nicht anders herum. Aber wie sollte sie das auch begreifen. Auch wenn sie es begriff, Ino war ihre beste Freundin. Beide Versionen mussten schrecklich für sie sein. Shikamaru hoffte nur, dass sie die richtige glaubte. Sasuke tat ihm leid. Er hatte sich einfach schrecklich angehört. Er hatte es nicht verdient, Sakura wegen so einem Missverständnis zu verlieren. Es war nicht seine Schuld. Jedenfalls nicht direkt. Er konnte nichts dafür. Und er hatte sowieso schon genug Probleme. Da war er gerade wieder glücklich und dann so was. Am meisten tat ihm Ino leid. Sie hatte die beiden nicht ins Unglück stürzen wollen. Sie hatte das alles nicht gewollt. Er drückte sich das Kissen aufs Gesicht. Das alles war doch wirklich zum verrückt werden. ________________________________ Ich weiß, es hat wieder viel zu lange gedauert... gomen nasai >.< Aber ich hab jetzt endlich nen lapi und nen neues Textverarbeitungsprogramm, also müsste es eigentlich wieder schneller gehen. (Das nächste Kapi ist schon fertig) so hoffe natürlich es hat euch gefallen, würde mich über feedback freuen =D sonnige Grüße eure sun ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)