Neon Inu Yasha 1/2 von abgemeldet ((neu)) ================================================================================ Kapitel 12: Midorikos Wille --------------------------- Neon Inu Yasha ½ Kapitel 12: Midorikos Wille ### Mittelalter ### Es war bereits Mitternacht, als Sesshomaru endlich begriffen hatte, was ihm Tenseiga die ganze Zeit über mitteilen wollte. Er hatte Tenseiga gezogen und wartete darauf, dass Harakuya nahe genug war. «Na endlich, wurde aber auch Zeit.» dachte sich Harakuya und startete seinen wohl letzten Angriff. Er schlug mit beiden Schwertern gleichzeitig zu, verfehlte Sesshomaru jedoch knapp. Dieser schlug mit Tenseiga glatt durch ihn durch. Sesshomaru hatte nicht den geringsten Widerstand gespürt, als die Klinge seines Schwertes hindurch glitt. Harakuya hatte auch nicht die geringste Wunde davongetragen. Dennoch war beiden klar, dass er nun verloren hatte. Durch den Schlag hatte Harakuyas Projektion den richtigen Harakuya aus dem Jenseits zu sich gerufen. Somit verschwand die Projektion und er war vollständig im Diesseits, was wiederum nun den Einsatz der Meido Zengetsuha möglich machte. Sesshomaru wandte sie ohne Kommentar an. Der Riss weitete sich zu einem fast perfekten Kreis und Harakuya wurde komplett ins Jenseits befördert. Als sich der Riss wieder geschlossen hatte, war Sesshomaru doch etwas überrascht. Es war viel zu einfach gewesen. „Hmpf.“, machte er nur und steckte Tenseiga wieder in die Schwertscheide. Er blieb noch eine Weile unbewegt stehen und starrte auf die Stelle, an der Harakuya verschwunden war. Schließlich drehte er sich um und ging. ### 1996 ### Ranma hatte einen sehr unruhigen Schlaf. Immer wieder wälzte er sich hin und her, gefangen in einem schrecklichen Alptraum. Er träumte davon, wie ihn Kodachi, Shampoo und Ukyo verfolgten, während er vor sich die ganze Zeit Akane sah. Er konnte Akane jedoch nicht erreichen, die ihm nur den Rücken zugekehrt hatte und ihn zu ignorieren schien. Ranma rief immer wieder ihren Namen. Doch das Schlimmste an all dem war ein viertes Mädchen, das ihm am dichtesten auf den Fersen war. Asuka! Nach diesem Traum folgten noch weitere, die immer schlimmer und schlimmer wurden. „Aaaaaaaahhhhh!“, wachte er mit einem Schrei am Morgen auf. Schweißgebadet saß er im Bett und atmete schwer. Solch eine grauenvolle Nacht hatte er zuletzt, nachdem ihm Kuno seine Liebe gestanden hatte. Ranma schüttelte sich bei dem Gedanken vor Ekel und schaute sich um. „Was fällt dir ein, mich zu wecken, Idiot?!“, raunte Asuka ihn plötzlich an. Sie sah noch ziemlich verschlafen aus. Ihr Haar war völlig verzaust und etliche Strähnen hingen ihr im Gesicht. Mit ihren halb geöffneten Augen konnte sie jedoch schon so viel Zorn rüberbringen, wie es die meisten anderen Menschen nicht mal mit vier Augen gekonnt hätten. «Ja! Sie hat mich Idiot genannt!» jubelte Ranma innerlich und war heilfroh, dass seine Alpträume nicht wahr geworden waren. Er freute sich sogar über ihren eiskalten Todesblick, den sie ihm schenkte, bevor sie sich im Bett umdrehte und weiter zu schlafen versuchte. Ranma gähnte kurz und stand dann leise auf. Erst jetzt bemerkte er, dass er noch immer ein Mädchen war. «Ich hoffe, Kagome ist schon wach.» dachte er und verließ eilig das Gästezimmer. Er brauchte seine alte Kleidung wieder. Schließlich stand er vor ihrem Zimmer und klopfte vorsichtig an. Keine Antwort. Ranma kratzte sich am Kopf und versuchte es erneut. Wieder nichts. «Mist, sie schläft wohl noch…» dachte er, als er plötzlich von der Seite angesprochen wurde. „Morgen, Ranma!“, begrüßte Kagome ihn freundlich. Ranma erschrak, konnte sich aber schnell wieder davon erholen. „Morgen.“, erwiderte er. „Ähm, zwei Fragen hätte ich: Wo sind meine Sachen und wo ist das Bad?“, fragte er. „Dort drüben ist das Bad.“, antwortete sie und deutete auf eine Tür am Ende des Korridors. „Deine Sachen liegen auch schon dort bereit.“, fügte sie mit einem Lächeln hinzu. „Danke.“, sagte Ranma nur, drehte sich um und ging ins Bad. Kagome verschwand derweil in ihrem Zimmer. «Wo hat eigentlich Inu Yasha übernachtet?» fragte sich Ranma und blieb abrupt stehen. Er zuckte die Schulter und betrat das Bad. Tatsächlich fand er dort seine Kleidungsstücke vor, wie sie sorgfältig auf einem Hocker lagen. Er duschte schnell und zog sich an. Nun war er wieder männlich und fühlte sich sichtbar wohl. Nach und nach fanden sich alle zum Frühstück am Esstisch ein. Kagomes Mutter hatte Einiges in der Küche für sie zubereitet. Alle machten sich erfreut über das Essen her. „Kommt ihr beiden wieder mit uns mit ins Mittelalter?“, fragte Kagome nach einer Weile. „Uns bleibt wohl nichts anderes übrig.“, meinte Ranma nur und aß weiter. „Vorerst ja.“, antwortete Asuka etwas mürrisch. Sie war schon den ganzen Morgen so schlecht drauf. „Okay, nach dem Frühstück geht es los.“, teilte Kagome ihnen mit. Danach wandte auch sie sich wieder ihrem Essen zu. Inu Yasha, der neben ihr saß und etwas abwesend wirkte, verhielt sich schon die ganze Zeit verdächtig ruhig. Er hatte bis jetzt nicht ein Wort gesagt und nur stumm gefrühstückt. Ranma fragte sich, warum dies so war, doch hatte nicht die geringste Ahnung. Asuka dagegen hatte ihre eigenen Sorgen, sodass sie es nicht mal registriert hatte. «Wie lange wird diese Odyssee denn noch dauern? Ich habe langsam die Schnauze voll von all dem…Ich will wieder zurück zu meinem EVA! Ich will Kaji wieder sehen…Sogar diesen Baka Shinji vermisse ich irgendwie…» dachte sie, während sie lustlos in ihrem Essen herumstocherte. Der Gedanke ans Mittelalter hatte ihre Laune auf einen neuen Tiefststand gebracht. Sie wusste selbst nicht, warum sie dennoch damit einverstanden war, die anderen dorthin zu begleiten. ### Mittelalter ### Am frühen Vormittag kamen Kagome, Inu Yasha, Ranma und Asuka schließlich wieder im Mittelalter an. Der Brunnen funktionierte, jedoch nach wie vor nicht so, wie es Ranma und Asuka gerne hätten. Nach einer kurzen Wanderung waren sie wieder in Kaedes Dorf. Dort wurden sie auch sogleich von Miroku, Sango und Shippo begrüßt, die schon auf sie gewartet hatten. „Alles verheilt?“, fragte Kagome den Mönch und die Dämonenjägerin. Beide nickten. „Koga war gestern hier.“, erzählte Shippo. „Aber er ist direkt weiter, als er erfahren hatte, dass ihr nicht da wart.“ „Was er wohl wollte?“, fragte sich Kagome laut. „Pah!“, machte Inu Yasha. Er konnte sich denken, was der Wolfsdämon gewollt hatte. Kurze Zeit später machten sie sich wieder auf den Weg. Sie suchten nach wie vor nach Naraku, der sich schon eine ganze Weile nicht mehr hat blicken lassen. Nur Byakuya, seinem Abkömmling, waren sie begegnet, doch dieser hatte sich als zu stark herausgestellt. Sie wollten erstmal von Dorf zu Dorf wandern. Irgendwann würden sie schon auf Anhaltspunkte stoßen. Derweil konnte Miroku weiter die Schriftrolle inspizieren, die er von Harakuya bekommen hatte. Bisher hatte er daraus allerdings noch keine nützliche Information über Naraku zu Tage fördern können. Er zweifelte langsam daran, ob diese Schriftrolle überhaupt von Nutzen war. Ranma beobachtete währenddessen Kagome und Inu Yasha. Irgendwas sagte ihm, dass zwischen den beiden etwas vorgefallen war. Doch er konnte sich nicht vorstellen, was es war. Er bemerkte auch die allgemeine Stille, die die Gruppe zu umfangen schien. Alle verhielten sich ungewöhnlich ruhig. Selbst Asuka, die nur abwesend neben Ranma daher schritt. Sie schien ihn nicht mal wahrzunehmen, so sehr war sie augenscheinlich mit eigenen Gedanken beschäftigt. «Ob sie wohl immer noch nach mir suchen? Was macht wohl Kaji ohne mich? Was ist, wenn mittlerweile schon ein Engel angegriffen hat? Oder wenn genau in diesem Moment einer angreift? Wer sollte ihn aufhalten?» dachte Asuka besorgt. Mizudenki bekam dies alles mit, aber er hielt es für besser, wenn er sich nicht einmischte. «Okay, NERV hat ja noch zwei andere Piloten…Aber Wondergirl kann doch nichts und Shinji ist völlig aufgeschmissen ohne mich! Dieser Baka…Shinji…» Asuka schüttelte sich und versuchte weniger an ihre Zeit zu denken und sich mehr auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. ### 2015 ### „Hatschi!“, musste Shinji plötzlich niesen. Er saß in der Schule. Es war die vorletzte Stunde an diesem Tag und er konnte es kaum erwarten, wieder nach Hause zu kommen. Jeden Tag hoffte er auf eine Nachricht. Er hoffte, man würde sie endlich finden. Er hoffte, sie würde endlich wieder auftauchen. Doch bisher wurde er jeden Tag enttäuscht. Dennoch hielt ihn das nie davon ab, sich am nächsten Tag neue Hoffnungen zu machen. Er wusste selbst nicht so genau, warum ihm Asuka fehlte. Immerhin war sie generell sehr unfreundlich zu ihm gewesen, doch er hatte sich von Anfang an zu ihr hingezogen gefühlt. «Jemand muss an mich gedacht haben.» dachte er, nachdem er erneut niesen musste. «Vielleicht ja sogar Asuka! Wo sie wohl ist…Werde ich sie je wieder sehen? Und was macht Pen-Pen eigentlich den ganzen Tag über, wenn niemand Zuhause ist?» Als die Schule vorbei war und er in der Wohnung ankam, stand Misato bereits im Flur und schüttelte fast unmerklich mit dem Kopf. Shinji wusste sofort, was es bedeutete. «Sie ist immer noch nicht wieder aufgetaucht…» dachte er enttäuscht und ging in sein Zimmer. Er nahm sich seinen SDAT-Player und legte sich aufs Bett. Die Musik sollte ihn beruhigen und ablenken, doch das funktionierte nicht wirklich. ### Mittelalter ### „Koga, jetzt warte doch mal!“, rief einer seiner beiden Begleiter. Der andere war zu sehr aus der Puste, um sich noch verständlich artikulieren zu können. Koga machte am Rand einer Felsklippe halt. Am Fuß der Felswand war ein See, an dem Menschen ein kleines Dorf errichtet hatten. Er drehte sich nicht zu den beiden anderen Wolfsdämonen um, sondern blieb einfach nur stehen und prüfte schnüffelnd die Luft. Etwas hatte ihn beunruhigt. „Was ist los?“, wurde er gefragt, aber er antwortete nicht. Er schaute sich um, konnte aber nichts Verdächtiges ausmachen. Der Geruch wurde jedoch immer deutlicher und stärker. Koga sah zu seinen beiden Begleitern. „Verschwindet! Sofort!“, befahl er ihnen ernst. Doch sie blickten ihn nur verwirrt an. „LOS!“, schrie er. Sie wussten, dass eine Diskussion nichts brachte und taten lieber das, was ihnen von ihrem Anführer befohlen wurde. Kaum waren sie außer Sichtweite, materialisierte sich die Goraishi an Kogas rechter Hand. Diese Krallenwaffe hatte er erst vor kurzem erworben, um damit Naraku töten zu können. In ihr war die gesammelte Kraft seiner Ahnen vorhanden. „Komm heraus, Naraku!“, rief er, obwohl weit und breit niemand zu sehen war. „Du hast eine gute Nase.“, antwortete eine Stimme. „Aber ich bin nicht Naraku.“, fügte sie hinzu. Über Koga schwebte auf einem überdimensional großen Papierkranich Byakuya heran. „Also doch nur ein Abkömmling.“, knurrte Koga als er ihm gegenüberstand. „Nette Waffe hast du da!“, bemerkte Byakuya und deutete auf die Goraishi. „Warum bist du hier?“, ignorierte Koga seine Bemerkung. „Okay, also direkt zum Geschäftlichen.“, sagte Byakuya gelangweilt. „Rück deine Splitter heraus und ich lasse dich am Leben! Was sagst du dazu?“, stellte er seine Forderung. Koga musterte Byakuya und versuchte einzuschätzen, inwiefern er eine Bedrohung für ihn darstellen könnte. Sein Gefühl sagte ihm, dass er einem Gegner gegenüberstand, dem er nicht gewachsen war. Dennoch flüchtete er nicht sogleich. Genau genommen konnte er gar nicht mehr flüchten, denn Midorikos Wille beherrschte wieder seine Splitter und hielt ihn an Ort und Stelle fest. Seine Beine waren wie gelähmt. ### Inu Yasha und die anderen kamen gegen Mittag in einem kleinen Dorf an einem See an. Die Dorfbewohner beobachteten sie misstrauisch. Es war ungewöhnlich ruhig. Miroku spürte, dass hier etwas nicht stimmte. Etwas Unheilvolles schwebte über dieser Siedlung. „Wir sollten zum Haus des Dorfältesten.“, schlug Miroku vor. „Du hast es auch bemerkt, oder?“, fragte Inu Yasha ihn. Der Mönch nickte. „Selbst ich merke es.“, sagte Sango und ein Schauer lief ihr über den Rücken. „Was meint ihr?“, fragte Ranma verwirrt. Asuka war genauso ratlos wie er. „Es liegt eine dämonische Aura über dem ganzen Ort.“, erklärte Miroku, während er sich umschaute. „Aha“, machte Ranma nur und wusste nicht, was das nun wieder bedeutete. Wahrscheinlich nichts Gutes, soweit hatte er es dann doch kapiert. «Mizu?» rief Asuka ihren Dämon. «Zu Ihren Diensten, Asuka!» meldete sich dieser prompt. «Merkst du auch, wovon die da grad gefaselt haben?» fragte sie in Gedanken. «Natürlich. Ich bin schließlich selbst ein Dämon. Da bleibt mir solch eine gewaltige dämonische Energie nicht verborgen.» antwortete Mizudenki. «Muss ich mir Sorgen machen?» fragte sie weiter, weniger daran interessiert, wer diese Energie wohl ausstrahlen mochte. «Tut mir leid, aber das weiß ich auch nicht.» gab er zu. Während dieser gedanklichen Unterhaltung waren sie am Haus des Dorfältesten angelangt. Miroku sprach bereits mit ihm. Die anderen standen daneben und lauschten dem Gespräch. „Das Dorf hat Probleme, nicht wahr?“, fragte Miroku den Dorfältesten, nachdem er sich und die anderen vorgestellt hatte. „Kommen sie herein! Dann erzähle ich es ihnen.“, lud dieser sie in die große Hütte ein. ### „Hm, sehr interessant.“, murmelte Byakuya, als er mit einem gewissen Abstand Koga umrundete. „Ich habe schon davon gehört, dass die Splitter in deinen Beinen jemand anderem gehorchen.“ „Komm nur näher und ich zerfetze dich mit einem Schlag!“, bemerkte Koga gereizt. „Weißt du, das glaube ich dir sogar.“, erwiderte Byakuya und lachte. „Zu schade, dass du niemals dazu kommen wirst.“ „Du redest zu viel!“, sagte Koga bissig. Er konnte sich immer noch nicht von der Stelle bewegen. Die Splitter in seinen Beinen standen unter dem Einfluss von Midoriko, deren Seele von Kikyo aufgenommen worden war und die mit aller Macht versuchte, alle Splitter bei Naraku zu versammeln, um ihn dann mitsamt dem kompletten Juwel zu vernichten. „Ich hatte gehofft, die Lähmung deiner Beine würde sich nach einer Weile wieder lösen.“, erklärte Byakuya ehrlich. „Es ist langweilig, jemanden zu töten, der sich nicht von der Stelle bewegen kann.“ „Dann hau doch ab und komm später wieder!“, schlug Koga vor, doch Byakuya sah nicht so aus, als ob er damit einverstanden wäre. „Es war schon lästig genug, dich zu finden.“, entgegnete ihm der Abkömmling. «Es geht nicht anders…Ich muss die Splitter aus meinen Beinen nehmen.» dachte Koga und zog unbemerkt beide Splitter heraus. Sie lagen nun in seiner linken Hand, die er geschlossen hatte. «Was nun? Ohne die Splitter bin ich nicht schnell genug, um zu flüchten. Mit ihnen bin ich noch weniger dazu in der Lage…» „Nun ist dein Ende gekommen, Wolfsdämon!“, sagte Byakuya und zog sein Katana. „Hier, fang!“, rief Koga plötzlich und warf ihm die beiden Splitter entgegen. Byakuya war zu überrascht, um rechtzeitig zu reagieren. Koga war schon bei ihm und holte mit der Goraishi aus. Doch der Abkömmling konnte im letzten Moment ausweichen. Er fing die Splitter auf und nahm Abstand von Koga. Beide starrten sich an. „Danke!“, meinte Byakuya und setzte die Splitter in seine beiden Arme ein. Kraft durchströmte ihn und er spürte die enorme Macht in seinen Armen. „Und jetzt stirb!“ Byakuya stürmte auf Koga zu und durchbohrte ihn mit seinem Schwert, bevor dieser auch nur ansatzweise reagieren konnte. Miasma breitete sich in der Wunde aus, nachdem der Abkömmling sein Katana wieder herausgezogen hatte. Koga durchfuhr sengender Schmerz, aber er stand noch immer. „Ist das alles?“, fragte er und startete nun seinen Angriff. Die Goraishi sauste auf Byakuya zu, doch dieser wich wieder aus. Koga war ohne seine Splitter nicht schnell genug. Immer wieder trafen seine Angriff ins Leere. Byakuya schien sich köstlich darüber zu amüsieren. „Ohne deine Splitter bist du wohl doch nur ein ganz gewöhnlicher Wolfsdämon.“, verspottete Byakuya ihn. Koga hatte die Schnauze voll und seine Wut ermöglichte es ihm, schließlich doch einen Treffer bei Byakuya zu landen. Doch zu seinem Entsetzen parierte dieser die Goraishi mit seinem Katana einfach, als wäre es nichts. Koga konnte es nicht fassen. „Lächerlich!“, bemerkte der Abkömmling Narakus. Er war doch etwas enttäuscht von diesem Angriff gewesen, denn er hatte sich mehr von Koga erhofft. ### Inu Yasha und die anderen hatten sich in der Hütte des Dorfältesten eingefunden und saßen mit ihm nun gegenüber, während ihnen Getränke angeboten wurden. „Es hat letzte Nacht angefangen.“, fing der Dorfälteste an zu erzählen. „Wir hörten alle einen gewaltigen Krach. Als wir nachsahen, konnten wir nichts finden, was diesen Krach hätte erklären können. Aber seitdem drückt uns allen etwas aufs Gemüt und wir wissen nicht, was es zu bedeuten hat.“ „Eine sehr starke dämonische Aura hat sich in ihrem Dorf breit gemacht.“, erklärte Miroku langsam. „Irgendwo muss sich hier ein Dämon aufhalten.“ „Das ist grauenvoll! Bisher hatten wir noch nie Probleme. Könnt ihr uns denn helfen?“, bat der Dorfälteste sie. „Jetzt helfen wir schon wieder irgendwelchen Menschen…“, murmelte Inu Yasha überhaupt nicht erfreut. „Immer dieselbe Leier mit dir.“, flüstere Kagome ihm zu. Inu Yasha wandte beleidigt seinen Blick ab. Kagome seufzte. „Natürlich werden wir euch helfen!“, sagte Miroku und stand auf. „Wir werden diesen Dämon austreiben.“ Kurz darauf schlenderten sie durchs Dorf und schauten sich aufmerksam um. Miroku versuchte den Ursprung der Aura zu ermitteln. Die Dorfbewohner schauten sie verwundert oder misstrauisch an, besonders wenn Inu Yasha mal wieder schnüffelnd über den Boden kroch. Allerdings konnte er damit den Aufenthaltsort des Dämons auch nicht finden. „Seht mal, da drüben!“, rief Kagome plötzlich und zeigte auf den See. Die anderen blickten dorthin, sahen aber überhaupt nichts. „Was soll denn da sein?“, fragte Ranma etwas verwirrt. „Könnt ihr da nicht sehen?“, fragte Kagome und sah, wie ihr alle anderen bedeuteten, dass sie es nicht konnten. „Führe uns bitte hin, Kagome.“, bat Miroku eindringlich. Sie nickte zustimmend. Kagome ging nun voran, während die anderen ihr folgten. Sie kamen nach kurzer Zeit am Ufer des Sees an. Kagome stoppte abrupt und sah etwas verunsichert aus. „Das kann doch nicht…“, murmelte sie nur und rieb sich die Augen. „Was ist denn?“, fragte Sango neugierig, aber auch angespannt. ### Hoch über dem See kämpften noch immer Byakuya und Koga gegeneinander. Byakuya drängte Koga dabei immer mehr an den Rand der Felswand. Von dort aus ging es steil nach unten zum See. Es waren mindestens siebzig Meter Höhenunterschied. Koga versuchte immer wieder, Byakuya mit der Goraishi zu treffen. Doch dieser wich in den meisten Fällen aus. Ansonsten parierte er den Angriff mit seinem Schwert und ließ einen Gegenangriff folgen. Koga war übersät mit Schnittwunden und das Miasma in seiner Bauchwunde zerrte ihn innerlich auf. Lange konnte er diesen Kampf nicht mehr durchhalten. Byakuya setzte abermals zum Angriff an und traf Koga gefährlich nahe am Hals. Kogas rechte Schuler wurde aufgeschlitzt, sodass er nur unter größten Schmerzen die Goraishi noch einsetzen konnte. Er biss die Zähne zusammen. Doch Byakuya setzte ihm weiter zu. Koga sank zu Boden. Er war völlig aus der Puste. Aus etlichen Wunden troff sein Blut gen Boden oder verschmierte seine spärliche Kleidung. Sein Blick war ebenfalls auf den Boden gerichtet. Er schien aufgegeben zu haben und wartete nun auf den Todesschlag. Byakuya ließ sich nicht zweimal darum bitten und setzte sein Katana am Nacken des Wolfsdämons an. Er holte aus. Die Klinge sauste nach unten, doch dort durchtrennte sie nur Luft. Leicht vibrierend blieb sie im Boden stecken. Byakuya ließ los und fasste sich an die Seite, während er nach hinten zurückwich. Koga hatte ihm die Goraishi in die Seite gerammt. Doch das schien weniger bewirkt zu haben, als er erhofft hatte. Immerhin hatte er Byakuya überraschen und verletzten können. „Elendes Wölfchen!“, fluchte der Abkömmling und nahm die Hand von der Seite weg. Kogas Gesichtsausdruck änderte sich schlagartig. Er war geradezu entsetzt. Die Wunde, die seine Waffe geschlagen hatte, war spurlos verschwunden. Byakuya war wieder unverletzt. Dieser nutzte die Verdutztheit des Wolfsdämons und griff ihn an. Er schnappte sich blitzschnell sein Katana und führte zwei flinke Hiebe aus. Koga starrte nur vor sich hin. „Verdammt…“, stöhnte er. „…Kagome…“, ächzte er noch, bevor er zur Seite kippte und regungslos liegen blieb. „Es war mir ein Vergnügen, Koga. Und danke vielmals für die Splitter.“, verabschiedete sich Byakuya von dem toten Wolfsdämon und schwebte zufrieden auf einem übergroßen Papierkranich davon. „Jetzt fehlt nur noch Inu Yasha.“, murmelte er. Copyright 2007 by MTF(Christopher Jambor) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)