Black Sheep von LittleTreeflower ================================================================================ Kapitel 5: Begegnungen (jugendfrei!) ------------------------------------ Morinaga rutschte nun nervös auf seinem Platz hin und her als er am Fenster die bekannten Häuser und Straßen vorbeihuschen sah, die sich gar nicht verändert zu haben schienen. Der Zug fuhr nun langsamer, bevor er quietschend auf den Gleisen an dem kleinen Bahnhof zu stehen kam. Soichi nahm sich seine Reisetasche. Auch Morinaga stand jetzt auf und griff zu seinen Koffer um den Zug zu verlassen. Es war Nachmittag und die Sonne brannte heiß, es war kein Wölkchen zu sehen. Auf dem Bahnhof stellte Soichi seine Tasche wieder ab und reckte sich ausgiebig. „Was für eine lange Fahrt!“ „Ja...“ Morinaga schaute sich um. Er hatte Angst jemanden zu treffen den er kannte. Sie waren zwar nicht in dem eigentlichen Dorf von seinen Eltern, aber die Stadt, in denen sie die Tage verbringen würden, lag direkt neben dem Dorf, so dass es gut möglich wäre, ein bekanntes Gesicht zu sehen. Aber es war wegen der Hitze kaum jemand auf der Straße und die wenigen Fahrgäste, die mit ihnen ausgestiegen waren, zerstreuten sich ebenfalls schnell in allen Richtungen der Stadt. „Lass uns erst mal in unser Hotel.“ Aus seiner Tasche holte Soichi einen kleinen Stadtplan, auf dem er die Position des Hotels markiert hatte. „Wir sind ganz in der Nähe, wir müssen da lang.“ Er deutete mit dem Zeigefinger in eine Richtung, faltete den Plan zusammen und steckte sich ihn griffbereit in seine Hosentasche. „Gut, dann lass uns gehen.“ Morinaga wollte so schnell wie möglich auf das Zimmer. Ihm war es unangenehm wie auf einen Präsentierteller auf dem Bahnhof zu stehen. „Moment...“ Soichi holte sich eine Zigarette raus und zündete sie an. „So, jetzt können wir.“ In der einen Hand seine Tasche und in der anderen die Zigarette ging er zielstrebig in Richtung Hotel, Morinaga im Schlepptau. Das Hotel war zum Glück wirklich nicht weit vom Bahnhof entfernt, sie brauchten nur zehn Minuten bis sie in der kleinen Empfangshalle standen. Auch hier war es fast leer. Nur der Portier, der wohl die siebzig Jahre schon weit überschritten hatte, wie es Äußerlich den Anschein machte, stand müde hinter den Tresen, dessen Aufmerksamkeit auf eine Zeitung fixiert. Ab und an gähnte er ausgiebig. Anscheinend waren um diese Zeit kaum Gäste in dem Hotel. Sie gingen auf den Empfangstresen zu, doch der Portier bemerkte sie immer noch nicht.. Soichi räusperte sich nach kurzem Warten. Der Mann blätterte seelenruhig eine Seite der Zeitung um und las weiter. „Das darf noch nicht wahr sein, HALLO!“ „Hä?“ Der Portier schreckte auf. „Was? Oooh, Gäste!“ Er stand auf, legte die Zeitung rasch bei Seite und verbeugte sich kurz. „Willkommen im Hotel Kirschblüte, kann ich Ihnen helfen?“ Der Mann lehnte sich ein wenig über die Tresen, die Augen zusammengekniffen als ob er große Mühe hätte überhaupt zu erkennen wer da vor ihm stand. „Ja, mein Name ist Tatsumi Soichi. Ich habe gestern telefonisch ein Zimmer reserviert.“ „Oh.. ja, ich erinnere mich!“ Der Portier drehte sich zu seinem Computer um und öffnete die Gästedatei. „Ja, hier steht Mabumi. Willkommen, Herr Mabumi.“ „Äh, nein, Tatsumi!“ „Sag ich doch, Mabumi. Herzlich willkommen.“ Soichi atmete tief durch. „Ta – tsu – mi!“ „Ja, ja, natürlich. Sagte ich doch.“ Er überreichte Soichi einen Schlüssel. Morinaga blickte auf die Haken auf denen die Hotelschlüssel hingen. Es waren noch fast alle da, nur zwei Schlüssel fehlten und einer davon war ihr eigener. „Das Zimmer ist im ersten Stock am Ende des Ganges. Entschuldigen Sie bitte wenn ich ihr Gepäck nicht hoch trage, aber um diese Zeit im Jahr bin ich immer alleine, kaum Gäste, verstehen sie? Und ich bin leider schon etwas gebrechlich“ „Was Sie nicht sagen.“ Soichi nahm den Schlüssel und sein Gepäck. Morinaga tat es ihm gleich und beide gingen die schmale Treppe hinauf. „Bis auf uns beide ist nur noch ein andere Gast hier.“ Bemerkte Morinaga. „Ja, kein Wunder bei dem Service!“ Am Ende des Ganges angelangt, fanden sie ihre Tür. Soichi öffnete sie und blieb auf der Stelle stehen. „Was ist das dann?“ „Was denn?“ Morinaga drückte sich an seinen Senpai vorbei und schaute in das Zimmer. Dort stand, fast das halbe Zimmer einnehmend, ein großes Doppelbett mit roten Bezug. „Äh, ein Bett?“ „Das sehe ich selber!“ Soichi ging stampfend ins Zimmer. „Ich habe dem Portier ausdrücklich am Telefon gesagt, das ich ein Zimmer mit ZWEI Betten haben will. Mit zwei Betten!“ Morinaga blieb stumm, aber innerlich triumphierte er hämisch. „Ich werde mich beschweren und ein anderes Zimmer verlangen! Immerhin stehen ja genügend frei!“ „Was?“ Als Soichi gerade an ihm vorbei durch die Tür laufen wollte, hielt er diesen fest. „Senpai, das hat keinen Sinn! Hast du denn nicht die Hotelbeschreibung gelesen? Dieses Hotel hat nur Zimmer mit Doppelbetten.“ „Waaaas?!“ Soichi wurde kreidebleich! „Das kann nicht sein!“ Er öffnete hastig seine Tasche und wühlte in ihr herum. „Aha!“ Der Zettel war gefunden und er las tatsächlich: `Zimmer nur mit Doppelbetten.´ Er drehte sich düster zu Morinaga um. „Mo – ri – na- gaaaa!“ Er stand auf und hielt ihm den Zettel unter die Nase. „Das hast du also gewusst! Warum hast du mich nicht darauf hingewiesen?“ „Wie bitte? Du hast doch das Hotel selbst ausgesucht und ich dachte du hättest gerne mit mir ein Zimmer mit Doppelbett.“ „Wieso sollte ich so etwas wollen?“ Er zerknüllte das Papier und warf es Morinaga genau auf die Nase. „Aaach, ihr Schwule seid doch alle gleich!“ Er schaute sich im Zimmer um Dort standen nur noch ein Fernseher, einen kleinen runden Tisch an denen zwei Stühle standen, und einen Sessel. Dazu noch eine Tür die ins Badezimmer führte. Aber nichts worauf man noch schlafen könnte. „Noch nicht mal ein Sofa!“ maulte Soichi. „Wir müssen einfach aus dieser Situation das Beste machen.“ Wieder drehte sich Soichi düster zu Morinaga um. „Dein Bestes kenne ich! Nein, danke! Und wenn ich heute auf den Boden schlafen muss!“ Morinagas Gefühl des Triumphes ging so schnell wie es kam. Er schloss nun hinter sich die Zimmerür und verstaute seinen Koffer in eine Ecke. Soichi dagegen ging in das Badezimmer und benetzte sein Gesicht mit kalten Wasser. „Es ist viel zu heiß heute...“ kam es aus ihn heraus. Als er das Badezimmer wieder verließ, stand Morinaga mit entblößten Oberkörper vor ihm. „Wa...Was soll das denn schon wieder!? Zieh dich gefälligst wieder an!“ „Aber du hast doch selbst eben gesagt, dass es heiß ist. So ist es besser.“ Soichi lief rot an. Wie konnte er es wagen sich halb nackt vor ihm zu stellen? „Zieh doch dein Hemd auch aus, dann wird es dir kühler.“ Schlug Morinaga vor. „Das würde dir so passen!“ Erneut kramte er seine Zigaretten heraus, setzte sich dabei auf den Sessel und schaute sich noch einmal im Zimmer um. Morinaga ging zu seinen Koffer und holte ein paar Sachen heraus. Soichis Augen wanderten weiter durch den Raum bis sie auf Morinaga kleben blieben. Dieser stand, Soichi den Rücken zugewannt, gebückt vor seinem Gepäck. Soichi zog lange und genüsslich an seiner Zigarette während er seinen Kohai beim Auspacken zusah. Morinaga stellte sich wieder aufrecht hin, er hatte für morgen ein paar ordentliche Sachen herausgesucht und damit sie nicht zerknitterten, über einen der Stühle gelegt. Wenn er morgen wirklich seinen Eltern gegenüberstand, so wollte er auch einen guten Eindruck machen. Er sah runter auf die Sachen. „Wann,.. wann möchtest du denn morgen losgehen, Senpai?“ Es kam keine Antwort. „Senpai?“ Morinaga drehte sich um. Soichi hatte immer noch die Zigarette im Mund, die Augen noch auf Morinagas Oberkörper. Er erschrak leicht als er bemerkte, das ihn Morinaga bemerkte. „Hä? Was hast du gesagt?“ „Äh, Soichi, ist was?“ „Was soll sein?“ Er drehte sich um und fixierte seine Auge nun auf ein kleines Landschaftsbild über dem Bett. `Wo habe ich denn gerade hingesehen?´ „Ich hab gefragt, wann wir morgen zu meinen Eltern gehen wollen.“ „Hmm, ach so.“ Nun konnte er Morinaga wieder ansehen, die peinliche Situation war vorüber. Ich denke Nachmittags wäre die beste Zeit. Morgens wäre es unhöflich und erst recht während der Mittagszeit. Dann haben wir am Vormittag noch ein wenig Zeit uns darauf vorzubereiten.“ „Ja, du hast wohl recht.“ Morinaga setzte sich erschöpft auf das große Bett. „Was willst du denn meinen Eltern sagen?“ „Die Wahrheit.“ Kam es nur aus Soichi raus. Morinaga blickte zu Boden. „Möchtest du das ich morgen lieber alleine zu deinen Eltern gehe?“ Nun blickte er Soichi in die Augen. „Du.. willst morgen alleine zu meinen Eltern?“ „Von Wollen war nicht die Rede. Ich habe dich gefragt, ob du morgen lieber hier bleiben möchtest.“ „Das würdest du für mich tun? Alleine zu meinen Eltern zu gehen?“ Morniaga war erstaunt, doch er schüttelte den Kopf. „Nein, ich werde morgen mitkommen. Ich will das alles hinter mir haben. Außerdem...“ er stand auf, ging vor Soichi auf die Knie und legte seinen Kopf auf dessen Oberschenkel. „Außerdem bist du morgen bei mir.“ Soichi sah zu ihm runter, blickte abermals auf seinen nackten Oberkörper und dessen angespannte Muskeln. Morinaga dagegen blieb mit dem Kopf ruhig auf Soichis Schoß, seine Hände streichelten langsam dessen Beine. Soichi drückte seine Zigarette auf dem Aschenbecher, der auf dem Tisch stand, aus, und blickte wieder runter zu Morinaga. Soichi wurde es heißer. Er überlegte kurz, ob er sich auch das Hemd ausziehen sollte wie Morinaga vorgeschlagen hatte, doch dieser Gedanke verdrängte er wieder schnell. Morinaga erhob seinen Kopf. „Äh, Seinpai...“ Wie versteinert und kreidebleich blickte er auf die Hose. Wie konnte DAS passieren? Morinaga lächelte liebevoll und öffnete geschickt mit einer Hand den Knopf und den Reisverschluss. „Lass das!“ befahl Soichi. „Dein Körper sagt mir aber was anderes.“ Soichi wollte noch etwas sagen, doch da war Morinaga schon fleißig dabei. Soichi griff nach dessen Haaren und stöhnte auf. „Hör,.. hör auf! Ich mag das nicht!“ Doch Morinaga fuhr fort und wurde immer leidenschaftlicher mit seinen Bemühen. Soichi schwitze stark, so sehr, das sein Hemd schon ein paar Flecken aufwiesen. „Ich glaube, dein Hemd ziehen wir wohl doch besser aus.“ Soichi sagte nichts mehr, während Morinaga langsam die Knöpfe des Hemdes öffnete und dieses dann zärtlich von seinen Körper gleiten ließ. Seine Hände wanderten weiter runter zu Hose, die er ebenfalls schnell von Soichis Beinen hatte. „Bleib hier sitzen.“ Morinaga ging zu seiner Tasche, holte die Tube mit dem Gleitgehl heraus und ging mit dieser zurück zu seinen Senpai. Als Morinaga sich etwas davon auf die Finger schmierte, erblickte Soichi die Tube. „Du... du hast wohl wirklich an alles gedacht, was?“ „Natürlich.“ Morinaga lächelte Soichi an, der immer noch auf dem Sessel saß und bei Morinagas Berührung leise aufstöhnte. „Wäre... wäre ich nicht... so müde von der Reise... dann würde ich dir jetzt den Kopf abreißen!“ „Ich weiß.“ Morinaga zog seinen Senpai an dessen Beine behutsam näher zu sich runter. Dieser lehnte sich weit zurück in den Sessel. Morinaga legte eines von Soichis Beine auf die Lehne des Sessels, das andere auf Morinagas Schulter gestützt. Soichi bohrte seine Finger fest in die Schultern seines Kohais, die dabei leichte rote Striemen auf der Haut hinterließen. Der Sessel knarrte leise. Soichi versuchte krampfhaft nicht laut aufzustöhnen, aus Angst das der Portier ihn hörte. Doch als im wieder einfiel, das dieser ja schon fast taub war, ließ er seiner Erregung freien Lauf und stöhnte bei jeder Bewegung Morinagas Körper laut auf. Die Position des Beines, das Soichi auf der Stuhllehne hatte, war ihm langsam zu unbequem. So schlang er, zur Morinagas Überraschung, dieses um seine Hüfte. Nun glitt auch das andere Bein, das noch auch Morinagas Schultern ruhte, weiter runter, so dass Soichi ihn nun mit beiden Beinen umschlang und mit ihnen einen leichten Druck ausübte, um Morinaga das Tempo vorzugeben. „Sen..Senpai...“ Morinaga beugte sich vor und küsste Soichis Bauch. „Ich liebe dich, Senpai.“ Er beschleunigte das Tempo, so lange, bis Soichi laut aufstöhnte und Morinagas Körper fest an seinen presste. Erschöpft und vollkommen verschwitzt ließ sich Morinaga auf Soichi niederfallen, der ebenfalls von der Anstrengung mit Schweißperlen übersäht war. Morinaga blickte zu Soichi hoch. „Wir sollten besser duschen gehen...“ „Hmm.“ Soichi stieß Morinaga kommentarlos von sich runter, stand von dem knarrenden Sessel auf, nahm sich seine Hose und ging alleine ins Badezimmer. Morinaga blickte ihm nach und überlegte kurz, ob er ihn unter die Dusche folgen sollte. Entschloss sich aber, doch lieber zu warten. Er setzte sich auf den Boden und lehnte sich gegen den Sessel auf dem vor kurzen noch sein Senpai gesessen hatte. Er dachte angestrengt nach. Soichi konnte jetzt nicht mehr leugnen, dass er Morinaga anziehend fand. Nicht, nachdem er, ohne seines Zutuns, eine Erektion bekam. Morinaga musste lächeln. Hatte er ihn bald soweit, das er es sogar zugeben würde? Zweifel stiegen wieder hoch. Nein, Soichi würde es wohl kaum sagen. Er ist wie ein Eisblock den man immer und immer wieder erneut auftauen muss. Die Badezimmertür öffnete sich und Soichi kam, nur mit der Jeanshose bekleidet, aus der Dusche. „Ich bin fertig.“ maulte er. Morinaga stand auf, nahm ein paar Sachen zum wechseln mit und ging ebenfalls unter die Dusche. Als er erfrischt und sauber wieder in das Zimmer trat, hatte sich Soichi ein neues Hemd angezogen und suchte sein Portemonnaie heraus. „Hast du was vor?“ wollte Morinaga wissen. „Ich habe Hunger. Wir haben den ganzen Tag noch nichts gegessen.“ Erst jetzt viel Morinaga auf, dass er auch großen Hunger hatte. Die ganze Aufregung des Tages hatte ihn völlig aus seinen normalen Tagesrhythmus geworfen. „Gut, wir können uns ja ein Lokal suchen.“ Draußen dämmerte es schon langsam und die Straßen waren noch leerer wie bei ihrer Ankunft. „Hmm, wo lang?“ Soichi drehte seinen Kopf von der einen in die andere Richtung. „Gehen wir mal hier lang.“ schlug Morinaga vor. „Ich war lange nicht mehr hier, aber ich glaube mich zu erinnern, das hier in der Nähe ein Restaurant ist.“ „Gut, dann sehen wir mal nach.“ Soichi folge ihm, dabei schaute er sich die Stadt genauer an. Die Häuser hier waren viel kleiner wie bei ihm zu Hause in Nagoya. Die Stadt schien auch nicht goß und sehr überschaubar zu sein. In Gedanken versuchte er sich vorzustellen, wie wohl das Dorf, in dem Morinaga aufgewachsen war, aussah. Erst jetzt wurde im klar, das in einer so kleinen Gegend jeder über den anderen bescheid wissen musste. Er hatte zwar oft davon gehört, das Menschen, die in konservativen Kleinorten lebten, sich gerne über andere, die ein wenig aus den Rahmen fielen, negativ äußerten. Doch erst jetzt begriff er, wie schrecklich es für Morinaga gewesen sein musste, dass das ganze Dorf mit vorgehaltener Hand über ihn und seine Homosexualität tuschelten. „Ha, ich habe mich doch nicht geirrt! Hier ist das Restaurant!“ Morinaga zeigte auf ein kleines, rustikales Lokal das im alten japanischen Stil erbaut war. „Oh, nicht übel.“ Soichi betrachtete es sich genau. „Nicht wahr? Leider war ich noch nie drinnen gewesen, aber heute ist eine gute Gelegenheit.“ Beide betraten das Lokal. Es brannten an der Decke vereinzelnd orange schimmernde Lampen, die ein dunkles, aber angenehmes Licht warfen. Zwischen manchen Sitzplätzen standen vereinzelnd große Blumenkästen, die bei einigen Tischen die Sicht auf andere Gäste verbargen. An einem Platz am Fenster saß ein junges Paar, das sich verliebt ansahen und sich leise zutuschelten, wobei dir Frau in einer hohen Stimmlage kicherte. Soichi schaute zu ihnen verstohlen rüber, sah aber genau so schnell wieder weg. „Wir setzen uns hier hin!“ Soichi setzte sich an einen der letzten Tische im hinteren Teil des Lokals, vor sich eine große, grüne Pflanze, um damit sicher zu gehen, nicht auf das Paar gucken zu müssen. Morinaga setzte sich neben ihn. Auf dem Tisch lag eine Speisekarte, die Soichi genau studierte. Als er sein Menü gewählt hatte, gab er Morinaga die Karte. Ein weiteres Paar betrat den Raum. Durch die Pflanze konnten sie nichts erkennen, aber die Stimmen hörte man überdeutlich, da beide sehr laut redeten und scherzten. Und zu allen Überfluss setzte sich das Paar direkt vor Morinaga und Soichi, der dabei leise seufzte. „Stimmt was nicht, Senpai?“ Soichi schüttelte den Kopf. Er konnte ihm doch nicht sagen, das er, nachdem er mit Morinaga geschlafen hatte, frisch verliebte Paare am liebsten aus dem weg gehen wollte. „Nein, alles in Ordnung. Wo bleibt nur der Kellner?“ Soichi winkte eine junge Kellnerin zu, die auch gleich zu den beiden hinüber lief. Doch ihr Lächeln fror genau so schnell ein wie es kam, als sie sah, wie nah Morinaga neben Soichi saß, obendrein hatte der Langhaarige diverse, frische Knutschflecke auf seinen Nacken. „Was wollen Sie?“ mit unhöflicher Stimme zückte sie ihr kleines Notizblöckchen und einen Stift aus ihrer weißen Schürze. Morinaga bestelle, ohne auf die Laune der Kellnerin zu achten. Doch als Soichi merkte, warum die Dame so unverschämt ihnen gegenüber war, wurde seine Laune noch mürrischer als die der Bedienung. „Sagen sie mal, bedienen sie alle Leute so?“ Die junge Frau sah Soichi nicht an, sie schrieb noch eifrig Morinagas Bestellung auf den Zettel. „Nein, natürlich nicht, Aber bei solchen Leuten wie Ihnen... nun ja... was möchten Sie denn bestellen?“ „Was soll das heißen, Leute wie Ihnen?“ Die Dame atmete tief ein. „Nun ja, bei Menschen mit, wie soll ich das sagen, einen unnatürlichen Trieb.“ „Wie bitte?“ Soichi wollte sich gerade erheben, doch Morinaga griff geistesanwesend dessen Arm und zerrte ihn zurück auf den Stuhl. „Er nimmt das Menü Nummer 3!“ sagte Morinaga zu der Kellnerin. „Aha.“ Sie schrieb es ebenfalls auf ihren Zettel und ging zurück an die Bar. „Warum hast du mich zurück gehalten?“ Nun fauchte Soichi Morinaga an, der versuchte, seinen Senpai zu beruhigen. „Wolltest du etwa in dem Lokal einen Aufstand machen? Sie hätten uns einfach rausgeworfen!“ „Na und? Hast du nicht gehört wie die Kellnerin über uns geredet hat?“ „Natürlich hab ich das! Ich höre so etwas andauernd! Aber man kann sich deswegen nicht mit jeden anlegen, Senpai. Du musst so etwas einfach überhören.“ „Einfach überhören?!“ Soichi atmete schwerer, in ihm sammelte sich ein Berg von Wut an. Morinaga rückte etwas näher um ihn leise zu besänftigen: „Senpai, ich weiß wie du dich jetzt fühlst, aber glaube mir, du wirst immer wieder Menschen treffen die so über dich reden! Es lohnt sich nicht, wegen solchen Leuten seine Kraft und Energie zu verschwenden. Sie wissen es einfach nicht besser.“ Soichi schloss die Augen, die Hände zitternd zu Fäusten beballt.. Er war so wütend, aber das Schlimmste an der ganzen Sache war, das Morinaga Recht zu haben schien. Er freute sich jetzt schon auf den Moment, an dem er diese Gegend wieder verlassen konnte. Morinaga rückte wieder etwas weiter weg von Soichi, um nicht noch weiter Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Doch dieses schien ein hoffnungsloses Unterfangen zu sein, denn die Kellnerin, die vor kurzen noch ihre Bestellung entgegen nahm, stand nun an dem Tisch des Paares, das direkt vor ihnen saß. Morinaga konnte sie wegen des wild wuchernden Gestrüpps in dem Blumenkasten nicht sehen, aber die Stimmen waren so klar erkennbar, als ob sie direkt neben ihnen sitzen würden. Morinaga hörte die Kellnerin das Paar etwas zuflüstern. Darauf hin gaben die beiden Gäste ein leises, lachendes Geräusch von sich. „Was, wirklich? Zwei Schwule?“ Die Frau lachte lauter auf. „Ja, ja!“ bestätigte die Kellnerin: „Genau hinter Ihnen.“ Die Dame drehte sich um. Der Mann, der seiner Frau gegenüber saß, streckte seinen Kopf in die Höhe und versuchte so, einen blick auf Morinaga und Soichi zu erhaschen. Die Frau seufzte enttäuscht auf. „Ich sehe sie nicht!“ Sie redeten nun so laut, als ob es ihnen egal schien, dass Morinaga und Soichi sie hören konnten. „schatz, wenn wir wieder gehen, müssen wir zuvor schauen gehen, ja?“ Die Freu richtete sich nun flehend zu ihren Begleiter. Dieser lachte auf: „Natürlich! Ich habe noch nie Schwule gesehen, diese Gelegenheit lasse ich mir nicht entgehen!“ Morinaga lehnte sich leicht genervt auf die Stuhllehne, doch in Soichi schien es schon zu brodeln und jeden Moment zu explodieren. Die Kellnerin ging, nachdem sie auch die Bestellung des Paares hatte, in die Küche zurück. Die Frau flüsterte ihren Mann zu: „Hast du gehört? Die Kellnerin sagte auch, dass der eine, der aussieht wie eine Frau, auf dem Hals Knutschflecke hat. Ist das nicht niedlich?“ Nach diesen Worten drehte sich die Frau abermals um und versuchte durch das Pflanzenwirrwarr etwas zu erkennen. Auch der mann streckte seinen Hals wie eine Schildkröte in die Höhe. „Jetzt reicht es mir aber!“ Soichi hielt es nicht mehr aus. Zu schnell, als das Morinaga ihn zurückhalten konnte, sprang Soichi von seinen Stuhl auf und marschierte zu dem Paar. Der Anblick von Soichis, fast mordlüsternen Augen, ließ die beiden erstarren. Er knallte seine Handflächen mit ganzer Kraft auf den Tisch des Paares: „Möchten Sie irgend was Bestimmtes von mir? Wenn ja, raus damit!“ Er funkelte zuerst den Mann, dann die Frau mit bösen Augen an. Beide wichen automatisch etwas zurück und hielten ihre Hände leicht schützend nach oben. „Oh, nein,... es ist Nichts.“ Kam es aus der Frau herraus. Soichi stellte sich wieder aufrecht hin. „Dann haben Sie ja Glück gehabt!“ Er ging wieder zu Morinaga, der ihn sofort packte und ihn auf seinen Stuhl zurück zerrte. „Was sollte das denn gerade?“ Morinaga schien entsetzt. „Was meinst du? Soll ich mir das etwa gefallen lassen? Sie reden über uns wie Tiere im Zoo! Du hast zwar Recht mit dem was du mir eben sagtest, aber ab und zu mal muss man seine Meinung vertreten, sonst zerbricht man irgend wann an das alles!“ Morinaga dachte kurz nach. „Ich verstehe dich ja, Senpai. Ich liebe dich ja gerade deswegen! Aber bitte tu mir den Gefallen, und sage deine Meinung etwas sanfter, ja?“ „Hmm.“ Kam es nur von ihm heraus. Das Essen wurde bald gebracht. Die Kellnerin stellte die Teller kommentarlos und ohne jede Regung im Gesicht auf den Tisch und verschwand genau so schnell wieder. Soichi begann zu essen. „Ich frag mich, ob sie einen Freund hat. Der hat es sicher schwer mit ihr.“ Morinaga lachte auf. Nach dem sie fertig waren, zahlten sie sofort und verließen das Lokal. „Eins kannst du mir glauben!“ Soichi wandte sich zu seinen Kohai ,als sie die nun dunkle Straße zurück ins Hotel gingen. „Dort werde ich nie wieder einen Fuß reinsetzen!“ Morinaga lächelte ihn an. Wenn du es nicht möchtest, dann brauchen wir es auch nicht.“ Als sie erneut in die leere Empfangshalle kamen, war der Portier nicht mehr zu sehen. Statt dessen stand eine junge Frau hinter den Empfang. Es war wohl schon Zeit für den Schichtwechsel. Doch zu ihrer Überrachung, sahen sie eine weitere Person. Ein junger, braunhaariger Mann mit schlanker Figur saß auf einen der Sofas, die für die Gäste in der Halle standen. „Das ist bestimmt der andere Gast.“ Flüsterte Morinaga Soichi zu. „Ja, kann sein.“ Unbeeindruckt gingen sie in Richtung Treppe. Als sie jedoch die erste Stufe nehmen wollten, blieb Morinaga ruckartig stehen. Er hörte im Empfangsraum eine Stimme, die er seid mehr als fünf Jahren nicht mehr gehört hatte. „Was ist? Warum gehst du nicht endlich weiter?“ beschwerte sich Soichi. Doch Morinaga blieb wie in Trance stehen und lauschte. „Ach, Masatoshi! Du bist schon da!“ Morinaga hörte eine andere Stimme, die wohl von dem zweiten Gast auf dem Sofa aus kam. „Ja, hallo Masaki!“ Jetzt wurde auch Soichi still. Masaki? Der Masaki? Morinaga drehte sich um, um zu sehen, ob seine Ohren ihn nicht nur einen Streich spielen. Tatsächlich! Dort, in enger Umarmung mit den anderen Mann. Stand Masaki! Soichi blickte ebenfalls zu ihnen rüber, schubste aber kurz danach Morinaga instinktiv weiter die Treppe rauf. „Los, geh weiter!“ Befahl er nun in einen härteren Ton. Aus irgend einen, für ihn unerklärlichen Grund, wollte Soichi nicht, das Moringa in Masakis Nähe ist, geschweige mit ihm redet. Sie gingen die Stufen weiter hinauf, die Stimmen im Erdgeschoss verstummten. ___________ Puuuh, irgend wie war dieses Kapitel echt anstrengend... *fertig bin* Ich hoffe, ich habe Soichi dieses mal etwas besser getroffen wie in den Kapiteln zuvor, er war einfach zu lieb >_< aber ich werde die ersten Kapitel sicherlich noch mal generalüberholen ... später XD Ich bin auch noch nicht 100%ig sicher, wie ich genau weiter schreiben soll. Masaki ist ja aufgetaucht, dass kam mir während des Schreibens in den Sinn. Er wird wohl auch eine große Rolle übernehmen, allerdings bin ich mir noch nicht ganz schlüssig ob er eine mega fiese Rolle oder eine suuuper mega fiese Rolle haben wird. ^^ *ihn nicht leiden kann* >_< Außerdem habe ich die letzten Absätze noch nicht überarbeitet, war einfach zu faul. Also dementsprechend könnte es dort von Rechtschreibfehlern nur so wimmeln!! ^//^ Werde aber diese bald berichtigen, wenn Lust und Laune wieder vorhanden sind. Oki.. das war´s aber nun. Danke für´s Lesen und für die viiielen lieben Kommis von euch!!! Und für die Favos!! *deswegen völlig aus dem Häuschen bin* Bin immer noch platt deswegen XD Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)